1 he Jahrgang 1 Denagsprels Für den Monat Nov. 1.40 Goldmk, fret ins Felle Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. amen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. eilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Dienstag, 10 Novenber 1925 Dages · und Anzeigenblaft für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle H bdaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe der Terror in Poiniſch⸗Oberſchleſien. Aus Oberſchleſien wird uns geſchrieben: dier für Polen günſtigen Abſtimmung zu veranlaſſen, den für den Fall der Zuteilung Oberſchleſiens an des n paradieſiſche Zuſtände verſprochen. Ein blühen⸗ 92 Wirtſchaftsleben, angenehme Beſchäftigung bei ho⸗ ln Verdienſt, Beefreiung von der allgemeinen Dienſt⸗ Nacht, Steuerfreiheit und tauſend andere ſchöne Dinge. as Gegenteil iſt eingetreten. Politiſche Kurz⸗ Haien wirtſchaftlicher Dilettantismus und nationale erhebung haben auch das, zu erreichen verhindert, wo⸗ dee vorhandenen Vorbedingungen ausgereicht hätten. be Induſtrie, das Rückgrat des oberſchleſiſchen Wirt⸗ teen iſt rettungslos zu Boden gewirt⸗ ita det. die Zahl der beſchäftigungsloſen Arbeiter iſt aum 80 000 nicht zu hoch gegriffen, ein Drittel der Ge⸗ untbevölkerung muß aus öffentlichen Mitteln im Winter interſtügt werden, die eingezogenen Rekruten erzäh⸗ ud und ſchreihen von dem Elend des Kaſernenlebens, den die zur Uebung eingezogenen Reſerviſten exerzie⸗ 0 barfuß, wenn ſie nicht ihre mitgebrachten Stiefel leben. Steuern werden auferlegt und mit einer Rück⸗ sft tent eingetrieben, die eine Eriſtenz nach der an⸗ en vernichtet. 5 8 bedarf keines Beweiſes dafür, daß die Deur⸗ Ira c. in Polniſch⸗Oberſchleſien dabei die Hauptleid⸗ enden ſind. Hinzu kommt noch die ſchamloſe E N hne lung, die an ihnen von ihren geſchworenen and dem Weſtmarkenverein und den Auf⸗ Hel: Di[chen, dauernd verübt wird. Beide brauchen Deut viel Geld, für den Vernichtungskampf gegen das Nphechum, And da der volniſche Staat nicht mehr ſo di ittel zur Verfügung ſtellt, wie früher, die pol⸗ Aden Hurrahpatrioten aber lieber reden als zahlen, Mittel diejenigen die Mittel hergeben, gegen welche die 4 verwendet werden, nämlich die Deutſchen. und Der Weſtmarkenverein erſinnt unglaublich viel dffe üniglaublich geartete Wege dazu. Zirkulierende Liſten, aud Sammlungen, Abzüge vom Dienſteinkommen, 9 uf von Blumen und allerlei Abzeichen, Veranſtal⸗ don Lotterien. Der Weſtmarkenverein ſcheut ſich ünfen Kommunen einen beſtimmten Teit der Steuer⸗ . fete zu ordnen und von Gaſtwirten einen Aufſchlag Eine Kaſſe bei der Aufſtellung der Rechnung für aͤſte zu verlangen. a . 5 und Kreisgruppen und im Schleſiſchen Bezirksver⸗ die Aurganiſiert ſind. Ein guter Teil von ihnen kennt ände nur vom Sörenſagen, allerlei Geſindel dat pf 1 ae Anterſchlupf gefunden. Sie haben Uniform und „ſind militäriſch organiſiert, machen unter aktiven en allein oder mit den Truppen gemeinſam mi⸗ e Uebungen und— brauchen viel Geld. Sie e 5 von ihrem Berufe als Aufſtändi⸗ ert eben. Darum müſſen möglichſt oft Feſte ge⸗ werden, bei denen man umſonſt eſſen und trin⸗ 5 n An. Solche Feſte laſſen ſich verhältnismäßig leicht 4 lt Wu. Es gibt deutſche Gewerbetreibende genug, die deln. Wert und Gebäck, mit Bier und Schnaps han⸗ f Mien enn man da mit freundlichen Worten und einem Littet Hinweis auf die ſonſtigen Folgen um eine Spende aber atommt immer noch genug zuſammen. Man muß weuch bares Geld haben. Da ziehen ſie, gewöhnlich Haus en, mit einer Liſte von Geſchäft zu Geſchäft, von u Haus und„bitten“ um einen Beitrag für die 1 Tha; fänden, für die Witwen und Kinder der gefallenen iert iſchen, für die Familien der in Deutſchland ein⸗ en Brüder, für die aus Deutſchland vertriebenen ener der volitiſchen Sache, für eine Nachtüßung, det inen Ausflug, für einen Gedenktag, für ein Jahres⸗ kunſer eine Fahne, für ein Denkmal uſw. Anter einem buten Betrage, zu dem die Opfer vorher eingeſchätzt zum ſind, wird die„freiwillige Gabe nicht ange⸗ den Die früher mitgeführten Gummiknüppel wer⸗ 1 N 5 n. ei lobt gewöhnlich nicht mehr vorgezeigt, aber im Ver⸗ i misſalle wird mit bedauernder Miene erklärt, 5 en ſſen wir Sie in eine beſondere Liste eintragen“. hach wird nämlich das Deutſche als Verhandlungs⸗ Mit zugelaſſen.) In mancher Verſammlung wird dann ei 15 Finger auf ſolche„Hakatiſten und Polenfeinde“ * 2 vor dem geſchäftlichen mit ihnen gewarnt und N holen ſetzung in die„brandenburgiſche Sandwüſte“ em⸗ ö ürfe Gelegentliche Ueberfälle und Bomben⸗ ee geben der Sache weiteren Nachdruck. Das Er⸗ küchen geſchäft iſteeinträglich, denn nur wenige fene haben den Mut, den Banditen die Tür zu At oh och nicht genug damit, wer ſich eine gewiſſe bet, wis offenen Widerſpruch auf dieſe Weiſe ſchröpfen m n d von der Verbandsgruppe der Aufſtändiſchen, Aalen Behandlung genommen hate, zum„Ehren⸗ ernannt, womit natürlich die Verpflichtung zur Fiees regelmäßigen Beitrages verbunden iſt. ſploſer Trick, dann kommt eines ſchönen Tages en plom“, das mit einigen hundert Zloty einzu⸗ 10 e Daund das die Berechtigung gibt, um nicht zu l lenarlehen angegangen zu werden. Mündlich, ſchrif. a 17 5 po itt phoniſch werden die armen Opfer drangſaliert und Aezveiflung getrieben. Eine Abwehr iſt un⸗ inte b. denn der Staatspräſident und andere hohe unterſchreiben als Ehrenvorſitzende Aufrufe des „aber nicht klar befiehlt, und die Auf⸗ 1 ſind die Handlanger des Weſtmarkenvereins. N l eibeamter und kein Staatsanwalt wird ſich Fülchen Umſtänden— eines Deutſchen wegen!— e verbrennen wollen. 5 Die Um die oberſchleſiſche Bevölkerung ſeiner Zeit zu tt Noch übler treiben es die Aufſtändiſchen, die in envereins, der das tut, was man oben klar Einberufung des Reichstages. Früh ſtens in zehn Tagen. N b Berlin, 9. November. Der Reichgtagspräſident wird ſofort nach der Wie⸗ derguſnahme ſeiner Amtsgeſchäfte die Fraktionsvorſtände der Sozialdemokratiſchen und Kommuniſtiſchen Partei em⸗ pfangen, die ihm den Wunſch nach ſchleunigſter Einbe⸗ rufung des Reichstages namens ihrer Fraktionen vor⸗ legen werden. Der Präſident wird die ſofortige Ein⸗ berufung des Aelteſtenrates verfügen, der den endgül⸗ tigen Tagungsbeginn des Reichstages beſchließen wird. Als früheſter Termin kommt wohl Donnerstag, der 12. November in Betracht. Doch beſtehen ſtarke Bedenken, ob der Reichstag ſchon zu dieſem Termin ſeine Arbeiten wird aufnehmen können, da er ſicher ſtarke Lücken auf⸗ weiſen würde. Erſt nach dem am 16. und 17. November ſtattfindenden Zent umsparteiſag und dem Bußtag wird der Reichstag voll verſammelt werden können. Vielleicht wird ſich der Aelteſtenrat entſchließen, in dieſer Woche 15 eine Sitzung mit formeller Tagesordnung abzuhal⸗ en. a Beſprechungen Löbes mit den Parteiführern. Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren, hat der ſoeben von ſeiner Amerikareiſe zurückgekehrte Reichstagspräſident Loebe heute Vormittag zunächſt mit den Führern der verſchiedenen Fraktionen die Fühlung aufgenommen. Eine Einberufung des Reichstages iſt vor dem 23. November kaum zu erwarten, da am 15. und 16. November der deutſchnationale und vom 15. bis 18. November der Zentrumsparteitag ſtattfinden. i Wie wir weiter erfahren, wird ſich Reichstagsprä⸗ ſident Loebe heute Nachmittag zu einer Beſprechung zum Reichskanzler begeben. Daran anſchließend iſt auch ein Empfang Loebes beim Reichspräſidenten vorgeſehen. Erſt nach Erledigung dieſer Beſprechungen dürfte der Reichs⸗ tagspräſident ſeine Dispoſitionen wegen der Einberufung des Aelteſtenrates zur Beſchlußfaſſung über den Wie⸗ derzuſammentritt des Reichstages treffen können. Um die Mittagsſtunde hatte der Reichstagspräſident Beſprechungen mit ſeinen Parteifreunden Müller⸗Fran⸗ ken und Hilferding, in denen er von dem Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion in Kenntnis ge⸗ ſetzt wurde. N Die Truppenzahl im beſetzten Gebiet. Verhandlungen der Reichsregierung in London, Brüſſel und Paris. Berlin, 9. November. Ueber die Herabſetzung der Truppenzahl im beſetz⸗ ten Gebiet wird, wie der Reichsdienſt der deutſchen Preſſe erfährt, in Paris, London und Brüſſel ver⸗ handelt. Die Beſatzungsziffer iſt geregelt durch die Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen vom 11. November 1918, durch den Paragraph 212 des Verſailler Friedensvertrages und durch das Rheinlandabkommen. Die Kopfzahl der Beſatzungstruppen ſoll nicht höher ſein, als die Kopf⸗ zahl der deutſchen Truppen, die in der Vorkriegszeit im heute beſetzten Gebiet Garniſon hatten. Wie wenig ſich die Alliierten al dieſe Vereinbarung gehalten haben, geht daraus hervor, daß ſie eine Kopfzahl von rund 127000 Mann unterhalten, während der deutſche Frie⸗ densſtand rund 64000 Mann betrug. Neben der Frage der Reduzierung der alliierten Truppenzahl auf den vertraglich zuläſſigen Stand wird auch die Frage der Einquartierung und Unterbringung der alliierten Trup⸗ pen im beſetzten Gebiet einer Erörterung unterzogen. Von deutſcher Seite wird verſucht, den begründeten Be⸗ ſchwerden der Zivilbevölkerung abzuhelfen, die durch ver⸗ tragswidrige Unterbringung von Soldaten bei der Zi⸗ vilbevölkerung entſtanden ſind. Denn nach dem Rhein⸗ landabkommen haben nur Offiziere Anſpruch darauf, bei der Ziwilbevölkerung einquartiert zu werden. * — Botſchaſterkonferenz und Luftfahrt. Eine weitere Note an die Reichsregierung. Berlin, 9. November. In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß noch im Laufe dieſer Woche eine Note der Botſchafterkonferenz an die deutſche Regierung erwartet werden könne, die ſich mit der Frage der von Deutſchland erwarteten Erleichte⸗ 5 5 auf dem Gebiete des Luftfahrtweſens befaſſen wird. —.— * Shrien in den Händen der Aufſtändiſchen. Ungenügende franzöſiſche Kräfte. i 0 London, 9. November. Nach einer Meldung der„Morning Poſt“ aus Bey⸗ rut befindet ſich Syrien jetzt größtenteils in den Hän⸗ den der Aufſtändiſchen. Die Zahl der franzöſiſchen Trup⸗ pen genüge nicht, um die Banden wirkſam zu bekämpfen. Für die Frühjahrsoffenſive bauten die Franzoſen eine Bahn von Deraa nach Bosra Eskiſcham. Die Behörden hätten jedoch die Hoffnung, während des Winters eine Verſtändigung mit den Druſen zu erzielen. In Beirut ſind zwei amerikaniſche Zerſtörer, die zum Schutze der amerikaniſchen Intereſſen nach Syrien entſandt wur⸗ den, eingetroffen. 5 Engliſche Kriegserinnerungen. Zum 11. November. Am 11. November iſt der 7. Jahrestag des Waffenſtill⸗ ſtandes, der wie üblich durch ein feierliches Anterbrechen des Verkehrs und das„Große Stillſchweigen“ während der Dauer von zwei Minuten im ganzen Lande begangen werden ſoll. Auch an kirchlichen Andachten während der Vormittagszeit wird es nicht fehlen. Am Abend ſind dann aber der 1 keine Schranken geſetzt. Der große Siegesball in der Albert⸗Halle zu Gunſten des Royal Northern⸗Hoſpitals wird nur das Beiſpie für das„Große Feiern und Freuen“ an zahlloſen anderen Orten in Hotels, Tanzdielen und Theatern ſein. So ging es in allen ver⸗ gangenen Jahren. Aber merkwürdigerweiſe erhebt ſich in dieſem Jahre ein lebhafter Widerſtreit um den zweiten Teil des Programms. Der Pfarrer Sheppard, der Seelſorger der Kirchengemeinde von St. Martin⸗ in⸗ the Fields, ein ſehr angeſehener Geiſtlicher, war der erſte, der in ſeiner gewohnten energiſchen Weiſe gegen die Freudenfeſte proteſtierte, als eine nicht würdige Gefühlsäußerung an einem Tage, welcher dem Andenken der Gefallenen, dem andächtigen Dank für die Erlöſung vom Kriege gewid⸗ met ſein ſollte. Von allen Seiten erhoben ſich dann die Stimmen dafür und dawider. Auch die Amtsbrüder des Pfarrers traten aber durchaus nicht einſtimmig ſeiner An⸗ ſicht bei. Der Biſchof von Exeter unterſtützte ihn mit ſeiner ganzen Autorität.„Ich denke, wir ſind alle darin einig,“ ſagte er,„daß der Waffenſtillſtandstag ein Tag ernſter Feierlichkeit ſein ſollte, der Erinnerung und dem Gebete geweiht, aber nicht dem Vergnügen.“ Der„Evening Stand⸗ ard“ meinte, gerade auch den früheren Soldaten und den Kriegsteilnehmern dürfte man nach andächtigem Gedenken der gefallenen Kameraden eine angemeſſene Freudenfeier nicht verſagen; freilich müßten die Veranſtaltungen nicht das allgemeine Empfinden verletzen. Intereſſant iſt übrigens, wie ſich kürzlich eine Stadtrats⸗ ſitzung von Folkeſtone abgeſpielt hat. Der Vorſteher Wood erklärte, es würde klüger und diskreter ſein und mehr Sympathie mit denen, die gelitten hätten, dartun, wenn dies„Babylon“ am 11. November aufhörte. Von anderer Seite erfolgte der Vorſchlag, der Regierung nahe⸗ zulegen, daß ſie einen anderen Tag für eine Friedensfeier wählen möge. Zum Schluß wurde einſtimmig eine Reſolu⸗ tion angenommen, in welcher der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben wurde, daß die Einwohnerſchaft am Waffenſtill⸗ ſtandstage weder Bälle noch Tänze abhalten möge. Sodann noch einige Sätze aus dem Schreiben eines ungenannten Parlamentmitgliedes an ein großes liberales Londoner Blatt:„Es iſt uns von einem unſerer größten Staats⸗ männer geſagt worden, daß nach den Tagen von Locarno der Ausdruck„Alliierte“ ein Anachronismus iſt. Es möchte alſo nur logiſch erſcheinen, wenn auch die Kriegserinne⸗ rungsfeiern in Fortfall kämen. Gibt es wirklich einen guten, hinreichenden Grund, warum wir noch fernerhin uns ſelber und der um uns heranwachſenden Jugend die ſchmerzliche Erinnerung des Waffenſtillſtandstages auferlegen ſollten? Wie lange ſollen denn dieſe Erinnerungen noch andauern?“ Man könnte dieſes„wie lange noch?“ in England nach allen Richtungen wiederholen, um dann nur kurz zu ſagen, daß man der Kriegserinnerungen ebenſo müde wird, wie man es der Kriege war und iſt. Man kann in dieſer Be⸗ ziehung merkwürdige Beobachtungen machen. Die Licht⸗ ſpielbühnen machen den Theatern immer ſtärkere Konkur⸗ renz. Trotzdem die Kritik ſo viel an den engliſchen Filmen auszuſetzen weiß. Die Lichtſpielbühnen ſind in mindeſtens zwei von den drei täglich ſtattfindenden Vorführungen, wenn auch nicht in den teuerſten Plätzen, ausverkauft. Ueber das, was dieſen Filmbeſuchern gefällt oder nicht gefällt, ſei heute nicht berichtet, aber eines iſt gewiß, mit Kriegs⸗ filmen iſt kein Geſchäft 14 zu machen. Es könnten allerdings zwei Ausnahmen e werden„Zeebrügge“ und„Ypern“. Der erſtge⸗ nannte Film bildete tatſächlich eine an ſich großartige Ausnahme. Er war eine wunderbare Darſtellung des kühnen Unternehmens von Anfang bis zu Ende, er war noch mehr, er war vollſtändig objektiv gehalten, und es wurden auch gar keine kitſchig aufgemachten Kämpfe ge⸗ zeigt. Mit Ausnahme einer alarmierten Radfahrerabtei⸗ lung war überhaupt kein deutſcher Soldat erkennbar. Anders das wochenlang vorher angeprieſene„Ypern“. Da lag das Geſchäft in der Unmaſſe„dabeigeweſener“ Soldaten. Dieſe bildeten jeden Abend Kette. Von Damen war nichts zu ſehen. Daß jene Männer dieſes Stück aus ihrer Kriegs⸗ zeit applaudierten, iſt klar. Glaubte doch ein jeder den eigenen Truppenteil zu erkennen. Als Filmleiſtung vertrug die Sache keine Kritik. Im übrigen ſind die Filmgeſell⸗ ſchaften viel zu gute Kenner ihres Publikums, um weitere Kriegsfilme zu riskieren. Doch daß das Publikum in der überwiegenden Mehrheit ſich keinen Pfifferling mehr um Kriegsbilder bekümmert, iſt eben das Charakteriſtiſche der heutigen Zeit. Geſchäft, Pflicht und Vergnügen, aber keinen Blick rückwärts. Das ſchließt freilich nicht aus, daß jedes militäriſche Schauſpiel lockt. Die großen Manöververanſtaltungen in Wembley wurden von Hunderttauſenden beſucht, wie die zu Zirkusaufführungen erweiterten Zapfenſtreiche, die auch prachtvolle Bilder, teils hiſtoriſche Trachten, zum größeren Teile Athletik und Sport in Uniform boten. Muſterrevolutionen zu Pferde und zu Fuß. Scheinwerfer in reicher Menge. Das waren natürlich ebenfalls keine Kriegsbilder in des Wortes eigenſter Bedeutung. Man iſt zwar noch militariſtiſch, aber ganz und gar nicht mehr kriegsbegeiſtert in England. Was immerhin eine bemerkenswerte Wandlung bedeutet. vorgelegten Aus dem In⸗ und Auslande. Die Lohnbewegung der Eiſenbahner. Berlin, 9. Nov. Wie in einer ganzen Reihe von Di⸗ rektionsbezirken der Reichsbahn haben jetzt auch die Ber⸗ liner Eiſenbahner durch die Bezirksverwaltung Berlin des Einheitsverbandes der Eiſenbahner Deutſchlands bei der Reichsbahndirektion Berlin den Antrag auf Ein⸗ leitung von Lohnverhandlungen geſtellt. Wie wir hö⸗ ren, haben ſich die Eiſenbahner mit den Organiſationen der Berliner Verkehrsarbeiter, die bekanntlich gleichfalls in einer Lohnbewegung ſtehen, bezüglich eines eventuellen Zuſammengehens in Verbindung geſetzt. Engliſche Näumungs vorbereitungen. Wiesbaden, 9. Nov. Wie wir erfahren, ſollen dem⸗ nächſt in Schierſtein oder Biebrich vier kleine Kanonen⸗ boote ſtationiert werden. Ein engliſches Torpedoboot mit einer 16 Mann ſtarken Beſatzung hat in den letzten Tagen die Hafenverhältniſſe in Schierſtein und Bieh⸗ rich geprüft und iſt dann nach Köln zurückgekehrt. Wie verlautet, ſoll die Beſatzung des Bootes die Landungs⸗ rerhältniſſe ungürſtig beurteilt haben. Rücktritt des Danziger Völkerbundskommiſſars Mac Donell. Genf, 9. Nov. Wie in Völkerbundskreiſen verlautet, hat der jetzige Völkerbundskommiſſar Mac Donell ſeinen Rücktritt eingereicht, der auf Schwierigketien, die zwi⸗ ſchen ihm und dem polniſchen Miniſter für Danzig, Straßburger, entſtanden ſind, zurückgekührt wird. Als Nachfolger wird der Direktor der Rechtsabteilung des Völkerbundsſekretariats Hamel genannt. Für deſſen Po⸗ ſten iſt bekanntlich für den Fall des Eintritts Deutſch⸗ lands in den Völkerbund ein Deutſcher auserſehen. Man glaubt, daß dafür Prof. Schücking in Frage komme. Der neue franzöſiſche Sanierungsplan. Paris, 9. Nov. Die Grundidee des von Painleve Sanierungsplanes liegt in der Schaffung die von der Staatskaſſe voll⸗ ſoll. Am dieſe Kaſſe zu ſpeiſen wird vom franzöſiſchen Bürger ein Opfer verlangt, die „mationale Sonderabgabe“, die auf 12 bis 15 Jahre verteilt werden und 65 Milliarden bringen ſoll. Da aber der Staat ſofort Geld braucht, ſo ſollen die Vor⸗ ſchüſſe der Bank von Frankreich; an den Staat um vier bis fünf Milliarden erhöht werden. Eine Notenausgabe ſoll angeblich nicht vorgeſehen ſein, doch läuft praktiſch hin Erhöhung des Staatsvorſchuſſes auf das Gleiche inaus. einer Amortiſationskaſſe, ſtändig getrennt werden Die Lage in Marokko. Paris, 9. Nov. Wie aus Tanger gemeldet wird, iſt der engliſche Hauptmann Gardiner, einer der vertrau⸗ teſten Anhänger Abd el Krims, vom Rifgebiet nach Tanger gekommen. Es geht das Gerücht um, daß er mit der Einleitung von Friedensverhandlungen beauftragt ſei. Weiter heißt es, daß die Rifleute bei Schechauen 8 würden, um die ſpaniſchen Linien anzugrei⸗ en. 2 9223—— 2 Oer Dolchſtoßprozeß. München, 9. Nop. Als Sachverſtändiger wurde am heutigen 16. Verhandlungstag Oberſt a. D. Schwert⸗ feger⸗Hannover vernommen, der auch ein Gutachten für den parlamentariſchen Anterſuchungsausſchuß erſtattet hatte. Er betonte, daß er ſchon im Herbſt 1921 die be⸗ griffliche Unklarheit und Gefährlichkeit des Wortes Dolchſtoß“ gekennzeichnet habe. Er verlas dann den Bericht einer Sammelſtelle in Brüſſel über die Ver⸗ peſtung des Erſatzes, der 1918 von der Heimat an die Front kam und führte aus, es ſei kein Zweiefl, daß eine Revolutionspropaganda gegen den Geiſt der Mann⸗ ſchaften beſtanden habe. Der Sachverſtändige rügte in erſter Linie an den Dolchſtoßheften die Faſſung der Titel. Zu dem Verſuch der beiden Prozeßparteien, das geſamte Problem der prozeſſualen Möglichkeiten zu klären, müſſe er ſagen, daß er die volle Klärung hiſto⸗ riſcher Vorgänge durch eine Prozeßverhandlung als völ⸗ lig unmöglich erachte. Der Sachverſtändige wandte ſich gegen die Leidenſchaftlichkeit, mit der das Dolchſtoß⸗ Problem erörtert wurde und führte aus, man ſollte von Männern, die an maßgebender Stelle geſtanden hätten, nicht als von Reichsverderbern, Verrätern, To⸗ tengräbern des Reiches uſw. ſprechen, da hierdurch die politiſche Atmoſphäre vergiftet werde. Es treffe zu, daß die Möglichkeit des Sieges durch die revolutionäre Ar⸗ Gold. Ein Menſchenſchickſal. Noman von Wilhelm Herbert. 41. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Wir müſſen dem jungen Manne Gelegen⸗ heit geben, durch ein Wirken in Ehren und Arbeit an dem Namen der Toten zu ſühnen, was er an ihrem Leben gefehlt— ich werde morgen in dem beſproche⸗ nen Sinne auf dem Maienhof eintreten; ich muß ohne⸗ dies ſchon wegen des Kindes, das ſich noch dort be⸗ findet, weitere Fürſorge treffen!“ „Das Kind— der Toten— auf dem Maienhof?“ frug Fuchſinger erſtaunt. Der Pfarrer ſah den lauern⸗ den Blick nicht, der dabei aus ſeinem Auge ſchoß. Ah! das traf ſich ja prächtig! Mit dem Kinde konnte er am eheſten Mißhelligkeiten zwiſchen das junge Paar brin⸗ gen, ſobald es dazu an der Zeit wäre. 5 Der Geiſtliche nickte.„Man wird den armen Wurm nicht auf dem Maienhof laſſen können— es wäre zu geſährlich für das Glück der jungen Leute!“ ſagte er überlegend.„Zudem weiß ich nicht, ob die Bäuerin trotz ihrer weitgehenden Wohltätigkeit gerade dieſes Kind auf dem Hofe duldete—“ i „Wie ſchade, warf Fuchſinger heuchelnd dazwiſchen, „daß meine Junggeſellenwirtſchaft mir nicht geſtattet—“ Der Pfarrer dankte ihm mit einem warmen Blick. Sein Auge war wie prüfend durch die eigene Stube geflogen. Was wohl ſeine alte Haushälterin dazu ſa⸗ 8 z wird ſich ſch 9 a „Nun, es wird ſi on ein Plätzchen für die arme Waiſe finden!“ brach er dann ab. 5 15 Fuchſinger verbeugte ſich zuſtimmend. Es ſchien ihm vorſichtig,. in dieſem Punkt keine weitere 15 auszuſpielen. Vielleicht kam ihm ein Zufall zu ilfe.. a Die Gewalt des Wetters hatte ſich inzwiſchen aus⸗ getobt. Der Regen rieſelte leiſer und 1 dem Fen⸗ habe die Verhandlung gezeigt, beit an der Front untergraben wurde. Die Behaup⸗ tung, daß die ſozialiſtiſchen Regierungen ſeit dem Zu⸗ ſammenbruch den klaren Tatbeſtand zu verdunkeln ſuch⸗ ten, ſtehe mit den eigenen Erklärungen des Profeſſors Coßmann im Widerſpruch. Weiter erklärte der Sach⸗ verſtändige, daß es in der deutſchen Armee weniger Mißſtände gegeben habe, als in irgendeiner anderen Ar⸗ mee der Welk. Er müſſe entſchieden Verwahrung gegen die Auffaſſung einlegen, daß die Meuterei der Marine von Offizieren ausgegangen ſei. Es ſei der ſchwerſte Fehler Bethmann⸗Hollweg's in den Kriegszielen geweſen, daß er ſich dazu bewegen ließ, die Veröffentlichung der Kriegsziele freizugeben. Dadurch ſei der Charakter des Verteidigungskrieges verfälſcht worden. In der Frage der Abdankung des Kaiſers ſtellte der Sachderſtändige feſt, daß die Mehrheitsſozialdemokraten am 9. November 1913 den Austritt ihrer Mitglieder aus der Regierung als eine Gefährdung der Waffenſtill⸗ ſtandsverhandlungen bezeichnet haben. Daß die Frage der Abdankung im November 1918 von den Mehrheits⸗ ſozialdemokraten in den Vordrergrund geſchoben wurde, ſei von verhängnisvoller innerpolſtiſcher Auswirkung ge⸗ worden. Der Abſchluß des Waffenſtillſtandes hätte dieſe Löſung nicht notwendig gehabt. Er könne daraus leine vaterlandsfeindliche Haltung jener Männer herleiten, aber ein verhängnisvoller Irrtum ſei es gewesen, dem ſie unterlegen ſeien. Seine Geſamtſtellung faßte der Sach⸗ verſtändige dahin zuſammen, daß er den Vorwurf der bewußten Geſchichtsfälſchung gegenüber Profeſſor Coß⸗ mann in keinem Falle als berechtigt anerkennen könne. Wenn er auch eine Reihe von Bedenken gegen die Dolch⸗ ſtoßhetze ſowie gegen die nicht hinreichend klare Unter⸗ ſcheidung zwiſchen MSP. und US. habe, ſo könne er aber nicht anerkennen, daß die Dolchſtoßhetze eine Brun⸗ nenvergiftung ſchlimmſter Art darſtelle, denn der Sinn dieſer Hetze ſei, eine Löſung dieſer Probleme durch Teilveröffentlichungen zuerkennen, daß die Sozialdemokratie treu zu Deutſch⸗ ſand geſtanden habe und daß ohne dieſes Opfer der Krieg nicht hätte geführt werden können. Das„Vorwärts“ ⸗Zitat ſei auf das äußerſte zu verwerfen. Mit aller Deutlichkeit ö daß die Gründe für das Unterliegen Deutſchlands nicht in eine ſchlagworrtartige Formel wie„der Dolchſtoß“ gebracht werden können. 8 —— — 2 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 9. Nov.(Vom Strom getötet.) Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich in Oberhauſen. Der dort wohnhafte 30 Jahre alte Bäckermeiſter Martin Börg leuchtete mit einer elektriſchen Lampe in den Back⸗ ofen und wurde dabei vom Strom tödlich getroffen, da die Lampe vermutlich nicht iſoliert war. Der Verſtorbene hinterläßt eine Witwe und fünf unverſorgte Kinder. Mannheim, 9. Nov.(Fahrläſſige Tötung.) Vor dem Schöffengericht hatte ſich heute der Gärtner Alexander Benz aus Friedrichsfeld wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Er hatte am 12. Oktober am Bahnübergang in Friedrichsfeld eine Frau Aſtor, obwohl dieſe ſich abſeits geſtellt hatte, mit dem Motorrad nie⸗ dergerannt. Das Kind der Frau war aus dem Kinder⸗ wagen weit ins Feld geſchleudert worden. Die Frau ſtarb auf dem Wege zum Krankenhaus. Das Arteil lautete auf drei Monate Gefängnis. Heidelberg, 9. Nov.(Die Büſte Friedrich Eberts.) Der Stadtrat hatte nach dem Aba aen des erſten Reichspräſidenten den Beſchluß gefaßt, as Ge⸗ denken an den Sohn Heidelbergs in einer künſtlich aus⸗ geführten Büſte feſtzuhalten. Der mit der Ausführung 2 8 Büſte betraute Bildhauer K. Kerzinger hat nun auf Grund ſeiner Vorarbeiten die für Heidelberg. be⸗ ſtimmte Büſte fertiggeſtellt. Die Büſte iſt in bayeriſchem Jura⸗Marmor ausgeführt und koſtet 3000 Mark. Die Aufſtellung dieſes Ehrendenkmals ſoll an einem geeigneten Orte der Treppenhalle des Rathauſes erfolgen. Heidelberg, 7. Nov.(Von einem Laſt⸗ kraftwagen überfahren und getötet.) Geſtern mittag wurde auf der Speyerer Landſtraße bei der alten Kiesgrube ein 16jähriger Lehrling von Kirch⸗ heim angefahren und gegen das Hinterrad des Motor⸗ wagens geſchleudert. Hierbei erlitt der Lehrling außer einem Arm⸗ und Beinbruch auch innere Verletzungen. an denen er heute nacht hier geſtorben iſt. Der Laſt⸗ kraftwagenführer wurde vorläufig feſtaenommen. ſter, welches der Pfarrer öffnete, ſtrömte die Nachtluft mit köstlicher Friſche ins Zimmer herein. Das Mond⸗ licht durchflutete den Obſtgarten. jagte über den geſtirnten Himmel Maienhöhe ſtieg der weiße ſtickten Holzfeuers empor. Die Bergbäche drauſten Feierlich, von keinem anderen Geräuſche geſtört, lag die Nacht über das Tal hin. hin. Von der Dampf des vom Regen er⸗ Fuchſinger verabſchiedete ſich von dem Pfarrherrn, der ihm in herzlicher Weiſe die Hand drückte. Der ſchlaue Beſucher hatte ſich in einer kurzen Stunde das Wohlwollen des alten, argloſen Herrn gewonnen. „Wo nur der Teufels burſche ſtecken mag?“ murmelte der Gutsherr, während er an der Friedhofmauer hin⸗ ſchritt, über welche man das Licht der roten Ampel aus der Totenkammer ſchimmern ſah. Es wäre ihm ſehr lieb geweſen, Veri heute noch ſprechen zu können. Daß ihm nur der Tollkopf keinen unüberlegten Streich beging, der es ihm auf dem Maienhof ganz verdarb! f g Fuchſinger war nahe bei dem Burſchen geſtanden, als Martl die Leiche der Ertrunkenen ins Gras nieder⸗ ließ und hatte geſehen, wie die Reue, die Verzweif⸗ lung, die alte, verratene Liebe an Veri rüttelte, wie er ſich am ſie mit koſenden Schmeichelnamen ins Leben zurückzu⸗ rufen verſucht hätte. Daß nur davon Dori nichts merkte— zur Zeit noch nicht, ehe die Heirat vorüber war! Denn wenn ſie gewußt hätte, daß Veris Liebe jetzt noch einer ande⸗ ren, der Toten gehörte, dann würde ſie den ganzen, ſchlau erſonnenen Plan vereitelt haben, mittelſt deſſen Fuchſinger ſich in ihren und in den Beſitz des Reich⸗ tums vom Maienhof zu ſetzen gedachte. Nachdem man die Leiche Evis weggetragen, war unter dem Eindruck der erſchütternden Szene alles jäh auseinandergeſtoben. Der mit einemmal niederſtür⸗ zende Platzregen hatte die allgemeine Flucht erleichtert. In den Wohnſtuben im Dorf, in den Geſindekammern des Hofes ziſchelte und tuſchelte die Neugierde, die 1 in die Wege zu leiten. Es ſei an⸗ kämpfung d ſe badiſche Landesverband zur Bekämpf berkulo in Baden-Baden feine diesjährige Landesperſammbers⸗ ab. Profeſſor Dr. Berghaus erſtattete den Rechenschaft 5 bericht, in dem er über den Stand der Tuberkuloſe Baden ſprach. Ferner kam Rektor Rohrer vo Sta ſchulamt Mannheim zu Wort über die Mitwir Volks⸗ und Fortbildungsſchule bei Bekämpfung der berkuloſe. Stadtſchularzt Dr. Stephan, ſprach über Tuberkuloſe und Schule, wobei der Ned ge intereſſantes Bild über die ſchulärztliche Tätigkeit in eng Verbindung mit den Lehrkräften gab. ſtellte folgende Forderungen auf: 1. Ausbau der 10 ärztlichen Tätigkeit auf alle Lehranſtalten, 2. Errichtu 1 weiterer Fürſorgeſtellen, 3. Einrichtung von Fortbildung„ kurſen für Schulärzte, beſonders auf dem Gebiete der 3 Tuberkuloſenbekämpfung, 4. Erhaltung und Ausbaqſit 10 . 5. Bereilſtellung von genügenden eln. Konſtanz, 9. Nov.(Zurückgekehrter denlegionär.) Aus der Fremdenlegion zur iſt der Sohn Alfred des Obſthändlers Herman hier. Der junge Mann war am 20. Oktober 19 Frankfurt a. M. von zwei franzöſiſchen. Werbern m 5 Metz verſchleppt worden und iſt jetzt nach Ablauf der f jährigen Dienstzeit entlaſſen worden und über Fran in die Heimat zurückgekehrt. Er hat u. a. auch die Kü an der Marokkofront mitgemacht. Pforzheim, 9. Nop.(Geriſſener Schwinge let.) Der 25 Jahre alte Hilfsarbeiter Eugen Ghege, von Saulny(Kreis Metz) iſt ein gewohnheitsmäßige trüger und Simulant. Die Anklage legt ihm nich 1 i ger als 20 durch Vortäuſchung geſchickt angelegter 5 leptiſcher Anfälle“ zur Laſt, wodurch er das Mitleid u. tätiger Menſchen zu erwecken ſuchte und auf dieſe badiſchen und württembergiſchen Ortſchaften* Verpflegung, Kleidungsſtücke, Darlehen ohne R uſw. erſchwindelte. Daneben tiſchte er den Zei „erſchütternden Anfälle“ erlogene Geſchichten über 9 liche Kriegsbeſchädigung, Gefangenſchaft, Lazarettbe a lung usw. auf, und wußte, je nach Bedarf, eine Kr würdigkeit durch eindrucksvolle Schilderung eines tun. Haus aus angeblich vorhandenen Reichtums dars Por⸗ Das Gericht erkannte angeſichts der erheblichen, von ſtrafen des Angeklagten auf eine Zuchthausſtraſe zehn 6 zwei Jahren und 300 Mark Geldſtrafe oder weitere en⸗ ſchul⸗ rechte auf die Dauer von drei Jahren. Bretten, 9. Nov.(Familienſtreit.) Der n Jahre alte Sohn eines hieſigen Schuhmachers ſchoß mit einem Revolver auf ſeinen Vater, den er glu weiſe nicht ernſtlich verletzte. Der Grund zu der Ta i daß der Vater ſeinem Sohne Vorwürfe machte, wit dem junge Mann ein Mädchen nicht heiraten wollte, t ah er 1 5 länger ein Verhältnis unterhielt, das nicht oder Folgen geblieben war. Nach der Schießerei ſchlug junge Mann noch auf ſeinen Vater ein. ßen Gölshauſen(Amt Bretten), 6. Nov.(Zur geit z Armee.) Hier wurde Altratſchreiber Karl Meg, Grabe getragen, der letzte Feldzugsteilnehmer von 1 00 71 aus unſerer Gemeinde. 5 We? Konſtanz, 9. Nov.(Der falſche Erh gra belle gen ſchweren Diebſtahls im wiederholten Rü all Win. ſich der 44 Jahre alte ledige Kaufmann Ferdinand Der mer aus Beidweis bei Paſſau zu verantwor, en. Angeklagte iſt nicht weniger als 22mal vorbeſtr unter in Botzen mit fünf Jahren ſchweren Ken 70 vom Amtsgericht Kempten mit ſechs Jahren und zehn Jahren Ehrverluſt. Nach Verbüßung einer Strafe machte er dem Badner Lande im Mai d. ar Beſuch. Vom 9. bis 11. Juni wohnte er in einem burger Gaſthof unter einem falſchen Namen. aus beſtellte er telephoniſch bei verſchiedenen Ge für den„Erbgrafen“ von Fürſtenberg Wertgeg im Geſamdwerte von 2000 Mark, die er nach der Unadingen ſenden ließ, von wo aus er ſie ver ließ. Er erhielt eine weitere Zuchthausſtrafe vo Jahren. i f Jeſtetten, 9. Nov.(Eine neue Kran bei Aehnlich wie in anderen Gegenden, iſt auch 9 Landbevölkerung eine neue Krankheit ausgebto Leute, die beim Ausdreſchen des Getreides ſind, werden dadurch ſtark unpäßlich, zum AE Zerfetztes Gewölk liebſten neben der Toten niedergeworſen und krank. Ein hartnäckiger Staub bewirkt, daß d ber bekommen. Schadenfreude wohl noch eine Weile fort. aber, welche die Vorgänge zunächſt betroffen hatten ren raſch und ſtill voneinander gegangen. Die Bäuerin verſtand nun, warum der Pfar zurückhaltend geweſen, warum er das Verlobun gemieden hatte. Zentnerſchwer, als oh nur ein Schuld daran trüge, fiel ihr das Unglück ihres a. auf die Seele. Sie war entſchloſſen, alles rückga zu machen. Morgen wollte ſie den Plarrher ſuchen; er mußte ihr ſeinen Beiſtand leihen, m Hilfe hoffte ſie dem eigenwilligen Mädchen d recht zu ſetzen und in letzter Stunde noch das rom Hofe zu verſcheuchen, das ſchon auf deſſen“ lauerte. Er en hereingebrochee u bel g Dem Bauern hatten die jäh eigniſſe den Kopf verwirrt. Der tolle Lärm ßen Tag über, der ſtarke Trunk dazu und nun Durcheinander erregender Dinge waren dem ſchwerfälligen Manne zu viel geworden. Er g noch eine Weile im Hauſe herum, ſuchte Dori ade aber ihre Kammer verſperrt und ging dann n liche Schlafſtube, wo er ſein Weib in heißen vor dem Marienbilde in der Ecke traf, ohne da durch ſein unruhiges Stöhnen und Brummen be ließ. Schließlich machte er ſich in der Wohnſtu he ſchaffen, geiſterte eine Weile im Wandkaſten ſchwankend zwiſchen Bibel und Enzianflaſche, ſich am Ende für die letztere und ſchlief bei ihr Ofenbank ein. in Dori war nicht von Veris Seite geganger rule heißen Wetterſtunde. Als der Leichnam der einanden nen fortgetragen wurde, als alles ſcheu aus eilein f ſtob, da waren nach kurzen Minuten ſie lohenden Feuerſchein des Holzſtoßes droben Wieſe geſtanden. In heißer Liebe, in dem brechenden Gefühl, daß ſie verloren ſei und wenn er ſie verrate, warf ſie ſich an ſeinen ihm mit brennenden Blicken ins Geſicht und ich glaub' an dich— gelt, ich darf an di t 9 Gortletzung e da? fal U e n Bie Versammlung b 1 and? Tage Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Err 0 rankhe 33 TCC J TT e ——.. 5 big 0 g. 4 Aus Nah und Fern. Fosedwigshafen, V 15 5 und Riegel.) Feſtgenommen wurde geſtern ber einer Strafanſtalt im Württembergiſchen entwi⸗ b e 27 Jahre alter Torfarbeiter aus Mittelfranken, bord me lebenslängliche Zuchthausſtrafe wegen Raub⸗ 1 2 verbüßen hat. dießüdwigshafen, 9. Nov.(Zuchthaus für eine din) Das Amtsgericht verurteilte die 126 Jahre ler lenſtmagd Maria Drieling wegen Diebſtahls wert⸗ fur Kleidungsstücke zu einem Jahr Zuchthaus und drei 4 at Ehrverluſt. Die Angeklagte entwendete bei ihrer 5 ſPerrſchaft Kleidungsſtücke im Werte von 925 Mark ſchon mehrfach wegen Diebstahls vorbeſtraft. erhalte 9. Nov.(Funde aus der Ur⸗ ez der Pfalz., Wie aus Billigheim berichtet wird, den man bei den Rodungsarbeiten, die ſeit einigen Ta⸗ en auf dem„Kuhnebuckel“ in der Gemarkung Klin⸗ ben zur Neuanlage eines Weinberges vorgenommen wer⸗ Audauf zahlreiche Urnen aus alter Zeit. Mehr als zehn dent bis jetzt feſtgeſtellt. Die größte davon, die 40 bet heter Durchmeſſer und 50 Zentimeter Höhe auf⸗ f konnte unverſehrt gehoben werden. Die anderen g größtenteils ſchon zerbrochen. Die Gefäße zeigen de ficdiepenſten Formen und Größen. Die größten Ge⸗ ier ind Amphoren, die kleineren ſind Teller, Näpfe, Be⸗ Mer nd Schüſſeln. In den Amphoren befinden ſich f leine che und Knochenüberreſte, worauf zwei und drei denfal Gefäße ſtehen. Abgedeckt ſind die Amphoren alls mit einem großen Gefäß. rd Speyer, 9. Nov.(Pilgerzüge nach Rom.) Seit 10. und ng des Heiligen Jahres bis Mitte September d. I haſond nach Rom auf den italieniſchen Bahnen 261 Pil⸗ dus 3 erzüge gefahren worden, und zwar 119 für Pilger us Talien, 41 aus Deutſchland, 24 aus Frankreich, 18 Mga panien, 8 aus England, 8 aus Südſlawien, 6 aus 9 n 6 aus Polen, 5 aus Belgien, 4 aus Oeſterreich, 14 1 der Tſchechoſlowakei, 4 aus Nord⸗Amerika und us anderen verſchiedenen Ländern. Un, Bergzabern, 9. Nov.(GIüc im Ang lüg.) Der ur der Rapp von Oberhausen fuhr beim Uebergang don er Bentz'ſchen Mühle bei Barbelroth mit einem derer Kuh beſpannten Pflugkarren über den Bahn⸗ Ver r, ohne den anfahrenden Zug der Linie Winden— Hagtabern zu beachten. Das Gefährt wurde vom Zug in d und der Karren vollſtändig zertrümmert. Wie don. under kam Rapp mit nur einigen Verletzungen da⸗ In Zweibrücken, 9. Nov.(Unheimlicher Funde des zaweſen der Parkbrauerei wurde beim Ausgraben lbe Wundamentes ein männliches Skelett gefunden. Das⸗ ele Airfte ſchon ſeit Jahren dort liegen. Da die Schädel⸗ nu. Verletzungen aufweiſt, nimmt man ein Verbrechen dan Die Kriminalpolizei iſt eifrig bemüht, um Licht in us Du 5 g Mgabe 5 zu bringen und bittet um dementſprechende Nudiotainz, 9. Nov.(Streik und Ausſperrung.) deaf Lohnſtreitigkeiten ſind etwa 300 Spengler und i lateure in Mainz und Umgebung in den Streik ge⸗ an Die Vereinigung der Metallinduſtriellen von Fh und Umgebung erklärt, wenn bis Montag, den 9. ber iber, die Arbeit nicht wieder aufgenommen wer⸗ dierd ürde, werde eine allgemeine Ausſperung erfolgen. den don würden 15.000 Metallarbeiter betroffen wer⸗ 9. Nov.(Eiſenbahnunglück.) Wie uns herz z Bingen, richt und 10 Uhr abends bei Bincdtet wird, fuhr zwiſchen 9 a derbrüc kuſbler falſcher Weichenſtellung ein Güter⸗ ucider einen Prellbock hinweg. Die Lokomotive wie die Nenſdgenden Wagen ſollen ſtark beſchädigt ſein. Ob auch Achtdenleben gefährdet wurden, konnten wir noch nicht den. Ein Hilfsgüterzug ging an die Unfallstelle ab. darf ingen. 9. Nov.(Beſchlagnahme von Sal⸗ ue an.) Bei einem hier wohnhaften Spediteur wurde Feſtgeroße Menge Halvarſan beſchlagnahmt, das der Rachfor von einem Unbekannten erhalten haben will. orſchungen ſind im Gange. 1 In froher Erinnerung. pelt die hohen Fenſterſcheiben der einzelnen Villa trom⸗ erbe er Regen den dumpfen eintönigen Trauermarſch der Aatenden Natur. Vom Siurm gehetzt flattert das letzte nach Oſtem Lindenbaum. Düſtere Wolkenſchwaden ziehen Kale ten. Vor dem eiſernen Gittertore hält eine kleine Alter he. bepackt mit Körben und Koffern. Ein mürriſcher Di klettert vom Kutſcherbock.. kehrte gnädige Frau iſt von der Sommerreiſe zurückge⸗ Figuren Im blauen Salon Zigarettenwölkchen in grotesken Jantöff über der prunkvollen Ottomane. Ein rotes Seiden⸗ ö zerliſelchen liegt auf dem prachtvollen Perſerteppich. kond che Füßchen ruhen auf ſammetweichem Pardelfell. Ein Fäunt Wuſchelkopf ſchmiegt ſich in ſeidene Brokatkiſſen. Ferner i ſchauen die meerblauen Augenſterne in weite Somme Erinnerungen zaubern die goldene Beute des ingt und nefluges ſchemenhaft an die ſchneeweiße Decke. Es de klingt. 6. 8 Freu. rdenglocken läuten.„Zillertal du biſt mei Fal. Eg Von hoher Alm ſteigt der Hirtenbub hinab ins Dinter chohaft verklingt des Jodlers Sang im Alpenglühen 0 wand ſchneebedeckten Firnen. Durch tiefe Täler, Schluchten, al ern die Gedanken, erklimmen ſteile, ſonnenbeſchienene, 5 f dieſchmückte Höhen, ſchauen mit trunkener Seele hinab de Herrlichkeit der Welt. Rondo bleiben Zeit und Raum? In herrlicher blauer deimnfacht ſtehen die Bergwände ſilberübergoſſen. Ein ge⸗ lich blievoller Duft liegt über den Tälern. Ernſt und feier⸗ ih icken die ſchwarzen Wälder auf Dörfer und Gehöfte 1 dein Ln Füßen, umgeben ſich wie ein ſchützender Kranz. ö Nur it. kein Ton ſtört die wunderbare Ruhe der Nacht. f imm er unermüdliche Brunnen rauſcht geſchwätzig wie boch In ſeiner ſprudelnden Flut blitzt das Silberlicht W ch im Blauen ſchwebenden Mondes. Fenn bleiben Zeit und Naum? Die frohen Pilder der Iggaretung zerflattern gleich den duftenden Wölkchen der ſubchete Es klopft an der Tür. Ein weißes Spitzen⸗ amchen umrahmt die feinen Geſichtszüge der eintretenden lerne erzofe. In wohlgepflegten Händen hält ſie das ſil⸗ aichtet Tablett mit der ſingenden Teemaſchine. Langſam auf. Eſich die gnädige Frau von ihrem bequemen Lager epäck ine kurze belangloſe Frage nach dem angekommenen Salon und das Mädchen verläßt ſtillſchweigend wieder den Draußen trommelt der Regen an die Scheiben hinter Frel⸗Weinheim, 9. Nov.(mißglückter Selbſt⸗ mord verſuch.) Ein älterer Mann von Ober⸗Ingelheim ſprang hier in den Rhein, um ſeinem Leben ein Ende zu machen. Er wurde indeſſen von Leuten, die den Vorgang beobachteten, raſch aus dem Waſſer gezogen. Der Lebens⸗ müde hat ſich durch durch den Sprung in das Waſſer eine ſchwere Lungenentzündung zugezogen. Bensheim, 9. Nov.(Späte Sühne.) In der Nähe von Zell bei Monsheim wurde im letzten Jahre ein junges Mädchen durch einen Unbekannten vergewal⸗ tigt. Erſt im Laufe dieſes Jahres führte die Spur auf den anderwärts wegen des gleichen Verbrechens ver⸗ hafteten Weinkommiſſär Peter Schuch aus Wörrſtadt, der eine längere Gefängnisstrafe in Koblenz verbüßte. Trotz ſeines Leugnens wurde er von dem Darmſtädter Bezirksſchöffengericht der Tat überführt und zu einein⸗ halb Jahren Zuchthaus nebſt fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Strafmildernd kam nur die geiſtige Minder⸗ wertigkeit in Betracht. Worms, 9. Nov.(Wiederermittelt.— Ein Ausreißer.) Zwei ſpurlos Verſchwundene konnten wie⸗ der von der Polizei ermittelt werden und zwar der ſeit längerer Zeit vermißte Friedrich Auguſt Winter aus Offenbach und Philipp Kornelius aus Worms, der zu⸗ letzt in Monsheim war.— Die Polizei nahm außerdem einen 17jährigen Zögling feſt, dem es in der Anſtalt nicht gefiel. Er wurde wieder in die Zwangsanſtalt zurückgeführt. Germersheim, 9. Nov.(Meſſerſtecheret) In kam es zwiſchen herumziehen⸗ einer hieſigen Wirtſchaft den Pferdehändlern und durchreiſenden Handwerksbur⸗ ſchen zu Streitigkeiten. Ein Pferdehändler wurde durch einen Handwerksburſchen in die Halsſchlagader getrof⸗ fen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter, ein gewiſ⸗ ſer Raſchek aus Braunſchweig, wurde verhaftet. Pirmaſens, 9. Nov.(Verbrüht.) Schwer getrof⸗ fen wurde die Familie des Landwirts Otto Rutz in Her⸗ mersberg. Als ſich die Eltern des viereinhalb Jahre alten Erwin Rutz auf einen Augenblick aus der Futterküche ent⸗ fernten, um Futtermittel zu holen, war das Kind an dem Keſſel hinaufgeſtiegen und in das kochende Viehfutter hineingefallen. Die Bemühungen des Arztes waren ver⸗ geblich, da mehr als ein Drittel der Körperoberfläche ver⸗ brannt war. Nach wenigen Stunden ſtarb das Kind. Eine Gerichtskommiſſion ſtellte feſt, daß keine ſtrafbare Hand⸗ lung oder Fahrläſſiakeit vorlieat. Nodalben, 9. Nov.(Großfeuer in einer Schuhfabrik.) In der Schuhfabrik Strum brach Feuer aus, dem das ganze Betriebsgebäude zum Opfer fiel. Mährend das Betriebsgebäude bis auf die Umfaſſungs⸗ mauern ausbrannte, blieb das Wohngebäude unverſehrt. Berlin, 9. Nov.(Furchtbarer Gatten⸗ mord.) Eine furchtbare Bluttat ereignete ſich in einem Hauſe der Göhringerſtraße im Oſten von Berlin. Dort hatte den 54 Jahre alte Stallmeiſter Thomas Krzizoſta⸗ niak ſeine 46 Jahre alte Frau Anna durch zehn Stiche mit einem Küchenmeſſer ermordet. Nach der Tat entfloh er, konnte aber ſpäter durch die Mordkommiſſion ver⸗ haftet werden. Bei den Vernehmungen des Mörders und ſeiner 19 jährigen Tochter Hedwig wurde feſtgeſtellt, daß Bater und Tochter ſeit Jahren Blutſchande trieben, bis die Mutter dahinter kam und Anzeige machen wollte. Als K. in der Sonntagnacht von einer Frau im Beiſammen⸗ ſein mit der Tochter überraſcht wurde, ſtieß er ſie mit dem Meſſer nieder, um die Mitwiſſerin zu beheitigen. Siegen, 9. Nov.(Le bensgef ährliche„Bur⸗ derlrebe“.) Aus dem Brohltal(Rheinland) wird gemel⸗ det: Einem jungen Manne, der mit ſeiner Schweſter wäh⸗ rend des Mittageſſens in Streit geraten war, wurde von ſeiner wütenden Angreiferin die Zunge abgebiſſen. Der Gebiſſene hatte die üble Angewohnheit, im Aerger die Zunge herauszuſtrecken. Der abgebiſſene Zungenteil, 155 15 noch leicht feſthing, wurde von einem Arzt ange⸗ näht. Gießen, 9. Nov.(Ein Kurioſum.) In dem klei⸗ nen, nur 500 Einwohner zählenden Dorfe Geilshauſen ſind zu den bevorſtehenden Gemeinderatswahlen elf Wahlvorſchläge eingereicht worden, obwohl das Dorf nur neun Gemeinderäte zu wählen hat. Wahlberechtigt ſind nur 312 Einwohner. 3 Kalte Füße. Die Zeit der kalten Füße hat begonnen; die Klagen über Unbehagen, über Kopfſchmerzen, Schnupfengefühle und über geſteigerten Harndrang häufen ſich. Nicht gerade die kräftigſten Perſonen ſind es, die an kalten Füßen leiden; faſt ſtets haben wir es hier mit blutarmen, ſchwächlichen und neuraſtheniſchen Perſonen zu tun. Wenn man der Urſache der kalten Füße nachgeht, ſo wird man hierfür meiſt eine mangelhafte Blutzirkulation im Organismus verant⸗ wortlich machen können, die eben beſonders deutlich an den abhängigen und ſtark belaſteten Partien des Körpers alſo an den unteren Gliedmaßen— hervortritt. Der ſchlechte Blutumlauf in den Anterſchenkeln und Füßen bewirkt daſelbſt eine ſchlechte Wärmeentwicklung, die ſich ihrerſeits vorwiegend an den mit Strümpfen bekleideten üßen offenbart. Denn ſobald der Fuß mit einem Strumpf edeckt iſt, gibt er den ſtets abgeſonderten Schweiß in den Strumpf ab; dieſer entzieht nun dem Fuß, wie ein feuchter, kalter Verband, ununterbrochen Wärme, die nun dank der ſchlechten Zirkulation nicht ſchnell und ausreichend genug erſetzt werden kann. Daher erwärmen ſich die kalten Füße erſt dann, nachdem die Strümpfe ausgezogen worden ſind und Filzſchuhe oder gefüttertes Schuhwerk ohne Strümpfe angelegt worden ſind. Man hat alſo bei der Bekämpfung der kalten Füße im weſentlichen auf zwei Faktoren zu achten. Zunächſt muß man verſuchen, die darniederliegende Blutzirkulation in Füßen und Anterſchenkeln anzuregen; dieſes kann einmal durch allgemeine Beſſerung der Blutum lauf erhältniſſe im Körper— durch vorſichtige Gewöhnung des Organis⸗ mus an Luft und kaltes Waſſer— geſchehen; und außerdem durch Anregung der örtlichen Zirkulation— vor allem durch Wechſelfußbäder(heiß und kalt in ſchnellem Wechſel). Der zweite zu berückſichtigende Faktor beſteht in der Sorge für geeignete Fußbekleidung: Eschuhe, die dem Fuße genügend Spielraum gewähren, und 0 eng anliegende Strümpfe. In beſonders hartnäckigen Fällen tut man gut daran, die Füße mit Zeitungspapier zu umwickeln, das dank ſeiner Durchtränkung mit eser Harzlöſung die Feuchtigkeit ſchnell nach außen abgibt und ſo den Fuß trocken hält. Im Hauſe trage wan geräumige, gefütterte Schuhe, möglichſt ohne Strümpfe; wie denn überhaupt Menſchen, die an kalten Füßen lei den, in der warmen Jahreszeit das Tragen von Sandal en oder gar Barfuß⸗ 1 ſtadt langer Kleine Chronik. A Ueber 150 Brandſtifter verhaftet. In König⸗ Tſchechoſlowakei) und Umgebung ſind ſchon ſeit eit erſchreckend viele Brände entſtanden. Nun⸗ mehr iſt es gelungen eine weitverzweigte Brandſtifter⸗ bande auszuforſchen, die es auf die Verſicherungsſummen abgeſehen hatte. Bisher ſind über 150 Perſonen in Haft genommen worden. Weitere Verhaftungen ſtehen bevor. A Gegen die Radioſucht in Venezuela. Die Regierung von Venezuela hat, wenigſtens für eine gewiſſe Zeit, ein Verbot für die Einfuhr von Radioartikeln erlaſſen. Dieſe Maßnahme wird damit begründet, daß in Venezuela eine im Vergleich zu der Bevölkerungsziffer außerordentlich hohe Zahl ſolcher Anlagen vorhanden ſei und daß die Radioprogramme am Nachmittag die Wirkungen hätten, die arbeitende Bevölkerung von ihrer Arbeit abzuhalten. Zuerſt wurden dieſe Nachmittags⸗Veranſtaltungen verbo⸗ ten. Dieſe Maßregel hatte aber nur geringen Erfolg, da die Radioliebhaber genug Gelegenheit hatten, ihren„Be⸗ darf“ von den im Hafen liegenden Schiffen zu decken, denn dieſen konnte man die Radio⸗Veranſtaltungen nicht ver⸗ bieten. Infolgedeſſen griff die Regierung zu dem Radikal⸗ mittel des Einfuhrverbots, um der„Radioſucht“ der Ein⸗ wohner auf dieſe Art einen Riegel vorzuſchieben. a Eine Wohnungsluxusſteuer in Kottbus. Aus Kottbus wird gemeldet: Die Stadtverordnetenſitzung nahm eine Magiſtratsvorlage an, wonach ab ſofort eine Wohnungsluxusſteuer erhoben werden ſoll. Die Steuer hat außer Stralſund nur noch Kottbus eingeführt. Steuerfrei bleiben bei einer Einzelperſon mit eigenem Haushalte drei Zimmer, bei zwei Perſonen vier Zimmer; weiterhin ſoviele Wohnräume als die Kopfzahl der zum Haushalte gehörenden Perſonen beträgt. Die Steuer hat folgende Sätze: Ein Wohnraum, bei insgeſamt nicht mehr als fünf Zimmern: 50 Reichsmark; bei ſechs bis ſieben Zimmern: 75 Reichsmark; bei mehr als ſieben Wohn⸗ räumen: 100 Reichsmark. Zwei Wohnräume: 200 Reichs⸗ mark; drei Wohnräume: 375 Reichsmark, und für jeden weiteren Wohnraum weitere 150 Reichsmark Steuer pro Jahr 47 Ein hiſtoriſches Perlenkollier geſtohlen. Einer Ba⸗ ronin Surcouf wurden in Paris kostbare Juwelen geraubt. Unter den geraubten Schmuckſtücken befand ſich auch ein Gegenſtand von unſchätzbarem Werte, nämlich ein Perlen⸗ kollier mit Platinſchloß. Es hat der Kaiſerin Joſephine gehört und iſt eines der erſten Geſchenke, die ihr Napoleon machte. Da die Perlen im Laufe der Zeit etwas gelitten haben, iſt übrigens der materielle Wert des Objektes nicht übertrieben hoch. Er wird auf etwa 150 000 Franken geſchätzt. Der Sammlerwert allerdings macht ein Vielfaches davon aus. 2 Der Arzt und die Frauenmode. Ein Arzt vom Ge⸗ ſundheitsamt in Mancheſter lobte in einer Rede die jetzige Mode der Frauen,; die ſowohl den Hals als auch die Arme frei läßt und dadurch den Nutzen des Sonnenlichts und der ultravioletten Strahlen genießen, im Gegenſatz zu den Männern, denen nicht genug anempfohlen werden kann, eine Aenderung in ihrer Kleidung einzu⸗ führen, um ebenfalls den wohltätigen Einfluß des Sonnen⸗ lichtes zu haben. A Ein enttäuſchter Amerika⸗Reiſender. Ein führender Kaufmann aus Bombay, Byram Chicehee, war von ameri⸗ kaniſchen Handelsfreunden nach Neuyork eingeladen worden, um dort verſchiedene Handelsgeſchäfte zu beſprechen. Der Inder reiſte mit ſeiner Familie und war bei ſeiner Ankunft in Neuyork bereits ſo enttäuſcht von der weſtlichen Ziviliſation, daß er ſeiner Frau und ſeinen Töchtern verbot, das Schiff zu verlaſſen und die Stadt zu betreten. Er ſelbſt war im ganzen dreimal, jedesmal nur zwanzig Stunden an Land und gab ſeiner Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß die Amerikaner keinen Grund haben, auf ihren Fortſchritt ſtolz zu ſein, denn es fehle ihnen an jeder Geiſtigkeit, die dem menſchlichen Weſen ſeine Würde aibt. a a Belohnung für Rettung einer Katze. An einem der Hauptverkehrspunkte Newyorks ſpielte ſich vor einiger Zeit ein kurzes Idyll ab. Als die Wogen des Verkehrs gerade beſonders hoch gingen, hielt der Verkehrsſchutzmann plötzlich die Fuhrwerke an, um ein Kätzchen, das ſich auf den Fahrdamm verirrt hatte, in Sicherheit zu bringen. Die tierfreundliche Tat des Beamten war bemerkt worden und wurde auch zum Gegenſtand einer Beſprechung in der Preſſe gemacht. 1 5 hat der Verkehrsſchutzmann zwei Anerkennungsſchreiben von tierfreundlichen Mit⸗ bürgern erhalten. Der eine Briefſchreiber gab ſeiner Freude über die gerettete Katze durch einen Scheck über 10 Dollar Ausdruck, der andere legte 5 Dollar bei. 5 Ar Das Bankhaus des Götzen. Ein in ſeiner Art einzig daſtehendes Bankhaus beſitzen die gläubigen Hindus von Madras in einem Götzen, der von den geheilten Pilgern Geldgeſchenke erhält und ſie zins los an andere Fromme ausleiht. Die Geldſummen, die im Laufe eines Jahres dem Gott zu Füßen gelegt werden, ſind ſo beträchtlich, daß der Miniſter für Anterricht beſchloſſen hat, daraus eine Univerſität zu bauen. Der oberſte Gerichtshof hat jedoch der Klage der Prieſter ſtattgegeben und ent⸗ ſchieden, daß die Gelder nur wie bisher an Gläubige aus⸗ geliehen werden dürfen. Ar Ein ehrenvolles Hundebegräbnis. In Chicago iſt Felix, der berühmte Hund einer Feuerwehr⸗Brigade, an Altersſchwäche geſtorben und feierlich begraben worden. Im Verlaufe ſeiner Dienſtzeit hatte Felir vier Perſonen vom Flammentode gerettet und war auch im Beſitze mehrerer Ehrenmedaillen. Der Leichnam des tapferen Hundes wurde in einen mit Blumen ges chmückten Holzſarg gelegt, der von ſechs Schulkindern getragen wurde. In acht Automobilen folgte eine Ehren⸗Company der Chicagoer Feuerwehr. Felix wird auch einen Grabſtein erhalten, für den unter der Feuerwehr durch freiwillige Spenden 400 Dollar geſammelt wurden. f dig Ende des Wiener Bäckerſtreiks. Der Streik der Bäckereiarbeiter, der die Brotverſorgung Wiens ſchwer be⸗ einträchtigte, iſt beigelegt. Der Schiedsſpruch des Einigungsamtes, der den Bäckereiarbeitern eine fünfpro⸗ entige Lohnerhöhung gegenüber einer zwölfprozentigen Forderung zubilligte, wurde unter ſtürmiſchem Proteſt einer großen Minderheit in einer Verſammlung der Gehilfen angenommen. Ii Auf Krücken um die Welt. Der franzöſiſche Flieger Jules Per nat, der im Weltkriege beide Beine verloren hat, iſt in Vancouver von Yokohama eingetroffen und hat den Fußmarſch über Montreal nach New Vork angetreten. Pernot erfüllt eine Wette, die er ſchon halb gewonnen hat, und die ihn verpflichtet, auf ſeinen beiden Holz⸗ ſtelzen um die Welt zu gehen. Den Weg nach Paris gehen— letzteres aber nur in bekannten, kreuzotterfreien Gegenden— dringend anzuraten iſt. 1 3j VVV E quer durch Europa und außerdem bis nach Yokohama hat er ſchon hinter ſich. a„„ Lokales und Allgemeines. Ein ZJugend⸗Werbe⸗Abend des Turngaues Mann⸗ heim fand am letzten Samstag Abend im großen Saal des Turnvereins Mannheim ſtatt. Viele Jugend⸗ abteilungen und Freunde aus Stadt und Land waren dieſer Einladung gefolgt. Die jungen Menſchen mit ihrem ungezwungenen Frohſinn und ihrer natürlichen Friſche gaben ein Bild ab, an dem man ſeine ſtille Freude haben konnte und das in ſeiner harmoniſchen Geſchloſſenheit als ein Beweis dafür gelten konnte, daß hier geſunde Kräfte für eine hohe ſittliche Lebensauffaſſung werben und wirken Nach einem einleitenden Vortrag folgten turneriſche Vorführungen der Jugendabteilungen der Gauvereine, bei den der Turnerjugend Gelegenheit geboten, ihr Können zu zeigen und in den Dienſt des Werbeabends einzuſtellen. Hierbei wechſelten turn⸗ gymnaſtiſche Freiübungen mit Uebungen am Gerät. Zum Schluß folgten theatraliſche Darbietungen(Ein Spiel vom rechten Wandern“ und ein Faſtnachtsſpiel von Hans Sachs). Die allgemein geſungenen Turner⸗ lieder trugen gleichfalls dem Charakter des Werbeabends Rechnung. Es war ein Abend, der auch bei den an⸗ weſenden Erwachſenen einen nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen haben dürfte. a — Anzuläſſige Briefumſchläge. Nach Wahrnehmungen im Betriebe kommen häufig Briefumſchläge vor, bei denen die Abſenderangabe, verbunden mit auffälliger Reklame, ſich ber den größten Teil der Vorderſeite erſtreckt. Nach den Beſtimmungen der ADA V, 1§ 2 AB zu 1 wären aus⸗ Sport und Spiel. Fußballergebniſſe vom Sonntag: FJ. C. Viktoria 08 Neckarhauſen— F. C. Viktoria Fußballverein Ladenburg— Alemannia Ilvesheim 21:1. Halbzeit 1:1. Rheinbezitk: VfR. Mannheim— SpV. Waldhof 2:0, VfL. Neckarau— Sp. Darmſtadt 3:1, Vorwärts⸗ Mannheim— Germania Friedrichsfeld 0:3, FG. Kirch⸗ heim— SpV. Plankſtdat 4:1, 04 Ludwigshafen— FV. Speyer 5:1, Arminia Rheingönsheim— SpVg. Mundenheim 0:0, FV. Frankenthal— Herxheim 4:0, VfR. Frieſenheim— Union Ludwigshafen 3:1, 1914 Oppau— Pfortz 6:0. Privatſpiele: oZ Mannheim— SpCl. Stuttgart 7:2. Bezirk Bayern: 1860 München— ASV. Nürnberg 0:1, VfR. Fürth— 1. FC. Nürnberg 0:0, Schwaben Augsburg— Bayern München 3:5. Berzirk Württemberg⸗Baden: Kickers Stuttgart— 1. FC. Pforzheim 6:1, Freiburger Fc.— FC. Bir⸗ kenfeld 9:1, Karlsruher FV.— VfR. Heilbronn 2:1. Mainbezirk: Helvetia Frankfurt— FSpV. Frank⸗ furt 0:3, Eintracht Frankfurt— Germania Frankfurt 0:0, Union iNederrad— Offenbacher Kickers 2:6, Vik⸗ toria Aſchaffenburg— Hanau 93 3:85. a Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: Wormatia⸗Worms— FV. Saarbrücken 1:3, Mainz 05— SVV. Wiesbaden 43, Neunkirchen— FC. Idar 2:2. Wieblingen 40, Halbzeit O:. SpGem. Höchſt— SpVg. Griesheim 6:0, Boruſſia 0 Marktberichte vom 9. November. viehmarkte waren zugetrieben und wurden per 503 Kälber 50 bis 84, 113 Schafe 24 bis 38, — Mannheimer Großvieyhmartt. Zum heutigen Lebendgewicht gehandelt: 274 Ochſen, 24 bis 57, 58 Bullen 38 bis 65, 734 Kühe und Rinder 14 bis 5 Schweine 72 bis 94. Marktverlauf: Mit Großvieh 5 Kaen ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern mtitlemäßig, geräumt. 1 Mannheimer Pferdemarkt. Zum heutigen Pferde markt waren 112 Arbeitspferde und 38 Schlachkpfende zugetrieben. Bezahlt wurden pro Stück: Arbeitspfer 500 bis 1300, Schlachtpferde 40 bis 100 Reichsm Tendenz rubia. 2 Wetterberichte der Karlsruher Landeswetterwarte. Auch geſtern blieb die Temperatur unverändert. Juct über erreichte ſie 11,4 Grad. Nach ziemlich milder N war es heute morgen 7,5 Grad warm. N Vorausſichtliche Witterung: 1 7 00 Durch das Auftreten von Störungen wird das eg: beſtändige Wetter vorerſt anhalten. Am Diensta e Vorherrſchend wolkig bis trüb, milder, windig, zeiten Regen.— Am Mitt woch: Abwechſelnd heiter wolkig, kälter werdend, windig, Niederſchläge in Schau Sofortige Linderung bei Asthma! Ein bekannter Arzt will dies allen Aſthmatikern in Seckenheim beweiſen. roben Morgen und übermorgen(ſolange Vorrat) werden Bee en der berühmten Dr. R. Schiffmann'ſchen Aſthmador⸗Zigar in (tabakfrei) in allen hieſigen Apotheken ſowohl wie überhef„ allen Apotheken Deutſchlands abgegeben. Dr. Schiffmann orſoche dieſes Blatt bekanntzugeben, daß er diesmal besondere Vo getroffen hat, allen Aſthmatikern zu ermöglichen, von ihren uch Erfolg. Briefe mit ſolchen Umſchlägen von der Beförderung a weil der umfangreiche Aufdruck die Ueberſicht⸗ Zum Aufbrauch der Beſtände an derartigen Briefumſchlägen wird jedoch Dezember 1925 zugeſtanden. A ſender, die ſolche Briefumſchläge verwenden, mögen ſich zuſchließen, lichkeit der Anſchrift ſehr beeinträchtigt. eine Friſt bis zum 31. hiernach richten. 1 05 — Meiſterprüfung und Lehrlinge. Selbſtändige Hand⸗ den Lehel erſt nach Ablegung der Meiſter⸗ hat ſich gezeigt, daß ſelbſtändige Handwerker oft erſt dann den Entſchluß zur Ablegung der wenn die Frage der Einſtellung ſuchen dann um die der Prüfung ein⸗ elbſtändigen Handwerkern nur dringend geraten werden, mit der Ablegung der Meiſterprüfung nicht erſt betzeiten dt ihm ge ergibt ſich auch, daß der Handwerker beizeiten die ihm ge⸗ e 5 Vorbereitung auf die Prüfung werker dürfen Lehrlinge prüfung einſtellen. Es Meiſterprüfung faſſen, eines Lehrlings an ſie N Erlaubnis nach, den Lehrling ſ ſtellen zu dürfen. Es kann allen und denen, die es werden wollen, herantritt. Sie on vor bis zum entſcheidenden Augenblick botenen Gelegenheiten zur wahrnehmen muß. Ab⸗ Daraus 21 Mannheimer Wochenmarktpreiſe. ſtehen ſich, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund. Kartoffeln 4 bis 5, Bohnen 20 bis 35, Ving 7 bis 10, Weißkraut 4 bis 6, Rotkraut 10 bis 12, Blumenkohl Stück 10 bis 70, Kohlraben Stück 6 bis 10, Karotten 10 bis 12, Rote Rüben 10 bis 12, Erbſen dürre 20 bis 45, Spinat 12 bis 15, Zwie⸗ beln 10 bis 12, Knoblauch Stück 5 bis 15, Kopfſalat Stück 10 bis 15, Endivienſalat Stück 4 bis 15, Meer⸗ rettich Stück 30 bis 80, Rettiche Stück 10 bis 15, Sellerie Stück 10 bis 20, Roſenkohl 25 bis 35, Trau⸗ ben 40 bis 80, Aepfel 15 bis 40, Birnen 25 bis 70, Quitten 30 bis 35, Nüſſe 40 bis 50, Süßrahmbutter 240 bis 270, Landbutter 200 bis 230, Weißer Käſe 50, Eier Stück 12 bis 21, Hahn lebend Stück 150 bis 370, Hahn geſchlachtet Stück 250 bis 600, Huhn lebend St. 150 bis 380, Huhn geſchlachtet, Stück 300 bis 600, Enten geſchlachtet Stück 900, Tauben geſchlachtet Stück Kalbfleiſch 140, fleiſch 75. geſchlachtet Stück 1200 bis 1500, Rindfleiſch 100 bis Schweinefleiſch 140, 120 bis 130, Gänſe lebend Stück 700 bis 800, Gänſe Die Preiſe ver⸗ Gefrier⸗ morgen, bezw. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Klebgürtel gegen den Froſt⸗ ſpanner ſind noch nicht überall angelegt. Die ſäumigen Baunbeſitzer werden nochmals aufgefordert, die Gürtel an ihren ſämtlichen Obſtbäumen längſtens bis Samstag, den 14. November 1925 anzulegen.; Nur das einheitliche Anlegen der Klebgürtel an allen Obſtbäumen in Gärten und im Felde und ausreichendes Beſtreichen der Gürtel mit Leim hat Es liegt im Intereſſe der Baumbeſitzer, wenn ſie dieſe Arbeiten rechtzeitig und richtig vornehmen und ſchützen ſie ſich dadurch vor einer Miß⸗ ernte im kommenden Jahr. Gürtelpapier und Leim kann vorm. von 10—12 Uhr im Farrenſtall geholt werden. Seckenheim, den 9. Nov. 1925. Der Bürgermeiſter: Flachs. Aillongeſollichaft für Tababandel. Die Verwiegung der von uns gekauften hieſigen Sandblätter findet morgen Mittwoch, den 11. Nov., morgens von 10 Ahr ab in der Waghalle ſtatt. Der Vorſtand. „Sängerbund“ Seckenheim (gegr. 1883) Morgen Mittwoch Abend 8 Ahr Probe. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Musziehtisdie in verschiedenen Holzarten und Größen empfehlen zu billigen Preisen Gg. Seitz Söhne Schreinerei. Donnerstag, den 12. November 1925, vorm. 10 Uhr verſteigern wir in Luiſenring 49 das Dung⸗ ergebnis von 26 Pferden vom Fuhrhof für die Zeit vom 9. Oktober 1925 bis einſchließlich 6. De⸗ ember 1925 in Wochenabteilungen gegen bare ahlung. e Fuhrverwaltung Mannheim. Ampere Hecheaheim Gear. 1898 Am Familie mit Ehrung der in ſtatt. Heute Abend pu Vollzähliges Erſche Samstag, 14. Nov., abends ½8 Ahr findet in unſerem Lokal ein n⸗Abend dieſem Jahre dem Verein 25 Jahre angehörenden Mitglieder Wir laden hierzu unſere Mitglieder, ſowie deren Anverwandte freundlichſt ein. Der Vorſtand. nkt 9 Ahr Borſtands-Zihung. inen erforderlich. zum ſofortigen Feelſiges Lehrnädchen Eintritt geſucht. P. Volk, Waſchanſtalt u. Büglerei Hildaſtraße 45. zu verkaufen od Acker Nähe Seckenheim(Lagerb. Nr. 15271) er zu verpachten. Heinrich Stier, Neckarau Roſenſtraße 1. 755 Gute und billige Credenz-Weine wie Wachenßoimer 22 er weis, Fl. 1.45 Mk. Dürfih. Rolmein 22 er Fl. 1.75 Mk. Unnenhoimor Borg 915er weiß, FI 2.85 Mk. BoOpeuut⸗ Deine von 1.75 bis 2.75 Mk. alles exklusive Glas. Aller ſfalaga often Liter 1.90 Mk. Deissmein Liter 1.20 Mk. Rolmein Liter 1.40 Mk. furl aufeller. Kein Huſten mehr! Das alte Hausmittel. Zu haben in der liermania urogerie Wilhelm Höllſtin u. a. Drogerien und Apotheken, 5 Die Hsſiorpachlen für Herrn F. A. Noll, Neckarau, ſind wie alljährlich an Georg Nöſer, hier zu be⸗ zahlen. Atembeſchwerden Leidende ſich dieſer außergewöhnlichen Gele bedient, die Vorzüge ſeines Mittels zu erproben. g gleich, wie heftig oder hartnäckig auch der Anfall Aſthmador⸗Zigaretten gewähren unbedingt ſofortige gewöhnlich ſchon in 10 bis 15 Sekunden, ſtets aber in Minuten“. Die ulegel ſächlich dir einzige Weg die Vorzüge des Mittels dart nden, und das Vorurteil Tauſender von Aſthmatikern zu überw die bisher Linderung ſuchten. 5 ed heftiger oder hartnäckiger der Fall, deſto mehr werden Asche ätt Zigaretten nach dem erſten Verſuch von dem Leidenden ume und gelobt werden“. hierorts, oder nach Belieben in irgendeiner anderen zuſprechen und um die Geatisprobe zu erſuchen. die zu entfernt von einer Apotheke wohnen oder ſonſt au einem Grunde eine Probe nicht erhalten konnten, wird e umgehend per Poſt zugeſandt werden, wenn ſie ihren und genaue Adreſſe, nebſt 10 Pfg. in Briefmarken, Victoria⸗Apotheke, Berlin, SWW 48, Friedrichſtraße 19 Original⸗Packungen in allen Apotheken erhältlich. Pre theker hierſelbſt, oder auch in jedem anderen Orte ganz„alten. lands, eine Grat probe von Aſthmador-Zigaretten zu erh der Dr. Schiffmann wünſcht, daß jeder an Aſthma, Bronchitis 1 gecbig Er ſagt! 5 ſein m Linderung ebenſon erhaltene Probe wird dies beweiſen; werer, Er bemerkt ferner:„ Aſthmatiker ſollten daher nicht 1 5 i ihr ten bei ihrem gewohnte Stube, Auch d a 4 ine ane 1 theke übermorgen an einſeudil, 18 2.25 N g Ausschneiden, aufbewahren! 5 0 ungemischte Heilkräuter V. Naturheilkundigen Carl Thiele 20 jähriger Erfolg gege Krankneiten aller Art: Krämpfe, Katarrhe, Leberleiden, Gebärmutterleiden, Nerven- leiden, Lungenleiden, Gelbsucht, Hämorrhoiden, Wechselfieber, Hautausschlag, Wasserruhr, Betinässen, Gallensteine, Nieren- leiden, Kinder-Darmverschleimung, Magendrücken, Rheumatis- mus, Gicht, Frost in Händen und Füßen. 5 Schreiben Sie mir sofort, woran Sie leſden . auch Ste werden dankbar sein. Eine Kur für 6 Wochen ausreichend kostet 6-10 Mk. Carl Thiele, fleilkundig. u. Krankenbehandler Hamburg D 520, Catharinenstr. 2. Heilkräuter-Ruren Pitzegle: 8 len, Al Fur Dorfibbol aller dem Sagtſpliche Zur Raupen. lä. Malente Nanpenleim df Drogerie Boi ich helfe Ihnen, Rarnellen beſtes Hühnerlegefutter eingetroffen. Alexander Schmich . Mehl⸗ und Getreide⸗ Handlung. duck un Alen asl . Zigarette Emin. Sue 2 pe „Jäatluſ „ Llulie Doraine Stück 3 fg. 5 Stück 5 Pfg. Pfuhl können ſofort abgeholt werden Schloßſtraße 29. 2 Aecker zu verpachten. Wo ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. —ñ(—w4öñä—y—y(—— Rohrſeſſel werden zum flechten angenommen. Mittelſtraße 1. Fdusgfab üblen zu haben in der apierhandlung Zimmermann Ww. 0 adac Im Amarbeiien von Hillen und olßol i empflohll sieh 2.8. Ania goh, Narlſtt. 5 Zutaten werden gesle I.. a 1 == 8 Aanlnunhnmuaunmeenataneen unt — . 2 — — 0 5 fuumnmmmummmunmmmmmmnmmnmummumml Ich empfehle mein Lager lll dürlten. eien. dinſoll, Jelſenbulder, Pulüect küableinen, fanmen flelderbügen Saduddel 0 Ciro läden, Ceupidlonerd. t Ludwig Gimer,. S8 Elgene Sbrstenbin serer, 8 Schlaflosigkeit sen Wenn sie an kalten und növiel⸗ Füßen und an Schlaflosigteiteiden, fach eine Folge kalter Füße. e er. dann tragen Sie die 1 zeugende Kukirol-Ein auch s Ohle. Sie werden dann und abends warme Füße habe uj' e schr bald einschlafen. De„esohle erzeugende Kukirol-Einlet send, ist für jede Schuhgröße erhältlich. Verkaufsstel1%f Jacll i Germanla-Drogerle Fr. Wagner 13