* Sanassptes Für den Monat Nov. 1.40 Golbmk. frei ins Daus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. elamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Veilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Dag Montag, 16. November 1925 es · und flnzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hldaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe 4 Entſcheidende Tage. dor Bekannigabe der alliierten Beſchlüſſe N a des Berlin, 16. November. ent ie ganze politiſche Situation drängt nunmehr zur breteidung. Die Botſchafer⸗ Konferenz tagte Kam am Sonnabend und beſchäftigte ſich mit der der affnungsfrage und der Räumung der Kölner Zone. 0 8 in ſeiner politiſchen Programmrede endlich die Kü t erwarteten Erklärungen über die Frage der wirkungen der Paktverträge abgeben. khal ch der Botſchafter⸗Konferenz wird nunmehr auch enberlain für die deutſche Regierung das ausſchlag⸗ dende Wort ſprechen müſſen, und es iſt zweifellos, daß der Seeed i ernſte Lage ſ eintreten würde, wenn ausf eſcheid, den man Deutſchland geben will, negativ bert len ſollte. Die große Gefahr, die für das Vertrags⸗ daß Nen Locarno ausbrechen würde, dürfte darin beſtehen, ö Jaktveejenigen deutſchen Staatsmänner, die ſich für die hren erträge eingeſetzt haben, gezwungen ſein würden, von land Aemtern zurückzutreten, und daß dann in Deutſch⸗ dolg ein Kampf der Meinungen losbrechen würde, deſſen gen noch nicht zu überſehen ſind. 0h n den Berliner Regierungskreiſen glaubt man nicht, age zu einer derartig kataſtrophalen Zuſpitzung der f kommen wird. Im Gegenteil kann man bei der lun tung eine durchaus zuverſichtliche Hal⸗ dap beobachten, zumal es feſtſteht, daß über wichtige inpunkte der Frage der Rückwirkungen bereits eine o gung mit den alliierten Mächten zuſtande Aslan men iſt. Lediglich die tendenziös eingeſtellten dhe len gen gewiſſer engli 595 und franzöſiſcher Blätter er K es dahin gebracht, daß Deutſchland am Vorabend die Beiccheidungen noch nicht weiß, woran es iſt, und daß i kleben mogung der politiſchen Kreiſe auf die Spitze die 5 werden konnte. Die dauernden Einſchränkungen, 1 deite dieſen Veröffentlichungen in Bezug auf die Trag⸗ f Darter Rückwirkungen gemacht werden, haben dem Apienten des Sicherheitspaktes abſolut keinen Dienſt Funn; denn ſie widerſprechen den Zuſggen der Staats⸗ Forderungen de die ihrerſeits gegen die d dendun mündlichen Verhandlungen durchaus keine Ein⸗ ngen erhoben hatten. Beratung des Reichskabinetts. das 725 ſämtliche alliierten Erklärungen vorliegen, wird wiſtd eichskabinett unter dem Vorſitz des Neichs⸗ die menten v. Hindenburg zuſammentreten, um über nahme der Locarno⸗Verträge durch Deutſchland zu lungen ne ben. Entſprechen die vorgeſehenen Rückwir⸗ lezten in ihrer Geſamtheit den Zugeſtändniſſen, die in den Wem dagen der deutſchen Regierung bei den mündlichen it 5 atiſchen Unterhandlungen gegeben worden ſind, ſo wiichli wahrſcheinlich, daß die Reichsregierung ſich dazu en eßt, die Verträge dem Reichstag zur Ratifizie⸗ Anif vorzulegen. Der Reichskanzler und der Außen⸗ Nerger würden dann in den letzten Novembertagen f Ant verlaſſen, um am 1. Dezember in London die Lrzeichnung vorzunehmen. Adel ungenügenden Rückwirkungen. heli nders wäre es, wenn es gewiſſen Alliierten⸗Kreiſen iu vert trotz allem noch die Frage der Rückwirkungen ſo kegegt anſulieren, daß die deutſche Regierung in die Lage f Aut würde, ohne poſitive Ergebniſſe vor den Reichstag 10 westen. Von maßgebender Seite wird erklärt, daß Stder Reichskanzler Dr. Luther noch Außenminiſter wür reſemann in eine derartige Situation verſetzen laſſen ejeni Beide Staatsmänner würden in dieſem Falle Micke gen Konſequenzen ziehen, die ſie bereits nach ihrer hr aus Locarno in Ausſicht geſtellt haben und die ut in Locarno in den Bereich der Erwägungen Than batte. Nach Informationsmeldungen ſollen auch Lut enberlain und Vriand dem Reichskanzler Dr. zur gegenüber verſichert haben, daß ſie ihrerſeits un ktreten würden, wenn das Vertragswerk von 1 wisse no nicht zuſtande kommt. Man kann zwar nicht Andie ob die beiden alliierten Staatsmänner ihre An⸗ niten wahr machen werden, aber für ihre deutſchen denn erkollegen gibt es tatſächlich keine andere Löſung, ie Vorausſetzungen, die ſie von vornherein aufge⸗ JJ ↄ dd ͤ d ĩò dd ²˙˖»ꝗͥicꝗ pd ęmÜ; ¼¼[C ̃ ß ²: * 1 Die Frage der Zweidrittelmehrheit. 8 d parlamentariſchen Kreiſen des Reichstags glauht hte daß die noch nicht im Wortlaut vorliegenden Gut⸗ al leres Reichsinnenminiſteriums und des Reichsiuſtiz⸗ * dfams bzw. der betreffenden Referenten dem Sinne 9 deine Notwendigkeit einer Zweidrittelmehrheit für 1 dee Frverneinen werden. Der Aelteſtenrat bat ſich mit g eden rage nicht befaßt. Es ſoll jedoch die Möglichkeit 1 fa Fr aß auch das Reichsgericht ein Gutachten über tat dae ausarbeifen wird. und daß dann der Aelte⸗ die Frage erörtern wird. 5 Fraktionszwang der Deutſchnationalen? * Der in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, ſoll der kcnationale Neichstaasfraktion entſchloſſen ſein, Nan bſtimmung über die Locarno⸗Verträge den der zwang aufzuheben, ſo daß den Mitglie⸗ eff Fraktion freigeſtellt wird, nach eigenem eſſen für oder gegen Locarno zu ſtim⸗ 77 ͤ ä engliſche Außenminiſter Chamberlain wird am llt B. hatten, mit einem Schlage vernichtet werden ſollten. 9 1 ö 0 men. Dieſe Abſicht ſei darauf zurückzuführen, daß moh⸗ rere Fraktions mitglieder die Auffaſſung vertreten, daß die außenpolitiſchen Entſcheidungen nicht im Zuſammen⸗ hang mit der innerpolitiſchen Einſtellung der einzelnen Parteiangehörigen ſtehen und daß man den Anhängern der Locarno⸗Verträge frei ſtellen müſſe, ihrer eigenen Ueberzeugung nach zu ſtimmen. — Briand über Locarno. Welche Wirkung hat der Weſtpakt auf den Vertrag f von Verſailles? f Ign der Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes in Paris, in der der franzöſiſche Außenminiſter Bericht über die Vorgänge in Locarno erſtattete, hat Herr Briand ſich für verpflichtet gefühlt, beſonders zu betonen, der Pakt von Locarno bedeute durchaus keine Abänderung des Vertrages von Verſailles. Dieſe Aeußerung des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters könnte vielleicht als ein Beweis dafür angeführt werden, daß die deutſche Interpretation des Paktes von Locarno unrichtig ſei. Von zuſtändiger Stelle werden wir deshalb noch einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß es in rein formaler Beziehung richtig iſt, da außer Kraft geſetzt wird. In Wirklichkeit kann aber der Vertrag von Verſailles durch den neuen Vertrag von Locarno nicht auch Herr Briand nicht leugnen,— und er hat es auch in der erwähnten Rede nicht 5— daß die Auslegung der Beſtimmungen des Verſailler Vertrages durch den Pakt von Locarno dem Schiedsgerichts ver fahren unterworfen wird. Wenn a der Vertrag von Verſailles formell— und leider— beſtehen bleibt, ſo ändert ſich doch die Politik von Verſailles, die bekanntlich darin beſtand, daß die Nutznießer von Verſailles mit uns machen konnten, was ſie wollten. Wir hatten nur den Anſpruch, vom Wiedergutmachungsausſchuß auf Grund der Artikel 233 und 234 nach Billigkeit Gehör zu verlangen, und, wie dieſe Billigkeit ausgeſehen hat, das haben wir ja am eigenen Leibe oft genug geſpürt. Für die Auslegung des Verſailler Vertrages waren bisher lediglich die Sieger⸗ mächte zuſtändig. Jetzt werden alle Streitigkeiten zwiſchen Deutſchland und Frankreich einem paritäti⸗ chen Schiedsgericht unterworfen, das die Befugnis hat, bei Streitigkeiten vorläufige Verfügungen zu treffen. Im übrigen ſollte man, ſo wird von zuſtändiger Stelle erklärt, in Deutſchland ſolche Aeußerungen alliierter Miniſter nicht allzu tragiſch nehmen. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß auch dieſe Miniſter mit einer nicht zu unter⸗ 1 Oppoſition im eigenen Lande zu kämpfen haben. enn Herr Briand ſich jetzt vor den Auswärtigen Ausſchuß oder die Kammer hinſtellen wollte mit der Erklärung, daß der Vertrag von Verſailles erledigt ſei, ſo wäre er ſicher morgen nicht mehr franzöſiſcher Miniſter. Locarno und Kriegsgefahr Eine Anfrage über den Artikel 16. i Der bekannte deutſchnationale Politiker, Pfarrer Traub, hat in einem offenen Brief an den Reichskanzler drei Fragen gerichtet mit dem Bemerken, daß das deutſche Volk nur dann vor der Verwicklung in einen neuen Krieg eſichert ſein könne, wenn der Reichskanzler auf die drei Fragen mit einem klaren Nein antworten könne. Die drei Fragen haben folgenden Inhalt. 1. Iſt Deutſchland im Falle eines* zwiſchen Nußland und einer oder mehreren Völkerbunds⸗ mächten verpflichtet, in irgend einer Form aktiv ein⸗ zugreifen? 2. 25 Deutſchland verpflichtet, im Falle eines ſolchen rieges deutſche Truppen oder deutſches Kriegs⸗ material zur lte und zu ſtellen? 3. Hat eine der Völkerbundsmächte in einem ſolchen Fall das Recht, den Durchmarſch oder den Transport von Truppen durch Deutſchland zu verlangen? Dieſe drei Fragen müſſen, ſo wird von zuſtändiger Stelle erklärt, ſämtlich unzweideutig verneint werden. Bekanntlich hat im Völkerbund jede Macht das Recht, nach eigenem Ermeſſen über ihre Haltung zu entſcheiden. Ein Zwang kann überhaupt nicht ausgeübt werden. Es beſtünde lediglich eine gewiſſe moraliſche Ver⸗ pf lichtung für Deutſchland, wenn der Völkerbundsrat einſtimmig feſtſtellt, daß irgend eine Macht der Angreifer iſt, und wenn auch Deutſchland dieſer Feſtſtellung nicht widerſprechen könnte. In dieſen Fall iſt aber bekanntlich durch die in Locarno erzielte Interpretation des Artikels 16 erreicht, daß Deutſchland ſeine Haltung vollkommen unabhängig nach ſeiner militäriſchen und geographiſchen Lage treffen kann. Irgendeine Verpflichtung beſteht alſo in keinem der drei Fälle, haft gemacht werden. Die Auslieferungsfrage erledigt. Wiederaufnahme der alliierten Forderungen abwegig. bes Berlin, 16. November. In den 19 ten Tagen war gemeldet worden, daß die belgiſche Regierung auf jede weitere Erledigung der Auslieferungen der deutſchen Kriegsbeſchuldigten ver⸗ zichtet, und daß damit die ganze Streitfrage als erledigt angeſehen werden könne. Hierzu wird von unterrichtete Seite mitgeteilt, daß die ganze Auslieferungsfrage ſchon unter Poincaré in Frankreich fallen gelaſſen wurde. An dieſem Tatbeſtand wird auch dadurchnichts geändert, daß die betreffenden Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages nicht formell aufgehoben ſind. Deutſcherſeits würde . eine Wiederaufnahme der alliierten Forderung in d werden. die von Pfarrer Traub nam⸗ eſer Hinſicht als völlig abwegig betrachtet Fünf Jahre„Freiſtadt Danzig“. E Es klingt angeſichts der 0 die Dan⸗ zig in den vergangenen fünf Jahren hat durchmachen müſſen, wie bitterer Hohn, wenn man einen Ueberblick über ſein Schickſal in dieſen fünf Jahren mit der 1 tierung beginnt, daß es durch den Vertrag von Ver⸗ ſailles am 15. November 1920 zu einer„Freien Stadt“ gemacht wurde, obwohl die einmütige Erklä⸗ rung aller namhaften Danziger Kaufleute am 26. Ja⸗ nuar 1919 im Artushof beſagte, daß die Danziger Kauf⸗ mannſchaft„jeden Gedanken der politiſchen 1 Danzigs von Deutſchland.. als unerträglich und voll ſchwarzer Zukunftsgefahren“ zurückweiſe. Nicht ohne Grund fühlten ſich die Ententeſtaaten ver⸗ pflichtet, einen ſtändigen Völkerbundskommiſſar Schiedsrichter in Danzig⸗polniſchen Streitfällen einzu⸗ ſetzen. Die Rechte, die der Danzig⸗polniſche Vertrag Po⸗ len hinſichtlich ſeiner Stellung zu Danzig einräumt, lie⸗ ßen es von vornherein als unvermeidlich erſcheinen, daß Polen tauſend Gelegenheiten finden würde, unter dem formalen Schutz der Vertragsbeſtimmungen die„Freie Stadt“ politiſch zu entrechten und mit Hilfe von ver⸗ en Maßnahmen allmählich zu poloni⸗ ieren. f Der Danzig⸗polniſche Vertrag, der unter dem Dru von Verſailles am 9. November 1920 in Paris unter⸗ zeichnet werden mußte und durch das Warſchauer Ab⸗ kommen vom 24. Oktober 1921 ergänzt wurde, ſichert Po⸗ len Zollgebiet und Freizone im Hafen, Führung der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten der„Freien Stadt Danzig“, Schutz der Danziger Staatsangehörigen im Auslande, freie Benutzung der Waſſerſtraßen uſw. für Einfuhr und Ausfuhr, Verwaltung der Weichſel, des Eiſenbahnnetzes, ſowie des Poſt⸗ und Telephonverkehrs zwiſchen Polen und Danzig⸗Hafen. Zudem wurde Polen das Recht des Ausbaues von Waſſerſtraßen und anderen Verkehrsmit⸗ teln auf Danziger Gebiet vorbehalten. Polen hat ſeither jede Gelegenheit benutzt, um das ſtaatliche Innenleben Danzigs nach Möglichkeit zu untergraben. Bereits im Mai 1921 glaubte der polniſche Generalkommiſſar in Danzig, Plucinſki, offen behaupten zu dürfen, daß das Verhältnis Danzigs zu Polen etwa das Gleiche ſei, wie in Deutſchland das Ver⸗ hältnis der Länder zum Reich. Das Recht der Ueber⸗ wachung und Verwaltung der Waſſerwege und des Eiſen⸗ bahnnetzes wurde von Polen dazu benußt, die Betriebs⸗ direktion der ganzen Provinz Pommerellen nach Dan⸗ zig zu verlegen und auf dieſe Weiſe ein ganzes Heer von polniſchen Beamten in Danzig anſäſſig zu machen. Der Generalkommiſſar beanſprucht für das„diplomatische Perſonal“ ſeiner Büros das Recht der Eterritoriali⸗ tät und erhebt in dieſem Zuſammenhange ſelbſt die Putz⸗ frauen zum Range diplomatiſcher Perſönlichkeiten. So folgten bewußte Provokationen einander unaus⸗ geſetzt und teilweiſe unter Mißachtung der Ent⸗ ſcheidungen des Völkerbundskommilſars. Die letzte dieſer Provokationen war der berüchtigte „Briefkaſtenſtreit“, in dem Polen, das lediglich das ein⸗ deutig definierte Recht hat, die auf dem Seeweg in Dan⸗ zig eintreffenden für Polen beſtimmten Poſtſendungen unmittelbar weiterzuleiten, ſich für berechtigt anſah an einem mitten in der Stadt gelegenen polniſchen Ver ⸗ waltungsgebäude einige Dutzend polniſcher Briefkäſten anzubringen. Zwar nahm in dieſem Falle der Völker⸗ bundskommiſſar zunächſt das unanfechkbare Recht Dan⸗ zigs in Schutz, jedoch konnte der Völkerbund ſelbſt ſich nicht entſchließen, der unmittelbar nach der Entſcheidun des Schiedskommiſſars einſetzenden maßloſen Hetze pol⸗ niſcher Annexioniſten gegen Danzig ſowohl wie gegen den Völkerbundskommiſſar in der Weiſe entgegenzutre⸗ ten, wie es die Autorität dieſer nominell höchſten Be⸗ hörde in der internationalen Politik erfordert hätte. Die endgültige Entſcheidung des Völkerbundsrates öffnet den polniſchen Ambitionen Tür und Tor und ſchafft einen Präzedenzfall, deſſen 1— 8 Fol⸗ gen für die Selbſtändigkeit Danzigs ſchwer abzuſehen ſind. b 10 Es iſt im Hinblick auf die wirtſchaftspolitiſchen Nechte Polens in Danzigs ſelbſtverſtändlich, daß Danzigs Wirt⸗ ſchaftslage ein weſentliches Regulativ des polniſchen Wirt, ſchaftslebens iſt. Darauf e deutet ſchon die Tat⸗ ſache, daß Polen ſich ſehr bald entſchloſſen hat, auf den anfänglich propagierten Wirtſchaftsboykott gegen Dan zu verzichten. Welch eine wichtige Rolle Danzig in dieſer Beziehung ßpielt, geht allein daraus hervot, daß im Außenhandel Danzigs der Hafeneingang ſich im Jahre 1924 gegen 1923 um etwa 13 Prozent, der Hafenaus⸗ gang jedoch in der gleichen Zeit um 1 8 33 Pro⸗ zent gehoben hat, wobei naturgemäß po niſche Ausfuhr⸗ waren ein relativ erhebliches Kontingent ſtellten. 5 ausſpielt, wenn durch ihn entſprechende Vorteile mit aller Sicherheit eingebracht werden können.. 8 4 21. 1 1 5 1 8 ... ²˙ I...... 3 Danzig gegen die Kandidatur van Hamel. . Danzig, 14. Nov. Als Kandidat für den Poſten des Danziger Völker⸗ bundskommiſſars gilt bekanntlich der Holländer van Hamel, der ſeit Errichtung des Völkerbundes deſſen Sekretariat als Direktor der juriſtiſchen Abteilung an gehört. Daß man in Herrn van Hamel in Danzig keinen geeigneten Mann für den hohen Poſten ſehen kann, geht ſchon daraus hervor, daß van Hamel an der Entſcheidung vieler für Danzig ungünſtig verlaufener Fragen in vorbereitender Inſtanz tätig war, jo auch in dem bekannten Poſt⸗ ſtrert. Zudem iſt Herrr van Hamel auch an dem Be⸗ ſchluß des Völkerbundrates über Oberſchleſien ent⸗ ſcheidend beteiligt geweſen. Alle dieſe Einzelheiten haben natürlich für Danzig einen recht niederdrückenden Beigeſchmack ſo daß man dort der Ernennung dleſes Kandidaten mit wenig frohen Befühlen entgegenſteht. Ganz allgemein wird daher von ber geſamten Bevölkerung gefordert, daß man bei emer ͤtwaigen Ernennung auch die Wünſche Danzigs hört, die darauf hinaus Aufen, emen Sertreter des Völkerbundes zu dekommen, der in gemer Perſönlſchkeit und polik'ſchen Erfahrung das ali⸗ gemeine Vertrauen in Danzig gewönt, der in allerlet ſchwierigen Fällen ſachliches Verſtändnis und unbeirrbare Gerechtigkeit beſitzen muß: wenn die Idee der Schaffung Danzigs als Staat und das Protektorat des Völkerbundes ihren Smn behalten ſollen.. Der deutſch⸗ſpanſſche Handelskrieg beginnt 8 Am 19. November. 8 ö b Berlin, 16. November. Von unterrichteter Seite verlautet, daß die deutſchen Repreſſalien gegen die ſpaniſchen Zollkriegsmaßnahmen am 19. November in Kraft treten ſollen, falls bis dahin die ſpaniſche Regierung nicht nachgegeben hat. Inzwiſchen ſind für Dienstag neue Beſprechungen zwiſchen den Ver⸗ tretern der deutſchen und ſpaniſchen Regierung vorgeſehen worden, die die Möglichkeiten einer Verſtän digung prüfen werden. Das franzöſiſche Finanzproblem. Kammerdebatte am Dienstag. Paris, 15. November. Wie jetzt bekannt wird, ſoll die Kammerdebatte über die Sanierungsvorlage der franzöſiſchen Regierung am Diens⸗ tag nachmittag um 3 Uhr beginnen. Die Beratung der Finanzvorlage in der Finanzkommiſſion geht nunmehr in ruhigen, ſachlichen Bahnen vor ſich. Aber nach dem„Petit Pariſien“ iſt bereits jetzt die Möglichkeit ins Auge gefaßt worden, daß die Finanzvorlage nicht mehr recht⸗ zeitig zum 8. Dezember, dem Verfalltage von 2 Milliarden Schatzſcheinen, von beiden Häuſern des Par⸗ laments erledigt werden kann, und daß deshalb vielleicht eine Sondervorlage ausgearbeitet und an erſter Stelle durchberaten werden muß. Hinſichtlich der Kommiſ⸗ ſtonsberatungen erwartet man keinerlei Schwierigkeiten oder Ueberraſchungen mehr, dagegen dürfte die Kammer⸗ debatte ziemlich hart werden. Loucheur hat in einem Schreiben an den Vorſitzenden der Finanzkommiſſion ſeine Abänderungsanträge 9 ber Kacßogen und ſich vorbehalten, ſie in der Voll⸗ itzung der Vorbehalt dürfte rein platoniſch bleiben, denn Loucheur hat erklärt, man habe ſeinen Abänderungsanträgen„infolge .— Mißverſtändniſſes übertriebene Bedeutung beige⸗ meſſen“. 5 1 5 In der Linkspreſſe kommt die Sorge um die Haltung des Senats gegenüber der Finanzlage zum Ausdruck. Pain⸗ levs ſelbſt hat geſtern mehrere Senatoren geſprochen. Während der„Quotidien“ für eine energiſche Haltung des Kartells und der Regierung gegenüber dem Senat eintritt, ſchlägt die„Ere Nouvelle“ ſanftere Töne an und ſpricht bereits jetzt ihr Vertrauen zu„der Klugheit der Senatoren“ aus. 126 Ein amerikaniſcher Schritt in der Schuldenfrage in Paris. i f Paris, 14. Nov. Der amerikaniſche Botſchafter in Paris Herrick hat dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Painleve einen neuen Vorſchlag zur Regelung der franzöſiſchen Kriegs⸗ 1 9 5 an die Vereinigten Staaten übergeben. Der Vor⸗ chlag enthält zwei günſtigere Bedingungen, als ſie Caillaux in Waſhington erlangt hat. An zuſtändiger Stelle iſt man der Anſicht, daß der neue Vorſchlag eine geeignete Grundlage für die Wiederaufnahme der Ver⸗ handlung bietet. Kammer wieder einzubringen. Dieſer Syrien, Frankreichs Gchmerzenskind. Tauſende non Flüchtlingen ziehen ſich ins britiſchbeſetzte d 0 Gebiet zurück. 5 O' London, 15. November. In Syrien, dem„Schmerzenskind“ Frankreichs gehen die Kämpfe um die Vormachtſtellung noch unver⸗ mindert weiter. Nach einer Meldung aus Jeruſalem haben 2000 ſyriſche Flüchtlinge aus Hasbeyah, Jedeidah und Merjahun auf der Flucht aus dem franzöſiſchen Man⸗ datsgebiet die Grenze des britiſchen Gebietes über⸗ ſchritten nud befinden ſich jetzt in Galiläa. Der Angriff der Druſen auf Jedeidah ſoll bevorſtehen. „Daily News“ erhalten aus Jeruſalem folgende Mel⸗ dung: Die Franzoſen haben die Macht über das innere Syriens, einſchließlich weiterer Gebiete in der Nähe von Damaskus und Aleppo, verloren. Während ſie die großen Städte mit Hilfe ihrer Artillerie beherrſchen, ſind die Auf⸗ ſtändiſchen im Beſitz des Flachlandes und verfügen über 30 000 Mann, die von ausgebildeten militäriſchen Führern befehligt werden. Die Aufſtändiſchen bereiten ſich vor, Aleppo und Hama anzugreifen. Jedermann weiß, daß die franzöſiſchen Truppen ungenügend ſind und daß die einge⸗ borene Gendarmerie mit den Aufſtändiſchen ſympathiſiert. Nach einer vom„New Pork Herald“ verbreiteten Mel⸗ dung aus Kairo ſollen die Franzoſen aufs neue Da⸗ maskus beſchoſſen haben. Die Beſchießung ſoll infolge eines eine ganze Nacht dauernden Kampfes erfolgt ſein, bei dem eine ſtarke Abteilung Aufſtändiſcher unter Führung von Haſſan⸗el⸗Charrat die Stadt geplündert haben. Zahlreiche Flüchtlinge begeben ſich an die Paläſtina⸗ Grenze. Die engliſchen Behörden ſchicken Verſtärkungen an die Grenze, um die Aufſtändiſchen an dem Betreten ihres Mandatsgebietes zu verhindern. Dieſe Nachricht wird auch von der„Chicago Tribune“ durch eine aus Beirut ſtam⸗ mende Meldung beſtätigt. N 2—— Aus dem In⸗ und Auslande. Zuſammenkunft Tſchitſcherins mit Briand und Chamberlain. Berlin, 14. Nov. Von unterrichteter Seite erfah⸗ ren wir, daß der ruſſiſche Außenminiſter Tſchitſcherin nicht vor Mitte Dezember nach Rußland zurückkehren will. Er will nach der Unterzeichnung der Locarno⸗Ver⸗ träge mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand und wahrſcheinlich auch mit dem engliſchen Außenminiſter Chamberlain Fühlung nehmen, um den bekannten ruſ⸗ ſiſchen Vorſchlag, auch für den Oſten beſtimmte Siche⸗ rungsverträge einzugehen, zur Erörterung bringen. Erſchreckendes Anwachſen der Arbeitsloſigkeit. Berlin, 16. November. In der Zeit vom 15.—31. Okto⸗ ber iſt die Zahl der Haupterwerbsloſenunterſtützungs⸗ empfänger von 299 000 auf 364 000, d. h. um rund 22 geſtiegen. Im einzelnen hat die Zahl der männlichen Hauptunterſtützungsempfänger von 274 000 auf 333 000, die der weiblichen Hauptunterſtützungsempfänger von 25 000 auf 31 000 erhöht. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger(unter⸗ ſtützungsberechtigte Angehörige von Hauptunterſtützurngs⸗ empfängern) iſt von 359 000 auf 439 000 geſtiegen. Fortſetzung des polniſchen Handelskrieges gegen Deutſchland. Berlin, 16. November. Wie dem„Induſtrie⸗Courier“ aus Warſchau gemeldet wird, hat die polniſche Regierung den Beſchluß gefaßt, die Gültigkeit der Verordnung über das Verbot der Wareneinfuhr aus Deutſchland, die am Sonnabend ablief, um weitere drei Monate zu verlängern. Der Grund hierfür liegt darin, daß der deutſch⸗polniſche Handelsvertrag bisher nicht zuſtande gekommen iſt. Das neue Einfuhrverbot erhält ſogar noch inſofern eine Ver⸗ ſchärfung, als nunmehr neben der bisherigen einfachen Einfuhrerlaubnis auch noch ein Urſprungserzeugnis für die eingeführten Waren verlangt wird. Ein Boykott gegen Muſſolini? London, 14. Nov. Nach Londoner Meldungen ſol⸗ len engliſche Arbeiterführer ſich dahin geäußert haben, daß ſie bei etwaigem Erſcheinen Muſſolinis in London dieſen boykottieren würden. Sollte Muſſolini wirklich kommen, dann würden die Parlamentsmitglieder der Arbeiterpartei an keiner Veranſtaltung zu Ehren des italieniſchen Miniſterpräſidenten teilnehmen. Das Par⸗ lamentsmitglied Ammon, der unter Macdonald erſter Lord der Admiralität war, erklärte, die Oeffentlichkeit müſſe gegen die Englandreiſe Muſſolinis im Hinblick auf ſeine Haltung gegen die Freiheit des Einzelnen und der Pveſſe proteſtieren. 2 ðVu. Gold. Ein Menſchenſchickſal. moman von Wilhelm Herbert. 46. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Wolle die Bäuerin, daß dieſe Blüte, die im Herzen ihrer Tochter über Nacht in zauveriſcher Voll⸗ kraft erſtanden, verdorre, verwelke und damit das Le⸗ ben des einzigen Kindes vom Maienhof veröde? Würde es der Bäuerin ein Troſt ſein, auf ihrem Sterbebette gung leite— als die Hand der Liebe Wolle die einmal ihr Kind freudlos neben ſich ſtehen, in eine graue, von keinem Stern erhellte Zukunft hinaus⸗ blicken zu ſchauen oder gar am Ende an der Seite eines Mannes, den ſie verabſcheue, mit dem ſie in Un⸗ luſt und Zwieſpalt dahinlebe? Nein, nein, das wolle ſo ein goldenes Herz, wie das der Maienhokerin, nicht! Mit der könne man anders reden wie mit irgend einer engen Seele. In ihr ſei der Bauernſtolz nicht ſo über das beſſere Denken und Fühlen emporgewuchert, das bloß deswegen, weil der Schatz ihres Kindes ein Holz⸗ knecht ſei und weil der ſchon einmal eine Lebſchaft an⸗ gebandelt habe, nichts mehr ſich ſchlichten und richten, keine beſſere Einſicht ſich zum Durchbruch fördern lee. Den feinſten Inſtinkt beſitze ein reines, junges Herz. Wenn Dori den Burſchen gewählt habe und an ihm nach dem Geſchehenen treu halte, ſo ſei das ein Zei⸗ chen, daß in ihm unter den Schlacken echtes Gold ſte le, welches nur eine große, ganze Liebe brauche, um ge⸗ läutert zu werden. Alſo ſolle die Mienhoferin in Gottes Namen ihre Zweifel und W'öderhaarigkeit fal⸗ len laſſen und mit leichtem, freiem Herzen an das Glück ihrer Tochter glauben lernen und mit ſegnender wirkender Mutterhand ſelber daran ſchaffen. Den Veri wolle er ſchon noch gehörig dazwiſchen nehmen, der müſſe Blut ſchwitzen, ſo wolle er ihm die Hülle heiß machen und, ehe er nicht in die Hard ſeines Seil⸗ Jorgers ſchwöre und verſpreche, daß das Glück D⸗ 8 ſein einziges Streben und Leben ſein werde, komme er nicht aus dem Brautexamen. So fügte ſich denn die Bäuerin, tief und ſtill auf⸗ ſeufzend in das, was der Himmel durch den Mund des Pfarrers wollte. Aber das freudige Herz, von dem dieſer geſprochen, fand ſie nicht, ſo ſehr nun das Geſicht ihres Kindes ſtrahlte und leuchtete und ſo zu⸗ frieden ſchmunzelnd ihr nach ſtattgefundenem„Stuhl⸗ feſt“ der wackere Geiſtliche erzählte, er habe ſeine kraͤf⸗ tigſten Wörtlein zuſammengeklaubt und ſchon ſo habe er dem Veri in die Seele hineingeredet, daß dieſer helle Tränen geweint und alles, was ein reumſitiger Sünder nur verſprechen könne, gelobt und ſicher die goldenſten und nachhaltigſten Vorſätze gefaßt habe. Daß dem Veri das ſchlechte Gewiſſen geklopft und Tränen ausgepreßt hatte bei den Worten des Pfar⸗ rers war ja gewiß richtig. Aber wie gut es dabei auch mit den Vorſätzen für den Augenblick beſte lt ſein mochte, oberſtes blieb ihm alleweil der brennende Wunſcht Reich werden! Gold und Geld beſitzen und immer mehr davon! Die Hochzeit war ſo lärmend und prunkvoll als möglich. Tuchſinger, der in den lerten Wochen mehr auf dem Maienhof war als zu Haufſe, hatte all' das gerichtet. Die alten Leute ließen ihm willig Recht und waren froh, ſich um die Geſchichte, bei der ſie keine innere Befriedigung finden konnten, nicht an⸗ nehmen zu müſſen und in Dori entwiſe te ſich allmäh⸗ lich, wenn ſie ſah, wie der Gutsherr ſich um ihr Glün bemühte, ein Gefühl warmer Dankbarkeit, das Fuchſin⸗ ger vorſichtig und zart pflegte wie ein Pflänzlein, von dem man ſich für die Zukunft reiche Früchte erhoffte. Der ganze Maienhof ſah verändert d'rern, Tannen⸗ gewinde, Eichenkränze, Blumengu rlanden ſtaf ierten ihn köſtlich heraus. Auf der Straße vom Dorfe her prangte eine Ehrenpforte mit Wimpeln und Inſchrif⸗ ten. Hinter dem Hofe war eine große Wieſe in einen Feſtplatz verwandelt, ſauber mit feinem Sand aus ge⸗ Aus dem badiſchen Lande. Mannheim, 14. Nov.(Diebſtahl mit Ein bruch). Der 10 jährige Taglöhner Arthur Renſch aue Singen a. H. entwendete dem Arbeiter Wilhelm Ham in Helmſtadt aus dem Crasflur einer Wirt Kaft dent Fahrrad im Werte von 90 Mark. Außerdem verſu ſarde der Luiſe Baumann Witwe und der Arbeiten Klara Man. mit emem Brecheiſen zu öffnen, in Abſicht, darin zu ſtehlen. Der Angeklagte war geſtön Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten auf eine fängnisſtrafe von einem Jahr.. ſolgun g). Wie wir erfahren, haben die zuſtänden badiſchen Juſtizbehörden b. f hloſſen, den Rechtsau g Hau, der am 28. Auguſt 1924 aus dem Bruchſaler 1 fer Schwiegermutter Frau Molitor in Baden eme Zuchthals, Zuchthaus zurückzuführen. Hau war bekanntlich auf 6 9 traſe 2 liner Zeitung Veröffentlichungen über ſein Bruch. Zuchthausleben und über ſeinen Prozeß vor dem ruher Schwurgericht herausgegeben. Offenbar ſind vol Juſtizbehörden der Meinung, daß Hau gegen die gn ihm ſchriftlich übernommenen Verpflichtungen verſto, habe. Daraus würde ſich ergeben, daß Hau nach, cht faſſung durch die Polizeibehörden noch eme reſtliche Jae hausſtrafe von ſieben Monaten zu verbüßen hat. flun⸗ verlautet, hält ſich Hau im Ausland auf. Nach Mitte ut, gen von zuſtändiger Stelle handelte es ſich bei der ub laſſung Hau's im Auguſt 1924 um einen Strafauln echt auf Wohlverhalten. Dieſer Strafaufſchub iſt nun wiederrufen worden. ſterl Heidelberg. 13. Nov.(Zufammenſtoß) Hehe ſtießen infolge des dichten Nebels zwiſchen Handschuhen und Doſſenheim zwei Kraftwagen zuſammen. Em it au Perſonenwagen rannte mit ziemlicher Geſchwindigkeit den einen Laſtkraftwagen auf, da der Nebel noch durch hat. Rauch der vorüberfahrenden Nebenbahn verdichtet und Beide Fahrzeuge wurden ziemlich erheblich beſchädig mußten abg. ſchleppt werden. ten Freiburg, 14. Nov.(Bei Dachdegarbente fer Anſeilen Vorſchrift.) Ein hieſ ger Dachdeckern wurde durch Strafbefehl in eine Geldſtrafe von 10 een genommen, weil er ber Ausführung von Dag. ſtrafte ſich nicht vorſchriftsmäßig angeſeilt hatte. Der emu beantragte gerichtliche Entſcheidung, da er der Meller, war, er ſei als Meiſter ſelbſt nicht zum Anſeilen ge et pflichtet, denn wenn ihm em Mißgeſchick paſſiere, tr pot einzig und allein die Folgen. Dagegen wurde ider el Richte- erwidert, daß auch die Berufsgenoſſenſchaft por Schaden bewahrt zu ſehen. Die Einsprache wn worfen. da nun einmal die miniſterrelle Verordnſcef Baden beſteht, die das Anſeilen bei Arbeiten auf Dächerr vorſchreibt. a. eines Streites.) Der erſte Verhandlungstag denn genwärtigen Schwurgerichtsperiode hatte die Aburtel z, einer am 7. perverletzung mit Todesfolge zum Gegenſtand. 05 aus jugendliche, 23 Jahre alte Landwirt Erhardt Frietſah pit Skollhofen wird beſchuldigt, dem 60 Jahre alten Late zer Fertebnann vonätzlia eine Körververletzung durch agen Schläge beigebracht zu haben, die nach wen 1 la, ſeinen Tod herbeiführten. Grund zur Tat waren die miliäre Zerwürfniſſe. Bei der Schuldfrage wurde ah ren beſtehende Spannung beſonders berückſichtigte e et Leumund des Angeklagten läßt darauf ſchließen, as auß ſonſt eine ſolche Tat nicht begangen hätte, jedenſall' ur dieſen Schlag einer ſtrafparen Handlung ſcpuldtg utter Frietſch iſt die einzige Stütze ſeiner verwitweten uigke er beſorgt trotz ſeiner Jugend mit peinlicher Ge 77 5 die Landwytſchaft, iſt auch gegenüber den Nachbarte hilfsbereit und zuvorkommend. Das Urteil lauſen des 5 Monate Gefängnis und Uebernahme der Koſlett sol Verfahrens. 12 Wochen verbüßter Unterſuchungshaf ond len angerechnet werden. Für den Reſt der Ste 1930 auf Wohlverhalten Nachlaß bis zum 1. Novembe gewährt. g — 22 7 l 2 f ite en ſtreut und mit einem bunten Gepfähl umſteckt, wil dem ſich Blütengewinde als zierliche Verbindung fſuf⸗ zogen. Mitten auf dem Platz ſtand ein hohez plu⸗ liges Zelt in den Landesfarben. Ter Bergwin ſelte derte fauchzend in der hellen Leinwand und 1 her an den Pfoſten, von denen hohe Blumenbüſche wolle unterwinkten. Unter dem Zelt ſtanden geſchment das Ta keln mit einem ländlich⸗ſtädtiſchen Arrangemes des ſeinem Meiſter Ehre machte. Was es da alles denn Guten und Feinen geben ſollte, ließ an erraten, Fla⸗ man die Kiſten und Pakete ſah, welche ankamen urden ſchenkörbe, aus denen goldene Köpfe ſpitzten, der Arb abgeladen. Ein paar Köche wirtſchaftten in Scwa ßen Küche und ein ſehr eleganter Herr ſchoß im ri benſchwanz herum, drillte ecktge Mägde zum Set agel ein, kniff ſie aufmunternd in die Wangen und. ihre den Knechten, die ſolche Zuvorkommenheit gegen ſtan⸗ Schätze nicht gerne ſahen und brummend im Weghmel den, die Köpfe mit allerhand kauderwelſchen 5 1 cheleien voll. i tag. gte Auf der Wieſe oben, die den Verlobung fol ſeben hatte, erſtand ein bunter Jahrmarkt, anken an der tolle Lärm der Gaukler den letzten Gedantchwar, jene unſelige Stunde verſcheuchen. die dort ihre, wußte zen Fittiche ausgebreitet hatte. Die Dorffugen ruſſels, ſich nicht Wunder genug zu erzählen von den 6 Schleh den Schaukeln, den Wachsfiguren⸗Ständen und ſehene buden, ja, ſogar ein Zirkus ſollte ſeine nie 1 5 Künſte zeigen und wenn Fuchſinger ſich un wußte, hörte man ſein vergnügtes Lach: te geſchmeichelte Kichern der weiblichen Schönbei da oben in verwaſchenen Trikots umein nder e und hie und da die geſchminkten Geſichter aus den Leinwandfalten ihres Zeltes ſteckten. 1 Gortſezung join er im fünften Stock eines H uſes die verſchloſſene Mal. g Karlsruhe, 14. Nov.(Hau wieder unter W Brend a eines allgemeinen Amneſtieerlaſſes der badischen Regen a gen hinſichtlich der von ihm geplanten Veröffentlichupg 5 übernehmen mußte. Inzwiſchen hat Hau m emer er angehöre, ein lebhaftes Intereſſe daran habe.. der, 5 9 Offenburg, 14. Nov.(Schlimmer 19 8 õ t d. Is. in Stollhofen paſſierto. noch familiären Verhältniſſe der beiden und die ſeit zwei er im Augenblia ſich nicht bewußt war, daß er ſich acht, id Waldkirch, 14. Nov.(Beſtrafter Einbruch.) Jugendgericht Emmendingen verhandelte gegen zwei N Burſchen aus Denzlingen, die in vergangenen Som⸗ auf der Belegſtelle Eilbollen des Bühnenzüchter⸗ bens Waldkirch eingebrochen und dort dret aufgeſtellte reno. er mit Königin geſtohlen hatten. Die beiden ezw. 18 Jahre alten Burſchen wurden neben Auf⸗ 5 aegung ſämtlicher Koſten des Verfahrens zur Schaden⸗ Hagleiſtung und drei Wochen Gefängnis verurteilt. de Anteruhlingen, 13. Nov.(Schauerlicher Fang). bos hiehige Fiſchermeiſter Sulger zog in ſeinem Netze berg kelett eines Mannes ſamt Stiefel aus dem See ſecauls. Es handelt 1 wahrſcheinlich um die Ueberreſte alt“ einigen Jahren freiwillig in den Tod gegangenen a Furtwangen, 14. Nov.(Feuer). Einer der älteſten muernhöfe der Gegend, der Bühl⸗Martinshof, wurde 0 Flalb nder Flammen. Infolge des Sturmes griffen ammen mit rasender Oaſchwindigkeit um ſich, ſo 0 4 fannt drei Stunden der ganze Hof vollſtändig meder⸗ bunte. Die Bewohner des Hofes haben faſt nichts 19 munter Habe retten können. Eine achtköpfige Familie ketten chte nur noch mit knapper Not das nackte Leben I öber die — f dollbabr. 13. Nov.(Billige Zigarren.) Auf der 1 halle am Bahnhof wurden in den letzten Tagen mröbere Mengen Zigarren einer Firma verſteigert, wa Raver Bezahlung der Banderolenſteuer m Verzug farmen echt bil ſich ehr 100 e da die L illig waren. gute Zigarren konnte an für 1.50 Mark erſtehen. i Aus Nah und Fern. 15 Ludwigshafen, 14. Nov.(Die Abwicklung der f en a.) Ueber die Verhandlungen der Stadt Ludwigs⸗ 0 unt und dem Gläubigerausſchuß der Süga wird be⸗ dates daß ſich die zuſtändige Kommiſſion des Stadt⸗ 0 mit der Angelegenheit befaßt hat und zu dem Ent⸗ luß g f falt ekommen iſt, die Entſcheidung einer Vollſitzung des tft ates zu überlaſſen, die anfangs nächſter Woche um dinden dürfte. Man rechnet damit, daß die Stadt, lere. Anlagen der Süga für die Stadt zu erhalten, wei⸗ nkäufe in beſchränktem Maße vornehmen wird. Berlin, 14. Nov.(Erfolgloſer Faſſaden⸗ . N dhekterer.) Im Hotel Kaiſerhof ſpielte ſich heute nacht t aufſehenerregender Ueberfall ab. Direktor Hollen⸗ ſhevon einer Schweizer Verſicherungsanſtalt hatte mit dad Gattin ein Appartement im erſten Stoß des Hotels fer gen. Seine Frau öffnete auf kurze Zeit das Fen⸗ um, Dieſe Gelegenheit benutzte ein Faſſadenkletterer, eine an der Außenwand des Hauſes emporzuſteigen und Fes Raubüberfall auf das Ehepaar mit vorgehaltenem dolllder zu verſuchen. Der im Badezimmer befindliche gerufge wurde durch das Schreien ſeiner Frau herbei⸗ unf. Geiſtesgegenwärtig ſtürzte er ſich auf den Ein⸗ deueling und warf ihn ſchließlich zum Fenſter hinaus. er Faſſadenkletterer blieb ſchwer verletzt auf der Straße legen Di un. Direktor Hollenge, ein bekannter Sportsmann, ende durch Hiebe mit der Schußwaffe am Kopfe leicht derle g a 5 betlezt. Es ſtellte ſich heraus, daß der Einbrecher ein . hulächtigter Faſſadenkletterer iſt, der vor einem Mo⸗ bat der Strafanſtalt Luckau entwich. Es iſt zwei⸗ kt. ob er mit dem Leben davonkommen wird. der Bteslau, 14. Nov.(Jur Mordaffäre Roſen.) tog erſt vor wenigen Wochen verhaftete Briefträger hat der bisher ſein Alibi in der Mordſache noch nicht uusſamwandſrei nachweiſen können, hat nach den Zeugen⸗ daa den in der Zeit der Mordtat einen Revo per beſeſſen. de Aber vielfach vernommen, beſtritt er mit Beſtummtheit bete atſache. Jetzt endlich hat er ſie zugegeben, und ei⸗ gehen, die Waffe einem Freunde zur Aufbewahrung fete en zu haben. Der Freund wurde ermittelt und lie⸗ Minal e Waffe ab. Die ſofortigen Feſtſtellungen der Kri⸗ Rose polizei ergaben, daß die Mordwaffe, mit der Prof. der Sermorde! worden iſt, von gleichem Kaliber war wie un Stockſche Revolver. Die Unterſuchungsbehörde hofft, in der Mordaffäre ſchneller vorwärts zu kommen. drändtettin, 14. Nov.(Brandkataſtrophen). Die lande in der Provinz Pommern, namentlich auf dem en dez haben ſich in der letzten Woche geradezu erſchrecken⸗ lte Naße vermehrt. In den meiſten Fällen ind die Ver⸗ N nen an Getreide ſehr groß. Auch viel Vieh iſt den Flam⸗ in Kaum Opfer gefallen. Bei dem Gutsbeſitzer Pfat und ordeshagen(Köslin) brannte eme große Scheune und der angebaute Viehſtall ab. 37 Kühe, 11 Pferde m. iwa 170 Stück Kleinvieh kamen im den Flammen chen Kolberg brannte es zum vierten Male in der chulh. Das zum Wohnhaus umgebaute Mündener 108. Daus brannte nieder. Vier Familien wurden obdach⸗ lber Len Bewohner des erſten Stockwerkes konnten nur udo eitern im letzten Augenblick gerettet werden. Tags Ine oren in einem Kornſpeicher der Firma Ruſch u. ede 27 000 leere Exportfäcke und große Mengen Ge⸗ nachts und Kleie verbrannt. In Ueckermünde brannte das mein Gebäude des Ziegele deſitzers Kruffe nieder, 90 einer großen Menge Getreide gefüllt war. haber ürnberg, 14. Nov.(Durch gebrannt.) Der In⸗ berg der Bankfirma Scherer und Fackelmayer in Mürn⸗ car tar! Scherer, iſt ſeit drei Tagen abgängig. Er i hänge igte ſich damit, die Unterlagen für die zu ver⸗ häſtende Geſchäftsaufſicht fertigzuſtellen. Das Bankge⸗ wird Leſitzt eine Filiale in Berlin. Wie angenommen der i Scherer mit genügend Barmitteln verſehen. In f galſe befindet ſich kem Pfennig. 5 Jan keünchen, 14. Nov.(Leiſtungswucher eines anthanr s.) Der Bankier Olbrich, der Inhaber des danktegules Ohbrich und Co. in München, das mit der g ſpitenlniſchen Durchführung der Umſtellung des Aktien⸗ 0 95 der Süddeutſchen Metallwerke von 20 Millionen Dab ermark auf 500 000 Reichsmark beauftragt worden en dturde wegen Leiſtungswuchers zu emer Geldstrafe 1 0000 55 Mark verurteilt. Das Bankhaus hatte für ktien eine Abſtempelungsproviſtion von 14000 . on g und für 5000 Zufſatzaktien eine Auslieferungsprovi⸗ 5 dar Ol. 3500 Mark gefordert. In der erſten Inſtanz Se lbrich zu 2000 Mark verurteilt worden. In der er regen, wurde die Strafe um weitere 3 000 kei höht. Olbrich hatte gegen das erſtinſtanzliche Einſpruch erhoben. 5 iftebrüiz, 14. Nov.(Verhaftung eines Brand⸗ dandes. Die kriminalpoltzeiliche Ugterfuchung des dlz in den Berlin⸗Hennersdorfer Mühlenwerken bei 15 hat Grund zu der Annahme gegeben, daß der von dem in Berlin wohnenden Beſitzer der Werke, mom gelegt worden iſt. Jaffei, der daher in Haft ö Ben wurde, hatte behauptet, daß er, als er an errandſtelle kam, von Unbekannten überfallen und geſchlagen worden ſei. 5 Kleine Chronik. d Ein verſunkenes Dorf am Jadebuſen entdeckt. Am Jadebuſen wurde unter bebautem Boden der Reſteines verſunkenen Dorfes entdeckt, deſſen Grund auf einer weichen 5 ruhte. Die Entdeckung gelang dadurch, daß ein Pferd beim Pflügen plötzlich die Erddecke durchbrach und in einem alten Brunnenſchacht verſank, der zu dem verſchütteten Dorf gehört hat. Wahrſcheinlich handelt es ſich um das verſchwundene Dorf Wiske, das im Jahre 1511 bei einer Sturmflut unterging. Ar Vom Traualtar geflohen. In Schönlinde(Böh⸗ men) ſollte eine Trauung ſtattfinden. Als die mit dem Bräutigam vor dem Altar knieende Braut das Jawort ausſprechen ſollte, ſprang ſie in höchſter Erregung auf und entfernte ſich fluchtartig aus der Kirche. Man glaubt den für alle Beteiligten natürlich höchſt pein⸗ lichen Vorfall auf eine Nervenüberreizung der Braut zurück⸗ führen zu müſſen. A Bärenplage in Rußland. In naher Entfernung von Leningrad werden die nördlich der Stadt gelegenen Ortſchaften von einer ſchlimmen Bärenplage heimgeſucht. Zum erſten mal ſeit Menſchengedenken drin gen ſie in die Dörfer ein und fallen Vieh mitten in den Dorf⸗ ſtraßen an. In den Bezirken Lodenpolsk und Wietegorsk haben Jäger innerhalb von zwei Tagen 150 Bären erlegt, ohne daß ſich deshalb die Zahl der Angriffe auf das Vieh ſonderlich vermindert hätte. Die Regierung hat eine Prämie von 50 Rubel auf jeden toten Bären ausgeſetzt. Ab Alt gefreit...! In Kiel fand kürzlich eine Ehe⸗ ſchließung ſtatt, die einiges Aufſehen erregte. Das„junge Paar“ zählte zuſammen nicht weniger als 134 Jahre; er war 52 und ſie— 82 Jahre alt. Ig Zweimal vergeblich gereiſt. Pech hatten Reiſende, die von Wettin aus mit dem Triebwagen Anſchluß an die Halle—Halberſtädter Eiſenbahn zu erreichen ſuchten. Der Triebwagen mußte eines Defektes wegen nach Wettin zurückfahren. Man e eine Lokomotive vor und fuhr los— aber der Lokomotive ging infolge Waſſer⸗ mangels die Puſte aus, ſo daß der Zug zum zweiten Male umkehren mußte. Das war möglich, weil das Ge⸗ lände nach Bahnhof Wettin Gefälle hat. Den Anſchluß erreichten die Reiſenden nachher nicht mehr. A Bubenſtreich gegen ein Denkmal. Am Denkmal Kaiſer Wilhelms J. in Breslau arbeiteten ſeit dem frühen Vormittag zwei Männer in Arbeiterkleidung. Erſt am Abend ſtellte ſich heraus, daß ſie zu den Arbeiten gar nicht berechtigt waren. Sie haben Steine abgemeißelt und eine Ecke abgerundet. Als die Polizei zu ihrer Ver⸗ haftung ſchreiten wollte, waren ſie in der Menge ver⸗ ſchwunden. Ar Selbſtmord auf einem ſinkenden Schiff. Unter merk⸗ würdigen Umſtänden ſank in Weſermünde der Fiſchdampfer „C. E. H. Böſch“, Nachts gegen 234 Uhr bemerkte der Wächter, daß der Dampfer im Sinken begriffen war, und alarmierte die Polizei und die Feuerwehr. Ein Mann, der ſich an Bord des ſinkenden Schiffes befand, war trotz aller Bemühungen nicht dazu zu bewegen, ſeine Koje zu verlaſſen. Er gebärdete ſich wie raſend, ſchlug um ſich und ſchrie, man ſolle den Dampfer verſacken laſſen und ſich um ihn ſelbſt nicht kümmern. Der Dampfer ſank ſchnell, und der Mann ertrank. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. N. Ar Liebe und Heirät auf den erſten Blick. Der Dampfer „Leviathan“, der ſoeben in New Pork eintraf, führt ein neuvermähltes Paar mit ſich, deſſen Hochzeit mit einigen Komplikationen verbunden war. Als dasſelbe Schiff ſeine vorletzte Reiſe nach New Nork machte, befand ſich unter den Paſſagieren auch der bekannte Zeichner Bu d Fiſher. Während der Ueberfahrt lernte er eine junge Franzöſin, eine geſchiedene Frau de Beaumont kennen und ver⸗ liebte ſich ſo lebhaft in ſie, daß er ihr ſofort einen Heiratsantrag machte. Er fand Gehör und die beiden beſchloſſen, in Newyork gar nicht erſt zu landen, ſondern den „Leviathan“ ſofort zur Rückfahrt nach Frankreich zu be⸗ nutzen. Sie heirateten aber bereits unterwegs und ließen ſich vom Kapitän Hartley trauen. In Cherbourg machte die Frau ihren Mann mit ihren telegraphiſch herbeigeholten Verwandten bekannt, worauf ſie endgültig, wieder mit dem „Leviathan“ nach Amerika fuhren. Das ſonderbare Paar abſolviert alſo jetzt, innerhalb kurzer Friſt, zum dritten Male die Strecke, faſt ohne Land betreten zu haben. Sport und Spiel. Fußballergebniſſe vom Sonntag: Viktoria Seckenheim 1— Oftersheim 1910 1 03 Rheinbezirk: V. f. R. Mannheim— F. C Pirmaſens 4:1. 03 Ludwigshafen— V. f L. Neckarau 21. Sp. V. Waldhof— 08 Mannheim 5 3. Sp. V. Darmſtadt— Phönix Ludwigshafen 2:1. Vorwärts Mannheim— Sp. Vg. Plankſtadt 4:3. Feudenheim— 07 Mannheim 6:1. Phönix Mannheim— Germania Friedrichsfeld 1:0. V. f. B. Heidelberg— 98 Schwetzingen 121. Hockenheim— F. G Kirchheim 4:4. Pfalz Lud⸗ wigshafen— F. V. Frankenthal 2:0. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 16. November. Erntedankfest. Am geſtrigen Sonntag wurde in ganz Baden das Erntedankfeſt gefeiert, das wie ſo viele andere chriſtliche Feſte auf alte heidniſche Ueberlieferungen zurückzuführen iſt. Die Griechen brachten ihrer Göttin des Ernteſegens und der Fruchtbarkeit Ernteopfer dar, und dies taten auch die alten Römer und unſere Vor⸗ fahren unter den alten germaniſchen Völkern. Lange Zeit wurde das Erntedankfeſt faſt überall am Michaelis⸗ tag abgehalten. Doch kam dies mit der Zeit ab, weil dieſer Tag nicht für alle Gegenden die paſſende Zeit war. So wurde für das Erntedankfeſt ein Sonntag heraus⸗ geſucht, der für die einzelnen Gegenden beſſer paßte. In rein bäuerlichen Gegenden iſt am Sonntag des Erntedankfeſtes die Kirche ſtets beſonders gut beſucht, auch ſchon deshalb, weil ſie an dieſem Sonntag hübſch ausgeſchmückt iſt. Weizen⸗, Roggen⸗, Gerſte⸗ und Hafer⸗ büſchel, Obſtzweige, Körbchen mit den verſchiedenſten Fruchtarten, Kränze, Blumenſträuße, Guirlanden aus Laub und buntleuchtenden Blumen, alles wird am Ernteſonntag zur Ausſchmückung der Dorfkirche und des Altars herbeigebracht. In früheren Zeiten, als das Verſicherungsweſen noch nicht ſo ausgebreitet war, wurden an dieſem Sonntag auch ſtets Geldſammlungen für Gemeinden vorgenommen, die von einem Unwetter, von Hagelſchlag uſw. heimgeſucht worden waren. Der Erntedankſonntag iſt auch Beſuchstag, von weit und breit ſtellen ſich Freunde, Verwandte und Bekannte ein. — Erhöhte Unterſtützung für Altveteranen. Die Vete⸗ ranen, die ab 1. April 1925 eine Beihilfe in Höhe von 12,50 M. erhielten, bekommen mit Wirkung ab 1. Oktober 1925 eine Teuerungszulage von 45 M. Die Zulage wird an die Veteranen von 1864, 1866 und 1870⸗71 in ſechs Monatsraten von je 7,50 M. gezahlt. — 2. Winterausgabe 1925⸗26 des Reichs⸗Kursbuchs. Die 2. Winterausgabe 1925⸗26 des Reichs⸗Kursbuches wird in der Zeit vom 10. bis 13. Dezember erſcheinen. Sie enthält außer den zahlreichen Aenderungen, die ſeit dem Inkraft⸗ treten des Winterfahrplans in den Eiſenbahnfahrplänen in Deutſchland eingetreten ſind, die neueſten Fahrpläne in Rußland, Polen, Ungarn, Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien, Groß⸗ ritannien und Aegypten. Der Verkaufspreis für ein Reichs⸗Kursbuch mit Eiſenbahnüberſichtskarte beträgt wieder 6,50 Rentenmark. Beſtellungen nehmen alle 0 anſtalten ſowie auch Sortimentsbuchhandlungen und Reiſe⸗ büros entgegen. Frühzeitige Beſtellung wird empfohlen, da ſonſt bei der beſchränkten Zahl der Ausgabe auf Liefe⸗ rung nicht zu rechnen iſt. g — Münzprägungen im Oktober. Im Oktober wurden für 17,22 Millionen Reichsmark Reichsſilbermünzen neu geprägt, davon(in Millionen Reichsmark): Einmarkſtücke für 3,34(September 0,78), Zweimarkſtücke für 5,08(9,88), Dreimarkſtücke für 8,32(5,39) und Fünfmarkſtücke für 0,48(—). An Reichspfennigmünzen kamen im Oktober neu hinzu(in Tauſenden Reichsmark): Fünfpfennigſtücke für 181,59(193,4), Zehnpfennigſtücke für 456,15(470,09) und Fünfzigpfennigſtücke für 44,67(72). — Vorſicht bei der Aufbewahrung von Aſche. In der letzten Zeit ſind wiederholt Brände in Bureau⸗ und auch Wohnräumen entſtanden, deren Entſtehungsurſache auf eine grobe Fahrläſſigkeit zurückzuführen iſt. Man hatte morgens die im Ofen zurückgebliebene Aſche, in der An⸗ nahme, ſie ſei erkaltet, nicht etwa, wie das als ſelbſtver⸗ ſtändlich angenommen werden müßte, in einem feuerfeſten Gefäß, Blechkaſten oder Eimer geſammelt, ſondern in Holzkiſten, ja in einem Falle ſogar in einem— Pappkarton tagelang aufgeſpeichert. Man tat dies nur aus Bequem⸗ lichkeit, um die Aſche nicht an jedem einzelnen Tage nach der Aſchegrube tragen zu müſſen. Als Glücksumſtand iſt es zu betrachten, daß zufällig in allen dieſen Fällen der im Entſtehen begriffene Brand von 1 ſo rechtzeitig entdeckt wurde, daß durch ſchnelles Eingreifen größere Gefahren verhütet werden konnten. echt alledem haben ſich diejenigen, die ſo unüberlegt und leichtſinnig handelten, wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zu verantworten. Die Arbeitgeber werden gut tun, dieſe Warnung zu beachten und eine ſcharfe Kontrolle auszuüben, beſonders wenn ſie e Perſonen mit der Feuerung der Oefen beauf⸗ tragt haben.. — Gedenktage. 16. November 1897: N Heinrich Riehl geſt.; 17. November 1917: Auguſte Rodin geſt., 18. November 1789: Louis Jaques Mande Daguerre geb.; 18. November 1827: Wilhelm Hauff geſt.; 18. No⸗ vember 1863 Richard Dehmel geb., 19. November 1770: Bertel Thorvaldſen geb.; 19. November 1828: 197 Schubert geſt.; 20. November 1858: Selma Lagerlöf geb.; 20. November 1910: Graf Leo Tolſt oi geſt.; 21. No⸗ vember 1694: Voltaire geb.; 21. November 1768: Friedrich Ernſt Daniel Schleiermacher geb.; 21. No⸗ vember 1811: Heinrich v. Kleiſt geſt. der Gemeinde Seckenheim. und Bettag d. i. am Sonntag, den 22. Nov. Theater⸗ und Lichtſpielvorführungen ernſten Die Inhaber von Lichtſpielhäuſern, Wirt⸗ ſchaften und Konzertlokalen haben bis ſpäteſtens nehmer und Kriegshinterbliebeuen. Bezirksgruppe Seckenheim. Es wird darauf hingewieſen, daß am Buß⸗ Heute Abend punkt 8 Ahr ist der beste deutsche I eichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteil Bekanntmachungen 8840 alt und uralt 1925 nur Aufführungen ernſter Muſik, ſowie monals-Doerſammlung. ee. Inhalts ab 3 Uhr nachmittags geſtattet ſind. Vollzähliges Erſcheinen erforderlich i Georg Röser, Hauptstr. Der Obmann. 20. November 1925 ein mit dem Prüfungsvermerk der Muſikhochſchule— L 2, 9a hier— verſehenes Programm hier vorzulegen. Tanzbeluſtigungen ſind unterſagt; ebenſo Heute Abend ½9 Ahr Besprechung Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. + Bandwurm + iſt die Abhaltung ſportlicher Wettſpiele verboten. 0 Mannheim, den 4. November 1925. mit Kopf Polizeidirektion— B. S pul- un d Ma den wür mer 5 3 entfernt gewissenhaft ohne Hungerkur, ohne Berufsstörung auf natürlichem Vorſtehendes bringe ich hiermit zur öffentlichen Wege, leicht einzunehmen, auch für Kinder, gänzlich unschädlich. Kenntnis 16 ber 1925. Als sicheres Zeichen, daſd Würmer vorhanden sind: Bläuen des Gesichts, Seckenheim, den 46. Novem 875 15 1 blaue Ringe um die Augen, matter Blick, Abmagerung, Verschleimung, Der Bürgermeiſter: belegte Zunge, Appetitlosigkeit abwechselnd mit Heißhunger, Ver- Machs. II dauungsschwäche, Uebelkeiten, Aufsteigen eines Knäuls bis zum Halse, stärkeres Zusammenflieſden des Speichels im Munde, häufiges Aufstoßen, Fußball⸗Vereinigung 98 Heckenheim C. B. Schwindel, öfters Kopfschmerz, unregelmäßiger Stuhlgang, Zucker im P. Thiele, med.-Urogial uu. Rrunten- Behandler der Theaterſpieler. 20 jähr. Praxis Ausschneiden! After, Koliken, Kollern und rollenférmige Bewegungen. Langlähriges institut gegen Wurmleiden Hamburg C 520, Catharinenstraße 2 0 Preis per Nachnahme Mk. 5.— Bestellen Sie sofort, auch Sie werden mir dankbar sein. 8 Aufbewahren! * . Die Bautätigkeit im Jahre 1923. Keine Verminderung der Zahl fehlender Wohnungen. Soweit man die diesjährige Bautätigkeit an Hand der bereits vorliegenden Statiſtiken überblicken kann, läßt ſich den Vorjahren gegenüber inſofern ein Fortſchritt feſtſtel⸗ len, als der Neubauten ausgeglichen wird. Leider hat ſich aber 5—— der fehlenden Wohnungen faſt unverändert erhalten. Was die Art der Wohnbauten anbetrifft, ſo ſind in dieſem Jahre in überwiegender Anzahl Mehrfami⸗ lienhäuſer entſtanden, deren Bau durch Beiträge aus der Hauszinsſteuer finanziert wurde. Beſonders günſtig war die Situation für diejenigen Unternehmer, die ſich bereits im Beſitze von Baugrund befanden, weil 8 die hohen Koſten für deſſen Ankauf wegfielen. Die gemein⸗ ſame Finanzierung eines Baues durch die ſpäteren Mieter hat nachgelaſſen, und es ſind wieder in größerer Anzahl ſeitens der Unternehmer Bauten auf eigene Rech⸗ nung ausgeführt worden. Hierbei war man natürlich bei dem allgemeinen Kapitalmangel genötigt, die Mieter zu den Laſten heranzuziehen, aber es geſchah dann in der Form von Ratenzahlungen in längeren Zeiträumen. Wenn ſich auch die Mieten in den auf dieſe Art ent⸗ ſtandenen Häuſern den Zahlungsmöglichkeiten weiterer Kreiſe angleichen mußten, ſo blieben ſie doch für unbemit⸗ telte, beſonders kinderreiche Familien— alſo die eigentliche Maſſe der Wohnungſuchenden— trotzdem unerſchwinglich. Um auch dieſe allmählich in den Beſitz von Wohnungen zu bringen, ſahen ſich die Städte genötigt, Zuſatzhypo⸗ theken für den Bau von Kleinwohnungen zu gewähren. Die Stadt Berlin ſtellte z. B. zwei Fonds von 5 und 10 Millionen Mark zur Verfügung, aus denen der Bau von 4000 Klein wohnungen in allen Stadtgegenden beſtritten werden ſoll. Ihre Miete wird die Friedenspreiſe gleich⸗ artiger Wohnungen nur um höchſtens 15 Prozent über⸗ Zuwachs an Haushaltungen durch Die Lohnermäßigung. Heraufſetzung der Steuergrenze von 80 auf 100 Mark. Wie bereits bekannt geworden iſt, beabſichtigt die Reichs⸗ regierung die Vorlage eines Geſetzentwurfes, der eine Erhöhung der ſteuerfreien Einkommens⸗ grenze von 80 auf 100 Mark monatlich(24 Mark die Woche) vorſteht. Bekanntlich hatten bei der Beratung der Steuervorlagen im Reichstage Sozialdemokraten und Zentrum eine Feſt⸗ legung des ſteuerfreien Einkommens von 100 Mark bean⸗ tragt. Das Reichsfinanzminiſterium erklärte damals, daß bei der gewollten Regelung der Steuerausfall ſo erheblich ſei, daß es unmöglich wäre, den Etat zu balancieren. Der Reichstag glaubte, dieſe Behauptung des Miniſteriums nicht entkräften zu können. Um aber für die Zukunft ſicher⸗ zugehen, legte er in dem Geſetz zur Begrenzung des Auf⸗ kommens aus der Lohnſteuer feſt, daß, falls in zwei auf⸗ einanderfallenden Kalendervierteljahren die Einnahmen aus der Lohnſteuer 600 Millionen Mark überſteigen, die Aeberſchüſſe zur Heraufſetzung des ſteuerfreien Exiſtenz⸗ minimums wie zur Verbeſſerung der Kinderabzüge benutzt werden müſſen. Es hat ſich nun herausgeſtellt, daß in der letzten Zeit die Einnahmen die feſtgelegte Höhe von 600 Millionen Mark dauernd überſteigen. Anter dieſen Am⸗ ſtänden blieb dem Reichsfinanzminiſterium nichts anderes als der Lohnſteuerabbau übrig. Ob es ber der Erhohung ves ſteuerfreien Exiſtenz⸗ minimums allein bleiben darf, müſſen die Nachprüfungen ergeben. Man erwartet, daß auch noch Ver beſſerungen der Kinderabzüge eintreten werden. Gegenwärtig wird nur der Plan erwogen, die ſteuerfreie Einkommens⸗ grenze auf 100 Mark zu erhöhen. Das Reichsfinanzminiſte⸗ rium hat ſig nunmehr hierüber mit den im Reichsrat vertretenen Ländervertreter in Verbindung geſetzt. Eine entſprechende Vorlage wird dem Reichskabinett in den — Die Aufwertung der Markanleihen der Gemeinden und Gemeindeverbände. Nach§ 43 des Geſetzes über dit Ablöſung öffentlicher Anleihen iſt der Einlöſungsbetraß auf Antrag des Ac eiheſchuldners oder des zur Wahr nehmung der Rechte der Anleihegläubiger beſtellten Treu händers bis auf das Zehnfache des Nennwerts zu erhöhen, ſofern dies dem Anleiheſchuldner nach ſeiner finanzielle. Leiſtungsfähigkeit und unter Berückſichtigung ſeiner offen lichen Aufgaben zugemutet werden kann. Die Stellung 170 Antrages muß bis zum 15. November d. J. erfolgen, ſie iſt dem pflichtmäßigen Ermeſſen des Treuhänders 1. laſſen und von einer Anregüng des einzelnen Gläubiger a an den Treuhänder nicht abhängig. Demgemäß muß ber Treuhänder von Amts wegen unter Anwendung der 91 botenen Sorgfalt prüfen, ob bei dem jeweils in Betrach kommenden Anleiheſchuldner die Vorausſetzungen für ein Erhöhung des Einlöſungsbetrages vorliegen und es ben keines Antrages von Seiten von Anleihebeſitzern, um 0 Treuhänder zur Vornahme dieſer Prüfung und gegebenen, falls zur Stellung des im Geſetz vorgeſchriebenen Antrag auf Erhöhung des Einlöſungsbetrages zu veranlaſſen Wetterberichte der Karlsruher Landeswetterwarte⸗ Das Wetter blieb auch heute recht winterlich. Die Tagestemperatur betrug nur noch 2,5 Grad. Im Oden⸗ waldgebiet hat ein leichter Schneefall eingeſetzt. Starker Schneefall wird von der Eifel und dem Moſeltal ge⸗ meldet. In der Glatzer Gegend, im Eulen Lund Rieſen⸗ gebirge toben ſeit geſtern Schneeſtürme von einer Heft tigkeit, daß der Eiſenbahnverkehr bedroht iſt. Vorausſichtliche Witterung: Am Montag: Ziemlich trüb, windig, noch etwas wärmer, ſtrichweiſe Niederſchläge.— Am Dienstag! Abwechselnd heiter und wolkig, windig, etwas kälter, ſchreiten. nächſten Tagen zugehen. e 0 Seide! WII Ranken neben der Hauptpost Blusenstoffe and Kuros! . Elnfarhige Stoffe! e eee ſtrichweiſe ſind Niederſchläge in Schauern zu erwarten ral Hekrenstoffe! doppeltbr, sogen. ½ Wolle Alusenseide e n 425 Mete 2.35 Meraner Blusen nr 1.0 Meter 95 p. Neincholl. popeline bret. Meter 2, 2. 10 Harpngo U. Hamehaat- Loden 2880 8t. 2.90 Oaschseide 05 7 0 2.50 NReincholl. Blusen eee 1.35 Reinwoll. Ubeline 5 5 3.90 Jaller Inzugsfof 1 0 oe 3.90 . 8 u einqholl. Blusen bs 7 l. 75 C g Len b. Relnwol. Anzu 760 Meter A. 90 Wuschselle 6. 0 28 fle 2.90 ear p- Aenne S. f e 4.90 felnel Anzugstoff. 5 doppeltbreit, senöne Farben 8 Ganz hervoragendes Angebot! 5 N Aachener Rumm AUrnstoff kollenne E statt 4.90 Meter 3.50 0 f 1 ff 1 doppeltbreit, herrlich. 2 75 Rusha 10 e 5.90 sehr solid, in aun Mustern e 9 50 (kepe küconne. bellen. 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Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe von Steuererklärungen für die Reichsvermögensſteuer 1925 und die badiſche Gewerbeſteuer 1925. 1. Reichs vermögensſteuer. A. Zur Abgabe einer Erklärung über ihr ge⸗ ſamtes ſteuerpflichtiges Vermögen ſind verpfllichtet: 1. alle natürlichen Perſonen(Deutſche und Necht⸗ deutſche, die im Bezirk des unterzeichneten Finanzamts entweder ihren Wohnſitz haben oder ſich im Reichsgebiet mehr als ſechs Monate aufhalten, wenn ſie bei Beginn des 1. Januar 1925 entweder a) ein ſteuerpflichtiges Geſamtvermögen(in⸗ und ausländiſches Vermögen) im Werte von mehr als 5000 RM. befeſſen haben oder b) inländiſches landwirtſchaftliches, forſtwirt⸗ ſchaftliches oder gärtneriſches Vermögen ode inländiſches Grundvermögen beſeſſen haben oder c) inländiſches Betriebsvermögen im Werte von mehr als 5000 RM. beſeſſen haben; 2. a) Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Kolonialg ſellſchaften, bergbau⸗ treibende rechtsfähige Vereinigungen und nicht⸗ rechtsfähige Berggewertſchaften, Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung, Genoſſenſchaften, Verſicherungsvereine auf Gegenſeitiakeit, Hypo⸗ thekenbanken, Schiffsbeleihungsbanken, b) rechtsfähige und nichtrechtsfähige Vereine, Anſtalten, Stiftungen, andere Zweckvermögen und ſonſtige nicht unter a fallende Körper⸗ ſchaften des bürgerlichen Rechts, c) offene Handelsgeſellſchaften und Kommandit⸗ geſellſchaften, d) Kreditanſtalten des öffentlichen Rechts, wenn der Sitz oder der Ort der Leitung im Bezirk des unterzeichneten Finanzamts liegt. B. Zur Abgabe einer Erklärung über das im Bezirk des unterzeichneten Finanzamt belegene land⸗ wirtſchaftliche, forſtwirtſchaftliche und gärtneriſche Vermögen, Betriebsvermögen und Grundvermögen ſind ohne Rückſicht auf den Wert dieſes Vermögens verpflichtet: 1. alle natürlichen Perſonen, die im Deutſchen Reich weder ihren Wohnſitz haben noch ſich mehr als 6 Monate aufhalten, 5 2. alle Körperſchaften, Perſonen⸗ Vereinigungen, Vermögensmaſſen, Geſellſchaften und Anſtalten, deren Sitz und Ort der Leiiung im Ausland PPP 1 2. Badiſche Gewerbeſteuer. Zur Abgabe einer Gewerbeſteuererklärung ſind verpflichtet: Ohne Rückſicht auf Staatsangehörigkeit, Wohnſitz, Aufenthalt, Sitz oder Ort der Leitung die natürlichen Perſonen, die juriſtiſchen Perſonen des öffentlichen und des bürgerlichen Rechts, die nichtrechtsfähigen Vereine, Geſellſchaften des bürger⸗ lichen Rechts, offenen Handelsgeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften, ſowie die Zweckvermögen ohne eigene Rechtsperſönlichkeit, die am 1. Januar 1925(Stichtag) ein ſteuerpflichtiges Gewerbe im Sinne des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes in Baden ausgeübt und ein ſteu rbares Betriebsver⸗ mögen von mindeſtens 2600 RM. gehabt haben. Steuerpflichtig iſt der Betrieb der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, des Bergbaues und des ſtehenden Gewerbes. Die Ausübung einer künſtleriſchen, wiſſenſchaftlichen, ſchriftſtelleriſchen, unterrichtenden, erziehenden oder ſonſtigen freien Berufstätigkeit gilt als Gewerbebetrieb nur inſoweit, als damit ein mit beſonderen Einrichtungen oder Anlagen verbundener Geſchäftsdetrieb verknüpft iſt. Steuerpflichtig iſt der Unternehmer, d. h. der⸗ jenige, auf deſſen Rechnung der Betrieb geht. Zur Abgabe einer Gewerbeſteuererkläſung ſind auch Perſonen verpflichtet, für welche die Voraus⸗ ſetzungen der gewerblichen Besteuerung zwiſchen dem 31, Dezember 1923 und dem 1. Januar 1925 entſtanden ſind und geendet haben. Maßgebend iſt in dieſen Fällen der Stand der Verhältniſſe am erſten des Monats, der auf den Beginn des Ge⸗ werbebetriebs folgt. Bisher ſteuerpflichtige Perſonen, die zur Ab⸗ gabe einer Gewerbeſt uererklärung keine Verpflichtung haben, ſind befugt, innerhalb der nachſtehend be⸗ zeichneten Friſt gegebenenfalls um ihre gänzliche Befreiung aus der Steuerliſte nachzuſuchen. Das gleiche gilt für Anträge in Bezug auf das Grund⸗ vermögen; dieſe Anträge ſind jedoch bei dem Finanzamt zu ſtellen, in deſſen Bezirk das Grund⸗ vermögen liegt. Anträgen auf Herabſetzung der Steuerwerte des Grundvermögens lediglich mit Rückſicht auf die allgemein verſchlechterten Wirtſchaftsverhältniſſe kann nach den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen keine Folge gegeben werden. 3. Gemeinſames. A. Die hiernach zur Abgabe von Steuerer⸗ klärungen Verpflichteten werden aufgefordert, die Erklärungen unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke in der Zeit vom 20. November bis 15. Dezember 1925 bei dem unterz ichneten Finanz⸗ amt einzureichen. Vordrucke für die Erklärungen können vom 20. November 1925 ab von dem unter⸗ zeichneten Finanzamt bezogen werden. Auch werden Vordrucke vom 20. November 1925 ab im Dienſt⸗ gebäude, Kronprinzenſtr. 91 während der Dienſt⸗ ſtunden von 9 bis 12 Ubr vormittags abgegeben. Die Erklärungen ſind ſchriftlich(zweckmäßigerwelſe eingeſchrieben) einzureichen oder mündlich vor dem Finanzamt abzugeben(vormittags 9—12 Uhr, Kronprinzenſtr. Nr. 91). Die Pflicht zur Abgabe der Erklärungen iſt vom Empfang eines Vordrucks nicht abhängig. Die Abgabe der Erklärungen bei dem unter— zeichneten Fina zamt iſt nicht erfo derlich, ſofern die unter J und II bezeichneten natürlichen Perſonen, Körperſchaften, Perſonenvereinigungen, Vermögens⸗ maſſen, Geſellſchaften und Anſtalten die Erklärungen bei einem anderen Finanzamt bereits abgegeben haben und dies dem unterzeichneten Finanzamt mitteilen. B. Wird die Friſt zur Abgabe der Erklärungen nicht eingehalten, ſo kann jeweils ein Zuſchlag bis zu 10 v. H. des zur Erhebung gelangenden Steuer⸗ berrags feſtgeſetzt werden. Die Abgabe der Er⸗ klärungen kann durch Geldſtrafe erzwungen werden. Wer aus Vorſatz oder Fahrläſſigkeit unrichtige oder unvollkommene Angaben über ſein ſteuerpflichſiges Vermögen macht oder durch Nichtabgabe einer Erklärung ſteuerpflich iges Vermögen verſchweigt, ſetzt ſich ſchweren Strafen aus. Mannheim, den 12 November 1925. Finanzamt Mannheim-⸗Neckarſtadt. Einladung. Es werden ſämtliche Pächter der ſtücke der Evang. Kollektur zu einer Bespreehung oſe“ auf Dienstag Abend in die„N eingeladen. derlich Vollzähliges Erſcheinen erforderlich e, Der Einberule Sammel⸗Anzeiger afl nur für Mitglieder der Landwirtſ Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſ Beſtellungen auf ſpaniſchen Traut müſſen im Laufe dieſer Woche 9 werden. Fäſſer ſofort mitbringen. Im Lager vorrätig: izen⸗ G rund⸗ enſaft e Thomasmehl, Kainit, Gerſtenſchrot, iketts⸗ Futtermehl, Kohlen, Koks und Beſtellungen auf Kohlen, Koks u. Saubere Dußz⸗ und Halchfpau ſucht Frau Bienſtock b. d Station. Gebrauchte Hobelbank zu verkaufen. Anzuſehen nach 5 Uhr abends. Adlerſtraße 5. Schlacht- Schwein zu verkaufen. Ackerſtraße 15. werden laufend eutgegengenen en Das ist doch wirklich 50 überwälligender Bewels e ner Güte. in der Tab, 10 Hausfrau, die es einma 1 sucht hat, ist voll des und wünscht nichts an mehr! Zögern Sie einen Versuch zu mas Sie werden es erlahren: deres nicht, chem. ut pers— babe dcden, bikiges Waschen und 9 1 f vergleichlich schüne WAs“ RHenlio, EHlenkel's Wasch- u. 10 das Tinaeichnd un 2 Unübertrolſen fur*— ——— — ͤ — — 25