F 3 0 An. Jabra wäre, binett ſchlüſſig geworden iſt, ehe eine etwaige Streſemanns ins Auge gefaßt werden kann. Bezugspreis: Für den Monat Jan. 1.40 Goldmk, fret ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). ünnglld, 23. Jar 1026 Tages · und Anzeigenblatt —— Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hibpaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Die Negierungs erklärung im Reichstag. Dr. Streſemann ſpricht am Mittwoch. de Berlin, 23. Januar. Im Anſchluß an die für Dienstag angeſetzte Regie⸗ rungserklärung des Reichskanzlers wird vorausſichtlich der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann am kommen⸗ den Mittwoch eine beſondere Rede über den Stand der außenpolitiſchen Fragen halten. Dabei iſt bei der Debatte über die Regierungserklärung vorauszuſehen, daß die außenpolitiſchen Momente eine überragende Rolle ſpielen werden, zumal es die führenden Staatsmänner nicht ver⸗ meiden können, bei der Behandlung der Beſatzungsfrage den alliierten Staaten gegenüber eine beſondere Schärfe zum Ausdruck zu bringen und auf die in allen Bevölke⸗ tungsſchichten ohne Anſehen der Partei beſtehende Er tegung hinzuweiſen, welche infolge des beabſichtigten Ve wagsbruches der Alliierten herrſcht. a Die unbeſetzten Miniſterpoſten. Dr. Steiger Ernährungsminiſter? d Berlin, 23. Januar. Neuerdings wird der jetzige preußiſche Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Steiger, der dem Zentrum nahe⸗ ſehl, als ausſichtsreichſter Kandidat für das Reichsernäh⸗ rungsminiſterium bezeichnet. Hierzu wird aus Zentrums⸗ kreiſen berichtet, daß man vorerſt mit der Ernennung Dr. Stetgers deshalb zögert, weil man befürchtet, daß durch die Herausnahme des Miniſters aus dem preußiſchen Mi⸗ niſterium auch die preußiſche Regierungsfrage ins Rollen gebracht werden könnte. Das Zentrum will jedoch ſeine Stellungnahme in Preußen von dem Verhalten der So⸗ zialdemokratie gegenüber dem zweiten Kabir: Luther aͤngig machen. Regierung und Oppoſition. Fjühlungnahme mit rechts und links. 5 Berlin, 23. Januar. Wie aus parlamentariſchen Kreiſen berichtet wird, ſind die Fährer der neuen Regierungskoalition mit den Oppoſitions parteien von rechts und links in Verhandlun⸗ gen eingetreten, um deren ſachliche Mitarbeit bei der Löſung der wichtigen Aufgaben der neuen Regierung zu ſichern. Bei dieſer Fühlungnahme iſt die Deutſche Volts⸗ partei mit den maßgebenden Kreiſen der Deutſchna⸗ tionalen in Beſprechungen eingetreten, während die De⸗ mokraten mit der Sozialdemokratie dei Verbindung aufgenommen hat. Bei dieſen Beſprechungen hat es den Anſchein, als ob es vorläufig zu einer gewiſſen Stabiliſierung der par⸗ lamentariſchen Lage kommen wird. Die Deutſchnationalen ſollen verſchiedenen Verlautbarungen zufolge geneigt ſein, der Regierung Luther keine über den natürlich gegebenen Rahmen gehende Schwierigkeiten zu bereiten und ihre Stel⸗ lungnahme von den Taten des Kabinetts abhängig ma⸗ chen. Allerdings betonen ſie, nicht in der Lage zu ſein, die von dem neuen Innenminiſter Külz geleitete Innen⸗ politik mitmachen zu können. Wie die Haltung der Beutſch⸗ nationalen, ſo iſt auch die der Sozialdemokratie durch eine Reihe von Bedingungen und Borausſetzungen ſtari eingeſchränkt, ſo daß die neue Regierung vorläufig nicht mit einer poſitiven Regierungsmehrheit rechnen kann, ſon⸗ dern wirklich auf die Neutralität der großen Oppo⸗ ſitionsparteien von rechts und links angewieſen iſt. Zuſammenkunſt Briand⸗Gtreſemann. Noch kein Termin feſtgeſetzt. 75 Berlin, 22. Januar. Von franzöſiſcher Seite iſt die Nachricht von einer Zuſammenkunfk zwiſchen Dr. Streſemann und Briand verbreitet worden, wobei betont wurde, daß auch die Frage der Beſatzungstruppen auf dieſer Konferenz beſprochen werden würde. So zweckmäßig es vielleicht auch wenn derartige Probleme durch mündliche Be⸗ ſprechungen der leitenden Miniſter ihre Erledigung fänden, ſo iſt in dieſem Falle doch darauf hinzuweiſen, daß man ſich gerade auf der Gegenſeite dahinter verſchanzt, daß für dieſe Frage die Botſchafter konferenz zu⸗ ſtändig ſei. Von deutſcher Seite iſt im übrigen auch lehr ſchnell zu die ſen Pariſer Nachrichten ein Dementi im der Richtung erfolgt, daß ein Termin für eine derartige Zuſammenkunft, die naturgemäß nicht außerhalb des Be⸗ reichs des Möglichen liegt, nicht vorgeſehen iſt. Es wäre wohl auch zunächſt erforderlich, daß das neue Ka⸗ ſich erſt einmal über all dieſe Angelegenheiten Pariſer Reiſe Die Neparationsleiſtungen. N Berlin, 22. Jan. Wie von zuſtändiger Seite mitge⸗ teilt wird, ſind für Frankreich im Laufe des Monats De⸗ zember 157 Reparationsverträge im Werte von 10,6 Millionen Reichsmark genehmigt worden. Insgeſamt be⸗ trug der Wert der ſeit dem Inkrafttreten des Sachverſtän⸗ digengutachtens bis Ende Dezember 1925 abgeſchloſſenen Verträge auf Neperationsſachlieferungen in Kohle und Farbſtoffen 116,3 Millionen Reichsmark. Belgien hat im Laufe des Monats Dezember 106 Verträge im Werte Lon. 4.6 Millionen Reichsmark abgeſchloſſen. . Das Völkerbundsproblem. Berlin, 23. Januar. Das neue Kabinett Luther iſt noch eifrig mit den Vorbereitungen für die Regierungserklärung beſchäftigt, was freilich die ausländiſche Preſſe nicht hindert, bereits etzt das Problem des Eintritts Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund wieder eingehend zu erörtern. Es werden bereits die verſchiedenſten Termine genannt, zu denen das deut⸗ ſche Aufnahmegeſuch in Genf vorliegen und zu denen auch der Eintritt Deutſchlands erfolgen ſoll. Daß dieſer Eintritt Deutſchlands nur eine Frage der Zeit ſein kann, ergibt ich daraus, daß die neue Regierung, deren Außenminiſter a wiederum Dr. Streſemann iſt, außenpolitiſch die Lo⸗ carnopolitik fortſetzen muß und fortſetzen wird. Die mannigfachen Erörterungen des ausländiſchen Preſſe ſetzen dabei ſtets voraus, daß für das neue Ka⸗ binett in dieſer Frage keinerlei Schwierigkeiten ent⸗ ſtehen werden und daß das neue Kabinett kaum etwas eiligeres zu tun haben wird, als den Antrag auf Auf⸗ nahme in den Völkerbund zu ſtellen. Man geht dabei auf der Gegenſeite aber von falſchen Vorausſetzungen aus. Es iſt ja bekannt, daß ſchon bei den Locarno⸗De⸗ batten im Reichstag von der Rechten heftiger Wider⸗ ſtand dagegen geleiſtet wurde, den Eintritt in den Völ⸗ lerbund ſogleich zu vollziehen und es dürfte ferner er⸗ mnerlich ſein, daß bei dieſen Debatten ein Antrag An⸗ nahme fand, durch den die Neichsreglerung erſücht wird, bis zum Eintritt in den Völkerbund ſich mit allen Kräften für eine Erweiterung der Nüdwfrrungeen im Nheiniande einzuſetzen. Die Negiekung hat es an ſolchen Bemſſhungen niht fehlen läſſen. Man kann aber nicht ſagen, daß dieſen Bemühungen Erfolg beſchieden geweſen wäre, man müßte im Gegenteil für den Fall, daß die Botſchafterkonferenz den Beſchluß ihres Anterausſchuſſes, die Stärke der Beſatzungstruppen in der zweiten und dritten Zone auf 75 000 Mann feſtzuſetzen, beſtätigen üllte, von einer Sabotage der verernbarten Rückwirkungen wrechen. Die Preſſe der Alſtierten iſt zunächſt anſche mend ge⸗ neigt geweſen, den deutſchen e die Bemeſ⸗ ſung der Beſatzungstruppen auf 75000 Mann reichlich leicht zu nehmen. Sie dürfte inzwiſchen eines Beſſe⸗ ren belehrt worden ſein, ſowohl durch die Haltung der deutſchen Blätter ſämtlicher Parteien, wie auch durch die Rede Streſemanns in München, in der die Zumutung als untragbar gekennzeichnet wurde, und ſchließlich auch durch den Proteſt des Auswärtigen Ausſchuſfes, in dem ja ausdrücklich„auf weitere bevorſtehende außenpolitiſche Ent⸗ ſcheidungen“ angeſpielt wird, worunter lediglich der Ein⸗ 2 in den Völkerbund verſtanden werden ſoll und ann. „ Aeberdies wird die Frage auch im Reichstag ſelbſt eine ſehr weſentliche Rolle ſpielen, die Deutſche Volkspar⸗ tei, alſo die Partei des Außenminiſters, hat ſie zum Gegenſtand einer„Interpellation gemacht, die mit den Worten ſchließt: iſt die Reichsregierung gewillt, vor dem Eintritt in den Pölkerbund die Stärke der Beſatzung in einer Weiſe zu regeln, die den berechtigten An⸗ ſprüchen des Rheinlandes und des geſamten deut⸗ ſchen Volkes ebenſo aber auch den Abmachungen von Locarno?“ Aus alledem ergibt ſich, daß der Einreichung des deutſchen Aufnahmegeſuches nach Genf die ungeklärte Frage der Beſatzungstruppen im Wege ſteht und alle Meldungen und Erörterungen ausländischer Blätter über den Termin der Aufnahme Deutſchlands in den Bund ſind 0 lange als völlig müßige Kombinationen anzuſprechen, ehe nicht in der Frage der Stärke der Be⸗ ſatzungstruppen eine befriedigende Regelung er⸗ zielt worden iſt. F Deutſcher Reichstag. FPortſetzung der Etats beratung. 5 Berlin, 22. Januar. Der Reichstag ſetzte heute 5 dritte Leſung des Etats fort. er Nachmittag halb 4 Uhr Ohne Ausſprache wurde Haushalt der allgemeinen Finanzverwaltung und der Kriegslaſten angenommen. Bei der dann folgenden drit⸗ en Leſung des Etatsgeſetzes übte Abgeordneter Stück⸗ len(Soz.) lebhafte Kritik an der rieſigen Penſionsſumme, die an ehemalige Offiziere und Militärbeamte der alten Armee gezahlt würde. Auch die Reichswehr habe zu hohe Penſionsausgaben eingeſetzt. Bei der großen Zahl von Staatsſekretären und Miniſtern, die vom Reiche Pen⸗ ſionen bezögen, müſſe nachgeprüft werden, ob dieſe Art der Verſorgungsregelung noch lange mit dem Stand der Reichsfinanzen vereinbar ſei. Ein kommuniſtiſcher Redner äußerte ähnliche Gedanken. Im weiteren Verlauf nahm der Reichstag das Etats⸗ geſetz an und begann dann mit der Abſtimmung, wo nicht weniger als 250 vorliegende Entſchließungen. Von dem Wichtigerem wurde unter anderem angenommen eine Ent⸗ ſchließung, in welcher die Regierung um baldige Vorlage eines Verſorgungsgeſetzes erſucht wird. Ferner eine Ent⸗ ſchließung auf Erlaß eines Ausführungsgeſetzes zu Ar⸗ tikel 48 der Reichsverfaſſung. Im weiteren Verlauf wurde die volksparteiliche Ent⸗ ſchließung angenommen, mit allem Nachdruck darauf hm⸗ zuwirken, daß bei der Räumung der erſten Beſatzungs⸗ zone eine entſprechende Verminderung in der zweiten und dritten Zone erfolgt. Weiter wurde angenommen ein Antrag auf Schaf⸗ — 5 1d 55 beſonderen Gehaltsordnung für das Neichs⸗ i Die% E wine. 105 die Regierung in ihren Verhandlungen mit Nie Aheinlands⸗Beſatzung. „Die deutſche diplomatiſche Aktion in der Frage der Beſatzungsſtärke hat die diplomatiſche Arbei in allen in Frage kommenden europäiſchen Hauptſtädten außerordenklich ſtark belebt. Die Tatſache der Rückkehr jowohl des franzöſiſchen wie des engliſchen Botſchafters dach Berlin hängt zweifellos mit dieſen diplomatiſchen Erörterungen zuſammen. Zurzeit iſt noch nicht zu über⸗ ehen, welches Ergebnis die deutſche Demarche haben wird. Zum mindeſten wird ſie den einen Erfolg zeitigen, daß die Situation endlich geklärt wird, damit Deutſchland ſeine weiteren Maßnahmen entſprechend einrichten kann. Die außenpolitiſche Lage wird jedenfalls dadurch beſonders kraß beleuchtet, daß die beſonders in Frankreich ſtark ver⸗ tretenen Anhänger des poincariſtiſchen Syſtems gegenüber Deutſchland zu einer ſtarken Propaganda ausgeholt Preh um durch die Erörterungen in der franzöſiſchen Preſſe Deutſchland zu beeinfluſſen. Wie weit dieſe Beeinfluſſungsverſuche gehen, geht aus einer Erklärung des Quai d Orſay hervor, die eine Behauptung in der franzöſiſchen Preſſe, Briand 1751 die Vorſtellungen des deutſchen Botſchafters von deſch rundweg abgelehnt, dadurch berichtigt, daß feſt⸗ geſtellt wird, Briand habe ein wohlwollende Prüfung der deutſchen Vorſtellungen zugeſagt. In der franzöſiſchen Oppoſitionspreſſe, die eine An⸗ terſtützung auch in einem Teil der engliſchen Preſſe findet, wird verſucht, das deutſche Verlangen nach Her⸗ abminderung der Beſatzungsziffer mindeſtens auf den Stand der deutſchen Friedensgarniſonen in den dalle Zonen als im Widerſpruch ſtehend mit den Ver ailler Beſtimmungen zu erklären. Man behauptet, daß die alliierten Regierungen ſich weder in Verſailles noch ſpäter durch irgendein Abkommen verpflichtet hätten, nicht über eine 1 Beſatzungsziffer hinauszugehen. Dem⸗ egenüber iſt darauf hinzuweiſen, daß zwar der Ver⸗ ſailler Vertrag als ſolcher keine Angaben über die Trup⸗ penſtärke für die Beſatzung macht und auch das Nhein⸗ landabkommen hierüher keine Angaben enthält. Doch geht aus Artikel 8 der in Verſailles getroffenen Ver⸗ einbarungen über die militäriſche Beſetzung der Rhein⸗ lande ziemlich deutlich hervor, daß man mit einer Trup⸗ penſtärke rechnete, die über die Garniſonſtärke Deutſchlands vor dem Kriege nicht hinausgehen ſollte. Heißt es doch m dem zweiten Abſatz des Artikels 8 ausdrücklich: „Die Mannſchaften und Unteroff iziere werden, ab⸗ geſehen von Fällen außergewöhnlicher Dringlichkeit, in Kaſernen untergebracht und nicht bei der Zivilbevölte⸗ rung einquartiert“ Der nächſte Abſatz ſieht zwar die Beſchlagnahme jedes geeigneten öffentlichen oder privaten Gebäudes für die allüerten und aſſoziierten Truppen vor, läßt aber ſchon aus ſeiner Formulierung erkennen, daß man dabei die im vorhergehenden Abſatz erwähnten Fälle außergewöhnlicher Dringlichkeit im Auge hatte. Darüber 19— hat aber die alliierte Friedensdelegation in Verſailles auf Ein⸗ wände der deutſchen Friedensdelegation ausdrüglich zuge⸗ ſichert, daß die Zahl nur wenig höher ſein werde als die der deutſchen Garniſonen, die in dem Raum der geſam⸗ ten beſetzten Gebiete rund 70 000 betrug. i Wenn von Seiten des Verſailler Militärrates die Zahl der Beſatzungsziffer für die beſetzten Gebiete nach Durchführung der Räumung der erſten Zone und nach Beendigung der Umgruppierung der Beſatzungstruppen mit 75000 Mann feſtgeſetzt worden iſt, ſo ſteht dieſer Beſchluß in direktem Gegenſatz zu den Verſailler Ab⸗ machungen. Niemand hat damals daran gedacht, bei Räumung der einzelnen Zonen die dadurch freigewordenen Truppen in den beſetzt bleibenden Zonen zuſammenzu⸗ drängen. Die in Artikel 429 aufgeſtellten Beſtimmungen über die zonenmäßige Räumung hatten im Auge, die dadurch freiwerdenden Streitkräfte überhaupt aus dem Rheinland herauszuziehen. Nachdem aber inzwiſchen der Dawes⸗Plan in Kraft geſetzt und der Locarno⸗Pakt unter⸗ zeichnet worden iſt, ergibt ſich in der Frage der Beſetzung des Rheinlands eine vollſtändig veränderte Geſamtlage. Der Locarno⸗Pakt geht von dem Sicherheitsperlangen Frankreichs aus. Deutſchland iſt ihm durch Anterzeich⸗ nung des Sicherheitspaktes entgegengekommen, womit die geſamte Beſatzung am Rhein als Sicherheitsgarantie eigentlich in Wegfall kommen müßte. Darüber hinaus verlangt aber auch der Dawes⸗Plan zwingend eine Ein⸗ ſchränkung der Beſatzung, um Deutſchland hinſichtlich ſei⸗ ner Reparationsverpflichtungen ſo leiſtungsfähig wie mög⸗ lich zu machen. 5 5 Im Verlauf des über die Beſatzungsfrage zwiſchen Berlin, Paris und London ſtattgefundenen Meinungs⸗ austauſches hat Briand auf eine direkte deutſche Anfrage erklärt, daß er unter normaler Beſatzungsſtärke die Zif⸗ fern der deutſchen Friedensgarniſonen verſtehe. Der deutſche Botſchafter in Paris hat auf Grund dieſer Er⸗ klärung Briands ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die deutſche Garniſonſtärke in den beſetzt bleibenden bei⸗ den Zonen rund 45000 Mann betrug. f Briand hat damals unter Anerkennung dieſer Zif⸗ fern zugeſichert, daß die Beſatzung ſich in dieſem Rahmen halten werde. Wenn heute von der franzöſiſchen Preſſe dieſe Erklärungen Briands ſo ausgelegt wird, als hätte er damit lediglich die Stärke der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ armeen andeuten wollen, ſo iſt das ein Manöver, auf das ſich Deutſchland nicht einlaſſen wird. Deutſchland wird ſein zugeſichertes Recht weiter verfolgen und ſeine diplomatiſche Aktion fortſetzen. 125 b F 9 t* ie 1 N 8 Aus dem In⸗ und Auslande. „„ Kein Verkauf der Saargruben. Paris, 22. Jan. Der„Corriere della Sera“ und * andere Blätter hatten die Nachricht verbreitet, daß der Betrieb der Saargruben der franzöſiſchen Regierung ein 5 größeres Defizit bereitet habe, weshalb Verhandlungen zwecks Rückkauf dieſer Gruben durch Deutſchland einge⸗ letiet worden ſeien. Frankreich habe 450 Millionen für die Gruben gefordert, während Deutſchland 250 Millionen Goldmark geboten habe. Am Quai d'Orſay wird dieſe Nachricht als vollſtändig unbegründet bezeichnet. Eine Initiative ſei weder von Frankreich noch von Deutſchland ergriffen worden. 15 Echt italieniſche Phraſen. Nom, 22. Jan. Zu Beginn der Locarno ⸗Debatte in der römſichen Kammer ergriffen drei Faſchiſten das Wort, um mehr oder weniger gelinde Zweifel an der Haltbarkeit des Locarno⸗Vertrages zu äußern. Ein Abgeordneter verſtieg ſich ſogar zu der Aeußerung, es ſcheme, daß die deutſche Preſſe nicht begriffen habe, welche Opfer und Selbſtüberwindung es für die Entente⸗ völker bedeute, Deutſchland auf dieſelbe Stufe mit den übrigen Nationen zu heben(). Italien ſei heute nicht mehr dasſelbe wie zu Zeiten Giolittis, was man ſich jen⸗ ſeits der Brennergrenze merken möge. Morini proteſtierte gegen die„rückſichtsloſe alldeutſche Agitation in Süd⸗ ftirol“ und erklärte, Italien werde ſich die mit ſoviel Blut erkaufte Brennergrenze niemals nehmen laſſen. Das ganze Haus ſtimmte ſtürmiſch bei. Dann wurde die Sitzung vertagt. 5 Die Abrüſtung zur See. London, 22. Jan. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt über die Abrüſtungs⸗ frage, Amerika werde zweifellos einen Schritt unter⸗ nehmen, um die Abrüſtung zur See von den Genfer Ver⸗ handlungen abzutrennen. In dieſer Abſicht werde es von England unterſtützt werden. Ferner hoffe man von der e in Paris, daß es gelinge, einen Weg zu von Induſtriefaktoren mit der Abrüſtungsfrage entſtehen FTeoönnte. Es ſei ſicher, daß die Genfer Beſprechungen nicht am 15. Februar beginnen würden, aber die franzöſiſche Annahme, daß die Konferenz nicht vor Mitte Mai ſtatt⸗ finden ſollte, ſei zu peſſimiſtiſch. Hinſichtlich der Verrin⸗ gerung der Beſatzungstruppen ſei es wahrſcheinlich, daß Briand eine Verminderung um 10 000 Mann durchſetzen könne, aber hierzu ſei es notwendig, daß von außen kein pſtentativer Druck auf ihn ausgeübt werde. Ein viel . Problem werde jedoch die Beſprechung über ie Liquidation der deutſchen Abrüſtung darſtellen, ins⸗ beſondere der Uebergang der Tätigkeit der Interalliier⸗ ten Kontrollkommiſſſion auf die Inſpektoren des Völ⸗ kerbundes unter dem Vorſitz des Generals Deſtickers, des Generalſtabschefs des Generals Foch. f Polniſche Anterſchlagungsſkandale. WMWarſchau, 22. Jan. Im polniſchen Seim beſchäftigt man ſich zur Zeit mit ſchweren Mißſtänden und Anter⸗ ſchleifen in der polniſchen Heeresverwaltung, beſonders ber den Verträgen über Heereslieferungen. Nach der erſten Sitzung des Sejmausſchuſſes wurde bekannt, daß hohe Koſten des Staates eingeſtrichen haben, im Aufſichtsrat 0 Nach einer zweiten Sitzung der Kommiſſion, in er weitere Mißſtände zur Sprache kamen, wurde be⸗ ſchloſſen, zunächſt weiter Mitteilungen der Oeffentlichkeit nicht zugängig zu machen und ſtrengſtes Stillſchweigen zu bewahren. Schweizeriſch⸗ruſſiſche Einigung. 82„Bern, 22. Jan. Ueber die Verſuche, zu einem Aus⸗ qlleich zwiſchen der Schweiz und Rußland in dem bekann⸗ ten Konflikt zu gelangen, wird in der Schweizer Preſſe ge⸗ meldet, daß ſich der Bundesrat über die Bedingungen einigte, um der Regelung zustimmen zu können. Die ruſſiſche Regierung ſei entſprechend verſtändigt, doch fehle noch die Antwort von Moskau. Die Initiative zu einer diplomatiſchen Vermittlung ſei von dem Moskauer fran⸗ zoͤſiſchen Botſchafter Jean Herbette ausgegangen. e N 4 5 99 Neues in Kürze. 12: Die Deutſchnationale Reichstagsfraktion fordert in einem Antrag die Zurückſtellung des Völkerbundein⸗ tritts Deutſchlands. 25: Die Wirtſchaftliche Vereinigung des Reichstags beſchloß, ſich dem neuen Kabinett Luther gegenüber vor⸗ erſt abwartend zu verhalten. 15: Wie erſt jetzt bekannt wird, ſind im Dezember mehrere deutſche Konfularagenten verhaftet und unter An⸗ klage der Spionage geſtellt worden. Die deutſche Regie⸗ rung hat Einſpruch erhoben. inden, der eine Debatte vermeide, die durch Verquickung aktive Offiziere bei Lieferfirmen, die Nieſengewinne auf Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Auf freiem Fuß.) Der wegen Unterſchlagung unter Anklage ſtehende ſtädtiſche Beamte Erythropel iſt nach ſeiner Vernehmung wieder auf freien Fuß geſetzt worden, da Fluchtverdacht nicht beſteht. Mannheim.(Im Fahrſtuhl verunglückt.) Ein 28 Jahre alter Aufzugsführer, wohnhaft in Neulußheim, geriet im Betriebe der Mannheimer Gummi⸗ und As⸗ beſtfabrik, beim Hochfahren in den dritten Stock mit ſeinem rechten Fuß, infolge Ausgleitens zwiſchen Fahr⸗ ſtuhl und Deckenſchiene, wobei ihm die Ferſe vollſtändig abgeriſſen wurde. Mit dem Sanitätsauto verbrachte man den Verletzten in das Allgemeine Krankenhaus. Schwetzingen.(Wegen Anterſchlagung feſt⸗ genommen.) Ein Knecht vom Hofgut Inſultheim wurde von der Gendarmerie feſtgenommen, weil er der Gutsver⸗ waltung einen größeren Geldbetrag unterſchlagen hat. Heidelberg.(Ein feſtgenommener Schwind⸗ ler.) Der ledige Ingenieur Alfred Müller aus Aſchberg, der ſeit 2. März 1925 ſich mittel⸗ und zwecklos im Land umhertreibt, wurde feſtgenommen und in das Amts⸗ gefängnis eingeliefert. Müller hat ſich nach den bei ihm vorgefundenen Quittungskarten als Ingenieur. Schneider und Kaufmann ausgegeben. Nach den bet Müller vor⸗ gefundenen Adreſſen von Schneidern, Kleidermachern, Schuhmachern und Ingenieure iſt anzunehmen, daß er bei dieſen Perſonen Unterſtützungsſchwindeleien begangen hat oder zu begehen beabſichtigte. Da ferner bet Müller Briefe gefunden wurden, die auf Heiratsſchwindeleien ſchließen laſſen, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß ſich Müller auch mit dieſem Gebiet beſchäftigt hat. Karlsruhe.(Ein gerichtliches Nachſpiel zur Reichspräſidentenwahl.) In der am Montag, den 1. Februar, beginnenden erſten Schwurgerichtstagung wird auch der Durlacher Zuſammenſtoß zwiſchen An⸗ gehörigen des Neichsbanners und der vaterländiſchen Ver⸗ bände, bei denen ein Angehöriger der rechtsſtehenden Organiſationen erſchoſſen wurde, ſeine gerichtliche Sühne finden. Dem Polizeiwachtmeiſter Reitze aus Durlach, einem der Führer des Durlacher Reichsbanners Schwarz⸗ Rot⸗Gold, wird zur Laſt gelegt, den 19 Jahre alten Arbeiter Gröber vom Schlageterbund Durlach nach einem planmäßig organiſierten Ueberfall durch das Reichsbanner am Abend der Reichspräſidentenwahl(26. April 1925) am Eingang nach Durlach erſchoſſen zu haben. Karlsruhe.(Zu lebenslänglichem Zucht⸗ haus begnadigt.) Nach einem Vortrag des Juſtiz⸗ miniſters beſchloß das Staatsminiſterium, den Landwirt Erich Mayet aus Königsberg, der vom Schwurgericht Konſtanz am 21. Juli 1925 wegen der am 22. März vorigen Jahres auf dem Buchhof verübten Ermordung des Landwirtes Johannes Schäfer zum Tode verurteilt worden war, zu lebenslänglichem Zuchthaus zu be⸗ gnadigen. 5 Karlsruhe.(Schöffengericht.) Kraftwagenfüh⸗ rer Martin Hönig aus Aglaſterhauſen hatte am 9. Juli vorigen Jahres auf der Strecke Leopoldshafen—Eggen⸗ ſtein mit ſeinem Wagen, an den ein Anhänger angehängt war, zwei Mädchen überholt, die ſich mit dem Nad unterwegs befanden. Dabei wurde das eine, der Mädchen, das auf einem Herrenrad fuhr, von dem Anhänger über⸗ fahren. Ein junger Mann, der ſich auf dem Anhänger befand, hat geſehen, wie das Mädchen auf dem Gehweg fuhr beim Herannahen des Kraftwagens. plötzlich die Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 31. Fortſetzung „Hier ſind Jeannette und Baron Malte von Reinhardt, die neugebackenen glücklichen Brautleute! Ihr könnt alſo eure Glückwünſche perſönlich wiederholen. Lili und Lol 8 5 N i 1 ging den Eintretenden entgegen und tauſchte Kuß und Umarmung mit ihnen. Ueber Hannas Kopf hin⸗ weg ing Malte einen mitleidig ſpöttiſchen, beluſtigten Blic 15 en die beiden jungen Damen miteinander austauſch⸗ ten, ſo daß ihm das Blut in die Wangen trat und er in eimlichem Ingrimm mit den Zähnen knirſchte. Oh, er N'onnte leicht die Gedanken der beiden erraten; ſie machten ſich über ihn luſtig, über ihn, Malte von Reinhardt! Und er hörte auch die ganz leiſe Ironie aus ihren Glückwün⸗ ſchen. Hanna ſtand neben ihm, hatte ihren Arm zärtlich . Her den ſeinen gelegt und begrüßte jetzt liebenswürdig die rren. a f Axel von Kronaus dunkles Augenpaar ſuchte nach einem blonden, hübſchen Mädchen, um das er doch mitgekommen war. Endlich trat Gwendoline ein, gefolgt vom Stuben⸗ — 5 das den Gäſten pikante Brötchen und Sherry vierte. Luſtig ging das Geplauder hin und her. Blanka fühlte ch in ihrem Element; ſie war überſprudelnder Laune. Axel trat neben Gwendoline, ſie zu begrüßen. Da fing Blanka einen Blick auf, den die beiden miteinander aus⸗ tauſchten, und ſie ſah das glückliche Lächeln, den warmen, vertieften Glanz in Gwendolines Augen— und ſie hörte ceeinige geflüſterte Worte Axels. Eine raſende Eiferſucht erfaßte ſie. Stand es ſo mit den beiden? 5 5 Gwendoline und Axel Kronau— Kronau, der ihr ſelbſt o gut gefiel? Da wollte ſie doch acht auf die beiden en f f geben! 5 Ihr fragt, was wir nachmittag machen wollen, Lola? Wir fahren ſelbſtverſtändlich nach dem Bad Kreuth, trin⸗ ken dort Kaffee und gehen dann nach„Siebenhütten“ zum Tanzen! Das wird famos.“ 5 3 „Kommt das Brautpaar auch mit?“ fragte Lili bos⸗ haft, der Malte eine Zeitlang ſtark den Hof gemacht— Ades gucke ſch nag Haungs Munſgen „das richtet ſich nach Hannas Wünſchen—? D Wir bleiben hier, Hebſtert⸗ entſchied die junge Braut, vich kann ſo viele Menſchen nicht ertragen—0 Die beiden jungen Mädchen ſahen Malte ausdrucksvoll ſpöttiſch an und kicherten über ein Scherzwort, das Leut⸗ nant Lichtenfels hinwarf— aber im Grunde galt das Kichern nicht dem Witz des Offiziers, ſondern nur ihm, dem eleganten Malte Rheinhardt, der ſich durch ſeine Ver⸗ lobung mit Hanna Likowski ſehr lächerlich gemacht hatte. Er fühlte das wohl, und es peinigte ihn unerträglich in ſeiner Eitelkeit.——. „Aber Sie, Baroneſſe, kommen doch mit,“ ſagte Leut⸗ nant von Bruck zu Gwendoline, deren blonde Schönheit großen Eindruck auf ihn gemacht hatte; er ſah die Schweſter Reinhardts zum erſten Male. g 96 „Line kann nicht!“ rief Blanka dazwiſchen, ſie iſt zu den Hoheiten befohlen—“ und raſch erzählte ſie Näheres, dabei Kronau im Auge behaltend, deſſen Enttäuſchung über dieſe Mitteilung ihr nicht entging, ebenſo wenig wie der be⸗ dauernde Blick, den er mit Gwendoline tauſchte.. „Baroneſſe Reinhardt kann ja nachkommen!“ meinte Leutnant Bruck,„ſolange wird die Audienz nicht dauern. „Das wird ſchwerlich gehen! Mama kommt doch gleich mit uns—— und das Brautpaar muß einen„Elefanten, haben—“ rief Blanka. Alles lachte und ſo war es ent⸗ ſchieden, daß Gwendoline nicht mit von der Partie war. Die jungen Leute brachen auf. Blanka ſchloß ſich ihnen gleich an. Und Axel Kronau hatte keine Gelegenheit mehr, allein mit Gwendoline zu ſprechen. Traurig ſah ſie ihm nach. a Run war der Tag verloren, auf den ſie ſich gefreut!“ Elftes Kapitel. g Pünktlich um vier Uhr ſtand Gwendoline im Empfangs; zimmer der Villa„Waldflucht“. Sie hatte nicht nötig zu warten; gleich nach ihr trat eine nicht mehr junge, ſehr ſchlicht gekleidete Dame ein. i i „Fräulein von Reinhardt?— Ich werde Sie ſogleich zu Hoheit führen—“ 2 Dennoch erging ſich die Dame erſt in einigen beiläufigen Fragen, über deren Grund Gwendoline ſich ſofort klar war: man wollte erſt erfahren,„woher ſie kam der Fahrt und weſſ' ihr Nam' und Art“— dachte ſie, innerlich lächelnd, antwortete aber ausführlicher, als es ſonſt ihre zurückhaltende Art war. Ihre Auskunft ſchien die Hofdame zu befriedigen. Und dann ſtand Gwendoline einer ſchlanken, liebreizenden, lichtblonden jungen Dame gegenüber und in tiefer gra⸗ zißſer Verneigung ſank ihre Geſtalt zuſammen, als die Gräfin Limbach ſie der Prinzeſſin vorſtellte. * ſich ihr wunderbar anzupaſſen; 3 Hnke Händ äusſtreckte— vielleicht um ſich infolge un⸗ ſicherheit an dem vorbeifahrenden Wagen zu halten— und dann zu Boden ſtürzte. Der fahrtechniſche Sach⸗ verſtändige beſtätigt die Möglichkeit, daß ſich der Vorgang in dieſer Art zugetragen hat. Das Gericht ſprach daher den Angeklagten frei. Brühl.(Ein unehrliches Handwerk.) Zwei ſchon lang geſuchte Vogelfänger, die auf der Brühler Ge⸗ markung, hauptſächlich auf der Kollerinſel, den Singvögen nachſtellten, konnten auf friſcher Tat ertappt werden. Die beiden Männer wurden zur Anzeige gebracht. 1 Furtwangen.(Brandunglüa bei Schön⸗ vald.) In dem Gang des einſam im Walde gelegenen Hehöftes des Forſtwartes Hummel war Feuer ausge hrochen. Die Bewohner, die ſich ſchon zur Ruhe gelegt hatten, mußten, als ſie das Feuer bemerkt hatten, nur nit einem Hemd bekleidet, aus der Veranda hinaus in den tiefen Schnee ſpringen. Die Frau des Forſtwa re ag ſeit längerer Zeit an der Grippe ſchwer krant dar⸗ ne nieder; auch ſie mußte in den Winterſturm hinaus. Der ſie Forſtwart Hummel ſelbſt begab ſich noch einmal in das le brennende Haus, um eime kleine Barſchaft zu retten. Er fu ſt nicht mehr zurückgekehrt. Das Gebälk ſtürzte bald un darauf zuſammen und begrub die Leiche unter ſich. Als ei die Schönwalder Feuerwehr endlich durch den hohen Schnee 6 zu der Brandſtätte gekommen war, war das Gehöft A hereits vollſtändig niedergebrannt. Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, die Gebeine des Forſtwartes aufzufinden. B Die kranke Frau blieb in einer dürftigen Waldhütte tee liegen, bis ſie in das nächſte Gehöft getragen wurde. Ei Von den Fahrniſſen wurde nichts gerettet, lediglich das de Großvieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Hummel, tr der im Alter von etwa 50 Jahren ſteht und ſeit 27 Jah- fr cen das Amt des Gemeindeforſtwartes verſieht, iſt Vaten don neun Kindern, von denen das jüngſte 16 Jahre all P, iſt. Hummel war im ganzen Gebiet deshalb geſchätzt hi und beliebt, weil er als großer Menſchenfreund bekannt pi war und in den ſchwierigen Ernahrungsverhältniſſen den al und Nachkriegszeit nach Möglichkeit ſtets geholfen 4 atte. 5 1 Evpingen.(Noch keine Aufklärung der Ep⸗ de oinger Bluttat.) In der Angelegenheit der Bluttag m om letzten Samstag iſt bisher noch keine Klärung einn a getreten. Seit Montag führt der Heidelberger Staats de inwalt Dr. Bender die Ermittelungen, ohne bis letzt 8 zu einem Ergebnis zu kommen. Die ermordete Fridsg 90 Hecker wird allgemein als ein braves und fleißiges Mid. n hen geſchildert. 1 Zunzingen bei Müllheim.(Vie Geloknapphett.)) 8 Bei der Verſteigerung eines neuerbeuten Hauſes wurde 2 ein Höchſtgebot von 11000 Mark erzielt, obwohl die 12 Baukoſten des anſtelle eines abgebrannten Hauſes au⸗ 9 geführten Neuhaus rund 30000 Mark betragen hatten. 1 Zu der Verſteigerung fanden ſich nur wenige Liebhaber 6 Ei,. 13 Blankenloch bei Karlsruhe.(Ein Mord?) Eine hier verſtorbene Frau, die einige Tage tot im Bette lag, 9 ohne daß dies dem Standesamt gemeldet worden wäre, 2 wurde auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft nach Karls⸗ 1 2 ruhe verbracht, wo die Leiche gerichtsärztlich ſeziert wurde. 6 Die Obduktion ergab einen Bluterguß im Kopfe, der: vermutlich von einem Schlage herrührt. Nach eingehen⸗ 13 den Erhebungen durch die Gendarmerie erfolgte die Ver⸗ s haftung einiger hieſiger Burſchen, die in den Vorfall b verwickelt ſind. 1 Rheinsheim.(Entgleiſung zweier Wagen.) 0 Im hieſigen Bahnhof entgleiſten zwei unbeſetzte Perſonen⸗ 5 wagen, wodurch für längere Zeit die beiden Gleiſe ge⸗ 1 ſperrt wurden. Der Sachſchaden iſt gering. Ebenſo wurde niemand verletzt. e e W Offenburg.(Unterſchlagungen eines Be⸗ amten.) Wegen Amtsunterſchlagung wurde der Eiſen⸗⸗⸗ bahnbetriebsaſſiſtent Anton Küderle von Bohlsbach vonn hieſigen Schöffengericht unter Zubilligung mildernder Am⸗* ſtände zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Küderle hatte aus der ihm anvertrauten Schalterkaſſe zuſammen. etwa 1000 Reichsmark entnommen und für ſich verwendet und in dem Fahrkartenausgabebuch niedrigere Kontroll-“ N eingetragen, um die Unterſchlagung zu ver⸗ 5 ecken. * „ „Ich danke Ihnen ſehr, Ba roneſſe, daß Sie meiner Aufforderung gefolgt ſind“— ſagte die Hoheit lieben ⸗ würdig,„ich habe Sie heute in der Kirche ſingen hören, ebenſo auch geſtern— dazu Ihr Klavierſpiel— und das hatte Verlangen in mir geweckt, die Sängerin perſönlich kennen zu lernen—“ Sie erzählte dann, wie ſehr ſie die Muſik liebe, daß ſie mit Vorliebe Violine ſpiele und daß ä ſie ſich ſchon immer gewünſcht, auch hier in der Einſamkeit der Berge eine Begleiterin auf dem Klavier zu finden. weil ſie ihre„gute Gräfin“ nicht gar zu ſehr in Anſpruch nehmen wollte. a 5 Die Erwähnte proteſtierte und entſchuldigte ſich mi! ihren ſo mangelhaften muſikaliſchen Kenntniſſen, die keine: mehr bedauere als ſie ſelbſt! 7* „Nun ja, liebe Gräfin, das iſt ein Gottesgeſchenk unz ſelbſt durch fleißigſtes Aeben kann man ſich nicht aneignen was einem die Natur verſagt hat! Und darum möchte ich Sie auch nicht mehr ſo quälen!“ „Ich denke wir nehmen jetzt den Tee und muſizieren dann gleich ein wenig, vorausgeſetzt, daß Sie Zeit haben Baroneſſe Reinhardt——“ 1 Ein Diener rollte den fahrbaren Teetiſch herbei, der mi! Se allem Nötigen verſehen war, und beim Tee plauderte die Prinzeſſin in ſo ungezwungen herzlicher Weiſe, daß Gwen doline die letzte Spur von Befangenheit verlor und leb⸗ hafter wurde. Mit großer Freude ſtellte die Prinzeſſin feſt, 25 daß ſie und Gwendoline ſo ziemlich die gleiche Geſchmacks⸗ richtung in der Muſik hatten. b Nach dem Tee begab man ſich in das daneben liegende große Balkonzimmer, das ſich die Prinzeſſin als Muſikſaa! eingerichtet hatte. Ein herrlicher Flügel ſtand inmitten des Raumes, der nur noch ein Notenſchränkchen, einen Tiſch und einige bequeme Korbſeſſel enthielt. Beinahe an⸗ dächtig nahm die Prinzeſſin ihre Violine aus dem Kaſten und ſtrich liebkoſend über das wertvolle Inſtrument. Die Hofdame brachte die gewünſchten Noten herbei, und auf Aufforderung ſpielte Gwendoline ihren Klavierpart allein und zwar tadellos; daß ſie mehr als eine gute Dilettantin war, hörte das geübte Ohr der Prinzeſſin ſofort. Maria Chriſtinas Augen glänzten vor Freude; in Gwendoline Reinhardt hatte ſie endlich die Partnerin gefunden, die ihr ſchon lange gefehlt. Sie ſetzte den Bogen an, weich und ſüß quollen die Töne darunter hervor. Gwendoline verſtand es war nicht, als ob 3 2. beiden zum erſten Male ſpielten! N 15 e nne e a 1* 5 Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Der tägliche Selbſtmord.) In 1 aner Wohnung in der Frieſenheimer Straße hat ſich er 61 Jahre alte Zimmermann Plotny durch Erhängen das Leben genommen. Was den älteren Mann zu dieſer Tat veranlaßt hat, iſt nicht bekannt. Frankenthal.(Aus dem Gerichtsſaal.) Eine unnatürliche Mutter iſt die 32 jährige Eliſabeth Lackas 2 Bad Dürkheim. Sie hat ihren Stiefſohn den 16⸗ tigen Auguſt Lackas fortgeſetzt mit Schürhacken, Koh⸗ ſchaufel, Beſenſtiel mißhandelt und ihm ſoviel Ver⸗ 12 am Kopf beigebracht, daß der junge Menſch arbe an der anderen hat. Außerdem entzog ſie Stiefſohn öfters Teile ſeiner Koſt. Die Lackas e zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt.— Ein entables Liebesverhältnis hat der 42 jährige Auguſt Ex⸗ ner, zuletzt in München wohnhaft, unterhalten. Er ließ ſich von ſeinem Mädchen ein Automobil, das ihr gehörte, leihen, verkaufte dann das Auto und behielt das Geld für ſich. Außerdem verübte er drei Wechſelfälſchungen und verſchaffte ſich dadurch 265 Mark. Exner wurde zu einer Geſamtſtrafe von 8 Monaten Gefängnis veruteilt, 6„Monate Anterſuchungshaft kommen von der Strafe in Abrechnung. Bad Münſter a. St.(Er lebet noch.) Der heilige Bürokratius treibt mit unverminderter Gewiſſenhaftig⸗ leit ſein Weſen. Unter dem 10. Oktober wird einem Einwohner von Münſter a. St. ein Feſtſtellungsbeſcheid des Regierungspräſidenten zugeſtellt, wonach ſeinem An⸗ frage auf Vergütung von Quartiergeld für einquartierte kanzöſiſche Militärperſonen ſtattgegeben wird, und zugleich wird dieſes Quartiergeld in der ſchwindelnden Höhe von 9.50 Mark feſtgeſtellt. Der Mann iſt natürlich darob hochbeglückt. Aber damit er nicht leichtſinnig mit dem dielen Gelde umgehe, erhält er zunächſt nur die Hälfte als Vorſchußleiſtung. In einer zweiten Mitteilung vom Dezember wird er dann benachrichtigt, daß die volle Vergütung erſt dann zur Auszahlung gelangen kann, wenn der Feſtſtellungsbeſcheid Rechtskraft erlangen kann, d. h. nach Ablauf eines Monats vom Tage der Zuſtellung an gerechnet. Doch bei Ueberſendung eines Rechtsmittel⸗ Hoffen ſoll die ſofortige Zahlung veranlaßt werden. Hoffentlich iſt das Geld noch rechtzeitig abgegangen und hat dem Empfänger der 30 Pfennige eine frohe Weih⸗ nachtsüberraſchung bereitet. 5 Dudweiler.(Schweres Autounglück.) Auf einer Fahrt von Dudweiler nach Neunkirchen verunglückte das Auto des Buchdruckereibeſitzers und Zeitungsverlegers Blankenburg der„Dudweiler Zeitung“. Infolge eines eifenbruchs überſchlug ſich der Wagen und Blankenburg wurde an einen Baum geſchleudert. Der Verunglückte wie Schlauchgeſtelles. 8 Die Gemeinde vergibt im Submiſſionswege die . 8. Mts,, vormittags 11 Uhr einzureichen. erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. i Auerbach i. Mittelfranken.(Aufſehenerregende Verhaftung.) Der hier tätige Arzt Dr. Gimple wurde verhaftet. Im Einverſtändnis mit einer Witwe und deren däebhaber hatte er kurz vor der Entbindung einen ſtraf⸗ aren Eingriff vorgenommen. Die behandelte Frau be⸗ zab ſich zu einem anderen Arzt, wodurch das Verbrechen ufgedeckt wurde. Wegen des gleichen Verbrechens ſoll Dr. Gimple ſchon vor Über einem Jahr zu einer Zucht⸗ gausſtrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden ſein. Er hatte jedoch durch mehrere Berufungen verſtanden, die Strafe auf 3 Monate Gefängnis zu mindern. Es ollen im übrigen noch weitere Fälle bekannt geworden 5. lunge 1 e wer⸗ a önnen. Die Verhaftung hat großes Aufſehen in der hieſigen Gemeinde erregt. 8 95 a Zweibrücken.(Die Notlage im Zweibrücker Grenzgebiet) Zur Beſprechung einer großen Aktion gegen die Zerrüttung der Wirtſchaftslage im Grenzgebiet ſoll am 25. Januar im Fruchthallenſaal in Zweibrücken a Keine große öffentliche Kundgebung von Handel, Gewerbe, Handwerk, Landwirtſchaft und freien Berufen ſtattfinden. Die zur Verhandlung kommenden Punkte ſind: 1. Maß⸗ nahmen gegen die Art und Weiſe der Einziehung von teuern und gemeindlichen Laſten, 2. Zinsloſe Stundung aller Steueranforderungen und Gefälle bis die Erwerbs⸗ ſenziffer(über 8000 im Bezirk Zweibrücken) auf ein erträgliches Maß zurückgeführt iſt, 3. Schaffung raſch⸗ möglichſter und weitgehendſter Kreditmöglichkeiten zu er⸗ träglichem Zinsfuß, 4. Schaffung von Erwerbs⸗ und Ar⸗ beitsmöglichkeit von Seiten des Staates und der Ge⸗ meinden, 5. Schärfſter Proteſt gegen die Verſchleuderung 1 von Volksvermögen anläßlich der Zwangsverſteigerungen aus Konkurſen und Pfändungen unter dem Geſtehungs⸗ Feſtſetzung der Mindeſtſteigpreiſe durch einen Sachver⸗ kändigen vor den jeweiligen Verſteigerungen, 6. Herab⸗ letzung der vom Staat, Gemeinden und öffentlichen Ver⸗ kehrsinſtituten geforderten Gebühren im gleichen Umfang ie der Staat von Handwerk, Handel, Gewerbe, Preis. Dasſelbe gilt auch für beſchlagnahmte Zollgüter. ö „Limburg(Lahn). Dreimal Zwillinge.) In Freirachdorf im Anterweſterwaldkreis wurde dieſer Tage eine Familie zum drittenmale mit Zwillingen beſchenkt Das erſte Mal waren es zwei Buben, dann folgten zwe Mädchen, jetzt wieder zwei ſtramme Buben. g Die Epidemie der Selbſtmorde. Die ernſte ſchwere Zeit, die die heutige Generation in den letzten acht Jahren durchmachen mußte, hat ſie zu einem harten, verbitterten Geſchlecht gemacht, das imſtande war, die denkbar ſchwerſten Prüfungen zu be⸗ ſtehen und die erſchütterndſten Leiden und Entbehrungen zu ertragen. Jetzt hat aber die allgemeine ſoziale Not eine derartige Zerrüttung der Volkskraft hervorgerufen, daß die ſchlimmſten Elenderſcheinungen immer ſichtbarer an die Oberfläche treten. Kürzlich hat der zweite Bürger⸗ meiſter der Stadt Berlin, Dr. Scholtz, in einer Rede die erſchütternde Mitteilung gemacht, daß der elfte Teil der Bevölkerung der Reichshauptſtadt auf ſoziale Unter⸗ ſtützung angewieſen iſt und daß die Anforderungen, die an die öffentliche Wohlfahrtspflege herantreten, von Tag zu Tag geſteigert werden. Kein Wunder alſo, wenn die Zahl der Selbſtmorde täglich anſchwillt, wenn ſie zu einer Epedemie auswächſt, die immer weiter um ſich greift und die immer mehr Opfer fordert. In der Woche vor Weihnachten zählt die Selbſtmordſtatiſtik allein 74 Fälle innerhalb von ſieben Tagen, eine Zahl, wie ſie vor dem Kriege kaum in einem Jahre in ganz Berlin erreicht wor⸗ den iſt. In den letzten Monaten dürften durchſchnitt⸗ lich pro Monat etwa 150 Selbſtmorde in der Reichs⸗ hauptſtadt vorgekommen ſein, ſo daß die Aufmerkſam⸗ keit der Behörden immer mehr auf das wachſende Elend unter der Bevölkerung gerichtet wird. In den meiſten Fällen iſt das Motiv des Selbſtmor⸗ des die ſoziale Not, die Arbeitsloſigkeit, der Mangel an aller Fälle ſind es lediglich ſoziale Gründe, die die Opfer in den Tod getrieben haben. Den weiteren Teil ſtellen die⸗ jenigen, die ſich aus Liebeskummer oder wegen unheil⸗ barer Krankheit das Leben nehmen. Es iſt ein unendlich trauriges Regiſter, dieſer Polizeibericht, der knapp und Exiſtenzmöglichkeiten. In etwa achtzig Prozent nüchtern die Tatſache angibt. Als vor wenigen Wochen die bekannte Jurgewſkaja in Andermatt Selbſtmord be⸗ ging, berichteten die Zeitungen tagelang über alle näheren Umſtände dieſes tragiſchen Schickſals. Wollte man über die Tragödie der zahlloſen Selbſtmörder berichten, von denen die amtlichen Berichte melden„ſo könnte man ganze Seiten der Zeitungen damit ausfüllen. Heute iſt der Selbſtmord kein Einzelſchickſal mehr, er wird immer mehr zur Maſſenerſcheinung, zu einem Ausdruck der Verzweiflung und der harten Not weiteſter Volkskreiſe. Meiſtens ſind es die alten Leute, die nicht mehr die not⸗ wendigen dürftigen Mittel beſitzen, um ihre letzten Le⸗ bensjahre einigermaßen vor Elend geſchützt verbringen zu können. Man hat unglücklicherweiſe die Altershilfe nicht großzügig genug ausgebaut, um die Alten vor dem Verhungern zu ſchützen, und ſo iſt man Zeuge der er⸗ ſchütternden Tragödien der Verzweiflung, die ſich faſt täglich in Berlin und in den anderen Großſtädten des Reichs zahlreich ereignen Am tragiſchſten ſind jedoch diejenigen Fälle, wo ganze Familien aus dem Leben ſcheiden, wo Vater oder Mutter von der Verzweiflung ſo weit getrieben werden, daß ſie ihren unſchuldigen Kindern das Lebenslicht aus⸗ blaſen, um die armen Geſchöpfe vor der ſchlimmeren Ver⸗ elendung zu ſchützen. Solange die allgemeine Notlage anhält, ſolange zu befürchten ſteht, daß die Wirtſchafts⸗ kriſe noch ſchärfere Formen annimmt, wird man mit dem Ueberhandnehmen der Selbſtmorde leider wie mit einer feſtſtehenden Tatſache zu rechnen haben. Die Exiſtenzmög⸗ lichkeiten für die große Maſſe des Volkes ſind tatſächlich ernſthaft bedroht, und man sollte ſich nicht darüber hinwegtäuſchen, daß es zu einer Kataſtrophe kommen muß, wenn nicht bald eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Ge⸗ ſamtlage eintritt. Man muß daher immer wieder an das Pflichtgefühl derjenigen Kreiſe appelieren, die im Wirt⸗ ſchaftsleben die ausſchlaggebende Rolle ſpielen, an die⸗ jenigen Kreiſe, die in der Regierung ſitzen und die über das Schickſal der Geſamtnation zu wachen haben. Es muß etwas Ernſthaftes geſchehen, damit alle Kräfte auf⸗ gerüttelt werden, um eine ſolche Kataſtrophe, wie man ſie in weiteſten Kreiſen ſchon jetzt vorausſagen zu müſſen glaubt, verhindern zi können. Mit dem Beileid und der Anteilnahme gegenüber den beklagenswerten Opfern iſt es nicht getan. Man darf die Erwerbsmöglichkeiten eines 60⸗Millionen⸗Volkes nicht derart herunterkommen laſſen, daß es zu Verzweiflungsakten größten Stils kommen muß, und nichts würde im gegenwärtigen Augenblick mehr Unruhe im ganzen Volke hervorrufen, wenn es etwa zu neuen Hungerkrawallen kommen ſollte. Es wird endlich an der Zeit, daß dem programmäßigen Abbauen der Erwerßemöglichkeiten der Geſamtnation Einhalt ge⸗ boten wirdid 5 Kleine Chronik. a Die Eisnot im Finniſchen Meerbuſen. Sämtliche Eisbrecher im Petersburger Hafen wurden aufgeboten, um die im Eis eingeſchloſſenen 31 Dampfer zu befreien. Es iſt inzwiſchen gelungen, 4 Dampfer nach Petersburg einzuſchleppen. Die übrigen werden durch Waſſerflugzeuge mit Lebensmitteln verſehen. Das deutſche Linienſchiff „Heſſen“ hat im Hafen von Reval geankert. f a Die Ueberſchwemmungskataſtrophe in Mexiko. Die Ueberſchwemmungskataſtrophe in Mexiko nimmt immer größere Formen an. In der Gegend der Sierrane Nayaril ſind 20 Dörfer von den Fluten vollkommen zerſtört vor⸗ den. Die Zahl der ums Leben gekommenen Perſonen wird auf 7000 goſchätkt. a Tod des Spielers von Monte Carlo. Dieſer Tage ſtarb in London ein Mann, der wiederholt die Ban! von Mente und zurückeroherte. Sein Name iſt Kapitän Artur de got⸗ rei Bower. Er war Teilhaber der Bank Haman⸗Bower u. Comp. Als junger Burſche war er nach Südamerika ausgewandert, wurde in ſehr jungen Jahren durch Nitrat⸗ konzeſſionen in Chile Millionär und kam nach London, um dort ſein Geld an den Mann zu bringen. Er hatte ſtets eine offene Hand und gab jedem, der etwas von ihm verlangte. Als auch der letzte Pfennig fort war, ging er nach Marokko, d. h. als Arbeiter auf einem Schiff ind verſuchte es dort mit einer Phoſphorkonzeſſion. In⸗ wiſchen heiratete er und zwar zweimal hinteremander. Seine zweite Frau war eine Witwe, der der ungariſche Prinz Batthyani etwa 20 Millionen Goldmark hinter⸗ aſſen hatte. Mit dieſem Geld erbaute ſich Bower em herrliches Haus in Piccadilly und ein Schloß in der Nähe don Maidenhead. Als ſeine Frau ſtarb, hinterließ ſie ihm einen Pfennig. Es war ja nichts mehr da. Dann nachte ſich Bower nach Monte Carlo auf, um ein Spiel⸗ yſtem auszuprobieren, das er in den Spielhöllen Süd⸗ merikas ausgearbeitet hatte, und gewann in kürzeſter Zeit ſechsmal 100 000 Goldmark. Er hatte ſechs Aſſi⸗ tenten, die mit je 80 000 Goldmark für ihn arbeiteten. Am nächſten Tage wurde nach ſeinem Syſtem die Bank jebrochen. Nun hatte Bower wieder einmal genug. Er ging nach London zurück, ging wieder nach Monte rarlo ind holte ſich wieder eine halbe Million, die er in kur⸗ er Zeit gewann. Aber auch dieſe hatte mal ein Erde I Maſſenandrang in Allahabad. Das Magh⸗Mela⸗ Feſt, das jährlich Hunderttauſende von indiſchen Pilgern in Allahabad ſammelt, hat in dieſem Jahre eine ungewöhn⸗ 111 große Aa nach der heiligen Stadt gelenkt. Die religiöſe Bedeutung dieſes Feſtes wird noch durch die Sonnenfinſternis erhöht. Man rechnet damit, daß etwa 2,5 Millionen Pilger eingetroffen ſind, von denen bereits eine halbe Million im heiligen Strom das zeremoniöſe Bad genommen hat. 4 Ein Mann, der bei ſeiner geſchiedenen Frau einbricht. Ein Straßenbahnſchaffner der deutſchböhmiſchen Elbeſtadt Auſſig hat eine neue Einbrecherſpezies aufgeſtellt. Er brach mit ſeinem Bruder nachts bei ſeiner geſchiedenen Frau ein, bedrohte, als er überraſcht wurde, die Frau mit einem Dolche und ſtach mit der Waffe nach den zu Hilfe eilenden Familienmitgliedern, dem Bruder, der Schweſter und der Mutter der Frau.„ aber konnten die beiden Einbrecher doch gefaßt und verhaftet werden. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 23. Januar. Liedertafel Seckenheim. Vergangenen Sonntag hielt die Liedertafel ihre Jahresverſammlung im Lokal zum Reichsadler ab, welche ſehr gut beſucht war. ſingen des Sängerſpruches begrüßte der 1. Vorſitzende die Erſchienenen Der Schriftführer W. Herzer gab hierauf ein erſchöpfendes Bild der letztjährigen regen Vereinstätigkeit. Der Kaſſenbericht, den Kaſſier L Kettner gab, iſt trotz der enormen Ausgaben immer noch ein guter zu nennen. trauen der Mitglieder beſitzt, bewies die einſtimmige Wiederwahl desſelben mit Ausnahme des 2 Vorſitzenden, welcher freiwillig ſein Amt niederlegte und an deſſen Zum Vereins⸗ Stelle Herr W. Hauck gewählt wurde. diener wurde Auguſt Hauck ernannt Nach einer regen Disküſſion, welche Punkt Verſchiedenes auslöſte, ſchloß der 1. Vorſitzende mit Worten des Dankes die anregend verlaufene Verſammlung. N Fritz Droop⸗Abend in der Theatergemeinde. machen auch an dieſer Stelle nochmals auf den morgen Abend ſtattfindenden literariſchen Abend in der Theater⸗ gemeinde aufmerkſam. und Heiteres aus deutſcher Dichtung bringen. Der Vortragsabend iſt allen Intereſſenten zugänglich. Carlo brach, Millionen beſaß, ſie hinauswarf Nach Ab⸗ Daß der Geſamtvorſtand das Ver⸗ Wir i Fritz Droop wird Ernſtes Landwirtſchaft uſw. verlangt. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenhetrmn. Arbeits⸗Vergebung. lieferung eines Vücherſchrankes und eines Angebote werden auf dem Rathaus, Zimmer 10, mittags von 10—12 Uhr abgegeben, woſelbſt Zeichnungen und Bedingungen eingeſehen PN ANIS Or. Schulz Sprechstunde: I= Uhr vorm. Dr. Spitzrmdller. — 6-7 Uhr nachm. rden können. f N dungeoste ſind mit entſprechender Aufſchrift bis Seckenheim, den 23. Januar 1926. 0 Der Bürgermeiſter: f Flachs. Schöne Alle Sorten e R5— 1113333 ee = Körbe empfiehlt preiswert Fr. Trietsckz, Korbmacherei Schloßstraße 60. f Kaſſenbericht. Anträge. „Verſchiedenes. O Curnberein 1898 Sekenbeim. findet am Samstag, 30. Jan., abends 36 Uhr im„Schloß“ f(Nebenzimmei) ſtatt. 5 Tagesordnung: Tätigkeits⸗ und Geſchäftsberichte. Entlaſtung des Geſamt⸗Turnrats. Neuwahl des Geſamt⸗Turnrats. Wir laden unſere paſſiven und aktiven Mitglieder hierzu freundl. ein und bitten um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. leder 0 Unſere diesjährige empfehle: Wieder aufgenommen. ahres⸗ 4 f Sprechstunde von 4—6 Uhr nachmittags.„ i Leberthran Emulsion Leberthran N Futter-Haferflocken Drogerie Höllstin. zur Hußuchl junger öchmeine Brockmann's Futterkalk phosphorsauren Kak Trachtbriefe ſind ſtets vorrätig in der Orangen 3 Piund 1.— lk. Karl Paufelder. Der Turnrat. Wsschen Sie lhre farbigen Wolisachen in einfacher kalter Laue. pFSL chert sorgsamste Sauberung N 7 E Nachprüfung des Ortsklaſſenverzeichniſſes. Das gegenwärtig noch in Kraft befindliche Ortsklaſſenver⸗ zeichnis, das für die Bemeſſung der Beamtenbezüge maß⸗ gebend iſt, hat zu verſchiedenen Petitionen von Beamten geführt, die eine höhere Einſtufung vieler Orte wünſchen. Der zuſtändige Reichstagsausſchuß hat deshalb beſchloſ⸗ len, den Reichstagspräſidenten zu bitten, den im vorigen Reichstag zur Nachprüfung des Ortsklaſſenverzeichniſſes eingeſetzten Ausſchuß wieder neu zu bilden. Die Regelung einer großen Anzahl dringlicher Fragen iſt durch die lange Regierungskriſe verzögert worden, ſo die geſetzliche Regelung der Dienſt⸗ und Urlaubszeit der Beamten und die neue Einſtufung der Altpenſionäre, die vor dem 1. April 1920 in den Ruheſtand getreten ſind. — Noch kein Tauwetter? Die warme Zone, die über dem Rhein liegt, hat ſich dort ſtabiliſiert und es be⸗ ſtehen keine Anzeichen mehr, daß ſie nach Oſten fort⸗ ſchreiten wird. Nachdem in Berlin die Temperatur in der Nacht milder geworden war, ſetzte wieder ſtärkerer Froſt ein und bei fünf Grad unter Null hält der Winter eine Herrſchaft aufrecht. Für die nächſten Tage gilt im Segenſatz zu der geſtrigen Vorausſage die Parole: Kein Tauwetter. Weitere Schneefälle ſind nicht zu erwarten. ee e vor der Viechtenſteiner Klaſſenlotterie . 8 erwaltung der Klaſſenlotterie in Liechtenſtein ha etzter Zeit in ganz Deutſchland Loſe angeboten. Ez muß wiederholt darauf hingewieſen werden, daß ſich di. 8 von Loſen solcher ausländiſcher Lotterien ſtraf Kunſt und Wiſſen. J Der Nobelpreis 1925 für Literatur iſt der norwe⸗ Naben Romanſchriftſtellerin Sigrid Undſet für ihren man aus dem Mittelalter„Kriſtine Lawransdotter“ zuerkannt worden. 5 UU Ein Muſeum der Chriſtenheit. Nach einer Meldung aus Rom beabſichtigt der Vatikan auf Anregung zahl⸗ reicher ausländiſcher, namentlich amerikaniſcher, Katholiken die Begründung eines großen Muſeums der Chriſtenheit, das der vor Jahresfriſt im Vatikan eröffneten Miſ⸗ ſionsausſtellung angereiht werden ſoll. Aus der ganzen Welt würde dem Vatikan wiſſenſchaftliches, ethno⸗ . und künſtleriſches Material angeboten, und es eiße, daß der Papſt ſelbſt für das hochkulturelle Unter⸗ nehmen Feuer und Flamme ſei Nadioſchau. 5Seendeſtelle Frankfurt a. M.(Welle 470). Sonntag, den 24. Januar. 8,30 bis 9,30. Uhr: Morgenfeier, veranſtaltet vom Wartburg⸗Verein. 12 bis 1 Uhr: Mittagsſtändchen des Hausorcheſters. 4 bis 5 Ur: Die Jugendſtunde: Aus dem deutſchen Märchenhorn, por⸗ getragen von der Märchentante. Nixenmärchen: Die Waſ⸗ ſernte. Die Nice im Teich. Für Kinder vom 4. Jahre ab. 5 bis 6 Uhr: Nachmittagskonzert, veranſtaltet von dem Zithervirtuoſen Wilhelm Jorbach. 6 bis 7 Uhr: Stunde des Rhein⸗Mainiſchen Verbandes für Volkshil⸗ dung:„Klang der Landſchaft in der geſprochenen Dich⸗ tung“. 7 bis 7,30 Uhr: Große Erzähler, 8 bis 8,30 9775 Stunde der Frankfurter Zeitung. 8,30 bis 9,30 Uhr: Aus neuerer franzöſiſcher Dichtung. 930 bis 10,30 Uhr: Uebertragung von Kaſſel. Anſchließend bis 12 Uhr: Rae von Berlin: Tanzmuſik der Berliner Funk⸗ apelle. 1 Montag, den 25. Januar. 4,30 bis 6 Uhr: Nachmit⸗ tagskonzert des Hausorcheſters: Schlager⸗Revue. 6 bis 6,30 Uhr: Leſeſtunde(Die Novelle). Von Nikolia Ließ⸗ kow. 6,30 bis 7 Uhr:„Theater— Film— Funk“, ein Vortragszyklus von Dr. Martin Kunuath. 7 bis 730 Ahr: Funkhochſchule(Abt. Völkerkunde): Profeſſor Wil⸗ helm:„Die Grundlagen der chineſiſchen Kultur 3“, 7,30 Uhr: Uebertragung aus dem großen Saale des Saalbaues Siebentes Montagskonzert des Frankfurter Orcheſter⸗ eins. b Sendeſtelle Stuttgart(Welle 446). Sonntag, den 24. Januar. 11,30 bis 12,330 Uhr: Religiöſe Morgenfeier. Gottes Lob aus Kindermund. 2 bis 3 Uhr: Schallplattenkonzert. 3 bis 4 Ahr: Tanz⸗ kapelle Bruno Müller, Stuttgart. 4 bis 6 Uhr: Anter⸗ haltungskonzert. 6 Uhr: Zeitanſage, Sportfunkdienſt. 6,30 bis 7 Uhr: Vortrag von Dr. Wolfgang Hoffmann Har⸗ niſch: Die größten Frauengeſtalten der dramatiſchen Welt⸗ literatur.„Desdemona“(Othello) von Shakeſpeare. 7,30 bis 8 Uhr: Vortrag von Friedrich Ege, Stuttgart: E. Th. A. Hoffmann(zum 150. Geburtstag). 8 Uhr: Zeit⸗ anſage, Sportfunkdienſt. 8 bis 9 Uhr: Gaſtſpiel von Kam⸗ merſänger Dr. Heinz Schaff, Berlin. Lieder zur Laute aus alter und neuer Zeit. 9 bis 11 Uhr: Bunter Abend. 11 Uhr: Letzte Nachrichten. 105 5 Geſchäftliche Mitteilungen. 1 Als nächſte Bad. Geld⸗Lotterie kommt dieſenige des Verbandes der Badi chen Gemeindebeamten für ein Erholungsheim ſchon am 3. Februar zur Ziehung.— Hierbei werden 2843 Gewinne im Betrage von 15 000 Mk. in bar ohne Abzug verloſt. Lospreis nur 1 Mark.— Außerdem kommt am 26. Februar die Mann⸗ heimer Fürſorge⸗Lotterie für 8 verſchiedene bedürftige Wohl⸗ tätigkeits⸗Anſtalten zur Ziehung. Verloſt werden hierbei 2293 Gewinne im Betrage von 16000 Mk. in bar ohne Abzug. Lospreis ebenfalls nur 1 Mk.— Die Loſe liegen bei allen bekannten Lotteriegeſchäften und der Firma J. Stürmer, Mannheim, O 7, 11, Lotterie⸗Unternehmer und ſtaatl. Lotterie⸗Einnehmer auf. Jonlesdienft-Oranung in dor gpanget. Rieche Sonntag, 24. Januar 1926. 1 ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kunz. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. Pfarrer Kunz. ü 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Vikar Dr. Schütz. 2—½j3 Uhr Bücherei offen,* ½8 Uhr Abendgottesdienſt. Vikar Dr. Schütz. Jugendvereinigungen. Jugendbund: Mittwoch Abend 8 Uhr Lichtbildervortrag:„Rom, einſt und jetzt“. Eltern und Freunde eingeladen. Mädchenbund: Freitag Abend 8 Uhr Lichtbildervortrag:„Rom, einſt und jetzt“. Eltern und Freunde eingeladen. Follcadienf ladung in er Halbol. Rete. „Sonntag nach Dreikönig. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: ½7 Uhr Beicht.— ½8 Uhr Frühmeſſe.— 10 Uhr Hauptgottesdienſt.— 12—1 Uhr Bücherei.— ½2 1 5 Chriſtenlehre für Mädchen.— 2 Uhr Andacht zur hl. Familte. 3 Uhr Generalverſammlung des kath. Arbeitervereins im „Hirſch“. 5 Mittwoch: Schülergottesdienſt. eee Sie haben recht, Maggi's suppen ſind wirklich ganz vorzüglich. Man muß nur genau die Kochanweiſung befolgen. Ein Würfel für 2 Teller 13 Pfg. — E ö N mniliche Benanntmachungen. Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 18. Dezember 1925 bezüglich der Rind⸗ viehbeſtände des Vorortes Käfertal angeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Mannheim, den 16. Januar 1926. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Turnerbund Jabn deckenbeim 6. b. Einladung. Am Sonntag, den 24. Januar 1926, nachmittags ½3 Uhr findet im Lokal „Zum Kaiſerhof“ unſere diesjährige Haupt- Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Entgegennahme der Berichte. 2. Entlaſtung des Turnrats. 3. Neuwahl desſelben. 4. Satzungsänderungen. 5. Verſchiedenes. Unſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mitglieder ſind zu zahlreichem Beſuche freundlichſt eingeladen. Der Turnrat. Medizinal⸗Verband Feczenheim. Am Sonntag, den 24. Januar 1926, nachmittags 3 Ahr findet im Gaſthaus „Zum Engel“ unſere General- Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Geſchäftsbericht. 2. Rechenſchaftsbericht. 3. Neuwahl des Vorſtandes. 4. Verſchiedenes. Hierzu werden die Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. ſiolchsbanneor gchwarz-Rol-Ooll Ortsgruppe Seckenheim. Einladung zu der am Sonntag, den 24. Januar, nachm. 3 Ahr im Vereinshaus ſtattfindenden Jahres- Versammlung. Tagesordnung: 1. Jahres⸗ und Kaſſenbericht. 2. Entlaſtung und Neuwahl des Vorſtandes. 3. Arbeitsplan für das Jahr 1926. 4. Verſchiedenes. Der Vorſtand: J. A.: H Erny. Balonorcheſtor mannheim. Morgen Sonntag, den 24. Januar Tanz-Ausflug nach Seckenheim„Deutſcher Hof“. Beginn 3 Uhr. 15 Die Direktion. Heute Samstag Abend 7 Ahr Ruftrolen dos berüßmlon Romiſters 1 Pussi „Liedertafel“ Seckenheim. Am Sonntag, den 31. Januar 1926, abends ½8 Uhr in unserm Lokal„Zum Reichsadler“ Theater-Abend. Zur Aufführung gelangt die Operette Die lebe im Ml Der Hecht im Karpfenteich“., Der Selige Florian Saalöffnung 7 Uhr. Wir laden hierzu die Einwohnerschaft zum Besuche freundlichst ein. f ferner: Eintritt 50 Pfg. Die Leitung. 2 10 2 5 „lederinel“ ectenßeim. Mime Helden Unſer Verein beteiligt ſich morgen. Sonntag an der Feſtfeier zu Ehren der Der Ad Sänger⸗Jubilare des Badiſchen Pfalzgau⸗— Sängerbundes in Ladenburg. Hüngerbund Sectenheim Abfahrt mit der Nebenbahn 1.45 Uhr.] Heute Abend 8 Uhr Der Vorſtand. Probe Diejenigen Sänger, welche für heute 8 f Abend nach Mannheim beſtimmt ſind, Der Vorſtand. fahren mit dem Zug 7.12 Uhr(Nebenbahn). Wolftsnund a. zugelaufen. e Zünmer⸗chützengeſellchaſt. aldateraße 20. N Heute kein Schießabend, Ferkel ſondern Montag, den 25. Januar. zu verkaufen. Der Schützenmeiſter. I Hauptſtraße 127. ene 7 Um mein Winterlager restlos zu räumen, gewählte ich auf alle, auch auf die gewaltig herabgesetz- ten Ausverkaufs-Preise, bei sofottiger Barzahlung eine Sonder- Vergünstigung von Mannhein, 0 J, 5-0 gegenüb. uftes NAA Spesialbaus für gediegene Mamenkonfoktion. Kaufhaus . Wie- Ill Aruher II Die während den letzten Wochen angesammelten Reste in Zephir, Bettkattune, Damaste Handtücher— Kleiderstoffe Mousseline, Voile, Foulardine Crëèpe marocain usw. werden von heute ab zum ſeil unter Selbstostenpreis verkauft. CCC Mannbeims grosser Maskenball in sämtlichen Ràumen des Rosengartens damstag. 30 Januar 1926. abends 8 Uhr Hopi hoch, Charly 4 Musikkapellen! Prämiierung der lustigsten Masken, der heitersten Gäste und der höflichsten Bediensteten. Hnzug: Herren: Gesellschaftsanzug oder Maskenkostüm. Damen: Maskenkostüm. Karten zu Mk. 9.60 einschl. 60% Lust- barkeitststeuer dazu Mk. 1.20 Wohlfahrts- abgabe und städt. Einlaßgebühr in der Papierhandlung Zimmermann, sowie an der 8 Abendkasse. Karten für reservierte Tische Mk. 15.—. Turnverein 1898 deckenbein. Ich empfehle mein Lager in: Das Männer-Turnen findet heute Samstag Abend ½½9 Uhr ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Verlobungskarten in sauberer Ausführung liefert Eintritt frei Druckerei des Neckar- Boten. Waſchleinen, Ludwig Gilmer, Zürſten. Selon. binden. 50 fon, Fluſſenpulber, pußlüchorn. Hammer, flelderbügeln. Zaltnänſen. Uurporlagen, Copnichlonlern un. Hauptstraße 90 Eigene Bürstenbinderel. zu billigen Preisen mit günstigen Zahlungsbedingungen erhalten Sie bei der Gemeinnützigen Hausrat-Gesellschaft Badischer Baubund 9. f. MANNHEIM Schloß, rechter Flügel(frühere Reſthalle) zwischen Haltestelle der Elektrischen Bismarekstr. und Schlossgartenstr. II. Stock.