28. Jubrhang Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Goldmark, frei ins f Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Alluſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tag es · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439) Karlsruhe. ——-—-—t— NMNaeues in Kü 1 eues in Kürze. »Die Vorkonferenz hat am Sonntag in Genf ſtatt⸗ e Am Montag vormittag tritt der Völkerbundsrat zuſammen. Die Aufnahme Deutſchlands wird aller Vor⸗ ausſicht nach am Mittwoch erfolgen. Das neue Fürſtenabfindungskompromiß iſt dem Reichs⸗ A finanzminiſterium zur weiteren Ausarbeitung übergeben worden. Am Dienstag wird der Entwurf den Parteien in ſeiner neuen Faſſung vorgelegt werden. Eine endgültige Entſcheidung dürfte dieſe Woche bringen. — 1 Demaskierung 1 0 1„ Die diesmalige Völkerbundstagung iſt eine Sen⸗ ſation erſten Ranges, wie ſie die Seeſtadt noch nicht ge⸗ ſehen hat. Nicht nur in dem Aufgebot an führenden olitikern und in der nahezu unheimlichen Zahl der 3 Preſſeberichterſtatter, ſondern vor allem in dem plötzlichen Rücktritt des franzöfſiſchen Kabinetts iſt zu erkennen, daß es dieſes Mal um den Kampf um Sem oder Nichtſein des Völkerbundes gilt. Getreu dem Un⸗ geiſte von Verſailles war nämlich bisher der Völ⸗ erbund einzig und allein ein gegen Deutſchland und die im Kriege unterlegenen Staaten ge⸗ krichtetes Werkzeug der Sieger, deſſen Tenden⸗ * zen die wenigen ehrlichen ehemals neutralen Bundesmit⸗ glieder nicht die Spitze abbrechen konnten. Nun ſollte 1 as anders werden. Deutſchland, das nach dem Macht⸗ ſpruch von Verſailles nicht„würdig“ war, der Gemein⸗ ſchaft der Völker anzugehören, ſollte nun endlich den ihm gebührenden Sitz erhalten, womit äußerlich doku⸗ muentiert werden ſollte, daß ſich die ſeit Kriegsende be⸗ 1 triebene Willkürpolitik nicht für alle Zeiten ver⸗ ewigen läßt. Allein aus reiner Menſchenliebe heraus haben die bisherigen beſtimmenden Faktoren des Völ⸗ kerbundes ſich nicht zu dieſer Erkenntnis aufgeſchwungen, viel⸗ mehr waren es ſehr ſolgerichtige und reale Erwägungen, welche ſich aus der bisherigen Entwicklung der gegen⸗ beitigen Kräfteverhältniſſe der Völkerbundsſtaaten erga- en. Ob jedoch aus dieſen Ueberlegungen nicht auch Trug⸗ 1 ſchlüſſe hervorgingen, ließ ſich nicht von allem Anfang an muit Sicherheit beurteilen, jedenfalls aber wurde Deutſch⸗ land über Locarno nach Genf berufen um, von engli⸗ iſchem Lager aus geſehen, dieſem einen Bundesgenoſ⸗ en im Rate gegenüber dem unter franzöſiſcher Führung * ſtehenden lateiniſch⸗ſlawiſchen Block zu ſem, während bei 1 Ne cſkreich. alſo bei dem engliſchen Gegenſpieler, de Ueberzeugung Platz gegriffen hatte, daß durch die AZJaugehörigkeit Deutſchlands zum Völkerbund die Beſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages, der ja andererſeits wieder im Völkerbund eine ſeſte Veranterung gefunden batte, eine größere Sicherhert erfahren würden, in⸗ Ba durch das Einſtimmigkeitsprinzip bei den 1 eſchlüſſen des Völkerbundsrates durch die Stimme Frank⸗ 1 reichs jeder Angriff Deutſchlands gegen Verſailles nie- 1 ergeſchlagen werden könnte. f Daneben hat aber Frankreich auch die engliſche Ab⸗ . icht deutlich erkannt und ſein Beſtreben, durch ſeinen . rabanten Polen im Völkerbundsrat ein Gegenge⸗ 0 wicht gegen den engliſchen Einfluß zu bekom⸗ mumen, ſtellt dann einen Gegenzug dar, welcher die Stärkung 9 eines eigenen Einfluſſes bezwecken sollte. Der heftige fi iderſtand nun, welcher gegen dieſe insgeheim und offen⸗ ſichtlich unter der Zuſtimmung des engliſchen Außenmini⸗ fees betriebene Politik ſowohl in Deutſchland, als auch 1 15 neutralen Ausland. ſowie in England ſelbſt ausbrach, deckte dann mit einem Male die Gefahren auf, welche naicht nur hinſichtlich einer eventuellen Zurückziehung 1 5 deutſchen Zulaſſungsgeſuches, ſondern auch D sczüglich der weiteren Eziſtenz des Völker bun⸗ gdies ſelbſt im Anzug waren. So entſtand innerhalb des ölkerbundes jener Intereſſenkampf zwiſchen den eiden Mächtegruppen Frankreich und England, bei wel⸗ lam, Eh amberlains Politik ſich in Ein⸗ lang mit Briand zu bewegen ſchien, während ſich nur die öffentliche Meinung Englands gegen die fran⸗ Rach pomiſchen Gelüſte wandte, bis dann die britiſche d egierung im Unterhaus die Erklärung abgab, daß auf 50 Völkerbundstagung vorerſt nur das deutſche Zu⸗ aſſungsgeſuch erörtert werden würde. de, Damit begann nun die entſcheidende Phase der derzeitigen Völkerbundskriſe, indem nun⸗ mehr der franzöſiſche Außenminiſter Briand, der doch ſchinerhin der geheimen Zuſtimmung Chamberlains ſicher ſchien, eine neue Szene auf der Bühne der inter⸗ hationalen Politik aufziehen ließ: Briand, der in ſeinem bvaochenlangen Kampf mit der Kammer dieſer nach ſeinen „ lelcbiedenen Niederlagen anläßlich der Finanzdebatte er⸗ HKlärt hatte, daß er wegen dieſer Fragen nicht 1 ſteltü treten werde, benützt nun plötzlich die Zurück. alſlung der Zahlungsſteuer durch die franzöſiſche Kammer, flo. eine Frage von ganz untergeordneter Bedeu⸗ ung, doch dazu, um den Rücktritt ſeines Kabi⸗ betts zu beſchließen. Dieſer Rücktritt am Vorabend Sa wichtigen Völkerbundsſitzung enthüllt nun mit einem Ochlage das wahre Geſicht der franzöſiſchen ſt ölkerbundspolitik: Frankreich muß heute zum er⸗ en Male die für es betrübliche Erfahrung machen, daß Si Völkerbund nicht immer im rein franzöſiſchen inne entſcheidet, daß endlich auch einmal ein Tag Voinbrechen konnte, an welchem auch die anderen ölker zu Wort kommen mußten und dieſe Tatſache, welche gleichbedeutend iſt mit der Abſage des Völkerbun⸗ es gegenüber der Verstärkung des ſfranzöſiſchen Ein⸗ 7 4 0 1 1 fluſſes im Völkerbundsrat, iſt für den Leiter der franzö⸗ ſiſchen Politik derartig verſtimmend, daß er mit dem Scheitern ſeiner europäiſchen Politik ſein Amt unter einem nichtigen Vorwand in die Hände des Präſidenten der Republik zurückgibt. Damit tritt nun der Völkerbund in ſeine eigent⸗ liche Kriſis ein, denn durch das offenſichtliche Doku⸗ mentieren Briands, daß er, nachdem der Völkerbundsrat nicht den machtpolitiſchen Intereſſen Frankreichs als Vor⸗ ſpann dienen will, ſich von dieſem zurückzieht, bringt einen breiten Riß in den Völkerbund hinem, und spaltet dieſen in zwei große Heerlager. Nun ſtehen in Genf ſich zwei Mächtegruppen gegenüber, wobel es bezeichnend iſt, daß unter der Führung Eng⸗ lands ſich diejenigen Staaten verſammeln, welche wäh⸗ rend des Krieges neutral geblieben waren, während die nach Briands Rücktritt verwaiſte Gruppe all jene Mächte umfaßt, deren Tendenzen nur auf Machtpolitik eingeſtellt ſind und welche, da ſie ja— teilweiſe infolge ihrer künſtlichen Geburt nach dem Waffenſtillſtand— derartig große Minderheiten umfaſſen, daß ſie mit ihren Nachbarn nicht gut in Frieden leben können, in gewiſſem Sinn bei ihrem Exiſtenzkampf auch nur auf Machtpolitik eingeſtellt ſein müſſen. 8 Nun hat der Völkerbund fürs erſte die Probe aufs Exempel zu beſtehen, ob er, der bisher immer nur als Schrittmacher der franzöſiſchen Europa in⸗ tereſſen gedient hat— wobei England gegenüher der Ausgleich jewels in kolonialer Hinſicht gefunden wurde — nunmehr, nachdem durch den Eintritt Deutſchlands ein internationales Intereſſe geweckt werden ſoll, die Kraft aufbringt, welche nötig iſt, um unter Hintanſetzung der rein nationalen Politik, den eigentlichen Sinn des Völkerbundes ſich durchringen zu laſſen. Frank⸗ reich ſcheint ſich vorerſt bei der Mithilſe hierzu frei⸗ willig ausgeſchloſſen zu haben, immerhin aber kann man die nächſte Entwicklung noch nicht mit Beſtimmtheit vor⸗ ausſagen, ob es nicht doch unter moraliſch em Druck der Weltmeinung gezwungen ſein wird, unter dem caudiniſchen Joch zu gehen. 5 2 8 17 8 eee e er „ 1 Ankunſt in Genf. Das Programm der nächſten Tage. Reichskanzler Dr. Luther und Reichsaußenminiſter Dr. S treſemann ſind in Genf eingetroffen. Ungefähr gleichzeitig mit ihnen auch die Führer der übrigen Dele⸗ gationen. 8 f Die Dispoſitionen für die erſten Verhandlungstage ſind kurz folgende: Am Montag vormittag wird der Völker⸗ bundsrat— noch in Abweſenheit Deutſchlands— zuſam⸗ mentreten, um die Tagesordnung der erſten Sitzungen feſtzuſetzen. Nachmittags 3 Uhr findet ſodann die Eröff⸗ nungsſitzung des Völkerbundes ſtatt, auf deren Tages⸗ ordnung als erſter und alleiniger Punkt a das Aufnahmegeſuch Deutſchlands ſteht. Aller Vorausſicht nach wird ſich die Verſammlun darauf beſchränken, dieſes Geſuch an die erſte(auriſtiſche) und die ſechſte(politiſche) Kommiſſion zu überweiſen, die das Geſuch zu prüfen und der Vollverſammlung über das Ergebnis ihrer Prüfung Bericht zu erſtatten haben. Am Dienstag dürften dieſe beiden Kommiſſionen ihre Sitzungen abhalten, bei denen ein deutſcher Vertreter anweſend ſein wird, um auf die verſchiedenen formellen Fragen, die nach den Satzungen des Völkerbundes an jedes aufzunehmende Mitglied gerichtet werden müſſen, Antwort zu erteilen. Der Bericht der beiden Kommiſſionen wird ſodann beſchleu⸗ nigt der Völkerbundsverſammlung vorgelegt werden, ſo daß dieſe in ihrer Mittwochſitzung die Auf⸗ nahme Deutſchlands beſchließen wird. Sofort nach gefaßtem Beſchluß werden die deutſchen Vertreter, Reichskanzler Dr. Luther und Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, f feierlichſt in den Saal geleitet werden. Deutſchland wird, dem franzöſiſchen Alphabet entſprechend, ſeinen Sitz in einer der vorderſten Reihen zwiſchen Albanien und Auſtralien einnehmen. Die Aufnahmeſitzung dürfte vor kurzer Dauer ſein. Reichs⸗ kanzler Dr. Luther wird vorausſichtlich auf die Begrü⸗ ßungsanſprache des Vorſitzenden, des japaniſchen Delegier⸗ ten Iſhii, kurz antworten. Im Anſchluß an dieſe erſte Vollverſammlung, in der Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund erfolgt, wird der Völkerbundsrat zuſammentreten, um die Gewährung eines ſtändigen Sitzes im Rate an Deutſchland zu beſchließen. In dieſer Sitzung werden dann auch vorausſichtlich die Anträge der anderen Staaten, die die Einräumung eines ſtändigen Sitzes im Rate bean⸗ ſpruchen, geprüft werden; die Entſcheidung hierüber wird aber bereits vorher in den Beſprechungen der Delegations⸗ führer fallen, ſo daß dieſer erſten Ratsſitzung nurmehr formale Bedeutung zukommt. Wie dieſe Entſcheidung aus⸗ fallen wird, kann nicht mehr zweifelhaft ſein, nachdem Chamberlain in ſeiner bekannten Anterhausrede zugeben mußte, daß keine Entſcheidung getroffen werden könne, die den Eintritt Deutſchlands im letzten Augenblick noch hin⸗ fällig machen würde. Wie im einzelnen das Kompromiß ausfällt, ſteht noch dahin. Man dürfte ſich aber wohl darauf einigen, alle weiteren Anträge auf Einräumung eines ſtändigen Ratsſitzes einer beſonderen Kommiſſion zu überweiſen und die Entſcheidung bis zum Herbſt zu vertagen. 5 Die franzöſiſche Regierung zurückgetreten. 5 Boncourt als Vertreter Frankreichs. Paris, 6. März. Das Kabinett Briand hat heute vormittag demiſſioniert. Briand wird deshalb nicht als offi⸗ zieller Vertreter nach Genf reiſen, vielmehr wird die Wahrung der franzöſiſchen Intereſſen beim Völker⸗ bund in den Händen des ſtändigen Delegierten Paul Boncourt liegen, der dann im Völkerbundsrat und in der Völkerbundsverſammlung die Stimme Frankreichs abgeben wird. An dieſen offiziellen Verhandlungen . a wird ſich Briand nicht beteiligen, dagegen wird er der offiziöſen Vorbeſprechung beiwohnen. 198 2 Die innerpolitiſchen Rückwirkungen. Als Briand der Kammer drohte, daß er die franzöſiſche Nation bei der morgen beginnenden Genfer Konferenz nicht vertreten werde, falls die Kammer in der Frage des Za g lungsſtempels, der franzöſiſchen Form der Umſatzſteuer, 8 Standpunkt des Kabinetts nicht folgen werde, glaubte er wohl, daß er durch dieſen Appel dem patriotiſchen Geiſt der 500 Abgeordneten den Sieg über die Bedenken d Geldbeutels verſchaffen würde. Er hat ſich in dieſer An⸗ nahme geirrt. Die kleinliche Furcht vor den Auswirkung die eine neue Mehrbelaſtung mit Steuern im Lande gegen⸗ über den Parteien mit ſich führen würde, hat wieder ein⸗ mal, wie ſo häufig in der franzöſiſchen Finanzdebatte der letzten Monate den Sieg davongetragen. Briands Demiſ⸗ 15 die naturgemäß auf dieſe Abſtimmung erfolgen mußte, tſt bisher nicht angenommen und man kann die Bedenken verſtehen, die den franzöſiſchen Präſidenten der Republik Doumergue davon abhalten, dieſem e ee mverzüglich Folge zu leiſten, Bedenken, die nicht nur dar s entſtehen, daß Frankreich durch eine Miniſterkriſe in . f 8 HAend 5 Augenblick des deutſchen Eintritts in den Völkerbund ſich leicht dem Odium einer Sabotage der Genfer Konferenz ausſetzen kann, ſondern die ſicher nicht zuletzt auf die un⸗ heilbare verworrene Parteilage zurückgehen, die der Kampf zwiſchen Kammer und Senat in den letzten Wochen zutage gefördert hat und die eine Neubildung oder Ambildung des franzöſiſchen Kabinetts bei dem augenblick⸗ lichen Ziffernverhältnis in der Kammer überaus delikat, wenn nicht gar unmöglich macht.. Das von 1 an äußerſt ſchwache Lebenslicht des Linken⸗Kartells iſt durch die Haltung, die die Sozialiſten ſeit dem Zuſammenbruch des erſten Kabinetts Herriot ein⸗ genommen haben, endgültig erloſchen. Und die Gegenſätze, in die ſich die Parteien der franzöſiſchen Linken in den letzten Monaten vielfach grundlos oder aus perſönlichen Motiven hineinmanöveriert haben, läßt es heute ausge⸗ ſchloſſen erſcheinen, daß etwa das Auftreten Herriots als Kandidat für die Miniſterpräſidentſchaft wie mit einem Zauberſchlage den alten Kartellgedanken wieder zu jugend⸗ letzten Kabinettskriſen in Paris denkbar erſchien. Es i alſo begreiflich, daß man verſuchen wird, die an eine Märzmorgen ſo bee ausgebrochene Kriſe entweder 0 ewegung ſo beizulegen, daß Dou⸗ mit einer kühnen Hand 9. mergue des jetzigen Miniſterpräſidenten Demiſſionsgeſuch einfach nicht annimmt oder Briand mit der N23 f ee des Kabinetts betrauen wird, die ſich nötigenfalls in ganz kurzer Zeit vollziehen ließe. Aller⸗ dings muß es als mehr denn fraglich angeſehen werden, od der gewiegte Parteitaktiker, der bis heute an der. des franzöſiſchen Kabinetts ſtand, auch nur die geringſte Luſt zeigen wird, angeſichts des ungewöhnlichen Mangels an Verantwortungsfreudigkeit den er bei der jetzigen Kam⸗ mer kennen gelernt hat und angeſichts der Schwierigke licher Kraft erwecken könnte, ſo wie dies noch bei den unter den gegebenen Verhältniſſen eine Löſung der fran⸗ zöſiſchen Budgetfrage zu finden, erneut ſeine faſt 70 Jahre mit der Faulen An an zu beſchweren, ſtatt den heran rühling in gewohnter Weiſe auf dem Mittel⸗ i nahenden? meer in ſeiner Segeljacht beim Fiſchen zu verbringen. Es iſt im Augenblick nicht abzuſehen, wer Briand ab⸗ 0 8 löſen wird, und eine Mehrheit wird nun dann zu finden 5 ſein, wenn die ſchon häufig entſtandene improviſierte Mehr⸗ heit der Regierung übernimmt, die von der Mitte des Kar⸗ tells bis in die Mitte des nationalen Blocks reicht. Die Außenpolitik wird ſich grundſätzlich auch nach dieſer inneren Kriſe kaum jäh ändern können. feſteſter Regferungsvorſchlages —— warum iſt's zu Franzöſiſch ugoſlawwͤſche Allianz. Die Verhandlungen Nintſchitſch's mit Briand. Os London, 8. März. Nach dem Pariſer Berichterſtatter der„Times“ ſeien amtliche franzöſiſche Kreiſe über die zwiſchen Briand und Dem jugoſlawiſchen Außenminiſter Nintſchitſch gepflo⸗ genen Beſprechungen ſehr zurückhaltend, jedoch ſei anzu⸗ nehmen, daß Nintſchitſch die Möglichkeiten eines Paktes zwiſchen Frankreich und Jugoflawien erörterte. Bei dieſen Erörterungen habe es ſich um eine Ausdeh⸗ nung der Vereinbarung vom Januar 1924 gehandelt, die eine Folge der Regelung des Fiume ⸗Streits war. e verknüpften weiterhin enge Bande mit der leinen Entente die durch einen Pakt mit Jugoſlawien ge⸗ ſtärkt würden. Alle dieſe Länder hätten ein großes Inter⸗ eſſe, den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſch⸗ land zu verhindern. Wie der Berichterſtatter weiter her⸗ vorhebt, würde die franzöſiſche Regierung jederzeit eine Gelegenheit freudig ergreifen, um einen Dreimächtepakt zwiſchen Frankreich, Jugoſlawien und der Tſchechoflowakei als eine Garantie gegen die alldeutſchen Abſichten(1 2) ab⸗ kuſchließen. Keine Bindung der Parteien. Sie behalten ſich der Regierung gegenüber volle Hand⸗ i lungsfreiheit vor. des Berlin, 8. März. Ueber die Möglichkeiten einer engeren Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Regierungsparteien und Regie⸗ kung iſt in den letzten Tagen in parlamentariſchen Kreiſen viel geſprochen worden. So ſehr die Negierungsparteien das Beſtreben der Regierung begrüßen, ihre Arbeiten auf parlamentariſcher Grundlage durchzuführen, ſo ſehr lehnen ſie eine allzuſtarke Bindung ab Sie wollen ſich unter allen Umſtänden die Möglichkeit eigener Initiativentfaltung vorbehalten. Da ſich doch mit⸗ unter die Notwendigkeit herausſtellen könnte, daß ein Druck der Koalition auf die Regierung unerläßlich wäre. Das Beſoldungs⸗Sperrgeſetz. Verlängerung bis zur Auswirkung der Steuerreformpläne. d be Berlin, 8. März. In den Kreiſen der Wählerſchaft der Regierungspar⸗ teien hat ſich in der letzten Zeit eine ſtarke Strömung gegen die Verlängerung des Beamtenbeſoldungsſperr⸗ geſetzes bemerkbar gemacht. Mit der Zurückziehung des auf Verlängerung über den 1. April hinaus iſt die Frage in Regierungskreiſen je⸗ doch noch nicht entſchieden. Im Finanzminiſterium nimmt man an, daß eine Verlängerung bis zur Auswirkung der Steuerreformpläne in Frage kommen wird. Amerika drängt auf Abrüſtung. 125 Konferenz noch im Mai. bes Berlin, 8. März. Da die Einigung zwiſchen der ſchweizeriſchen und der ruſſiſchen Regierung trotz aller Vermittlungsver⸗ ſuche der franzöſiſchen Negierung noch nicht herbeigeführt werden konnte, haben die Erörterungen innerhalb der Di⸗ plomatie über die Abrüſtungsvorkonferenz vollkommen ge⸗ luht. Es ſind jetzt die Vertreter Amerikas in den europäiſchen Hauptſtädten, die auf ſchnelle Erörterung der Abrüſtungsfrage drängen. Die deutſche Regierung wird die amerikaniſchen Beſtrebungen nach Möglichkeit unter⸗ ſtützen und vielleicht bereits auf der jetzigen Völkerbunds⸗ tagung den Wunſch äußern, die Konferenz nicht ſpäter als bis zum Ma einzuberufen. Die Notwendigkeit der Teilnahme Rußlands wird von der deutſchen Regierung durchaus bejaht. Man wird alſo die Vermittlungsaktion der franzöſiſchen Regierung in dem ruſſiſch⸗ſchweizeriſchen Konflikt unterſtützen. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Völker⸗ bundskreiſe ſich entſchließen werden, die Verlegung des Ta⸗ gungsortes von Genf auf einen außerſchwei ze⸗ riſchen Ort vorzunehmen, um Rußland die Beteiligung 7 zu ermöglichen. * Aus dem In⸗ und Auslande. Das Kompromiß in der Fürſtenabfindung geſichert. Ueber die Einzelheiten des in der Fürſtenabfindungs⸗ frage erreichtenKompromiſſes erfährt man u. a., inbezug auf die Zuſammenſetzung des Sondergerich⸗ tes habe man ſich dahin geeinigt, daß die Hälfte der Rich⸗ ter Laienrichter ſeien müſſen, und ferner, daß in jedem Falle der Präſident des Reichsgerichtes den Vorſitz führen ſoll. Was die rückwirkende Kraft des vorgeſchla⸗ genen Geſetzes angehe, ſo werde ſie auf alle Fälle ausge⸗ dehnt, bei denen es bisher ſchon zur Teilauseinander⸗ ſetzungen mit einzelnen Mitgliedern der ehemals regieren⸗ den Häuſer gekommen iſt, ſo daß auch dieſe bereits ent⸗ 0 Fälle vor dem Sondergericht neu aufgerollt werden. Von beſonderer Wichtigkeit ſcheine der Teil des Geſetz⸗ entwurfes, der ſich auf die in öffentlicher Benutz⸗ ung befindlichen Beſitztümer der früheren Staatsoberhäupter bezieht; auf die Schlöſſer, Muſeen, The⸗ ater uſw. Dieſe Objekte werden nicht bei der Auseinander⸗ ſetzung in Rechnung geſtellt, ſondern fallen entſchädigungs⸗ los dem betreffenden Lande zu. Bei der Belaſſung von Privatbeſitz an die ehemaligen Fürſten definiere das Ge⸗ ſetz im übrigen als Privateigentum lediglich jenen Beſitz, der tatſächlich durch private Mittel— z. B. aus Er⸗ ſparniſſen der Zivilliſte, Erbanfall, private Schenkung— erworben wurde. In Kreiſen der Regierungsparteien hoffe man, daß es gelingen werde, die ſozialdemokratiſche Partei für eine Auseinanderſetzung in dieſer Form zu ge⸗ winnen. Das Kompromiß wird gegenwärtig im Re ichs⸗ juſtizminiſterium einer juriſtiſchen Ueberarbeitung unterzogen. Es ſoll Dienstag in der endgültigen Faſſung vorliegen und dann von denParteiführern noch einmal überprüft werden. Erſt danach erfolgt die abſchlie⸗ ßende Stellungnahme der Fraktionen. 5 Schärfere Kontrolle über die Erwerbsloſen⸗ unterſtützungen. f Berlin, 6. März. Wie verlautet, hat ſich das Reichsarbeitminiſterium an alle Länderregierungen ge⸗ wandt mit dem Erſuchen, cine ſtrengere Beaufſchligung über die Anterſtützungszahlungen an die Erwerbsloſen durchzuführen. Es ſoll den Ländern empfohlen werden, hierfür beſondere Kontrollorgane zu ſchaffen. Beſonders ſoll ſich die Kontrolle auf die ländlichen Bezirke er⸗ ſtrecken. Weiter ſoll das Rundſchreiben die Länderregie⸗ rungen darauf hinweiſen, daß bei der Entlohnung für Notſtandsarbeiten nicht die regulären Löhne, ſondern nur 60 Prozent derſelben zu zahlen ſind.— Dieſe Maßnahme, falls ſie in dieſer Form angeregt ſein ſollte, ſteht offen⸗ bar mit der Warnung des Reichskanzlers im Zuſammen⸗ hang, ſich bei dem Ausbau der Erwerbsloſenfürſorge vor Uebertreibungen zu hüten, die dem Geſundungs⸗ prozeß der deutſchen Wirtſchaft mehr nachteilig als vor⸗ teilhaft ſein müßten. a Die Vorgänge in Marokko. Paris, 6. März. Nach einer Havasmeldung aus Madrid haben die ſpaniſchen Truppen einen Vorſtoß gegen das Gebirge von Beni Hosmar unternommen. Mit Anterſtützung von Marine⸗ und Luftſtreitkräften er⸗ reichten zwei Abteilungen das vorgeſehene Ziel und ver⸗ ſchanzten ſich unter heftigem Feuer des Gegners in den Schützengräben. Die ſpaniſche Fremdenlegion ſoll 1 To⸗ ten und 5 Verwundete und die Eingeborenen⸗Truppen 3 Tote und 6 Verwundete verloren haben. Die Ereigniſſe in China. Paris, 6. März. Nach einer Meldung aus Schang⸗ hai ſollen die Nachrichten über die Kämpfe in der Provinz Honan und Tientſin erkennen laſſen. daß Wupeifu und Tſchangtſolin einen großen Sieg über die nationalen Truppen erfochten habe. 8 Das Ende des Beſoldungsſperrgeſetzes? Berlin, 6. März. Von den Landesregierungen voird. wie wir hören, allgemein die Erwartung geäußert, daß das Beſoldungsſperrgeſetz, das in den nächſten Wochen den Reichsrat beſchäftigen ſollte, von der Reichsregierung bis dahin zurückgezogen wird, zumal von einer Mehrheit der Länder im voraus erklärt worden iſt, daß ſie im Reichsrat gegen die Verlängerung des Beſoldungsſperr⸗ geſetzes ſtimmen würden. Eine offizielle Mitteilung der Reichsregierung, daß ſie auf eine Verlängerung des Geſetzes verzichte, liegt bis zum Augenblick noß nicht Dor. Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 68. Fortſetzung Die Lider ſanken ihr ſchwer über die Augen, deren tiefe Schatten den leidenden Ausdruck des lieben, holden Ge⸗ ſichts noch verſtärkten.„And dann werde ich ihm nahe ſein— ihm, von dem mich im Leben wie im Sterben lbögründe trennten—“ flüſterte ſie. Gwendoline ließ die Herzogin reden, weil ſie wußte, daß es ihr wohl tat und ein Bedürfnis war, ſich auszuſprechen und ſich in ihre Phantaſien einzuſpinnen. Maria Chriſtina konnte 5 gan in der Wirklichkeit nicht zurechtfinden; ihre empfind⸗ 0 ame Seele fühlte ſich von allem verletzt, und ſcheu zog ſie ſich in ſich ſelbſt zurück, ſich dabei immer mehr von dem Gatten, dem etwas derben, ſinnen⸗ und genußfrohen Manne, entfernend. fees . hatte dem Manne ihrer erſten, einzigen, roman⸗ tiſchen Liebe ein treues Andenken bewahrt, hatte ihm Altäre in ihrem Herzen errichtet und betrauerte ihn jetzt, als ſei mit ihm der Gatte geſtorben. 5„Ob er wohl noch meiner gedacht?“ hatte ſie oftmals 8 gefragt. „Wäre ſeine Liebe nicht ſo tief geweſen, Chriſta, er hätte dich nicht gemieden und wäre nicht ſo weit fort⸗ gegangen. Bernd Ivers war ein Mann, der ſein Herz nur einmal fortſchenkt— und dann ganz— für immer.“ „Wenn nur die Sehnſucht nicht wäre, die nie ver⸗ löſchende, nie geſtillte!— Kennſt du ſie, Gwendoline—“ „Ob ich ſie kenne! Ach, Chriſta——“ Wie ein Aufſchrei kam das von Gwendolines Lippen. Sie legte die Stirn auf die Lehne des Stuhles, in dem die Herzogin ruhte. „Ja, Chriſta, ich kenne die Sehnſucht, die nimmerruhende T aber ich darf mich ihr ja nicht hingeben.“ 8 ö „„Da faßte Maria Chriſtina nach Gwendolines beiden Händen,„Iſt's um deinen Axel?“ Gwendoline nickte ſtumm. „So ſage mir doch, Liebe, du biſt darüber ſo verſchwiegen u Ende mit Euch beiden—2“ Das ſchöne, blonde Mädchen wandte den Blick zur Seite, „Frage mich nicht. bitte.“ gut und treu! Doch die Herzogin ließ nicht nach. 8„„Chriſta, er hegte Mißtrauen gegen mich— und das iſt s, was ich am wenigſten vertragen kann, weil ich die Lüge haſſe— allerdings war der Schein gegen mich— er fragte und ich gab keine Antwort.“ „Du böſer Trotzkopf! Warum aber ſo ſtolz?“ „Er hätte mir auch ohne Erklärung glauben ſollen! Chriſta, er hatte mich mit Bernd Ivers geſehen, in München — und ſchon vorher in Kreuth, und Blanka Likowski auch, und ſie wird es geweſen ſein, die ihn argwöhniſch gemacht entgegnete ſie leiſe und ich konnte und durfte doch nichts erklären!“ 5 „Gwendoline—“ Die Herzogin legte Gwendolines Hände gegen ihre Augen.„Am mich, Gute, Stolze—“ flüſterte ſie erſchüttert,„um mich haſt du dir dein Glück zerſtört? Aber nein, das kann ich nicht zugeben, nein! Ein ſolches Opfer iſt mir zu groß.“ Sie nahm Gwendo⸗ lines Kopf zwiſchen ihre Hände und ſchaute tief in deren ſtolz leuchtende Blauaugen.„Ja, du biſt ohne Falſch, biſt iſt, ſoll gutgemacht werden!“ Nein, Chriſta, ich ſage nochmals: er hätte mir glauben müſſen, auch ohne große Erklärungen! Er wußte doch, daß ich ihn liebte! Genügte das nicht?—— Bitte, tue nichts, Chriſta! Ich bin fertig mit ihm. Ich bleibe bei 1 70 Aaange du mich brauchſt, und dann habe ich meine Sie ließ ſich nicht umſtimmen. Sie wurde beinahe heftig in ihrem Widerſpruch.—„Sein Mißtrauen würde ſtets trennend zwiſchen uns ſtehen, Chriſta! Gewiß, ich bin empfindlich, ich gebe es auch zu, durch die Verhältniſſe ſo geworden— darauf mußte er Rückſicht nehmen.“ Sie nahm ihre Arbeit wieder zur Hand, eine feine iriſche Spitzenhäkelei, eine Kunſt, worin ſie Meiſterin war — ſie hatte der Herzogin ſchon ein allgemein bewundertes Ueberkleid gehäkelt. Nach einer Weile brachte ein Diener die Vormittagspoſt. Ein Brief von Hanna Likowski und eine große Druckſache in Büttenpapier für Gwendoline. befanden ſich darunter. Die Druckſache trug Blankas Schriftzüge. N i „Eine Verlobungsanzeige-“ 4 N Nein, du Liebe, was durch mich verſchuldet Neviſion der Eiſenbahner. 5 Berlin, 6. März. Das Urteil des Berliner Land⸗ gerichts, das die Abweisung der Eiſenbahner gegen die Durchführung des verbindlich erklärten Schiedsſpruches enthält, hat die Verbandsleitung überraſcht. Wie aus Kreiſen des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes mitgeteilt wird, werden beruhigen, ſondern Reviſion einlegen. Die Lage in Syrien.— Paris, 6. März. Wie aus Kairo gemeldet wird, wurde die franzöſiſche Abteilung Meſſial in der Nähe von Ardina bei Damaskus angegriffen. Der Gegner wurde ſchließlich unter Zurücklaſſung von 58 Toten zurückge⸗ ſchlagen. g Stephens Nachfolger Naults? „Verlin, 8. März. Nach einer Londoner Funkmeldung loll durch ein Vorabkommen die Saarfrage eine Regelung dahingehend erfahren haben, daß Rault ſein Amt als Präſident der Saarregie ungskommiſſion niederlegt und das bisherige Mitglied Stephens den Vorſitz übernimmt. 150 Feng Oberbefehlshaber in Peking. eking, 6. März. General Feng iſt durch ein D zum Befriedungskommiſſar für die e Dach Honan und Hupeh ernannt worden und hat damit of⸗ fiziell den Oberbefehl über die gegen die verbündeten Truppen der Marſchälle Wupei undeten pfenden Streitkräfte Ep und Tſchangſolin käm⸗ Marinefragen im Reichstag. 5 In zweiter Leſung angenommen. de Berlin, 6. März. Der Reichstag wandte ſich am Sonnabend der zweiten e Beratung des Marineetats zu, bei dem bekanntlich der Ausſchuß ſehr erhebliche Ab⸗ ſtriche vorgenommen hat. Von den Sozialdemokraten lag ein Antrag vor, ſämt⸗ liche Forderungen für Schiffsneubauten zu ſtreichen. Der Sozialdemokrat Kuhnt glaubte dieſen An⸗ trag damit begründen zu können, daß ſo koſtſpielige Neu⸗ bauten unverantwortlich ſeien in einer Zeit, in denen Mil⸗ lionen Menſchen hungerten. Er brachte zahlreiche Be⸗ ſchwerden vor, in denen angeblich republikaniſche Mann⸗ ſchaften wegen ihrer Geſinnung ſchlecht behandelt ſeien. Ihm gegenüber wies der Deutſchnationale Trevi⸗ ranus darauf hin, daß die Neubauten 18 000 Arbeitern Erwerbsmöglichkeiten gäben. Die Angriffe gegen die Ma⸗ rineoffiziere wies der Redner mit Nachdruck zurück. Auch der Volksparteiler Brüninghaus betonte, daß von den 54 Millionen, die die Neubauten erforderten nicht weniger als 43 Millionen auf die Arbeitslöhne entfielen. Das ſollten auch die Sozialdemokraten berückſichtigen, die ſich ſo gern als größte Arbeiterpartei, Auch die Kriegsflotte Rußlands werde in letzter Zeit weſentlich vergrößert und verfüge über mehr als 35 000 Mann. Man dürfe auch das Auftreten der Kriegsſchiffe im Ausland in ſeiner Wirkung nicht unterſchätzen. Nach dieſen beiden Marineſachverſtändigen kam der Kommuniſt Creutzburg zu Wort, der den Marineetat ablehnte, weil die Flotte ein Inſtrument gegen die Ar⸗ beiterklaſſe und gegen Sowjet⸗Rußland ſei. ö Der Völkiſche Graf Reventlow erging ſich dann in Ausführungen über Locarno und den Reichsaußenminiſter. Reichswehrminiſter Dr. Geßler wandte ſich gegen die Ausführungen des Abg. Creutzburg und betonte, daß die Regierung ſeit Jahren eine abſolut friedliche Politik be⸗ treibe, daß ſie ſich aber für verpflichtet halte, alles zu tun, um zu verhindern, daß Deutſchland Kriegsſchauplatz oder Etappe für feindliche Heere werde. Darum ſei auch der Kampf in Locarno gegangen, ein ſo entwaffnetes Land nicht in den Kampf der großen imperialiſtiſchen Mächte hineinziehen zu laſſen. Geßler wandte ſich dann ſcharf gegen links und betonte, daß Wehrmacht und Arbeiterſchaft zuſammengehörten. Nachdem der Etat angenommen war, gab es dann noch eine kurze Auseinanderſetzung bei der Beratung eines kommuniſtiſchen Antrages, durch den die Regierung erſucht wird, gegen die Sabotage bei der Durchführung des Volksbegehrens Stellung zu nehmen. Reichsinnenminiſter Dr. Külz ſagte zu, daß die Re⸗ gierung alles tue und tun werde, um der Verfaſſung Gel⸗ 1 zu verſchaffen und jede wirkliche Sabotage zu ver⸗ indern. Ereignis gleich mit Sekt begießen, obwohl er bei Tiſch ſchon genügend getrunken— und die Verlobungsfeier dehnte ſich bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden aus! Jetzt hältſt Du mich gewiß für boshaft und für neidiſch — aber das bin ich nicht— von Herzen wünſche ich beiden alles Gute—— ſich die Verbände mit dem Urteil nicht FB r er ‚ ß c Nr die allmählich ſchleim . 5 g 9 ig. laß zselblichreitrig wird.— Nach urteilen. borhandenen Entzündungserreger vermögen Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Vorſicht bei Schlafmitteln.) Ein vierjähriger Knabe nahm unbemerkt für Erwachſene beſtimmte Schlaftabletten ein die er im Schlafzimmer ſeiner Eltern fand. Beim Abendeſſen fiel das Kind vom Stuhl. Man verbrachte es ins Krankenhaus, wo es ſchwer krank darniederliegt. Doch ſoll Lebensgefahr nicht mehr beſtehen. Mannheim.(Ein Prozeß der Garantie⸗ zeichner des Nationaltheaters.) Auf einen Aufruf an die Einwohnerſchaft, durch Garantiezeichnungen den Betrieb des Theaters für das Spieljahr 1924/½5 ſicherzuſtellen, hatte ſich im Jahre 1923 eine ganze Reihe von Bürgern gemeldet. Als das Spieljahr wiederum mit einem hohen Defizit abſchloß, wurde vom Intendanten des Theaters an die Garantiezeichner die Aufforderung zur Zahlung der Garantieſumme(120 000 Mark) ge⸗ richtet. Da eine Reihe von Garantiezeichnern die Zah⸗ lung verweigerte, hatte die Stadtgemeinde Klage einge⸗ reicht. Die Verhandlungen fanden jetzt vor dem hieſigen Landgericht ſtatt. Nachdem die Rechtsanwälte der bei⸗ den Parteien in längeren Ausführungen ihren Stand⸗ punkt vertreten hatten, wurde die Urteilsverkündung auf den 19. März angeſetzt. 5 5 Mannheim. Durch die Hochſpannung getö⸗ tet.) Der beim Badenwerk angeſtellte 24 jährige Hilfs⸗ monteur Karl Böger aus Karlsruhe⸗Grünwinkel war mit zwei weiteren Kollegen beſchäftigt, die Iſolierung zu prü⸗ fen. Er ſtieg mit einer 4 Meter langen Stange aus ge⸗ preßtem Papier auf einen Leitungsmaſt. Infolge des ſtarken Windes kam er dabet mit der Gabelung der Hoch⸗ ſpannung in Berührung. Der ſtarke Strom tötete ihn ſofort. Er konnte erſt nach Ausſchaltung des Stromes von der Leitung entfernt werden. Der Körper wies ſchwere Brandwunden auf.. Freiburg.(Das Skelett auf dem Rathaus⸗ lpeicher.) Dieſer Tage wurde auf dem Speicher des Rathauſes ein Skelett gefunden, das ſich zwischen Akten⸗ bündeln befand. Es hat ſich bisher noch nicht ſeſtſtellen laſſen, wie dieſes Skelett dorthin gekommen iſt und ob es ſich um ein Verbrechen handelt. 1 Schutterwald.(Vor dem Ertrinken geret⸗ tet.) Hier fiel das fünfjährige Kind des Friſeurs Kümer⸗ lin in den Feuerweiher. Durch die Hilferufe des Kindes wurde der 19 Jahre alte Franz Schley aufmerkſam, dem 5 gelang, das Kind vor dem Tode des Ertrinkens zu retten. Friedrichsfeld.(Aus dem Zuge geſtürzt.) Auf dem hieſigen Bahnhof ſprang der Arbeiter Hilbert aus Malchenberg aus einem in Fahrt befindlichen Perſonen⸗ zug und geriet dabet zu Fall. Der Verunglückte erlitt ſchwere Quetſchungen. b Pforzheim.(Ihren Verletzungen erlegen. Die 55 einen Revolverſchuß von ihrem Mieter ſchwer an der Lunge verletzte Frau Augenſtein iſt ihren Ver⸗ letzungen erlegen. Der Täter befindet ſich in Haft. Anlaß zu der Tat waren Mietſtreitigkeiten, wie bekanntlich letzt⸗ f hin gemeldet wurde. 5. Freiburg.(Ein Schwindler.) Mit Bewährungs⸗ friſt für einen Teil der Strafe aus dem Gefängnis ent⸗ laſſen ging der 25 jährige Elektrotechniter Wilhelm Künſtle von hier ſofort wieder ſeiner Lieblingsbeſchäftigung, dem Schwindel, nach. Er prellte eine ſtattliche Anzahl Leute, die er meiſtens in einem Krankenhaus kennen gelernt hatte, in ihrem Wohnort um manchmal nicht allzukleine Geldbeträge. Entweder ließ er ſich ein Darlehen geben oder er versprach, elektriſche Inneneinrichtungen auszu⸗ führen, dazu bedürfe er aber Geld zum Ankauf von Material. Seine betrügeriſche Rundreiſe führte ihn nach Antermünſtertal, auf die Neſſellache, nach Mundingen, Neuſtadt, Villingen, Nordrach und Offenburg. Bange wurde es einem Freiburger Arzt um ſein Motorrad, das er dem Künſtle zur Reparatur anvertraute. Der Beſitzer erhielt das Rad erſt wieder zurück, nachdem Künſtle damit eine achttägige Vergnügungsfahrt hinter ſich hatte. Alles zuſammengerechnet erhält der Angeklagte wegen Betrugs und Unterſchlagung ein Jahr Gefängnis. Singen.(Aufgeklärterx Diebſtahl.) Eine Reihe von Verhaftungen wurde in den letzten Tagen hier und in Tuttlingen vorgenommen. Es handelt ſich um emen im Jahre 1921 ausgeführten größeren Diebſtahl im Zentralhozel in Singen, wobei den Tälern eine Reihe don Stoffballen in größerem Werte in die Hände fielen. an ſcheint nun ſämtliche Täter in dieſer ſo lange unge⸗ geklärt gebliebenen Diebſtahlsaffäre gefaßt zu haben. Vom Schnupfen. Eine volkstümliche Redensart lautet:„Wenn ein Mann einen Schnupfen bekommt, dann macht er davon mehr Aufhebens wie eine Frau, die ein Kind zur Welt bringt.“— Wenn auch wohl jeder Arzt die Beobach⸗ kung gemacht hat, daß das„ſtarke“ Geſchlecht viel weh⸗ eidiger als das„zarte“ iſt, ſo wird man doch zugeben müſſen, daß dermeiſt nicht allzu ernſt zu nehmende Schnu⸗ nen Formen annehmen kann, die den Befallenen abſcheu⸗ ich quälen. Wer ſich über die Tücken eines Schnupfens unterrich⸗ den will, der leſe nur Th. Viſchers Buch:„Auch einer“, und er wird milder über den klagenden Schnupfenträger ſchle Faſt immer iſt die Entzündung der Naſen⸗ Hleimhaut auf eine Erkältung(plötzliche Abkühlung, Ste⸗ n im Zug, naſſe Füße und dergleichen) zurückzuführen. ie auf der Schleimhaut der Naſe und des e ſtets ann in⸗ alte der Erkältung Erſcheinungen(Schwellung, Rötung, beglignenm gen) hervorrufen, die wir als„Katarrh“ i nen. Sicherlich iſt der Schnupfen auch durch Anhuſten oder a Kuſſen Erkrankter auf Geunde übertragbar. Er ſetzt mit ßenbbeln und Jucken in der Naſe und mit heftigem Nie⸗ Kn ein, da meiſt auch der Rachen mitbefallen iſt mit 5 Schaben im Hals. Bald wird der Kopf benommen, die chleimhäute der Naſe ſchwellen an und hindern die Fuftpaſſage, die Naſe verſtopft ſich, der Kranke muß durch en Mund atmen, ſo daß die Mundſchleimhäute trocken merden. Der Tränenabfluß ist gehemmt; die Augen ver⸗ Rollen und köten ſich Gleichzeitig ſondert ſich aus der aſe eine helle Flüſſigkeit zuerſt ſpärlich, dann ſtärker ab, zähflüſſig und ſchließlich grün⸗ — Vielfach ist auch zu Beginn das Allgemeinbefinden geſtört. Es beſtebt eee Mlalttabeil den 33jährige Zahntechniker Aus Nah und Fern. Ludwigshafen. Die Handelskammer Lud⸗ wigshafen zur Rheinbrückenfrage.) Die Han⸗ delskammer Ludwigshafen, die ſich mit einer großen Reihe von aktuellen Wirtſchaftsfragen befaßte, ſo mit dem Ent⸗ wurf eines Reichsgeſetzes über Steuermilderungen, die Senkung der bayeriſchen Landesſteuern, dem vorliegen⸗ den Entwurf eines Geſetzes bezüglich der Gerichtskoſten und Anwaltsgebühren, beſchäftigte ſich auch mit der Rhein⸗ brückenfrage. Nach einem Referat des Geheimen Kom⸗ merzienrats Ludowict und reger Debatte kam eine von Geheimrat Kopp⸗Pirmaſens eingebrachte Entſchließung zur Annahme folgenden Inhalts:„So viele feſte Brücken über den Rhein geſchlagen werden, ſo viele ſeſte Bänder perſtärken den unlöslichen Zuſammenhang des wirtſchaft⸗ lichen, kulturellen und politiſchen Lebens der pfälziſchen Heimatprovinz mit dem rechtsrheiniſchen Geſamtdeutſch⸗ land. Die Kammer tritt deshalb aus wirtſchaftlichen und nationalen Gründen für alle vorliegenden Brücken⸗ bauprojekte ein.“ Neuſtadt a. d. O.(Brennendes Auto.) In der Nacht wurde von Automobiliſten ein brennendes Auto auf der Landſtraße Neuſtadt— Edenkoben angetroffen. Das Auto, ein Citroen⸗Vierſitzer mit dem Kennzeichen D II 850, war in den Straßengraben gefahren worden; der Wagen wurde wahrſcheinlich von den Inſaſſen wegen Exploſionsgefahr des Benzintanks verlaſſen und brennend ſtehen gelaſſen. . Meuſtadt a. d. H.(Skelettfunde.) Zwei menſch⸗ liche Skelette wurden in der Talſtraße bei Fundament⸗ arbeiten gefunden. Der eine Schädel hat in der Stirn⸗ wand ein rundes Loch, das auf einen Kugelſchuß ſchlie⸗ den läßt. Anſcheinend ſind es Opfer eines Geſechtes aus er Zeit um 1800. „ Birkenau.(Unglücks fall.) Ein ſchweres Unglück ereignete ſich in dem Steinbruch„Porphyrwerk Wein⸗ heim“; Von der Felswand löſte ſich Steingeröll los und traf einen hieſigen Arbeiter ſo ſchwer, daß er außer chwe⸗ ren Kopfwunden einen Armbruch und einen Schlüſſel⸗ beinbruch erlitt. Per Tragbahre wurde der Verunglückte in ſeine Wohnung gebracht, wo alsbald ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen wurde. Michelftadt. Billiges Holz.) Das heſſiſche Forſt⸗ amt Michelſtadt hielt in Bullau eine Verſteigerung ab, bei der Brennholz aus den dort befindlichen Staatswal⸗ dungen zum Ausgebot kam. Dabei wurden faſt durchweg für ein Raummeter Weckmuthskiefern⸗Knuppelreiſig nur zwei Mark geboten. Die Arſache für dieſen geringen Preis dürfte wohl darin zu f i entfernten Gegend, in der es ſitzt, nur ſehr ſchlecht ab⸗ gefahren werden kann. 5 Schopfheim.(Folgen der Inflatton.) Oer 56 Jahre alte ledige Landwirt Ernſt Bühler von hier 355 ſich im Walde erhängt. Bühler hat im Laufe der nflation ſein ganzes Vermögen verloren. Solingen.(Verriegelte Schlafwagenab⸗ teile.) Die wiederholten Ueberfälle auf Schlafwagen⸗ reiſende haben die Solinger Induſtrie⸗ und Handels⸗ ßammer veranlaßt, bei der Reichsbahnhauptverwaltung die Anbringung von Sicherheitsketten innerhalb der Schlaf⸗ wagenabteile anzuregen. Das Eiſenbahnzentralamt hat der Kammer nunmehr mitgeteilt, daß es beabſichtige, die Türen der Schlafwagenabteile mit einem Sicherheitsſchloß ausrüſten zu laſſen, das vom Abteil aus durch die Rei⸗ enden zu verriegeln iſt und vom Seitengang nur durch den Schlafwagenwärter mit beſonderem Bartſchlüſſel geöffnet werden kann. Die Schlöſſer ſollen derartig ausgerüſtet wer⸗ den, daß der Schlüſſel ſtets nur für die Schlöſſer ei nes Wagens paßt, nicht auch für die des Nachbarwagens. Weimar.. Mordverſuch.) Der Hugo Rumpf aus Erfurt wurde vom Erfurter Schwurgericht wegen zweifachen Mordver⸗ ſuchs zu fünfzehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren hrperluſt verurteilt. Rumpf war engeklagt, im Jahre 1914 ſeine Schweſter Hedwig, im Jahre 1916 ein unehe⸗ liches Kind und im Jahre 1922 ſeinen Bruder Max mit Arſenik vergiftet zu haben. Ferner ſoll Rumpf im Jahre 1923 verſucht haben, ſeine Mutter und ſeinen Bruder Willi durch einen mit Arſenik vergifteten Kuchen zu ermorden. In der Arteilsbegründung wird hervorgehoben, daß Rumpf des vollendeten dreifachen Giftmordes an Bruder, Töchterchen und Schweſter wegen Mangels an Beweiſen nicht ſchuldig geſprochen werden konnte, dagegen wurde der Angeklagte des zweifachen Mordverſuchs an Mutter und Bruder ſchuldig geſprochen. Denken fällt ſchwerer, allgemeine Anluſt greift Platz, unter Amſtänden treten auch leichte Tempergturerhöhun⸗ gen auf. Alles Erſcheinungen, die aber meiſt ſchon nach 24 bis 48 Stunden zurückgehen. Nichtsdeſtoweniger kön⸗ nen dieſe Allgemeinſtörungen den Schnupfkranken zwin⸗ gen, das Bett für ein bis zwei Tage zu huͤten. Da nicht allzu ſelten, beſonders bei Kindern, auch das Ohr in Mitleidenſchaft gezogen wird und die Gefahr der Mittel⸗ ohreiterung beſteht, ſo iſt ſorgfältig auf Schmerzen in die⸗ ſer Gegend zu achten und rechtzeitig der Arzt zu Rate zu ziehen. Heftige Schmerzen über den Augen und in der Oberkiefergegend deuten auf eine Komplikation in⸗ folge Erkrankung der Stirn⸗ beziehungsweiſe Kiefer⸗ höhle hin und dürfen nicht vernachläſſigt werden. Auch auf die mittleren und unteren Luftwege Bronchien, Lunge) kann der Schnupfen übergreifen und verliert dann ebenſo wie bei dem Ergriffenſein der Na⸗ ſennebenhöhlen und des Mittelohrs ſeinen harmloſen Cha⸗ rakter und erfordert baldiges ärztliches Eingreifen. Auch iſt es nicht unwichtig zu wiſſen, daß der Schnupfen ein Anfangszeichen einer Infektionskrankheit, wie von Grippe oder Maſern, ſein kann. g Ein durchaus ſicheres Mittel, um einen Schnupfen ſchon im Beginn zu erſticken, beſitzen wir nicht. Am beſten ſcheinen Schwitzprozeduren zu wirken, die man unter Zu⸗ hilfenahme von Fliedertee, heißer Zitronenlimonade,(am zweckmäßiaſten nach vorausgegangenem heißen Bad), im Bett vornehmen läßt. Die dem Alkohol in konzentrierter Form(heißer Grog) nachgerühmte beſonders gute Wir⸗ kung iſt keineswegs einwandfrei feſtgeſtellt. Aſpirin und Pyramidon in kleinen Doſen können als ſchweißtreibende Mittel gegeben werden, zumal ſie auch den Kopfſchmerz und die Benommenheit lindern. Gegen den Schnupfen ſelbſt helfen vielfach Socojodol und ähnliche Pulver. Zur Verhütung des Schnupfens iſt es wichtig, vlötzliche Ab⸗ kühlung und Durchnäſſung zu vermeiden und nicht in allzu nahe Berührung mit Schnupfenkranken zu kommen. Außer⸗ ordentlich günſtig wirkt planmäßig betriebene Abhärtung der Haut. 275 a N uchen ſein, daß das Holz aus der (Luftröhre, erzabbau gefördert werden. Hamburg.(Auf dem Geleis eingeſchlafen und überfahren.) Der 45jährige Hafenarbeiter Os⸗ kar Kindermann aus Hopendieck iſt von einem Kleinbahn⸗ 8 überfahren worden. Kurz nach dem Paſſieren des uges Verunglückte muß ſich ſinnlos betrunken auf dem Bahn⸗ körper zum Schlafen niedergelegt haben. Das Zugperfo⸗ nal hat von dem Vorfall nicht das Geringſte bemerkt. Der auf ſo furchtbare Weiſe ums Leben Gekommene hinterläßt eine Frau und neun Kinder. Garching.(Furchbar verbrannt.) In der Kar⸗ bidfabrit Hart fiel eine glühende Kohle in den Karbid⸗ keſſel. Durch die aufſpritzenden Karbidmaſſen wurde der Arbeiter Matthias Kirner am ganzen Körper furchbar verbrannt, ſo daß er im Krankenhauſe ſtarb. Ein anderer Arbeiter konnte noch rechtzeitig wegſpringen, ſo daß er mit leichteren Brandwunden durch Karbidſpritzer davon⸗ kam. s Wirtſchafts⸗Nüͤckblick. Die Ausſichten unter denen der neue Monat begann. ſind im großen und ganzen nicht trübe zu nennen, die wirkliche Lage aber läßt noch immer zu wünſchen übrig. Zwar melden die einzelnen Produktionszweige über das Geſchäft in der letzten Zeit außerordentlich verſchieden, und es hat den Anſchein, als ob gerade in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie wenigſtens teilweiſe eine ganz leichte Beſſerung eingeſetzt hat, die zweifellos durch die Reichs⸗ bahnaufträge in der nächſten Zeit beträchtliche Fortſchritte machen wird. In den Berichten der Landesarbeitsämter für die Monatswende hat ſich dies jedoch noch nicht aus⸗ gewirkt; vielmehr berichten die einzelnen Bezirke über⸗ wiegend weitere Verſchlechterungen, namentlich aus der N Metallinduſtrie und dem Bergbau, während die Anfor⸗ derungen durch die Außenberufe— Landwirtſchaft und Baumarkt f Bezüglich des Baumarktes und der davon abhängenden geſamtwirtſchaftlichen Belebung iſt man vielerorts von einem Optimismus, der zwar ſtimmungsmäßig ganz er⸗ treulich ſein mag, den vorliegenden Realitäten jedoch nur zum Teil entſpricht. Daß die Arbeitsaufnahme des Bau⸗ gewerbes nur ſehr langſam erfolgt, zeigen in erſter Linie auch die von einer Belebung direkt abhängigen Induſtrie⸗ zweige, wie die Ziegeleien, Stein⸗ und Kalkbrüche. Na⸗ mentlich melden erſtere ſo gut wie gar keine beſondere Belebung des Abrufes, ja die vorhandenen Vorräte in Teilen Mitteldeutſchlands ſind ſo groß, daß man in Kret⸗ ſen der Ziegelinduſtrie verſchiedentlich mit vorzeitigem Ab⸗ brechen der Campagne rechnen zu müſſen glaubt. Einiger⸗ maßen hoffnungsfreudig darf man wegen der in Ausſicht ſtehenden Lieferungen nach Rußland ſein, die vor allem in der nächſten Zeit der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie beſſere Beſchäftigung verſchaffen werden, was auch wieder auf die Steinkohlen⸗ und Koksproduktion günſtigen Einfluß haben wird.. Bei der neuen Finanzpolitik entſteht aber zugleich die Frage, ob die augenblickliche große Flüſſigkeit am offenen Geldmarkt beſtehen bleiben wird. Es iſt anzunehmen, daß der neue Kurs der Finanzpolitik nicht ohne Einfluß auf, den Geldmarkt bleiben wird, auch wird bei einem wer⸗ teren Sinken der Zinssätze der Zuſtrom von ausländt⸗ ſchen Krediten langſam abebben. Obwohl an und für ſich die Geſtaltung des Geldmarktes eine Ermäßigung des Reichsbankdiskontſatzes zuließe, will man im den füh⸗ renden Kreiſen der Reichsbank mit einer ſolchen Maß⸗ nahme doch lieber noch warten. Man hält es dort für nötig, vorerſt die Entwicklung der nächſten 6 bis 8 Wo⸗ chen abzuwarten, da es ſich erſt dann überſehen läßt, welchen weiteren Verlauf die wirtſchaftliche Lage nehmen wird. Zur Zeit wird der Geldmarkt beſtimmt durch die herrſchende Wirtſchaftsdepreſſion den Zuſtrom von Aus⸗ landsgeld und die Füller der öffentlichen Gelder. Das ſind Faktoren, die ſich jederzeit ändern können, und ſo iſt es durchaus richtig, daß man in den verantwortlichen Kreiſen der 5 9 eine abwartende Haltung vorläufig ein⸗ nimmt. Ein ſehr wertvolles Wirtſchaftsbarometer ſtellt be⸗ kanntlich von jeher die Leipziger Meſſe dar. Nach den bereits vorliegenden Berichten der diesjährigen Lewziger Frühjahrsmeſſe ſcheint im allgemeinen der Ton doch etwas zuverſichtlicher geſtimmt zu ſein. Für eine ganze Reihe von Geſchäftszweigen iſt zweifellos eine gewiſſe Belebung des Geſchäftes zu verzeichnen, wenn auch immerhin die Lage recht unterſchiedlich iſt. Das Geſchäft mmt eden falls einen äußerſt ruhigen Verlauf, aber wenigſtens iſt „ Hinblick aut die heutige Wirtſchaftslage echt. Die Weltzuckerversorgung r 220 Ole Weſtzuckererzeugung daran 40% me(in 000%: Insgesammt. 24.245 DD 4 bovon enpfalen auf: 4 5 . ehucket, k füden zucker: Asien 570. N 4 5 4 kun 705 3 0 i ubs: N50. dei. 4 dib C a e Affi öbs G Kaus. 30. user 0. f 7 ut 9? 1 5 9 S“ g 9 1 ——————. Werden die Badener Eiſenerze ein Erſatz für Lothringer 5 Minette? 8 „ Nach mehrzährigen Unterſuchungen, fiskus und die Landesregierung von Baden unternehmen ließen, liegen nunmehr Ergebniſſe vor, die, wie übrigens auch ſchon im Badiſchen Landtag erwähnt wurde, fehr Es han. f bedeutungsvoll für die Zukunft werden könne. 55 12 hierbei, wie wir hören, um die Ausbaufähigkei land“ und„W̃ phorhaltigen Erze(Minette) finden kann, was für di Eiſeninduſtrie ebenſo wie für die Landwirtſchaft von Tragweite wäre. Außerden ſoll in Bleibach, Waldkirch und im Kinzigtal der Blei 48 5 fand man die entſetzlich zugerichtete Leiche. Dee — nur verhältnismäßig zögernd einlaufen. die der Berg- eute nur in zwer größeren Bergwerken(„Schauins- une e 52 N ofen e— . nen Mutungen laſſen hoffen, daß man in badiſchen Eiſenerz einen Erſatz für die Lothringer pes z. B. durch das Thomasmeh 5 Lokales und Allgemeines. 8. a Seckenheim, 8. März. Der Familienabend des evang. männerbereins im „Löwen“ erfreute ſich geſtern Abend eines außerordentlich guten Beſuches ſeitens der Mitglieder und deren An⸗ gehörigen. Mancher mußte wegen Platzmangel zu ſeinem Leidweſen wieder umkehren; dem längſt gehegten Wunſche betr. Vergrößerung des Lokals ſollte bald Rechnung ge⸗ tragen werden. Mit der Begrüßung Vorſtand den Familienabend und betonte den Zweck der Veranſtaltungen und die Ziele des Vereins. Das reichhaltige Programm entſprach ganz den Erwartungen. Klavier- und Geſangsvorträge wechſelten ab. Den 1. Teil beſchloß ein Vortrag des Herrn Vikar Dr. Schütz über die im Vorjahre getagte Konferenz der größten Führer faſt aller Religionsgemeinſchaften in Stockholm und deren Be⸗ ſtrebungen. Im zweiten Teil wurde die heitere Note aufge⸗ zogen. Humoriſtiſche Duoſzenen, Solis u. Chorgeſänge des Kirchenchors wechſelten in bunter Reihenfolge. Am Schluſſe dankte der Vorſitzende Herr Roſer allen den Mit⸗ gliedern und Mitwirkenden, die ſich in den Dienſt der Sache geſtellt und zum guten Gelingen des Abends bei⸗ getragen haben und gab dem Wunſche Ausdruck, der evang. Männerverein möge weiter in ſeinem ſich geſteckten Ziele fortſchreiten zum Wohle der Menſchheit. Ffrühjahrsschauturnen des Turnvereins 1806. Zum Frühjahrsſchauturnen kamen nicht nur deſſen Mit⸗ glieder, ſondern auch Intereſſenten aus allen Schichten der Einwohnerſchaft und der Leibesübung treibenden Vereine ſo zahlreich herbeigeſtrömt, daß ſchon lange vor Beginn der Aufführungen auch der letzte Platz des Saales beſetzt war. Nach einem Eröffnungsmarſch begrüßte der 1. Vorſitzende Herr Architekt Würthwein die Anweſenden. Sodann zeigten die einzelnen Abteilungen nacheinander Proben ihres turneriſchen Könnens auf allen Gebieten des Winter⸗Hallenturnens. Wenn auch die eine oder andere Gruppe mit ihren Darbietungen weniger Glück hatte, ſo möge das keineswegs entmutigen. Die ein⸗ zZelnen Leiſtungen haben immer wieder bewieſen, daß dees dem Verein gerade nicht auf das Züchten von Gipfel⸗ leiſtungen und Schaunummern ankommt, ſondern viel mehr auf die Pflege von geſundheitlichen, geiſtigen und ſittlichen Werten. So konnte man beim Barrenturnen der Turner und Turnerinnen ganz vorbildlich ſehen, wie nicht die körperliche Kraft den Sieg erringt, ſondern die freie und ſichere Verwendung und Beherrſchung derſelben. Mit Wille und Mut ging auch die Jugend an ihre Uebungen heran. Gehorſam ihrem Führer, konnte in den Geſellſchaftsübungen und Turnſpielen uns wohl andeuten, daß gerade ſie einmal durch Gemeinſinn und gemeinnützige Tätigkeit den Aufban des jungen deutſchen Staates zu vollenden hat Muſtergültig war das Pferd⸗ turnen der Jugendturner; auch die Altersriege zeigte, daß ſie es ernſt nimmt mit der Erziehung des herau⸗ wachſenden Geſchlechts und daß es vor allem gilt, durch ein gutes Beiſpiel die Jungen und Zaghaften zu be⸗ geiſtern und mitzureißen. Ein reizender Tanzreigen der 4 0 en in bunter Tracht, der Anmut gepart mit Gelenkigkeit verriet gab dem Ganzen einen ſchönen Ab⸗ ſchluß an den man die Worte Goethes anfügen möchte die Geſtalt des Menſchen iſt der Text zu allem, was ſich über ihn empfinden und ſagen läßt.“ De. Wirt in mannbelm. Im überfüllten Ribelungen⸗ aal fand am geſtrigen Sonntag eine Kundgebung ſtatt, die auch von hieſigen intereſſierten Kreiſen ſehr zahlreich an die deutſchen Republikaner richtete, einig zu ſein in der Arbeit für den Ausbau der ſozialen Republik und für ein freies deutſches! Vaterland. eröffnete der 2 beſucht war, in der Altreichskanzler Or. Wirth einen Appell — Ausführungsbeſtimmungen zur Volksabſtimmung. Zur Behebung von Zweifeln hat der Reichsminiſter des Innern in einem Schreiben an die Landesregierungen ausgeführt, daß die geſetzlichen Beſtimmungen über das, Eintragungsverfahren beim Volksbegehren nicht den Be⸗ griff der„Oeffentlichkeit“ kennen, wie er für die Stimm⸗ abgabe bei Reichstagswahlen oder bei einer Volksab⸗ ſtimmung feſtgelegt iſt. Eine förmliche Ueberwachung des Eintragungsverfahrens durch Beauftragte der Antrag⸗ ſteller oder andere Perſonen iſt hiernach nicht zuläſſig. Dagegen beſtehen keine Bedenken, wenn Beauftragte der Parteien auf Wunſch allgemeine Auskünfte über den Fortgang der Eintragungen gegeben werden. ( Eine neue Entſcheidung des Reichsfinanzhofes über die Beſteuerung von Grundſtücksverkäufen. Die Steuerbe⸗ hörden erklären bei allen Grundſtücksverkäufen ſeit Jahren, daß die Kaufpreiſe weſentlich unter dem gemeinen Wert der Häuſer bleiben und beſteuern nach einem fingierten Wert des Grundſtücks. Dem tritt jetzt(2 A 627/25) der Reichsfinanzhof entgegen. Er erklärt, zur Außerachtlaſſung des zwiſchen den Parteien vereinbarten Kaufpreiſes genüge nicht die Tatſache, daß ein Sachverſtändiger einen höheren Wert ſchätzt. Es müſſen vielmehr Umſtände feſtgeſtellt werden, welche dartun, daß hiernach der zwiſchen den Par⸗ teien vereinbarte Preis nicht dem Wert entſprechen kann. Säumige Zahler. Ein Kennzeichen unſerer wirt⸗ ſchaftlich ungeſunden Zeit ſind die ſäumigen Zahler. Der heimiſche Geſchäftsmann weiß ein Lied davon zu ſingen, wie ein großer Prozentſatz ſeiner Kunden an das Bezahlen für gelieferte Waren nur nach wiederholter Mahnung denkt, ja das Begleichen der Rechnung überhaupt unter⸗ läßt. Selbſt wenn es ſich um kleine Beträge handelt, wird die Zahlung hinausgeſchoben, ſo daß dem Geſchäftsmann oder dem Handwerksmeiſter außer der vielen zeitrauben⸗ den und koſtſpieligen Arbeit, die das Mahnen verurſacht, auch noch Verdruß und oftmals ſchwerer geſchäftlicher Schaden entſtehen. 5 Gedenktage am 9. März. 1451 Der Seefahrer Amerigo Veſpuci in Florenz ge⸗ boren. f 1741 Die Preußen erſtürmen Glogau 1749 Der Staatsmann Honore Riquetti Graf von Mi⸗ rabeau in Bignon geboren. g 1814(9. bis 10.) Sieg Blüchers bei Laon. 1846 Der Phyſiker Emil Warburg in Altona geboren. 1850 Der General Joſias von Heeringen in Kaſſel ge⸗ boren. 1859 Der Schriftſteller Peter Altenberg in Wien geboren. 1888 Wilhelm I., deutſcher Kaiſer, in Berlin geſtorben. 1915(16. Februar bis 9. März) Niederlage der Fran⸗ zoſen in der Winterſchlacht in der Champagne. Kunſt und Wiſſen. U Ein Serum gegen Tuberkuloſe gefunden? Am In⸗ ſtitut Paſteur in Paris iſt es dem 2. Direktor Profeſſor Albert Calmette, der bereits ſeit einigen Jahren ſich mit Impfverſuchen bei Kindertuberkuloſe beſchäftigt, angeblich gelungen, im Verein mit Forſchern eine Methode zu finden, die auf der Schutzimpfung mit einem neu erfundenen Mittel, dem B. C. G., beruht. Was die Aktionsfähigkeit dieſes neuen Serums betrifft, ſo ſoll ſie nicht mehr als 18 Monate dauern, ſo daß die Impfung in zweckmäßiger Weiſe zwei Mal innerhalb der drei erſten Lebensjahre wiederholt werden muß. Es bleibt abzuwarten, ob den Verſuchen des Inſtituts Paſteur wirklich die große Be⸗ deutung beizumeſſen iſt, was nur durch umfangreiche Ver⸗ ſuche bei ſtrengſten wiſſenſchaftlichen Bedingungen feſt⸗ geſtellt werden kann. 0 i Eine neue Expedition auf den Mount Evereſt. Der Hon. C. G. Bruce plant eine neue Expedition zur Beſtei⸗ gung des Mount Evereſt. Bruce hat bekanntlich die beiden Evereſt⸗Expeditionen von 1922 und 1924 geleitet. Bruce iſt nach Delhi gereiſt, um mit der indiſchen Regierung über die Pläne bezüalich ſeiner Erveditian zu verhandeln Abkommen 0 *. Kleine Chronik. . Juwelendiebſtahl in London. Im Hauſe des Lon⸗ doner Bankiers Baron Schröder wurde ein dreiſter Dieb⸗ ſtahl verübt. Der Dieb, der offenbar von der Abweſen⸗ heit der Familie Kenntnis hatte, gelangte mit einem Nachſchlüſſel in das Schlafzimmer der Tochter und raubte dort Juwelen, darunter koſtbare Familienerbſtüde im Werte von 5000 Pfund. Er iſt unbemerkt entkommen. „„ Mord in Kopenhagen. In Kopenhagen iſt eine 60 Jahre alte Witwe em ihrem Zigarrenladen ermordet wor⸗ den. Man fand ſie mit durchſchnittener Kehle und zer⸗ trümmerten Schädel. Ein Raubmord ſchemt nicht vorzu⸗ liegen. Von den Tätern fehlt jede Spur. A Notenfälſchung in Südamerika. In der Provinz Mendoza iſt eine Notenfälſchung aufgedeckt worden. Die gefälſchten Banknoten ſollen ſich auf die Summe von 800 000 Dollar belaufen. A Der Tanz— eine Entfettungskur. Der Rekordtänzer Nicolas hat in Paris ſeinen Dauertanz beendet. Er hat es nicht, wie er urſprünglich beabſichtigte, auf 130 Stunden, ſondern„nur“ auf 12634 Stunden gebracht. Damit hat er immerhin ſeinen früheren Rekord von 125 Stunden etwas verbeſſert. Während dieſer Leiſtung hat Nicolas 26 Kilo⸗ gramm an Körpergewicht verloren. Unter den Tänzerin⸗ nen, die ſich mit ihm ablöſten, befand ſich auch ſeine Frau, die dabei den Dauerrekord für Frauen geſchlagen hat, indem ſie 25 Stunden hintereinander tanzte.(Wann wird man das erſte Sechstagetanzen veranſtalten?) A Merkwürdiger Vergiftungsfall. In London ſtarb ganz plötzlich ein 24jähriges Mädchen, Selina Vogt, an ſchweren Vergiftungserſcheinungen, die nach dem Ergebnis der Unterſuchung auf den Genuß eines Eies zurückgeführt würden. Man fand bei der Anterſuchung den ſehr ſeltenen Bacillus Aertrykke und nahm an, daß dieſer Bazillus auf irgendeine Weiſe in das Ei hineingelangt ſei. Das Ei befand ſich vorher in einem Schweineſtall und iſt vielleicht hier von dem Bazillus verſeucht worden, der anſcheinend dwentiſch i der Schweinepeſt naheſteht oder gar mit ihm identiſch iſt. K Laßt die Damen auf den Straßen unbehelligt wandeln! Je der ſchwediſchen Hafenſtadt Göteborg ſcheinen die Herren der Schöpfung unverbeſſerlich zu ſein. Der Landeshauptmann der Provinz hat ſich an den Polizei⸗ chef von Göteborg gewandt und ihn darauf aufmerkſam gemacht, daß es um die Sicherheit der holden Weiblichkeit auf den Straßen von Göteborg nicht beſonders gut geſtellt ſei. Gleichzeitig wurde der Polizeimeiſter von ſeinem Vor⸗ geſetzten aufgefordert, mit den Zeitungen der Stadt ein f treffen, daß die Namen aller Männer, die Frauen 15 er Straße beläſtigen, öffentlich bekanntgegeben werden ſollen. A Zyklon auf Madagaskar. Ein heftiger Zyklon hat auf der Inſel Madagaskar gewütet. Alle Telegraphen⸗ und Telephonverbindungen zwiſchen der Hauptſtadt und der übrigen Inſel ſind unterbrochen. Die Stadt Vapomandry, das wahrſcheinliche Zentrum der Wettererſcheinung, iſt vollkommen zerſtört. Ein Eingeborener wurde getötet; es gab zahlreiche Verwundete. N 1 Redaktion, Druck und Verlag; G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. 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