nicht abwälzen auf die dieſen und engliſchen gierung entgegen der von ihr ſelbſt in einer amtlichen Bezugspreis: Für den Monat Febr. 1.40 Goldmk, frei tus Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabat! Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich. inn, 24 Jebrur 1020 B re e ee —— Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe 1 8 Neue Verhandlungen mit Frankreich Nachdem der Reichstag das Handelsproviſorium mit Frankreich angenommen hat, ſieht ſich die deutſche Delegation nunmehr wieder vor der alten Schwierig⸗ keit, einen allgemeinen Handelsvertrag mit Frankreich zu ſchließen. Die Bedeutung des Handelsproviſoriums iſt nicht ſo welterſchütternd, daß man darüber lange Leit⸗ artikel ſchreiben müßte. Vielmehr hat es ſich um weiter nichts gehandelt, als darum, daß man endlich in klei⸗ nem Rahmen überhaupt etwas zuſtande brachte; denn allmählich war der Zuſtand unhaltbar geworden, daß man nämlich ſeit mehr als anderthalb Jahren mit Frank⸗ reich derhandelt, ohne einen Schritt vorwärts zu kom⸗ nen. Das Entſcheidende in der Neuregelung des Wirt⸗ chaftsverkehrs zwiſchen Frankreich und Deutſchland wer⸗ en vielmehr die Verhandlungen ſein, die jetzt ein⸗ ſetzen. Es ſoll zugegeben werden, daß die Beſprechungen über einen Handelsvertrag zwiſchen einem Land, deſſen endgültiger Zolltarif erſt 1927 zur Anwendung kommen kann, nicht leicht ſind. Aber demgegenüber ſteht die Not⸗ wendigkeit, daß wir in irgend einer Weiſe den Wirtſchafts⸗ verkehr mit Frankreich regeln müſſen. i In den bisher eineinhalbjährigen Verhandlungen haben verſchiedene Vorkommniſſe hindernd gewirkt. Das war einmal das Nichtvorhandenſein eines den jetzigen Verhältniſſen angepaßten und auf längere Zeit geltenden franzöſiſchen Zolltarifs, weiterhin ſtand die Verabſchie⸗ dung der deutſchen kleinen Jollnovelle bevor, und außer⸗ dem ſpielte die franzöſiſche Valutafrage mit hinein. And der letzte Hinderungsgrund war der entſcheidende, das waren die Verhandlungen privater Natur, die die deutſche und franzöſiſche eiſenſchaffende Induſtrie miteinander füh⸗ ren. Es mußte in den offiziellen Verhandlungen von Staat zu Staat oft auf dieſe privaten Verhandlungen gewartet werden; vor allem aber war der deutſchen Delegation ein wichtiger Verhandlungstrumpf aus der Hand genommen worden, der Eiſenzoll. Es hat den Anſchein, als ob man dieſen Kardinalfehler in den deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen in Zukunft wiederholen will. Denn die Privatbeſprechungen zwi⸗ ſchen der deutſchen und franzöſiſchen Schwerindustrie wer⸗ den vorausſichtlich mit dem Beginn des Monats März wieder aufgenommen werden. Es iſt ſicherlich— auch in politiſcher Hinſicht— zu wünſchen, daß zwiſchen den beiden Induſtrien eine Verſtändigung privater Natur erreicht wird. Aber dieſe Verſtändigung darf ihre Koſten Induſtrien nachgeordneten Wirtſchaftsgruppen. Wenn daher der neue Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter die privaten Verhandlungen noch ein⸗ mal zuläßt, ſo mag das vielleicht daran liegen, daß er ſeine Amtszeit nicht mit einem Methodenwechſel bei den Handelsvertragsverhandlungen beginnen möchte und viel⸗ leicht auch damit zuſammenhängen, daß er den Schwer⸗ induſtrien noch ein letztesmal Gelegenheit geben will, ich miteinander zu verſtändigen. Wenn dieſe Ver⸗ ſtändigung, die politiſch und wirtſchaftspolitiſch ſehr nützlich ſein kann, zum Beiſpiel dazu führt, daß die aus Frankreich eingeführten Eiſen⸗ und Stahlmengen nur durch die deutſchen Verbände laufen dürfen leine ähnliche Ab⸗ machung beſteht ſchon mit der tſchechoſlowakiſchen Schwer⸗ induſtrie), ſo würde eine ſolche Vereinbarung der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft nicht zum Vorteil gereichen, ſon⸗ dern nur für die verhältnismäßig kleine, wenn auch wich⸗ tige Gruppe der deutſchen Schwerinduſtrie privatwirt⸗ ſchaftliche Vorteile bringen. Vor allem für die Süd⸗ und Südweſtdeutſchen Eiſenverbraucher würde eine ſolche Mo⸗ nopolpreispolitik ganz unerträglich ſein. b Es wäre auch falſch, wollte man bei den kommenden Verhandlungen mit Frankreich die Propaganda der deut⸗ ſchen Schwerinduſtrie für die Einführung eines Antidum⸗ pingzolles gegen Frankreich ernſt nehmen. Denn prüft man einmal die Entwicklung der franzöſiſchen, deutſchen Schwerindustrie, ſo ergibt ſich, daß die deutſche Eiſen⸗ und Stahlproduktion unter dem ſogenann⸗ ten Frankendumping nicht gelitten hat. Es ergibt ſich auch weiter, daß die Einfuhr franzöſiſchen Eiſens und Stahls nach Deutſchland in den Monaten der ſtärkſten Frankeninflation nicht nur nicht zu⸗, ſondern abgenom⸗ men hat. And es ergibt ſich drittens, daß wir, ſelbſt wenn ein franzöſiſches Dumping beſtände, mit gegen Frankreich gerichteten Zöllen überhaupt nichts anfangen men. Die Vorausſetzung dafür, daß die Franzoſen in Eiſen und Stahl nach Deutſchland dumpen, wäre, daß die ranzöſiſchen Papierfrankenpreiſe trotz Niedergangs des franzöſiſchen Papierfrankenwertes nicht erhöht worden wä⸗ ren. Das Gegenteil aber iſt der Fall. Die franzöſiſchen Pa⸗ pierfrankeneiſenpreiſe ſind ſogar über den Goldſtandard eſnaus geſteigert werden, und deshalb ergibt ſich auch als ſelbſtverſtändliche Folge, daß— wie oben ſchon mit⸗ geteilt— die Einfuhr von Eiſen und Stahl aus Frankreich gerade in den Monaten ſtärkſter Frankeninflation abge⸗ nommen, hat. 1 f Es iſt deshalb davor zu warnen, daß die deutſche Ne⸗ 4 Denkſchrift ausgeſprochenen Anſicht zu Antivalutadumping⸗ len gegen Frankreich greift. Eine ſolche Maßnahme ürde nur— neben den privaten ſchwerinduſtriellen Ver⸗ andlungen— eine weitere Erſchwerung in die deutſch⸗ kanzöfiſchen Handelsvertragsverhandlungen tragen. Der Streit um die Natsſitze. Eine bedeutſame Kundgebung des engliſchen f Parlaments. 0 London, 23. Februar. Geſtern fand eine Sitzung des Parlamentsausſchuſ⸗ ſes der engliſchen Liga für den Völkerbund, die über 400 Mitglieder des Anterhauſes umfaßt, ſtatt, die ſich mit der Frage der Erweiterung der Völkerbundsratsſitze be⸗ faßte. Folgende Entſchließung wurde einſtimmig ange⸗ nommen: N Der Ausſchuß betrachtet mit großer Beſorgnis die Abſicht, die Sondertagung des Völkerbundes, die allein zum Zweck der Wahl Deutſchlands in den Völkerbund und entsprechend den Locarno⸗Verträgen zur Gewährung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſch⸗ land feſtgeſetzt worden iſt, zur Gelegenheit weiterer grund⸗ legender Aenderungen der Verfaſſung des Rates zu machen. Der Ausſchuß iſt der Auffaſſung, daß gegen eine Erweiterung des⸗Völkerbundsrates ernſte Beden⸗ ken beſtehen, und fordert von der Regierung, ſolchen Aenderungen in dieſem Augenblick ſtärkſten Wider⸗ ſtand entgegenzuſetzen. In der Ausſprache kam der einmütige Widerſtand gegen die Wünſche der verſchiedenen Mächte auf Erweite⸗ rung des Rats zum Ausdruck. Der frühere Vertreter Groß⸗ britanniens im Völkerbund, Fifher, erklärte, die ſtändi⸗ gen Sitze müßten den Großmächten vorbehal⸗ ten bleiben, da dieſe die Hauptlaſt in finanzieller Hin⸗ ſicht und die Verantwortung im Falle einer Kriſe tragen müßten. Eine Zulaſſung Polens und pa⸗ niens würde ganze Serien neuer Geſuche herbeifüh⸗ ren und die zunehmende günſtige Stimmung in Amerika gegenüber dem Völkerbund zum Umſchwung bringen. Der Arbeiterparteiler Shaw meinte, die Entſchließung werde Chamberlain ermöglichen, in Genf zu erklären, daß es im britiſchen Parlament in dieſer Frage nur eine Mei⸗ nung gebe. b 4 f Gireſemann reiſt nicht nach paris. Keine Sonderzuſammenkunft mit Briand. pes Betlin, 23. Februar. Wie berichtet wird, iſt der Plan einer Poriſer Reiſe des Außenminiſters Dr. Streſemann nunmehr end⸗ gültig aufgegeben worden. Die neuerdings zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich in der Völkerbundsfrage aufgetretene Spanne hat es für zweckmäßig erſcheinen laſſen, vorläufig eine deutſch⸗franzöſiſche Sonderausſprache nicht herbeizuführen. In Genf dürfte zwar der Außenminiſter Dr. Streſemann Gelegenheit haben, auch mit Briand zuſammenzukommen, aber es iſt ſehr fraglich, ob es dabei zu irgendwelchen politiſchen Be⸗ ſprechungen wichtigeren Charakters kommen wird. Neuorientierung der ruſſiſchen politl Ein Verſtändigungsfühler nach England. 28. 5 0 London, 23. Februar. Der ruſſiſche Botſchafter Rakowſky gibt in der „Morningpoſt“ aufſehenerregende Erklärungen ab, in denen betont wird, daß Rußland nicht die Abſicht habe, nach irgendeiner Seite hin Krieg zu führen. Die wirtſchaft⸗ liche Zuſammenarbeit zwiſchen Rußland und England dürfte nicht dadurch geſtört werden, daß man immer wieder von einer bolſchewiſtiſchen Propaganda in ande⸗ ren Ländern ſpreche. Es ſei nicht die Abſicht der Mos⸗ kauer Regierung, ſich in die inneren Angelegenheiten der anderen Staaten einzumiſchen. Wenn Rußland nicht in den Völkerbund eintrete, ſo befolge es damit nur die einzige Vorſicht, zu verhüten, daß andere Mächte auf dem Wege der Völkerbundsſtatuten direkten Ein⸗ fluß auf die ruſſiſche Politik gewinnen. 17 85 2 2 4 5 4——— Die Parlamentskriſe in Frankreich. Konflikt zwiſchen Senat und Kammer. 5 Paris, 23. Februar. Der Finanzausſchuß des franzöſiſchen Senats hat nicht nur die 1,5 Milliarden Steuern angenommen, die Kammer oerabſchiedet hatte, ſondern er hat weitere 8, Milltarden Franken neuer Steuern entſprechend dem ursprüngliche Entwurf des Finanzminiſters Doumer be⸗ ſchloſſen. Es kann nicht bezweifelt werden, daß das Ple⸗ num des Senats morgen mit demonſtrativer Raſchheit die⸗ ſen Beſchlüſſen ſich anſchließen wird. Mit dieſen Steuer⸗ erhöhungen wäre freilich der Staatsbedarf gedeckt und die Inflation vermieden. Aber es droht ein ernſthafter Konflikt zwiſchen Senat und Kammer, da nach franzö⸗ ſiſcher Tradition gerade dem Senat keine Initiative in Steuerfragen zuſteht. Die Regierung ſoll inzwiſchen mit dem Rücktritt gedroht haben, wenn die Kammer die Er⸗ weiterungen nicht bois, die der Senat gegenüber den Kammerbeſchlüſſen v ˖ durch die Senatsbeſchlüſſe das Loch ſtopfen laſſen, das die Kammer im Budget offen ließ. Eine Kammermehr⸗ heit, die den Senatsbeſchluuß beſtätigte, wäre nur mit ſtarker Anlehnung an rechts möglich. Dieſe Tatſache und der Verfaſſungskonflikt zeigen, daß eine ernſte innen⸗ politiſche Wendung in Frankreich bevorſteht. beſtehe, ſich für außerordentliche l Truppen zu ſtützen. Herr Rault läßt dabei die nach Möglichkeit das Ab ſtimmungsergebnis lich des Andreas rgenommen hat. Die Regierung will Die franzöſiſche Gaarbeſatzung Aeberrumpelung des Völkerbundes durch di 4 Saarregierung. 3 Berlin, 23. Februar. „In hieſigen politiſchen Kreiſen wird zur Zeit ein Bericht der Saarregierung lebhaft erörtert, der auf Grund eines Auftrages des Völkerbundsrates vor einem Jahre von dem Präſidenten der Saarregierung, Herr Rault, Jahren worden iſt. Der Bericht behandelt die ſeit fünf Jahren faſt auf jeder Ratstagung des Völkerbundes er⸗ örterte Frage der franzöſiſchen Saarbe⸗ ſatzung. In ſeiner Sitzung vom 13. März 1925 war Herr Rault vom Völkerbundsrat aufgefordert worden, einen Plan über den Ausbau der im Saarſtatut vorge⸗ chriebenen örtlichen Gendarmerie auszuarbeiten, der die öglichkeit geben ſollte, die franzöfiſche Saarbeſatzung baldmöglichſt reſtlos zurückzuziehen. Schon im vorigen Jahre hatte Herr Rault erklärt, daß nur eine 5 Gendarmerie in Stärke von 3000 Mann in der Laga wäre, die ihm vertragsmäßig zugewieſene Aufgabe zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Saargebiet zu erfüllen. Der britiſche Außenminiſter hatte demgegenüber am 13. März in Genf den Standpunkt vertreten, daß auch tauſend Mann genügen würden, um die Voraus⸗ ſetzungen für die völlige Zurückziehung der franzöſiſchen Saartruppen zu ſchaffen. 8 5. Herr Rault ſagt nun in ſeinem jetzigen Bericht, daß am 31. März die örtliche Gendarmerie auf 1005 Mann gebracht ſein würde, daß dann aber alle Möglichteten eines Ausbaues der Gendarmerie erſchöpft eien. Er be⸗ gründet das einmal mit finanziellen Rückſichten, dann mit Fragen des Mannſchaftserſatzes. Dabei leiſtet ſich Herr Rault die unglaubliche Verdächtigung, daß eine aus der 1 Gendarmerie im Ernſtfalle nicht gegen die Bewohner des Saargebietes eingreifen würde. in dem Rault ſchen Bericht liegt aber daß für die Regierungskommiſſion die Fälle auf in der Feſtſtellung, fremde Frage der völligen Zurückziehung der franzöſiſchen Saar⸗ truppen zunächſt überhaupt ganz offen, verlangt aber für ſich das Recht, daß er im Falle der Gefahr auß er⸗ halb des Saargebietes ſtationierte Trup⸗ pen unverzüglich ins Land zu rufen befugt ſei. 5 Hierbei erlaubt ſich Herr Rault eine Angehörigkeit dem Völler bund gegenüber, ſeiner Entſcheidung überläßt, ſondern ſich darauf beruft, daß die Regierungskommiſſion laut Saarſtatut das allei⸗ 1 nige Auslegungsrecht dieſer Beſtimmungen zuſtehe. % Im Saargebiet verlangt man, daß ſowohl die po⸗ litiſchen Parteien des Landesrates wie auch die deutſche Reichsregierung gegen derartige Eigenmächtigkeiten der Regierungskommiſſion Einſpruch erheben und daß jeden⸗ falls dieſe Frage zum Gegenſtand eines Schiedsverfahrens auf Grund des Locarno⸗Paktes gemacht wird. Die Saargebietsbevölkerung wendet ſich mit Ent⸗ ſchiedenheit gegen die in dem Bericht des Herrn Nault zum Ausdruck gekommenen Verdächtigungen gegen die Bevölkerung des Saargebietes wie auch gegen den Ver⸗ ſuch, das Saargebiet nach franzö ſiſcher Kolonialmethode verwalten zu wollen, indem die Saarregierung durch will⸗ kürliche Auslegungen der Saarſtatutsbeſtimmungen ſich das Recht anmaßen möchte, jederzeit franzöſiſche Truppen zur Niederhaltung der Saargebiets bevölkerung herbei⸗ zurufen. Wenn dieſe Abſicht der Saarregierung unbean⸗ ſtandet vom Völkerbund genehmigt würde, beſteht die größte Gefahr, daß die Saarregierung, ſofern ſie noch unter franzöſiſchem Einfluß ſtehen ſollte, für die Durch⸗ führung der im Saarſtatut vorgeſehenen Saarab ſt i m⸗ mung ſich nach dem Muſter in Nordſchleswig und Ober⸗ ſchleſien franzöſiſche Truppen verſchreiht, um in franzöſiſchem Sinne zu beeinfluſſen. n — 0 97 5 8 1 Neues in Kürze. Wie mitgeteilt wird, ſind die Verhandlungen dem Reichsfinanzminiſterium und der Reichs⸗ zwiſchen ieichsfin und der eich bahngeſellſchaft über die Gewährung eines Zwiſchenkre⸗. dits zur beſchleunigten Vergebung von Reichsbahnaufträ. trägen nunmehr zu einem prinzipiellen Abſchluß gelangt. i In München und Frankfurt a. M. fanden anläß⸗ Hofer⸗Tages große Kundgebungen für Südtirol ſtatt. 0 5 i 6: Der Finanzausſchuß des franzöſiſchen Senats hat das geſamte Finanzprojekt angenommen. 25: Nach römiſchen Meldungen hat Muſſolini dem polniſchen diplomatiſchen Vertreter die Verſicherung gege- ben, daß Italien die Forderung nach einem ſtändigen Ratsſitz für Polen unterſtützen werde.. Die Schließung der Häfen Kanton und Whampoo durch den Zollkommiſſar iſt vom Konſulatskorps ir Kanton einſtimmig gebilligt worden. ö. 0 1 8 8 f 72 8 örtlichen Bevölkerung zuſammengeſetzte Das Schwergewicht Notwendigkeit fort- indem er dieſem die Frage nicht Wie polen Politik macht. Wenn man die Vorgänge der letzten zwei bis drei Monate in den verſchiedenen deutſchen Grenzgebieten genau miteinander vergleicht, ſo möchte man zu der Auffaſſung kommen, daß zwichen den Nachfolgeſtaaten Oeſterreichs troffen worden ſind, um den Kampf zur Entdeutſchung der einſtmals deutſchen Gebiete mit aller Kraft zu füh⸗ ren. Der zunehmende Terror gegen die Sudetendeut⸗ ſchen, das Gewal. der italieniſchen Faſchiſten in Südtirol und f ie Deutſchenverfolgungen in Po⸗ en eine . in einem Zeitraum von kaum drei Monaten orm angenommen, die beſtimmte politiſche Ziele vermuten läßt. Der jüngſt erfolgte tſchechiſchſlo⸗ wakiſche Schritt in Berlin in Fragen der deutſchen Min⸗ derheiten in der Tſchechei iſt villeicht geeignte, etwas den Schleier über all dieſe Vorgänge zu lüften. a Deutſchland hat ſeine Anmeldung zum Völ⸗ kerbund vor kurzem vollzogen und der Völkerbundsrat ſelbſt hat in einer außerordentlichen Sitzung die Maß⸗ nahmen eingeleitet, die zur ſchnellſten Erledigung des ö deutſchen Aufnahmegeſuches erforderlich ſind. In Polen Aund der Tſchechei hat man offenbar ſchon ſeit langem hefürchtet, daß mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund die Frage des Schutzes der natio⸗ nalen Minderheiten in ein neues Stadium gerückt werden dürfte. Die Entnationaliſierungsmetho⸗ den, die vornehmlich dieſe beiden Staaten bisher ange⸗ wandt haben, haben trotz aller Brutalität noch nicht Zu Erfolg geführt, den man erwartet hat. Die Deutſchen in der Tſchechei wie in Polen ſind gewillt, gute und loyale Staatsbürger ihren neuen Staatsregierungen gegenüber zu ſein, ſie verlangen aber, daß man ihnen Sprache und Kultur ihrer Väter läßt. Für dieſe ererbten 12 8 Kulturgüter ſetzen ſie ſich mit ihrer ganzen aber auf den Widerſtand der Staatenpölker, die ſich als Herrenvölker aufſpielen und einen Nationalſtaat vorzutäuſchen verſuchen, wo ſich in Wirklichkeit die Stagatenvölker in der Minderheit befinden. Die Frage der Kulturautonomie, die in den Randſtaaten Dänemark, in Jugoſlawien, in Rumänien uſw. in den Brennpunkt dieſes Nationalitätenkampfes getreten iſt, ſpielt auch in den Beziehungen der nationalen Minder⸗ heiten in Südtirol, Sudetendeutſchland, Oberſchleſien und Pommerellen den Punkt, um den der Kampf geht. Polen iſt von Anfang an mit den brutalſten Mitteln gegen die deutſchſtämmige Bevölkerung des ihm in Verſailles zugeteilten ehemals deutſchen Gebietes vorgegangen. Rund eine Million Deutſche haben ſie von Haus und Hof gejagt, ihnen Eigentum und Heimatſcholle geraubt. Die Optantenausweiſun⸗ gen vom vergangenen Sommer haben ſchließlich den Wi⸗ 1 4 75 der geſamten geſitteten Welt hervorgerufen, aß ſich ſchließlich Polen unter dem Druck der öffent⸗ chen Meinung und trotz des Widerſpruchs des berüch⸗ tigten polniſchen Weſtmarkenvereins des Verbandes der Hberſchleſiſchen Aufſtändiſchen, des Verbandes ehemaliger Hallertruppen und der geſamten chauviniſtiſchen Preſſe n dieſer brutalen Maßnahme gezwungen ſah. Die e dieſer Tatſache abgefunden, ſind aber von vornherein ſtrebt geweſen, ſowohl die zurückgebliebenen Optanten auch den die polniſche Staatsangehörigkeit erlangten taatsbürgern deutſcher Nationalität den Aufenthalt in olen unerträglich zu machen. Schon ſeit einigen Jahren richten ſich die Beſtrebun⸗ beſonder Weſtmarkenvereins uſw. gegen die s des Organiſationen, die ſich die Deutſchen geſchaffen haben, um rein kulturelle und wirtſchaftliche Fragen gemeinſam zu löſen und zu vertreten. Das ſind vor⸗ nehmlich der Deutſchtumsbund in Pommerellen und der Deutſche Volksbund in Oſtoberſchleſien. Gegen heide Organiſationen hat ſich die Hetze der polniſchen Be⸗ völkerung ſeit ihrem Beſtehen gerichtet. Die Mitglieder ſowohl des Deutſchtumsbundes wie auch des Deutſchen Volksbundes ſind wiederholt und in großer Zahl ver⸗ folgt, verurteilt und ausgewieſen worden unter Schein⸗ gründen, die niemals bewieſen werden konnten. Den Deutſchtumsbund in Pommerellen hat man unter Ver⸗ folgung geſetzt, ſeine Bureaus geſchloſſen, ihm aber noch immer nicht den Prozeß gemacht, weil keinerlei Anter⸗ und Preußiſch⸗Polens geheime Abmachungen ge⸗ »Perſon und ihrem feſten Willen ein. Damit ſtoßen ſie genannten Verbände haben ſich nur grollend mit lagen hierzu vorlfegen. Dem Deutſchen Volksbund in Oſtoberſchleſien iſt vom Völkerbundskommiſſar Calon⸗ der die Befugnis erteilt worden, ſich als Itereſſen⸗ vertretung der polniſchen Staatsbürger deutſcher Nationalität anzunehmen und alle Wünſche und Beſchwer⸗ den ihm zur Kenntnis zu bringen. 05 Die Tatſache, daß Deutſchland wahrſcheinlich ſchon vom März ab im Völkerbundsrat vertreten ſein wird, ſomit alſo die Möglichkeit beſtünde, die an den deutſchen Völkerbundsvertreter herangetragenen Beſchwerden über die vertragswidrige Behandlung der Deutſchen Oſtoberſchle⸗ ſiens einer ſorgſamen Anterſuchung und lonalere Prüfung durch den Völkerbund zuzuführen, haben die Polen offen⸗ bar veranlaßt, den Deutſchen Volksbund unſchädlich zu machen. Vor acht Tagen ſetzten plötzlich in Kattowitz und in anderen Orten Oſtoberſchleſiens Hausſuchungen bei Mitgliedern des Deutſchen Volksbundes ein, die auch heute noch nicht abgeſchloſſen ſind. Obwohl bis heute kei⸗ nerlei Unterlagen gefunden wurden, die ein Vor⸗ gehen gegen den Deutſchen Volksbund oder gegen die be⸗ treffenden Perſonen rechtfertigen, iſt man zu zahlreichen Verhaftungen geſchritten. Gleichzeitig ſetzte von Seiten des polniſchen Weſtmarkenvereins, des Verbandes der oberſchleſiſchen Aufſtändiſchen und faſt der geſamten pol⸗ niſchen Preſſe ein unerhörtes Keſſeltreiben ge⸗ gen den Deutſchen Volksbund ein, um ihn als eine Geheim⸗ und Irredentenorganiſation hinzeſtellen, die mit finanzieller Unterſtützung aus Deutſchland militä⸗ riſche Spionage gegen Polen und Vorbereitungen für einen Aufſtand in Oſtoberſchleſien betriebe. Dieſer ganzen Affäre wird aber die Krone aufgeſetzt durch eine bisher allerdings noch nicht verbürgte Nachricht aus polniſcher Quelle, daß die polniſche Regierung den Völkerbund unter Beibringung der nötigen Unterlagen auf das Treiben Deutſchlands in Oſtoberſchleſien aufmerkſam ma⸗ chen wolle!. i Mit dieſem Vorgehen will alſo Polen zweifellos er⸗ reichen, unter Irreführung der öffentlichen Mein ung einen Gefahrenherd in Oſt⸗Oberſchleſien vor⸗ zutäuſchen, der durch Deutſchland hervorgerufen worden ſei, ſo daß es aus Gründen des europäiſchen Friedens notwendig erſcheine, daß, wenn Deutſchland ein Rats⸗ ſitz zugebilligt werden ſollte, ein ſolcher auch Polen zu⸗ erkannt werden müßte! Sollte ein ſolcher polniſcher Schritt erfolgen, ſo darf wohl angenommen werden, daß die deutſche Regierung Polen gegenüber eine gleich feſte Haltung in der Frage der deutſchen Min⸗ derheiten einnimmt, wie es in dieſen Tagen der Tſchechoſlowakei gegenüber geſchehen iſt. Aus dem In⸗ und Auslande. Der Volkstrauertag am 28. Februar Eine Gedächtnisfeier im Reichstag. 5 Berlin, 23. Februar. Wie mitgeteilt wird, wird das Reichskabinett ſich an der von dem Volksbund für Kriegsgräberfürſorge am 28. Februar im Reichstag veranſtalteten Gedächtnisfeier durch Erſcheinen verſchiedener Miniſter perſönlich betei⸗ ligen. Auch wird die Reichsregierung aus Anlaß des Volkstrauertages eine Kundgebung erlaſſen. Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg wird vorausſichtlich an der Feier im Reichstag teilnehmen. Die Beſatzungsſtärke im Rheinland. London, 23. Febr. Nach dem diplomatiſchen Kor⸗ reſpondenten des„Daily Telegraph“ verlautet, daß Briand jetzt ſo gut wie endgültig die Herabſetzung der Beſatzungsſtärke auf 60000 Mann zugeſtimmt habe, wenn bath die franzöſiſchen Militfirs eine geteilte Auffaſſung hätten. Die Notſtandsarbeiten der Neichsbahn. Berlin, 23. Febr. Der Verwaltungsrat der deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft iſt morgen zu einer außeror⸗ dentlichen Sitzung einberufen worden, um über die Auf⸗ träge Beſchluß zu faſſen, die die Reichsbahngegellſchaft in Ausführung der vom Reiche gewährten 100 Millionen Kredite vergeben will. Wie wir erfahren, wird die Reichsbahn die Aufträge nicht ausſchließlich auf Grund ihres Bedarfs vergeben, ſondern darauf aus fein, die beſonders in ihrer Exiſtenz gefährdeten Induſtrien in weitgehendem Maße zu bedenken. In dieſer Hinſicht ſind Vom Glück vergeſſen 58. Fortsetzung Roman von Fr. Lehne. Sie ſah ihn groß und ruhig an. Doch ein Zug unbeug⸗ . Venue rotzes lag auf ihrem Geſicht, als ſie ihm ent⸗ gegnete: „Selbſt um dieſen Preis gebe ich dir jetzt— jetzt nicht mehr— das Geheimnis anderer preis.“ e„Gwendoline!“ rief er halb drohend, halb bittend, onſt——“ 5 i „„Pollende nur ruhig— ſonſt ſoll es wirklich zu Ende ſſein mit uns! Am beſten komme ich ſo deinen Wünſchen entgegen! Unmöglich kann dir ja noch etwas an der Ver⸗ indung mit der Schweſter ſolch eines Bruders liegen! ielleicht haſt du dieſe Löſung ſelbſt herbeigewünſcht und begrüßt es dankbar, daß das Geſchick es ſo gefügt! Mit mir und meiner Familie kannſt du ja doch keine Ehre inlegen! Du haſt mich ſo ſchwer gekränkt durch dein Mißtrauen, vielleicht war dir alles ſchon leid, das mit mir—“ Ihre Stimme brach in Schluchzen und die Worte überſtürzten ſich; ſie war in einer furchtbaren Erregung. Er war ſehr blaß geworden. Das hatte er nicht ge⸗ wollt, was ſie ihm unterſchob— u war ſie ihm zu liebe, obwohl ihm die Verhältniſſe ihrer 85 rlich ſympathiſch waren. f e er ſuchte ihre Hand zu faſſen, „doch ich will deine Worte nicht wägen, du biſt Ker e en— morgen wirſt du anders denken.“ kte ein. 5 „Nein, Axel, ich denke morgen nicht anders. Was ich ir geſagt habe, bleibt: es iſt aus zwiſchen uns! 8 will nicht länger läſtig ſein— unſer geheimes Verlöbnis war eine Uebereilung, ich ſehe es ein! Du wirſt dieſe e mit mir bald vergeſſen haben. Lebe wohl, Axel, ich wünſche dir alles Gute!“ And ſchnell ging davon, weil ihre Selbſtbeherrſchung ſie zu verlaſſen chte. 5 1 J. Er machte Miene, der Davoneilenden zu folgen, doch er überlegte: heute würde er nichts erreichen— morgen dazu 7 teuer. Er liebte ſie mit ſeiner ſtarken, ehrlichen Mannes⸗ milie nicht ſie wieder ruhiger denken. Gewitter im Mai war Wie gejagt kam Gwendoline nach Hauſe. Sie ging in ihr Schlafzimmer, ſetzte ſich auf den Rand ihres Bettes, die Hände ineinander verſchlungen, und ſtarrte vor ſi hin. Eine grenzenloſe Oede und Leere war in ihr. Wie [hatte Axel ihr das antun können, ſie mit ſeinem Miß⸗ trauen ſo zu beleidigen! Sie, die ihn über alles liebte! Ihre Treue zog er in Zweifel! Ihr überreiztes Ehr⸗ und Feingefühl, durch mancherlei ſchon gekränkt, ließ ſie für ganz gewiß empfinden, daß Axel nur nach einem Grund geſucht hatte, ſich ihrer zu entledigen. Ganz ſicher, das war es nur. ders ganz unmöglich geworden. Sie kannte Axels ſtrenge Anſichten— er dachte und handelte ſo korrekt in jeder Beziehung, da paßte ihre Familie nicht zu ihm! Sie wollte nicht für ſchwerfällig gelten; ſie hatte ihn ſchon verſtanden, und würde ihre 8 zufrieden mit ihr ſein! 7 Aber offen und frei hätte er erklären können, mit uns beiden kann nichts mehr werden, ſie hätte es eingeſehen und ihm nicht weiter darum gezürnt, aber ihre Treue durfte er nicht anzweifeln! e f Nun war alles vorbei. und Maria Chriſtinas Brief zu zeigen, hatte ſie jetzt keine Veranlaſſung mehr. wie ſie litt. 8 Nach dem Abendeſſen ſchrieb ſie an Axel— nur ein paar Worte. Sie wollte ſeinen Wünſchen entgegenkommen, und gab ihm, anknüpfend an ihre Begegnung, ſein Wort Erwägungen ihres gekränkten Stolzes heraus. Und den Brief trug ſie gleich hinunter nach dem Briefkaſten. Sie mußte an Axels Wohnung vorbei. Er war daheim. Sie ſah ihn durch eine Spalte des Vorhangs am Schreibtiſch ſitzen. Sie zögerte dennoch nicht einen Augenblick, das in⸗ haltſchwere Schreiben dem Briefkaſten anzuvertrauen. Beim Niederfallen des Briefes überlief eſie ein leiſes Fröſteln, und in einer Schwächeanwandlung umklammerte ſie den Briefkaſten mit beiden Armen, die Stirn auf die ſcharfe Kante preſſend. d 5 7 ö Nun war alles aus. Nun war ſie erſt ganz arm, war bettelarm geworden. Niemand hatte ſie mehr, an den ſie nch balten konnte. niemand! Jetzt war ſie ganz vom Glück ie war ja nach dem Verhalten ihres Bru⸗ olgerungen ziehen. Er ſollte Sie nahm ſich zuſammen. Die Mutter durfte nicht ſehen, zurück. Ganz kalt und nüchtern ſchrieb ſie ihm, aus den in der letzten Woche beſondere Erhebungen veranſtalter worden, auf Grund deren man ein Programm aufgeſtellt hat, das es ermöglicht, die Intereſſen von Reichsbahn und Induſtrie zu vereinigen. Calonder ſoll den Terror ſanktionieren. 5 Berlin, 23. Februar. „Die polniſche Regierung iſt bei dem Präſidenten der gemiſchten Kommiſſion, Bundesrat Calonder, vorſtellig geworden, damit dieſer ein Verbot des deutſchen Volks⸗ bundes genehmigt. Bundesrat Calonder hat zu dem pol niſchen Anſinnen noch keine Stellung genommen. Auch hat ſich Calonder ausdrücklich ſeine Stellungnahme zu dem polniſchen Vorgehen gegen die deutſche Minderheit bis zum Einlaufen weiterer Informationen vorbehalten. Gegen die weitere Beſetzung deutſchen Gebietes. London, 23. Febr. Das Exekutivkomitee der eng⸗ liſchen Antikriegsliga hat ſich mit dem Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund und der weiteren Beſetzung der Rheinlande beſchäftigt und Chamberlain zwei Ent⸗ ſchließungen überreicht. Die erſte fordert die Regie- rung auf, im Geiſte von Locarno Deutſchland in den Völkerbund aufzunehmen und ihm als Großmacht einen Sitz im Völkerbundsrat zu verleihen. Die zweite Entſchließung erinnert daran, daß es nun endlich Zeit ſei, die weitere Beſetzung deutſchen Gebie⸗ tes zu beenden, da es nicht wünſchenswert erſchei⸗ nen könne, jene Unterſcheidung zwiſchen Sieger und Be⸗ ſiegtem, die Locarno zu überbrücken verſuchte, und die durchaus dem Geiſt der Völkerbundsſatzungen wider⸗ ſpreche, beizubehalten. 5 Die Genfer Völkerbundstagung. Genf, 23. Febr. Eine Anzahl von Staaten hat bereits dem Generalſekretär des Völkerbundes die Zuſammen⸗ ſetzung ihrer Delegation für die außerordentliche Ver⸗ ſammlung mitgeteilt. Dänemark wird durch ſeinen Berliner Geſandten Zahle, Südſlawien durch Außenminiſter Nint⸗ ſchitſch, Japan durch den Grafen Ishii, Neuſeeland durch ſeinen Oberkommiſſar in London, Sir James Alland, vertreten ſein. An der Spitze der britiſchen Delegation wird Chamberlain ſtehen. Im übrigen iſt nach Mitteilung des Foreign Office die Zuſammenſetzung der britiſchen Delegation noch nicht endgültig feſtgeſetzt. Die Lage Abd el Krims. Madrid, 23. Febr. Die ſpaniſchen Truppen ſind kampflos in die Ortſchaft Pemis eingerückt, die der Hauptmarkt der Andſcheras iſt. e die Gefahr eines Angriffes auf die rückwärtigen Verbindungslinien beſeitigt und die Verbindung zwiſchen Tetuan, Tanger und Ceuta geſichert worden. Nach Meldungen aus Te⸗ tuan haben ſich verſchiedene Stämme im Gebiet von Tcheſchauen und Gomare gegen Abd el Krim erhoben. Andererſeits wird aus Tanger gemeldet, daß Raiſulis, deſſen Sohn im vergangenen Jahre als Gefangener Abd el Krims ſtarb, an der Spitze regulärer Rifftruppen im Gebiet der Dſcheballas erſchienen ſein ſoll, um einen An⸗ griff gegen die Spanier vorzubereiten. 8 Der polniſch⸗kumänſche Bündnisvertrag. 1 Berlin, 23. Febr. Der 1923 abgeſchloſſene rumäniſch!?! i polniſche Bündnisvertrag iſt Ende des vergangenen Jahres abgelaufen. In den letzten Monaten haben nun in Bu⸗ kareſt langwierige Verhandlungen über eine Erneuerung des Vertrages ſtattgefunden, in denen man ſich beſonders bemühte, einesteils mit Rückſicht auf das polniſch⸗ruſſiſche Verhältnis den alten Text in gewiſſen Punkten abzu⸗ ſchwächen und andererſeits in Uebereinklang mit der in Locarno eingeleiteten Politik einen beſonderen Abſchnitt über Anrufung des Völkerbundes in das Vertragswerk einzuführen. Nachrichten, daß der polniſch⸗ruſſiſche Bund: nisvertrag in dieſer neuen Form in den letzten Tagen unterzeichnet worden ſei, haben noch keine amtliche Be⸗ ſtätigung gefunden. 8 London, 23. Febr. Reuter meldet aus Peking unter Vorbehalt, daß General Wupeifu in Hankau ermordet worden ſei.. Wupeifu wurde zum erſten Male durch ſeinen Sieg über die Anfu⸗Partei und das damit verbundene Auf⸗ halten der politiſch⸗finanziellen Invaſion in Japan be⸗ kannt. Damals bemächtigte er ſich Pekinas. 1 berläſſen und vergeſſen, und ihr Weg führte ins Dunkle, Ungewiſſe, die Sonne war aus ihrem Leben geſchwunden. Die Sonne, die ihr Axels Liebe bedeutet! Der Gedanke an ihn hatte ſie leicht alles Widerwärtige überwinden laſſen, winkte doch als köſtliches Ziel nach langem mühevollen Weg die Vereinigung mit dem Geliebten.„ And nun ſollte das nicht mehr ſein, wonach ſie ſich ge: ſehnt! Schlaflos brachte ſie die ganze Nacht zu. Mit brenn? nenden Augen ſtarrte ſie in das Dunkel. 78 Sobald es möglich, wollte ſie fort. Sie hatte ein güns? ſtiges Angebot nach Glasgow— bis fünfzehnten November ſollte ſie ihre Entſcheidung treffen— alſo nur wenige Tage noch! Immer noch hat ſie gezögert, dieſes günſtige Angebot anzunehmen— im Gedanken an Axel— nun aber war es das beſte— im N Land würde ſie am leichteſten noch über dieſen ſchweren Schmerz hinwegkommen.—— „Müde und traurig erhob ſie ſich am anderen Morgen. Sie fror; es war ihr unbehaglich zumute„Jetzt hat er deinen Brief,“ dachte ſie immerfort, während ſie ihre Haus arbeit verrichtete. f a Da brachte die Poſt ihr ein Paket. Sie öffnete es von Maria Chriſtinas gütiger Hand geſpendet, enthielt es Noten, einige Bücher, Leckereien und ein modernes Täſch⸗ chen mit Portemonnaie, deſſen Inhalt ihr eine Röte der Ueberraſchung ins Geſicht trieb. 7 0 „Ich laſſe deinen letzten Brief mit ſeiner Aboſage nich gelten, Liebe,“ ſchrieb die junge Fürſtin,„wohl ehre ich Deine Gründe, doch ich erkenne ſie nicht an! Bin ich, wei ich Herzogin bin, ein anderer Menſch geworden? Ich bin noch immer die geblieben, als die du mich kennen gelernt 18 85 Und wenn ich Dir ſage, Du fehlſt mir ſehr, ſo iſt e o! Ich ſehne mich nach unſeren gemeinſamen Muſikſtunden, Liebe! Und damit du jetzt nicht nochmals mit törichten Aus⸗ reden kommſt, es ſei nicht mehr angängig, daß Du die an? ſpruchsvolle Rolle meiner Freundin ſo offiziell ſpielen dürfteſt— Fürſten brauchen am meiſten wahre Freunde ſo erlaube ich mir, Dir einfach ſchon jetzt die Auslagen erſann ſie keine Ausreden, den Beſuch aufzuſchieben Deine Reiſe uſw. zu erſetzen! So mußt Du doch kommen,? lieber 1 Vom Montag an erwarte ich Dich.“ War das nicht ein Wink vom Himmel? Und diesm — r 2 222 00 2 22. ere „0 F — 1— .—— n E KWB. A 1 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Zwei Waldheime für die Mann⸗ heimer Jugend.) Der Mannheimer Caritas⸗Verband wird in Kürze in Waldhausen mit dem Bau eines Ju⸗ gendheimes beginnen. Der Verband für badiſche Jugend⸗ herbergen hat in Reiſenbach bereits ein Jugendheim fertig⸗ geſtellt, ſo daß der ſchöne Odenwald um zwei Heime be⸗ reichert werden wird, deren Waldlage ideal zu nennen iſt. Mit der Gemeinde Neckarkatzbach, ſanft in Waldhänge eingebettet, ſind Verhandlungen eingeleitet, um hier ein Erholungsheim für Mannheimer Schulkinder einzurichten. t Mannheim.(Die Erwerbsloſigkeſt in Ba⸗ ! den.) Zum erſten Male ſeit langer Zeit iſt ein Rückgang ö der Hauptunterſtützungsempfänger für das Land Baden zu verzeichnen. Ihre Zahl iſt von 83 336 auf 80 809 geſunken. Die Urſache iſt in der Hauptſache in der Be⸗ endigung von Werksurlaub in verſchiedenen Branchen, ſo⸗ wie in einer gewiſſen Aufnahmefähigkeit der Außen⸗ f berufe zu ſuchen. Die Zahlen laſſen jedoch keine vor ⸗ eeiligen Schritte zu. In verſchiedenen Berufsgruppen iſt „ hleichzeitig noch eine Verſchlechterung feſtzuſtellen. Dies n gilt ganz beſonders von der Tabakinduſtrie. i ˖ i Schwetzingen.(Ein begehrter Poſten.) Um den 2 vakanten Poſten des Vorſtehers der Städtiſchen Spar⸗ 1 kaſſe haben ſich 35 Herren beworben. „ Karlsruhe.(Sittlichkeits verbrechen.) Im „ Sallenwäldchen wurde ein 46 Jahre alter hieſiger Schrei⸗ ner feſtgenommen, weil er kurz vorher mit 4 Kindern im Alter von 9 und 10 Jahren unſittliche! Handlungen vorgenommen hat.. „ Kehl.(Die Schulzahnpflege.) Bei zahnärzt⸗ lichen Unterſuchungen der Schüler der Oberreal⸗ und Veolksſchule mußte feſtgeſtellt werden, daß 80 Prozent der Auurterſuchten Kinder ſchlechte Zähne haben. Man will für 5-entſprechende Aufklärung der Eltern ſorgen, in beſonderen „ Fällen ſoll die Behandlung auf Koſten der Gemeinde er⸗ „ ſolgen. Sollte das Ziel nicht auf dieſem Wege erreicht r werden, ſo will man mit Zwangsmaßnahmen vorgehen. . Wiieſental.(Eingeſtellte Auto verbindung.) 9 1 Vor kurzer Zeit war, mehrfachen Wünſchen entsprechend, „5 auf der Strecke von Wieſental nach Waghäuſel eine Poſt⸗ u aautolinie eingeführt worden. Wie von der Poſt jetzt mitgeteilt wird, iſt dieſe Linie wegen faſt völliger Nicht⸗ 9 1 benutzung außer Betrieb geſetzt worden, da innerhalb 14 n Jagen im ganzen nur ſechs Perſonen auf der Strecke be⸗ fördert worden ſind. 1 f Hambrücken(Amt Bruchſal).(Ein folgenſchwe⸗ rer Streit.) Der ledige 35jfährige Emanuel Köhler d war wegen geringfügiger Urſache mit ſeinem Bruder in Streit geraten und erhielt von dieſem einen Schlag auf rden Kopf. An den erlittenen Verletzungen iſt Köhler nun n geſtorben. l 155 1 Freiburg.(Verurteilung wegen Gatten⸗ „ mordes.) Das hieſige Schwurgericht hat die Frau des n früheren Buchdruckereibeſitzers und Verlegers des„Ober⸗ 1. länder Boten“ in Lörrach Gutſch, die ihren Mann Ende 5, Oktober v. J. beim Mittageſſen durch drei Revolver⸗ d ſchüſſe getötet hatte, wegen Totſchlags zu zwer Jahren n Gefängnis unter Zubilligung mildernder Umſtände ver⸗ 1 uurmteilt. Es iſt erwieſen, daß die Frau viel unter dem bru⸗ 1 talen Weſen ihres Mannes zu leiden gehabt hat. Müllheim.(Eiſenbahndiebſtahl.) Auf der Fahrt von Baſel nach Müllheim wurden einem Fräulein, das eingeſchlafen war, aus einer Handtaſche 100 Schwei⸗ 5s Fer Franken geſtohlen. a 0 i 4 Konſtanz.(Verhaftete Opferſtockmarder.) Vor einigen Wochen waren im Konſtanzer Münſter und in der Stefanskirche zahlreiche Opferſtöcke erbrochen und e aausgeraubt worden. Im Münſter war dies etwa zwölf Mal der Fall. Der Polizei iſt es gelungen, einen 43⸗ n ährigen verheirateten Buchdruckergehilfen feſtzunehmen, tt der eingeſtand, an den Diebſtählen beteiligt zu ſein. Auch eine 22 jährige Fabrikarbeiterin, die verhaftet wurde, hat een Geſtändnis abgelegt. Die Polizei fahndet nach wei⸗ teren Tätern. i 1 Geſundheitspflege bei Kindern. . Die Geſundheit iſt ein köſtliches, wenn ſie verloren iſt, g unerſetzliches Gut. Glücklicherweiſe können wir ſelbſt er⸗ fpbheblich zur Erhaltung der Geſundheit beitragen. Das ge⸗ e. ſchieht am beſten, wenn wir damit ſchon ber den Kindern (anfangen. 5 i 2 Umfragen in der Schule ergeben häufig, daß eine unverhältnismäßig große Zahl der Kinder nicht gefrüh⸗ 5 verſtändlich. Aber die Gründe, die ſonſt meiſtens dafür i. angegeben werden, wie: ich hatte keine Zeit mehr; ich n habe keinen Appetit: ich kann morgens nichts eſſen, ſind 10 nicht ſtichhaltig. Um dem erſten Einwand zu begegnen, ſtehe die Mutter rechtzeitig mit dem Kinde zuſammen auf und frühſtücke mit ihm zuſammen, und es wird ſich dann auch wieder zeigen, daß der Appetit beim Eſſen kommt. Auch iſt es notwendig, die Kinder dazu anzuhalten, großen Pauſe verzehren und nicht gar erſt auf dem 1 Nachhauſewege. f 5 5 15 An Sauberkeit und Körperpflege ſollte ſich heute t jedermann gewöhnt haben. Aber auch hier bleibt häufig 5 noch viel zu wünſchen übrig. Man gewöhne die Kinder daran, daß ſie ſich die Hände waſchen, wenn ſie ſchmutzig ſind, und auch vor jeder Mahlzeit, da an unſauberen Händen haftende Keime oft Krankheitserreger werden nnen. Daß man frühmorgens beim Waſchen nicht nur Geſicht, Hals und Hände waſchen, ſondern womöglich den ganzen Körper mit lauwarmem oder kühlen Waſſer abreiben ſoll, findet erfreulicherweiſe immer mehr An⸗ ang und Nachahmung. 5 Wichtig für die Erhaltung der Geſundheit iſt au die Klebung. Bei Kindern wird in der kalten Jahres⸗ 91070 hier öfters des guten eher zuviel getan. Bei ärzt⸗ lichen Unterſuchungen in Schulen findet man nicht ſelten, daß Kinder eine ganze Anzahl von warmen Hüllen an⸗ haben, weil es draußen kalt iſt. Aber gerade dies ruft eim Verlaſſen von warmen Räumen leicht Erkältungen herhor. Man gewöhne daher die Kinder an frische Luft und laſſe ſie ſſch in der freien Zeit auf Spielplätzen tummeln. 5 8. Ein unentbehrliches Mittel, ſeine Geſundheit zu er⸗ alten und neue Kräfte zu ſammeln, iſt für jeden der Schlaf. Das gilt namentlich für Kinder; denn ſie brau⸗ en unbedingt in der ganzen Zeit ihrer Entwicklung ausreichende Menge Schlaf. Schulkinder ſollte man et Regel etwa bei Beſuchen oder Feſtlichkeiten, machen; en und Nene maßigleid ſd nicht nur für Gesendet ſondern auch für die Erziehung von 1 ſtüctt hat. Wenn das aus Mangel der Fall iſt, ſo iſt das daß ſie das zur Schule mitgenommene Frühſtück in der zeitig ins Bett ſchicken und auch keine Ausnahme von dagegen hartgekochte Eier„ordentli ſie ſchon im * — Offenburg.(Eine Warnung des Staatsan⸗ walt.) Zum Fall Bruchſaler gibt der Oberſtaatsanwalt zu einer Erklärung des Verteidigers Bruchſalers, des Rechtsanwaltes Dr. Edgar Rombach, folgendes bekannt: „Zu der Erklärung bemerke ich, daß, wie aus meiner Veröffentlichung deutlich hervorgeht, ſie nur eine Warnung für das Publikum ſein ſollte, um weiteres größeres Un⸗ heil zu verhüten, da infolge des Genuſſes des aus hie⸗ ſiger Gegend verſandten Methylalkohols(Methanol) be⸗ bereits eine 7 9 55 Anzahl von Perſonen geſtorben iſt. Im übrigen haben den gegenüber Bruchſaler beſtehen⸗ den, von der Strafverfolgungsbehörde ausgeſprochenen dringenden Verdacht der ſtrafbaren Verfehlung des Bruch⸗ ſaler bereits drei Gerichte beſtätigt, nämlich das Amts⸗ gericht und das Landgericht in Offenburg, ſowie das Oberlandesgericht Karlsruhe.“ 5 Ankervittſtadt b. Adelsheim.(Dienſtentlaſſung des Bürgermeiſters.) Der Bezirksrat Adelsheim hat in ſeiner letzten Sitzung gegen den hieſigen Bürger⸗ meiſter Gulden Dienſtentlaſſung ausgeſprochen. Aglaſterhauſen.(Verkehrsnot im Schwarz⸗ bachtal.) Im badiſchen Frankenland und im Kraichgar iſt es möglich, daß der Verkehrsnot abgeholfen wird, bei uns im kleinen Odenwald nicht. Verſchiedentlich las man in letzter Zeit von genehmigten Strecken, bet une hört man trotz der Gründung eines Komitees nichts. Schon über ein Jahr träumt man von einer Autoverbin⸗ dung der Bahnſtation Aglaſterhauſen mit dem Hinter⸗ land, doch der Traum wurde im Jahre 1925 keine Wirk⸗ lichkeit und wird es wahrſcheinlich auch 1926 nicht wer den. Es iſt deshalb mit Freuden zu begrüßen, daß ſich ein privater Autoverkehr zwiſchen Aglaſterhauſen und Neunkirchen und den umliegenden Ortſchaften entwickelt, ſodaß endlich ein kleiner Anfang gemacht iſt. Der Preis iſt mäßig und iſt zu erſchwingen. Gerade in jetziger Zei der ſchlechten Witterung iſt eine ſolche Fahrgelegenhei⸗ von ungeheurem Nutzen, denn man ſpart Zeit und Schuh⸗ werk und hat ſich nicht um die naſſen Kleider zu ſorgen. Aus Rah und Fern. Speyer.(An der Rheinbrücke ertrunken.) Beim Kanufahren im Rhein ertrank unterhalb der Speyerer Schiffbrücke auf badiſchem Gebiet ein gewiſſer Hermann Dietz aus Altlußheim. Er war ungefähr 28 Jahre alt. Die beiden Inſaſſen des ſchmalen Kanus waren mit den Brückenverhältniſſen nicht bekannt. Sie fuhren durch zwei Brückenjoche hindurch, die näher wie die an⸗ deren aneinander lagen und miteinander verkuppelt ſind. Dabei fuhren ſie an einem Joch an, ſodaß das Fahrzeug umſchlug. Der hintere Mann konnte ſich am umgeſchlagenen Fahrzeug feſthalten und gerettet werden, der andere aber wurde von der ſtarken Strömung fortgeriſſen. Wohl eil⸗ ten ihm zwei Mann von der Brückenbeſatzung in einem Nachen ſofort zu Hilfe, ſie erreichen ihn aber nicht mehr. Er ertrank einige Meter vor ihren Augen. Landau.(Der neue Ueberfall in der Süd⸗ pfalz.) Zu dem bereits kurz gemeldeten Ueberfall auf der Straße nach Langenberg, inmitten des Bienwaldes wird noch mitgeteilt: Der 19fährige Otto Müller und die 18⸗ jährige Anverwandte Mathilde Gutbrod von hier fuhren am Samstag vormittag gegen 9 Uhr mit dem Rad nach Waldhaus Langenberg⸗Kandel. Bei der Heilbachbrücke, einer durch bedeutende Straßenvertiefung durch Wald⸗ geſtrüpp und Jungkiefern für beabſichtigte Verbrechen gün⸗ ſtig gelagerten Stelle, paſſierten die beiden drei daſtehende Individuen, zwei große und einen kleineren. Der Junge fuhr dem Mädchen einige Schritte voraus. Plötzlich krachte ein Schuß; das Mädchen ſchrie laut auf und fiel vom Rade. Der junge beherzte Mann ſprang eilends dem Mädchen zu Hilfe und wandte ſich dann gegen die Räuber; die Strolche nahmen dann Reißaus. Das Mäd⸗ chen wurde, da die Kugel im Hinterkopf ſitzt, nach Karls⸗ ruhe überführt; ihr Zuſtand iſt ſehr ernſt. Friſche Eier. Die Zeit iſt wieder gekommen, wo die Hühner wieder fleißig Eier legen. Da iſt denn das Ei wieder ein Nah⸗ rungsmittel geworden, das wie auch zu anderen Jahres⸗ zeiten vielfach ſtark bevorzugt wird. Bald wird auch Oſtern da ſein, wo das buntbemalte Hühnerei als Oſterei eine be⸗ deutende Rolle ſpielt, ebenſo wie andere Oſtereier, die der Oſterhaſe legt. N Der Wert des Eies als Nahrungsmittel wird viel⸗ fach ſtark überſchätzt. Es beſteht bekanntlich in der Haupt⸗ ſache aus der weißen Kalkſchale, dem Eiweis und dem elben Eidotter. Eiweiß und Eidotter enthalten wohl Nährſtoffe in ſtark zuſammengedrängter Form, aber auch ſie beſtehen zu drei Vierteln aus Waſſer. Wenn man das berückſichtigt, ſo iſt bei den heutigen teueren Preiſen das Ei keineswegs ein ſo billiges Nahrungsmittel, und man erhält für das gleiche Geld eine unverhältnismäßig größere Menge, zum Beiſpiel an Brot, Milch und Fleiſch, 12 55 auch dieſe Nahrungsmittel ſehr hoch im Preiſe ehen. Sehr viel Wert legt man darauf, daß man mög⸗ lichſt fdiſche Eier,„Trinkeier“, erhält. Es gibt eine Reihe von Verfahren, wodurch man feſtſtellen will, ob die Eier wirklich friſch ſind. Ein ſehr beliebtes Mittel, friſche Eier von alten zu unterſcheiden iſt, daß man ſie in eine Koch⸗ ſalzlöſung legt, und je nachdem ſie ſchwimmen oder un⸗ tertauchen, das Alter der Eier beſtimmt. Darin ſchwim⸗ mende Eier ſollen verdorben ſein. Aber da ein Teil des in dem Ei enthaltenen Waſſers täglich durch die Schale verdunſtet und es daher leichter wird, muß es natür⸗ lich in der Flüſſigkeit ſchwimmen, ſtatt unterzugehen. Das iſt in der Regel ſchon nach acht Tagen der Fall. Des⸗ wegen aber braucht ein Ei noch keineswegs ſchlecht oder gar verdorben zu ſein; höchſtens könnte es an Geſchmack verloren haben, nicht aber an Nährwert. Selbſtverſtänd⸗ lich ſchwimmen auch faule Eier in einer Kochſalzlöſung. Auch die Prüfung der Eier auf ihre Durchſichtigkeit hin, wenn man ſie gegen das Licht hält, iſt kein ſichere Maßſtab für ihre Friſche. 1 Was die Zubereitungsform der Eier und ihre Be⸗ kömmlichkeit anlangt, ſo iſt man meiſtens der Auffaſ⸗ ſung, daß„pflaumenweich“ gekochte oder gar rohe Eier am leichteſten verdaulich ſind, und hart gekochte Eier nahezu unverdaulich ſind. Aber ſchon eine einfache Ueber⸗ legung zeigt, daß dieſe Auffaſſung irrig iſt, denn in rohem oder weichgekochtem Zuſtande ſtellt das Ei einen zähen leimklumpen dar, 1 Ge bache d kleine Angriffsfläche bietet. Zerkaut man Munde, ſo entſtehen viele kleine Krüm⸗ chen, die der Einwirkung der Verdauungsſäfte leichter N der den Verdauungsſäften nur eine ch und durchſpeichelt Auerbach.(Altertumsfunde.) grabungsarbeiten ſtieß man in der Grafenſtraße in einer Tiefe von etwa fünf Meter auf einen Mammutzahn, der in einer Länge von etwa 1,30 Meter freigelegt wurde. Es liegt die Vermutung nahe, daß man bet wei⸗ teren Ausgrabungsarbeiten den Schädel, evtl. ſogar das vollſtändige Mammutſkelett freilegen wird. Frankfurt a. M.(Der„Erzherzog“.) Die Heim⸗ ſtätte für Arbeitsloſe, der Rote Hamm, beherbergte ſeit mehreren Monaten einen eigenartigen Gaſt. Der junge Mann gad ſich als ein leibhaftiger Erzherzog aus dem Hauſe der Habsburger aus. Er wußte intereſſant zu plaudern und umgab ſich ſtets mit einem gewiſſen Nim⸗ bus. Mittlerweile gewann aber auch die Polizei In⸗ tereſſe an dem Oeſterreicher. Es liefen ſo allerhand An⸗ zeigen gegen Unbekannt ein, die ſich meiſtens mit Schwin⸗ deleien befaßten. Der Kreis um den Erzherzog zog ſich Bei Aus⸗ immer enger. So geſchah es, daß Kriminalbeamte den „Erzherzog“ aus dem traulichen Roten Hamm abholten und bis zur Feſtſtellung der gegen ihn erhobenen ſchwe⸗ ren Beſchuldigungen in das Anterſuchungsgefängnis ab⸗ führten. Der„Erzherzog“ wollte zwar ſcharf ren, als er dieſen unerwarteten Beſuch erhielt, führte ſogar eine ſehr ſcharfe Sprache gegen die Beamten, mußte ſich aber ſchließlich der„Uebermacht“, wie er ſagte, fügen. 9 Braunſchweig.(Eine ſchwere Bluttat.) Im Vorort Oelper fand man einen 60jährigen Landwirt und Viehhändler in ſeinem Hauſe erhängt vor, während ſeine 22jährige Tochter mit zertrümmertem Schädel tot im Bette lag. Es wird vermutet, daß der Landwirt ſeine Tochter ermordet hat. Ueber den Grund zur Tat iſt noch nichts bekannt. g Hannover.(Grauenvoller Luſtmord.) In der Nacht ermordete der Mechanikerlehrling Wilhelm Veſche ein Mädchen, das er von der Straße mit in die Wohnung ſeiner Eltern genommen hatte. Am anderen Morgen ent⸗ deckten die Eltern die fürchterlich zerſtückelte Leiche des Mädchens. Der junge Mann war mit dem Mädchen nachts in einen Streit geraten, anſcheinend über Geldſachen und hat dann ſeiner eigenen Ausſage nach dem im Bett liegenden Mädchen mit einem Hammer zwei oder drei Schläge über den Kopf verſetzt. Danach hat er mit einem kleinen Küchenmeſſer Bauch und Rücken des Mädchens auf⸗ geſchlitzt und verſucht, die einzelnen Glieder vom Körper abzutrennen. Dies gelang ihm aber nicht ganz, da das Meſſer zu klein beziehungsweiſe am Morgen ins Zimmer tretende Mutter bemerkte unter dem Tiſch einen mit einer Decke verhüllten Gegenſtand. Da ihr dies ſonderbar vorkam, zog ſie die Verhüllung fort und gewahrte die beſtialiſch zerſtückelte Leiche. Der von der Mutter herbeigerufene Vater brachte den Sohn deſſen Hände noch mit Blut befleckt waren und der ſi trotz ſeiner Tat wieder ins Bett gelegt hatte, ſelbſt zur Polizeiwache. Dort fand man bei der Leibesunterſuchung noch das der Ermordeten gehörige Damenhemd, das der Mörder angezogen hatte. 2. 222323 Vermiſchtes. 5 8 i Der Hubſchrauber. Man kann ihn auch Gyrorektor, kaum ein normaler Mitteleuropäer unter einer dieſer Be⸗ zeichnung irgend etwas vorzuſtellen. Es handelt ſich dabei 55 die Erfindung eines ſpaniſchen Ingenſeurs de la Cierva, er in langjähriger Arbeit und in ſtrengſter Abgeſchloſſen⸗ heit ein Flugzeug konſtruiert hat, das nicht nur theore⸗ tiſch, ſondern tatſächlich im Stande iſt,„aus dem Stand“ zu ſtarten und ſich gleichfalls ziemlich ſenkrecht wieder auf einen vorbezeichneten Platz herabzuſenken. Die Erfindung Ciervas iſt inſofern von hoher Bedeutung, als ſie koſt⸗ aufbegeh⸗ u ſtumpf war. Die Autogyro oder Heliokopter nennen— bislang weiß 65 ſpielige Anlagen unnötig macht und— im Prinzip— es ermöglicht, vom Dach eines Hauſes oder vom Deck eines Schiffes aus ohne Anlauf zu ſtarten und ohne Auslauf niederzugehen. Die Konſtruktion des Heliokopter iſt etwa die eines normalen Flugzeuges auf das oberhalb der Trag⸗ decks eine Art Windmühlenflügelſyſtem in horizontaler Ebene aufmontiert iſt. Zum Start werden dieſe Wind⸗ mühlenflügel, die in Wirklichkeit zwei gekreuzte Propeller ſind, durch einen ſpeziell für ihren Antrieb beſtimmten Motor in Bewegung geſetzt und heben das Flugzeug vom 8 N Platz weg— bei Windſtille ſenkrecht— in die Höhe. Zum lug ſelbſt tritt ein normaler Jugpropeller in Atkon. e la Ciervas Maſchine entſpricht zwar noch nicht den Anforderungen der Praxis, doch 1 das Problem als ge⸗ löſt anzuſehen. Er iſt ſoeben mit ſeiner Maſchine— die übrigens trotz aller Vorſicht ſchon mancherlei Nachahmer gefunden hat— von England aus auf der Heimreiſe nach Spanien. In England hat er vor Sachverſtändigen des Luftfahrtminiſteriums mehrere Flüge vorgeführt, a denen ihre übertrieben ſtrenge Geheimhaltung das größt Aufſehen erregte. Zur Zeit führt er den franzöſiſchen Lu ſachverſtändigen ſeine Maſchine vor und hat, obſchon e anfangs infolge verſumpften Geländes beim Niedergehen einen kleinen Bruch erlitt, relativ gute Erfolge erzielt. konnte er mehrfach bei windſtillem Wetter länger als eine Stunde in der Luft ſtill ſtehen und erhöhte ſeinen Landewinkel auf 83 Grad, alſo bis dicht an die Ver⸗ a tikale. a f Verſchwiegenes Heldentum. Ameritaniſche Blätter be⸗ richten, daß die Inſel Culion von einer Springflut ver⸗ nichtet ſei. Was iſt uns Europäern die Inſel Culion, von der wir nichts wiſſen, die kaum in den beſten Atlanten zu finden iſt. Sie liegt zweihundert Meilen ſüdweſtlich von Manila, am Rand der furchtbaren chineſiſchen See und iſt die Inſel der Ausſätzigen. Sie liegt da in der ruhigen, tiefblauen See. überaus ſchwer zugänglich, ſtets in ſtickig⸗ſchwüle tropiſche Nebelſchleier gehüllt 55 5 einmal im Monat wagt ſich das Regierungsboot aus Manila mit Medizin, Poſt und alten Zeitungen, ganz, ganz ſelten auch mit einem Gaſt an dieſe Inſel der Schrecken heran. Der Herr in dieſem Reich des Grauens iſt ein amerikaniſcher Arzt Dr. H. Windſor Wade, der in Newyork in der Fifth Avenue ein prachtvolles Palas beſitzt, deſſen Frau eine berühmte Schönheit der Newyor⸗ ker Geſellſchaft war und jetzt 23 Jahre alt iſt.— Sie beiden werden nie nach Amerika zurückkehren, denn ihr Leben gehört den 5000 Leprakranken und Ausſätzigen, die ohne ſie verloren wären. Nur ganz ſelten kommt ein alter Jeſuitengeneral von den Philippinen herüber oder ein mutiger Wiſſenſchaftler von irgendeiner europäiſchen Uni⸗ verſität, oder Studenten aus Kalkutta, Saigen oder To. kio. Dr. Wade iſt nicht der einzige dieſer ſtillen Helden, die ihr Leben in ſchweigender Pflichterfüllung den An⸗ aens. wo er ein Heim für 300 8 5 3 glücklichſten ihrer Mitmenſchen widmen. Als ſein Antipode faſt lebt der norwegiſche Arzt Dr. Pfei Sd gerk ran 5 auf einer Felſeninſel an der r N Levrakranke betreut. Geſtaltung. Lokales und Allgemeines. f Seckenheim, 24. Februar. zu erwartende Belebung des Güterhandelverkehrs nicht mein, dagegen ſpiegelten ſich die Folgen weiterer Betriebs⸗ einſchränkungen und ⸗ſtillegungen in einer rückläufigen Gü⸗ terverkehrsbewegung wieder. Infolge der Schwierigkeiten aim allgemeinen Wirtſchaftsleben blieben die Verkehrsein⸗ nahmen erheblich hinter den Erwartungen zurück. Neben einem nicht befriedigenden Erträgnis im Güterveehr er⸗ geben ſich insbeſondere im Perſonenverkehr größere Aus⸗ findet in einem würdigen Rahmen ſtatt. Auswanderer. Am heutigen Tage wird Herr Jakob Stein, Hildaſtraße ſeine Heimat verlaſſen um nach Amerika auszuwandern. Aus dieſem Anlaß hatte ſich der hieſige Sängerbund am geſtrigen Abend zu einer ſtimmungsvollen Abſchiedsfeier eingefunden. — Die Anmeldungen des Altanleihebeſitzes in Kriegs⸗ anleihe. Gegenüber den an der Börſe verbreiteten Ge⸗ rüchten, daß die Anmeldungen an Anleihe⸗Altbeſitz hinter den früheren Schätzungen weit zurückbleiben, verlautet von zuſtändiger Seite, daß nach den bisherigen Anmeldungen der Altbeſitzbetrag keinesfalls ſehr weſentlich hinter der Schätzung von 20 Milliarden zurückbleiben wird. kehrsbericht der 15 n 005 nuar trat in dieſem Jahre die in der Regel im Januar%%% 5 ee ee. f Fünf Perſonen in den Flammen umgekommen. Lum schauturnen der Freien Turnersch att E. U. Mit einem gründlich vorbereiteten umfangreichen Programm tritt die hieſige Freie Turnerſchaft am kommenden Sonntag abend ½8 Uhr vor die Oeffentlichkeit. Der Verein iſt eeifrigſt beſtrebt, ſeine Kräfte für die Jugendpflege und „Körperkultur einzuſetzen. Das Ergebnis dieſer Arbeit ekommt bei dieſem Schauturnen, das ein umfaſſendes fäll Bild aller Zweige moderner Körperkultur bietet, zum Ausdruck. Tanz⸗ und Schtittbewegungen mit kraftvollen körperſtählenden Uebungen, in Verbindung mit anmuts⸗ vollen gane ed Bewegungen zu einer abgetundeten Ge ſeberall iſt Wert gelegt auf ſinnvolle, zweckmäßige Ausdrucksformen. Straffheit und Exaktheit, o dieſe Ausdrucksformen ihrem Zweck nach nötig ſind, dagegen perſönliche Freiheit in den Bewegungen, wo perſönliches Geſtaltungs⸗ und Ausdrucksvermögen dies een Zum erſtenmale werden 2 Turnerinnen mit Tanzſtudien in ganz ungebundener Form und in freier 5 1656 Der Geſchichtsforſcher Geſtaltung Proben ihtes Könnens ablegen. Das Ganze Nuagang pes enenvaynverreyrs. Mach dem Ver⸗ t der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft im Ja⸗ fälle. J — Altbeſigzanmeldung noch am 1. Wtärz. Die bis zum 28. de M. laufende Anmeldefriſt der Papiermarkanleihen des Reiches und der Länder iſt bis zum 1. März verlän⸗ gert worden, da der 28. Februar auf einen Sonntag fällt. Eine weitere Friſtverlängerung kommt nicht in Frage. rn dens Gedenktage vom 25. Februar. 4634 Albrecht von Wallenstein in Eger ermordet. 1713 König Friedrich l. von Preußen geſtorben. 1848 Wilhelm II., ehemaliger König von Württemberg, in Stuttgart geboren. Karl Lamprecht in Jeſſen bei Wittenberg. i 1911 Der Maler Fritz von Ahde in München geſtorben. 1916 Die Deutſchen erobern Douaumont bei Verdun. 1918 Beſetzung von Reval durch die Deutſchen. Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarte vom 23. Februar. Die Temperatur ſtieg geſtern auf 12,2 Grad über Null. Heute morgen war es 2,9 Grad warm. d Vorausſichtliche Witterung: Am Donnerstag: Abbechſelnd heiter und wol⸗ kig, vorwiegend trocken, nachts und früh kühler, am Tage mild.— Am Freitag: Zunehmend bewölkt, aber noch ohne weſentliche Niederſchläge, nachts kühl, tagsüber mild. „Das Schloß Cheſhire in England wurde durch eine Feuers⸗ brunſt vollkommen eingeäſchert. Vier Angehörige des SHausperſonals und ein Lauer und fand ſeinen Verdacht beſtätigt. Da zog er ſeinen Revolver und feuerte auf ſeinen Nebenbuhler einen Decke eine Oeffnung in den Stall hatte. Auf eine An⸗ gereltern und der Sohn verhaftet und die Eingemauerte Kieine Chronik. ein Feuerwehrofftzier ſind in den Flammen umgekommen. Zahlreiche koſtbare Kunſtſchätze darunter Gemälde von van Dyck, Romney und Breughel fielen den Flammen zum Opfer; desgleichen die geſamte Bibliothek von mehreren taufend Büchern und wertvollen“ Manuſkripten. Der Schaden wird auf 250000 Pfund „Sterling geſchätzt. „Ai Die Tragödie des jungen Ehemannes. jungverheirateten Gutsverwalter Stephan Kozor in Virzſe (Iſchechoſlowakei) kam ſein junger Freund Johann Kopar Zu dem zu Beſuch. Dieſer näherte ſich der jungen Frau ſeines Freundes, was dieſer bemerkte. Er ſtellte ſich auf die Schuß ab. Die Kugel aber verfehlte ihr Ziel, prallte von einem Eiſenofen zurück, drang dem betrogenen Ehe⸗ mann ins linke Auge, ſo daß er ſogleich zufſammenbrach 15 ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte. a Lebendig eingemauert. In Vaſto(Italien) hatte vor drei Jahren ein Bauer ein Mädchen entführt und nach längerer Zeit die Zuſtimmung ſeiner Eltern zur Ehe erhalten. Als die Frau aber bald darauf erkrankte, zwangen die Schwiegereltern das Mädchen im Einverſtänd⸗ nis mit ihrem Sohne, zugunſten ihres Mannes ein Teſta⸗ ment zu machen. Darauf ſchloſſen ſie unter dem Vorwand einer Anſteckungsgefahr die junge Frau in eine Kammer ein, deren Türe vermauert wurde und die nur an der zeige der Eltern der Eingemauerten hin wurden die Schwie⸗ befreit. 9 Redaktion, Druck und Verlag; G. Zimmermann Ww, Inh. G. Härdle, S eckenheim a. N. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenhein Die Baumbeſitzer werden hierdurch bei Straf⸗ vermeiden aufgefordert, ihre Bäume, Sträucher uſw. von Raupenneſter zu reinigen und ſolche ſofort zu vernichten. Seckenheim, den 23. Februar 19286. a Der Bürgermeiſter: Flachs. Turnerbund Jabn öemonbelm 6. U. Turnplan: f 8 Dienstag u. Freitag: 6—7 Uhr Schüler. 8)⁰10 Uhr Turner u. Zöglinge. Donnerstag. 6—7 Uhr Schülerinnen 8—9 Uhr Turnerinnen. Freitag: 8— ½10 Uhr Männerturnen. Am 18. April findet unſer Frühjahrs⸗ ſchauturnen ſtatt. Wir bitten die hieſigen Vereine dieſen Tag gefl. weitmöglichſt für uns frei zu halten. f In Anbetracht unſeres Schauturnens wird um vollzähligen und pünktlichen Be⸗ ſuch der Turnſtunden gebeten. Der Turnrat. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Im Lager vorrätig: Kleeſamen: Luzerne und Rotklee. Runhkelſamen: Leutewitzer, Eckersdörfer und Kirſch's Ideal. Saathafer und Saatgerſte. 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Der Kreditverein besorgt alle im Bankfach vorkommenden Geschäfte, wie: An- und Verkauf von Wertpapieren. 5 wird erinnert. 1. Gewährung von Kredit in laufender Rechnung an Mitglieder. 2. Führung laufender Rechnungen ohne Kreditgewährung fü jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. Annahme von Spareinlagen mit höchster Verzinsung Diskontierung und Einzug von Wechseln. Umwechslung fremder Geldsorten, Beschaffung von Devisen. Zur monatlichen Zahlung der Goldmark- Geschäftsanteile Einladung. Zumslug bend 6 Uhr im Boroinahaus öffentliche Volks⸗Verſaunlung „Die IMilliardoen forderung er Pürſten und lie Rol des Dolſes.“ Redner: Dr. Hirschler-Hlann hein Einwohner Seckenheims, bekundet durch euren Beſuf eue: Intereſſe gegen die Fürſtenforderungen. Sozialdemohkr. Partei. Tagesordnung: f. EE e Eine Sendung echt Dunggabeln mit kurzem Stiel eingetroffen. Gg. Röser. 1 Der Vorstand. Sterbekaſſenperein Einigkeit, eczenheim. An unſere Mitglieder ergeht hiermit Einladung zur brllentlachen Haupt-berſammlung am Sonntag, den 28. d. M., nachm. 3 Ahr in die Wirtſchaft„Zum Engel“. Tagesordnung: . Geſchäftsbericht. „Rechenſchaftsbericht. Entlaſtung des Vorſtandes und Neu⸗ wahl desſelben. 4. Neuregelung der Beiträge und des Sterbegeldes. 5. Wünſche und Anträge. Anträge ſind ſchriftlich beim Vorſtand bis 26. ds. Mts. einzureichen. Zu dieſer Verſammlung erwartet einen zahlreichen Beſuch Der Vorſtand. Zumen auf iſt uu. leiht Derfrauenslache! Empfehle für die beginnende Saiſon fümlche Feld- u. 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