ä a 8 2 — 5 8 W . 70 U. 0 W Jahrgang danrdspiets Für den Movat Juli 1.40 Goldmk. fret ins 800. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. 8 kanten: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. agen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 2 8 Freitag, 31. Juli 1925 Nee kr Bote Tages · und Anzeigenblatt für deckenheimund Umgebung No. 176 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Günſtige Wendung in der Sicherheitsfrage. 1 Der franzöſiſch⸗engliſche Meinungsaustauſch. 1 kb. Berlin, 30. Juli. er 0 diplomatiſchen Kreiſen verfolgt man mit gro⸗ merkſamkeit die gegenwärtig zwiſchen England 1 kankreich ſtattfindenden Unterhandlungen über den ehaunſame Antwortnote an Deutſchland. Nach bisher auptungen einiger franzöſiſcher Blätter ſoll die bereits de Fühlungnahme zwiſchen London und Paris dwiſchen r einer allmählichen Annäherung den beiden Regierungen geführt haben, ſo daß Dieſen ort an Deutſchland alsbald erfolgen kann. in Verliptimiſtiſchen franzöſiſchen Nachrichten ſteht man da* ziemlich ſkteptiſch gegenüber, gentomplereiß, daß der zur Erörterung ſtehende Fra⸗ n 1 9 X eine viel zu große Ausdeh⸗ ges e beſitzt, als daß ſchon ſezt ein endgülti⸗ lungen gebnis bei den franzöſiſch⸗engliſchen Verhand⸗ das de erzielt werden könnte. Immerhin geht aber 1 n debeim Auswärtigen Amt vorliegenden Mittei⸗ hervor, daß schen Botſchafter in London und Paris 5 eine neue Wendung eingetreten eh daf Sicherheitsverhandlungen wieder in ein die bieres Fahrwaſſer bringen dürfte werde, er deutſchen Regierung die Möglichkeit geben delt c wiederum an der Diskuſſſon di⸗ und Wan beteiligen. Für Ende der Woche Haſter nuch Unterredungen zwiſchen dem deutſchen Bot⸗ 8 riand aris und dem franzöſiſchen Außenminiſter em d ſowie in der engliſchen Hauptſtadt zwiſchen Ebenen Botſchafter Dr. Sthamer und dem a ſch iſter Chamberlain vorgeſehen worden. eint, d 1 3 bon N., daß Engand und Franlrceich gegenwärtig lich u Bentſchland aufgeworfenen Fragen hin ſicht⸗ A Völkerbundes gemeinſam n eine und daß man dabei in verſchiedenen Punk⸗ ches egemeinfame ſranzöſiſch⸗eng⸗ Front hergeſtellt hat. Nach engliſchen Meldüngen ſoll die franzöſiſch⸗engliſche Diskuſſion über⸗ haupt nur auf die wichtigſten Fragen beſchränkt bleiben, da man alle umſtrittenen Details den wei⸗ teren Verhandlungen vorbehalten wolle. In Berlin hat man zunächſt keine Veran⸗ laſſung, die Entwicklung der Dinge mit all⸗ zu großem Optimismus zu beurteilen, aber man hat den beſtimmten Eindruck, daß die alliierten Regierungen ſich dazu entſchloſſen haben, den Noten wechſel nur noch auf einige wichtige Momente zu be⸗ ſchränken und im übrigen den Weg des mündlichen Gedankenaustauſches einzuſchlagen. Dadurch würde eine geringe Verbeſſerung der diplomatiſchen Situation zu verzeichnen ſein, wenn nicht neuerdings auf Seiten Frankreichs ſtarke Bedenken gegen die in Ausſicht ge⸗ nommenen Konfſerenzpline gellend gemacht worden wä⸗ ren. Man darf in Deutſchland keineswegs überſchätzen, wenn jetzt von all ierter Seite ein diplom ati⸗ ſcher Druck auf Deutſchland ausgeübt wird, indem man erklärt, England und Frankreich ſeien ſich einig und es liege nur noch an Deutſchland, den Sicherheitspakt zur Tatſache werden zu laſſen. S o e fach liegen die Dinge denn doch nicht, denn die diplomatiſche Marſchroute der Pari⸗ ſer und Londoner Regierungen dürfte ſchon jetzt eben ſo genau feſtgelegt ſein wie die des deutſchen Reichs⸗ kabinetts. Daß dieſe Marſchrouten gänzlich von⸗ einander verſchieden ſind, daran kann nach Lage der Dinge überhaupt kein Zwei⸗ fel ſein. Nach deutſcher Auffaſſung werden die Verhandlungen über die Sicherheitsfrage erſt dann in ein wirklich ernſthaftes Stadium eintreten, wenn die gemeinſame Antwort der alliierten Regierungen klare und präziſe Auskünfte auf die deut⸗ ſchen Einwände erteilt und nicht, wie in der letzten Briandnote, der Verſuch gemacht wird, an den von Deutſchland aufgeworfenen Fragen einſa ch vorbei zugehen. Ganktionen und Beſatzungefriſten. ter des in, 30. Juli. Der Berliner Berichterſtal⸗ Wabritatt dall Telegraph“ will von einer„hohen ung eren deuiſchen Perſönlichteit“ folgende Er⸗ em Neerbalten haben: Framreichs Forderungen, aus en, würdar Ergreifung von Sonderaktionen zu be⸗ en. rde von Deutſchland niemals unterſchrieben de belg Da dieſe Stellungnahme dem Foreign Of⸗ aß die ent ſe. zweiſte man an der Pariſer Meldung. 17 die e iſche Regierung den franzöſeſchen Wünſchen anden Forderung entgegenkommen wolle. Eng⸗ teulſch abe die Gerechtigkeit der Anden n Forderungen ſtets zuge⸗ a1 unbez daß en Sicherheitspalkt auf dem Prinzip Fahet geln müſſe. Dieſer Grundſatz würde nicht ge⸗ Ellen gege wenn Frankreich in der Lage wäre, Sank⸗ Wikeitſall n Deutſchland anzuwenden, ohne vorher den n. einem Schiedsgerichtsverſahren zu unter⸗ 5 dl Nun babeenkreſende Perſönlichtet fol dann wetter er⸗ ung ben, daß Deutſchland hinſichtlich der Abrür⸗ dald kein er Beſetzungsfriſten im Rhein⸗ 0 zu einen fore en e Abkom äteren Zeitpunkt ein freundſchaftliches men zuſtandelommen werde. . den de wn hierzu von zuſtändiger Stelle erfahren, diene n ieſe Aeußerungen keineswegs auf ſeelmehr bro hen Beamten zurück und dürften deut darftediglich den Standpunkt des Engländers u Gedaſtellen. Allerdings bewegen ſich die angeführ⸗ ber deuiſchengänge inſofern in denſelben Bahnen wie olle che Standpunkt, als der Grundſatz der en Gegenſe tigkeit auch das Haupt⸗ darf deutſchen Vorſchläge in der Sicherheits⸗ lemel it, durch weiches ohne weiteres die übrigen von an dem gleichen Sinne beeinflußt würden. Nigdernne deniſchland außerdem niemals ein Recht zu wald, fte nahmen Frankreichs zugeſtanden werden ich er übrigens ſo ſelbſtverſtändlich, daß ſich jede noch die ung darüber erübrigt. Was dann ſchließ⸗ n bet e Frage der Abkürzung der Rheinlandbe⸗ Alles errifft, ſo iſt dieſe inſoſern im Augenblick noch Aandeſe ſpruchreif, als gerade durch das eventuelle opüiſche men eines Sicherheitspaktes das geſamte e Problem auf eine ganz andere gefellt wird, die dann aus ſich her⸗ 78 Beſatzungs frage aufrollen en ja durch dieſes Zuſtandekommen der Sine e Grund der Beſetzung, der 158 heitsſrage begründet ſcheint, hinſäl⸗ Frankreichs Forderung nach dem Durchmarſchrecht. Eine neue Juterpretation. kb. Berlin, 30. Juli. Wie wir hören, iſt nunmehr von engliſcher Seite angekündigt worden, daß in der bevorſtehenden Antwort der alliierten Regierun⸗ gen auf die deutſche Note vom 13. Juli eine neue ausführliche Interpretation über die Frage des Durchmarſchrechtes ge⸗ geben werden ſoll. Die engliſche Regierung will es durchſetzen, daß nur ein einſtimmiger Be⸗ ſchluß des Völkerbunds rates der fran⸗ zöſiſchen Regierung die Möglichkeit geben ſoll, im Falle eines Krieges mit Polen durch deutſches Gebiet zu matſchieren. Wenn Deutſchland Mitglied des Völkerbundes werde, könne alſo ein Durchmarſch ohne ſeine ausdrückliche Zuſtim⸗ mung niemals in Frage kommen. Amerikas Intereſſe an der Sicherheitsfrage Nach dem Sicherheitspakt die Abrüſtung. kh. Berlin, 30. Juli. Die Erklärungen des amerikaniſchen Präſidenten Coolidge über die inoſſi⸗ zielle Beteiligung der Vereinigten Staaten an der Lö⸗ ſung des Sicherheiten⸗ und Abrüſtungsproblems haben in Berlin lebhaſtes Intereſſe gefunden. Der amerika⸗ niſche Präſident beſtätigt jetzt offiziell die bereits mehr⸗ fach betonte Auffaſſung, daß die Vereinigten Staaten erſt nach dem Zuſtandekommen eines Sicherheitspaktes an die Einberufung einer internationalen Abrüſtungskonfe⸗ renz herangehen wollen. Wie wir hierzu erfahren, hat am letzten Freitag eine Unterredung zwiſchen dem deutſchen Botſchaſter in Waſhington und dem amerika⸗ ſchen Staatsſekretär des Auswärtigen über die Sicher⸗ heitsfrage ſtattgefunden. Der deutſche Botſchafter hat dabei den Standpunkt Deutſchlands zur Völkerbunds⸗ und 5 ausdrücklich dargelegt und auf die Erklärungen des Reichskanzlers Dr. Luther Bezug ge⸗ nommen, wonach Deutſchland eine allgemeine Löſung des Abrüſtungsproblems ſor⸗ dert. Von amerikaniſcher Seite iſt eine Rückäußerung auf die Mitteilungen des deutſchen Bolſchaſters bisher nicht e erſolgt. * Die Ausweiſung der deutſchen Optanten. Berlin, 30. Juli. Da die polniſche Regierung in der Frage der Optanten keine Aenderung ihres Standpunktes eingenommen hat, werden am 1. Auguſt 20 000 Grundbeſitzloſe deutſche Optanten abwandern müſſen. Hiervon ſind bereits 7000 abgewandert. Am 1. November werden 2500 Optanten abwandern müſ⸗ ſen, deren Grundbeſitz im Bereich einer Feſtung oder an der Grenze liegt. Bis zum 1. Juli 1926 werden die übrigen grundbeſitzenden deutſchen Optanten Polen verlaſſen müſſen, deren Zahl man auf 4500 ſchätzt. 4 Die deutſche Frage in Angarn. Die deutſch⸗ungariſchen Beziehungen. i Im„Archiv für Politik und Geſchichte“ äußert ſich der ehemalige ungariſche Handelsminiſter Baron von Szte⸗ renyi über die Verhältniſſe im heutigen Ungarn und berührt hierbei auch die Frage des ungarländiſchen Deutſch⸗ tums. Wie in ſeinem im Februar d. J. in der Berliner Deutſchen Geſellſchaft gehaltenen Vortrage bezeichnet er auch hier das Verhältnis der deutſchen Minderheit zum ungariſchen Staate als durchaus erſprießlich und erklärt mit beſonderer Genugtuung, daß„die Frage des Deutſch⸗ tums, wie überhaupt jene der nationalen Minderheiten durch die derzeitige Regierung in einwandfreier Weiſe ge⸗ regelt, ihre Rechte in nationaler Beziehung geſetzlich ge⸗ währleiſtet wurden.“ Gegen dieſe Darlegungen wendet ſich in ſcharfer Erwiderung der deutſche Abgeordnete der Bel⸗ grader Nationalverſammlung Dr. Georg Graß!(Schle⸗ ſiſche Zeitung Nr. 133). Der bekannte Führer des Deutſch⸗ tums in Südſlawien warnt vor übermäßigen Hoff⸗ nungen auf die ungariſche Deutſchfreundlichkeit und weiſt darauf hin, daß die Gefahr der völkiſchen Aufſaugung des in Angarn bodenſtändig gewordenen und beheimateten Deutſchtums durch das Madjarentum keineswegs beſeitigt iſt;„denn der Kampf gegen die deutſche Seele der von Baron Szterenyi ſelbſt auf 500 000 bezifferten Deutſchen in Ungarn wird, trotz aller ungeheuchelten Sympathie für eine Wiedererſtarkung des Deutſchen Reiches, vom unga⸗ riſchen Staate und noch mehr von der madjariſchen Geſell⸗ ſchaft ganz im Sinne der alten Ideologie fortgeführt. Noch immer glaubt man, die politiſche Freundſchaft mit dem Deutſchen Reiche vereinbaren zu können mit kultureller Droſſelung des eigenen Minderheitendeutſchtums, dem man nur die Rolle als„Kulturdünger“ zur Auffriſchung und Stärkung des madjariſchen Volkstums einräumen will.“ Es muß anerkannt werden, daß Miniſterpräſident Graf Bethlen den ernſten Willen hat, die alten Beziehungen zwiſchen Ungarn und dem deutſchen Volke in jeder Weiſe aufrecht zu erhalten und zu fördern. Weite Schichten des ungariſchen Volkes ſind aber noch heute von den Ideen⸗ gängen des mad jariſchen Chauvinismus be⸗ fangen, und das Vorgehen der„Raſſenſchützler“ ſowohl im Parlament wie in der öffentlichen Propaganda zeigt zur Genüge, daß die„ungariſche öffentliche Meinung auf die weitſchauenden Gedankengänge der ungariſchen Regierung noch nicht eingeſtellt ſei“, wie der Vorſitzende des Deutſchen Schutzbundes v. Löſch zu den Ausführungen des Vizepräſidenten des Ungariſchen Nationalverbandes, J. v. Szörtſey, über„Das Deutſchtum in Ungarn“ ergän⸗ zend bemerkt(Deutſche Rundſchau, Januar 1925). Dieſe ernſte Erwägung des hervorragenden Kenners des Auslandsdeutſchtums erfährt eine neue Beleuchtung durch die vom ungariſchen Handelsminiſterium verfügte Maß⸗ nahme gegen das„Berliner Tageblatt“. In der Wiedergabe einer engliſchen Photographie, auf der der Reichsverweſer im Kreiſe ſeiner Offiziere dargeſtellt iſt, erblickte das Staatsminiſterium eine Anklage des deutſchen Blattes, daß Ungarn ſich über die Entwaffnungsvorſchriften der Friedensverträge hinwegſetze, und nahm dies als An⸗ laß, dem Preſſeorgan das Poſtdebit zu entziehen. Hinzu kommt, daß die Kulturpropaganda der Entente gerade in Ungarn eine ungeheure Tätigkeit entfaltet, um die Loslöſung dieſes Landes von den Wur⸗ eln der Jahrhunderte alten deutſchen Kultur durchzu⸗ een Die franzöſiſche Propagandatätigkeit weiß über glänzende Erfolge zu 1 1 und es iſt nicht ſchwer zu erkennen, daß ſtarke franzöſiſche Ein kaffe namentlich in den Kreiſen der Intelligenz den Beſtand der deutſchen Kultur immer ernſtlicher bedrohen. Dieſer Gefahr zu begegnen, muß die vornehmſte Aufgabe der deutſchen Reichsregierung werden. Es gilt, den vor allem in der deutſchen Bauernſchaft ſich regenden nationalen Kräften hilfreiche Unterſtützung zu bringen und das deutſche Eigenleben, das in der letzten Zeit auch auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiete feſten Fuß gefaßt hat, zu fördern. Ein gemeinſames Schickſal verbindet Deutſche und Ungarn, und zwiſchen beiden Völkern dürfte es keine Reibungs⸗ punkte geben. Die Maßnahme des ungariſchen Handels⸗ miniſteriums iſt jedoch nicht geeignet, die deutſchen Be⸗ ſorgniſſe um das Schickſal der deutſchen Minderheit in Ungarn zu zerſtreuen. 4 8 Die Behandlung der Luftfahrinote. des Berlin, 29. Juli. Ein Sonderausſchuß des Luſtbeirats. Die uns von der Entente überreichte Luftfahrtnote be⸗ ſchäftigt die zuſtändigen Reichsſtellen nunmehr bereits ſeit mehreren Wochen. Ehe die Reichsregierung ihre Entſchei⸗ dung fällt, will ſie das Gutachten des Luftbeirates abwarten. Dieſer hat einen Sonderausſchuß eingeſetzt, dem der Vertreter der durch die Luftnote betreffenden Induſtrie⸗ zweige angehören, ſo z. B. Vertreter des Flugzeugbaues, des Motorenbaues, des Luftverkehrs, des Luftſports und des Inſtituts für Luftrecht. Erſt wenn ſämtliche Sachver⸗ ſtändigen dieſes Unterausſchuſſes ihren Bericht erſtattet haben, wird das Gutachten formuliert werden. Das Gutachten ſelbſt dürfte in kurzer Zeit vorliegen. Es wird dann zunächſt den Reichsreſſorts zur weiteren Stellung⸗ nahme zugeleitet werden und erſt, wenn dieſe Behörden ihren Standpunkt zu der Luftnote und zu dem Gutachten des Luftbeirates formuliert haben, wird das ganze Mate⸗ rial dem Kabinettsrat vorgelegt werden. N Der Volksentſcheid in der Auſwertungsfrage. Die Koſtenfrage als hemmendes Moment. Kb. Berlin, 30. Juli. In dieſen Tagen ſin⸗ den neue Verhandlungen der Arbe tsgeme n⸗ ſchaft der Hypothetengläubiger⸗Verbände über die Her⸗ beiführung eines Volksentſcheides ſtatt. Der Hypothe⸗ kengläubiger⸗ und Sparerſchutzverband hat beſchloöſſen, unter allen Umſtänden die Vorbereitungen z um Volksentſcheid über die Auſwertungs⸗ frage zu treffen. Da aber die Unterſchrift von drei Millionen Wählern nötig iſt, um den Entſcheid durch⸗ zuführen, braucht man noch die Zuſtimmung der ge⸗ ſamten Arbeitsgemeinſchaft. Es hat jedoch den An⸗ ſchein, als ob weitere Kreiſe der Auf wertungsfreunde ſich von einem Volksentſcheidſehr wenig ver⸗ ſprechen und als ob ſie die hohen Koſten ſcheuen, das Verfa)ren durchzuführen. i Frankreich und die deuilſche Kohle. Ein Beitrag zu den Handelsvertragsverhandlunge n. f Paris, 30. Juli. Das Pariſer„Journal Of⸗ ſieiel“ veröffentlicht heute ein Dekret, wonach Koh⸗ len. deutſchen Urſprungs einer beſonde⸗ ren Einfuhrerlaubnis bedürfen. Dieſes Dekret richtet ſich ausſchließlich gegen Deutſchland. Es verſtößt ge⸗ gen das zwiſchen Staatsſelretär Trendelenburg und dem franzöſiſchen Handelsminiſter getroffene Abkommen, wonach bis zum Wiederbeginn der deutſch⸗ſranzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen von keiner Partei irgendeine Kampfmaß nahme gegen den Handel des anderen Landes ge⸗ troffen werden dürfe. Die franzöſiſche Maßnahme wird in politiſchen Kreiſen beſonders des⸗ halb als ſehr auffällig empfunden, wel ſie n einem Augenblick erfolgt, wo die Verhandlungen über den Sicherheitspakt in ein ſchwieriges Stadium ge⸗ langt ſind. a Die Arbeitskriſe des Nuhrbergbaues. Eine ſozialdemokratiſche Interpellation. Kb. Berlin, 30. Juli. Aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren wir, daß die Linksparteien ein e dringliche Interpellation an die Reichs⸗ regierung richten werden, in der um ſofortige Auskunft darüber ersucht wird, welche Schritte das Reſchskabi⸗ nett zu ergreifen gedenke, um der ſchweren Wirtſchaſts⸗ kriſe im Ruhrbergbau Einhalt zu gebieten. Dieſe Interpellation ſoll nach den Wünſchen der So⸗ zialdemokratie noch vor der Vertagung des Parlamentes zur Erörterung gelangen. In den Kreiſen der Regierungsparteien ſinden Beratun⸗ gen darüber ſtatt, ob es zweckmäßig ſein werde, die Regierung ebenfalls zu interpellieren. 8.——— Der Krieg in Marokko. . Ruhe an der Front. Paris, 30. Juli. Nach dem amtlichen Ma o ko⸗ bericht iſt die Lage an der Front ruhig. An ve. ſckie⸗ denen Frontabſchnitten wurden zwar weit re Truppen⸗ anſammlungen der Kabylen bemerkt. Die Lage des franzöſiſchen Poſtens Ain bu Aiſſa ſei trotz Eintreffens von Artillerie und Flugzeugen noch ſehr kritiſch. Nord⸗ öſtlich von Taza hatte der Gegner kleine Vorſtöße un⸗ ternommen.. a a Krieg bis zum Aeußerſten. Paris, 30. Juli. Nach einer Meldung des „Journal“ aus Fez ſoll ein Kriegsrat unter Vorſitz Abd el Krims beſchloſſen haben, den Krieg bis zum Aeußerſten fortzuſetzen. Gegen die kommuniſtiſchen Umtriel e. Paris, 30. Juli. Bei der polizeilichen Ducch⸗ ſuchung der Gewerkſchaftsbüros, die in den lelten Ta⸗ gen vorgenommen wurde, iſt nach einer oßiziöſen Aus⸗ laſſung ein Brief mit den Namen von 125 Mitgliedern des Zentralaktionskomitees gegen den Marokkolrieg ge⸗ funden worden. Während 100 Mitglieder des Komi⸗ tees in der Umgebung von Paris tätig ſind, beſchäf⸗ tigen ſich 25 in der Provinz. f c Die Dauertagungen des Reichstages. kb. Berlin, 30. Julk. Wie wir aus pa la⸗ mentariſchen Kreiſen erfahren, beſteht bei den Regie⸗ rungsparteien der Plan, die Reichstagsſitzungen zur ſchnellen Erledigung des Arbeitsſtoſſes ſchon in den Vormittagsſtunden beginnen und bis in die Nacht hin⸗ ein andauern zu laſſen. In verſchiedenen Kreiſen der Regierungsmehrheit will man ſogar noch die nächſten Sonntage zur Abhaltung von Sitzungen in Anſpruch nehmen. Die Linksoppoſition kündigt ſchon jetzt ihren ſchärfſten Widerſtand gegen dleſen Arbeitsplan an. Verlängerung des Notetats. Kb. Berlin, 30. Juli. Die Mehrheitsparteien des Reichstages haben beantragt, die Gültigkeitsdauer des vorläufigen Reichsetats bs zum 8. Auguſt 1925 zu verlängern. Sollte bis zu dieſem Tage der Reichs⸗ haushalt noch nicht verabſchiedet ſein, ſo würde bis dahin die Geltungsdauer des vorläufigen Etats bis zum 31. Oktober verlängert werden. Wie wir hören, müßte in dieſem Falle der Reichstag bereits im Okto⸗ ber wieder einberufen werden, um dann den Reichs⸗ haushalt zu verabſchieden. 7 Deutſcher Reichstag. Berlin, 30. Juli. Um 2 Uhr eröſſnete Prä⸗ ſidem Loebe dis heutkge Sitzung des Hauſes. Er er⸗ teilte zunächſt dem Abg. Henning(V.) das Wort, der ene Erklärung zu einer vom Abg. Dr. Breitſcheidt in ſeiner Rede anläßlich der außenpolitiſchen Debatte im Reichstag über ſeine(Hennings) Perſon aufgeſtell⸗ ten Behauptungen abgab Henning ertlärte dieſe Ve⸗ hauptungen für unrichtig. Auf der Tagesordnung ſteht die zweile Be⸗ 1 des Rörperſchaftsſteuerge⸗ e zes. Ing der allgemeinen Ausſprache wendet ſich Arg. Meie r⸗Baden(S.) gegen den Steuertarif der Vor⸗ lage. Er bringe zugunſten des Großkapitals einen Steuerabbau, der in kraſſem Widerſpruch ſiehe zu den fiskaliſchen Geſichtspunkten, die die Regierung bei der Einkommens⸗ und bei den Verbrauchsſteuern vorange⸗ ſtellt habe. Zu bewundern ſei der politiſche Mut, mit dem namentlich das Zentrum eine ſo ungerechte und unſoziale Steuerpolitik mitmache.„ Abg. Korſch(K.) erklärt darauf, er werde das Haus für den Vorredner entſchädigen und ſeine Rede⸗ zeit voll ausnützen.(Zuruf rechts.) Abg. Kreutz⸗ burg(K.) ruft einem Zurufer der Rechten zu:„Sei ruhig mit deiner verſoffenen Stimme!“ Präſident Loebe ruft den Abg. Kreutzburg zur Ordnung und bemerkt, daß er ihn bei Wiederholung eines ſolchen gemeinen Zwiſchenru es ausſchliefe. Abg. Korſch(K.) erklärte nach dieſem Zwiſchenfall, er bekämp'e dieſe Vorlage, die eine unerhörte Begünſtigung der Beſitzenden ſei. Das Geſetz ſei eine Anweiſung zu einer Drückebergerei der Kapitaliſten. 5 In der Einzelberatung ſcheiden die enigen Ei zel⸗ pavagraphen aus, die die Beſteuerung der Verſorgungs⸗ betriebe regeln. Die ſe Beſtimmungen ſollen gemein⸗ ſom mit dem Geſetzentwurſ über die gegenſe tige Be⸗ ſteuerung beraten werden. Abg. Meier ⸗ Baden (Soz.) wendet ſich gegen die Abſicht, die Steue p icht auf öffentliche Elektrizitötswerke und andere Verſor⸗ gungsbetriebe auszudehnen. Abg. Dr. Roſen berg (K.) beantragte, im 5 10 die Beratung der Regie⸗ rungsvorlage, und dann die Aufhebung der Ausſchuß⸗ beſchlüſſe. FF 77* 5 Bei der nun folgenden Abſtimmung wurden ale Aenderungsanträge abgelehnt. Die Körper chaftsſteuer⸗ vorlage wird in der Faſſung des Ausſchuſſes angenom⸗ men. Es folgte die zweite Berat inz des Vermͤgens⸗ und Erbſchaftsſteuergeſetzes. In der a lgemeinen Aus⸗ ſprache führte Abg. Stroebel(Soz.) aus, die der Vorlage im Ausſchuß gegebene Faſſung verrate deut⸗ lich die Steuerſcheu der Be itzenden. Wenn es ſich ums Steuerzahlen handelte, verſage der Patriotismus der ſogenannten vaterländiſchen Parteien. Die Ausſchuß⸗ beſchlüſſe ſeien ein radikaler Abbau der früher be⸗ ſchloſenen Vermögens⸗ und Erbſchaftsſteu rn. Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 30. Juli. Chne weſentliche batte wurde in der heutigen Donnerstagnt ung en ſetzentwurf über Aenderungen im Bürgerlichen 4 buch angenommen; desgleichen ein Geſetzentwurf üb kleinere Aenderungen im Land agswahlgeſetz. l 15 f ten Nah, Dann wurde die Weiterberatung des zwe 1 ung 5 Miniſterium des Kultus und Unterrichts fort ziele nkte 1 de „ 6 re. trags zum Staatsvoranſchlag bei der Haupta Eingehend erörtertd wurde dabei die körperliche hung der Jugend. Staatsminiſter Dr. Hellpech d zunächſt dem Abg. Dr. Schofer(Z.) für ſein Ein rt für die badiſchen Hochſchulen und er lärte dann, Ueberſchätzung und jede Ueberſpannung der ein n perkultur ſei zu beklagen. Deutſchland müſſe ſein genart bewahren, die ſich nicht al ein auf das Körperliche erſtrecke. 8 einberufen, in der mit Männern und Frauen die ſätze aufgeſtellt werden ſollen, die die ſittlichen ſprüche ſowie eine körperliche Ertüchtigung zur lage haben. Die Ausführungen des Miniſters wurden von vic 9 nern der Volkspartei und der Sozialdemokra en igen fach unterſtrichen und Fortſetung vormittag 8 Uhr. Aus dem badiſchen Lande. ergänzt. Der Miniſter wird eine eonſenge All Grund Reb 1 fl. Maunheim, 30. Jud.(Zuchthaus strafe wegen Sprengſtoffvergehens.) Vor m großen Schöffengericht hatte ſich eine Anzahl ene gegen das Sprengſtof ge, „ Die Angeclagten hatten 0. ergangenen Verb. te niſten wegen Verbrechens und Vergehens gegen die Gefetze zum Schutze der publik zu verantworten. September 1923 trotz des weiter im Dienſte der Kommuniſtiſchen Partei ben und Waffen, Handgranaten und Munitien in Verm rung gehalten. Wie ging, war es den e aus der Verhandlung he ſelbſt bei der rung der Waffen unheiml: geworden. Sie ſich beſtrebt, die Waffen ſobald wie möglich werden. Es wurde verurteilt der Kaufmann Kaufmann aus Mannheim zu 1 Jahr 3 Mon te 9 Schloſſer Auguſt Büchler aus Mannheim zu je men Zuchthaus. Der Taglöhner Johann Oel aas 6¹ heim zu 1 Jahr Gefängnis und der Arbeiter zawski zu vier Monaten Gefängnis. 9 hervor 5 1e Heidelberg, 30. Juli.(Eine folgenſch 1 ö 1 Verwechſlung im Akadem. Kran! baus) Zu einer folgenſchweren Virwechſlung ge in Heidelberg im Alad. Krankenhaus vorgetommeſehr ſoll, wird von zuständiger Stelle berichtet: Ha apt ren Magenleidens im Akad. Krankenhaus in B lung Er ſollte mit Röntgenſtrahlen unterſucht N den und erhielt zu dieſem Zwecke, wie das alu Bei der Abgabe dieſes ersehen einen beſtimmten Brei. 5 iſt der dienſttuenden Schweſter inſofern ein unterlaufen, als ſie dem Brei ſtatt kohlenſaures 4 tron, ſchwefelſaures Na ron beimiſchte. Das lebte nicht etwa ein Gift und es wurde früher öfter 3 chen Miſchungen verwendet; in letzter Zeit wurd aber nicht mehr benützt, da ſich bei vielen Uebelkeit nach ſeiner Einnahme e nſtellte. werden von der Fabrik in einer faſt gleichen Tach in en 5 9 e. Fuchs aus Schwetzingen befand ſich wegen ne ah. et; iſt wal, geliefert, ſo daß eine Verwechſ ung leicht möglich ere Auch Fuchs erhielt von dem falſchen Zuſatz. Man uz ſofort bei den anderen Patienten, daß die 1 unrichtig geweſen war, doch halte dies bei nein * ſchwere Folgen. Hauptlel rer Fuchs ſtellte ſich inhalte e Zeit, für die er beſtellt war, wieder im Krank ein und klagte gleichfalls über Beſchwerden. ſich im Krankenhauſe zu Bett und wie den Patienten, ſo wurde auch dem Haupt ehrer gleich ein Gegenmittel verabreicht. In der er dann aber geſtorben. Obgleich die Kranke ärzte der Anſicht waren, daß die Verwechſlung nun dem Tode ſchuld ſein konnte, da der Brei au unrichtigen Zuſammenſezung dazu vel zu harm Nacht lo ch daeſe Fuchs it wurde doch die Sache vom Kr ſinkenhaus aus och der Staatsanwaltſchaft mitgetei t, dae eine Sektion veranlaßte. Ueber das Ergebnis die er wo tion iſt dem Krankenhauſe noch nichts mitgeteilt i. den, da die Unterſuchung noch ncht abgeſchloſſen Deer Siebente. e nRoman von Elsbeth Borchart. 41.—42. Fortſetzung. a(Nachdruck verboten.) a„Das weißt du? Ja, und biſt du gar nicht— ein bißchen— eiſerſüchtig?“ fragte ſie neckend. .„Eiferſüchtig?“ Er fuhr auf.„Dieſe Frage konn⸗ teſt du wohl nur im Scherz tun, Linda. Auf einen— Hauslehrer iſt man nicht eiferſüchtig.“ g Hauslehrer von ſolchen Qualitäten?“ wagte ſie ſtichelnd einzuwerfen. 5 „Was heißt das?“ Er fühlte plötzlich ſein Blut hoch aufſchießen.„Haſt du etwa beſondere Qualitäten an dem Hauslehrer entdeckt?“ Linda wurde rot und zuckte dann die Achſeln. „„Gott, es war doch nur Spaß,“ meinte ſie gleich⸗ gültig tuend.„Ich habe ihn flüchtig einige Male ge⸗ ſehen und weiß von ihm nur, daß er der einzige iſt, vor dem die Gerolſteiner Rangen Reſpekt zu haben ſcheinen.“ i„ Und das ſtempelt ihn in deinen Augen natürlich ſogleich zum Helden. So ſeid ihr Mädchen!“ „Bitte, mich nicht in einen Topf mit der Allgemein⸗ heit zu werfen, lieber Aribert,“ erwiderte ſie gekränkt. „Die Erfahrung müßteſt du längſt gemacht haben, daß ich nicht ſo leicht entflammt für eure— Tugenden bin.“ „Im— ſo hätteſt du dir auch die Bemerkung vor⸗ hin ſparen können“ „Ich begreife dich nicht, wie du einen Scherz gleich ſo übelnehmen kannſt!“ „Das— gebe ich zurück. Von Uebelnehmen iſt bei mir allerdings keine Rede.“ 5 Linda zuckte kaum merklich mit den Achſeln und brach das Geſpräch klugerweiſe hier ab. Sie hatte ihren Zweck erreicht. .** dahingegangen, ſchien ſeinen Platz zu behaupten und ſich Reſpekt zu ſchaffen, denn er war beinahe drei Monate hier, Az aller Verſuche Eberhards, ſich ſeiner zu entledigen. Wie kläglich waren ſie geſcheitert, alle dieſe Verſuche! Die tollen Streiche, mit denen er die anderen ſo er⸗ folgreich vertrieben hatte, verſagten ganz und prallten an Seegers Kaltblütigkeit ſtets ab. Höchſtens, daß er ein ſpöttiſches Lächeln für„ſeine Bemühungen“ erntete, ein Lächeln, das ihn bis zur Wut reizte. Der Kampf war alſo ſtets ungleich und Eberhard der Blamierte, Geſchlagene. Dieſes Bewußtſein demütigte den ſtolzen Knaben, — er fühlte ſeine Ohnmacht dieſem Manne gegenüber, der es verſtanden hatte, ihm den Herrn zu zeigen, faſt wie einen körperlichen Schmerz, und meinte, ihn zu haſſen, wie er noch nie jemand gehaßt hatte. Und dennoch wagte er es nicht mehr, ſich offen gegen ihn aufzulehnen. Er war zu ehrlich, um ſich den Grund nicht einzugeſtehen: weil er wußte, daß Seeger ganz gleichgültig darüber hinwegſehen und ihm weder zürnen, noch ſchelten würde. 5 5 Und gerade dieſe Gleichgültigkeit war es, die er glaubte, nicht länger ertragen zu können. Er grübelte förmlich, womit er ihn einmal aus ſich herauslocken, ihn zu einem ſcharfen und zornigen Tadel veranlaſſen könnte, und fand nichts. Mit der Strafrede am erſten Tage, als er ihm auf dem Pollux nachgeritten war, ſchien er ſich völlig ausgegeben oder vielmehr ſein Intereſſe für ihn begra⸗ ben zu haben. Wie ganz anders war er dagegen zu dem kleinen Bruder! Faſt hätte er ihn neulich benei⸗ det, als er von Seeger einer Unart wegen geſcholten und beſtraft wurde. Und der dumme Junge war tod⸗ unglücklich darüber und hatte keine Ruhe, bis er ver⸗ ſprach wieder gut zu ſein. Er, Eberhard, konnte ſo viel Unarten erſinnen, wie er nur vermochte, es focht Seeger nicht an, er ging und hörte darüber hinweg. Im anderen Falle wieder lobte Seeger Heinz, wenn er in den Unterrichtsſtunden fleißig und aufmerkſam war und ſeine Aufgaben zu deſſen Zufrie⸗ denheit gelöſt hatte. was er ſeinem Stande ſchuldete, und daß er Karl a 5 A Wie dann des Jungen Aber er war noch jung. aufleuchteten! Lächerlich! 19755 Er, Eberhard, a0 bedurfte ſolcher Aufmunterung. um ſeiner ſelbſt willen. Aus dieſem Grunde erſchien er zum regelmäßigen Unterricht. Er 51 Seeger beweiſen, daß er ſich ſehr wohl bewu nicht ſo unwiſſend war, wie dieſer ihm gleich Anfang vorgeworfen hatte. Mit Feuereifer lernte ex, ohne jedoch Anerke Wort der 5 Er ver Pahl! kramte nenen Kenntniſſe noch je ein aus ſeinem Munde zu hören. auch gar nicht danach. Mit trotziger, finſterer Miene lang 1 ſeine Weisheit aus und hörte auf die Erklärungen daß er von ſeinem Lehrer erhielt, ohne es zu merken ihn dieſer die Zügel ſtraff in den Händen hielt 1 vol geſchickt lenkte. Es wühlte und gärte in mit überſtandenen Empfindungen; er war unzuſriede, per udw eg 5 d haus, der Koch Auguſt Kamm aus Weinheim und ir 13 9 7 1 10 a 4 8 Saal, 1 gericht el. 1 1% u 1 lein , punch J 4 bei Serge irgendwelche Verwunderung über die ſo plötzlich un 4 näre, bereitete, und was vielleicht geeignet geweſen ausg. 7 f ein ſanfteres, glücklicheres Empfinden in ihm Das betraf ſeine Mutter. W Gleich dem Sohne, wenn auch in anderer e befand ſich Waltraut von Gerolſtein in letzter einer Stimmung, die ſie von der höchſten Glü von himmelſtürmendem Hoffen bis zu tiefſtem trotzigen Au ſa geworden, die ſich ſtels gleichbleibende, freundliche Art hatte ſich zu Launen umgebildet, mit denen 5 und ihre Umgebung quälte. Sie wußte, da quälte, ſie litt darunter und konnte und wollte s N ändern. FFortſetzung folgt.) . in 2 9 1„ —q— aſe ger a. e icht 9 3 ln 2 4 AUluve 5 nin Wien trieb und ſowohl in Schwenningen, wie auch u erdwisheim, 30. Jult.(Großfeuer) Ce⸗ katag brach hier in der Scheune einer Wirtſchaft baßber noch unaufzetlärter Urſache Feuer aus, das fuser auf das Wohngebäude und auf zwei wei ere * dusdehn ein Buernhaus und eine we tere Wirtſchaft, Ui düte. Durch de ſchnelle Verbreitung des Feuers n— nicht möglich, das Inventar zu re ten. Mit und Not konnte noch das Vieh aus den Stel en erden; das Federvieh iſt jedoch mitoverbr nnt. ſind nicht zu Schaden gekommen. Insge⸗ den die Wirtſchaften zum Lamm und zum eine Scheune und ein Bauernhaus mit Sche ine 2 Uhr ucht. Die Motorſpritze von Bruchſal, die um ſWränte eintraf, konnte das Feuer auf ſeinen Herd be⸗ Ae den. Der Schaden iſt ſehr groß und nr zum dabei boch Verſicherung gedeckt. Auch Erntevorräte ſind d ernichtet worden. a e, 30. Juli.(Vorſicht, vor gif⸗ farb geteeeren.) Im hieſigen Bürgerhoſ ital Henufetern ein 6 Jahre altes Kind vermutlich infolge hatte giftiger Beeren, die es im Freien gepflünt Ja helingen, 30.(Verhaftung eines Ein Fahrraddieb, der En e Anfang Juli in der hieſigen Gegend ſein i Juli. addiebes.) illingen in der verſchiedene Fahrräder erbeutete, konate l St 8 ut erſon des Viktor Matthes aus Württemberg 5 ſchon ert dingfeſt gemacht werden. Man war ihm bei chwenningen auf der Spur; er konne ſich t ſeiner damaligen Feſinahme durch ei e wilde ien er Dächer, Speicher, durch Gärten und Huu er 8 8 85 Skde die ei 1 de diene 1 delt des ch 1 ee „e blitzſa em ohen a „„Fortſchritt gegenüber den alten Stephan⸗ mo iven, mit de ien ſie nur noch die äußere haben.„Die Pfalz“, ſo heißt die huwer ſtätte ſtehende Maſchine und trägt auf daen in diclen Meſſingbuchſtaben rechts und 5 Henle eſglleite, war eine von den 14 Schnell⸗ die von 1853 bis igsbahn in Dienſt 1864 niſch. auf der⸗ Aan dach e in 5 geſtellt wurden. erwird dieſer Tage, zwar nicht unter Münchener Verlehrsausflellung laufen und es Zeugnis dafür ablegen, daß auch das aner ſeine Romantik hat. Nach Beendi⸗ bete hrsausſtellung wird ſie im Verkehrs⸗ w. shnen ihre endgültige Aufſtellung finden. 1.) 8 Aaſen, 30. Juli. Das Ohr abge⸗ im Sinläßlich des Sommernachtsfeſtes eines ein nadtpark tam es zu einer Schlägerei. Da⸗ u Ohr auarbeiter einem Dreher das rechte Ohr — abbeißer fand man ſpäter in der Nähe E ng in bewußtloſem Zuſtande ſchwer ver⸗ 5 at e vier Stiche in den Leib erhalten r fehl as Kran'enhaus verbracht werden. Von * 9 5 jede Spur.— Ein gefährlicher Gei⸗ urſachte in der Toreinfahrt ſeiner Woh⸗ roßen Auflauf. Dabei ſtieß der Irrſin⸗ er einem Maurer, der zu Hilſe eilte, in *. Mann wurde ſchwer verletzt in das — 8 — Moſaik. tiſche Zeitbetrachtungen. — Sport und Orden.— Ein Rat an Per Zug auf die Zugſpitze.— Europas Der letzte Kladderadatſch.— Läſtige Gäſte. * Sache iſt nicht ſchlau zu werden, man kann 5 Mühe 85. So ſucht man jedes⸗ 8 Lebensmittelpreiſe ſteigen, die Urſache zu . Erheb gefunden hat man ſie, meines Wiſſens, nd als 15 ungen und Umfragen werden veranſtaltet, 5 wf, gen laß 8 Deutſche„Enqueten“ nennen, die Sachver⸗ bedelenten⸗— i hören und die„Produzenten“ und„In⸗ in das ein greifen auch das Wort zur Rede und Gegen⸗ beager daß ber was ſchliezlich ber alledem herauskommt, lehmder iſt, n andere ſchuld hat, nur der andere! Wer a eit miſbrt man nicht. Er hat eine verzweifelte n 5 dem„großen Unbekannten“, auf den die niema Gericht ſo oft die Schuld ſchieben, der ſich auckals ermitteln läßt. Wie hier geſchildert, iſt ch wieder bei den jüngſten Drehungen der nuf dem Lebensmittelmarkt zugegangen, und avon abraten, noch mehr alen,(das die Naſe]) zu veranſtalten. Was heute von ſelbſt wieder billiger werden, wenn 5 ſpäter. Nur immer Geduld, verehrteſte nicht ſo 1 Sollte man aber doch Ur chungen nach den Schuldigen anſtellen, zn einen Fingerzeig geben: man ſuche ſie bei ette vom Erzeuger zum Verbraucher, aus beiten. Die verdienen gewöhnlich nur loß recht gut leben wollen. ſie, die d friſch t nich *— 0 ach; Zergnz a 0 05 aug gen und zur Geſundheitsſtärkung wird aber eite ort, den gearbeitet, ganz enorm ſogar. Oder iſt 2 Veim 8 heute ſo eifrig gehuldigt wird, keine Ar⸗ 3 aufen. Springen, Radeln, Schwimmen. Ru Aus Nah und Fern. Frankfurt, 29. Juli.(Immer wieder Wohnungsſchwindel.) Der Schne dermeiſter F. ſchuldete ſeinem Hausherrn an rückſtändiger Miete 300 Mark. Um Geld zu bekommen, lockte er ducch eine Annonce Wohnungsſuchende an, von denen er eine Abſtandszahlung von 900 Mark verlangte. Mit ei em Manne wurde er einig, dem er ſagte, daß der Haus⸗ verwalter für die Genehmigung des Wohnungstauſches 300 Mark verlange, die in der Abſtandsſumme enthal⸗ ten ſeien. Da der Intereſſent die Wohnung bald be⸗ ziehen wollte, ging er den Handel ein. Der Woh⸗ nungstauſch ging vorüber, als der Hausverwalter ei e Räumungsklage gegen den neuen Mieter mit Erfolg durchführte. Von der Vollſtreckung des Urteils machte aber der Verwalter keinen Gebrauch, da ihm die Leute leid taten und er auch erkannte, daß der neue Mieter ſelbſt angeführt worden war. Gegen den Wahnungs⸗ ſchieber aber wurde eine Anklage wegen Betrugs er⸗ hoben und der Einzelrichter verurteilte F. wegen Be⸗ trugs zu 6 Monaten Gefängnis. Die Strafe ſei des⸗ halb ſo hoch bemeſſen, weil der Angeklagte die Not⸗ lage ſeines Mitmenſchen ausgenutzt habe. Bonn, 30. Juli.(Liebesdrama.) Dicht am Rhein verſuchte ein Liebespaar ach gegenſeitig durch Erſchießen mit einem Revolver aus bisher unbe⸗ kannten Gründen das Leben zu nehmen. Die Schüſſe gingen in die Herzgegend. An dem Aufkommen der jungen Leute wird gezweifelt. ö i Trier, 30. Juli.(Ein Schulſtreik.) In dem an der Oberbillig befinden ſich die Schüler einer Klaſſe ſeit dem 21. Juli wegen angeblichen fortgeſetzten Mißhand⸗ lungen durch den Lehrer im Schulſtreik. Eine Ell ern⸗ verſammlung beſchloß, die Kinder ſolange von der Schule fernzuhalten, als der beſreffende Lehrer in Ober⸗ billig Schuldienſt tue. Köln, 30. Juli.(Ein verhafteter Se⸗ paratiſt.) Heute iſt hier ein Einwohner feſtgenom⸗ men worden, der den Behörden als Sonderbündler be⸗ kannt iſt. Der Verhaftete ſoll im Beſitze von Waffen und Munition geweſen ſein, die er urſprünglich in ſeinem Hauſe aufbewahrte, ſpäter aber im Stadtwald verſteckte. Er hat, wie es heißt, in den Sonderbündler⸗ kämpfen im Siebengebirge eine Rolle geſpielt und iſt in einem Gefecht verletzt worden. a Gießen, 30. Juli.(Todesurteil Steul.) Das oberheſſiſche Schwurgericht verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den 25 Jahre alten Metzgergeſellen Adolf Steul aus Bellersheim wegen Mordes an ſeener Geliebten, der 20jährigen Eliſabeth Wirth, zum Tode und dauerndem Ehrverluſt. Steul hat le das Mädchen am Abend des 1. September 1924 auf einem Felde bei Bellersheim mit ſeinem Schlacht⸗ meſſer erſtochen und dann die Leſche in einem Stein⸗ bruch vergraben. 5 „Bochum, 29. Juli.(Vier Arbeiter einen glühenden Ofen geſtür zt. Auf einer Ziegelei in Heinsberg bei Dortmund ereignete ich ein grauenvolles Unglück. Vier in der dortigen Zie⸗ gelei beſchäftigte Arbeiter fielen in einen glühenden Ofen, der zum Brennen von Ziegeln benutzt wurde. Zwei von ihnen fanden ſofort den Tod. Die heiden anderen liegen hoffnungslos darmneder i Magdeburg, 30, Juli.(Mit dem Auto in den Eiſenbahnzug.) Geſtern abend wurde auf der Strecke Quedlinburg—Aſchersleben beim Paſſieren einer ſchrankenloſen Ueberfahrt das Auto des Land⸗ wirts Liebenhühner“ aus Quedlinburß don einem Zug erfaßt und voll ommen zerlrümmert. Sue enhühner wurde auf der Stelle getötet. Zwei weitere Perſonen wurden lebensgefährlich verletzt. Goch, 30. Juli.(Eigenartiger Un⸗ fall.) In der Brückenſtraßé fiel durch die durch ein vorbeifahrendes Laſtauto hervorgerufene Erſchütterunz 5, Meter Deckenverſutz in einer Dicke von 3 Zentime⸗ ter ab und verletzte eine im Bett lie 19 lich ſchwer. iegende Frau ziem gegen in dern, Ringen, Logen heißt es alle Kraft zuſammennehmen, um als Mann ſeinen Mann zu ſtehen oder als ſchwaches Weib zu zeigen, daß man männlich ſtark ſein kann. Es war früher zehnmal leichter, zu einem Orden, als jetzt zu einem Meiſterſchaftstitel zu kommen. Man ſchickte einem aus⸗ ländiſchen Potentaten zu ſeinem Geburtstage ein ſchwung⸗ volles Gedicht und konnte ſchon gewärtig ſein, dafür mit einem Piepmatz belohnt zu werden. Und wer keinen Orden wollte, der mußte angeblich beim Reiſen durch dafür be⸗ kannte Kleinſtaaten ängſtlich Tür und Fenſter ſeines Eiſen⸗ bahnabteils geſchloſſen halten, um nicht plötzlich einen am Halſe oder auf der Bruſt zu haben. Aber ich glaube nicht, daß jemand ſo ängſtlich geweſen iſt, man wird im Gegen⸗ teil alle Türen und Fenſter weit aufgemacht haben. Einen Orden nahm doch jeder gern mit. Die ſeit„Weimar“ bei uns eine Zeitlang gefliſſentlich zur Schau getragene Ab⸗ neigung gegen die Piepmätze hat ſich ja auch ſchon wieder ſehr verflüchtigt, immer von neuem wird angeregt, um den Staat verdiente Männerbrüſte doch wieder mit ſichtbaren Auszeichnungen zu ſchmücken; andere Republiken hätten auch ihre Orden. Sicher wird dem tiefempfundenen Be⸗ dürfnis eines Tages abgeholfen werden. Abd el Krim, der tapfere Haudegen, würde ſich in allen Weltteilen die einflußreichſten Freunde erwerben, wenn er einen Orden ſtiftete, wie ihn ſeine Herrlichkeit der Bey von Tunis ehe⸗ mals verlieh— eine fauſtgroße Bommel an breitem grünen Halsbande zu tragen— und das Ding freigebig ſpenden würde. Vielleicht ſchenkt er mir für dieſen freundſchaftlichen Rat auch ein Exemplar. Ich würde es mir umhängen, müßte ich mal aufs Finanzamt. Den Herren iſt ja ſonſt ſo ſchwer zu imponieren. 8 5 Zu den anſtrengendſten Sportübungen zählt unſtreitig das Kraxeln, und zu den gefährlichſten. Man kann nach ſtundenlanger Kletterei mit zerriſſenen Buxen und geſchun⸗ denen Gliedmaßen beinahe oben ſein und ſich ſchon zum Jodeln über die gelungene Partie anſchicken und bei den letzten Schritten doch noch ausrutſchen und unfreiwillig zu Tal fahren. Aber wie lange noch, und auf die 1 Firnen wirds per Zügle hinaufgehen, auch auf die Zug⸗ ſpitze. Die Bayern wollen ſich ihren ſtolzen Gipfel noch nicht durch eine Zahnradbahn verſchandeln laſſen, dagegen bauen die Oeſterreicher auf ihrer Seite ſchon eine und auf der bayeriſchen wird ſie wohl gleichfalls gebaut werden. Und ſo 18 und nach dürfte die Zugſpitze mit Halteſtellen und Wirtshäuſern beſetzt werden und man wird alle paar lüremburgiſchen Grenze gelegenen Orte 7 Prozeß der Frau Berthe Lamand verhandelt, die an Kleine Chronik. 5 Das Recht der Frau, Kinder zu haben. Der Oberſte Gerichtshof in Wien hat ein intereſſantes Urteil über das Recht der Gattin auf Mutterfreuden gefällt. Der Privat⸗ beamte Karl R. war von ſeiner Gattin Mariane verlaſſen und auf Eheſcheidung verklagt worden, weil er kinderlos bleiben wollte. Der Beklagte beantragte die Abweiſung der Scheidungsklage und forderte von dem Gericht das Ur⸗ teil, daß ſeine Gatin verpflichtet ſei, zu ihm zurückzukehren. Sein Wunſch nach Kinderloſigkeit ſei in den wirtſchaftlichen Verhältniſſen begründet, da ſein Gehalt knapp für Mann und Frau ausreiche. Der Vertreter der Ehegattin erwi⸗ derte, die Klägerin erachte Kinderſegen als das größte Glück einer Frau. Der Wunſch nach Kinderlosigkeit widerſpreche dem Weſen und Zweck der Ehe. Eine Frau, deren Mann nicht will, daß ſie ihren natürlichen Beruf als Mutter er⸗ fülle, ſei berechtigt, den Mann zu verlaſſen. Das Landge⸗ richt ſprach die Scheidung der Ehe aus dem Alleinverſchul⸗ den des Mannes aus, und auch der Oberſte Gerichtshof hat dieſes intereſſante Urteil nunmehr beſtätigt. 4 Schnapstrinkende Richter. Der Budapeſter„Lloyd“ brachte die Notiz, daß der Portier des Haager Friedens⸗ palaſtes mit Branntwein und Likör einen flotten Aus⸗ ſchank betreibt und die Richter des internationalen Ge⸗ richtshofes zu ſeinen Kunden zählen.(Die Verantwortung dafür muß er ſelbſt tragen.) Nun erhält das genannte Blatt die Zuſchrift eines Profeſſors, daß ſo etwas ſelbſt im Lande des Alkoholverbotes, in Amerika, in dem von Car⸗ negie errichteten Friedenspalaſt geſchieht.— Wenn das alles wirklich wahr iſt, wird man die Urteile der bacchus⸗ frohen Richter mit Vorſicht genießen müſſen.. 41 Das verſchluckte Teſtament. Das Büro des öffent⸗ lichen Notars Bonhaire in Paris war dieſer Tage der Schauplatz einer ſicherlich nicht alltäglichen Szene. Der dreiundzwanzigjährige Viehhändler Fryſſac war in Be⸗ gleitung ſeiner Mutter bei dem Notar erſchienen, um der Oeffnung des Teſtaments ſeiner vor kurzem verſtorbenen Frau beizuwohnen. Madame Fryſſac, die Erblaſſerin, war fünfzehn Jahre älter als ihr Gatte. Die Eheleute hatten ſich nicht beſonders gut vertragen, und als die vermögende Frau plötzlich ſtarb, hatte der dreiundzwanzigjährige Wit⸗ wer jede Urſache, zu befürchten, daß die Frau nicht ihn zum Erben eingeſetzt hatte. Als der Notar dem jungen Mann bekanntgab, daß ſeine verſtorbene Frau ihr ganzes Vermögen dem Pariſer Waiſenhaus vermacht hatte, geriet der Witwer in fürchterliche Wut. Später beruhigte er ſich und bat den Notar, ihm das Teſtament zu übergeben, da er die einzelnen Klauſeln leſen möchte. Der Notar wollte dieſem Wunſche nicht nachkommen. Plötzlich riß ihm Fryſſac den Akt aus der Hand, zerriß das Papier und ver⸗ ſchluckte vor den Augen des verblüfften Notars die ein⸗ zelnen Stücke. N 7 . Das„Recht zu töten“. Vor einem franzöſtſchen Ge⸗ richtshof iſt ſchon wieder ein Fall entſchieden worden, in dem das„Recht zu töten“ von der Rechtſprechung anerkannt ö wurde. Vor den Geſchworenen des Ortes Loiret wurde der eklagt bet zu wenigen Minuten erfolgte ein Freispruch.“ Lamand litt an einer ſchmerzhaften und unheilbaren Krankheit und hatte ſeine Frau, wie Zeugenausſagen ein⸗ wandfrei ſeſtſtellten, oft gebeten, ſeinem Leiden ein Ende zu machen. Frau Lamand hatte die Abſicht ausgeſprochen, mit ihrem Mann zuſammen zu ſtenben. Sie wurden denn auch beide bewußtlos gefunden infolge von 5 giftung. Der Mann ſtarb, die Frau konnte ins Leben zu⸗ rückgerufen werden und wurde wieder geſund. Sie gab vor Gericht zu, die Kohlen angezündet zu haben, in der Abſicht, zuſamen mit ihrem Manne zu ſterben. Die ärztlichen Sach⸗ verſtändigen erklärten, daß für Lamand keine Ausſicht ge⸗ weſen ſei, noch länger als drei Monate zu leben. Darauf erfolgte nach kurzer Beratung der Freiſpruch. 1 A Ein merkwürdiger Freiſpruch. Aus Nom wird ge⸗ meldet: Vor drei Jahren hatte der deutſche Kaufmann Heinrich Koch gegen die Schriftſtellerin Gräfin Teſta Picco⸗ lomini Klage erhoben, weil ſie das ihr bei Kriegsausbruch von der Firma übergebene Vermögen und die Einrichtung verſchleudert habe, die mit 1 Million Lire Geſamtwert an⸗ war, ihren Gatten, einen Stationsvorſteher ermor haben. Nach gegeben wurden. Sie wurde vor drei Jahren zu 5000 Lire Geldſtrafe verurteilt. Das Berufungsgericht ſprach ſie jetzt von jeder Schuld frei.. hundert Schritte ſeine Maß und ſeine Weißwürſte krſeget können, auf der öſterreichiſchen Seite Backhähnel und Schmarren. And nach dem Muſter wird unſeren Nach⸗ kommen die geſamte Alpenwelt„erſchloſſen“ werden un der Kraxelſport wird ſich im Himalaya und in den Anden betätigen müſſen, wo man noch tiefer abi ſtürzen kann als in den Alpen. Das iſt nur ein kleiner Zukunftsausblick; nach dem großen ſollen ja 15 einmal alle Europäer, die bei dem letzten entſcheidenden ladderadatſch übrig bleiben, 3 5 auswandern. Wohin? Um Antwort wird gebeten. 5 75— 800 bin kein ſiebenmal geſcheuter, ein ſuperkluger Zukunftsdeuter, Behaupte nicht: So wirds beſtimmt! Weil es doch meiſtens anders kimmt. Wenn ahnungsvolle Geiſter ſehen Europa demnächſt untergehen, Von gelben Horden überſchwemmt, Denk ich:„Wenns man nicht anders kemmt!“ Wer totgeſagt, der lebt noch lange, Drum, lieb Europa, ſei nicht bange. Du weißt zwar oft nicht, was dir frommt, Doch keiner weiß auch, wie's noch kommt! Die Zigeuner, die an vielen Stellen Deutſchlands wieder zu einer wahren Landplage geworden ſind, prophezeien be⸗ kanntlich auch das Blaue vom Himmel herunter, aber ſie halten ſich dabei an das Perſönliche, weil dafür die größere achfrage vorhanden iſt, worauf ſie als kluge Geſchäfts⸗ leute Rückſicht nehmen. Sie haben auch die Gabe, Gegen⸗ ſtände, die ihnen nicht gehören, verſchwinden zu laſſen, be⸗ ſonders wertvolle, und weil dieſe Gegenſtände ſelten wiede um Vorſchein kommen, ſind die braunen Geſellen und ihre er ag Schönen ziemlich unbeliebt. Es iſt auch eine alte, noch ungelöſte Frage, wie man ſie am beſten los a wird, und die Galizier dazu, die wie die Heuſchrecken⸗ ſchwärme in unſer verarmtes, verelendetes Deutſchland ein⸗ fielen, um es vollends kahl zu 1 1 5 Gegen die Galizien ſind die Zigeuner noch die reinen eiſenknaben. Auch das braucht nicht mehr durch eine„Enquete“ erwieſen zu wer⸗ den, dafür verbürgt ſich 5. ö . Jobs, 4 222. Lokales und Allgemeines. —— Preisunterſchiede. Die Kleinhandelspreiſe waren auch aus der letzten Aufſtellung vom 24. Juni in den 18 berückſichtigten Großſtädten wieder ſehr verſchieden. So koſtete 1 Kilogramm Roggenbrot in Lübeck am wenigſten mit 33 Pf., am meiſten in Aachen mit 50 Pf., Eßkartoffeln in Berlin 8 Pf., in Augsburg aber neue Kartoffeln 24 Pf., Butter in Berlin und Augsburg 400, in Karlsruhe 480, Margarine in Eſſen 134, in München, Dresden, Frankfurt a. M., Königsberg i. Pr. und Karlsruhe 200, Schweine⸗ ſchmalz in Magdeburg 180, in München 240, Eier in Mün⸗ chen und Breslau 11, in Mannheim 15, Milch in Königs⸗ berg 20, in Karlsruhe 36, Rindfleiſch in Augsburg 180, in Magdeburg 262, Schweinefleiſch in Breslau 196, in Aachen 280, Kalbfleiſch in Königsberg 180, in Berlin, Dortmund, Mannheim und Augsburg 280, Hammelfleiſch in München 174, in Hamburg 270, gelbe Erbſen in Augsburg 46, in Chemnitz 76, gelbe Nüben in Breslau 26. N — Nachſendung von Paketen ohne Koſten für den Ilvesheim, 31. Juli. Der hieſige Arbeiter⸗Sänger⸗ bund veranſtaltet kommenden Sonntag, nachm. 2 Uhr anfangend auf dem ſchön gelegenen Sportplatz des Arbeiter⸗Turn⸗ und Sportbundes ſein diesjähriges Strand⸗ feſt, verbunden mit geſanglichen und ſportlichen Veran⸗ ſtaltungen Der Eintrittspreis von 20 Pfg. dürfte es jedem ermöglichen, die Veranſtaltung, die etwas zu bieten verſpricht, zu beſuchen. Für die Arbeiterſchaft von Ilvesheim und Umgebung muß deshalb am Sonntag die Parole ſein:„Ueber die Rutſchbahn zum Strandfeſt des Arbeiter⸗Sängerbundes.“ Marktberichte vom 3 0. Juli. Ek Mannheimer Viehmarkt. Dem heu⸗ tigen Kleinviehmarkt wurden zugetrieben: 8 Schafe, 81 Kälber, 57 Schweine, 711 Ferkel und Läufer. Be⸗ zahlt wurden für Kälber 60 bis 85, für Schweine 72 bis 89 Mark für die 50 Kilogramm Lebendaewicht, für Sportliche Rundſchau. Brieftaubenſport. Herrliches Wetter m 15 Fernſicht herrſchte am Samstag, 18. Juli, 5 Uhr 0% in St. Pölten in Oeſterreich, als der Neiſebegleiter Gandola von Frankfurt a M. ca. 1000 Tauben die Reiſevereinigungen Neckar, Mannheim⸗Feuden Frankfurt, Kaſſel, Gießen, Camberg und Siegen einem Nationalflug dorthin ſchickten, in Freihelk Die 540—560 Km. lange Strecke wurde von Tauben in 8½ Stunden bewältigt. 38.(131.), 8., Bühler 6, Sitzler 7. deutet Nationalpreiſe. nun der letzte Flug mit alten Tauben von Bruck Rein Haarausfall an der ungariſchen Grenze ſtatt., Hieſige ga beteiligten ſich mit 33 Tauben und errangen folg Preiſe: Herrmann 1.(67.), 2.(94.), 4. 188.), 5. In Klammer Kommenden Sn 140 5 1 f eg 10 ö „. W Empfänger. Etwaigen Anträgen der Abſender, unzuſtell⸗ 5 1 S— bar gemeldete Pakete nach einem andern Orte im inneren N Läufer 12 N Mark. 5 ö dnne Ha irkraik en! 50 deutſchen Verkehr nachzuſenden, ohne daß dem Empfänger* Mannheimer Produktenbörſe. De ie D in sich! 90 (g. F. dem neu benannten Empfänger) Koſten entſtehen, Tendenz an der heutigen Börſe war ruhig. Man nannte Ras 8 5— 5 N75 1 er Wort in sic ohne Galen wird künftig poſtſeitig entſprochen werden, wenn der Ab⸗ gegen 12, Uhr: Weizen, inl., 25% bis 25, ausl. 28 n Errolg 3 n e Sie jede, bel ſender ſich durch eine Erklärung auf der Unzuſtellbarkeits⸗ bis 31, Roggen, inl, 21% bes 22, ausl. 23 bis 23,4, trauen in die zahlreich angepriesenen Haarwässer verlores 3 meldung zur Tragung der Koſten verpflichtet. Die zu be⸗ Hafer, inl., ohne No iz, ausl. 20,4 bis 22, Brau⸗ Wi Ne helfen! rechnenden Lager⸗ und Nachſendungsgebühren werden gerſte ohne Angebot, Futtergerſte 21 bis 2, Ma s i i eee kostelleſ vom Antragſteller(Abſender des Pakets) erhoben. Der] mit Sack 22½ bis 22%, Weizenmehl, Spezial 0, per Senden Sie uns sofort einige ausgekämmte Haare zuf Bare den Antrag entgegennehmenden Poſtanſtalt bleibt es Auguſt⸗September 38/ bis 39%, Weizenbro mehl 287% r 1 8 eee rate überlaſſen, g. F. die Hinterlegung eines Betrags in Höhe bis 29, Roggenmehl 31, Biertreber 18 bis 19, Wei⸗ Se pflegt erer m n einem weiteren Haag der zu veranſchlagenden Nachſendungskoſten zu bean⸗ 5 12%. 3 4056 3 41. Reichsmark, Lubeugen. Schreiben Sie noch heute an Dr. med. Campe G. ſpruchen. alles per 100 Kilogramm bahn rei Mannbeim. Magdeburg-Neustadt. 7 der Gemeinde Seckenheim ä ha 1 n ſe 17 2 5 Bequeme 0 f C Ralenzahlungen! Die Kleinrentnerfürſorge und Pflege egelder. i werden am 1. Auguſt ausbezahlt. Gummi-Mäntel, Wind-lacken aufe Seckenheim, den 31. Juli 1925. W Der Bürgermeiſter: Spor thos en 19* Flachs. in grosser uswahl Einladung. Anzüge Kostüme Samstag Abend ½9 Ahr Sitzung ſümtl. Vorſtandsmitglieder der Arbeits⸗ gemeinſchaft der freien Arbeitervereine im Vereinshaus. J. A: Volz. für Sport u. Straße Badenid 3. F 3, 9, pt., 1. u. 2. St., vis-à- vis Geschw. Gutmann Jedem kann geholfen werden! Mäntel, Kleider Brieftaubenverein Luftbote Geckenheim. Samstag nachm. von ½3 Ahr ab kinſethen im„Engel“. Korbſchluß ½4 Uhr. Reiſezuſchuß pro Taube 5 Pfg. iſt beim Einſetzen zu entrichten. Der Vorſtand. bung. Jugend-bereinigungen. Heute Abend punkt 8 Ahr findet im Konfirmandenſaal nur für die Teilnehmer der Freiburger Tagung Singen ſtatt Wir bitten alle Bündler und Bündlerinnen die an der Tagung teilnehmen, auch wegen der anſchließenden wichtigen Beſprechung zu erſcheinen. Die Leitung. Tunern, Holl. Rolmein Ichweherfüle, pad 50 ws Ellamerſtüſo bimburger I20 ro; n Emmonlhaler ohne Rinde Bornelalmupſt, Majonaiſo, cyabben Schwerer Malaga ser J. 90 wi Anſetzbranntwein er 2.30 wt Afſaadadaacandadcbdaadbandaadddddadamaaeaneaannaagdaaanaaadaaadgaddacadcdcaan henne Arbeiter-Sängerbund Jesheim. fi % Pfund 30 Pfg. ll. Dun. Ziißrahmbullor Flaſche m. St. 95 Pfg. adghnhaamannmmngnmnnetdatndtananntentineegtumtdnutadtanenecnttedeeamenennume uta filh. Jungm.-berein Hemenbeim. Morgen Samstag, Sonntag und offen u. in Rirſch⸗ u. zmolſchgen mager Sonntag, den 2. August findet auf dem schön gelegenen Sportplatz unser diesjähriges Strandtfest anmutende tgntnndenendedetagnnttttamgetdetagbnatedeeeaetit verbunden mit gesanglichen und sportlichen Veranstaltungen statt. Audaddddadaddondondandadaddadaddae Der Vorstand. b anden Flaſchen preiswert. Montag findet in Offenburg das erſte Kreisturnfeſt der D. J. K. ſtatt, woran ſich auch die hieſige D. J. K. beteiligt Treffpunkt Samstag früh ¼7 Uhr im Lokal„Zum Hirſch“. Abmarſch ½7 Uhr. Betr. der Züge wird gebeten, die an⸗ gegebene Zeit genau einzuhalten. a Der Vorſtand. Beichsbund der Kriegsbeſchädigten, Ariegsteil⸗ nehmer und Kriegshinterbliebenen. Bezirksgruppe Seckenheim. Heute Freitag, 31. Juli, abends 8½ Uhr im Lokal„Reichsadler“ Zümlliche Pergamenipanier wou: 10 wre. Eriswurſt Zwetſchgeg⸗Konfituren Cine: 1.95 wi. marmelade Pfand mer Bl wie. . 150 Gr. 25 Pfg. Einmach⸗Arliſol GELD-LOTTERIE für bedürftige bad. 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