Hekar- Boie Kuastag, den 26. September 1925(2. Blath). 1 Moſaik. lin Unpolitiſche Zeitbetrachtungen. Fuse, Barmat!— Kein Geld, aber...— Ausland, über alles!— Amundſen im Frack.— Der Blick ie Zukunft.— Die Schule der Weisheit.— Umſonſt. Umen haben wir es nur ſo lange ohne Barmat aushalten D Ua Ohne die täglichen Berichte über die Sitzungen gal matunterſuchungsausſchuſſes? Aber jetzt iſt er wieder verſammelt und verhandelt wieder mit der keit, die man an ihm ſchätzen gelernt hat, bei an ſich aber immer nur die Frage vorlegen muß, Ahande einmal zu Ende kommen will. Da alles was de f elt wird, auch protokolliert werden muß, können ſauf ungsprotokolle ja kaum noch auf einen Laſtwagen 9 er h en. And wo gedenkt man dieſe Papierballen fit bingen, wenn man ſie als Dokumente unſerer Zeit kun tätere Jeiten aufbewahren will? Vielleicht erfährt nde auch etwas darüber, wie es den Barmats denn als wpdeitlich geht. Es hat uns doch ſo ſehr leid getan, (üne hörten, daß ihnen die Unterſuchungshaft ſchlecht augegri ie ſie auch Herrn Iwan Kutisker dermaßen doe fen hat, daß man ihn daraus entlaſſen mußte. Allenlich haben ſie ſich alle inzwiſchen gut erholt und dadmen ich mit friſchen Kräften neuen Unternehmungen A. at die dem allgemeinen Beſten dienen. Dem fut) unterſuchungsausſchuß wird man ja aber wohl dieß Neujahr gratulieren und ihm ein weiteres 10 liches Wirken für das Jahr 1926 wünſchen können. it enanche der Zeugen werden ſich geſchwächt und le chanmen fühlen durch die peinlichen Fragen, auf die 155 und Antwort ſtehen mußten, und werden das Wegen nis nach Erholung haben. Fern von Berlin! Zu det dweck reiſt man heute bekanntlich nach Italien. lei das Land, wohin der deutſche ſein Geld trägt. da⸗ die dem Heimatlande ſo knapp ſein ſoll, daß noch immer wah aſen Zinſen gefordert werden. Das iſt das Land, den man e die Leute reiſen, die über jeden Steuergroſchen, daz zan ihnen hier abknöpft, zum Gotterbarmen ächzen. f fladas Land, in dem ſie ſich, die bei Reiſen in ihrem bande größten„Komfort“ zu dem niedrigſten Preiſe ind da ichen, mit der dürftigſten Unterkunft begnügen ſöuergfür den unverſchämteſten Preis blechen, der ihnen meln wird. Aber auch gegen die Dummheit des 8 ſenmels, die e dolce Schad e eine äußerſt empfindliche hädigung unſerer Aud wiſchaft bedeutet, kämpfen Götter ſelbſt vergebens. Aanehn einmal ein Finanzamt den Kampf dagegen 5 n, indem es ſich mit beſonderer Sorgfalt die Auen ion eines Steuerpflichtigen anſieht, der kaum ſatt uachwir haben will, aber wochenlang in Italien herum⸗ melündft iſt, wird über Steuerſchnüffelei geſchrien. Und ad aueh Waren gelten ſchon wieder als die beſſeren endes Kunſt wird der deutſchen vorgezogen. dond⸗ Deutſchland über alles, über alles in der Jeutf ins Ausland, doch ins Ausland trägt der land gern ſein Geld! Nach dem Ausland, nach dem Kein ſteht, wie früher, noch ſein Sinn! Und vom und vom Ausland nimmt er alles dankbar hin! n beliebtes Reiſeziel der Vergnügungsreiſenden iſt ieder das Land der Mitternachtsſonne geworden, 68 Gece Norweger uns unſere Liebe auch noch nicht ie mitegenliebe vergolten haben. Raould Amundſen 10 15 ſeiner Deutſchfeindlichkeit im Weltkriege unter Aber Wandeleuten keine Ausnahme, ſondern die Regel. diese mundſen hat uns nun die Ehre ſeines e en und in Berlin einen Vortrag über ſeinen Flug fie Nordpol gehalten. Nicht im Eskimopelz und in Dea wefeln, wie er meiſtens abgebildet wird, nein, im r Aan weißer Binde. Und da man dem Frieden mit zeit örerſchaft doch nicht recht traute, war ein ſtarkes ſtemmando 2 455 worden, das bei etwaigen mite ſellngen ſofort eingreifen ſollte. Aber Amundſen doberbreht dafür, daß die Heißſporne ſich nicht rührten, U mana 5 ge v J fan 0 10 len. Andere Nord⸗ und Südpolfahrer haben in e e e Aſahi⸗Fliegern hat man ihn 1595 150 25 8 ich, in Weiſe und lauter Menſchenfreunde! mit ihrem Fluge bewieſen, daß im Zeitungsweſen nicht bloß die berühmten Enten wundervoll fliegen können. Da es die Höflichkeit erfordert, Beſuche in angemeſſener Friſt zu erwidern, wird unſere Preſſe zu einem Fluge nach dem fernen Oſten ihre Vorbereitungen treffen müſſen. And man wird damit auch ſchon deshalb nicht zu lange zögern dürfen, weil eine derartige Luftreiſe in abſehbarer Zeit eine ganz alltägliche Sache ſein wird, ſo etwas Alltägliches und Gewohntes, daß die ſibiriſchen Wölfe nicht mehr die Ohren ſpitzen werden, wenn der Rieſenvogel mit Geknatter über ihnen dahinſauſt, und die Tunguſen und Kowaner im Vertrauen auf die fahrplan⸗ mäßige Pünktlichkeit der Luftexpreſſe danach ihre guten Taſchenzwiebeln ſtellen werden. Das iſt ein Blick in die Zukunft, zu dem keine okkulte Sehergabe vonnöten iſt. Die läßt ſich bei der neueren Zukunftsblickerei überhaupt entbehren, auch wenn ſie gewerbsmäßig ausgeübt wird. Man muß nur kühn im Behaupten und nicht blöde im Honorarfordern ſein. Und wer in den Ruf eines unfehlbaren Zukunftsenthüllers gelangen will, muß immer nur Angenehmes enthüllen. Das Schema iſt einfach. Man ſage jedem jungen Manne, daß er angeſehen und reich, jedem jungen Mädchen, daß es die Frau eines ſolchen Glückspilzes werden würde und verheiße den älteren Jahrgängen ein Leben von hundert Jahren in kraftſtrotzender Geſundheit und mit häufigen Erbſchaften. Damit kommt man ſchon aus. And weil es wirklich ein leichter und einträglicher Beruf iſt, findet gegenwärtig ein rieſiger Andrang zu ihm ſtatt. Man iſt ſchon auf der Straße nicht mehr vor Meiſtern der Magie, Aſtrologie, Graphologie und ſo weiter ſicher. Lauter Aber ich verſchließe mein Ohr und mein Portemonnaie dagegen. Ich lauſche nur auf die Weisheit, die in der Schule der Weisheit in Darmſtadt gelehrt wird. Viel Neues iſt es zwar auch nicht und das Neue iſt mit Wenns und Abers geſpickt, aber— es koſtet nichts. Und dieſer Umſtand flößt immer Vertrauen ein und erweckt Wohlwollen. Alles iſt ja heut ſo teuer, Drum erfreut es ungeheuer, Wenn uns einer mal was ſchenkt— Und mit Dank wird es genommen, Mag es auch aus Darmſtadt kommen, Wo umſonſt man für uns denkt. Was hinter den Denkerſtirnen Ward von Philoſophenhirnen Ausgeſonnen und durchdacht, Wird in geiſtbeſchwingten Reden Dargeboten einem jeden, Daß er's ſich zunutze macht. Keinen Knopf und keine Rübe Schenkt man heute dir aus Liebe, Jedes Ding hat ſeinen Preis. Stände Weisheit hoch im Werte, Man ſie uns wohl nicht verehrte, Koſtenlos und maſſenweis! Vermiſchtes. O Vom jungen Hebbel. Als Hebbel ſich aus ſeiner Heimat Weſſelburen fortſehnte, wandte er ſich an die Schriftſtellerin Amalie Schoppe, die ihn auch ſpäter wirklich nach Hamburg brachte. Um ihm zu helfen, erließ ſie in den von ihr herausgegebenen„Neuen Pariſer Modeblättern“ ein Stellungsgeſuch, das von Paul Bornſtein in ſeinem Werk„Der junge Hebbel“ mitgeteilt wird:„Für einen jungen Mann von ſolidem Charakter, reinen Sitten und ausgezeichneten Geiſtesgaben, über deſſen Fähigkeiten die vollgültigſten Zeugniſſe von ſeinen bisherigen Prinzipalen beigebracht werden können, wird eine Stelle als Privat⸗ ſekretär geſucht. Wir erſuchen Reflektierende, ſich gütigſt in frankierten Briefen wegen näherer Auskunft an die Redaktion wenden zu wollen.“ e. Lynchjuſtiz an einem Neger. Aus Albany(Staat Miſſiſſippi) wird gemeldet: Eine tauſendköpfige Menge ergriff den Neger Jvy und lynchte ihn, indem ſie ihn an einen Pfahl feſſelte und bei lebendigem Leibe verbrannte. Der Neger hatte geſtanden, daß er die Tochter eines Far⸗ mers überfallen hatte. Er wurde nach Albany gebracht, um dem ſchwerverletzten Mädchen im Hoſpital der Stadt gegenübergeſtellt und von dieſem identifiziert zu werden. Auf dem Transport legte er bereits ein Geſtändnis ab. Die Menſchenmenge blockierte alle Wege nach der Stadt und ergriff den Neger, obwohl Beamte verſuchten, ihn auf einem Auto in Sicherheit zu bringen. Das Auto wurde acht Meilen von der Stadt angehalten und während die Menge den Neger am Pfahl verbrannte, ſuchten noch andere drei Komplicen, die durch das Geſtändnis des Attentäters ſchwer belaſtet wurden. Ar Magnetiſcher Sturm. Auf der holländiſchen Wet⸗ terſtation De Bilt wurde ein außerordentlich heftiger magnetiſcher Sturm wahrgenommen. Man erwartet, daß dieſes Phänomen ſich in der nächſten Nacht wiederholen und mit Störungen des Telegraphen⸗ und Funkverkehrs und mit Nordlichterſcheinungen verbunden ſein wird. A 20 Tote bei einem Autounfall. Auf der Straße zwiſchen Nikſic und Cetinje ereignete ſich ein außerordent⸗ lich ſchweres Automobilunglück, bei dem 20 Menſchenleben zu beklagen ſind. Ein Militärlaſtauto fuhr von Nikſic nach Cetinje zu den Feierlichkeiten, die anläßlich des erſten Beſuches des jugoſlawiſchen Königs Alexander in Monte⸗ negro und der Ueberführung der Gebeine des montenegri⸗ niſchen Dichterfürſten Petrovic Rjegus ſtattfanden. Der Weg, den das mit 20 Perſonen beſetzte Auto nahm, hat viele Kurven und iſt am Rande von zahlreichen Schluchten umſäumt. Der Chauffeur, der ſeinen Weg nicht kannte, machte an einer dieſer Kurven eine zu ſcharfe Wendung, ſo daß das Auto in eine Schlucht ſtürzte. In Cetinje erfuhr man erſt einen Tag darauf von dem Unglücksfall und entſandte eine Rettungsabteilung, die jedoch viel zu ſpät eintraf. Man nimmt mit Sicherheit an, daß ſämt⸗ liche 20 Inſaſſen des Autos getötet worden ſind. r Sturmangriff auf ein Gefängnis. In dem Straf⸗ gefängnis in der Nähe von Kielce brach eine Meuterei won 20 Sträflingen aus. Sie ermordeten einen Aufſeher und verwundeten zwei andere Beamte ſchwer. In dem Gefängnis ſpielte 100 ein erbitterter Kampf zwiſchen den Beamten und den Aufrührern ab, denen in der Kanzlei neben reichlicher Munition 20 Karabiner in die Hände fielen. Die Strafgefangenen überwältigten alsdann die eamten und ließen die anderen 400 Mitgefangenen frei. Der inzwiſchen herbeigeeilten Polizei in Stärke von 50 Mann gelang es nicht, auf friedlichem Wege die Meu⸗ terer umzuſtimmen, ſo daß ſich die Poliziſten gezwungen ſahen, mit Gewalt die gefangen gehaltenen Gefängnis⸗ beamten aus ihrer Lage zu befreien. Bei dem darauf erfolgten Sturm auf das Gefängnis wurden 5 Strafge⸗ fangene getötet und 11 ſchwer verwundet. ai Wegen Brandſtiftung zum Tode verurteilt. Der Gerichtshof in Kecskemet hat den Landwirt Franz Dobos wegen Brandlegung ſtandrechtlich zum Tode verurteilt. In Angarn iſt nämlich für eine Anzahl von Verbrechen noch immer das Standrecht in Geltung. Der Angeklagte hatte im Monat Auguſt den Wirtſchaftshof ſeiner Mutter, mit der in Unfrieden lebte, in Brand geſteckt. Bei der Ver⸗ handlung erſchien die Mutter als Zeugin und forderte exemplariſche Beſtrafung ihres Sohnes. Sie nannte ihn einen Mörder und brachte mehrere belaſtende Momente vor. Der Gerichtshof verſuchte den Angeklagten, der durch das Verhalten der Mutter die Faſſung verloren hatte, zu be⸗ wegen, um Gnade zu bitten. Als die Mutter von der Zuhörerſchaft wegen ihres Benehmens zur Rede geſtellt wurde, antwortete ſie:„Wenn ich ihn nur unter der Hand des Henkers ſähe.“ Der Zuhörer bemächtigte ſich hierüber große Erregung. Die Frau wäre noch im Gerichtsgebäude gelyncht worden, wenn die Gefängniswächter und Gen⸗ darmen ſie nicht in einen leerſtehenden Verhandlungsſaal gebracht und dort eingeſchloſſen hätten. A Ein Hundertjähriger als lebende Reklame. Ein aus Rußland Eingewanderter feierte unlängſt in Lyndhorſt, einem entfernten Vorort von Neuyork, ſeinen 101. Geburts⸗ tag. Von dieſer in Amerika an ſich nicht mehr ſeltenen Tatſache würde kaum jemand Notiz genommen haben, wenn nicht die Tabakfabrikanten und verſchiedene Händlerorgani⸗ ſationen dieſen Geburtstag zu einer intenſiven Reklame ausgenutzt hätten. Im feierlichen Aufzuge überreichte ein nach Hunderten zählender Feſtzug dem Jubilar eine rieſen? große Jubiläumszigarre. Später bewegte ſich der Zug zun Bürgermeiſterei, wo der in einer Sänfte getragene Greis einen Eid ablegte, bis zu dieſem Tage täglich mindeſtens eine Zigarre geraucht zu haben. Mit der Jubiläumszigarxre, umgeben von neun Kindern, achtzehn Enkeln und ſieben Urenkeln wurde der e der bisher ein beſcheidenes Daſein als Farmenarbeiter geführt hatte, photographiert, und wird künftig eine beſtimmte Sorte bekannter Zigarren als Reklamebild zieren 5 27 Zweitauſend Touriſten in Lebensgefahr gebracht. In Neapel wurde mit genauer Not eine ungeheure Schiffs⸗ kataſtrophe vermieden. Aus Ischia und Sorrent kehrten zwei Dampfer mit über zweitauſend Touriſten zurück. Bei der Einfahrt in den Hafen ſuchte der Dampfer„Mafalda dem Dampfer„Santa Lucia“ zuvorzukommen, und zwar ſo unbeſonnen, daß die„Santa Lucia“ gerammt wurde. Die von einer Panik erfaßten Paſſagiere der„Santa Lucia“ vermochten ſich jedoch ſämtlich auf die„Mafalda hinüber zu retten. Dabei iſt eine Anzahl Perſonen verletzt worden. Gegen die beiden leichtfertigen Kapitäne, deren Tollheit ſo viele Menſchenleben gefährdete, wurde eine Unterſuchung eingeleitet. 5 chteſte a gie ten. Die Aſahi⸗Flieger ſind von dem lab nach Pelli and worden und haben Gediegene jeder Art und Preislage Großes Lager in 4 Stockwerken. H. Schwalbach Söhne Mannheim, B 7, 4 Kein Laden. Fernsprecher 7159 und 8159— Drahtanschrift Mannfried M 2, 11 und D 1, 5%(Pfälzer Hof) 2. Pferde Decken 769 N 5 wollene, leinene, waſſerdichte 0 ſowie ſämtliche Deckenſtoffe, 5 Markiſendrelle, Matratzendrelle 0 Jacquarddrelle, Segeltuche ete. Größte Auswahl. Bekannt gute Qualitäten.— Billigſte Preiſe. S. Hir ich II. 2 11 Telefon 1743 Mannheim Telefon 1743 Günſtige Einkaufsquelle für Sattler und Wiederverkäufer. Frachthbriefe ſind ſtets vorrätig in der Drucorei des„ ecur-Bolen“, — 2 ä— Land wirtſchaftliches. o Die Winterdüngung unſerer Obſtbäume mit Kunſt⸗ dünger. Man kann hierfür naturgemäß keine allſeitig gültigen Regeln aufſtellen, gar manche Amſtände ſpielen dabei eine ausſchlaggebende Rolle: des Baumes Größe und Art, die Natur des Untergrundes uſw. Allgemein kann man aber folgendes Quantum als Richtſchnur gelten laſſen: 100 Gramm Thomasmehl, 100 Gramm Kainit und 75 Gramm ſchwefelſaures Ammoniak auf 1 Quadratmeter. In leichterem Boden kann man die Kainitmenge bis auf die Hälfte beſchränken. Kainit und Thomasmehl werden im Herbſt untergegraben. Handelt es ſich um größere Obſt⸗ anlagen, ſtreut man den Dünger über die ganze Fläche, etwa pro Hektar 400 Kilogramm Kainit, 400 Kilogramm Thomasmehl und 300 Kilogramm ſchwefelſaures Ammoniak. Letzteres gibt man jedoch erſt im zeitigen Frühjahr. Auch ein Kalken des Bodens darf nicht verſäumt werden, was namentlich bei dem Anbau von Steinfrucht zu beachten iſt. Alle 3 bis 4 Jahre etwa 1000 Kilogramm auf 1 Hektar gegeben, wird meiſtens Kalt helt ſein. Auch für das Kernobſt iſt ein gewiſſer Kalkgehalt des Bodens von größ⸗ tem Vorteil. Kalk fördert die Umwandlung der organiſchen Stoffe im Boden und bindet die ſchädlichen Säuren. () Die Steuerzahlungen der Landwirte bei Witterungs⸗ ſchäden. Bei der Einkommenſteuerzahlung der Landwirte(die Veranlagung der Landwirtſchaft zur Ein⸗ kommenſteuer für das Wirtſchaftsjahr 1924⸗25[1. Juli 1924 bis 30. Juni 1925] erfolgt bereits nach dem neuen Ein⸗ kommenſteuergeſetz im Herbſt 1925) kommen außerordent⸗ liche allgemeine Maßnahmen, wie die im Jahre 1924 an⸗ 1 Erleichterungen durch Erklärung ganzer andwirtſchaftlicher Gebiete zu Notgebieten für das Wirt⸗ ſchaftsjahr 1925⸗26 nicht mehr in Frage. Andererſeits weiſt der Reichsminiſter der Finanzen darauf hin, daß die Entſcheidung über die Stundung der Vorauszahlungen 9 8 0 5 ſchon mit der Veranlagung zu verbinden ſei, ſo daß z. B. Landwirten, bei denen das Einkommen 1925⸗26 gegenüber dem für 1924⸗25 feſtgeſtellten Einkommen um mehr als den fünften Teil, mindeſtens aber um 1000 Rm. zurückgehen wird, in dem Einkommenſteuerbeſcheid gleich auch nur die verminderten Vorauszahlungen mitgeteilt werden.— Von der Vermögensſteuer war die erſte Rate bereits am 15. Februar 1925 zu entrichten, die nächſte Rate iſt erſt am 15. November 1925 zu zahlen. Die Raten vom 15. Mai und 15. Auguſt ſind alſo in Fortfall gekommen. Infolge dieſer Regelung ſind allgemeine Maßnahmen zu⸗ gunſten v. Landwirten deren Ernte infolge von Witterungskataſtrophen beeinträchtigt worden iſt, nicht erforderlich. Soweit nach den beſonderen Verhältniſſen des einzelnen Falles die Entrichtung der zweiten Viertel⸗ e am 15. November nicht möglich ſein ſollte, kann urch Gewährung von Teilzahlungen oder Stundungen Abhilfe geſchaffen werden. Freiſtehende Taubenhäuſer. (Mit Abb.)(Nachdruck verboten.) Freiſtehende Taubenhäuſer ſind ſchon im Altertum in Anwendung geweſen. Namentlich in Aſien, beſonders in Perſien, war dieſe Art der Taubenbehauſung ſehr ge⸗ bräuchlich. Auch bei uns ſieht man neuerdings nicht ſelten ſolche Taubentürme auf den Höfen größerer Beſitzungen, aber auch in den Gärten und Höfen der ſtädtiſchen Lieb⸗ haber. Im allgemeinen ſind ſolche Taubenhäuſer nicht gerade praktiſch, ein eingebauter Taubenboden oder Taubenſchlag iſt in der Regel ſtets vorzuziehen. Wo man aber aus lokalen Gründen dem Taubenturm den Vorzug geben will, beachte man bei Herſtellung desſelben folgendes: Die Bauart und die Form, die man ihm gibt, iſt ſehr ver⸗ ſchieden. Hierin hat der Geſchmack des Bauherrn zu ent⸗ iſcheiden. Man findet Taubenhäuſer aus Holz oder Mauer⸗ werk gebaut, rund, vier⸗, ſechs⸗, achteckig, auf einem oder mehreren Pfeilern ruhend. Weil aber dieſe freiſtehenden Taubenwohnungen allſeitig dem Wind und Wetter aus⸗ geſetzt ſind, macht man Seitenwände und Dach am beſten doppelt und füllt den Zwiſchenraum mit einer iſolierenden Schicht aus, um ſo der Winterkälte als auch der Sommer⸗ hitze möglichſt wenig Einfluß zu gewähren. Um ein Aeber⸗ ſpringen von Raubtieren von benachbarten Dächern oder Bäumen zu verhüten, ſtellt man den Taubenturm ziemlich frei. Das Hinaufkriechen von Katzen, Mardern u. dgl. an den Pfoſten verhindert man durch Anbringung von nach unten gerichteten Blechtüten, wie unſere Abb. es veranſchau⸗ licht. Gleichen Schutz bietet ein Benageln der Pfoſten mit Zinkblech in einer Höhe von mindeſtens 1½—1½ Meter. Der beſſeren Zugänglichkeit wegen in bezug auf Beaufſich⸗ tigung und Reinlichkeit richtet man die Rückſeite, nach Norden bezw. Weſten gelegen, als Tür ein. Die Spitzmaus. 9 Mit Abb. Nachdruck verbotel Die gemeine oder Waldſpitzmaus(Sorex vulgare hört zur Ordnung der Inſektenfreſſer und damit zu a nützlichſten Wald⸗ und Feldbewohnern. Mit der Far der Mäuſe, die den Nagetieren angehören, hat ſie 1 en äußere Körperform gemein, weswegen ſie von Unkun gemeiniglich als Maus angeſehen und verfolgt wird hel mit verurſacht aber jeder ſich ſelbſt und der Allgen 1 den allergrößten Schaden, denn die Sihrtten an We nützlich. Sie lebt von allerlei ſchädlichen Inſekten in e und Feld. Vor allem iſt ſie eine eifrige Vertilgc fo 10 äußerſt ſchädlichen nackten Ackerſchnecken und wird ei einem Gehilfen und Freunde des Landmannes, det lassen kleinen Freundin darum jeden Schutz angedeihen feln ſollte. Im Winter kommt das nützliche Tierchen nicht aifch in die Ställe und Scheunen und beteiligt ſich hier an der Mäuſejagd. Im Freien benutzt die Spitzmaus geb ie die natürlichen Ritzen und Spalten des Bodens odet 10 Gänge des Maulwurfs als Schlupfwinkel Wo ſie Jet nicht vorfindet, wühlt ſie ſich eigene Gänge, die aber ag ganz flach unter der Erdoberfläche angelegt werden. ein ihrer zu einem Rüſſel verlängerten Schnauze beſitzt fe äußerſt hochentwickeltes Taſtvermögen. Der ſchwarzec 7 am Bauche grauweiße Pelz iſt von ſammetartiger Bes 10 fenheit, ähnlich dem des Maulwurfs, dem ſie ja auch in ihrer unterirdiſchen Lebensweiſe in manchen 8 Haus⸗ bezw. Feldmaus. Sie wird nur 6—7 Zentime lang. Infolge ihrer Zierlichkeit vermag ſie auch in e engſten Schlupfwinkel einzudringen und hier ihre Jede zu ſuchen. Eine nahe Verwandte der Spitzmaus iß die aber durch das Verzehren kleiner Fiſche ſchädlich wer Meine Schüler sind vom Besuch der öffentl. allgem. Fortbildungs- 2 5 Eden-Lichtspiele Seckenheim. schule befreit. Neue Handelskurse beginnen am 5. Oktober. Prospekte frei. Privat-Handelschule Dr. Knoke Staatlich geprüft für das höhere Lehr- amt in den Handels wissenschaften Mannheim Friedrichsplatz 3. Tel. 5070. BE Gee cs rELL O „Die zmeile Fol- IHoche (25. bis 27. Sept.) fl belaugele f J u Cie Nach dem Roman: „der Graf von Monte Chriſto“ 10 Akte. 7 XIII Arbeitspferde jeden Schlages ſtehen ſtets zum Verkauf werden in Tauſch gegen Schlachtyferde gute Pferde angenommen Bei Notſchlachtungen zahle höchſte Preiſe. Auf Wunſch wird in beſonderen Fällen Pferdematerial ſchnellſtens beigebracht. Reelle Bedienung zugeſichert. Marlin oller, dectenßeim, Wilhelmſtraße 53. Verlobungskarten in sauberer Ausführung liefert Drumorei des noshar-Bolon“. Ehaiselongues und Dinans Malrabzon aller rien erhalten Sie zu den billigsten Preisen und in bester Ausführung bei J. Steinbock, Mannheim P 3, 4 neben Durlacher Hof P 35, 4 Eigene Polsterei. Teilzahlung gestattet. Dieſe Woche werden wir Gelegenheit haben, einen der ſpannend⸗ ſten Fox⸗Filme zu ſehen.— Dumas lebt auf. Die romantiſche Geſchichte des Grafen von Monte Chriſto, die Gemeingut aller Gebildeten geworden iſt, umfäugt uns mit dem ganzen phanta⸗ ſtiſchen Reiz des Originals.— Wir erleben aufs neue das grauſame Schickſal das den jungen Matroſen Dantes in die unterirdiſche Kerkerwelt des Caſtell d' If verbannt, ſowie ſeine Heimkehr als „Graf von Monte Chriſto“. 5 Im Beiprogramm: Dodo als Stierkämpfer. „Dodo“ hat ſich bereits letzte Woche in„Löwen im D⸗Zug“ bekannt gemacht. Anfang 8 Ahr. Ende 10½ Ahr. 12 Akte. Homb. Herde Bequeme Ratenzahlung. Herde, Defen, Gasherde, Große Auswahl— Billigste Preise. Linke& Herbst, i n l. J 1, 8 Breitestrage J 1, 8 Der große Umſatz beweiſt das Vertrauen der Kundſchaft. Ich liefere Fabrrüder Uni lüb maſchinen erſtklaſſige deutſche Fabrikate zu den günſt. Zahlungsbedingungen ohne jeden Aufſchlag. Große Auswahl Beſte Bedienung. Friedrich Penn vorm. A. Pfaffenhuber P 3, 11, Mannheim Tel. 10 120. aller Art müssen weg, und zwar restlos für immer. Dauerbeseitigung durch Der malit D. R. P. (Keine Salbe, keine Tinktur oder Tee), sondern sauber und geruch- los ohne Berufsstörung. Nur einmalige Ausgabe von Mark 5.— Hbteilung: F 403. Ferien ident Sanitäts⸗Depot, charlottenburg 5 kann. — in allen MWeien 25 40 u. Wintelſ für Damen, Merren, Kinder Trikot-Unterkleider Socken Strickwolle Erstling-Artikel Strümpfe Strickwaren gleicht. Die Spitzmaus iſt kleiner und ſchlanker als 2 7 1 Waſſerſpitzmaus, vorwiegend eine Bewohnerin des Waſſe a D FCC ²˙ v1 ²˙— e rer age rr r agent ter 5 SS—. Sen Sie. S e , 3 A. e 1 ⁵ ⁵ 1 Der 1 hg neee dc ung uh mod 12 un jung z Inv upp obund spd uud n om -nvch zus zun dupppink ea aun one ung ne guss a cusboc i uf zczalgz ec 4% pn 9 ve A451 u., ua uuns une e eee e iognaneenv Dusan ue eue een un zung cee we Inv uuvg aun uonezlie ne vuvdaeſunueuuog uv Gu use noa ne amusmvc zk ca zeig obe vuingz Ir envch gohmg ugg jn iin ad ueuunzqlao uur zaun zd zun gor ume ue n ue uu Dungg vungz lo 1 zd uspnleg ne wuoſch un wur znu örnoa aun zeaequg eq use uo 100 Mehren eee ieee ebene ee ed 0 edel ebenes zung ed bung Im cod uunzog azza zibvan 1 uuns esc Seed use eng „o penezgebenv act zen ee een eee Lias ahbe z dg scp ug Inv. naquic een eee eee eee ehe e een eee 2 uicht jun onogß ode mu gef 81 ah vun Teip nens und uschmvalen vg unc 129 dl ug Sen ee eee eee ee n 8 0 nd bebe eee eue d nv flo bog o gg due lee eee bun een eee ind zench oi iq hg gun alnvch used ic zuvgz 0 Inv une ie ee eee eee en e een ee „epi bug eme dengz iq ue er dun ene neu og een n n uc! m a u bund aeg id enn ed eg“ eure e eee wee beer neee ene e „une e e eee e eme en“ zende zu Seglogz ges dance ueavage did vungz uud Dunn zn im uurd ue a0 dung usbvaſeg ue! Hecpg ac nr Sag eignu ei iphnigz geln an! neee ͤ bun ee eee ee e ee n? anz i ee bn e enen, bun eeuc n 1928 zun um uoꝛievc vungedun zd u vun dul wan eee l be ein ue SOrnnucpozz q eb uod ur Slungz usgel vun Bolt und gv gun 126 lenz ug Seu gg duurz 21 auvuteiu ia aupflaeg ueheneg ne voupie tes ⸗Snuv of aun did usg gj mu uougig s. q vd ono nic een ene eee une So ne qun daf uecus gen ad ene 21 neger n eee en eur 6176 910 ͤ uur enen eien wee eee wenn e er i„Asuugt usa agvan nv gupigz nau! eu e end ehen cle sur h Anm uns uc wi neee een nus ds qv Cusjogiea pniqppzg) ian usq vg unzz“ nid zcsſunog uzuhpulzvoch us 01 21 nl qun dave ꝛ 0 pn denen Aut 72 N i eee eee en en e ene 9 aeg did inv Luvo ohnng wan Sufldog sv 5 een eee eie dia vun og en e ee beenden eee us bun] selig kae sud c 1e gv noc o ur q ziW auch dd menen eee ene einm gin usbnzz did zn ane 10 deen e een een 0 b„ Uepput ind a% ende ͤ uc eue ur en nv 5 uu uuvc uon ne moch dia zu un uu n Hutuoz qun n gos ug zei un ng igen uuvg eee ie dun uin dune men t ein! unde vun ca inv go ava bunu aue o r br uung on ar„envaog cid Aren en“, utnavg obuvg acm ichn zo ant unn ele eee te g pn unu v. cn dan„ig“ Sog zeqn Eno ict immun: de eien weer eee weed ͤ ee wette utoeneu uog draus) qun unzsnega dar Auen eien wen ee cee eh ee en n „lusqvh gung ec eee eee ne ene ie ee eucngenr „qe te bun dun neuen en een eee eg nue ebenen eee ee en e e eee ee p uskunch ued ju id sw gupjgz daecuv Luv zan:“ at a uupbeg„ uspeng ufezs“ iuzurg enz uuns zap o ict d ungatpleg Invaeg jaheng aun udbunu och use dig iu anu r— ueb· ele ue ru duc ee ee ie en en eehte Suse Sent: Funjup zg onenig eic aba SoHo kuvgd ſgel vun digna Sog uso aden diu æpnv de gan 1 zusppoaclevenv„mog“ oh sva ou aun ue anhog umavat po ———„lushpiea nt z% om ge un Aae! each gun e ee eee e ee en een deuvic uten ol u dig uobnz usqcuefqpne! de! ur zus“ i——— uvam ze bd ucneſun ue ad zva 9 ze inlunmng zd qun zen neue an eee eee end ee beet ee d zunne usul mentzt pu jputuse pu c aun gay nn unt ehe en buena e a0 uu un zuvgzzg uezuvoec) ue sur Luv uch oho en zue uelvic) udg uv zun fi av oo vun upon ene bee nec ee e eee na zend use aunleb Luv vungi18 461 ono! 140 en chene e eee henne en ee ee Dunvn viungß sv Goc uu en ue„ een a0 cen inu zwang erg uebi usmp!“ Bungeſaog 01 ang us g 1188 D uog uvmozs nibusipzck 19 acqutesdog 9 hee ep ech bone qun Pn ö ue auꝓh N“ uinè o vheg-ssungpgzeun E 284 6 gvbinv usa a e e eee e een m ug nogiozcs: go invguofivu fg u o 22280 nean: 1 15 6 eee ee ene neunen; is II okuvilcß Or ggozog ugog 6 mau 8 Igo z dun) eee vue gun upp ogni g uu aunc g adaſa nc 7 uo Sog Ane n e ee e ne eeuc 210 2 ö v g eus e uva un! favs r auge er ee ed ur e f unvgz 8 uuvzß i hneg ü 1 œο us 11 0 1 2 Ser 7[a. ahnaaae ness * aid ag avid opleczau 81 pi 621 znu uscpieg une gunzqß us inv 90 hee uobvogs ub un; ung bol e ard e n 8 27 eee buen ue ineo ab un beben dig ddabobog * av udeuvgd un punis ups us q g 80 bi 21 1 v ſtz 5 f Sud squ p= Jahns php 5„eee n“ epi dg dig uf guvch 10) Ness„ unu uz ui zuugeunkuv anlvg bunjgveegz oute in gun an ger 1d lues ue 106 dat unzs(use! 2118) zusbvl„aun“ ant pnadenzz ude gur ueul⸗ ajun uu ze“% n p O 12 0 Sn f„luv nv el duc cpi zs kuvf ne“ ꝛzang—„uslſiat wan aue: na um uogz 480g b beet ae ee“ eee—„uelaojpvu aq n e e ee een eee“ eng 8 au g n „ bee een wee ee ug up“: que men bun n e aug 241 Inv Dodzdan pn 1„s Seiͥꝛnm̃̃ vag ig ueqvc“ 20011 gun 1 gv jb gun upp piu uuns zul ih eee eee echt ben ben Zuuo; zeunpog a0 88s u uur gag mou jun uhvpqueg wass dig pee nor duc u p g ui 3 v ögr 0 net ene aenolsgz ei unte ei eee me ögjubzeg Aba usgog ne uönoaiſuzz ud poaphlzun gun oohzel ppc! ant 10 neanpig zus 307 0 bug ze gun uelvg aur Lad eau ad zn„e dun spiel dan — dug i edv„zee qu SO“—„In elo aich usage uog dutvu enz Ad“:Meanuzz ane Wwafquvz z quod jamoag;—„eil uebönvz dung ei— zune ęenv gogz“„pe une ens %% 4 og“ zug 10 ανẽEesnn dag aue un e den ee een n fr 0 gnν⁰αν, 11 uv gg gnvie g vunuqio 15g eus tber zn e ee ini ere pz ne a0 tun n eee % un bunzaquvgeg os zn e un heinmugvg tete ee en eee be eee ee emu Inlunbdun uezajvusg d ene ie ne een enn 7 aun use aten dne svale agb 50 guss aa sn neben eie z% eine page baezun uevue die ee e ec ebgz a0 bilcppie ate us d in dena bd ſceleg avigz used ud ino 2 bnd z og aun ebe eue eh; Uv gz vu bainggeng; enzz ur N 2191 22 nut ups ping pu oni un 1 Pollvgz ouse! qun zzuncgz uss enn ven bdguun bnekönzs zög ava udp usgozs Unipreg uu eee een ed nr ngen eim aun ueuzqvcz ub uf usp fue zh 210 150 e genden guide z Sed usb d ul zauagc suse dige o nba guenhat 4 ein 0 4pllg e: een e z ang zmunvz undd une pve ub ed u gc ohr zuel bog anu vc uon aa ogni ene u bungup not aus Fenn nen eue dee noe bnd ue ug gi gw egi plnzg uog gpz 100 u See eee nd ung ad udp udp ue Sauen nebcaeg Sog an. Igo ena gun z uv ue pie und usbon ne cn u guet 2% usbeg gc uspilqtenun uus zen uvch enen pee See eee eat d Kant uurdtotuzmmolne udp eue mut Snzpbogz wog ab nes n L 2 0 gun 1& 12 G es Sung rr une une en eee; n ee un eur meg 15g cpi ge pbaung siv udp ue ubohebpangd Airauelllates e uemnjouzo s usb ah aun uscnoa Ane binpld zo oſusge inge ig meg bru ie 250 gn zue tous nag amumünviz dig Inv vun ſpe au 21 Seen eee ee eee; en eee u ee be e nde ended bie een at nesagedur od ubnqn 2% iat pnileunch ꝛ0 glg vungnigz a0 fino] ꝙppu bunzeibezs 1d ge jvg ohheacgt msheig nk gun un ue neue em pundunich 1d dag o usumouzeg uoavg Mone degub 2d shu zundg use neue ꝙpang felivc aao dng de a0 uepeiankuv aphoc usqjvg use an Bunzeibalg 424 Pußzaunzch use gf Ineze se 20 ug meu ehm sog Liv ue e eg n pen dquß) ure 00 0 Venue up neu nge nee cee ind uns dcn eee e eb onde une ne Dar zk 00 Speis ue uad 521 Javic zd deu ub aur uur aegqunzbgonch udzeg pee ene „Auna due nr zs og Uezuvgoch usqje lei een pheigzag nogsbunz eig ug Pang usbiaqen seg negz 150 dog Funnvaf 0 nene ee e ee zipbaqh uod 10 neus ns bunzesdeig a ugavg ue usupe jag gun eignzgs Zeus nen ͤ pnildunzc ggg un vlog munmaa ug Su zwa zen ug zs un azpucpzwidnvch ub „ inuues lee gung; ueuuvu⸗ vol z zum 1 20 neue ed ec uon uenpneg; uh del ne 169 ↄqnpges ⸗SBunze seg quenzen Sog ang Sumjusd gung usnogvug ͤ eee enen ug Sog megz ud ici n ee we ee en dun ne ee SI%% usbecf Solſeaſ und g 0 81 uelnvneg ne denpgech sog an! pnndunzc) evg duns bez6 100 eee eee wet s unn eee eee eee eee goed Sg an zcchiag ua die eee e aun dun egg ure usobunqnechang danpgsdgsunze bent Seen ne zan udn de e ee i eee 000 OS ugg Bundunateg ine goloch use Sen u e ˖ avis zd zan utog ge Buvjob 068 dag vg ug zone e nes um 10 ig eee e ee e aß 000 Oy 10 iet Split neee u u h uefuοναν ¹Eñ3s u une 40% bhunjgvg iq bag g Bunigulgniß 8 0 1, 11 2. a nataobend td, C7777 p ̃ p p, p.,..=. 1 Sulgldez u, ug nls ion a fa, s 2 Ae ee,, e ee ue, we,. 8 22 2 ae. 22 3 Lliod. ihn us Bu¹jEëdi i ui 3%& and 8 ar rate rc, mee, e ae,— me,„ e ern ele Daum„eic den Neeb Nsen, N. zen But und fragte güng?„Se getanen, Präntein von Leßdorf?“ Wenn nun Wilma auch nicht das geringſte Keſere Intereſſe an dem Herrn Pfarrer nahm, ſo bot ihr doch die Unterhaltung mit ihm eine ganz angenehme Ab⸗ wechſelung. Er lehrte ſie die Werkef die für ſie ge⸗ eignet waren, mit Verſtändnis leſen und ſchickte ihr manch gediegenes Buch aus ſeiner reichen Bibliothek herüber. Sie hatte ja nie die Zeit gehabt, ſich ein⸗ gehender mit Literatur und Kunſtgeſchichte zu beſchäf⸗ tigen. Er aber ſprach nun immer das Geleſene mit ihr durch und erklärte freundlich, was ſie etwa nicht verſtanden hatte. Und eine neue Welt ging ihr auf, eine Welt, die auch eigene Gedanken erzeugte. ö Dieſe Gedanken gaben ihr manch herrliche Anre⸗ gung für ihren ſpäteren Beruf, und ſo kam's, daß doch ein Dankbarkeits gefühl gegen den gütigen Herrn in ihrem Herzen aufquoll. f Luiſe beobachtete mit heimlicher Wonne dieſe abendlichen Zuſammenkünfte.„Herr, du mein Gott, wenn das wahr werden würde!“.... Täglich flehte ſie zum Himmel, daß er die frommen Abſichten des Herrn Pfarrers ſegnen und Wilmachen ihre kleine liebe Pfarrfrau werden laſſen möchte. Etwas Schö⸗ neres hätte es für Luiſe nicht geben können. Bei Wilmas Verkehr mit dem Pfarrer wagte ſie nicht mehr auf den Scherz mit dem Prinzen anzuſpie⸗ len, denn ſie fürchtete, das zarte Geheimnis zu zerſtö⸗ ren. Wilma war ein Pflänzchen„Rührmichnichtan“. Sie war zart wie eine Mimoſe und ſchloß bei dem ge⸗ ringſten Lufthauch ſofort ihre Blätter. So etwas mußte ſich ganz in der Stille entwickeln. Luiſe fiel dabei ein, daß ſie mit ihrem ſeligen Bräutigam, der nachher eine andere genommen hatte, wohl auch weiter gekommen wäre, wenn ihre verſtorbene Tante ſich nicht immer im unrechten Moment eingemiſcht hätte. So ſpielte die gute Luiſe auf ihre Art den Liebes⸗ gott und machte die unglaublichſten Verſuche, Wilma am Abend hinaus auf die Bank zu treiben, wenn ſie nicht von ſelber ging. Bald ſollte ſie dann einem kranken Dorfarmen etwas bringen, bald einen Orief in den Kaſten ſtecken und dergleichen mehr. Neulich, als ſich durchaus nichts hatte finden laſ⸗ ſen wollen, behauptete Luiſe ſogar, daß das Einatmen des friſchen, ſtarken Lindenblütenduftes beſonders gut für angegriffene Nerven ſei. Wilma ſchüttelte zwar er⸗ ſtaunt den Kopf ob dieſer ſeltſamen Rede, als aber Luiſe bekräftigend hinzuſetzte:„Sie können ſich ſchon darauf verlaſſen, Fräulein Wilmachen, der Herr Dok⸗ tor hat es mir ſelbſt geſagt,“ da glaubte ſie den Rat doch befolgen zu müſſen. Freilich hatte die Gute es nicht verhindern können, daß ihre Wangen ſich bei Keen Gedaumten zu Boden. Seme Hand ene Ner- vös mit der Krücke des Stockes, der ſelname Runen in den Kies zeichnete. Wilma beobachtete ſein ſonder⸗ bares Weſen und eine Ahnung ſtieg in ihr auf, als ße ſah, wie das Geſicht des Mannes jetzt zuclte. N Aber ſo weit durfte es nicht kommen, das mußte verhindert werden. Nein, nur das nicht! Sie wollte den guten, ſeelenvollen Mann nicht kränken. Aber an⸗ ders wäre es dann doch nicht gegangen, denn ſie häte ihn um keinen Preis heiraten können, fühlte ſe doch nichts weiter als eine Art Freundſchaft und Hochach⸗ tung für ihn. 5 Nach den ſchlimmen Erfahrungen, die ſie mit Graf Dieter gemacht hatte, wollte ſie für alle Fälle jede weitere Annäherung eines Mannes verhindern. Es brachte ja doch nichts als Aufregung und Enttäuſchung mit ſich. Für diesmal gelang es ihr auch, ſich durch ihre angegriffene Geſundheit zu entſchuldigen, und der Pfarrer riet ihr ſelber, ſich heute bald zurückzuziehen. An den nächſten Abenden wagte ſie ſich aber nicht auf die Lindenbank hinaus, um dem befürchteten An⸗ trag aus dem Wege zu gehen. Sie ſußhte das idylli⸗ ſche Plätzchen erſt wieder auf, als ſie eines Tages hörte, daß der Herr Pfarrer über Land zu einem Kran⸗ ken gefahren und noch nicht wieder ins Dorf zurück⸗ gekehrt ſei. Ein Weilchen hatte ſie ſchon dort geſeſſen, in Träume verſunken, als ſie den Herrn Pfarrer doch plötz⸗ lich auftauchen ſah. Für ein Ausweichen war es ſchon zu ſpät. Er betrachtete entzückt das holde Bild, das ſich ihm bot; die Blüten des Baumes begannen herab⸗ zufallen und hatten das junge Mädchen ſchon ganz überrieſelt; ſie ahnte nicht, wie liebreizend ſie in die⸗ ſem Moment ausſah. In dem krauſen Gelock über der Stirn waren die kleinen, weißen Sternchen hängen geblieben und erweckten den Anſchein, als trüge ſie einen Kranz; auch der duflige, roſa Battiſt ihres Klei⸗ des war damit überſtreut. 5 5 Sah ſie nicht aus wie ein Frühlingstraum? Freundlich trat der Herr Pfarrer näher. Er fragte heute nicht, ob er ſich zu ihr ſetzen dürfe, ſondern ſagte nur wie etwas Selbſtverſtändliches und Erlöſen⸗ des:„Gottlob, daß ich Sie endlich wieder ſehe, Fräu⸗ lein von Leßdorf!“ E 9 Wilma ſpann das Geſpräch aufs Alltägliche hin⸗ über. Ihr Herz klopfte, aber ſie durfte doch nicht da⸗ vonlaufen, das wäre zu unhöflich geweſen. Da kam ihr ein rettender Gedanke: Sie eilte ins Haus, um dem Herrn Pfarrer ihre Skizzen zur Be⸗ gutachtung zu holen. Er aber hielt ihr Erröten für mädchenhafte Schüchternheit und lächelte. Er hatte ſich diefer Notlüge ein wenig dunkler färbten. 25 VFC So ging alſo Wilma jeden Abend Lindenblüten⸗ 5 duft einatmen. Eines Tages ſaß ſie auch wieder dort, als der Herr Pfarrer zu ihr trat und ſie um die Er⸗ laubnis bat, ſich zu ihr ſetzen zu dürfen. Wilma hatte ihm erſt kürzlich ihr Herz bezüglich ihrer Zukunftspläne ausgeſchüttet. 555 »„Nun, wie iſt alſo ihre Meinung darüber, Herr Pfarrer?“ begann ſie nach einem Weilchen, als der Geiſtliche noch nachdenklich in Stillſchweigen verharrte. Sie verdammen mich alſo?“ ſetzte ſie dann noch hin⸗ u. 25. 1 3. 1 5„Im Gegenteil! Ich habe große Hochachtung vor Ihnen, Fräulein von Leßdorf. Aber das Pflaſter der Großſtadt iſt gefährlich für ſo junge, alleinſtehende Frauenweſen wie Sie. Sie können ſtraucheln und ohne 2 ark. 5 „Sie wurden mir bis jetzt nicht gefährlich, Herr ſtadtlebens.“ 5 eſſe für das tapfere junge Mädchen wuchs. antwortete Wilma einfach. igel 5 8 5 ſollte das Mädchen ihm nicht mehr ausrücken. 1 Wilma bam mit ihren Bleiſtiftſtizzen zurück. Der Pfarrer betrachtete mit ſcheindar vielem Inter⸗ eſſe die Baumgruppen und Stilleben von Pflanzen und Steinen. Er hörte Wilmas Erklärungen, wie ſie dieſe Sachen auf kunſtgewerblichen, dem Zimmerſchmuck die⸗ nenden Gegenſtänden anbringen wollte. Er ſtellte auch einige Fragen, um nicht ganz teilnahmslos zu er⸗ ſcheinen, ſonſt aber war er ganz von ſeinen eigenen Anſichten geleitet. e 8 Plötzlich legte er die Hand auf das Blatt, welches Wilma ihm gerade hinhielt. 5 85 Das junge Mädchen ſah nun kommen, was ſie n⸗ ter allen Umſtänden hatte verhindern wollen. Sie er⸗ hob ſich daher ſchnell, um„Gute Nacht“ zu wünſchen. Er aber hielt ihre Hand feſt und drückte ſie wie⸗ der auf die Bank neben ſich nieder. Dann rückte er ihr ein wenig näher. „Fräulein Wilma, ich bitte Sie, beantworten Sie mir eine Frage: Wann würde denn all das Hübſche, „Sie wußten ſich davor zu ſchützen?“ Sein Inter⸗ en ſchaſfen wollen, erſt ſeinen richtigen 0 Goriſetzung loigt. ee ad ver Wolbe berech wer NNO e f 5 er zahlt.) Von Michel Georg, Bern. Nirgends ſpiegelt ſich die Not der deutſchen Gegen ⸗ wart ſo getreu wieder, wie in den täglichen Berichten der Polizei. In dem engen Beieinander der Millio⸗ nen in der Steinwüſte langzeiliger Straßen häufen ſich naturgemäß auch Krankheiten und Todesfälle, Unfälle und Verbrechen und gehäuft erſcheint das Elend noch größer, die Not noch ſchlimmer und Laſter und Ver⸗ brechen noch erſchreckender und troſtloſer. Aber es iſt nicht einmal ſo ſehr die bedenkliche Steigerung der Zahl der Berichtsfälle, die unſere Aufmerkſamkeit erregen muß, als vielmehr die Kraßheit und ſonderbaren For⸗ men, in denen ſie in die Erſcheinung treten. Wie der Seemann draußen auf hoher See an ge⸗ wiſſen Signalen und Zeichen erkennt, daß das Fahr⸗ zeug, dem er begegnet, in Not und Gefahr iſt, ſo lann der Beobachter unſeres Volkslebens an dieſen faſt nüch⸗ ternen, aber deſto objektiveren Mitteilungen erkennen, wie ernſt es um unſer Volksleben ſteht. Sittliche Halt⸗ loſigteit und wirtſchaftliche Nöte ſind bei uns gefährliche Gäſte geworden, die das Schickſal von allzu vielen zur Tragödie geſtalten. N 5 Eine beſonders bedenkliche Sprache redet die bis⸗ her kaum erhörte Zunahme der Selbſtmorde. Der Berliner Polizeibericht von einem einzigen Sonntag nennt 15 Fälle. We eine grauenhafte Epidemie ſcheint der ſelbſtgewählte Tod durch die Großſtadtſtraßen zu ſchleichen, wie eine jener mittelalterlichen Maſſenfugge⸗ ſtionen, die Tauſende zu Verbrechen und Lebensflucht trieb. Noch ernſter wird man geſtimmt, wenn man die Urſache der Lebensflucht genauer kennen lernt. An Zahl wie an Schwere drückenden Schickſals ſtehen voran die Pilger der Lebens, die da glaubten, mit ihrer Kraft zu Ende zu ſein, die verzweifelnd am endlichen Erfolg das Rennen nach der Exiſtenzmöglichkeit auf⸗ gaben. Und von dieſen ſind es wieder die vielen alten, alleinſtehenden Veteranen des Lebens, die da glau⸗ len, nicht warten zu können, bis ſie endgültig von ihrer quälenden Ausſichtsloſigkeft der Daſeinsſorgen befreit würden. Die meiſten gehören zu denen, die durch die Inflationszeit um die Früchte eines arheits harten Le⸗ bens betrogen ſind und nun mittellos und arbeits⸗ unfähig ſich der bitterſten Not überantwortet ſehen. Ihnen geſellen ſich viele Jüngere bei, die durch das Schickſal aus ihrer Arbeitsſtelle herausgeriſſen, vergeb⸗ lich nach einer Verdienſtmöglichkeit geſucht hatten. Von der Angſt um die Ihren gefoltert, täglich das Elend in der eigenen Familie vor Augen, ſtarben ſie vor dem letzten verzweifelten Schritt ſchon mehrfachen Tod; all ihr Betteln um Arbeit war vergeblich und ſchließlich raubte ihnen die Hoffnungsloſigkeit die Be⸗ ſinnung und führte ihre Hand zum Gashahn oder zwang ſie, auf andere Weiſe dem Daſein zu fliehen, das keine Lebensmöglichkeit mehr bot. Neben dieſen ſtehen die von dauernder Krankheit Zermürbten, die die Geduld und Kraft zu längerem Leiden verloren und im ewi⸗ gen Schlaf von ihren Schmerzen Erlöſung ſuchten. Waren Not und Arbeitsloſigkeit, Krankheit und Siechtum wohl zu allen Zeiten, wenn auch nicht in ſo vielen Fällen wie gegenwärtig die Urſachen der Le⸗ benflucht, ſo bieten die vielen, die allzu ſchnell netzt ihrem Erdenleben mit eigener Hand ein Ende bereiten, weil ſie ſich keinen anderen Rat in zerrüttenden Dis⸗ harmonien unglücklicher Ehen mehr wiſſen, ein neues, für unſere Zeit überaus charakteriſtiſches Kapitel. Zu⸗ meiſt unbedacht und allzu ſchnell, beſonders in der Kriegszeit geſchloſſene Ehebünde, erwieſen ſich als qualvoll und verfehlt, und in dieſer Hinſicht, nach ver⸗ bitternden Kämpfen zweier nicht zuſammenpaſſender Menſchenkinder, ſieht man dann keinen anderen Aus⸗ weg mehr, als die Befreiung durch Selbſtmord. Dieſer unheimlichen Zeitſuggeſtion unterliegen aber auch viele, die in Widerſpruch mit den Strafgeſetzen ge⸗ raten ſind. Durch ihre allzu ſehr gelockerten morali⸗ ſchen Anſchauungen wurden ja leider viele, die nicht ge⸗ nügend Hemmungen beſaßen, zu Vergehen und Verbre⸗ chen verlockt. Und wenn dann ihr Tun offenbar wurde. 3 Wie Net die Jute vor Der Srre A Wedge 5 — 5 ſchendes Geſpenſ in den Zeugenoſſen die ausw zen gen die immer häufiger werdenden Seſoſtmorde ſogar unreifer Kinder, die oft um geringer Vergehen willen getätigt wurden. ö 5 Mag man auch bereit ſein, dieſe erſchreckenden Be⸗ richte der Polizeimeldungen dadurch zu erklären, daß das Leben in unſeren Tagen viel an Wert für den ein⸗ zelnen verloren hat, den eigentlichen Grund dafür müſ⸗ ſen wir letzten Endes vor allem in dem traurigen Nie⸗ dergang einer tieferen religiöſen idealiſtiſchen Welt⸗ anſchauung ſuchen. Man hat von gewiſſen Seiten kein Mittel unverſucht gelaſſen, den Menſchen der Gegen⸗ wart den großen ſittlichen Halt der Religion zu min⸗ dern. Wirtſchaftliche Sorgen ſind größer geworden, Leiden und Lebensdiſſonanzen wuchſen aller Orten, aber die Kraft zum Ertragen wurde zerſtört, indem man dem religiöſen und vaterländiſchen Idealismus die Macht nahm. Man rüttelte an den feſten Mauern, die noch zu allen Zeiten die Menſchen vor ſtumpfer Reſig⸗ nation und Verzweiflung geſchützt haben. Man verwirrte die Köpfe durch politiſche Trug⸗ ideen, zerriß das Band der tradionellen Religion, und nun darf man ſich auch nicht wundern, wenn die von Daſeinsnot Geängſtigten und Geſchwächten oft nicht mehr die Kraft beſitzen, das Leben zu ertragen. Aus den nüchternen, mitleidloſen Mitteilungen der Polizeiberichte klingen ſchwere, ernſte Mahnungen und Forderungen. Sie zu überhören heißt, unſeres Volkes tiefſte Not zu leugnen. 3 ——— Ein Millionenerbe als Räuber. Die amerikaniſche Verbrechergeſchichte hat einen Fall aufzuweiſen, wie er wohl kaum ein zweitesmal wiederkehren dürfte. Er handelt von Jack Durand, dem amerikaniſchen Karl Moor. Zweifelsohne beſitzt er vie⸗ les Gemeinſame mit dieſem Helden des Schillerſchen Jugenddramas. Wie Karl Moor entſtammt er aus einer 11 und wohlhabenden Familie und iſt zum Räuberhandwerk übergegangen aus Ueberzeugung, aus Haß gegen die beſtehende Geſellſchaftsordnung. Ja, hier in dieſem Falle iſt der tragiſche Konflikt noch da⸗ durch verſchärft, daß Jack Durand nicht etwa der bibliſche Sohn jenes Millionärs iſt, welcher ihn zum Erben ſeiner Reichtümer eingeſetzt hat, ſondern daß ihn Menſchenliebe und Güte zu dieſem Vorteil ver⸗ holfen haben, denn er war ein armes, namenloſes Fin⸗ delkind als ihn ſeine Pflegeeltern zu ſich nahmen. Sie ließen ihm eine ausgezeichnete Erziehung geben und freuten ſich über die Entwicklung des klugen, begabten Kindes. Sie adoptierten ihn, gaben ihm ihren eige⸗ nen, in Amerika wohlbekannten Namen und ſetzten ihn als Erben ihres geſamten Vermögens ein. Wohl nie hat ein armes Findelkind ein ſolches Glück beſchert be⸗ kommen. Sorgende mütterliche Liebe umgab ihn und der Vater bereitete ihm den Weg zu einer glänzenden Laufbahn. Er wuchs auf in all den Annehmlichkeiten und Freuden, die ein Millionendollarſchatz gewähren kann. Doch in dem kleinen Jack regten ſich wilde, un⸗ geſtüme Mächte. War es Vererbung von Verbrecher⸗ inſtinkten, deren ſchuldloſes Opfer er wurde, waren es genial⸗dämoniſche Empfindungen, die in einem ſtolzen eigenartigen Kind den Gegenſatz zwiſchen ſeiner nie⸗ drigen Herkunft und machtvollen, millionengeſicherten Zukunft in eine krankhafte Idee umſetzten? Kaum den erſten Jünglingsjahren entwachſen, ſchloß er ſich immer feſter an eine Schar übelbeleumdeter Burſchen an und bald tat er den entſcheidenden Schritt. Er verließ das Haus der Adoptiveltern, gab das geſicherte bürgerlich⸗ ausſichtsreiche Leben auf und wurde Führer einer Ver⸗ brecherbande, mit der er Einbrüche verübte. Jinige ſeiner Helfershelfer wurden zwar von den Poliziſten gefangen genommen. Jack Durand aber konnte entkom⸗ men. Begeiſtert prieſen die Banditen ihren Führer, der die Seele und der Geiſt ihrer Vereinigung, der North Shore Gang ſei, und von glühend em 9 gegen die Geſellſchaft erfüllt dereinſt der größte Verbrecher auf der Welt werden würde. 8