Au. Jahrulng Bezugspreis: Für den Monat Febr. 1.40 Goldmk, fret ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). + 1 * — [Dias Bekanntwerden des Beſchluſſes des Völkerbunds⸗ * 5 über die Tagesordnung für die nächſte Völkerbunds⸗ 4 vollverſammlung hat in hieſigen Regierungs⸗ kreiſen eine ziemlich ernſte Stimmung aus⸗ gelöſt. Ausſchlaggebend war die Formulie⸗ rung des Punktes 2 der vom Rat beſchloſſenen Ta⸗ 1 gesordnung, der von der„Beſchlußfaſſung der Völker⸗ bundsverſammlung über eventuelle Anträge des Rates 5 gemäß Artikel 4 des Völkerbundspaktes“, d. h. über An⸗ 1 träge zwecks Aufnahme in den Völkerbundsrat ſpricht. 1 Die weſentliche Beſtimmung des Artikels 4 der * Völkerbundsſatzung, die für den hier gegebenen Fall in Frage ſteht, lautet! „Der Rat ſetzt ſich aus Vertretern der alliierten und aſſoctfierten Hauptmächte und aus 4 Vertretern anderer Bundesmitglieder zuſammen. Dieſe 4 Bundesmitglieder werden von der Bundesverſammlung nach freiem Ermeſſen 1 And zu den Zeiten, die ſie für gut befindet, beſtimmt. Mit HZiauſtimmung der Mehrheit der Bundesverſammlung kann der Rat andere Bundesmitglieder beſtimmen, die von da ab 1 ſtändig im Rat vertreten ſind. Er kann mit der gleichen Zuſtimmung die Anzahl der Bundesmitglieder, die durch 5 die Bundesverſammlung als Vertreter in den Nat gewählt wird erhöhen.“ f Der Völkerbundsrat ſelbſt beſteht zurzeit aus vier ſtän⸗ 4 digen und fünf nichtſtändigen Mitgliedern. Die letzteren werden alljährlich auf ein Jahr beſtimmt. Zu den ſtändigen * Mitgliedern des Völkerbundsrates zählen ſatzungsgemäß England, Frankreich, Italien und Japan, während die nichtſtändigen Ratſitze augenblicklich von Belgien, Spanien, der Tſchechoſlowakei, Schweden, Braſilien und Uruguay in Anſpruch genommen werden. Urſprünglich war die Ein⸗ richtung von fünd ſtändigen Natsſitzen in Ausſicht genom⸗ men, weil man auf die Beteiligung der Vereinigten Staa⸗ ten anfänglich gerechnet hatte. Dieſer in gewiſſem Sinne vakant gebliebene ſtändige Sitz ſollte nunmehr ver⸗ abredungsgemäß an Deutſchland fallen. Entſcheidend für die Bedeutung des 2. Punktes der vom Rat in Genf beſchloſſenen Tagesordnung iſt der Plu⸗ ral„eventuelle Antra ge“, d. h., die Völkerbunds⸗ vollverſammlung ſoll nicht über einen be ſt immten, ſondern über mehrere Antra ge auf Aufnahme in den at entſcheiden. Die deutſche Regierung hatte erwartet und billigerweiſe auch erwarten dürfen, daß nur der deutſche Antra g auf Zuteilung eines ſtändigen Rats⸗ 1 ſitzes allein auf die Tagesordnung geſetzt würde. Dies 1 iſt nicht geſchehen. Vielmehr hat der Rat ausdrücklich 3 Beſchlußfaſſung über mehrere Anträge auf Gewährung Keines ſtändigen Ratsſitzes vorgeſehen und es iſt gar kein 3bweifel, daß damit außer dem deutſchen auch die 3 Anträge Polens, Braſiliens und Spaniens gemeint ſin d. Der Nat hat ſogar die Faſſung in ſo allgemeiner Form vorgenommen, daß nicht einmal darin ꝛum Ausdruck kommt, daß Deutſchland bereits ein ſtändiger Sitz im Rat zugeſichert iſt. Alle Anträge des Rates bleiben adlſo für die Verſammlung zuläſſig, und der engliſch⸗deutſche Standpunkt, von vornherein die Diskuſſion auf den deut⸗ ſchen Ratsſitz zu beſchränken, iſt nicht durchgedrungen. Die Berſammlung kann nun ohne jede Schwierigkeit der Ge⸗ 1 ſchäftsordnung auch über alle anderen Anträge des Rates pDinſichtlich der Vermehrung der ſtändigen oder nichtſtän⸗ * digen Ratsſitze beſchließen. Nachdem der Völkerbundsrat, D. h. die Hauptmächte des Völkerbunds, ſomit bereits die Diskuſſion über die Vermehrung der ſtän⸗ digen Ratsſitze ausdrücklich zugelaſſen hat, beſteht die er⸗ hebliche Gefa her, daß die Vollverſammlung dieſe Ver⸗ mehrung beſchließen und die Anträge Polens, Spaniens und Braſiliens oder mindeſtens einen dieſer Anträge ge⸗ nehmigen wird. g An ſich kann als ſicher gelten, daß dem engliſchen Kabinett die Beſtrebungen des romaniſch⸗ lawiſchen Blocks zur Ausſchaltung des deutſchen Einfluſſes im Völkerbundsrat au ßerordentlich g angenehm ſind, nicht ſowohl, weil England etwa für Deutſchland einzutreten wünſchte, ſondern aus dem ein⸗ fachen Grunde des Selb N N and Augenflutt fir dekehein adlüngehmg Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78489 Karlsruhe Die Entſcheidung des Völkerbundes rates. „Gegenüber den Beſtrebungen den Völkerbundsrat zu erweitern, ſind für Deutſchland zwei Punkte von ausſchlag⸗ aebender Wichtigkeit. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Ein⸗ kritt in den Völkerbund für Deutſchland nur in Frage kommt, wenn es den Sitz im Völkerbundsrat, der ihm zu⸗ geſichert iſt, auch wirklich erhält. Der zweite Punkt betrifft die Frage der Schaffung neuer Ratsſitze. Deutſchland würde ein ſolches Vorgehen als illoyal betrachten. Eine Ver⸗ mehrung der Ratsſitze würde die ganzen Verhandlungen auf eine neue Grundlage ſtellen und für Deutſchland eine neue Situation ſchaffen.“ Weiter wird bemerkt:„daß Deutſchland jederzeit die Möglichkeit hätte, den Völker⸗ bundsrat zu erſuchen, den deutſchen Aufnahmeantrag nicht weiter zu leiten, wenn Gewißheit darüber beſteht, daß durch Schaffung neuer Ratsſitze ein illoyales Verfahren gegen Deutſchland eingeſchlagen werden ſoll.“ Nach unſeren Informationen iſt ni cht anzunehmen, daß die deutſche Regierung den oben angedeuteten Falleinesilloyalen Vorgehens“ des Völ⸗ kerbundes bereits durch den letzten Rats⸗ beſchluß gegeben ſieht, und daß ſie dann ſchon jetzt die gleichfalls angedeuteteen e ziehen wird, nämlich den Völkerbundsrat zu er uchen, den deutſchen Aufnahmeantrag nicht weiter zu leiten. Ein derartiger Schritt dürfte vielmehr erſt in Frage kommen„wenn auf der Märztagung des Völkerbundes die Entſchei⸗ dung gegen Deutſchlands berechtigte 1191 auszufallen droht. Nun könnte man mit Recht darauf hinweiſen, daß die Frage des N ja erſt als zweiter Punkt auf der Tagesordnung der Völ erbundsverſammlung und zwar nach der Erledigung des deutſchen Aufnahmegeſuches in den Bund ſelbſt ſteht, und daß daher Deutſchland, wenn es einmal aufgenommen iſt, überhaupt nicht mehr in der Lage ſein wird, ſein Aufnahmegeſuch zurückzuziehen. Das 8 zweifellos zu. In deutſchen unterrichteten Kreiſen glaubt man dieſe Klippe jedoch folgendermaßen umſchiffen zu können. Man rechnet darauf, daß vor Beginn der Voll⸗ verſammlung der Völkerbundsrat am Vormit⸗ tag des 8. März nocheinmal eine Sitzung ab⸗ halten wird, um die am 11. Februar feſtgelegte Tagesord⸗ nung der Vollverſammlung noch einmal zu über⸗ prüfen. Bei dieſer Ueberprüfung dürfte es ſich dann herausſtellen, ob außer dem deutſchen Antrag auf einen ſtändigen Ratsſitz auch noch die Anträge anderer Staaten auf der Tagesordnung bleiben und— was wichtiger iſt—, werden. Iſt das Ergebnis der Ratsſi land ungünſtiges, ſo hat die deutſche die Möglichkeit, in der allerdings ſehr kurzen Zeit zwiſchen dem Ende der Ratsſitzung und dem Beginn der Bundes⸗ vollverſammlung ihr Aufnahmegeſuch zurückzuziehen. ung ein für Deutſch⸗ egierung immer noch Streſemann geht nach Genf. Teilnahme Luthers? i de Berlin, 15. Februar. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird ſich nach der vollzogenen Aufnahme Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund, die vorausſichtlich ſchon am 8. oder 9. März be⸗ ſchloſſen werden ſoll, als er ſter deutſcher Ver⸗ treter zur Völkerbundstagung nach Genf begeben. Be⸗ kanntlich wird Dr. Streſemann den bereits für Deutſchland geſicherten Sitz im Völkerbundsrat wahrnehmen und in dem Augenblick an den Verhandlungen teilnehmen, wo Deutſchland offiziell als Völkerbundsmacht auftreten kann. Wer ſich noch weiter nach Genf begeben wird, ſteht zur⸗ zeit noch nicht feſt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auch der Reichskanzler Dr. Luther an der Delegation teilnimmt. In dieſem Falle würde der Reichskanzler natürlich die Führung übernehmen. Die Reiſe Dr. Streſemanns nach Genf iſt inſofern von führenden Staatsmäner der Entente Chamberlain und Briand, beteiligen werden, ſo daß gleichzeitig hoch⸗ politiſche Zuſammenkünfte der leitenden Staatsmänner anberaumt werden können. Schutz den Minderheiten. Aufrollung der Frage im Völkerbund. „Berlin, 13. Februar. Die Vorgänge in Südtirol haben die Reichsregie⸗ rung veranlaßt, den ſeit langem gehegten Plan der Schaf⸗ fung eines Minderheitenſchuzgeſetzes bald zur Ausführung zu bringen. Es hat bereits eine kurze Besprechung zwi⸗ ſchen Vertretern der Länder und der Reichsregierung 1 in der der Standpunkt der Reichsregierung argelegt worden iſt, daß das Recht für die deutſchen Minderheiten in den anderen Ländern nur dann von Deutſchland in Anspruch genommen werden könnte, wenn die gleichen Bedingungen den Minderheiten in Deutſch⸗ land zuerkannt würden. Die praktiſche Durchführung des Minderheitenſchutzes dürfte nach Anſicht der beteiligten Kreiſe noch manche Schwierigkeit bereiten. In politiſchen Kreiſen glaubt man, daß auf Grund dieſes Geſetzes über den Minderheitenſchutz Deutſchland die Minderheitenfrage im Völkerbunde aufrollen wird.. i —— eee eee „ 0 N 55 ob dieſe anderen Anträge Ausſicht haben, angenommen zu großer Bedeutung, als ſich an der Märztagung auch die Gilt Deutſchland als entwaffnet? Zur nächſten Botſchafterkonferenz. des Berlin, 15. Februar. Der abſchließende Bericht der Militärkontrollkommiſſion liegt noch immer nicht vor, obgleich Deutſchland den Bedingungen der Entwaffnungskommiſſion nachgekom⸗ men iſt. Der Vorſtand der Militärkontrollkommiſſion, Herr Walch, wußte dem Wunſche General Fochs immer wie⸗ der geſchickt Rechnung zu tragen und die Notwendigkeit der weiteren Kontrolltätigkeit zu begründen. Jedesmal“ wenn die Botſchafterkonferenz in den letzten Wochen zu⸗ ſammentrat, ſtand als einer der wichtigſten Punkte die Entwaffnungsfrage auf der Tagesordnung. Jedesmal glaubte man endlich mit einer Beſchlußfaſſung der Kom⸗ miſſion rechnen zu dürfen und war immer wieder aufs neue enttäuſcht worden. ö druck ſowohl in ihren letzten Verlautbarungen, wie auch auf diplomatiſchem Wege die Been di gung der Kon⸗ trolle bis ſpäteſtens Ende Februar gefordert, da ſie die Entwaffnung vollkommen durchgeführt habe. Die erſte Hälfte des Monats Februar iſt gleich vorüber und es läßt Ankündigung auf Beendigung der Kontrolltätigkeit gleich⸗ käme. 2 5 8 Es iſt den politiſchen Kreiſen in Deutſchland längſt klar geworden, daß die Entwaffnung von der Gegenſeite als ein politiſcher Machtfaktor benutzt wird, der erſt dann zu den Akten gelegt wird, wenn er genügend ab⸗ genutzt iſt. Nach den Vereinbarungen zwiſchen den Alliierten und der deutſchen Regierung ſoll die weitere Kontrolle über die Entwaffnung nur von Fall zu Fall vorgenommen werden und zwar durch eine beſondere Kommiſſion des zuſammengeſetzt ſein würde als die jetzige, iſt eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, mit der man in Deutſchland rechnet. 75 In der kommenden Woche tritt die Botſchafterkonferenz wieder zuſammen, um unter anderen Fragen auch die der Entwaffnungs⸗, der Beſatzungs⸗ und der Luftfahrt zu behandeln. einer Beſchlußfaſſung über die Beendigung der Kontrolltätigkeit durch die interalliierte Kon⸗ Reichsregierung gemäß bis Ende Februar als endgültig er⸗ ledigt anſehen will. f, Drummond und die Völkerbundftage. f Verhandlungen über formelle Fragen. 8 Berlin, 15. Februar. Der Generalſekretär des Völkerbundes Sir Dru m⸗ 1 kunft werden die diplomatiſchen Vorverhandlungen über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, ſoweit ſie ſich auf die rein techniſchen Fragen der Beſetzung der deutſchen Poſten in den Völkerbundsorganen beziehen, in ein abſchließendes Stadium eintreten. 3 Aber auch über verſchiedene politiſche Zuſammenhänge, die ſich aus den strittigen Problemen der Neukonſtella⸗ tion im Völkerbunds rat ergeben haben, ſind di⸗ plomatiſche Unterhandlungen zwiſchen Deutſchland und den Völkerbundmächten im Gange. Eine ausführliche Be⸗ ſprechung zwiſchen Dr. Stre ſemann und dem eng⸗ liſchen Votſchafter hat bereits in Berlin ſtattgefun⸗ den, bei der es zu einer weſentlichen Entſpannung der Ge⸗ ſamtſituation gekommen iſt. a i J Keine Einigung über die Luftfahrt. a Die deutſch⸗franzöſiſche Luftfahrtkommiſſion. a ö de Berlin, 15. Februar. Die optimiſtiſchen Meldungen der Preſſe über den bereits erzielten Abſchluß der Luftfahrtverhandlun⸗ gen mit der Botſchafterkonferenz ſind, wie von maßgeben⸗ der Seite verſichert wird, als ver fr üh t zu bezeichnen. Es iſt ſchon aus techniſchen Gründen nicht möglich, daß es über die verſchiedenſten Punkte zu einer ſchnellen Einigung kommen könnte. Richtig iſt allerdings, daß eine weſent⸗ liche Annäherung zwiſchen Deutſchland und den alliierten Regierungen erzielt werden könnte. Es kann in dieſem Zuſammenhang beſtätigt werden, daß es zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Luftfahrt⸗Kon ven⸗ tion kommen wird, wenn von der Botſchafterkon erenz die Freigabe der deutſchen Luftſchiffahrt erreicht worden iſt. — 5 . 2 L 5 5 8 Beſchleunigle Steuerermäßigung. 1 5 80 Noch vor Oſtern vor dem Reichsrat. N ö ö ö ds Berlin, 15. Februar. Im Reichsfinanzminiſterium ſollen diejeni⸗ gen Geſetze, zu denen die 18 ſchon geleiſtet ſind, ſo ſchnell fertiggeſtellt werden, daß ſie noch vor Oſtern dem Reichsrat zugeleitet werden kön⸗ nen. Hierzu gehören ſteuer, die Fuſionsſteuer, die Börſen teuer, die Herabſetzung der ö zent und die Beſeitigung der Härten bei den Steuerein ziehungen. N 5 5 Die Reichsregierung hat nun mit allem Nach. ſich auf der Gegenſeite noch immer nichts merken, was einer Völkerbundes. Daß dieſe Kommiſſion einigermaßen anders Es iſt der letzte Termin; trollkommiſſion, wenn man ihre Arbeiten dem Wunſche der mond iſt bereits nach Berlin abgereiſt. Mit ſeiner An. . Deutſcher Reichstag. f Berlin, 13. Februar. Die heutige Reichstagsſitzung begann bereits um halb 1 Uhr mittags. Gegen die Beratung des Han⸗ delsabkommens mit der Türkei legten die Kom⸗ munſten Verwahrung ein mit der Begründung, daß der Reichstag es ſich nicht gefallen laſſen dürfe, auch dies⸗ mal wieder vom Auswärtigen Amte mit einer fertigen Sache überrumpelt zu werden. Von verſchiedenen Red⸗ nern der Regierungsparteien wurde darauf hingewieſen, daß der Vertrag doch nicht mehr geändert werden könnte. Nach Ablehnung des kommuniſtiſchen Antrages auf Aus⸗ ſchußberatung wurde die Vorlage ohne jede Debatte in erſter und zweiter Leſung angenommen. Die dritte Le⸗ ſung dürfte wegen des kommuniſtiſchen Antrages erſt am Montag ſtattfinden. Das Haus wandte ſich dann der zweiten Leſung des Haushalts des Reichsverkehrsminiſteriums zu, mit der die Beſprechung der Anträge verbunden wurde, die ſich auf das Rechtsverhältnis in der Reichsbahngeſellſchaft beziehen. Als Ausſchußberichterſtatter gab der deutſch⸗ nationale Abgeordnete Dr. Quaatz eine ſcharfe Kritik der Tarifpolitik der Reichsbahn, die umſo verurteilswer⸗ ter ſei, weil ſie nur Begünſtigung der ausländiſchen ge⸗ genüber den deutſchen Waren führe. So koſte z. B. der Transport des polniſchen Zuckers bis zur deutſchen Weſtgrenze 3,63 Mark, während für deutſchen Zucker auf dem kürzeſten Transport von Breslau bis zur Weſt⸗ grenze 5,67 Mark von der Reichsbahn berechnet würden. Auch der Sozialdemokrat Schumann wandte ſich gegen die Reichsbahnverwaltung, deren Verhalten durch Anwendung von Gewaltmitteln, Umgehung von Rechts⸗ grundſätzen aufs Schärfſte zu verurteilen ſei. Beſonders verurteilte der Redner die Nichtdurchführung des vom Reichsarbeitsminiſteriums für verbindlich erklärten Schieds⸗ ſpruches. Der Redner erſuchte ſchließlich das Neichsver⸗ kehrsminiſterium, ſeinen ganzen Einfluß aufzuwenden, um fel unerträglichen Zuſtände bei der Reichsbahn abzu⸗ ellen. Der Machtkampf in der Reichsbahn Aus Arbeitnehmerkreiſen der Reichsbahn wird uns geſchrieben: Bekanntlich hat die Reichsbahngeſellſchaft den heftig umſtrittenen Schiedsſpruch, der eine Erhöhung der Eiſenbahnerlöhne vorſieht, mit der Begründung abgelehnt, daß die dafür erforderlichen 20 Millionen nur durch Tarif⸗ erhöhungen aufgebracht werden könnten. Die Höhe dieſer Neubelaſtung iſt von uns immer beſtritten worden. Vor einem engeren Kreiſe, dem naturgemäß Arbeitnehmerver⸗ treter nicht angehörten, ſprach in Stuttgart Staats⸗ ſekretär a. D. Stieler über„Reichsbahngeſellſchaft und Reichsaufſicht“. Es iſt ſehr bemerkenswert, daß er die Mehrausgaben durch den umſtrittenen Schiedsſpruch mit 11 Millionen angab und erklärte, dieſe Mehrausgaben könne die Reichsbahn aufbringen. Der Grund der Ableh⸗ nung ſei vielmehr der, daß die Löhne der Reichsbahnarbeiter bereits höher als die Induſtrielöhne ſeien und weil wieder⸗ um der Verſuch gemacht werde, den Unterſchied zwiſchen Gelernten und ungelernten Arbeitern zu verringern. Dieſe Begründung iſt recht ſchwach und bezüglich, der Lohner⸗ höhungen in dieſer Verallgemeinerung nicht haltbar. Die Reichsbahn ſollte lieber bezüglich der Tarifpolitik Rückſicht auf die Induſtrie nehmen als hier mit Argumenten zu ar⸗ beiten, mit denen ſie für ihre Maßnahmen gegen die Arbeitnehmer Unterſtützung im Unternehmerlager zu finden hofft. Wohin das Ziel der Reichsbahn geht, zeigt die Forderung Stielers: nach Loslöſung von der Gehalts⸗ verordnung des Reiches und vom Schlichtungsverfahren. Der Hinweis darauf, daß andere Unternehmungen ihren leitenden Perſönlichkeiten höhere Gehälter zahlen als die Reichsbahn, iſt keine Verteidigung der Lei⸗ ſtungszulagen. Auch die leitenden Beamten müſſen den Reparationsverpflichtungen der Reichsbahn Rechnung tragen und dürfen nicht verſuchen, ſie auf die Schultern der Arbeiter und unteren Gruppen abzuwälzen. Während die Reichsbahn einerſeits frei von jeder Aufſicht durch Staat und Parlament werden will, verlangt ſie andererſeits nach den Ausführungen Stielers gewiſſermaßen eine Mon o⸗ 0 olſtellung. Die Konkurrenz der Binnenſchiffahrt und er Kraftwagen möchte ſie ausgeſchaltet wiſſen. Von den Kreditplänen zu Gunſten der Reichsbahn hat jedoch Herr Stieler nichts erzählt. Uns will nach dieſer Rede eines maßgebenden Vertreters der Reichsbahn ſcheinen, daß Re⸗ gierung, Parlament und Oeffentlichkeit das größte Intereſſe daran haben, dieſen Freiheitsdrang einzudäm⸗ men, damit nicht eine Gefährdung unſeres Wirtſchaftslebens durch dauernde Unxuhen bei der Reichsbahn eintritt. Die Fürſtenabfindung. Vertrauliche Beſprechungen der Parteien mit den Soinldemol aten. „Berlin, 13. Februar. Im Rechtsausſchuß des Reichstages unterhält man ſich bereits ſeit geraumer Zeit über den von den Regie⸗ rungsparteien eingebrachten Geſetzentwurf zur Fürſten⸗ abfindung. Das Schickſal des Entwurfes läßt ſich dabei mit Beſtimmtheit noch immer nicht vorausſagen. Die Flügelparteien, nämlich die Deutſchnationalen und die Sozialdemokraten, haben mancherlei, wenn auch ſehr ver⸗ ſchiedene Dinge an dem Entwurf auszuſetzen. Eine be⸗ ſondere Streitfrage bildet dabei das Problem, wer künf⸗ tig nach den im Geſetz aufgeſtellten Richtlinien über die Fürſtenanſprüche in dem geplanten Sondergericht zu ent⸗ ſcheiden haben wird. Während hier ſich ein ſehr ſtarker ſozialdemokratiſcher Widerſtand bemerkbar macht, indem die Sozialdemokratie zu den Richtern nicht das nötige Vertrauen hat, wird andererſeits von deutſchnationaler Seite der Vorſchlag gemacht, die Aufgabe des Sonder⸗ gerichtes einem Senat des Reichsgerichtes zu übertragen. Immerhin laſſen die deutſchnationalen Erklärungen er⸗ kennen, daß dieſe Partei gewillt iſt, an dem Kompromiß mitzuarbeiten, zumal ſie auch nicht alle Anſprüche man⸗ cher Fürſtenhäuſer billigen kann. Von ſozialdemokratiſcher Seite hat ſich nun inzwiſchen der Widerſtand gegen das Kompromiß zweifellos verſchärft und Dr. Landsberg hat auch offen erklärt, daß das einzige Mittel zur Vermeidung des Volksentſcheids die Annahme des bekannten demo⸗ kratiſchen Antrages, nicht aber das vorliegende Kompro⸗ miß ſei. Daraus kann man wohl ſchließen, daß das Kompromiß in ſeiner jetzigen Form bei den Sozialdemo⸗ kraten keine Ausſicht auf Zuſtimmung hat. Auch in de⸗ mokratiſchen Kreiſen wird der Kompromißentwurf zum Teil, wenn auch nicht überall, abgelehnt. Inzwiſchen haben nun Sonderbeſprechungen mit den Sozialdemo⸗ kraten begonnen, die noch vertraulich behandelt werden, adoch noch nicht zu einem Ergebnis geführt haben. Volksbegehren 4.—17. März. Verlin, 15. Februar. Am Sonnabend vormittag erſchie⸗ nen die Abgeordneten Münchenberg und Stöcker als Ver⸗ tretr der K. P. D. und Dr. Kuczynski als Vertreter des Ausſchuſſes für Fürſtenenteignung bei dem Reichsminiſter des Innern Dr. Külz. Sie verlangten Auskunft darüber, zu welchem Termin die Liſten für das Volksbegehren aufge⸗ legt werden ſollen. Der Miniſter erklärte:„Ich werde in der nächſten Kabinettsſitzung, die Anfang nächſter Woche ſtattfindet, den Antrag ſtellen, daß die Liſten für das Volks⸗ begehren vom 4.—17. März aufliegen werden.“ . Aus dem In⸗ und Auslande. Die Pariſer Beſprechungen über die Schutzpolizei. Berlin, 15. Februar. Der Leiter der Berliner Kriminal⸗ polizei, Regierungsdirektor Dr. Weiß, hat ſich im Zuſam⸗ menhange mit den augenblicklich in Paris gepflogenen deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen betreffend die Kopfſtärke der in den rheiniſchen Städten unterzubringenden Schutz⸗ polizei, die ſich auch auf die deutſche Schutzpolizei im allge⸗ meinen beziehen, nach Paris begeben, wo auch Beſprechun⸗ gen über eine engere internationale Zuſammenarbeit der Polizei ſtattfinden ſollen. Eine Auslandsanleihe um Wohnungsbau? Berlin, 13. Febr. Aus ſozialdemokratiſchen Parla⸗ mentskreiſen wird der Preſſe mitgeteilt, daß das Reichs⸗ arbeitsminiſterium eine Denkſchrift ausgearbeitet hat, die ſich mit der Frage der Linderung der Wohnungsnot be⸗ — ſchäftigt. In dieſer Denkſchrift werde auch die Aufnahme einer Auslandsanleihe erwogen, mit deren Hilfe der Neubau von Wohnungen in größerem Umfange ermöglicht werden ſoll. Selbſt bei günſtigſter Schätzung fehlen zur Zeit in Deutſchland mindeſtens 600 000 Wohnungen, dazu komme der jährliche Neubedarf von mindeſtens 150000 Wohnungen. Wenn eine Kataſtrophe auf dem Wohnungsmarkt vermieden werden ſoll, müſſe der Woh⸗ nungsbau ſofort in weiteſtem Maße gefördert werden. 8 Die Heraufſetzung des Wahlalters. Berlin, 13. Febr. Im Reichstag iſt ein deutſchnatio⸗ naler Antrag eingegangen, der die Forderung ausſpricht, daß das Wahlalter von 20 auf 24 Jahre heraufgeſetzt wird. Zur Annahme dieſes Antrages wäre eine Zwei⸗ drittelmehrheit erforderlich. Die Sozialdemokraten und. Kommuniſten, ſowie die Demokraten dürften von vorn⸗ herein dem deutſchnationalen Antrag ihre Zuſtimmung verweigern. 5 Kardinal Dalbor. Poſen, 14. Februar. Der Erzbiſchof von Gneſen und Primas von Polen, Kardinal Dalbor, iſt geſtern früh im Jahre 1915 als Nachfolger Dr. Likowſkis zum Erzbiſchof von Gneſen ernannt worden war und im Großen Haupt⸗ quartier dem Kaiſer das Gelöbnis der Treue ablegte, weckt 9285 1919 nach der polniſchen Rebellion. Dalbors ganzes erz gehörte damals den aufrühreriſchen Polen. Das be⸗ wies u. a. die Art, wie er von den deutſchen Katholiken, die ein ſehr ſtarkes Kontingent in ſeiner Diözeſe bildeten, immer ſchärfer abrückte, wie er an der Eröffnung des revolutionären polniſchen Landtags in Poſen teilnahm und trat endlich klipp und klar in Erſcheinung, als ausgerechnet er, der preußiſche Biſchof, die feierliche Weihe des War⸗ ſchauer Parlamentsſaales vornahm. f f Die Unterſuchung der Frankenfälſchung abgeſchloſſen. Frankenfälſcher iſt nunmehr völlig abgeſchloſſen. Geſtern reiſten die franzöſiſchen Kriminalkommiſſare aus Buda⸗ peſt ab. Vor ihrer Abreiſe erklärten ſie gegenüber Preſſe⸗ vertretern, ſie ſeien über die Ergebniſſe der Unterſuchung ſar beabſichtigt, nach Wien und München zu reiſen, um dort angeblich beſtehende Zuſammenhänge mit der unga⸗ riſchen Frankenfälſchungsangelegenheit zu klären. Nach dem letzten Verhör des Prinzen Windiſch⸗Grätz und Nadoſſys hat der Oberſtaatsanwalt erklärt, daß beide Häftlinge bezüglich der neuen, in den Tagebuchaufzeichnun⸗ gen des Oberſten Jankowitſch enthaltenen Daten vernom⸗ men worden ſeien. Es ſei noch nicht ſicher, ob die Staats⸗ anwaltſchaft eine Ergänzung zur Anklageſchrift abfaſſen werde. Kampfvorbereitungen Abd el Krims. ndon, 12. Febr. Nach einer Meldung des„Daily Telecraphe aus Tanger iſt von den Rifkabilen ein be⸗ krächtlicher Transport von Waffen und Munition bei Wadlau gelandet worden. Des Nachts wurde die Schmug⸗ gelware durch Segelboote mit Motoren eine Strecke von 45 Meilen die Küſte entlang befördert. Wahrſcheinlich ſeien die bei der Räumung Schechauens von den Spaniern eroberten Waffen für die Haikas beſtimmt, die ins Dje⸗ ballaland eindringen ſollen. Auch andere Anzeichen deuten darauf hin, daß Abd el Krim eine Offenſive im Die⸗ balla⸗Gebiet vorbereite.— Von der franzöſiſchen Front wird gemeldet, daß ſeit 48 Stunden über Nordmarokko heftige Stürme mit Froſt und Schneefällen wüten. Badiſcher Landtag. Aus dem Haushaltsausſchuß. 1: Korksruhe, 13. Februar. Der Haushaltsausſchuß des badiſchen Landtags be⸗ faßte ſich mit verſchiedenen Geſuchen und Anträgen. Das Hauptintereſſe wandte ſich der Frage des Beſoldungs⸗ ſperrgeſetzes zu, zu der zwei Anträge vorlagen. Im Laufe der Debatte wurde mitgeteilt, daß wegen der Beſoldungs⸗ ſperre bei den Landesſchiedsgerichten 222 Fälle angängig geworden ſeien, von denen zu Beginn des Jahres rund drei Viertel aller angängigen Verfahren unerledigt waren. Ein Vertreter der Regierung erklärte, daß der badiſchen Regierung bis jetzt von der Aufhebung des Sperrge⸗ ſetzes nichts bekannt ſei und daß wahrſcheinlich an ſeme Stelle ein anderes Geſetz treten werde. Schließlich nahm der eee den demokratiſchen Antrag an, der die Regierung erſucht, jeden Verſuch einer Verlän⸗ gerung der Geltung des Beſoldungsſperrgeſetzes über den 1. April 1926 hinaus oder einer Erſetzung dieſes Ge⸗ 128 durch ein ähnliches Geſetz im Reichsrat entgegen⸗ zutreten. Zu der Frage der Beihilfen an badiſche Staatsbe⸗ amten lagen zwei Anträge vor, von denen der Antrag der Bürgerlichen Vereinigung zurückgezogen wurde. In der Ausſprache wurde von Zentrumsſeite darauf hinge⸗ wieſen, daß die Beamten ſich mit dem bisher Erreichten zufrieden geben ſollten und daß man eine Zwangskran⸗ kenverſicherung für Beamte ſchaffen ſolle. Der Vertreter der ſozialdemokratiſchen Fraktion ſprach ſich gegen den Antrag der Bürgerlichen Vereinigung aus mit Rüchſicht auf die Stimmung, die in der Arbeiterſchaft gegen die Beamten herrſche. Nachdem noch eine Reihe von ver⸗ ſchiedenen Geſuchen und kleineren Anträgen behandelt wor⸗ den waren, vertagte ſich der Ausſchuß auf Dienstag. Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 50. Fortſetzung Beide blieben an der offenen Haustür ſtehen. Unwill⸗ kürlich faßte ſie nach ſeiner Hand— er ließ es geſthehen. Mit heißem Neid ſah Gwendoline das trotz ihres tränen⸗ verſchleierten Blickes. Auch das noch—! Da brachte ein Dienſtmann einen Brief— für Baro⸗ neſſe Reinhardt! Blanka erkannte Maltes Handſchrift. „Hier, Line, iſt vielleicht die Erklärung, lies,“ ſtieß ſie aufgeregt hervor und gab der Angeredeten mit ſpitzen Fin⸗ gern den Brief. Abwehrend hob ſie die Hände. „Sei barmherzig, Blanka, ich kann nicht.“ Da öffnete Axel Kronau mit raſchem Eatſchluß das N Schreiben; er begriff ihr Zögern, ſie tat ihm unendlich leid. Sein 5 verfinſterte ſich beim Leſen; unwillkür⸗ lich ballte ſich ſeine Hand zur Fauſt. Schwer und zögernd reichte er dann Gwendoline die an ſie gerichteten Zeilen. ſcheleb Blanka auf das ſtark parfümierte Papier. Malte rieb: „Gwendoline, Du, die beſte Freundin der lieben Hanna, mich dieſer reinen edlen Seele nicht würdig; und ich fürchte, ihr noch nicht das Glück geben zu können, das ſie verdient! And dennoch iſt mir Hanna teuer über alles! Und in ihrer grenzenloſen Güte wird, muß ſie mir vergeben! Gwendoline, es iſt die erſte Bitte, die ich an Dich richte: lege Fürsprache ein für Deinen armen, unglücklichen Bru⸗ der, der innerlich ſo zerriſſen iſt, daß er nur einen Ausweg vor 2 ſieht!— Und Blanche wird mich auch verſtehen! Ja, ſie muß mich verſtehen. 5 a Eine ſchlafloſe, verzweifelte Nacht liegt hinter mir. Tröſte meine geliebte Hanna— und die Mutter, Gwen⸗ etwas Ungeheures zufüge— aber es iſt ſtärker als ich. 3 Ueber deren Schulter hinweg wirſt auch die geeignetſten Worte finden, ihr zu ſagen, daß ich mein ihr gegebenes Wort nicht einlöſen kann! Ich fühle doline! Ich weiß, daß ich Euch allen für den Augenblick 1 1 ö kenſtreich ohnegleichen! kalter Hand züchtigen können, der ſo unermeßliches Herze⸗ bitte, aber recht Ausrede! ſchwachem Herzen tödlich wirken! Teſtament ſchon zu Maltes Gunſten gemacht,“ ſie lachte was mich dazu drängt, noch in letzter Stunde zurückzu⸗ treten! Seid großdenkend und kommt darüber! ö Ich gehe in die Einſamkeit, um mich zu läutern, und dann, wenn ich würdiger bin— bis dahin muß meine Hanna Geduld haben und für mich beten— dann komme ich wieder! Dein Bruder Malte.“ Das Briefblatt entſank Gwendolines zitternden Hän⸗ den; ſie ſchloß wie im Schwindel die Augen. Das ſah Malte ähnlich. Solche phraſenhaften Ausreden— ſeine ganze innere Verlogenheit kam da wieder einmal zum Vor⸗ ſchein!— Er wollte einfach nicht, weil er Hanna verab⸗ ſcheute—! Blanka ſtieß einen höhniſchen Lachlaut aus. „Da, ſiehe deinen dankbaren Bruder! Einem eine ſolche Blamage zu bereiten! Ein Lump iſt er! Oh,“ ſie ſtampfte zornig mit dem Fuße auf,„und unſere arme Mama! Herr von Kronau, was müſſen Sie von uns denken, was wir für eine Familie ſind, der man ſo etwas zu bieten wagt.“ „Aber ich bitte, gnädiges Fräulein, Sie ſind doch ganz ſchuldlos.“ Er verſuchte, die aufgeregte Blanka zu beruhi⸗ gen. Die Rückſicht auf Gwendoline hielt ihn davor zurück, ſeine Anſicht über Malte zu äußern. Das war ein Schur⸗ Er hätte den feigen Buben mit leid über zwei Familien brachte. „Nun können ja alle wieder nach Hauſe gehen, Herr von Kronau, das Spiel iſt aus!“ lachte Blanka hyſteriſch. „Gwendoline, jetzt gehe und ſage es Mama und Hanna, ſchonend,“ befahl ſie herriſch,„erſinne eine Sonſt, dieſe Botſchaft hier würde bei Hannas Du weißt, ſie hat ihr böſe auf,„ſage, daß Malte einen Automobilunfall auf der Fahrt hierher erlitten hat! Ich gehe, den Gäſten dasſelbe zu erzählen.“ Eine flammende Glut ſchlug über Gwendolines blaſſes Geſicht.„Ich werde vorſichtig ſein, verlaſſe dich darauf, Blanka,“ entgegnete ſie tonlos,„und an Hannas Teſta⸗ ment werde ich auch denken“ 35. Sie ſchämte ſich vor Axel, ſie hatte wohl ſeinen umi erſtaunten Blick bei Erwähnung des Teſtamentes geſehen! — Wie durfte ſie danach noch an ihn denken! And ihr hatte man noch zum Veberfluß das Schwerſte auferlegt! Die Knie verſagten ihr beinahe, als ſie die Treppe hinauf⸗ ſchritt, ganz langſam Stufe für Stufe nehmend. Die Kom⸗ merzienrätin öffnete gerade die Tür von Hannas Zimmer, als Gwendoline atemſchöpfend einen Augenblick ruhte. Nach einem Blick in ihr 5 wußte die Dame alles, ſie riß ihr den Brief aus der Hand, und gierig überflogen ihre Augen das Geſchriebene. In ihrer zornigen Erregung zer⸗ knüllte ſie das Briefblatt.„Der Elende! Er ſoll wagen, mir noch einmal vor die Augen zu kommen!“ i „Nichts ſagen! Jetzt nicht Hanna die Wahrheit ſagen,“ flüſterte Gwendoline,„ſie ertrüge ſie nicht.“ merte Frau Likowski. „Ich will es auf mich nehmen, Hanna allmählich vor⸗ zubereiten,“ ſagte Gwendoline mit müder, tonloſer Stimme. „Und unſere Gäſte? Dieſe Blamage! Oh, es iſt nicht auszudenken! Wir ſind doch unmöglich geworden in der ganzen Stadt, lächerlich gemacht in der Geſellſchaft,“ ziſchelte die Kommerzienrätin. Ihr Geſicht war ganz wut⸗ verzerrt; doch mit Rückſicht auf die Gäſte mußte ſie ſich be⸗ herrſchen, durfte nicht toben.—„O ihr Reinhardts! Das iſt nun der Dank für unſere, für meine Güte, daß ich für euch geſorgt, euch mit durchgefüttert habe! Hätte ich euch doch nie geſehen!“ 1 Wie betäubt lehnte Gwendoline am Geländer der Treppe und ließ geduldig die verbiſſenen Wutausbrüche der Kommerzienrätin über ſich ergehen— gewann ſie da⸗ durch doch eine Minute Zeit, ehe ſie Hanna das Schreckliche ſagen mußte! Sie hatte immer Mut gehabt und war dem Unange⸗ nehmen im Leben nicht feige ausgewichen— war ihm unerſchrocken entgegengetreten— aber das, was ihr jetzt bevorſtand, ließ ſie doch erbeben— der Jammer! Das Herz zerriß es ihr. wenn ſie daran dachte! a die Erinnerung an ſein deutſchfeindliches Verhalten im Budapeſt, 12. Febr. Die AUnterſuchung gegen die vollkommen befriedigt. Der franzöſiſche Kriminalkommiſ⸗ Alter von 57 Jahren geſtorben. Der Tod Dalbors, der im* „Meine arme Hanna! Mein unglückliches Kind!“ jam⸗ ö * 1 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Die Rheinbrückenfrage.) In einer Mitgliederverſammlung des Mannheimer Verkehrs⸗ dereins, die ſich mit den ſchwebenden Fragen befaßte, wurde eine Entſchließung angenommen, die ſich ſcharf gegen den Plan einer feſten Rheinbrücke bei Speyer und die Haltung des bayeriſchen Staates in dieſer Frage aus⸗ ſprach und verlangte, daß die dringend erforderliche Ver⸗ beſſerung der Brückenverhältniſſe zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen baldigſt herbeigeführt wird, entweder durch den Bau einer zweiten feſten Rheinbrücke oder durch eine Erweiterung der jetzigen Brücke nach der Südſeite hin. Die ungeheure Anzahl der Erwerbsloſen in den beiden Nach⸗ bargroßſtädten am Rheine ſpreche gleichfalls für die Be⸗ vorzugung dieſes Projektes. 5 Bruchſal.(Aus der Fremdenlegion heim⸗ gekehrt.) Ins hieſige Spital wurde ein Mann namens H. Mentler eingeliefert, der aus dem gewaltſamen Trans⸗ vort zur Fremdenlegion glücklich entkommen war und ſich auf dem Marſche in ſeine Heimat befand, vor Entkräftung aber hier zuſammenbrach. Der Mann war nach ſeiner childerung von Nancy aus, wo er Arbeit gefunden hatte, verſchleppt worden. Unter mancherlei Müh⸗ und Drangſalen vollzog ſich die Reiſe nach Marſeille. Dort gelang es Mentler, vom Transportdampfer„Oran“ aus in die See zu ſpringen und auf einem Segelboot Rettung zu finden. Vom deutſchen Konſul mit 25 Franken Reiſe⸗ Rene ausgeſtattet, fuhr er bis Epinal, um dann unter Ent⸗ ehrungen zu Fuß in die Heimat nach Nürnberg zu wan⸗ dern. Hier in Bruchſal verließen ihn die Kräfte. Offenburg.(„Schwere Jungens.“) Das Schöf⸗ fengericht befaßte ſich mit der Anklage gegen den Tag⸗ löhner Georg Bilz aus Bodersweier, der wiederholt wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, wegen zwei ſchweren Vergehen gleicher Art und wegen perſuchten Diebſtahls. Der An⸗ geklagte war geſtändig, ſodaß das Gericht im Hinblick auf ſeine Jugend Milde walten ließ und Bilz zu zwet Jahren Gefängnis verurteilte unter Anrechnung der ſeit Dezember verbüßten Unterſuchungshaft. Der Verurteilte nahm jedoch das Urteil nicht an.— Der Angeklagte . Gailer aus Durbach erhielt wegen ſchweren Diebſtahls eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten und 5 Jahre Ehrverluſt. Eppingen.(Zur Aufklärung der Eppinger Mordtat.) Wie ſchon gemeldet, iſt es der Staatsan⸗ waltſchaft gelungen, den Mörder der 16 jährigen Frieda Hecker aus Eppingen in der Perſon des früheren Flehin⸗ ger Fürſorgezöglings Mack, der den Anſchlag auf Profeſſor Dr. Gregor, den Direktor der Flehinger Erziehungsanſtalt, verübte, feſtzuſtellen. Der Ueberführung des Mörders kamen Anterſuchungen zu Hilfe, die der bekannte Gerichts⸗ chemiker Dr. Popp mittels des aufgefundenen Dolches unternahm. Der Vorgang der Tat klärt ſich nun dahin auf, daß Mack auf ſeiner Flucht von Flehingen zu Fuß nach Eppingen kam. Dort traf er die ihm völlig unbe⸗ kannte Frieda Hecker, die ſich auf dem Heimweg befand, nachdem ſie den Abend mit ihrem Liebhaber, dem mehr⸗ mals unter dem Verdacht der Täterſchaft verhafteten Zimmermann, verbracht hatte. Mack ſtellte an das Mäd⸗ chen, wie er in ſeinem Geſtändnis zugegeben hat, unſitt⸗ liche Anträge, und ſtach, als er von ihr abgewieſen wurde, mit einem Dolche auf die Wehrloſe ein. Dann entfernte er ſich, ohne ſich um die Folgen der Tat zu kümmern. . Kleinfembs.(Tödlicher Anfall.) Auf, dem ieſigen Zementwerk ereignete ſich ein tödlicher Unfall. er Arbeiter Schuſter aus Kirchen, der eine Förder⸗ maſchine zu bedienen hatte, geriet zwiſchen zwei Zahn⸗ räder. Er wurde dabei ſo erheblich verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Da bei dem Anfall keinerlei Zeugen zu⸗ gegen waren, weiß man nicht, wie der Verunglückte in die Maſchine gekommen iſt. .„Offenburg.(Betrug durch Wahrſagerel.) Ein in Offenburg wohnhaftes Ehepaar hat in letzter Zeit in der Umgegend Betrügereien verübt, indem es angab, es könne durch Zauberei bewirken, daß eine Grundbuch⸗ chuld gelöſcht würde, oder es könne durch Beziehungen dur Staatsanwaltſchaft, wie auch durch Zauberei mehrere Diebſtähle aufklären. Unter dieſen Vorgaben entlockte das Paar ſeinen Opfern zum Teil erhebliche Beträge. Es wird mit ziemlicher Sicherheit angenommen, daß das übel beleumundete Paar, das ſich zur Zeit in Haft befindet, noch mehrere ſolcher oder ähnlicher Schwindeleien verübt hat, die bis jetzt noch nicht zur Anzeige gelangt find. — Der fahrende Scholar. Zu Joſeph Viktor von Scheffels 100. Geburtstag am N 16. Februar. , Für die große Menge wird Scheffel immer der weinfrohe fahrende Scholar, der Schöpfer jener„Lieder aus dem Engeren und Weiteren“ bleiben, die er unter dem Titel Gaudeamus 1868 in Stuttgart erſcheinen ließ und von denen inzwiſchen eine große Zahl nahezu Volks⸗ lieder geworden ſind. So vor allem das unvergeßliche 2 0 Heidelberg du feine“,„Im ſchwarzen Wallfiſch zu skalon“,„Wohlauf, die Luft geht friſch und rein“ etc. In Wahrheit dürfte es wenig Dichter gegeben haben, bei denen mit dem Humor und der ſcheinbaren Anbe⸗ kümmertheit des Schaffens tiefſte perſönliche Tragit ſo eng verbunden war, wie bei ihm. Sein Freund und Landsmann Adolf Hausrath hat über ſein Leben das düſtere Motto:„Zu ſpät“ ſtellen zu müſſen glaubt: „Zu ſpät iſt es für ihn, noch Maler zu werden, zu ſpät enkt er an eine akademiſche Laufbahn, zu ſpät wurde er ſelbſtändig, zu ſpät hat er geheiratet“. Es ſcheint, daß bei dieſer tragischen Lebensgeſtaltung Vererbung mitge⸗ wirkt hat. Wenigstens war ſein Bruder Karl von Ge⸗ burt an geiſtig und phyſiſch ein bedauernswerter Krüp⸗ pel. Andererſeits hat ihm die Mutter offenbar die leichte Ader zum FJabulieren und Schwärmen vererbt. Während auf Grund dieſer inneren Verwandtſchaft das Verhältnis zwiſchen Mutter und Sohn das denkbar glücklichſte war, llidierte er mit der ſeiner Natur ſcharf widerſtreiten⸗ en bürgerlichen Engherzigkeit des Vaters ſchon früh und ſo hart, daß tiefe ſeeliſche Konflikte die Folge waren. Der praktiſch und nüchtern denkende badiſche Ge⸗ kie⸗Hauptmann Philipp Jakob Scheffel konnte ſich nicht dahineinfinden, daß ſein Sohn nach fünffährigem Studium und dem Beſtehen der Examina noch alle Früchte ſeiner Arbeit über Vord werfen und Maler werden wollte. dlllein der Sohn ſetzte ſich nach ſchwerem Kampf gegen Die, Zähigkeit des Vaters durch und trotzdem er Ende Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(VLie Folgen eines Straßen⸗ rennens.) Der Maſchinenführer und Rennfahrer Ch. Frickſer von Haßloch ſtand wegen ernſteſter fahrläſſiger Körperverletzung vor Gericht. Er ſoll gelegentlich eines Radrennens durch Linksfahren den Zuſammenſtoß mit einem unbeteiligten 68 jährigen Radfahrer verſchuldet ha⸗ ben. Der Angeklagte beſtreitet jede Schuld und wird dabei von dem Zeugen Kr. von Haßloch unterſtützt, der behaup⸗ tet, den Angeklagten bis Schifferſtadt begleitet und von einem Zuſammenſtoß nichts bemerkt zu haben. Auch nach⸗ dem er wiederholt auf die Folgen eines evtl. Meineids aufmerkſam gemacht worden war, bleibt der Zeuge bei ſeiner Ausſage, nach den beſtimmten und den beeidigten Ausſagen des Verletzten wird der Angeklagte jedoch als überführt erachtet und zu 1 Monat Gefänanis verurteilt. Neuſtadt a. d. H.(Ueberfahren.— Schlä⸗ gerei.) Der fünfjährige Knabe des Werkobermeiſters Geibel wurde von dem Pferdefuhrwerk der Firma Braun überfahren. Der Junge erlitt einen Oberſchenkelbruch und mußte ins Krankenhaus verbracht werden.— Mit Gummt⸗ ſchläuchen, Eiſenröhren und Meſſern bearbeiteten ſich in der Hintergaſſe eine Anzahl Burſchen, die zum Teil ge⸗ richtsbekannt ſind. Die blutige Schlacht ſchloß mit Ver⸗ letzungen auf beiden Seiten. Speyer.(Kirchturmspolitik.) In der hieſigen Stadt erheben ſich Stimmen, die ſich für die Erbauung einer Bahnſchleife von Geinsheim(oder Gommersheim) über Altdorf und„Venningen nach dem Edenkobener Bahn⸗ hof— unter Beibehaltung der Schmalſpur— einſetzen. Für die Erbauung dieſer Schleife ſollten die für den Ausbau der Gäubahn in Ausſicht geſtellten Mittel ver⸗ wendet werden. Dieſe Vorſchläge wollen alſo nicht nur eine Fortdauer, ſondern ſogar noch eine Verbreiterung der ſo oft mit Recht kritiſterten, unhaltbaren Zuſtände bei der Gäubahn. Dieſe Kirchturmspolitik dürfte nur bei einem kleinen Kreis Zuſtimmuna finden. 5 Stuttgart.(Verurteilter Mörder und Räu⸗ ber.) Das Schwurgericht verurteilte den Knecht Albert Weil, der im Dezember vorigen Jahres den Hilfsarbeiter Lehner, mit dem er ſich zu Raubüberfällen verabredet hatte, mit einem Revolver erſchoß, um ihn als Zeugen zu beſeitigen, wegen Mordes ſowie räuberiſchen Ueber⸗ 95 zum Tode und zu drei Jahren drei Monaten Zucht⸗ aus. Hanau.(Verhafteter Defraudant.) Der ſeit dem 29. Dezember v. J. nach Verübung von Depotunter⸗ ſchlagungen von hier geflüchtete Bankier Roſenzweig, In⸗ haber der Bankfirma Roſenzweig und Co., hat ſich der Ning Kriminalpolizei geſtellt. Er hat ſich ſeither in rag aufgehalten. Kempten.(Cin weiblicher Meſſerheld.) Vom Amtsgericht wurde die Händlerin Maria Forſtenhäusler zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatte in einer Gaſtwirtſchaft während eines Streites zuerſt einem Mann einen Schlag auf den Kopf verſetzt und ihm dann ſpäter ein feſtſtehendes Meſſer, das ſie ihrem eigenen Mann heimlich aus der Taſche gezogen hatte, in die Bruſt geſtoßen. Dresden.(Eine geheimnisvolle Mord⸗ tat.) Als in Auſſig die Arbeiterin Budſki nach ihrer Nachtarbeit in ihre Wohnung zurückkehrte, ſchlug ihr dich⸗ ter Rauch entgegen. In dem Zimmer lagen blutüberſtrömt von Beilhieben grauſam zugerichtet, ihre drei Töchter, von denen die älteſte ihren Wunden bereits erlegen iſt. Die beiden anderen liegen beſinnungslos im Krankenhaus. Von dem Mörder fehlt jede Spur. Fürth(Bayern).(Verurteilter Mörder.) Nach viertägiger Verhandlung wurde der 38 Jahre alte Landwirtsſohn Johann Lechner von Poppenreuth, der am 7. Juli 1925 ſeinen Vater erdroſſelte, wegen Mor⸗ des vom Schwurgericht Fürth zum Tode und zum dauern⸗ den Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Die Dienſtmagd Roſa Pfeiffer, die der Mittäterſchaft ange⸗ klagt iſt und gegen die der Staatsanwalt ebenfalls die Todesſtrafe beantragt hatte, wurde zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die 63 Jahre alte Witwe des Ermordeten, Anna Lechner, erhielk wegen Verab⸗ i. 8 e Stellung eines Bezirksamtsreviſors in Säckin⸗ 1649 di gen bekam, ging er 1852 nach Italien, um ſeinen male⸗ iſchen Träumen Geſtalt zu geben. Jedoch die kaum er⸗ Tungene Freiheit zu künſtleriſcher Geſtaltung füllte ſich redung und wegen Aufforderung zur Teilnahme an einem Verbrechen des Mordes vier Jahre ſieben Monate Ge⸗ fängnis. e AAA ˙²˙²YͥÜÄÄÄÄ———— auſtatt mit Werken mit tief deprimierendem Zweifel an der Dichter meldete ſich und wollte den Maler verdrängen. Er merkt daß„allen ſeine Geſchichten mehr gefielen, als ſeine Zeichnungen“ und als 1 Frühjahr 1853 auf Capri ſein berühmtes roman⸗ tiſches Epos, den Sang von Oberrhein„Der Trompeter ——e 0 75 —— Mor un Sgheffe 15 b Ene be de Lum Cebluiisisg am 7. februs. von Säckingen“ geſchrieben hatte, war er ſelbſt innerlich überzeugt davon, nun die richtige Bahn gefunden zu haben. Mit dem„Trompeter von Säckingen“ der 1854 in Stuttgart erſchien und bis 1907 280 Auflagen erlebte, hatte er Ellenbogen⸗Freiheit gewonnen, ſein Leben nach eigenem Willen zu geſtalten. Nach kurzer Raſt in der Heimat und am Bodenſee, die er dazu benutzte, neben den gelegentlich hingeworfenen„Liedern eines fahrenden Scholars“ den großen in gewiſſer Weise als klaſſiſch zu betrachtenden Roman„Ekfehard“ zu ſchaffen und nach einer abermaligen Neiſe durch Italien, auf der er mit Am⸗ ſeln Feuerhach in Venedig weilte, und durch Süd⸗Frank⸗ reich, ſiedelte er im Winter 1856 in das Künſtlerparadies München über. Dort begann mit dem plötzlichen Tode ſeiner inniggeliebten Schweſter, die er veranlaßt hatte, ibn in München zu beſuchen, jene Kette von ſeeliſchen 4 SGübdeutſche Faſtnachtsbräͤuche. Von M. Struve. 0 Recht eigentlich noch heute in Süddeutſchland zuhauſe. Wenn mein Mutter Küchle bacht(backt). Wenn ſie aber keine bacht, Nau(nachher) pfeif' i auf die Faſenacht!“ In manchen ſüddeutſchen Gegenden ziehen Buben und Mädchen in Gruppen vor die Häuſer. Die Buben tragen hölzerne Sähel oder Spieße, öffnen die Stubentür und recken die Säbel oder Spieße hinein, auf die dann Gaben geſteckt werden. Manche bringen auf ihrem Sammelgange ſo viel Vorrat an Speck, Eiern, Mehl und Schmalz zu⸗ ſammen, daß ſie mit den Angehörigen noch mehrere Wo⸗ chen nach der Faſtnacht davon leben können. Ja, Eler. Speck und Schmalz, das ſind die richtigen Mittel, um der Faſchingsfreude auf die Beine zu helfen und das alte kräftige und fette Feſtgebäck der Kücheln und Krapfen herzuſtellen. Daß der Brauch der Faſchingskrapfen 7— alt iſt, können wir aus dem luſtigen Faſtnachtsſpiel er⸗ ſehen„Das Krapfenholen“, das der berühmte Nürn⸗ berger Schuſter und Dichter Hans Sachs im Jahre 1540 verfaßt hat. Darin läßt der Dichter den Bürger ſprechmn: „Ich hab' zur Nacht euch hergeladen, 3 daß ihr euch Krapfen holt und Fladen ö und heut mit mir wollt Faſtnacht halten f dem Brauche nach, dem guten alten.“ f Das Hauptvergnügen der Faſchingszeit iſt bekannt⸗ lich das„Maskengehen“ oder„Narrenrennen“. Viele klei⸗ den ſich als Prädikanten, indem ſie einen roten Anterrock über die Schulter ziehen und einen blauen um die Hüften binden: andere gehen als Türken, Ritter, Handwerker. Schellenrührer uſw. Letztere haben in erſter Line die Aufgabe, einen möglichſt greulichen Höllenlärm zu ver⸗ urſachen, wie ſich dies auch in zahlreichen Verſen aus⸗ ſpricht. In den größeren Orten Bayerns wird auch heute noch am Faſtnachtsſonntag oder Faſchingsdienstag ein Maskenzug veranſtaltet. Dabei wird gern auf politiſche Ereigniſſe bezug genommen, oder es werden Perſonen aus dem Orte ausgeſpielt, die durch ihr lächerliches, un⸗ ſinniges und verkehrtes Gebaren während des Jahres die allgemeine Aufmerkſamkeit erregt haben. Beliebte Aufführungen waren früher die Altweiber⸗ mühle, bei der hinten alte Weiber hineingeſchoben wur⸗ den und vorne junge, hübſche Mädchen herauskamen. Ferner Wettrennen mit Ochſen, dann der Aufzug der Zi⸗ mer und Winter. Auch„Narrengerichte“ ſcheinen früher um die Zeit des Faſchingsſchuſſes ſehr beliebt geweſen zu ſein. Dabei permummten ſich etliche Burſchen, zogen durch das Dorf und hielten vor den Häusern, wo ſie„Klamperl“ 1 855 wollten. Dort laſen ſie aus einer Art Proto⸗ koll Hohn⸗ und Spottreime über unſinnige Streiche vor, die ſie von den Bewohnern wußten oder erfanden. Ein altherkömmlicher Faſchuß obe war endlich das ehedem weit verbreitete Faſtnachtsreiten der Buben. Kann ſich heute auch nicht jeder Ort einen Narrenaufzug leiſten ſo findet doch in den Faſchingstagen ſicher in jedem Dorf eeine Tanzmuſik ſtatt. In alten Kalendern wurde die Faßt⸗ nacht als Narrenkirchweih bezeichnet. 1 ß c ⁵˙· Depreſſſonen, die von da an faſt ununterbrochen über ſeinem Leben laſtete. Er hielt ſich für ſchuldig an ihrem Tode, da er ihren Beſuch in München gegen den Willen ſeines Vaters durchgeſetzt hatte. Später fanden die Selbſt⸗ quälereien, denen ſein durch dieſes Erlebnis angegrfiffenes Nervenſyſtem keinen Widerſtand entgegenzuſetzen ver⸗ mochte, ein neues Bett in der Idee, daß der Großherzog von Sachſen⸗Weimar die Vollendung des von dem Dichter ihm verſprochenen Wartburg⸗Romans erzwingen werde, eine Idee, die bis zu Sympthomen von Verfolgungswahn ausarteten. Auch in ſeinen Beziehungen zu Frauen blieb dieſer Sänger glücklichſter Liebe unbeglückt. Seine Mün⸗ chener Freundin zog das Kloſter der Liebeserfüllung vor, ſeine Karlsruher Jugendgeliebte ſchloß vorzeitig eine gute Partie.“ Als er endlich, nach ernſthaftem Gemütsleiden ſich 1864 mit Karoline von Malzen vermählte, mußte er bald einſehen, daß er für das Glück zu alt geworden ſei. Nach bitterem Kampf trennten ſich die Ehegatten, um ſich erſt an des Dichters Sterbebett wieder zu ver⸗ ſöhnen. Des Dichters Ruhm wuchs ununterbrochen, aber er ſelbſt lebte einſam und von den Fittichen der Melan⸗ cholie umſchattet, auf ſeinem Landſitz zu Nadolfzelle, wo er ſich der Erziehung ſeines einzigen Sohnes widmete und pfen hatte. immer wieder ſeſbſtguäleriſche„Parorvsmen“ zu bekäm geunerfürſtin Präzioſa, endlich Kampfſpiele zwiſchen Som⸗ ä——̃ ͤ—— Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 15. Februar. Zur Frage einer Angliederung der Gemeinde secken⸗ heim an Mannheim wird uns geſchrieben: Eine am vergangenen Samſtag Abend ſtattgefundene Mitglieder⸗ verſammlung der S. D. P. hat nach einer eingehenden Aus⸗ ſprache einſtimmig folgende Entſchließung angenommen: „Die heute tagende Verſammlung der S. D. P. Seckenheims iſt nach eingehender grundſätzlicher Aus⸗ ſprache zur Ueberzeugung gelangt, daß das fernere Wohl aller hieſigen Erwerbsſtände und der Arbeit⸗ nehmerſchaft(Arbeiter, Angeſtellte und Beamte) ge⸗ bietet, die heute noch beſtehende Gelegenheit zu er⸗ greifen, um frei und unabhängig, einen ſtetigen wirtſchaftlichen, ſozialen und kulturellen Aufſtieg uns zu ſichern. Die Partei erachtet es daher für ein Gebot der Stunde, von großen weitblickenden Geſichts⸗ punkten aus, der Frage einer Angliederung an Mann⸗ heim unter Wahrung gewiſſer Eigenarten und Intereſſen Seckenheims päher zu treten, um den großen geſchicht⸗ lichen Moment nicht zu verſäumen, der die hieſige Bevölkerung vor dauernder Schädigung bewahrt Die Verſammlung beauftragt die Vorſtandſchaft alle ihr geeignet erſcheinenden Wege zu beſchreiten, die zu einer Löſung der ſich uns durch die bereits einge⸗ tretene Entwicklung aufdrängenden Frage führen.“ Mit der Annahme dieſer Entſchließung hat die z. Zt. mit der ſtärkſten Fraktion auf dem Seckenheimer Rathaus vertretene Partei offiziell bekundet, daß ſie in ausſchließlichem Intereſſe der Sicherung einer ſtetigen 7 Wirtſchafts⸗ und Kulturzentrale, wie ſie das geſamte Gebiet der heutigen Hauptſtadt Mannheim bietet, näher zu treten. Da die Angelegenheit keine Parteiſache iſt, wird der Seckenheimer Einwohnerſchaft Gelegenheit gegeben, in einer öffentlichen Einwohnerverſammlung frei und ungehemmt und losgelöſt vom Parteiegoismus und kleinlicher Selbſtzucht zur Sache Stellung zu nehmen. Hoffen wir, daß eine große Sache kein klein Geſchlecht findet. 0 Der Schriesemer Mathaisemarkt findet auch dieſes Jahr wieder ſtatt und dauert 3 Tage. 21. Febr. wird er mit der Ausſtellung eröffnet, Haupttag iſt der Dienstag, 23. Febr., mit Vieh⸗ und Pferdemarkt, Prämiierung, Ziehung der Mathaiſemarktlotterie. Mit der Ausſtellung iſt ein Dorfkino im Saale des Gaſthauſes „Zum goldenen Hirſch“ verbunden, in dem die beſten landwirtſchaftlichen Filme unentgeltlich vorgeführt werden Außerdem werden einheimiſche Erzeugniſſe des Wein⸗, Obſt⸗ und Tabakbaues, Trauben⸗ und Apfelwein, friſches und ſteriliſiertes Obſt, Obſtbäume, ferner Saatgut, Futter⸗ mittel, Dünger, Pflanzenſchutznttel, landwirtſchaftl. Ge⸗ räte und Maſchinen aufgeſtellt. Die Meldungen ſind ſchon, ebenſo wie für den Rindvieh⸗ und Pferdemarkt, in an⸗ ſehnlicher Zahl eingegangen, ſodaß eine intereſſante Schau zu erwarten iſt. Für die landwirtſchaftl. und Weinbau⸗ erzeugniſſe findet eine Prämiierung ſtatt. — Lebenshaltungskoſten in Europa. In allen Ländern ſind die Lebenshaltungskoſten bedeutend geſtiegen, und zwar um 50 bis annährend 100 Prozent. Zwar nenen manche Länder noch erheblich höhere Prozentſätze, aber das ſind Länder mit nicht vollwertiger Valuta; wenn Sonntag, Frankreich zu. Frankreich hat eine nominale Verkeuerung von 440 Prozent; unter Berückſichtigung des geſunkenen Frankenkurſes ergibt ſich jedoch eine Inderziffer von nur 97 Prozent, das heißt, man lebt in Frankreich um drei Prozent billiger als in der Vorkriegszeit. Ungünſtiger lie⸗ gen die Verhältniſſe in Italien; dort ergibt ſich eine In⸗ derziffer von 120 Prozent. Dann aber folgt auch ſchon Deutſchland mit 146 Prozent. Auf dieſem Standard be⸗ wegen ſich die Ziffern für die meiſten europäiſchen Län⸗ der. Höhere Prozentſätze haben aufzuweiſen: die Schweiz mit 168, England mit 169 und Norwegen mit der Re⸗ kordziffer von 193 Prozent. Norwegen iſt augenblicklich das teuerſte Land der Welt. Wenn es in der kommenden Reiſeſaiſon nach den Lebenshaltungskoſten geh; iſt kein Zweifel, daß dieſe auf die Reiſeziele einen großen Einfluß haben— wird Norwegen kaum ſehr gute Aus⸗ ſichten haben, während Frankreich das Dorado aller Reiſeluſtigen ſein müßte. Gedenktage am 15. Februar. 1564 Der Phyſiker und Aſtronom Galileo Galilei in Piſa geboren. 1763 Der Friede von Hubertusburg beendet den Sieben⸗ jährigen Krieg. 5 1781 Der Dichter Gotth. Ephraim Leſſing in Braun⸗ ſchweig geſtorben. 1808 1 5 Maler Karl Friedrich Leſſing in Breslau ge⸗ Oren. 1853 1 55 Aſtronom Wilhelm Meyer in Braunſchweig ge⸗ oren. 1855 Der Maler Hugo Vogel in Magdeburg geboren. 1856 Der Pſychiater Emil Kräpelin in Neuſtrelitz ge⸗ boren. 1915 Deutſcher Sieg über die Ruſſen in der„Winter⸗ ſchlacht in Maſuren“. man ihre Lebenshaltungskoſten in Edelvaluta umrechnet, ergibt ſich meiſt, daß das Leben in dieſen Ländern bil⸗ liger als anderswo iſt. Das trifft ganz beſonders auf Schwarzer Honfirmanden-damt. 25 : Mondaufgang 8,56 Uhr Monduntergana 9 00 Uhr — Fortentwicklung Seckenheims die Stunde für gekommen a im Sonnenaufgang 7,15 Uhr erachtet, einem Anſchluß an eine große leiſtungsfähige Se ang 5,14 Uhr Schwarze Wollstoffe in großem Sortiment. b 70 em br., Köperware.. Meter 0 n ö Lindener in den Breiten repe 5 1 ile 70, 80, 90 und 110 em] Schwarze Seide 4* Der- 5 A 1 E unvergleichlich billig. eee 5 lſche delacſdaachougen. Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. 0 Die am 5. Dezember 1925 bezgl. der Rindvieh⸗ I 0 beſtände der Gemeinde Seckenheim angeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Mannheim, den 13. Februar 1926. Bad. Bezirksamt— Abteilung IV. Seschäfts- Uebernahme. 1 Der titl. Einwohnerschaft Seckenheims und Umgebung zur Nenntnis, dall ich die Eden-Lichtspiele Seckenheim am Wasserturm ab heute selbst übernommen habe. a Zur Erstaufführung gelangt Freitag, den 19. Februar der Film: schädigt Körper und Geist. Apotheker Rich. Brandt's zerpillen das altbewährte Abführmittel regulleren die Darmtätigkeit, wirken ulld, zuverlässig und blutrelaigend. Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 13. Januar 1926 bezgl. der Rindvieh⸗ ö beſtände der Gemeinde Friedrichsfeld angeordneten 0 Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. f Mannheim, den 6. Februar 1926. 2 ea e deen eee ö Bad. Bezirksamt— Abt. IV. N W 0 Satte 9 1 8 8 eee 4.. Nl. 30 0 Bekämpfung der Maul⸗ und IL 2 F 2 H H 5 M b. Klauenſeuche. V S reins 2 Au S. Puſtnachl⸗DPienslag ab 7 Uhr abends Maskenball. Der Geschäftsführer. AA b 1 Die am 7. Januar 1926 bezgl. der Rindvieh⸗ 0 N 9 beſtände des Edingerhofs und der Gemeinde Edingen von der Ufa Berlin. 9 5 Bitte die verehrliche Einwohnerschaft Seckenheims und Umgebung um geneigten Zuspruch. Hochachtungsvoll Daniel Kern. — i N Fußballklub Viktoria 1920 Geckenheim. Achtung! Achtung! 2 firoßer* asfen pal angeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Mannheim, den 6 Februar 1926. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. ö Beithsbund der Kriegsbeſchädigten, Sriegsteil 5 nehmer und Hriegshinterbliebenen. dchlohmirkichall. Bezirksgruppe Seckenheim. Heute Abend 8 Ahr im„Neichsadler“ Bekanntmachung der Gemeinde Amselhof. General- Versammlung. Morgen Dienstag, abends 659 Uhr Tagesordnung wird im Lokal bekannt⸗ Neuwahl der gesamt. Gemeindevertretung Nabfahzer⸗Geſeldſchaft 1901 Seczenhein. 7 Morgen Dienstag Abend ½8 Ahr gegeben. Hierzu ladet freundlichſt ein und ö erwartet der Wichtigkeit wegen vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Tous agel Archenthor doltenben. Heute Abend 95 eingeladen ſind. Der Vorſtand⸗ Ein 5 Probe. ces Gemeindebsrelchs Amselhof. in ſämtlichen Sälen den Kaiser Hochzeits⸗Anzug i Der Vorſtand.„ a e„Schloßwirtſchaft“ 2 Brust(große Figur) meister posten, 5— sich 8 den nötigen Uauterlagen, wie Ge- Fastnacht-Diensta Ein Paar Caramellen 5 Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Im Lager vorrätig: Ammoniak, Superphosphat, 20 u. 40 /. Kali, Kalkſtickſtoff, Saatgerſte, Saathafer, Luzerne, Oelſtoffpapier, Saatkartoffeln Graz iola. Beſtellungen werden entgegengenommen auf ſämtliche Sorten Saatkartoffeln, ſowie auf Kohlen, Briketts, Wollſtaub und Torf. Deutsche Volkspartei Ortsgruppe Seckhenheim. Wir laden auf heute Montag Abend 8 Ahr zu einer im Oeutſchen Hof(Neben ⸗ zimmer) ſtattfindenden Mitglieder⸗Berſammlung freundlichſt ein. Der Vorſtand. burts- und Impfschein heute Abend noch bei Nagelhard melden. Verleihung des Bürgerordens in Blech! Zum Schluſ grosse Confettisehlaeht mit Anfang 659 Uhr. Für la. Muſik ſorgt Kapelle Peter, Neckarau(49 Mann). Wer Humor hot, is willkumme! Ende.. 2 Die flammolle. feenhafter Beleuchtung! Kommen! Sehen! Staunen! Faumer-ö bügengelelluan und ſmoforinort-Cuub zeengeum. e Dienstag Abend 1 im„Bad. Hof⸗ a al 0 Auna deeeuceenuudeeceeeee W eee Fir dteFuftacszaere Sümtl. Artikel in beſter Qualität finden Sie bei L. Mürigmein, Neclarmnerſße 27. Herrenhalbſchuhe braun, Größe 41 (einmal getragen) ſowie ein Schinken zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds Bl vit den Janne Seit 35 Jahren bewährt gegen Husten, Heiserkeit und Katarrh 7000 not. beglaub. Zeugnisse. Paket 40 3, Dose 90 3 Zu haben bei: Apotheke E. Ketterer Seckenheim und wo Plakate sichtbar. u haben in der Papierhandlung immermann Ww. — Hunmfſtene liefert in jeder Größe Milter! 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