Miontag, 12. Oktober 1925 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe 8 4 5: 3. 254 Hang prels: Für den Monat Okt. 1.40 Golbmk, frei ins 3 7 5 Nella Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. 28 5 llamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. 95 U agen: Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 70 7 2 95 42 7 5 56 Wertvolle Arbeit der Juriſten. . N. Locarno, 10. Oktober. 2 lun für eile der Konferenz von Locarno, deren Ausbruch 79 dite 5 Sonnabend mit ziemlicher Beſtimmtheit erwartet 5 le 17 nicht eingetreten. Ueberraſchenderweiſe haben 42, nierten Staatsmänner die Gegenſätze nicht auf die 1 uns getrieben, ſondern endlich die für Deutſchland ganz 5 75 wſainbaren Bedingungen des Artikels 16 der Völker⸗ 95 u zungen, ſoweit ſie das Durchmarſchrecht betreffen, , hedeblic revidiert. Dadurch iſt nun eine 77 Mannung auf der ganzen Linie ein⸗ 42 We Per, die die Lage befriedigend erſcheinen läßt. 7 1 r den Berichten zuverläſſiger Stellen Glauben „ angilt darf, darf man jetzt die Zuverſicht hegen, daß eine Ihpentige Löſung der Frage des Artikels 16 und der 7 0 fu 4. 1 2 55 Juzteäge möglich ſein wird. Auch diesmal haben die 7 eine rettende Formel gefunden, die den Ausbruch 20 1 dr fenen Konfliktes zwiſchen Deutſchland und den 56 dwahen auf der Konferenz verhindert hat. Ueber die 32 1 nuten dieſes Kompromiſſes kann man jedoch erſt 7 45 dhe Eugere Mitteilungen machen, wenn die Staatsmänner % 8 cheidung über den Vorſchlag der Juriſten gefällt „ Ahalioe un noch kann jeden Augenblick eine völlig neue 4 dle u eintreten, wenn von irgendeiner Seite noch 7 4 Sa Augenblick die Zuſtimmung zu der Formulierung 85 hen achverſtändigen unterbleibt. Die Konferenz hat n 2 ndahepunkt überſchritten und man wird bereits nach en Vollſitzungen beurteilen können, inwieweit i derſtändigung zwiſchen Deutschland und Frankreich ö Sicherheitspakt möglich ſein wird. Die fünſte Vollſitzung. G Sitzungsfreies Wochenende. der aupt dieſe Sitzung durch die Verleſun Hen 5 5 1 80 war dieſe Sitzung durch ſung Flahelten die Abſicht, nachmittags eine zweite Vollſitzung — ben. Feterberatung auf Montag verſcho⸗ 0 Das a Der amtliche Bericht. Aeſtewamtliche Communiqus über die heutige Vormit⸗ 9 eiten g lautet wie folgt: Auf Grund der von den e die ausgearbeiteten Abänderungsvorſchläge wurden ig d 5. Fähr durchberaten. In der Präambel wurde bei der Alublung der vertragſchließenden Staaten der Name it enn hinzugefügt, der in dem Londoner Entwurf Afläru thalten war. Dieſe Hinzufügung beſtätigt die öͤbſiche des italieniſchen Delegierten hinſichtlich der 9 10 9 5 taliens, ſich an dem Sicherheitspakt als N die I. unter der gleichen Bedingung zu beteiligen 15 Aemulfe hbritannien⸗ Die Erörterung ergab die 1 dal übrieung der Mehrzahl der Artikel des Entwurfes. durten. J; ermitta Die 5 Zuſammenkunft findet am Montag 4g 107½ Uhr ſtatt. erden Rach der Arbeit das Vergnügen. when p heutigen ſitzungsfreien Nachmittag benutzten Annbderlain, Briand, Luther und Streſe⸗ , ago Maggiore. 1 pile 4 5 2 5, Die Völkerbundsfrage. 2 Pa Noch kein Fortſchritt. 7 ius 10. Okt. Nach einem Havasbericht aus Locarno 4 fender Völkerhundsfrage ein Fortſchritt nicht er⸗ 7% ten in. Den Deutſchen ſei jetzt die Stellungnahme der 70 ge ledbekannt. welche nicht abzuändern ſei, da dieſe 3 e nich iglich dem Völkerbundsrat unterſtehe. Man 125 und t daran, eine außerordentliche Tagung des Völ⸗ 5 4 es ſofort einzuberufen. Die Alliierten beabſich⸗ 4 15 2 end eglich, daß die Deutſchen schließlich bedingungs⸗ 34 von zölkerbund beitreten werden, indem eine Erklä⸗ 75 Aang auge ihnen abgegeben werde, daß Deutſchland bei ſei⸗ 7 6 Ablicklichen Situation nicht dieſelben Verpflich⸗ en er. UWernehmen könne, wie die anderen Bundesmit⸗ f Neon, 10. Okt.„Daily News“ meldet aus Locarno 0 tuch prechung riand⸗Streſemann ſei eine Löſung ſahnt des Einkritfs Deutſchlands in den Völkerbund dad du worden. Sie entſpreche der Entſcheidung des 1 a une in Bezug auf die Sicherheitsreſolution Ka⸗ un Artisel id. Bie Reſonn ton dum Arlene dan und eder finanziellen Sanktionen für einzelne Bundes⸗ nur bindend ſein werden, wenn ſie von ihnen men worden ſind. . N gen wurden einer ſpäteren Beſprechung vorbe⸗ 0 n Af bende einer gemeinſamen Motorbootfahrt en, daß irgendwelche militäriſchen, wirtſchaft⸗ Die Konferenz von Tocarno. Der Kampf um den Artikel 16. A Locarno, 10. Oktober. Zur Stunde ſteht der Kampf um den Artikel 16 mit dem ſogenannten Durchmarſchrecht zur Debatte. Man kommt deutſcherſeits nicht darum herum, daß hier eine ganz klare, völlig unzweideutige und gänz⸗ lich unmißverſtändliche Entſcheidung herbei⸗ geführt werden muß, wenn die Zukunft Deutſchlands nicht grundlegend in Fre geſtellt werden ſoll. Mit Kom⸗ promiſſen, die alles der weiteren Entwicklung über⸗ laſſen wollen, iſt es hier ſicherlich nicht ge⸗ tan. Das muß ſich die deutſche Delegation ſtändig vor Augen führen, und wie immer man die Dinge auch be⸗ trachten mag, man vermag zunächſt noch garnicht zu ſehen, auf welchem Wege ein Ausgleich gefunden werden könnte. Daran kann auch der betonte Optimismus der franzöſiſchen Preſſe nichts ändern, im Gegenteil, man fühlt ſich faſt zu der Annahme verſucht, daß dabei eine ganz beſtimmte Abſicht obwalten könnte Sollte ſich nämlich keine Einigung herbeiführen laſſen, und käme es zu einem Abbruch der Verhandlungen, dann könnte man auf der Seite unſerer Verhandlungsgegner vielleicht die Wendung finden, daß alles ſehr gut gegangen ſei und daß nur die böſen Deutſchen wieder als Störenfriede auf⸗ getreten wären. Das italieniſche Programm. Gegenſätzlichkeiten zu Frankreich. A Locarno, 10. Oktober. In politiſchen Kreiſen Italiens beginnt man, das eigentliche Programm der italieniſchen Delegation für Locarno klarer zum Ausdruck zu bringen. Demnach wäre Italien eine Diskuſſion der Anſchlußfrage nicht willkom⸗ men. Käme das Problem aber zur Sprache, ſo würde Italien den Status quo befürworten. Andererſeits hat nach dieſen Mitteilungen Italien kein beſonderes Intereſſe am Zuſtandekommen des Rheinpaktes in der Frankreich erwünſchten Faſſung, weil Frankreich dadurch freie Ver⸗ fügung über ſeine bisher am Rheine gebundene Heeres⸗ macht erhielte und dieſe dazu verwenden könnte, im Oſt⸗ becken des Mittelmeeres, wo die franzöſiſchen und ita⸗ lieniſchen Intereſſen zuſammenſtoßen, einen ſtärkeren Druck auszuüben. Italien müſſe alſo auch in Locarno eine offenſichtlich nationale Intereſſenpolitik treiben. Ueber die Beziehungen Italiens zu Polen und der Tſchechoſlowakei wird von offiziöſer Seite erklärt, daß der italieniſche Standpunkt vom franzöſiſchen grundverſchieden ſei. Muſſolini ſelbſt will keineswegs einen bloßen Höflich⸗ keitsbeſuch in Locarno abſtatten, ſondern will auf der Kon⸗ ferenz erſcheinen, wenn er die tatſächliche Möglichkeit eines harmoniſchen Ausgleichs zwiſchen den widerſtrebenden In⸗ tereſſen wahrnimmt. Deshalb wird in Rom die Teil⸗ nahme Muſſolinis an der Paktkonferenz als das„ſenſi⸗ belſte Barometer für Locarno“ bezeichnet. Nußland und Locarno. Seine Fühlungnahme mit Italien. Immer deutlicher kriſtalliſiert ſich als Kernpunkt der Verhandlungen das Problem des Paragraphen 16 aus den allmählich erregter werdenden Beſprechungen heraus. Aber nicht nur das, auch in der Geſamtpolitik erlangen die Strömungen immer ſtärkeres Oberwaſſer, die ſich an dem Ausfall der Konferenz und damit alſo am Stehen oder Fallen des Paragraphen 16 orientieren. Was die ruſſiſche Stellungnahme betrifft, ſo iſt in der letzten Zeit immer klarer geworden, daß Rußlands Widerſtand ſich weniger gegen den Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund an ſich, als vielmehr gegen die Aufrechterhaltung des Artikels 16 wendet. Dieſe Stellungnahme iſt bereits ſo ausgeprägt worden, daß Gerüchte Fuß faſſen können, denen zufolge Tſchitcherin die Abſicht haben ſoll, nach Lo⸗ carno zu reiſen. Außerdem ſcheint Rußland die entſchie⸗ dene Antipathie, die in Italien gegen gewiſſe, auf der Konferenz zur Verhandlung ſtehenden Fragen beſteht, da⸗ zu benutzen zu wollen, mit Italien in ein ausgeprägtes Freundſchaftsverhältnis zu treten. Die nördliche Nheinlandzone. Räumung noch im November? Berlin, 10. Oktober. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren. ſoll in den nächſten Tagen von Paris aus eine Entſcheidung über die Räumung der nördlichen Rheinlandzone gefällt wer⸗ den, die in erſter Linie darauf gerichtet iſt, auf die Hal⸗ tung der deutſchen Delegierten auf der Konferenz von Lo⸗ carno einzuwirken. Die Räumung ſoll angeblich nach den in Berlin vorliegenden Meldungen bereits im Laufe des Novembers durchgeführt werden. Eine Beſtätigung dieſer Meldungen muß jedoch abgewartet werden. Erörterung der Entwaffnungsfrage. Paris, 10. Oktober. Im„Quotidien“ meldet Grumbach aus Locarno, daß die Entwaffnungsfrage auf der Konferenz nur offiziös er⸗ örtert werde. Man habe Urſache, anzunehmen, daß in den noch ſchwebenden Streitfragen, beſonders die betref⸗ fend die Organifation der Schupo eine Einigung unmit⸗ telbar bevorſtehe.„„ Was wurde bisher erreicht? Locarno, 10. Oktober. Es gibt Leute, deren Optimismus nicht klein zu⸗ kriegen iſt. Man kann ſie beneiden, wenn durch ihren Optimismus nicht Dritte die Leidtragenden ſind. Auch in der Politik iſt ein gewiſſer Optimismus durchaus an⸗ gebracht. Er iſt ſchädlich, kann katastrophal wirken, wenn er ein ungeſunder, erheuchelter Optimismus iſt. Es ſcheint, als ob ein ſolcher von Locarno aus verbreitet wird in der beſtimmten Abſicht, die Weltmeinung zu betören, um beim Fehlſchlagen künſtlich gewiegter Hoffnungen den ganzen Zorn der Welt auf Deutſchland zu lenken. Bedauerlich iſt, daß ein Teil der in Locarno tätigen deutſchen Journaliſten ſich offenbar gewiſſen op⸗ timiſtiſch gefärbten Informationen zugängig zeige ſo⸗ daß im deutſchen Volk teilweiſe die Auffaſſung beſteht, die Sache in Locarno ſtehe gut. „In gut unterrichteten politiſchen Kreiſen Berlins teilt man dieſe Auffaſſung nicht. Man betrachtet die Lage nach wie vor ernſt, wenn auch nicht ausgeſprochen hoffnungslos. Entgegen allen anders lautenden Meldungen iſt feſtzuſtellen, daß ein poſitives Ergebnis bisher in noch kei⸗ ner Frage erzielt worden iſt. Nach der gleichſam erſten Leſung des geſamten Fragenkomplexes iſt man zur Zeit in die Einzelberatungen im buchſtäblichen Sinne 9 9 8090 Was dabei herauskommt, läßt ſich nicht über⸗ en. Der geſtrige Tag brachte zunächſt eine einſtündige vertrauliche Unterredung Dr. Streſemanns mit Briand. Was Briand nach dieſer Anterredung den franzöſiſchen Journaliſten ſagte, war zwar ſehr elegant, inhalt⸗ lich aber völlig belanglos. Die beſte Beurtei⸗ lung der Lage gibt die Beantwortung der Frage:„Was iſt bisher in Locarno erreicht worden?“ Man hat zu⸗ nächſt über den Weſtpakt an ſich geſprochen. Hierfür la⸗ gen vier Formulierungen vor, die noch nicht reſtlos auf ein Formell gebracht werden konnten: Die von Frank⸗ reich verlangte Anerkennung der franzöſiſchen Garantie für die Oſtverträge mit dem Weſtpakt hat bisher lediglich eine Annäherung der Anſchauungen nicht aber eine endgültige Löſung gebracht. Frankreich hält ſeine militäriſchen Bündnisverträge, obgleich ſie dem Friedensgedanken eines abzuſchließenden Sicherheitspak⸗ tes entgegenlaufen, aufrecht. Ueber den Artikel 16 des Völkerbundspaktes werden ſeit Donnerstag die heftig⸗ ſten Meinungskämpfe ausgefochten. Die Alliirten be⸗ ſtehen auf dem Durchmarſchrecht durch dutſches Gebiet im Falle einer Völkerbundsaktion und Frankreich glaubt, ein Durchmarſchrecht durch die Rheinlandzone auch im Rahmen des Weſtpaktes beanſpruchen zu dürfen. Das ſind die bisher zur Sprache gebrachten Fragen, die bis⸗ her noch nicht als gelöſt angeſehen werden können. i Aber damit iſt das Problem der Sicherheitsfrage noch nicht gelöſt. Deutſchland hat bisher nicht darauf verzichtet, die in ſeinen Noten erwähnten Rückwirkungen eines abzuſchließenden Sicherheitspaktes im Weſten auf das Beſatzungsregime am Rhein anzuſchneiden. Man dürfte ſich auch in den Kreiſen der Alliierten keiner fal⸗ ſchen Auffaſſung darüber hingeben, daß alle bisher be⸗ handelten Fragen in Locarno letzten Endes doch nur Verſchärfungen von bereits vertraglich feſtgelegten Be⸗ dingungen bedeuten, daß ſie beiſpielsweiſe in den Bünd⸗ nisverträgen über dieſe Beſtimmungen hinausgehen, ſo⸗ daß es nicht als unbillig bezeichnet werden kann, wenn Deutſchland die Frage an die Alliierten richtet:„Welche Erleichterungen gewährt ihr Deutſchland?“ Schließlich iſt doch Deutſchland bei ſeinen Paktanregungen von der Erwägung ausgegangen, daß die Bepölkerung in den be⸗ ſetzten Gebieten Erleichterungen erwachſen ſollen, und daß auf der anderen Seite durch die reſtloſe Wie⸗ derherſtellung der deutſchen Souveränität in dieſen Ge⸗ bieten ein gewiſſer Ausgleich der deutſchen Leiſtungen geſchaffen wird. Aber leider machen ſich immer mehr Anzeichen bemerkbar, daß von alliierter Seite mit dem Sicherheitspakt eine Neuregelung für das Rheinland an⸗ geſtrebt wird, die darauf abzielt, dort ein Kontroll⸗ ſyſtem aufzurichten, das einer Beſchränkung oder Ausſchaltung der deutſchen Souveränität auch über die feſtgeſetzten Beſatzungsfriſten hinaus gleichkommt. Die Durchmarſchforderung erhält ein ganz anderes Geſicht, wenn man beiſpielsweiſe das in aller Stille durchgeführte franzöſiſche Eiſenbahnregime⸗Syſtem in den beſetzten Ger. ten in einer letzten Konſequenz Heivachte!!! a g 0 Die deutſche Delegation wird nicht umhin können und wollen, alle dieſe Dinge in Locarno zur Sprache zu bringen. Bei dieſer Gelegenheit wird ſich zeigen, welche Abſichten man mit den optimiſtiſch gefärbten Mit⸗ teilungen in der Preſſe des In⸗ und Auslandes xer⸗ folgte. Für die deutſche Preſſe ſollte daher bei Be⸗ trachtung der Vorgänge in Locarno nicht irgendwelches Parteimtereſſe, ſondern das weit höher ſtehende Inter⸗ eſſe des deutſchen Volkes und Staates ausſchlaggebend ſein. Die deutſche Delegation wird ſich durch keinen politiſchen Druck davon abbringen laſſen, ihre Entſchei⸗ dung lediglich nach ihrer innerſten Ueberzeugung zu tref⸗ ſen, die allein beeinflußt ſein darf von der Bereitſchaft Deutſchlands, an der Ausarbeitung eines Paktes mit⸗ zuarbeiten, der für Deutſchland annehmbar, erträglich und vorteilhaft iſt. e No. 2387 Bote Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung — Moſſul werden ſoll. Die 5 folgten. 5 a 5 Krieg wegen Moſſul. Während in Locarno die europäiſchen Staatsmänner über eine Befriedung Europas verhandeln, geht in Syrien und Marokko der Krieg europäiſcher Heere gegen außer⸗ aeuropäiſche Völker weiter. Wenn nicht alles trügt, wird in nicht allzu langer Zeit ein dritter Kriegsſchau⸗ platz aufgemacht werden. Im Moſſulgebiet ſelbſt und wahrſcheinlich an den Dardanellen. Es geht um Moſſul. Schon tauchen Meldungen auf über Zuſammen⸗ ziehung türkiſcher Truppen an der Grenze des ſtrittigen Gebiets, über verdächtige Bewegungen engliſcher Schiffe im öſtlichen Mittelmeer. In Konſtatinopel demonſtrieren die Türken vor dem engliſchen Botſchaftsgebäude:„Nieder mit England! Wir wollen Moſſul haben!“ In London beraten die engliſchen Politiker über das, was nun mit Frage war entſprechend den Abmachungen in Lauſanne dem Völkerbund vorgelegt worden, und angeſichts des reinen Machtwillens Englands, das Gebiet in ſeine Intereſſen häre hineinzuziehen, wagte der Völkerbund nicht, einen Rachtsentſcheid auszusprechen, ſondern wälzte die Verantwortung von ſich ab und verwies den Streit an das Haager Schiedsgericht. Die Türkei denkt 35 nicht daran, deſſen Entſcheidung anzurufen oder anzuerken⸗ nen, da ſie in keiner Weiſe dazu verpflichtet iſt. Sie wird, fußend auf ihrem unzweifelhaften Recht, Beſitz von dem ihr zugehörigen Gebiet ergreifen. a Sie befindet ſich in dem Vorteil, daß nach dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes von Mudros 1918 die Engländer ganz widerrechtlich Moſſul beſetzt haben. Die Türkei wird das offene Unrecht der Engländer rückgängig machen, indem ſie wahrſcheinlich bis zur Grenze des Jahres 1918 piorrücken wird und ſomit ihrerſeits einmal nach engliſchem Muſter die Welt vor ein ktait accompli ſtellt. Es iſt intereſſant, daß ſich die Türken in der Verteidigung ihres Vorgehens auf ihre Erfahrung mit den Engländern in Aegypten berufen. Erklärten die Engländer nicht ſeiner⸗ zeit auch, daß ſie Aegypten, die türkiſche Provinz, nur„auf einige Zeit“ beſetzen würden? And was iſt heute aus Aegypten geworden? Dieſe Erfahrung will die Türkei nicht noch einmal bei Moſſul machen. Sie beſteht auf ihrem Recht. Und beſteht darauf, daß England nichts in Moſſul zu ſuchen hat. a a a Oer Marokkokrieg. Abd el Krim regt ſich wieder. i Paris, 10. Okt. Nach Meldungen aus Fez hat Abd el Krim in der Gegend Ain Kamara, 13 Kilometer ſüd. lich von Aidir, 15 000 Krieger zuſammengezogen. Man rechnet mit einem Angriff gegen die Spanier in Ajdir oder gegen die Franzoſen nördlich von Kiffa. Dort wird der franzöſiſche Vormarſch fortgeſetzt in der Abſicht, vor Ein⸗ tritt der Regenperiode noch das ganze Gebiet öſtlich der Linie Ain Kamara zu beſetzen. Abd el Krim habe ſeinen bisherigen Ratgeber As Bikan hinrichten laſſen. Grey und poincare zur Kriegsſchuldfrage. Faſt zu gleicher Zeit erſcheinen zwei ſehr beachtliche Veröffentlichungen derjenigen alliierten Politiker, welche bei Ausbruch des Weltkrieges eine entſcheidende Rolle ſpielten. Zunächſt erregen beſonderes Aufſehen in England die in dieſen Tagen erſchienenen Denkwürdigkeiten Lord Greys, der bei Kriegsausbruch der Leiter des engliſchen Außenminiſteriums war. In dieſen Denkwürdigkeiten ſucht 1 Grey ſeine Politik ſelbſtverſtändlich zu verteidigen und naachzuweiſen, daß ſie ſich von irgendwelcher Deutſchfeind⸗ lichkeit fernhielt. Aus dem Inhalt ergibt ſich jedoch durch⸗ aus das Gegenteil. Es zeigt ſich, daß Lord Grey unter der völlig abwegigen Vorſtellung lebt, daß Deutſchland zur Unterjochung des europäiſchen Kontinentes ſchreiten könnte. Grey gibt ſelbſt zu, daß im engliſchen Kabinett eine ſehr ſtarke Partei gegen den Krieg war und daß die militäriſchen Beſprechungen mit Frankreich ohne Zu⸗ ſtimmung des engliſchen Kabinetts er⸗ Von beſonderem Intereſſe iſt Lord Greys Darſtellung über die Vermittlung eines Friedens ſeitens des Präſidenten Wilſon im Februar 1916. Die von Oberſt Houſe ausgearbeiteten Grundlagen für einen Frieden verlangten die Wiederherſtellung Belgiens, Abtretung Elſaß⸗Lothringens an Frankreich und den ugang Rußlands zum Meere. Es iſt erſtaunlich, daß Lord 5 trotz der gamals noch 115 günſtigen Kriegslage für Deutſchland nicht den Mut fand, ſich über dieſe Vorſchläge des Oberſten Houſe mit den Leitern der franzöſiſchen Gold. Ein Menſchenſchickſal. a Roman von Wilhelm Herbert. 17. Fortſetzung. 5(Nachdruck verboten.) „Ja,“ ſtammelte Veri und fuhr ſich mit beiden Händen durch's Haar,„aber wie bring' i denn dös 35 z' wegen— wie pack i's denn an— wie mach' ids enn—“ N 5 Fuchſinger lachte ſchallend und ſchien ſich an ſei⸗ ner Unbehilflichkeit zu ergötzen. a „Habt ihr denn mich ganz vergeſſen, Veri?“ ſagte er beluſtigt.„Kenn' ich denn nicht alles aus dem ff? Hab' ich in meinem kleinen Finger nicht mehr Unter⸗ nehmungsgeiſt und Schaffenskraft als die ganze ver⸗ ehrliche Bauernſippe hier in ihren ſämtlichen Köpfen? Wozu bin ich in der Welt geweſen? England— Ame⸗ rika— he? Dort verſteht man den Rummel, dort hab' ich geſehen, wie man die Geſchichte macht! Denkt ihr denn wirklich, ich hätte mich in meinen beſten Jah⸗ ren nur einfach hier feſtgeſetzt, um mich einzuſpinnen, 5 hie und da mal beim Fenſter herauszugucken, wohin der Michel oder der Girgel hinfährt, und im übrigen die Viere lung zu ſtrecken? Nee, Beſter, ſo wetten wir nun nicht! Ich habe die ganze Zeit nur auf den rich⸗ tigen Mann gewartet, um zuſammen mit ihm die große Sache in die Hand zu nehmen. Denn allein kann man ſo'ne bedeutende Geſchichte nicht anfaſſen. Müſſen ihrer immer ein Paar ſein dazu. Vier Augen ſehen beſſer als zwei— alter bewährter Spruch das!“ „Und der richtige Mann—“ murmelte Veri in ver⸗ legener Spannung, in ungeduldiger Erwartung. Der ſeid natürlich ihr!“ rief Fuchſinger, ſprang auf und erfaßte die beiden Hände ſeines Gaſtes.„Ei, Veri, haltet ihr mich denn für blind? Wer das un⸗ glaubliche Kunſtſtück fertig bringt, im Handumdrehen das Herzkämmerchen einer ſo ſtolzen Donna aufzurie⸗ geln, wie's die Maienhof⸗Dori iſt— ei, das müßte doch des Kuckucks ſein, wenn der nicht auch dem Hoch⸗ mußte er ihn ganz in ſeine Gewalt bekommen. Außenpolitik überhaupt in Verbindung zu ſetzen. Aus den ganzen Darlegungen ergibt ſich, daß Lord Grey der Situa⸗ tion damals in keiner Weiſe gewachſen war. Herr Poincaré, der damalige Partner Lord Greys, veröffentlicht in der New Yorker Quartalsſchrift„Foreign Affairs“ einen Artikel, der insbeſondere deswegen außer⸗ ordentlich beachtlich iſt, weil Herr Poincarés das Märchen von der deutſchen Kriegsſchuld nicht mehr aufrechtzuerhalten wagt. Der ſtarke Wider⸗ ſtand, den die ſtändige Betonung der angeblichen Allein⸗ ſchuld Deutſchlands am Kriege allmählich auch in amerika⸗ niſchen Sachverſtändigenkreiſen findet, läßt es auch Herrn Poincaré geraten ſcheinen, an dem allmählichen Abbau der von ihm bisher immer ſo ſtark unterſtrichenen Alleinſchurd Deutſchlands am Kriege zu denken. Herr Poincars ſagt nicht mehr, daß lediglich ODeutſchland für den Weltkrieg gerüſtet war und geſteht ein, Graf Berch⸗ told habe gehofft, daß das Ergebnis ſeines Ultimatums an Serbien lediglich ein lokaler Krieg ſein werde. Wörtlich fügt Herr Poincaré hinzu:„Ich behovnt nicht daß Oeſter⸗ reich oder Deutſchland in dieſer erſten Phaſe einen bewußten Gedanken oder die Abſicht, einen allgemeinen Krieg zu entfeſſeln gehabt haben“. Herr Ponincaré meint, beide Staaten hätten ſich eingebildet, Rußland würde ſich die Vernichtung Serbiens gefallen laſſen und ſich ebenſo wie England und Frankreich auf diplomatiſche Interventionen beſchränken. Das iſt immerhin ein erheblicher Fortſchritt. Man ſieht, daß auch Poincaré nicht unbeſtraft die Tatſachen der Ge⸗ ſchichte dauernd umbiegen kann. Die Wahrheit iſt auf dem 1 Marſche! 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Hindenburg⸗Ehrung durch Deutſch⸗Amerikaner. Berlin, 10. Oktober. Im Auftrage deutſchſtämmiger Amerikaner wurde dem Reichspräſidenten eine Huldigungs⸗ adreſſe überreicht, die den Wahlſpruch Hindenburgs trägt: Die Treue iſt das Mark der Ehre! Die Adreſſe iſt von mehr als 200 der bedeutendſten deutſch⸗amerikaniſchen Ver⸗ eine in den Vereinigten Staaten unterzeichnet. i Landespfandbriefprozeß. Berlin, 10. Oktober. In der heutigen Verhandlung des Landespfandbriefprozeſſes erklärte der Vorſitzende, daß nach dem geſtern beſchlagnahmten Aktenſtück hinreichend der Verdacht beſtehe, daß die Angeklagten Nehring und Lüders ſich des Betruges und der Aktenunterdrückung ſchuldig gemacht haben. Möglicherweiſe habe Lüders inſofern einen Betrug verübt, als er in dem Bewußtſein, für den Schaden bei Schappach verantwortlich zu ſein, den Aufſichtsbehörden der Landespfandbriefanſtalt vorgeſchwindelt habe, es ſei kein Schaden entſtanden. Bei Nehring kommt eventuell Beihilfe und Mittäterſchaft in Frage. Die Aktenunter⸗ drückung könne darin geſehen werden, daß ein offizieller Brief der Bank für wertbeſtändige Anlagen an die Lan⸗ despfandbriefanſtalt zerriſſen und nicht zu den Akten ge⸗ geben worden ſei. Jongheer van Karnebeek f. Haag, 10. Oktober. Einer der bekannteſten holländiſchen Diplomaten und Juriſten, der ehemalige Miniſter des Auswärtigen, Jongheer Dr. A. P. C. van Karne⸗ beek, Vater des jetzigen Außenminiſters, iſt heute vor⸗ mittag hier im Alter von 89 Jahren geſtorben. Der Ver⸗ ſtorbene war früher Präſident der Carnegie⸗Stiftung und gilt als eigentlicher Erbauer des Haager Friedenspalaſtes. Tſchechiſch⸗amerikaniſche Schuldenregelung. Paris, 10. Oktober. Nach einer Meldung des„New Vork Herald“ aus Waſhington ſoll in den tſchechiſch⸗ amerikaniſchen Schuldenverhandlungen eine Einigung er⸗ zielt worden ſein, wonach die Tſchechoſlowakei jährlich 3 Millionen Dollar für einen Zeitraum von 18 Jahren zah⸗ len und die geſamte Schuld in 62 Jahren abgetragen werden ſoll. f Ruſſiſch⸗afghaniſches Militärbündnis. Moskau, 10. Oktober. Hier wurde ein ruſſiſch⸗afgha⸗ niſches Militärbündnis abgeſchloſſen. Die Sowjetregie⸗ rung entſendet hiernach Militär⸗Inſtrukteure in die afgha⸗ niſche Armee und nimmt afghaniſche Hörer in die Moskauer Militärſchulen auf. Ein ruſſiſches Fliegergeſchwader wird ſtändig in Afghaniſtan ſtationiert werden. Wirkung des deutſchen Rußlandkredites. f Berlin, 12. Oktober. Nach dem Zuſtandekomme ichen bekannten 75 Millionen⸗Kredites für den deutſch⸗ruſſiſhen Handel ſind verſchiedene Verhandlungen, die zwiſchel, Ruſſen und Vertretern amerikaniſcher Firmen in be geführt wurden, abgebrochen worden, da die Ruſſen Di ſichtigen, dieſe Geſchäfte über Deutſchland zu machen. egen amerikaniſchen Vertreter erheben ernſte Vorwürfe gehe die New Yorker Banken, die ſie beſchuldigen, dur reſen Kredite an Deutſchland die amerikaniſchen Exportinte zu ſchädigen. i Ohm Krügers 100. Geburtstag. Pretoria, 10. Oktober. Der 100. Geburtstag 0. 1 90 maligen Präſidenten der Burenrepublik Ohm Krüg ehn⸗ Veranlaſſung zu großen Feierlichkeiten, zu dene eilten f tauſende von alten Buren nach Pretoria zuſaren then wo als Höhepunkt der Veranſtaltungen die 2 afk eines Denkmales ſtattfand. Die engliſche Preſſe Süd, ließ es ſich nicht nehmen, Krügers ſtaatsmänniſcher 7 1447 1 2 jd keiten ehrerbietig zu gedenken(wozu die Engländer fit alle Urſache haben). Der Gedenktag wurde, nach Bitte der engliſchen Blätter„durch keine Anzeichen alter keit geſtört“. Der endgüllige Neichsirtſchaftsrat. Eine Denkſchrift des Gewerkſchaftsringes. Der Gewerkſchaftsring deutſcher Arbeiter, Angeſte und Beamtenverbände hat in einer ausführlichen 9 ſchrift zu den Vorſchlägen für die endgültige Bin Reichswirtſchaftsrates Stellung genommen. 5 endgültige Regelung zu begrüßen iſt, ſei die N mehrfacher Beziehung nicht gutzuheißen. Es ſei m Aufgaben und der Stellung des Wirtſchaftsparl unvereinbar, daß die Reichsregierung ſolch ſtarken Einfluß auf die Geſch, führung haben ſoll, ſo vor allem, daß der Vo Re in ſämtlichen Ausſchüſſen in den Händen eines gierungsvertreters liegen ſoll. e Beſchränkung der Mitgliederzahl und der Altersgtt 7 nicht vorteilhaft. Das Recht des Reichswirlſchafte en eigene Geſetzentwürfe einzubringen, müſſe er chien werden. Die Beſtellung von Unterſuchungsaueſen müſſe erleichtert und die Befugniſſe des Vorſitzen den. Gunſten des geſamten Ausſchuſſes eingeſchränkt wer“ Tages⸗Aeberſicht. , Wie amtlich mitgeteilt wird, fand im Reibe ſchaftsminiſterium eine eingehende Ausſprache unen Zuſammenwirken von Reichs⸗ und Landesregierung“ dem Gebiete der Preisſenkung ſtatt. it del 6: Der deutſche Botſchafter in Moskau hatte pie oh Volkskommiſſar Litwinoff eine Unterredung über vel N Fragen des deutſch⸗ruſſiſchen Han rages. Zeitun 1 „ 5 h 0 „ über„ i 28: Wie aus Saarbrücken gemeldet wird, hat La 11 0 Delegation aus Vertretern des Saargebiets na begeben. dieſer Woche nach Newyork zu fahren, zwecks Ab 1 0 einer Anleihe von 150 Millionen Dollar für Belgie ol : Wie aus Belgrad berichtet wird, hat der zue 4 wiſche Geſandte in Athen von ſeiner Regierung die ales Inſtruktionen zur Frneuerung des Freundſchaftsbe 5 mit Griechenland erhalten. age gel 1: Wie aus Rom gemeldet, iſt jetzt die Anklage denn fünf Angeſchuldigte aus dem Mateotti⸗Prozeß Schwurgericht überwieſen worden. l arne e Mit Nücſicht auf die Verhandlungen in Lon Sens die bereits einberufene Plenarſitzung des volniſche bis zum 20. Oktober vertagt worden. wald Beine machen könnte und ihn gefügig von den Bergen heruntermarſchieren und ſich unter die Säge beugen ließe, die ihn zu purem Golde zerſchneidet. Ja, Veri, du ſollſt mein Mann ſein!“ 3 Er ſchlug dem Burſchen auf die Schulter und wie⸗ derholte:„Du ſollſt mein Mann ſein, verſtehſt du, du! Ueber Bord mit dem„ihr“ und der ganzen Fremd⸗ tuerei! Laß uns Brüder ſein, Freunde— du gegen du— was?“ Er hatte die Gläſer neu gefüllt und ſtieß mit Veri Der Burſche an, deſſen Hand vor Erregung zitterte. war kaun mehr ſeiner Sinne mächtig und verſtand nur halb, was Fuchſinger noch alles auf ihn einredete Ihm klang nur immer eines in den Ohren wieder: Er ſollte der Beſitzer des Maienhofes— er ſollte Fabri⸗ kant, Millionär ſollte er werden— ein Mann wie Fuchſinger, der Adelige, der Ariſtokrat, trank Brüder⸗ ſchaft mit ihm— die blendende Sonne des Glückes goß ihre Strahlen auf den bisher im Schatten geſtandenen Darber aus— er hatte errungen, wonach er insgeheim gelechzt, ſo lange er denken konnte, was er ſeit Wo⸗ chen und Monaten, ſeitdem Dori ihm in den Weg ge⸗ treten war, wirklich für erreichbar zu halten begann, ja, tauſendmal mit kühner Hoffnung ſchon als gewon⸗ nen erachtet, tauſendmal in Stunden des Verzagens wieder verloren hatte. Fuchſinger ließ den Burſchen nicht ſo bald los. Erſt erſten Flaſche folgte eine zweite und dritte, bis zuletzt Veri, von Wein und Freude übermannt, ſeinem Gaſt⸗ geber an den Hals fiel und ihm unter Tränen der Rüh⸗ rung lallend ſchwor, er werde nie in ſeinem Leben vergeſſen, welchen Dank er dem uneigennützigen Freunde 5 70 Fuchſinger könne mit ihm machen, was er olle. ö „Werd' ich mir auch geſtatten!“ murmelte der Gutsherr, als er nun ſeinen Gaſt in ein Zimmer ver⸗ bracht hatte, wo Veri auf dem einfachen Lager, das ſich dort befand, nach wenigen Minuten in tiefem Schlafe ſchnarchte... 3 Der zu der lachenden Maienhoftochter. Fuß erlahmte. Fuchſinger betrachtete bei dem flackernden Li Kerze den Schlummernden mit höhniſchem „Und dieſen Bären zieht das dumme Ding brummte er.„Ein ewiges Rätſel— das werde dich ja eines Beſſeren überzeugen, ter! Vorerſt mal wollen wir's uns für heute t ſem Erſolg genug ſein laſſen. Was iſt alle macht Kraft gegen ein bischen Eſprit? Einfach Ohnmſen ge liegt er nun, vom Glückstaumel über den n 1 worfen, und träumt von ner Rieſenkiſte vo nen. Na, mindeſtens Halbpart, lieber Bruder, 05 mit gute Nacht!“ 7 4. Kapitel. 5 Das Tal lag taufriſch. Mit köſtlicher Ozon * ſtrich die leichtbewegte Luft über die Gelände. goldene Ball der Sonne ruhte eben, nachdem dem Mantel der Nacht entwunden, auf den Tannengipfeln der Berge und ſeine erſten 1 floſſen mit reichem Lichte über das 8 ab, deſſen Fenſter blitzten und lachten. 510 jauch 1 Lerchen ſtiegen auf, in Buſch und und ſchluchzten die Vögel und ſchlantaumelnde ele terlingen flatterten über den 0 Blumenflor der Dort war aus dem Maienhof geſchlüpft langſam, hin und wieder eine Blutnelke pfl a hinauf, der hinter dem Hauſe den anſtieg. Den Aufregungen der Nacht war bei ihre. ruhiger Schlummer gefolgt. Ein Traum 115 1 ängſtigt. Wieder ſtand ſie auf der Holzbrüt 1 welche ſich über den toſenden Bergbach 5 10 wieder ſah ſie jene ſeltſame Geſlalt auf eine* Moosfels kauern, mit glühenden Augen em ö Aber p ſtarb das Lachen auf Doris Lippen. 5 ſchreien und konnte nicht. Sie wollte flieben a(Cortſetung ſo zagigt⸗ B dit 26: Der belgiſche Finanzminiſter Janſen eabſiſche⸗ 9 d 0 Aus dem badiſchen Lande. 1. 11 Wahlvorſchläge in Baden. Nn arlsruhe, 10. Okt. In der heutigen Sitzung beal⸗ uz emtlichen Kreiswahlausſchuſſes wurde mitgeteilt, Die agel Wahlvorſchläge für den 5. Landtagswahlkreis n Kangen ſind. ihre Zuſammentritt des badiſchen Landtages. reſſen kmtarlsruhe, 10. Ott. Am 25. Oktober finden be⸗ —4 dug 90 die Wahlen zum badiſchen Landtag ſtatt. nener Verfaſſung tritt der neugewählte Landtag am ben 8 Tage nach dem Wahltag, alſo am Mittwoch, . November, zuſammen. ö 4 5 5 Zuſchlag zur Brandentſchädigung in Baden. 10 e brlsrube, 10. Okt. Der gemäß Arute 4 des Ge⸗ ile, Kebä Adem 4. Auguſt 1920 über die Abämderung des flag der everſicherungsgeſetzes zu gewährende Zuſchlag ius Jord geſetzlichen Vrandentſchädigung wird nach einer 1 4 0 ordnu 1 3 7 2 zhig⸗ ba ung des badiſchen Miniſteriums des Innern 100* fäl weiteres in der Weiſe feſtgeſetzt, daß für Scha⸗ niit in N le, in denen die Wiederherſtellung der Gebäude ite Lean Zeit vom 1. September 1925 an erfolgt, eine 1 Nag entſchädigung(Grundentſchädigung ſamt Zu⸗ 1 f in Reichsmark gewährt wird, die ſich auf das detede der nach Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914 feſt⸗ „ en Entſchädigungen beläuft. 1 een; 10. Okt. Adam mitteilt, hat die Bäckerinnung im Benehmen u, oem ſtädtiſchen Preisprüfungsamt beſchloſſen, den 7% u Mais abermals zu ermäßigen. Infolgedeſſen koſtet (Weiterer Preis ⸗ 1 b unheim ab Montag, den 12. Oktober d. J. ein b(1500 Gramm) Schwarzbrot 58 Pfennig und ein en f 1500 Gramm) Halbweißbrot 68 Pfennig. lung annheim, 10. Okt.(Eine Weinausſtel⸗ 14 der en. Mannheim.) Für die Abhaltung “% en 85 zeinausſtellung in Verbindung mit einer gro⸗ 15 en Iprobe, die während der Rennwoche im Mai 1 luden Jahres in den Räumen des Roſengartens ſtatt⸗ d funkt el, wird von der Stadt Mannheim ein Vor⸗ it zur Verfügung geſtellt. Jof tannheim, 10. Okt.(Ein ate, a ungetreuer itett wabelfer helfer.) Der eidlich verpflichtete Poſt⸗ ien em Pof Artur Sempert von hier unterſchlug in ſei⸗ 1 0 don Jultbeſtellbezirt in der Neckarvorſtadt in der Zeit . Annan bis September 1710 Poſtſachen und 35 M. N ſaletessbeſtellgeld. Aus einem Einſchreibebrief er⸗ bande er nur 13 Mark. Um die Unterſchlagungen zu d Aer fälſchte er die Beurkundung der Zuſtellung. Gaehewelfer in ſtrafrechtlichem Sinne als Beamten l nen werden, konnte das Vergehen des Angellag⸗ daz 1 mit Zuchthaus geahndet werden. Das Gericht u gnelte ihn, trotzdem er noch nicht vorbeſtraſt war, b ken. 5 Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Mona⸗ den it dias Gericht will ein Gnadengeſuch erwirten, da⸗ ſoch kante Zuchthausſtrafe in eine Gefängnisſtrafe von 5 abr ſechs Monate umgewandelt wird. un 8. lendorf, 10. Okt.(Ueber fahren.) Auf cen gaße zwiſchen Mindersdorf und Schwackſtereute 1p: aaggege ze Radfahrerin Emilie Ott von hier von einem „ dlztentommenden Auto, das zu weit nach links fuhr, 1 tre nd zu Boden geſchleudert. Sie trug eine uit bon Gehirnerſchütterung und ſonſtige Verletzungen ſte⸗ ö bet en Pagteurg, 10. Okft.(Dae alte Unſitte.) unn licher Unfall ereignete ſich in der Friedrichſtraße ne ez, daß ein 3½ Jahre altes Mädchen, Tochter dige diefen Wirtes, das auf einen an einen Kohlen⸗ Leim Abngebangten Glastransportwagen geklettert war, in wit ei ſpringen ſtürzte und unter ein Rad geriet. Es ſes tene ſchwere Quetſchung des Beins, einen Bruch f den es ten Oberſchenkels und innere Verletzungen, de⸗ l. 1085 n der chirurgiſchen Klinik erlag. 5 lag urg 10. Okt.(Betrug— Unter⸗ bas un g.) Innerhalb der Zeit von acht Mona⸗ Fan der Ausläufer Friedrich Buſſet von hier eine dee zſiema, bei der er in Stellung war, um meh⸗ en ar muſend Mark betrogen. Die Firma, die einen . gebreiteten Paketverkehr unterhält, bekommt 65 J 0 enahleakete wieder zurückgeſchickt, für die Nachporto N u Uet en iſt. Buſſet, zu deſſen Dienſtverrichtungen 1 ernehmen di ſendung örte, machte Un en dieſer Paketſendungen gehörte, mach Alnmeder Weise„Schmuh“, daß er die Zahl der zu. 15 kulſpredten Pakete faſt immer höher angab und ſich g Mebezahleechenden Portobeträge an der Bureaukaſſe bn der n ließ. Dadurch gelang es ihm, die Firma ligen. terwähnten Zeit um fast 6000 Mark zu be⸗ a t milder des fortwährenden Betrugs Angeklagte er⸗ Ales, dernde Umſtände zugebilligt, immerhin wurde f ein Altwaſſer und ertrank. beim Brot.) Wie das Städtiſche Nach⸗ Aus Nah und Fern. Regensburg, 9. Okt.(Todesurteil wegen Kindsmord.) Vom hieſigen Schwurgericht wurde ge⸗ ſtern der 33jährige ledige Metzger Johann Berthold von Burglangenfeld wegen Ermordung ſeines zweijährigen unehelichen Knaben zum Tode und Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer verurteilt. Er hatte das Kind, um ſich der Unterhaltspflicht zu entzie⸗ hen, im Walde mit Fäuſten, Ellenbogen und Knien der⸗ art ſchwer mißhandelt, daß es an den erlittenen inneren Verletzungen verſtarb. 5 Freiſing, 9. Okt.(Flugzeugabſturz.) In der Gegend von Geiſenfeld war mit der Beſtäubung des Feilenforſtes mittels Giftes von einem Flugzeuge aus zur Vertilgung der ſchädlichen Froſtſpannerraupen be⸗ gonnen worden. In einer Höhe von 100 Meter ver⸗ ſagte der Flugzeugmotor, ſodaß das Flugzeug abſtürzte und vollſtändig zertrümmert wurde. Der Flugzeugfüh⸗ rer und die beiden Inſaſſen kamen mit leichten Ver⸗ letzungen und mit dem Schrecken davon. Aachen, 9. Okt.(Fünf zehnjährige Zucht⸗ hausſtrafe.) Vor dem hieſigen Schwurgericht hatte ſich der Händler Hubert Abels zu verantworten. Am 8. Dezember v. J. war in Langerwehe die Leiche des Händlers Joſeph Haas in einem Tümpel unweit des Ortes mit zerſchmettertem Schädel aufgefunden worden. Damals lenkte ſich der Verdacht auf den Händler Hubert Willſtätt(Amt Kehl), 9. Okfrt.(Tödlicher Sturz.) Der 42 Jahre alte Elektriker Mild aus Altenheim war in der Sandgaſſe mit Bohrarbeiten für einen Iſolator beſchäftigt. Die Leiter brach und Wild stürzte auf die Straße. Er war ſofort tot. Abels, der bei jeiner Feſtnahme die Tat entſchieden ab⸗ leugnete, ſchließlich aber eingeſtand, den Haas im Streit erſchlagen zu haben. In der geſtrigen Schwurgerichtsver⸗ handlung kam es nun zu einer ſenſationellen Wendung der Angelegenheit, indem Abels ſeinen Vater des Mor⸗ des an Haas beſchuldigte und ausſagte, er ſei ſeinerzeit mit dem Händler und ſeinem Vater in Streit geraten, wo⸗ bei er von ſeinem Vater geſchlagen worden ſei. Hierauf hätte er ſich entfernt und, als er wieder zurückkam, habe er gerade geſehen, wie Haas tot hinſank. Das Gericht ſchenkte aber den Ausſagen Abels keinen Glauben und verurteilte ihn zu 15 Jahren Zuchthaus und zehn Jah⸗ ren Ehrverluſt wegen Totſchlags. In der Arteilsbe⸗ gründung heißt es, daß die Verdachtsmomente für die Annahme, daß Abels mit Ueberlegung gehandelt habe, nicht ausreichten, um ein Todesurteil zu fällen. Aachen, 10. Okt.(Autounfall.) Auf der Straße bei Monſchau wollte der 47jährige techniſche Direktor der Mannesmann⸗Mulag⸗Werke, Viktor Kaſtner, mit einem von ihm geſteuerten Auto einer Kuh ausweichen, die aus einer Herde, an der Kaſtner vorbeifuhr, auf das Auto zulief. Hierbei ſchlug der Wagen um. Wäh⸗ rend das Auto faſt unbeſchädigt blieb, erlitt Kaſtner ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf verſtarb. Seine Gattin und ein mitfahrender Bekannter wurden leicht verletzt. Dortmund. 10. Okt.(40 000 Mark unter⸗ ſchragen.) Der Bankangeſtellte Hermeling ſtellte ſich nach Anterſchlagung von etwa 40000 Mark der Po⸗ lizei. Die Gelder ſollen in den letzten Jahren nach und nach unterſchlagen worden ſein. a 2 Deſſau, 9. Okt.(Drei Todesurteile be⸗ ſtätigt.) Das Reichsgericht hat die Reviſion des Satt⸗ lermeiſters Max Kahnt aus Coswig, der wegen der Ermordung ſemier Frau, des Arbeiters Willi Wölfert aus Möhringen, der ebenfalls wegen der Ermordung einer Frau und des Kaſſenboter Otto Wiedecke aus Jonitz bei Deſſau, der wegen Ermordung ſeiner bei⸗ den Kinder zum Tode verurteilt war, verworfen. Das Anhaltiſche Staatsminiſterium hat jetzt darüber zu ent⸗ ſchreiden, ob die Männer hingerichtet oder begnadigt werden ſollen. i Greifswald, 9. Okt.(Raubmord 7) Der Schloſ⸗ ſergeſelle Brinkmann, der ſich auf ſeinem Fahrrad von Greifswald nach Güſtrow zum Beſuch von Verwandten begeben wollte, iſt dort nicht eingetroffen. Bei Nach⸗ forſchungen nach ſeinem Verbleib fand man ihn tot in einem Straßengraben im Grubenhagener Walde. Da das Fahrrad fehlte, vermutet man Raubmord. Berlin. 9. Okt.(Voenkma! für die bei Velt⸗ heim verunglückten Soldaten.) In Veltheim an der Weſer ſoll für die im Frühjahr dieſes Jahres beim Uebergang über den Fluß ertrunkenen 80 Reichs⸗ wehrſoldaten ein Denkmal errichtet werden. Der Fähr⸗ mann, der ſich hervorragend an der Rettung der beim Manöver verunglückten beteiligt hatte, hat einen Teil ſeines Grundſtückes für die Errichtung des Denkmals zur Verfügung geſtellt. Wiriſchaftsrückblick. (Von unſerem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter.) Während die Geldverhältniſſe in den meiſten Ländern außerordentlich günſtig ſind— England und Holland ſchritten erſt kürzlich zu einer Ermäßigung ihrer offiziellen Bankrate, ganz abgeſehen von den Vereinigten Staaten, Schweden und Italien—, wollen nur hier in Deutſchland die Klagen über die unſere ganze Wirtſchaft durchſetzende Geldkalamität nicht verſtummen. An den Beſchluß der Bank von England, ihre Bankrate zu ermä⸗ ßigen, wurden vielfach Erwartungen geknüpft, ob ſich das deutſche Zentralnoteninſtitut, die Reichsbank, nicht auch zu einem ähnlichen Vorgehen entſchließen könnte, da von einer ſolchen Maßnahme das Vertrauen in die Entwicklung unſerer Geld⸗, Währungs- und Wirtſchaftsverhältniſſe eine Stärkung erfahren würde. In der Haltung der Reichsbank hat ſich jedoch nichts geändert. Dieſe hält vielmehr unverwandt ihren Blick auf die Stabilität unſerer Währung gerichtet und vermeidet alles, was dieſe gefährden und zu einer neuen Inflation führen könnte, die bereits verſchiedene Schwarzſeher glauben, jetzt ſchon feſtſtellen zu können. Dieſen Gerüchten trat der Präſident der Reichsbank in ſeiner letzten Rede in Karlsruhe ſehr entſchieden entgegen. Die augenblickliche Kriſe ſei lediglich eine Teuerungserſcheinung, denn ſeit der Stabiliſierung ſei die Mark feſt geblieben. Es ſei nur die Frage, ob die Wirtſchaft ſoviel Deviſen beſchaffen kann, daß der zur Wirtſchaft nötige Kredit herauskommt. Kredit ſei aber nur langſam und vorſichtig zu gewinnen. Ganz ausgeſchloſſen ſei es, daß die deutſche Wirtſchaft durch ausländiſche Kraft wieder aufgebaut werden könnte, woran ja das Ausland auch gar kein Intereſſe habe. Der Reichsbankpräſident warnte vor allem vor einer allzu großen Inanſpruchnahme von Auslandskrediten, die ſowohl währungs⸗ wie preispolitiſch ſehr bedenklich ſeien. Man müſſe daher die Auslandskredite auf das allernotwendigſte Maß beſchränken und möglichſt nur für ſolche Zwecke in Anſpruch nehmen, die ſich unmittelbar in einer Steige⸗ rung der Produktion, beſonders in der landwirtſchaftlichen und Exportinduſtrie, ausdrücken. Anleihen der Kom⸗ munen ſeien aufs ſchärfſte zu mißbilligen. Nur durch größte Sparſamkeit auf allen Gebieten, durch eine möglichſte Nutzbarmachung der vorhandenen Inlandskapitale und durch ſtärkſte Schonung der Wirtſchaft von Seiten des Staates und der Verwaltung durch Beſchränkung der öffentlichen Ausgaben könne die deutſche Wirtſchaft aus der augenblicklichen Notlage herausgeführt werden. Dr. Schacht hielt die Aufbringung von 2,5 Milliarden jährlich für die Daweszahlungen für möglich, wenn man Deutſch⸗ land die 1 der dafür ſchaffe, indem man ihm die Märkte der Welt öffne und ihm wieder Kolonien zuweiſe, wo es ſeine Rohſtoffe auf eigenem Gebiet pro⸗ duzieren könne. „Die Reichsregierung iſt weiterhin bemüht, die von ihr eingeleitete Verbilligungsaktion zu verwirklichen. An dem recht troſtloſen Geſamtbild hat ſich nur wenig geändert. Die Regierung kann nur dann auf Erfolge rechnen, wenn ihr Vorgehen bei allen behördlichen Stellen und im Volk ſelbſt die gebührende Unterſtützung findet. Die Herabſetzung der Preiſe muß zur Tatſache werden. Die Wirkung wurde eine Erhöhung des Reallohnes aller Schichten des Volkes bedeuten, würde den Amſatz vergrö⸗ ßern und ſchließlich die deutſche Konkurrenzfähigkeit dem Auslande gegenüber wiederherſtellen. Die ſoeben veröffentlichten Ausweiſe der Banken und Sparkaſſen zeigen, daß die Kapitals neubildung überaus langſam vor ſich geht. In dieſer Beziehung iſt ein Vorſchlag von beſonderem Intereſſe, der aus Arbei⸗ terkreiſen ſtammt und der dahin geht, den Sparkaſſen⸗ einlegern aus minderbemittelten Kreiſen eine erhöhte Verzinſung zuteil werden zu laſſen, ſoweit dieſe Sparkaſſen⸗ guthaben einen Betrag von 50 Mark überſteigen. Es wurde vorgeſchlagen, eine progreſſive Steigerung des Zins⸗ ſatzes um je ½ Prozent eintreten 3 Sparkaſſen⸗ guthaben von 200 Mark und darüber ſollen mit einem Satz verzinſt werden, der etwa 2 Prozent über dem augen⸗ blicklichen Zinsſatz der Sparkaſſen liegt. Gerade in den Kreiſen der Arbeiter glaubt man, daß durch eine derartige Verzinſung die Spartätigkeit angeregt würde, die nicht unweſentlich die Kapitalsneubildung beeinfluſſen würde. Günſtigere Nachrichten werden ſeit kurzer Zeit vom RNuhrkohlenbergbau gemeldet. Man iſt nunmehr nach den vielen Stillegungen und Organiſationsverände⸗ rungen endlich dahin gelangt, die Förderung der jetzigen Aufnahmefähigkeit anzupaſſen, ſo daß weitere Zechen⸗ ſtillegungen vorausſichtlich nicht mehr erforderlich ſein werden. Die noch tätigen Zechen erfordern keine Zuſchüſſe mehr, ſondern arbeiten bereits wieder mit mäßigen Ueberſchüſſen. Die Haldenbeſtände nehmen langſam ab, bad man glaubt, den Höhepunkt der Kriſe überſchritten zu haben. Deutſcher Humor. 5 Von Wilhelm Berger. 0 Eis kommt Humor mit goldnen Schwingen 1 n luſtig flatternd Band zu ſchlingen ö maberſchi egenſatz zur Satire, der mehr am Betonen der ö Fenſchli ede, am Feſtnageln der Unvollkommenheiten deſnüt er Zuſtände liegt, hat der aus teilnehmendem J. der 87 heiterer Weltanſchauung entſpringende Humor 6 ſnmittt arſtellung menſchlicher Schwächen eine liebevolle det kung im Auge. Die Satire trennt, der Humor ver⸗ leer nel und Schelmerei hatten in früheren Zeiten kind⸗ ir harm auung größeren Raum im Leben als heute; Fals einanloſen Grenzen ſich bewegende Li ſt muß gerade⸗ lös Luſt e germaniſche Eigentümlichkeit bezeichnet werden. detlegen zu necken, die Neigung, ſich durch Liſt dem anderen Edlen. Ann zeigen, überwog häufig die Scheu vor Vor⸗ Duneil itt daß die Schelmerei wirklich ein germaniſches f lor pr ddeht aus der keine Moral, ſondern heiteren dtalſpie edigenden Weltbibel„Reineke Fuchs“, aus Till 1 Wioſen e„Bauernliſten, aus Fritz Reuters luſtiger dune f lid unwiderleglich hervor. chtigen wir, daß im Gemüt unſerer Ahnen dem „r S * rück ü ö ar ohes und Schönes, Härte und Derbheit beige⸗ ö W ö„ Aätuſcenen ſo haben wir den Schlüſſel zum Verſtändnis 1 dis dateiteumors gefunden. Wenn uns in den Aniverſi⸗ Purbeſſerem vom ausgehenden 14. Jahrhundert an Namen 5 Sprin Kreiſen begegnen wie Hans Forchdynicht, 5* 4ů7ð7 inkindearke, Heinrich Porgenicht, Johann Lupfe⸗ 5 a riſtian Springinshus, Hans Kiſſenpfennig e N 9 r r rr heschlaginhauffen, ſo ſpricht aus dieſen Vefehls⸗ 2 ben r alles andere als eine griesgrämige Auffaſſung ſce c Doch Leichtfertigkeit iſt auch nicht das Charak⸗ der ſch deutſchen Humor. Man nehme den erſten ugen den Humoriſten zur Hand, und man wird ſich »Daß einem nicht bloß Beluſtigendes. Lächerliches 1 1 Ernſte, das Wehmütige, das Erhabene, ſelbſt Feierliche und die kunſtvolle Art feſſeln, wie ſich die Miſchung zwiſchen beiden vollzieht. i Aus der Natur des deutſchen Humors geht hervor, daß er 1 frivol werden kann, ohne das Beſte ſeines Weſens einzubüßen. Auch hier unterſcheidet ſich die Anlage der Gegenwart von dem Verſtändnis, das man in früheren Zeiten dem Humor entgegenbrachte, mit einem Wort: der Begriff Humor hat ſeine Entwicklungsgeſchichte ſo gut wie jedes andere Stück deutſchen Kulturlebens. Man leſe ein⸗ mal die derben, aber charaktervollen Briefe eines Albrecht Achilles, eines Luther, man erinnere ſich des Briefwechſels der gegen den Zopf ankämpfenden Samuel Pufendorf und Chriſtian Thomaſius. And wenn in den luſtigen Einfällen der Kunſt, den tollſten Stücken und Faſtnachtsſchwänken des Mittelalters und der Reformationszeit der Teufel, ſelbſt der Tod eine große Nolle ſpielen konnten, ohne die Stim⸗ mung ernſtlich zu beeinträchtigen, ſo müſſen wir uns erſt beſondere Mühe geben, ehe es uns gelingt, ſo grauſigem Humor Geſchmack abzugewinnen. Iſt der Humor eine weſentlich deutſche Gabe, ſo muß ſich in dem Humoriſten bei allem Sinn für die gemeine Menſchheit ein gut Teil echter Vaterlandsliebe finden laſſen. In der Tat ſtoßen wir nicht ſelten in den Werken unſerer erſten Schriftſteller, die den Humor pflegen, auf Aeußerungen wärmſter Hingabe ans Vaterland; ſchon der ſechsundzwanzigjährige Wilhelm Raabe flicht in ſeine „Chronik der Sperlingsgaſſe“ die ſchönen Verſe ein:„Ver⸗ geſſe ich dein, Deutſchland, großes Vaterland, ſo werde meiner Rechten vergeſſen!“ Auch aus unſerem politiſchen Witz ſpricht echter Humor: der ohne Zagen offen ſagt, wo der Schuh drückt, und damit die Ausſicht auf Beſſerung gewährleiſtet. Freilich kann es nicht die Aufgabe unſerer Humoriſten ſein, alles Höhere herabzuziehen und deutſches Empfinden auf einen niedrigen Stand herabzuwürdigen. Wer nicht und Sonderbares darin begegnen, ſondern daß vielmehr das über Menſchenliebe, Seelenharmonie und Gemüt verfügt, deſſen Ausſichten ſtehen beim Wettkampf in dieſen Dingen von vornherein hoffnungslos. Weſſen Leidenſchaften aber abgeklärt ſind, weſſen Gemüt eine treue, milde und freund⸗ liche Art hat, wer, wie Heinrich Seidel, zu dem gemütlichen Philiſtertum in ſeiner anſprechenden Geſtalt hineigt, dem iſt auch echter und herzerquickender Humor beſchieden. Kunſt und Wiſſen. [I Lienhard Ehrenbürger der Univerſitätsſtadt Jena. Der große Senat der Univerſität Jena hat Profeſſor Dr. phil. h. c. Friedrich Lienhard in Weimar aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages in dankbarer Anerkennung der von ihm der deutſchen Sache geleiſteten treuen Dienſte zum Ehren⸗ bürger der Thüringiſchen Landesuniverſität ernannt. UU Das deutſche Augsburger Glaubensbekenntnis ge⸗ funden. Wie aus Stuttgart berichtet wird, hat Pfarrer Gußmann nach einer Mitteilung des theologiſchen Litera⸗ turblattes einen großen wiſſenſchaftlichen Fund gemacht. Es iſt ihm gelungen, in einem Folioband der Scheuerſchen Bibliothek aus dem Germaniſchen Muſeum zu Nürnberg die ſeit Jahrhunderten vergebens geſuchte deutſche Faſſung des Augsburger Glaubensbekenntniſſes zu entdecken, das die Nürnberger Geſandten in Augsburg am 15. Juni 1530 dem Rat ihrer Stadt überſandt haben. J [Entdeckung eines Rubens. Wie aus Paris gemeldet wird, iſt die Rouener Gemäldegalerie um einen neuen, angeblich ſehr ſchönen Rubens bereichert worden. Der Direktor Goux iſt auf dieſe neue Erwerbung beſonders ſtolz, da es ſich um eine von ihm gemachte Entdeckung handelt. Vor einigen Tagen wurde er ins Handelsgericht gerufen und man bat ihn, ein ſehr altes und unanſehelich gewordenes Gemälde, das fen ſeit undenklichen Zeiten dort befinde, reſtaurieren zu laſſen. Bei der Reinigung entdeckte man, daß es ſich um ein Originalbild von Rubens, eine Kreuzigung darſtellend, handelte. Das Bild wurde ſofort dem Muſeum einverleibt und im Hauptſaal ausgeſtellt. 4 2. Kleine Chronik. r Denkmal für die verunglückten Soldaten. In Velt⸗ heim an der Weſer, wo ſich im Frühjahr des vergangenen Jahres beim Uebergang über den Fluß das ſchwere Reichs⸗ wehrunglück ereignete, ſoll für die 80 verunglückten Reichs⸗ wehrſoldaten ein Denkmal errichtet werden. Eingehende Besprechungen und eine Ortsbeſichtigung haben bereits ſtattgefunden. Das Denkmal ſoll unmittelbar an der Weſer an der Unglücksſtelle neben dem Fährhauſe errichtet werden. Der Fährmann, der ſich damals ſo tapfer an der Rettung der verunglückten Soldaten beteiligte, hat von ſeinem Grundſtück eine entſprechende Stelle zur Errichtung des Denkmals zur Verfügung geſtellt. Ar Der beleidigte Dichter. In Livorno hatte der Dichter Ivo Seneſt, deſſen neues Theaterſtück ausgepfiffen worden war, den Kritiker der„Gazetta“ überfallen und durch Stockhiebe verletzt. Der heißblütige Poet wurde jetzt zu einem Monat und ſechs Tagen Gefängnis verurteilt. ar Ein ſehr intereſſantes Experiment wurde in den Vereinigten Staaten durchgeführt. Ein Flugzeug überflog das Fort von Leavenworth(Kanſas), und der Beobachter machte eine photographiſche Aufnahme. Er warf ſie auf die Erde, wo ſie aufgefangen, entwickelt und das Bild ſofort drahtlich nach Newyork, Chicago und San Francisco weitergegeben wurde. Zwiſchen dem Moment, in dem der Flieger die Aufnahme machte, und der Ankunft des Bildes in den genannten Städten vergingen nur 30 Minuten. Die Aufnahme war auch nach der Uebermittlung ſo klar und deutlich, daß ſie gegebenenfalls militäriſchen Zwecken hätte genügen können. A Eine heiratswütige Multimillionärin. Die bekannte Multimillionärin Mrs. Aimee Croker Gouraud hat ſich in Paris mit einem erſt 25jährigen Jüngling, dem Prinzen Miſtilaw Galitzin, verheiratet. Mrs. Gouraud, die jetzt 51 Jahre alt iſt, tritt damit zum fünften Male in den Eheſtand und zwar heiratet ſie ſchon zum zweiten Male ein renuſſiſchen Prinzen. 1 a Ein fünfjähriges Kind verrät einen Mord. Aus Preßburg in der Tſchechoſlowakei wird berichtet: Vor einem Jahre verſchwand in der kleinen Ortſchaft ernad der alte Landwirt Franz Suler. Sein Sohn übergab kurz nach dem Verſchwinden der Behörde einen Brief, in dem der ver⸗ ſchwundene Landwirt mitteilte, er ſei geſund, kehre aber nicht wieder in ſeine Heimat zurück. Auf Grund dieſe⸗ Briefes wurde die Unterſuchung auch eingeſtellt. Jüngſt ſpielten nun mehrere Kinder auf einer nahen Wieſe. Unter ihnen war auch die fünfjährige Enkelin des verſchwundenen Landwirtes. Es kam zu einem Streit, in 19 05 Verlauf das kleine Mädchen ihre Freundin anfuhr:„Wenn du es nicht machſt, wie ich es will, dann werde ich dich ſo ſchlagen, wie mein Vater den Großvater geſchlagen hat, und dann wird es gleich mit dir zu Ende ſein.“ Erwachſene hörten das zufällig und fragten nun das Kind na den Einzel⸗ heiten. Das Kind erzählte, ihr Vater und ihr Onkel hät⸗ ten den Großvater erſchlagen und auf der Wieſe begraben, wo damals der Mais hoch ſtand. Die Gendarmerie ver⸗ haftete daraufhin den Vater und den Onkel des Kindes, zwei Brüder, die ihre Tat auch eingeſtanden. Sie bezeich⸗ neten auch die Stelle, wo man den Leichnam des Erſchla⸗ . fand. Die Brüder erklärten, ſie hätten den Mord 1 5 um ſich in den Beſitz der väterlichen Grundſtücke zu ſetzen. 5 25 Ein noch nicht dageweſener Stierkampf. In Belgien mußte ein Flugzeug mit ſechs Paſſagieren infolge eines Motorſchadens in einer Wieſe notlanden, auf der eine Herde Nindvieh weidete. Der Stier nahm anſcheinend Anſtoß an dem Geräuſche des Motors und ſtürzte ſich auf das Flug⸗ zeug, ſehr zum Schrecken der Fahrgäſte, die ſich jedoch heil aus der Sache ziehen konnten. In dem Kampfe zwiſchen dem Stier und dem Rieſenvogel trug zwar jener einige böſe Wunden davon, aber er blieb Sieger, und das Flug⸗ zeug wird ſich nie wieder in die Lüfte erheben. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 12. Oktober. Ehrung. Anläßlich der goldenen Hochzeit der Eheleute Adam Keil und Frau Maria geb. Bauder wurden dem Jubelpaare vom bad. Staatsminiſterium ein Glückwunſchſchreiben nebſt 30 Mk. durch den Bürger⸗ meiſter, der gleichzeitig die Glückwünſche der Gemeinde ausſprach, überreicht. Bei der erhebenden kirchlichen Feier, bei der der evang. Kirchenchor mitwirkte, über⸗ reichte der Kirchenvorſtand dem goldenen Hochzeitspaare eine prächtige Bibel. Mit Erfolg hat Herr Dentiſt Carl Hetzel die. ſtaatliche Zulaſſungsprüfung für Krankenkaſſen beſtanden Freiballons. Ein anzüſantes Schauſpiel an dem ſich Jung und Alt erfreute gab geſtern Nachmittag der Werkmeiſterverband Mannheim anläßlich eines Ausfluges hierher, der Freiballons losließ in den verſchiedenſten groteskeſten Tierformen zum Ergötzen unſerer Jugend. Spiele nicht mit dem Schießgewehr. Verhäng⸗ nisvolle Folgen hätte eine dumme Jungengeſchichte haben können. 17 18jährige Bengels imitierten im Freien in der Nähe des Waſſerturms einen Ueberfall, bei dem auch die Schußwaffe eine Rolle ſpielt e. Ein Unterſchenkel⸗ ſchuß und ein Streifſchuß waren die ſchmerzhaften Folgen. Vom Zuge der Nebenbahn erfaßt und getötet. Ein ſchreckliches Unglück, dem zwei junge Menſchenleben zum Opfer fielen, ereignete ſich geſtern Abend gegen halb 6 Uhr nahe der Riedbahnbrücke in Neu⸗Oſtheim. Die 17jährige Anna Hurſt aus Mannheim ging auf dem Fußweg des Neckardammes, der an der Unfallſtelle un⸗ mittelbar am Schienenſtrang entlang läuft, mit einem 9 Jahre alten Kinde ſpazieren. Auf bis jetzt unauf⸗ geklärte Weiſe wurden beide von dem um dieſe Zeit von Mannheim kommenden Zug der Nebenbahn erfaßt. Anna Hurſt wurde ſofort getötet, während das Kind ſchwerverletzt ins Mannheimer Krankenhaus gebracht wurde, wo es ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Wie ſich das Unglück zugetragen, ſteht noch nicht genau feſt. Wie Augenzeugen berichten, ſoll das Kind ſpielend herum⸗ geſprungen und dabei den herannahenden Zug überſehen haben; bei dem Verſuch des Mädchens, das Kind aus der drohenden Gefahr zu retten, ſoll das Unglück geſchehen ſein. Die eingeleitete Unterſuchung wird über den gräßlichen Unfall, der von zahlreichen Paſſanten geſehen wurde, Klarheit bringen. Der Zugverkehr der Nebenbahn wurde dadurch bedeutend geſtört. — Von der Bekömmlichtkeit des Obſtes. Das Obſt iſt zweifellos eine der koſtbarſten Gaben, die uns die Natur ſpendet, und eine vernunftgemäße Diät iſt ohne Obſt kaum zu denken. Bei viel Ernährungsſtörungen und bei einer ganzen Reihe chroniſcher Erkrankungen des Verdau⸗ ungsapparates und der Leber bildet die Obſtdiät ſogar das ſicherſte und bekömmlichſte Heilmittel. Nur ſchalten hierbei alle Früchte aus, die reich an Tannin ſind, da dieſes das Obſt unverdaulich macht. Je reicher eine Frucht an Gerbſäure iſt, deſto grüner erſcheint ſie, und deſto ſaurer ſchmeckt ſie auch. Als Folgen des Genuſſes ſolcher Früchte machen ſich Sodbrennen und Koliken bemerkbar. Man kann tanninhaltiges Obſt ſofort daran erkennen, daß ſich die Klinge des Meſſers mit dem man es zerſchneidet, ſchwarz färbt. Rohes Obſt iſt ferner allen denen zu verbieten, die zu nervöſer Enteritis neigen. Die geringſte Reizung des Darmes bewirkt in dieſen Fällen Krämpfe, heftige Leib⸗ ſchmerzen und Durchfälle. Auch in 1 85 von Magener⸗ weiterung ſoll man ſich des Genuſſes von robem Obſt unvevmgt enthörkei. Solche Pafienten ſehen ſich due Banane welch ein Gewimmel von Keimen ſich auf ihr breit Der Brechdurchfall der Kinder iſt nur zu oft auf ee die das Kind mit einer vom Bod geleſenen Frucht mitverzehrt hat. Was nun das geſ Obſt anbetrifft, ſo iſt an ſeiner Schmackhaftigkeit u kömmlichkeit kein Zweifel, wenn man ſich auch der Tata ma Keime auf⸗ en 0 mot und Be, che nicht verſchließen darf, daß das Obſt durch Kochen aneh großen Teil ſeiner diatetiſchen F verliert. Du das Kochen werden freilich alle Krankheitskeime am ſich. el⸗ ſten abgetötet; mit ihnen werden leider aber 165 Obſt wichtigſten Vitamine zerſtört. Allerdings iſt gekocht ungleich leichter verdaulich als rohes und deshal allen zu empfehlen, die an Verdauungsbeſchwerden Sport und Spiel. Fußballergebniſſe vom Sonntag: Neulußheim— Ilvesheim 2:2; FJußb.⸗Ve Seckenheim l.— Ladenburg J. 2:1; Fußb⸗Veret 190 2 auch leiden. reinigh Seckenheim Il.— Ladenburg l. 50; Fußb⸗Vereit Seckenheim Ill.— Ilvesheim(Jugend) 1:1; Edingen 3:2; Viktoria Seckenheim 1.— Reilingen!“ Viktoria Seckenheim II.— Reilingen II. 4:6. Rheinbezirk. Vf. R. Mannheim— 08 heim 2:2; V.. L. Neckarau— Phönix Ludwigsha 1903 Ludwigshafen— F.⸗Cl. Pirmaſens 12 Darmſtadt— S. T. V. Waldhof 40. Kreisliga(Neckarkreis). V f. T. u. R. heim— Phönix Mannheim 2:1; Vg. 98 Schwetzingen 9 ann 11 fen 19 Spp. Feudel 2 Spog. 1907 Mannheim 3.2; Fv. 98 Hocken ein ann Vorwärts Mannheim 4:2; F.⸗G. Kirchheim— He ee e 1:4; Spvg. Plankſtadt— V.. B. erg 3 2. Motorradſport. 1 m. C. 8. Trotz dicken Nebels ſtarteten 1 5 verläſſigkeitsfahrt geſtern früh gegen halb 9 Uhr i Abſtänden 7 Maſchinen. Außer dem Nebel was ſchlechte Beſchaffenheit der Straßen Mann und ſehr zu. Erſt die Rückfahrtsetappe von Lindenfel geh wurde leichter, nachdem die Sonne ſich durch den ute tte. Bahn gebrochen. Eine Maſchine(Rieſenacker) 10 0 durch Vergaſerdefekt ausſcheiden, während ein Je Gochbühler) die Fahrt nicht aufhalten konnte. 5 treffen ohne Strafpunkte am Ziele ein, ſodaß ſcheidung für die Clubmeiſterſchaft nicht getroffen unten kann. Auch die Wertung der Ausfahrten in Guth für jede mitgemachte Ausfahrt 1 Punkt, bringt m id Reſultat, ſodaß das Alter der Maſchinen entſch ger af ⸗ 3% El ie rden eil 0 den mußte. Die Preisverteilung erledigte ſich nach habet Währung wie folgt: Clubmeiſter 1925 und a reis des Wanderpreiſes Mich. Treiber Trumpf Aß). Nl. Emil Bauſch(NS); 2. Preis Karl Raufelder“ Prei 3. Preis Fr. Hoefer⸗Ilvesheim(Trumpf Aß); i gu Karl Lochbühler ASI). Den Sonderpreis fi en Leiſtungen erhielt Max Emrich, den Erinneruſſg Koll für die Clubmeiſterſchaft 1924 u. des Wanderprei Raufelder. edu bitten wir Beſchwerden an die Expedit am Dienstag, den 13. Oktober 1925, nachm. von 2-3 Uhr im Nathauſe ſtatt. durch Aenderung des§ 1440 in der Selbſtver⸗ ſicherung und Weiterverſicherung in der Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung weſentliche Aenderungen 0 7 verkündigungstafel im Rathaus angeſchlagene FEC(CCE ò ĩo Verſicherungs⸗Merkblatt für Arbeitnehmer⸗, Arbeit⸗ eingetreten und mache ich auf das an der Amts⸗ Bekanntmachungen der Gemeinde Sechenheim. Die nächſte Mütterberatungsſtunde findet Nach dem Reichsgeſetz vom 28. Juli 1925 ſind eber und Weiterverſicherte aufmerkſam. Das erkblatt iſt auf dem Rathaus Zimmer z erhältlich. Seckenheim, den 8. Oktober 1925. e eee„Die Landtagswahlen“. Tpölödl. Hchenchor doenbeim. Herte Abend 8 fbr Landtagsbandidat IIIAmister Remmele Geſamtprobe Der Borſtand. Landtügs⸗ Abgeordneter Nr nold. 5 Wir laden hierzu die Wählerinnen und Wähler Sammel Anzeiger freundlichſt ein. nur für Mitglieder der Landwiirtſchaftl Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Redner: Möbel Lager T 2, 15. Sozialdemokr. Parte... th Reines amerik. Pfund 96 Pig Im Lager vorrätig: Gerſten⸗ und„ eee: Hartweizengries, Hafer, Haferflocken. 1— Weizenmehl Spezial 0 Mk. 21.— per Ztr., Empfehle: Brotmehl Mk. 16.— per Ztr. 2422 2206 Beſtellungen auf Kohlen, Koks u. Briketts PPinbl au Bonlonöl— werden laufend entgegengenommen. 20 (doppeltgekocht)(staubfrei)— 2 2 Gänſefedern Der von zu kaufen geſucht. Cutaway 35, II. St. mit Weſte(schl. Fig.) ee Damen- Wintermantel 2 alles gut erhalten Nußbaum⸗poliert. billig abzugeben. Biiifet Wupelmstr. 60, 2. St. (auch zu Vereinszwecken— geeignet) ſehr billig zu 2 Gänse verkaufen. zu verkaufen. Schloßſtraße 62.] Riedſtraße 11. Büffel-Beize (rot, gelb, braun) Bodenwachs(Silberband) Karl Raufelder. S DDD Ein Gchwein zu schlachten Inseln Lassen Sie sich nicht durch g dktsgch Reklame irre führen. 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