L eee e — 85 eee W . vermeiden. 1 Neckar⸗Bote Samtag, den 13. März 1926(2. Blatt). Das Geſetz über die Fürſtenabſindung. * Seit der Veröffentlichung des erſten Kompromiß⸗ vorſchlages zur Abfindung der früheren Fürſtenhäuſer iſt etwas mehr als ein Monat vergangen, und inzwiſchen haben die Regierungsparteien in eingehenden, vor jedem unberufenen Auge ſorgſam behüteten Verhandlungen ihren erſten Entwurf einer grundlegenden Aenderung unter- zogen. Das Ergebnis liegt jetzt in dem„Entwurf eines Geſetzes über die vermögensrechtliche Auseinanderſetzung zwiſchen den Ländern und den vormals regierenden Für⸗ ſtenhäuſern“ vor und man hat nunmehr Gelegenheit, den Wortlaut dieſes Gefſetzentwurfes zur Baſis einer ſachlichen Beurteilung der Angelegenheit in ihrem jetzigen Stande vorzunehmen. 5 Die neuen Abmachungen ſehen in den Hauptpunkten folgendes Verfahren für die Feſtſtellung des Sach⸗ verhaltes bei den einzelnen Fürſtenforderungen vor. Ein aus neun Mitgliedern, einſchließlich des Vorſitzenden, be⸗ 3 Reichsſondergericht wird berufen em, as Urteil über alle noch ſtrittigen oder wieder ſtrittig werdenden Anſprüche zu fällen. Auf Grund eines Zen⸗ trumsantrages war beſchloſſen worden, daß dieſes neue Reichsſondergericht beſetzt werden ſolle mit vier ge⸗ lehrten Nichtern und mit vier Laien. Die vier Laien fehlen nun in dem jetzt vorliegenden Entwurf, ſie werden jedenfalls nicht beſonders aufgeführt. Aber dieſe Auslaſſung dürfte wohl nur ſtimmungsmäßige Be⸗ deutung haben, denn es iſt ausgeſchloſſen, daß das Zentrum von ſeinem Antrag Abſtand nimmt. Gerade innerhalb ſeiner Wählerſchaft haben ſich nämlich in der letzten Zeit die Proteſte gegen die von der Parteileitung ausgegebene Parole„nicht Beteiligung am Volksbegeh⸗ ren“ ſtändig vermehrt. Außerdem liegen aber auch wegen der Berufung von vier Laien zu Richtern in dem neuen Sondergericht ſo weitgehende allleitige Bindungen vor, daß die Lücke in dem Geſetzentwurf zwar ſympto⸗ matiſch, aber ſonſt ohne praktiſche Bedeutung bleiben dürfte. Der Entwurf beſagt ſodann weiter, daß das Reichsgericht gehalten ſei, ene radikale Scheidung zwiſchen Staatseigentum und Privatetgen⸗ vorzunehmen. Er wird bei allen ſeinen Urteilen davon auszugehen haben, daß all dasjenige Staatseigentum ent⸗ ſchädigungslos zu enteignen iſt, was die früheren Fürſten einſt auf Grund eines Aktes ihrer Souveränität bekom⸗ men haben. Nach dem neuen Kompromiß verbleibt den ehemaligen Fürſten als Eigentum nur der ein wand⸗ frei nachweisbare Privatbeſitz, der mit eige⸗ nen privaten Mitteln erworben wurde. Ent⸗ ſchädigungslos ſollen alſo an die Länder die Thea⸗ ter, Schlöſſer, Parks, Bildergalerien kommen, entſchädi⸗ gungslos inſofern, jedenfalls, daß nur dann eine genau zu berechnende Entſchädigung gewährt wird, wenn dem betreffenden Lande, etwa aus einem zu Wohnungszwek⸗ den geteilten Schloſſes ein Nutzungswert erwächſt. Jedoch auch aus dem gweifelsfreien Privatbeſitz kann eine Länderregierung Beſitzteile fordern, wenn ſie zu ge⸗ meinnützigen Zwecken, alſo zur Siedlung, zur Aus⸗ führung von Stadterweiterungsplänen des in Frage kom⸗ menden Landes verwendet werden ſollen. In beſonderer Berückſichtigung der noch ungeklärten Verhältniſſe zwi⸗ chen der preußiſchen Regierung und dem Hohenzollern⸗ auſe beſtehenden Unklarheit wird in dem gleichfalls wichtigen Paragraphen 15 geſagt, daß auch bereits durch Gerichtsurteil, Vergleich oder Schiedsgericht erledigte Fälle vor dem Reichsſondergericht wieder anhängig ge⸗ macht werden können, ſobald mit der betreffenden Für⸗ ſtenfamilie noch keine Geſamtauseinanderſetzung erfolgt iſt. Eine ſolche Wiederaufrollung ſoll ſogar möglich ſein, ſelbſt wenn das Reichsſondergericht dann dazu käme, ein rechtskräftig gewordenes Urteil des Reichsgerichtes zu kaſſieren. Ein Vorgang, der bisher in Deutschland noch nicht zu verzeichnen war. Erhalten Mitglieder von Für⸗ ſtenhäuſern künftig eine Rente oder ſonſtige Kapitalten ausgezahlt, ſo werden ſolche Leiſtungen mit dem Mo⸗ ment eingeſtellt, in welchem ſich ergibt, daß dieſe Gelder nicht zu den perſönlichen Zwecken des An⸗ nahmeberechtigten, ſondern zur Unterſtützung ſtaatsfeind⸗ licher Umtriebe verbraucht werden. And ſchließlich ſollen die Fürſten nur nach den auch für die andern Deutſchen geltenden Beſtimmungen des Auf⸗ wertungsgeſetzes aufgewertet werden. Allſeitig wird nun feſtgeſtellt, daß die neuen Abma⸗ chungen erheblich über das erſte Kompromiß hinausgehen. zan erörtert denn auch eifrig die Frage, wie die Mehr⸗ heit für das Geſetz im Reichstag geſchaffen werden ſolle falls, was allerdings noch vielfach beſtritten wird, das Ge⸗ ſetz verfaſſungsändernden Charakters wäre, da man ſich errechnet, daß zu einer ſolchen Zweidrittelmehrheit min⸗ deſtens noch fünf deutſchnationaſe Stimmen erforderlich ſeien, ſo erklärt die Linkspreſſe im voraus, daß bei einem Scheitern der Vorlage der Volksentſcheid auf Grund der dann entſtehenden Erregung im Volke eine große Mehr⸗ heit gegen die Fürſtenhäuſer auf ſich vereinigen wird. ZBaunächſt allerdings hatten für die Deutſche und die Bayeriſche Volkspartei nur deren Unterhändler unter⸗ zeichnet, während die Fraktionen noch zögerten. Auch von der Sozialdemokratie liegt eine Erklärung über ihr Ver⸗ alten bei der entſcheidenden Abſtimmung noch nicht vor. Belches Schichal dem Entwurf alſo beſchieden ſein wird, läßt ſich zur Zeit deshalb noch nicht genau ſagen, doch ſteht es in der Tat ſo, daß man ſich auf das Kompromiß wird verſtändigen müſſen, um den Volksentſcheid zu —. 0 Die Verſchuldung Deutſchlands. Die„Direktion der Discontogeſellſchaft“ veröffentlicht in ihrem Wirtſchaftsbericht Nr. 4 eine Aufſtellung über die deutſchen Anleihen im Auslande ſeit 1. Januar 1925. Stellt man die einzelnen Anleihen zuſammen, ſo ergibt ſich in Millionen der Landeswährung: 1. Anleihen deutſcher Städte, in Dollar auf⸗ beleg, mit teilweiſer Beteiligung Hollands und der Schweiz n Höhe von 85,65 Dollar= 359,73 Millionen Reichsmark. Die Laufzeit der Anleihen beträgt im Durchſchnitt 20 Jahre und ſie ſind mit 7 Prozent zu verzinſen. 2. Anleihen der Länder, ebenfalls in Dollar auf⸗ legt mit Unterbeteiligung Hollands und der Schweiz in be von 24.50 Dollar 10290 Millionen Reichsmark. * b * 1 3. Aftfeihen der öffentlichen Unternehmungen: 809 ausſchließlich in Amerika aufgelegt. Die Höhe beträgt 19,10 Dollar und 4,84 Hfl. und 30,00 ſchw. Fre.— 532,65 Millionen Reichsmark. i Nach den Erwerbsgruppen geordnet: 1. Elektro⸗Werke mit 64,5 Dollar und ſchw. Frc. 30,00 zu 7 Prozent und 16 D Laufzeit i. D. 2. Kommunale⸗ und Länderbanken mit 48,6 Dollar zu 7 Prozent und 20 Ih. Laufzeit i. D. 3. Viag mit 6,0 Dollar zu 6 Prozent und 20 Ih. Laufzeit in Deutſchland. 4. Kirchliche Verbände mit Hfl. 4,84 zu 7 Prozent und 7 Jahre Laufzeit in Deutſchland. g 4. Anleihen von Privatunternehmungen: Geſamthöhe 120,75 Dollar und 9,0 Pfund und 1,00 Hfl. und Reichsmark 5,25= 697,25 Millionen Reichsmark. Nach einzelnen Induſtriezweigen geordnet: 1. Montan in duſtrie 42,5 Dollar und 1,0 Hfl. zu 7 Prozent Zinſen und 20 Fh. Laufzeit i. D. Elektrowerke 39,75 Dollar zu 7 Prozent Zinſen und 20 Ih. Laufzeit i. D. Banken 10,0 Dollar und 1,0 1 zu 7½ Prozent 80 5 und 25 Ih. Laufzeit i. D. ali⸗Induſtrie 8,0 Dollar zu 7 Prozent und 25 Ih. Laufzeit i. D. Schiffahrt 6,5 Dollar zu 6½ und 15 Ih. Laufzeit 1. D. Warenhaus 6,0 Dollar zu 7½ Prozent Zinſen und 12½ Ih. Laufzeit i. D. F im- nduſtrie 4,0 Dollar zu 7) Prozent Zin⸗ 5 und 10 Ih. Laufzeit i. D. erg bau 5,25 Rm.(in Schweiz und Holland) 7½ Prozent Zinſen 15 Ih. Laufzeit i. D. Prozent Zinſen J75FFT FTC Die Arſache der Erdbeben. In letzter Zeit haben ſich an zahlreichen Orten, auch in Deutſchland, mehr oder weniger ſtarke Erdſtöße bemerkbar gemacht und auch der Veſuv entfaltet eine erhöhte Tätigkeit und hat einen neuen Krater gebildet. Die Gelehrten ſind der Auffaſſung, daß ein Grund zur Beunruhigung wegen dieſer Erdſtöße nicht vorliegt und weiſen darauf hin, daß ſolche auch in Deutſchland über⸗ haupt nicht zu den Seltenheiten gehören. Die Urſa dieſer Erdſtöße iſt darin zu ſuchen, daß auch die Erd⸗ ſchichten in Deutſchland zum Teil im Erdinnern noch nicht zu einer endgültigen Lagerung gekommen ſind, und erklären ſo das Entſtehen der Erdbeben. Eine egienartige, aber poetiſche Anſchauung haben die Japaner über die Urſache der Erdbeben. Während an⸗ dere Völker die Erdbeben in der Regel in irgend eine Beziehung zum Feuer bringen, ſucht der Japaner den Grund der Beben in den Tiefen des Weltmeeres. Dort lebt nach altem japaniſchen Glauben ein Rieſenfiſch von ungefähr 750 Kilometern Länge, der von Zeit zu Zeit an die Inſeln kommt, das Meer aufpeitſcht mit ſeinem Rieſenſchwanz, ſo daß die Wellen turmhoch ſpringen und das Land 0 1 tert. Dieſer poetiſche Glaube der Japaner hat ſeinen Grund wohl der Häufigkeit von Seebeben in der Nähe Japans, deren Erſchütterungen ſich auf das Land übertragen und Springfluten hervorrufen. Im Laufe der Jahr⸗ hunderte hat ſich dieſer Glaube etwas, wenn auch nicht weſentlich verändert. Der Rieſenfiſch lebt nicht mehr drau⸗ zen im Weltmeer, ſondern er hat ſich, wie ſich Fiſche im Schlamm verſtecken, unter die Inſel Honſchin geflüchtet. Den Kopf hat er im Norden der Inſel, den Schwanz zwi⸗ ſchen Tokio und Kioto. Dieſer neue Zug der alten Mythe bis weit hinein unter ſeinen Schlägen erſchüt⸗ Die Geſamtverſchuldung dur Anleihen beläuft ſich auf 350,00 Dollar, 900 Pfund, 5,84 fl., 30 ſchw. Fre., 5,25= 1 692,53 Millionen Reichsmark. Bemerkenswert iſt, daß allein die Elektroindu⸗ ſtrie mit 107,20 Dollar= 437,4 Millionen Reichsmark oder ca. 25 Prozent der Geſamtanleihever⸗ ſchuld ung an der Spitze ſteht. Dies iſt eine Entwicklung, welche nicht ganz unbedenklich iſt, denn der Beherrſcher der weißen Kohle iſt ſehr leicht auch Herrſcher über die andere Induſtrie. Hinzu kommt, 55 die Anleiheverſchuldung nur ein Teil und nicht der größte der Auslandsverſchuldung Deutſchlands iſt. Allein durch die Aktienkäufe im Januar 1926 ſollen nach engliſcher autorativer Schätzung für rund 2 Milliarden Mark deutſche Aktienwerte in das Ausland gegangen ſein. 5 iſt ſicher ein Ausfluß der Beobachtung, daß die Erdbeben in der nördlichen Inſel ſeltener ſind als im Süden. Es iſt auffallend, daß Erdbebenmythen der alten Kul⸗ turwelt eine gewiſſe Verwandtſchaft mit der japaniſchen haben. Unter dem Aetna, ſo gilt der Glaube bei den alten Römern und Griechen, liegt der Sohn der Gaca,. der hundertköpfige Typhon, den Zeus im Kampf auf den Rücken gnezwungen hat. Wehrlos liegt das Ungetüm da, die Bruſt beſchwert mit dem Rieſenmaſſiv des Aetna. Sein heißer Atem umſteigt ununterbrochen den Krater, und wenn ſich von Zeit zu Zeit der geguälte Rieſe gegen die Laſt des Berges ſtemmt, dann wird ſein Atem roten Glut, feuerflüſſige Giſcht kommt aus ſeinem Munde und unter dem ohnmächtigen Zucken zittert die Erde. ur ſenier Glieder er⸗ Dekanntmachung. Dolgabegcbron„melanung der Jürttenoermögen⸗ Die Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands, die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands und der Ausſchuß zur Durchführung des Volks⸗ entſcheids für entſchädigungsloſe Enteignung der früheren Fürſtenhäuſer haben beim Herrn Reichsminiſter des Innern einen Antrag auf Zu⸗ laſſung eines Volksbegehrens zu Gunſten eines Geſetzes über Enteignung der Fürſtenvermögen eingereicht. Der RNeichsminiſter des Innern hat dem Zulaſſungsantrag ſtattgegeben. Es hat ſomit zunächſt das Eintragungsverfahren nach den Vorſchriften der 88 71—97 der Reichsſtimmordnung(R. G. Bl. 1924 S. 173) ſtatt⸗ zufinden. Durch dieſes Eintragungsverfahren ſoll feſtgeſtellt werden, ob mindeſtens ein Zehntel der zum Keichstag Stimmberechtigten die Vorlegung des Geſetzantrags an den Reichstag begehrt. Iſt dies der Fall und nimmt der Reichstag den begehrten Geſetzentwurf nicht unverändert an, ſo hat ſpäter eine Volksabſtimmung über den Ge⸗ ſetzentwurf ſtattzufinden(§ 1 Abſ. 1 Ziffer 3 des Reichsgeſetzes über den Volksentſcheid vom 27. 6. 1921 N. G. Bl. S. 790). Das Eintragungs verfahren wird in der Weiſe durchgeführt, daß bei den Gemeindebehörden während einer beſtimmten Friſt und während beſtimmter Tagesſtunden Eintragungsliſten aufliegen, in welche ſich diejenigen Stimmberechtigten, die dem Geſetzesantrag zuſtimmen, eigenhändig einzutragen haben.. Die Eintragungsfriſt für den vorgelegten Geſetzesantrag iſt vom Reichsminiſter des Innern auf die Zeit vom 4. bis einſchließlich 17. März 1926 5 feſtgeſetzt worden. Während dieſer Zeit liegen in hieſiger Gemeinde die Eintragungsliſten jeweils von 8 Ahr vormittags bis 5 Ahr nachmittags, Samstags von vormittags 8—1 Ahr und nachmittags von 3—7 Ahr, Sonntags von 10 Ahr vorm. bis 4 Ahr nachm. im Rathaus Zimmer 7 zur Eintragung von Anterſchriften aus. Gleichzeitig liegt der Geſetzentwurf, auf den ſich das Eintragungsverfahren bezieht, zur Einſicht der Stimm⸗ berechtigten auf. Eintragungsberechtigt iſt, wer am Tage der Eintragung zum Reichstag wählen kann. Zur Eintragung zugelaſſen wird: a a) wer in die bei der Landtagswahl 1925 abgeſchloſſene oder laufend geführte Stimmliſte oder Stimmkartei eingetragen iſt, es ſei denn, daß das Stimmrecht inzwiſchen verloren gegangen iſt oder während der Eintragungsfriſt ruht(nicht in Betracht kommen dabei jedoch diejenigen in die Stimmliſte oder Stimmkartei etwa eingetragenen erſonen, die nach§ 4 Abſ. 1 N. St. O. im Gegenſatz zum badiſchen vandtagswahlgeſetz(8 4 Abſ. 2) vom Stimmrecht ausgeſchloſſen ſind, weil ſie wegen geiſtigen Gebrechens unter Pflegſchaft ſtehen und Perſonen, die nach§ 4 Abf. 3 der R. St. O. an der Aus⸗ übung des Wahlrechts behindert ſind, weil ſie wegen Geiſtes⸗ krankheit oder Geiſtesſchwäche in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt untergebracht ſind, weil ſie ſich in Straf⸗ oder Unterſuchungshaft befinden oder weil ſie infolge gerichtlicher oder polizeilicher An⸗ ordnung in Verwahrung gehalten werden), b) wer einen Eintragungsſchein nach§ 79 der Keichsſtimmordnung erhalten hat. Anſpruch auf einen Eintragungsſchein haben hiernach insbeſondere: alle diejenigen Perſonen, die nachweiſen können, daß ſie erſt nach der Landtagswahl 1925 das Stimmrecht zum Reichstag erlangt . G 79 Ziffer 4 R. St. O.), ferner diejenigen ſtimmberechtigten eamten und Arbeiter in Staatsbetrieben(nebſt Angehörigen), die ihren Woghnſitz im Auslande nahe der Reichsgrenze haben, die in die Stimmliſte oder Stimmkartei bei der Landtagswahl 1925 aber nicht eingetragen worden ſind, weil ſie nicht die badiſche Staats⸗ angehörigkkeit beſitzen(vgl.§ 4 Abſ. 1 Satz 2 des Langtagswahlgeſetzes). Der Eintragungsſchein iſt beim Bürgermeiſter zu beantragen. Seckenheim, den 2. März 1925. f 5 Der Bürgermeiſter: g Flachs. 5 Empfehle k. Apfelwein Wilhelm Sponagel, Apfelweinkelterei. Aittttitttitttttttttittig 3 Seidenhüte f 5 5 in reicher Auswahl Emil Jung Wilhelmstraße 53. eee Empfehle mich im Vernickeln u. Emaillieren von Fahrrädern, Bügeleisen u. Nähmaschinen. Für die Konfirmation: Aufpolisren u. Vernickeln von Bestscken. Josef Bauer. Vernicklerei (vormals G. Schmitt) Hauptstr. II6. 5 Wacholderbeersaft Eine grosse Bedeutung hat der echte Wacholder- beersaft bei Magenleiden. 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Man hat ſich in den letzten Jahren dieſes Problems durch die Begründung von Vogelwarten an ſolchen Punkten angenommen, die irgend⸗ wie Brennpunkte der Bewegung der Zugvögel darſtellen, wie z. B. die Vogelwarte in Roſſitten, die ein Hauptdurch⸗ gangspunkt der ſkandinaviſchen Zugvögel iſt. Die Vermutung, daß der Vogelzug mit der Witte⸗ rung irgendwie in Verbindung ſtände, ja, daß die Be⸗ wegungen der Zugvögelſchwärme ſogar ſichere Schlüſſe auf die Entwickelung der Witterung zuließen, hat ſich im allgemeinen nicht beſtätigt. Die Vögel ziehen faſt bei jedem Wetter, auch bei Regen, wenn er nicht gar zu heftig iſt, ſie ziehen ohne Rückſicht auf die Richtung des Windes und auf das Steigen oder Fallen des Barometers. An Tagen, die einer längeren Schlechtwetterweriode folgen, unterbleibt häufig genug trotz der Aufklärung der Vogelzug, während er ſehr häufig an ſchlechten Tagen nach einer Schönwetter⸗ periode in merkwürdig ſtarkem Maße einſetzt. Viel eher kann man aus dem Benehmen der Zugvögel auf eine un⸗ rklärlich inſtinktſichere Vertrautheit mit der aſtronomiſchen Jahresſituation ſchließen, woraus ſich auch zwanglos die Tatſache erklären würde, daß ſo häufig große Zugvogel⸗ ſchwärme plötzlich einſetzenden Schneeſtürmen oder Nacht⸗ fröſten zum Opfer fallen. Eine ausgeſprochene Rückſicht⸗ nahme auf Wetter und Wind iſt im allgemeinen bei den Zugvögeln nur dann zu bemerken, wenn ihr Weg ſie zun Aeberfliegen großer Meeresſtrecken nötigt. Ueber die Höhe und die Schnelligkeit des Vogelzuges ſind unzählige mehr oder minder phantaſtiſche Märchen im Umlauf. Im allgemeinen glaubte man früher, daß die ugvögel ihre weiten Reiſen mit außerordentlicher Ge⸗ chwindigkeit zutücklegten, tatſächlich beträgt aber ihre durchſchnittliche Fluggeſchwindigkeit, ſofern ſie keinen außer⸗ gewöhnlich ſtarken Rückenwind haben, nur etwa 60 bis 70 Stundenkilometer. Auch die Tagesetappen des Vogelzuges ſind bei weitem nicht ſo groß, wie man ſie vorgeſtellt hatte. Der weiße Storch legt zum Beiſpiel täglich nicht viel mehr als 150 bis 200 Kilometer zurück, wenn er nach dem Sü⸗ den fliegt. Auf dem Frühjahrsflug hingegen beſchleunigt offenbar das Verlangen nach der alten Heimat und der Bruttrieb das Reiſetempo ſo, daß er es zu Tagesleiſtungen von 500 Kilometern bringt. Von einer erſtaunlichen Leiſtung des Regenpfeiffers, der in Sibirien und Alaska heimiſch iſt und im Herbſt quer über den Stillen Ozean nach den Hawai⸗Inſeln zieht, berichtet der amerikaniſche Ornithologe Henshaws. Nach ſeinen Angaben ſoll der Regenpfeiffer, der übrigens tat⸗ fächlich zu ben beſten und ſchnellſten Fliegern gehört, die 3000 Kilometer lange Strecke in wenig mehr als 30 Stunden zurücklegen. Die Frage nach der Höhe, in der die Zugvögel flie⸗ gen, hängt vermutlich zuſammen mit dem Orientierungs⸗ problem. Tatſache iſt, daß der Vogelzug im allgemeinen in der geringen Höhe von wenigen hundert Metern über der Erde vor ſich geht. Damit aber, daß der Zugvogel die Erde offenbar nicht gern aus den Augen verliert, iſt die ſeltſame Sicherheit ſeiner Orientierungsfähigkeit nicht erklärt. Dies iſt vielmehr eine der ſchwierigſten Fragen des Bogelzuges, der gegenüber man bisher faſt ausſchließlich Flöße Annahmen und Vermuküngen angewieſen ſſt. Kell 1 Die endgültige Löſung der Fragen muß auf pſychologi⸗ ſchem Gebiete liegen, denn die Erklärung, daß nach dem Süden hin zunehmende Wärme den Vogel leite, oder daß er ſich nach dem Verlauf barometriſcher Depreſſionen richte, fußt auf einem meteorlogiſchen Schematismus, der durch die tatſächlichen Verhältniſſe faſt ſtets Lügen geſtraft wird. Die Theorie, daß ein magnetiſches Gefühl den Vogel leite, hätte ſchon etwas für ſich, wenn es nicht fraglich erſchiene, ob dieſes Gefühl den Vogel ſowohl in nordſüdlicher als auch in umgekehrter Richtung leiten könnte. Die größte Wahrſcheinlichkeit hat die Annahme, da; in den Zug ögeln ein kombiniertes Empfinden lebendig iſt, in dem ſich der Zugtrieb als ſolcher mit einem gewiſſen klimatiſchen In⸗ ſtinkt vereinigt. In der Richtung, in die dieſes Empfinden die Vögel treibt, ziehen ſie ſolange, wie der Zugtrieb in ihnen lebendig iſt. i Verhältnismäßige Anklarheit herrſcht auch über die Zuſtändigkeit der Zugvögel zu ihren jeweiligen Auf⸗ enthaltsorten. So iſt zum Beiſpiel der Mauerſegler, der ſehr häufig als Schwalbe bezeichnet wird, ein ausgeſproche⸗ ner Tropenvogel, für den ſein Aufenthalt im Norden lediglich eine Sommerfriſche darſtell.. Die eigentliche Schwalbe trifft bereits frühzeitig im April bei uns ein, vollzieht hier mehrere Bruten und verläßt uns erſt im September oder Oktober, iſt alſo in Nord⸗Europa„zuſtän⸗ dig“ und als Zugvogel im Gegenſatz zum Segler ein Win⸗ terflüchter. Die erſten Rückkehrer ſind meiſtens ſchon Mitte Februar bei uns zu beobachten, ſo der Buſſard, der Star. Feldlerche und Gabelweihe. Ihnen folgen als nächſte Ringeltaube und Kiebitz. Dann kommen Schnepfen, Be⸗ kaſſinen, Rotſchwänzchen, Falken und vor allem die Sing⸗ droſſeln. In der letzten Hälfte des April zieht dann faſt die geſamte geflügelte Macht in ihre alten Neſter ein: Grasmücken, Rotſchwänzchen, Nachtigallen, Kuckuck, Schilf⸗ und Teichrohrſänger, Rohrdommeln und Sproſſer. Als letzte folgen dann die etwas verwöhnteren Herrſchaften, wie die Gartengrasmücke, der Pirol und die Wachtel. Lanowirtſchaſ liches. o Tauben: Iſt es im März kalt, dann beſteht große Ge⸗ fahr, daß die Jungen, wenn ſie zwei bis drei Wochen alt ſind, verkommen, weil dann die Alten nicht mehr auf ihnen ſitzen, ſie alſo nicht mehr wärmen, und weil andrerſeits ihre Federfahnen noch nicht ſo weit ausgebildet ſind, daß ſie ihnen Wärme ſpenden. Der Züchter tut dann gut, in kalten Nächten dieſe Jungen an einen warmen Ort zu bringen. Jetzt iſt die beſte Zeit, die ſich dafür eignenden Tauben ans Feldern zu gewöhnen. Zu dieſem Zweck werden ſie auf dem Schlage nur mit kleinen Sämereien gefüttert; am beſten mittags zwiſchen elf und zwölf Uhr und abends zwiſchen fünf und ſechs Uhr. f Die Wyandotten als Zwiehühner. Bekanntlich werden die verſchiedenen Raſſen der Hühner in drei Gruppen gegliedert: 1. leichte Hühner, auch Lege⸗ hühner genannt; 2. mittelſchwere Hühner oder Zwiehühner und 3. ſchwere oder Fleiſchhühner. Da nun alle Hühner Fleiſch haben und natürlich auch Eier legen, ſo muß wohl unter dieſen Bezeichnungen etwas Beſonderes verſtanden werden. And ſo iſt es auch in der Tat. Die Legehühner tun ſich durch ihren Eierertrag hervor. Damit ſoll aber durch⸗ aus nicht geſagt ſein, daß Hühner aus den anderen Gruppen ihnen darin nicht die Wage halten. Das Fleiſch dieſer leich⸗ ten H hner aber wird nicht gerade hoch eingeſchätzt. Die Zwiehühner, die f nach zwei Seiten hin hervor⸗ tun, ſind ſowohl als Leger wie auch als Fleiſchlieferanten hoch geſchätzt. Die Fleiſchhühner ſind— das drückt ſchon der Name aus— beſte Fleiſchtiere, doch kann ich zu ihrer Ehre ſagen, daß einzelne von ihnen auch als Leger ſich nicht zu verſtecken brauchen. Es kommt da eben viel auf die Ab⸗ ſtammung und Abwartung der Hühner an. Weißer Wyandottenhahn mit„“(vorzüglich) prämiiert. Unter den Zwiehühnern, zu denen außer den Wy⸗ andotten z. B. auch die Plymouths und Rhodeländer ge⸗ hören, ſtehen die Wyandotten ohne Zweifel mit an erſter Stelle. Die verſchiedenen Farbenſchläge der Wyandotten ſind auch in ihren Eigenſchaften verſchieden einzuſchätzen; es hängt das mit der Art der Raſſen zuſammen, aus denen ſie herausgezüchtet ſind. So legen die rebhuhnfarbigen Wyandotten und die Goldwyandotten kleinere Eier— auch weniger— als die weißen und ſchwarzen, und die ge⸗ ſäumten Wyandotten haben noch lange nicht die Körper⸗ fülle, die für Wyandotten unbedingt erforderlich iſt. Am weiteſten durchgebildet hinſichtlich der Raſſeeigenſchaften und an höchſter Stelle inbezug auf Legetätigkeit ſtehen ent⸗ ſchieden die weißen und die ſchwarzen Wyandotten. Meine weißen Wyandotten legen das Jahr über durch⸗ ſchnittlich 140—150 Eier. Dabei iſt in Rechnung zu ſetzen, daß ſie ſtark als Frühbrüter ausgenutzt werden. Als an⸗ erkannte Leiſtungszucht der Landwirtſchaftskammer für Anhalt ſtehen ſie unter ſcharfer Kontrolle. Die verhältnis⸗ mäßig großen Eier haben braune Schale. Das Gewicht die⸗ ſer weißen Wyandotten beträgt beim Hahn 6—8, bei der Henne 5—7 Pfund. Das Fleiſch iſt kurzfaſerig und an⸗ genehm ſaftig. Die jungen Hähnchen ſetzen frühzeitig viel Fleiſch an. Ich kenne keine andere Raſſe, die als Zwie⸗ hühner ſo allen berechtigten Anforderungen entſpricht, wie 55. den Wyandotten, beſonders bei den weißen, der Fall iſt. a a — Bekämpfung der Feldmäuſe. Angeheuere Werte wer⸗ den durch die Feld⸗ und Hausmäuſe an Nahrungs⸗ und Futtermitteln vernichtet. Man ſchätzt den Schaden, den dieſe Mäuſe durch ihre außerordentliche Gefräßigkeit in Deutſchland jährlich verurſachen, auf etwa eine Gold⸗ milliarde Mark. Beſonders vordringlich iſt jetzt die Feld⸗ mäuſe⸗Bekämpfung, da jedes der ohnehin ſtets in Ueber⸗ zahl vorhandenen Weibchen, das lebend ins Frühjahr kommt, bei ſeiner ungeheueren Fruchtbarkeit bis zum Herbſt mehrere hundert Nachkommen haben kann. Im Frühjahr bietet ſich weitaus die beſte Ausſicht auf Er⸗ folg das ſogenannte gemiſchte Verfahren. Es beſteht in der gleichzeitigen Anwendung von Mäuſebazillen und Gift⸗ getreide. 22 2, Für 13 Pfennig 2 Teller köſtlicher Suppe erhalten Sie aus Maggi's Suppenwürfeln. Leichte Zubereitung, kurze Kochzeit, große Abwechslung. Es gibt viele Sorten, z. B. Reis, Erbs, Blumenkohl, Eiernudeln, Grünkern, Spargel, Erbs mit Speck u. ſ. w. Verlangen Sie, bitte, die gelberoten Würfel 5 . Hä Suppen e 15 —— pnlasl, Ipesler ff 0 enter e 1 Palas! Seckenheim am Rathaus Unser Programm für 12.—14. März: Bayerns Rekord-⸗Sieg im ersten Spiel um die Südd. Meisterschaft geg. Karlsruher F. V. am 10. Februar 1926. J. Die aussichtsreiche Bayernelf. 2. Der sympathische Gegner Karlsruher F. V. 3. Bayerns erster Torerfolg 4. In rasendem Tempo geht der Rampf zu Ende. Resultat: 8: 0. Ein 7-Akter voll köstlichem und gesundem Humor. Landhaus zu verkaufen Lustspiel in 2 Akten. Vorspann zu„Königs Grenadiere“ Die Deulig-Woechensehau bringt Bilder: Sprung aus dem Flugzeug(mit Zeitlupe).— Winterstürme in Nordamerika.— Winterfreuden im Eugadin.— Damaskus nach dem französischen Bombardement.— Aus ver- gessenen Tagen: Der letzte Kirchgang des Zaren in Petersburg.— Die erste Parade des roten Russland in Moskau. Münehner Bilderbogen. Sersji enifdli besie Seis Feſehlial. Se wemgllemm iel, Os schen wenn Sie neben gefs il noc Sele Heimen“ Zum dinuieſenen ot Heng Rleian. 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Iſt das etwa alles gar nicht wahr? Und war's etwa nur ein Zufall, daß du mit ihm zuſammengefahren biſt?“ Wieder legte ſich ſeine Hand mit eiſerner Swere auf Fränzes Schulter.— „Nur das eine will ich wiſſen: war's nichts weiter als ein Zufall, daß ihr zuſammengefahren ſeid?“ i Sie ſah nicht das flackernde Licht in ſeinem Blick, ſie ſah vor ſich nur die ſpottlachenden, ſchadenfrohen Augen des andern, die ihr nachſchauten, ſo keck, ſo belei⸗ digend⸗verſtändnisvoll. Auch noch lügen?! 11 Es war kein Zufall! Mach dir draus, was du willſt.“ Er keuchte auf.„Fränze— der— du— ich hab's dir ſchon einmal geſagt, es ginge auf Leben und Tod.“ „Bei mir geht's auch auf Tod und Leben!“ Sie lachte wild.„Leben! Was hab' ich wohl davon jetzt ken⸗ nen gelernt. Wenn ich andere in meinem Alter anſehe! Warten, immer heißt's warten! Alles aufſparen auf ſpäter. Was weiß ich, was mich ſpäter freut. Jetzt bin, jung! Du aber gehſt an allem, was Jungſein und Leben heißt, vorbei wie ein alter Mann!“ „Und du haſt dich unter der Hand nach einem um⸗ geſehen, der's dir pläſierlicher macht. Haſt ja auch eine paſſende Wahl getroffen. Ein Lump und eine—“ „Du— du—“ Es ſah aus, als wolle ſie ihm ins Geſicht ſchlagen. Die Mutter riß ihr die erhobene Hand herunter. Auch ſie war jetzt ganz außer ſich. „Fränze! Und Sie, Ernſt— ja, was zu arg iſt, iſt zu arg. Das leid auch ich nicht. Ich, als Mutter. Das gäb' ja wohl eine Ehe mit Mord und Totſchlag. So wie Sie darf ſich kein Mann vergeſſen und ſolche Auftritte hier in meiner Wohnung verbitt ich mir. Sonſt—“ Ein ſehr beredter Blick ſprang zur Tür hinüber. Dem Blick folgte Ernſt Janſen mit einem ſchweren Schritt. „Wenn Sie meinen, daß wir ſchon dabei ſind— für den Augenblick kann ich ja gehen— für— den— Augenblick!“ a Die Stimme holperte und ſchwankte wie die eines Trunkenen. 8 „Du bleibſt!“ Fränze hielt ihn am Arm zurück. „And hörſt zu, was ich hier ſchwöre. Bis zu dieſem Augenblick hab' ich dir gar keine Sekunde lang auch nur mit dem leiſeſten Gedanken Grund zur Eiferſucht ge⸗ geben. Red' jetzt nicht!“ herrſchte ſie ihn an, als er ſie unterbrechen wollte.„Ob du mir jetzt glaubſt oder nicht, iſt mir ganz egal. Wie viel dein Glauben wert iſt, das hab' ich jetzt geſehen. And es muß viel Waſſer den Berg herunterlaufen, bis ich dir das vergeſſen habe. And was ich dir noch nie geſagt habe, das fag ich dir jetzt zum erſten und zum letzten Male: noch einmal ein Wort, wie's dir jetzt auf der Zunge gelegen hat, und noch einmal ſo ein Verdacht— und zwiſchen uns iſt's aus! Daran gibt's kein Rütteln.“ Sie ſah ihn noch ein paar Sekunden ſtumm, mit flackerndem Blick an, dann ging ſie zur Nebenſtube hin⸗ über und verſchloß hinter ſich die Tür. Ihm war der Kopf zur Bruſt herabgeſunken, ſo ſtand er lange ſchweigend da. Auch Frau Diethold fand kein Wort. Ein Stöhnen klang ſchließlich auf: „Sie hat ja recht— ſie hat ja recht—“ Mit vorgeducktem Kopf ſtarrte er um ſich. In das Weiße ſeiner Augen trat ein rötlicher Schein, vor dem Frau Diethold bis ins Innerſte erſchrak. „Aber der Lump— wenn er's noch einmal wagt— er tut's um mich, um mir's heimzuzahlen— wenn er's noch einmal wagt— ſie nur anzuſehen—“ Ein langer brennender Blick traf die Tür, hinter welcher Fränze verſchwunden war, dann ging er wortlos aus der Stube, über den Korridor und draußen klappte ſchwer die Flurtür zu. X. „Es will mir ſcheinen, als hätten Sie etwas ganz beſonderes auf dem Herzen, liebe Frau Diethold. Darf ich es wiſſen oder möchten Sie doch lieber Mama ſelbſt ſprechen?“ f a Edith Dahlinger ſagte es und blickte die ihr Gegen⸗ überſitzende freundlich lächelnd an. Ein paarmal rückte Frau Diethold unruhig auf ihrem Sitz hin und her und bekannte dann: „Ja, ich hab was auf dem Herzen, um das ich ein⸗ zig und allein zu Ihnen gekommen bin, gnädiges Fräu⸗ lein, und extra darauf gelauert habe, bis Sie allein — 2— — zu Hauſe waren und die Frau Mama ausgegangen. And Sie dürfen mir dieſerhalb nicht böſe ſein, es iſt ja nur, weil Sie mir gleich auf den erſten Blick ſo einen ſehr guten und lieben Eindruck gemacht haben, da dacht ich mir— noch dazu wo Sie ſelbſt verlobt find, würden Sie's um ſo eher begreifen, wenn ich— wo ſich's doch um das Lebensglück meines einzigen Kindes handelt—“ „Sie ſtockte wieder und Edith hatte ein verwundertes Gefühl: worauf wallte die Frau hinaus? 5 „Ihr Fräulein Tochter iſt auch verlobt?“ fragte ſie, um der anderen weiter zu helfen, und Frau Diethold nickte voll Haſt: Ja, ach ja, ſchon ſeit einem Jahr. Ich hatte gedacht, hat Ihnen vielleicht erzählt—“ 5 „Mein Bräutigam?“ a 5 „Ueberraſchung, faſt Betroffenheit klang aus Ediths Stimme. 8 „Ja, das heißt, ich dachte nur ſo— weil Janſen doch bei dem Herrn Bräutigam als Maurerpolier in Stellung iſt.“ 5 5 „O— und mit ihm iſt Ihre Tochter verlobt?“ Es klang ſo ſeltſam verhalten, daß Frau Diethold meinte, Ernſt Janſens Vorzüge hervorkehren zu müſſen. . Ja, mit dem. Und alles, was Charakter und Tüch⸗ tigkeit und Ehrenhaftigkeit und Zuverläſſigkeit betrifft, da können wir uns gar keinen beſſeren Mann für unſere Tochter wünſchen. Und lieb hat er die Fränze, bei⸗ nah zu ſehr. Sie ihn natürlich auch. Aber einen Fehler hat er, und das iſt ſeine Eiferſucht. Wo die ins Spiel kommt, da iſt nichts mit ihm anzufangen. Ein Hitzkopf iſt er auch, ebenſo die Fränze, und die beiden ſind dar⸗ über ſchon oft aneinander geraten. Bis jetzt hat's ja noch nie was Ernſtliches auf ſich gehabt, aber vorgeſtern der Auftritt, der ging bis ans letzte heran, und ich hab' eine wahre Todesangſt, daß ein reiner Zufall noch Gott weiß was anſtiften kann. Und da wollt ich eben gnädiges Fräulein bitten— erſt wollt' ich ja den Herrn Baumeiſter ſelber bitten, aber ich meine, wenn gnädiges Fräulein den Herrn Bräutigam— dann wird er's gewiß nicht übel nehmen—“ 5 Edith ſaß auf einmal mit ſteifem Rücken da, ihr Geſicht ſah kühl und hochmütig aus, aber ihr Herz be⸗ gann in heftigen Schlägen zu pochen. „drücken Sie ſich doch deutlicher aus. Was hätte denn mein Bräutigam mit dem allen zu tun?“ Frau Diethold begab ſich aller letzten Umwege. „Um den Herrn Baumeiſter handelt ſich's ja eben. Er hat ja natürlich keine Ahnung davon und kann nicht das geringſte dafür, aber der Ernſt brächt's ja wohl fertig, ſelbſt auf den lieben Gott eiferſüchtig zu ſein. And wenn da doch nur das gnädige Fräulein den Herrn Baumeiſter bitten wollten, daß er meine Tochter nicht wieder grüßt oder anſpricht, wenn er ihr begegnet, überhaupt ſo tut, als ob er ſie gar nicht kennt. Wenn doch nun mal einer in ſeiner blinden Eiferſucht—“ Sie wollte nichts weiter hören! Hoffärtig bog Edith den Kopf zurück. f „Ich werde von meinem Bräutigam erfahren, um was es ſich handelt. Auf ihn eiferſüchtig zu ſein, wird ſein Maurerpolier keine Urſache mehr finden, darauf verlaſſen Sie ſich. Alles andere gehört wohl nicht mehr zur Sache.“ Steif ſah ſie zur Tür hinüber. „Ach Gott, ach Gott!“ Frau Diethold war aufge⸗ ſprungen, vor Angſt und Aufregung ſtürzten ihr die Tränen hervor.„Was hab' ich jetzt angeſtellt! Sie haben mir's übel genommen, haben mich falſch verſtan⸗ den. Ich bin aus lauter Mutterſorge zu Ihnen gekom⸗ men. Seit vorgeſtern läßt mich die Unruhe nich mehr los, daß es mit dem Ernſt noch mal ein Unglück gibt. Und weil er ſich wohl auch ſonſt manchmal nicht zum beſten mit ſeinem Bauherrn ſteht, weil er in allen Dingen, wo er etwas für recht und richtig hält, kein Nachgeben kennt. — Ach Gott, ich weiß ja ſchon gar nicht mehr, was ich rede. Gnädiges Fräulein—“ Sie griff nach Ediths Hand, drückte ſie in den ihren—„wenn nun Ihr Herr Bräu⸗ tigam vielleicht Janſen zur Rede ſtellt oder ſonſt— ich bin ja doch nur ganz heimlich zu Ihnen gekommen Tund wenn nun die Fränze— und mein Mann und— nicht ausdenken mag ich's—“ Sie ſchluchzte laut. (Fortſetzung folgt.) Die Villa der Malteſerritter. Von Komteſſe Anna de Noailles. 8 Eine flimmernde blaue Schwere liegt heute mor⸗ gen über dem römiſchen Grün. Das traftloſe Him⸗ melsgewölbe ſcheint ſich in ſaphirne Blütenblätter auf⸗ zulöſen: das Volk der Zypreſſen neigt ſich unter dem glühenden Wind und fächelt mit Sklavenſanftmut den läſſigen Tyrannen, den Himmel. Auf den Wegen kriecht die müde Glyzinie dahin, rankt ſich um alle Baum⸗ ſtämme, klettert bis zum Gipfel, wo ſie ſich ausbreitet, ein bleicher, ſchmachtender Blütenfriedhof, deſſen blaue 3 0 einen Duft aushaucht, dem niemand widerſtehen ann. 5— Ueberall werfen Springbrunnen ihre Bänder in die Luft, bald als Bündel, bald als Strahlen, als ob Nepiuns mächtige Hand ſie emporſteigen ließe oder als ob ein Kind mit lachenden, aufgeblaſenen Lippen ſich damit unterhielte, dieſe ſpitzen Wogen in die Luft zu ſchleu⸗ dern und ſie in zarten Tau zu zerkrümeln. Ein großer ſteinerner Kelch auf dem Platze iſt eine gewölbte Wellenfläche, welche überfließt, welche ſchim⸗ mert wie ein rieſger flüſſiger Edelſtein. Ein leichter Wind bewegt die Blätter der Zitronenbäume in ihren roſafar⸗ benen Vaſen. 8. a. Der wahlloſe Blick irrt überwältigt umher in die⸗ ſem herben Grün. N Auf einem zarten Pflaumenbaum beginnt ein Blatt zu zittern, es ſchwingt und fliegt davon; es war ein Schmetterling von der Farbe der Blüten und gezeichnet wie ſie. Man iſt verwundert über den Austauſch duf⸗ tender und geflügelter Schönheiten, welcher hier die liebe⸗ atmende Erde mit dem ſtrahlenden Himmel vollzieht. Eine hölzerne Pforte tut ſich auf: dies iſt die ſchöne Villa der Malteſerritter. Ein langes Deckengewölbe, aus grünem Lorbeer geformt, ſchließt ernſte und feierliche Kühle ein. Am Ende dieſes ſtolzen Ganges zeigt ſich das ganze Rom. Hier liegt die Stadt, eine goldene Wölfin, ſommermüde, ſchlummernd, geſättigt. Durch einen kleinen, ins Gebüſch gehauenen Bogen⸗ gang betritt man den üppigen Garten der Villa. Er iſt wie eine gefüllte Blumenſchale, ein Serail von Blüten, die einander zu Boden drücken, aufeinander ſtürzen, wie müde Tänzerinnen. Ranunkeln mengen ihre tauſend Farben untereinander; die Anemone ſtützt ſich auf das Haupt ihrer Gefährtin, der Blütenſtaub der einen befleckt die weichen Blumenblätter der andern. Alles iſt Müdigkeit, Niederſinken. An dieſem Ort iſt die Luft aus Stille, aus fernen Hoffnungen, aus Glücksahnungen gewoben, das Ohr glaubt ſüße und betrügeriſche Verſprechungen zu vernehmen, die ihm die köſtliche Landſchaft zuflüſtert. Das dunkle Blätterwerk eines Miſpilbaumes wirft ſeinen energiſchen Schatten über das Baſſin, über dem ein kur⸗ zer lebendiger Waſſerſtrahl emporſchwillt, ſich ſchüttelt, nervös, launenhaft und unverſiegbar. Die Färbung roter Kapuzinerkreſſe an einem Gitter erinnert an das Fell des Hirſchkalbes, das die Mänaden trugen. Beſcheidener perſiſcher Flieder beherrſcht eine kleine Wieſe und hüllt ſie in wilde Düfte; er iſt ein dürftiger Buſch mit ſchma⸗ len Blättern, deſſen karge Blütenſterne von ſchüchter⸗ nem Roſa nicht dieſe Pfeile herben und faſt haßerfüllten Duftes vermuten ließen. N Neben der Kirche erhebt ſich ein weißes Marmor⸗ kreuz, von einem hohen Palmbaum überragt. Er trägt den grünen Strauß ſeiner Blätter in gebundenen zer⸗ ſplitterten Riemen über ſeinem rauhen Stamm, der wie eine lange Reihe ſchuppiger Ananas ſcheint. So mochten ſie in allen mailichen Frühſtunden, die dieſem Morgen glichen, hier gewandelt ſein, hier geruht haben, jene keuſchen Ritter, die der Unſchuld Treue hielten! Dennoch hatten ſie der ewigen Ge⸗ fährtin nicht entſagt, die ihre Ordensregel ihnen ver⸗ bot. Dort drüben, in einer ausgehöhlten großen Run⸗ dung lächelt triumphierend die Skatue eines jungen Wei⸗ bes ohne Arme. Die beleidigende Verachtung der Men⸗ chen hat ihr Vertrauen nicht erſchüttert, ſie ſcheint zu agen:„Ich bin! Sie haben mir die Arme abgeſchlagen, um meiner gefürchteten Amarmung zu entgehen, und ich hülle ſie in das Lächeln meiner Lippen ein. Hätten ſie meinen Mund verdeckt, ich würde mit den Blicken ſin⸗ gen; wollten ſie meine Augen verhüllen, ſo würde ich das Silberblinken meines Buſens gegen ſie ſchleudern, der in Freude bebt, zerbrächen ſie meine Bruſt, ſo würde ich noch mein eigenſinniges Knie gegen ſie heben, das feſt ſteht und in der Luft vorwärts ſtrebt, em ſeliges Vorgebirge, von dem die Stimme der Sirenen tönt und die Menſchen vernichtet. Was kümmern mich Verbote, Hinderniſſe, Verſtümmelung! All dies gilt nichts dort, wo eine leidenſchaftliche Sehnſucht iſt!“ 8 Wüſtentod. Nicht um den Tod in der Wüſte handelt es ſich. Der wird bald aufgehört haben zu exiſtieren. Denn die Sache iſt die: die Wüſte ſtirbt, wird nach allen Re⸗ geln der Kunſt und mit allen raffinierten Mitteln mo⸗ derner Technik ausgerottet. Für eine kleine Zeit noch mag eine Spur von dem Zauber der alten Wüſtenro⸗ mantik erhalten bleiben, lange ſicher nicht mehr. Wie dieſe Entzauberung der Wüſte vor ſich geht, dafür gibt ein anſchauliches Bild der Bericht einer engliſchen Kom⸗ miſſion, die kürzlich die Kalahariwüſte durchreiſte, um die Grundzüge für die Bewäſſerungsanlage feſtzulegen, mit Hilfe deren die Wüſte demnächſt in Kulturland ver⸗ wandelt werden ſoll. Damit die hohe Kommiſſion in ihrem Auto nicht in die Verlegenheit käme, zeitraubende Amwege zu machen, wurde ihre Reiſeroute vorher durch Flugzeugaufnahmen, die die Beſchaffenheit des Bodens genau erkennen ließen, feſtgelegt. So konnte die Kom⸗ miſſion mit ihrem Auto neueſter Konſtruktion in aller Bequemlichkeit und Sicherheit in Gegenden vordringen, die niemals eines Menſchen Fuß betreten hatte. Die dortigen Wilden entpuppten ſich als die harmloſeſten Men⸗ ſchen der Welt. Der ungeheure Wildreichtum Innerakrikas zeigte ſich in voller Fülle: Löwen, Elefanten, Giraffen, Zebras und Antilopen tummelten ſich in aller Harm⸗ loſigkeit in der Nähe des ſtählernen Tieres, das plötz⸗ lich in ihre Abgeſchiedenheit eindrang. Läſtig war es für die hohe Kommiſſion nur, daß das Löwengebrüll abends häufig den richtigen Empfang des Radiokonzertes aus Johannesburg ſtörte. Denn ſelbſtverſtändlich führte das Auto eine komplette Radioſtation mit, dank deren man zu jeder Zeit mit der bewohnten Welt in Ver⸗ bindung treten konnte. Die Tſe⸗tſe⸗Fliege hat in dieſen Gegenden noch keinen Geſchmack am Menſchenblut ge⸗ funden und hielt ſich ausſchließlich an das Wild, da mit den achtzig Pferden des Autos auch nichts rechtes anzu⸗ fangen war,(übrigens ein ganz unſchätzbarer Vorteil der Verwendung von Autos für Tropenexpeditionen!) Dem allerdings ſteht ein verhängnisvoller Nachteil ge⸗ genüber. Natürlicherweiſe führt man im Auto mit Leich⸗ tigkeit auch noch ausreichenden Stoff mit, um die Na⸗ diokonzertabende gehörig zu feiern. Vielleicht laſſen ſich ſogar auch in der Wüſte Stellen finden, wo man nach der aufgenommenen Jazzmuſik tanzen kann. So weit gut. Nur: Wenn man die Müſtenreiſetagebücher eines Li⸗ pingſtone oder Stanley lieſt, erfährt man, daß ſie abends bis zur Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit an der Bergung der wiſſenſchaftlichen Ausbeute ihrer Fahrten, an natur⸗ wiſſenſchaftlichen Aufzeichnungen, zoologiſchen und bota⸗ niſchen Präparaten gearbeitet haben. Man könnte ſich vorſtellen, daß dieſe alten Helden neidvoll im Grabe rotieren, wenn ſie zuſehen müſſen, mit welcher Leich⸗ tigkeit man heutzutage die Wüſte„erobert“. Die Geheimniſſe des Hauſes Juſſupow Nachrichten über die Auffindung märchenhafter Schätze in geheimen Verſtecken des fürſtlich Juſſupow'ſchen Pa⸗ laſtes in Petersburg erregten großes Aufſehen. Seitdem iſt die Suche nach weiteren Schätzen fortgeſetzt worden. und tatſächlich vergeht keine Woche, ohne daß in dem ausgedehnten Komplex— wo übrigens ſemerzeit der berüchtigte Raſputin ermordet wurde— neue Funde ge⸗ macht werden. Man deckte Verſtecke auf, die vollgepfropft waren mit alten Bildern, Büchern, und Antiquitäten. Beſonders intereſſant iſt die Auffindung von dreißig bis⸗ her unbekannten Liebesbriefen Puſchkins an Eliſabeth Kru⸗ rowo. Zugleich fand man fünf Pergamentbände aus dei 14. Jahrhundert, die zu den ſchönſten Inkunaabeln Euro⸗ pas zählen dürften. An anderer Stelle fand man 32 mit Juwelen beſetzte, feinziſelferte Schwerter von gro —— N