Heckar-Bofe Samstag, den 10. Oktober 1925(2. Blatt .„ 0 8). (Locarno und die wiriſchaftliche . Neuor jentierung. „Won unſerem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter.) i 1 1 zum Abſchluß gekemmenenen Verhandlungen über heineiſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag laſſen es angebracht ichen, einen Blick auf die ſonſtigen zwiſchen dem n Reiche und den Auslandsſtaaten beſtehenden f angebahnten vertragsmäßigen Regelungen der eile ſaftlichen Beziehungen zu werfen. Ganz allgemein 19 Ai aſtellen, daß zur Zeit Handelsverkräge im len lt eren Sinne— auf längere Dauer und mit 150 ſnifabkommen— die es der Wirtſchaft der Vorkriegs⸗ 75 ind ſeſtatteten, auf—— 95 hinaus Dispoſitionen zu treffen 15 dder ich dementſprechend einzuſtellen, nicht gibt. Dieſe 08 Gelten es gerade, die den wirtſchaftlichen Beziehungen r Fefühl der Sicherheit und Stetigkeit verliehen, das a 5 dune gedeihliche Entwicklung unbedingt erſorderüic ist. pale egglelen Re die Verworrenheit der politiſchen Nach⸗ 15 1 ältniſſe hervorgerufenen Zuſtänden Wandel zu d en, dürfte in nächſter Zeit eine der Hauptaufgaben 1 Sleichs regierung ſein. Ederen beſonderer Tragweite für das deutſche Wirtſchafts⸗ te- en ier 8 0 * Fal iſt die vertragliche Geſtaltung der Beziehungen zu 21 fed, Amer, Frankreich, Spanien und Oeſterreich. 00 2 0 übrigen in Betracht kommenden Staaten handelt 10% a0 nur um die Umwandlung proviſoriſcher 0 tbegünſtigungs verträge in feſte Abkom⸗ 17, mit beſtimmten Zolltarifen. „ den Moe mit England und Amerika abgeſchloſſe⸗ ie Abetr eiſtbegünſtigungsverträge beſteht, was England 7 dung kifft, inſofern die Ausſicht auf eine baldige Abände⸗ den dals die Meiſtbegünſtigungen gemäß den Beſtimmun⸗ beinerzeit ausgeführten Protokolls durch feſte 2. ——— SZortrrartfe unter Nuckſchtnahme auf die beider⸗ U eitige Wirtſchaft erſetzt werden ſollen. Frankreich gegenüber beruhen die Hoffnungen auf Beſſerung der wirtſchaftlichen Beziehungen in erſter Linie guf dem glücklichen Verlauf der Sicherheitspaktverhand⸗ lungen. Tritt bei dieſen der Wille zur Verſtändigung mit Deutſchland in politiſcher Beziehung klar zu Tage, ſo iſt der Wunſch nach geregelten wirtſchaftlichen Beziehun⸗ gen nur die natürliche Folge und der deutſchen Delegation, die ſich Ende dieſes Monats wieder nach Paris begeben ſoll, ein erfolgreiches Arbeiten ermöglicht. Der Abſchluß eines Vertrages mit Oeſterreich ſcheint gleichfalls in abſehbarer Zeit bevorzuſtehen; ebenſo iſt ein Fortgang in den deutſch⸗italieniſchen Verhandlungen, in denen es ſich um einen Vertrag im alten Sinne handelt, unverkennbar. Aufs engſte dürfte mit dem Ausgang der deutſch⸗italie⸗ niſchen Verhandlungen das Schickſal der deutſch⸗ ſpaniſchen verknüpft ſein. In letzterem Falle iſt die Situation dadurch erſchwert, daß die Kündigung der laufenden Verträge ſowie die inzwiſchen ſich herausgebildet habende Neugeſtaltung der allgemeinen Wirtſchaftslage in Spanien teils eine ſtarke Mißſtimmung, teils den Wunſch nach wirtſchaftlicher Neuorientierung hervorgerufen hat. Ganz ungeklärt iſt die Lage bezüglich Polens. Nach⸗ dem dieſes bei den letzten Beſprechungen die Abſicht kund⸗ gegeben hat, zu den ſchon beſtehenden Zollſchranken noch neue erhebliche Zollerhöhungen vorzunehmen, dürfte es für Deutſchland kaum zweckhaft erſcheinen, von ſich aus neue Schritte zu treffen, um die Verhandlungen fortzuſetzen. Die Nachricht, daß vor etwa 3 Tagen eine polniſche Delegation nach Berlin abgereiſt ſei, um auf der Baſis der früheren deutſchen Vorſchläge zu verhandeln, iſt nach den Informa⸗ tionen der deutſchen amtlichen Stellen in Warſchau ganz unrichtig. Nach letzten Meldungen aus Warſchau hat der Sejm mit der Beratung der neuen Zollgeſetze begonnen. Das neue Material für die Handelsvertragsverhandlungen mit Deutſchland wird ſofort nach Beendigung der Sejm⸗ beratungen der deutſchen Handelsvertrags⸗Delegation übermittelt werden. Es iſt wahrſcheinlich, daß die deutſche Delegaffön die Prüfung des Maätertals in abermals 14 Tagen beendet, ſo daß mit der Aufnahme neuer poſttiver e in vier Wochen ab heute gerechnet werden ann. Allen dieſen Hoffnungen und Beſtrebungen zur Beſſe⸗ rung der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage dürfte jedoch nur dann ein günſtiges Prognoſtikon zu ſtellen ſein, wenn die Konferenz von Locarno die auf ſie geſetzten Erwartungen erfüllt, d. h. wenn ſie die Befriedung Europas bringt und damit die politiſche Entſpannung der geſamten Weltlage. Hiermit wäre der erſte große Schritt auf dem Wege der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Verſtändigung und Geſundung getan, denn die enge Verbindung von Politik und Wirt⸗ ſchaft hat noch nie einen überzeugenderen Ausdruck gefun⸗ den als gerade in den Ereigniſſen der letzten Jahre. P SeHU IZ MARKE 1 * 7 ä 2 N Mleider- und Mantelstoffe breit, erstkl. Meeraner Farbtönen Mtr. Schotten, nur gute Qualitat, in neuen 88 Mustern.. Mtr. 95, Pl. Fabrikat... 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Der Weltpoſtverein, deſſen Schöpfer zu ſein, das un⸗ ſterbliche Verdienſt des deutſchen Generalpoſtmeiſters Stephan iſt, kann in dieſen Tagen auf ſein fünfzigjähriges Beſtehen zurückblicken. Es iſt allgemein bekannt, welche ungeheure Bedeutung dieſes Werk, das auch den Weltkrieg ohne Fährniſſe überdauert hat, für den internationalen Verkehr gewonnen hat. Die Weltpoſt bedient ſich ſelbſt⸗ verſtändlich aller Errungenſchaften, die auf den verſchie⸗ denſten Gebieten bis in die neueſte Zeit hinein gemacht worden find.. Trotzdem findet ſich in dem neuzeitlichen Poſtverkehr noch vielfach die einfachſte Form der Beförderung von Poſt⸗ ſtücken, nämliche die mittels Botenpoſt. Abgeſehen von der örtlichen Bedeutung der Botengänge, die gerade in den Kulturſtaaten in ihrer Häufigkeit als das letzte und beſte Glied der mannigfachen Beförderungsmittel anzuſehen und infolgedeſſen ſehr entwickelt ſind, findet in den ungeheuren Gebieten der außereuropäiſchen Länder, wo Einrichtungen der neuzeitlichen Erfindungen noch nicht beſtehen, der Poſt⸗ dienſt mit Fußboten die ausgedehnteſte Anwendung. Die rieſigen Entfernungen im chineſiſchen Reiche beiſpielsweiſe werden überall dort, wo keine ſchiffbaren Flüſſe oder Kanäle den Verkehr vermitteln, faſt ausſchließlich von in Aten en bewältigt. Dasſelbe gilt meiſt von den Ländern in Aſien. Daß dieſer Poſtdienſt mitunter ein ſolcher von ein⸗ fachſter Art iſt, verſteht ſich von ſelbſt. In Marokko zum Beiſpiel liefen noch vor kurzem die Poſtboten die lange Strecke zwiſchen Tanger und Fez in vier, zwiſchen Tanger und Marrakeſch in ſieben Tagen. Sie nährten ſich ſchlecht, nahmen mit einigen Feigen und einem Stück Brot vorlieb und ſchlummerten auf freiem Felde, ob es Regenwetter oder Sonnenſchein war. Um die Mor enſtunde nicht zu verſchlafen, hefteten ſie eine Art von ündſchnur an das nackte Fuß elenk, die während des Schlafes fortglimmte und, wenn ſie abgebrannt war, dem ese ff in ſehr fühl⸗ barer Weiſe zum Aufbruch mahnte. Dieſe Poſtboten hielten faſt immer die gerade Linie. Sie durchwateten oder durch⸗ ſchwammen die Flüſſe, kletterten über die Berghänge, auf enen ein geübtes Maultier ſtraucheln würde, krochen auf allen Vieren vorwärts, trotzten im Herbſte ausgiebigen und anhaltenden Regengüſſen, im Sommer der Hitze, im Winter dem Staube. So durchwanderten und durchliefen dieſe geplagten Menſchen das weite Reich jahrein, jahraus. Kaum am Ziele angekommen, ging es wieder weiter, ohne Raſt und Nuh'. Herbſtabend am See. Ein lauer Herbſtabend... Die ſich zum e anſchickende Abendſonne hängt wie ein feuriger Schil mitten über dem kleinen See. Silbriger Dunſt lagert über dem Spiegel des Waſſers, über das ein leichter Wind dahinſtreicht, ſo daß ſich die Wellen bewegen wie e Fiſchlein. Ab und zu fährt wie ein Hai ein Motorboot über die Waſſerfläche, und vor ihm fliehen die Wellen wie lange Schlangen an das Seeufer. Hinter ihm ſchäumt und brodelt es wild. Doch es iſt kein Ungetüm! Es trägt harmloſe, fröhliche Ausflügler. In ſchaukelnder Bewegung kreuzen mitten auf dem See Boote wie Vögel mit großen, weißen Flügeln. Vergnügte Menſchen ſitzen darin, hier ein einſamer Träumer, ſtill dahingleitend, dort ein luſtig ſchwatzendes junges Paar. Aus dem Schilf einer verbor⸗ genen Bucht taucht eine kleine Nußſchale auf. Sie wird von nackten Armen gerudert, und die ſanftrote Bluſe der Dame am Steuerruder ſpiegelt ſich feurig im Waſſer wieder bei den Strahlen der A endſonne.„Gold' ne Abendſonne, wie biſt du ſo ſchön!...“ An dem Ufer des Sees ſchaukeln ſich die Schatten der braunroten Buchen und Eichen, die es umſäumen, in den Waſſern, als wollten ſie ſich in den Schlaf wiegen. Eine felſige Höhe mit ihrer dunklen Tannenlehne ſpiegelt ſich in der in der Abendſonne glitzernden Flut. Rings um das kleine Gewäſſer zieht ſich wie ein Dom rauſchender alter Eichen und Buchen ein ſchmaler Pfad, auf dem noch ſchweigſame Wanderer die Schönheit des Abends genießen. ohl dem, der ſich ein Wie bewahrt hat, andächtig und ſtill dem Raunen des Windes und dem Rauſchen des aldes zu lauſchen!„Wenn ihr's nicht verſpürt, ihr werdet es nicht erjagen,“ heißt es in der Schrift. Auf der anderen Seite der allmählich immer ruhiger werdenden Waſſerfläche ragt die Zwiebelſpitze eines Kirchturms in den Abendhimmel, und der Turm mit dem Kirchlein hebt ſich von dem Horizont wie eine dunkle Silhouette ab. Daneben liegt friedlich der ſtille Kirchhof mit weißen Grabkreuzen und ſanft ſich wiegenden Trauer⸗ weiden. Unter ihnen ruhen die aus, für die der Herbſt und Winter ſchon gekommen iſt. Auf der Spitze des Kirchturmes erhebt ſich das ei und in der Kirche glüht über dem Altar und den Heiligenbildern das farben⸗ funkelnde Abendlicht durch die bunten Fenſter des Gottes⸗ hauſes. Sterne der Hoffnung! Um die Kirche herum liegt das Dörflein, deſſen wenige Bewohner von der Arbeit des Tages ins trauliche Heim zurückkehren. Einſt wird auch ſie, des Wanderns müde, der Herbſt und der Winter ſanft umfangen. Wildenten und andere Waſſervögel ſchnattern im Die weiße oder Schneepute. (Mit Abb.)(Nachdr. verb.) Die reichlich 400 Jahre, in denen der Truthahn 19 europäiſchem Boden gezüchtet wird, haben bei ihm na 9 Gegenüber der wilden Art waren allerdings die 1 Puter nach und nach in der Größe bedeutend zur rde gauge, in der Farbe jedoch blieb das bronzig ſchimme 15 6 ſehr ſchön, ſo daß man ſie mit Recht als ere neepu . f. Am meiſten wurden weiße Puten ſeit alters in ung und anderen ehemaligen öſterreichiſchen Kronländern den züchtet und kamen von hier aus in großen Mengen fernoß Handel. Die Völker engliſcher Zunge bezeichnen hiezſer das weiße Truthuhn als den„Auſtrian Turkey“, den b te reichiſchen Puter. Die von dort nach Amerika gelet hen Tiere wurden indes wieder mit dem durch Wildblut ge größerten Truthuhne gekreuzt, und das Ergebnis rn als ſehr große weiße Pute, die man früher in Deutſchlarg e „Virginiſche“ bezeichnete, wie andere Erzeugniſſe rikas auch. 7 a ä Daß in den weniger ziviliſterten oder tropiſchen Län⸗ dern die Poſtboten mancherlei Ge ahren ausgeſetzt ſind, liegt auf der Hand. Namentlich iſt dies dort der Fall, wo der Botengänger die Begegnung mit reißenden Tieren zu fürchten hat, wie beiſpielsweiſe in Vorderindien, wo Jahr für Jahr eine beträchtliche Zahl von Poſtboten von Tigern zerriſſen wird. uf einer ſehr niedrigen Stufe ſteht auch noch der Boten⸗ dienſt in den Negerländern Afrikas. Trotzdem aber muß es geradezu in Erſtaunen ſetzen, daß Poſtſendungen welche den arte aus dem Innern der Sudanländer oder aus 1 den äquaterialen Regionen des dunklen Erdteils herrühren, 0 die Küſtenſtädte überhaupt erreichen. Mancher verſchollene Afrikaforſcher hat auf dieſe Weiſe ein Lebenszeichen von ch und Nachrichten über ſeine Tätigkeit dem Abendlande übermittelt, wenn dieſe manchmal auch erſt nach Monaten, ja nach Jahr und Tag angekommen ſind. Sogar auf ein⸗ 2 Waſſer an einem vorſpringenden Halbinſelchen. Dort ſteht, umrahmt von hohem Schilf, ein Angler und blickt unbeweglich auf die Waſſerfläche mit ihrer unergründlichen Tiefe und nach ſeiner Angel und wartet auf einen„Biß“. Aber trotz des milden und ruhigen Wetters bleiben der Fiſchlein in ſeinem Netze nur wenige. Unwillkürlich kommt einem die Weisheit Goethes in ſeinem„Fiſcher“ in den Sinn: Das Waſſer rauſcht', das Waſſer ſchwoll, 8 0 Die weiße Pute iſt nächſt der amerikaniſchen Benz der größte Schlag. Ein mehrjähriger Hahn muß mice oll 12 Kilogramm, die Henne 8 Kilogramm wiegen. xuſt durchaus fleckenlos weiß ſein; der Roßſchweif an 195 ſtegel der Hähne iſt ſchwarz, die Füße wünſcht man lebhaf das 2 lackrot. 30 gegen Ein Fiſcher ſaß daran, In den Zuchteigenſchaften beſteht kein Anterſchiet e den ah nach der Angel ruhevoll, über anderen Farbenſchlägen. Die Hauptſache iſt be. ch Kühl bis ans Herz hinann 8 1 0 ſtets, 8 0 1 mindeſtens due 0 nell ſinkt die Nacht hernieder. Das Gezwitſcher der ere zu verwenden und dieſe möglichſt naturgemäß fe un ann en gefiederten Sünger in den a e einem kalten, ſehr luftigen Stalle bei gutem Auel Die verſtummt vollſtändig, und feierliche Ruhe lagert ſich über eher knapper als zu reichlicher Fütterung zu ha als ſeht Wald und See. Ein mit müdem Schritt von der Arbeit J Jungen ſolcher Stämme erweiſen ſich dann au ach hel Heimkehrender unterbricht die abendliche Stille mit einen gut aufziehbar. Maijungtiere müſſen zur Weihn ſame Inſeln des Ozeans befinden ſich einfache Briefſammel⸗ 5 8 1 die en egen Lebe geſten ang. deichene, dwendſedenß Wabeefeden! aue, debe den be ven wegen degree ahrenden ern Briefſchaften eingelegt, beziehungs⸗ 0 5* 2 5 i re . 1 5 a wee Bekanntmachun e 5 zu verkaufen. 0 11 g. Hauptſtraße 171. Maggi's Würze f 5 8 1 g hilft Fleiſch ſparen 88 ü Die Pundiagsmaßl 1925 beir. Monatlich 500.— gb en eg ee 85 Die Stimmliſte zur Landtagswahl am 25. Oktober 1925 liegt vom 1. Okt. eee 7 alder eee dun due ee 5 1925 bis einſchließlich 11. Oktober 1925 vormittags von 8—12 Ahr und nach⸗* f ter Tropfen Maggi's Würze. 0 90 mittags von 1—5 Ahr im Rathaus zu jedermanns Einſicht auf. An den beiden Erire 0 Man verlange ausdrücklich Maggi's Würze. W 5 Sonntagen 4. und 11. Oktober 1925 kann die Stimmliſte von ½11 bis ½12 Uhr vor⸗ Keine Vorkenntniſſe, 555 b. mittags eingeſehen werden.. 980 0 N D 88 N Abſtimmen kann nur, wer in eine Stimmliſte oder Stimmkartei eingetragen iſt 1 8 0 5 oder einen Stimmſchein hat. 3 ae 0 182 5 Wer die Stimmliſte oder die Stimmkartei für unrichtig oder unvollſtändig hält, Krug, Berlin W 267 ö r kann dies bis zum Ablauf der Auslegungsfriſt beim Gemeinderat ſchriftlich anzeigen oder] Neue Ansbacherſtr. 7. ö 31. zur Niederſchrift geben. Soweit die Richtigkeit ſeiner Behauptungen nicht offenkundig iſt, 10 1—„— A N hat er für ſie 5 1 5 ee er 13 5 150 Stimmberechtigt ſind alle zur Reichstagswahl berechtigten Reichsdeutſchen ohne 1 N 15 5. lation g N Unterſchied des Geſchlechts, alſo alle am Wahltag 20 Jahre alten Reichsangehörigen welche Unreines Blul Hal! ir übernehmen die Lieferung ung nge 8 ö im Lande Baden ihren Wohnort haben. e 1 5 ö 5 ee aller Art. 88 Beamte und Arbeiter in„ 5 5 5 9 e 10 eden 2 f: ö e 5 Ersa J 98 Badens haben, ſowie die Angehörigen ihres Hausſtandes ſind ſtimmbere igt, wenn ſie Kopfe, Kopfschmerz, trinke f 990 amtliche Zubehörteile u e 8 0 die badiſche Staatsangehörigkeit beſitzen und im übrigen die Vorausſetzungen des Geſetzes 3 e Wir führen 5 0„ aller sl 8 ö bei ihnen vorliegen. Unter Staatsbetrieben in dieſem Sinne ſind auch die Reichs⸗ W Drogerie 11 agel C 8 ö betriebe zu verſtehen..— WI b Auskunft über Ne jenen 0 88 Das Wahl und Sin mrecht ruht im Falle der Aberkennung der bürgerlichen Metallbetten iT geben bestenrocanschiagen uch ien,. ö Ehrenrechte durch rechtskräftiges ſtrafgerichtliches Urteil, ſowie in den Fällen der Ent⸗ Stahlmatratzen, Kinderd. für Interessenten vonsette un A 0 mündung und der vorläufigen Vormundſchaft. ö f dir. an Priy. Kat. 2025 frei.. oder abends Radioko Jie 5 Wer in der Stimmliſte eingetragen iſt, wird durch Poſtkarte davon 8 Hur.) Vorträge umsonst. 1 ö benachrichtigt werden. Diejenigen, die eine ſolche Poſtkarte bis zum 1. Okt.„„ 1 g nicht erhalten haben, haben beſonderen Anlaß, die Stimmliſte einzuſehen e— Nopn Kuumb f 1 J. 5 8 15 nud gegen ihre Nichteintragung Einſpruch zu erheben. e e Ni* 1 Seckenheim, den 29. September 1925. ee 65. 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Zimmermann Mu, Fe Waner Wel. 3 6 Elgene Bürstenbinderoel. f eee gung z bene e eden wee„uur ene“, 85 menen o Inv uvl bur! een eee e ee d lech ent Sog Bunge nemme zeapqhoz&fupboje ur did ubs ee ebenen een nne wc ie und qun nenn nt puqusonzz neue nis eig jo vun ae es zusggea& sn Aeeals uon oa uuv une 211 1d im evg zwat—— uuf poq e. dann nere gie eig mog 210 due 218 i enn eee n e ee en ee 8 8 b uv Susqog seg uequfunzz eva sw eggs ꝙpou pad ava ub unu gv pu eo s oibuviun zuuu unc upnled ze uv vun so nvuig an ink phogz zus 30129 Dede eee 18 udp 9e ud inv pied p en oog uigvg used ne Ab eue wee een eee ee en weg ne udaunleb gequsellogz svaus go Sous ausm gun usdduouuß did pig unu ane ang vungz * ue ate been menen nog euch 2461 an weer neee weer eite; ande dig inv uf Arn eee eee been e enen eu daehpu mand dig ener neee gun san ae r eiue mene bun une enen eig o pod near eng ogß meue u e eeee8 nee en gend neue eie ant mejvgz evg a6 Aung usdung amg id zun uumjgz 10 Hpcploc ueu e en eee cure bun e b us 15 pod aM nee eee wee ne cee ou 2389⸗ 1 pod epnlegz ud uur z aun ugs bur mvzog uo een gun Lepa des di eas ͤ vun i„uefa pg que nn zwo us e een ehen et een ei Amun ue ug Teſpsbun seg 1% Awvat pues eus zi une e eee eee: Snoghüsipgz Lu! num wuuss 2 nell va dne uheinp zs 58 . a ulli ne uz Bungee oba dach 2 aun nende nt us! aug ue zg uzum ig did J pprgenöhze ge ano 219 uv reg amo Sung ur pm dcp Bunk dane eee eee ee wee ee ene ein unceun ne ien een enen og n 52 an dps unos ug ud uud 3 vue uus gun urg usbnteunz usr zun dunn ue ee e eee eee eee en ie 8——— ide sia aun wb pee ach avait pu a univ n done uon ic u ueupoz 7 gun uszeipo 5 5 „ Ceusſoqtza pniqppzz) tu aus ag11 8 O uaga uvmotc 15 zudde dic geg gun au 8 pm ivo unge at v o neun enen ene ne ah 19 21 e enen eee ehe eee en e bed? azanvich onpquse Sung sv Sedo Leue ub! 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Ich aber bin auch mit Spreewaſſer getauft.“ Sie reckte ſich ſtolz. Wilma nahm das Anerbieten dankend an, und bald war nach der Beſichtigung der Abſchluß perfekt, denn der Laden mit Verkaufsräumen und allem Zu⸗ behör, einem Schlafkämmerchen und einer Miniatur⸗ küche entſprach fürs erſte allen Anforderungen Wilmas. Der gedruckte für alle Fülle bereitliegende Mietvertrag wurde gleich herbeigeholt und am Nachmittag wollten die beiden Parteien beim Rechtsanwalt ihre Unter⸗ ſchrift beglaubigen laſſen. Wilma war mündig, außerdem hatte ihr Luiſe eine genügende Summe mitgegeben. So konnte ſie es ruhig wagen. Die in ſehr wohlhabenden Verhältniſſen lebende Elſe Schauveling machte ſich ihre eigenen Ge⸗ danken dabei. Sie hatte immer beſondere Freude am Wohltun gehabt, denn ſie war ſehr weich veranlagt. Außerdem kam noch ein ihren Ehrgeiz kitzelndes Ge⸗ fühl hinzu, das ſie ſo eine Art von kleinem Kunſt⸗ mäcen ſpielen ließ. i Sie überlegte auch ſchon, wie ſie gleich zu Anfang ihrer geliebten kleinen Wilma wohl beiſtehen könnte. Das war ja eine famoſe Abwechſlung. Gleich morgen wenn ihr Mann, der vielbeſchäftigte Bankier, auf der Börſe war, wollte ſie Wilma durch einen Dienſtmann eine Anzahl guterhaltener Möbel zuſchicken die bei ihr auf einer Bodenkammer unnütz umherſtanden. Elſe freute ſich rieſig, für die Unzahl müßiger Stunden, zu denen ſie verdammt war, wieder eine Ab⸗ lenkung gefunden zu haben, nachdem viele der jungen Künſtlerinnen, die ſie bisher protegiert hatte, gerade in letzter Zeit nach anderen Städten gegangen waren. Frau Elſe Schauveling helt jeden Donnerstag Fünf⸗Uhr⸗Tee, bei dem ſich dann auch viel junges Volk in ihrem gaſtlichen Hauſe zuſammenfand. „Weißt du, das wird herrlich,“ ſagte ſie, als ſie etwas ſpäter auf der Verranda einer Konditorei bei⸗ ſammen ſaßen und ihr Wiederfinden mit einer Taſſe Schokolade begoſſen.„Ich werde nun wahrſcheinlich mehr in deinem niedlichen Laden ſitzen als bei mir zu Hauſe; und ein paar hübſche Sachen mußt du mir dann auch gleich mit deinen geſchickten Pfötchen her⸗ ſtellen. Ich will deine erſte Kundin ſein. Zeig' mir übrigens doch mal die kleinen kunſtfertigen Finger. Sie ſtrich ihr ſchweſterlich zärtlich über die Hände. „ Wilma war ſelig. Wie wohl ihr, der früher ſo Einſamen, doch dieſe Liebkoſung tat— wie gut es doch jetzt der liebe Gott mit ihr meinte! „Weißt du, ich mache dir alles in ſtilgerechter Aus⸗ führung. Ich habe reizende Skizzen geſammelt,“ ſagte ſie dann, auf die Wünſche der Freundin eingehend. »Famos!“ ſtimmte Elſe bei,„ich brauche gerade ſo was. Es iſt jetzt Mode, und man bekommt in den Galanteriewarenläden doch nicht das Richtige. Da werden mich die anderen beneiden.“ Elſe beſtellte gleich einen Paravent mit Wald⸗ landſchaft und einige Lampenſchirme für die elektriſchen N Glühbirnen in Blumenform. 5 Wilma war glückſelig. Wie paſſend ihr das kam. »Und weißt du, das Schönſte, was ich fabriziere, das ahnſt du ja überhaupt nicht, das iſt noch mein Ge⸗ heimnis; mit dem werde ich dich aber überraſchen. Wilma plante ſchon ein ſchönes Geſchenk von auf⸗ erſtandenen Blumenkindern für Elſe. 5. Es war drei Uhr und die beiden Damen konnten des Plauderns kein Ende finden, ſo viel herrliche Zu⸗ kunftspläne, mit denen ſie ſich gegenſeitig nützlich ſein konnten, hatten ſie beſprochen. In den nächſten Tagen wollte Wilma erſt ihre Wohnung einrichten, dann ſollte ſie zu Elſe kommen. c . een. Aid, Scha, daun uch Du Wa n MANN er. Pfählen am Donnerstag um 5 Ur aui; Rer K meine Adreſſe.“ Sie griff in ihr goldenes Täſchchen und holte eine Viſitenkarte heraus, auf die ſie auch gleich noch mit einem juwelenbeſetzten goldenen Bleiſüft, der an ihrem Golddrahttäſchchen baumelte, die Telephonnum⸗ mer ſchrieb.. 8 ö 5 Wilma betrachtete neidlos die Eleganz der reichen Freundin; ſie war ja nun auf dem beſten Weg, Geld zu verdienen, und— dabei unabhängig zu ſein.. Die Damen trennten ſich. Wiima wanderte, das Herz voller Glückſeligkeit, durch die Straßen Charlot⸗ tenburgs und den in Herbſtpracht prangenden Tiergar⸗ ten ihrer nördlichen Behauſung bei Frau Pußhlicke zu. Nun würde es ja nicht mehr lange dauern, bis ſie auch in den vornehmen Weſten überſiedelte. ö „Menſchenkind, wat werden ſe nun fein,“ ſagte Grete Baum, und Frau Puhlicke ſetzte hinzu: 3 „Nu werden Se uns woll jar nicht mehr ennen, Fräulein Wilmachen.“ Aber ſie beruhigte ſich ſchnell, als Wilma ihnen verſprach, ſie ſpäter in ihrer neuen Behauſung zum Kaffee einzuladen und die alte Freund⸗ ſchaft zu bewahren. ö g Neidlos freuten ſie ſich des Glücks der Haus genoſ⸗ n. ö ö Wilma war die ganze Woche von einer geradezu unheimlichen Tätigkeit, die auch nicht den Gedanken mehr an ihre Enttäuſchung mit Graf Dieter auftom⸗ men ließ. i N Sie löſte unter dem Gejammer Frau Puhßhlickes ihr bisheriges Heim bei dieſer auf und brachte mit einer Pferdedroſchke ihre Habſeligkeiten nach der neuen Woh⸗ nung. f Die nächſten Tage gab es für Laden und Woh⸗ nung noch viel Kleinkram zu beſorgen. Wilmas Glück⸗ ſeligkeit erreichte aber ihren Höhepunkt, als am Nach⸗ mittag eine ganze Ladung reizender kleiner weißlackter⸗ ter Möbel von Frau Elſe Schauveling ankam, die frü⸗ her deren Diele geziert hatten. Sie konnte ſie gut ent⸗ behren, da ihr Mann dieſen Raum jetzt mit koſtbaren Antiquitäten geſchmückt hatte.. Manches brauchbare Stück fand ſich noch unter den Sachen, ſo zum Beiſpiel ein kleines, mit roter Seide beſpanntes Sofa, das nun als Glanzſtück in Wilmas Salon prangt; darüber kamen die Oelbilder der Eltern. Nun ſah es überhaupt entzückend aus! Als Wilma zum erſten Male aus der Ladentür trat, mußte ſie mit lächelnder Miene daran denken, daß ſie der Großtante bei deren Herzenskälte gedroht hatte, ein Bild von Gottfried von Bouillon als zugkraftiges Aus hängeſchild über die Tür anbringen zu laſſen. Das geſchah nun zwar nicht, dafür aber wirkten deſto zug⸗ kräftiger die reizenden kleinen Sachen und Sächelchen, die Wlna gleich in ihrem Schaufenſter ausſtellte. Be⸗ ſonders die künſtlich angeordneten Wachsblumen lockten ſchon bald das ganze diſtinguierte Damenpublikum von Berlin W. herbei. N N Es kam hinzu, daß der Laden außerordentlich dicht an der ſtark beſuchten Tauenzienſtraße lag, wo die vor⸗ nehme Welt den ganzen Tag flanierte. Wilma hatte gleich in den erſten Tagen eine An⸗ zahl Beſtellungen auf friſchgehaltene Blumen zu notie⸗ ren. Sie mußte ſchon nach kurzer Zeit eine Gehilfin einſtellen, ein Mädchen, das eben von der Lunſt⸗ gewerbeſchule gekommen war und ihr wieder durch aller⸗ hand andere Kunſtfertigkeit Nutzen bringen konnte. 8* Am Donnerstagnachmittag überließ Wilma ihren Laden auf einige Zeit der neuen Gehilfin und begab ſich zum Fünf⸗Uhr⸗Tee Elſe Schauvelings. Sie wollte die gütige Einladung ſchon aus Geſchäftsrückſichten nicht verſäumen, glaubte ſie doch, dort manche Bekanntſchaft zu machen, die ihr dienlich ſein konnte. Und ſie hatte ſich nicht getäuſcht! In den mit dem modernſten Kom⸗ fort ausgeſtatteten Räumen von Frau Elſe Schauveling fand ſich eine wirklich intereſſante Geſellſchaft zuſam⸗ men. Es war ein fortwährendes Kommen und Gehen, und die Hausfrau fand trotz aller Liebe und Freude f ten ſtark in Anſpruch genommen kaum Zeit für Wilma. Denn ſie war von allen Sei⸗ * Sende. 5 5 8 5 5(Nacodtud verboten d Een ſchwüler Sommertag war es. Müde und üg ſchruten die Menſchen und fühlten, daß endas in der Luft lag, das etwas kommen mußte, was Breirei brachte. 8 a 5 Und ſchon zog es ſich drohend zuſammen an dem bis dahin tiefblauen Himmel. Die heiße lachende Sonne verſteckte ſich, ſchwere Wolken zogen auf, und nun jagte der Sturm ſtaubwirbelnd durch die rockenen Straßen. Langſam, vereinzelt ſielen die erſten dicken großen Tropfen. Dann praſſelte der ſchwere Regen wolkenbruchartig nieder. 8 i 5 i Erſchreckt und überraſcht ſtürzten die Menſchen in Häuſer und Türbogen, ſuchten ſie alles auf, was Schutz und Obdach gewähren konnte. Was ſich ſonſt lacht kannte, das ſtand nun eng zuſammengepfercht mitein⸗ ander in ſchmalen Hausgängen und wartete mehr oder minder geduldig auf das Nachlaſſen des Unwetters. Doretbe ober die eben aus dem Geſchäft kam, wo ſie den ganzen Tag in eintöniger Arbeit hinter der Kaſſe gegeſeſſen haue, ſchriu trotzig durch Sturm imd Regen.— So wohl tat das, ſich durchpfeifen und durch⸗ ſchütteln zu laſſen, daß die Kleider flogen und die blon⸗ den Locken ſich löſten. Alle Glieder ſtrafften ſich, und die Seele wurde froh und weit. Kampf war das, fri⸗ ſcher, lachender Kampf mit dem Leben. Und ſie war die Stärkere, ſie, die kleine, blonde Dorethe. Tapfer kämpfte ſie ſich mit aufgeſpanntem Schirm vorwärts.. i. Da drehte ihr der Sturm den Schirm um und nun war ſie ſchutzlos dem praſſelnden, klatſchenden Regen preisgegeben.„ b K Jetzt mußte ſie notgedrungen doch dem Unwetter weichen und irgendwo ſchutzfuchend untertreten. Nicht ihret⸗ aber ihrer Kleider wegen. Dorethe hatte ein llei⸗ nes Gehalt und mußte ſchonend und haushälteriſch um⸗ gehen mit dem wenigen, was ſie beſaß. N Raſch und ohne ſich umzublicken trat ſie in die erſte offene Haustüre und beſchäftigte ſich mit ihrem Schirm, ohne den einzelnen Mann zu ſehen, der ſchon in dem dunkeln Flur ſtand, ein Schutzſuchender wie ſie. Er aber ſah ſie, und ein frohes Erkennen flog über ſeine Züge. N „Dorethe— Fräulein Dorethe!“ N Das Mädchen zuckte zuſammen und wandte ſich ha ſtig um. Ganz bleich war ſie geworden. b Er war es ja, er, vor deſſen heißen, zwingenden Bitten ſie geflohen war, um ſich ſelbſt nicht zu ver⸗ (ieren. Er, deſſen Andenken Sturm und Wetter tot⸗ peitſchen ſollten in ihr, dem ſie nie, nie mehr hatte be⸗ gegnen wollen. Und nun ſtand ſie ihm gegenüber. Ganz faſſungslos ließ ſie es geſchehen, daß er ihre Hand nahm. Er aber ſah ſie an und lachte froh und glücklich. 2Iſt's nicht ein Schickſalswönd, Dorethe, Liebſte? — Sturm war in uns, als wir auseinander gingen, jetzt treibt uns der Sturm da draußen wieder zu⸗ ſammen!“— Stumm ſchüttelte ſie den Kopf.— Nein— nein! Hatte ſie darum ſo lange, lange ſtandgehalten, war ſie darum ſchließlich von ihm gegangen, trotzdem es ihr faſt das Herz zerbrochen hatte, hatte ſie darum Tag und Nacht in heißer Seelennot ſein Andenken und das bange Verlangen nach ihm niederzukämpfen geſucht, da⸗ mit ſie nun der Sturm widerſtandslos einander in die Arme trieb? Wäre ſie nur eine einzige Tür weiter gegangen, dann hätten ſie nebeneinander geſtanden und hätten es nicht gewußt— und wären wieder auseinander gegan⸗ gen und hätten es nicht gewußt. Sollte denn ſolch winziger, kleiner Zufall entſchei⸗ dend ſein für ihr ganzes Leben? 770 Denn ſie wußte, daß es um ihr Lebensglück ging: daß ſie ihm, der ſie nie heiraten würde, ihre ganze Zu⸗ kunft in ſich ſelbſt hing. e Sie wußte, drinnen in der Stadt lebte ein ande⸗ rer, der wartete treu und geduldig, daß ſie zu ihm käme um ihr Leben ſeiner Liebe anzuvertrauen. Bald, bettelten. 5 5 5 5 Und Dorethe ſchloß die Augen und preßte die Lippen aufeinander. Nur nicht ſchwach werden, ach, nur nicht ſchwach werden! 5 a 5 Draußen jagte noch immer der Sturm und praſ⸗ ſelte der Regen in ſchweren Strömen hernieder. Es war nicht daran zu denken, jetzt da hinaus zu fliehen, er W 12 5 doch auch nicht gelaſſen, er hielt ſte ja feſt — ſo feſtt. f 5 In die drückende Schwüle des Sommerabends miſchte ſich der erfriſchende, würzige Regenhauch und legte ſich ſchmeichelnd um die erregten Sinne. Schweigend ſtanden die beiden nebeneinander. Nahm das Wetter denn gar kein Ende? Und doch, es war ja ſo ſchön, ſie wünſchte ia gar kein Ende. 5. Es hätte immer, immer ſo bleiben können Drau⸗ ßen Sturm und Regen und ſie geſchützt und geborgen an ſeiner Seite, in ſe inen Armen.. f Dorethe wehrte ſich nicht mehr gegen das Glücks⸗ gefühl, das in ihr aufſteigen wollte. s So kurz war das Leben. Kurz und flüchtig, wie der Gewitterregen, der alles mit ſich fortriß. Und in dieſem kurzen Leben war nicht eine kurze Seligkeit beſ⸗ ſer als eine lange Gleichgültigkeit? War's nicht töricht, ſich dem Glück zu entwinden, das ſie ſo ſüß und warm in die Arme nahm? Sie war ja krank und elend ge⸗ weſen vor Sehnſucht in der langen, troſtloſen Zeit der Einſamkeit, ſie war ja ſo müde geworden unter der Laſt ihres Trotzes. Sie lebte ja erſt wieder in dieſer Stunde. 3 1.** 8 8 8— 7 1 Feſter ſchmiegte ſich Dorethe an den geliebten Mann. Und als der Regen endlich nachgelaſſen, als die aufgeregte Natur ſich endlich wieder beruhigt hatte — da ging ſie mit ihm. 15 535 Der Sturm hatte ſie zuſammengetrieben.——— Ein Jahr war vergangen. Da ſtand Dorethe in dunkler, einſamer Stunde am Fluß. l Wieder rauſchte der Regen und jagte der Wind durch die Straßen. Sie ſpürte es nicht.— Was galt es ihr heute, daß das Waſſer von ihrem Hute tropfte. was galt es ihr, daß ſich die naſſen Kleider, vom Winde gepeitſcht, eng um die zitternden Glieder ſchmieg⸗ 15 885 veränderte Geſtalt ſchmerzlich deutlich ver⸗ ratend 5 85 5 Nicht vor dem Sturm ſuchte ſie mehr Unterſchlupf, jetzt ſuchte ſie Schutz vor dem Leben. Und diesmal ſtörte kein Wiederſehen ihren Frieden. .. f Das Auge und der Mörder. Von Dr. med. Mosbacher. a Immer und immer wieder kann man in Kriminal- romanen leſen, wie der Mörder dadurch entdeckt wurde, daß das Bild des Täters von der Netzhaut im Auge ſeines Opfers feſtgehalten wurde. Auch anläßlich eines der letzten großen Kriminalprozeſſe ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß im Auge von einer der er⸗ ſtünde. ſo muß man doch— wie vor kurzem der bekaunte Ber⸗ liner Augenarzt Profeſſor Dr. C. Adam betonte— zu⸗