1 „ * . Bezugspreis: Für den Monat Dez. 1.40 Goldmk. fret ing Daus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldufg eklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. 1 5 Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblott(wöchentlich). 1 6 Donnerstag, 3. Dezember 1925 Tages und fiugeigenblatt für Sedenheim ns Ungebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Die politiſche Ausſprache in London Die Verhandlungen über die weitere Geſtaltung der Rückwirkungen. O London, 2. Dezember. 9 J 2 Die politiſche Ausſprache zwiſchen den Vertretern der achte, die geſtern in London die Locarno⸗Verträge 104 Aterzeichnet haben, fand am Abend im Auswärtigen 15 1 mt 1 den dun N 2— V ſtatt. Beſonders wurden die das Rheinland angehen⸗ win Fragen erörtert. mligkeit Belgiens, die belgiſche Amaz; Dritte! der jetzigen Truppenſtärke zu . at äßigen. Gegenwärtig beträgt die belgiſche Be⸗ aßungsſtärke bekanntlich 16000 Mann. Briand ſoll eben⸗ Entgegenkommen gezeigt haben, konnte aber noch Truppenſtärke auf beine beſtimmte Erklärung abgeben, was er mit ieee Die e 8 1 em blonder wünſchenswert wurde von franzöſiſcher Seite . zeichnet, daß der Grund . koch ſranzöſiſchen Kabinettswechſel entſchuldigte. Als neue Reichskommifſar ſo als möglich ſeinen Poſten übernimmt, damit auf d unmittelbarer Erwägungen und Prüfungen die etw in Kraft gebliebenen Ordonnanzen uſw. auf eine ter aige Reviſion hin durchgeſehen werden können. Wei⸗ 6 wurde über die Verlegung der Beſatzungstruppen 1 Gurrochen und über die Ordonnanz 308. Von deutſcher ite wurde eine Reihe von Wünſchen vorgebracht. 4 bie Die engliſche Regierung gab die Erklärung ab, daß 1 engliſche Flagge in Köln endgültig am 31. Ja⸗ uat eingezogen werden ſoll. Dieſer Termin be⸗ utet alſo den Endtermin der Räumung. Auch über die leite tlabrtnote wurde verhandelt, wobei deutſcher⸗ darauf hingewieſen wurde, daß die Note ein 5 Diktat darſtelle, das nach Locarno nicht mehr aufrecht halten werden könne. Die Frage der deutſchen Luftfahrt 185 ſe in gleichberechtigten freund schaftlichen Verhandlun⸗ . geregelt werden. Man kam überein, dieſe Verhand⸗ N 2 am 4. Dezember in Paris aufzunehmen. Eine 18 he von Fragen blieb offen, z. B. die Frage, eutſchland in den Völkerbund eintreten wird. un tern abend wurden die Beſprechungen noch bei iner, das Chamberlain gab, fortgeſetzt. Briand 0 heute vormittag nach Paris und wird, wie verlau⸗ zam ſeiner Kammerrede auf eine Reihe Deutſchland ereſſierender Fragen eingehen und wichtige Erklärun⸗ abgeben. In London will man wiſſen, daß Briand ers intereſſiere. Es ſoll ſich dabei angeblich das Problem der ſogenannten Kriegsverbrecher han⸗ Die deutſche Delegation wird morgen zurückkehren. Kreisdelegierten im Rheinland. ſtellung ihrer bisherigen Tätigkeit in Heſſen und der Pfalz. + Mainz, 2. Dezember. Seh Die franzöſiſchen Delegierten des heſſiſchen beſetzten bak letes haben mit dem geſtrigen Tage gänzlich ihre Tä⸗ De eit eingeſtellt. Es verlautet, daß ſie noch bis Ende ohember zur Abwicklung der Geſchäfte anweſend bleiben, 1 it weiterhin nach außen in Erſcheinung zu treten. So⸗ gelen für die mit der Beſatzung zuſammenhängenden An⸗ kerboenheiten, insbeſondere diejenigen, die ſich aus der Un⸗ der tingung der Truppen ergeben, noch eine Verbindung bende uſden Schörden mit mfittariſcen Stellen elo m iſt, werden hierfür wohl die Ortskommandanten dar Frage kommen. Eine Eniſcheidung der Gegenſeite f er, welche militäriſche Stellen künftig zuſtändig iſt noch nicht L kannt. Bingen, 2. Dezember. der Das Kreisamt Bingen teilt mit, daß nach Mitteilung mit hieſigen Kreisdelegation dieſe ihre amtliche Tätigkeit dem 30. November eingeſtellt hat. 5 S Landau, 2. Dezember. 5 Vit Die franzöſiſche Bezirksdelegation Landau hat ihre 7 1 ehörde zu richten. 5 e gkeit eingeſtellt. Aufhebung der Delegation in Kehl. Kehl, 2. Dez. Nach einer Mitteilung des Kreisdele⸗ 0 gi i denten gehören infolge der Aufhebung der Delegation P. Mainz. an Interalliterten Rheinlandkommiſſion m Kehl von nun 1 rü e Verkehrsfragen zwiſchen Frankreich und dem in denkopf zu der Kompetenz des franzöſiſchen Konſuls Geſuche um Ausſtellung eines franzöſiſchen 8 nalpaſſes oder eines Viſums für Frankreich ſind an Die Militärkontrollkommiſſion. Noch kein Termin für den endgültigen Abbau. 1 Berlin, 2. Dezember. enz Nach den letzten Beſchlüſſen der Botſchafterkonfe⸗ Nuandann man auf jeden Fall damit rechnen, daß das de at der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion in Verbbarer Zeit erliſcht. Allerdings kann ein beſtimmter gen für das Verſchwinden der Kommiſſion noch nicht furt zwei Diſtriktsunterkommiſſionen, nämlich die in Frank⸗ beiter M. und Breslau abgebaut worden ſind und daß e Auflöſungen von Diſtriktsunterkommiſſionen in den aten W ochen zu erwarten ſein werden. Vandervelde erklärte die Bereit⸗ wann geben werden. Immerhin iſt es bezeichnend, daß be⸗ Die Ambildung der Reichsregierung Am Freitag Demiſſion des Geſamtkabinetts. Berlin, 2. Dezember. Im Reichstag teilte auf eine Anfrage des Abg. Dr. Lejeune⸗Jung(Dn.) Miniſterialdirektor Ritter mit, daß die Reichsregierung am Freitag zurücktreten werde. Sie habe keinesfalls die Abſicht, noch vorher den deutſch⸗ ſpaniſchen Handelsvertrag zum Abſchluß zu bringen. So⸗ weit ſeien die Verhandlungen noch nicht gediehen. 9———— 2 Gaargebiet und Rückwirkungen. Das Mandatsland beſteht auf der Volks abſtimmung. Berlin, 3. Dezember. Die an die Reiſe des franzöſiſchen Miniſters de Mon⸗ zie ins Saargebiet geknüpften Kombinationen über Ver⸗ handlungen bezüglich der„Rückwirkungen“ von Lo⸗ carno auf das Saargebiet müſſen mit allergrößter Zurück⸗ haltung beurteilt werden. Es wäre verfrüht anzuneh⸗ men, daß man bereits jetzt konkrete Pläne für die weitere Geſtaltung der Verhältniſſe im Saargebiet hätte. Bei einer vertraulichen Zuſammenkunft ſaarländiſcher Politiker, die vor kurzem ſtattgefunden hat, iſt vor allen Dingen von allen Seiten der Wunſch laut geworden, dafür zu ſorgen, daß einſchneidende Veränderungen für das Saargebiet keinesfalls dazu führen dürfen, daß das Saar⸗ gebiet entweder„beſetztes Gebiet“ im Sinne des Ver⸗ ſailler Vertrages wird, oder daß das Saargebiet ohne genügenden völkerrechtlichen Schutz etwa zwiſchen dem be⸗ ſetzten Gebiet und Frankreich ſchwebt. Durch die genaue Feſtlegung des Saarſtatuts im Friedensvertrag und die Auslegungen, die dieſes Statut bislang vor dem Völ⸗ kerbund gefunden hat, erheben ſich außerordentlich kom⸗ plizierte juriſtiſche Probleme, denen man nur mit aller⸗ größter Vorſicht und Delikateſſe nähertreten kann. Daß in der Zuſammenſetzung der Regierungskommiſſion zu⸗ künftig den Wünſchen der Bevölkerung in größerem Maße Rechnung getragen werden muß, iſt eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Forderung. Ebenso iſt es abſolut notwen⸗ dig, daß der ſaarländiſchen Bepölkerung eine Aeußerungs⸗ möglichkeit auf direktem Wege beim Völkerbund ge⸗ ſchaffen wird, d. h. daß die Forderungen des Saarlandes nicht mehr nur auf dem Wege über die Regierungskom⸗ miſſion dem Völkerbund zugeleitet werden, und daß De⸗ legationen der politiſchen Parteien in anderer Qualität als derjenigen mehr oder weniger erwünſchter privater Mahner in Genf zu Gehör kommen können. Ebenſo iſt die Rolle des Landesrates des Saargebietes augenblick⸗ lich eine viel zu beſchränkte und wird nicht einmal den 3 Befugniſſen einer konſulativen Körperſchaft ge⸗ reckt. An dem Prinzip der Volksabſtimmung, das gewiſſe franzöſiſche Kreiſe gern zu Gunſten einer Grenzberichti⸗ gung aufgeben möchten, hält man im übrigen auf ſaar⸗ ländiſcher wie auf deutſcher Seite unbedingt feſt. Vielfach ſieht man den Schlüſſel zur Umgeſtaltung der Lage im Saargebiet in der Frage der Saargruben, deren Verwaltung in franzöſiſchen Händen ſehr unbefrie⸗ digende Reſultate ergibt und in Frankreich ſelbſt bereits als Laſt empfunden wird. Internationale Geſpräche über die Zukunft der Saargruben, die in aller Stille vor einigen Monaten eingeleitet waren, haben ſeinerzeit zu keinem Reſultat geführt. i Fährt Tſchitſcherin nach London? Rußlands Beflrebung aus ſeiner Iſolierung heraus⸗ zukommen. O' London, 3. Dezember. Auch aus England werden jetzt die Nachrichten be⸗ ſtätigt, daß Tſchitſcherin beabſichtige, in Kürze London einen Beſuch abzuſtatten, um mit der engliſchen Regierung zu verhandeln. Die ruſſiſche Regierung würde damit er⸗ neut den Beweis erbringen, daß ſie mit allen Mitteln beſtrebt iſt, aus der Iſolierung herauszukommen. Zu⸗ nächſt war man in Moskau offenbar bemüht, ſich für die Auseinanderſetzung mit England, die ſich ja in Aſien ab⸗ ſpielen wird, eine Rückendeckung in Europa zu ſichern. Man muß den Beſuch Tſchitſcherins in Warſchau als einen erſten derartigen Verſuch betrachten. Vor kurzem war nun der ruſſiſche Außenkommiſſar bekanntlich auch in Paris, wo er mit Briand verhandelte. Zu irgend welchen Beſchlüſſen iſt man dabei augenſcheinlich nicht gekommen, zumal ja damals die franzöſiſche Regierungskriſe noch andauerte. Dieſe Beſprechungen zwiſchen Briand und Tſchitſcherin ſol⸗ len aber bei der Rückkehr Tſchitſcherins aus Süd⸗Frank⸗ reich ihre Fortſetzung finden. Darüberhinaus hat man es in Moskau aber auch offenſichtlich für zweckmäßig er⸗ achtet, den Verſuch zu unternehmen, mit London wenig⸗ ſtens einen vorläufigen Ausgleich zu erreichen. Nicht zu⸗ letzt dürfte dafür maßgebend ſein, daß Kredite größeren Umfanges und auf längere Dauer, wie ſie die Sowjets zum Wiederaufbau gebrauchen, weder in Berlin noch in Paris, ſondern lediglich in England zu erhalten ſind. Daß zur Zeit in London eine ziemlich heftige antikom⸗ muniſtiſche Bewegung im Gange iſt, berührt die ruſſiſche Politik dabei weniger. Sie arbeitet ja auch vortrefflich mit den Faſchiſten zuſammen und dieſe Freundſchaft mit dem Italien Muſſolinis iſt ſogar ſo eng, daß die Sowjet⸗ Preſſe die Gewalttaten der römiſchen Kammer gegen die Kommuniſten totſchweigen mußte. Da die Moskauer Re⸗ gierung zur Zeit auch bemüht iſt, die Beziehungen zu den Randſtaaten enger zu geſtalten, ſo kann man von einer ſtarken Aktivität Moskaus mit Recht sprechen, eine Aktivität, die volle Aufmerkſamkeit verdient. 5 1 N E Neuordnung des Minderheitenrechts. f Deutſchlands Aufgabe im Völkerbund. Mit der Annahme des Vertrages von Locarno und mit dem dadurch bedingten Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund beginnt, ſo ſteht eine neue Aera in der Behand⸗ lung der Minderheitenfrage zu hoffen. Bis dahin ſcheute man in Genf 1 5 ſo ſehr wie die Erörterung gerade dieſer Angelegenheit. Die Polen und die Tſchechen fühlten ihren Staat erzittern, ſobald die Lage der von ihnen gewaltſam eingegliederten Deutſchen ernſthaft in den Kreis inter⸗ nationaler Erörterungen einbezogen werden ſollte. Sie ſetzten deshalb alles daran, daß Eingaben und Beſchwerden, die dieſen Gegenſtand betrafen, überhaupt nicht zur Dis⸗ kuſſion 7 7 wurden. Sie kümmerten ſich dabei wenig darum, daß ſie durch die Friedensverträge dem Minder⸗ 1 unterworfen ſind und über deſſen Verletzung Rechenſchaft zu geben haben. Keiner von den Staaten, die die Verpflichtungen hinſichtlich der kulturellen Autonomie des fremden Volksteils übernommen haben, iſt ihnen bisher gerecht geworden. Am rückſichtsloſeſten verfuhr in Südtirol 1 das allerdings das Minderheitenrecht bisher nicht galt. Am tiefſten empfindet das Deutſchtum die Bedrük⸗ kung. Kein Volk der Welt hat gegenwärtig ſo viele Stam⸗ mesangehörige in fremden Staaten wie wir. Wo die Sieger und ihre Schützlinge nur irgend konnten, haben ſie das deutſche Element vergewaltigt, ohne daß ſich der Völkerbund ins Mittel legte. Die Erfahrungen in Danzig, im Saar⸗ gebiet und in Polniſch⸗Oberſchleſien beweiſen dies zur Ge⸗ nüge. Der Abweſende hat Unrecht. Wird ohne uns ent⸗ ſchieden, ſo fällt die Entſcheidung gegen uns. Das ſoll nun anders werden, ſobald Deutſchland im Rat des Völkerbundes ſitzt. Zwar hat man die Teilnahme der Deutſchen an der Dreier⸗Kommiſſion wenn nicht 8 ver⸗ hindert, ſo doch weſentlich erſchwert. ber der deutſche Vertreter bleibt in der Lage, ſobald in jener Kom⸗ miſſion ein Minderheitenfall verhandelt wird, auf deren Mitglieder perſönlich einzuwirken und vor allem, wenn ihm die Sache dazu geeignet erſcheint, die Aufmerkſamkeit des Völkerbundsrats darauf zu lenken. Es braucht 5 nicht nur um Anterdrückungsverſuche gegenüber den Deutſchen u handeln; es können auch andere nationale Minderheiten äbei in Frage kommen. Die Grundſätze, denen in dem einen Falle zum Siege verholfen wird, gelten dann auch für alle anderen Arad Er kann ferner darauf hinwirken, daß endlich eine Kondifikation des Minderheitenrechts er⸗ folgt, die ſich dann gleich auf ſämtliche noch nicht angeſchloſ⸗ ſenen Staaten, alſo auch auf e erſtrecken würde. Vor⸗ ausſetzung iſt dabei, daß für dieſen Poſten eine Perſönlich⸗ keit gefunden wird, die Anſehen und Energie genug beſitzt, um Widerſtrebende zu ſich herüber zu ziehen. Vorbereitet iſt der Boden. Finnland hat ein ausreichen⸗ des Minderheitenrecht für die Schweden geſchaffen. Eſtland und Lettland gingen gleichfalls mit gutem Beiſpiel voran. In Genf kamen während des verfloſſenen Monats Ver⸗ treter von dreißig organiſierten nationalen Gruppen aus vierzehn europäiſchen Staaten zuſammen und erzielten eine Uebereinſtimmung in den Grundanſchauungen, die in einer machtvollen Kundgebung für nationale Gleichberechtigung ausklang. Die Zuſammenkünfte ſollen ſich alljährlich wieder⸗ holen, um die Aufmerkſamkeit der Kulturwelt immer von neuem auf die offene Wunde der europäiſchen Stgaten⸗ geſellſchaft zu lenken. Auch im Völkerbund ſelbſt wurde der Gedanke eines internationalen Minoritätenrechts erörtert und trotz der Schwierigkeiten, die Herr Beneſch machte, die Einſetzung eines Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes erwogen. Ferner wurden im Auftrage der Interparlamentariſchen Konferenz Grundſätze eines Weltminderheitenrechts auf⸗ geſtellt, die in zehn Abſchnitten berechtigten Anſprüchen genügen und namentlich das Recht auf Mutterſprache, auf Unterhaltung eigener Schulen, auf Zulaſſung zu den Aem⸗ tern gemäß der Kopfzahl, auf Pflege ihrer wirtſchaftlichen, wiſſenſchaftlichen, religiöſen und ſonſtigen kulturellen Be⸗ ziehungen zum Mutterland betonen. Man ſieht, die Fragen ſind in Fluß, und es fehlt nur die Stelle, von der aus die Strömungen in das richtige Bett geleitet werden. Tritt Deutſchland als Anwalt unter⸗ drückter Volksgenoſſen auf, ſo werden ſich ihm ſehr bald die Staaten anſchließen, die ähnliche Beſchwerden haben. So verſtärkt ſich der Druck und überwindet zuletzt die Widerſtände. Allerdings, geſchenkt erhalten wir nichts; alles will erkämpft ſein. Aber es iſt der Kampf um eine erechte Sache, in dem zuletzt der Sieg nicht fehlen kann. hn zu führen, erſcheint Deutſchland an erſter Stelle be⸗ rufen, da es die Intereſſen von mehr als zehn Millionen Stammesbrüder zu vertreten hat. Und dazu wird der künftige Sitz im Völkerbundsrat in hervorragendem Maße beitragen können, denn wenn wir hier von allen Staaten als völlig gleichberechtigtes Mitglied unſere Stimme für die unterdrückten Minderheiten erheben, wird der Eindruck ein viel eindringlicher ſein können als dies bisher der Fall Neues in Kürze. 2: Der Parteivorſtand der S. P. D. hat den Partei⸗ ausſchuß zur Beratung der politiſchen Lage und zur Er⸗ örterung der Abfindung der ehemaligen Fürſtenhäuſer zum kommenden Dienstag nach Berlin einberufen. 25: Die Diſtriktskommiſſion Breslau der Interalliier⸗ ten Militärkommiſſion iſt aufgelöſt worden. Die Offi⸗ faſſe und das Unterperſonal haben Breslau bereits ver⸗ aſſen. e: Die Unterkommiſſion des Völkerbundsrates für die Moſulfrage, die aus Vertretern Spaniens, Schwedens und Uruguays beſteht, trat in Parts zuſammen, um den Bericht zu revidieren, der am 7. Dezen ber dem Völker⸗ bundsrat in Genf unterbreitet werden wird. N 5 ä — 3 3 ———— . Stadt anſchloſſen. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Abfindung des Hohenzollernhauſes. Berlin, 2. Dez. Das preußiſche Finanzminiſterium hatte Vertreter der Preſſe eingeladen. um ihnen einige nähere Mitteilungen über die Arbeiten des Finanzmini⸗ ſteriums und dem Vergleich der preußiſchen Staatsregie⸗ rung mit dem ehemaligen Königshauſe zu machen. Nach monatelangen außerordentlich ſchwierigen Verhandlungen ſind nunmehr die Grundlagen für einen Vergleich geſchaf⸗ fen worden, mit dem auch die Hohenzollern ſich einver⸗ ſtanden erklärt haben. Der Vergleich ſoll in Form eines Mantelgeſetzes mit einer ſehr eingehenden Begründung demnächſt dem preußiſchen Staatsrat zugeleitet werden. Von Seiten des Finanzminiſteriums ſind die rechtlichen Grundlagen des Verhältniſſes des preußiſchen Staates zum Hohenzollernhauſe aufs eingehendſte geprüft und feſtgeſtellt worden. Von Seiten des Hohenzollernhauſes ſind nun ſeitdem eine Reihe von Prozeſſe angeſtrengt worden. Da die Prozeßführung im Laufe der letzten Jahre zu Ungunſten des Staates ausgefallen iſt und noch we⸗ ſentlich ungünſtiger zu werden drohte, mußte daher auf den Vergleichsweg zurückgegriffen werden. Es galt vor allem, dem Staate diejenigen Werte zu ſichern, auf die der Staat aus kulturellen und hiſtoriſchen Gründen nicht verzichten konnte. Das Mantelgeſetz enthält auch eine Regelung über die Verſorgung der ehemaligen Hof⸗ beamten. Nach den Verhandlungen iſt zu erwarten, daß der Vergleich am 1. April 1926 in Kraft tritt. Das Kö⸗ nigshaus verzichtet damit endgültig auf alle Regreß⸗ ansprüche aus der Zeit der Verwaltung des ehemaligen 0 des Königshauſes durch den preußiſchen aa Die Kadaverlegende. London, 2. Dez. In der geſtrigen Unterhausſitzung kam erneut die Kadaverlüge zur Erörterung. Kennworthy verlangte von der Regierung, daß ſie Farbe bekenne, weil ſie dies d deutſchen Naiion ſchuldig ſei. Dasſelbe eden der eordnete Wedgewood Ben. Die ver⸗ chiedenen Anſtagen ſind von der Regierung nicht beant⸗ wortete worden. 5 Eine merkwürdige Friedensſicherung. Genf, 2. Dez. Die hieſige Zeitung„Suiſſe“ be⸗ richtet, es habe in Bern einen ſonderbaren Eindruck ge⸗ macht, daß das Geſchenk Lord Cecuills im Betrage von 25 000 Franken, das er dem Völkerbundsſekretariat zu⸗ kommen ließ, derart aufgeteilt wurde, daß 12500 Fran⸗ ken für einen Tennisklub und 11 250 Franken für einen Golfklub verwendet wurden. Die Freunde des Völkerbundes in Bern hätten ſich gewundert, daß der Völkerbund den europäiſchen Frieden durch Tennis und Golf ſichern wolle. Italien ratiſiziert. Nom, 2. Dez. Der Pakt von Locarno und das Schuldenabkommen mit den Vereinigten Staaten wird vom Parlament noh vor den Weihnachtsferien ratifiziert werden. Muſſolini wird bei dieſer Gelegenheit ſeine po⸗ litiſche Rede über Locarno und ſeine auswärtige Politik halten. Finanzm. er Graf Volpi wird einen Bericht über das Schuld! lommen erſtatten. Napides Sinken des Zlotykurſes. Berlin, 2. Dez. An der Berliner Mittagsbörſe nahm der Sturz des Zloty einen rapiden Fortgang. Nachdem noch während der Vormittagsſtunden für den Dollar 9,5 Zloty gezahlt werden mußten, ging der Kurs bei Börſenbeginn auf 10, ſpäter bis auf 12 herunter, um dann wieder eine geringe Erholung auf 11.25 zu erfah⸗ ren. Der unmittelbare Anlaß zu dieſem neuerlichen Zloty⸗ ſturz iſt außer den bekannten allgemeinen Finanzſchwie⸗ rigkeiten Polens die in Polen ſelbſt immer ſtärker um ſich greifende Flucht aus dem Zloty, die in Warſchau neuerdings zu einer panikartigen Deviſenhauſſe führte. Druſenüberfall auf Damaskus. Paris, 2. Dez. Dem„Petit Pariſten“ wird aus Beirut gemeldet, daß in der Nacht vom 29. auf den 30. November eine Druſenabteilung den franzöſiſchen Poſten füdöſtlich der Stadt Damaskus überrumpelte und in die Stadt eindrang. Die Druſen zogen ſich nach kurzem Feuer⸗ gefecht zurück, wobei ſich einige Hundert Einwohner der Geſtern nachmittag haben die Dru⸗ ſen einen neuen Ueberfall vetſucht und in der Stadt eine größere Panik hervorgerufen. Aufwertungs fragen. a 5 Berlin, 2. Dez. An Regierungsſtelle beabſichtigt man zu den immer wieder auftauchen den Zweifelsfragen bezüg⸗ lich der Aufwertung erläuternde Erklärungen abzugeben. Insbeſondere will ſich die Regierung über das Erlöſchen von Rechten bei Wahl der Vorzugsrenten, über Rechte von Erbnachfolgern von Altbeſitzern und Selbſtzeichnern, über die Verteilung auf Angehörige und über die Wahl verſchiedener Rechte(Ausloſungsrecht oder Rente) und dergleichen mehr äußern. N Deutſcher Neichstag. Berlin, 2. Dezember. Annahme des deutſch⸗italieniſchen Handelsvertrages. 8 heutige Reichstagsſitzung begann um 1,30 Uhr mittags. Zunächſt nahm außerhalb der Tagesordnung der völkiſche Abg. Henning das Wort, um auf die Angriffe zu erwidern, die der Abg. Dr. Wirth gegen ihn gerichtet habe. Wenn Dr. Wirth ihn der Mitverantwor⸗ tung an dem Rathenau⸗Mord beſchuldigt habe, entſpringe das offenbar der Abſicht, eine neue Hetze gegen ihn zu entfachen. Er würde den von Dr. Wirth zitierten Ar⸗ tikel heute genau ſo ſchreiben, aber hinzufügen, daß die Ehre des deutſchen Volkes in den Händen des Nicht⸗ juden Wirth ebenſo ſchlecht aufgehoben ſei wie in denen des Juden Rathenau.(Große Proteſtrufe links.) . Dann ſetzte das Haus die zweite Leſung des deutſch⸗ italieniſchen Handelsvertrages fort. In der Debatte for⸗ derte der Demokra Erkelenz Höchſtmaßnahmen der Regierung für die deutſche Kleineiſen⸗Induſtrie, weil ihr ſchwere Schäden aus dem Vertrage erwüchſen. Der Redner ſprach die Erwartung aus, daß It ien ſeine⸗ jetzige deutſchfeindliche Politik aufgebe. Abg. Rauch (B. V.) erklärte die autonomen Zollſätze für Obſt und und Frühgemüſe für viel zu niedrig. Der Redner ſtimmte dem Vertrage zu, lehnte die materielle Verantwortung für den Inhalt aber ab.— Nachdem ſich ein völkiſcher Redner gegen den Vertrag ausgeſprochen hatte, kam der Sozialdemokrat Hilferding nochmals auf die Be⸗ ſchwerden des Weinbaues zu ſprechen. Der Redner er⸗ kannte die Notlage der Weinbauern an, meinte jedoch daß die Weinbauernhilfe nicht allein vom Reich erwartet“ werden dürfe. Die Gebiete, in denen der Weinbau nicht mehr rentabel ſei, müßten in anderer Weiſe landwirt⸗ ſchaftlich ausgenützt werden.— Abg. Dr. Lejeune⸗ Jung begründete einen deutſchnationalen Antrag auf beſchleumgte Maßnahmen der Regierung gegen das Va⸗ luta⸗Dumping des Auslandes. Der Handelsvertrag wurde in zweiter Leſung gegen die Stimmen der Kommuniſten, Völkiſchen und eines Tei⸗ les der Deutſchnationalen angenommen und ebenſo in der Schlußabſtimmung. Angenommen wurde weiter eine Entſchließung des handelspolitiſchen Ausſchuſſes, in der die Regierung um Vorlage einer Denkſchrift erſucht wird, aus welcher zu er⸗ ſehen iſt, durch welche Maßnahmen andere Staaten ſich gegen die Dumpinggefahr zu ſchützen verſuchen.— Der Antrag der Deutſchnationalen auf Vorlage eines Schutz⸗ geſetzes gegen das Dumping wurde abgelehnt. Im weiteren Verlauf der Debatte nahm der Reichs⸗ tag nach kurzer Aussprache das vorläufige Zollab⸗ kommen mit der Schweiz gegen die Stimmen der Völkiſchen, Kommuniſten und eines Teiles der Deutſch⸗ nationalen an. n Debattenlos wurde das Zollabkommen mit Oeſterreich genehmigt. Die Auseinanderſetzung mit den Fürſtenhäuſern. Dann folgte die erſte Beratung des von den Demo⸗ kraten eingebrachten Geſetzentwurfes über die vermö⸗ gensrechtliche Auseinanderſetzung mit den früheren regierenden Fürſtenhäuſern und über den von den Kommuniſten beantragten Geſetzent⸗ wurf auf entſchädiaungsloſe Enteignung. Zur Begründung des d mokratiſchen Geſetzantrages führte Abg. Dietrich⸗Baden u. a. folgendes aus: Die vermögensrechtlichen Auseinanderſetzungen mit den Für⸗ ſten dor den Gerichten haben zu ganz unhaltbaren Zu⸗ ſtänden geführt. Beſonders ſchlimm lägen die Verhält⸗ niſſe in Thüringen. Dort müßten nach den Reichsgerichts⸗ urteilen dem Herzog von Gotha ein Waldbeſtand von 20 000 Hektar, dem von Altenburg 12 000 Hektar, dem Fürſten von Schwarzburg 19 000 Hektar ausgeliefert wer⸗ den. Eine ſolche Herausgabe in Verbindung mit den hohen gen Fürſten von den Gerichten zugebilligten Renten wür⸗ den die Finanzen Thüringens auf das ſchwerſte erſchüt⸗ g langen. überhaupt nicht um privatrechtliche, ſondern um en m rechtliche Fragen. Das habe mit größtem Nachdich I int Geringerer als Fürſt Bismarck betont, als es hg S die Auseinanderſetzung mit den Welfen in Hannove.„ei delte. Mit dem von den Demokraten vorgeſchlagene n b ge ſetzentwurf ſolle der Rechtsweg ausgeſchloſſen werde E ha züglich der grundſätzlichen Frage und der Höhe 155% S ſchädigung. Die Erfahrungen mit den Prozeſſen de 1 d le ten Zeit hätten gezeigt, wie bedenklich es wäre, wen bd P Weltgeſchichte nachträglich von Gerichten gemacht korrigiert werde. iich.“ w Es folgte dann die Begründung des kommunis meh] w. Geſetzantrages durch den Abg. Neubauer, der, de als eine Stunde für ſich in Anſpruch nahm. S 1 b Im weiteren Verlauf der Debatte wies 5 0 ti Scheidemann(S.) darauf hin, daß, während h Millionen unſeres Volkes hungern, ohne Wohnung end! dung und Schuhe wären und die Kurzarbeit erſchen] d zugenommen häkte, dieſes Volk noch viele Million ede] e die Fürſten zahlen ſolle. Die Hauptgründe Al fr jetzigen Zuſtand würden außerdem die Fürſten ſel t 1 gen, die kein Verſtändnis hätten für die milde Ann in welcher das Volk bei der Revolution mit ihnen um an zu gen ſet. Der Redner lehnte den kommuniſtiſchen„ e, ab und bezeichnete den demokratiſchen Antrag“ brauchbare Grundlage zur Regelung der Frage) den] hi Es folgte Abg. Lindeimer⸗Wildau(i de beide Anträge ablehnte und an die Stellungnaaßt 9% m Reichspräſidenten Ebert erinnerte, der der Aer, w weſen ſei, man müſſe den Fürſten etwas gewähren e Als letzter Redner ſprach Abg. Dr. Bell(Jen del ei cher bedauerte, daß dieſe unliebſamen Erörterune ce Reichstag nicht erſpart geblieben ſeien. Der Re trace 8 antragte die Ueberweiſung des demokratiſchen Ane et ge an den Nechtsausſchuß, wo die Frage gründlich 9“ werden könne. 1 die W“ Hierauf wurde die Sitzung abgebrochen und fe terberatung auf morgen vertagt. 1 N 2 65 l Badiſcher Landtag. 8 Karlsruhe, 2. Dez. In der geſtern nachmiſgg,„ geſetzten politiſchen Aussprache beſchäftigte ſich 1. 0b Engler u. a. mit dem Flaggenverbot und erklärt, de die Sozialdemokratie die Maßnahmen des Miniſtenn 1h Innern anläßlich des Beſuches des Reichsrat due te Karlsruhe durchaus billige. Schulfragen ſtreifend bol ej der Redner, daß die Politit unter allen Umſtän 1 der Schule fern gehalten müſſe. auger a Der zweite Redner Abg. von Au von der 15 t 2 lichen Vereinigung befaßte ſich mit einzelnen Pun 1115 ö 8 Regierungserllärung, mit der Wohnungszwangswi 1 und mit der Verwendung der Sondergebäudeſteuer... 4 Der Redner der Deutſchen Volkspartel, el, 9 Bauer, ſetzt ſich zunächſt mit dem Innenminiſten d n mele wegen ſeines Flaggenverbotes auseinander, a klärte, was der Miiſter des Innern in der Fa 8 geſagt habe, ſei eine öde Wortklauberei. 5 daß die ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne bei dem d beſuch in Karlsruhe eben verboten wurde. habe ferner in weiten Kreisen, daß die i fen der Heimkehr des großen Fliegerhelden Rich 1 1 auf dem Bahnhofe anweſend geweſen ſei. Re old** dert, daß weder ſchwarz⸗weiß⸗rot noch ſchwarz⸗ rot go 4 Prüfſtein einer Geſinnung gemacht werde. 0 1 Innenminiſter Remmele verteidte ſich gegen gegen ihn erhobenen Angriffe, worauf Staat Trunk wegen der Nichtbeteiligung der badi gierung bei der Ueberführung der Leiche Nichtho Erklärung abgab, in der geſagt wird, daß 5 frühere Miniſterpräſident Dr. Hellpach, noch di ſterialabteilung des Staatsminiſteriums Nachri Zeitpunkt des Eintreffens noch von der Ta Feier im Karlsruher Bahnhof in Kenntnis 9 den ſei. 5 he ey, Am Schluſſe der. Sitzung fiel noch eine Nom% ſönlicher Bemerkungen. Schließlich wurde ein vopeng trum und Sozialdemokratie eingebrachter Antrag gehn gegeben, wonach die Erklärung der Regierung und dieſer das Vertrauen ausgeſprochen 10 0 pr. Dieſer Antrag wird am Schluß der politiſchen im Laufe des heutigen nachmittags zur Abſtim 6* i n f 5. e, Fuchſinger und Dori. Was er bei ihnen ſah, bedeu- vor ihm kreuz und quer zwiſchen den roten all ug Gold. tete einen Angriff auf ſeinen Säckel. Schon lange ging hinüber, herüber, vom Haben ius Soll, vo 5 50 Ein Menſchenſchickſal. er damit um, ſeinem Kompagnon ſchärfer auf die Fin⸗ Haben, und ſchließlich ſtieg vor ihm plötzlich auf, 11 5 ger zu ſehen, ſeine Geldwirtſchaft einer Kontrolle zu] Dämmerdüſter ein bleicher, triefender Kopfe N 15 oman von Wilhelm Herbert. unterziehen. Aber ſelbſt war er nicht imſtande, dieſedeſſen Locken ein Enziantränzlein in blaten here 61. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) auszuüben und eine geeignete dritte Perſon hatte er phosphoreszierte— Stimmen flüſterten um ih en 540. Zu einer ſolchen ward Dori immer mehr. Seit ſie ſich in keinem ihrer Zimmer umdrehen konnte, ohne daß ihr ein Spiegel das eigene Bild zurückwarf, ſchien ſie erſt ganz zum Bewußtſein ihrer Schönheit gekommen zu ſein, die immer noch wuchs. Wohl war die Geſtalt der jungen Frau unter dem Einfluß der be⸗ quemen Lebensweiſe etwas voll geworden; aber ihre leichte graziöſe Art, ſich plump erſcheinen und der raffinierte Schick, mit dem ſie ſich allmählich zu kleiden ge ernt hatte, brachte alle Vorzüge ihrer üppigen Figur voll zur Geltung. Wer hier oben weilte, vergaß, daß er ſich in einem Bauernhofe befand und glaubte, nach dem Sommerſitz eines Reichen verſetzt zu ſein. Natürlich paßte unter die feinen, empfindlichen Sächelchen auch ke ne Magd vom Dorfe mehr, vor deren ſchwerem Tritt die Nippes auf den Konſolen erzittern würden. Fuchſinger be⸗ ſorgte der jungen Frau daher eine großſtädtiſche Zofe, ein nettes, ſchnippiges, aalglattes Ding, von gutem Geſchmack, unterwürfig⸗ſchlau und luſtig⸗keck genug, um in kurzer Zeit alle Schwächen ihrer Herrin zu kennen und dieſe unmerklich immer mehr nach ihrem eigenen, von Fuchſinger ſtark beeinflußten Willen zu le ten. Veri kam nur ſelten hier herauf. Ihm war zu eng in dem ſchwülen Duft modernen Parfüms, unter den dünnbeinigen, ſchwachlehnigen Möbeln, in die er ſich nie, wie es ſeine Art war, ſchwer niederfallen laſ⸗ ſen konnte, ohne daß ſeine Frau einen Schrei des Ent⸗ ſetzens ausſtieß oder wenigſtens mit ängſtlichen Augen nach ihm ſah. Und dann ärgerte ihn vor allem der Auſwand zu ſehr. Dieſe beiden Menſchen lamen ihm zu teuer— zu bewegen, ließ ſie ncht noch nicht gefunden, auch noch gar nicht zu ſuchen ge⸗ wagt. Denn wenn es drauf und dran ſtand, gegen Fuchſinger etwas zu unternehmen, überfiel ihn immer wieder die alte Feigheit gegenüber der kühlen, be⸗ ſtimmten Art des anderen. Er wußte, daß ihm ſein Teilhaber in jeder Beziehung überlegen war. Aber mit Dori wollte er nun einmal reinen Tiſch machen. Bei der nächſten Gelegenheit. Sie war ſein Weib, nie hatte ihm zu gehorchen. Mochte auch Geld und Gut von ihr ſtammen, durch die Heirat war er darüber Herr geworden— und dann, hatte er nicht erſt Fluß in den trägen Reichtum ge racht, vermehrten ſich die Schätze nicht unter ſeiner Hand? Bei dieſer Frage hielt er hundertmal des Tages mit ſinſterem Geſichte ein. Mitten im Lärm der Maſchinen, neben dem niederkrachenden Stamm, wenn er oben den Dolz⸗ ſchlag inſpizierte, bei der vollen Flaſche drunten in ſeinem Fabrikſtübchen— plötzlich überkam ihn der läh⸗ mende, quälende Argwohn, daß es mit ihm trotz allem, was ſich da um ihn her lärmend regte und förderte, nicht vorwärts, ſondern zurückging. Ihm fehlte jeder Ueberblick, jede Möglichkeit, den Stand ſeines Vermö⸗ gens und ſeiner Uaternehmungen zu ſchätzen. Wohl hatte Fuchſinger durch die Angeſtellten des Fabrik⸗ kontors unter Ueberwachung eines Sa berſtändigen eine Bil anz ziehen laſſen und ihm von einem brillan⸗ ten Jahresabſchluß vorgeſckhwärmt, aber wenn er abends, ſobald die Bedienſteten weg waren, mit dem Hauptſchlüſſel die Schreibſtuben öffnete, die Bücher un⸗ ter den Pulten hervorholte, aufſchlug und, den Kopf in die Hände geſtützt, die Zahlrenreihen durchflog, dann blieb ihm jedes Verſtändnis dafür verſchloſſen. Es war ihm, als ſprängen die Ziffern höhnend, äffend er ſchreckte empor, ſcheu von den aufgeſchlagen Joh chern hin zusfliehend in die Nacht. Und dor, Mage, ja dann oben die hell erleuchteten Fenſter b eine fete des hofes, wo ſeine Frau mit Fuchſinger irgend eranftgbern evt ſellſchaft, einen Muſikabend, ein Tänzchen dem un — er hörte das Johlen und Schreien au 12 vollen Wirtshauſe, er ſah von all den H Hütten den blauen Rauch aufſteigen, ſah 4 ſter und Fenſterlein leuchten und glimmer 5 empor an den Höhen— alle zehrten ſie vont be mäſteten ſich von ſeinem Gelde, was er„ zitternden Händen zuſammenhalten wollte, ie Dol hundert Arme weg und zerſtreuten es in in bender. 5 Oft lehnte er ſo, den heißen Kopf gegen Mauer der Fabrik gepreßt; in ſeinen Adern Blut, und wilde, zornige Pläne reiften Hirn, ſchwere verzweifelnde Selbſworwürſe em Herz. of e b Dann rannte er wohl zum Malene N. de lauschte eine Minute unwillig zu den ober Parf er hinauf mit ihrem Lichtmeer und ihren mit ihrem Lachen und Kichern, ihrem gesch ner Gewänder und Klingen füberner Ge it mit einem halblauten Fluch ſprengte er 50 Fußtritt die Tür der alten Parierre 15 ſich in eine Ecke und rief polternd einen der in den Weinkeller hinunterſteigen, 1 N Beſte holen mußte. Eine Weile trar elle 8 Zeug in ſich hinein. Dann rebels lut. Gortſetzung. 4 Hus lem baliſchen Pando. Karlsruhe, 2. Dez.(Zum Kinderballon⸗ ettbewerb.) Zu dem von uns vor 14 Tagen ge⸗ meldeten Kinderballon⸗Wettbewerb können wir heute die intereſſante Mitteilung machen, daß von den über 1000 Stück der den Ballonen anhängigen Karten 260 Stück eingegangen ſind. Der Ballon R. 1081 iſt als weit⸗ geflogenſter in Mecklenburg⸗Strelitz niedergegangen und dat bis zum tatſächlichen Fundort Weſenberg die längſte Strecke mit 560 Klm. Luftlinie zurückgelegt. Der zweit⸗ letzte ſteht mit 334 Klm. Luftlinie erheblich hinter dem Preisträger zurück, 5. Freiburg, 2. Dez.(Schneeſtürme im Schwarz⸗ wald.) In den letzten Tagen wütete im ganzen Schwarz⸗ wald ein heftiger Schneeſturm. Die nördlichen Höhen des Schwarzwaldes liegen 10 bis 15 Zentimeter unter Schnee. Die Geſamtſchneehöhe beträgt 80 bis 100 Zen⸗ timeter. Beim Bieberkeſſel auf der Grinde und an den Hängen zum Mummelſee finden ſich bereits bis 1,5 und 2 Meter hohe Schneehäufungen. Gewaltige Schneeſtürme bten in der vergangenen Nacht zwischen Baar, Donau⸗ eſchingen und Bad Dürrheim. Naſſer Schnee fiel in ichten Mengen hernieder. Die Windſtärke betrug teil⸗ weiſe 16 Sekundenmeter. Aehnliche Verhältniſſe beſtehen im Höllental. Die Hauptverkehrsſtraßen ſind größtenteils zugeſchneit. Jedoch wurde der Kraftwagenverkehr wieder aufgenommen. Bräunlingen, 2. Dez.(Tierquälerei) Auf dem hieſigen Bahnhof kamen zum Verkauf auf dem Markt 0 Stück junge Schweine an, die in einer Kiſte zuſam⸗ mengepfercht waren. Als die Händlerin die Tiere abholen wollte, fand ſie ſie ſämtlich erſtickt vor. Konſtanz, 2. Dez.(Ungetreuer Beamter.) Vor 75 Tagen verlangte der beim hieſigen Güteramt be⸗ ſchäftigt geweſene verheiratete Eiſenbahnſekretär Eduard Himmelsbach Urlaub für den Nachmittag, der ihm auch gewährt wurde. Als Himmelsbach am andern Morgen nicht zum Dienſt erſchien, wurde Nachſchau gehalten. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß in der Kaſſe 1600 Mark fehlten und Himmelsbach flüchtig gegangen iſt. Da gem eiſeziel raſch ermittelt wurde, konnte der flüchtige Be⸗ amte noch am gleichen Tage in Zürich gefaßt werden. Seine Auslieferung erfolgt nun auf diplomatiſchem Wege. Aus Nah und Fern. Kaiserslautern, 2. Dez.(Drei Jahre Zucht⸗ haus für einen beſtialiſchen Vater.) Der 20⸗ jährige Hermann Leonhardt in Schwedelbach war Vater eines Kindes der ledigen Marga Koch aus Friedelhauſen. Leonhardt wurde das Kind bald überdrüſſig und als es anfangs Mat erkrankte, benützte L. die Abweſenheit der Mutter, um das Kind durch Stiche mit einer Stricknadel in die rechte Schulter zu töten. Am andern Tage ſtarb das Kind. Als das Gericht nach einigen Tagen die Leiche aus⸗ graben wollte, war ſie verſchwunden und man fand ſie alsbald in einem Acker verſcharrt. Leonhardt hatte des Nachts das tote Kind ausgegraben. Wenn auch die Sek⸗ tion der Leiche ergab, daß der Tod des Kindes nicht auf die Stichverletzungen zurückzuführen waren, hatte ſich nun doch wegen Verſuchmordes und Grabſchändung zu derantworten. Das Schwurgericht verurteilte ihn wegen diefer Delikte zu drei Jahren zwei Monate Zuchthaus. Witten(Ruhr), 2. Dez.(Wild⸗Weſt im Ruhr⸗ gebiet.) Geſtern wurde ein Agent aus Herbede, der don ſeiner Firma zum Einkaſſieren von Geldern über and geſchickt worden war, in der Nähe der Ruine Har⸗ enſtein von zwei maskierten Männern überfallen, zu Bo⸗ en geſchlagen und vollſtändig ausgeraubt. Darauf banden ie Räuber den Ueberfallenen an einen Telegraphenmaſt, und zwar mit dem Kopf nach unten, unmittelbar neben m Schienenſtrang der Ruhrtalbahn. Der Vnglückliche derſuchte über eine halbe Stunde erfolglos, ſich von ſemen eſſeln zu befreien. Als er die Eiſenbahn herankommen dorte. gelang es ihm, den Kopf ſo weit frei zu bekommen, daß er eben dem Tode entging. Immerhm erlitt er noch immer bösartige Geſichtsverletzungen und wurde mit einem boweren Nervenſchock ins Krankenhaus transportiert. Von Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 3. Dezember. Theater⸗ Aufführung. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die im Saale„Zum Reichsadler“ heute Abend ſtattfindende Aufführung des dreiaktigen Lutherſpiels „Nichts Lieblicheres auf Erden“, aufgeführt von den evang Jugendvereinigungen, aufmerkſam ö — Vom Wohnungstauſch. In der Oeffentlichkeit be⸗ ſteht vielfach noch Unkenntnis über die durch Paragraph 8 des Wohnungsmangelgeſetzes herbeigeführte grundſätzliche Freigabe des Wohnungstauſches. Es werden daher in großem Umfange von Inhabern ſelbſtändiger Wohnun⸗ gen bei den Wohnungsämtern Anträge auf Zuweiſung einer anderen Wohnung geſtellt, ohne daß der Verſuch gemacht wird, zunächſt im Wege des Tauſches eine Woh⸗ nung der gewünſchten Art zu erhalten. Um die hierdurch eintretende unerwünſchte Belaſtung der Wohnungsämter zu vermindern, wird von zuſtändiger Seite ausdrücklich darauf hingewieſen, daß der Wohnungstauſch grundſätz⸗ lich freigegeben iſt. Jeder Mieter einer ſelbſtändigen Woh⸗ nung darf dieſe mit der Wohnung eines anderen Mieters tauſchen. Erforderlich iſt lediglich die Zuſtimmung der bei⸗ derſeitigen Vermieter, die durch das Mieteinigungsamt erſetzt werden kann. Die neuen Mietverträge ſind zwar noch dem Wohnungsamt zur Genehmigung vorzulegen, das Wohnungsamt muß jedoch die Genehmigung erteilen, wenn ſelbſtändige benutzte Wohnungen getauſcht werden ſollen und die Vermieter zugeſtimmt haben. Iſt innerhalb von 14 Tagen ein Beſcheid des Wohnungsamts nicht er⸗ gangen, ſo gilt die Genehmigung als erteilt. Es empfiehlt ſich daher, daß Mieter die aus irgendwelchen Gründen eine andere Wohnung ſuchen, in erſter Linie den Verſuch machen, dieſe im Wege des Tauſches zu erhalten. — Pakete nach dem Saargebiet. Für Päckchen und ge⸗ ſchloſſene Briefſendungen mit zollpflichtigen Inhalt 25 dem Saargebiet iſt die vorherige Beſchaffung einer durch die Zolldirektion in Saarbrücken ausgeſtellten Einfuhrge⸗ nehmigung nicht mehr erforderlich. Es genügt, wenn dieſe Sendungen mit dem vorgeſchriebenen grünen Beklebezettel verſehen ſind. Im Saargebiet wird für Briefſendungen jeder Art e nhalt jetzt in gleicher Weiſe, wie dies bereits bei Paketſendungen geſchieht, eine Zulaſ⸗ ſungsgebühr von 10 Centimen für jede Sendung loder von 60 Centimen für mehr als fünf Sendungen) erhoben.— Fortan ſind im Poſtpaket⸗ und Wertkäſtchenverkehr mit Frankreich(einſchließlich Monako und Algerien) Gebühren⸗ zettel zugelaſſen. — Herabſetzung der Lieferfriſten des Eiſenbahnguter⸗ verkehrs. Die Tarifkommiſſion der deutſchen Eiſenbahnen iſt zu der Aeberzeugung gekommen, daß man ſich der For⸗ derung der Verkehrstreibenden nach Verkürzung der Liefer⸗ friſten nicht länger entziehen könne. Anter dieſem Geſichts⸗ punkte hat die ſtändige Tarifkommiſſion die Einführung folgender Lieferungsfriſten empfohlen: A. Für den Tier⸗ verkehr bei einer Entfernung bis zu 150 Kilometer 1Tag, bei größeren Entfernungen für weitere angefangene je 300 Kilometer 1 weiteren Tag. B. Für den Güterverkehr: a) für beſchleunigtes Eilgut: Abfertigungsfriſt/ Tag, b) für Eilgut: Abfertigungsfriſt 1 Tag, Beförderungsfriſt für je auch nur angefangene 300 Kilometer 1 Tag, c) für Frachtgut: 1. Abfertigungsfriſt 2 Tage, 2. Beförderungsfriſt dei einer Entfernung bis zu 100 Kilometer 1 Tag, bei größeren Entfernungen für weitere angefangene je 200 Kilometer 1 Tag. Hierdurch werden die bisherigen Liefer⸗ 1 auf den Zuſtand vor dem Kriege wieder zurück⸗ geführt. Steuerkalender über badiſche Steuern für Dezember 1925. 5. Dezember 1925. a) Gemeinde⸗ und Kreisſteuern aus Grund⸗ und Betriebsvermögen bei monatlicher Er⸗ hebung(Schonfriſt 12. Dezember); b) Gebäudeſonder⸗ ſteuer für November 1925(Schonfriſt 12. Dezember). 15. Dezember 1925. a) Letzter Tag für die Abgabe der Steuererklärung für die badiſche Zewerbeſteuer.(Bei nicht rechtzeitiger Abgabe der Erklärung kann ein Zuſchlag bis zu 10 v. H. des feſtzuſetzenden Steuerbetrags erhoben werden.) b) Letzter Tag für die Stellung von Anträgen auf Berichtigung der Landesgrundſteuerwerte. Oer Dezember im Volksmund. Der Dezember mit ſeinen 31 Tagen iſt der zwölfte und letzte Monat des Jahres, während er bei den alten Römern, wie der Name ſagt, der zehnte war. Wegen des Weihnachts⸗ feſtes, das in den letzten Tagen dieſes Monats gefeiert wird, heißt er auch Chriſtmonat. Wie alle Monate des Jal res, knüpfen ſich auch an den Dezember eine Reihe von Bauern⸗ und Wetterregeln, doch ſind ſie weniger zahlreich als iſt, wie ſie überhaupt gegen das Ende des Jahres abne„ da die Landbevölkerung wegen des Ruhens der Feld. eit dem Wetter nicht mehr ſo große Aufmerkſamkeit ſchenkt. Nach der Beobachtung des Volkes deutet Froſt im Dezember, der bald wieder aufhört, auf einen gelinden Winter hin. Setzt ſtarker Froſt ſehr früh ein, ſo iſt er auch lang andauernd:„Wenn die Kälte in den erſten Adventswochen kam, ſo hält ſie zehn volle Wochen an“, Dagegen beſagt eine andere Bauernweisheit:„De⸗ zember veränderlich und lind, iſt der ganze Winter ein Kind“. Iſt es aber ſehr warm, ſo iſt das i dafür, daß es auch ſehr kalt wird:„Donner im interquartal bringt Kälte ohne Zahl“. Ausgehend von der Erfahrung, daß eine Schneedecke die Saaten vor dem Ausfrieren ſchützt, ſprechen ſich eine Reihe von Wetterregeln dahin aus, daß ein ſchneereicher Dezember ein Vorzeichen für ein geſegnetes kommendes Jahr iſt. Das kommt, wie ſchon in einer allgemeinen Wetterregel:„Iſt der Winter warm, wird der Bauer arm“, gleichmäßig zum Ausdruck:„Dezember kalt mit Schnee gibt Korn auf jeder Höh“; ferner:„Dezember und fruchtbar Jahr ſind vereinigt immerdar“; und weiter:„Je dunkler es überm Dezember Schnee war, je mehr gibt es Segen im kommenden Jahr“. Eine andere Volksweisheit will ſagen: „Wenn Donner im Dezember hauſen, im nächſten Jahr viel Winde brauſen“. Ein ganz beſonderer Stich- und Lostag iſt, wie auch die übrigen Feſt⸗ und zahlreichen Heiligentage, der Weihnachts⸗ tag. Die Entſcheidungsregeln über die Geſtaltung der Wit⸗ terung laufen faſt alle auf den gleichen Gedanken hinaus, nämlich:„Iſt der Feiertag ſchön, dann iſt's auch in Zukunft ſchön“ und umgekehrt. Merkwürdigerweiſe aber finden ſich gerade Weihnachten Wetterregeln, die nicht dieſer Anſchau⸗ ung entſprechen. Sehr oft gebraucht iſt das Wort:„Grüne Weihnachten— weiße Oſtern“;„Weiße Weihnachten— grüne Oſtern“; ferner:„Weihnachten im Schnee— Oſtern im Klee“. Auch die Wetterregeln, die ſich an Weihnachten anknüpfen, lauten dahin, daß es Schnee und Eis bringen muß, wenn es ein geſegnetes Jahr geben ſoll:„Wenn es ums Chriſtfeſt iſt feucht und naß, ſo gibt es leere Speicher nud Faß“; dagegen:„Iſt's in der Heiligen Nacht hell und klar, ſo gibt's ein ſegensreiches Jahr. Das gleiche gilt von Sylveſter:„Sylveſter hell und klar— Glückauf zum Neuen Jahr!“ Der fromme Sinn der Bevölkerung drückt ſich chließlich ſo aus:„Doch wie das Wetter ſich geſtaltet, beim Jahresſchluß die Hände faltet!“ Wetterberichte der Karlsruher Landeswetterwarte. Die Temperatur hatte geſtern wieder 4,2 Grad über erreicht, ſank jedoch in der Nacht wieder auf 3,8 Grad unter Null und betrug heute morgen noch 2,8 Grad unter Null. Vorausſichtliche Witterung: Auf der Rüccſeite der geſtern eingetretenen Störung iſt neue Abkühlung, verbunden mit Schneefällen, zu er⸗ warten. Am Freitag: Trockenes, zeitweiſe heiteres, ſtrich⸗ weiſe nebliges Wetter mit ſtärkerem Froſt. Im Süden mäßiger Schnee.— Am Samstag: Heiter, ſtarke Kälte, namittags gelinder, trüber Schnee. Joltosdlenſt-Oranung in der atbol. Rirche Miſſionswoche für Frauen und Mädchen. Donnerstag: 2 und ½8 Uhr Miſſtonspredigt. Freitag: 6 und 8 Uhr morgens Predigt. f Redaktion, Druck und Verlag; G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, S ckenheim a. N. On beſtialiſchen Verbrechern fehlt jede Spur. Samſi. Backarl Für die Weinhnachtsbäicekerei: kel in bester Oualität In Hob Würlpmein Neekarauerstr. 27. . ene eee,„in Hund... dchachireunde Unren, G 8 0 ebend den anfen. Amen egen Gelsknuung reſſen ſich jeweils ren, Gold- u. 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Heute Abend 6 Ahr im Lokal Beſprechung der Schülermannſchaften. ges Erſcheinen erwartet daullel firchendhor Feldene Heute Abend punkt 8 Ahr Probe. Botſt Der Cbung Judöntdcrelmamoel, Heute Oonnerstag, den 3. Hezene⸗ abends punkt 8 Ahr im„R Hichts Liablichores auf f Lutherſpiel in 3 Bildern von Georg Türk. Einladung an unſere Mitglieder u. 1 10 e Aentu“ 22 ſabberber Rindboi⸗enaponſtioſol, 0 — — 1 r 2 * 0 Ich biete der Bevölkerung ein billiges Weihnachtsgebot an: Rindboi⸗Herrenſtioſol, Nindpoi⸗Damen⸗Halßſchuße Boicalj⸗Damen⸗Halbſchuße Pruuenſchuße u. fümtl. Winlerbedarfsarliſtel. Bitte besichtigen Sie mein Lager Ilvesheim, Feudenheimerstr. 3 und mein Lager bei Grohmüller(Fährmann). Herm. Ruten, lussheim Schuh⸗Groß⸗ und Kleinhandel Feudenbeimerstraße 3. 1 8[ Zentang! 7 1 BOiealf⸗Herronſtieſol a Borcall⸗Knabenſtieſe!l 2 4 2 a Der—— Die wandeln Geerdebant E. 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