Neckar⸗Bote Lamstag, den 8. Auguſt 1925(2. Blatt). Ne Aubeitsloſigkeit im In- und Auslande. 5 1. Vierteljahr 1925. 5 dem Beginn des Jahres 1925 iſt auf dem Arbeits⸗ ſchä im In⸗ und Ausland eine gewiſſe Beſſerung der wit tigung eingetreten, die in erſter Linje den Staaten A ſtärker entwickelter Induſtrie zugute kam. der 6 Deutſchland waren im April 1925 4,3 Prozent Funde werkſchaftsmitglieder gegen 8,1 Prozent zu Ende bar arbeitslos; die Feſtſtellung im April übertrifft den ahresdurchſchnitt 1913(2 Prozent) um 48 Prozent. rwelhe ten Anteil an dieſer Beſſerung haben als Saiſon⸗ pril e das Baugewerbe mit 5,4 Prozent Arbeitsloſen im i uſt gegen 22 Prozent im Januar und die Bekleidungs⸗ Feb tie mit 2 Prozent im April gegen 5,2 Prozent im nar. Bei einzelnen Facharbeiterverbänden, z. B. im keit junge⸗ und Genußmittelgewerbe, iſt die Arbeitsloſig⸗ A letzter Zeit geſtiegen. Sand England hat die Arbeitsloſigkeit im März den Auf di vom Januar 1925 mit 9 Prozent wieder erreicht. bal ieſe Beſſerung gegenüber Februar mit 9,4 Prozent Hau 0 . Dornehmlich die Bekleidungsinduſtrie und der Berg⸗ 8 rm 14,7 Prozent im März gegen 16,5 Prozent im im Nauat Einfluß. Eine erhebliche Verſchlechterung trat 2 Futhrungsmittelgewerbe im März 1925 ein, das mit el dent Arbeitsloſen die ungünſtigſte Ziffer ſeit Juli hertaufweiſt. Die Zahl der gegen Arbellsloſigkeit ver⸗ Jenen Perſonen zeigte im März 1925 mit 11,4 Prozent ö alls nur eine geringe Beſſerung gegen den Vormonat. Nigel 1925 ſtieg die Arbeitsloſigkeit der Gewerkſchafts⸗ der ber wiederum auf 9,4 Prozent, während die Zahl Alen Arbeitsloſigkeit Verſicherten auf 11,2 Prozent fiel. auf 0 elgien hat ſich vom Dezember 1924 an die Lage 0 em Arbeitsmarkt erheblich verſchlechtert. Mit 6,1 1 1 im Januar 1925 iſt der ungünſtigſte Stand ſeit rang 92² erreicht worden. Beſonders ſchlecht lagen das Neenbortgewerbe mit 11,2 Prozent gegen 7,2 Prozent im m 6 er 1924, die Papierinduſtrie und die Textilinduſtrie. ichen genſatz hierzu hat die chemiſche Induſtrie mit 1,8 ei im Januar 1925 gegen 8,3 Prozent im Dezember 1 ſehr niedrige Ziffer erreicht. 5 Un. Niederlande zeigen ſeit Februar 1925 mit dier dat ent eine anhaltend günſtige Entwicklung. Auch pungsi die Lage im Baugewerbe und in der Beklei⸗ ſefert dustrie— ähnlich wie in England— erheblich ge⸗ um a Auch im Verkehrsgewerbe ist die Arbeitsloſigkeit Ein 3 Prozent geſunken.. Sch e, Beſſerung der Beſchäftigung iſt ebenfalls in 1 en zu beobachten; die Zahl der arbeitsloſen Ge⸗ 9. In ts mitglieder betrug im Februar 13,7 Prozent. kandder Schweiz nimmt die Arbeitslosigkeit ſeit dem der es Fahres einen günſtigen Verlauf. Die Zahl it uettsloſen betrug im März 1925 10 185 und hleibt 20 zurügnehr als 50 Prozent hinter der Zahl des März alien und Oeſterreich laſſen bis zum Januar achten gleichmäßig zunehmende Arbeitsloſigkeit 085 215 die 55 bei Oeſterreich noch bis zum Februar Ferne„Jedoch ſcheint bei beiden Ländern mit ber ar bew. geringen Steigerung in den Monaten 1 Eine ew. Februar der Höhepunkt erreicht zu ſein. 105 ſich inngünſtige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt o len feſtſtellen. Während im Januar nur Eat den Vereinigten Staaten von Amerika Die Wirtſchaſtslage im Juli. Wie aus der vom Miniſterium für Handel und Gewerbe herausgegebenen Veberſicht hervorgeht, iſt nach den Berich⸗ ten der Preußiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern im 7 1 Monat Juli eine Beſprechung der allgemeinen Wirtſchafts⸗ lage nicht eingetreten. Die Abſatzkriſe hat ſich eher noch verſchärft und noch weitere Zweige der Wirtſchaft erfaßt. Eine Belebung iſt nur in wenigen Zweigen der In⸗ duſtrie zu verzeichnen, ſo im Kalibergbau, ober⸗ ſchleſichen Kohlenbergbau, Buch⸗ und Steindruckgewerbe, in einzelnen Teilen der Textilinduſtrie und in der Brauinduſtrie. Die Gründe für die zunehmenden Abſatzſchwierigkeiten werden vor allem in dem ſtarken Kapitalmangel geſehen, der im⸗ mer ſchleppenderen Zahlungseingang zur Folge hat. Die Lage des Bergbaues hat ſich weiter verſchle ch⸗ tert. Ganz allmählich iſt die Ende Januar d. Is. ein⸗ ſetzende Abſatzkriſe nicht nur für den Bergbau, ſondern auch für die Geſamtwirtſchaft des Ruhrgebiets bedrohlich ge⸗ worden. Zwar iſt die deutſche Kohlenausfuhr ſeit einiger Zeit nicht unbeträchtlich höher als die Kohleneinfuhr, doch konnte dieſe Steigerung nur durch erhebliche Preiser⸗ mäßigungen bewirkt werden. Der Abſatz auf dem Inlands⸗ markt iſt weiter ſchlechter geworden. Die Haldenbeſtände haben ſich nicht verringert. Die Lage der Großeiſeninduſtrie hat ſich weiter verſchlechtert. Im In⸗ und Ausland ſind Aufträge kaum zu haben und die Preiſe gehen überall weiter zurück. Der Baumarkt iſt ein noch ſchlechterer Abnehmer als bisher. Der ſchlechten Marktlage entſpricht der Entſchluß der Roh⸗ ſtahlgemeinſchaft, die Rohſtahlerzeugung für Juli um 25 Prozent der Beteiligungsziffer einzuſchränken. Die Aus⸗ fuhrpreiſe haben unter dem Druck der franzöſiſchen und bel⸗ giſchen Konkurrenz weiter nachgeben müſſen. Die Schwierigkeiten, mit denen die deutſche Wirtſchaft zu kämpfen hat, laſſen auch im Börſengeſchäft keine nachhaltige Belebung aufkommen. Es fehlt die zweite Hand, und die Börſenkreiſe ſelbſt, in ſich ſehr geſchwächt, müſſen immer wieder, trotz des als niedrig eingeschätzten Kursniveaus, zu Notverkäufen ſchreiten, um ſich die not⸗ wendigen Mittel für Geſchäftsführung und Lebensunterbalt zu beſchaffen. e e 7 Aus dem Gerichtsſaal. S Der Schlußakt einer Ehetragödie vor Gericht. Eine Ehetragödie entrollte die Verhandlung gegen den Haus⸗ diener Eugen Kluſt, der ſich vor dem Schöffengericht Berlin wegen Tötung ſeiner Ehefrau auf deren Verlangen zu ver⸗ antworten hatte. Der 60⸗jährige Angeklagte lebte mit ſeiner Frau in ungetrübter Ehe und in guten Verhältniſſen. Ein langes Siechtum der Frau brachte ihn wirtſchaftlich herunter. Es fehlte im Haushalt bald am Notwendigſten, da die Medikamente alles verſchlangen. Kluſt wurde zur Verzweiflung getrieben, als ſich herausſtellte, daß die Ehe⸗ frau ſich ohne ſein Wiſſen an ihm anvertrauten Geſchäfts⸗ geldern vergriffen hatte. Die Frau, die mit dem Leben ab⸗ geſchloſſen hatte, wußte den Angeklagent ſo zu beeinfluſſen, daß er ſich bereit fand, mit ihr zuſammen zu ſterben. Erſt ſollte er ſie, dann ſich ſelbſt. erſchießen. Kluſt kaufte einen Revolver und gab zuerſt drei Schüſſe auf ſeine Frau ab und dann drei auf ſich. Die Frau war ſofort tot, er ſelbſt aber wurde wieder ins Leben zurückgerufen und geheilt, obwohl noch zwei Schüſſe in der Bruſt ſtecken. Die Angeklagte war vollkommen gebrochen und bedauerte laut jammernd, daß er nicht auch geſtorben ſei. Von ſeinem Chef werden ihm die beſten Zeugniſſe ausgeſtellt. Er iſt lange Jahre in dem Geſchäft tätig geweſen und war ſtets ein ſolider, fleißiger Mann, der ſich allgemeiner Sympathien erfreute. Das Gericht erkannte auf die niedrigſte, vom Geſetz feſtgeſetzte Strafe für Tötung auf ausdrückliches Verlangen, drei Jahre § Landesperratsverfahren gegen den Generalſekretär der Friedensgeſellſchaft. Der Generalſtaatsanwalt beim Oberlandesgericht in Hamm hat gegen den Generalſekretär der Deutſchen Friedensgeſellſchaft, Gerhard Seger⸗Berlin, ein Landesverratsverfahren eingeleitet. Das Vorgehen der Staatsanwaltſchaft ſtützt ſich auf eine Rede, die Seger Tung der Deutſchen Friedensgeſellſchäft in Eſſen gehalten hat, in der er ſich mit dem bekannten Bericht des engliſchen Generals Morgan beſchäftigt hat. Seger hatte ferner an der Völkerbundspolitik des Auswärtigen Amtes und ins⸗ beſondere an dem zuſtändigen Referenten eine unzuläſſige Krftik geübt. J Etwas vom Verlöbnis. Von Rechtsanwalt Dr. W. H. Stern. „Drum prüfe, wer ſich ewig bindet..“ Wer die Abſicht hat, ſeine goldene Junggeſellen⸗ oder Mädchen⸗ freiheit aufzugeben und den„Sprung ins Ungewiſſe“ zu tun, der muß ſich darüber klar ſein, daß ſich auch tatſächlich das„Herz zum Herzen findet“, will er nicht eventuell an ſeinem Geldbeutel ſpüren, daß kleine Urſachen manchmal große Wirkungen haben können. Allerdings kann nach § 1297 des BGB. aus einem Verlöbnis nicht auf Ein⸗ gehung der Ehe geklagt werden, auch iſt das Verſprechen einer Strafe für den Fall, daß die Eingehung der Ehe unterbleibt, nichtig. Tritt aber ein Verlobter von dem Verlöbnis zurück, ſo hat er dem anderen Verlobten und deſſen Eltern(oder anderen Perſonen, die an Stelle der Eltern gehandelt haben) den Schaden zu erſetzen, der dar⸗ aus entſtanden iſt, daß ſie in Erwartung der Ehe Auf⸗ wendungen für Wäſcheausſteuer, Wohnungseinrichtung uſw. gemacht haben oder ſonſtige Verbindlichkeiten einge⸗ gangen ſind. Hat der andere Verlobte Maßnahmen ge⸗ troffen, die ſein Vermögen oder ſeine Berufsſtellung be⸗ rühren, ſo iſt ihm ebenfalls der hieraus erwachſene Scha⸗ d enzu erſetzen— allerdings nur ſoweit, als die Aufwen⸗ dungen und die ſonſtigen Maßnahmen„den Umſtänden nach angemeſſen“ waren. Iſt das Verlöbnis von dem einen Verlobten durch ein Verſchulden des anderen, das einen wichtigen Grund zur Aufhebung bildet, rückgängig gemacht worden, ſo iſt letzterer für die gemachten Aufwendungen ſchaden⸗ erſatzpflichtig. Liegt aber ein unverſchuldeter wich⸗ tiger Grund für den Rücktritt vor, tritt die Erſatzpflicht nicht ein(§ 1299). a Ein etwas prekäres Kapitel ſchneidet 8 1300 des BGB. an. Es gibt nämlich Brautpaare, die etwas feurigen Gemütes ſein müſſen oder bei denen anſcheinend nicht im⸗ mer Mutter, Tante oder ein ſonſtiger Anſtandswauwau Wache hält. Jedenfalls muß wohl der Geſetzgeber ange⸗ nommen haben, daß ſo etwas ab und zu vorkommt, denn er regelt eben den§ 1300 BGB. für den Fall, daß eine Verlobte— wie ſag' ich's meinem Kinde?— alſo lieber gleich in der Sprache des Geſetzes: daß eine„unbeſchol⸗ tene Verlobte ihrem Verlobten die Beiwohnung geſtat⸗ tet hat“. Trifft dies zu, ſo kann ſie auch hierfür eine „billige Entſchädigung“ in Geld verlangen. Wohlgemerkt: das betreffende junge Mädchen— das unter Umſtänden gar nicht mehr ſo jung zu ſein braucht, ſie kann auch nach der Rechtſprechung eine ehrbare Witwe oder ſchuldlos ge⸗ ſchiedene Frau ſein— muß„unbeſcholten“ ſein, was eben nicht gleichbedeutend iſt mit„Virginität“(Jungfräulich⸗ keit). Umgekehrt kann nach der Rechtſprechung des Reichs⸗ gerichts eine zweifelsfreie Jungfrau moraliſch„beſcholten“ ſein. Sie hat dann keinen Anſpruch auf Entſchädigung. Dieſer§ 1300, der eine ziemliche Aehnlichkeit mit den eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Beſtimmungen über„breach of promise“(Verlobungsbruch) hat, iſt denn auch, ähnlich wie in Amerika, oft eine Quelle von Erpreſſungen und undelikaten Klagen, bei denen die Beſprechung von Din⸗ gen, mit denen man ſonſt gern hinter dem Berge hält, eine große Rolle ſpielt. a 25 Dieſer höchſt perſönliche Anſpruch aus§ 1300 iſt nur dann übertragbar und geht auf die Erben über, wenn er durch Vertrag anerkannt oder rechtshängig, d. h. ein gerichtliches Verfahren eingeleitet worden iſt. Endet das Verlöbnis nicht mit der Ehe, ſo kann jeder Verlobte von dem andern die Herausgabe der Ge⸗ ſchenke, die er ihm zum Zeichen des Verlöbniſſes ge⸗ macht hat, verlangen. Alle dieſe vorerwähnten Anſprüche verjähren in zwei Jahren von der Auflöſung der Verlobung an. Ja, ja: der Wahn iſt kurz, die Reu' iſt lang. im Frühjahr dieſes Jahres in einer öffentlichen Verſamm⸗ Iauuduua III eee 75 E 8 Achtung! 2 Lu bill Bei grösster Auswahl osten Ladenpreisen erhalten 0 te u. Angestellte iq i 5 lad Aplans leider, Kostüme, Herrenanzüge, für den Ort 5 2 N dtaktur.—.. 3. e 5 5 1 ee e,, Seckenheim 2. Hæctar. Tee eee Mu; adi Sui 228 Schon immer wurde es als ein fühlbarer Mangel empfunden, daß für Seckenheim kein Adreßbuch exiſtiert. Im Laufe der Jahre haben auch in Seckenheim ein⸗ ſchneidende Veränderungen im Wirtſchaftsleben Platz gegriffen. Neue Firmen ſind entſtanden, alte erloſchen und wieder andere haben ſich umgeſtellt. Aus dieſem Grunde entſpricht die Herausgabe eines Adreßbuches für den Ort Seckenheim einem dringenden Bedürfnis und wird demzufolge auch von der geſamten Geſchäfts⸗ welt freudig begrüßt. In Kürze ſoll daher ein Adreßbuch von Secken⸗ heim a. N. erſcheinen. Alle induſtriellen Handels- und Gewerbebetriebe, die für die ausgezeichnete Dauerreklame im Adreßbuch für Seckenheim Intereſſe haben, werden gebeten, unſeren Ver⸗ treter Herrn Emil Kreuzer freundlichſt zu empfangen Das neue Werk wird allſeitig als dringende Not⸗ a Eren Zahlungsbedingungen, 170 bis 4 Monate * 2 8 alallenstein Mannheim neee ing 84-56, Tel. 4044 A mie I u. 2 KV Schule Nähe Neckarbr. — 4 U 4 18 b Wunsch Vertreter-Besuch. 1 ſdhfeamtgmmmmnteemegtamTegnü ffn gggganönsa eee Muel Jahrrider 11 Ane eee 1 zur Pabertikel für fast sämtl. Gewerbe, wendigkeit anerkannt, daher hoffen wir auf die Unter⸗ 4 ln. bon und Ausnützung fürs ſtützung der geſamten Einwohnerſchaft von Seckenheim. eee eee eee erk usland 3 1 77 1 7 au äußerst günstig zu e Teen Verlag des Gechenheimer Adreßbuchs. und ſämtliche Erſatzteile. erstellung sehr einfach ist. 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Antrag auf Volksbegehr etwa 0 Vielfaches dieſer Summe wird für Pr⸗ Um die finanzielle Durchführung z Arbeitsgemeinſchaft der beſt tionen einſtimmig auf den Vo den Kreis der Aufwertungsverbände hinaus ſchweben zur Zeit Verhandlungen mit anderen leichgerichteten Organiſationen, die ihrer ganzen Ziel⸗ ung und Struktur nach ebenfalls an der Aufwertung intereſſtert ſind. Der Rentnerbund und die große Organiſation der Kriegsbeſchädigten ſollen bereits zugeſtimmt haben und mit dem Reichsbund der Mieter ſollen die Verhandlungen kurz vor dem Abſchluß ſtehen. Wenn es tatſächlich gelingt, alle dieſe, ihrer Mitglieder⸗ zahl nach ſehr bedeutende Organiſationen für den Volks⸗ entſcheid zu intereſſieren, ſo dürfte es den Aufwertungs⸗ organiſationen aller Wahrſcheinlichkeit nach gelingen, zu⸗ nächſt einmal die für die TSinleitung des Volksbegehrs notwendige Stimmenzahl aufzubringen. Vorausſetzung des Volksbegehrs iſt nach Artikel 73 der Reichsverfaſſung die Unterſtützung durch ein Zehntel ſämtlicher Stimmberech⸗ tigten. Da die Zahl der Stimmberechtigten bei der Reichs⸗ präſidentenwahl am 26. April 39 414 316 mar, wäre alſo zunächſt einmal nötig, daß etwa 4 Millionen Stimmen auf⸗ gebracht würden, um den neuen, von den bereiteten Aufwertungsgeſetzentwurf ſtellen. Ob dieſe Stimmenzahl auf wird vielfach bezweifelt, obwohl der tet, daß er allein mehrere Millionen Eine andere und zwar die entſche K en mont endie Weldlg 8 den, parteien ihren Wählern Stimmenthaltung empfehlen wer⸗ den. Die Aufwert berbände rechnen aber damit, daß ein Tell der Wähler diesmal der Parteiparole nicht folgen wird. Die Sozialdemokraten, die ja in Opposition zur Aufwertungspolitik der Regierung ſtehen, hofft man da⸗ durch zu gewinnen, daß man als Gegenleiſtung die Mit⸗ wirkung der Aufwertungsverbände bei einem eventuellen Volksentſcheid über die Jollvorlage in Ausſicht ſtellt. Die Aufwertungsverbände ſind jedenfalls ſehr hoffnungsfreu⸗ dig geſtimmt. Vermiſchtes. O Perrückenzwang für weibliche Jotelangeſtellte. Ein langjähriger Stammgaſt eines der erſten Pariſer Hotels geriet kürzlich durch Zufall vor das Ankleidezimmer der im Hotel bedienſteten Zimmermädchen und ſah dabei, wie eins der Mädchen, das er kannte, damit beſchäftigt war, ch nach beendigtem Dienſt zum Ausgang umzukleiden. . u ſeiner Ueberraſchung ſah er, wie das Mädchen, ehe es den Hut aufſetzte, eine Perrücke vom Kopf nahm und ſorg⸗ am in einem Karton verſtaute. Lachend erklärte das ädchen dem erſtaunten Beobachter:„In keinem der gro⸗ en Mädchen ein, das einen n den Forderungen 70 ˖ Dienſtvertrag i der Dienſt beendigt, ſo dürfen wir dal ls freie Menſchen wieder unſeren Bubikopf zeigen.“ IE Verſicherüng der Wolkenkratzer gegen Erdbeben. Wie aus Newyork berichtet wird, beſtürmen die Beſitzer von Wolkenkratzern die Verſicherungs⸗Geſellſchaften mit Anträgen auf Verſicherungsſchutz gegen Erdbebengefahr. Es iſt anzunehmen, daß ſich die Verſicherungsgeſellſchaften bereit erklären, ſolche Verträge abzuſchließen. Zwei der größten Wolkenkratzer von Newyork ſind bereits verſichert, das Woolworth⸗Gebäude für zwei Millionen Dollar und das Equitable⸗Gebäude für fünf Millionen Dollar.„Der letztgenannte Wolkenkratzer iſt außerdem für vier Millio⸗ nen Dollar gegen Tornadogefahr verſichert. Sportliche Rundſchan. Kraftfahrſport. Der A. D. A. C. veranſtaltet am 15. und 16. Aug. im romantiſchen Schwarzwald einen Kilometer⸗ und Bergrekord. So bedeutſam auch ſportlich ſowohl die Austragung des Kilometer⸗Rekords wie des neueinge⸗ führten A. D. A. C.⸗Berg⸗Rekords iſt, ſo unbeſtritten dürfte auch ſein, daß die Romantik der Schwarzwald⸗ landſchaft mit ein Anziehungsmagnet für die außer⸗ ordentlich zahlreiche Beteiligung darſtellt. Sowohl die Berg⸗ wie die Flachrennſtrecke gibt, wie die beigegebene Skizze zeigt, den Blick auf die Vogeſen, auf den Rhein und die in Sommerpracht prangenden Täler frei. Für die A D. A C.⸗Mitglieder, die aus dem ganzen deutſchen Reich als Zuſchauer zu diefer ſportlichen Veranſtaltung kommen werden, wird ſich auch Gelegenheit bieten, auf den Feldberg, auf den Belchen und in das wuchtige Höllental mit ſeiner Ravennaſchlucht Ausflüge zu machen. Kaiſerſtuhl, Schwarzwaldberg und Vogeſen bilden den majeſtätiſchen Rahmen der Landſchaft, die für die bevor⸗ ſtehenden ſportlichen Kämpfe auserſehen iſt. 7 d r.. Halde u. ahh 2 e r 2„ Vashoße 755 SB Babe 528 8 W esbiibelbeg Aire= 1. 85 3 „ 8 2. 4* 8 Srubbele F. Pferdeſport. Haßloch, 6. Aug. Die Haßlocher Re nen.) Der Pfälziſche Rennverein Haßloch veranſtal am 23. Auguſt 1925 für diſes Jahr ſein zweites nen. Es ſoll hauptſächlich eine Prüfung unſerer 10 ſchen Halbblutzucht darſtellen. Neben einem beſonde Rennen für pfälziſche Halbblüter, kommt ein ſolches badiſche und alsdann eines für ſolche Pferde, die deutſchem oder ſaarländiſcſem Beſitze ſind. In eue beſonderen Troſtrennen können ſich zun! Schluß b Pferde noch einmal gegenſeitig meſſen. Die Entfergie gen in dieſem Rennen gehen von 1400 bis 1800. ter. Es iſt zu erwarten, daß die beſten Halb bl Südweſt⸗Deutſchlands am 23. Auguſt in Haßloch ein Stelldichein geben werden, um ihr Können zu gen. Neben dieſen vier Rennen für Halbblüter w den in das Programm zwei Rennen für Vollbil pferde aufgenommen. Es iſt dies ein Flachrennen ul 2000 Meter und ein Jagdrennen über 3200 Meter, auch dem Traberſporte, dem in manchen Kreiſen g ßes Intereſſe entgegengebracht wird, entgegenzulhn men, ſehen die Ausſchreibungen zwei Trabfahren 90 Das erſtere iſt für eingetragene oder eintragungsberg tigte und das andere für gewöhnliche Traberpferde. wird das Programm mit ſeinen acht Rennen ein ken reichhaltiges und abwechslungsreiches und kommt Sportliebhaber auf ſeine Rechnung. ken neben anſehnlichen Geldpreiſen Ehrenpreiſe. 1 recht werke Land wirtſchaftliches. o Düngung bei Sonne und trockenem Voden. Die a gung bei Sonne und trockenem Boden iſt ſchädlich Ae gleich, ob es natürliche oder künſtliche Dünger ſin ze Dünger haben nämlich chemiſche Salze, die nur dur f tigkeit für die Wurzeln aufnahme⸗ und verarbeituga 1 ſind. Dieſe Salze müſſen aber, wenn ſie im rohen; lat liegen bleiben, die von ihnen berührten Teile, wie 1 Stengel und Wurzel, unbedingt ſchädigen, zumal 63. Sonne noch darauf brennt.— Ich machte voriges einmal einen hierauf bezüglichen Verſuch, düngte 1 im Topf mit Jauche, die Pflanze war trocken, und 104 gen Tagen fielen die erſten Blättchen ſchon ab. 1 Mißerfolge erzielte ich mit einem Verſuch an Salat im Balkonkaſten.— Es iſt nicht nötig, daß andere durch Schaden klug werden. Alſo deshalb lieber te 5 während oder nach dem Regen düngen, im Notfa angießen und außerdem nur bei bedecktem Wetter dung man oft in den Verkaufsanzeigen und mancher luſtige läßt ſich auf dieſe Garantie hin das mei 0 teuer angeprieſene Tier kommen. Ueber den Begk äufe Wortes„zuchtfähig“ ſind Käufer ſowohl als Vo inbl häufig im Irrtum. Der Käufer glaubt nämlich im um auf die beſagte Garantieleiſtung ein Tier zu elo Nach welches für erfolgreiche Züchtung und Aufzucht der kommenſchaft bürgt. Es iſt geradezu unmöglich, die fähigkeit eines Tieres zu verbürgen, und wer nich ſeht den Geſetzen in Widerſpruch geraten will, mu 4 wohl überlegen, was er unter„zuchtfähig“ zu verſte 15 Wenn z. B. eine Ziege, ein Schaf oder eine ähig. häſin trächig wird und wirft, ſo iſt ſie zwar„zeugung? 1 d. h., ſie iſt imſtande, Junge zur Welt zu bringen iſt aber keinenfalls geſagt, daß ſie auch die Junge set g recht großzuziehen vermag. Selbſt wenn das Tier 10 Würfe auf das allerbeſte aufzog, kann der Züchter die A fähigkeit nicht garantieren, denn das Tier könne gurt einen unglücklichen Umſtand letwa beim letzten Gen akte) direkt zeugungsunfähig geworden ſein. Verad wartet nun der Käufer auf die erhoffte Nachzucht eit 0 beſten Beweiſe über die frühere Leiſtungsfähſe ae Tieres helfen dem Mangel nicht ab. Bei Kanin enhosß ul kommt es ferner leicht vor, daß eine ſonſt wirklich gu orie ter ihre Jungen auffrißt, ohne ſich weiter um den 1 ſchein abſoluter Zuchtfähigkeit zu kümmern. Es i leichtfertig, die Zuchtfähigkeit zu garantieren. D man die Begriffe„zeugungs⸗ und„zuchtfähig trennt. a Alfred C Moſaik. Unpolitiſche Zeitbetrachtungen. Der gute Ton im Reichstag.— Die Millionenerbſcha Köchin.— Herr Ford tanzt.— Wo bleibt die Peinzen⸗ braut?— Friedliches aus Marokko. Der gute Ton in allen Lebenslagen und der Umgang mit Menſchen iſt, trotzdem ſchon der Herr Baron v. Knigge vor bald hundertundfünfzig Jahren ein ſehr ausführliches Buch darüber geſchrieben hat, noch längſt nicht allen ver⸗ ehrten Mitbürgern geläufig. Es könnten noch immer neue Bücher darüber geſchrieben werden, aber auch das würde nicht viel helfen, wenn ſie nicht geleſen und die darin erteilten Lehren nicht befolgt würden. Und das tun manche Leute grundſätzlich nicht. Die Hände über dem Kopf muß man zuſammenſchlagen über den Ton, der in letzter Zeit wieder in unſerem hohen Neichsparlament beliebt wird. So würden keine Rollkutſcher ſchimpfen, wenn ſie ſich auf der Straße mit ihren Wagen in die Quere kämen, wie verſchiedene dieſer Erwählten der Nation. And an der Holzerei iſt es mehrmals nur um Haaresbreite vorbeige⸗ gangen. Kampfluſtig drang man aufeinander ein und 55 zum Schwinger, Haken und Geraden aus, wie in der Boxrarena. uf den Tribünen aber ſaß ſtaunend das „Volk“ und ſah herab auf den Spektakel. Es hatte mit einer gewiſſen Feierlichkeit das Haus mit der g Kuppel betreten und hatte in ſeiner Ah ſloſigke gewiſſe Feierlichkeit darin erwartet. und ni die Polizei erſchien im Sitzungsſaal, um d keeler mit„Brachialgewalt“ hinaus zu b 55 nel I 11 ſen ſie tagen und mehreren von ihnen iſt ſchon ſchwach geworden, was uns bei den Reden und Taten der Herren M. d. R. allerdings auch ſchon widerfahren ift. Man wird in Zukunft nur ſtarke Männer wählen dürfen, die für Rekordleiſtungen hinreichend durchtrainiert ſind und bei handgreiflichen Auseinanderſetzungen gleichzeitig die Ehre der Partei retten können. Oder noch mehr Frauen, aus⸗ ſchließlich Frauen. Die verſtoßen durch allzu ſchrille Töne zwar auch gelegentlich gegen den guten Ton, aber ſo radau⸗ und hauluſtig wie die Herren der Schöpfung ſind ſie doch noch nicht. Man darf von dem Bubikopf, der geraden Linie, dem Zigarettenpaffen der modernen totſchicken Damenwelt nicht zu weitgehende Schlüſſe auf die Vermännlichung des zarten Geſchlechts ziehen. Die ſüßen Mädchen, die ſich mit dem roten Lippenſtift die Lippen beſchmieren, mit der Puder⸗ quaſte die ſchon ſo blaſſen Wangen weißtünchen, wirken dem entgegen; ſie wollen nur ſchön ſein und bedienen ſich dazu ähnlicher Mittel wie die Jungfrauen Patagoniens und des Zululandes. Eines Tages werden ſie auch noch Naſenringe tragen. Man wird dann jeder ſchon an der Naſe anſehen, was man von ihr zu halten hat, auch hin⸗ ſichtlich der Mitgift. Es werden goldene, ſilberne und unechte Ringe getragen werden. Aber natürlich kann man ſich dabei täuſchen. Die ungariſche Köchin in Stuhlweißen⸗ burg, die dieſer Tage durch unzählige Zeitungs ſpalten ſchwamm, hätte, wäre der Naſenring ſchon in Europa Mode geworden, ihrem Stande gemäß mit einem unechten vorlieb nehmen müſſen, dabei hatte ihr Dollaronkel in Amerika das Teſtament ſchon gemacht, das ſie zur Mil⸗ lionenerbin einſetzte. Die brave Köchin will ſo lange in ihrem Dienſt bleiben, bis ſie die Millionen ausgehändigt erhalten hat. Sehr vernünftig! Amerikaniſche Erbſchaf⸗ ten ſind ſchwer loszueiſen, und es wäre denkbar, daß die Millionenmaid noch ihr fünfzigjähriges Dienſtfubiläum bei der Herrſchaft feiern kann. Die meiſten Leſer der Zeitungsnachricht werden, wie immer, wenn derartiges zu leſen iſt, wieder angeſtrengt darüber nachgedacht haben, ob ſie drüben nicht auch noch einen alten Onkel beſitzen, der ihnen ſeine Reichtümer vermachen könnte. Einen Tauge⸗ nichts hat ja wohl jeder mal in der Familie gehabt, der nach dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten abgeſcho⸗ ben wurde oder freiwillig ging. Aber leider kommt die Mehrzahl drüben nicht auf einen grünen Zweig, ſondern erſt recht auf einen abſteigenden Aft, an deſſen letztem Ende in den weſtlichen Bezirken dann zufällig manchmal eine hanfene Schlinge hängt. der Mann der Automobilmaſſenfabrika⸗ . At n ein alter Herr und man glaubte, zur Einn für ſeine Fordwagen und für die beſte Reklame dafür. Aber jetzt wird von ihm berichtet, daß er ſeinen Arbeitern Tanzunterricht geben läßt und daß er lich verſönlich daraß beteiligt. Die neuen Tänze liebt er nicht, er findet die alten ſchͤner und will aug ee beiter hiervon überzeugen. In den Fordſchen Wa und wird gewalzt und das Polkabein geſchwungen 5 Galopp geſprungen. Trott und Tango ſind verpönt. 1 Herr Ford ſo fortfährt in der Rückkehr zu dem, wa ah war, entdeckt er möglicherweiſe auch noch, daß es ich e im Kutſchwagen weit bequemer und angenehmer hg im Auto. Man wurde nicht ſo vom Winde auge und konnte, ſchmiß der Wagen einmal um, nicht in Bogen in den Chauſſeegraben oder gegen eine pe ſtamm fliegen, und die Gefahr, ſich oder anderen bei 5 den Hals zu brechen, war weſentlich geringer al⸗ irde⸗ heutigen Autohatz. Aber über dieſe Entdeckung. e ſich wahrſcheinlich ausſchweigen. Wo bliebe ſonſt daßale ö ſchäft mit den Fordwagen? Der junge Prinz von immer wird flotter tanzen als der alte Herr Ford. Er a auf Reiſen, tanzt bald in Aſten, bald in Afrika d ming Auſtralien, auch in Amerika iſt er ſchon geweſen mit den wenige hübſche junge Damen können ſich rühmen ttrott 10 künftigen King von England getangot und geſeunch m zu haben. Er wird auf ſeinen Rundfahrten nic Welt auch allerlei entdeckt haben, nur ſein Herz un will 0 und die Engländer fragen ſich immer beſorgter m tan ſich denn gar nicht verlieben und verloben? n di er nicht in das irdiſche Paradies hinein, das maß es pre nennt? Nun, vorläufig iſt er ja noch Prinz, un?. ſiert noch nicht mit dem Heiraten. aur 5 „Man iſt ſeit tangem gewohnt, aus Marsllo ſetzt kriegeriſchen Ereigniſſen zu hören. Abd el Krimeich mün, nen Zweifrontenkrieg gegen Spanien und Frantſlich zu ter fort und es ſcheint dabei keineswegs gem aof b gehen. Für neugierige Schlachtenbummler ist e ſchüßen nichts ſie könnten verſehentlich von einem Meisner der Kabylen aufs Korn genommen oder von 8 we niſchen oder franzöſiſchen Gasbombe umgeleg. mg Und da mutet es etwas unzeitgemäß an, daß ene kaniſches Blatt die Gründung eines„marokkaniſ kehrsvereins“ vorſchlägt, um den Europäern, olle Erdteil ſchon zu langweilig wurde, neue„reid biete zu erſchließen. Sehr reizvoll, das muß Aber wenn es in Europa auch wirklich ſcho iſt, vor Marokko hat es augenblicklich doch 5 Den Startern W 9 1 15 1 di 5 de, 0 4 ä R 4 ꝛßꝛß]⅛ꝙ]]]. l. L ẽ] ü] T]7½« ¼.] E eee eee eee zent ce e ee neee eee ue bene spe 20 Alec) 150 11g 5 us uollvieſun 360 did Seat due usgang 910 pu! ste a0 f 5 ndungz o ini; zd zd Smobynypzgz 89 210% eng dae e nee me 9 0 ag e e ... 5 1 avid irg usbeczeg ne T1 uin A9 due 12 Des Pas Pavd 1 J 16 nv gvg unjneavg um Hunpngum ge due en een e he ee neunen; ane en ene e eee e e ee beche mee ech Sog arg upaeg ne un ueheienv umlozz 80 q eee e enen bee eue deo 461 mag ꝛ00 unf 210 9188 i eee in eee ee eber ee ebene eee puppen uc! gun 908 Dunanzs envas 8 10 agen aeg en ee unis zog gojs bun! 21 epetbaus pimund e de een eee ee ee; nege one jog dpi 518 j une neee e ehh er e ee e ene e en en ee ehen“ cee ee *.„ een une einc uu ue ei edu vue bn ogeune ag! aun pi 10 a uuvg Hilang uepnhd ums oog ohe 4% 00 e oa 0 1 5 1 uva cp in pee lng b 0 uud 409 1 vu Uiqunz u zu open uteggon 0 J ö N l. a pidhung 1 75 1 9 e dune 175 907 i ar bung ne apc sib!„10205 ie e eee ee; N domus 51 Avuue bung use ne oonog npchlswwohſnpigz aun ⸗mragz 0 130 um agen vl ar ee e eee neun erer eee e engeren 408 igen nag Hoageß uſempas“ ä 81 ublatplobnd 11 david 11 zds 99 5 9 aegu nie vungevun uezegpu z zugo aeg ieee emo; una een eee wen ee eee eee cs! 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Saat eee e ee eee! qenqzeſun unde vu oe 10 usꝙnlag usſckadezz aun gung obo god z eihaat pb auen due 35101 e ue gan bun eee ee m II mean 218 nun e 12398 gun a Heul 4 ee segung ei“ zus uaus zg nee unn oc 1 enen g dun„uon uso ais a egen ͤ an, 910 9 . R 7 25 8— S SS 3 e TTTTTTTTFFTCCCTTTTC. rr rr e- AAA ³ V0 ² A A 3 8 7. 85 55 f N J f 8— 5——— We„ne- a ä 5 5.—* a Todes d Se e 8 W. 8 As er ader daun in Auer ONenen Drochte Wu N cne wurde er Weder durch ds Dorthe n de- r VN WN N SNN D. Nd De Wochen Nc der Soden, M NGN SN hr nach der Schuhmannftraße fuhr, ſpähle er doch verſtohlen, was ſie anhatte unter dem halbdoffenen Staubmantel, und ex war befriedigt. Es ſchien ein ſehr nettes, taubenblaues Seidenkleid zu ſein, das nach Art der Fünfuhrteekleider gearbeitet war. Alſo keine Abendtoilette— wo hätte ſie auch die hernehmen ſol⸗ len! Er ahnte nicht, daß Wilma dieſes Kleid ſchon jahrelang beſaß und es nur immer wieder gewendet hatte. Tante Eulalia, die Stiftsdame, die über ein ganz nettes Vermögen verfügte, hatte es ihr einſt zu Weihnachten geſchenkt. Wilma wurde es ganz weihevoll zumute, als ſich die Pforten des berühmten Rheinhardtſchen Muſen⸗ tempels vor ihr auftaten. Wenn die glänzenden Abendtoiletten und die Fracks der Herren nicht gewe⸗ ſen wären, ſo hätte man meinen können, man ſei in einer Kirche. Die Vorſtellung übertraf Wilmas kühnſte Erwor⸗ tungen. Es war ein herrlicher Genuß, für den ſie ihrem Kavalier von Herzen dankbar ſein mußte. Wil⸗ ma wendete kein Auge von der Bühne und Graf Die⸗ ter beobachtee im Sſlien das Vibrieren der feinen Naſenflügel, die entzückenden Linien der ganzen rau i⸗ gen Geſtalt. Was für ein reizendes Profil das Mä⸗ del doch hatte,— gleich einem griechiſchen Gemmen⸗ köpfchen! Gra Dieter hatte mit viel Vorbedacht zwei Plätze in der Fremdenloge gewählt. Da war man ſo hübſch allein und ungeſtört, denn die Fremdenlogenbeſucher im Deutſchen Theater kamen meiſt nur zu Premieren, jedenfalls aber nie, wenn ein Stück ſchon öfters gege⸗ ben worden war. Dieſe neuen Strindbergs waren nun aber ſchon lange auf dem Spielplan. Er vertiefte ſich dann in die feine Halslinie, auf der ſich im Nacken die goldbraunen Härchen krauſten, ſchimmeinde Lichtreflexe warfen goldene Punkie darauf, und er mußte mit Gewalt an ſich halten, um in dem ſie umgebenden Halbdunkel nicht einen Kuß auf dieſe Süße zu drücken. „Sie iſt wirklich zu reizend“, dachte Graf Dieter Er hatte nur wenig Intereſſe für die Vorgänge auf der Bühne, aber die glühende Liebesſzene, in der der Held Maurice ſich die Pariſer Kokotte zu eigen macht, die raſende Wildheit, mit der geſpielt wurde, hatten ihn doch geſeſſelt. Dabei beobachtete er genau, wie die feinen Hände Wilmas in den perlgrauen Glaces auf der Brüſtung der Loge zuckten,— und dann in den Schoß ſanken— „Da faßte er ſich ein Herz und ſtrich zart über die kleine Hand, die aber blitzſchnell wieder zurückgezogen wurde. Nun zog er ganz leiſe ſeinen Lackſchuh vor, um dem kleinen Damenſtiefel zu begegnen, doch ebenſo ſchnell verſchwand dieſer unter dem Kleiderſaum. Graf Dieters Begierden aber wurden immer raſen⸗ der,— immer leidenſchaftlicher—— Wenn ſie ſich ihm nicht bald zu eigen gab, dann— In der Hauptpauſe ſaß Wilma mit Dieter im Veſtibül auf einem der kleinen roten Sammetſofas in den halbkreisförmigen Niſchen. Das zunge Mädchen löffelte Eislimonade, aber trotz dieſer Erfriſchung nach der großen Hitze war ſie nicht ganz bei der Sache. Sie war verſonnen, befangen von dem großen nordiſchen Genie und hörte auch nicht auf das Geplauder ihres Kavaliers, das allerdings in ſeiner ſeichten Oberflächlichkeit einen ſchreienden Gegen⸗ ſatz zu dem eben Gehörten bildete. Er, dem jede Tiefe fehlte, konnte nicht begreifen, daß Wilma von dem fremden Geiſt noch ganz gefeſſelt war. f Da ſchreckte ſie auf. Wie aus weiter Ferne ſchlug ſeine Stimme an ihr Ohr:„Ich fragte Sie ſchon zwei⸗ mal, wie es Ihnen gefallen hat, gnädiges Fräulein“, verſuchte er ihre Aufmerkſamkeit aus dem Reiche der Träume abzulenken und ſich zuzuwenden. „Ach, herrlich, unvergleichlich iſt dieſes Stück!“ Und dann meinte ſie:„Die Gedanken Strindbergs ſind wie ein Labyrinth mit tauſend Wandelgängen, in das man immer tiefer hineingerät, um immer wieder köſt⸗ lichere Schätze zu entdecken.“ 3 ſeſſenn, auf dem eim krauſes Töckchen tanzte, das er Fr ſein Leben gerne geküßt hͤäüte. Ach, wenn ſie nur nicht Dieler hatte ſie beinahe im Verdacht, daß ſie dieſe Ko⸗ mödie abſichtlich aufführte, um ihn noch mehr zu rei⸗ zen. Er war ja ſellen mit reinen, urſchuldigen Frauen in Berührung gekommen und konnke ſich daher von ſol⸗ cher Kälte und Zurückhaltung ihm gegenüber keinen Be⸗ griff machen, hielt er ſich doch für unwiderſtehlich. „Ja, und man findet die herrlichſten Ueberraſchun⸗ gen bei ihm“, ſetzte Wilma ihren unterbrochenen Ge⸗ dankengang fort und fügte dann in ihrer naiven Kind⸗ lichkeit hinzu: „Ich bin Ihnen unausſprechlich dankbar, Graf, für den herrlichen Genuß, den Sie mir heute abend berei⸗ tet haben. Es war wirklich liebenswürdig von Ihnen!“ Er horchte auf—— hatte ſie in Wahrheit den Wunſch, ihm dankbar zu ſein?— Doch das Zeichen zum Wiederbeginn der Vorſtellung ſtörte die Attacke, die Graf Dieter gerade in Szene ſetzen wollte. Und es war gut ſo, denn die kleine, unüberlegte Wilma war ihm in ihrer aufrichtigen Freude auf dem Sofa ein wenig näher gerückt. Das zweite Klingelzeichen ſchrillte in dieſe Idylle Graf Dieler war erſt wütend, dann aber ſagte er ſich, daß ein in heißer Au ſwallung getaner Schritt alles hätte verderben können. Nun aber würde ſie ganz beſtimmt ſein werden! Und dabei erſchien wieder das brennende Lächeln auf ſeinen Lippen, dem noch keine widerſtanden hatte. Das Lächeln, das die Frauen liebten und fürchteten— das ſie willenlos machte!— a Nach der Vorſtellung nötig e Dieter Wilma in en Auto unter dem Vorwande, er werde noch im Klub erwartet und habe daher keine Zeit, ſie zu Fuß zu Frau Puhlike zu bringen. Wilma ließ es geſchehen, ſie dachte nichts Arges, da ja der Weg ſo kurz war. Graf Dieter aber hatte das nur in der Abſicht getan, um einen neuen Verſuch zu machen, Wilmas ſüße Lippen zu erobern. Wilma wich zur Seite, als er jetzt ſeinen Arm um ihre Taille legen wollte. 5 „Laſſen Sie mich, Graf— oder——“ Da ſtutzte ſie plötzlich. Sie kannte die Straßen dieſer Gegend doch ſehr gut, ſie wunderte ſich daher, daß der Wagen am Friedrichsbahnhof anſtatt nach rechts abzubiegen, nach den Linden zu fuhr, wo alle jene Reſtaurants lagen, in denen die vornehme Lebe⸗ welt die Nächte zuzubringen pflegte. „Bitte, Graf, rufen Sie den Chauffeur an, er nimmt nicht den richtigen Weg.“ „Ich meinte, Sie wollten mir Ihre Dankbarkeit beweiſen“, erwiderte er enttäuſcht und verſuchte, ihre Hand zu erhaſchen. Aber er ſah gleich, daß er ſchon viel verdorben hatte und für heute auf nichts mehr hoffen durfte. Er war zum erſtenmal ärgerlich auf ſich. Der Chauffeur mußte nun nach der Luiſenſtraße zu Frau Puhlike fahren. Wilma entfernte ſich dort mit herzlichen Dankes⸗ worten und Graf Dieter ſah der ſchlanken Geſtalt nach, wie ſie hinter der ſchmuckloſen Haustür verſchwand. Ziemlich mißgeſtimmt über den erneuten Fehl⸗ ſchlag fuhr er nach dem Souper in eine Bar und ſuchte ſich dort in wildem Taumel bis zum Morgen- grauen zu tröſten. g Wilma aber träumte ſelige Träume von einem Maienglück, das nun wohl kommen würde—— Sie ſah den Grafen vor ſich in ſeiner ſchlanken Eleganz mit dem braunen, feſſelnden Geſicht, das ſie ſo zwin⸗ gend anſah, mit dem verführeriſchen Lächeln der dunk⸗ len Augen.— War das Liebe, daß ſie fortwährend an ihn den⸗ ken mußte?—— * (Fortſetzung folgt) ſo ſpröde geweſen wöre, die leine Here!—— Graf Prem Derd— aa dctNes Sechs Es will ion wicht ertragen, Den Schmerz— den bittern Schmerz. Es möchte ſich drehen und wenden— Das Kreuz iſt ihm zu ſchwer;— Es möchte ſich drehen und wenden— Wohl in das tiefſte Meer.— Ich beugte mein Haupt zur Erde Und ſprach:„Ich bin bereit!“ Und ſprach:„Dein Wille geſchehe Jetzt und zu aller Zeit!“ „Du gibſt und du kannſt nehmen, Und wie du willſt, iſt's gut.“ Da fühlte mein Herz zum Leiden Gar einen frohen Mut. Frauenhandel in England. Von Bertha Witt ⸗Altona. Man wird es kaum für möglich halten, daß eine Nation, die, wenn ſie auch in der Anerkennung weib⸗ licher Rechte von anderen überholt iſt, doch den Frauen jetzt ein Uebermaß von Schutz gewährt, mehr als es manchmal erträglich, daß dieſe Nation vor nicht mehr als hundert Jahren in der Rechtloſigkeſtserklärung der Frau ſoweit ging, wie ſich damals kaum in den Län⸗ dern des dunkelſten Europas ein Beiſpiel auffinden läßt. Es ſtand dem Manne in England frei, ſeine ihm angetraute Frau, die durch die Heirat gewiſſermaßen ſein Eigentum geworden war, zu verkaufen, und in den unteren Volksſchichten, die in England bekanntlich im⸗ mer auf ſehr tiefer Stufe ſtanden, wurde von dieſem Recht häufig genug Gebrauch gemacht. Nie blühte die⸗ ſer Frauenhandel in England mehr als im Jahre 1790. Der Grund lag vielleicht meiſt weniger in dem Ueberdruß des Mannes an der Frau, als in dem Ver⸗ langen, durch ſie einiges Geld zu gewinnen, umſomehr als das Volkselend oder auch eigene Beguemlichleit es manchem Manne ſchwer, ja unmöglich machte, Frau und Kinder zu ernähren. Der Handel geſchah meiſt auf öffentlichen Märkten und wurde hier auch amtlich gebucht, ganz ſo wie bei dem zu Markt getriebenen Vieh; ebenſo wurde eine Markttaxe bei abgeſchloſſenem Handel erhoben. So verkaufte damals zu Oxford ein Arbeitsmann ſeine Frau für fünf Schilling an einen Maurer. Der Sitte gemäß führte er ſie am Strick, hielt dieſen ſo lange in der Hand, bis er das Geld empfangen hatte, überreichte ihn dann ſeinem Nachfol⸗ ger, wünſchte viel Glück und ging davon. Zu Eſſer verkaufte ein Mann ſeine Frau mit ihren beiden Kin⸗ dern für eine halbe Krone. Es wurde eine ſchöne Muſik dazu gemacht, und die Mutter mußte dann mit dem Strick um den Hals dreimal um den Marktplatz wandern.— Ein Zimmergeſelle trag mit einem Ge⸗ noſſen denſelben Handel; der Kauf brachte ihm Glück, denn nicht lange hatte er ſeine neu erkaufte Frau da⸗ heim, als ihr ganz unvermutet eine Erbſchaft von 1500 Pfund Sterling zufiel; da nach engliſchen Ge⸗ ſetzen das eingebrachte Geld der Frau dem Manne ge⸗ hörte, ſo war ihm durch den Handel ein ganz über⸗ raſchender Vorteil entſtanden, und der Verkäufer mag ſeinen Schaden aufrichtig beklagt haben, der Handel war aber zu Recht geſchehen, ſonſt möchte er ſich zwei⸗ fellos die Frau wieder gefordert haben, wie es ein⸗ mal ein Bauer in Orfordſhire tat. Dieſer hatte ſeine Frau ſchon vor vielen Jahren verkauft, es waren aber die nötigen Formalitäten dabei unterblieben. Nachbarn machten ihn mit der Zeit darauf aufmerkſam und ver⸗ ſicherten daß der Kauf umgeſtoßen werden könnte. Kurz entſchloſſen macht das Bäuerlein ſich auf den Weg und holt ſich ſeine ehemalige Frau wieder ab, dann führt er ſie an einem Strick ſieben Meilen weit bis zu jenem Ort, wo er ſie einſt verhandelt hatte; hier verkauft er ſie von neuem nach allen Rechten und erand de ür men Schung. Traci war auch der Handel, den zwei Eielttever müeimandorx ſchloſſen; der eine verkaufte dem anderen ſeine Frau und ſeinen Eſel für 13 Schilling und 2 Kannen Bier; darauf ver⸗ tranken beide Männer gemeinſam mit der verhandel⸗ ten Frau Bier ſowohl wie Geld in der nächſten Schenke.— Das würdigſte dieſer würdigen Beiſpiele in der Auffaſſung des Menſchenrechts aber leiſte e ſich der Kirchſpielvorſteher zu Schwadlincote. Dort war ein Mann ſeiner Frau davongelaufen und das Kirch⸗ ſpiel mußte ſie nun dem Recht gemäß als eine Ver⸗ laſſene unterhalten. Um ſich dieſer Aufgabe und den damit verbundenen Koſten zu entziehen, brachte man die Frau zum Verkauf auf den Markt und es fand ſich ein Käufer, der ſie mit zwei Schilling bezahlte; ſoweit machte das Kirchſpiel aus der Sache noch ein Geſchäft. Der Kauf wurde ſehr umſtändlich in die Zollbücher eingetragen; ſelbſt der Wert des Strickes wurde nicht n germerken vergeſſen. .—— Erziehung zur Mütterlichkeit. Von Otto Kaſchubowſkis⸗Berlin. Die Frauenbewegung tut viel, unendlich viel im Intereſſe der erwerbenden Frauen und der mittelloſen Unverheirateten. Und doch könnten ihre Führerinnen noch ein Uebriges tun. Zwar können ſie nicht„Ar⸗ meen aus der Erde ſtampfen“ und es„wächſt ihnen auch nicht ein Kornfeld auf der flachen Hand“, aber wo ſie Erſatz bieten wollen, da dürften ſie mehr auf die Krone und Höhe alles Frauenſeins hinweiſen, auf die Mütterlichkeit. Weshalb hilft man den Unverheirate⸗ ten noch ſo wenig ihr mütterlich Fühlen auszureifen und auszuleben? Iſt es überflüſſig, das ungeheure Brachfeld in mütterlichem Einfluß der Unverheirateten zum Er⸗ trage zu bringen? Lehrt uns nicht ein Beiſpiel der Verb recherſtatiſtik, wie die Zahl der jugendlichen Ver⸗ brecher wächſt? Dieſe furchtbaren Schäden hätte Er⸗ ziehung vielleicht ſehr vermindern können. ö Und— die zarteſte Blüte der Erziehungsweisheit: Erörterungen und Ausſtellung der Kunſt für und von unſerem Kinde— zeigt ſie nicht, daß Erziehungstätig⸗ keit noch viel früher Ungeahntes und Weſentliches auf⸗ finden und befruchten wird? Ueberall drängen ſich die Erziehungsfragen in die Zeitungsſpalten. Aber was hat das mit den Unverheirateten zu tun? Sehr viel! Nicht nur Lehrerinnen und Fürſorgerinnen ſollen aus ihnen hervorgehen, vielmehr: Mütter! Müſſen ſich die Waiſenhäuſer füllen, um die Kinder, trotz beſter Abſicht und edler Wohltätigkeit, nach einem Schema zu erziehen? Warum muß ein Kapital an geſunder Intelligenz aus dem Volke auf dieſe Weiſe verloren gehen? Genie ringt ſich wohl durch, aber Begabung kann langſam abſterben, wenn ganz entgegengeſetzte Kräfte— und nur dieſe— genährt werden. Man beginnt mit der Fürſorge für ſchulenllaſſene Waiſen. Ahnt man den Einfluß der Güte und Teil⸗ nahme(zumal der mütterlichen) in dieſem frühlings⸗ friſch keimenden Alter? Möchten ſich doch die Unverheirateten auf ihr Recht und ihre Pflicht beſinnen! Wie viele unter ihnen, das gilt auch von den verheirateten, kinderloſen Frauen, könnten ihrem mütterlichen Fühlen am idealſten ge⸗ recht werden, wenn ſie ein verlaſſenes Kind nach ihrer Wahl als ihr eigenes annehmen. Minder reich Begü⸗ terte müßte der Staat durch Gewährung des freien Be⸗ ſuches höherer Schulen bei Befähigung des belreffen⸗ den Kindes helfen ꝛc. Als Uebergang müßte ſich die Waiſenhauserziehung mit Familienerziehung verbünden, indem dieſe allgemeine Bedürfniſſe wie Unterricht be⸗ friedigt, jene der Individualität der einzelnen Kinder gerecht wird. Der Einfluß langjähriger Erziehungsar⸗ beit wird gewöhnlich eine innige geiſtige Verwandt⸗ ſchaft mit dem wahlverwandten Zögling erzeugen.