n 3 Bezugspreis: Für den Mount Febr. 1.40 Golbmt, frei us Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 1 Anzeigenblatt r Seckenheim und Umgebung Erſchernungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ un geſetzlichen Feiertage. Detekungen in der Geſchäftsſtelle H aſtraße oder durch unſere Träger. Feraſurecher Nr. 1d.— Voſſcheckkonto 78439 Kariseuds Eireſemann an Muſſolini. Eine ſachliche Antwort. . o Berlin, 9. Januar. Die heutige Reichstagsſitzung begann um 2,15 Uhr nachmittags. Starker Andrang zu Publikums⸗ und Preſſe⸗ tribünen zeigte das Intereſſe der Oeffentlichkeit an dem Beratungsgegenſtand des Hauſes. Die Diplomatenloge war nicht ſo gut beſetzt, allerdings bemerkte man den engliſchen Botſchafter Lord d Abernoon, ſowie allein drei Vertreter der italieniſchen Miſſion. Am Regierungstiſch waren kurz vor Beginn der Sitzung außer Außenmini⸗ ſter Dr. Streſemann noch die Miniſter Marx, Dr. Cur⸗ tius und Dr. Külz erſchienen. Das Haus ſelbſt war zu Beginn der Sitzung nur dreiviertel beſetzt. Nach einigen kürzeren geſchäftlichen Mitteilungen er⸗ teilte der Reichstagspräſident Löbe ſofort das Wort dem Neichsaußenminiſter Or. Sireſemann der folgendes ausführte: Die Ausführungen des italieniſchen Miniſterpräſiden⸗ ten in der Samstagsſitzung der italieniſchen Kammer grei⸗ fen tief ein in das Verhältnis Italiens zu Deutſchland. Sie rollen darüber hinaus die Geſamtllage auf, die mit dem Abſchluß der Verträge von Locarno und mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund in Ver⸗ bindung ſtehen. Der rethoriſche Ausbruch des Herrn Muſſolini gäbe Veranlaſſung, ihm in der gleichen Weiſe zu antworten. Die deutſche Regierung muß es ledoch ablehnen, der mehr auf Maſſenverſammlungen als auf die Ausſprache mit anderen Nationen berech⸗ neten Tonart zu folgen. Wir wollen vielmehr in aller Sachlichkeit die vorliegenden Fragen unterſuchen. Die Tatſache, daß Südtirol Italien zugeſprochen wor⸗ den iſt, wird von uns anerkannt. Die italieniſche Souve⸗ ränität in dieſem Gebiet iſt von uns ſtets respektiert wor⸗ den und wird immer reſpektiert werden. Dieſe Achtung vor dem italieniſchen Souvexänitätsrecht erſchöpft aber znaicht die Geſamtſituation, auch nicht vom italieniſchen Ge⸗ ſichtspunkt aus geſehen. Gerade bei Schließung der Frie⸗ densverträge haben wir die Worte gehört, daß es nicht nur ein internationales Recht, ſondern auch eine inter⸗ nationale Moralität gibt. Unter lauten Hört⸗Hört⸗Rufen verlas der Miniſter dann die verſchiedenen feierlichen Verſicherungen des Kö⸗ nigs von Italien und der amtlichen Stellen Italiens, in denen bei der Beſitzergreifung Südtirols durch Ita⸗ lien der deutſchen Bevölkerung jenes Landes die Wahrung ihrer Kultur und des deutſchen Schulweſens in Südtirol zugeſagt wurde. Im Gegenſatz zu all dieſen Zuſicherun⸗ gen hat das faſchiſtiſche Regime eine bewußte Italieni⸗ ſierung und Entdeutſchung Südtirols vorgenommen. Ueber dieſe nicht zu leugnende und auch von Muſſolini nicht geleugnete Tatſache iſt die Oeffentlichkeit unterrichtet. Sie iſt nur verwirrt worden durch unwahre und ent⸗ ſtellte Einzelnachrichten, wie die von einem Verbot der Weihnachtsfeier und der geplanten Beſeitigung des Wal⸗ ter Denkmals in Bozen. Die deutſche Regierung hat dieſe 2 falſchen Nachrichten, denen ſie vollkommen fernſteht, außer⸗ ordentlich bedauert und die Preſſe zu größter Vorſicht ermahnt. Dieſe bedauerlichen falſchen Nachrichten ändern aber nichts an dem Tatbeſtand der Italieniſierung Südtirols. 3 wahr!) In München iſt in der Tat von wenigen rivatleuten eine Bewegung zum Boykott Italiens ein⸗ geleitet worden. Hinter dieſer Bewegung ſtehen weder die bayeriſche Regierung noch deutſche amtliche Stellen. Ich halte es für durchaus unangebracht, wenn einige Dutzend Leute glauben, auf dieſe Weiſe deutſche Außen⸗ politik machen zu können. Dieſe reine Privatbewegung von unverantwortlichen Leuten hat den italieniſchen Mi⸗ niſterpräſidenten veranlaßt, dem deutſchen Botſchafter ge⸗ genüber zu erklären, daß er amtlich die Einfuhr deutſcher Waren verbieten und zum Boykott Deutſchlands auffor⸗ dern würde, wenn derartige Beſtrebungen nicht aufhören. (Rufe: Unerhört!) Ich halte es für ein unmögliches Vorgehen, ö die von der Regierung mißbilligte Bewegung unverant⸗ wortlicher Kreiſe mit dem Bruch internationaler han⸗ delspolitiſcher Abmachungen beantworten zu wollen. Auf jolcher Baſis iſt ein internationales Zuſammenleben nicht möglich. Wie an andere Staaten, ſo iſt auch an uns die Frage gerichtet worden, wie wir uns zu einer Neviſion der Brenner Erenze N ſtellen. Anſere Antwort war ſellbſtverſtändlich die, daß wir für eine ſolche Frage nicht die richtige Adreſſe ſind. Oieſterreich, nicht wir, grenzt an Italien. Wir achten das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker und wir haben nur den Wunſch, daß unſeren und Oeſter⸗ reichs Wünſchen, die auf dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker beruhen, nicht in die Ewigkeit hinein die Hinder⸗ niſſe entgegengeſetzt werden, die wir ſeit 1919 erfahren haben. Wir können uns auch nicht der Meinung an⸗ ſchließen, daß es zweierlei Grenzen in Europa gibt, ſolche, die vertraglich gerantiert und ſolche, die labil ſind. Das, was hier der deutſchen Politik an Expanſionsbeſtrebungen unterſtellt wird, iſt volllkommener Unſinn. 7555 Die deutſche Oeffentlichkeit hat in den letzten Jahren Italien große Sympathien entgegengebracht. Das bat ſich erſt geändert, als die Nachrichten über die Unterdrückung der deutſchen Bevölkerung Südtirols ſich immer mehr verſtärkten. Wenn Herr Muſſolini meint, dieſe veränderte Haltung der deutſchen Preſſe ſet auf Befehl der deutſchen Regierung zurückzuführen, ſo vergißt er, daß man in Ber⸗ lin nicht, wie in Nom, die Freiheit der Preſſe willkürlich beſchränken kann.(Sehr gut!) Wir können und wir wür⸗ den auch der deutſchen Preſſe nicht verbieten, Sympathie zu empfinden und einzutreten für ein Land und Volk, das ſeit vielen Jahrhunderten deutſch geweſen iſt und der deutſchen Kulturgemeinſchaft weiter angehört. Wenn aus der Unterdrückung eine Volkes die Ge⸗ fahr einer Störung des Friedens entſteht, iſt der Appell an den Völkerbund gegeben.(Lachen rechts und bei den Kommuniſten.) Das Reichskabinett hat geſtern den Eintritt in den Völkerbund beſchloſſen und iſt darin be⸗ ſtärkt worden durch die Muſſolini-Rede. Dieſe Rede for⸗ dert nicht nur die Entdeutſchung Südtirols, ſondern ſie iſt in der ganzen Welt als eine Kriegsdrohung aufgefaßt worden gegen Deutſchland und Oeſterreich. Derartige Drohungen ſind mit dem Geiſte des Völkerbundes ſchlecht⸗ hin unvereinbar. Unvereinbar mit ihm iſt der ganze Ton, die Ueberheblichkeit und Maßloſigkeit von Muſſolinis Aus⸗ führungen, die kein Ausdruck innerer Kraft zu ſein brauchen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Was Muſſo⸗ lini über Walter von der Vogelweide ſagte, verkennt das Weſen dieſes deutſchen Dichters. Nicht ſeine Bedeu⸗ tung in der Weltliteratur, ſondern das Deutſchtum Walters von der Vogelweide zeugt davon, daß Bozen innerhalb der deutſchen Kulturgemeinſchaft liegt.(Lebhafter Beifall.) Muſſolini wendet ſich gegen die deutſchen Touriſten und ſpricht von Mißbrauch italieniſcher Gaſtfreundſchaft, droht aber gleichzeitig Repreſſalien an für einen etwaigen Reiſeboykott Italiens durch Deutſche. Wenn die Zahl der deutſchen Touriſten in Italien zurückgeht, ſo dürfte das nicht die Folge deutſcher Maßnahmen, ſondern die Folge der Muſſolini⸗Rede ſein.(Lebhafte Zuſtimmung.) Muſſolini hat einſt anders über Deutſchland geſprochen. Noch 1920 rühmte er in einer Rede den Wert der deut⸗ ſchen Kultur und der deutſchen Arbeit für den Wieder⸗ aufbau Europas. Muſſolini hat für ſeine große Aktion die Landtags⸗ rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held als Vor⸗ wand genommen, ohne den Wortlaut dieſer Rede erſt ab⸗ zuwarten. Miniſterpräſident Held hat ganz klar nur von der kulturellen Freiheit der Deutſchen Südtirols geſpro⸗ chen. Mir erſcheint es allerdings wünſchenswert, daß aus⸗ wärtige Politik nur von und im Reichstag gemacht wird.(Lebhafter Bei⸗ fall links.) Man ſollte nicht durch Interpellationen die Miniſterpräſidenten der Länder in die Zwangslage brin⸗ gen, über Außenpolitik zu ſprechen. Die Verantwortung für die Außenpolitik trägt jedenfalls nur die Reichs⸗ regierung.. Wir laſſen uns das Recht nicht nehmen, für die kulturellen Rechte der deutſchen Minderheiten im Aus⸗ lande einzutreten, wie wir auch die Rechte der in unſeren Grenzen wohnenden nationalen Minderheiten wahren wol⸗ len.(Beifall.) Die Anteilnahme des deutſchen Volkes an den Menſchen deutſchen Blutes jenſeits unſerer Landes⸗ grenzen iſt ein Naturrecht, das wir uns nicht beſtreiten laſſen.(Lebhafter Beifall.) Wir werden im Völkerbund für die nationalen Minder⸗ heiten eintreten. 1 Wir haben keine Gegenſätze zum italieniſche Volke und wollen mit ihm in Frieden leben, aber zur Grundlage des Friedens gehört auch jene Selbstachtung, ohne die ein Volk vor ſich ſelbſt nicht beſtehen kann. Aeußere Machtloſigkeit iſt nicht gleichbedeutend mit dem Verluſt innerer Kraft. In dieſem Gefühl weiſe ich die gegen Deutſchland gerichteten Drohungen mit aller Entſchieden⸗ heit zurück.(Lebhafter Beifall.) Nach der Rede des Außenminiſters gab Abg. Dr. Scholz(D. Vp.) a im Namen der Regierungsparteien eine gemeinſame Erklärung ab, in der die Beleidigungen und Drohungen Muſſolinis als eine Rückkehr zur Gewaltpolitik zurückge⸗ wieſen werden. Die Rede Muſſolinis ſei geeignet, den Frieden Europas zu bedrohen. Weder die deutſche Re⸗ gierung noch irgendwelche anderen Stellen hätten eine Parole gegen Italien ausgegeben. Wenn in der Preſſe gegen die Unterdrückung der Minderheit in Südtirol Pro⸗ teſt erhoben worden ſei, ſo komme ein Einſchreiten dagegen nicht in Frage, da keine rechtswidrige Hand⸗ lung vorliege. Gegen das Unrecht in Südtirol müſſe vor aller Welt lauter Einſpruch erhoben werden. In der Beurteilung dieſer Vorgänge wiſſe ſich das deutſche Volk einig mit den Gerechtdenkenden aller Nationen. Der Redner ſchloß mit einer g Sympathiekundgebung für den deutſchen Stamm in Südtirol, ö der ſeine Pflicht gegen den Staat erfüllt habe. 5 Der Sozialdemokrat Stampfer ſtimmte den Ausfüh⸗ rungen des Miniſters zu. Er erklärte ſeine Sympathie mit dem Italien des von Muſſolinis Werkzeugen gemor⸗ deten Sozialiſten Matteotti. Muſſolini dünke ſich ein Cäſar und ſei doch nur ein Caligula. Mit dem aufgebla⸗ den Reichsſtellen ausſetzungen, die ſchon in Locarno ſelbſt nach ſehr ſenen Hochmut des Emporkömmlings ſpotte er jetzt über die Leute, die primitige Kleidung tragen. Als er früher ſelbſt ſolche Kleidung trug, ſei er Sozialiſt geweſen. Wenn die Nationaliſten einen Führer brauchten, müßten ſie immer warten, bis ein Sozialiſt verrückt geworden ſei. Für die Deutſchnationalen ſprach der Abg. Dr. Mar⸗ tin Spahn. Er begründete zunächſt ausführlich die deutſch⸗ nationale Interpellation über Südtirol und nahm den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held in Schutz, deiſen Landtagsrede er für berechtigt erklärte. Die Muſſoliniſchen Ausführungen ſeien keine gute Begleitmuſil für Deutſch⸗ lands Eintritt in den Völkerbund. Die Deutſchnationalen könnten die Ausführungen des Außenminiſters zur Völ⸗ kerbundsfrage nicht unterſchreiben, ſo ſehr ſie auch zu⸗ ſtimmten in der Zurückweiſung der Drohungen Muſſolinis und in der Betonung unſeres Rechtes, Anteil zu nehmen an dem Schickſal der bedrängten deutſchen Volksgenoſſen in Südtirol. Auch der Kommuniſt Stöcker zog die Völkerbunds⸗ frage zum Vergleich heran. Drei Monate nach Locarno zeige es ſich, daß der Geiſt von Locarno Schwindel und Betrug ſei. Die Rede Muſſolinis beweiſe, daß in einem entſcheidenden Augenblick alle Verträge wie Fetzen Pa⸗ pier behandelt würden. Mit einer Rede des völkiſchen Grafen Reventlo w. wurde die Debatte über die Interpellation geſchloſſen. . Präſident Löbe ſtellte als ihr Ergebnis folgendes feſ f 0 Der Reichstag weiſt die ſachlich ungerechtfertig⸗ ten und in der Form beleidigenden Angriffe und Aus⸗ fälle Muſſolinis mit Nachdruck zurück. In der ganzen Welt gilt die rechtliche Auffaſſung, daß das Schickſal von Minderheiten von ihrem Mutterlande mit aller Anteilnahme verfolgt und ihr Ringen um das eigene Volkstum unterſtützt wird. Obwohl das deutſche Volk nichts anderes wünſcht, als im friedlichen Zuſammen⸗ wirken mit den anderen Völkern ſeinem eigenen Auf⸗ bau zu dienen, wird es ſich doch nicht davon abhalten laſſen, für die deutſchen Minderheiten un⸗ ter fremder Sta atshoheit eine gerechte Be⸗ handlung zu beanſpruchen. Dieſe Rechte werden wir uns am allerwenigſten durch beleidigende Angriffe und ſinnloſe Drohungen beſchränken laſſen. 5 Darauf trat der Reichstag in die zweite Leſung des Geſetzentwurfs über das vorläufige Wirtſchaftsab⸗ kommen zwiſchen Deutſchland und Spanjen ein, worauf f ſich das Haus vertagte. 72 —.— * Die Anmeldung zum Völkerbund. Der mutmaßliche Inhalt. Berlin, 9. Januar. Das nunmehr in endgültiger Faſſung von der Reichs⸗ regierung angenommene Aufnahmegeſuch ſoll im Wort⸗ laut erſt nach ſeiner Ueberreichung beim Völkerbunds⸗ ſekretariat in Genf veröffentlicht werden. Es kann aber keinem Zweifel unterliegen, daß das Schriftſtück eine außerordentlich ſorgfältige Durcharbeitung er⸗ fahren hat. Sowohl im Auswärtigen Ausſchuß wie bei der Beſprechung unter den Länderminiſtern iſt die Frage des Völkerbundseintritts bereits einer ſehr gründlichen und ſorgfältigen Durchprüfung unterzogen worden. ö Wenn auch irgendwelche amtliche Verlautbarungen über den Inhalt des Schriftſatzes im Augenblick noch nicht vorliegen, ſo iſt doch aus der ganzen Situation und aus der außerordentlich ſorgfältigen Aeberprüfung des dem entſcheidenden Kabinettsrat vorgelegten Konzepts nach der Auffaſſung in unterrichteten parlamentariſchen Kreiſen darauf zu ſchließen, daß die Regierung in dem Aufnahme⸗ 5 geſuch nochmals die für Deutſchland wich⸗ tigſten Fragen berührt hat. Insbeſondere gilt dies für den bekannten„viel umſtrittenen Artikel 16 der Völkerbundsſatzung, und man glaubt weiter annehmen zu können, daß auch die Frage der Rückwirkungen in einer angemeſſenen Form als Niederſchlag der letzten Kabinettsbeſprechungen Berückſichtigung gefunden hat. Es wird in parlamentariſchen Kreiſen hierbei beſonders auf den Umſtand hingewieſen, daß bei der diesbezüglichen Aus⸗ ſprache im Plenum des Reichstages am 28. Januar Neichsaußenminiſter Dr. Streſemann eine unmittelbar vot Abſchluß der Ansſprache eingegangene Mitt ilung aus Pa⸗ ris zur Kenntnis bringen konnte, dahingehend, daß die Zahl der Beſatzungstruppen in der zweiten und dritten Zone in ganz kurzer Zeit auf das denkbar ge⸗ ringſte Maß herabgeſetzt werden könne derart, daß der in der Note der Botſchafterkonferenz vorgeſehene Juſtand durchgeführt wird, ſobald die Verträge von Locarno in Kraft treten. Dieſer Zustand, das heißt alſo das Inkrafttreten der Verträge von Locarno, wird aber mit dem Augenblick des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund erreicht. Die Feſtſtellung dieſer Tatſache in dem Aufnahmegeſuch der deutſchen Regierung dürfte alſo ausdrücklich er⸗ folgt ſein. Dabei iſt hervorzuheben, daß das Aufnahme⸗ geſuch irgendwelche einſchränkenden Forderungen, die ſich als Vorbehalte darſtellen, nicht enthält. Es handelt ſich dabei ja überhaupt nur um die Erfüllung von Vor⸗ ſchwierigen Debatten feſtgelegt wurden. . Zuerteilung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland, wobei zu hoffen bleibt, daß die durchſich⸗ tigen„Kompenſationsforderungen“, die in dieſer Hinſicht beſonders von Polen lanciert werden, den Vorzug dieſes ſtändigen Ratsſitzes für Deutſchland nicht illuſo⸗ riſch machen. In Warſchau wird heute behauptet, daß Polen der Anterſtützung ſeiner diesbezüglichen Wünſche vonſeiten Frankreichs und Italiens ſicher ſei. Das erſcheint leider durchaus möglich. Dagegen ſcheint es ebenſo ſicher zu ſein daß der engliſche Standpunkt grundſätzlich dahin geht, daß nur ſieben Großmächte, England, Frankreich, Italien, Japan, Deutſchland und ſpäter Amerika und Rußland ſtändige Ratsſitze haben ſollen. Auch England ſcheint davon auszugehen, daß bei der Notwendigkeit der Einſtimmigkeit in allen wichtigen Fragen eine weitere — 8 der Ratsſitze ſchwere Bedenken hervorrufen müſſe. Der Kampf um die Natsſitze. Eine häßliche Begleitmuſik zum deutſchen Aufnahmegeſuch. d Berlin, 10. Februar. Während ſich das deutſche Aufnahmegeſuch für den Völkerbund noch auf dem Wege nach Genf befindet, ſetzt bereits in der ausländiſchen Preſſe wieder ſehr lebhaft der Kampf um die Verteilung der Völkerbundratsſitze ein. Es iſt ja bekannt, daß Deutſchland ein ſtändiger Sitz im Völkerbundsrat zugebilligt worden iſt und es war ohne weiteres vorauszuſehen, daß dieſe Zuſage von Staa⸗ ten, die den deutſchen Einfluß in Genf fürchten zu müſſen glauben, bekämpft werden würde. Sehr zeitig haben denn auch in Polen Bemühungen eingeſetzt, ebenfalls einen ſtändigen Sitz im Völkerbundsrat zu erhalten, wobei man ſich in Polen naturgemäß mit Paris in Verbindung geſetzt hat und dort nachdrücklich auf die Gefahren hingewieſen hat, die nach polniſcher Anſicht durch die Gewährung des Ratsſitzes an Deutſchland entſtehen. Es ſind, da die Er⸗ füllung des polniſchen Wunſches doch auf allzu große Schwierigkeiten ſtieß, die verſchiedenſten Kombinationen er⸗ örtert worden, und ſchon vor einiger Zeit wollte ein polniſches Blatt wiſſen, daß es Polen gelungen ſei, die Zuſtimmung der beteiligten Mächte zu erlangen, daß Spanien einen neuen ſtändigen Sitz erhält, und dafür Po⸗ len an Stelle Spaniens nichtſtändiges Ratsmitglied wird. Im Gegenſatz hierzu hält allerdings die Warſchauer Preſſe immer noch an der Forderung nach einem ſtändigen Rats⸗ ſitz für Polen feſt, da nur ſo das durch Deutſchlands Ein⸗ tritt„geſtörte Gleichgewicht“ im Rate wieder hergeſtellt werden könne. Es ſcheint nun, als ob ſich hier ein Konflikt zu ent⸗ wickeln droht, der zu recht ſchwierigen Situationen führen könnte. Wollen doch ſogar ausländiſche Blätter bereits wiſſen, daß Polen ſeinen ganzen Einfluß aufbieten würde, um den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu ver⸗ hindern, wenn Polen nicht einen ſtändigen Ratsſitz er⸗ hält. Wenn auch kaum anzunehmen iſt, daß Polen auf dieſe Weiſe das ganze Vertragswerk von Locarno ernſtlich in Gefahr bringen wird, ſo ſind derartige Meldungen doch für die Lage recht charakteriſtiſch. Die„Times“ hal⸗ ten es denn auch für nötig, ſich in einem längeren Artikel gegen die Schaffung weiterer Natsſitze auszuſprechen. Sie machen den Vorſchlag, daß die gewählten Mitglieder des Rates automatiſch nach beſtimmten Perioden zurücktreten der ſtarken ſozialiſtiſchen Kammerfraktion geführt, die von ſollen, um anderen Platz zu machen und für eine weitere beſtimmte Periode nicht wieder wählbar ſein ſollen. Daß auch dieſer Vorſchlag nicht unbedenklich iſt, braucht woh!l Die Y ariſer Luftf ahrtverh andlun gen land jedenfalls gut tun, die weitere Entwicklung dieſer f Angelegenheit mit aller Aufmerkſamkeit zu verfolgen, da hier anſcheinend ſtarke Kräfte am Werke ſind, um den Einfluß Deutſchlands in Genf nach Möglichkeit zu min⸗ kaum beſonders betont zu werden. Man wird in Deutſch⸗ dern und die Erfüllung von Zuſagen, die Deutſchland gemacht wurden, und auf die hin nicht zuletzt der Ein⸗ ö tritt in den Völkerbund erfolgt, zu verhindern. Auf jeden hierbei die technische Kommiſſſon geſteln, a ſie den kla Fall iſt dieſer ganze Streit eine wenig erbauliche und wenig ha i i a 5 ö l g g .„ 5 zu tragen hat, daß die Umreißung der zivilen Luftfahrt Deutſchland auch nicht gleichgültig, denn der Nat fällt 5 e ſeine Beſchlüſſe einſtimmig, und ſo kann jedes Mitglied beſtimmungen führen dürfe, die für die zivile deut⸗ 22** 2 9 2 f Wichleſſe verhindern, aun wenn er mit beiner Auffef, Botſchafterkonferenz wollte ſich bereits mit der Frage der daher mit ſeinen poölitiſchen Sonderintereſſen eine Kom- deutſchen Luftfahrt beſchäftigen, hat jedoch dieſe Frage ſung allein ſteht. Jedes neue Ratsmitglied bedeutet plikation der Zuſammenarbeit, welche ſicherlich durch Polen nicht vereinfacht werden würde. eee Schimterigkerfen stehen bevor hinſchtlſck der Die Aebermittlung der deutſchen Note. Eine außerordentliche Tagung des Völker bundsrates am 12. Februar. G Genf, 9. Februar. Der Generalſekretär des Völkerbundes erhielt heute vormittag den Beſuch des deutſchen Generalkonſuls Dr. Aſchmann, der ihm mitteilte, daß die Note der deutſchen Regierung, die das Aufnahmegeſuch Deutſchlands in den Völkerbund enthält, morgen, den 10. Februar, übermit⸗ telt werden wird. Infolge dieſes Schrittes hat der Ge⸗ neralſekretär im Auftrage des derzeitigen Präſidenten des Völkerbundsrates Scialoja den Völkerbundsrat zu einer außerordentlichen Tagung nach Genf auf Freitag, den 12. Februar, nachmittags 3 Ahr, einberufen. Wann tritt das Abkommen von Locarno in Kraft? Berlin, 10. Februar. Nachdem die deutſche Anmeldung zum Völkerbund nach Genf abgegangen iſt, iſt von deutſcher Seite alles geſchehen, um dem Abkommen von Locarno zu rechts⸗ verbindlicher Kraft zu verhelfen. Auch in den übrigen beteiligten Staaten iſt die Ratifikation durch das Parla⸗ ment erfolgt mit Ausnahme von Frankreich. Von der Ratifizierung des franzöſiſchen Parlaments hängt es nun ab, wann und ob das Abkommen von Locarno in Kraft treten wird. Dieſe überraſchende Verzögerung der par⸗ lamentariſchen Behandlung der Locarnoer Akte durch die franzöſiſche Volksvertretung hat in politiſchen Kreiſen zu allerhand Kommentaren geführt. Tatſächlich liegen die Verhältniſſe ſo, daß Briand ſeinerzeit bei der Rückkehr aus Locarno auf eine beſchleunigte Behandlung der neuen außenpolitiſchen Abmachungen durch die franzöſiſche Volks⸗ vertretung drang, ſchon allein um ſich den wohlverdien⸗ ten perſönlichen Triumph in der Kammer zu verſchaffen, der um ſo größer ſein mußte, je klarer und deutlicher die Locarnoer Ergebniſſe durch die unmittelbare zeitliche Nähe den Abgeordneten vor Augen ſtanden. Die Ausſprache wurde damals von Caillaux hintertrieben, der Briand für ſeinen im Anſchluß an die amerikaniſchen Schuldenver⸗ handlungen erfolgten Sturz perſönlich verantwortlich machte, und ihm deswegen den parlamentariſchen Triumph nicht gönnte. Seitdem haben ſich immer wieder die finan⸗ ziellen Nöte Frankreichs in der Volksvertretung in den Vordergrund geſchoben, ſo daß die große außenpolitiſche Aussprache von Mal zu Mal verzögert wurde. Da an der Ratifikation des Abkommens ſelbſt wohl kaum ein Zweifel beſteht, obwohl man nicht überſehen darf, daß die Locarno⸗Begeiſterung in Paris ſtark abgeflaut iſt, iſt die einzige Frage die, wann die Ratifikation erfolgen wird, ob vor oder nach Deutſchlands Aufnahme in den Völkerbund. Es wäre nicht nur zu wünſchen, ſondern faſt unerläßlich, daß die Angelegenheit in Frankreich nunmehr mit aller Beſchleunigung betrieben wird und Deutſchland nicht in die etwas ſonderbare Lage gerät, einerſeits als Mitglied des Völkerbundes dazuſtehen, auf der anderen Seite jedoch auf die rechtliche Verwirklichung der Lo⸗ carnoer Abſprachen warten zu müſſen. Die Erkenntnis die⸗ ſes Sachverhalts hat ſich übrigens auch in den franzöſiſchen Parteien bereits durchgeſetzt und zu einer Intervention der Regierung unmittelbare Anſetzung der Locarno⸗De⸗ batte verlangt. Deutſchlands Kampf gegen die Begriffsbeſtimmungen. g Berlin, 10. Februar. Die Pariſer Verhandlungen über die deutſche Zivil⸗ luftfahrt werden nunmehr im weſentlichen von zwei Anterkommiſſionen geführt und zwar einer politiſchen und einer techniſchen. Vor die ſchwierigſte Aufgabe ſieht ſich ren und unabänderlichen deutſchen Standpunkt Rechnung unter keinen Amſtänden erneut zu Begriffs⸗ ſche Luftfahrtinduſtrie eine Feſſel bilden würden. Die wiederum vorläufig von ihrem Beratungsprogramm ab⸗ geſetzt. 8 5 Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 46. Fortſetzung 3 Sechzehntes Kapitel. „Na, Line, wirſt du dich entſchließen, eines der ver⸗ tockenden Angebote hier anzunehmen? Mama hat ſich ſehr für dich bemüht, hat in verſchiedenen Zeitungen inſeriert— was ſie für dich ah ält, hat ſie beſonders angekreuzt! 7 Jeannettes Hochzeit biſt du durch nichts mehr ge⸗ unden.“ N 5 Blanka Likowski wühlte wichtig in einem Stoß von Briefen, die vor ihr auf dem Tiſch lagen. „Ich bin deiner Mama Dank ſchuldig für ihre Mühe!“ entgegnete Gwendoline mit gepreßter Stimme,„doch möchte 5 h Briefe heute abend mit meiner Mutter in Ruhe urchſehen.“ „Du ſcheinſt gar keine große Luſt zu haben, Line.“ Blanka 18 über den Tiſch und ſchaute die ihr Gegen⸗ berſtehende forſchend an. 5 5 „Lieber heute als morgen fort von hier, um keinen mehr u ſehen— hätte ſie am liebſten geantwortet, doch ſie wieg und ſteckte dieſe Briefe in ihr Täſchchen. Hanna ſaß ſtill da, mit einer Handarbelt beſchäftigt. „Lockt dich das nicht: nach England als Erzieherin in eine vornehme Familie? fragte Blanka weiter. 1 „England wär immer mein Wunſch, das weißt du. „Na ja— in drei Wochen hat Jeannette doch Hochzeit, dann braucht ſie dich nicht mehr und wir dich auch nicht— dann biſt du dein eigener Herr! Oder denkſt du im stillen, 525 705 Hoheit dich rufen wird— ſie iſt doch jetzt ver⸗ hetratet. „Blanka, ich habe dir öfter geſagt, daß ich keine beſon⸗ 57 8 Gnade will! Die Prinzeſſin iſt immer ſo gütig gegen mich geweſen.“ 5 „Ah, ſtolz lieb' ich den Spanier!— Das muß ich dir aber doch ſagen— ſtolz und verſchloſſen! Warum willſt du mir durchaus nicht verraten, wer der Herr war, mit dem du dich in Kreuth einige Male getroffen hatteſt? (Ein Verehrer— i „Branra, wie oft ſon ich dir wiederholen, daß er mich nichts angeht! Warum willſt du durchaus Schlüſſe aus einem ſo belangloſen Ereignis ziehen?“ ſagte Gwendoline gequält,„es iſt nichts, ich verſichere es dir, gar nichts.“ „Darum eben kannſt du es mir ſagen!“ beharrte Blanka. „Ach, Blanche, ſo quäle doch Gwendoline nicht! kann es ihr nachfühlen— an ſo etwas rührt man doch nicht—“ meinte Hanna weich und ſtrich leiſe über der Freundin Hand. 5 1 Und dies gütige Verſtehenwollen peinigte Gwendoline noch mehr, weil Hannas Annahme doch gar nicht zutreffend war! Sie erhob ſich. 5 „Iſt noch etwas für mich zu tun? Nicht? Nun, dann möchte ich gehen. Mama wird warten! Malte iſt doch heute abend wieder bei euch?“ 5 „Ja, er muß bald kommen—“ lächelte Johanna und nickte der Schweſter des geliebten Mannes freundlich zu, indem ihre Gedanken ſehnſüchtig zu ihm hinflogen, den ſie in eifriger Arbeit wähnte, wie er ihr telephoniert hatte. Doch Malte hatte Beſſeres zu tun, als am Schreibtiſche zu ſitzen. Mit ſich und der Welt zufrieden, was ſich deutlich in ſeinem ganzen Gehaben ausprägte, ſchlenderte er gemüt⸗ lich durch die Maximilianſtraße nach der Theatinerſtraße. Den Stock mit dem Elfenbeinknopf trug er unter dem Arm, die Hände in den Taſchen ſeines weiten modernen Ulſters, die Zigarette im Munde, ſo ſah er keck den ihm begegnenden Damen unter den Hut, ſich nach beſonders auffallenden Erſcheinungen auch umdrehend. Da kam ihm ein zierliches, ffeſches Perſönchen mit knappem Samtkoſtüm entgegen, mit jehr eleganten, hochhackigen, weit ausgeſchnittenen Lack⸗ ſchuhen, die die feine Feſſel des ſchmalen, grünſeiden be⸗ ſtrumpften Fußes deutlich ſehen ließ. And unter dem llei⸗ nen Samthut mit der keck geſteckten Faſanenfeder drängte ſich auffallendes rotblondes Haar hervor. Er ſtutzte; ſie kam ihm bekannt vor. Jetzt, da ſie ſeinen muſternden Blick mit einem ſchelmiſchen Lächeln erwiderte, wußte er, wer ſie war. Mit einer höflichen Verneigung trat er auf fie zu.„Grüß Gott, Fräulein Cenzil Ja, ſind Sie es wirklich 0 i 1 ihr bin ich's! Grüß Gott, Herr Baron!“ Sie nahm ihr es ihum zutraulich entgegen. 995 i 4 9 1 Neues in Kürze. 25: Der flüchtige Kaufmann Holzmann, der aus der Kutiskeraffäre her bekannt ist, konnte in Brüſſel verhaf⸗ tet werden. Ueber ſeine Auslieferung wird verhandelt. 16: Ein offiziös inſpiriertes Blatt in Rom droht mit einem Boykott deutſcher Waren und dem Verſagen des Viſums für deutſche Reiſende. 18: Die japaniſche Preſſe ſpricht ſich ſehr günſtig über eine Herabſetzung der militäriſchen Rüſtungen und Aus⸗ gaben aus unter der Bedingung, daß alle Mächte dieſelben Maßnahmen treffen. N 16: Im engliſchen Unterhaus betonte Baldwin, daß politiſche Abreden zwiſchen England und Italien nicht beſtehen. 2e: Auf der Rückreiſe von Amerika iſt der General⸗ agent für die Reparationszahlungen, Parker Gilbert, in 1 585 eingetroffen, von wo er nach Berlin zurückkehren wird. Aus dem In⸗ und Auslande. Deutſchlands Reparationszahlungen. Berlin, 9. Febr. Das Büro des Generalagenten für die Entſchädigungszahlungen veröffentlicht eine Ueberſicht über die Einnahmen und Zahlungen des zweiten Dawes⸗ jahres bis zum 31. Januar 1926. Der Geſamtbarbeſtand beträgt danach 538 834 994,16 Mark, die Geſamtzah⸗ lungen belaufen ſich auf 454 000 593,766 Mark, ſo daß ſich ein Barbeſtand am 31. Januar 1926 von 84 834 400,40 Mark ergibt. Feuergefecht eines deutſchen Schleppers mit einem litauiſchen Dampfer. Memel, 9. Febr. Etwa zehn Seemeilen von Me⸗ mel entfernt kam es in der Oſtſee zwiſchen dem Lot⸗ ſendampfer„Schlieckmann“ von der litauiſchen Staats⸗ polizei, der zur Jagd auf Spritſchmugglerſchiffe benutzt wird, und dem Königsberger Schlepper„Willi“ zu einem Feuergefecht. Als die Staatspolizei den Schlepper auf⸗ forderte, ihm zu folgen, verſuchte das Schiff zu ent⸗ kommen, worauf die Polizeimannſchaft das Feuer mit einem Maſchinengewehr eröffnete. Die Mannſchaft des Schleppers antwortete mit Schüſſen aus einem Para⸗ bellum, durch die die Kommandobrücke des Lotſendam⸗ pfers elfmal getroffen wurde. Nachdem ſich die beiden Schiffe etwa 20 bis 24 Seemeilen von Land entfernt hatten, gab der Lotſendampfer, der inzwiſchen ſeine ge⸗ ſamte Munition verſchoſſen hatte, die Verfolgung auf. Die litauiſche Polizei hat bereits des öfteren gewagt, Spritſchmugglerſchiffe auf offener See anzugreifen, was nach internationalem Recht geradezu Seeräuberei dar⸗ ſtellt. Es iſt anzunehmen, daß von deutſcher Seite gegen dieſes Vorgehen der litauiſchen Küſtenpolizei Proteſt er⸗ hoben wird, da nicht das geringſte Recht beſteht, außer⸗ halb der Dreimeilenzone irgend ein Schiff anzuhalten oder nach Ladung und Fracht zu fragen. 1 Vor einer neuen Frankeninflation.— Doumers Stellung erſchüttert. Paris, 9. Febr. Geſtern nachmittag wurde in der Kammer die Ausſprache über die Finanzvorlagen fort⸗ geſetzt. Au eine Anfrage erwiderte Doumer, die Be⸗ fürchtung einer neuen ſofortigen oder unmittelbar bevor⸗ ſtehenden Kriſe wäre vollkommen unbegründet. Ein Pariſer Blatt hatte gemeldet, daß die Bank von Frank⸗ reich ſich entſchloſſen habe, am 10. März den Notenumlauf zuerhöhen. g Bei der Beratung des Artikels 79 der Finanzprojekte, der die Umſchreibung aller auf den Inhaber lautenden Wertpapiere als auf den Namen lautend vorſieht, ſtellte die Rechte den Antrag, dieſen Artikel von der Ausſprache abzutrennen. um nich: im Ausland den Eindruck zu erwek⸗ ken, daß man den franzöſiſchen Steuerzahler in ſeinem eigenen Lande als Betrüger anſehe. Finanzminiſter Dou⸗ mer verlangte ebenfalls die Abtrennung des Artikels, indem er darauf hinwies daß eine ſolche ſtändige Kon⸗ trolle des Beſitzwechſels der Wertpapiere ſowohl eine Theſaurierung der Werte als auch eine Flucht des Ka⸗ pitals nach den ausländiſchen Börſenplätzen zur Folge haben werde. Der Sprecher der Kartellparteien bekämpfte den Antrag und forderte die ſofortige Beratung. Der Antrag wurde ſchließlich mit 287 gegen 233 Stimmen abgelehnt. Sechs Kommuniſten ſollen mit dem Kartell geſtimmt haben.. Die Stellung des Finanzminiſters iſt durch dieſe f neue Niederlage ſchwer erſchüttert. „ ͤ———) ̃ ꝙ—yL—— v3.— r—..—̃— ändchen aus dem weißen Fuchsmuff und ſtreckte eee, Vyre Erſcheinung atmete ſo viel Friſche, Jugend, Schi und Aeg er davon gefeſſelt wurde und ohne wei⸗ teres an ihrer Seite blieb. a „Fräulein Cenzi, ſind Sie hübſch geworden! Die Blüte hat gehalten, was die Knoſpe verſprach,“ meinte er galant. „Und Sie ſind noch immer derſelbe geblieben, Herr Baron. Aber ſo etwas dürfen's nimmer zu anderen jungen Damen ſagen! Sie find doch verlobt, wie ich weiß— wehrte ſie lächelnd ſeiner Schmeichelei. ö Er machte eine unwillige Kopfbewegung, ſo, als gehöre das nicht hierher. „Nun müſſen Sie mir aber erzählen, Fräulein Cenzi, was Sie ſeit dem Frühjahr getrieben haben! Ihr Onkel hatte Sie ja wohl mit ſich genommen— Sie wollten doch tanzen lernen!“ Sie nickte eifrig.„Das hab' ich auch! And ſeit dem 15. Oktober hab ich ein Engagement bei Benz— darum ſehen Sie mich hier.“ e Er war überraſcht. f „Donnerwetter, das iſt aber ſchnell gegangen— das in⸗ tereſſiert mich! Wollen Sie mir nichts Näheres in Ruhe bei einer Taſſe Schoko im„Luitpold“ erzählen?“ 4 Ohne Ziererei nahm ſie ſeinen 1, an; denn für den hübſchen und eleganten Malte von Reinhardt hatte ſie And er war entzückt von ihrer jungen aparten Schönheit immer eine Schwäche gehabt. — die kleine Verkäuferin in der Seifenabteilung des Warenhauſes hatte ſich überraſchend ſchnell entwickelt. Er beſtellte ihr eine Taſſe Schokolade und beobachtete ſte dann beim Trinken. Sie war nicht mehr das ſchüchterne kleine Ding, das er früher manchmal durch eine Taſſe Schokolade förmlich beglückt hatte, die dann ganz langſam, um den Genuß ſo lange wie möglich auszudehnen, aus⸗ Getränk!. Er ſeufzte.„Sie haben es gut, kleine Cenzi.“ Baron, Sie haben auch wahrhaftig nicht nötig, ich„ gen! Sie haben doch eine hübſche und reiche löffelte—— jetzt war ſie eine ſelbſtbewußte junge Dame, dale tat, als ſei Schokolade mit Schlagrahm ihr tägliches 9 0 * 1 d un 18 Nr Ut e Ferner 4 Senn. * un W 2 ** r N N * 8985 n e un enn c S Aus dem babdiſchen Lande. Heidelberg.(Ein junger Heidelberger ver⸗ mißt!) Seit dem 23. Oktober 1925 ſchon wird ein junger Mann aus Heidelberg vermißt, über deſſen Schick⸗ ſal ſich die Mutter größte Sorgen macht. Polizeiliche Nachforſchungen blieben bis jetzt vollkommen ergebnis⸗ los. Es handelt ſich um den am 30. 9. 1907 zu Heidel⸗ berg geborenen Willi Renſch, der im Oktober vorigen Jahres ſich nach Waldſee bei Speyer begeben und dann bei der deutſchen Reichsmarine eintreten wollte, wo er ſich gemeldet hatte. Er iſt in Waldſee und bei der Ma⸗ 3 8035 nicht eingetroffen und ſeitdem ſpurlos ver⸗ ollen. Karlsruhe.(Karlsruher Polizeibericht.) Teſtgenommen wurden ein Arbeiter von Offenburg wegen Sittlichkeits verbrechen; ein Gerüſtbauer von hier wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes durch Vornahme unzuͤch⸗ tiger Handlungen; ein Former von Oggersheim, der vom Amtsgericht Ludwigshafen wegen Diebſtahls geſucht wurde; ein zum Strafvollzug geſuchter Arbeiter von Liedolsheim; ein Mechanikerlehrling, der aus ſeiner Lehrſtelle entlaufen war und ſich umhertrieb; ferner ein, ſeinen Eltern ent⸗ laufenes 16 Jahre altes Mädchen von Mannheim und 8 Perſonen wegen verſchiedener ſonſtiger ſtrafbarer Hand⸗ lungen. Weiter wurde feſtgenommen ein verheirateter Buchdrucker von hier, weil er ſich in der Hirſchſtraße hier rauen gegenüber ſchamlos benommen hat. Karlsruhe.(Ein dummer Streich.) Fünf Re⸗ Hameſchilder, die an verſchiedenen Häuſern der hieſigen Stadt in der Nacht entwendet wurden, konnten bei einem hier wohnhaften Studenten beſchlagnahmt werden. Karlsruhe.(Zuſammenſtoß.) Ein Motorrad⸗ fahrer fuhr in der Nacht mit übermäßiger Geſchwindig⸗ keit durch die Kaiſer⸗Allee und fuhr bet der Yorkſtraße zwei Radfahrer, die mit ihren Fahrrädern auf der Straße ſtanden an. Der eine dieſer Radfahrer wurde leicht ver⸗ letzt, während der Motorradfahrer vom Motorrad ge⸗ chleudert wurde und bewußtlos liegen blieb. Er trug Verletzungen im Geſicht und eine Gehirnerſchütterung da⸗ 5 mußte in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert erden. Niederſchopfheim.(Brand.) In dem Anweſen des a Oelmüllers Adolf Löffler brach ein Brand aus, der Wohn⸗ haus, Scheuer und Stallung bis auf die Grundmauern einäſcherte. Nur mit Mühe konnte das Nachbarhaus gerettet werden. Mohiliar und Vieh wurden in Sicher⸗ heit gebracht. Der Eigentümer des Anweſens war beim Ausbruch des Feuers bei der Arbeit auf dem Felde an der Schutter und fand bei ſeiner Rückkehr am Abend nur noch rauchende Trümmer ſeiner Habe vor. Kenzingen.(Gefängnis für Milchfälſchung.) Das hieſige Amtsgericht hat gegen je zwei Landwirte bezw. deren Ehefrauen in Forchheim und Broggingen durch Strafbefehle neben Geldſtrafen von 100 bis 200 Mark Gefängnisſtrafen in zwei Fällen von je 10 Tagen, n je einem Falle von 2 bezw. 3 Wochen ausgeſprochen. Da die Beſtraften dem Strafbefehl nicht wiederſprachen, wurde er rechtskräftig. Gütenbach.(Eiſerne Hochzeit.) Der Altbreit⸗ eckbauer Max Scherzinger und ſeine Ehefrau konnten das Feſt des 65 jährigen Ehejubiläums feiern. Dem Ju⸗ belpaar, das den denkwürdigen Tag in voller Geſundheit und umgeben von Kindern, Enkeln und Arenkeln beging, wurden von allen Seiten Glückwünſche dargebracht. Un⸗ ter anderem beglückwünſchte auch der altkatholiſche Biſchof und der Landrat das rüſtige Paar auf das herzlichſte. Tiengen(bei Waldshut).(Vorſicht vor Ichwindlern.) Bei einem hieſigen Kaufmann kaufte ein gut gekleideter Herr Waren ein und zahlte mit zwei Hundertmarkſcheinen. Als der Kunde verſchwunden war, entdeckte der Kaufmann, daß er Hundert⸗Millionenſcheine aus der Inflationszeit erhalten hatte. Albbruck(bei Waldshut.) Unfall.) Beim Löten eines leeren Benzinfaſſes entſtand plötzlich eine Exploſion, bei der der Schmiedemeiſter Tröndle ſchwer verletkt wurde. Tannheim(Amt Villingen).(Feuer.) In dem Wohnhaus des verſtorbenen Steinbrechers Xaver Stro⸗ bel in der Nähe des Schweſternheims brach Feuer aus⸗ das in kurzer Zeit das ganze Gebäude in Schutt und Aſche legte. Das Haus war ſeit September unbewohnt und ſollte in acht Tagen neu bezogen werden. Ein Teil es noch darin befindlichen alten Mobiliars iſt verbrannt, während das Mobiliar des neuen Bewohners gerettet werden konnte. Es ging auch viel Heu und Oehmd in den Flammen auf. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Der Raubmord an dem Küfer Knöll.) In der Unterſuchung der Naubmord⸗ ſache Adam Knöll neigt die Kriminalpolizei jetzt der Auffaſſung zu, daß Knöll in der Altſtadt Zuhältern in die Hände gefallen iſt, die den Mann betrunken ge⸗ macht haben, ihn ausraubten und dann in den Main warfen. Der an Knöll verübte Raubmord hat in ſeinen Einzelheiten große Aehnlichkeit mit der Ermordung und Beraubung des jungen Reiſenden Hanke im Juni 1924. Dieſer wurde gleichfalls nach einem ſchweren Alkohol⸗ erzeß von Altſtadtzuhältern ausgeplündert, dann ge⸗ feſſelt und auf Offenbacher Gebiet in den Main gewor⸗ fen. Die Proſtituierte Anna Gernegroß beſtreitet mit aller Entſchiedenheit, in irgend einer Weiſe von der Mordtat etwas zu wiſſen; ſie will auch keine Ahnung mehr davon haben, wann ſie ſich von dem Manne ge⸗ trennt hat. Jetzt forſcht man nach den Freunden des ädchens, um von dieſer Seite aus Licht in die dunkle Affäre zu bringen. Saarbrücken.(Kokainſchieber vor Ge⸗ richt.) Vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts Saarbrücken fand ein großer Prozeß wegen unerlaub⸗ ten Kokainhandels gegen 17 Perſonen ſtatt. Zwei Apotheker von Saarbrücken, die das Kokain geliefert hatten, erhielten ſechs bzw. zehn Monate Gefängnis. 13 Kokainhändler bzw. Zwiſchenhändler wurden mit zwei bis zwölf Monaten Gefängnis beſtraft, während die Rauſchgiftſchnupfer mit empfindlichen Geldſtrafen belegt 806 Weitere Prozeſſe gegen Kokainſchieber ſollen be⸗ vorſtehen. Koblenz.(Aus Geiz beinahe verhungert.) Eine alte Frau von 80 Jahren, die ein kleines Häus⸗ chen inne hatte und dort unter dürftigen Verhältniſſen ihr Leben friſtete, wurde, um ſie vor Berwahrloſung zu ſchützen, in das ſtädtiſche Pfründnerheim eingeliefert. Bet Feſtſtellung des Mobiliars wurde die überraſchende Ent⸗ deckung gemacht, daß die alte, gebrechliche Frau, die als arm galt, über einen ganz erheblichen Schatz verfügte. In verſchiedenen Verſtecken wurden mehrere tauſend Mark in Kupfermünzen gefunden, ferner nahezu zwei Zentner Nickelgeld und 60 Pfund Silber. Außerdem ſind große 9 8 5 von Fünf⸗ und Zehnmarkſcheinen gefunden wor⸗ en „München.(Der„rote Karl..) Seit einiger Zeit treibt ſich in Oberbayern der Viehaufkäufer Karl Ben⸗ ſinger, allbekannt unter dem Namen der„rote Karl“ bei den Bauern herum und macht za lreiche Viehauf⸗ käufe; er bezahlt die Bauern mit wertloſen Schecks der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank in München. Der Gauner wird bereits von einer Reihe von Staats⸗ anwaltſchaften geſucht. Rotenburg a. d. Fulda.(Tod infolge Alko⸗ hol vergiftung.) An entwendetem Schnaps und Rum tranken ſich hier drei junge Leute und ein älterer Mann einen gewaltigen Rauſch an. Im Verlaufe des Zech⸗ gelages entſtand eine Keilerei, wobei einer der Beteilig⸗ ten ſich durch einen Sturz am Kopfe ſo ſchwer ver⸗ letzte, daß er zur Polizeiwache geſchafft werden mußte. Der Verunglückte, ein 35jähriger Arbeiter namens Becker aus Lipſenhauſen und Vater von vier Kindern, verſtarb noch im Laufe der Nacht. Als Todesurſache wurde Alko⸗ Kolperaiftung feſtgeſtellt. Bebra.(Der vielſeitigſte Pfarrer Deutſch⸗ lands.) In dem Dorfe Falken wirkte längere Zeit als Seelſorger der in den weiteſten Kreiſen bekannte Pfarrer Dr. Wegner. Pfarrer Wegner war urſprüng⸗ lich Volksſchullehrer und machte als ſolcher zwei Lehrer⸗ prüfungen. Dann ſtudierte er Theologie und legte ſämt⸗ liche vorgeſchriebenen Prüfungen für das Pfarramt ab. Jetzt wandte er ſich dem Studium der Philologie zu. Hier erwarb er den Dr. phil. und die facultas docendi, die befähigte, an jeder höheren Schule zu unterrichten. Doch damit noch lange nicht genug! Pfarrer Dr. Wegner ſtu⸗ dierte nunmehr Medizin und erhielt nach Abſchluß dieſer Studien die Approbation, ſo daß er überall die ärztliche Praxis ausüben konnte, was er auch in ſeiner Pfarr⸗ gemeinde mit Vorliebe, ohne ſeinen Kollegen von der mediziniſchen Fakultät Konkurrenz zu machen, getan hat. Doch dem vielſeitigen und wiſſensgefüllten Manne ge⸗ nügte das noch nicht. So ſtudierte er dann Zahnheilkunde und beſtand auch in dieſem Fach die Staatsprüfung als Zahnarzt. In den letzten Wochen beſchäftigte ſich Dr. Wegner mit den Vorbereitungen zum juriftiſchen Stu⸗ dium, dem er ſchließlich das volkswirtſchaftliche folgen laſſen wollte. Da zog er ſich eine Blutvergiftung zu, der er dieſer Tage im Alter von 40 Jahren erlag. Speyer.(Im Beruf verunglückt.) Verungluct iſt der 31 Jahre alte Poſtſchaffner Anton Höfer, als er beim Umladen der Paketpoſt am hieſigen Bahnhof tätig war. Er ſtand auf dem Fußtritt des Bahnpoſtwagens und dem einen Rad des Poſtfuhrwerkes und kam zwiſchen dieſen beiden Wagen zu Fall, als eine Rangiermaſchine unerwartet gegen den Bahnwagen ſtieß. Höfer erlitt durch die Prellung ſtarke innere Verletzungen und mußte ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Berlin.(Ein Ehepaar unter dem Ver⸗ dacht des Kindsmordes.) Unter dem ſchweren Ver⸗ dacht des Kindsmordes ſind der 24 Jahre alte Kauf⸗ mann Walter Thiemann und ſeine 22jährige, von ihm geſchiedene Frau in Anterſuchungshaft genommen wor⸗ den. Sie ſollen ihr am 6. März v. J. geborenes Kind ermordet und die Leiche beſeitigt haben. Es wurde feſtgeſtellt, daß Frau Thiemann kurz vor der Scheidung verſucht hat, das Kind zu vergiften. Es konnte aber da⸗ mals durch einen Arzt gerettet werden. Heilbronn.(Unterſchlagungen eines Spar⸗ kaſſenrendanten.) Der Rendant der hieſigen Ober⸗ amtsſparkaſſe, Schrenmaier, wurde wegen Veruntreuung amtlicher Gelder verhaftet. Soweit bis jetzt ermittelt werden konnte, ſind zwiſchen 30⸗ bis 40000 Mark ver⸗ untreut worden. 5- Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 10. Februar. In der heutigen Aufführung„Othello“ durch das Frankfurter Künſtlertheater, wird Carl Burg die Titel⸗ rolle ſpielen, Friedrich Günther den Jago, Heinrich Orthmayer den Caſſio, Willi Roſe den Rodrigo, Erna Baſtin die Desdemona und Eliſabeth Wöhler die Emilia. In den übrigen Rollen ſind Ludwig Anſchütz, Joſef Hamblock, Alois Herrmann, Erich Rauſchert und Rudolf Reimann beſchäftigt. Bühnenbilder: Karl von Appen. Inſzenierung: Willy Keller. Die Vorſtellung beginnt punkt 8 Uhr. Zur Vermeidung von Störungen bleiben während eines Spielabſchnittes die Saaltüren geſchloſſen. Eröffnung der Abendkaſſe um 7 Uhr. a — Fahrpreisermäßigung für Jugendliche. Der Verband für Deutſche Jugendherbergen hat in einer Denkſchrift an den Ausſchuß für Verkehrsangelegenheiten des Reichs⸗ tags noch einmal auf die zwingende Notwendigkeit der Wiederherſtellung des halben Fahrpreiſes für Jugend⸗ liche hingewieſen. Ohne verſtändnisvolle Mitarbeit der Bahn ſei es nicht möglich, den weiteren Verfall der Volkskraft erfolgreich zu bekämpfen. Der Verkehrsaus⸗ ſchuß wird gebeten, ſpäteſtens bis zum 1. April d. J. die Wiederherſtellung des halben Fahrpreiſes zu erwir⸗ ken und die beſtehenden Beſtimmungen über das Zu⸗ laſſungsverfahren und die Mindeſtteilnehmerzahl einer Prüfung zu unterziehen, um einen möglichſt großen Teil der Jugend regelmäßig Ausflüge in die Natur zu ermöolichen. Sportliche Rundſchau. Arbeiter-Schützenbund Deutschlands, Ortsgruppe Seckenheim Es dürfte nicht unbekannt ſein, daß in Deutſchland ein Arbeiter⸗Schützenbund beſteht. Derſelbe iſt der Zentralkommiſſion für Sport und Körperpflege in Leipzig angeſchloſſen. In Baden hat die Arbeiter⸗ Schützenbewegung ſeit über einem Jahr Fuß gefaßt. Die beſtehenden Vereine, ſoweit ſie dem Arbeiter⸗Schützen⸗ bund angeſchloſſen ſind, bilden den 15. Bezirk. Auch hier am Orte hat ſich ſeit Ende des vorigen Jahres ein Arbeiter⸗Schützenbund unter obigem Namen gebildet und ſind die Arbeiten ſoweit gediehen, daß in allernächſter Zeit mit den regelmäßig jede Woche ſtattfindenden Schieß⸗Abenden nun begonnen werden kann. Der Zweck des Arbeiter⸗Schützenbundes iſt: Hebung und Förderung des Schießſportes, Erweckung eines geſunden Sportgeiſtes auch im Schießen, Abhaltung von ſport⸗ lichen Wettſchießen. Innerhalb der Arbeiterſchaft hat man ſchon ſeit langen Jahren die Bedeutung der Sport⸗ bewegung für den geſundheitlichen, ſowie kulturellen Fortſchritt erkannt und deshalb auch gefördert. Mit Stolz kann die Arbeiterſchaft auf ihre Sportvereine aller Art ſehen. Sammel⸗Anzeiger Ein fettes Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. 9 Am Montag, den 15. Februar 1926, vorm. 8 rr werden im Bürgerausſchußſaal dahter . 220 Loſe Stumpen und 42 Loſe Reiß⸗ und bierbſtangen, ſowie 2 Bürgergabe öffentlich meiſt⸗ etend verſteigert. Seckenheim, den 10. Februar 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. Abdebrüble ohnen, 45 Dellkaeßauerhrgul Ein Poſten Uulkochende Wachtelöobnen zu dem außergewöhnlich billigen Preiſe von 15 Pfg. per Pfund d 8 pe. nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Morgen Vormittag von 8 Uhr an werden im Lager Saatkartoffeln(Gratiola) aus⸗ gegeben; auch an Nichtbeſteller. Preis per Zentner 3.20 Mk. Der Vorſtand. Motto: „Mer hawe ſe bananner!“ Einladung. Zu dem am Sonntag, den 14. Februar, abends 7! Ahr in der Wirtſchaft„Zum Stern“ g ſtattfindenden grossen Maskenball laden wir hiermit freundlichſt ein. Prämiierung der ſchönſten Damen⸗, Herren und Gruppen⸗Masken. Ne Grugſet, Stolberer und um een Hoor. Alle Sorten 2 ANörbe empfiehlt preiswert Fr. Trieisci, Korbmacherei Schloßstraße 60. Schwein zu verkaufen. Luiſenſtraße 25. Ein komplettes Reitzeug (faſt neu) zu verkaufen Näheres in d. Geſchäftsſt. d. Bl. 100 Slk. Rüben Un 50 Fk. dlroh zu verkaufen. Näheres in d. Geſchäftsſt. d. Bl. Für alle Veranstaltungen leiht man die Kostüme gut und billig bei doh Adler. Mannheim P 3, 11 Tel. 2688 Theater- upd Maskeyp- garderobe, Verleihanstalt Fostümſabrik. Hypotheken- und Kapitalsuchende wenden sich zuerst an S. Glowania MHNNHEIM, Q 2, Nr. 8 ½ͤ Minute vom Marktplatz Grundreell! Pausölmsbüchlein zu haben in der Papierhandlung Zimmermann Ww. Uanmerschützen- Gesel * schaft/ Motorsport. Club 8 und Behringer. Motto:„Auf nach Aruguay, da ſind wir ſteuerfrei* Zu unſerer am Samſtag, 13. ds., um 8 Ahr erfolgenden masklerten Ausreise mit dem Dampfer„Ooppelſteuerſchraube Neckarſtadt“ nach Aruguay können Schiffskarten gelöſt und Kajüten⸗Plätze beſtellt werden ab Donnerſtag in den Agenturen„Bad. Hof“ Ich bitte die Mitglieder, ſowie Eingeladenen, von dieſer nie wiederkehrenden Gelegenheit eifrigſt Gebrauch zu machen. J. A.: Kapitän von Grünau. lch empfehle mein Lager in: Sürſten, desen, Pinſeln. ööolſon, Holſeunulder, pußlüchern, Waſchleinen, flammern, Vurborlagen, Leunichglongen ulm. Ludwig Gilmer, f. See Eigene Bürstenbinderel. Koſtenporanſchläge Nachnahmepabetkarten mit Anhängezahlkarte 1 Pahetkarten, gelbe Nachnahmezahläarten Eilfrachtbriefe ſtets vorrätig Dructerei des nlectar-Bolen. . e 5 Kleine Chronik. i Ein Poſtamt ohne Beamte. Die deutſchböhmiſche Grenzgemeinde Neudorf bei Kratzau hat ein Poſtamt, das feit dem 31. Dezember vorigen Jahres verwaiſt iſt. Weder Briefpoſt geht ein und aus, noch iſt es möglich, zu telegraphieren oder zu telephonjeren. Der lang⸗ jährige Poſtmeiſter erhielt am 31. Dezember telegraphiſch ſeinen Abbau, und ſeither hat ſich noch niemand Amt gefunden, in deſſen Räumen 5 aber uneröffnet liegen. Der faſt unglaubliche Fall hat im Dezember ſchon einige Vorläufer gehabt. a A 300 Kinder erfroren. Die Sowjetregierung hatte nach der Gefangennahme einer Räuberbande etwa 300 minderjährige Kinder in ungeheizten Güterwagen nach Woroneſch geſchickt. Als der Zug in Woroneſch ankam, waren ſämtliche Kinder erfroren. 3 Ein Prozeß unter Militärbedeckung. Aus Lezing⸗ ton(Kentucky) berichtet United Preß: Um weiteren Fäl⸗ len von Lynchjuſtiz vorzubeugen, haben die Behörden von Lexington 1000 Mann Bundeskavallerie mit Tanks und Gasbomben in der Stadt zuſammengezogen. Dieſe außer⸗ gewöhnliche Sicherheitsmaßnahme wurde getroffen, um einen ungeſtörten Verlauf der beginnenden Schwurge⸗ richtsverhandlung gegen den Neger John Henry Jones zu gewährleiſten. Jones iſt wegen dreifachen Mordes angeklagt. Er hat bereits geſtanden, daß er bei dem Verſuch eines Sittlichkeitsperbrechens auf eine Frau Bryant ihren zu Hilfe eilenden Ehemann und ihre wer kleinen Kinder auf beſtialiſche Weiſe ermordet hat. Eine ungeheure Menſchenmenge belagert das Gerichtsgefäng⸗ nis Tag und Nacht und droht, Jones der ordentlichen Gerichtsbarkeit zu entziehen und ihn zu lynchen. a Mord und Selbstmord. Der ehemalige Eigen⸗ tümer des Hotels„Bonavida“ in Fiume, Franz Joseph Paradeiſer, hat in der in der Nähe von Budapeſt gele⸗ ——¼ 8 Das ameritaniſche Duell. Nikolaus Prokay, der Re⸗ dakteur einer ungariſchen Zeitung, iſt unter ſeltſamen Be⸗ gleitumſtänden in Budapeſt verſtorben. Er liebte ein jun⸗ ges Mädchen aus der beſten Geſellſchaft, zu der aber auch ein Arzt der Stadt in heftiger Zuneigung entbrannt war. Da das junge Mädchen ſich nicht entſchließen konnte, einem der beiden Bewerber den Vorzug zu geben, kamen dieſe überein, die Wahl dem Schickſal zu über⸗ für das laſſen. In Anwesenheit des Gegenſtandes ihrer ge⸗ die Beutel gehäuft, meinſchaftlichen Liebe loſten ſie aus: der Verlierende b ſollte ſich binnen 24 Stunden vergiften. Und während der glückliche Sieger, der Arzt, der jungen Dame einen Be⸗ ſuch abſtattete, um ihr Herz und Hand anzubieten, nahm der Journaliſt eine ſo ſtarke Doſis Veronal, daß er nach vier Tagen in einer Klinik verſchied. a Ein Nathaus unter dem Hammer. Das Rathaus a von Zenta(Jugoſlawten) dürfte nächſtens unter den Ham⸗ mer kommen. Es iſt ein ganz neues Gebäude und der Unternehmer, der es vor kurzem vollendet hat, hat bis heute von der Stadt noch nicht ſein Geld bekommen. Die Stadt hat ihm kürzlich einen Vergleich angeboten, durch den ſie ihre Schuld, von 500 000 Gold⸗Kronen mit 20000 Gold⸗Kronen, die aber auch noch nicht ein⸗ mal ſofort hätten gezahlt werden können, abzulöſen ge⸗ dachte. Demgegenüber hat der Unternehmer erklärt, daß er das Rathaus alsbald nach Ablauf der Zahlungsfriſt die er mit der Stadt vereinbart hatte, zur Verſteige⸗ rung ſtellen laſſen wird. Es iſt nur die Frage, ob ihm dadurch geholfen werden wird, denn vermutlich wird je⸗ mand, der 500 000 Gold⸗Kronen auszugeben hat, ſich dafür kein Rathaus kaufen, wenn es noch ſo neu und ſchön iſt. „4 Eine Sturmkataſtrophe in Montenegro. In Ce⸗ Kunſt und Wiſſen. UU Funde aus der Steinzeit. In den Höhlen des Hexentales im Schwarzwald, die der Volksmund die Teufelsküche nennt, hat Dr. Zetz vom Geologiſchen Inſtitut der Aniverſität Freiburg Wohnſtätten des Dilupialmen⸗ ſchen gefunden, die vor 25 000 bis 30 000 Jahren bewohnt wurden. Die in der bis jetzt erforſchten Kulturſchicht ge⸗ fundenen Knochenreſte ſtammen aus der eiszeitlichen Faung. Die geborgenen Feuerſteinwerkzeuge gehen in die Tauſende. [UI Eine Radiumquelle entdeckt. In Väſterſel bei Nätra (Dänemark) iſt eine wertvolle Radiumquelle entdeckt wor⸗ den. Zwei Waſſerproben, die unterſucht worden ſind, zeig⸗ ten eine Radiumaktivität von 30 bis 31 Volteinheiten. Der Radioforſcher Dr. Spevenius iſt nach Nätra gereiſt, um an Ort und tSelle Unterſuchungen vorzunehmen. Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarte vom 9. Februar. Die Temperatur blieb geſtern mit 11,9 Grad über Null auf ihrem alten Stand. Heute morgen war jedoch bereits mit 4,6 Grad über Null eine geringe Abnahme zu verzeichnen. In der vorvergangenen Nacht fiel das Thermometer in Berlin bereits auf 6 Grad unter Null. Auch aus Nordſchweden wird ſtarke Kälte gemeldet. In der Gegend von Pitea herrſchen 60 Grad Kälte. Vorausſichtliche Witterung: Ein langſam vordringendes Hochdruckgebiet mit ſtren⸗ ger Kälte läßt neues Winterwetter erwarten.— Am Donnerstag: Abbwechſelnd heiteres und wolkiges Froſt⸗ wetter mit etwas Schnee.— Am Freitag: Schneefälle genen Gemeinde Sashalom ſeine Frau und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. lache Boflammüchungon. Vereinfachte Einreichung der Belege über den Steuerabzug vom Arbeitslohn für das Kalenderjahr 1925. Für die im Kalenderjahr 1925 vom Arbeits⸗ lohn einbehaltenen Steuerabzugsbeträge ſind ab⸗ weichend von den beſtehenden Vorſchriften die Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsblätter, Lohnſteueraus⸗ weiſe und Nachweiſungen, die Zuſammenſtellung und die Steuerkarten mit Einlagebogen nur nach Maßgabe folgender Beſtimmungen einzureichen: Arbeitgeber, die im Kalenderjahre 1925 den Steuerabzug vom Arbeitslohn im allgemeinen Ueberweiſungs⸗ und Behördenverfahren vorge⸗ nommen haben, haben nach Ablauf des Kalender⸗ jahres 1925 in die Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsliſten nur diejenigen Arbeitnehmer aufzunehmen, die im Kalenderjahr 1925 während der ganzen Dauer der Beſchäftigung oder während eines Teils derſelben in einer anderen Gemeinde(Sitzgemeinde) als in der Beſchäftigungsgemeinde einen Wohnſitz oder in Ermangelung eines inländiſchen Wohnſitzes ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatten. 5 Als Beſchäftigungsgemeinde gilt die Gemeinde derjenigen Betriebsſtätte, von der aus im Kalender⸗ jahr 1925 der Arbeitslohn gezahlt worden iſt und Steuerabzugsbeträge abzuführen waren. Im Be⸗ hördenverfahren iſt der Sitz der zahlenden Kaſſe maßgebend.. Hat ein Arbeitgeber Arbeitnehmer beſchäftigt, die während der ganzen Dauer der Beſchäftigung oder während eines Teiles derſelben in anderen Gemeinden als der Beſchäftigungsgemeinde einen Wohnſitz oder in Ermangelung eines inländiſchen Wohnſitzes ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatten, ſo iſt für jede dieſer Gemeinden(Sitzgemeinden) eine beſondere Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsliſte aus⸗ zuſchreiben. Beeſitzt der Arbeitgeber mehrere Betriebsſtätten, von denen auch im Kalenderjahr 1925 Arbeitslohn gezahlt wurde und Steuerabzagsbeträge abzuführen waren, ſo ſind von jeder dieſer Betriebsſtätten aus die Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsliſten beſonders aus⸗ zuſchreiben. Arbeitnehmer die während der Dauer der Be⸗ ſchäftigung im Deutſchen Reich weder einen Wohn⸗ ſitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatten, ſind für ſich in einer gemeinſamen Lohnſteuer⸗Ueber⸗ weiſungsliſte zuſammen aufzuführen. Der Arbeitgeber hat die Lohnſteuer⸗Ueber⸗ weiſungsliſten auf Grund der Eintragungen in dem Lohnkonto auszuſchreiben. In Spalte 5 der Lohn⸗ ſteuerüberweiſungsliſte iſt der Steuerabzugsbetrag anzugeben, der von dem Arbeitslohn einbehalten worden iſt, den der Arbeitnehmer in der Zeit be⸗ zogen hat, während der er ſeinen Wohnſitz oder in Ermangelung eines inländiſchen Wohnſitzes ſeinen ewöhnlichen Aufenthalt außerhalb der Be⸗ ſchäftigungsgemeinde hatte(Spalte 4). Die Lohn⸗ ſteuer⸗Ueberweiſungsliſten ſind in Spalte 5 auf⸗ zurechnen und vom Arbeitgeber oder einer Perſon, die zur Vertretung der Firma rechtlich befugt iſt, zu unterſchreiben. Soweit hiernach Lohnſteuerüberweiſungsliſten auszuſchreiben ſind, ſind ſie mit einer nach be⸗ ſonderem Muſter abzugebenden Verſicherung, daß die Angaben vollſtändig und nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen gemacht ſind, ſpäteſtens bis zum 15. Februar 1926 dem Finanzamt, in deſſen Bezirk die Beſchäftigungsgemeinde liegt, einzuſenden. Sofern Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsblätter von einem Arbeitgeber nicht auszuſchreiben ſind, iſt dem Nate 5 Fehlanzeige nach vorgeſchriebenem uſter ſpäteſtens bis zum 15. Februar 1926 ein⸗ zuſenden. Die Vordrucke werden den Arbeitgebern auf Verlangen an den Auskunftsſchaltern der zu⸗ — 5 Finanzämter koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Soweit der Steuerabzug vom Arbeitslohn im 5 1925 im Markenverfahren durchgeführt worden iſt, iſt der Arbeitnehmer verpflichtet, ſpäteſtens bis zum 15 Februar 1926 ſeine Steuerkarte und die Einlagebogen, die im Kalenderjahr 1925 zum Ein⸗ kleben und Entwerten von Steuermarken verwendet worden ſind, an das Finanzamt abzuliefern, in deſſen Bezirk er zur Zeit der Ablieferung ſeinen Wohnſitz oder in Ermangelung eines inländiſchen Wohnſißes ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Die Arbeitgeber ſind verpflichtet, durch Anſchlag in den Arbeits⸗ und Geſchäftsräumen auf die Ver⸗ pflichtung zur Einſendung oder Uebergabe der Steuerkarten und Einlagebogen an das zuſtändige Finanzamt hinzuweiſen. An Stelle des Arbeitnehmers kann der Arbeit⸗ eber die Einſendung oder Uebergabe der Steuer⸗ arten und Einlagebogen übernehmen; in dieſem alle ſind die Steuerkarten und Einlagebogen dem ür den Arbeitgeber zuſtändigen Finanzamt zu überſenden. Mannheim, den 6. Februar 1926. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. kinje wütete ein furchtbarer Orkan, der gewallige Ver⸗ 9979 95 trübes Wetter mit etwas gelinderer Tem⸗ 0 heerungen anrichtete. Von zahlreichen Häusern wurden 3 0 die Dächer abgedeckt und die Kamine abgetragen. Der große Hangar auf dem Flugplatz in Podgoritza wurde Redaktion, Druck und Verlag; gänzlich zerſtört. G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Bekämpfung der Maul⸗ und E22 ͤ ²˙ AAA Klauenſeuche. Di 1 9 75 155 5 e— 8 0 5 der 1 5 5 gechechen eng edneden Sorrent een ñnnbeimer Gewerhebank hiermit aufgehoben.. E. G. m. b. H. N i Mannheim, den 5. Februar 1926. 5 1 ü Bad“ Bezirksamt— Abt.. bDepositenkasse Seckenheim Zur empfiehlt sich zur B amtli 1 Frole wuchenc 4. U. Sacdenbeln. f. 8 1 6 ach Alte. 7 e endes, Tastnachts⸗ Morgen Donnerstag Abend s Uhr 5 Bank- Ges gal: N i Uebungsſtunde der Sportler. 5 Sie nimmt 0 5 2 ausleben Spegeiat nen, ackerei 5 5 an und verzinst sie vorteilhaft, Spieler- Versammlung. en „ 1 ee e wird gebeten, Gelder auf bestimmte Termine empfehle: 7 Stunde früher zu erſcheinen zu günstigen Zinssätzen, Die Leitung. eröffnet 5 elzenmehlönes. 0 ard 22 0. Sceheekkonten 1 Die sparsame Hausfrau 8 und 1 e bei best- Ruszugömebl 00 Pfd. 20 Pfg. verwendet zum Backen von 5 moglichster Einsvergutung, 65 5 5 795 nimmt 15 Fri 0 0 k. ler Fastnachtskücheln Wechsel und scheeks 10 0 1.45, 1.55, 1.65 0 1 zum Diskont und Einzug an, 1 5. OEl, ben ucl ſruche Holl. 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Fl. 85 5 1.40 M. 85 Radfahrer⸗Geſellſchaft 1901, Seckenheim. 8 5.0 i 8 setalich geschürt Wir laden unſere Mitglieder und die geladenen Gäſte 8 zu unſerem am Samstag, den 13. Februar 1926 im Ollvenbl. q ½ Flaſche 140 Lokal„Zum Reichsadler“ ſtattfindenden N 0 N, K 0 1 — 2— 4 NMasken-Ball r 1 (Reichstag auf dem Teufelsrad) 1 Einem dringenden Bedürinis Motto:„Heb dich an der Achs, N hilft das 4 ſchunſcht reißt der Frack mit ſamdem Latz. d 41 l O 750 nochmals freundlichſt ein. 7 Anla- 0 0 1 Eintrittskarten können jeweils am Donnerstag und Freitag Abend von ½7—8 Uhr im„Reichsadler“ gegen Vorzeigung der Einladungskarte gelöſt der Titania- Präparate G. m. b. H. in Heidelberg werden. ab. Dasselbe entfernt nicht nur Obst- Ferner bitten wir, da der Platz ſehr beſchränkt iſt, reſervierte„Reichstags⸗ Gemüse- Gras-, Rost-, Tinten-, Kopierstis logen“ bis ſpäteſtens Donnerstag Abend beim Kartenvorverkauf zu beſtellen. und Stempelfarbellecken aus weiger un 5 farbiger Wäsche, sondern es befreit auch die 0 Der PDräſident. 0 Hände von dem so lästigen Tabakschmuß 1. 11 Erhältlich in der i SS 2 DUSᷓ ll Drogerie W. Höllstin- F