25 Jahrgang Dienstag, 18. Auguſt 1925 10 ö amel al ia! i Mete ug, 2 eln omm 10 Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung No. 100 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe a U gert. banssptei: Für den Monat Aug. 1.40 Goldmk. frei ins enübe Fele Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. tun Deilamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. f agen: Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). U 1 ˖ N 0 1 ne ee zuständigen Kreiſe beſchafangen ſich augen⸗ ll büllich mit der Frage, auf welche Weiſe der augen⸗ pie bens mmer mehr um ſich greifenden Teuerung aller 910 Jenluntittel zu Leibe gegangen werden kann. Die b Ab ungen hierüber ſtehen unmittelbar vor dem Ode dt u tz, jedoch läßt ſich heute über das Ergebnis gal 15 Halaerbandlungen im einzelnen noch nichts ſagen. Nau liguntlich war vor kurzem im Reichs tag eine l E n eingebracht, die dahin ging, die Regie⸗ mi N itte olle mit den Vertretern des Verbrauches über 1 Lizengernd Wege beraten, wie die Spanne zwiſchen i uns 0 und Kleinhandel abgekürzt werden kann. Wie de Denen zuständiger Seite verſichert wird, kommt für den ſchſchland die Wiedereinführung der Zwangswirt⸗ icht in Frage. Der Hauptgrund für die a n 100% a uud eure Steigerung aller Lebensmittel liegt, wie 15 9 Frepn zuſtändiger 2Selle verſichert wird, in der ö diktatur der Kartelle. Die Reaie⸗ „ Aa dire aber, wie ſchon jetzt feſtſteht, in keiner . Aſtert die Wiedereinführung einer, wenn auch moder⸗ ö Jahren, Zwangswirtſchaft zulaſſen, zumal ja in dem 410 Ne Aw. immer wieder dahin geſtrebt worden iſt, ö e. umangswiriſchaft in vollem Umfange abzubauen. daß 5 immer wieder darauf hingewieſen werden, dend dem ganzen Syſtem der Zwangswirtſchaft denacht des Krieges fundamentale Fehler worden ſind. Auch hier haben die Kartelle 3 — * d. daher in erheblichem Maße die Hand im Spiele ge⸗ f Fade Preiſe wurden den Organiſationen vorge⸗ B da gen und die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe von Seiten geſett artelle als Mindeſtpreiſe für ihre Mitglieder feſt⸗ She Ein weiterer Fehler war der, daß das ganze Ae, der Zwangswirtſchaft den Ländern bezw. den duher Kommunen unterſtellt war und nicht von Wein eine Zentraliſterung vorgenommen wurde. ö 785 wir aus Wirtſchaftskreiſen erfahren, muß ver⸗ Ae erden, die Aktionsfähigkeit der Kartelle in erſter zu drücken und in die ganze Wirtſchaft einen Luftzug dadurch hineinzubringen, daß eine 7 da onkurrenz geſchaffen wird. Die große Gefahr 7 uche Mernden Preisſteigerung iſt nicht durch polizei⸗ N aeg, liche aßnahmen, ſondern nur durch wirtſchaft⸗ Metern tte! zu bekämpfen. Dasjenige, was die 10 a 1 1 8 e a tünnerpolitiſche Haltung des Zentrums kUmsp Berlin, 17. Aug. Innerhalb der en⸗ i Aütſnet werden die Erörterungen über die 1 N.(Haltung der Zentrumsfraktion im Reichstag dende Tei eſett.„Wie wir hören, wünſcht der überwie⸗ N arte es Zentrums, daß eine ſtärkere Bindung Ngunettei an die Regierung Luther nur dann in Er⸗ lad tige zogen werden ſoll, wenn es gelingen ollte, 0 um g. mit der geplanten Neubeſetzung des Mini⸗ züinettzfür die beſetzten Gebiete eine Umbildung des b n zu Putzer vorzunehmen, durch die auch eine ö ztehun der De 525 katenerden late mokraten ermög ng dabei tun kann, iſt das, daß ſie die Preis⸗ Nur wenn durch eine ſolche Ver⸗ der Regt der parlamentariſchen Baſis der Schwerpunkt den Unnte 9 auf die Parteien der Mitte gelegt wer⸗ daten A: habe das Zentrum ein Intereſſe an einer ther 1 rbeitsgemeinſchaft mit den in der Regierung ö a0 ertretenen Rechtsparteien. di. 16, Miniſterbeſprechungen in London. geh 0 on, 17. Aug. den letzten engliſch⸗ 11 fateen ee nber pen Sicherpeitspas 0 bt d 9 9 A desder„Daily Telegraph“ mitteilen zu können, daß a erredungen zwiſchen Chamberlain und 1 und Podie Frage eines Konfliktes zwiſchen Deutſchland For meu namentlich unter dem Geſichtspuntt zweier „ I. ene eln“ erörtert worden ſei. Nach der einen 1 wich- ollen die geplanten deutſch⸗polniſchen und die bioiduel chechiſchen Schiedsverträge nicht unter die in⸗ 1 win unte Garantie Englands geſtellt worden ſein, ſon⸗ Vobei 3 die Kollektivgarantie des Völkerbunds rates, Aerburch vorausgeſetzt werde, daß im Falle, daß der Nandund Deutſchland als den Angreifer bezeichnet, die Durchführung der notwendigen militäri⸗ kaberen zuſammen mit der Tſchechoſlowakei und mit lare Mächten, die ſich dazu bereit finden, die Man⸗ N hene für di 00 derte Rg könnte Frankreich durch die entmilitari⸗ 8 abs 5 einlandzone nur mit Erlaubnis des Völkerbun⸗ , ö alen beßmarſchieren und Großbritannien würde von 1 weinen bonderen Verpflichtungen, außer ſeinen allge⸗ 7 von der Völkerbundsſatzung feſtgeſetzten, befreit 1 5 8 Unter der zweiten Formel würde es, ſollte 0 ä 50 en n Krieg zwiſchen Deutſchland und Polen aus⸗ 10 ö dier Ar roßbritannten wegen der Dringlichkeit der % e Latſact geſchaffenen Lage überlaſſen bleiben, zelbſt a berechen den zu würdigen und zu prüfen, ob Frankreich en oda ſei, durch die Rheinland zone durchzumarſchie⸗ der Ter nicht. Wenn ein Zweifel darüber bleibe, wel⸗ an den 8 Angreifer ſei, ſo würde die Streitfrage Voölterbund zur Entſcheidung überwieſen werden. ö fiesen alle nen gegen Deutſchland ſein würde. In Der Kampf gegen die Teuerung. vorſchriften der Karteſſe außer Kraft ſetzt und dadurch dem freien Handel Tür und Tor öffnet. Nur dann iſt, wie uns erklärt wird, das erforderliche Band ꝛwi⸗ ſchen Erzeuger und Verbraucher herzuſtellen. Durch die Schaffung einer Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen den Abſatzgenoſſenſchaften der Bauernverbände, den Kom⸗ munen der Städte und den Gewerkſchafſen würde eine Angleichung der derzeitigen Lebensmittelpreiſe an die augenblickliche Wirtſchaftslage ſich ermöglichen laſſen. In Deutſchland ſind zurzeit 25 Prozent der geſamten Bevölkerung in den Konſum vereinen zuſam⸗ mengeſchloſſen. Durch den weiteren Ausbau dieſes Go⸗ dankens wird ohne weiteres eine freie Konkurrenz für den Handel zu ſchaffen ſein. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Genoſſenſchaften bezw. die Konſumvereine den Handel niemals ganz erſetzen können. Es wird auch in letzter Zeit in verſtärktem Maße wieder der Verſuch gemacht, Leute aus dem Handel in dieſe Organiſatio⸗ nen hineinzuziehen. In Deutſchland macht ſich die Steigerung der Le⸗ bensmittelpreiſe beſonders auf dem Fleiſchmarkt bemerkbar. Damit iſt die Frage der Verſorgung eines großen Teiles der Bevölkerung mit Gefrierfleiſch im⸗ mer mehr in den Vordergrund gerückt. Deutſchland iſt bekanntlich berechtigt, 1 600 000 Zentner Gefrierfleiſch zollfrei einzuführen. Trotz dieſer ungeheuren Menge iſt es in letzter Zeit verſchiedentlich vorgekommen, daß Gefrierfleiſch nicht zu haben war. Die Ermittelungen der zuſtändigen Stellen haben ergeben, daß ein großer Teil der Gefrierfleiſcheinfuhr in die Wurſtfabriken ge⸗ wandert iſt und daß das billige Gefrierfleiſch zur Her⸗ ſtellung von Wurſt verwendet wurde. Auch hier liegt ein Gebiet, auf dem in allernächſter Zeit ſeitens der zuſtändigen Stellen Wandel geſchaffen werden ſoll und zwar iſt, wie wir hören, beabſichtigt, die Läger auf das Vorhandenſein angeſtapelten Gefrierfleiſches zu prüfen, und man ſteht auf dem Standpunkt, daß hier⸗ bei ganz außerordentliche Mengen Gefrierfleiſches, die zurzeit alſo gewaltſam dem Handel ferngehalten wer⸗ den, ans Tageslicht befördert werden dürften. 5 Erſt wenn der Bericht der Kommiſſion der mitt⸗ leren Preisprüfungsſtelle der Regierung vorliegt, wird dieſe endgültig über die zu treffenden Maßnahmen Beſchluß faſſen können. Die Räumung des belgiſchen Ganktions⸗ gebietes. Berlin, 17. Aug. Wie aus Duisburg gemeldet wird, wird das belgiſche ſogenannte Sanktionsgebiet mit Duisburg und Ruhrort bis zum 23. Auguſt ge⸗ räumt ſein. Die Maſſenquartiere ſollen bis Donners⸗ tag vollſtändig geräumt werden. i Verlegung des engliſchen Hauptquartiers nach Wiesbaden? Berlin, 17. Aug. Die Frage, wohin die Eng⸗ länder nach der Räumung der Kölner Zone ihr Haupt⸗ quartier verlegen werden, wird heute von der B. Z. erneut erhoben. Das Blatt will wiſſen, daß die Frage noch nicht endgültig geklärt ſei, daß aber entgegen an⸗ ders lautenden Nachrichten die Engländer auf Wies⸗ baden noch nicht endgültig verzichtet hätten. Das ergäbe ſich u. a. aus der Tatſache, daß in den letzten Tagen die engliſche Beſatzung in Köln bei den maßgebenden Stellen in Wiesbaden nochmals eingehende Erkundigungen nach dem Wohnungsſtande, den Geſundheitsverhältniſſen und nach den Möglichkei⸗ ten der Lebensmittelverſorgung eingezogen haben. Auch die Aeußerung einer maßgebenden franzöſiſchen Stelle in Wiesbaden, daß nach der Abberufung des Generals Naulin, des bisherigen Kommandanten von Wiesbaden, ein neuer Kommandant für die kurze Uebergangszeit bis zur Verlegung des engliſchen Hauptquartiers nicht mehr erfolgen werde, ſpreche dafür, daß man auch auf franzöſiſcher Seite damit rechnet, daß die Engländer ihr Hauptquartier nach Wiesbaden verlegen dürften. China und die Zollkonferenz. Paris, 17. Aug. Wie Havas aus Peking mel⸗ det, ſteht die chineſiſche Regierung fortgeſetzt unter dem ſcharfen Druck der Nationaläſten, die alles daranſetzen, um die vollſtändige Unabhängigkeit Chinas zu erreichen. Die Einladung der chineſiſchen Regferung zur Abhaltung einer Vollkonferenz werde wahrſcheinlich in einigen Tagen an die Mächte abgehen. Nach den Blättern werden im Anfang die Mächte garan erinnert, daß die chineſiſchen Delegierten auf der Waſhingtoner Konferenz ſich das Recht vorbehalten ha⸗ ben, daß China die Frage der Zollautonomie in einem geeignet erſcheinenden Moment aufwirft und es werde alsdann darauf hinweiſen, daß China den Wun ch habe, daß dieſe Frage auf der Vollkonferenz angeſ hnit⸗ ten würde. 2 Hilfe für die Optanten. Berlin, 17. Aug. Der Verliner Magiſtrat hat beſchloſſen, für die aus Polen geflüchteten deutſchen Op⸗ tanten über die vom Staat aufgewandten Mittel hin⸗ aus einen Betrag bis zu 30 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen Franzöſiſcher Erfolg in Marokko. Paris, 17. Aug.„Petit Journal“ meldet aus Rahat, daß die wichtige Stellung von Oſchebel Sarſar am Freitag kurz vor Mittag von den Franzoſen ein⸗ genommen wurde. Dieſer Erfolg ſei um ſo wichtiger, als die eingenommene Stellung die ganze Gegend von Uezzan beherrſche. Die Rifkabylen ſeien in nor d⸗ nung nach Norden geflüchtet. Die Front der Rifkabylen ſei nicht nur ins Wanken geraten, ſondern ſei ſtellenweiſe zuſammengebrochen. Die ge⸗ ringſte nachhaltige Offenſive würde in kurzer Zeit zu einer vollſtändigen Niederlage Abd el Krims führen. London, 17. Aug. Aus Tanger wird gemeldet, daß ſich die Rifkabylen vor den vorrückenden Franzoſen nach Norden zurückziehen und infolgedeſſen viele Släm⸗ me ihre Unterwerfüßaß angeboten haben. Der Sieg der Franzoſen habe einen tiefen Eindruck auf die Eingebo⸗ renen gemacht. Tie Kabylen ſetzen ihre Front in den Verteidigungszuſtand. Nach einer Meldung der„Times“ iſt die Bucht von Alhucemas außerordentlich ſtark befeſtigt worden. Die Kabylen haben Kanonen aufgeſtellt und ein ganzes Sy⸗ ſtem von Feſtungswerken, Schützengräbern und Unter⸗ ſtänden angelegt. Jeder Verſuch einer Landung ſei ausſichtslos. ö Nach Meldungen aus Rabat beträgt die Stärke der ſpaniſchen Streitkräfte in Marokko gegenwärtig etwa 90 000 Mann und 3000 Offiziere. Dazu kommen noch zahlreiche Hilfstruppen der befreundelen Stämme. Vor erneuten franzöſiſch⸗ſpauiſchen Beſprechungen. Paris, 17. Aug. Nach einer Madrider Mel⸗ dung ſollen demnächſt erneut wichtige franzöſiſch⸗ſpaui⸗ ſche Beſprechungen ſtattfinden, die die gemeinſa⸗ nme Offenſive gegen Abd el Krim zum Gegen⸗ ſtand haben. Primo de Rivero trifft in den nächſten Tagen aus Marokko wieder in Paris ein. Ferner iſt Malvy nach San Sebaſtian gereiſt und wird dort vom König empfangen werden. g Deſertationen in der Rifarmee. 0 Madrid, 17. Aug. Ein Deſerteur der Weſt⸗ armee, der in Tanger angekommen iſt, ſoll erklärt ha⸗ ben, daß gegenwärtig zahlreiche Deſertati o⸗ men in der Armee Abd el Krims vorkommen. Die Truppen dieſes Stammes, die in der letzten Zeit durch franzöſiſche Flieger beſondere Verluſte erlitten, hätten ihre Führer getötet und ſich in die Berge geflüchtet, wo⸗ hin Abd el Krim Truppen geſandt habe, um ſie zu be⸗ ſtrafen. Paris, 17. Aug. Nach einer Meldung aus Caſablanca hat die Vereinigung der franzöſiſchen und ſpaniſchen Truppen am Fluße Lukkos auf die Stämme der Gegend Weſt⸗Djeballas einen nachhaltigen Eindruck gemacht. Zahlreiche Führer ſind unſchlüſſig, ob ſie ihren Untergebenen die Fortſetzung des Kampfes oder die Unterwerfung vorſchlagen ſollen. In der Gegend des eingenommenen Maſſives von Sarſar werden die Ope⸗ rationen fortgeſetzt. Man verſucht, die zahlreichen klei⸗ nen Gruppen, die ſich in dieſer gebirgigen Gegend ver⸗ ſteckt halten, ausfindig zu machen und gefangen zu neh⸗ men. Das Sarſargebiet hatte bis jetzt als Sammelpunkt für die Ausfälle der Marokkaner gegen Uezzan gedient. Die Flugzeuge ſind gegenwärtig beſonders tätig und bombardieren die feindlichen Stämme und reaulären Truppen ansgiebig. Beilegung des Druſenaufſtandes? 5 London, 17. Aug. Nach einer unbeſtätigten Meldung des„Daily Mail“ aus Jeruſalem ſoll zwiſchen, den aufſtändiſchen Druſen und den Franzoſen un Friede zuſtandegekommen ſein, deſſen Be⸗ dingungen allerdings noch nicht bekannt ſeien. Es ver⸗ lautet, daß die Druſen eine hohe Geldbuße zahlen müß⸗ ten, dafür jedoch eine politiſche Amneſtie erhalten ſol. len. Nach einer Meldung der„Times“ aus Beyruth ſollen die Druſen folgende Friedensbedingungen ge⸗ ſtellt haben: 1. Enthebung des bisherigen Gouverneurs von ſeinem Poſten, 2. Wahl des neuen Gouverneurs durch die Druſen ſelbſt, 3. allgemeine Amneſtie, 4. keine Beſchlagnahme der druſiſchen Waffen. General Sarrail ſoll die Abordnung der Druſen, die ihm dieſe Bedingungen überreichte, empfangen und hierauf den Befehl gegeben haben, die gefangengeſetzten Druſen freizulaſſen. g Eingeborenenauſſtand in Mauretanſen. Paris, 17. Aug. In der franzöſiſchen Koloni Mauretanien, die N 985 20. Bretten ad fe 1 der Weſtküſte Afrikas in das Innere erſtreckt, iſt eine franzöſiſche Truppenabteilung von etwa 200 aufſtändi⸗ ſchen Eingeborenen überfallen worden. Eine ſofort ent⸗ ſandte Strafexpedition vertrieb die Eingeborenen, die etwa zwanzig Tote zu verzeichnen hatten. 1 Deutſchlands Beitritt zur internationalen Handelskammer. Vorausſichtlich Anfang November wird der Verwal⸗ tungsrat der Internationalen Handelskammer in Paris zuſammentreten. Bis zu dieſem Termin müſſen die fünf deutſchen wirtſchaftlichen Spitzenverbände, die erſt Ende Juli Mitglieder der J. H. K. geworden find, ihre Vertreter ernennen. Insbeſondere ſollen in Zukunft deutſche Ver⸗ treter in den Ausſchüſſen mitarbeiten. Man darf den Bei⸗ tritt Deutſchlands zur Internationalen Handelskammer durchaus günſtig beurteilen und den Ausführungen des Mancheſter Guardian“ beipflichten, der darauf hinweiſt, daß hierin ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur Wieder⸗ herſtellung normaler internationaler Handelsbeziehungen zu ſehen ſei. Die J. H K. ſei auf dieſe Weiſe dem Völker⸗ bunde zu vorgekommen und ſei jetzt eine umfaſſendere Ver⸗ tretung der wirtſchaftlichen Welt als der Völkerbund dies in politiſcher Beziehung iſt, denn auch die Vereinigten Staaten gehören der Internationalen Handelskammer an. Die Mitgliedſchaft Deutſchlands in dieſer Körperſchaft dei von größter Bedeutung für die Prüfung der Re⸗ parationsfragen, zu der die Internationale Han⸗ delskammer bereits wertvolle Beiträge in Form des dem Brüſſeler Kongreß vorgelegten Berichtes geliefert habe und der ſie ſich weiter widmen werde. Der Eintritt Deutſch⸗ lands werde für die Förverung der internationalen Ge⸗ richtsbarkeit von größter Bedeutung ſein. Bekanntlich wurden auf dem Brüſſeler Kongreß insbeſondere die ſich aus dem Sachverſtändigen⸗ Gutachten ergebenden Probleme und Schwierigkeiten vor allem in der Transferfrage kritisch erörtert, was ſeinerzeit die größte Beachtung kand. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß die Einſchaltung Deutſchlands in die J. H. K. einſtimmig alſo auch un⸗ ter Zuſtimmung Frankreich erfolgt iſt. Man darf daraus auf die ſich in Frankreich wohl immer mehr durchſetzende Erkenntnis ſchließen, daß ohne Deutſchland in der Welt⸗ wirtſchaft auf die Dauer keine Entſpannung eintreten kann. In der Hauptverſammlung wird Deutſchland eine eigene Ländergruppe bilden, die vermutlich 20 bis 40 Mitglieder umfaſſen wird. Um eine Vergleichszahl zu geben, ſei daran erinnert, daß bei dem wichtigen Kongreß in Brüſſel im Sommer dieſes Jahres 38 Länder mit etwa 700 Delegierten vertreten waren. Es braucht wohl nicht darauf hingewieſen zu werden, daß Deutſchland völlig gleichberechtigtes Mitglied der J. 82 K. iſt. Die J. H. K. hat ſich für die Regelung aller Fragen der internationalen Handelsbeziehungen Verdienſte erworben Sie erſtrebt die Vereinheitlichung des Wechſel⸗, Scheck⸗ und Seerechtes und der Wirtſchaftsſtatiſtik, des in⸗ ternationalen Fracht⸗ und Luftverkehrs, der Zollfragen, Handelsgerichtsbarkeit uſw. Der Hauptwert unſeres Mit⸗ wirkens in der J. H. K. vom Herbſt dieſes Jahres an dürfte wohl darin liegen, daß die deutſchen Wirtſchaftsführer durch die Kongreſſe Gelegenheit haben, unmittelbar mit den 2 der übrigen Wirtſchaftsmächte zu mündlichen Ver⸗ handlungen und Meinungsaustauſch zu kommen, da für uns Außenhandelsfragen von entſcheidender Bedeutung ſind. Alles in allem ſind wir durch unſeren Beitritt zur J. H. K. einen wichtigen Schritt in der Ueberwindung unſerer Iſo⸗ lierung vorwärtsgekommen. Tages⸗Leberſicht. —“ Am Montag vormittag begibt ſich die deutſche Delegation zur Weltkonferenz für praktiſches Chriſten⸗ tum nach Stockholm. Zu den Mitgliedern der Dele⸗ gation ſelbſt treten noch eine Anzahl Beobachter der Konferenz, insgeſamt 80 Perſonen. —* Wie aus Brüſſel gemeldet wird, iſt damit zu rechnen, daß die belgiſche Regierung den ihr von der franzöſiſchen Regierung zur Kenntnis gebrachten Wort⸗ laut für die Antwortnote auf die deutſche Sicherheits⸗ note billigen wird. — Nach einer Re termeldung aus Peking geht dort das Gerücht, daß General Tſchangtſolin, der viel⸗ genannte Machthaber in der Mandſchurei, am letzten Freitag geſtorben ſei. 5 Schanghai wird gemeldet, daß dort eine Choleraepidemie ausgebrochen iſt. Es wurden über 500 Fälle feſtgeſtellt, wovon 25 tödlich verliefen. Nach Meldungen aus Paris wird nch Marſchall Pstain, in den nächſten Tagen zu einer neuen Inſpektions⸗ reiſe nach Marokko begeben. ö fallen. Hus dom Badischen Pando. Mannheim, 17. Aug.(Eine Aus zei ch„ nung für Lanz.) Das Reichsverkehrsminiſte⸗ rium und das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft haben zur Förderung der heimiſchen Landwirtſchaft einen Wettbewerb für Kleinkraftſchlep⸗ per durchgeführt. Auf Grund einer mehrmongztigen Prüfung im praktiſchen Betriebe unter der Leitung von Geheimrat Prof. Dr. Fiſcher und Oberamtmann Schurig in Markee bei Nauen und einer anſchließenden eingehenden Unterſuchung in der Verſuchsanſtalt für Kraftfahrzeuge der Techniſchen Hochſchule Charlotten⸗ burg unter Leitung des Prof. Dr. ing. Becker hat das Preisgericht folgende Schlepper ausgezeichnet: Erſter Preis von 100 000 Reichsmark für den„Felddank“ der Firma Heinrich Lanz, Mannheim. Zwei zweite Preiſe von je 30 000 Reichsmark für den„WꝰD.⸗Radſchleoper“ der Firma Deutſche Kraftpflug⸗Geſellſchaft in Berlin und den„Pöhl⸗Benzolſchlepper“ der Firma Pöhl⸗Werke in Gößnitz. ö Heidelberg, 17. Aug.(Wegelagerer.) Aus Neckargemünd wird berichtet: Der Beiitzer des Gaſt⸗ Gasthofes„Silberner Hirſch“ in Neckargemünd, Gra⸗ bew, wurde hinter dem Karlstor beim Uebergang von zwei mit einem Auto fahrenden Leuten überfallen, als er ſich mit ſeinem Fahrrad gegen 2 Uhr von Heidel⸗ berg nach Neckargemünd begeben wollte. Er erh elt plötzlich einen Schlag mit dem Gummiknüppel, als er an dem Auto vorüberfahren wollte und wurde aufge⸗ fordert, ſein Geld herauszugeben. Er konnte ſich aber ſeiner Angreifer erwehren und entzog ſich der Gefahr, von ihnen beraubt zu werden, durch die Flucht. Die Verbrecher hatten einen grünen Opelwagen ohne Num⸗ mer. Grabow flüchtete dann auf ſeinem Rad ohne Beleuchtung, wurde aber zwiſchen Kümmelbacherhof und Kurgarten von dem Auto wieder überholt und aufs neue zur Herausgabe ſeines Geldes aufgefordert. Der körperlich ſehr kräftige Wirt verſetzte dem einen der Räuber einen tüchtigen Schlag und durchſtach mit einem Mefſer die Schläuche des Autos. Er konnle dann unbehelligt nach Hauſe zurückkehren. 3 Schwetzingen, 17. Aug.(Ein franzöſi⸗ ſches Fiugzeug über Schwetzingen.) Am Freitag mittag kurz nach 1 Uhr flog ein fran⸗ zöſiſches Flugzeug ganz niedrig über Schwetzingen. Es zog eine Schleife über der Stadt und entfernte ſich dann über den Schloßgarten wieder in der Richtung zum Rhein. Schwetzingen, 17. Aug. Ueberfall.) Vor einigen Tagen wurde an der Hockenheimer Landſtraße in der Nähe des ſogenannten Entenpfuhls eine Frau vom Seehaus bei Lußhof, die auf dem Rade zum Schwetzinger Markt fuhr, von einem jungen Burſchen au? Hockenheim in nicht mißzuverſtehender Abſicht über⸗ Die Frau ſetzte ſich jedoch ſo kräftig zur Wehr, daß der Unhold ſeinen Verſuch bald aufgeben und entfliehen mußte. Die Gendarmerie hat den Tä⸗ ter in der Perſon eines 23 Jahre alten Mannes aus Hockenheim bereits ermittelt.. Neckargemünd, 17. Aug.(Ein Schloßbe⸗ leuchtungs⸗Schwindler.) Ein beſonders geſchäftstüchtiger Schwindler kam am Verfaſſurigstag durch den zahlreichen Fremdenverkehr hier auf ſeine Rechnung, indem er in der Stadt Motorbootskarten für die Fahrt zur Schloßbeleuchtung verkaufte. Aeußerſt billig vergab er etwa 50 bis 80 Plätze auf 50 Pfenn g. Die Fahrgäſte fanden ſich auch wirklich pünktlich ein, wie befohlen um 8 Uhr am Landungsplatz vom Kurgarten und„Roſe“, ein jeder getreulich eine alte Eintrittskarte zu einer Vereinsfeſtlichkeit in der Hand haltend. Sie warteten alle vergeblich auf das ihnen verheißene Motorboot. Mosbach, 17. Aug.(Im Streit erſchoſ⸗ ſen.) In Rüſtenbach geriet der bei ſeinem Bruder wohnende ledige Jagdaufſeher Ludwig mit ſeiner Schwägerin, die ihm Vorhaltungen wegen Zuſpätkom⸗ mens gemocht halle, in Streit. Ludwig holte ſein Jagdgewehr und ſchoß auf des Bruders Frau, die ſchwer verletzt wurde. In der Annahme, die Schwäa⸗ gerin ſei tot ging Ludwig auf ſein Zimmer zurück und jagte ſich dort eine Kugel in den Köpf. Er war ſofort tot. Die Frau wurde ins Mosbacher Kranken⸗ haus verbracht. e TC Hus fler Pag. F 5 3 3 al Ludwigshafen, 17. Aug.(Kardinal 6 haber in a Speuer e Dem auch bau Durchreiſe nach Speyer befindlichen Kardinale h 1 0 Dr. von Faulhaber, München, wurde in Ludtoig 15 0 ein feſtlicher Empfang bereitet. Das Domkapite 95 Führung des Biſchofs von Speyer war eigens fine 2 Ludwigshafen gekommen, um den hohen Kirchen 5 vor den Toren des nahen Kreishauptſtadt beſonden— begrüßen. Die Ludwigshafener Geiſtlichkeit mit wal 1 Prälaten Walzer, Ludwigshafen, an der Spas hol di ebenfalls auf dem erſten Bahnſteig des Hauptba e 0 verſammelt, wo auch noch die katholiſchen Vereine eine Muſikkapelle Aufſtellung genommen hatten. 6 f Begrüßung war eine herzliche. In geſchloſſenem leg begab man ſich nach dem Bahnhofsplatz, wo Dr. M Kin haber ſeitens der tauſendköpfigen Menſchenmenge] de miſche Ovationen dargebracht wurden. 1 1 J. Nei Speyer, 17. Aug.(Der Euchariſt! ſchl Kongreß.) Der Haupttag des Euchariſtiſ dae] Na greſſes führte aus Pfalz und Baden eine rieſige i den bon Menſchen herbei. Das Saargebiet hatte einen 1 nen Sonderzug entſandt. Aus Mannheim war 5 100 Ait ner Sonderzug der Jeſuiteukirche eingetroffen. Ie wu Kirchen wurden bis in den ſpäten Vormittag die gen Sakramente geſpendet. Um ½ 10 Uhr beweg Fer unter Vorantritt der Chargierten, des K. V. um zh dn C. V. der Domgeiſtlichkeit die Prozeſſion der% fer fürſten zur Kathedrale. Im Zuge waren ve un Diözeſanbiſchof Or. Sebaſtian, der Errbiſchof v Si burg, Kardinalerzbiſchof Dr. von Faulhaber. ger nach dem Einzug beſtieg der Erzbiſchof von Fre 0 Dr. Fritz, die Kanzel zu einer eindrucksvollen ſec anſprache. In dem folgenden Pontiſikalamt, ett ten dinal ſelbſt zelebriert, ſang der Domchor Wagne 90„ mi ſtimmige E⸗Moll⸗Meſſe. Im Domgarten wurde g den zeitig eine Feldmeſſe zelebriert. Nach der Preda Le Abtes von Maria Laach, Dr. Ildeſons Herwegen e g aus dem Dome durch die bunt geſchmückten Stun Stadt. Der Zug erreichte gegen 7 5 Uhr die mae 1 wegte ſich um 3 Uhr die große Euchariſtiſche 1% er 1 Hallen des Domgartens, wo unter der gewaltigen 5 nahme der ganzen Bevölkerung der Sakramenta mi geſpendet wurde. Um ½ 8 Uhr predigte in der 10 drale der Kardinal. Gegen 9 Uhr bewegte ſich e ir pionzug der Speyerer Sänger zum Domplatz, m dez anweſenden Kirchenfürſten eine begeiſtertg Hun dargebracht wurde, worauf der Studienrat Ir ich Feſtanſprache an die erſchienenen Kirchenfürſten. in der er die treue Gefolgſchaft des katholiſchen z kes gelobte. Kurz darauf knallten zwei Schüſſ die Stadt. Langſam rötete ſich der Dom und D. gen Sekunden ſtand er in voller Glutpracht. leuchtung wurde vom Volke mit Begeiſterung genommen. Ein großer Teil der Gäſte blieb endigung der Beleuchtung noch in der Stadt. 1 Landau, 17. Aug.(Franzöſiſches Kr. gericht.) Das franzöſiſche Kriegsgericht, 1 Freitag zu einer zweiten Sitzung zuſammentta handelte gegen die Brüder Karl und Ruppert aus Ludwigshafen wegen Verteilung von riſtiſchen Schriften, wegen Paßvergehens und beſitzes. Nach der Anklage waren beide in hafen im Beſttze kommuniſtiſcher Schriften betroſe den, welche an die franzöſiſchen Beſatzungstrut. richtet waren und dieſe zum Ungehorſam gegen Obrigkeit aufforderten. Außerdem waren beide, rechtmäßige Ausweispapiere und Karl Hymon 30 b ſitze von Waffen betroffen worden. Der Gerichte 7 0 urteilte Ruppert Hymon zu drei Jahren Gefänge ue 2 S e —2— — . 100 Mark Geldſtrafe, ſeinen Bruder ebenfalls ö 58 Jahren Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Heizer Otto Bihy aus Kaiſerslautern wurd, N Kriegsgericht zu einem Jahr Gefängnis verurte 0 er in einer Wirtſchaft in Kaiſerslautern mathe 18 Soldaten zum Ungehorſam aufreizte und de Vertretern der franzöſiſchen Beſatzungsarmee un ö 8 lich aufgetreten ſei.— Ein in Wörth wohnha 6 trotechniker aus Karlsruhe, Hugo Neff, war, einen marokkaniſchen Soldaten zur de ins Rechtsrheiniſche aufgefordert zu haben, pu geſprochen, da die Unſchuld des Angeklagten Zeugen bewieſen wurde. 93 22 1— 2 eee 92 5 Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchart. 55. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) g Die geſtrige Demütigung vergab er dem Mann, den er tief unter ſich ſtehend meinte, jedoch nicht, und wenn er erſt das Recht hatte, in Gerolſtein zu beſtim⸗ men, dann ſollte es ſeine erſte Sorge ſein, Seeger zu entfernen. Denn auf andere Weiſe war dieſem Men⸗ ſchen, der ſtets ſo ausgeſucht höflich, gewandt und aal⸗ glatt war, nicht beizukommen. Mit ſolchen Gedanken ritt er durch den Wald dem Nachbargute zu. 5 Er hatte abſichtlich die Vormittagsſtunde gewählt, wo er Seeger beim Unterricht mit den Knaben wußte. So war er vor unliebſamer Ueberraſchung ſicher, um ſo mehr, als er, von der Parkſeite kommend, auch kei⸗ ner Anmeldung des Dieners bedurfte. ö Vor dem Tor angelangt, ſprang er ab, um es zu öffnen, wie ſchon gewohnt, ſein Pferd im Park an einen Baum zu binden, und dann zu Fuß zu Wal⸗ trauts Zimmer nach dem Schloß zu gehen. Zu ſeinem grenzenloſen Erſtaunen fand er das Tor verſchloſſen, und ſo ſehr er auch daran rüttelte, es gab nicht nach. Seine Verwunderung und ſein Aerger darüber entlockten ihm ein paar kräftige Flüche, aber ſie öffneten das Tor leider nicht. Da das Gitter, um hinüberzuklettern, zu hoch war, mußte er ſich wohl oder übel entſchließen, durch den Haupteingang des Schloſ⸗ ſes Einlaß zu der Geliebten Gemächer zu begehren. Seine Laune wurde durch dieſes Hindernis nicht ver⸗ beſſert. f 5 a Mißmutig beſtieg er ſein Pferd wieder und ritt nach der entgegengeſetzten Seite zum Schloß. Den Reit⸗ knecht, der ihm das Pferd auf dem Schloßhof vor der Rampe abnahm, fragte er, warum das Parktor ge⸗ ſchloſfen wäre. Der Knecht wußte nichts davon, und dem Diener, der ihn im Veſtibül empfing, mochte er nicht verraten, daß er von der Parkſeite hatte kommen liebe Siel“ Waltraut empfing ihn auf der Terraſſe, aus man einen großen Teil des Parkes überſehen und auch geſehen werden konnte. Sie war kein Ort zu einer intimeren Ausſprache, wie Aribert ſie vorhatte. Sie kam ihm auch ſo unbefangen entgegen, daß ihm der Mut ſank. Er ſprach zunächſt von ſeiner Enr⸗ täuſchung, die ihre geſtrige Abſage ihm bereitet hatte. „Sie ſehen friſch und wohl aus, Gräfin; war Ihr Unwohlbefinden doch nur ein Vorwand für einen tie⸗ feren Grund?“ fragte er argwöhniſch. 5„Oh, nein doch!“ antwortete ſie mit einem leichten Erröten, das ihre Geſichtsfarbe hob und ſie noch lieb⸗ reizender erſcheinen ließ.„Wenn ich mich auch ſonſt wohlbefinde, meine ich, daß ein Reitverſuch jetzt noch verfrüht wäre und mir hätte ernſtlich ſchaden können.“ „Das ſagten Sie mir ſchon neulich, Gräfin, und ich wäre allerdings untröſtlich geweſen, wenn Sie ir⸗ gend einen Schaden an Ihrer Geſundheit genommen hätten, hängt doch von ihr mein eigenes Wohl und Wehe ab.“. 0 Sie ſah ihn befremdet, aber mit einem Lächeln an. Er wurde blaß und durch ſeinen Körper ging ein Beben.. „Fühlen Sie denn nicht, was Ihre Geſundheit für mich bedeutet?“ fragte er in leidenſchaftlich gedämpftem Ton weiter.„Fieberhaft habe ich darauf gewartet, ich habe es geahnt, daß Sie geſund werden würden, ge⸗ ahnt, gehofft, darum ſuchte ich Sie zu beſtimmen, ſich von einer Autorität behandeln zu laſſen, und Sie“* er nahm plötzlich ihre Hand in die ſeine und drückte ſie—„Sie haben meinen Wunſch erfüllt— vielleicht von dem gleichen Verlangen getrieben— heimlich ha⸗ ben Sie den Arzt zu Rate gezogen, eine Kur gebraucht, um mich mit der vollendeten Tatſache zu überrraſchen, denn dieſer Umſtand gibt mir den Mut, nun, nachdem dieſes Hindernis beſeitigt iſt, endlich von dem zu ſpre⸗ chen, was meine Seele erfüllt, und was Sie längſt erraten, gefühlt haben müſſen: Waltraut, ich verehre, 1 4 2 eee von der „Um Gottes willen, Graf— was tun 9 f Waltraut, aufs tiefſte erſchreckt, und entzog ſchall f Hände, die er ergriffen hatte und mit Leide 129 70 ſeine Lippen und dann an ſeine Bruſt preßt ſagte 3 „Ich tue, wozu mein Herz mich treibt! Sie ſich ihren Schreck anders deutend.„Geben je zu 500 f das Recht, Sie in meine Arme zu ziehen, See 9 ten, zu ſchützen für das Leben— ſprechen ache Wort, darauf ich mit Sehnſucht warte— mas 5 mich zum glücklick en Menſchen der Erde!“ 2 5. f 0 9 „ die Waltraut war leichenblaß geworden. 1255 che, wie ſie ſeit ihrer Krankheit nicht mehr, hatte, überfiel ſie ſekundenlang. Sie ſchloß nel. um ſie gleich varauf wieder angftwoll zu öffne oe, „Herr Graf“— ihre Stimme klang ganz A und die Worte wollten kaum über ihre L haben mich erſchreckt.— überraſcht,— ich Ahnung— ich meinte— glaubte— daß 3. ehrung anderer Natur— ich wünſchte, es ſo weit gekommen.“ g det „Waltraut!“ zitiere Sie winkte abwehrend und fuhr mit 10 ſtockender Stimme fort: N mega „Sie waren Zeuge meiner Trauer wn Gatten— ich— kann ihn nicht vergeſſen getren 55 nicht 1 verheiraten— ich bleibe ihm 416 1 0 das Grab hinaus.“ Sie 2 „Waltraut, das wäre ein Kultus, dem 4 560 Leben und Glück zum Opſer brächten, und tief Ar Gatte ſicher nicht von Ihnen gefordert! 1 3 wär vor Leidenſchaft und Erregung bebend.„jungen auch Wahnſinn, das von einem blühenden, 0 ſen zu verlangen. Opfern Sie Ihr un. zensglück nicht um einen leeren Wahn, nuchen 4 rechtigung hat— laſſen Sie den Toten* 1 hören Sie dem Lebenden.“ 4 Gortſe zung folgt.) e Aus Nah und Fern. Sc Berlin. 17. Aug.(Feuer im Berliner us uſpielhaus.) Im ſtaatlichen Schauſpiel⸗ Logenot Gendarmenmarkt entſtand beim Reinigen der f orhänge mit Benzin ein Brand. Das Feuer großen den Vorhängen reiche Nahrung. Die beiden kbar i Parkettlogen, in denen das Feuer ausgebrochen N faſt gänzlich ausgebrannt. Außerdem wur, 0 arlogen, ein Teil des Foyers ſowie die hin⸗ Alerkettplätze ſtart beſchädigt. di e.) us bach, 17. Aug. großen Hitze erlitt die Arbeiter⸗ Hefrau Infolge der Aar„Margarethe Brunner von hier auf dem Felde chaganfall, der bald darauf den Tod herbei⸗ Dies verſetzte den Ehemann in eine ſolche Auf⸗ daß er ſich in der Nacht ſamt ſeinen drei Leucht im Alter von zehn bis zwölf Jahren mit 1. Vuchedas zu vergiſten verſucht. Ein Arzt, der die b Aaloſen hau vornehmen wollte, fand die Türen ver⸗ N Nach gewaltſamer Oeffnung fand man den 1 zuf dem Boden liegend und die Kinder auf ö dale ſitzend bewußtlos vor. Trotz ſofortiger elebungsverſuche ſtarben der Mann und zwei gecrnicthen im Krankenhaus. Das dritte Kind ar,(Po ſtdiebſtäh le.) Gro⸗ doftdiebſtählen iſt man in Jena auf die Sbur ge⸗ ſeſtg, Is Täter wurden zunächſt drei Poſtaushel⸗ gagenommen, die Geldbriefe in größerem Umfange 0 agen oder ſolche ihres Wertes beraubt haben. gen anden, bei ihrer Vernehmung zwei vor kurzem we⸗ —— dienſtlicher Verfehlungen bereits entlaſſene ſecer uso ſchwer belaſtet, daß auch dieſe und ein a Poſtaushelfer in Haft genommen werden muß⸗ mit nn Reihe der Verhaftungen ſcheint indeſſen da⸗ 85 keineswegs abgeſchloſſen zu ſein. Die Feſt⸗ . 2 enen ſind ſömtlich etwa 20 Jahre alte junge 0 ui ſen Beamte ſollen an den Vorgängen nicht betei⸗ er lein Einer der Verhafteten hat eingeſtanden, daß i Köl etwa fünfzig Geldbriefe geſtohlen hat. Jahr er 17. Aug. Abſchluß der Kölner 4 auſendausſtellung.) Die große 77 An Jahrtauſendausſtellung wurde Sonntag Abend 1 ſen ſchlichten Feſtakt im Ehrenhof der Meſſe ge⸗ deer Da Die Ausſtellung iſt in den vier Monaten 17 1 uer von rund 1 500 000 Perſonen beſucht wor⸗ u(hene i. W., 17. Aug.(Typhus epide⸗ Alien Die Typhusepidemie hat hier in den letzten 0 ag gewaltig an Ausdehnung zugenommen. Bis ien abend wurden 70 Erkrankungen gezählt, von dn i des ber eine tödlich verlaufen iſt. Das Iſolier⸗ m0 Mathias⸗Spitals iſt überfüllt. Zur Unter⸗ eiterer Kranker wird das frühere Lyzeum 0 Die Urſache der Epidemie iſt in ſchlechter en. wurde gerettet. den Weimar, 17. Aug. er (Die Typhus epide⸗ Die in den erſten Tagen des ausgebrochene Typhusepidemie hat einen Umfang angenommen. Die Zahl der e beträgt zur Zeit rund 300, die der To⸗ Ne Die Neuerkrankungen gehen jetzt etwas t b aber die Gewalt der Seuche gebrochen iſt, b aglich, da trotz aller ärztlichen Bemühungen 1 bonnt es Seuchenherdes noch nicht ermittelt wer⸗ t d Mil Die Annahme, daß die Krankheitserreger N den lch der ſtädtiſchen Molkerei zu ſuchen ſein 1 lein zich nicht zu beftittgen. Todesopfer dn wied ſächlich unter den jüngeren Erkrankten, und e N überwiegend unter den weiblichen Perſo⸗ Ir, Grei erzeichnen. A Haar 17. 0 0 auf twald geriet in der vergangenen Nacht ein denn. Chauſſee zwiſchen Wilde Taube und e ſclapfrich. ein Verſehen des Chauffeurs, der auf b Wen Cage Wege bremſen wollte, aber verfehent⸗ Auraben ashebel in Bewegung ſetzte, in den Stra⸗ 3 und aus dieſem heraus in den Wald. Der (Familientragö⸗ Aug.(Automobil unfälle.) ſchwere Wagen prälcte an eine Fichte, wobei der ganze Oberbau der Limouſine in Trümmer ging. Der Chauf⸗ feur erlitt dabei eine Schädelzertrümmerung und war auf der Stelle tot; der Möbelfabrikant Halbauer aus Greiz⸗Pohlitz wurde zwiſchen Baum und Wagentrüm⸗ mern totgequetſcht: der Greizer Autohändler Karl Blanke kam mit ſchweren, aber nicht lebensgefährlichen Schnittwunden davon. Das Unglück ſcheint dadurch entſtanden zu ſein, daß der Chauffeur die Gewalt über den Wagen verlor. Zürich, 17. Aug.(Die Häufung alpi⸗ ner Unfälle.) Im Finſterahorngebiet iſt der deutſche Studen, Felin Lochmann aus Hilfingen bei Konſtanz bei einer Bergpartie infolge Erſchöpfung ver⸗ ſchieden. Er hatte mit ſeinem Vater und ſeiner Schwe⸗ ſter eine Bergpartie unternommen und nachmittags das Agaſſizjoch überſchritten. Dabei geriet die Partie in ein heftiges Gewitter mit Schneeſturm. Zwiſchen dem Finſterhorn und der Strahleghütte ereilte den Sohn der Tod infolge Erſchöpfung. Die Schweſter, die ebenfalls vor Erſchöpfung nicht weiter konnte, blieb bei der Leiche zurück, während der Vater nach der 1/ Stun⸗ den entfernten Strahleghütte eilte, wo er zufällig einen Führer und einige Touriſten antraf, die mit ihm zu⸗ rückgingen und die Tochter bis zur Hütte durch den Schnee trugen. Zur Bergung der Leiche des Sohnes iſt aus Grindelwald eine achtköpfige Rettungsmann⸗ ſchaft aufgebrochen. (Der Tod in den Ber⸗ Bern, 17. Aug. gen.) Wie das„Berner Tageblatt“ aus Karderſteg erfährt. iſt an den Fiſi Stöcken eine Frau Rechtsa.⸗ walt Hochſtädter aus Frankfurt tödlich abgeſtürzt.(ine Bergungskolonne ⸗ſt abgegangen. Frau Hochſtädter hatte die Fiſi Stöcken mit ihrem Manne beſtiegen. ö SDarmſtadt, 17. Aug.(Abſtur z des Darm⸗ ſtädter Doppeldeckers„Heſſenflie⸗ ger“.) Geſtern vormittag iſt der Darmſtädter Doppel⸗ decker„Heſſenflieger“, der an einer Fliegerkonkurrents in Villingen teilnahm, etwa 20 Kilometer von Villin⸗ gen entfernt in eine Schlucht abgeſtürzt. Der Pilot Boſch und der Monteur ſollen verletzt und in das Krantenhaus nach Villingen eingeliefert worden ſein. Nähere Mitteilungen fehlen noch. Lauterbach, 17. Aug.(Einen Spitzbuben behe rbergt.) Einen Spitzbuben aufgenommen hatte die Witwe Wilhelm in Schlitz, vierzehn Tage wohnte er bei ihr, bis eines Morgens der ſaubere Vo⸗ gel ausgepflogen war und der armen Witwe ihren Notpfennig in Höhe von 75 Mark und ihrer Tochter 60 Mark Zeitungsgeld mitgenommen hatte. Dazu kommt, Haben armen Leute den Dieb vierzehn Tage gefüttert Die Tragödie des Mörders. Budapeſt, 14. Aug. Ein Schauerſtück, wie es die Phantasie eines Dichters kaum grauſiger erfinden kann, hat ſich in der Nähe der kleinen Stadt Ozilag⸗ ſakac ereignet. Ein Bauer, der ſich mit ſeinem Kinde ſpät abends auf dem Heimweg befand, wurde von einem anderen Bauern erſchlagen. Das Kind entfloh und lief in ein Dorf, wo es eine Bäuerin wegen ſei⸗ nes verſtörten Ausſehens anhielt und ausfragte. Es war jedoch unfähig, auch nur ein Wort hervorzubrin⸗ gen. Die Bäuerin hatte Mitleid mit ihm, nahm es ins Haus und legte es zu ihren eigenen Knaben ins Bett. Nach kurzer Zeit kam ihr Mann und erzählte ihr, daß er einen Mann auf der Landſtraße erſchlagen habe, deſſen Kind entlaufen ſei. Die Bäuerin ver⸗ ſchloß ihm ſogleich den Mund und führte ihn hinaus, um ihm von dem Kinde, das ſie aufgenommen hatte, Mitteilung zu machen. Das Kind im Bett jedoch, wel⸗ ches nicht ſchlief, hatte alles gehört. Es ſtand ſogleich auf und gelangte unbemerkt ins Freie. Es klopfte an ein anderes Haus im Dorfe und teilte den Sachverhalt mit. Man holte ſofort den Gendarmen, und eine große Menge, die ſich ſchnell geſammelt hatte, zog mit ihm vor das Haus des Mörders. Dort ergab ſich eine furchtbare Tatſache: die Eltern hatten die Flucht des fremden Kindes nicht bemerkt und der Vater hatte ſein eigenes Kind in den Backofen geworfen und verbrannt. Af Erdrutſche in Tirol. Der abermalige Wetterumſchla hat in Tirol mehrere Erdrutſche zur Folge gehabt. Auf 5 Mittenwaldbahn ſind eine große Strecke weit die Schiene verſchüttet worden. Der Münchener Schnellzug, der nach⸗ mittags die Strecke paſſierte, fuhr in ſtrömenden Rege mit voller Geſchwindigkeit in die Erdmaſſen hinein, in denen die Lokomotive und der Gepäckwagen ſtecken blieben während die anderen Wagen entgleiſten. Perſonen ſin nicht zu Schaden gekommen. Auch die Straße über de Arlberg wurde derartig verſchüttet, daß der Wagen⸗ und Autoverkehr für mehrere Tage unterbrochen iſt. 5 ab. Tödlicher Inſektenſtich. Ein 13⸗jähriges Mädchen aus Pabelsdorf bei Tachau in Weſtböhmen wurde von einem Inſekt in das Geſicht geſtochen. Das Geſicht ſchwo ſtark an und die Geſchwulſt breitete ſich immer mehr aus, ſo daß ſchließlich die beſorgten Eltern das Kind in das Kran⸗ kenhaus nach Tachau bringen ließen. Doch war bereit jede Hilfe vergeblich und das Mädchen ſtarb infolge Blut vergiftung. Ab 65 Jahre lang Bräutigam. Kürzlich ſtarb in Pra ein Mann, der ein Alter von 99 Jahren erreicht hatte. Iſt ſchon dieſes nicht ganz alltäglich, ſo gewiß noch mehr di Tatſache, daß der Geſtorbene erſt im Alter von 81 Jahre ans Heiraten dachte, und zwar heiratete er ein Mädchen, mit dem er 65 Jahre lang verlobt war. 5 Iiß Im Sturm untergegangen. Der däniſche Motor ſchoner„Magarethe“ aus Aalborg, der nach dne ausgelaufen war, iſt dort bis jetzt noch nicht eingetroffen Wahrſcheinlich iſt das Schiff ſchon am Ausreiſetage bei dem damals herrſchenden Sturm untergegangen. O Der Zwerg in der Paſtete. Auf der Hochzeit, die im Jahre 1568 Herzog Wilhelm von Bayern mit Renata von Lothringen in München feierte, wurde unter anderem eine große Paſtete aufgetragen, in welcher ſich ein Zwerg befand. Dieſer gehörte dem Erzherzog Ferdinand von Oeſterreich. Der Zwerg ſtieg aus der Paſtete heraus und ſpazierte auf der Tafel herum. Er trug einen ſchönen Küraß, hatte ein Fähnlein in der Hand und grüßte die Cäſte freundlich und zierlich. ö O Eine eigenartige Gaſtwirts⸗Reklame macht das Hotel Cafeteria in Grand Rapids im Staate Michingan. Das Hotel, dem eine große Gaſtwirtſchaft angegliedert iſt, bietet nicht nur die amerikaniſchen Gerichte in reicher Auswahl, ſondern abwechſelnd täglich auch andere Nationalgerichte. Montags: ſpaniſche, Dienstags: holländiſche, Mittwochs: franzöſiſche, Donnerstags: chineſiſche, Freitags: deutſche und Sonnabends italieniſche. Dabei werden an jedem Tage die Wände mit den Nationalfarben des betreffenden Landes geſchmückt. So müſſen alle Ausländer, wo und wann ſie jede Woche heimatlich ſpeiſen können und beſuchen auch ſtets das Hotel, aber auch Amerikaner und Ausländer kom⸗ men, um die Gerichte anderer Nationen kennen zu lernen. Seit Einführung dieſer Neuerung hat ſich der Umſatz um 150 5 geſteigert. O Der beſchäftigungsloſe Weltboxmeiſter. Es iſt irr⸗ tümlich, anzunehmen, daß ein tüchtiger Menſch immer ſein Brot findet und daß ſich unter den Arbeitsloſen zum größ⸗ ten Teil unfähige Leute befinden. Man kann auch zu tüchtig ſein, um auf dieſer Welt vorwärts zu kommen. Jack Dempſey iſt ein Beiſpiel dafür. Iſt er nicht berühmt als Schwergewichtsboxmeiſter, kann er nicht tüchtige Ar⸗ beit leiſten? Und doch bleibt er ohne Beſchäftigung, 5 ſich für ihn kein Partner findet. Schickſal aller großen Geiſter, einſam zu bleiben. Ja, die Heroen der Menſchheit haben es nicht leicht. Ein guter Durchſchnittsmenſch findet auf dieſer Welt der goldenen Mittelmäßigkeit leichter einen Wirkungskreis. Das beweiſt die traurige Geſchichte von Jack Dempſey, dem beſchäftigungsloſen Boxer. ö AF Mord und Selbſtmord. Durch mehrere Schüſſe wur⸗ den in Berlin die Bewohner des Hauſes Adolfſtraße 13 in Aufregung verſetzt. Aus der Wohnung der 32jährigen geſchiedenen Ehefrau Margarete Kappat drangen Hilferufe, die aber bald verſtummten. Die Polizei drang gewaltſam in die Wohnung ein. Hier lag die Kappat mit ſchweren Schußwunden am Boden, daneben ihr Geliebter, der 31jäh⸗ rige Arbeiter Paul Krahl. Der Arzt konnte bei beiden nur noch den Tod feſtſtellen. Krahl hat, anſcheinend aus Eifer⸗ ſucht, erſt ſeine Geliebte und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. . Schlaf dich geſund. gef ruhig die Hälfte deines Lebens, ſo wirſt du lewort Hälfte deſto länger leben können,“ ſagt ein altes ſchläfſt du? Schläft du geſund? Zwei Fragen, licher der Beantwortung wert ſind. Nicht nur den ö ted und Kranken iſt das Bett ein ſehr beliebter o Fort. Hier finden ſie Linderung, Erwärmung und deze geſuchten— Schlaf. Auch der geſunde, müde ge⸗ dee mensch geht ins Bett, um gekräftigt aufzuſtehen 0 f an das Tagewerk herangehen zu können. Es 8 ett us allen dieſen Gründen nicht gleichgültig, wie bein dem der Menſch die Hälfte ſeines Lebens zu⸗ len schaffen iſt. Für junge und geſunde Menſchen Deck ſich harte und kühle Lagerſtätten, zu denen wol⸗ 9 enmatratzen gehören. Dieſe haben nicht nur den 3 hart zu ſein, ſondern laſſen ſich vor allem auch en gut reinigen. Das Träumen und unruhige die N Herwerfen im Schlaf iſt meiſt eine Folge davon, en zu warm und zu dick fac und ſtatt zu kühlen erhihrn igen, den Stärkung ſuchenden Körper noch 0 915 Wärme, die wohl für die Füße gut iſt, iſt de Vauzearbeiteten Nerven, die im Kopf ihr Zentrum derordentlich ſchädlich. Möglichſt flache Kiſſen ung und alt zum Schlafen gut und bringen erſt 5— der Körper zur Ruhe notwendig hat. unden Schlaf gehört ein ſtändig gelüftetes und ſbederugereinigtes Let Alſo Reinlichkeit iſt die erſte anden. Gerade für die Lagerſtätte noch viel mehr, als meißt Gegenstände. Denn die Betten ſind in erſter e 0 Träger von Krankheitskeimen und Krankheits⸗ und war deswegen, weil ſie der täglichen Reini⸗ ge der täglichen Zufuhr von friſcher Luft weniger 11 0 Vielleicht iſt die Gelegenheit der Luftzufuhr latten⸗ namentlich in den Großſtädten, wo man die 0 ille nicht ins Freie hinaustragen kann. Aber bei verso en wird man das Bett auch täglich mit friſcher lie Reiſſegen können. Alſo kurz zuſammengefaßt: Täg⸗ N dderſtätgung und Lüftung des Bettes und vor allem als s harte nicht zu weichliche Unterbetten, ſondern kühle ch Lager in möglichſt horizontaler Lage. Auch aus ef laßt ſich mehr herausholen, als aus einer ge⸗ hewohnheit. Was der Arzt ſagt. 5 Der eingewachſene Nagel. Von allen Nagelleiden findet ſich der eingewachſene Nagel an der großen Zehe am häufigſten. Werden die Zehen im engen Schuhwerk lange Zeit zu⸗ ſammengepreßt, ſo drückt ſich der Nagel der großen Zehe oft tief in den Nagelfalz hinein. Im vorderen Bezirk des ſeitlichen Nagelrandes entſteht dadurch leicht eine kleine Verletzung, beſonders wenn größere Anſtrengungen beim Tanzen, Wandern u. a. hinzukommen. Auch falſches Beſchneiden der Zehennägel begünſtigt das Einwachſen des Nagels, wenn dieſer nämlich ſeitlich zu weit zurückgeſchnitten wird. Bei einfacher querer Beſchnei⸗ dung ſetzt man ſich der Gefahr nicht aus, weil dann der Nagel nach vorn über die Weichteile hinausragt. Entſteht wie oben beſchrieben erſt eine kleine Verletzung, ſo tritt bald durch Verunreinigung eine Entzündung hinzu. „Die Zehe rötet ſich am Rande, ſchwillt an und wird äußerſt ſchmerzhaft. Bei weiterem Fortſchreiten bildet ſich ein Geſchwür, das den ſeitlichen Nagelrand überwuchert. Am ſicherſten ſchafft eine kleine Operation Abhilfe. Um⸗ ſtändlicher kommt man zum Ziele, wenn man ein kleines Gazebäuſchchen zwiſchen Nagel und Geſchwür ſchiebt und dort täglich etwa eine viertel bis halbe Stunde liegen läßt. fein. Gazeläppchen muß mit Eiſenchloridlöſung getränkt ein. Allmählich wächſt der Nagel dann über die Weichteile nach vorn heraus und das Geſchwür heilt. Durſt und Trinken. Von Dr. med. Mos bacher⸗ Berlin⸗Charlottenburg. „Jetzt im Sommer, wenn die ſtrahlende Sonne ſo recht heiß vom Himmel herabbrennt, da ſtellt ſich als unſer ſtän⸗ diger Begleiter der Durſt ein, zumal wenn wir uns im Freien bewegen— wandern, Sport treiben, oder arbeiten. Durch die ſtarke Schweißverdunſtung verarmt der Körper, das Blut an Waſſer, und es treten Durſtgefühle auf, deren Sitz in den Schlundkopf verlegt wird; die Kehle wird trocken; das waſſerarme ſalzreiche Blut reizt auf dem Wege über Gehirn und Nerven die Muskeln des Schlundkopfes und der Schlundröhre. die dadurch in einem Spannunaszu⸗ ſtand geraten; wird jetzt keine Flüſſigkeit zugeführt, ſo treten höchſt unangenehme, ja recht bedrohliche Begleiter⸗ ſcheinungen auf. Mattigkeit, Schwindel, Flimmern vor den Augen; in Bruſt und Eingeweide brennt es wie Feuer, das Bewußtſein trübt ſich, und kommt jetzt nicht bald Hilfe, dann geht der Erkrankte elendiglich zu Grunde— Vorkommniſſe, wie wir ſie aus Schilderungen von Wüſtenwandern und Schiffbrüchigen kennen. 4 Stets wenn viel Flüſſigkeit durch erhöhte Schweißabſon⸗ derung abgegeben worden iſt, muß durch Trinken rechtzeitig für Erſatz geſorgt werden. Während der Arbeit und wäh⸗ rend des Sports im Freien, zumal an heißen Tagen, auf Sommerwanderungen iſt unter allen Amſtänden Alkoho 1 zu vermeiden, wenn auch kühles Bier und Wein den Durſt ſtillen; denn gerade in der Hitze macht ſich die läh⸗ mende und ſchweißtreibende Wirkung des Alkohols höchſt unangenehm bemerkbar. Waſſer von ungefähr 10 Grad Temperatur, langſam und nicht übermäßig viel getrunken, löſcht den Durſt ausgezeichnet, ohne Schädigungen mit ſich zu bringen Allerdings ſoll man nur einwandfreies Waſſe ö trinken; man rede ſich nur nicht ein, daß ein Schuß Kognak oder die Zugabe von etwas Citronenſäure Krankheitskeime abtötet; ſchon ſo mancher hat ſich durch den Genuß von un⸗ reinen Waſſers eine ſchwere Darmkrankheit(Typhus, Ruhr und dergleichen) zugezogen; man kann in fremden Gegenden gar nicht vorſichtig gnug mit Waſſer ſein. Wenn irgend welche Bedenken auftauchen, ſoll man lieber irgend ein Mi⸗ neralwaſſer, die meiſt völlig keimfrei ſind, trinken. Recht erfriſchend iſt auch die Beigabe von Fruchtſäften, wie über⸗ haupt unſere einheimiſchen waſſerreichen Obſtfrüchte durſt⸗ Töſchend wirken. Kalte aßgeröchte Milch Lerfrer gleiches auf Wanderungen als durſtſtillendes Getränk ausgezeichnete Dienſte, wenn man auch dem kalten ungeſüßten„alkohol⸗ freien“ Tee die Krone zuerkennen muß. Der geübte Wan⸗ derer wird überhaupt auf dem Marſche ſelbſt möglichſt wenig trinken und erſt bei der Abendraſt die verlorene Flüſ⸗ ſigkeit langſam erſetzen. Vor dem Genuß von Eis als durſt⸗ ſtillendes Mittel iſt zu warnen, da dadurch nur das Durſt⸗ gefühl erhöht wird, denn ſobald die übermäßig kalte Flüſ⸗ ſigkeit in den Magen gelangt, ſtrömt das Blut von der Körperoberfläche dorthin, ſodaß letztere austrocknet und neue Flüſſigkeitszufuhr bedingt. Am beſten iſt es ſchon, man bleibt beim kühlen Waſſer und abgekühltem Te. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 18. Auguſt Mmittellungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 12. August. 1. Zwei Stundungsgeſuche werden ge⸗ nehmigt. 2. Die Verpachtung der Gemeindeſcheuer und des Schulſpeichers wird genehmigt. 3. Desgl. die Ver⸗ ſteigerung des Aufmachens von Dürrholz. 4. Die vor⸗ handene alte Feuerſpritze wird der 3. Kompagnie der Freiw. Feuerwehr für die Uebung am 16. Auguſt 1925 überlaſſen. 5. Von dem Jahresbericht der Schulärzte wird Kenntnis genommen. Anträge werden nicht geſtellt. 6. Zwei Geſuche um Nachlaß des Gemeindezuſchlags zur Grunderwerbsſteuer werden genehmigt. 7. Die Herſtellung eines Gehweges und einer Rinne in der Hildaſtraße zwiſchen Neckarauer⸗ und Karlſtraße ſoll mangels vorhandener Mittel nicht erfolgen. 8. Von dem Angebot der Stadt Mannheim über die Verſorgung der hieſigen Gemeinde mit Gas wird Kenntnis und gleichzeitig dazu Stellung genommen. 9. Die Lieferung von 30 Sitzſchemeln wird der Ja. K. Scheffel, Bruchſal zu ihrem Angebot übertragen. 10. Zum angeborenen Bürgerrecht werden zugelaſſen: Rangierer Chriſtof Ruf, Dreher Oskar Neubauer. 11. Von den im Voranſchlag eingeſtellten Mitteln ſollen dem Kriegerbund zur Ver⸗ teilung an die bedürftigen Veteranen 200 Mk. überwieſen werden. 12. Zu Polizeidienern werden ernannt: Karl Erny und Philipp Tranſier. . Pfennigmünzen ſind genügend vorhanden. Aus Mangel an Zahlungsmitteln über Werte unter 5 Reichs⸗ pfennigen war der Verkehr in weitem Maße dazu über⸗ gegangen, kleine Beträge nach oben auf volle 5 und 10 Pf. abzurunden und Preiſe, Gebühren u. dergl. von vornherein ſo anzuſetzen, daß ſie auf den abgerundeten Betrag aus⸗ gehen. Da eine ſolche Gewohnheit geeignet iſt, die Nei⸗ Reg zur Erhöhung der Preiſe zu unterſtützen, iſt die eichsregierung beſtrebt geweſen, durch genügende Herſtel⸗ lung von Ein⸗ und Zweipfennigſtücken Abhilfe zu ſchaffen. Münzen über dieſe Werte ſind zurzeit in ausreichender Menge vorhanden, werden jedoch nach Mitteilung der Reichsbank nur in geringem Maße angefordert und bleiben ungenutzt in den Kaſſen der Reichsbank liegen. Dieſer Am⸗ ſtand ſpricht dafür, daß die Umſtellung des Verkehrs auf die Pfennigrechnung nur zögernd vor ſich geht. Da dieſe aber im Einzelhandel verbilligend wirkt, ſollte jedermann nach Möglichkeit hier fördernd tätig ſein. Die Behörden ſind bereits angewieſen worden, in möglichſt großem Um⸗ fange Kupfermünzen anzufordern und in den Verkehr zu bringen. .— Das Marien⸗ oder Herrgottskäferchen. Es gibt wohl Riemand, dem nicht gelegentlich an einem ſchönen warmen Sommertage ein kleines, rotes, halbkugelförmiges Käfer⸗ chen mit ſchwarzen Tupfen auf die Hand geflogen wäre And der ſich dieſes niedlichen kleinen Gaſtes nicht gefreut hätte. Es war ein Marienkäferchen, auch Sonnenkäferchen, Gotteslämmchen oder auch Herrgottskäferchen genannt. Dieſer kleine Geſell, der mitunter auch in brauner Farbe mit roten und gelben Punktierungen erſcheint, führt in der Naturwiſſenſchaft den Namen Coceinella, wodurch ſowohl ſeine Farbe als auch die Aehnlichkeit mit der Kochenille ausgedrückt werden ſoll. Das Marienkäferchen löſt ſchon durch ſeine Erſcheinung in jedem Menſchen eine Regung des Wohlgefallens aus. Nebenbei erfüllt es aber auch eine wichtige Aufgabe. Es geht den verderblichen Blatt⸗ läuſen energiſch zu Leibe. Bekanntlich haben die verſchie⸗ denen Pflanzen auch ihre verſchiedenen Arten von Blatt⸗ läuſen, die ſich auf ihnen ſchmarotzend gütlich tun. Die Larve des Marienkäferchens iſt nun die geſchworene Fein⸗ din aller Blattläuſe. Wer an einem mit der hellgrünen Blattlaus bedeckten Roſenzweig bei genauem Hinſehen ein längliches Lärvchen mit dunklen Dornen an den Ringeln 1 wird bald bemerken, wie dieſe Larve eine Die Namen der Monate. Die Namen unſerer Monate ſind von den Römern über⸗ nommen, wie dies aus der Benennung der letzten vier Monate deutlich hervorgeht. September, Oktober, Novem⸗ ber, Dezember bedeuten der ſiebente, achte, neunte, zehnte Monat. Allerdings entſprchen dieſe Zahlen nicht mehr der Wirklichkeit. Es rührte dies daher, daß die Römer anfäng⸗ lich das neue Jahr mit dem März begannen. Das Jahr zu zehn Monaten ſoll ſchon Romulus geſetzlich feſtgeſtellt haben. Numa Popilius fügte ihnen noch den Januar und Februar hinzu, und als die Dezemvirn, die Zehnmän⸗ ner⸗Behörde, befahl, das Jahr mit dem Januar zu be⸗ ginnen, waren alle Benennungen der Monatsnamen vom Quintilius“ an unrichtig. Dieſer wurde ſpäter zu Ehren Julius Cäſares Julius genannt, der Sextilis zu Ehren des Kaiſers Auguſtus Auguſt. Aber der Januar? Er wurde o genannt nach dem römiſchen Gotte Janus. Der Name Februar hängt mit„februare“ zuſammen, das heißt, weil in dieſem Monat die Römer die Sühneopfer darbrach⸗ ten. März iſt auf den Namen des Kriegsgottes Mars zurückzuführen. April hieß urſprünglich Aperilis, und kommt her von Aperire, das heißt öffnen. Die Natur öffnet ſich in dieſem Monat zu neuem Leben. Der römiſche Dichter Ovid bringt den Namen in Verbindung mit Aphrodilis, und meint, der Monat ſei der Göttin der Liebe gewidmet, die bei den Griechen Aphrodite, bei den Römern aber Venus hieß. Der Name Mai iſt in ſeinem Urſprung noch nicht aufgeklärt. Möglich iſt, daß man ihn den Alten zu Ehren, die Majfores hießen, Maius nannte. Die Erklärun dürfte wohl zutreffend ſein, denn wir finden im Juni au einen Monat, der den Jungen, den Juniores, gewidmet iſt. Rechtspflege. () Kammergerichtsentſcheide in Mieterſchutzſachen. Allgemeine Veränderungen der Gegend die während eines laufenden Vertrages vor dem 1. Juli 1914 eingetreten ſind, können eine Neufeſtſetzung der Friedensmiete nach 8 2 Abſ. 4 S. 1 des Reichsmietengeſetzes rechtfertigen(17. 5. 40/¼5).— Die Entſcheidung des Mietseinigungsamts aus § 16 des Mieterſchutzgeſetzes unterliegt der Rechts be⸗ ſchwerde, wenn ſie in einem unzuläſſigen Verfahren ergangen oder über die Einwendungen des Mieters nicht fachlich entſchieden iſt(17. 5. 42/½5). 5 Die Aufwertung von Mündelvermögen. Wichtige Aufgaben für den Vormundſchaftsrichter. Durch die Reichsgeſetze über die Aufwertung von Hypo⸗ theken und anderen Anſprüchen und über die Ablöſung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli d. J. iſt die Wahrung der Rechte von Gläubigern und Schuldnern vielfach an die Innehaltung beſtimmter Termine un d Friſten geknüpft, die zum Teil in den Geſetzen ſelbſt enthalten, zum Teil den Ausführungsverordnungen vorbehalten ſind. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt auf Grund einer All⸗ gemeinen Verfügung des Preußiſchen Juſtizminiſter⸗ (I. 1536) mitteilt, iſt in dieſer Beziehung von beſonderer Bedeutung der 1. Januar 1926, da bis zu dieſem Zeit⸗ punkt gemäß den 88 16, 17, 31, 32 des Aufwertungsgeſetzes der Anſpruch auf Aufwertung bereits gelöſchter oder ab⸗ getretener Hypotheken und anderer dinglicher Rechte gel⸗ tend gemacht werden muß. Die Vormundſchaftsrichter werden mit beſonderer Sorgfalt zu prüfen haben, inwieweit die ihnen geſetzlich obliegende Beaufſichtigung der Vermögensverwaltung von Eltern, Vormündern, Gegenvormündern, Pflegern und Beiſtänden die Verpflichtung in ſich ſchließt, im Einzelfall feſtzuſtellen, ob ſeitens der geſetzlichen Vertreter die Ter⸗ mine und Friſten hinſichtlich des Vermögens ihrer Kinder und Mündel gewahrt werden. Ergibt eine Nachprüfung des Einzelfalls in dieſer Hinſicht Bedenken, ſo ſind die geſetzlichen Vertreter unter Hinweis auf die Aufwer⸗ tungsbeſtimmungen zur Vornahme der im Inter⸗ Dr. Berger, der Vorſitzende der deutſchen Oer Hermannslauf der deutſchen Turnerſchaft. Die Hermanns feier. et Detmolt, 17. Aug. Die Hermaunsfelet deutſchen Turnerſchaft wurde am Sonntag dur Ange Feſtzug aus der Stadt zum Hermanns denkmal 1 leitet. Zahlreiche Ehrengäſte aus allen Teilen, De der lands, Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden en Reichswehr uſw. waren erſchienen. Oberbürger me Dr. Peters hielt eine Begrüßungsanſprache. 1 N., der Reichsregierung ſprach dann Miniſterialdtrette en Daniel, der zur Sammlung aller Deutſchen Tune 0 hielt hierauf die Feſtrede, die mit dem Deuschland ausklang. Bald darauf trafen die Staffelläufer 15 allen Teilen des deutſchen Reiches ein, von der verſammlung immer ſtürmiſch begrüßt. l Höhepunkt erreichte die Begeiſterung, als ein Ve des Gaues Südweſtafrika die Staffelurkunde üer die von deutſchen Turnern durch die ſüdweſtaftil ud Steppe gebracht und über das Meer getragen weg Im ganzen haben die Staffelläufer der deutſchen nerſchaft eine Strecke von 18 000 Kilometern 1 90 Mit einem gemeinſamen Geſang und einem Hoch das Vaterland ſchloß die erhebende Feier. Der Turnergruß Badens. N 000 Die kunſtvoll ausgeführte Pergamenturkunde* b Turner, die im Stafettenlauf übermittelt wurde, K folgenden Gruß:„Von der Südweſtgrenze des 25 00 bringen am heutigen Ehrentage 2200 10 treue Hüter deutſcher Art und deutſcher S Grüße der badiſchen Turnerſchaft. In 332 Kile! langem Laufe eilten ſie von des Sees blauem und der der Berge lichten Höhen längs des 43 friſchen Rheines grünem Strand hinab zu des retters ſtoldjem Mal und erne fern vor ſein bert ſichte mit ihren nordiſchen Brüdern und Schweſ ö Schwur: Des Südens Berge und des Norden? ſtehen treu zu ihrem Land!“ f Kunſt und Wiſſen. J Ein Lenin⸗Preis für künſtleriſche Arbeiten. 9 der ruſſiſchen Akademie der Künſte zu verteilen 12 9 Preis für das Jahr 1925 beziffert ſich auf 10 Gebie g und ſoll für hervorragende Arbeiten auf dem t, Bildhauerkunſt, Malerei, Zeichenkunſt und Architeln liehen werden. pet. A der Ketzerkönig. Aus London wird genden 10 0 rend der Drainagearbeiten in Karnak wurde die in zwei Hälften gebrochene Bronzeſtatue des 4 1 „Ketzerkönigs“ Akhnaten gefunden. Die Status is 0 lebensgroß, und ihr Ausdruck iſt der beſte Ber 110 wie weit ſich unter dieſem merkwürdigen ägyptiſch fal die ägyptiſche Kunſt von ihrer alten Tradition Volkswirtſchaft. Marktberichte b vom 17. Aug uſt. 46% * Mannheimer Produkten b ö 10 weiterer Zurückhaltung der Käufer verkehrte der in in den Vormittagsſtunden in ruhiger Haltung, nannte um 12 Uhr: Weizen, inl., 26% bis. 29% bis 31, Roggen, inl., 217 bis 22, 2 Braugerſte 26 bis 28½, Futtergerſte 21 bis 4200 f fer, inl., ohne Angebot, ausl. 20% bis 22, 0 1 Sac 2374, Welzenmehl, Basis 0, 40% bis 4% zenbromehl 31½ bis 3174, Roggenmehl 31 b 18 Weizenkleie 12 bis 12,4, Biertreber 17 bis, een Raps 41 bis 42 Reichsmart, alles per 100 K bahnfrei Mannheim. f m 18 * Mannheimer Viehmarkt. Den N — ———— — 1 1 Blattlaus nach der anderen mit den Vorderfüßen packt und eſſe der Kinder oder Mündel erforderlichen Verwaltungs⸗ 1 ausfaugt, ſo daß man nach einigen Tagen nur noch die handlungen anzuhalten. Liegen Anhaltspunkte dafür vor, 5 gebleichten leeren Blattlausbälge findet. Dasſelbe tut daß infolge von Intereſſenkolliſionen oder aus 1 auch das entwickelte Marienkäferchen. Wer Roſenſtöcke be⸗ anderen Gründen geſetzliche Vertreter die rechtzeitige An⸗ f ſitzt, die von Blattläuſen behaftet ſind, der ſollte das Ma⸗ meldung von Anſprüchen unterlaſſen, ſo ſind die im Bür⸗ 5 rienkäferchen, wenn es ſich, im Fluge verirrt, auf ſeine gerlichen Geſetzbuch beſtimmten Maßnahmen ſo zeitig zu 1 Hand ſetzt, nicht wieder fortfliegen laſſen, ſondern den klei⸗ ö freffen, daß die Rechte der Vertretenen vor Ablauf der nen Sanitätspoliziſten auf einen der von Blattläuſen] Friſten noch geltend gemacht werden können. behafteten Roſenſtöcke tragen und ihn dort ungeſtört ſeines. a Amtes walten laſſen. 1e, 389 Och Bullen, 666 Kühe und Rinder, 486 Kälber, 27% 105 mark per 50 Kilogramm Lebendgewicht: 1% 90 . — — * bes 54, Schweine 74 bis 92. Markwerlauf⸗ nal vieh ſchleppend Ueberſtand, mit Kälbern milich., e geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſte 5 dumme Senanntmawungen. Pfadſinder- Räder 10 1 Ulesesibing-hiung nachliehender Steuern ee e Aehtungl der 5 5 n a Bei grô Auswahl 1 1. Rentenbankzinſen fällig 1. 4. 1925. Herrenräder M. 65.— 68.— 72.— 85.— 2u e e ee erhalten a 5 5 2. Einkommen⸗, Gewerbebetrieb⸗, Arbeitnehmer 8 M. 1 7 2 0 96.— l 1 5 i Beamte u. Angestellte Neuere e 3. Umſatzlteuer fällig am 10. 7. und 10. 8. 1925 0 9 70755—. e e Stoffe für Kleider, Kostüme, Herrenanzüge. r— da N 2 b 028,. Zahr 1 ee ee 85 Gabelbruch M eee 3 5 eee, 5— 2 60 10 f un 1 7. 5. 2 anutfaktur- un eiss waren, fertige Damen- 5 7 2 N 0 5. Gebäude ⸗Verſicherung 2. Hälfte fällig am] Fahrrad-NMäntel M. 2.98 3.68 3.25 4.89 und Herren- Wäsche Ju Hußucht unger 5 del 0 1. 8. 1925. Fahrrad⸗Schläuche M.—.95 1.35 1.65 unter günstigen Zahlungsbedingungen, empfehle: 0 kin 16 Wer bis zum 26. Au uſt 1925 nicht zahlt, hat Verlangen Sie sofort kostenlos ausführlichen Katalog 11 bis 4 Monate 5 7 zu N 5 15 Kosten verbundene e Melt. Soeren Eil Levy, Hildesheim. 4 Leberthran· Emule i 9 erwarten. 1 1 19 Schalterſtunden 8—12 Uhr. J. Wallenstein, Mannheim nos norsauren K U 5 11 Mannheim, den 18. Auguſt 1925. 332 Tanzschule Luisenring 54-386. Tel. 4044 9 P 15 1 1 Finanzamt Neckarſtadt. a ö 927 Haltestelle Linie Iu.2 KV Schule Nähe Neckarbr. Brockmann's Futte 1 ee e Mich. Fiedler, Friedrichsfeld AE ue Leer- 6115. 5 Morgen Mittwoch Abend 8 Ahr f g Drogerie 1 ö im Vereinshaus Diejenigen Damen 5 2 8 7 1 f f 8 bt Pill. Krpninorein omtenpeim 0 Dtn Ungs Versammlung ue ae. 0 1 1 im Saale„Zum Kaiser- N f 11 du ö aner hleſigen Orisgruppe bee anden. eingetragene ſienoſſenſchall mit unbeſchrünfter Haltung. 10 1 85 1 det haben, ersuche ich 0 0 les Hr beiler⸗öchützen⸗Bundes. höflichst sich morgen Der Kreditvsrein besorgt alle im Bankfach vorkommenden 1 9 Der Einberufer. Mittwoch Abend Geschäfte, wie; 10 5—...... ½8 Uhr zwecks Entgegennahme ihrer I. Gewährung von Kredit in laufender Rechnung an Mitglieder. 8 15 8 7 Schülerkarte einfinden zu wollen. 2. Führung laufender Rechnungen ohne Kreditgewährung für 5 6 Stalleinrichfung Anmeldungen werden dortselbst ent- jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. 90 1 gegengenommen. 1; it he 1 N e 8 Rochebt cg 3. Annahme von Spareinlagen mit höchster Verzinsung. d J. M. Fiedler. 4. Diskontierung und Einzug von Wechseln. b. U eine Boxe und Stand(komplett) 5. An- und Verkauf von Wertpapieren. N 1 zu verkaufen. 993 2 11 ob un gskarten 6. Umwechslung fremder Geldsorten, Beschaffung von Devisen. 5 0 d annheim i e e 1 WaOlt, Baugeschäkt, N Telefon 8849. in sauberer Ausführung liefert Zur monatlichen Zahlung der Goldmark- Geschäftsanteile wird erinnert. Der Vorstand. Drumerei des„eaur-Bolen“.