3 Jahrgang Vezugsp reis: Für den Monat Nov. 1.40 Goldmk, frei ins Daus. Aazeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. eklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. eflagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Reichstag und Locarno. 4 1 8 Je mehr wir uns dem entſcheidenden Termin des 1 0 Ver zember nähern, an dem die Anterſchrift unter das Idee tragswerk von Locarno geſetzt werden ſoll, um ſo dicherender, wird die Frage nach der weiteren parlamenta⸗ 1 den il Behandlung deſſen, was in Locarno erreicht wor⸗ cl iſt. Die Entwicklung hat freilich einen außerordentlich eppenden G 10 auf ang genommen, die deutſche Geduld iſt 100 wornhene. harte Probe geſtellt worden, wenn auch von „ bannzerein damit gerechnet werden mußte, daß die ſoge⸗ I birden Rücwirkungen einige Zeit auf ſich warten laſſen c en, da ſie, wie alle Maßnahmen, zu deren Durchfüh⸗ 1 An mehrere Inſtanzen erforderlich ſind, einer länge⸗ e- Ent Vorbereitung bedürfen. Da nun aber eine endgültige t che ſcheidung über das Werk von Locarno nicht möglich iſt, W6 1 N nicht voll zu erkennen iſt, wie weit ſich der Pakt in 11 5 den beſetzten Gebieten auswirkt, denn der Zuſtand in 5 1 ul beſesten Gebieten iſt ja nach einer glücklichen For⸗ 15 derung Dr. Luthers in ſeiner Eſſener Rede für Deutſch⸗ n Gru der Maßftab des Friedens, ſo lag bisher kein „ pan vor, die parlamentarische Behandlung irgend⸗ „ hätt zu beſchleunigen. Zu dem Verhandlungswerk ſelbſt „ unde, man nicht Stellung nehmen können und es hätte 4% hacht reits einen mehr als merkwürdigen Eindruck ge⸗ 2 bea t. wenn das Parlament in einer Zeit, da in der „dit inten Weltpolitik Locarno im Vordergrund ſteht, ſich „ dunntergeordneten Vorlagen hätte befaſſen müſſen. „ blitzehr ist aber mit einer Entſcheidung in der außen⸗ 8 uuſchen Lage zu rechnen, die Milderungen des Be⸗ en ee engsregimes ſollen nach engliſcher Darſtellung ſpä⸗ le 0— am Tage des Waffenſtillſtandes in Kraft treten, . ‚ nad man für dieſe Woche wohl eine entſcheidende Wen⸗ — in der Frage der Rückwirkungen erwarten darf. Ent Wenn nicht alles täuſcht, ſo wird die innenpolitiſche 0 beidung nicht ſo schnell fallen. Selbſt in den Kreiſen, an- eich nen man ſich für eine ſofortige Einberufung des hen Flandtages eingeſetzt hat, ſteht man heute wohl auf dem 1 nat punkt, daß es zweckmäßiger iſt, an dem alten, dentrzdor Locarno vorgeſehenen Termin für den Zuſam⸗ ber bitt ſeßzuhalten. Auch der Reichstagspräſidenk Löbe, der Ait mit verſchiedenen anderen Parlamentariern von M zurgung der interparlamentariſchen Union nach Ber⸗ ſbhon bülgekehrt iſt, hat Journaliſten gegenüber, die ihn kahn de ſeiner Landung mit der Frage überfielen, ſich ovemdusgeſprochen, daß eine Einberufung vor dem 20. Aan eber kaum in Frage komme und allgemein neigt ener Anſicht zu, daß die Beratungen erſt am 23. No⸗ det Ae aufgenommen werden. Vorausſichtlich wird ſich gen nölteſtenrat des Reichstages in den allernächſten Ta⸗ bed it dieſer Frage zu befaſſen haben und eine Ent⸗ das in dieſem Sinne treffen. nd ne Anterſtützung ſcheint auch aus einem weiteren 0 untl nicht angebracht. Die Botſchafterkonferenz hat f lich in ihrer letzten Sitzung ſich noch nicht dazu umme den können, einen beſtimmetn Termin für die dige J Kölns feſtzulegen, ſondern ſie hat zunächſt noch dee Nuffragen an die Reichsregierung gerichtet. Wenn geht ite auch im Wortlaut nicht bekannt geworden iſt, krvor doch aus den Meldungen der ausländiſchen Preſſe ert beef ſie vor allem die Stellung des Generals von Königsberg und einige Fragen mehr untergeordneter 1 aumungstermin feſtzulegen. Aber auch hier ſind bübrend Lesarten über die Näumung zu vernehmen. ung 1 ein Teil der Blätter wiſſen will, daß dieſe Räu⸗ 8 man Laufe des Dezembers beendet werden ſolle, bin td Köln von anderer Seite wieder, daß ſich die Räumung Hern r Zone bis über die erſte Hälfte des Januars I als werde. Wenn nun auch die Räumung Kölns Fönen Rüdwirkung des Vertrages von Locarno zu be⸗ it und wenn man ſtets auf beiden Seiten größten antauf gelegt hat, Locarno und die Räumungs⸗ e Perlüseinanderzuhalten, ſo zeigen doch naturgemäß lungen über die Entwaffnungsfrage und über ungsfrage, ob der Geiſt von Locarno wirklich . den oder ob er nichts weiter als ein leeres Wort 1 Nur allen dieſen Gründen ſcheint eine beſchleunigte 1 dung des Reichstages unzweckmäßig, da ſämt⸗ i känteien ſich ia auf den Standpunkt geſtellt haben, I baſſig lich die Zuſtimmung zu dem Vertrage davon ab⸗ 90 ellte i daß die als Rückwirkung in Ausſicht rd. Werntlaſtung des beſetzten Gebietes verwirklicht liiche Konſequenzen dann aus der Abſtimmung eh gezogen werden, iſt eine Frage, über die die age vermutlich etwas mehr Klarheit ſchaffen dnzler und Reichstagspräſid ent. 5 Die Beſprechungen Einberufung des Neichstages. Die 8 Berlin, 10. November. Niue eſprechung zwiſchen dem Reichskanzler Dr. Lu⸗ lübdenten em nach Berlin zurückgekehrten Reichstags⸗ ruf Löbe hat, wie wir erfahren, in der Frage der ben. Nn des Reichstages kein neues Moment rdräſid ielmehr war ſich der Kanzler und der Reichs⸗ die dent völlig einig darüber, daß die Entſcheidung cht annahme der Locarno⸗Verträge durch den Reichs⸗ ihend der erfolgen kann, bis die außenpolitiſche Lage geklärt ſein wird.. 1 über die Mittwoch, 11. November 1925 LNecekar O Tages- und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung 8 1 No. 262 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle O bdaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes. N be Berlin, 10. November. Wie wir erfahren, hat Reichstagspräſident Löbe ſich nunmehr entſchloſſen, den Aelteſtenrat des Neichs⸗ tages auf Donnerstag dieſer Woche nachmittags 5 Uhr zu berufen, um über den Termin des Wiederzuſammen⸗ tritts des Reichstages zu entſcheiden. Es kommt nunmehr noch in Frage, ob der Reichstag zum 19. Novewber als dem bisher in Ausſicht genommenen Termin oder erſt zu Montag, den 23. November einberufen werden ſoll. In Kreisen der Regierung wird der 27. November als Tagungsbeginn vorgezogen. Als eilige Beratungsſtoffe liegen neben dem Vertrag von Locarno der deutſch⸗ italieniſche und der deutſch⸗ruſſiſche Handelsvertrag dem Reichstag zur Ratifizierung vor. F Schickfalsfragen des beſetzten Gebiets. Eine engliſche Mitteilung über die bevorſtehenden Erleichterungen.— Keine Herabſetzung der Be⸗ ſatzungsſtärken. Berlin, 10. November. Der Londoner Berichterſtatter der Agentur Havas verbreitet über das künftige Regime im beſetzten Ge⸗ biet folgende Mitteilung: Nach längeren Beratungen haben die Alliierten für das beſetzte Gebiet Erleichterun⸗ gen zugeſtanden, welche eine Aenderung des Beſatzungs⸗ ſyſtems ſowohl vom militäriſchen, als auch vom zivil⸗ rechtlichen Geſichtspunkte aus vorſehen. Die Erleichte⸗ rungen, die in Frage kommen, haben beteits begon⸗ nen und erſtrecken ſich auf das Paßweſen, die Aufenthalts⸗ erlaubnis in der zweiten und dritten Zone, jas Aufent⸗ haltsverbot, von dem gewiſſe Deutſche bisher betroffen worden ſind, die Requiſitionen und die An erbringung der Militär⸗ und Zivilverwaltungsbehörden. Ferner wer⸗ den Aenderungen im Militär⸗, Zivil⸗ und Juſtizweſen vorgenommen werden, ſo z. B. will man eine Ver⸗ minderung der Befugniſſe der Kriegsge⸗ richte zugeſtehen ſowie die Uebertragung von Aburtei⸗ lungen auf die deutſchen Zivilgerichte und die Uebertra⸗ gung der örtlichen Verwaltungsfragen auf die Gemeinde⸗ behörden. Ganz allgemein wird ſo gegen die von der deutſchen Regierung in der Zivilverwaltung geforderten Erleichterungen nichts eingewendet. Nichtsdeſtoweniger wer⸗ den ſie nur unter der Bedingung der Gegenſeitigkeit zu⸗ geſtanden, das heißt, daß Deutſchland, abgeſehen von der Beobachtung der Entwaffnungsklauſel, auch den von den Alliierten geforderten Bedingungen Rechnung tragen muß, beſonders was die Wiedereinſetzung des Poſtens des Oberkommiſſars bei der Rheinlandkommiſſion anbe⸗ langt, was übrigens bereits geſchehen iſt. Deutſchland muß ferner die ſogenannten Ordonnanzen des paſſiven Widerſtandes aufheben. Die Frage der militäriſchen Be⸗ ſetzung wird gegenwärtig ſtudiert. Deutſchland möchte gern, daß die Alliierten im beſetzten Gebiet nicht mehr Truppen belaſſen als Deutſchland ſelbſt im Jahre 1914 dort gehabt hat, d. h. ungefähr 40 000 Mann. Doch die Alliierten haben dieſem Wunſche nicht ſtattgegeben. Eine Herabſetzung der Beſatzungstruppen werde ſich ohne⸗ hin aus der Aufgabe der erſten Zone ergeben und man ſehe vorgus, daß man ſich hinſichtlich der zweiten und dritten Zone werde einigen können. London, 10. Nov. Nach dem„Daily Telegraph“ werden die Alliierten am 11. November anläßlich der Jahresfeier des Waffenſtillſtandes die zwiſchen London, Brüſſel und Paris vereinbarten Aenderungen des Rhein⸗ landregimes ankündigen. Das Blatt erwartet, daß die Konzeſſionen der Alliierten, die anſcheinend recht kom⸗ plizierter juriſtiſcher Art ſein würden, Deutſchland durch eine Rede des Außenminiſters erläutert würden. In einer Beſprechung über die Räumung der Köl⸗ ner Zone durch die Alliierten ſchreibt die„Daily News“ in emem Leitartikel, es müſſe offen herausgeſagt wer⸗ den, daß, wenn die alliierten Staatsmänner wünſchen, vor der Welt Beweiſe ihrer Aufrichtigkeit zu erbringen, ſie dies leicht genug tun könnten, durch prompte und auf⸗ richtige Verkündung ihrer Ahſichten bezüglich der Rhein⸗ landbeſetzung. Man könne ſich keine unbefriedigendere Methode der Gewinnung des Vertrauens Deutſchlands denken, indem man nichtsſagende Noten an Deutſchland richtet, um damit ſicherzuſtellen, daß die Entwaffnungs⸗ beſtimmungen des Verſailler Vertrags bis zum letzten Buchſtaben ihres langen und ſchwierigen Alphabets er⸗ füllt würden. Ein ſofortiger vorbehaltsloſer Beſchluß, Köln zu räumen, würde mehr tun, als 1000 bedeutende brüderliche Reden, um die Ratifizierung des Locarno⸗ Abkommens in Deutſchland ſicherzuſtellen und die Wahr⸗ haftigkeit des Locarno⸗Geiſtes zu beweiſen. Das Miniſterium für die beſetzten Gebiete. Neubeſetzung durch einen Rheinländer in Ausſicht genommen. Berlin, 10. November. Die Frage der Wiederbeſetzung des Reichsminiſte⸗ mums für die beſetzten Gebiete, das gegenwärtig vom Reichsjuſtizminiſter Dr. Fraenkel proviſoriſch mitverwal⸗ tet worden iſt, iſt durch die Ernennung eines deutſchen Rheinlandkommiſſars wieder in ein akutes Stadium ein⸗ getreten. Wie wir hören, ſoll das Miniſterium im Falle einer Umbildung des Kabinetts Luther unter allen Um⸗ ſtänden neu beſetzt werden, und zwar denkt man an die Berufung eines rheiniſchen Zentrumspolitikers, der be⸗ reits vor mehreren Monaten als Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete in Ausſicht genommen worden war. Es würde die Aufgabe des neuen Miniſters ſein, in eng⸗ ſtem Einvernehmen mit dem deutſchen Rheinlandkommiſ⸗ ſar zu arbeiten. eee eee 8 eee be- betet e Die Anlwort an die Votſchaſterkonferenz. Aeberreichung am Donnerstag. 5 Berlin, 10. November. Wie wir hören, wird die deutſche Antwort auf die letzte Note der Botſchafterkonferenz bereits am Donners⸗ tag überreicht werden Die Reichsregierung hat bereits die Reſſortſtellen damit beauftragt, die Vorſchläge aus⸗ zuarbeiten, die Deutſchland zur Beilegung der noch ſtrit⸗ tigen Punkte der Entwaffnungsfrage machen ſoll. Schon in den letzten Tagen hat man ſich ſehr eingehend im Reichskabinett mit der Abrüſtungsfrage beſchäftigt und iſt dabei zum Schluß gekommen, daß von deutſcher Seite aus neue Vorſchläge gemacht werden könnten. In den Re⸗ gierungskreiſen nimmt man an, daß es gelingen wird, die Angelegenheit vor dem 1. Dezember zu bereinigen und daß dann die Durchführung der Räumung der Kölner Zone begonnen werden kann. Die deutſche Luftſchiffahrt. Keine Note der Botſchafterkonferenz an die Reichsregierung. Berlin, 10. November. An unterrichteter Berliner Stelle iſt von dem Be⸗ ſtehen einer neuen Note der Botſchafterkonferenz in der Frage der Luftfahrt nichts bekannt. Es iſt dabei zu berückſichtigen, daß Deutſchland die letzte Note der Botſchafterkonferenz in dieſer Frage überhaupt noch nicht beantwortet hat. Chamberlain über Locarno. Eine außenpolitiſche Rede in Guildhall. London, 10. November. Anläßlich des Wechſels im Amte des Lordmajors von 2515 band in der Guildhall ein Feſteſſen ſtatt, dem ſämtliche Kabinettsmitglieder ſowie das geſamte di⸗ plomatiſche Korps u. a. auch zum erſten Male der deutſche Botſchafter in London, Dr. Sthamer, beiwohnten. Nach der Anſprache des neuen Lordmajors erhob ſich Außen⸗ miniſter Chamberlain zu einer Antwortrede, in der er u. a. ausführte, er ſei dankbar für die Aufnahme, welche das Werk von Locarno im ganzen engliſchen Volke gefunden habe. Wenn die Ereigniſſe der Sicherheitskon⸗ ferenz ſo raſch und ſo allgemein Beifall gefunden hätten, ſo ſei auch zu hoffen, daß die Entſcheidungen, welche in Locarno getroffen worden ſeien, auch von allen Län⸗ dern ratifiziert werden würden, zumal kein Staatsmann die Verantwortung dafür tragen könne, der Welt das zu verſagen, was ſie am notwendigſten brauche, nämlich den Frieden. Locarno bedeute außerdem kein Ende, ſon⸗ dern den Anfang und er ſelbſt werde im Geiſte von Locarno arbeiten, bis der Friede errungen ſei und die Ziviliſation ſich von ihren erlittenen Wunden erholt habe. Die Lage in Eyrſen. Maſſenflucht aus Damaskus. O London, 10. November. Nach Meldungen aus Jeruſalem haben die heftigen Kämpfe, die ſeit Sonntag in der Umgebung von Da⸗ maskus zwiſchen Druſen und Franzoſen toben, eine Maſ⸗ ſenflucht aus Damaskus veranlaßt. Etwa 25 000 Chri⸗ ſten haben Damaskus verlaſſen; davon haben 15 600 in Beirut Zuflucht genommen. Bei der Abfahrt der Züge aus Damaskus ſollen ſich ſchreckliche Szenen um die Erlangung von Plätzen abgeſpielt haben. 4000 Mann Kavallerie, zahlreiche„Maſchinengewehrabteilungen und andere Truppenformationen ſeien beſtimmt, die Aufſtän⸗ diſchen zu umzingeln und auf die Infanterie⸗ und Tanks⸗ einheiten zuzutreiben. Nach Anſicht franzöſiſcher Stabs⸗ offiziere ſoll es möglich ſein, den Aufſtand binnen einer Woche im weſentlichen zu unterdrücken. Aus dem In⸗ und Auslande. Deutſch⸗engliſche Wirtſchaftsperhandlungen. London, 10. Nov. Geſtern begannen in London die Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der engli⸗ ſchen Regierung über die Ausdehnung des Handelsab⸗ kommens, die durch die neue Hochſchutzzollpolitik der engliſchen Regierung notwendig geworden ſind. Es fand eine einleitende Ausſprache ſtatt, in der einzelne Pro⸗ grammpunkte feſtgeſetzt wurden. Man nimmt an, daß die Konferenz etwa eine Woche dauern wird. Die Wirtſchaftsvorhandlungen mit Polen. Berlin, 10. Nov. Die polniſche Delegation hat nun⸗ mehr dem Staatsſekretär Lewald, dem Leiter der deut⸗ ſchen Delegation, ihre Abſicht mitgeteilt, ihm die neuen polniſchen Zollſätze zu überreichen und die Wutſchafts⸗ verhandlungen wieder aufzunehmen. Der nähere Termm für die Wiederaufnahme der Verhandlungen wird noch feſtgeſetzt werden. Zum Attentatsverſuch gegen Muſſolini. Rom, 10. Nov., General Cappello iſt von Turin, wo er verhaftet wurde, nach Rom gebracht worden und wird dort vom Unterſuchungsrichter verhört werden. Im Zu⸗ ſammenhang mit dem Attentatsverſuch gegen Muſſolmt wurde bei dem General Ben Cwenga eine Hausſuchung vorgenommen. Der General wurde nach zweiſtündigem Verhör wieder entlaſſen. 1 3 2— 33 Aiaur ſpaniſchen Jollkriegserklärung. E . Zollkampfmaßnahmen die ſpaniſchen Regierung dem Gefühl einer gewiſſen Verärgerung darüber, daß die Verhand⸗ lungen ſich wider Erwarten in die Länge zogen, entſprungen zu ſein. Vor kurzem ſoll nämlich bei der ſpaniſchen Re⸗ gierung in Madrid eine Kommiſſion der Obſtzüchter von den Kanariſchen Inſeln erſchienen ſein, die über die Lage des Obſtabſatzes in dieſer Saiſon Befürchtungen äußerte. Das Erſcheinen dieſer Kommiſſion hängt zweifellos mit der Frage des deutſchen Abſatzgebietes zuſammen. hin wurde die Regierung von den ſpaniſchen Obſtzüchtern ſtark gedrängt, daß ſie ihre Ende Juli gemachten, im ent⸗ d ede Sinne gehaltenen Vorſchläge unter einem Prohibitivmaßnahmen Frankreich gegenüber gegriffen, als die damaligen ſpaniſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen nicht recht fortſchreiten wollten. Spanien hat denn auch ſeinerzeit durch ſein Vorgehen den gewünſchten Erfolg erzielt. Es glaubt nun natürlich, dieſes Mittel werde auch Deutſchland gegenüber ſeine Wirkung nicht verfehlen. Weiter mögen aber auch die erfolgreich zum Abſchluß ge⸗ brachten deutſch⸗ita lieniſchen Vertragsverhand⸗ lungen den ſpaniſchen Schritt ſtark beeinflußt haben. Der Handelsvertrag mit Italien ſieht bekanntlich gerade für diejenigen Produkte, die vorzugsweiſe ſpaniſche Export⸗ artikel ſind, nämlich Weine und Südfrüchte, weſentlich höhere Sätze vor als der ſpaniſche Vertrag. Es iſt auch in Madrid genau bekannt, daß Deutſchland eine Erhöhung gerade der Sätze für dieſe Produkte durchſetzen wollte, denn aus dieſen Erwägungen heraus erfolgte ja lediglich die Kündigung. laſſen, um im Intereſſe der gegenſeitigen Befriedung und ruhigen Entwicklung der Wirtſchaft den Zollkrieg möglichſt zu vermeiden. Es ſoll deutſcherſeits noch ein letzter Ver⸗ ſuch gemacht werden, den offenen Ausbruch der Kriſe zu verhindern. Bei dieſem Verſuch wird ſicherlich darauf hingewieſen werden, daß Deutſchland im vergangenen Jahre die ſpaniſche Obſternte zu 50 Prozent abgenommen hat, Spanien alſo u. a. die Hälfte ſeiner Obſternte aufs Spiel ſetzen würde. Sollte ein ſolcher Hinweis ohne Wirkung bleiben, ſo wird Deutſchland natürlich ebenfalls zu Gegen⸗ maßregeln greifen müſſen, die, da es ſich lediglich um ein verhandlungstaktiſches Vorgehen Spaniens handelt, in Zoll⸗ zuſchlägen auf ſpaniſche Südfrüchte und Wein beſtehen. Denn auch der ſpaniſche Weinexport nach Deutſchland iſt ſehr beträchtlich und würde durch derartige Gegenmaßnahmen außerordentlich hart betroffen werden. Es braucht alſo noch nicht alle Hoffnung aufgegeben zu werden, daß es nicht noch in letzter Stunde zu einem Einverſtändnis kommt, beſonders wenn man berückſichtigt, daß ſich in jüngſter Zeit die ſpaniſche Ausfuhr nach Deutſchland ſo gehoben hat, daß ſie der deutſchen Ausfuhr nach Spanien etwa gleich⸗ wertig iſt. meldeten, hat die Name des ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika) die Beſchränkungen gegen vormalige Feinde in Bezug auf Landbeſitz aufge⸗ hoben. Der Erwerb von Landbeſitz iſt vom 9. November ab auch den Deutſchen wieder möglich. Dieſ Nachricht wird in den Kreiſen der Kolonialdeutſchen, insbeſondere der ehe⸗ maligen Deutſch⸗Oſtafrikaner ein lebhaftes Echo hervor⸗ rufen; denn gerade dieſe vormalige deutſche Kolonie hat ſtets im Vordergrunde des Intereſſes geſtanden und iſt durch die heldenmütige Verteidigung im Weltkriege durch den General von Lettow⸗Vorbeck geradezu populär geworden. feldern im Langenburg⸗Bezirk nordweſtlich des Nyaſſa⸗ Sees berichtete. Zur Erſchließung des neu entdeckten Gold⸗ gebietes ſoll ſogar ſchon der Bau einer Eiſenbahn projek⸗ recht beträchtlich ſein. Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt:. Nach neueren Meldungen aus Madrid ſcheinen die Weiter⸗ orwande wieder zurückzog. N Bereits im Jahre 1921 hat Spanien zu ähnlichen Die deutſche Auffaſſung geht dahin, nichts unverſucht zu Diamantenfunde in Deutſch⸗Oſtafrika. Wie Berliner Zeitungen unter dem 2. d. M. aus London egierung von Tanganjika(d. i. der neue Ein gewiſſes Aufſehen hatte in dieſer Beziehung bereits eine Meldung eregt, die über die Entdeckung von Gold⸗ tiert und das Intereſſe an dieſen Gebieten naturgemäß Viel intereſſanter iſt aber eine ſoeben aus Deutſch⸗Oſt⸗ afrika eintreffende Privatnachricht, nach der bei Muanſa, am Südufer des Victoria⸗Nyanſa, in einer Höhe von etwa 1200 Meter über dem Meeresſpiegel, Diamanten⸗ funde gemacht worden ſein ſollen. Es ſind Steine von verſchiedener Größe gefunden worden von vorzüglicher Qualität und Reinheit. Die Arbeiten, die ſeit Juni im Gange ſind, erſtrecken ſich auf eine Fläche von etwa 450 preußiſche Morgen. Zur Ausbeutung hat ſich eine ſüdafrika⸗ niſche Geſellſchaft gebildet, die die genannte Fläche käuflich erworben und bereits 16 Schächte abgeteuft hat. Im Monat Auguſt wurde ſchon eine Ausbeute von 150 Karat erzielt; der größte der bisher gefundenen Steine wog nicht weniger als 7 Karat. Während aber das Diamantenvorkommen im ehemaligen Deutſch⸗Südweſt lediglich ein Oberflächen⸗ vorkommen war und die deutſchen Geſellſchaften jahrelang vergeblich nach dem ſogenannten Blaugrund ſuchten, in dem die Steine in den Minen der Kapkolonie und Transvaals enthalten ſind, die Funde in Südweſt alſo in nicht ſehr ferner Zeit erſchöpft ſein verden, iſt das Diamantenvor⸗ kommen in Oſtafrika an den Blaugrund gebunden; denn nach der Nachricht handelt es ſich ausdrücklich um Tiefenvorkommen, obwohl allerdings von Blaugrund nicht geſprochen wird. Es ſteht außer Frage, daß ſich für die Entwicklung dieſes oſtafrikaniſchen Landes völlig neue, ungeahnte Mög⸗ lichkeiten erſchließen, falls ſich die Nachricht bewahr⸗ heiten ſollte, woran allerdings nach dem Details nicht gut gezweifelt werden kann. Der Dolchſtoßprozeß. München, 10. Nov. Am heutigen Verhandlungstage äußerte ſich der Sachverſtändige General von Kuhl über die Möglichkeiten eines Weiterkämpfens im November 1918. Ludendorff gegenüber habe er ausdrücklich erklärt, daß weiter gekämpft werden müſſe und könne, wenn wir eine Atempauſe erhielten. Auch Mannſchaften und Führer hätten ſich in der gleichen Weiſe ausgeſprochen. Es habe ſich nicht darum gehandelt, um den Sieg weiterzukämp⸗ fen, ſondern darum, den Feind vor die Frage zu ſtel⸗ len, ob er es auf einen neuen Feldzug im kommenden Frühjahr ankommen laſſen wolle. Der Sachverſtändige verwahrte ſich gegen die in ſeiner Abweſenheit von Ge⸗ heimrat Delbrück gegen ihn gerichteten Angriffe. Er wi⸗ derſprach Delbrück's Auffaſſung entſchieden, daß der Zu⸗ ſammenbruch auf die ſchlechte militäriſche Führung zu⸗ rückzuführen ſei. Der Sachverſtändige Major Volkmann nahm zur Frage der Einwirkung der Revolution auf das Heer Stellung und ſagte, die Linksſozialiſten hätten der Auf⸗ löſung des Heeres keinen Widerſtand entgegengeſetzt, im Gegenteil, ſie hätten die Auflöſung ſogar gefördert. Deutſchland ſei in der Zeit vom 9. November bis zum Frühjahr 1919 nur durch die gemeinſchaftliche kluge Po⸗ litik der mehrheitsſozialiſtiſchen Führer und insbeſondere des verſtorbenen Neichspräſidenten Ebert, ſowie der da⸗ maligen oberſten Heeresleitung vor dem radikalen So⸗ zialismus bewahrt worden. Die Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ räte hätten jedoch eine ſehr große Verwirrung ange⸗ richtet, da ſie Hunderttauſende willkürlich in die Hei⸗ mat entlaſſen hätten. Gegen dieſe Zuſtände hätten oberſte Heeresleitung und Offiziere einen geradezu verzweifel⸗ ten, aber unfruchtbaren Kampf gerichtet. Die furcht⸗ baren Zuſtände im Oſten müßten noch heute jedem an⸗ ſtändigen Deutſchen die Schamröte ins Geſicht treiben. Man dürfe nur an die ſchmachvollen Verhandlungen der Soldatenräte mit Bolſchewiſten und Polen denken, ferner an die freiwillige Waffenabgabe und die Vor⸗ gänge bei der Räumung der Ukraine erinnern. Der un⸗ abhängige Arbeiter⸗ und Soldatenrat habe in Allenſtein ſich der Bildung einer Grenzſchutzes aufs ſchärfſte wider⸗ ſetzt. Nur unter den größten Mühen ſei es gelungen, ein zuverläſſiges Freiheitskorps zu bilden, das Südoſt⸗ preußen dann Schritt für Schritt zurückerobert hätte. Die Verhältniſſe in Poſen und Weſtpreußen hätten ſich ge⸗ radezu kataſtrophal geſtaltet. Die verheerende Tätigkeit der Arbeiter⸗ und Soldatenräte hätte eine richtige De⸗ mobilmachung in der Heimat verhindert. Nicht allein die mklitäriſche Niederlage und der Hunger ſeien an dieſem unerhörten Zuſtand ſchuld, ſondern es ſeien auch diejenigen ſchuldig, die die Maſſen auf die revolutionäre Erhebung vorbereitet hätten. e Der Sachverſtändige Dr. Fiſcher erklärte hierauf auf Fragen der Verteidigung, er ſei nicht in der Lage, an ſeinem Urteil etwas zu ändern. Dieſes Urteil bezog ſich auf die Feſtſtellung, ob ein Weiterkämpfen bis zum Frühjahr nur eine Verſchlechterung gebracht haben würde. Er ſei der Ueberzeugung, daß die Bedingungen des Waf⸗ fenſtillſtandes und des Friedens nicht mehr hätten ge⸗ ändert werden können. Die militäriſche Lage vor dem Waffenſtillſtandsangebot der oberſten Heeresleitung ſei nicht einmal den im internſten Dienſtbetrieb ſtehenden Perſonen zum Bewußtſein gekommen. Die Sachverſtändigenvernehmung iſt damit beendet. Morgen vormittag Vernehmung neuer Zeugen. 8 Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg, 10. Nov.(Bund der Kindern. chen.) Hier wurde eine Ortsgruppe des Reichsperbaggr, der Kinderreichen Deutſchlands ins Leben gerufen. ſitzender wurde der Kinderarzt Dr. Hoffmann. zer Heidelberg, 10. Nov.(Ein ungewöhnidel⸗ alL) Die juriſtiſche Fakultät der Univerſität Hen erg wendet ſich in einer öffentlichen Erklarung an einen Profeſſor der Frankfurter Univerſität, dere und dem ſeine Wünſche betreffend Lehrtätigkeit, Gehalt. Wohnung erfüllt waren, einen Ruf zum 1. Oktober Hei⸗ an die Univerſität Heidelberg angenommen und hallt delberg auch ſchon ſeine Vorleſungen angekündigt mit, Plötzlich aber teilte er der Univerſität Heidelberg geit daß die preußiſche Regierung inzwiſchen die Möge fun eröffnet habe, auf ſeinem Frankfurter Lehrſtuh uri⸗ gleichen 1. Oktober„zurückberufen“ zu werden. Die Teile ſtiſche Fakultät will durch dieſe Erklärung zu ihrem c im dazu beitragen, daß„Rückberufengen“ dieſer Ar iti Bereiche der deutſchen Unterrichtsverwaltungen nicht derholen. Es würde ſonſt ein Element uner„ Unſicherheit in das Berufungsweſen gebracht werden. 15 Heidelberg, 10. Nov.(Vereitelter More eine Selbſtmord.) Im Stadtteil Neuenheim verſuchte gez Frau in ihrer Wohnung ſich und ihr 4 Jahrg ah, Kind durch Einatmen von Gas zu vergiften. Haus Abſicht ner, denen der ee auffiel, vermochten die der Frau zu vereiteln. ut⸗ Karlsruhe, 10. Nov.(Erben geſucht.) In 8⁰ ham(Nord⸗Carolina U. S. A.) iſt im Alter o mögen Jahren ein gewiſſer J. G. Löffler, der ein Ver! Höf don va. 10000 Dollar hinterlaſſen hat, geſtorben. Ahr⸗ ler, der im badischen Schwarzwald geboren ist, waz hre macher. Da der Verſtorbene noch vor zwanzig n hal, Briefe von Verwandten aus Deutſchland erhalte ihm ift damit zu rechnen, daß jetzt noch Verwandte gaft er; in Deutſchland leben. Auskunft über die Erbſch teilt Rudolf Küffner Durham(U. S. A.) 1 Naſtatt, 10. Nov.(Zum Unglück im S chung zenbach⸗Stauwerk.) Zu dem Anglück beim tödlich zenbach⸗Stauwerk wird noch berichtet, daß ve Ett⸗ verunglückte Wilhelm Kiefer von Bruchhauſen ren be⸗ lingen, als er ſich von einer Arbeitsſtelle zur ande 4 vol geben wollte, einen Fehltritt tat und infolge e 1 Rel⸗ der Sperre ins Waſſer hinuntergefallen iſt. 905 zu⸗ tungsboot eilte herbei, außerdem wurde ihm der wal geworfen, damit er ſich daran halten ſollte. Les ſchwe⸗ es zu ſpät, da der Verunglückte alsbald wegen 25 Kie⸗ ren Betonſtiefel in die Tiefe hinabgezogen wunden al⸗ fer war bei ſeinen Vorgeſetzten und Kamera tüchtiger Arbeiter geachtet. 1 Hier Oppenau, 10. Nov.(Schwerer unde ehe wurde ein ſchwerer Bagger einer Freiburget i firma, der bei der Fertigſtellung der Bahnſtre sgelodele nau Griesbach Verwendung finden ſollte, au erfaß Beim Transport kam der Bagger ins Rollen„n Pe⸗ den 57jährigen Hilfsarbeiter Ludwig Braun der 1 terstal. Dabei wurde ihm das rechte Bein in dem e gend des Knies vollſtändig abgeſchlagen. lu Foffganet litt er einen doppelten Armbruch. Es b ht Val, den Verunglückten am Leben zu erhalten, 0 trag von neun Kindern ist. Der Unglücksfall iſt. um, ſcher, Arbeitsloſigkei den erſten Tag Arbeit gefunden hatte. leppten, deren Perſonalien aber noch nicht f 1 Oberſchopfheim, 10. Nov.(Maſerner kae gen.) Noch immer ist die Zahl der an Man 19 fen Schulkinder recht groß, wie eine Erhe dieſen, en Tage ergab. Die hieſige Schule muß unter. blei ſtänden noch auf längere Zeit hinaus geſchloſ 1 fü Lahr, 10. Nov.(3 Wochen Gefän gu heul eine Milchpanſcherin.) Einen Fall von A c mittelfälſchung, wie er kraſſer im hieſigen Bezirk 1 bei vorgekommen iſt, hatte das Amtsgericht in ſeine henge, Sitzung abzuurteilen. Eine Bauersfrau aus Milch zwei Liter Waſſer zugeſetzt und dieſes Geſen Milch abgeliefert. Sie wurde wegen dieſer Arceloſtthil ſchung zu ſechs Wock Gefängnis 400 Mark. e und den Koſten ve ilt. Außerdem wird da licht. in den Zeitungen durch Aushang veröffen Gold. Ein Menſchenſchickſal. Roman von Wilhelm Herbert. 42. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ja!“ murmelte er, ihren Kopf ſeſt gegen ſeine Bruſt preſſend, als könne er ſich ſo die marternde Angſt, die verzweifelnde Unruhe aus dem Herzen ſcheuchen, als würde er ſo das quälende Bild los, das nicht vor ſeinem geſtigen Auge wich— Evi, wie ſie damals unter der Brücke auf dem mooſigen Steine geſeſſen und mit dem letzten Blick, den ſie Auge in Auge getan, um Treue, um Mitleid, um Liebe gefleht hatie— ver⸗ gebens. Langſam, auf den Regen nicht achtend, war das Brautpaar gegen den Hof herabgeſchritlen. Dort nahmen ſie Abſch led. g 6„Komm morgen in aller Frühe!“ flüſterte Dori ihm zu. Dann, als er ſchon gegangen war, eilte ſie ihm noch einmal nach. „Wo bleibſt' über Nacht?“ frug ſie mit heißer Sorge. Der plötzliche Zweifel hatte ſie überkommen, ob er die Nacht nicht am Sarge der anderen verbrachte. Ihr wollte ſie ihn nicht gönnen— auch der To en nicht. „Beim Wirt!“ murmelte er, aus ſeinen Gedanten emporſchreckend. Einen Augenblick hatte ſie ſinniert, ob er nicht in einer der Geſindeſtuben auf dem Maienhof nächtigen könnte. Dann ſchüttelte ſie ſtolz den Kopf und nickte ihm zu. N So ging auch er und ſie eilte in ihre Kammer, wo ſie ſich einſchloß, um in ſchlafloſer Nacht mit ſich ſertig zu werden über all das, was den Tag hindurch ge⸗ ſchehen. Nun war ſie nicht mehr die mutige, trutzige Dori, die dem ganzen Dorfe gegenüber, die vor dem antlagenden Angeſicht der Toten keinen Augenblick ſich beſonnen hatte, zu dem Geliebten zu ſtehen. an ihn zu glauben— nun war ſie nur noch das ſchwache, lie- bende Weib, das heiß mit tauſend Zweifeln rang und ſich ermattend quälte, das Vertrauen zu dem Geliebten feſtzuhalten. So traf Fuchſinger niemanden, als er den Maien⸗ hof betrat, um ſein Fuhrwerk zu holen und heimzufah⸗ ren. In der Wohnſtube ſchnarchte der Bauer, im Stall ſchnarchten etliche Knechte. Der Gutsherr hielt es ge⸗ raten, keinen von allen zu wecken. Er richtete ſich Roß 95 Wagen ſelbſt zurecht und machte ſich zur Abfahrt ereit. Einen Moment noch zögerte er, ehe er ſein Fuhr⸗ werk beſtieg. Er hätte gern noch ein tröſtendes Wort zu Dori geſprochen— ein Wort, das ihr zeigte, wo ſie ihren wahren, echten Freund zu ſuchen hatte und fand, was immer geſchah. Er blickte am Haus empor. im Hofraum um das Pferd zu ſchaſſen gemacht, war aus einer Hinterſtube ein leiſes Wimmern zu verneh⸗ Kind Evis und ſuchte mit der Sorge um den armen Wurm die peinigenden Anſchuldigungen ihres Gewiſ⸗ ſens zu übertäuben. Zehntes Kapitel. Veri war nicht in das Wirtshaus gegangen, um dort ein Nachtlager zu ſuchen. Seine Unruhe trieb ihn zum Hochwald hinauf. Im feuchten Moos zwiſchen den Rieſen der Pflanzenwelt irrte er umher und ſprang von Stein zu Stein über die angeſchwollenen Berg⸗ bäche, die in braufendem Sturze zu Tal gingen und Felſen, Bäume und Schuttwerk niederführten. Es war ihm, als müßte er durch raſtloſe Bewegung des Kor⸗ pers den Sturm in ſeiner Seele betäuben können, als müßte der Anblick der gewaltigen, vom Widerſtreit ge⸗ gen das Wetter in neuer Kraft erſtandenen Bergnatur auch ihn ſich aufraffen laſſen aus dem Unheil, das ihn zur Erde geworfen. Aber er riß den wühlenden Schmerz um Evi, die Reue über ſeinen Verrat an ihr nicht aus e e 00 Waſſer auf einer Kelsklippe ſtand ſah er iht ihr be ble Bild im flirrenden Mondſchein in den Welten en 5 chendes Auge grüßte ihn, Liebe und Erbart 7 ſchend— ihn, der ſchwindelfrei am Rand drang gründe zu ſchreiten gewohnt war, erfaßte ein ch ih und der Strudel, der ſie verſchlungen, hätte aug anten mit ſich fortgeriſſen, wenn er ſich nicht noch m raſchen Sprung ans Ufer gerettet hätte. gelte 1 Dort ſaß er nun und ſinnierte und grübe fein den Wert ſeines künftigen Lebens nach. Uns tung Habgier gab dieſem Leben Wert. Der Maienha gierte ſeiner Zukunft neuen Inhalt verleihen, der pes 15 mit ſeinem Reichtum konnte die tobende Peiſcholden Aber kein Fenſter war mehr erleuchtet, kein Geräuſch ertönte. Nur als er ſich men geweſen. Dort pflegte die Kunigund das verwaiſte Den, Keizen Als er mielen im Sundel schauen wiſſens erſticken, das Wühlen im kichernden fäbe mochte den herzdurchbohrenden Wehruf zu 1 0 der aus den brauſenden Waſſern klang. n Mit anderen Blicken, mit anderen Gedant mene, Ein Wechſel ging in ihm vor. Da d 9 liche Empfinden, das Gefühl für Liebesluſt ne Frerrun Weg vertreten und ſein Schickſal ſich gewende ie bn hatte⸗ barten Meißenheim hatte nämlich auf je einen ſch 0 1105 7 bol n rd, 10. 9(Schneefall im Schwarz⸗ gald ſind bei ungewöhnlich tiefem . 5 lle bis herunter auf 850 Meter eingetreten. Bretten. 10. Nov.(Das Wohnungsamt.) 8 knem oft geäußerten Wunſche entſprechen wollte an⸗ I- hhenend das Wohnungsamt, als es ſeine Aufhebung en eantragte. Da aber die zu erledigenden Geſchäfte noch „ en großen Umfang haben, konnte dem Antrag nicht 1 ange gegeben werden. Doch wurde ein ſtädtiſcher Be⸗ 25 dnter, Ratſchreiber Huber, zum Vorſitzenden des Woh⸗ „ üngsamtes beſtimmt. . er Biberach bei Offenburg, 10. Nov.(Angeeſchoſf⸗ l., en.) Der älteſte Sohn des Landwirts und Ziegeleibe⸗ eit flies Bernhard Gießler von hier wurde in den Abend⸗ den in Jinkenbruch aus dem Hinterhalt mit einem . Jagd 35 gewehr angeſchoſſen, ſo daß er ſchwer verletzt von le der Stelle getragen werden mußte. Staatsanwaltſchaft in an Gendarmerie nahmen die Unterſuchung des Falles ie⸗ uf, Es wurde bereits eine Verhaftung vorgenommen. r de Allerheiligen, 10. Nov.(Gefallenenehrung es Schwarzwaldvereins.) In der berühmten Klo⸗ d ſitruine Allerheiligen wurde ein ſchlichtes Denkmal für ine 5 Gefallenen des Badiſchen Schwarzwaldvereins er⸗ 1 gate. In der Mitte des Rundbaus ist eine Jünglings⸗ deſtalt dom Kampf ermattet dargeſtellt. Sie hält noch cht 5 Schwert auf dem Schoß, aber die Augen ſind wie in Hietiſder Vorahnung zum Himmel gerichtet und ihre ul ⸗ ippen rufen machtvoll: Wir heißen Euch hoffen. 50 J es Konſtanz, 10. Nop.(Ein Unverbeſſerlicher.) gen lei ſchon etwa zwanzigmal vorbeſtrafte 44 Jahre alte ff⸗ bude Maurer Franz Joſef Hofmeiſter von Rotten⸗ , irg a. N. entwendete aus der Waſchküche der Wirt⸗ ſchaft 5 2172 f ell 8„zum Felſen“ in Villingen ein Fahrrad, das er 9. 15 dort 91„Lindenhof“ um 35, Mark verkaufte. We⸗ Rũ en Diebſtahls im wiederholten Rückfall wurde er zu gehn Monaten Gefängnis verurteilt. ö Mosbach, 10. Nov.(30 Schafe vom Zuge ge⸗ 1 zötet) Bei Langenelz fuhr der Zug Mudau— Mosbach , 1 eine Schafherde. 30 Schafe wurden getötet. Die Schafe ih ben dei dem Landwirt Röchlin untergebracht, waren . er ausgebrochen und hatten ſich auf den Bahndamm be, gelegt. el“ Aus Nah und Fern. 15 I Ludwigshafen, 10. Nov.(Wie die Vandalen.) N- 10 ſpäter Abendſtunde drangen ſieben mit gefähr⸗ N einen Werkzeugen bewaffnete Männer gewaltſam in die Wirtſchaft der Frankenthaler Straße ein und grifeen Gäste und den Wirk tätlich an. Verſchiedene der Gäſte ziel. 2 15 1 daien hierbei bedeutende Verletzungen. Die Einbrecher pe: lülen wie die Wilden. Sie zertrümmerten faſt die ganze el. Naneſchaftseinrichtung und eröffneten mit Gläſern und ile der 5 5 1 5 1 auf 5 Die 5 u ſpät erſchienene Polizei ſah nur noch ein Trüm⸗ 5 derſerd, denn die Täter waren längſt verduftet. Wie S heißt, ſoll es ſich um einen Racheakt handeln. Sch Speyer, 10. Nov.(Eine unüberlegte Tat.) erer als zuerſt gedacht, dürfte einem Mann aus r ſein Widerſtand gegen ſeine Vernehmung zu ſte⸗ ei kommen. Er hatte ſich in Schwetzingen wegen emes 0. Vergehens zu verantworten, wobet ſeine Per⸗ 1 Midlien feſtgeſtellt wurden. Dabei leiſtete er tätlichen ſuchterſtand und riß aus. Wieder ſeſtgenommen, ver⸗ hafte er noch einmal zu entweichen, wurde aber ver⸗ wa et und ſieht jetzt einer größeren Straſe entgegen, gelorend er vorher mit einer kleineren Geldſtrafe davon mmen wäre. 6 bez Neustadt, 10. Nov.(Aegyptiſche Augenkrank⸗ in it.) Infolge der Augenkrankheit unter der Schulugend den benachbarten Haßloch hat die Schulbehörde auch ber Unt Volks⸗ und Mittelschulen unserer Stadt ärztliche Ir etluchungen vornehmen laſſen: durch den Augenarzt Seitz iſt ein Fall von ägyptiſcher Augenkrankheit an e dehn Schulkinde in der Oſtſchule ſeſtgeſtellt worden. Die pol erführung der Kranken nach Heidelberg iſt bereits er⸗ j 28 Die Krankheit macht ſich äußerlich dadurch bemerk⸗ läd daß ſich auf der Bindehaut des Auges weiße Pukte a0. n. die wie Sagokörner aussehen, weshalb man die e ſahriibeit auch Körnerkrankheit nennt. Irgendwelche Ge a 1 55 beſteht bei rechtzeitiger Behandlung nicht, nur bei 10 Saalteten Fällen tritt nach und nach eine Trübung der 1 kraft ein. ö en Worms, 10. Nop.(Ein Kind überfahren.) 5 bed 22 2 2 2 dier Pedauernswerter Unglücksfall ereignete ſich hier. Das 10 seinhalb Jahre alte Söhnchen des Herrn Dickerhoom he let Pfiffligheim wurde an der Straßenkreuzung Woll⸗ aß 15 hren— Nömerſtraße von einem Perſonenwagen über⸗ ei in den und dabei ſchwer verletzt. Angeblich ſoll das Kind Büdingen, 10. Nov.(Autounfall.) Ein ſchwerer Autounfall ereignete mich bei Lieblos. Beim Ueberholen eines Fuhrwerkes geriet der Kraftwagen gegen einen Kilometerſtein, überſchlug ſich und begrub die beiden In⸗ ſaſſen, die erheblich verletzt wurden, unter ſich. Rüſſelsheim, 10. Nov.(Zwei kleine Welt⸗ fahrer.) Ende letzter Woche kehrten die beiden Söhne des von hier ſtammenden, im vorigen Jahre m Brafilien verſtorbenen Schreinerrs Franz Hamacher in die Heimat zurück. Den beiden Knaben im Alter von 18 und 15 Jah⸗ ren war es nur unter ſehr großen Entbehrungen möglich, ſich nach dem Tode ihres Vaters durchzubrmgen. Erſt als die zurückgebliebene Mutter erhebliche Mittel zur Rück⸗ fahrt der Schiffahrtlinie überwieſen hatte, war den Kna⸗ ben die Rückkehr möglich. Nach ſiebentägiger Wagenfahrt erreichten ſie die nächſte braſiltaniſche Bahnſtation, von wo aus die Jungen in mehrtägiger Bahnfahrt den Hafen erreichten, wo em Dampfer ſie dem fremden Erdteil ent⸗ führte und nach fünſwöchentlicher Seefahrt am Freitag in Bremen an Land brachte. Fechenheim, 10. Nov.(Verhaftete Falſchmün⸗ zer.) Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, zwei hieſige Fabrikarbeiter dabei zu überraſchen, als ſie gerade in enier geheimen Werkſtatt mit der Herſtellung von 50⸗ Pfennigſtücken beſchäftigt waren. Ungefähr 3500 Stück bereits halbfertiger Geldſtücke, Matrizen, Tiegel, Me⸗ tall und anderes Material konnten beſchlagnahmt wer⸗ den. Zahlreiche Falſifikate ſollen ſich bereits in Frank⸗ furt und Umgebung im Umlauf befinden. Die beiden Münzverbrecher wurden in Unterſuchungshaft abgeführt. Neuwied, 10. Nov.(Unter dem Verdacht des dreifachen Mordes?) Vor einigen Monaten wurde in das hieſige Unterſuchungsgefängnis ein Landwirt aus Asbach mit ſeiner Geliebten unter dem Verdacht einge⸗ liefert, zwei uneheliche Kinder vergiftet zu haben. Die⸗ ſer Verdacht erregte in Asbach umſo mehr Aufſehen, als im Frühjahr 1924 die Frau des Verhafteten ebenfalls plötzlich, wie man ſagte, an einem Schlaganfall ver⸗ ſtorben iſt. Es verlautet, daß die Frau jetzt ausgegraben werden ſoll, da die Staatsanwaltſchaft glaubt, daß auch die Frau nicht eines natürlichen Todes geſtorben iſt. Es haben bereits zahlreiche Zeugenvernehmungen ſtattgefun⸗ den. Die drei Kinder des Verhafteten wurden in einem Waiſenhaus untergebracht und ſein Vermögen unter Vor⸗ mundſchaft geſtellt. Auch Abtreibungen werden dem Ver⸗ hafteten zur Laſt gelegt. Mürzburg, 10. Nov.(In den Kamin ge⸗ ſtürzt.) Der Kaminkehrer Seifried ſtürzte beim Rei⸗ nigen eines Kamines in einem Hauſe an der Auguſtiner⸗ ſtraße in den Kamin und fiel in demſelben zwei Stock⸗ werke tief hinab. Seifried erlitt ſchwere innere Ver⸗ letzungen und Verwundungen am Kopfe. Im zweiten Stock mußte in den Kamin eigens ein Loch geſchlagen werden, um den Kaminkehrer aus ſeiner gefährlichen Lage befreien zu können. Simbach(Inn), 10. Nov.(Verhaftet unter Gattenmordsverdacht.) Unter dem Verdacht des Gattenmordes wurde der Anweſensbeſitzer Taler in Pfaff⸗ ſtädt feſtgenommen. Man fand ſeine Frau mit durch⸗ 1 0 Halſe im Hauſe tot auf. Die Obduktion er Leiche ergab ſehr ſchwere Verdachtsmomente gegen Täler. Er wurde daraufhin nebſt einer bei ihm bedienſteten Magd feſtgenommen. Breslau, 10. Nov.(Zum Fall Roſen.) Nach den Zeugenausſagen iſt das Benehmen des Schuhmacher⸗ ſohnes Erich Stock unmittelbar nach dem Tode ſeines Va⸗ ters, des Schuhmachers Stock, verſchiedentlich als ſehr merkwürdig empfunden worden. In elegantem Anzug und in Lackſchuhen empfing er im Mordzimmer die Wißbe⸗ gierigen und gab bereitwilligſt alle gewünſchten Aus⸗ künfte. Er ließ ſich von einem Aushorcher ſogar in ein Cafe einladen, aß und trank und ließ ſich am Sterbe⸗ tage ſeines Vaters photographieren. Da in den erſten Tagen nach dem Mord er als verdächtig noch nicht er⸗ ſchien, wurde ſein Wunſch, ſein Bild in allen Zeitun⸗ gen zu veröffentlichen, nicht erfüllt. Er wurde ſpäter als Mitwiſſer des Mordes verhaftet. Er iſt neben der N Neumann jetzt als der Meiſtbelaſtete an⸗ zuſehen. Kiel, 10. Nov.(Bluttat im Jähzorn.) Ein blutiges Drama ſpielte ſich in der letzten Nacht im Kieler Vorort Gaarden ab. Aus Wut über Aufkündi⸗ gung ſeiner Wohnung bei einer Familie Brandes zog der Arbeiter Wilhelm Jöhnk nach kurzem Wortwechſel einen Revolver und ſchoß Frau Brandes, deren 22jähr. Sohn und zwei Töchter im Alter von 13 und 10 J. nieder. Die jüngſte Tochter war ſofort tot. Die anderen Perſonen wurden ſämtlich ſchwer verletzt. Der Täter ſchoß dann auf ſich ſelbſt und ſtarb nach der Einlieferung in das Krankenhaus. 15 10 as Auto hineingelaufen ſein. 5 5 n Hellſeher in früherer Zeit. het N Von Karl Fun ke. int Tufme. Prozeß gegen den Lehrer Droſt in Bernburg hat die te Gemſerkſamkeit weiteſter Kreiſe auf das Hellſehen gelenkt. of ncht b hat das Bernburger Gerichtsverfahren mancherlei 6% ele allgemein bekannte Phänomene ganz eigentümlich u- beſonchtet. Was den Bernburger Fällen von Hellſehen ein zel Runderes Gepräge gab, war der ſtrafrechtliche Hinter⸗ undd. Hellſeher aber hat es ſchon zu allen Zeiten gegeben, „ ier Glaube an das Hellſehen iſt uralt. c 70 auſtal, ihr erſter Ausdruck ſind die heidniſchen Wahrſage⸗ be Zweiten, die Orakel zu betrachten. Es ſteht außer allem n Aten fel, daß die Orakel⸗Prieſter und Prieſterinnen der en egypter, Römer, Griechen uſw.— ſofern den durch dei bere etriebenen Orakeln nicht ein feinerer oder plumperer lei, Mitedneter Betrug zugrunde lag— durch verſchiedene ee 5 deren Kenntnis leider blos teilweiſe auf uns über⸗ % un agen iſt, Somnambulismus zu erzeugen verſtanden du 9 aß ſie die Somnambulen teils zur Wahrſage⸗, teils 5 deiſt lwecken benutzten. Die Geſchichte der Orakeltempel erte wenigſtens viele Stellen auf, die dieſe Tatſache er⸗ 0 Nie und es iſt hinſichtlich der berühmten Pythia zu , e und der cumäniſchen Sibylle feſtgeſtellt, daß ſie 20 Wieda hervorgerufenen ſomnambulen Anwandlungen 76 gen. 455 ens in dem Bernburger Prozeß ſind auch ſchon früher 1 ebrbarerweiſe wiſſenſchaftliche Kommiſſionen, die zu ver⸗ ü ler den Zeiten zum Zwecke der Unterſuchung ſomnam⸗ ei Perſonen auf Hellſehen eingeſetzt worden waren, nie nem befriedigenden Ergebnis gekommen. Selbſt dann, den betreffenden Somnambulen die Augen nicht bloß henden. ſondern ſogar verklebt waren, ſuchte man die nehmungen der Somnambulen eher auf die unſinnig⸗ nnahmen, zum Beiſpiel, daß letztere über die Ver⸗ bände hintdeggeſchielt hätten, als auf ein noch nicht wiſſen⸗ ſchaftlich erklärbares, überſinnliches Wahrnehmungsver⸗ mögen zurückzuführen, trotzdem bedeutende Forſcher und in der Neuzeit ſelbſt der Entdecker des Hypnotismus James Braid, dann die Philoſophen Schopenhauer und Hartmann ſowie noch viele andere Gelehrte und hochgebildete Männer für dies letztere eintraten. Vor mir liegt eine Abbildung, welche nach der wohl⸗ gelungenen Photographie eines Experimentes, das in der „Münchener pfychologiſchen Geſellſchaft“ über Leſen ohne Vermittlung der Augen vor dem Magnetopathen und Hypnotiker, Dr. Freiherrn von Schrenk⸗Notzing, in Gegen⸗ wart der Mitglieder der genannten Geſellſchaft: Baron Du Prel, deſſen Gemahlin und des Barons Hornſtein ſchon im Jahre 1888 vorgenommen wurde. Die Somnambule, eine junge Dame, namens Lina S., mit der Dr. Schrenk ſchon viele Experimente angeſtellt hatte, wurde zum Zwecke dieſes Verſuches in Somnambulismus verſetzt, ihr ein völlig unbekanntes geſchloſſenes Buch überreicht und befohlen, zu leſen, was auf einer beſtimmten Seite und Zeile des Buches ſtände, was auch tatſächlich erreicht wurde. Eine andere Erſcheinung des Hellſehens, die Sinnes⸗ verlegung, wurde früher oft mit dem tieriſchen Organismus in Verbindung gebracht. Sie beſteht darin, daß das be⸗ treffende Individuum, an dem ein derartiges Phänomen zu beobachten iſt, Sinneswahrnehmungen, die einem be⸗ ſtimmten Sinne angehören, mittels eines anderen Körper⸗ teils als des für gewöhnlich dazu beſtimmten Organs, auf⸗ nehmen kann. Die meiſten Berichte darüber wiſſen von einer Subſtituierung des Geſichts⸗, Geruchs⸗, Gehörs⸗ und Geſchmackſinnes durch den Taſtſinn zu ſprechen. So gibt der bekannte Phyſiologe Profeſſor Haidenhain, der einer der erſten war, die nach den berühmten hypnotiſchen Schau⸗ ſtellungen des däniſchen Hypnotiſeurs Hanſen den Hypno⸗ langen weiblichen Bartes. Vermiſchtes. O Das achte Kind. Der engliſche Arzt Dr. Veroow will nach langen Anterſuchungen, hauptſächlich bei Schulkindern, feſtgeſtellt haben, daß die Auffaſſung, das erſte Kind einer Ehe ſei gewöhnlich das kräftigſte, nicht zutrifft. Er behaup⸗ tet, wenn in einer Ehe acht Kinder gezeugt werden, ſo ſei das achte Kind immer das kräftigſte geweſen. An Größe und Gewicht überrage es die anderen. O Dick oder Dünn nach Wahl. Zwei franzöſiſche Aerzte, Carnot und Terris, ſind vor kurzem mit einer Entdeckung hervorgetreten, die geeignet iſt, großes Aufſehen hervor⸗ zurufen. Sie behaupten, daß es ihnen möglich iſt, voll⸗ kommen willkürlich jede beliebige Zu⸗ und Abnahme des menſchlichen Körpergewichts herbeizuführen, und zwar auf einer völlig neuen Grundlage. Während bisher zu dieſem Zweck langwierige diätiſche Kuren, gymnaſtiſche Uebungen, Maſſage und dergleichen mehr erforderlich waren, behaupten ſie, daß ſie mit einigen wenigen Einſpritzungen auskommen, die ſchmerzlos und ohne läſtigen oder ſchädlichen Neben⸗ erſcheinungen ſind. Zu den Einſpritzungen verwenden ſie ein Serum, das, je nachdem ob der Patient dicker oder magerer zu werden wünſcht, den Organen von künſtlich übermäſteten oder unterernährten Tieren entnommen wird. Umfangreiche Tierverſuche, die vorzugsweiſe an Kaninchen vorgenommen wurden, haben angeblich ergeben, daß jede gewünſchte Zu⸗ oder Abnahme des Körpergewichts in kürzeſter Zeit zu erreichen iſt. Es ſollen ſich bereits mehrere Damen der neuen Kur mit großem Erfolg unterzogen haben. O Der Kompagnon. An der Tür der Privatwohnung des Wirtes einer bekannten Schwabinger Künſtlerkneipe „Zu den zwei Affen“ läutet eines Nachts lange nach Ein⸗ tritt der Polizeiſtunde ein bekannter Münchener Maler. Nach einigem Zögern nähert ſich das Dienſtmädchen ängſt⸗ lich der Tür und fragt, wer draußen ſei.—„Einer, der den Wirt ſprechen will!“—„Aber jetzt in dieſer Stunde? Iſt es denn ſo wichtig?“—„Allerdings, jeder Augenblick iſt koſtbar!“—„Ja, ich weiß nicht...“—„Aber ſo gehen Sie doch, ich zittere um jeden Augenblick, der verloren geht!“— Das Mädchen geht, weckt den Wirt aus tiefem Schlaf und ſagt ihm, daß ein Herr ihn ſehr dringend zu ſprechen würſche. Der Wirt vermutet einen ſpäten zah⸗ lungsfähigen Gaſt und fragt verhältnismäßig höflich: „Womit kann ich dienen?“—„Ich möchte gern Ihren Kompagnon ſprechen.“—„Wie, meinen Kompagnon? Ich habe ja gar keinen!“—„Was“, ruft der Maler mit gut geſpielter Entrüſtung,„Sie haben keinen Kompagnon? Wie können Sie ſich denn erlauben, Ihr Publikum ſo irre, 1 führen und auf Ihr Schild zu ſchreiben: Zu den zwei ffen?!“ Der Schluß dieſer Geſchichte kann in geſell⸗ ſchaftsfähigem Deutſch nicht wiedergegeben werden. O Was die Frauen wert ſind. Ein Nationalökonom in Texas hat ausgerechnet, daß die amerikaniſchen Frauen, wenn ſie für ihre Leiſtungen in der Hauswirtſchaft bezahlt würden, ein Geſamteinkommen von 17 Milliarden Dollar jährlich vereinnahmen würden. Wenn man als wöchent⸗ liche Durchſchnittsbezahlung 15 Dollar rechne, ſo ergäbe ſich im Laufe einer einzigen Woche ein Wert von 330 Millionen Dollar, im Jahre alſo 52mal ſo viel. Die Hälfte dieſes Wochenlohns würde ausreichen, um ſämtliche Ausgaben aller Behörden in den Vereinigten Staaten zu beſtreiten. O Der Siegeszug des Bubikopfes. Peking hat ſeine Senſation. Der europäiſche Modernismus hat in das Haus des„chriſtlichen Generals Feng ſeinen Einzug gehalten. Frau Feng geb. Lee Feh⸗chuan hat ſich einen Bubikopf ſchneiden laſſen. Sie hat es ſchon lange gewollt, aber ihr Gatte hat es ihr bisher auf das ſtrengſte verboten. Nun iſt er auf dem Kriegspfad und ſie hat ſeine Abweſenheit dazu benutzt, den Schritt ins Ungewiſſe zu tun. Ihre Freunde und die Dienerſchaft zittern, denn Herr Feng iſt ein ſehr energiſcher Herr, und wenn er wiederkommt und die Beſcherung ſieht, kann es ein ſchönes Donnerwetter geben. Vielleicht iſt Frau Feng ſchlau genug, ihren Ent⸗ ſchluß politiſch zu verbrämen mit dem Hinweis auf den guten Eindruck von chineſiſcher Fortgeſchrittenheit, den ihre Handlungsweiſe den gegenwärtig in Peking weilenden auswärtigen Diplomaten vermitteln werde. I Die Dame mit dem Bart. Der Schaubudenbeſitzer A. N., der auf einem Rummelplatz im Nordoſten Berlins ein Raritätenkabinett beſitzt, erſtattete der Polizei die Anzeige, daß ſeine Hauptattraktion, die Dame mit dem Bart verſchwunden ſei. Gleichzeitig mit ihr war der Betrag von 1200 Mark aus der Kaſſe abhanden gekommen. Die Ermittlungen ergaben, daß die bärtige Dame eine Herzensfreundſchaft mit dem Friſeur⸗ gehilfen Ignatz K. unterhalten hatte, der gleichfalls ſeit geſtern ſeiner Arbeitsſtätte ferngeblieben iſt. Bei den Nachforſchungen fand die Polizei in der Wohnung des Friſeurs auf dem Boden die Ueber xreſte des ſchönen, 0 weibl. 3 Der Friſeur hatte ſeine Ge⸗ liebte mit geübten Händen raſiert und iſt mit ihr geflüchtet. ktsmus ernſt zu nehmen und ſchriezrich anzuerrennen de⸗ gannen, an: daß ſeine hypnotiſchen Verſuchsperſonen bei Reizung des Magens Gehörtes nachſprachen. Er geht ſogar ſo weit, beſtimmt auszufagen, daß jene Stelle, der dieſe Eigentümlichkeit zukomme, genau der Magenwand ent⸗ ſpreche. Haidenhain glaubte, die Erſcheinung dadurch er⸗ klären zu können, daß ein Teil der die Magenwand be⸗ rührenden Nerven im Stande ſei, Schallſchwingungen auf⸗ zunehmen und bis zu jenem Teile des Gehirnes, den man das„photiſche Lautzentrum“ nennt und das die Schallein⸗ drücke im allgemeinen zu vermitteln hat, weiter zu leiten. Die dadurch entſtehende charakteriſtiſche Reizung dieſer Gehirnpartie löſe dann einen Ton aus, der vollkommen jenem von der Magenwand aufgenommenen gleiche. Außer einer Verlegung des Gehöres nach der Magen⸗ grube wird noch vielfach noch einer ſolchen des Geſichts⸗ ſinnes, oder des Sehvermögens nach eben dieſem Orte, nach den Fingerſpitzen oder auch nach dem Scheitel erwähnt. So findet man häufig Berichte über Somnambulen, die mit der Magengrube leſen konnten, beziehungsweiſe die im⸗ ſtande waren, Hand⸗ oder Druckſchriften, die mit der be⸗ ſchriebenen Seite an die Magengrube angelegt wurden, zu leſen. Auch geſchieht häufig des Amſtandes Erwähnung, daß manche Somnambulen imſtande ſeien, jede Schrift ſelbſt bei größter Dunkelheit zu leſen, wenn ſie nur ihre Finger⸗ ſpitzen darüber gleiten laſſen durften. Zahlreiche Verſuche, bei denen der Somnambule aus einem verſchloſſenen und verſiegelten Briefe etwas leſen ſollte, indem der Brief zum Beiſpiel an die Magengrube angelegt und mit der rechten Hand feſtghalten wurde, gelangen vollkommen oder wenig⸗ ſtens teilweiſe. i Schon dieſe kurzen Andeutungen enthalten viel Rätſel⸗ haftes, ebenſo wie die zahlreichen Fälle des Bernburger Prozeſſes. Aber es liegt kein Grund vor, an der Richtigkeit der Angaben zu zweifeln. i* 3 R 8 V Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 11. November. Bei der durch den Dobermann⸗ pinſcher⸗Club Mannheim am vergangenen Sonntag ſtatt⸗ gefundenen großen Bezirksausſtellung erhielt Au guſt Pfeifer mit ſeiner„Betrie v. Neckar“ und Karl Eder mit ſeiner„Anni v. d. Adelheid“ die Note„Sehr Preisgekrönt. gut“ und je einen l. Preis. „Wenn Ou noch eine Mutter haſt“. Männer⸗ herzen wurden weich, Tränen rannen über bärtige Geſichter ſein friedenſtellend. Vom ſüdd. Tabakmarkt. Der Sandblatteinkauf geht langſam weiter; die Farbe iſt weniger ſchön als im Vorjahr und das Geld iſt noch knapper, ſonſt müßte die Sandblatternte bei den Produzenten bereits geräumt Gebunden und zur Verwiegung bereit iſt das Sandblatt jetzt überall. Von den 1925er Herbſttabaken iſt auch ſchon ein Teil abgehängt, ohne daß es bis jetzt zu Verkäufen gekommen iſt. In alten Tabaken iſt nach der„Südd. Tabakzeitung“ das Geſchäft andauernd zu⸗ Die Vorkriegshypothekenpfandbriefe. Die Ausführungsbeſtimmungen zum Aufwertungen deren Veröffentlichung bevorſteht, werden gegenüber 155 3. Steuernotverordnung mehrere weſentliche Veeſtin⸗ derungen zeigen. Insbeſondere hat man eine n di mung eingefügt, nach der den Hypothekenſchuldmprefen Rückzahlung ihrer Schulden auch in Hypothekenpfandin bar (wie bei den Landſchaften) nicht nur wie bis geſtattet ſein ſoll, wobei das Verhältnis des Gol det des Beſtandes an Deckungshypotheken zum Gold wer 0 umlaufenden Pfandbriefe zugrunde gelegt wird. ußung erhält der Schuldner die Möglichkeit, unter Aust am Sonntag Abend; denn allen ſtand lebhaft vor der Seele das Bild ihrer Mutter, die vielleicht ſchon draußen unter dem kalten Friedhofsraſen ruht; doch .. keine Liebe weckt, was Sand und Raſen deckt. „Sag mir noch einmal das Wort, Das ſte im Tode ſprach, Jenes treue Mutterwort, Mit dem das Herz ihr brach! O Mutterwort, o Mutterwort, Du Gruß aus alter Zeit— Immerdar mein Halt und Hort, In allem Leid und Streit!“ Komm heute Abend, vielleicht hörſt Du dieſes Wort, das gleiche Wort Deiner ſterbenden Mutter, nur aus anderem Munde. Und Troſt wird's Dir ſein, wieder das Wort gehört zu haben. Am Sonntag Abend konnte man ſehr viele junge Leute in der Aufführung ſehen. Hoffentlich auch heute Abend. Sie werden es nicht bereuen. Mit tiefer Ergriffenheit werden ſie ihre Alters⸗ genoſſen auf der Bühne ſprechen hören von Mutterliebe, Mutterleid und Mutterfreud. Komm und höre dieſe Worte, die Deine Mutter Dir auch ſchon geſagt hat, die Du aber noch nie ſo recht überdachteſt. Vielleicht veranlaßt Dich das Stück zum ſtillen Nachſinnen und dann danke Gott und ſei zufrieden, weil Du jetzt das hohe Glück erkennſt, noch eine Mutter zu haben. Siehe Anzeige. — — Neuerungen über das Nauchverbot in der Eiſenbahn. Die Beſtimmungen über das Rauchen in den Seitengängen der D⸗Zugwagen ſind wie folgt neu zuſammengefaßt worden: Im Seitengang der D⸗Zugwagen, die für Raucher beſtimmt ſind, iſt das Rauchen geſtattet. Im Seitengang der D⸗Zugwagen, die für Nichtraucher beſtimmt ſind, oder die Nichtraucher⸗ und Raucherabteile durcheinander gemiſcht enthalten, iſt das Rauchen verboten. Im Seitengang der D⸗Zugwagen mit Raucher⸗ und Nichtraucherhälften die durch eine Zwiſchentür getrennt ſind, iſt das Rauchen in der Raucherhälfte geſtattet und in der Nichraucherhälfte ver⸗ boten. Auf den Plattformen der für„Nichtraucher“ beſchil⸗ derten Wagen iſt das Rauchen verboten. In den Wagen 2.03. Klaſſe, deren 2 Abteile 2. Klaſſe nur durch halbhohe Wände voneinander getrennt ſind, wir in den beiden Abteilen 2. Klaſſe ein Schild mit der Aufſchrift:„Das Rauchen iſt nur unter Zuſtimmung aller Mitreiſenden in dieſem und im Raucherabteil geſtattet.“ — Weihnachtspakete nach Ueberſee. Es empfiehlt ſich, Weihnachtspakete nach überſeeiſchen Ländern ſchon Anfang November bei der Poſt einzuliefern, damit die rechtzeitige Aushändigung an die Empfänger geſichert iſt. 8 Aufhebung des deutſch⸗holländiſchen Sichtvermerks. In einer offiziellen Auslaſſung über den Haushalt des holländiſchen Miniſteriums des Aeußeren wird mitgeteilt, daß die Anterhandlungen mit der deutſchen Regierung zwecks Aufhebung des Paßviſums ſoweit gediehen ſind, daß man hofft, vom 1. Januar 1926 ab die Viſabeſtimmun⸗ gen aufheben zu können. f n der niedrigen Pfandbriefturſe ſeine Ochuld vorzeien der zu einem verhältnismäßig niedrigen Preiſe zu Hlaamdnern Pfandbriefgläubiger ſieht ſich, ſofern von den Schu mmen Aufkäufe in Pfandbriefen zur Tilgung porgen. per⸗ werden, in der Lage, ſeine Pfandbriefe günſtiger 3 995. äußern. Allerdings wird die Rückzahlung von Herbſt thekenſchulden in Pfandbriefen vor Sommer oder flungs⸗ 1926 kaum möglich ſein, da ſich erſt dann die Tederden. maſſen bei den einzelnen Inſtituten überſehen laſſen 1 i Für den ſpäteren Umtauſch der Papiermarkpfandbri Be⸗ deutung, daß die 2 Pfandbriefgläubiger ſchon dann, noch keine baren Mittel in der Tilgungsmaſſe ſin, 15 Anrechnung auf die endgültige Verteilungsquote u ver⸗ pfandbriefe erhalten ſollen, die mit 4½ Prozent, 3 zinſen und zum Nennbetrage einzulöſen ſind. a Wetterberichte der Karlsruher Landeswetterwarte. Die Temperatur ſtieg geſtern auf 7.9 Grad, rück alſo hinter dem Stand der Vortage weſentlich zu Heute morgen wurden 4,4 Grad notiert. Vorausſichtliche Witterung: Ein ausgedehntes Hochdruckgebiet wird we 5 Abkühlung und Froſtwetter bringen. Am Do nners! und Kalt mit Froſt, etwas Schnee, abwechſelnd heiter rost wolkig.— Am Freitag: Vielfach heiter, trockenes Frof wetter.. Redaktion, Druck und Veclag:; Heute Nachmittag 5 Ahr beginnend, J wird auf der Freibank dahier(Bahnhofſtr. 7) a. Rindfleiſch ausgehauen, das Pfund zu 60 Pfg. Seckenheim den 11. November 1925. Ortsviehverſicherungsanſtalt. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Laut Beſchluß des Vorſtandes und Auf ſichtsrates fordern wir die Mitglieder, die noch 1924er Außenſtände haben, auf die⸗ ſelben bis zum 15. ds. Mts. an unſern Rechner zu bezahlen. Im Nichtbezahlungs⸗ falle ſind wir gezwungen, die Außenſtände gerichtlich einzutreiben. Der Vorſtand. Diejenigen Landwirte, welche die 5 Kathol. Ju Heute Mittwoch Abend 8 Uhr im„Schloss“ Theater-Aufführung: „enn Da auch ehe Mater le Lauleeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeeeeeeeeendeinemeebadadundaddudnnd Lebensbild aus der Gegenwart. J. Platz 80 Pfg., II. Platz 30 Pfg. Kinder haben keinen Zutritt. ngmänner-Verein Seckenheim. eingetroffen. Sofort freiwerdendes Kimfamilienga zu verkaufen. N + landſtraße 2a ſechs für den ſtädt. Die nicht mehr brauchbare Pferde. iger können eine Stunde vor der Verſteig ſichtigt werden. Abſicht haben itzre Sandblätter zu fermentieren, wollen ſich heute Abend 8 Uhr in der„Roſe“ zu einer Beſprechung einfinden. Turnerbund ab senenbeim C. b. Die Theaterſpieler wollen ſich morgen Donnerstag Abend punkt 8 Ahr im Lokal einfinden zwecks Verteilung der Rollen. Direkfer Bezug aus etsten deutschen Fabriken ermöglicht es uns Uuabtpteönaunaen zu volkstümlich billigen Preisen abzugeben. 8 1 Goldpfandbriefe iſt endlich noch die Vorſchrift von denn. 95 d⸗ gentlich 5. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Segenbeim a er Schöne Lülſerſweb hof. i Ar. Berl SPS f Die Vergn.⸗Kommiſſion. „Sängerbund“ Secken heim (gegr. 18635) Heute Abend punkt 8 Ahr Machen Sie bitte einen Versuch g und Sie sind dauernder Kunde& 8 — — D Schuh aper eeder un annheim, Schwetzingerstr. 39 Annahme von Spareinlagen mit höchster Verzinsung Diskontierung und Einzug von Wechseln. 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