26. Jabraang Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Danna, 9. Mutz 1025 für Seckenheim und umgebun Tages · und eee Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. 7 zöſiſch 9 de Neues in Kürze. 11: In der Fraktionsſitzung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion wurde mit allen gegen vier Stimmen beſchloſſen, der Parteileitung die Wahl des Miniſters a. D. Schiele zum Parteivorſitzenden zu empfehlen. Die Wahl erfolgt am 24. März. 6: Wie aus parlamentariſchen Kreiſen berichtet wird, wird der ehemalige Reichskanzler Dr. Wirth in den näch⸗ ten Tagen eine Reiſe nach Rußland antreten, von der er vorausſichtlich erſt nach Oſtern zurückkehren wird. .-: Wie nunmehr endgültig feſtſteht, wird die erſte Sitzung der internationalen Arbeitszeitkonferenz am 15. März ſtattfinden. Probleme des Vertrauens. Die ganze Welt blickt in dieſen Tagen nach Genf, wohin insgeſamt 55 Staaten aus allen Erdteilen ihre Vertreter entſandt haben, um einmal in einer außerordent⸗ lichen Tagung über die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund zu beſchließen und zum andern in einer ordentlichen Tagung eine umfangreiche Ta⸗ gesordnung mit zum Teil hochbedeutſamen Proble⸗ men zu erledigen. Zum erſten Male ſeit Beſtehen des Völkerbundes iſt zu dieſer Tagung auch eine deutſche De⸗ legation mit den Führern der deutſchen Außenpolitik in Genf erſchienen, wo ſie bereits bei ihrer Ankunft zum Gegenſtand beſonderer Aufmerkſamkeit geworden war. ielleicht wäre die deutſche Delegation auch der bevor⸗ zugte Mittelpunkt des Intereſſes von Bevölkerung und Völkerbundsgäſten für die ganze Dauer der Verhandlun⸗ gen geblieben, wenn nicht durch den unerwartteten Sturz des Kabinetts Briand dieſer in den Vordergrund des Allgemeinintereſſens gerückt wäre. Trotz der verſchiedenen Erklärungen in den Regie⸗ kungskreiſen der verſchiedenen europäiſchen Länder, daß er Rücktritt Briands keinen nennenswerten Einfluß auf den Verlauf der Genfer Ratstagung haben werde, ſteht jedoch die Frage nach den Auswirkungen der fran⸗ en Regierungskriſe doch im Vordergrund der Unterhaltung aller in Genf verſammelten diplomati⸗ chen und journaliſtiſchen Kreiſe, in welchen die Frage aus⸗ giebig erörtert wird, welche Rolle Briand in den entſchei⸗ denden Sitzungen des Völkerbundsrates und der außer⸗ ordentlichen Vollverſammlung ſpielen wird, nach dem er elbſt erklärt hat, daß er nicht als offtzieller Vertreter Frankreichs den eigentlichen Völkerbundsberatungen bei⸗ wohnen würde. Verſchiedentlich macht man nun darauf aufmerkſam, daß Briand wieder nach Paris abgereiſt ſei, nachdem er an den Vorbeſprechungen der Hauptdelega⸗ tionen teilgenommen hatte, um dann am Dienstag wie⸗ er in Genf einzutreffen. Daraus ſoll ſich dann ergeben, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident damit habe doku⸗ mentieren wollen, daß der Fortgang der Konferenz durch⸗ aus ſicher und normal verlaufen werde. Allein das Still⸗ chweigen, mit welchem die an der Vorkonferenz beteiligt geweſenen Staatsmänner ihre erſte Beratungen umgaben und vor allem das nichtsſagende Kommunique, welches in Verbindung mit dem„diplomatiſchen“ Lächeln der Zufriedenheit einen glatten Verlauf der erſten Beſpre⸗ ung vortäuſchen ſollte, zeigt eben an, daß die Sachlage doch nicht ſo einfach liegt. Vielmehr wird die Vermutung immer mehr beſtärkt, daß der Rücktritt des Kabinetts riand nichts anderes darſtellt, als eine beſtellte Ar⸗ beit zur Sabotierung der Ratstagung, durch welche Briand glaubte, Zeit gewinnen zu können. Denn der bisherige franzöſiſche Miniſterpräſident iſt ein viel zu gewiegter Parlamentspraktiker, als daß er im anderen Fall ſich auf ein derartig gewagtes Experiment eingelaſſen hätte, zumal ihm die franzöſiſche Pfychologie, welche die Sanierung der Währung ohne eigene it en möchte, bis in die kleinſten Herzenswinkel bekannt Zweifellos hat ſich nun Briand bei der der Völker⸗ bundstagung vorausgegangenen Vorkonferenz darauf ver⸗ teift, daß er als zurückgetretener Miniſterpräſident nicht mit jener Freiheit des Handelns operieren kann, welche ihm bei einer gefeſtigten Stellung ſeines Kabinetts zuzu⸗ ſprechen geweſen wäre und da auch aus dieſer abſicht⸗ lich unſicheren Haltung Briands die Ergebnis⸗ loſigkeit der Sonntagsverhandlungen entſprang, ſo nahm eben bis jetzt die Genfer Konferenz den von Briand ge⸗ wünſchten Verlauf. Natürlich kann man im Augenblick noch nicht ſagen, daß auch weiterhin die von Frankreich eingelei⸗ ete Sabotierung der Genfer Tagung in dem von Paris aus gewünſchten Sinn fortſchreiten wird, denn bei der diesjährigen Natsſitzung ſpielen zum erſten Male auch andere, rein egoiſtiſche Nationalintereſſen eine Rolle und ohne Zweifel muß der moraliſchen Bedeutung und dem inneren Aufſchwung, aelchen der Völker⸗ bund durch die Aufnahme Deutſchlands erfahren ſoll, ein gerüttelt Maß von Beachtung gef hymkt werden. Und das vor allem auch von Frankreich, van es ſich nicht in den Augen der ganzen Welt ſeines Proßiges für verluſtig erklären will. Aus dieſem Grunde iſt man auch in Londo⸗ ner politiſchen Kreiſen der Anſicht, daß otz der Kabinetts⸗ kriſe in Frankreich die Frage der Aufnahme Deutſch⸗ lands das Genfer Hauptthema bleiben muß und daß durch den Rücktritt Brie nds dieſer Punkt keineswegs zur ſpä⸗ teren Erledigung zurückgeſtellt werden dürfe. Durch Briands„Staatsſtreich“ haben nun Spanien und Polen ihren ſtärkſten und eifrigſten Anwalt im Völ⸗ 1 verloren und es iſt nun in Völkerbundskrei⸗ Entwicklung 975 Peu Streitfragen zu verſtärken und eutſchlan laſſu Santrar 1 tigen. Opfer durch⸗ ſen vielfach das Beſtreben zu beobachten, eben durch dieſe die Neigung zur Vertagung der die Ratsſitze ſich jetzt nur Dieſer Entwicklung, welcher vor allem die polniſche Delegation mit ängſtlicher Geſchäftigkeit gegen⸗ überſteht, wird jedoch bereits von Frankreich ein Hemm⸗ ſchuh angelegt, indem von Paris aus berichtet wird, daß, wenn die Verhandlungen eine für Frankreich un⸗ günſtige Wendung nehmen ſollten, die franzöſiſchen De⸗ legierten unter Hinweis auf den offiziellen Kommentar des Völkerbundsſtatuts darauf beſtehen würden, daß ſie, nachdem Frankreich z. Z. keine Regierung habe, ſie auch nicht ihre Regierung in vollem Umfange vertreten könn⸗ ten! Unter dieſem Geſichtswinkel betrachtet, ergibt ſich alſo ohne weiteres, daß das offiziöſe Frankreich mit dem Rücktritt des Kabinetts Briand durchaus einverſtanden iſt, indem nunmehr der juriſtiſche Deckmantel der Anzuſtändigkeit das eigentliche Ziel der franzöſiſchen Politik ver⸗ ſchleiern ſoll. Dementſprechend muß nun auch von deutſcher Seite die Lage in Genf als ſehr ſchwierig angeſehen wer⸗ den, doch dürfte ſich gleichwohl an dem deutſchen Stand⸗ punkt in keiner Weiſe etwas ändern, da nicht nur der einſtimmige Beſchluß des Reichskabinetts, ſondern auch die einhellige Haltung der großen Reichs⸗ tagsparteien jeder weiteren Vermehrung des Völker⸗ bundes über Deutſchland hinaus entgegenſteht. Wenn nun trotz der verſchiedenſten deutſchen Erklärungen immer wie⸗ der von einem Kompromiß geſprochen wird, ſo iſt erneut darauf hinzuweiſen, daß all dieſe Verſuche zum Scheitern verurteilt ſind, wenn ſie irgendwelche direkte oder indirekte Bindungen Deutſchlands für die Zukunft verlangen. Denn Deutſchland iſt nicht geneigt, ſich auf irgendwelchen Handel einzulaſſen, ſondern verlangt, daß es ohne jegliche Feſtlegung in den Völkerbund und in den Völkerbundsrat aufgenommen wird. Es dürfte daher kaum daran zu zweifeln ſein, daß die dem Völker⸗ bundsrat angehörenden Mächte ſich ſchließlich auch in die⸗ ſem Sinn entſcheiden werden, beſonders da Deutſchland ſich hier in einer außerordentlich gefeſtigten Situation be⸗ findet und nichts zu verlieren hat, während für den Völ⸗ kerbund ſeine Exiſtenzberechtigung und für Frank⸗ reich ſein ganzes Preſtige auf dem Spiele ſteht. Die Eröffnun⸗ der Nölkerbundstac ung. Eine„ſtreng geheime“ Sitzung S Genf. 8. März. Der Rat hat heute vormittag 11 Uhr unter dem Vorſitz des japaniſchen Delegierten Ishij ſeine 39. Ta⸗ gung begonnen und in geheimer Sitzung ſich mit der Ver⸗ teilung ſeiner Tagesordnung auf die nächſten Sitzungen beſchäftigt. Nach dreiviertelſtündiger Dauer wurde die Geheimſitzung in eine„ſtreng geheime“ Sitzung verwan⸗ delt, an der nur die Ratsmitglieder und der Generalſekretär teilnahmen, Es verlautet, daß der Nat ſich in dieſem Teil ſeiner Sitzung unter anderem auch mit der hier das Geſamtintereſſe beherrſchenden Frage der befaßt hat. Für Frankreich nahm an der heutigen Nats⸗ ſitzung Paul Bonco ur teil. Gchweden bleibt feſt. Die Situation hat ſich inzwiſchen inſoweit geklärt, als ſeitens des ſchwediſchen Delegierten An⸗ den eine neue und ſehr kategoriſche Er⸗ klätung vorliegt, wonach die ſchwediſche Regierung aus prinzipiellen Gründen entſchieden gegen jede Vermehrung der Ratsſitze zu ſtimmen entſchloſ⸗ ſen iſt. Die taktiſche Frage wäre daher für die gegen⸗ wärtige Tagung gelöſt, wobei freilich noch immer die po⸗ litiſche Frage offen bleibt, welche Verſprechungen man von Deutſchland für die Zukunft zu erlangen verſuchen wird. 0 Die angeblichen Austrittsdrohungen, die man Spanien, Braſilien und Polen ſowie Ching zuſchreibt, werden nirgends in unterrichteten Kreiſen ernſt genommen. Man erklärt es auch in Ratskreiſen als unzuläſſig, mit derartigen Drohungen im Völkerbund etwas erreichen zu wollen. Im Völkerbund müſſe der Geiſt des Entgegenkommens herrſchen, wenn die Arbeit überhaupt fruchtbar ſein ſoll. Da Spanien und Braſilien bis Ende dieſes Jahres noch Inhaber nicht⸗ ſtändiger Ratsſitze ſind und die Wahl nichtſtändiger Nats⸗ ſitze erſt im September ohnehin zu fällen iſt, ſo glaubt man, daß ſich einer alle Intereſſen befriedi⸗ genden Löſung keine unüberwindlichen Schwie⸗ cigkeiten entgegenſtellen werden. ö Die Tagesordnung der Natsſitzungen. Behandlung der Saarfragen nach Deutſchlands Aufnahme. Genf, 8. März. Heute vormittag hat das Völkerbundsſekretartat die die endgültige Tagesordnung für die kommenden Rats⸗ ſitzungen veröffentlicht. Von beſonderem Intereſſe iſt es, daß die Saarfrage, die ursprünglich als Punkt 1 der Tagesordnung feſtgeſetzt war, nunmehr als Nummer 13 der Tagesordnung erſcheint, woraus man in Völkerbunds⸗ kreiſen darauf ſchließt, daß die Saarangelegenheiten nun⸗ mehr doch in Anweſenheit der deutſchen Ver⸗ treter behandelt. werden ſollen. Neugeſtaltung des Völkerbundsrates Der franzöſiſche Eindruck von Genf. Der Sinn von Briands Rücktritt. Paris, 8. März. In franzöſiſchen politiſchen und parlamentariſchen Kreiſen geht der Eindruck, welchen man aus der geſtrigen Vorbeſprechung gewinnen konnte, dahin, daß zwar weiter verhandelt wird, daß aber gleichzeitig keine weite⸗ ren Bindungen betreffend der Erweiterung der Rats⸗ ſitze eingegangen werden, bis die neue franzöſi⸗ ſche Regierung gebildet iſt. Wie hier allgemein betont wird, gehen die Weiſungen, welche die unter Paul Boncourt ſtehende franzöſiſche Delegation von der zu⸗ rückgetretenen Regierung erhalten hat, dahin, daß Frank⸗ reich darauf beſtehen muß, daß die Erteilung eines ſtän⸗ digen Ratsſitzes an Deutſchland nur gleichzeitig mit der Zuteilung eines ſolchen an Polen, Spanien und Bra⸗ ſilien erfolgen kann. Mit dieſer Andeutung des eng begrenzten Wirkungs⸗ kreiſes der franzöſiſchen Völkerbundsdelegation wird nun der eigentliche Sinn der ſo plötzlich herein⸗ gebrochener Kabinettskriſe auch von franzöſiſcher Seite indirekt erklärt. Da jedoch die Erkenntnis, daß dieſe Auflöſung des parlamentariſchen Kammerrätſels ge⸗ eignet iſt, das Anſehen Frankreichs entſchieden zu ſchwä⸗ chen, begegnet man auch ſchon wieder den verſchiedenſten Fühlern, welche nach Kompromiß möglichkeiten ausgeſtreckt werden. So wird verſchiedentlich darauf ver⸗ wieſen, daß, da Deutſchland angeblich mehr gegen den Eintritt Polens in den Völkerbundsrat ſei, als gegen eine Vermehrung der Ratsſitze an und für ſich, man Deutſch⸗ land und Spanien in den Rat als ſtändige Mitglieder auf⸗ nehmen könne, während dann für Polen der bisherige nichtſtändige Sitz Spaniens frei werden würde. Die franzöſiſche Kabinettkriſe. Briands Sturz ſein eignes Werk. London, 8. März. In hieſigen diplomatiſchen und politiſchen Kreiſen wird die Anſicht vertreten, daß Briand die Kabi⸗ nettskriſe ſelbſt arrangiert habe, um den fran⸗ zöſiſchen Völkerbundsvertretern jegliche Entſcheidung über die polniſchen und ſpaniſchen Anſprüche zu erſparen. Auch von der liberalen Oppoſition wird der Sturz Briands als ein Streich bezeichnet, mit dem Ziel, die franzöſiſche Delegation auch für die Zuwahl Deutſch⸗ lands zum Rate aktionsunfähig zu machen. Die Neubildung des franzöſiſchen Kabinetts Caillaur der kommende Mann? O Paris, 8. März. Die neue Szenerie, welche Briand durch ſeinen Rück⸗ tritt dem Kampf um die Vermehrung der Ratsſitze ge⸗ geben hat, ſtellt auch die franzöſiſche Kammer vor die Notwendigkeit, ſich mit der Neubildung der fran⸗ zöfiſchen Regierung zu befaſſen. Nach den Erfahrun⸗ gen des letzten Jahres, das einen ungeheuren Ver⸗ brauch an Kabinetten aufzuweiſen hat, dürfte dies kein leichtes Beginnen darſtellen, denn die Frage der * Stetigkeit eines bleibenden Kabinetts iſt für Frankreich aufs engſte mit der Kunſt verbunden, einen Finanzminiſter ausfindig zu machen, der es auf ſich nimmt, die fran⸗ zöſiſchen Finanzen zu ſanieren, ohne jedoch dem Steuerzahler wehe zu tun. Da nun aber die poin⸗ cariſtiſche Theſe, nach welcher Deutſchland alles bezahlt, wohl kaum mehr große Zugkraft haben dürfte und außer⸗ dem die franzöſiſche Währung nicht mit nationaliſtiſchen Phraſen, ſondern lediglich durch durchgreifende und ehrliche innen⸗ und außenpolitiſche Maß⸗ nahmen wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann, dürfte von vornherein feſtſtehen, daß ſich auch das kom⸗ mende franzöſiſche Kabinett nicht auf die Reihen der bis⸗ herigen nationalen Oppoſition ſtützen wird, da ſich in die⸗ ſem Fall die Trümmer des Linkskartells wieder zuſam⸗ ten o 1 7 5 ſofort wieder gegen die Nationa⸗ iſten Front zu machen. Es besteht daher, nachdem das Linkskartell mit Her⸗ riots Sturz zuſammengebrochen war, nur die Möglichkeit, daß ſich nunmehr eine ſozialiſtiſche Regierung unter Duldung der bürgerlichen Kartelliſten durch⸗ ſetzen würde, oder aber, daß ein bürgerliches Kabi⸗ nett mit Unterſtützung des linken Flügels der Natio⸗ naliſten ans Ruder gelangt. Beide Kombinationen ſino ſehr wohl möglich, doch iſt vor allem die letztere eine Frage der führenden Perſönlichkeit. In dieſem Zuſam⸗ menhang iſt nun, nachdem Briand erklärt hat, daß er nicht mehr beabſichtige, das Amt eines Miniſterpräſidenten zu übernehmen, vor allem der Name Caillaux genannt worden, welcher trotz ſeines Sturzes als Finanzminiſter doch noch über ein ziemlich ſtarkes politiſches Preſtige 8 g fügt. Daneben wird noch als ausſichtsreicher Kandidat Rene Renoult genannt, weiterhin ſpricht man auch wieder von einem dritten Kabinett des Radikalen Her⸗ riot, als auch von einem rein kartelliſtiſchen Kabinett Herriot in Verbindung mit Rene Renoult, wobei jedoch bei jeder Kombination betont wird, daß Briand wieder das Außenministerium eee f Der Vollſtändigkeit halber ſei dann noch erwähnt, daß in den Wandelgängen der Kammer noch weitere Namen als künftige Miniſterpräſidenten genannt werden, u. a. die aus früheren Zeiten bekannten Namen de Monzie, Laval, Peret und— Poincaree, 8 durch einen gewiſſen rde 5 hungen der Aerzte. mehr da! Und dann kam ein Tag, an dem man ſie heim⸗ Der Eat des Reichsfinanzminiſters. 5 Zweite Leſung. 2 Berlin, 8. März. Der Reichstag begann heute die zweite Leſung des Etats des Reichsfinanzminiſteriums, womit die Beratung des Geſetzentwurfes über die neuen ſteuerlichen Erleich⸗ terungen verbunden wurde. Als erſter Redner wandte ch der Sozialdemokrat Keil namentlich gegen die Tat⸗ che, daß 82 Prozent des Aufkommens aus der Lohn⸗ und Einkommenſteuer von dem Einkommen bis 5000 Mark eingehen, während die Landwirtſchaft verhältnismäßig Peibel bleibe. Insbeſondere erkläre ſich die Steuer⸗ reiheit der landwirtſchaftlichen Großbetriebe aus den durch die Steuerberatungsſtellen des Landbundes geförderten e dieſer Kreiſe. Der Redner forderte die Offenlegung der Steuerliſten, die jeder ehrliche Steuer⸗ zahler unterſtützen ſolle. Im weiteren Verlauf der Debatte nahm Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold emer kurzen Rede das Wort, in der er u. a. ausführte: Geſetz über die Steuerſenkung lehnt ſich ſehr eng 7 den Inhalt meiner Etatsrede an. Eine Abweichung be⸗ ht nur darin, daß wir uns jetzt entſchloſſen haben, die ls ein Teil des Programms der Regierung für die iederbelebung der Wirtſchaft nach der ſchweren Kriſe 28 Dazu gehöre in erſter Linie die Hebung und Jurusſteuer vollſtändig aufzuheben, weil auch ihre teilweiſe Aufrechterhaltung als eine Beſteuerung deutſcher Qualitätsarbeit wirken würde. Die Steuerſen⸗ 4 ürfe nicht iſoliert betrachtet werden, ſondern ſie ſei örderung des Exports, dazu gehören weitere Maßnah⸗ 1 Kredithilfe, dazu gehören vor allem die Wie⸗ derbelebung der 3 Wir haben den Ländern und Gemeinden nun die Möglichkeit zur Hergabe billiger 1 Hypotheken gegeben. Wir wollen jetzt auch bei der ſchaffung erſter 8 potheken helfend vorgehen, zunächſt a wiſchenkredit aus Reichsmitteln. Die Steuerſenkungen ſind nur durchführbar, wenn wir gleich⸗ Fur Sparſamkeitsmaßregeln durchführen Arbeitsvereinfachung und Verwaltungsreform. Eine weitere Vorausſetzung für die Steuerſenkung iſt es, Ad wir die Ausgaben des außerordentlichen Etats aus Anleihen beſtreiten. Die Steuermilderungsvorlage iſt die Konſequenz, die die Reichsregierung aus der augenblick⸗ lichen wirtſchaftlichen Notlage zieht. Es iſt eine Not⸗ maßnahme, zu der uns die Entwickelung der letzten Zeit a 5—— hat. Ich wäre nicht in der Lage geweſen, che Steuermilderungen vorzunehmen, wenn es nicht die vorſichtige Steuerpolitik des letzen Sommers dahm ge⸗ hracht hätte, 1740 wir in dieſe Notzeit mit Ueberſchüſſen gezogen find. 5 4 Keichsfinanzminiſter Dr. Reinhold bemerkte dem⸗ 5 gegenüber, daß zu einer organiſchen Steuerreform mit dem Blick aufs Ganze im vorigen Sommer Zeit ge⸗ weſen ſei. Die Angriffe der Deutſchnationalen gegen ihn ten letzten Endes nur, daß es der Rechten unangenehm daß der jetzige Finanzminiſter dem Volke Erleichterun⸗ bringe. Wenn man die Finanzpolitik vom Partei⸗ 7 aus betrachte, ſo diene man damit dem Volke Abg. Dr. Brünig(3.) führte aus: Die Stellung Zenkrums zu den Fmanzfragen hänge davon ab, daß lis keine inneten Anleihen zu erhalten ſeien, ehe das . ſo geändert werde, daß die Reichsbank Keiche Summen zur Verfügung ſtellen könne, die N der heutigen Verfaſſung nicht zur Verfügung üg. Keinath(D. Bp.) wies darauf hin, daß diele Betriebe deswegen nicht produzieren können, ihnen das notige Betriebskapital ſehle. Mit Kredr⸗ da nicht zu helfen. Hier könne nur Beſſerung ge⸗ g werden durch die Möglichkeit der Wiederbeſchaf⸗ ung don Eigenkapital. Die Befreiung der Wirtſchaft . G er Steuerlaſt ſei Vorausſetzung dazu. Die Lauge timme dem Grundgedanken des Regierungs⸗ utfes zu. Die Bearbeitung des Volksbegehrens. Das Geſamtergebnis erſt am 5. oder 6. April. Berlin, 8. März. RNeeichswahlleiter für das Volksbegehren iſt bekannt⸗ lich der Präſident des Statiſtiſchen Reichsamtes, Geheim⸗ rat Wagemann. Wie wir von unterrichteter Seite hören, werden dem Reichswahlleiter anläßlich des Volksbegehrens keine laufenden Einzelergebniſſe mitgeteilt, ſondern er er⸗ hält erſt bei Abſchluß der Eintragungsfriſt durch die Kreis⸗ wahlleiter die Eintragungsergebniſſe aus deren Bezirken als Geſamtziffer mitgeteilt und ſtellt alsdann das Geſamt⸗ ergebnis feſt. Die Originale der Eintragungsliſten gingen nur an die Kreiswahlleiter und werden von dieſen bear⸗ beitet. Je nach den Ausführungsbeſtimmungen der Län, der werden ſie von den Wahlvorſtänden direkt überſandt oder gehen zunächſt durch die Kreis⸗ und Bezirksinſtanzen. Den Kreiswahlleitern liegt auch die verbindliche Prüfung der Liſten ob. Man rechnet an zuſtändiger Stelle damit, daß das amtliche Geſamtergebnis nicht vor dem 5. oder 6. April vorliegt. Eine beſondere ſtatiſtiſche Bearbeitung des Volksbegehrens iſt nicht geplant. N . Aus dem In⸗ und Auslande. Neuverhaftung der Brüder Barmat. Berlin, 8. März. Die zuſtändige Staatsanwaltſchaft war vor kurzem dahin verſtändigt worden, daß die Brüder Julius und Iſaak Barmat beabſichtigten, vor der in den nächſten Tagen beginnenden Hauptverhandlung ſich in das Ausland zu begeben. Daraufhin iſt ein neuer Haftbe⸗ fehl gegen die beiden Barmat erlaſſen worden. Beide Bar⸗ mats waren bekanntlich ſeinerzeit aus Geſundheitsrück⸗ ſichten gegen Hinterlegung einer Sicherheitsleiſtung auf freien Fuß geſetzt worden. Der Abbau der Techniſchen Nothilfe. Berlin, 8. März. Der Abbau der Techniſchen Not⸗ hilfe, deren Einſetzungsnotwendigkeit in der letzten Zeit ſtändig abgenommen hat, wird, wie wir aus guter Quelle hören, ſtetig weiter fortgeſetzt. Die„Teno“ ſoll vorläufig auf 50 Prozent ihrer Geſamtbelegſchaft abgebaut werden und damit wird auch die verzweigte Organiſation wieder einfacher gegliedert. Eine vollſtändige Auflöſung wird jedoch vorläufig nicht ins Auge gefaßt mit der Begrün⸗ Nbg man 27 i Keine d e die lichkeitei eines ſofortigen Einſatzes der Techniſchen Nothilfe für unbedingt erforderlich halte. 5 Verlängerung der polniſchen Kohlenkonvention. Berlin, 8. März. Die zur Zeit in Kattowitz geführ⸗ ten Verhandlungen über die polniſche Kohlenkonvention laſſen eine Verlängerung des Abkommens, das noch in 90 5 Jahre ablaufen würde, ſo gut wie ſicher er⸗ inen. Das ruſſiſche Schiffbauprogramm und Deutſchland. Berlin, 8. März. Die Verhandlungen, die von deut⸗ ſcher Bankſeite im Auftrage einer Reihe von Werften mit der ruſſiſchen Regierung geführt werden, nehmen einen günſtigen Verlauf. Das ruſſiſche Schiffbauprogramm, das urſprünglich für das laufende Jahr 54 Neubauten vorſah, iſt auf 31 Schiffe reduziert worden, von denen jedoch erſt der zehnte Teil zu bauen begonnen wurde. Kein Friede mit den Druſen. Paris, 8. März. Wie aus Beirut gemeldet wird, ſind die Friedensverhandlungen mit den Druſen geſchei⸗ tert. Die Druſen forderten in ihren dem franzöſiſchen Oberkommiſſar überreichten Bedingungen die völlige Un⸗ abhängigkeit Syriens, die Wiederherſtellung der alten Grenzen des Libanon, ſowie den bedingungsloſen Abzug der Franzoſen aus dem Mandatsgebiet. e — „ Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 69. Fortſetzung Gwendoline verſtand kaum den Sinn deſſen, was ſie das. Gleichviel: mochte die Verlobung zuſtande gekommen ſein, wie ſie wollte: Blanka Likowski würde Axel Kronau traten! Die nahm, was ihr das Glück lachend mit vollen nden gab— und ſie, Gwendoline, mußte immer am e ſtehen! 1 Peeft beobachtete 5 die Freundin und mußte die bſtbeherrſchung bewundern, mit der Gwen⸗ doline wieder mit ihrer Handarbeit beſchäftigt war. Kaum ein Wimperzucken, ein Beben der Lippen verriet, was in ihr vorging. Sie hatte ſich in ihren Stolz wie in einen lernen Panzer gehüllt. atte Gwendoline denn überhaupt ein Herz? Beinahe wollte es— im Vergleich mit ſich— die Herzogin bezwei⸗ feln; denn ſo konnte ſich doch kein Menſch 5 5 wenn ihm das Liebſte verloren gegangen! Jedoch ein Blick in Gwendolines Augen belehrte ſie eines anderen. So troſtlos blickten ſie, der Glanz der ſchönen Sterne wie erloſchen von den nach innen geweinten Tränen, daß es Maria Chriſtina wehe tat. Könnte ſie ihr doch helfen! Nun wat es zu ſpät! Hätte Gwendoline doch früher ge⸗ 4 5 n And ſie grübelte darüber nach—— denn nichts hatte für fie erb eres Intereſſe als die Herzensangelegenheiten enderer ber Gwendoline wollte nichts davon hören! „Chriſta, er war 585 ſchon vorher für mich abgetan — nur 15 überraſchend kam mir das, daß gerade Blanka — mir f es gleich— ganz gleich——“ Doch ihr blaſſes Geſicht und die zuckenden Lippen ſtraf⸗ ten ſie 8 8 ch bleibe bei dir, Chriſta.“ a, Liebſte, und ich danke dir! Lange wird es ja richt mehr dauern—— und dann hat alle Not ein Ende, und ich bin bei ihm!“ Geheimnisvoll und glücklich leuch⸗ teten ihre Augen, ſo daß bei Gwendoline der Schmerz und die Sorge um die geliebte Freundin die eigenen Sorgen und e urückdrängten—— denn die Herzogin mmer ſchwächer— ſie verfiel 8 trotz aller Es war kein Wille zum Leben holte, weil ſie in ihrem Lande ſterben wollte. Prangen e Sommerpracht rings umher. Reifendes Korn und blühende Roſen, 155 rinnen im fürſtlichen Schloß riüſtete ſich ein junges Leben zur letzten Fahrt. aria Chriſtina in ihrem breiten Bett. 5 8 nd lag 1 ndoline war bei ihr; deren Gegenwart tat ihr wohl. Ich habe keine Angſt!“ flüſterte te.„Mir iſt ſo frei und leicht!— Vielleicht würde mir das Scheiden ſchwerer, wenn ich ihn noch auf der Welt wüßte! Das Glück hat mich doch nicht ganz 1 es iſt barmherzig und läßt mi 5 gehen, ehe mir das Leben zur unerträglichen Qual wird. „Ja, du haſt's gut, Chriſta!“ ſagte Gwendoline und neigte das Haupt auf die Hände der Freundin.„Könnte ich mit dir 7 „Nein, Liebe, du ſollſt leben und glücklich ſein!“ „Das iſt vorbei.“ „Gib acht, Gwendoline: ich weiß es genau, dich hat das Glück doch nicht vergeſſen— eines Tages wird es doch noch zu dir kommen, ganz heimlich, ganz ſacht— dann weiſe es nicht von deiner Tür, halte es feſt.“ Ein geheim⸗ nisvolles Lächeln flog über ihr Geſicht, und ſie nickte der Freundin zu.„Dann denke an mich!“ Sie atmete tief auf,„Jetzt will ich ſchlafen ich bin müde.“ And ſie ſchloß die Augen; treu behütete die Freundin ihren Schlummer. Vierundzwanzigſtes Kapitel. „Anheilbar!“ 5 a Die junge blonde Dame in Trauer ſchauerte leicht zu⸗ ſammen, wenn ihr auch die Eröffnung des Arztes nicht ſehr überraſchend war. „Ich wußte es ſchon, Liebſte, ich hatte dir nur nichts davon ſchreiben wollen!“ flüſterte ihre Begleiterin, ihr teil⸗ nehmend die Hand drückend.„Komm, Gwendoline, laſſe es dir ein Troſt ſein, ſie weiß nichts davon! Weine nicht!“ Die beiden jungen Damen entfernten ſich von dem weißen, freundlichen Gebäude, dem man nicht anſah, wieviel ſam ſchritten ſie dem auf ſie wartenden Kraftwagen zu. „Ich habe deine Mutter jede Woche beſucht, und da iſt mir aufgefallen, wie ſie ſich von einem Beſuch zum andern verändert hatte! Anfangs ſprach ſie mit mir immer noch von Malte und ganz vernünftig. Aber das letzte Mal—1 Sie hielt ein Kiſſen wie eine Puppe im Arm, herzte und küßte es und redete mit ihm wie mit einem kleinen Kinde.“ „Hanna, es iſt furchtbar!“ ſtöhnte Gwendoline und ihre zerriß, dieſe Teilnahmsloſigkeit gegen mich— ich bin ihr nichts. Sie kümmerte ſich nicht um mich, ſtarrte ſo unheim⸗ lich vor ſich hin, hörte mich nicht! Und jetzt hätte ich ihr das Leben erleichtern und verſchönern, hätte ihr wirklich alle Sorgen abnehmen können! Und nun iſt es zu ſpät! Das Glück hat die arme Frau wirklich vergeſſen.“ „Oder ihr die Wohltat erwieſen, einen Schleier über die traurigen Tage zu werfen, die ihr noch beſtimmt ſind zu menſchlicher Jammer, wieviel Troſtloſigkeit es barg. Lang⸗ Augen füllten ſich mit Tränen.„Wie es mir das Herz leben— ſie empfindet nichts mehr— und was man nicht weiß und fühlt, Gwendoline,—— wahrhaftig, ich bin be⸗ Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Gas vergiftung aus Unvor⸗ lichtigkeit.) Ein 22 Jahre alter Pader in emem Hauſe der kleinen Wallſtadtſtraße zog ſich eine Gasver⸗ giftung zu. Er ſaß in der Küche neben dem Gasherd, wobei er durch eine Bewegung des Armes unbemerkt den Gashahnen öffnete. Beim Verlaſſen der Küche ſtürzte er unter der offenen Türe bewußtlos zu Boden. Durch die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche kehrte das Be⸗ wußtſein bald zurück. Heidelberg.(Nordlicht.) Hier wurde ein intereſ⸗ ſantes Nordlicht beobachtet. Zwei gewaltige Lichtfäulen ſchoben ſich am Nordhimmel bis hoch hinauf an das Firmament. Am Horizont waren ſie durch eine Reihe von kürzeren Strahlen verbunden. Gegen 11 Uhr war die Erſcheinung ganz erloſchen. Wie die Landesſternwarte annimmt, iſt die Erſcheinung auf die großen Sonnen⸗ flecken zurückzuführen, die in letzter Zeit auf der Sonnen⸗ oberfläche ſichtbar waren. Wiesloch.(Gräß licher unfall.) In der Ton⸗ waren⸗Induſtrie geriet der 28 Jahre alte verheiratete Arbeiter Richard Mühlhaupt aus Oppau beim Arbeiten an einem Kohlenſilo unter eine rutſchende Kohlenlaſt und wurde totgedrückt. Freiburg.(Zu den Methylalkoholvergif⸗ tungen.) Die amtliche Unterſuchung der Leichen zweier Frauen, die, wie bereits vor einigen Tagen gemeldet, in Kehl nach vorausgegangenen Erblindungserſcheinungen, plötzlich verſtorben waren, ſo daß man den Genuß von Methylalkohol vermutete, hat die Beſtätigung dieſer Ver⸗ mutung ergeben. Bei einem weiteren Todesfall m Of⸗ fenburg hat ſich der Genuß von Methylalkohol als Todes⸗ urſache nicht einwandfrei feſtſtellen laſſen. Im Zuſammen⸗ hang mit der Angelegenheit einer Offenburger Firma, die Methylalkohol an Händler usw. abgegeben haben ſoll, ſind Verhaftungen in Mittelbaden vorgenommen worden. Freiburg i. Br.(Caritas⸗ Konferenz.) Im Laufe dieſer Woche werden in Verbindung mit der Zentrale des Deutſchen Caritas⸗Verbandes Vertreter und Vertreterinnen faſt aller in Deutſchland caritativ tätigen religiöſen Genoſſenſchaften ſich in Freiburg zu einer Kon⸗ ferenz zuſammenfinden, um Fragen auf den verſchiedenen Gebieten der Kranken⸗, Jugend⸗ und Kinderfürſorge zu beſprechen. Die katholiſche Fürſorge betraut zur Zeit in 3382 Anſtalten mit über 31000 Pflegekräften über 210 000 Pfleglinge. Pforzheim.(Rehabilitiert.) Der Juwelier Ed. Henn, Teilhaber der Wiener Firma Clement u. Henn G. m. b. H., emes Zbweiggeſchäftes der Juwelenfabrit Käfer u. Walter in Pforzheim, wurde im vorigen Jahre nach ſeiner Rückkehr von einer Reiſe aus Deutſchland von der Zollbehörde unter dem Verdacht des Juwelenſchmug⸗ gels angehalten und in Unterſuchung gezogen. Wie nun feſtgeſtellt wurde, entbehren ſämtliche gegen Henn er⸗ hobenen Anſchuldigungen jeder Grundlage. Triberg.(Ein ganz Rabiater.) Ein aus Za⸗ lenſe bei Kattowitz gebürtiger Arbeiter namens Boderg beläſtigte hier in der Hauptſtraße verſchiedene Leute und vollführte einen ſolchen Spektakel, daß ihn ein Schutz⸗ mann zur Ruhe ermahnen mußte. Darauf widerſetzte ſich Bodera, fing an zu boxen und griff auch verſchiedene zur Hilfe herbeieilende Leute tätlich an. Schließlich täuſchte er einen Anfall vor, legte ſich auf den Boden und war nicht mehr zum Aufſtehen zu bewegen. Mit einem Hand⸗ wagen mußte man ihn ins Amtsgericht abtransportieren. Durmersheim(ber Raſtatt.)(Ein Mammutſtoß⸗ zahn gefunden.) Bei den Kanaliſationsarbeiten in Bickesheim wurde ein ziemlich gut erhaltener 74 Zentimeter langer Stoßzahn eines Mammut gefunden. Der Zahn lag 8 in einer Tiefe von 6 Metern und wiegt 10 Kilo. N Gutach.(Unfall.) Der Fabrikarbeiter Wälde wurde 0 1 7 5 der 9 Metallwarenſabrit Meiner Bürſtenmaſchine erfaßt und ſchwer verletzt. Sein Zußtand iſt ſehr bedenklich. 5 i dauernswerter! Wie oft kann ich nicht ſchlafen vor Jammer über mein verlorenes Glück; die Gedanken kommen, fragen und klagen an.“ 0 „Haſt du noch nicht vergeſſen, Hannerl?“ das kann ich nie, ſolange ich lebe, Gwendoline— nur ich ſpreche nicht darüber!— Was mich etwas beruhigt, dir will ich es ſagen—“ ein lichtes Rot färbte ihr blaſſes Ge⸗ ſichtchen—„daß Malte nicht mehr lebt! Es war wohl Beſtimmung, daß alles ſo kam!“— ——— die Frau Kommerzienrat empfing die Zurück⸗ kehrenden ſehr freundlich. Daß Gwendoline die vertraute Freundin der Herzogin von Herrnsheim geweſen war, im⸗ ponierte ihr doch innerlich gewaltig. In der Veranda war der Teetiſch gerichtet. Des kupfer⸗ nen Teekeſſels leiſes, melodiſches Singen verbreitete eine angenehme Stimmung. Gwendoline goß, wie früher, den Tee auf und bediente Frau Likowski und Hanna, ehe ſie an ſich ſelbſt dachte. Sie hatte ſich ſehr geſträubt, Hannas Einladung, bei ihr 50 wohnen, anzunehmen. Doch ſie hatte ſich fügen müſſen — Hanna hatte ihr doch immer viel Gutes erwieſen. und Gwendoline war keine undankbare Natur, die erwieſene Wohltaten vergaß, ſobald es ihr gut ging. Sie fürchtete ein Begegnen mit Axel Kronau, der als Verlobter Blankas im Hauſe faſt täglich ein und aus ging. Einmal aber mußie es doch ſein, und ſie war es ja nicht, die zu erröten hatte. Da horchte ſie auf— Blankas helle Stimme und lautes Lachen erklangen in der Halle. 5 „Ah, das Brautpaar kommt ſchon vom Spaziergang zu⸗ rück!“ meinte die Kommerzienrätin.„Axel wird auch zum Abendeſſen hier bleiben.“. And jetzt hörte Gwendoline auch eine dunkle Männer⸗ ſtimme, bei deren Klang ein feiner ſchmerzlicher Stich durch ihr Herz ging.— „Da ſind wir, chere maman!“ rief Blanka hereinſtür⸗ mend.„Hunger haben wir mitgebracht! Ah, ſeid Ihr auch ſchon da, Jeannette und Gwendoline? Seid mir tauſend⸗ mal gegrüßt, Sieglinde, Fidelio, Senta, Elſa——! Hier Axel, die zukünftige Primadonna des Herzoglichen Hof⸗ theaters in A.! Mache deine ehrerbietige Referenz vor ihr—“ Sie lachte übermütig.„Gelt, das haſt du nicht in Gwendoline von Reinhardt geſucht.“ Und dann ſtanden ſich Gwendoline und Axel von Kronau gegenüber. Ihre Augenpaare ruhten ineinander, kühl und fremd erwiderte ſie ſeinen forſchenden Blick. Er neigte ſich über ihre Hand und ſie ſagte ihm ihre Glückwünſche zu ſeiner Verlobung mit Blanka. Vollkommen unbewegt klang ihre Stimme. Sie war ja auf den Augenblick der Begeg⸗ nuna vorbereitet und ſie hatte gelernt, ſich zu beherrſchen. 2 22 5 32——— Y — 2—— 2 2 en. — . g. eee 9888 22 meiſterturnier in Kaiſerslautern.) 8 Lahr. fahrer aus Kuhbach, von denen der eme ſich in eine Kiſte packen ließ, um als Expreßgut nach Biberach zu kom⸗ ben wo ſie dann das dortige Stationsgebäude ausrau⸗ pen wollten, jedoch entdeckt und verhaftet wurden, er⸗ hielten vom Amtsgericht Lahr 4 Monate bezw. 1 Monat Vefänanis.— Der Monteur Albert Schatz von Lahr, er bereits im November 1925 wegen Straßenraub vom 8 Juden Frankfurt a. M. zu 5 Jahren 6 Monaten uchthaus verurteilt worden war, erhielt wegen hier 3 Diebſtähle eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr n der erſten zu 6 Jahren Zuchthaus zuſammengefaßt Konſtanz.(Opferſtockcmarder.) Der Opferſtock⸗ Porder⸗ der von Anfang Januar bis Anfang Februar im Münſter in Konſtanz mit Hilfe von Nachſchlüſſeln verſchiedene Opferſtöcke 12mal und einen ſolchen in der St. Stephanskirche zweimal ausraubte, der 43⸗jährige verheiratete Verſicherungsagent Konrad Hanſer aus Kon⸗ lianz wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, abzüg⸗ 100 55 Wochen Anterſuchungshaft. Der Staatsanwalt hatte Jahr Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte beantragt. Müllheim.(Ein merkwürdiges Diebſtahl⸗ eri“ Um eine Geldſtrafe von zehn Mark bezahlen zu önnen, entwendete der Knecht eines hieſigen Landwirtes einem Bekannten, mit dem er in einer Wurrtſchaft zuſam⸗ menſaß, den Geldbeutel mit Inhalt. Der magere Beutel enthielt aber den erhofften Betrag von zehn Mark ber 3 nicht, überdies wurde die Langfingerei auch bald emerkt. Nun iſt der Täter auch noch wegen Diebſtahls zur Anzeige gebracht worden. ö 5* Hügelsheim bei Raſtatt.(Erkannte Leiche.) Die männliche Leiche, die auf hieſiger Gemarkung im Rhein geländet wurde, iſt als die eines Schloſſers aus emer Ortſchaft des Kantons Baſel⸗Land erkannt. Die Feſt⸗ ſtellung gelang der hieſigen Gendarmerie mit Hilfe des Karlsruher Landespolizeiamtes. Die Leiche wird nach ihrer Freigabe durch die Gerichtsbehörden auf dem hie⸗ ſigen Friedhof beigeſetzt werden. Am Kopf zeigte die eiche Spuren von Gewalt. 76: Das amerikaniſche Staatsdepartement hat das Sekretariat des Völkerbundes darüber unterrichtet, daß die Waſhingtoner Regierung beſchloſſen habe, unter den vom Kongreß gemachten Vorbehalten dem Haager Schiedsgericht beizutreten. Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Ein kühner Lebensretter.) m oberen Rheinufer in der Nähe der Kaiser Wilhelm⸗ lriaße fiel ein 7 Jahre alter Knabe in den Rhein und rieb ſofort ab. Ein in der Nähe befindlicher 18 Jahre alter Kaufmann ſprang dem verſinkenden Knaben ſofort nach und brachte ihn wieder an Land. Der Knabe wollte an dem Ufer Kieſelſteine holen, rutſchte aus und fiel in den Rhein. 5 „Kaiſerslautern.(Ein internationales i in in⸗ ernationales Meiſterturnier unter Teilnahme erſter Kräfte ſoll im Laufe des kommenden Sommers, vorausſichtlich i der erſten Juni⸗Hälfte, im Rahmen der Sportaus⸗ 1 ſtelung in Kalſerslautern ſtattfinden. Die Vorarbeiten d bereits im Gange. Kirchheimbolanden.(Ein Langgeſuchter.) Der Kaufmann Oswald Irmacher, der ſich während der Se⸗ paratiſtenzeit hier„rühmend“ hervorhob, befindet ſich in Neanbenthal hinter Schloß und Riegel. Der ſeinerzeit ier tätig geweſene Irmacher war vom Anterſuchungs⸗ richter in Frankenthal wegen einer in der Vorderpfalz egangenen ſchweren Bluttat ſteckbrieflich geſucht worden. M Kaſſel.(der Tiger im Auto.) Einen großen enſchenauflauf verurſachte auf dem Friedrichsplatz ein auswärtiges Auto. Nicht, wie man es bisweilen ſchon geſehen, lag zur Sicherheit des Wagens neben dem Füh⸗ . ee Schäferhund, ſondern ein ſieben Monate alter ö Mit einem Drahtmaulkorb und einer Eiſenkette 52 er friedlich neben dem Führer und war ſehr er⸗ ſtaunt darüber, daß die Zuſchauer ſoviel Aufhebens von ihm machten. a Noſaik. (Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.) Das große Los.— Glück und Alkohol.— Was macht man mit dem Gelde?— Teilung.— Ein Wohltäter.— Stra⸗ nſenſationen.— Der Hund der Dame.— Noch kürzer. Würde es heute noch Feen und andere gute Geiſter geben, die zu Menſchenkindern, denen ſie eine Gunſt erweiſen wollen, ſpächen:„Nenne mir einen Wunſch und werde ihn dir erfüllen!“, würde wohl in neunzig von hundert Fällen dieſer Wuuſch lauten:„Ich möchte das ſtoße Los gewinnen!“ Das Verlangen, reich zu werden, ſt 5 5 erſt in unſerer Zeit ſo allgemein geworden, es hat die enſchen immer beherrſcht, nur daß es nicht ſchon immer Lotterien gab, durch die man in den Beſitz irdiſcher chätze kommen konnte. Zur Märchenzeit holte ſie ein Wink der Fee herbei, aber faſt nie wurde der Wunſch anach gnädig aufgenommen, ſondern den Wünſchenden ernſt bedeutet, daß ſie etwas Törichtes erbeten und ſich ſeres hätten wünſchen ſollen, und faſt jedesmal wußten e ſie auch mit dem Geſchenk nichts vernünftiges anzufangen und gerieten wieder in Armut und Unglück. Das war ja auch die Moral von der Geſchicht': Reichtum macht nicht glücklich! Die Moral und Weisheit, die uns ebenſo von geſtrengen Erziehern, biederen Onkeln und lieben Tanten gepredigt wurde. Eltern waren zurückhaltender damit, ſie wünſchten ihren Kindern alles Gute 6 der Erde, und dazu gehörte nach den Erfahrungen, die ſie im Leben ge⸗ f ſammelt hatten, auch das Geld. Es war nicht der Inbe⸗ griff irdiſchen Glückes, konnte zum Wohlbefinden aber erheblich beitragen, und deshalb wollten ſie die Kinder icht abſchrecken, Geld zu verdienen und, falls es anging, teich zu werden. Seit wir Lotterien haben, wünſcht man ch das große Los, und alle Spieler hoffen, daß es ihnen einmal zufallen und Fortuna ihr Füllhorn über ſie aus⸗ chütten wird. Sie hoffen heimlich, reden nicht viel davon, inden ſich auch mit der gewohnten Niete ab. So leidenſchaftliche Glücksſpieler wie die Bewohner 4 hidlicher Länder ſind wir ja doch noch nicht. Die fieber⸗ bafte Erregung, die dort wochenlang vor einer Ziehung das ganze Volk ergreift und ſich zu einem wahren Taumel ſteigert, iſt bei uns unbekannt. Wir behalten doch noch einiges Intereſſe für andere, wichtigere Ereigniſſe übrig. dan treiben auch nicht ſolchen Dummen abergläubiſchen Zauber wie im Süden, um die Glücksgöttin zu beeinfluſſen. Aber etwas Lotterieaberalaube itt auch in unſerem kü * (Gerichtszeitung.) Die beiden Kiſten⸗ Landau.(Weinbautagung.) Der Weinbau⸗ verein für die Rheinpfalz hält am 21. März in Landau ſeine Tagung ab. Vormittags 10 Uhr iſt die General⸗ verſammlung, nachmittags halb 3 Uhr eine große öffent⸗ liche Hauptverſammlung. Kaiſerslautern.(Wieder Milchpanſcher.) Bet der Milchkontrolle durch die Lebensmittelpolizetn wurden vier Milchfälſchungen feſtgeſtellt. Es handelt ſich dabet um erheblichen Zuſatz von Waſſer und um Entrahmung. Die betreffenden Milcherzeuger, z. T. aus Niedermiesau, werden ſich deshalb vor dem zuſtändigen Gerichte zu ver⸗ antworten haben. St. Ingbert.(Unſaubere Wirtſchaftsge⸗ ſchäfte.) Vor einigen Tagen wurde eine hieſige Wirt⸗ ſchaft mit Kellnerinnenbetrieb polizeilich geſchloſſen und gegen den Inhaber ein Strafverfahren eingeleitet. In⸗ zwiſchen haben die Zeugenvernehmungen ergeben, daß in einer ganzen Reihe anderer derartiger Wirtſchaften das Animierweſen in hoher Blüter ſteht. Es ſteht zu er⸗ warten, daß weitere Wirtſchaften demnächſt ebenfalls po⸗ lizeilich geſchloſſen werden. In manchen Lokalen wurden zwei und noch mehr Kellnerinnen beſchäftigt, wo der Wirt und ſeine eigenen Angehörigen ſelbſt nichts zu tun hatten. Friedberg.(Eine polniſche Mörderbande in Heſſen.) Die Landeskriminalpoltzer Kaſſel fahndet nach den Mitgliedern einer polniſchen Mörderbande, dem Schnitter Johann Petrow und einem gewiſſen Joſeph Paſternack, die ſich z. Z. jedenfalls auf heſſiſchen Land⸗ gütern unter falſchem Namen aufhalten und denen nach behördlicher Angabe zur Laſt gelegt wird, am 3. Auguſt 1924 in der Nähe des Rittergutes Merzhauſen im Re⸗ gierungsbezirk Kaſſel den polniſchen Auffeher Memſikaſch⸗ wil getötet zu haben. In Hermannsburg bet Celle 1. H. wollten ſie am erſten Pfingſttage in einem dortigen Konſektionsgeſchäft einbrechen, wobet ſie überrascht und verfolgt wurden. Anter den Verfolgern befand ſich ein Reichswehrſoldat, der von den Banditen durch drei Schüſſe getötet wurde. Die Perſonalbeſchreibung des geſuchten Petrow iſt beſonders charakteriſtiſch. Er iſt 32 Jahre alt, auf dem linken Augen blind und trägt auf der Stirn drei Narben, von Schrotſchüſſen herrührend. Wegen des blinden Auges trägt er in ſeinen Kreiſen den Spitznamen der blinde Johann. Auch geht er oft in Frauenkleidern. Zur Ergreifung der Täter, von der Berliner Poltzeibe⸗ hörde unterſtützt, gelang es den Polizeibehörden in Sol⸗ din⸗Pyritz, eine fünfköpfige polniſche Mörder⸗ und Räuber⸗ bande zum größten Teil unſchädlich zu machen. Im Ja⸗ nuar wurde bereits in Stargard über alle Mitglieder das Todesurteil gefällt. Inzwiſchen war in der Altmark, in Heſſen und Hannover noch eine zwefte Bande am Werk, die durch eine große Streife der Landjägeret und der Kriminalpolizei in den Kreiſen Oſterburg und Stendal geſprengt wurde. Auf ihrem Konto ſtanden die Morde an dem Aufſeher Reinecke und ſeiner Frau auf einem Rittergut bei Oſterburg und der Mord an dem Ober⸗ landjäger Köhler, der zu Beginn d. Is. verübt wurde. Der Tätigkeit der Polizeibehörden gelang es, als Täter den 21 Jahre alten Schnitter Marian Urbanſkt feſtzu⸗ ſtellen. Außerdem konnte ihm noch ein vierter Mord, der am 17. Dezember in Juchow, Kreis Neuſtettin, verübt wurde, nachgewieſen werden. Sein Helſershelfer, der 27 Jahre alte Ignatz Kowalſki, hat inzwischen Selbſt⸗ mord begangen. Auf die Ergreifung iſt eine Belohnung von 750 Mark ausgeſetzt. München.(Flüchtiger vierfacher Mörder.) Die Münchener Polizeidirektion erläßt eine Ausſchreibung gegen den 26 Jahre alten Bäckermeiſter Malten, der vor einigen Tagen in Jena⸗Ziegenhain ſeine Frau und ſeine drei kleinen Kinder mit einem eiſernen Hebel einer Teig⸗ maſchine erſchlagen hat und flüchtig gegangen iſt. Für die Ergreifung des Mörders iſt eine Belohnung von 300 Mark ausgeſetzt. „Duisburg.(Grauſame Mutter.) Auf eine enk⸗ ſetzliche Weiſe verſuchte eine 30jährige unverheiratete Hol⸗ länderin von hier ihr drei Wochen altes Kind ums Leben zu bringen. Sie ſetzte das Kind in der Badewanne auf den heißen Ofen und entfernte ſich dann. Das Kind wurde von Nachbarn noch lebend angetroffen, mußte aber ſchwer verleht ins Krankenhaus gebracht werden. „nüchternen“ Norden freilich noch zu Hauſe. Einer der Glücklichen, der an dem großen Loſe partizipierte, das jetzt nach Berlin gefallen iſt, hat ja erzählt, daß er ſich auf den Rat einer Zigeunerin die Naſe gehörig mit Bier und Schnaps begoſſen habe, ehe er zum Lotteriekollekteur ge⸗ angen ſei, um ſein Los zu kaufen. Danach müßte man im Duſel ſein, um Duſel zu haben. Ich vermute, daß die Sibylle vom Zigeunerſtamme ſelbſt nicht ganz nüchtern war, als ſie dem Manne ihren Rat gab, und daß er nicht infolge der Anätherung, ſondern nur 1 Zufall ſeinen Treffer gemacht hat. Frau Fortuna mag blind, mag lau⸗ e unberechenbar, ungerecht ſein, daß ſie die Befuſe⸗ lung begünſtigt und belohnt, kann ich nicht von ihr glau⸗ ben, weshalb ſie ja noch keine rabiate Alkoholfeindin ſein muß. Und wie gerecht und wohlwollend ſie ſein kann, hat ſie auch mit dem vorerwähnten großen Loſe bewieſen. „Kleine Leute“, Arbeiter, Handwerker ſind die Gewinner. Sie können das Geld gut brauchen und werden es hoffent⸗ lich richtig gebrauchen und nicht in den Fehler mancher Großelosgewinner verfallen, die, in dem Wahn, es könne nicht alle werden, ſo verſchwenderiſch damit umgingen, daß, was ſchnell gewonnen, auch ſchnell wieder zerronnen war. Es ſollen ſich auch bereits zahlreiche Perſonen bei ihnen gemeldet haben, die ihnen die Laſt des Reichtums iudgen nd es werden welche darunter ſein, die für die Teilung aus helfen wollen: Schenk mir was, borg mir was! Prinzip ſind und fordern. Da werden die glücklichen Ge⸗ winner wohl wie der alte Rothſchild handeln müſſen, der, als ſo ein Teilungsfreund zu ihm kam und ihm ausein⸗ anderſetzte, daß alle Menſchen gleich ſeien und daß ſie⸗ darum auch alle gleich viel haben müßten, keiner mehr, keiner weniger als der andere, ſich nicht ablehnend ver⸗ hielt, ſondern den Bleiſtift nahm und rechnete und dann dem 1 5 ein paar Groſchen hinſchob mit dem Bemer⸗ Er hätte genau ausgere 52 ö oth⸗ ſchildſche, Vermögen aufgeteilt würde, mehr ſei dabei leiden ken, dies ſei ſein Anteil. 5 wieviel auf jeden Einzelnen entfiele, wenn ſein, das nicht herausgekommen. Die Rothſchilds ſcheinen ſich auch für die Folge 190 andere Teilungspläne nicht eingelaſſen is auf den heutigen Tag reich geblieben zu haben, da ſie n Taz g ſind. Die amerikaniſchen Multimilliardäre haben ihnen zwar den Nang abgelaufen, und wenn die Rothſchilds im f vorigen Jahrhundert ſtolz von ſich ſagen konnten, daß ohne ihre Erlaubnis, lies: ohne ihr Geld kein Krieg geführt werden könnte, ſo ſind es heute die amerikaniſchen Welt⸗ bankiers, die, wenn nicht darüber zu entſcheiden, ſo doch, ein gewichtiges Wörtchen dabei mitzuſprechen haben. 2„ Eport und Spiel. f Fuß ball⸗Ergebniſſe des Sonntags Süd deutſchland: Um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft. f Bayern München— V. f. R. Mannheim 10:0: Karlsruher F. V.— Sp. Vg. Fürth 1: 2; 1. F. C. Pforzheim— Stuttgarter Kickers(Bezirksmeiſterſchafts⸗ ſpiel) 1.3; F. S. V. Frankfurt— Sp. Vg. 02 Gries⸗ heim(Pokalſpiel) 6: 2. Privatſpiele: a F. S. V. Mainz 05— V. f. B. Stuttgart 2:4; Phönix Ludwigshafen— 1. F. C. Nürnberg 0:2; S. V. Wiesbaden— Ludwigshafen 03 7:3; Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms 4:3; Kickers Offenbach — Kurheſſen Kaſſel 4: 3; 1. F. C. Bayreuth— A. S. V. Nürnberg(Samstag) 5:5; 1. F. C. Bayreuth— V.. R. Fürth(Sonntag) O: 2; Schwaben Alm— München 1860 2: 2; Stuttgarter S. C.— Wacker München 2: 2; V.. R. Heilbronn— S. V. Darmſtadt 2:2; V. f. L. Neckarau — Vittoria Aſchaffenburg 5:0: S. Gmde. Höchſt— Union Niederrad 1:7; F. C. Hanau 93— F. V. Saar⸗ brücken 3: 1. Nhenm bezirk: Phönix Ludwigshafen— 1. F. Nürnberg 0:2; Phönir Mannheim— Boruſſia Neunkirchen 1:3; 08 Mannheim— Sp. V. Sandhofen 1: 2, V. J. L. Nek⸗ kerau— Viktoria Aſchaffenburg 5:0; 04 Ludwigshafen Sp. Vg. Mundenheim 4: 3; F. V. Frankenthal— F. B. Speyer 0: 1; Arminia Rheingönheim— Herxheim 2: 1: Pfortz— Pfalz Ludwigshafen O: 4. Handball. Tb. Jahn Seckenheim 1— Tb. Jahn Oftersheim 1 8:2 II 0.4 Bei einem unerwartet ſchönen Märznachmittag begegneten ſich am letzten Sonntag obige Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiele, wobei Ofersheim einen einwandfreien Sieg erringen konnte. Schon in der erſten Halbzeit führten die Gäſte trotz des ſtarken Gegen⸗ windes mit einem Tor Vorſprung, den ſie in der zweiten Halbzeit nach überlegenem Spiel um weitere 5 Tore erhöhten. Die hieſige Mannſchaft verliert ſich noch zu viel in Einzelaktionen und läßt den energiſchen Schuß vor dem Tor vermiſſen. 1 f 11— 1„ 1 Marktberichte vom 8. März. Mannheimer Produktenbörſe. Bei ſtarkem ausländi- ſchem Angebot, namentlich von Australien, war die Markt ⸗ haltung ruhig. Man verlangte für die 100 Kilogramm bahnfrei Mannheim ohne Sack: Weizen inl. 26,50 bis 27, ausl. 31,25 bis 32,75, Roggen inl. 17 bis 17,50, ausl. nominell, Braugerſte 22 bis 25, Futtergerſte 16 bis 17,50, Hafer inl. 17,75 bis 19,25, ausl. 19 bis 22, Mais mit Sack 17, Weizenmehl, Spezial 0, 39,75 bis 40,50, Brotmehl 29,25 bis 30,50, Roggenmehl 25,50 bis 26,75, Kleie 8,75 bis 9. N a Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurden per 50 Kilogramm Le⸗ bendgewicht gehandelt: 286 Ochſen 20 bis 52, 70 Bullen 36 bis 49, 658 Kühe und Rinder 12 bis 54, 620 Kälber 56 bis 80, 65 Schafe 26 bis 40, 2029 Schweme 70 bis 84, 118 Arbeitspferde pro Stück 700 bis 1500, 65 Schlachtpferde pro Stüc 50 bis 140 Mark. Markt- verlauf: Mit Großvieh lebhaft langſam geräumt, mit Kälbern lebhaft ausverkauft, mit Schweinen mittelmäßig geräumt. Ausgeſuchte Tiere wurden über Notiz bezahlt. Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde mittelmäßig.. „Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Wetzen 26,25 bis 26,50, Roggen 17 bis 17,25, Sommergerſte 22 bis 22,50, Hafer 18,50 bis 21,50, Mais 17 bis 17,50, Weizenmehl 39,50 bis 40, Roggenmehl 25,25 bis 25,50, Weizenkleie 9 bis 9,25, Roggenkleie 9,50 bis 9,75, Erbſen 26 bis 34, Linſen 40 bis 70, Heu 8,50 bis 9, Stroh 1 16 bis 16,50. Alles in Goldmark je g. 5 — k üKͤů—ęxſʒůũ₆⸗nv—nß— Ein ſehr reicher Mann, der zugleich ein Anhänger des Teilungsgedankens iſt, muß der in London lebende Son⸗ derling ſein, der, wie von dort berichtet wird, in den ärmeren Stadtvierteln Pfundnoten an Bedürftige ver⸗ ſchenkt, wobei er ſich von einer Frau beraten läßt, die eine Deutſche ſein ſoll. ärmlich gekleidet und verſchwindet immer unerkannt, ſo⸗ bald er den Wohltäter geſpielt hat; auch der Polizei hat er die Auskunft über ſich verweigert und man läßt ihn nun gewähren. Es wäre ja auch noch ſchöner, einem ſol⸗ chen Prachtmenſchen Hinderniſſe in den 12 f zu legen. Aber ich bin mir doch nicht ſicher, was unſere Polizei täte, wenn es ihm einer hier nachmachen wollte. Es möchte ja auch einen rieſigen Auflauf und eine beiſpielloſe Balgerei geben. Geld, das auf der Straße liegt, Geld, das man geſchenkt bekommt— dem Wohltäter könnten auch ſeine ärmlichen Kleider noch vom Leibe geriſſen und ihm die Sache ſchon am erſten Tage wieder leid werden. Men⸗ ſchenanſammlungen ſtören die öffentliche Ordnung, und wie leicht ſind ſie hervorgerufen. Einer bleibt ſtehen, ein zweiter, mehrere. Was gibts denn, was iſt los? wei Köter, die ſich beißen, können zu einer Straßen⸗ ſenſation werden. Vielleicht iſt das der Grund, daß viele Damen ihren Hund auf dem Arm tragen. Uebrigens, wer es noch nicht wiſſen ſollte: nicht jede Dame darf ſich mit jedem Hund öffentlich zeigen. Dame und Hund müſſen harmoniſch zuſammenſtimmen. Auf einer gelegentlich der „Grünen Woche“ in Berlin veranſtalteten, mit Preiskrö⸗ nung verbundenen Wauwau⸗Schau wurde man auch dar⸗ über belehrt und aufgeklärt. Etwa zweihundert Wau⸗ waus traten, ſonntäglich geputzt, mit ihren Frauchen an. Man merke ſich: eine blonde Dame darf keinen ſchwarzen Hund, eine ſchwarze keinen blonden, eine dicke kein dünnes Windſpiel, eine dünne keinen dicken Mops haben, auch müſſen Decke und Schleife des vierfüßigen Lieblings zu dem Kleid der Herrin paſſen. Die Frühjahrsdamenmode verkürzt das Humpelröckchen noch weiter und desgleichen den Bubikopfſchopf. Die Sommermode wird das Verkür⸗ zen fortſetzen und im Hochſommer werden wir die Ballett⸗ Revuen wohl überall im Freien umſonſt haben. Die paſ⸗ ſendſte Hundetracht dazu dürften kahl geſchorene Beine und die nach Bubikopfmanier geſchnittene Wauwautolle ſein. Zur eleganten Modedame der elegante Modehund! Noch andere Vorſchläge zur Hebung und Verfeinerung der mon⸗ — dänen Hundekultur behalte ich mir vor. 5 50 Er verteilt an einem Tage niemals 10 weniger als zweitauſend Mark in engliſchem Geld, iſt ſelbſt Auflauf iſt fertig. Schon ein entflogener Kanarienvogel, Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 9. März. Eintragungen zum Volksbegehren wurden bis geſtern ——— Abend hier in Seckenheim von 360 Wählern vorge- nommen. In Ilvesheim trugen ſich 230, in Ladenburg 410 Wähler ein Die bisherigen Ergetmiſſe des Volks⸗ begehrens beziffern ſich bis Sonntag Abend in: Mannheim 11905, Berlin 307293, Magdeburg 10271, München 12642, Nürnberg 5000, Hamburg 610.0. In Thüringen ſchätzt man die Eintragungen auf 20 bis 25 Prozent Da die Zeichnungsfriſt noch 40 Tage läuft und die letzten Tage erfahrungsgemäß den größten Prozentſatz ſtellen, läßt ſich über das Endergebnis noch nichts vorausſagen. Ein Bubenstreich der ſchlimme Folgen hätte haben können, wurde auf einem Gelände, gegenüber der Stein⸗ zeugfabrik, das zum Training für Pferderennen benützt wird, entdeckt. Ueber nacht wurde auf der Rennfläche ein Stein eingegraben und davor eine alte Senſe geſteckt. Allem Anſchein nach ſollte bezweckt werden, daß die Pferde zu Fall kommen und Reiter oder Pferde in die Senſe ſtern früh war es mit 1,5 Grad plus noch ziemlich ſtürzen ſollten. Anzeige iſt erſtattet. Markenloſe Brieffrankierung. In den Krefſen des Publikums ſcheinen Zweifel über die Bedeutung der An⸗ gaben in den ſeit einiger Zeit von der Geſchäftswelt ver⸗ wendeten Francotyp⸗Stempeln zu beſtehen. Maſchinen mit Francotyp⸗Stempel ſind von der Poſt zur Frankierung der Briefſendungen zugelaſſen und werden bereits in grö⸗ Raue Zahl von Banken, induſtriellen Werken, Geſchäfts⸗ äuſern, Zeitungen uſw. zur Freiſtempelung der geſamten Briefpoſt, alſo auch der Briefe, Poſtkarten, kurz aller Briefſendungen benutzt. Die mit ihnen hergeſtellten Stempel enthalten den Tagesſtempel, eine Kontrollzahl, den Namen des Benutzers und die für die Einzelſendung in Betracht kommende tarifmäßige Poſtgebühr. Der Fran⸗ cotyp⸗Stempel iſt alſo ebenſo zu bewerten wie eine Brief⸗ Gedenktage am 10. März. 1606 Feldmarſchall Georg Freiherr von Derfflinger in Neuhofen geboren. l 1772 1 7 Dichter Friedrich von Schlegel in Hannover ge⸗ oren. 1776 Königin Luiſe von Preußen in Hannover geboren. 1788 5 Dichter Joſeph von Eichendorff in Lubowitz geboren. 1813 0 des Eiſernen Kreuzes durch Friedrich Wil⸗ elm III. 1863 0 Anthropolog Hermann Klaatſch in Heidelberg geboren. 1905 155 Japaner nehmen Mukden(ruſſiſch⸗japaniſcher rieg). 1924 Der amerikaniſch Schriftſteller Oriſon Swett Mar⸗ den in Los Angeles geſtorben. Sonnenaufgang 6,27 Uhr:: Mondaufgang 4,30 Uhr Sonnenuntergang 5,55 Uhr:: Monduntergang 12,58 Uhr 25 Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarte vom 8. März. Der Kälterückſchlag war nur von kurzer Dauer. Ge⸗ friſch, es ſetzte aber bald eine durchgreifende Erwärmung ein, ſo daß am Mittag 13 Grad über Null verzeichnet wurden. Die Erwärmung der Luft erhielt in der Nacht keinen Rückſchlag. Heute morgen war es mit 9,8 Grad über Null ungewöhnlich mild. Ebenſo ſchnell wie er im Schwarzwald unerwartet noch einmal eingezogen war, hat der Winter dort auch wieder Kehrt gemacht. Vorausſichtliche Witterung: Nach vorübergehender Beſſerung ſind bis Mitte der Woche neue Störungen zu erwarten.— Am Mittwoch: Zunächſt kühler, trocken, ziemlich heiter, ruhig. Später Trübung, milder, windig, Regen.— Am Donners⸗ tag: Wolkig, zeitweise aufheiternd, kühl, mäßige Nieder⸗ ſchläge. Kleine Chronik. a Gefecht mit indiſchen Räubern. In Lahore hat eine 18 köpfige Räuberbande die Wohnung eines Bankiers ausgeplündert. Die Poltzei erſchoß vier Räuber und nahm einen gefangen. Ein Poltziſt wurde getötet. A Mordtat einer Schwiegermu ter. Die Schwieger⸗ mutter des in Spanien ſehr bekannten Hofſchauſpielers Tudela durchſchnitt ihrem Schwiegerſohn mit einem Ra⸗ ſiermeſſer die Kehle, weil er angeblich ſeine Frau betrog und ihr zu wenig Wirtſchaftsgeld gab. Eine Peſtepidemie in Indien. Eine in den ſog. „Vereinigten Provinzen“ ausgebrochene Peſtepidemie greift namentlich im oberen Stromgebiet des Ganges mit ra⸗ ſender Schnelle um ſich. Nach den Mitteilungen der Be⸗ hörden ſind in der letzten Woche 1143 Perſonen der Seuche erlegen, was ſaſt eine Verdoppelung der Todes⸗ fälle bedeutet gegenüber den in der vorhergehenden Woche eingetretenen Todesfällen. i Beraubung eines Schnellzuges. Der Schnellzug Paris—Belfort wurde in der Nähe von Geretz ohne erſichtlichen Grund durch rote Lichter zum Stehen ge⸗ bracht. Später wurde feſtgeſtellt, daß aus dem Poſtwagen des Zuges 183 000 Franken Lohngelder verschwunden waren. Die Diebe hatten den Zug offenbar zum Halten gebracht, um in der Zwiſchenzeit unbemerkt den Raub ausführen zu können. i Anterm Sternbild des Ochſen. Der Kreis⸗Man⸗ darin Tſchang hatte Geburtstag und empfing die Glück⸗ wünſche ſeiner verſammelten Unterbeamten. Dieſe hatten erfahren, daß er unter dem Sternbild der Maus geboren ei und um ihm eine ſinnige Aufmerkhamteit zu erwei⸗ ſen, überreichten ſie ihm eine goldene Maus, die ſie aus gemeinſamen Mitteln erſtanden hatten. Hocherfreut dankte der Mandarin für das wertvolle Geſchenk und jetzte leut⸗ ſelig hinzu:„Uebrigens iſt in ein paar Tagen der Ge⸗ burtstag meiner Frau. Sie iſt unter dem Sternbild des Ochſen geboren!“ Redaktion, Druck und Verlag; G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. marke. N. 0 Aanmouene 0 peline doppeltbreit. Teluwoene Papelng del. 25, ru Neueste Moulne len sensnsten Moce tete 2. 90 nete 1.75 feirmoflene dabardne besten Fatben Mb. 480, J. 90 nete, 2.90 Helhwal. Gabaräle dabeisein ü. i 5.50 fleinwollene Ringe roger Farben itt. 590, K. 50 Aoulne u. Nip Mouline baren beter 7.28, 3.90 feld ollene feine üpse Tarbtzne zleter 7.50, B90 und Rleider-Sia ah elnwol. Papilton-Ichotten. iete 2.10 feinwoll. Dapidon-choften 10s err b. 5 r 80, 3.38 reinw. 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Der Bürgermeiſter la 98. Badischer Bauernbund. Ortsgruppe Seekenheim. Sämtliche Hausangeſtellte, Dienſt⸗ boten die in der Landwirtſchaft be⸗ ſchäftigt ſind, ſowie Lehrlinge können auf Antrag von der Beitragspflicht zur Erwerbsloſenfürſorge befreit werden. Anträge wegen Befreiung können von morgen ab im Krankenkaſſenlokal(Mittel⸗ ſtraße) in Empfang genommen werden. Die Anträge ſind ſofort auszufüllen und an die Kaſſe baldigſt zurückzugeben. Nähere Auskunft wird im Krankenkaſſenlokal erteilt. Der Vorſtand. U Tnberein 1898 gelgenbeim. — Handball⸗ Abteilung. F Heute Dienstag nach der 1 2 Turnſtunde N 9 außerordentliche 8 Shlelek-Derſam dung. Das Erſcheinen ſämtlicher Spieler iſt dringend erforderlich. a Die Leitung. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Heute Nachmittag von 27 Ahr werden im Lager Saat kartoffeln ausgegeben: Böhm's Allerfrüheſte M. 5.50 pr. tr * Heimat„ 1 4 Odenw. 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