ö Bezugspreis: Für den Monat Dez. 1.40 Goldmk, fret int 88 Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. eklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. ellagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Dienstag, 8. Dezember 1925 daes und ielgen datt für Seckenheim und umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle O daſtrate 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Pofſcheckkonto 78439 Karlsruhe Jon Scheidemann bis Luther. Die bisherigen Reichskabinette. * l Ganz fahrplanmäßig, wie man wohl mit Recht 0 könnte, hat das Kabinett Luther demiſſioniert. 8 Regierung die Erbſchaft antritt, läßt ſich, obwohl bl Parteien eigentlich Zeit genug gegeben war, dies chen eim inzwiſchen zu löſen, heute noch keineswegs über⸗ en. Ziemlich ſicher ſcheint zu ſein, daß auch der künftige * Reiches wieder Dr. Luther ſein wird und o ſicher dürfte ſein, daß die Außenpolitik des Rei⸗ e weiterhin durch Dr. Streſemann gelei⸗ erden wird. Das neue Kabinett ſoll ja auf den lagen von Locarno weiter arbeiten, es muß das Zonnene Werk fortſetzen und zu vertiefen trach⸗ rund es wird ſchließlich die Regierung ſein, die den 6 720 auf Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu aben wird. Aus dieſem Grunde, und nicht nur ies dieſem Grunde, wäre es wünſchenswert, wenn 85 neue Kabinett auf einer möglichſt tragfähigen lage aufbauen würde, doch ſind die Ausſichten da⸗ Wchälhnismäßig gering. von ch die Unterzeichnung der ſung durch den Präſidenten Ebert, fällt eben⸗ der Beginn der Rückkehr der Kriegsgefangenen. ktober 1919 wurde durch den Eintritt der Demokra⸗ 5 erſte Kabinett Bauer umgeſtaltet. Dies zweite 0 Bauer hat den Militärputſch Kapp⸗Lüttwitz erwinden, der Spartakiſtenaufſtand im Ruhrgebiet u ſeine Amtszeit. Abgelöſt wird es am 27. März f durch das Kabinett Müller, das ſich wieder⸗ 3 die Weimarer Koalition ſtützt. In dieſem Ka⸗ g Icbernahm Dr. Geßler, der ſchon ſeit dem 21. Ok⸗ 755 als Wiederaufbauminiſter dem Kabinett Bauer 5 kt hatte, das Wehrminiſterium, das er durch all geschiedenen Kombinationen hindurch bis jetzt ver⸗ a at, was ihm bekanntlich im Reichstag einſt das report„der Wehrminiſter von Ewigkeit zu Ewig⸗ Ahrcentrug. Das Kabinett Müller hat nur verhältnis⸗ 2 kurze Zeit amtiert. um 21. Mai 1920 fand die Schlußſitzung der Na⸗ derſammlung ſtatt, am 6. Juni die Reichstags⸗ 15 aus denen das Kabinett Fehrenbach her⸗ 5 In dieſem Kabinett, das ſich auf Zentrum, De⸗ uns und Deutſche Volkspartei ſtützte, übernahm Dr. rns das Arbeitsminiſterium, das er bis heute gelei⸗ bag Dieſes Kabinett kämpft für Deutſchland in lend muß die Verminderung des Heeres auf hundert⸗ der ann durchführen, in London ſpricht Dr. Simons g elannte Nein, dem die Sanktionen Düſſeldorf, Duis⸗ Ruhrort folgen, es muß den Kommuniſtenauf⸗ fan Mitteldeutſchland niederſchlagen. Nahezu ein dan es ſich am Ruder halten, bis es im Mai 1921 ade gas erſte, ſich auf die Weimarer Koalition ſtü⸗ ß detabinett Wirth abgelöſt wird. Dies Kabinett 5 che Londoner Ultimatum annehmen, es bekämpft den r en Aufſtand in Oberſchleſien, dem die Entſcheidung ts otſchafterkonferenz über Oberſchleſien folgt, in ſeine 7 fällt die Ermordung Erzbergers. Abgelöſt wird 800 das zweite Kabinett Wirth, da die Demokraten hie oberſchleſiſchen Entſcheidung aus der Regierung eden. Die Konferenz von Genua, der Vertrag von „vorher noch die Konferenz von Cannes kenn⸗ ie Außenpolitik dieſes Kabinettes, wie innen⸗ 5 ie Ermordung Rathenaus, das Geſetz zum 5 er Republik die Lage charakteriſieren. Nach mehr dem Jahr wird es am 22. November 1922 durch abinett Cuno abgelöſt. Das Sicherheitsaner⸗ ſaheit unos, ein Vorläufer des Streſemannſchen Si⸗ spaktes, verpufft ohne Erfolg, der Ruhrkampf J mit allen ſeinen Auswirkungen. erf, Auguſt 1923, in den Zeiten der wildeſten Infla⸗ Krlolgt der Rücktritt des Kabinetts, dem nun das lalitcbinett Streſemann, das ſich auf die Große ſon ſtützt, folgt. Abbruch des paſſiven Widerſtan⸗ An r in Bayern Generalſtaatskommiſſar, Putſch in 7 das ſind Merkmale der Amtszeit dieſes Kabi⸗ nette bereits am 4. Oktober 1923 dem zweiten tele Streſemann Platz macht. Die Auseinanderſetzun⸗ ayern nehmen während dieſer Zeit ihren Fort⸗ l Loſſow), in Sachſen erfolgt der Reichswehrein⸗ Mun nd die Amtsenthebung der ſächſiſchen Regierung, dichen putſcht Hitler erfolglos, im Rheinlande herr⸗ ie Separatiſten. die Pfalz wird von Frankreich duom erklärt. Bereits nach wenig mehr als einem m erhält das Kabinett im Reichstag ein Mißtrauens⸗ 1 1 nach erfolgloſen Bemühungen Kardorffs und tritt am 30. November 1923 das Kabinett Mar: die Herrſchaft an. Auflöſung des Reichstages, Da⸗ wes⸗Gutachten, ſind die Kennzeichen ſeiner Amtstätigkeit. Am 27. Mai 1924 erfolgt die Neubildung des Kabinetts ohne Aenderungen. Der Auguſt bringt die Londoner Kon⸗ ferenz, der September den Beginn der Ruhrbefreiung. Im Oktober erfolgt wiederum die Auflöſung des Reichs⸗ tages, im Dezember die Reichstagswahlen, aus denen dann das Kabinett Luther hervorging, das jetzt demiſſionierte. i Das kommende Reichskabinelt Die Stellung der Parteien. Berlin. 7. Dezember. Die Frage der Neubildung des Reichskabinetts iſt nach einer ungewöhnlich langen, ſchleppenden Kriſe nun⸗ mehr in das lange erwartete akute Stadium getreten, denn die namentlich von Seiten des Jentrums geäußerten Wünſche, daß bereits während der Londoner Neiſe Dr. Luthers und Dr. Streſemanns die verſchiedenen Frak⸗ tionen, ſoweit ſie für die Große Koalition in Betracht kommen, ſich in Zwiſchenbeſprechungen über die Grund⸗ lage der neuen Regierung einigen möchten, haben ſich in keiner Weiſe erfüllt. Im Gegenteil ſind die Ausſichten, ſowohl nach der Richtung auf die Große Koa⸗ lition wie hinſichtlich der Möglichkeit eines Kabinettes der bürgerlichen Mitte, auch nach dem nunmehr erfolgten Rücktritt des alten Numpfkabinetts noch in völliges Dunkel gehüllt. Ja, man kann feſtſtellen, daß für beide Möglichkeiten einer Löſung die beſtehenden Schwie⸗ rigkeiten ſich eher wieder verſchärft haben. Unter allen Umſtänden ſind für die Große Koalition die Demokraten. Das Zentrum ſteht zwar auf dem gleichen Standpunkt, wäre aber wahrſcheinlich äußerſten⸗ falls auch für eine Einigung auf die bürgerliche Mitte zu haben. Widerſtrebende Anſichten ſcheinen die Wirt⸗ ſchaf kirche Vereinigung zu deherrſchen. Ebenso offen it die Frage, wie ſich am Ende die Bayerirche Volisparteicſellen wild. Am Samskag hat ſhr Lan⸗ desparteitag in München beſonders auch dieſe Frage an⸗ geschnitten. Neichstagsabgeordneter Dr. Lercht betonke, daß in der Fraktion Einſtimmigkeit darüber herrſche, daß ſte in einem neuen Kadinerk die Führung Dr. Vu⸗ thers begrüße. Der bisherige Reichskanzler Dr. Luther habe ſich als ein„ſehr gewandter Mann“ erwieſen und habe verſtanden, der größten Schwierigkeiten Herr zu werden. Dann kam der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held zu Worte, der u. a. bedauerte, daß Deutſchland ſo leicht in den Völkerbund hineingehen wolle. Zur Neubildung der Regierung bekannte er offen„daß er noch niemals ein Freund der Großen Koalition geweſen ſet. Er wolle nicht, daß irgend etwas geſchehe, was eine Konſolidierung des Bürgertums vielleicht auf Jahre hin⸗ aus unmöglich mache. Dr. Held befürwortete daher die Koalition der Mitte, alſo eine Regierungsbildung mit dem Zentrum, den Demokraten, der Bayeriſchen Volks⸗ partei und der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Schließlich hört man noch aus ſozialdemokratiſchen Kreiſen, daß auch in der SPD. nsch ſehr abweichende Auffaſ⸗ jungen herrſchen. Es iſt alſo noch höchſt fraglich, ob ſich Parteiausſchuß und Fraktion für die Große Koalition entſcheiden oder ob man ſich auf die bekannte„wohlwol⸗ lende Neutralität“ gegenüber einem Kabinett der Mitte einigen wird. Keinesfalls herrſcht in der Partei irgend⸗ welche Begeiſterung für eine Beteiligung an der Regie⸗ rung. Morgen wird der Parteiausſchuß zuſammentreten und man wird nach dem Ergebnis dieſer Beſprechungen ſchon etwas deutlicher das Kommende vorausſagen können. Freilich hat das letzte Wort auch hier die Fraktion, aber auf der Bildfläche des vom Parteiausſchuß aufgeſtellten Programms dürften ſich die Ausſichten für die Große Koalition ſchon einigermaßen abzeichnen. Andererſeits wird der bevorſtehende Parteitag der Deutſchen Volkspartei auch den bisher noch widerſtrebenden Gegenpol der SPD. in der Stellung zu der Großen Koalition näher beleuchten. Auf dem Parteitag wird u. a. auch Dr. Streſemann am Donnerstag abend über die politiſche Lage ſprechen. 5. Sondierungen über die parlamentariſche Lage. 770 Berlin, 7. Dezember. Nachdem geſtern vormittag Reichspräſident Löbe vom Reichspräſidenten empfangen worden war, um dieſem über die gegenwärtige parlamentariſche Lage Bericht zu er⸗ ſtatten, bat dieſer im Laufe des heutigen Tages die Füh⸗ rer der Reichstagsfraktionen mit Ausnahme der Völli⸗ ſchen und Kommuniſten zu ſich. Die Empfänge haben heute vormittag halb 12 Uhr begonnen. Es wurden empfangen der Reihe nach die Sozialdemokralen, die Deutſchnationa⸗ len, das Zentrum, die Deutſche Volkspartei und die Demokraten und im Laufe des Nachmittags die Fraktions⸗ ſührer der Wirtſchaftspartei und der Bayeriſchen Volks⸗ partei. Die Fraktionsführer wurden immer von einem weiteren Mitglied der Fraktion begleitet. Ueber die Be⸗ ſprechungen, die naturgemäß nur einen orientierenden Cha⸗ rakter trugen, können von zuſtändiger Stelle keine gegen⸗ ſtändlichen Mitteilungen, gemacht werden. Ins Einzelne gehende Mitteilungeni die bisher erſchienen ſind, haben keinen offiziöſen Charakter. Immerhin dürfte allgemein bekannt ſein, daß es der Wunſch des Meichspräſidenten iſt, möglichſt raſch eine Regelung zuſtande zu bringen, und zwar auf breiteſter Baſis. ö f 9 8 Neues in Kürze. 26: Nach einer offiziöſen Verlautbarung hat ſich die Deutſche Volkspartei bereit erklärt, an der Bildung einen Großen Koalition teilzunehmen. 0 e: Die deutſch⸗amerikaniſche Schadenerſatz⸗Kommiſſion teilt mit, daß nunmehr alle aus dem Untergang des „Luſitania“ reſultierenden Anſprüche in Höhe von 2.2 Millionen Dollars befriedigt worden ſind. „: Wie gemeldet wird, beabſichtigt der franzöſiſche Fi⸗ nanzmmiſter Loucheur am Donnerstag der Kammer die großen Finanzſanierungsentwürfe zuzuleiten. 985 2: Aus Paris wird gemeldet, daß dort am Donnerstag Staatssekretär von Trendelenburg erwartet wird, um die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen wieder auf⸗ zunehmen. : Muſſolini hat der italieniſchen Kammer einen Ge⸗ ſetzentwurf unterbreitet, der die Ratifizierung der Locarno⸗ Verträge vorſieht. f Die allgemeine Abrüſtung. Das vorbereitende Komitee für die Abrüſtungskonferenz. S Genf, 7. Dezember. Der Völkerbundsrat hat mit der Prüfung der Ab⸗ rüſtungsfrage begonnen und das zu dieſem Zweck ein⸗ geſetzte Komitee beſchloß zunächſt zur Vorbereitung einer Abrüſtungskonferenz ein„vorbereitendes Komitee für die Abrüſtungskonferenz“ zu begründen. Das Komitee ſoll zuſammengeſetzt ſein aus den Delegierten der im Nate vertretenen Staaten und aus den Vertretern derfenigen Staaten, die ſich in Bezug auf die Abrüſtungsfrage in einer beſonderen Lage befinden. Hierzu wäre nun zu bemerken, daß, wenn irgend ein Land durch ſeine geo⸗ graphiſche Lage bezüglich des Abrüſtungsproblems in eine Sonderſtellung verſetzt wird, es Deutſchland, das Land der europäiſchen Mitte iſt, das ſo gut wie waffenlos rings von ſchwergerüſteten Nachbarn umgeben iſt. Uns in erſter Linie gebührt alſo ein Sitz in dem vorbereiten⸗ den Komitee und der deutſche Vertreter wird beſonders energiſch dafür einzutreten haben, daß es in der Ab⸗ rüſtungsfrage nicht bei bloßen Redensarten verbleibt. Widerſtände gegen die Abrüſtung. Wie verlautet, ſollen bei den Verhandlungen der Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes gewiſſe Schwie⸗ rigkeiten entſtanden ſein wegen des Wunſches einiger Na⸗ tionen, insbeſondere Holland und Dänemark, vollſtändig abzurüſten. Die Wünſche dieſer beiden Staaten ſollen namentlich auf den Widerſtand Englands und Frankreichs geſtoßen ſein, die darauf hinweiſen, daß die Idee des Völkerbundes die ihm angehörenden Staa⸗ ten zur Abrüſtung, aber auch andererſeits dazu verpflichte, eine gewiſſe eigene militäriſche Streitkraft für ihren eigenen Schutz zu unterhalten, um nicht ganz vom Völ⸗ kerbund abhängig zu werden. Sie ſeien auch moraliſch verpflichtet, ſich nicht hilflos zu machen, damit ſie anderen Mitgliedern des Völkerbundes, wenn dieſe angegriffen würden, beiſtehen könnten. Die Völkerbundstagung in Genf. Der griechiſch⸗bulgariſche Konflikt. 5 1180 5 O Genf, 7. Dezember. ach einer einhalbſtündigen Geheimſitzung, in deren Verlauf ſich der Rat mit der Feſtſetzung der Tagesord⸗ nung beſchäftigte, wurde heute vormittag 11,45 Uhr die 3. Tagung des Völkerbundsrates in der großen Glas⸗ veranda des Völkerbündspalaſtes von dem italieniſchen Deelgierten Scialoja eröffnet. Der Rat weiſt die üb⸗ liche Beſetzung auf mit der einzigen Ausnahme, daß Frankrei nicht durch Briand, ſondern durch Paul Bon⸗ cour vertreten iſt. Im übrigen ſind alle Mitglieder des Rates anweſend, Chamberlain, Beneſch, Hymans, Mello Franco, Unden uſw. 5 5 Nach einigen Einleitungsworten des Vorſitzenden be⸗ gann der Rat ſodann mit der Behandlung des grie⸗ chiſch⸗bulgariſchen Konfliktes, für den Cham⸗ berlain Berichterſtatter des Rates iſt. Der bulgariſche Außenmmiſter Kalfof ſchilderte die Arſache der Unruhen, die ſich aus dem namenloſen Elend der Bevölkerung in⸗ folge der jahrzehntelangen Kriege auf dem Balkan er⸗ geben. Mit den von der Kommiſſion vorgeſchlagenen Methoden zur künftigen Verhinderung von Grenzzwi⸗ ſchenſällen erklärte ſich Kalfoff einverſtanden. Er ſprach jedoch den Wunſch nach einer höheren Entſchädigung aus (von der Kommiſſion werden 30 Millionen Lewa vorge⸗ ſchlagen), da die von Bulgarien vorgeſchlagene Forderung von 53 Millionen Lewa ſchon eine Minimalforderung ge⸗ weſen ſei. Nich einverſtanden erklären könne ſich die bulgariſche Regierung mit der Forderung nach Beſchleuni⸗ gung des Bevölkerungsaustauſches und mit der anderen politiſchen Forderung, wonach die griechiſche Regierung nicht verpflichtet ſein ſolle, den vertriebenen Bulgaren ihre Beſitztümer zurückzugeben. g Der frühere griechiſche Außenminiſter Rentis erklärte ö lun mit der von der Kommiſſion vorgeſchlagenen Rege⸗ ung zur Verhinderung künftiger Zwiſchenfälle ebenfalls einverſtanden und begann mit einer eingehenden Dar⸗ legung der Lage an der griechiſch⸗hulgariſchen Grenze. Dgrauf wurde die Sitzung vertagt. N — Aus dem In⸗ und Auslande. Der Stand der Handelsvertragsverhandlungen. Berlin, 7. Dez. Ueber den derzeitigen Stand der Han⸗ delsbeziehungen Deutſchlands zu den Ländern, an benen wir handelspolitiſch ſtark intereſſiert ſind, ergibt ſich ſol⸗ gendes Bild: Verhandlungen ſchweben noch mit der Schweiz, Oeſterreich, Japan, mit der Türkei, mit Spa⸗ nien und Portugal. Feſt verabredet ſind Verhandlungen mit Ungarn, deren Zeitpunkt noch nicht feſtſteht, die aber jedenfalls zu Anfang des nächſten Jahres beginnen wer⸗ den. Zu erwarten ſind Verhandlungen mit der Tſchechoſlo⸗ wakeei und Schweden. Amtliche Vereinbarungen über den Zeitpunkt dieſer Verhandlungen liegen aber bisher noch nicht vor. Wirtſchaftlicher Zuſammenbruch in Polen. i n Warſchau, 7. Dez. Nachdem es nun der Bank polski 5 0 iſt, den Sturz des Zloty zunächſt aufzuhalten, eginnen jetzt ſich trotzdem die Folgen des Sturzes kata⸗ ſtrophal auszuwirken. Im Wirtſchaftsleben herrſcht immer noch Panikſtimmung und gänzliche Unſicherheit. Dazu kommt jetzt bereits die der Inflation nachhinkende Teuerung. Die Lebensmittel in allen polniſchen Städten baben im Preise etwa um 30 Prozent angezogen. Dort. wo die Behörden gegen die Preisſteigerun en vorge⸗ hen, werden bereits wieder wie in der frühe ken Infla⸗ tionsperiode die Waren zurückgehalten. In einzelnen In⸗ duſtriebezirken hat die Erregung der Arbeiterſchaft be⸗ reits zu Ausſchreitungen gegen die Lebensmittelhändler geführt. Beſonders im Dombrowoer Kohlenbezirk iſt die Lage bedrohlich. Vor einer neuen Offenſive Abd el Krims. Paris, 7. Dez. Aus Caſablanca wird gemeldet, daß Abd el Krim im Begriff ſtehe, die Offenſive gegen die Spanier wieder aufzunehmen. Schon ſeit einigen Tagen wird hinter der marokkaniſchen Front ungewöhnliche Be⸗ wegung beobachtet. Das ſpaniſche Oberkommando hat alle Maßnahmen getroffen, um einen Angriff der Rif⸗ leute durch einen Gegenangriff zu begegenen. 5 Die Friedens bedingungen der Druſen. Paris, 7. Dez. Nach einer Meldung des„Newyork Herald“ aus Kairo haben die Druſenführer gleichzeitig mit dem Eintreffen des neuen franzöſiſchen Oberkom⸗ miſſars de Jouvenel in Damaskus folgende Friedensbe⸗ dingungen bekanntgegeben: 1. Wiederherſtellung des frü⸗ heren Regimes im Libanon, 2. Beſeitigung der Auftei⸗ lungspolitik, 3. Räumung des Druſengebietes durch die ranzoſen, 4. Emberufung einer gesetzgebenden Verſamm⸗ ung zur Bildung einer geeigneten Regierung, 5. Ab⸗ ſchluß eines franzöſiſch⸗ſyriſchen Vertrages, 6. Amneſtier 55 politiſche Vergehen, 7. Zahlung einer Kriegsentſchä⸗ igung. Ir Nach den aus Syrien vorliegenden Meldungen ha⸗ ben die Franzoſen Hasbaya im Libanon im Sturm ge⸗ nommen. Die Franzosen ſind nunmehr Herren des gan⸗ zen Libanen⸗Gebirges. Angeklärte Lage in China.— Die Haltung Japans. London, 7. Dez. Die Nachrichten aus China ſind neuerdings außerordentlich ſpärlich. Die„Times“ berich⸗ ten aus Peking, daß eine große Anzahl von Truppen Feng⸗ nuſiangs in der Richtung auf Tientſin marſchieren. Es verlautet, daß ein Teil der Honan⸗Armee zur Unter⸗ ſtützung Fengyuſiangs herbeieile. Der Gouverneur von Tientſin hat Fengyuſiang in ſehr heftigen Ausdrücken be⸗ ſchimpft. Er iſt offenbar bereit, den Kampf mit ihm auf⸗ zunehmen. Der Eiſenbahnverkehr Peking— Tientſin iſt ein⸗ eſtellt worden, da die Geleise aufgeriſſen worden ſind. Alle verfügbaren Eiſenbahnwaggons in der Nähe von Pe⸗ king ſind von den Militärbehörden beſchlagnahmt wor⸗ den. Wie weiter aus Tokio berichtet wird, herrſcht dort erhebliche Empörung über die angeblich unbegründeten chineſiſchen Vorwürfe, wonach Japan Tſchangtſolin unter⸗ ſtütze. Man befürchtet, daß derartige Behauptungen das chineſiſch⸗japaniſche Verhältnis trüben könnten. Im japa⸗ niſchen Kabinett wurde geſtern feſtgeſtellt, daß die bis⸗ herige Politik der Nichteinmiſchung in die chineſiſchen An⸗ gelegenheiten unverändert beſtehen bleiben ſolle, doch könne man keine Feindſeligkeiten in der ſüdmandſchuriſchen Eiſen⸗ bahnzone dulden. Die japaniſche Regierung hat ſich ent⸗ ſchloſſen, auf dieſer Eiſenbahn chineſiſchen Soldaten die Reiſe zu geſtatten, ſofern ſie im Beſitze von Fahrſcheinen ind, ohne Rückſicht jedoch auf die Partei, der ſie angehö⸗ ren, zu nehmen. Die japaniſche Regierung hat nicht die Abſicht auf die Anfrage Fengyuſiangs wegen der japa⸗ . niſchen Neutralität eine Antwort zu erteilen. 5 „Ich will wiſſen, ob ich alle die Monate Verheiratung gelebt oder geträumt habe! Helfen Sie Daus dem badiſchen Lande. „Mannheim, 7. Dez.(Strenge Kälte.) Die enorme Kälte der letzten Tage hat auch heute weiter angehalten. In der Frühe zeigte das Thermometer wie⸗ derum 12,6 Grad unter Null, der Neckar iſt auf der Höhe der künftigen Friedrich Ebert⸗Brücke ſeſt zugefroren. Weiter abwärts bis zur Mündung iſt nur noch eine ſchmale Fahrrinne eisfrei. Bereits am Samstag wurde die Schiffahrt auf dem Neckar wegen des zunehmenden Treibeiſes eingeſtellt. Mannheim, 7. Dez.(Kälte und Zugverkehr.) Infolge der großen Kälte bringen faſt alle Durchgangs⸗ züge von Nord⸗ und Süddeutſchland mehr oder weniger große Verſpätung mit. Der von Berlin hier ankommende D⸗Jug traf mit einſtündiger Verſpätung ein.. Heidelberg, 7. Dez.(Ein Mahnwort an die Schwätzer.) Die allgemeine Verſchärfung der Wirt⸗ ſchaftslage in den letzten Monaten hat dazu geführt, daß leichtfertig oder böswillig verbreitete Gerüchte über den Eintritt non Geſchäftsaufſichten und Konkurſen urteils⸗ los geglaubt und weiter verbreitet werden, um ſo mehr, als in letzter Zeit auch bei grozen und bekannten Aner⸗ nehmungen talkſächlich dieſe Fälle eingetreten ſind. Die Handelskammer Heidelberg hat es für ihre Pflicht ge⸗ halten, jedermann vor der Verbreitung ſolcher Gerüchte nachdrücklichſt zu warnen. Da ihre Verbreitung zu ſchwe⸗ ren Schädigungen der betroffenen Firmen führen kann, beſteht die Möglichkeit zivil⸗ und ſtrafrechtlicher Verfol⸗ gung. Der unbegründete Klatſch auf dieſem Gebiete wird aber auch mit Beſtimmtheit auf das Anſehen und die Kreditwürdigkeit der deutſchen Wirtſchaft zurückwirken. Karlsruhe, 7. Dez.(Eine Berufung Hell⸗ pachs an die Univerſität Heidelberg.) Wie aus Breslau mitgeteilt wird, hat der zur Zeit in Breslau tagende Reichsparteitag der Deutſchdemokratiſchen Par⸗ tei bekanntgegeben, daß der Staatspräſident a. D. Pro⸗ fef for Dr. Hellpach eine Berufung zur philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg für den ordentlichen Profeſſor erhalten hat. Oberſchefflens, 7. Dez.(Aus der Fremden⸗ legion zurück.) Der Sohn des hieſigen Tünchers A. Bopp, Adolf Bopp, iſt aus der franzöſiſchen Fremden⸗ legion zurückgekehrt. Er war an den Kämpfen in Marokko beteiligt, von wo nach fünfjähriger Dienſtzeit ſeine Entlaſſung erfolgte. 18 Furtwangen, 7. Dez.(Keine Weihnachts⸗ feiern.) Sämtliche hieſigen Vereine haben in Anbe⸗ tracht der herrſchenden großen Arbeitsloſigkeit und der infolgedeſſen ſo ſchlechten wirtſchaftlichen Lage vieler hie⸗ ſiger Familien beſchloſſen, dieſes Jahr keine öffentlichen Weihnachtsfeiern abzuhalten. Donauer ingen. 7. Dez.(Zur Mordtat Her⸗ nig.) Von Fachmänniſcher Seite wird mitgeteilt, de z bei der Abnahme des Telephons ſich herausſtellte, daß der junge Hennig die Leitung unterbrochen hatte. Er hat alſo ſeine Tat reiflich überlegt und wollte verhindern, daß jemand am Telephon um Hilfe rufen konnte. Schabenhauſen bei Villingen, 7. Dez.(Schon wie⸗ der ein Brandunglück.) Kaum ſind die Nachrichten über den letzten Brandfall in unſerer Gegend verhallt, muß ſchon wieder von einem Brandunglück berichtet wer⸗ den. In dem Hauſe des Theodor Peſch, Vater des Bür⸗ germeiſters und Fahrikanten Peſch, deſſen Anweſen erſt vor kurzem einem Brande zum Opfer fiel, brach Feuer aus. Von den Bewohnern des Hauſes wurde das Feuer, das im Kamin durch Entzündung des Glanzrußes aus⸗ brach, bald bemerkt, doch waren die Löſchverſuche ver⸗ gebens. Das Gebäude iſt bis auf den Grund niederge⸗ brannt. Das lebende Inventar konnte gerettet werden, indeſſen wurde das tote Inventar und die Erntevorräte nahezu vollſtändig verbrannt. Die Feuerwehren von Eſchach und Neuhaus trafen raſch an der Brandſtätte ein. Eine Rettung des Gebäudes war nicht mehr möglich. Der Abgebrannte war nur wenig verſichert. Dieſer zweite Unglücksfall, von dem die Familie Poſch innerhalb ſehr turzer Zeit betroffen wurde, erweckt allſeits großes Be⸗ dauern. N i Hügelsheim 7. Dez.(Bei lebendigem Leibe verbrannt.) Ein vierjähriges Mädchen wollte ſich abends am offenen Herdfeuer wärmen. Dabei gerieten die Kleider des Kindes in Brand. Bis die im Stall be⸗ ſchäftigten bedauernswerten Eltern und Straßenpaſſan⸗ ten zu Hilfe kommen konnten, hatte das arme Weſen ſchon ſo ſchreckliche Brandwunden erhalten, daß es trotz ärztlicher Hilfe unter qualvollen Schmerzen verſtarb. e ECC 8 Dr Königſtädten, 7. Dez. eines Fehlſchuſſes.) ſching prallte das Geſchoß auf dem hartgefrorenen Maurers von hier, lief in der Angſt, daß er mit de Gericht zu tun bekomme, weg und ließ ſich am Viadut von einem Güterzug überfahren. Geſtern früh fand man die Leiche am Bahndamm. Oberkienach. 7. Dez.(Tödlich verunglückt.) 5 einent hieſigen Gaſthaus ſtürzte der Jahre Saglbh In 7 ner Andreas Wolnes von Burghaus rücklings die Treppe hinunter und war ſofſort tot. Söllingen(Amt Raſtatt), 7. Dez.(Schredliche Fund.) Im Altrhein fanden Fiſcher bei Ausübung ihre einer menſchlichen Ob ein Verbrechen vorliegt, das allerdings ſchon 12 gere Zeit, vielleicht Jahre zurückliegen dürfte, muß 5 eingeleitete Unterſuchung ergeben. Die Leiche wurde 1 tographiert. Ob es ſich um einen männlichen oder weil“ lichen Körper handelt, iſt nicht mit Sicherheit erwieſen. Aus Nah und Fern. Haßloch, 5. Dez.(Die ägyptiſche Augen krankheit.) Trotz energiſcher Bekämpfungsmaßnah bildet die ägyptiſche Augenkrankheit immer noch eine? 6 men Plage der Bevölkerung. Sämtliche von der Krankheit bisher Befallenen bezw. Verdächtigen wurden durch den? chener Profeſſor Dr. Grumbacher und den Bezirksſchul⸗ arzt Behrend untersucht. Es wurden dabet mehrere ſchüler wurden ins neue Krankenhaus eingeliefert. krankheit hin zu unetrſuchen und ſämtliche Verſammm gen und Feſtlichkeiten wegen der damit verbundenen An⸗ ſteckungsgefahr zu verbieten. Hügelheim, 7. Dez.(Das alte Lied.) Als ſich ein vierjähriges Mädchen am offenen Herdſeuer wär' men wollte, gerieten die Kleider des Kindes in Brand. Bis die im Stalle beſchäftigten Eltern zu Hilfe kamen, hatte das Kind ſchon ſo ſchreckliche Brandwunden er⸗ litten, daß es trotz ärztlicher Hilfe unter großen Schmer- 1 11 von hier, der in Richtung Kusel abgeht, fuhr am Wackerberd zen ſtarb. Landsſtuhl, 7. Dez.(Der Eiſenbahnzug der Schafherde.) Der Perſonenzug 5,38 Uhr in die Schafherde des Schafzüchters Merkert von wenden, wobei 16 Schafe teils getötet und teils ſo ſch verletzt wurden, daß ſie geſchlachtet werden mußten.“ ft Zweibrücken, 7. Dez.(Folgender wirtſcha lichen Not.) Der gegenwärtige Krankenſtand bei hieſigen Ortskrankenkaſſe beträgt mit 4 Prozent des ſamtmitgliederſtandes etwa 70 Prozent mehr wie gleichen Zeit des vergangenen Jahres. Es ſind zul etwa 329 arbeitsunfähige Mitglieder in Krankenbehandluns⸗ f Ein großer Gebrauch wird von der Familienhilfe, 15 macht. ausgeſtellt. gericht.) In der letzten Sitzung wurde gegen ein gewiſſen Guſtasv Egell aus München franzöſiſchen Kriminalpolizei in Ludwigshafen unter Vorgabe meldete, er habe als Mitglied einer Geheil, organiſation„Bund des Weſtens“ für die Beſatzunag, Er zeleeß f behörde wichtige Schriftſtücke in ſeinem Beſitz. a dabei einige mit Siegeln und mit der Unterſchrift nie 5* von Kreſſenſtein“ verſehene Dolumente und verlangte oon für von der franzöſiſchen Kriminalpolizei eine Summe 1 1000 M. als„Vorſchuß“, um damit dem Ueberm est der Papiere 250 M. zahlen zu können. Für den wollte er ſich außer der Deckung ſeiner Unkoſten einen Photografenapparat kaufen mit dem er no ſische tere Dokumente photografieren wolle. Die franzö Kriminalpolizei ging jedoch auf den Vorſchlag Egells! ein ſondern verhaftete in kurzerhand und konnte, ihn elbſt dahin überführen, daß die„Dokumente“ von ihm g angefertigt waren. Das Urteil des Kriegsgericht lab ſe, auf 6 Monate Gefängnis und 200 Franken Gelwſteaz. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde gegen E Bosbach aus Ludwigshafen a. Rh., der der S angeſchuldigt war, verhandelt. Das Arteil lautete 10 Jahre Gefängnis. 4 Ein Menſchenſchickſal. Roman von Wilhelm Herbert 65. Fortſetzung.(Nachdruck verbo en.) „Ja,“ ſagte ſie tiefaufalmend, als empfinde ſie bei dieſen Worten ſchon Erleichterung.„Klarheit will ich! ſeit meiner mir! Ich habe keinen Freund außer Ihnen.“— ſette ſie mit ergreifendem Schmerze hinzu—„lehren Sie mich ſehen, zeigen Sie mir einen Weg aus dieſer Wirr⸗ „was wahre Freundſchaft vermag!“ nis— ich werde, wie es ende, immer dankbar ſein!“ Er beugte ſich auf ihre Finger nieder. „Sie werden verſtehen lernen,“ ſagte er innig, „Dann zog er ſich mit einer tadelloſen Verbeugung zurück. Wetterſtimmung brütete über Tal und Haus. Veri mied ſeine Frau und ſeinen Freund. Er konnte das um ſo leichter, als es in Säge und Fabrik genug zu ſorgen gab. Der Himmel hatte ſeine Schleuſen geöffnet. Es regnete Tage lang. Das Tal wurde förmlch überflutet. Brauſen, welches ſelbſt das Praſſeln der Alle Bergbäche traten über die Ufer. Neue Waſſerrinn⸗ ſale bildeten ſich. Ein ununterbrochenes Toſen und Regengüſſe überiönte, erſcholl von den Höhen nieder. Beſonders der große Bach, der in jähem Sturze nach dem Tale abfiel und ſeine Kräfte zum Betrieb der 0 ö 0 7 Säge ſpendete, machte allen Beteiligten ſchwerſte Sorge. Er war zum Strom angeſchwollen und wogte in brei⸗ ten ſchmutzig gelben Waſſermaſſen einher, Bäume und Felſen mit ſich rollend. Kein Wehr, kein Stauen war ihm mehr gewachſen. Donnernd warf er immer neue Fluten gegen die Säge, mit Balken und Steinen wie mit Sturmböcken gegen die Mauern anrennend. Die Uebereile, wies ſich nun im höchſten Grade verhängnisvoll. Die Fundamente zeigten ſich dem Anprall der Waſſermen⸗ gen nicht gewachſen. Tiefe Riſſe durchquerten das Ge⸗ mäuer, Senkungen traten ein und als am fünften Tag der Regen etwas nachließ und man eben wieder neuen Mut ſchöpfen wollte, brach plötzlich— trotz der drohen⸗ den Gefahr unerwartet— das Hauptgebäude mit ſürch⸗ terlichem Getöſe, eine breite, hohe Staubwolle in die Luft ſtoßend, in ſich zuſammen. 5 Für einen Augenblick war die Volksmenge ſtarr. welche ſich in der Nähe angeſammeit hatte. Weit eher war man darauf gefaßt geweſen, daß das Waſſer die Holzbrücke, die über den Bach führte, plötzlich mit ſich fortreißen würde. Der Einſturz der Säge kam den Leuten für den erſten Augenblick wie ein Traum, wie eine Sinnestäuſchung vor. Daß dort, wo eben ein ſtattliches Gebäude geſtanden, nur noch ein rauchender, dampfender Schutthaufen ſei— keiner wollte es ſaſſen. Dann erhob ſich ein Flüſtern und Murmeln, ein ängſtliches Fragen, Umſichſchauen und Suchen, ein ach⸗ ſelzuckendes Antworten— der Schrei einer Mutter, ver⸗ zweifelnde Angſtruſe e ner jungen Gattin durchgellten die Luft. Wo war der Sohn, der Mann? Hatte das niederbrechende Gemäuer ſie erſchlagen oder verſchüttet? Oder lagen ſie vielleicht noch heil und durch ein Wun⸗ der unverletzt unter einem Balken, einem Steinblock. der ihnen eine gütige Fügung als Schutzwand vorge⸗ baut, und harrten ſehnſüchtig auf Rettung? In ſolchen Gedanken lief das Volk auseinander. Hilfsbereit holte jeder und jede Schaufel und Pickel und bald begann ein wirres und haſtendes Gegrabe und Räumen auf der Unglücksſtätte, erſchwert durch die Ge⸗ fahr des Nachſturzes der übereinander getürmten Ge⸗ bäudetrümmer. Es war ein heißes Ringen und Mühen, mit dem die Leute der neidiſchen, ſtets mit neuen Gefahren dro⸗ henden Schuttmaſſe zu entreißen ſuch en, was ſie in ihrer ſteinernen Umarmung etwa noch an Menſchenleben feſthielt. womit dieſe aufgeführt worden waren, er⸗ ben 3— ä n⸗ Der Pfarrer hatte auf die Nachricht von dem wie⸗ glück entſetzt die Hände gefaltet. Kam denn immer der das Verderben vom Maienhof? iu den Dann griff er raſch nach ſeinem Hut, um meiner N Tröſtungen der Religion denen nahe zu ſein, die beim bedurften, um den anderen Mut und Ausharren Rettungswerke zuzuſprechen. f an Als er über den Hof ſchritt, ſchn tzte Martl dort 2 einem neuen Holzriegel für die Gartentür. ch 0 „Martl!“ ſagte der Pfarrer ernſt.„Der Bas die Sägemühle eingeworfen!“ auch Sein Tagwerker horchte auf. das dumpfe Getöſe gehört; aber wie alles, wa 1 wei⸗ halb des Pfarrhauſes vorging, hatte es ihn n. Ah,. da ſchau, die Evi! Wer hätt' glaubt, daß ſie 5 5 Arm' hätt' und die ganze Mühl umwerfen wenn ſie aus dem Bach rauftangt!“ trüſtet „Pfui!“ ſagte der Pfarrer erſtaunt und en! die „Wer wird ſich ſolchen Gedanken hingeben! 29 meht arme Evi ruhen! Ihr Geiſt brütet keine Rach 1 nach!“ war eben bei der plötzlichen Nachricht wieder el ihm aufgeſt egen. farke „Komm lieber und hilf retten!“ fuhr der fort.„Willſt immer gute Werke tun, um da Him kleinen Gotthelfl ein recht ſicheres Glück vom nal zu erbitten! Gibt's ein beiſeres Werk als den zuot e lichen beiſtehen, die velleicht in höchſter Tode“ en l Erſticken und Erdrücktwerden unter den Trüm gen? Und den armen Troſtloſen Hoffnung händeringend an der Einſturzſtelle ſtehen 1 Minute warten, daß man ihnen ihr Lieb Ser! den Trümmern zieht? Martl, da wartet d am Weg und will wa umſonſt rufen!“ t 0 verbanden der ſich am 19. Oktober vergangenen Jahres bel det b Landau, 7. Dez.(Franzöſiſches Kriege Er hatte woa ue 55 (Tragiſche Folge Beim Schießen mit einem Te⸗ Boden ab und drang einem Mädchen von hier leicht in den Obere ſchenkel. Der junge Schütze, der 22jährige Pflegeſohn eine⸗ Mün⸗ f Rü- fälle feſtgeſtellt. Nicht weniger als zwanzig Fortbildung 1 5 iſt beabſichtigt, die geſamte Einwohnerſchaft auf die Augen der 35 Täglich werden dafür etwa 30 Krankenſcheins e Der Knecht hing beſchämt den Kopf. Der alem von dir— laß ihn 7 5 Köln, 7. Dez.(Starkes Treibeis auf dem 4 hein.) Seit geſtern vormittag iſt der hein bei Köln en ü ſeiner ganzen Breite mit Eisſchollen bedeckt, ſo daß adele Schiffszüge in eiliger Fahrt Schutzhäfen aufſuchen es ußten. Wie weiter gemeldet wird, führen auch Moſel, dig, Nahe und Main ſtarkes Treibeis. Die Nahe iſt tt dei Bingen zugefroren. Auch der Binger Hafen iſt mit 2 iner Eisſchicht bedeckt. Bei Koblenz mußte wegen des I karten Treibeiſes die Schiffbrücke in den Sicherheitshafen ach Ehrenbreitſtein abgefahren werden. Berlin, 7. Dez.(Einbruch im Dienſtzimmer B17. des Vorfitzenden im Bothmer⸗ Prozeß.) Aus 1 Gr Dienſtzimmer des Vorſitzenden im Prozeß gegen die et Gräfin Bothmer, Landgerichtsdirektor Dr. Weſterkamp, es I Potsdamer Gerichtsgebäude ſind durch Einbruch die en ſovien der Briefe enkwendet worden, die an den ſukho⸗ hen Geiſtlichen, Pfarrer Warncke⸗Potsdam, gerichtet aten und die eine bedeutende Rolle in der Beweisauf⸗ ne lahme geſpielt haben. Dieſe Briefe ſollen nach dem Gut⸗ o achten des Gerichtsſachverſtändigen von der Gräfin Both⸗ b. ger geſchrieben worden ſein. Sie ſollten in der neuen Verhandlung noch anderen Sachverſtändigen vorgelegt erden. Die Originale ſewſt hat der Dieb nicht gefunden. . Wie gemeldet, iſt auch noch in einem anderen Zimmer es Landgerichtsgebäudes eingebrochen worden. Als Täter mt ein junger Mann in Frage, der vor dem Gerichts⸗ n; gebäude geſehen wurde. 15 5 di Berlin, 7. Dez.(Ueberall harter Winter.) 1 ie große Kältewelle, die über Mittel⸗ und Südeuropa 1 Preingebrochen iſt, hat ihren Kern in Süddeutſchland. l. memgegenüber mißt man in Spitzbergen augenblicklich . e 13 Grad. Hier hat nämlich ein Zyklon gewütet, durch den warme Luftmaſſen über die Nordſee, den Skagerrak 1 5 und die Oſtſee gejagt wurden. Von Norden nähert ſich 1 bemnach eine leichte Erwärmung. Nach den weiter hier . Beliegenden Nachrichten iſt die Oderſchiffahrt durch die n⸗ d ereiſung behindert, zum Teil ſchon ganz eingeſtellt. In der ſchwäbiſch⸗bayeriſchen Hochebene ſetzte geſtern abend dene ſtrenge Kälte ein, die ſich in Augsburg bis auf 20 9—4 Grad ſeigerte und auf dem Lande 23 Grad unter Null „betrug. In den Allgäuer Hochalpen herrſcht bei pracht⸗ d. dollem Sonnenſchein eine Kälte bis zu 26 Grad. Nach „ Meldungen aus Bern herrſchte geſtern im Schweizer Jura eine Kälte von 30 Grad. Auch in Nordfrankreich herrscht 15 eine außerordentliche Kälte. Starke Schneefälle werden don dort gemeldet. Auch in Dänemark nimmt der Frost 5 auernd zu, dagegen ſtieg das Thermometer in der Nähe don Königsberg und Memel über Null. Hier haben ſich 4 Alo die nordweſtlichen ozeaniſchen Einflüſſe mit der her⸗ anziehenden Lufterwärmung bereits ausgewirkt. 1 2 i. Potsdam, 7. Dez.(Senſationelle Verba. „ tung.) Auf Erfuchen des Potsdamer Unterſuchungs rich. erNeers wurde der Rittmeiſter Hermann von Oppen in Berlin e unter der Beſchuldigung des Kreditſchwindels in vier urFallen verhaftet. Oppen ſoll u. a. auf einen ſalſchen a echſel für 10000 Mark Wein, weiterhin drei wertvolle 9. Feppiſche ſich verſchafft haben, ohne ſie-zu bezahlen. Die 1 85 are ließ er nach der Wohnung ſeiner zurzeit abweſen⸗ en Mutter in Potsdam ſchaffen, wo er aber nicht wohnte, nd verkaufte ſie dort. le 5 Mö Augsburg, 7. Dez.(Lawinenunglück.) Vierzig 1 ed Ve Männer aus Lähn bei Reutte in Tirol ſtiegen auf die 5 döhen über ihrem Dorfe, um den letzten Reſt des zuberei⸗ 49 eten Bergheues einzubringen. Von zwei Diötzlich und k unnermutek losbrechenden Lawinen wurden acht Männer e ben neemaſſen begraben. Sechs konnten ſich ſelbſt % zder r ue ö er übrigen befrewen, zwei Burſchen, Adolf Nägele und Martin Koch, fanden den Tod, 19 „ München, 7. Dez.(Schweres Grubenunglü 4 en Auf der ſtaatlichen Kohlengrube er deiſſenberg in Oberbayern ereignete ſich ein ſchweres Gru⸗ ſt enunglück. Die drei Bergleute Karg, Sepp und Vogel 0 wurden ſchwer verſtümmelt tot aufgefunden, Als Ur⸗ che d ücks wi daß die drei Ar⸗ „ fache des Unglücks wird angenommen,. he eiter beim Steimpprengen auf einen nicht losgegangenen Schuß gekommen ſind und ihn zur Exploſion brachten. ch Vie drei Leichen wurden aus der Grube geborgen. lt Mindelheim(Schwaben), 7. Dez.(Aus Rache er⸗ e Rordet.) Nach dem Nikolausmarkt kam es in einer hie⸗ „ ſſgen Wirtſchaft zu einer ſchweren Bluttat. Der Händ⸗ 5 ber Fuchs pate den Händler Röder durch 19 Meſſerſtiche e an Kopf und Körper ſehr ſchwer verletzt. Röder ver⸗ farb nach ſeiner Verbringung ins Krankenhaus. Er hin⸗ erläßt eine Frau und drei kleine Kinder. Fuchs ſoll den Vermiſchtes. Die Haſchiſchorgien der Druſen. Einer der Haupt⸗ triebkräfte des raſenden Fanatismus der Druſen iſt ihr un⸗ gehemmter Haſchiſchgenuß, der ſich bei ihnen zu einer Art von öffentlichen Volksfeſten ausgewachſen hat. Dieſe Feſte werden in Abſtänden von etwa zwei Monaten ba⸗ gangen und man bereitet ſich auf ſie durch ſtrenges Faſten vor. Am Nachmittag des Feſtes werden auf den Dorf⸗ ſtraßen große Tiſche aufgeſtellt, auf denen die Krüge mit Haſchiſchwein aufgebaut werden. Ueber offenen Feuern werden auf den Straßen rieſige Mengen von Geflügel⸗ und Ziegenfleiſch gekocht. Die Häuſer werden mit Fak⸗ keln und Lampen illuminiert und bei Eintritt der Dun⸗ kelheit ſetzt man ſich zu Tiſch. Nachdem die Speiſen raſch hinuntergeſchlungen ſind, widmet man ſich dem Haſchiſch⸗ wein, der bald ſeine Wirkung erkennen läßt. Die Männer beginnen zu lärmen und ſingen die alten Kampflieder und Hymnen ihres Stammes. Bei fortſchreitender Trun⸗ kenheit beginnt man mit wüſten Tänzen, zu denen Flinten⸗ und Piſtolenſchüſſe unheimliche Begleitmuſik liefern. Wer kann ſchleppt ſich noch in ſeine Hütte, um den Rauſch aus⸗ zuſchlafen, die meiſten aber ſuchen ſich in der nächſten Straßenecke eine Zuflucht und der kommende Tag zeigt die unverwiſchten Spuren des nächtlichen Pandemoniums. 250 Fahrkarten in der Minute kann der neue Fahrkartendruckapparat herſtellen, den die Reichsbahn dem⸗ nächſt an ihren Schaltern einzuführen gedenkt. Ein kleiner ein⸗Drittel Motor treibt dieſe Druckmaſchine an, vermit⸗ tels deren der Schalterbeamte durch einen bloßen Druck auf einen Knopf die fertige Fahrkarte für jede gewünſchte Station(die bisherigen Apparate enthalten bis zu 30 Druckwellen für je einen Stationsnamen nebſt Fahrpreis etc. automatiſch drucken läßt. Die Apparate, die von der I. E. G. nach dem Patent Eller gebaut werden, ſind nicht einmal ſonderlich kompliziert, auch nicht übermäßig groß und können bequem, je nach dem verfügbaren Platz als Schalterfenſterapparate oder als Hängenapparate in den Schalterraum eingebaut werden und werden für die Reichs⸗ bahn eine erhebliche Koſtenerſparnis, für die Reisenden eine gleichfalls ebenſo erhebliche, wie erfreuliche Zeit⸗ und Aergererſparnis bedeuten. Das nächſte Patent, das die Reichsbahn nun an ihrer Schaltern einzuführen hätte, wäre eine automatiſche Geldwechſelmaſchine, denn der lei⸗ ſtungsfähigſte Schnelldruckapparat kann das Elend des Wartenmüſſens und damit des den— Zug— davon— fahren— Sehens nicht abſchaffen, wenn jeder dritte Rei⸗ ſende ſich als Großkapitaliſt entpuppt und mit einem Hundertmarkſchein zahlt. O Das Leben des Brillanten. William und Lawrence Bragg, Vater und Sohn, beide ſehr bekannte Forſcher auf dem Gebiete der Chemie und Phyſik, haben kürzlich nach⸗ gewieſen, daß auch die ſcheinbar tote Materie lebt und daß ſie nur für unſere eng begrenzten Sinne tot iſt. Ihre Verſuche machten ſie mit dem Brillanten, dem ſie nach und nach ſeine Geheimniſſe entriſſen haben. Die Natur und der e der ſtrahlenden Diamanten beſteht aus⸗ ſchließli aus belebten Kohleatomen, deren ſymmetriſche Anordnung das charakteriſtiſche Funkeln des Steines verurſacht. Zwölf Potronen und ſechs Elektronen bilden das Zentrum jedes Brillantatoms; um dieſen Kern kreiſt ein konzentriſcher Kern, deſſen innere Seite aus zwei Elektronen gebildet iſt, während die äußere deren vier hat. Die beiden Gelehrten haben die Schnelligkeit, mit der ſich die Elektronen in ihrem Lauf bewegen, auf etwa 2200 Kilometer in der Sekunde berechnet. Unſer„unge⸗ ſchulter“ Verſtand kann dieſe Bewegungen und dieſe Ge⸗ ſchwindigkeit nicht faſſen; lebendig bleibt aber trotzdem für alle die wiſſenſchaftliche Feſtſtellung, daß die für tot haltene Materie ein eigenes Leben lebt. Der Hut in der Türkei. Das ſeit längerer Zeit angekündigte türkiſche Geſetz, welches den europäischen Hut als Kopfbedeckung anbefiehlt und das Tragen des Fez oder des Turbans unter Strafe ſtellt, iſt vom Parla⸗ ment in Angora angenommen worden. Die Stärke der Regierung zeigt ſich darin, daß die ehemalige Oppoſition keinen Widerspruch zu erheben wagte und die Annahme i durch bloßen Zuruf ohne Abſtimmung er⸗ * Schiffbrüchig! Ein Dampfer landete in Newyork 22 völlig zerlumpte Matroſen, die er im Ozean aufge⸗ fiſcht hatte. Die Schiffbrüchigen waren 15 Tage lang auf dem Meere bei ſtürmiſcher See umhergetrieben, nach⸗ dem ſie in höchſter Not, um Hilfe herbeizurufen, ihr Schiff in Brand geſteckt hatten. Die letzten drei Tage brachten die Bedauernswerten ohne Nahrung und Waſ⸗ Aurd aus Rache gegenüber Röder verübt haben. ſer zu. a——— 2—— Winterſportliche Leibesübung. . Von Karl Meitner⸗ Heckert. WöEine ſchier rätſelhafte Anziehungskraft liegt in dem ö Wintchen: Winterſport! Die unbeſchreibliche Schönheit der di imterlandſchaft lockt mit tauſend Armen und wer einmal ö ode Freude ausgekoſtet hat, auf der ſpiegelglatten Eisfläche 8 der glatten Schneebahn dahinzuſauſen, der kann ſich N Wir Zauber nicht entziehen. So alt wie die Schönheit der 5 älteterlandſchaft iſt der Winterſport ſelbſt. Er iſt einer der 4 Abeſten Sportzweige, neben der Jagd vielleicht der älteſte. er erſt der Neuzeit war es vorbehalten— hauptſächlich die die allgemeine Einführung des norwegiſchen Skis— letzten nterſportliche Leibesübung auszuwerten. Noch in der un en Generation waren Winter und geheizter Ofen zwei 5 zertrennliche Begriffe. Erſt um die Jahrhundertwende für man in Sportkreiſen erkennen gelernt, daß der Winter 8 den Sport keine„troſtloſe Jahreszeit“ iſt, und daß für win Sportler der äſthetiſche Genuß und die Heilkraft im melserlichen Sonnenglanz, klarer Luft, leuchtender Him⸗ jet sfarbe ungeahnte Vorteile bieten. Der Winterſport Ai ſich aus zwei Faktoren zuſammen: aus dem Winter⸗ * und der ſportlichen Tätigkeit. Das Winterklima weiſt 110 allgemeinen die nur dem Höhenklima eigentümlichen 2 Farmen im verſtärkten Maße auf: Trockenheit der Luft, 0 onnung, Temperaturunterſchiede, Keimfreiheit. Luft⸗ da kenheit ſtellt den beſten Iſolator gegen Wärmeverluſt f f 2 natürliche Winterſonnenbeſtrahlung bewirkt in ihrer 0 zntenſivität geſteigerten Stoffwechſel. Die beim Winter⸗ 9 Aust notwendige Häufigkeit der Atemzüge ergibt raſchen * fäurtauſch der verbrauchten Luft, Verringerung der Kohlen⸗ ne reſpannung im Blut, was gleichbedeutend mit der Er⸗ 3 idem und Vermehrung der Blutbeſtandteile iſt. Der 5 M bare Ausdruck dieſer Erſcheinungen iſt Erhöhung der 5 uskelleiſtung, Abhärtung der Haut und Wechſel des Aunmungs⸗ und Empfindungsvermögens im Sinne der walbeiterung und Belebung. Erſchöpfungsvorſtellungen e— nach richtigem Training!— leicht überwunden, örd Selbſtrertrauen hebt ſich. Wie jeder andere Sport, ſo n ert der Winterſport erhöhte Muskeltätigkeit. Sein entlicher Vorzua vor vielen anderen Sportarten iſt aber. daß ncht einzeſne Muüskergrüppen einſeitig geübt werden, ſondern daß die geſamte Muskulatur, nicht nur die Mus⸗ kulatur der Gliedmaßen, ſondern auch Herzmuskel und Lungen in Anſpruch genommen und in ihrer Entwicklung gefördert werden. Die„Kraft“ iſt bei Ausübung des Winterſports ein wichtiger, aber nicht der wichtigſte Faktor. Viel weſentlicher iſt die Stählung des Nervenſyſtems. Erſt dann iſt man für winterſportliche Leibesübungen richtig trainiert, wenn man gelernt hat, jede Kraftvergeudung zu vermeiden, jede Uebung mit einem Mindeſtmaß von Kraftleiſtung auszuführen. Denn nur dann iſt der Körper befähigt zu der im Winterſport oft beanſpruchten: Dauer⸗ leiſtung. Das Training, das uns dieſes Ziel erreichen läßt, iſt alſo in hohem Maße: ein Training des Nervenſyſtems, von dem alle Impulſe zur Bewegung ausgehen, und von dem ſie geregelt werden. Der Skiläufer, der in ſauſender Fahrt oder nach kühnem Sprung allen Fährniſſen und Ueberraſchungen gewachſen ſein ſoll, muß Muskeln und Nerven beherrſchen gelernt haben. Dem Bobfahrer oder Rodler kann ein Stein, ein Aſt gefährlich werden, wenn er nicht in Bruchteilen von Sekunden die Gefahr abſchätzen, Entſchluß faſſen, die Selbſtbeherrſchung bewahren kann. Der Winterſport fördert im höchſten Sinne: Schlagfertigkeit, Gewandtheit, Geiſtesgegenwart, aber auch Beſonnenheit. Denn der richtige Sportsmann wird bei den winterſport⸗ lichen Leibesübungen nicht mutwillig die Gefahr heraus⸗ fordern. Skiläufer dürfen nie vergeſſen, daß Sporttouren und übungen im Hochgebirge große Anforderungen an Erfahrung, Ausdauer und Zähigkeit ſtellen, denen der Anfänger erſt gewachſen iſt, wenn er ſich in ernſteſtem Training dafür vorbereitet hat. Die ſubjektive Gefahr iſt die größte beim Winterſport. Und ihr kann man mit Be⸗ ſonnenheit immer begegnen. Der Winterſport eignet ſich für jedermann, deſſen Körper normale Leiſtungsfähigkeit aufweiſt. Alle Sportler, die körperliche Bewegung und Freiheit, die ihnen während der„ſchönen“ Jahreszeit Fußball, Tennis, Schwimmen, Leichtathletik, Rudern uſw. in freier Luft gewähren. zur Winterszeit nicht miſſen wollen, gehören auf den Winterſportplatz. Triumph der Mode. Die Sterne des Pariſer Mode⸗ himmels ſind von den Sportplätzen und aus den Bade⸗ orten der großen Welt im altgewohnten Turnus auf die Tribünen der Kammer und in die Logen der Theater zurückgekehrt. Diesmal aber ſcheinen die Senſationen des Winters die des Sommers ſchlagen zu wollen. War ehe⸗ mals der ſommerliche Strand oder Rennplatz der Ort. wo ſich modiſche Sensationen und Excentrizitäten ihre Re⸗ korde holten, ſo iſt es diesmal die Kammertribüne und das Foyer. Die getreue Macht der Mode, das Kunſr⸗ gewe be, ſcheint abgewirtſchaftet zu haben und die hohe Kunſt iſt als fügſame Dienerin an ſeine Stelle getreten. Echte Malerei und Zeichnung hat Stickerei und Batik⸗ arbeit verdrängt, Vlaminck, Matiſſe, Pascin, Signac und andere ſtehen im Dienſte der Mode. Volkswirtſchaft. d Marktberichte vom 7. Dezember. Mannheimer Produktenbörſe. Auf die wieder erhönten Auslandsforderungen und die Erwartung, daß die Rhein⸗ ſchiffahrt noch heute eingeſtellt werden dürfte, war die Stimmung für nahe und greifbare Ware befeſtigt. Man verlangte für die 100 Kilogramm dahnfrei Mannheim: Weizen inl. 25,50 bis 27,50, ausl. 3250 bis 34,50, Roggen inl. 18,75 bis 19,25, ausl. 21,50 bis 22, Brau⸗ gerſte 23,50 bis 26,75, Futtergerſte 19,25 bis 19.50, Hafer inl. 18 bis 19,50, ausl. 20 bis 23, Mais mit Sack 21 bis 21.25, Weizenmehl Spezial O 42,50 bis 43, Wer⸗ zenbrotmehl 32,50 bis 33, Roggenmehl 29,50 bis 30,50, Weizenkleie 11,50. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum heuligen Schlachtviehmarkt waren zugetrieben und wurden per 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt: 171 Ochſen 23 bis 57. 112 Bullen 38 bis 54, 529 Kühe urd Kinder 14 bis 58, 470 Kälber 50 bis 75, 174 Schafe 20 bis 30, 2710 Schweine 68 bis 85 Mark. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kélbern mittelmäßig, ausverkauft. mit Schweinen ruhig. Ueberſtand. Mannheimer Wochenmarktpreiſe. Nach den Feſtſtel⸗ lungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem Na Wochenmarkt pro Pfund verlangt und bezahlt: tartoffeln 4,5 bis 5, Br nen 30 bis 35, Wirſing 12 bis 15. Weißkraut 5 bis 6, Rotkraut 12 bis 15, Blumen⸗ kohl Stück 30 bis 60, Karotten 10 bis 12. Gelbe Rüben 10. Rote Rüben 10 bis 12, Erbſen 30 bis 45, Spinat 30 bis 35, Zwiebeln 10 bis 1, Knoblauch Stück 5 bis 15, Endwienſalat Stück 10 bis 20, Feldſalat 110 bis 160, Meerrettich Stück 30 bis 70, Rosenkohl 45 bis 50, Sellerie Stück 10 bis 60, Aepfel 15 bis 45, Birnen 40 bis 70, Süßrahmbutter 240 b's 270, Landbutter 200 bis 230, Eier Stück 12 bis 22, Hahn geſchlachtet Stück 300 bis 750, Huhn geſchlachtet Stück 300 bis 750, Enten geſchlachtet, Stück 700 bis 1200, Gänſe geſchlachtet St. 1000 bis 1700, Rindfleiſch 100 bis 110 albfleiſch 180 Schweinefleiſch 140, Hammalfleiſch 100. Gefrierfleiſch 87. Frankfurter Produktenbörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei feſter Tendenz Weizen, neuer 26,25 bis 26,75, Roggen, inl., 18,50 bis 18,75, Sommer- 5 24 bis 26,50, Hafer, inl., 18,75 bis 22, Mais 21 1s 21,25, Weizenmehl 42,50 bis 43, Noggenmehl 27.50 bis 28, Weizenkleie 11,25 bis 11,50, Roggenkleie 11,25 bis 11,50, Erbſen 30 bis 36, Heu 10 bis 10,50, Stroh 5,50 bis 6, Biertreber 18,50 bis 18,75, alles in Gold⸗ mark je 100 Kilogramm. Die Notlage der Landwirtſchaft. Das preußiſche Land⸗ wirtſchaftsminiſterium hat ſowohl der Reichsregierung, wie der preußiſchen Staatsregierung eine Denkſchrift über die Notlage der Landwirtſchaft und die zu ihrer Behebung notwendigen Maßnahmen geſandt. Das wichtigſte Erfordernis für die Wiedergeſundung der Land⸗ wirtſchaft ſieht die Denkſchrift in der Wie derher⸗ ſtellung des Preisgleichgewichtes von land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſen und Bedarfsgegenſtänden. Großer Wert wird auf eine umfangreiche Regelung des landwirtſchaftlichen Kreditweſens gelegt, da die Landwirtſchaft heute im weſentlichen auf kurzfriſtige Perſonalkredite angewieſen ſei. Die Perſonalſchulden der preußiſchen Landwirtſchaft werden auf etwa 1,5 Milliarden Reichsmark beziffert, von denen noch etwa 820 Millionen vor der nächſten Ernte abgedeckt werden ſollen. Als Heil⸗ mittel wird die Umwandlung großer Teile der Perſonal⸗ ſchuld in tragbare Realſchuld bezeichnet. Die Aufnahme weiterer Auslandskredite wird als unumgänglich notwendig bezeichnet, wobei verſucht werden müſſe, die Anleihebedin⸗ gungen günſtiger als bisher zu geſtalten. deere Sport und Spiel. Fiußball⸗Ergebniſſe des Sonntags: Rheinbezirk: Phönix Ludwigshafen— V. f. L. Neckarau 3:1, 0s Mannheim— V. f. R. Mannheim 1:1, Sp.⸗V. Waldhof— Sp.⸗V. Darmſtadt 1:0, Fc. Pirmaſens— 03 Ludwigshafen 4:5, 07 Mannheim— Viktoria Griesheim 3:0, Vorwärts Mannheim— Olympia Lampertheim 3:0, Anion Darmſtadt— Phö⸗ nir Mannheim 0:9, Feudenheim— Sp.⸗V. Sandhofen 4:3, F.⸗V. Speyer— V. f. R. Kaiſerslautern 90, F.⸗B. Frankenthal— F.⸗V. Kaiſerslautern 4.0, Sp. Vg. Mundenheim— V. f. R. Pirmaſens 623, Union Ludwigshafen— Sp.⸗Cl. Pirmaſens 3:2, Pfalz Pir⸗ maſens— Arminia Rheingönheim 3:4, V. f. R. Frie⸗ ſenheim— 04 Ludwigshafen 1:6. Bezirk Bayern: 1. F.⸗C. Nürnberg— Sp.⸗Vg. Fürth 3: 1. Bayern München— Wacker München 5:0, Schwaben Augsburg— ASV. Nürnberg 315. Bezirk Württemberg⸗Baden: Kickers Stuttgart— FC. Freiburg 2:11 V. f. R. Heilbronn— V B f Stuttgart 2: 1, FC. Birkenfeld— Sp.⸗Cl. Stuttgart f 2:4 abgebrochen. Mainbezirk: FC. Hanau 93— Helvetia Frank⸗ furt 2: 1, Viktoria Aſchaffenburg— Union Niederrad 8:2, F. Sp.⸗V. Frankfurt— Eintracht Frankfurt 1:11 Germania Frankfurt— Kickers Offenbach 3:21 Bezirk Nheinheſſen⸗Saar: Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen 2:1, F.⸗V. Saarbrücken— Sp. ⸗ Vg. Griesheim 7:1, 1. F.⸗C. Idar— SV. Wiesbaden 4:0, Sp.⸗Gem. H öchſt— Mainz 05 4:0] Weſtdeutſchland: Alemannia Dortmund— B. f. B. Dortmund 4:4, Preußen Duisburg— Sp.⸗B. Duis⸗ burg 2:1, Hamborn 07— Union Krefeld 2:2, 04 Düſſeldorf— Schwarz⸗weiß Barmen 5:4, n Köln— Tura Bonn 6:6, Cl. f. R. Köln— BC. Köln 4:4, SV. Mülheim— Köln 99 3:7, V. f. B. Aachen — Jugend Düren 6:3,] Fortuna Düſſeldorf— Schwarz⸗weiß Eſſen 2:4, Buer 07— Düſſeldorf 0 11:0. BV. Alteneſſen— Turu Düſſeldorf 5:3. Rhenania ————————— . 0 1 ä——— Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 8. Dezember. Mmittellungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 1. Verſchiedene Stundungsgeſuche werden 2. Die Gebühr für die Viehzählung wird 4. Dezember. genehmigt. feſtgeſetzt. Gemeindewald wird genehmigt. 3. Die Anſchaffung von 30 Niſtkäſten für den 4. Das Aufmachen von Holz und Wellen wird dem Steigerer Thomas Maas zu den früheren üblichen Bedingungen übertragen. 5. Dem hieſigen Kriegerbund werden zur Verteilung an die bedürftigen Altveteranen 200 Mk. überwieſen. 6. Den hieſigen Erwerbsloſen wird unter den gleichen Be⸗ dingungen und in gleicher Menge wie in Mannheim für die Wintermonate Brennmaterial zugewieſen 7. Gegen einen Einwohner wird wegen Beleidigung der Obleute der Feuerwehr Strafantrag geſtellt. 8. Von dem Gemeinde⸗ garten in der Bahnhofſtraße wird dem kah. Schweſtern⸗ verein ein Geländeſtreifen von 2,50 m Breite zum Preiſe von 4 Mk. pro qm käuflich überlaſſen 9. Zum ange⸗ borenen Bürgerrecht werden zugelaſſen: 1. Techniker Karl Friedrich Ditſch, 2. Schmied Ernſt Valentin Kreutzer. Noesheim. Der Fahrplan für den Autobusverkehr hat ſeit vorgeſtern einige nicht unweſentliche Aenderungen erfahren. Faſt alle Fahrzeiten ſind geändert, einige neue Fahrten ſind eingelegt, ohne daß die O. E. G. offiziell die Aenderung der Fahrzeiten bekannt gab. Es wäre doch wünſchenswert, daß derartige Aenderungen recht⸗ zeitig bekannt gemacht würden, denn ein Warten oder gar verpaſſen des Autobus iſt beſonders bei der jetzigen Witterung keine angenehme Sache. — Entſchädigung der Schöffen, Geſchworenen und Vertrauensmänner. Wie aus einer Verfügung des Preu⸗ ßiſchen Juſtizminiſters hervorgeht, tritt er im Einverneh⸗ men mit dem Reichsjuſtizminiſterium der Auffaſſung bei, daß bei Bemeſſung der Dauer der Dienſtleiſtung der Schöffen, Geſchworenen und Vertrauensmänner die auf die Reiſe verwendete Zeit mit einzurechnen iſt. ——— unzulängliche Briefumſchläge. Mit Rückſicht dar⸗ auf, daß noch erhebliche Beſtände an Briefumſchlägen vor, anden ſind, bei denen die Abſenderangabe, ver⸗ bunden mit auffälliger Reklame, ſich über den größten Teil der Vorderſeite erſtreckt, ſollen ſolche Umſchläge, in der Voraushetzung, daß die vorbezeichneten Angaben den Poſtbetrieb nicht weſentlich erſchweren, die Deut⸗ lichkeit der Aufſchrift ſowie die Anbringung der Stem⸗ pelabdrücke und der poſtdienſtlichen Vermerke nicht be⸗ einträchtigen, noch bis zum 31. Dezember 1926 zur Poſt⸗ beförderung zugelaſſen werden. Wetterberichte der Karlsruher Landeswetterwarte. Während bet uns außergewöhnliche Kälte herrſcht, werden im hohen Norden verhältnismäßig niedere Kälte⸗ grade notiert. In Spitzbergen nur 13 Grad, in der franzöſiſchen Schweiz wurden 25 bis 34 Grad unter Null feſtgeſtellt, in St. Moritz 20 Grad, in Böhmen 20 bis 24. Grad, in höheren Lagen ſogar 30 Grad. In Schweden und Norwegen hat die Kälte bereits 33 Grad erreicht. In der Oſtſee hat ſich ſtellenweiſe bereits Eis in Stärke von 8 bis 10 Zoll gebildet. Auch in Italien herrſcht ſcharfer Froſt. In Mannheim betrug die Kälte in der vergangenen Nacht, ebenſo wie in der Nacht zum Sonntag, 12,6 Grad. Die Erwärmung am Tage iſt meiſt nur gering. So war es geſtern mittag noch 6,8 Grad kalt. Heute morgen dauerte die Kälte mit 12,2 Grad un⸗ vermindert an. Vorausſichtliche Witterung: Von Weſten und Norden vordringender Tiefdruck läßt eine Abnahme der Kälte erwarten. Am Mittwoch: gelinde, wolkig.— Am Donnerstag: etwas kälter, ab⸗ wechselnd heiter und wolkig, ſtrichweiſe Nebel, kein oder geringe Niederſchläge, Folloadlonſt-Oranung in der falhal. irche Miſſionsordnung der Männerwoche. Dienstag: 2 Uhr A dacht mit Anſprache an die neuen Erſt⸗ kommunmikanten und ihre Eltern.— ½8 Uhr Männerpredigt in der Kirche, Jünglingsprediat im Induſtrteſaal. Mittwoch morgens ½6 Uhr hl. Meſſe.— 6 Uhr Männerpredigt. 7 Uhr Rorateamt— ½8 Uhr Männerpredigt, Stimmen aus unſerem Leſerkreis. (Für Artikel unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion nut die preßgeſetzliche Verantwortung.) Ranalanschlüsse an der Hauptstrasse. Im Zuſammenhang mit der im Frühjahr erfolgenden Pflaſterung der Hauptſtraße, wurde vom Bürgermeiſter⸗ amt einer Reihe von Anwohnern derſelben eine Ver⸗ fügung zugeſtellt, nach der bis zum 15. 1. 26 eine Anzahl Kanaliſationsarbeiten(3. B. Dachrinnen, unter irdiſche Regenrohranſchlüſſe) auf Koſten der Beteiligten auszuführen ſind. Die Verfügung iſt auf eine alte orts⸗ polizeiliche Vorſchrift geſtützt, die aus den Jahren 190 bezw 1914 ſtammt, alſo aus einer Zeit, in der es verhältnismäßig leichter geweſen wäre, die entſprechenden Koſten aufzubringen. Es iſt jedoch bei dem heutigen Geld⸗ und Kreditmangel und dem faſt vollſtändigen Ruhen des Warenverkehrs gänzlich ausgeſchloſſen, daß jemand in der kurzen Friſt ſich irgendwie die Mittel zur Koſtendeckung, die ſich zum Teil weit über 100 Mk. belaufen, beſchaffen kaun. Dieſe Forderung ſtellt für die an ſich ſchon ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden Betriebe eine nicht zu ertragende Belaſtung dar. Es liegt deshalb nahe, daß ſich die Gemeinde, wenn ſie im Intereſſe der Allgemeinheit den Anwohnern der Hauptſtraße beſondere Laſten auferlegt, ſich an dieſen Ausgaben in angemeſſener Weiſe beteiligt. Zum mindeſten aber muß gefordert werden, daß ſie die nötigen Mittel vorläufig vorſchießt, d. h. einen Weg findet, demgemäß dieſe Laſten langſam und in erträglichem Maße abbezahlt werden können In dieſem Zuſammenhang ſoll noch darauf hingewieſen werden, daß die vermutlich notwendige Herſtellung eine Bürgerſteiges mehr oder weniger den Anwohnern der Hauptſtraße zur Laſt fallen dürfte. Indem wir au darauf hinweiſen, hoffen wir, daß eine zufriedenſtellende Regelung gefunden werden wird. Einer für Viele. — Redaktion, Druck und Verlag; G. Zimmermann Ww., Inh G. Härdle, S ckenheim 4. 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Cue Hen Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. bein Se enbeun. Heute Abend ½9 Ahr Geſamtprobe 8e 00 4445 4.05 r db 200 765 3 l Für die Weihn achtsbäckersi: A likel in bester Quant Jaoß duet Neekarauerstrasse 27. al Eine ſlvige zu verkaufen. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl, Zahn- Elecirie Koh Koh Der Vorſtand, A. Sperrbezirk. Die Gemeinde Altlußheim bildet einen Sperr⸗ B. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk(A) wird ein Beobach⸗ § 165 ff. der Aus⸗ zum Reichsviehſeuchengeſetz erwartet Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen Wärmeflaschen Aexte- Beile ſenfüller lenkasten 5 Echter Weinbrand 3 225. 2.0 f ˖ Helios 755. a 8 lurnverein boctengeim ge e Sägen 5 Weinbrand Beisl 176.100 heute Nvend punkt 9 Abr] Erhält dle bal buen Jaucheschöpfer.. weiss. Verhütet Zahnstein 5 5 Kirſchwaſſer, Zwelſchgenwaſſer Turn s- Slgund. ee, e Fr. Wagner Nachf. Der Vorſtand. ſloorg Nöler. Arac— Mul Inhaber W Höllatio C 15 km Umkreis. In den Umkreis von 15 km vom Seuchenort Mannheim, den 3. 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