reis: Für den Monat Jan. 1.40 Goldmk. fre: ing aus. Anzeigenpreis Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldyfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). —— does md Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Heldaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Die ſchwierige Negierungsbildung. Demokraten und Volkspartei als Gegenſpieler Berlin, 16. Januar. Der nämliche methodiſche Fehler, der zweimal bei den Verhandlungen über die Große Koalition begangen wurde, hat ſich bei der Bildung des zweiten Kabinetts Luther wiederholt: ſtatt ein fertiges Programm durch den mit der Regierungsbildung Beauftragten den Par⸗ teien vorzulegen, läßt man die Parteien Münſche äußern, die ſich naturgemäß ſtark durchkreuzen und im Reichstag den Ausdruck„Börse mit Miniſterpoſten“ populär werden ließen. Man iſt nämlich mitten in den Perſonalfra⸗ gen, nachdem man lange betont hatte, dieſe kämen erſt * 2 zweiter Linie in Betracht. Gerade in dieſer zweiten Liinie gibt es aber die Schwierigkeiten, die noch gar nicht du überſehen ſind. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich nur um die Frage, wie die Fraktionen ſich in dem Kabinett vertreten ſehen wollen. 5 0 * Es iſt begreiflich, daß die Fraktionen den Wunſch haben, möglichſt ſtark und praktiſch wirkſam im Kabi⸗ nett vertreten zu ſein, und ſo wollen die Demokra⸗ ten, daß weder der mögliche Finanzminiſter Reinhold, der dem Reichstag nicht angehört, noch gar der vielleicht doch im Kabinett bleibende Reichswehrminiſter Geßler als eigentliche Vertretung der Fraktion angeſehen werden. Die Fraktion hat ſich dafür ausgeſprochen, daß ihr das IJInnenminiſterium zur Verfügung geſtellt werde; auf der anderen Seite hat die Deutſche Volkspartei nach anfänglicher Zurückhaltung den Abg. Curtius als ihren Kandidaten für das Innenminiſterium genannt. Darüber war dann eine regelrechte Kampfſtimmung entſtanden, in der die Demokraten darauf hinwieſen, daß ſie wohl mit der Volkspartei gemeinſam Außen⸗ und Wirtſchaftspoli⸗ tik machen könnten, daß aber die Beſetzung des Innen⸗ miniſteriums für die Demokraten wegen des Schutzes der republikaniſchen Staatsform eine unabweisbare Bedin⸗ gung ihrer Mitarbeit ſei. Die Deutſche Volkspartei will aber neben dem Außenminiſterium ein ſogenanntes ſtar⸗ tees Miniſterium beſetzen, und wenn der Zentrumsabgeord⸗ nete Lammers Wirtſchaftsminiſter wird, ſo bleibt vermut⸗ lich das Innenminiſterium als Streitobjekt übrig, da das ſchwierige Finanzminiſterium nicht das Ziel aller 3 a Sehnſucht iſt. 1 242 7 2 5 2 5 Für den Poſten des Reichsarbeitsminiſters wird jetzt 33 auch der demofratiſche Abgeordnete Erkelenz genannt, der gewerkſchaftlicher Fachmann iſt und dann in Frage käme, wenn das Zentrum das Juſtiz⸗, Wirtſchafts⸗ und Ernährungsminiſterium beſetzen ſollte. Das mit dem Jiuſtizminiſterium verbundene Miniſterium für die beſetzten Sebiete wird dabei nicht beſonders angerechnet. Ueber die Beſetzung des Reichswehrminiſteriums iſt noch nichts bekannt. aber am Freitag abend wußte man, daß der Reeichspräſident einen perſönlichen Appell an Dr. Geßler Demokraten Dr. Geßler ſchon im erſten Kabinett Luther nicht als Vertrauensmann der Fraktion, ſondern als Fach⸗ miniſter betrachtet hatten, würde ſein Verbleiben die 99 en der anderen Miniſterien nicht weiter beein⸗ uſſen.. Die Verhandlungen bis Montag vertagt. 4 Die Regierungsver handlungen haben am Sonnabend einen weſentlichen Fortſchritt gemacht. Zwar 1 wurde troß mehrfacher Veſprechungen noch keine end⸗ gültige Einigung erzielt. In den letzten Verhand⸗ lungen, die bis 6½ Uhr abends währten, verzichtete die Deutſche Volkspartei auf das Reichs⸗ innenminiſterium zu Gunſten der Demokraten. Als Miniſter ſind zurzeit die demokratiſchen Abgeordneten 1 Koch, Kölz und Dietrich⸗Baden in die nähere Erwägung gezogen worden. Es verlautet, daß Reichs⸗ kanzler Dr. Luther dem Direktor des Schaaffhauſenſchen Bankvereins, Bürger, das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium vorgeſchlagen habe. Deſſen Annahme ſteht noch aus. Die Verhandlungen wurden darauf auf Montag nachmittag vertagt. Die Verhandlungen am Sonnabend drehten ſich aus⸗ d ſoließlich um die Perſonalfragen. Es hat ſich gezeigt, daß gerade dieſe Fragen die ſchwierigſten der ganzen D Luther die Initiative völlig den Fraktionen überlaſſen hat. weifellos wären die Verhandlungen leichter vonſtatten gangen, wenn Dr. Luther ſelbſt eine Liſte ſeiner zu⸗ igen Mitarbeiter aufgeſtellt und dieſe den Fraktionen Dr. Marx gemacht, als er in einer Situation, die der heu⸗ en durchaus ähnlich ſieht, ebenfalls ein Minderheits⸗ Abinett, das ſich auf Zentrum, Demokraten und Deutſche Akspartei ſtützte, bildete. a ſt ſteht bereits, daß das Zentrum, das in der künf⸗ ſein wird, in dem neuen Kabinett mit vier Miniſtern ver⸗ treten ſein wird. Das Reichsarbeitsminiſterium behält N Brauns, das Juſtizminiſterium erhält beſtimmt Dr. Marx. Die Fei en Seu für die übrigen zwei Si richt hervorgeht, noch nicht de 1 r 15 find, wie aus obigem immt.. 5 Kabinettsbildung ſind. Erſchwerend kam hinzu, daß Dr. ntiert hätte. So hat es ſeinerzeit auch der Kanzler Regierungskoalition die ſtärkſte Regierungspartei Deutſcher Schritt in der Beſatzungsfrage. Hinweis auf die ernſten Folgen. b Berlin, 18. Januar. Entſprechend dem vom Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages angenommenen Antrage, die von der Reichs⸗ regierung eingeleiteten Bemühungen um Herabſetzung der fremden Beſatzungsſtärken auf die Zahl der früheren deutſchen militäriſchen Belegung und um eine dem Zweck des Vertragswerkes von Locarno entſprechende Regelung des Beſatzungsregimes auf das energiſchſte fortzuſetzen, hat die Reichsregierung ihre Miſſionschefs in den Hauptſtädten der Beſatzungsmächte veranlaßt, ſich darüber Gewißheit zu beſchaffen, ob der in den letzten Tagen wiederholt erörterte Beſchluß des Unterausſchuſſes der Botſchafterkonferenz auf Feſtſetzung der Beſatzungsſtärke nicht unter 75900 Mann tatfſächlich gefaßt worden iſt. Die in dieſer Richtung auftragsgemäß unternommenen diplomatiſchen Schritte haben das Ergebnis gehabt, daß nunmehr als feſtſtehend gelten kann, daß dieſer Beſchluß tatſächlich gefaßt worden iſt. Auf Grund dieſer Feſtſtellung hat die Reichsregierung nunmehr durch ihre diplomatiſchen Vertreter bei den in Frage kommenden Regierungen Proteſt gegen dieſen Beſchluß des Botſchafterausſchuſſes eingelegt und dabei auf die ernſten Folgen aufmerkſam machen laſſen, die eintreten müßten, wenn die Botſchafterkonferenz ſich den Beſchluß ihres Unterausſchuſſes zu eigen machen 1 Der Botſchafter in London hat dem Foreign Office ſeinen Beſuch angekündigt und auch den Zweck ſeines Schrittes bekannt gegeben. Allerdings handelt es ſich hierbei nicht um die erſten deutſchen Vorſtellungen, vielmehr iſt von deutſcher Seite ſchon gleich nach dem Bekanntwerden des Beſchluſſes durch die Meldung des„Daily Telegraph“ eine diplomatiſche Aktion größeren Stils eingeleitet worden, die zum Ziele hat, die in Locarno gemachten Zuſicherungen ſinngemäß auch in der Frage der Beſatzungsſtärke baldigſt einzulöſen. In einer Reihe mündlicher Erörterungen hat die deutſche Regierung durch ihre Miſſionschefs die Regierungen der Beſatzungsmächte auf die außerordentliche Beunruhigung hinweiſen laſſen, die dieſe Meldung in Deutſchland ausgelöſt hat. Es dürften nunmehr noch im Laufe des Januar eingehende Beſprechungen ſtattfinden, ſo daß es nicht unmöglich ſein wird, vor dem Beſchluß der Bot⸗ ſchafterkonferenz eine Verſtändigung über die künftige Beſatzungsſtärke im Rheinland zwiſchen Deutſch⸗ land und den alliierten Regierungen herbeizuführen. * 27 Die Abrüſtungs⸗Konferenz. Teilnahme Rußlands, doch nicht in der Schweiz. S Moskau, 17. Januar. Wie amtlich gemeldet wird, hat die ruſſiſche Regierung beſchloſſen, an den Arbeiten der Vorbereitenden Abrüſtungs⸗ kommiſſion teilzunehmen und nichts gegen eine Ve⸗ teiligung von Sachverſtändigen an den Arbeiten der Vor⸗ bereitungskommiſſion für Wirtſchaftsfragen einzuwenden, wenn beide Kommiſſionen nicht auf Schweizer Boden zuſammenberufen werden. Zu dem Thema der Abrüſtung wird in Berlin bekannt, daß vorausſichtlich noch vor Beginn der im Februar in Genf vorgeſehenen internationalen Vorkonferenz es zu wichtigen Zuſammenkünften der führenden Staatsmänner der beteiligten Großmächte kommen wird. Die jetzt bevorſtehende Begegnung zwiſchen Chamberlain und Briand bildet lediglich den Auftakt zu einer allgemeinen Ausſprache der Staatsmänner, die vor⸗ ausſichtlich noch zu Anfang Februar herbeigeführt wird. Soweit hierbei der deutſche Außenminiſter in Frage kommt, müſſen alle näheren Dispoſitionen bis zum Amts⸗ antritt des neuen Kabinetts und bis zur Entſcheidung der akuten außenpolitiſchen Fragen abgewartet werden. Reichsrat. Zwei Beſchlüſſe in der Erwerbsloſenfürſorge. d Berlin, 16. Januar. Der Reichsrat genehmigte heute zwei neue Verord⸗ nungen zur Erwerbsloſenfürſorge. Die erſte Verordnung beabſichtigt in der Hauptſache ſicherzuſtellen, daß nicht mehr geſchieht, was in einzelnen Gegenden ge⸗ ſchehen iſt, daß nämlich land⸗ und N Ar⸗ beiter von der Beitragszahlung befreit ſind, ohne daß die Vorausſetzungen dafür wirklich völlig erfüllt werden. Es wird nunmehr beſtimmt, daß es als Befrei⸗ ungsgrund gilt, wenn es ſich nicht um einen ſchriftlichen Arbeitsvertrag, ſondern um einen Tarifvertrag mit halb⸗ jähriger Dauer handelt. Gegen die Verordnung ſtimmten Bayern und Mecklenburg ⸗Strelitz.. N Durch die zweite Verordnung will die Reichsregierung dafür ſorgen, daß die Beiträge im Reichsgebiet nicht in verſchiedener Höhe erhoben werden und daß in Zeiten der Not den Gegenden, die unter beſonders hohen Beiträgen leiden, ohne ihrer Pflicht zur Fürſorge damit voll genügen zu können, ein Ausgleich geboten wird. Zu dieſem Zweck ſoll eine Reichsausgleichskaſſe er⸗ richtet werden, in die ein Teil der Beiträge abzuführen iſt nd aus der nachher wieder ein Ausgleich ſtattzufinden at durch Gewährung von Zuſchüſſen an die überlaſteten Gegenden. Außerdem hat die Reichsregierung gewünſcht, der Reichsrat möge 9 zugleich damit einverſtanden erklä⸗ ren, daß vom 1. Februar ab bis auf weiteres der Reichs⸗ anteil zur Erwerbsloſenfürſorge auf 1 Prozent des Grund⸗ lohnes feftgeſetzt wird. C 1 1 Am die Kolonialmandate. 8 Inoffizielle Verhandlungen. a N d= Berlin, 18. Januar. In der letzten Zeit haben in London private Ver⸗ handlungen über die Erteilung von Kolonialmandaten an Deutſchland ſtattgefunden, die gegenwärtig zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht worden ſind. Das Berliner Auswärtige Amt ſteht dieſen privaten Verhandlungen, die von führenden Kolonialkreiſen eingeleitet worden waren, durchaus fern und wird erſt austauſch über die Kolonialfrage eintreten, wenn Deutſchland Mitglied des Völkerbundes geworden iſt. Es iſt anzunehmen, daß die Reichsregierung den führenden Kolonialverbänden erörtern wird. Die Anleihe⸗Verhandlungen. Abſchluß größerer Abkommen im März. d Berlin, 18. Januar. Die Anleihe⸗Verhandlungen deutſcher Wirtſchaftskreiſe werden in England und Amerika ſeit einigen Tagen an den Finanzmärkten mit größtem Eifer fortgeführt. Deutſcherſeits erwartet man, daß ſpäteſtens Anfang März mindeſtens vier bis fünf große Anleiheab⸗ kommen zwiſchen der deutſchen und der amerikaniſchen Finanzwelt perfekt werden. 5 f g Die amerikaniſchen Beſtrebungen, eine große Kreditbank zur Zentraliſierung der neutralen Kredite für ganz Europa zu ſchaffen, ſtehen mit den augenblicklichen Verhandlungen nur in einem loſen Zuſammenhang. Für Deutſchland ſind auf jeden Fall die zur Zeit im Gange befindlichen direkten Verhandlungen von größerer Bedeutung, da ſie die Grund⸗ lage für alle ſpäteren Transaktionen bilden werden. Engliſche Kombinationen. 1 . Berlin, 16. Januar. Die engliſche Preſſe beſchäftigt ſich in letzter Zeit wie⸗ wieder dazu herhalten, Möglichkeiten der ruſſiſchen Außen⸗ politik zu unterſuchen und mehr oder minder kühne Kom⸗ binationen aufzubauen. Nachdem über den ruſſiſch⸗tür⸗ kiſchen Vertrag etwas ruhiger und kühler geurteilt wird, ſind es vor allem die Nachrichten, die von Verhandlungen richten wiſſen, die im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen. Mit dieſen Verhandlungen bringt man auch den Beſuch polniſcher Parlamentarier in Moskau in Verbindung, ob⸗ wohl ſich an dieſer Reiſe nur Vertreter der polniſchen Oppoſition beteiligen. „Ob die Dinge wirklich ſchon ſo weit gediehen ſind, daß der Abſchluß eines polniſch⸗ruſſiſchen Neutralitäts⸗ vertrages möglich iſt, muß bezweifelt werden, auch wenn es in Polen gewiſſe Strömungen gibt, die ein Einverneh⸗ men mit Rußland wünſchen, und wenn auch in Rußland gewiſſe Kreiſe vorhanden ſind, die gern Rußland gegen Polen gedeckt ſähen, um ſo freie Hand in Aſien zu haben. Die engliſche Preſſe glaubt aber, daß Herr Tſchitſche⸗ rin ſich nicht nur mit dieſer ruſſiſch⸗polniſchen Verſtändi⸗ ſiſch⸗litauiſches Bündnis zuſtande zu bringen. Dabei ſoll Deutſchland und Polen ſich über den Korridor verſtändi⸗ Teile von Litauen, vor allem das Memelgebiet, zuſpie⸗ len würde. Daß es ſich hier um reine Phantaſiemeldun⸗ gen handelt, braucht wohl kaum betont zu werden. Die engliſche Preſſe will aber auch über dieſe angeblich be⸗ vorſtehende Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Po⸗ len über den Weichſelkorridor wiſſen, daß dieſe Verhand⸗ lungen von der polniſchen und deutſchen Finanz einge⸗ zeitet worden ſeien. Die urſprüngliche Lesart, daß Deutſch⸗ land das Gebiet des polniſchen Korridors zurückkaufen würde, hat man nun allerdings fallen laſſen. Man ſpricht davon, daß Polen die Neutraliſierung des Korridors angeboten, dafür aber die Neutraliſierung Oſtpreußens gefordert habe, was am deutſchen Widerſtand geſcheitert ſei. Jetzt werde über den Vorſchlag verhandelt, auf bei⸗ den Seiten der durch den ſogenannten Korridor füh⸗ drei Meilen Breite zu ſchaffen. Dieſe Nachrichten verdienen Intereſſe eigentlich nur aus dem Grunde, als ſie zeigen, daß man in England ſich niſche Korridor eine unſinnige und den Frie⸗ dengefährdende Einrichtung iſt, wie denn ja überhaupt in der ganzen Welt, abgeſehen vielleicht von Erkenntnis von der Reviſionsbedürftigkeit dieſer Gren⸗ zen ſchon in Polen durchgeſetzt hat. So wünſchenswert alſo auch ſolche Korridorverhandlungen wären, ſo ge⸗ hören dieſe engliſchen Meldungen doch völlig in das Reich der Kombinationen. f 5 2 —.— dann mit den Völkerbundsmächten in einen Meinungs⸗ dann die Kolonialprobleme in engſtem Zuſammenhang mit 5 Rußland, Polen, Deutſchland. der außerordentlich lebhaft mit den Fragen der Oſt⸗ politik. Die Weſteuropareiſe Tſchitſcherins muß immer über einen polniſch⸗ruſſiſchen Neutralitätsvertrag zu be⸗ a gung zufrieden gibt, ſondern ſich bemüht, auch ein ruſ⸗ Tſchitſcherin in Kowno mit dem Argument arbeiten, daß gen würden und daß Deutſchland dann Polen als Erſatz renden Haupteiſenbahnlinien einen neutralen Streifen von mehr und mehr Rechenſchaft davon gibt, daß der pol⸗ Frankreich und Polen, die Anhaltbarkeit dieſer Grenzzie⸗ hung wiederholt betont worden iſt. Leider beſteht aber im Augenblick kein Grund zu der Annahme, daß ſich die Bericht des Dawes⸗Kommiſſars. 1 Der Wert der Induſtrie⸗ Obligationen. Der Bericht des Eiſenbahnkommiſſars Gaſton Leverve an die Reparationskommiſſion über die Abwick⸗ lung der Geſchäfte der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft im erſten Jahre nach dem Inkrafttreten des Sachverſtändigen⸗ 0 iſt nunmehr der Oeffentlichkeit übergeben worden. r gibt ein Bild von den Leiſtungen der Reichsbahn für Reparationszwecke ſowie von der Entwicklung des Verkehrs und den Betriebsleiſtungen der Bahn. 5 Ferner ſind der Oeffentlichkeit die Berichte des General⸗ agenten für Reparationszahlungen und des Treuhänders für deutſche Induſtrie⸗Obligationen über⸗ geben worden. Aus dem Vericht des Generalagenten ſeien jetzt nur einige kurze Daten genannt. Der Generalagent ſtellt feſt, daß die Verteilung der von der deutſchen Regie⸗ rung gezahlten Beträge ordnungsmäßig durch⸗ geführt iſt. Von der erſten Jahreszahlung haben die Vereinigten Staaten von Amerika einen Anteil von 15 328 000 Mark zur Verfügung geſtellt erhalten, der noch nicht in Anſpruch genommen iſt. Der franzöſiſche Anteil betrug 454 471 000 Mark, von dem der größte Teil entweder ausgezahlt oder auf Sachleiſtungen angerechnet wurde. England erhielt durch Auszahlung an die Bank von Eng⸗ land etwas über 155 Millionen, Belgien 115 Millionen und Italien rund 66 Millionen. Auch Japan, Südſlawien, Portugal, Rumänien, Griechenland und Polen haben ihre Anteile ausbezahlt oder verrechnet erhalten. 1 Aeber die Politik der Reichsbank äußerſt ſich der Bericht des Kommiſſars bei der Reichsbank, daß mit RNückſicht auf die beſonderen Verhältniſſe des deutſchen Geldmarktes während der Berichtsperiode dieſe notwendig in viel höherem Maße einen autonomen Charak⸗ ter tragen müſſe, als dies in normalen Zeiten für die Zentralnotenbank der Fall ſei. Der Bericht des Treuhänders für deutſche Induſtrie⸗ Obligationen erklärt, daß die Obligationen eine vernünftige Grundlage hätten, daß ſie mit völlig hinrei⸗ chenden dinglichen Sicherungen ausgerüſtet ſeien und daß man ſie als Werter allererſten Ranges betrach⸗ ten könne. Sobald die wirtſchaftliche Geſundung Europas gefeſtigt ſein werde und ſobald für das Anwachſen der Spargelder wieder eine Aufwärtsbewegung zu verzeichnen ſein werde, würden dieſe Obligationen einen wichtigen Markt bei ſolchen Abnehmern finden, die auf eine ſichere Anlage bedacht ſeien. N . Eine Kreditbank für Europa. Reviſion des Dawesplans ins Auge gefaßt. a Os London, 17. Januar. Die„Morningpoſt“ gibt eine Mitteilung ihres New⸗ horker Vertreters wieder, die ſich mit der Amerikareiſe des Gouverneurs der Bank von England, Norman beſchäf⸗ tigt. Der genannte Vertreter bezeichnet als die glaub⸗ würdigſte Erklärung für dieſe Reiſe folgendes: ö Mit Rückſicht auf die Tatſache, daß Amerika und Großbritannien die einzigen Nationen ſeien, die Darlehen gewähren könnten, ſollen nach verſchiedenen Behauptungen die vereinigten Bankhilfsquellen der beiden Länder benutzt werden, um eine Bundesreſerve⸗ bank für Europa zu errichten, die den Nationen in wirtſchaftlicher Beziehung auf die Beine helfen und dadurch eine Steigerung der Nachfrage nach Fabrikwaren hervor⸗ rufen ſoll. Die nächſten Bemühungen dieſer Bank würden ſich dann wahrſcheinlich auf Deutſchland erſtrecken, das im letzten Oktober zum erſten Male ſeit dem Kriege eine günſtige Handelsbilanz aufweiſen konnte. Nach weiterer Angabe des genannten Blattes werde angeblich eine Reviſion des Dawesplanes ins Auge gefaßt, wonach der Betrag der deutſchen Zahlungen f— 3 5 der deutſchen Handelsbilanz feſtgeſetzt wer⸗ den würde. 5 ö 5„Die Steuereinnahmen des Reiches. i Berlin, 16. Jan. Aus dem Reichsfinanzminiſterium wird mitgeteilt, daß in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember des vorigen Jahres die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zölle und Abgaben rund 5,283 Milliarden gegen 6,344 Milliarden des Jahresvo⸗anſchlages für das ganze Jahr betragen haben. In gleichbleibenden Einnah⸗ nahmen würde dies eine Ueberſchreitung des Voranſchlages um rund 700 Millionen Mark bedeuten. An Einkommen⸗ 5 ſind in dieſen neun Monaten rund 1.748 Mil⸗ laden gegen 1,7 Milliarden des Voranſchlages für das ganze Jahr eingegangen. 33 Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 26. Fortſezung Du biſt ein ganz gewiſſenloſer Patron, Malte,“ ſagte 7 5 verächtlich,„aber wehe dir, wenn du Hanna i!! N s „Das laß meine Sorge ſein!“ lachte er roh,„ſie kann z zufrieden ſein, daß ſie mich hat,— und für uns fangen ne Tage an.“ ö rau Kommerzienrat Likowski und Blanka waren ßer ſich geweſen, als Hanna ihnen geſagt, ſie ſei Malte on Reinhardts Braut geworden. Sie tobten förmlich, er⸗ gen 55 in Schmähungen— doch Hanna war feſt ge⸗ ben, ihre Liebe verteidigend und behauptend. Sie war ja mündig! Ein letzter Reſt Anſtand ließ die Damen dann ſchweigen und nicht das Letzte ſagen— in der ſicheren Hoff⸗ . 5 eines ſchönen Tages Hanna noch rechtzeitig die nung, daß gen über ihren Erwählten geöffnet wurden. Doch Blanka konnte es ſich nicht verſagen, in ei 05 Ton mit den beiden zu verkehren, der Hanna ſehr wehe tat, aber von Malte überlegen pariert wurde. nem ſpöt⸗ 1„Darf man eintreten?“ 5 8 9 Blanka lugte zur Tür hinein, im ſeidenen Gummimante und den Lackhut auf dem welligen Haar. „Ich gehe ein Stück ſpazieren! Mama liegt auf der Chaiſelongue, hat einen leichten Migräneanfall und die Köchin hat auch eine ſchlechte Laune, weil ſie durch die Vor⸗ ereitungen für heute abend und morgen, wenn der hohe Beſuch da iſt, mehr zu tun hat,“ ſie trat ganz ein; ſchnup⸗ Aer hob ſie das Näschen;„ah, wie das duftet! Die ſchönen oſen. Der übliche Morgengruß von Malte— ein aufmerk⸗ mer Bräutigam— a la bonne heure—— Nachmittag kommt er wohl, der Herrlichſte von allen. Na, da werd ich mich drücken, um Euch, glückliches Brautpaar, nicht zu dren! s iſt zum Auswachſen hier in dem langweiligen Ne ären wir wenigſtens in Tegernſee! Kommſt du mit e? Ich will zur Abwechſelung mal nach der Poſt agen, ob etwas da iſt.“ gehen und fr „ 7 tung Dr. Reſch, Heeresweſen Vaugoin. f 1 — 15 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Schiedsgerichtsvertrag zwiſchen Dänemark und Norwegen. 5 Kopenhagen, 17. Januar. Hier wurde ein Schieds⸗ gerichtsvertrag zwiſchen Dänemark und Norwegen durch den däniſchen Außenminiſter Graf Moltke und den nor⸗ wegiſchen Geſandten Huitfel unterzeichnet. Die Vertrags⸗ beſtimmungen entſprechen dem däniſch⸗ſchwediſchen Schieds⸗ gerichtsvertrag. Rein rechtliche Konflikte unterſtehen dem internationalen Gerichtshof im Haag; politiſche Konflikte ſind zuerſt einem Schiedsgericht vorzulegen. Als ſolches wird der 1924 eingeſetzte däniſch⸗norwegiſche Schlichtungs⸗ ausſchuß fungieren, deſſen Vorſitzender der engliſche Poli⸗ tiker Lord Robert Cecil iſt. Der däniſche Außenminiſter und der norwegiſche Miniſterpräſident wechſelten Begrü⸗ ßungstelegramme. Die däniſche Preſſe begrüßt einſtimmig den Abſchluß des Vertrages und hofft, daß deſſen Annahme in Norwegen nur auf geringe Schwierigkeiten ſtoßen werde. Die Budapeſter Fälſcheraffäre. Vudapeſt, 18. Januar. Nach einer amtlichen Mitteilung ſoll das Endergebnis der Anterſuchung der Fälſcheraffäre bekanntgegeben werden. Nach dem neuerlichen Verhör Zadravecz's nimmt man allgemein an, daß ernſte Maß⸗ nahmen gegen ihn eingeleitet werden. In der Angelegenheit Zadravecz beriet der Miniſterpräſident geſtern auch mit dem Kultusminiſter, dem Stellvertreter des Honved⸗ miniſters und dem Leiter der Katholiſchen Sektion des Kultusminiſteriums. Geſtern ſollte auch Gömbös vernom⸗ men werden. Die rechtsradikalen Blätter melden, die Poli⸗ zei habe von der franzöſiſchen Regierung die Auslieferung des oft genannten Schulz verlangt und zwei Detektive nach Paris geſandt, um dort die Nolle des Schulz feſtzuſtellen. Demgegenüber wird von der Stadthauptmannſchaft ver⸗ ſichert, daß dieſe Nachrichten jeder Grundlage entbehren. Wie offiziös verlautbart, dürfte die Hauptverhandlung finde die Frankenfälſcher ſchon im Monat Februar ſtatt⸗ inden. Amerikaniſches Entgegenkommen für die franzöſiſche Schuldenregelung. London, 18. Januar. Die„Morningpoſt“ will in Waſh⸗ ington erfahren haben, daß mit dem Eintreffen des neuen franzöſiſchen Botſchafters Berenger in Waſhington die fran⸗ zöſiſch⸗amerikaniſche Schuldenregelung in ein günſtigeres Fahrwaſſer geleitet werden dürfte. Man habe angedeutet. daß Herrn Berenger günſtigere Bedingungen angeboten werden ſollen, als die ſeinerzeit Caillaux gewährten. In amerikaniſchen Kreiſen erwarte man, daß die einſtweilen fünfjährige Vereinbarun den könne. Die Flucht Holzmann. Berlin, 16. Jan. Die Staatsanwaltſchaft hat gegen den flüchtigen Kaufmann Michael Holzmann einen Steck⸗ brief erlaſſen. Das Verfahren gegen Holzmann iſt von dem Verfahren gegen Regierungsrat Bartels und gegen Kriminalbetriebsaſſiſtent abgetrennt worden. Die Ent⸗ ſcheidung, ob Kutisker in dem Verfahren gegen Holz⸗ mann als Nebenkläger auftreten kann, iſt noch nicht ge⸗ fallen. Nach Auffaſſung der Berliner Kriminalpolizei unterliegt es keinem Zweifel, daß Holzmann ins Aus⸗ land geflüchtet iſt. Holzmann hat einen langen Brief an den Land⸗ und Amtsgerichtsdirektor Dr. Erich Schulze geſchrieben, in dem er ſeine Gründe für die Flucht ins Ausland darlegt. Als weſentliches Moment ſchildert er ſeinen ſchlechten Geſundheitszuſtand. Ferner, ſagt er, ſei es ihm unmöglich geweſen, ſeine Rechtsanwälte vor dem Ter⸗ min zu honorieren. Schließlich erklärt Holzmann, daß er großen Wert auf die Austragung ſeines Prozeſſes lege im Sinne ſeiner Rehabilitation. Er werde, ſobald es ſein Geſundheitszuſtand erlaube, vor Gericht erſcheinen. Die neue öſterreichiſche Regierung. Wien, 16. Jan. Vom Nationalrat iſt die neue Re⸗ gierung dem Vorſchlag des Hauptausſchuſſes entſprechend gegen 33 ſozialiſtiſche Stimmen und unter Stimment⸗ haltung des Landbundes mit 80 Stimmen der Chriſtlich⸗ ſozialen und Großdeutſchen gewählt worden. Nach dem Austritt der Miniſter Mataja, Ahrer und Buchinger erhält das neue Kabinett Ramek folgende Zuſammen⸗ ſetzung: Bundeskanzler einſchließlich Aeußeres Dr. Ra⸗ mek, Vizekanzler und Juſtiz Dr. Waber, Finanzen Koll⸗ mann, Handel und Verkehr Dr. Fürſt, Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft Taler, Unterricht Dr. Schneider, Sozialverwal⸗ 1 SGwendoline hatte Sehnfucht nach friſcher Luft, die Roſen des Bruders und das ſtark geheizte Zimmer verurſachten ihr beinahe Kopfweh. Sie ſchloß ſich Blanka an. Die beiden jungen Mädchen gingen die kleine Anhöhe hinunter nach dem Dorfe. 5 „Na, Line, freuſt dich wohl, daß uns Malte heute be⸗ glückt?“ fragte Blanka. g 5 85 „Frage doch nicht ſo! Du weißt doch recht gut, wie ich mit ihm ſtehe!“ entgegnete Gwendoline. „Ach ja, Malte hat ſelbſt einmal geſagt, wie Hund und Katze! Dennoch wirſt auch du froh ſein, daß er das Gold⸗ fiſchlein gefangen hat,“ meinte Blanka liſtig. Gwendoline blieb entrüſtet ſtehen.. 5 „Um mir das zu ſagen, brauchteſt du mich wirklich nicht zum Mitgehen aufzufordern! Zwar, ich bin ja Gaſt in Eurem Hauſe, oder vielmehr nur gnädig mitgenommen! Darum muß ich mir manches gefallen laſſen—“ ö Blanka wurde doch ein wenig rot. Mußt nicht immer gleich ſo kratz doch ich's doch nicht gemeint! 0 00 „Blanka mein Wort darauf, ich würde wer weiß was geben, wäre dieſe Verlobung nicht zuſtande gekommen,“ ſagte Gwendoline erregt. f Etwas ungläubig lächelte Blanka:„Bei dem großen Vorteil!“ 5 N „Ja, trotz des großen Vorteils, den die verarmten Rein⸗ hardts durch eine Verbindung mit den reichen Likowskis haben!— Ich ſchäme mich, Blanka! Könnt ich dich von der Wahrheit meiner Malte—“ 5„Aber ſehr verliebt in ihn— und dein Bruder iſt ſehr Mug, f 5 8 Gwendoline nickte traurig vor ſich hin. „Was ſoll ich dazu ſagen, Blanka! Jedes Wort würde eine Anklage, ein Vorwurf gegen Malte ſein! Wenn du wüßteſt, wie viele Tränen ich ſchon um ihn geweint“. „VParum haſt du Jeanette nicht über ihn aufgeklärt?“ 2 ch habe ihr mehr als einmal mein Herz ausgeſchüttet — ſtets hat ſie ihn verteidigt! 3 morgen—— ie ts mehr ſagen! ich kann wirklich nich N 3 1 1 750. g durch eine endgültige erſetzt wer⸗ f bürſtig ſein, Line, ſo Freuen könnt Ihr Euch aber Worte überzeugen! Hanna iſt zu gut für f ee ee F Amerika legt ſeine Verträge dem Völkerbund vor. Genf, 16. Jan. Die Regierung der Vereinigte Staaten hat dem Generalſekretariat des Völkerbundes ihre Bereitwilligkeit erklärt, ihm alle von ihr geſchloſſenen internationalen Verträge zukommen zu laſſen und ein⸗⸗ zuwilligen, daß ſie in die offizielle Vertragsſammlung f des Völkerbundes aufgenommen werden. Die Regierung der Union wolle jedoch hierdurch nicht eine Regiſtrierung der Verträge im Sinne des Artikels 18 des Völkerbund ſtatuts bewirken, da Amerika nicht Mitglied des Völker⸗ bundes ſei. In ſeiner Antwort an die Regierung der Union äußerk der Generalſekretär die Befriedigung der Völkerbundsmitglieder über dieſen Schritt. Er fügt hinzu. wie auch ſchon von dem amerikaniſchen Konſul bemerkt wurde, daß die meiſten dieſer Verträge ſchon durch die anderen vertragſchließenden Parteien beim Völkerbund regiſtriert wurden, daß jedoch die Möglichkeit. von jetzt an auch andere, direkt von der Regierung der Ver⸗ einigten Staaten eingegangene Verträge in die offizielle Sammlung aufzunehmen, dieſe vervollſtändige und ihren Wert erhöhen werde.. Die vermiedene franzöſiſche Kabinettskriſe. Im letzten Augenblick iſt wieder einmal in Paris eine Kabine 1% kriſe vermieden worden. Nachdem, wie ſchon kurz gemeldet wurde, der Finanzausſchuß der Kammer den von Doumer geplanten Zahlungsſtempel, der insgeſamt 3,8 Mil. liarden neue Einnahmen bringen ſollte, abgelehnt hatte, ſchien die Kriſe zunächſt unvermeidlich. Briand ſelbſt hat ſich dann aber für eine friedliche Beilegung einge⸗ ſetzt. Er erſchien perſönlich im Finanzausſchuß, wobei ihm von den Mitgliedern des Ausſchuſſes ausdrücklich erklärt wurde, daß niemand ſeinen Rücktritt wünſche. Nach einigem Hin und Her fand man denn auch eine Formel, die eine weitere Zuſammenarbeit möglich macht. Maßgebend fürn dieſe Wendung war wohl, daß ſich auch die Oppoſition nicht verhehlen konnte, daß durch eine Kriſe die Finanzen keineswegs gebeſſert werden und daß durch den 5 Briands eine neue ſchwierige Situation entſtehen müßte. a 5 —— Keine Hilfe für die eingefrorenen Schiſſe. Die großen Gefahren. g Faſt der ganze Finniſche Meerbuſen iſt mit einer einzigen Eisdecke überzogen. Winterſtürme brachen das Eis und ballten die Schollen bis zu zehn, zwanzig Meter hohen Bergen„ zuſammen. Der Froſt iſt in dieſem Augenblick ſtärker als der Menſch. 1 Auch die 18 000 Pferdekräfte des Linienſchiffes„Heſ⸗ ſen“ haben nicht ausgereicht, um den Weg zu den genau dreißig eingefrorenen Schiffen zu bahnen. Das mächtige deutſche Kriegsſchiff mit ſeinen dicken Eiſen? wänden und der Schneidefähigkeit ſeines Buges hat ſich nicht durchſetzen können. Ruderbeſchädigungen mahnten dringend zur Vorſicht. Die„Heſſen“ iſt vorläufig vom Schauplatz abgezogen. Die Not der eingeſchloſ⸗ ſenen Schiffe hat ſich verſchärft. Die Petersburger Hafen⸗ verwaltung hat zwar 1 ö a f eine große Eisbrecher⸗Kampagne eingeleitet, aber diesmal kam der Froſt zu überraſched. Die milde Witterung der verfloſſenen Wochen 5 1 viele Schiffe vertrauensſelig gemacht. Namentlich zahlreiche deutſche Schiffe haben ſich bemüht, die maſſenhaften Waren⸗ ſendungen auf Grund des deutſchen Einhundertmillionen⸗ Kredits rechtzeitig in Petersburg abzuliefern. Das 5 ihnen geglückt. Sie haben ſogar maſſenhaft ruſſiſche Nück⸗ fracht aufgenommen. Aber das gute Geſchäft iſt im letzten Augenblick durch den Froſt„ i. in bittere Not a 7 1 verwandelt worden, Die ruſſiſchen Eisbrecher„Lenin“ und „Swjatogol“ haben jetzt wenigſtens einen kleinen Teil der Fefe— dreizehn, meiſt deutſche— aus den ſchlimmſten Feſſeln freigemacht. Gaben ihnen Kohlen und laſſen ſie im Gänſemarſch hinter ſich den Weg durch das Eis machen. An fünfzig Kilometer haben ſie bis jetzt geſchafft. Vielleicht gelingt es wenigſtens dieſen Chiſfen trotz Nebel und Schneeſtum n den Petersburger Hafen oder offenes eſtländiſches Küſten⸗ 5 N e e 5 1 5 Handi 1 der Küſte hat 100 s ihre Gefahren. Ein holländiſches Schiff geriet bereits 1 Grund und bleibt unweigerlich feſt 2 5 5 5 5 des i dicht wahr, Blanka“, rief fh — Gwendoline außer „Doch!— Das wußteſt du noch nicht?“ g g „Nein Blanka! Mir hat niemand etwas davon geſagt!“ „Dann laſſe es dir von mir geſagt ſein! Malte iſt ein ſchlauer Fuchs! Er weiß, wie zart Hannas Geſundheit iſt— er hat ſie zu überreden gewußt!“ grollte Blanka. „Das wußt ich nicht, das wußt' ich nicht!“ ſtammelte Gwendoline tonlos—„aber das darf nicht ſo bleiben, das 55 en 7 800 J 1 5 7275 gen wida ig mich! Jeder Biſſen Brot, den ich bei euch eſſe, würgt mich! J Fan nicht länger hierbleiben!“ 5 05 Ich „Ja, die beiden haben es ſchlau angefangen! Wir ſoll. ten nichts wiſſen— heimlich iſt er mit ihr zum Notar ge⸗ fahren. Ich weiß aber doch alles! Dich hat man auch 8 dacht! Außerdem hat Hanna Maltes Schulden, die ſehr be⸗ trächtlich waren, ſämtlich geregelt! Ich hab' nicht vie dazu geſagt, für Neid und Eiferſucht hätte man es ſonſt halten können“— Blanka lächelte dabei in unbeſchreiblicher Weiſe. „Blanka, ich hab' immer gedacht, daß Malte und du—“ „Ja, wenn ich gewollt hätte! Aber da ich deinen Bruder 1 7 habe ich 11 7 7 15 12 e Und das Schaf— ie Hanna— muß auf ihn hereinfallen!“ ſagte ſie mit be merkenswerter Offenheit. 8 f 15 55 95 5 5 Gwendoline hatte ſich noch nicht beruhigt.„Blanke Teſtament muß umgeſtoßen werden. Hanna hat ſich be flußen laſſen— ich werde ihr bei paſſender Gelegen —— und laßt mich alles ſagen— es darf nicht bleiben 0 9 75 10 ſolſt d icht, Line! 8 1 „Nein, das ſollſt du nicht, Line! Im Gegenteil, i dich ſogar herzlich, zu bleiben! Was sollen wir 15 Hanna anfangen! Du verſtehſt ſie am be . „daß huldig a wollte. ö verſchiedentlich Unordnung und wurde deshalb ſtutzig. Er us dem bad chen Lande. Mannheim.(maubü erfall.) Ein Bäckermeiſter ous de. Jungbuſch, welcher Backwaren in die Baracken des ehemaligen Gefangenen ſagers lieferte und dort Geld kaſſiert hatte, wurde auf dem Heimwege auf der Allee zwiſchen Baracke und ehemalige Kaserne von einem mit einer Maske verſehenen Mann vom Fahrrad herunter⸗ geriſſen und ihn unter Vorhalt einer Piſtole ſein Geld abverlangte. Ein weiterer Täter kam indeſſen hinter einem Baum hervor, gab einen Schreckſchuß ab und beteiligte ſich ebenfalls an der Abnahme des Geldes. Der ge⸗ raubte Betrag iſt nicht beſonders hoch. In der Sache ſind bereits Feſtnahmen erfolgt und weitere Erhebungen ſind im Gange. g Mannheim.( Freunde eines guten Trop⸗ s. In der Wohnung des Geſchäftsvertreters Wil⸗ helm Meyer aus Altenſtadt fiel Kriminalbeamten eine Kiſte auf, die über 20 Weinflaſchen enthielt, mit Eti⸗ ketten„Nierſteiner“,„Domthaler“ und„Bordeaux“. Bei einer Hausſuchung bei dem Händler Jakob Stier aus Paulsburg fanden ſich drei Weinflaſchen mit gleichen Eti⸗ ketten vor. Meyer iſt bei der Polizei als Manſarden⸗ und K Nerdieb bekannt und hat ſchon eine ſechsjährige Zucht⸗ hen sſtrafe verbüßt. Sein Intimus Stier genießt gleich⸗ falls einen üblen Leumund. Die beiden ſind die Ein⸗ bruchsdiebe, die Ende Auguſt 1925 im Hauſe C 8, 15 die Kellertüre aufbrachen und aus dem Keller eine Kiſte 5 mit 25 Flaſchen feiner Weine: Nierſteiner und Domthaler und aus einem Weinſchranke 15 Flaſchen franzöſiſche Rot⸗ und Weißweine raubten. Die Angeklagten wurden wegen Hehlerei, Meyer zu zehn Monaten Gefängnis, abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft, Stier zu ſieben Monaten, abzüglich vier Wochen Anterſuchungshaft verurteilt. Heidelberg.(Tödlicher Sturz vom Dach.) Ein ſchwerer Unglücksfall Lreignete ſich bei Dacharbeiten auf einem Hauſe in der Gaisbergſtraße. Dort arbeite der bei einem hieſigen Dachdeckergeſchäft tätige 35 jährige, ver⸗ 5 heiratete Arbeiter Paul Lachke ohne die vorſchriftsmäßi⸗ gen Schutzmaßnahmen zu beachten, unangeſeilt auf dem 3 T de. Er rutſchte plötzlich ab und ſtürzte in den tiefen Hof, wo er beſinnungslos aufgefunden wurde. Das dort N. Sanitätsauto überführte den Verunglückten in das akademiſche Krankenhaus, wo er eine Stunde ſpäter ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben iſt.. f Karlsruhe.(Die Männergeſang vereine und d. Vergnügungsſteuer.) Auf eine Eingabe des iſchen Sängerbundes an den Städteverbandsvorſtand hinſichtlich der Vergnügungsſteuer bei Konzerten von ba⸗ diſchen Männergeſangvereinen wurde dem Bund von der 5 Geſchäftsſtelle des Städteverbandes folgende Antwort ge⸗ geben: Der Vorſtand des badiſchen Städteverbandes be⸗ dewert, ſeinen Mitgliederſtädten im Hinblick auf die außer⸗ o. ütlich ungünſtige Finanzlage der Städte nicht empfeh⸗ len zu können, den Anträgen auf Ermäßigung der Ver⸗ gnügungsſteuer ſtattzugeben. Offenburg.(Der verunglückte Helfer.) Der Knecht des Karl Kienzle wollte einem armen Manne Hol; unentgeltlich aus dem Walde fahren. Als er undeit * 5 Zell⸗Weierbach beim Ueberfahren einer ſteilen Stelle die Wagenſperre in Bewegung ſetzte, gingen die beiden jungen Pferde durch, wobet der Knecht unter den Wagen zu liegen kam und recht erhebliche Verletzungen an Kopf, Leib und beiden Oberſchenkeln davontrug. Die beiden Pferde riſſen die Stränge los und raſten davon. Sie wurden . erſt ſpät am Abend aufgefunden. Winſchläg(A. Offenburg).(Ein kleiner Aben⸗ . te erer.) Hier wurde ſchon ſeit einiger Zeit ein etwa 1, Jahre alter Burſche vermißt und kein Menſch wußte, wo er hingeraten war. Da traf es ſich, daß ein Landwirt ber den Großeltern des jungen Mannes Stroh holen Der Landwirt beobachtete auf dem Heuboden wollte ſehen, was da los ſer, und dabei fiel er plötzlich in ein gut 2 Meter tiefes Loch im Strohhaufen. Sein Erſtaunen wuchs, als er darin den Vermißten fand, um⸗ geben von leeren Wein⸗ und Bierflaſchen und auf einem weichen Lager von Teppichen ruhend; Speck und Eier bildeten die Zeit über in der Hauptſache ſeine Nahrung. N. dem ſich des Landwirts Ueberraſchung gelegt hatte, führte er den Burſchen zum Bürgermeiſter, wo ihn der Appenweierer Wachtmeiſter in Empfang nahm, der ihn im„Kaffee Viereck“ in Offenburg ablieferte. „RNaſtatt.((Eine ungeklärte Rechtsfrage.) Die Direktion der Baden⸗Werk A.⸗G., bekanntlich ein prwates Aktienunternehmen des badiſchen Staates, hat gegen die Entſcheidung des Bezirksrates Raſtatt vom 3. Dezember Rekurs eingelegt, weil die Entſcheidung ihr hinſichtlich der Haftungsfrage von Schäden höherer Gewalt nicht genügend präzefſert erſcheint. Nun wird der Staat in zweiter Inſtanz Richter ſeiner eigenen Sache ſem. Staufen(Baden).(Wiederholte Brandfälle.) Die Bevölkerung des nördlichen Gebietes des Staufener Bade wird durch in letzter Zeit wiederholt auftretende Brandfälle ſtark beunruhigt. So brach in Kirchhofen innerhalb kurzer Zeit zum dritten Mal Feuer aus, das die Scheuer, Futtervorräte und einen Teil der Fahrnis d Landwirts Butz in Aſche legte. Am gleichen Tage brate es im Nachbardorf Biengen, während kurz vor⸗ obe Gallenweiler und in Geißheim dem Feuer zwei Wohnhäuſer und drei Scheuern zum Opfer gefallen wa⸗ In Ambringen wurde ein Mann als der Brand⸗ ren. 5 ſtiftung verdächtig verhaftet. 5 Dagegen entdeckte man im Schweineſtall ur nicht geringen Ueberraſchung 100 Flaſchen Sekt und n im Stroh verſteckt. 0 r e w 5 les ud 5 Jahren e elt d zu trank daraus. drei davon ſchwer. * Aus Nah und Fern. Frankenthal. e Beru fung.) Vor der großen Strafkammer hatte ſich der 27 jährige Chauffeur Gg. Schwender aus Ludwigshafen wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung in Tateinheit eines Vergehens der Körperverletzung zu verantworten, Der Angeklagte war am 3. 8. 24 im Auftrag ſeines Arbeitgebers Adam Joa II., Händ⸗ ler in Carlsberg nochmals mit einem Auto nach Watten⸗ heim gefahren, um auf dem dortigen Turnfeſt einige Be⸗ kannte abzuholen und nach Carlsberg zu bringen. Es ſtiegen nun 9 Perſonen in den 6⸗Sitzer⸗Wagen. Das Ge⸗ fäll der Diſtriktsſtraße Wattenheim Carlsberg beträgt 5. Prozent. Schwender, der eine Geſchwindigkeit von 35 bis 40 Klm. fuhr, trotz mehrmaliger Warnung der Auto⸗ inſaſſen, verlor nun infolge der Geſchwindigkeit und Ueber⸗ laſtung die Gewalt über den Wagen und rannte mit dem linken Vorderrad an einen Stein. Das Auto überſchlug ſich und ſtürzte in der Nähe der Hetſchmühle die 3 Meter hohe Böſchung hinunter. Durch dieſen Sturz wurden die Inſaſſen aus dem Auto geſchleudert. 6 davon wurden teils ſchwer, teils leichter verletzt, darunter auch der An⸗ geklagte. Der Händler Adam Auguſt Woll, der ſchwere Rückkrat⸗ und Nierenverletzungen davontrug, verſtarb am folgenden Abend. Das Schöffengericht Frankenthal rer⸗ urteilte am 9 1. 25 den Angeklagten dieſerhalb zu vier Monaten Gefängnis. Hiergegen legten der Verurteilte zur Schuldfrage und der Staatsanwalt zum Strafmaß Berufung ein. Die heutige Hauptverhandlung beließ es jedoch bei dem alten Urteil. Bie Frage der Bewährungs⸗ friſt wurde zwecks Erhebung der Würdigkeit des Ange⸗ klagten ausgeſetzt. Oggersheim.(Eine Warnung.) Ein hier be⸗ ſchäftigter Stallſchweizer wollte auf dem an der Bachtein⸗ hütte gelegenen Weiher Schlittſchuh laufen. Da das Eis aber an einzelnen Stellen nicht feſt genug gefroren war, brach der 21 jährige Mann ein und ertrank. Landau.(Paragraph 218.) Das Schöffenge⸗ richt verurteilte die Hebamme Barbara Aubel aus Ann⸗ weiler wegen eines Verbrechens der Lohnabtreibung in Tateinheit mit einem Vergehen der fahrläſſigen Tötung zu 1 Jahr 8 Monaten Zuchthaus. Die Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfand, dauerte zwei Tage. Die beiden mitangeklagten Frauen aus Ann⸗ weiler wurden freigeſprochen. a .. Kaiſerslautern.(Eine nette Submiſſions⸗ blüte.) Die Stadt hatte den Neuanſtrich der Kühl⸗ zellen im ſtädtiſchen Schlachthof zu vergeben, worauf 19 Offerten eingingen. Das Mindeſtangebot betrug 1668 Mark, dann folgten die übrigen Offerten mit entſprechen⸗ dem Abſtand bis zur Höchſtforderung von 6915 Mark, alſo mehr als das Vierfache. Der Voranſchlag des Bau⸗ amts betrug 3616,90 Mark. Pirmaſens.(Unheilvolle Verwechs tung.) Der verheiratete 47 Jahre alte Bierführer Franz Lien⸗ art ergriff auf ſeiner Arbeitsſtelle zur Löſchung seines urſtes einen Bierkrug, der Schwefelſäure enthielt und und nur wenig von der giftigen Flüſſigkeit zu ſich genom⸗ men hatte, mußte er ſofort ins Krankenhaus verbracht werden, wo er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Pirmaſens.(Die Pirmaſenſer Arbeitslo⸗ ſenziffer.) Die Räumlichkeiten, in denen die Geſchäfte der Erwerbsloſenfürſorge erledigt werden, mußten vom Städtiſchen Arbeitsamt nach der Turnhalle des Mädchen⸗ Lyzeums verlegt werden. Infolge des außerordentlich großen Standes der Arbeitsloſigkeit in der Schuhinduſtrie, wurde die Verwaltung der Erwerbsloſenunterſtützung der⸗ art ſtark überlaſtet, daß dieſelbe Hilfskräfte anſtellen und ſich räumlich ausdehnen mußte. Die Stadtverwaltung hat ſich zu dem Plan der Errichtung eines neuen Arbeits⸗ amtes in Pirmaſens zuſtimmend geäußert. Auch die Re⸗ gierung wird der Errichtung des neuen Arbeitsamtes wohi⸗ wollend gegenüberſtehen.— Das Handelsgremium Pir⸗ maſens ſowohl als auch der Fabrikantenverein hielten. in den letzten Tagen ihre Generalverſammlungen ab, in denen von den Syndizi ausführlich Bericht über die ſchwierige wirtſchaftliche Lage von Induſtrie und Handel erſtattet wurde. In beiden Verſammlungen wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß ſich die außerordentlich ſchlechte Lage der Induſtrie beſſern und die Erwerbs⸗ loſenziffer, die nunmehr das 17. Tauſend überſchritten hat, bald abnehmen werde. i 1 855 Berlin.(21600 Eier geſtohlen.) erbeuteten Diebe im Nordoſten der Stadt. Gegen 6 Uhr abends trug der Rollkutſcher einer Großhandlung a ſt Kiſten Eier in den Laden eines Kunden. Ohne daß er ſel oder der Geſchäftsmann etwas merkten, fuhren unbekannte Diebe, unterdeſſen mit dem Wagen davon. Er war noch mit 15 Kiſten, die je 24 Schock Eier enthielten, beladen. Nach zwei Stunden fand man den Wagen in der Mirbach⸗ ſtraße ohne Ladung und führerlos wieder. Die Diebe ſind noch nicht ermittelt, ebenſowenig der Verbleib ihrer Beute. Philippsburg.(70 Schafe totgebiſſen. In der Nacht waren zwei Hunde in eine aus 100 Kieran be⸗ ſtehende Schafsherde eingebrochen und richteten ein großes Blutbad an. 70 Tiere wurden von den beiden Hunden totgebiſſen. Kuſel.(Stillgelegt.) Die Zöllnerſche Tuchfa⸗ brik wurde wegen Mangels an Aufträgen vollſtändig ſtillgelegt. Etwa 300 Arbeiter ſind dadurch brotlos ge⸗ worden. g f Namſtein.(Unter Verdacht des Kindsmor⸗ des.) Unter dem Verdacht des Kindsmordes wurde die 20 jährige, ledige Apollonia Meiſmger von hier feſtge⸗ nommen und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Innsbruck.(Dreieinhalb Jahre mit einer Kindesleiche gereiſt.) Die Polizei verhaftete die Kellnerin Marie Weinold, ein 23jähriges Mädchen, in deren Gepäck in alten ſchmutzigen Lappen eine Kindesleiche eingepackt war. Die Kellnerin geſtand, daß ſie vor drei⸗ einhalb Jahren das Kind heimlich zur Welt gebracht habe. Es ſei bereits tot zur Welt gekommen. Seither habe ſie es mit ihren Habſeligkeiten ſtets herumgeſchleppt, da ſie 2 5 Liebe und Erbarmen von der Leiche nicht trennen ollte. giſchen Inſtitut übergeben. Baſel.(Schweres Straßen bachhnunglück am Zugerberg.) Am Zugerberg ereignete ſich ein folgen⸗ ſchweres Straßenbahnunglück. Ein mit mehreren Schülern beſetzter Straßenbahnwagen kam auf der Bergſtrecke infolge der Vereiſung ins Rutſchen, überſchlug ſich und zerſchellte an den Felſen. Der Führer des Wagens und drei Schüler waren ſofort tot. Außerdem ſind neun Kinder verletzt, Trotzdem er den Irrtum bald bemerkte 21 600 Eier Der ſtark verweſte Körper wurde dem patholo⸗ Frankfurt a. M.(Der große Coup mißglückt.) Ein abenteuerlicher Mann namens Arthur Doſter, deſſen Vergangenheit noch nicht ganz aufgeklärt werden konnte, verſtand es, ſich den Anſchein zu geben, als reichten ſeine Beziehungen zu gewiſſen Stellen der engliſchen Beſatzungs⸗ behörde ſoweit, daß er als Beauftragter dieſer Aemter auftreten konnte. Er gründete eine angebliche„Holding⸗ Geſellſchaft der Beſatzungseinkaufsſtelle“ und begann unter dieſem Titel eine Reihe„ und auswärtige große Firmen für ungewöhnlich große und barzuzahlende rungen zu intereſſieren. Es fanden wochenlang Konferen⸗ zen in einem der erſten Frankfurter Hotels ſtatt. Fach⸗ verbände und Syndikate wurden herangezogen, eine Braue⸗ rei ſollte aufgekauft und als Hauptpropiantlager umge⸗ baut, 400 Wohnzimmer eingerichtet, 60 Laſtkraftwagen geliefert und vieles andere beſchafft werden. Der größte Coup, eine Bürgſchaftshingabe von 2 500 000 Mark ſchei⸗ terte im letzten Augenblick an einzelnen Firmen, die Ver⸗ dacht geſchöpft hatten. So ſind dem Hochſtapler„nur““ etwa 100 000 Mark in die Hände gefallen, die er als „Proviſionsvorſchüſſe“ von einzelnen Firmen erhalten atte. Der Gauner iſt flüchtig; er hat ſich nach Köln und von dort nach Brüſſel und dann über Paris offen⸗ bar nach der Riviera begeben. 5 Oſſendorf i. Weſtf. Blutiger Kampfmit Ein⸗ brechern.) In der Mühle Kütting bei Oſſendorf in 1 Weſtfalen wurde in der Nacht ein verwegener Embruch verübt. Die zwei Einbrecher wurden jedoch von den bei⸗ den Mühlenbeſitzern überraſcht, auf die ſie ein regel⸗ rechtes Feuer eröffneten. Zwei herbeieilende Mühlen⸗ knechte, die die Flüchtenden verfolgten, wurden durch Schüſſe ſchwer verletzt. Darauf nahm die Polizei die Verfolgung auf. Bei Schwanen holte ein mit Land⸗ jägern beſetztes Auto die Verbrecher ein. Ein Landjäger wurde durch einen Oberſchenkelſchuß verletzt. Schließlich der die Verfolgung zu Rad aufgenommen hatte, geſtellt. Einer von ihnen erſchoß ſich, als er ſah, daß kein Ent⸗ kommen mehr möglich war. Der andere wurde über⸗ wältigt und ins Gefängnis eingeliefert. f Wittenberge.(Feuer im Elbha fen Witten⸗ berge.) Auf dem im Wittenberger Hafen liegenden Kahn des Schiffsbeſitzers Jöre aus Nellen an der Saale brach infolge Exploſion Feuer aus. Durch die Gewalt der e wurde das Deck des Kahnes vollkommen in die Luft geſchleudert. Der Kahn, welcher 6000 Zent⸗ ner Getreide und Nutzlast mit ſich führte, brannte voll-“ ſtändig aus. 2 2 Der Münchener Mord prozeß. i Entlaſtung für die Angeklagten. 5 . f 5 2: München, 16. Januar. AIgn der weiteren Verhandlung des Prozeſſes wurde außerhalb der vorgeſehenen Zeugenreihe der frühere Reichswehrminiſter und jetzige Oberpräſident von Han⸗ noper Noske als Zeuge vernommen. Der Zeuge erklärte, er ſei immer darauf bedacht geweſen, mit eine Mindeſt⸗ maß von Blutvergießen auszukommen. Der Schießerlaß vom 9. März 1919, der beſagte, mit den Regierungstruppen betroffene Perſon ſofort zu erſchießen ſei, ſei richtig geweſen. Durch ihn ſei in Berlin innerhalb 24 Stunden die Beedi geworden. 4 truppen von den Rotgardiſten mit Gewehr⸗ u nengewehrfeuer aus den Dachlucken empfan Auch der Geiſelmord laſſe annehmen, daß die Truppen in eine hochgradige Erregung verſetzt wurden. Der Zeuge beantwortete weitere Fragen der Verteidigung dahin, er habe die Auffaſſung, daß manches Leben in dieſer Z zerſtört wurde, das hätte erhalten werden können. damaligen Bürgerkrieg habe es keine Möglichkeit gegeben, ſolch furchtbare Dinge zu verhüten. Erſchießungen oh porausgehendes ſtandgerichtliches Urteil ſeien dann zu⸗ äſſig geweſen, wenn die Truppen der Meinung waren daß eine Notwendigkeit dafür vorlag. Daß die Soldaten und Offiziere vielfach der Auffaſſung waren, es könne notwendig ſein, Leute ſofort zu erſchießen, die im Beſitz von Waffen betroffen wurden, um damit abſchree f zu wirken, wurde gleichfalls vom Zeugen bejaht, Von mehreren Zeugen wurde weiterhin beſtät daß das Freikorps Lützow auf dem Marſche von Riem nach Perlach einen Toten zu beklagen hatte. Der Mon teur Oppermann ſagte aus, daß der Befehl zum Schie⸗ ßen von Prüfert gegeben worden ſei. Prüfert habe auch zwei Perlacher, die ihre Unſchuld beteuerten, zunächſt rückgeſtellt, dann aber doch erſchießen laſſen. Ein weite Zeuge bekundete, daß Prüfert einen Verhafteten frei⸗ zieſe⸗ daß jede im Kampf Familienfeier der f 8 feier Kaminfegerordnung vom 29. Nopember 1921 mit Wir⸗ Gauben uſw.), Knie⸗ und Halbſtöcte. Bei Kaminen, die Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 18. Januar. Det gestiige Sonntag ſtand zwar im Zeichen des Winters, denn Schnee bedeckt wieder unſere Fluren, aber er ließ nicht ſo recht die Winterfreunden zur Geltung kommen, denn der Schnee hatte nicht die zum richtigen Winterſport nötige Geſchmeidigkeit. fühlte er ſich Temperatur. beſonders in Heidelberg, Enttäuſchung. das tummeln in der klaren Winterluft ſeine geſundheits⸗ fördernde Wirkung aus und manchem Stupsnäschen, abrackert, leuchtete Freude und Lebens⸗ t kokettem Rot bedeckten Geſichtchen. Am Orte ſelbſt erklang wieder Schellengeläute tagsüber, während abends verſchiedene Veranſtaltungen, ſo eine reiw. Feuerwehr im„Schloß“ und ein Familienabend des Reichsbund der Kriegsbeſchädigten das ſich Werktags mut aus dem mi und Hinterbli Veranſtaltung Loſe— ein ſchleppend. Anläßlich des Relchsgrüngungszages haben die öffent⸗ ude Flaggenſchmuckangelegt. Reichsgründungs⸗ lichen Geb findet heute Montag Abend ſtatt im„Löwen“ durch in Verbindung mit dem hieſigen Kriegerbund BBängerbund Seckenbeim. Am Sonntag, 10. Jan, nachmittags 3 Uhr hielt der Verein ſeine Generalver⸗ ſammlung ab. Der 1. Vorſitzende eröffnete nach dem fingen des Liedes„Gott grüße Dich“ die Verſammlung. Er begrüßte die anweſenden Mitglieder und gab einen kurzen Rückblick über das abgelaufene Vereinsjahr, dem das 60 jährige Stiftungsfeſt ſeine beſondere Bedeutung gegeben hat und deſſen Verlauf noch in aller Erinnerung ſei und bleiben möge. Er dankte den Mitgliedern für ihr Mitarbeiten und forderte ſie Jahre treu zur Fahne zu ſtehen. KFätigkeits⸗ und Kaſſenberichtes erfolgte dann die Eut⸗ laſtung des Kaſſiers neu gewählt: 1. Vorſ. Ernſt Bauſch, 2. Vorſ K. Braun, 1. Schriftführer Emil Sichler. 2. Schriftführer K. Göhrig, Kaſſier Mathias Bittorf, Archivar Willi Gimber, Bei⸗ ſitzende Georg Stahl, Adam Volk, Reviſoren Peter Lenz, Martin Kegel, Fähnrich Hermann Stahl, Begleiter Willi Gimber, Georg Schwarz, Vergnügungskommiſſion K. Braun, Emil Sichler, Karl Göhrig. 5 i Zucht⸗ und Tehr⸗Nptellung des Vereins Hunges port. 5 Die General⸗Verſammlung der Zucht: und Lehr⸗ abteilung fand am 16 Januar im Lokal Zur Pfalz! ſtatt. Einſtimmig wurden die bisher im Vorſtand tätigen Rauh und ſpröde an und rauh und ſpröde war auch ſonſt die Der Andrang in die nahen Rodelplätze, war trotzdem groß, ebenſo die Die Sportbefliſſenen mußten mehr ziehen als rutſchen, aber trotzdem übte der Spurt und mit ihm ebenen im„Reichsadler“ ſtattfand. Beide en fanden großen Zulauf, die Gabentempel waren überaus reich ausgeſtattet, doch der Abſatz der b Zeichen unſer wirtſchaftlichen Not— war den Jungdeutſchen Orden, Ortsgr. Seckenheim Ab⸗ auf, auch im neuen Nach Darlegung des Der Vorſtand wurde wie folgt »Mitglieder gewählt, ein Beweis für die Harmonie in der erſt einzugehen. vereins mit Recht und Jug verlangt. mayer und träbe bleibt, Hauptverein und Zucht⸗ und Lehrabteilung gemäß ihrer Liebe zum Hunde gemeinſchaftlich ihre Vorarbeiten zum Bau der Brücke ſoweit vorgeſchritten, daß ſchon Ende Januar, ſpäteſtens Anfang Februar mit dem Ausſchreiben der Bauarbeiten begonnen werden kann. Bei der gegenwärtigen großen Arbeitsloſigkeit iſt dies zu begrüßen; mit dieſer Maßnahme könnte wenigſtens bei Eintritt günſtiger Witterung ein Teil Arbeitsloſe untergebracht werden. — Bei Nachlöſungen im Zuge iſt neuerdings von der Erhebung des Zuſchlages von 0,50 M. nach§ 16 der Eiſenbahnverkehrsordnung dann abzuſehen, wenn der Reiſende auf Uebergangsſtationen aus Gründen, die von der Eiſenbahn zu vertreten ſind, z. B. infolge Zugverſpä⸗ tungen oder Schalterandrang, keine Fahrkarte zur Weiter⸗ fahrt hat löſen können. Die Nichterhebung des Zuſchlags wird in dieſen Fällen auf den Blankokarten oder Nachlöſe⸗ zetteln kurz vermerkt. Es betrifft meiſtens die Fälle, wenn Anſchlußzüge ſo verſpätet ſind, daß die Zeit zur Löſung neuer Fahrkarten nicht ausreicht oder wenn Reiſende aus eiſenbahnſeitig zu vertretenden Gründen ohne vorherige Fahrkartenlöſung zur Fahrt zugelaſſen werden müſſen. — Gedenktage am 18. Januar. 1689. Der philoſophiſche Schriftſteller Montesquieu in La Bröe bei Bordeaux geb.— 1701: Kurfürſt Friedrich III. von Brandenburg nimmt als Friedrich I. die Königswürde an.— Stiftung des Schwarzen Adler⸗Ordens.— Der Staatsmann und Schriftſteller Joh. Jak. Moſer in Stuttgart geb.— 1844: Der Architekt Karl S äfer in Kaſſel geb.— 1845: Der Literathiſtoriker Bernh. Suphan in Nordhauſen geb. — 1857: Der preußiſche General Otto v. Below in Danzig geb.— 1871: Proklamation von Verſailles: Wilhelm J., König von Preußen, wird Deutſcher Kaiſer.— 1873: Der engliſche Romanſchriftſteller Edward Bulwer(Lord Lytton) in Torquay geſt.— 1877: Der Romanſchriftſteller Karl Hans Strobl in Iglau geb. ö ein Jahr beſtehenden Abteilung und ein Auftakt zur weiteren Arbeit. Es erübrigt ſich, auf Einzelheiten f Unſere Freunde mögen erſehen, daß die Aufgaben nach beſten Kräften ſo gelöſt wurden, wie es das Intereſſe des ſeit 15 Jahren beſtehenden Haupt⸗ Für die weitere Oeffentlichkeit dürfte nur von Intereſſe ſein, daß die Abteilung unter Führung des Herrn Dr.⸗Ing. A. G. Bahn⸗ ſeinem altbewährten Stab, worunter wir insbeſondere unſeren altbewährten Anton Braun und Sportsfreunde verſtehen, ihre Exiſtenzberechtigung be⸗ wieſen hat. Die immer ſchwerer werdenden Bedingungen zu erfüllen und die Hunde ſo auszubilden, wie es die Praxis verlangt, iſt unſere Aufgabe. Zu dieſem Zwecke ö haben ſich eine Reihe von Kynologen zur Verfügung geſtellt, ſodaß, ſelbſt wenn die wirtſchaftliche Lage auch Pflicht erfüllen Dieſem Ziel ein dreifaches„Gib Laut“. Zum Bau der heckatbrücke Seckenhelm—oesheim. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, ſind die 30. Wunſchabend; 11 Uhr: Letzte Nachrichten. Kleine Chronik. a Ein ſeltſames Jagdwerkzeug. Bei der Feſtnahme zweier däniſcher Wilderer machte die Kriminalpolizei die Entdeckung eines der eigenartigſten Jagdwerkzeuge. Die Wilderer benutzten eine mit einer Linſe verſehene Karbid⸗ lampe, die auf dem Hute angebracht war und von einem Karbidgaswerk geſpeiſt wurde, das ſie auf dem Rücken trugen. Die ſtarke Linſe warf ein kräftiges Licht in den Wald, das die Tiere anlockte und zugleich die beſte Beleuch⸗ tung abgab, um auf die ahnungsloſen Tiere zu ſchießen. Dieſes ſeltſame Jagdwerkzeug wird nun im Kopenhagener Kriminalmuſeum Aufſtellung finden. ar Die widerſpenſtigen Athenerinnen und ihre„Zäh⸗ mung“. In Athen iſt nunmehr das Dekret über die kurzen Röcke in Kraft getreten. Die höflichſten Poliziſten Athens wurden ausgewählt, die Vorſchriften der Verordnung zur Durchführung zu bringen. Alle Damen und jungen Mäd⸗ chen, deren Röcke über 35 Zentimeter hoch vom Boden enden, werden zum nächſten. Polizeirevier geführt, wo nach trenger Ueberprüfung der Rocklänge die weitere Vorfüh⸗ rung vor das Polizeigericht verfügt wird. Im erſten Aebertretungsfalle werden die kurzgerockten Damen mit einer Geldſtrafe belegt, im Wiederholungsfalle mit Ge⸗ fängnis von 1—3 Tagen. Bis heute hat die Frauenwelt in der überwältigenden Mehrzahl ſich vom Tragen der kurzen Röcke nicht abhalten laſſen. Insbeſondere junge Mädchen überbieten ſich in der Kürze des Nockes. Radioſchau. Sendeſtelle Frankfurt n. M.(Welle 470). Dienstag, den 19. Januar: 3,30 bis 4 Uhr: Jugend⸗ ſtunde:„Vom Leben und Weben in der Natur“.—„Das Eichhörnchen“ von Löns: 4,30 bis 6 Uhr: Nachmittags⸗ a konzert des Hausorcheſters: Ruſſiſche Opern; 6 bis 6,30 Uhr: Leſeſtunde: Aus dem Roman„Pitt und Fox“ von Friedrich Huch; 6,30 bis 7 Ahr: Stunde des Südweſt⸗ deutſchen Radioklubs; 7 bis 7,30 Uhr: Funkhochſchule⸗ Dr. Gotthilf:„Die Methode Coue“; 7,30 bis 8 Uhr: Uebertragung von Kaſſel; 8 bis 9 Uhr:„Mozart⸗Ku⸗ rioſa“(nachgeholt): Walter Schneider, Baß, Türk, Fa⸗ gott, Lange, Violoncello und Giſchke, Kontrabaß, muſi⸗ kaliſche Leitung: Dr. Reinhold Merten; 9,10 bis 10 Uhr: 89 5 i 1 Nager 15 510. 1 ariton, das Hausorcheſter, am Flügel und muſikaliſche Leitung: Dr. Reinhold Merten. N 5 Sendeſtelle Stuttgart(Welle 446). Dienstag, den 19. Januar: 4 bis 4,30 Uhr: Wirt⸗ ſchaftsnachrichten; 4,30 bis 6 Uhr: Nachmittagskonzert und Neues aus aller Welt. Rundfunkorcheſter; 6 bis 6,30 Ahr: Zeitanſage, Wetterbericht, Nachrichtendienſt der Württ. und Badiſchen Landwirtſchaftskammer; 6,30 bis J Uhr: Vortrag von P. Freye„Frankfurt a. M.: Das Königreich Siam und die hinterindiſchen Länder; 7 bis 7,30 Uhr: Morſe⸗Kurſus; 7,30 bis 8 Uhr: Vortrag des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts. Redner: Pfarrer Grihſe⸗ bach: Auslandsdeutſchtum und Miſſion. Anſchließend Nach⸗ richten aus dem Auslanddeutſchtum; 8 Uhr: Zeitanſage, Wetterbericht, Sportnachrichten: 8 bis 9 Uhr: Gaſtſpiel, Profeſſor Leo Guetta, Madrid(Guitarre); 9 bis 11 Abr: Ausbrenne Ausbrenne kammer flache denannbachungen. Kaminfegergebühren betr. Nachſtehende, mit Entſchließung des Herrn Landes⸗ kommiſſars vom 9. Jan. 1926 vollziehbar erklärte be⸗ zirtspolizeiliche Vorſchrift wird hiermit zur allgemeiner Kenntnis gebracht: Kaminfegergebühren und Kaminreinigung im Amts bezirk Mannheim betr. 8 A. Kaminfegergebühren. 5 Die Gebühren für die Verichtungen der Kaminfeger im Amtsbezirt Mannheim unter Aufhebung der be⸗ zirkspolizeilichen Vorſchrift vom 26. Juni 1924 gemäß 5 77 der Gewerbeordnung und 8 25 der badiſchen kammer 8 kung vom 1. Dezember 1925 mit Zuſtimmung des Be⸗ zirksrats folgendermaßen feſtgeſetzt: I. Für das Reinigen der Kamine. Die Kaminfeger ſind berechtigt, eine Reichsmark⸗ grundgebühr von 0.20 Reichsmark für ein einſtöckiges Kamin und von 0,10 Reichsmark für jedes weitere Stockwerk zu erheben. Bei Berechnung der Gebühren ſind alle Stockwerke zu berückſichtigen, welche das Kamin durchzieht oder überragt. Als Stockwerke gelten hiernach auch Keller, Erdgeſchoße, Dachräume bis zum Kehlgebält oder die Höhe des Kohlgebälks, Dacheinbauten(Manſarden, für die Vereinbarn Zu 1—4. in der Decke eines Stockwerks beginnen, wird für die Ausbrennen einer gewerblichen Rauch⸗ Ausbrennen einer 2ſtöck. Rauchkammer. Aus brennen einer Zſtöck Rauchkammer. material hat der Hauseigentümer zu ſtellen oder zu vergüten. a Unterſuchung der Kamine und Rauchkammern. Die Gebühren für das Unterſuchen von neu aufgeführten, ausgebeſſerten oder teilweiſe erneuerten Kaminen betragen: für ein einſtöckiges Kamin für jedes weitere Stockwerk mehr Für die Unterſuchung unbenützter Ka⸗ mine ſind die gleichen Gebühren wie Für Beſichtigung Rauchkammer(8 141 der Landesbau⸗ Fabrittaminen unterliegt und Kaminſeger. eines Kamins auf beſonderen Wunſch außerhalb der üblichen Arbeitszeit vorgenommen, ſo erhöhen n einer doppelten Kunſt n einer bürgerlichen Rauch⸗ Das zum Ausbrennen nötige Brenn⸗ 1 1 Reinigung zu bezahlen. einer neuerſtellten na zwiſchen Kaminbeſitzer Edenlichtspiele Seckenheim. 5 Heute Abend Volks-Vorstellung VVV ſſſſaacer pep ere eigecpdacacmceseceeſccecſſaceadeesaſcicdgecerdeaſ Halbe Preise: 30, 40 und 30 Pfg. Der Erlös kommt an die hiesigen Hrbeitslosen Zur Verteilung. Um zahlreichen Besuch bittet Ein Bordwaa VO eEnmil Wild, Friedrichsfeld. i neu, 25 Ztr. Tragkraft mit Bremsvorrichtung zum Preiſe von 160 M. in bar zu verkaufen. t 1 a 9 8 le Zimmergeſchäf leiht man die Tel. urd Mas P 3, 11 Theater- Die Direktion. Fostümſabrik. Für alle Veranstaltungen Kostüme gut ur d billig bei Joh Adler, Mannheim 2638 ken- garderobe, Verleihanstalt Wird die Reinigung oder Unterſuchung lüglich ſriſche von unten einmündende Feuerung ein Stockwerk ge⸗ zählt. Ueberragt ein Kamin das Kehlgebälk um drei Meter, ſo werden je 3 Meter weiterer Erhöhung als Stockwerk gerechnet. Bei freiſtehenden Kaminen oder Kaminteilen oder in ſonſtigen Fällen, in denen die Möglichkeit einer Berechnung nach Stockwerken durch die Anlage ſelbſt nicht gegeben iſt, gelten je 3 Meter als Stockwerk. 5 ſich die Gebühren um 50 vom Hundert. Erfolgt die ung neuerſtellter Kamine und Rauchtammern a des Wohnorts des Kaminfegers, ſo hat er. w ſie nicht gelegentlich der Kaminreintgung vor!: eine Gebühr von 9.17 Reichsmark für den zur ten Kilometer(Hin⸗ und Rückweg) anzuſprechen B. Bezüglich der Zabl der Kaminreinigungen zeibt es bei der bisherigen Regelung.(Küchenkamine fünf⸗ malige Reinigung.) Holl. Gührahmbuftor In Oualftät das Beste— Im Verbrauch das Billigste ½ Pfund 1.05 Mk. Vismarcheringe u. Rollmöpſe 5 II. Weitere Gebührenſätze. 1. Sonſtige kleinere Arbeiten: HSiurte oder Kamn RNauch fang größere Rauchfänge Kaminabſchluß klappe 1 Stück 14 Pfg. Sübbügluge. a 75 b. f Holl. nter. den 2b ar proz. Allgäuer Etangenkäſe Pfund 58 Pfg. / Pfund 15 Pfg. la. Schweizernäſe/ Pfund 6 Pfg. lihlon öchmeizertüſe llamorffüſe— Camembert! „Ellelmeiß“, Alsſold. Luelnüſe Emmenthaler ohne Rinde. Allgäuer Stangenkäse in bekannt hervorragender Qualität % Pfund 18 Pfg. 5 In Stangen billiger frische Ital. Trinkeier N empfiehlt ö Karl Raufeider. Einladung. 5 Zu der heute Abend 8 Ahr im Saale „Zum Löwen“ ſtattfindenden 8 Keichsgründungsfeier eichsgründungsfeier beehrt ſich der Jungdeutſche Orden ſeine Mitglieder mit Angehörigen und alle Freunde und Gönner ergebenſt einzuladen. 8 Redner: Herr Pfarrer A. Raufmann⸗Weinbeim Jungaeulſcher orten, Semenßeim. Mannheim, den 26. November 1925. Badiſches Bezirksamt Abt. VI. Imangs-Borſtoigerung. Dienstag, den 19. Januar 1926, vorm. 11 Ahr werde ich in Seckenheim im Rathauſe bzw am Pfandorte, der im Rathauſe bekannt gegeben wird, im Vollſtreckungswege gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 1 Lokomobil, 1 Drehbank, 1 Bohrmaſchine, 1 autogene Schweißanlage, 1 Elektromotor, 1 Blechſchere, 1 Lochſtanzmaſchine, 1 Leder⸗ ſtanze, 1 Schnittfräsmaſchine. Mannheim, den 16. Januar 1926. Elliſſen, Gerichtsvollzieher. Reichsmark 0,44 0,12 0.23 0.12 „0008 0,12 0,17 0,44 Abdecken der Kamine. Kaminerweiterungen übe „weite Wandzüge Bodenzüge bis zu 2 Meter IHedes weitere Meter mehr Herausnehmen und Wiedereinſetzen der der Reinigung unterliegenden Zu⸗ 5 leitungsrohre bis zu 1 Meter Zuleitungsrohre bis zu 2 Meter. Zuleitungsrohre bis zu 3 Meter Kaminaufſätze jeder Art Verlängerungsrohre werden als Kamin . berechnet. g Fiuchſe für größere Feuerungsanlagen Einfache Kunſt N 8 Doppelte Kunſt eine einfache bürgerliche Rauchkammer eine einfache gewerbliche Rauchkammer eine zweiſtöck. gewerbliche Rauchkammer eine dreiſtöck. gewerbliche Rauchkammer Für abgelegene, d. h. mehr als 1 km von der geſchloſſenen Ortslage ent⸗ fernte Gebäude und Höfe für jedes Kamin mehr Für das Reinigen der großen Betriebs⸗ kamine der Bäcter und in Gebäuden eingebaute Kamine größ. Feuerungs⸗ anlagen ſowie ruſſiſche Kamine von außergewöhnlicher Lichtweite über 26 Zentimeter. r Zentralheizungskamine 9288 5 zu 10 am Heizfläche bis zu 1020 am Heizfläche bis zu 20—40 am Heizfläche 82 SSS 8888 SS SSS SSSR Bekanntmachungen der Gemeinde Seckentzeim ü Die Schalterſtunden bei der Gemeindekoſſe am Mittwoch Nachmittag von 4—6 Uhr werder, da nach den gemachten Feſtſtellungen kein Bedürfnis hierfür beſteht, wieder aufgehoben. Leberthran-Emulsion Brockmann's Futterka Leberthran phosphorsauren Kalk Futter-Haferflocken Drogerie Höllstin. 1 141 Die nächſte Mütterberatungsſtunde wird morgen Dienstag, 19. Januar 1926, nachm. von 2—3 Ahr auf dem Nathaus Zimmer 4 1 215 abgehalten. 0 Aber 40 am Heiz fläche 5 a ö 8. 5 5 5 Seckenheim, den 15. Januar 1926. Dur ein einſtöckiges Kamin 0 Der Bürgermeiſter: jedes weitere Stockwerk mehr. 1. 4 Ausbrennen einer einfachen Kunſt Flachs. J *