e 1 D Jabra „j) ͤKu 0 ĩ˙ mitglied ausſcheidet und Polen ſeinen Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Honig, 13. Mürz 1926 Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Ungebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Neues in Kürze. * Bei den Verhandlungen in Genf iſt ein neuer Vor⸗ ſchlag aufgetaucht, der vorſieht, daß ein nichtſtändiger Rats⸗ latz einnehmen nne. Es hat den Anſchein, als würde am Montag oder Dienstag die Kriſe beenndet werden können. *Das Spiel, das Chamberlain mit den Völkerbunds⸗ katsſitzen getrieben hat, erweckte in britiſchen Regierungs⸗ kreiſen eine erhöhte Mißſtimmung. Man ſpricht ſogar . davon, daß ſeine Miniſterſtellung gefährdet ſein könne. Nach einem Runderlaß des Reichsinnenminiſters hat ſich Reichspräſident v. Hindenburg mit einer Amneſtierung der Diſziplinarvergehen einverſtanden erklärt. Die Genfer Kriſe. Das ewige Nänkeſpiel. O Genf, 13. März. „En klägliches Schauſpiel von Intrige und An⸗ entſchlofſenheit' nannte der Genfer Weilreier der„Ti⸗ Wes“ die augenblickliche Lage im Völkerbund. In der Tat iſt nur ein einziges erfreuliches Symptom zu ver⸗ 5 pic; ein allerdings reichlich ſpät gekommener Aus⸗ Pruch Briands, auf deſſen Geſchicklichkeit ſich viele Hoffnungen ſetzen laſſen. Belund erde nach einer neuen Beſprechung mit Luther und Streſemann, es werde oft bvergeſſen, daß es ſich nicht nur um die Ratser⸗ weiterung handele, ſondern um die geſamte Lo⸗ farno⸗Politik, die als geſcheitert zu betrach⸗ 1 15 ſei, falls Deutſchland in den Völkerbund nicht ein⸗ krete. Ziemlich allgemein, insbeſondere in der engliſchen reſſe, wird die Geduld und ruhige Würde anerkannt, mit der die deutſche Delegation ſich abſeits von dem Zank um die Ratsſitze hält.„an weiß, daß der deut⸗ che Standpunkt unveränderlich iſt, und man er⸗ kennt dieſen Standpunkt als berechtigt an, da Deutſchland ja nur die natürliche * leibſtpertändlich daß die Bemühungen mißlingen muß⸗ * 85 die deutſche Delegation vor ihrer Aufnahme in den Loyalität fordert. Es iſt ölterbund auf gewiſſe Veränderungen in den Nats⸗ 3. Kees, feſtzulegen; denn eben der Wunſch nach einer ſol⸗ 975 im Völkerbunde ſitzt, am Völ⸗ 1 160 iſchen Schritt wehren. Italien hat ohne Zweifel 0 5 Ver ſich offen zu erklären. Da aber aus dem Ausſpruch 1 hervorgeht, daß auch die franzöſiſche Politik falen legt, die Inkraftſetzung aber von der vorbe⸗ 1 ſaaußen, daß die Kriſe des Völkerbundes unüberwindbar Auf, Ausdrücklich hat Briand dem Vertreter des„Matin“ * Dllart, es gäbe kein Duell zwiſchen Frankreich und 1 8 uulſchland⸗ ſondern eben eine 5 0 ſucht 50 e undes. Es ſei zu fürchten, daß die Deutſchen na Berlin zurückreiſten, wenn die Kriſe allzu lange dauere. 1 pie Freunde der europäiſchen Verſtändigung ſind einig m der Hoffnung, daß die Kriſe rechtzeitig ihr Ende finde. Als letzter: Kompromißvorſchlag war dann geſtern feitens Chamberlain und Briand vorgeſchlagen worden, N Deutſchla'nd grundſätzlich in eine Vermehrung der atsſi r 2 2 227 2 4 nuten be, 5 18 ſoll, ohne daß vorläufig darüber dis die Deutſcher! ſeit ihrer Ankunft in Genf immer wieder i 11 Völkerbu ndsrat vor einer Aufnahme in den Nat Ein neuer Vorſchlag. Polen ſoll einen Sitz bekommen. Genf, 14. März. Nach den erfolgloſen Verhandlungen der alliierten Mächte am Freitag und den Erklärungen Chamber⸗ lains und Briands am ſpäten Abend ihrer Preſſe gegenüber die Nutzloſigkeit weiterer Verhandlungen hätte man die Auffaſſung haben können, daß nunmehr alles auf⸗ gegeben würde, einen neuen Verſuch zu einem Kompromiß zu unternehmen. Trotzdem haben die alliierten Diplomaten offenbar be⸗ reits eine Löſung dieſer Kriſe gefunden, die unter An⸗ erkennung des deutſchen Standpunktes, daß Deutſchland an einer Erörterung über die Ratserweite⸗ rung zurzeit nicht teilnehmen könne, daß man die Schwie⸗ rigkeiten dadurch zu beheben gedenkt, daß ein nichtſtändiges Mitglied freiwillig von ſeinem Ratsſitz zu⸗ rücktritt, um damit Polen den Weg in den Nat frei⸗ zumachen. Man hat nacheinander davon geſprochen, daß Uruguay, Belgien oder die Tſchechoſlowakei aus dem Nat ſcheiden ſollten, um Polen Platz zu machen. Es bleibt aber fraglich ob die Staaten damit einverſtanden ſind. Es wird auch bereits angedeutet, daß Schweden hierzu bereit ſei— offenbar in Erkenntnis, daß mit dieſem Völ⸗ kerbund nicht zu arbeiten iſt— auf eine weitere Mitarbeit zu verzichten. Formell wäre dann tatſächlich der deutſchen Auffaſſung Rechnung getragen, obwohl trotzdem von einem loyalen Verhalten Deutſchland gegenüber nicht mehr geſprochen werden kann. Wenn Deutſchland bean⸗ ſprucht hat, allein in den Rat aufgenommen zu werden, ſo war natürlich ein Rat gemeint, der ſeine bisherige Geſtalt beibehält. An ſich wird zwar erklärt werden, daß mit einem Rücktritt eines Mitgliedes und feiner Ergänzung durch ein anderes die Struktur des Nates nicht geändert werde. Wohl aber wird hierdurch, wenn Polen den frei⸗ werdenden Sitz bekommt, die bisherige Tendenz des Rates zugunſten der franzöſiſchen Gruppe im Rate verändert. Die Schweizeriſche Depeſchenagentur meldet:„Trotz der ungeheuren Schwierigkeiten und tiefgehenden Meinungs⸗ verſchiedenheiten innerhalb der am Mheinpakt beteiligten Mächte rechnet man mit der Möglichkeit, daß Deutſchland am Montag oder Dienstag ein den Völkerbund auf⸗ genommen wird. Politiſche Kreiſe bedauern lebhaft, daß es nicht gelungen iſt, die im Laufe der vergangenen Woche eingetretene Spannung zu vermeiden und auf die diplo⸗ matiſchen Wege die Arbeiten der Völkerbundsverſammlung beſſer vorzubereiten. eo Oe. Li. 0 Die zweite Vollſitzung in Genf. Große Teilnahmsloſigkeit. Ui Genf, 14. März. Die geſtrige zweite Vollſitzung der Völkerbunds⸗ verſammlung wurde unter Vorſitz des Portugieſen da Coſt a um 10.45 Uhr, unter Innehaltung des gewöhn⸗ lichen akademiſchen Viertels, eröffnet. Die Bänke der De⸗ legierten waren nur zur Hälfte beſetzt, und die Teilnahmsloſigkeit war zeitweilig ganz außerordentlich Als erſter Punkt der Tagesordnung wurde des ver⸗ ſtorbenen franzöſiſchen Staatsmannes Bourgeois gedacht, dem der Delegierte von Columbia, Urrutia, eine längere und der Präſident der Verſammlung, da Coſta, eine we⸗ niger lange Rede widmete. Die Reden boten nichts Be⸗ merkenswertes. Dann dankte Briand in einigen Worten 125 die ſeinem Vorgänger als ſtändigem Delegierten rankreichs dargebrachte Huldigung. Als zweiter Punkt der Tagesordnung wurde das Nachtragsbudget genehmigt und der kleine Kom⸗ petenzkonflikt zwiſchen dem Generalſekretär und der Kon⸗ trollkommiſſton zur beiderſeitigen Zufriedenheit ausge⸗ lichen. Der dritte Punkt enthielt die Genehmigung der Berichie der zweiten Kommiſſion: betreffend den Neubau eines Völkerbundsgebäudes. Die hierfür not⸗ wendige Summe von 13 Millionen Franken wurde be⸗ willigt. Es entfallen 8 Millionen auf den Neubau eines Verhandlungsſaales, 6 Millionen auf die Erbauung eines neuen Sekretariats und 2½ Millionen auf Nebenaus⸗ gaben. Hiervon iſt die Summe von 4 Millionen in Abzug u bringen, die für den Verkauf des gegenwärtigen Se⸗ kretartafsgebäudes erzielt werden ſoll. 7 5 Die Sitzung wurde um 12.15 Uhr unter anhaltender 1 Teilnahmslaſtakeit aeſchloſlen.%% ͤ Einladung Englands und Frankreichs zur Vorkonferenz Rückwirkungen auf die britiſche Politik ausüben. 1095 Eine Erklarung Chamberlains. Der Nat ſoll entſcheiden. O Genf, 13. März. f Der britiſche Delegations führer Chamberlain ver⸗ breitete heute morgen durch ſeine Preſſeſtelle Erklärungen, die darauf hinausliefen, daß nach den Mitteilungen, die Reichskanzler Dr. Luther am geſtrigen Abend gemacht habe, eine Fortſetzung der Erwägungen und des Mei⸗ nungsaustauſches wohl keinen Nutzen mehr bringen könne. 700 Rat des Völkerbundes müſſe nunmehr allein ent⸗ eiden. i . 5 20 9 Schuldfrage in Genf. Einfluß der franzöſiſchen Kabinettskriſe. be Berlin, 15. März. Die Genfer Politik muß denjenigen unverſtänd⸗ lich ſein, die das diplomatiſche Spiel zwiſchen den Völkern nicht kennen. Für die deutſche Delegation ſtand es bei der Abreiſe aus Berlin vor nunmehr einer Woche feſt, daß die Einigung der Ratsmächte über die Vermehrung der Sitze des Völkerbundsrates auf einer eintägigen Vorkonferenz ſich nicht würde erledigen laſſen. So peſſimiſtiſch hatte man die Lage allerdings nicht beurteilt, daß man mit ergebnis⸗ loſen Verhandlungen eine volle Woche hindurch rechnete. Der Anfang der Konferenz ſtand aller ings unter einem ſehr ſchlechten Zeichen: unter dem Sturze des franzöſiſchen Außenminiſters und Miniſterpräſidenten Briand infolge der Nichtannahme des Finanzprogrammes durch die Kam⸗ mer. Es war von ausſchlaggebender Wichtigkeit, daß der franzöſiſche Hauptdelegierte nicht lediglich als Beauftragter einer Regierung, ſondern in der Eigenſchaft eines verant⸗ wortlichen Politikers die Vertretung des franzöſiſchen Standpunktes in Genf übernahm. Es war dies vor allem nötig, weil gerade Frankreich den polniſchen Anſpruch auf einen ſtändigen Ratsſitz in den letzten vierzehn Tagen ſtark begünſtigt hatte. i f Die Oructverſuche der Gegenſeite. Die deutſche Delegation fand bei ihrer Ankunft eine Situation vor, die nicht geeignet war, ihren Opimismus zu ſtärken. Zur Debatte auf der Vorkonferenz am Sonntag ſtand plötzlich neben dem polniſchen Anſpruch der Spaniens und Braſiliens, ja, es ſchloſſen ſich ſogar am Mon⸗ tag noch acht weitere Staaten den drei Mächten an. Die deutſche Regierung hatte vor dem Einlaufen der offiziellen durch ihre diplomatiſchen Vertreter in London und Paris den unverrückbaren deutſchen Standpunkt mitteilen laſſen, nachdem Deutſchland ſich nur dann zum Eintritt in den Bund bewegen laſſen würde, wenn es gleichzeitig in den Völkerbundsrat aufgenommen werden würde, ohne daß in ſeiner Zuſammenſetzung vorherige Abänderungen erfolgten. Auf Grund dieſer Demarche ſah die deutſche Delegation in Genf ſich außer Stande, von ihren Bedingungen Abſtand zu nehmen, obgleich Druckverſuche ſchärfſter Art von der Gegenſeite erfolgten. Auch die Ver⸗ ſuche, die Deutſchen in die Diskuſſion über die Amgruppie⸗ rung des Rates mit einzubeziehen, blieben erfolglos, da die Delegation eine Erklärung abgegeben hatte, daß ſie vor ihrer Aufnahme in den Rat nicht in der Lage ſei, zu den internen Fragen des Völkerbundes Stellung zu e Briands Ankunft. Als Briand nach dreitägiger Abweſenheit am Don⸗ nerstag nach Genf zurückkehrte, war man in den Verhand⸗ lungen noch nicht einen Schritt weiter gekommen. Br a- i ſilien und Spanien hielten jetzt den Zeitpunkt für gekommen, mit der Drohung des Austrittes aus dem Völ⸗ kerbund hervorzutreten. Deutſcherſeits hätte man dieſen offenſichtlichen Bruch der Einigkeit der Völkerbundsmächte bedauert, man ſah ſich aber außerſtande einzugreifen und durch Verſprechungen vom bisherigen Standpunkte abzu⸗ weichen. Einen Erfolg hätte man auch damit nicht erzielen können, da während der ganzen Tagungszeit der ſchwediſche Delegierte unden ſich unzweideutig gegen jede Erweite⸗ rung ſtändiger oder nichtſtändiger Sitze ausgeſprochen hatte. Inzwiſchen haben Spanien und Braſilien eingeſehen, daß im gegenwärtigen Augenblick die Befriedigung ihrer An⸗ ſprüche nur durch einen Bruch der Völker⸗ budsverfa 10 ung erreicht werden könnte. Sie haben im guten Glauben an eine freundſchaftliche und ſachliche Regelung der Ratsfrage ihre Anforderungen jetzt zurück⸗ gezogen. 5 i i Chamberlains Miniſterſtellung erſchüttert. Die Folgen ſeines Natsſitz⸗Spieles. 5 ö O London, 15. März. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet: In Regierungskreiſen ſcheint ein nahezu drami⸗ tiſches Erſtaunen über die Wandlung der Dinge in Genf geherrſcht zu haben. Man gibt zu, daß, wie die Dinge nun auch laufen mögen, der Sache des Völkerbundes ein ſchwerer Schaden zugefügt ſei. Die Entwicklung der letzten ſechs Tage habe den Optimismus, der in bri⸗ tiſchen diplomatiſchen Kreiſen herrſchte, vollkommen ver⸗ wandelt. An ſeine Stelle iſt eine ausgeſprochene Nervo⸗ ſität getreten. ö a f Chamberlains perſönliche Stellung iſt ohne Zweifel gefährdet. Die Entwicklung der Dinge wäh⸗ rend des Wochenendes wird möglicherweiſe bedeutſame „ 3 Weiterhin ernſtes Befinden Fehrenbachs. Berlin, 13. März. Wie aus Freiburg gemeldet wird, iſt der Zuſtand des erkrankten Reichskanzlers a. D. Feh⸗ renbach dauernd recht ernſt, wenn auch eine akute Le⸗ fhrenhsch, Frſchs g pgE N N. bensgefahr im Augenblick nicht vorhanden iſt. Im Laufe des Tages konnte der Kranke wohl öfters auf Befragen klare Antwort geben, doch überwiegt der Schwächezuſtand. Neue ruſſiſch⸗ſchweizeriſche Verhandlungen. Berlin, 13. März. Wie verlautet, hat die ruſſiſche Regierung den ruſſiſchen Botſchafter in Berlin, Kreſtinski, beauftragt, die Verhandlungen mit der Schweiz in Ber⸗ lin wieder aufzunehmen. Die Schweiz ſoll zu dieſem Zwecke eine beſondere Delegation nach Berlin entſenden. Das Verfahren gegen Kutisker eingeſtellt. Berlin, 15. März. Das Schöffengericht Berlin⸗Mitte hat auf Grund eines Gutachtens der Profeſſors Seelert, demzufolge Iwan Kutisker an hochgradiger Arterioſkleroſe leidet und in abſehbarer Zeit nicht verhandlungsfähig iſt, das Verfahren gegen Kutisker, ſeine beiden Söhne, die Kaufleute, Blei, Blau uſw. gemäߧ 205 der Strafprozeß⸗ ordnung vorläufig eingeſtellt. 8 Das ſerbiſch⸗italieniſche Bündnis. Belgrad, 15. März. Ein beſonderer Kurier des Mi⸗ niſterpräſidenten Paſitſch iſt nach Genf abgereiſt, um dem Außenminiſter Dr. Nintſchitſch weitere Inſtruktionen über den Abſchluß eines Zuſatzvertrages mit Italien zu über⸗ bringen. Der Führer der linksradikalen Bauernpartei, Raditſch, machte dem hieſigen Korreſpondenten des Mai⸗ länder„Secolo“ gegenüber zu dieſer Frage bemerkenswerte Aeußerungen. So ſprach er ſich kategoriſch für ein Kriegs⸗ bündnis mit Italien aus, das ſeiner Meinung nach zu⸗ nächſt für fünf Jahre abgeſchloſſen werden ſolle. Raditſch glaubt, daß es zwiſchen Italien und Jugoſlawien zu einem vollſtändigen Einvernehmen kommen werde und in Zukunft keine gegenſeitige Irredenta mehr beſtehen dürfe. Bevorſtehende polniſche Währungsreform. „ Warſchau, 13. März. Wie an unterrichteter Stelle mitgeteilt wird, ſind die Erwägungen über eine Sicherung der polniſchen Währung dadurch in eine neue Phaſe ge⸗ treten, daß die Verwaltungsorgane der Bank Polski neuerdings angeblich eine Sicherung des Zlotykurſes und Solddeckung der Banknoten in der Art und Höhe, wie ſie der amerikaniſche Profeſſor Kämmerer während ſeiner Anweſenheit in Warſchau ene ſoſche hat, ins Auge faſſen, für den Fall, daß eine ſolche Reform tatſächlich durchführbar iſt. Dieſe Maßnahmen müßten allerdings eine weſentliche Abänderung der gegenwärtigen Statuten der Bank Polski mit ſich führen. . Die Lage in China. London, 13. März. Die Lage in China erſcheint im⸗ mer kritiſcher. Taku iſt durch das Bombardement voll⸗ ſtändig zerſtört worden. Die Lage hat nach dem„Daily Telegraph“ dadurch eine neue Wendung erfahren, daß der Gouverneur der Provins Schanſi, der ſich ſeit 14 Jahren von den inneren Streitigkeiten ferngehalten hat, ſich Wupeifu angeſchloſſen hat. Wupeifu ſtänden 60000 Mann gut ausgerüſtete Soldaten zur Verfügung. Nachdem es ihm gelungen ſei, die ganze Honan⸗Provinz zu unter⸗ werfen und ſeine Truppen über den Yemenfluß nach Norden vorzuſchieben, ſcheine der Weg nach Peking frei. Es ſei den Truppen Fengs gelungen, 2000 Mann der ge⸗ landeten Truppen gefangen zu nehmen. ö Aus dem badiſchen Lande. Baden und die Rußlandkredite. Karlsruhe, 13. März. Der Haushaltsausſchuß hat mit allen gegen 1 Stimme(von der bürgerlichen Vereini⸗ gung) den Geſetzentwurf genehmigt, durch welchen das Land Baden wie die anderen Länder 25 Prozent der Aus⸗ fallgarantie für Lieferungsgeſchäfte En Höhe von 300 Millionen) nach Rußland übernimmt, während das Reich 35 Prozent trägt. Die beteiligte Induſtrie hat zunächſt eine Vorhaftung von 20 Prozent zu übernehmen. Das Geſetz ſoll für dringend erklärt werden. Mannheim.(Verurteilung eines kommu⸗ niſtiſchen Schriftleiters.) Vor dem Schwurge⸗ richt wurde der verantwortliche Schriftleiter der kom⸗ muniſtiſchen„Arbeiter⸗Zeitung“ Friedrich Baumgärtner wegen Beleidigung, Verächtlichmachung und Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik in ſieben Fäl⸗ len zu einer Gefängnisſtrafe von vier Monaten und einer Woche(die Woche wurde in eine Geldſtrafe von 100 Mark umgewandelt), ſowie zu weiteren 50, 400 und 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Es handelte ſich u. a. um Beleidigung von Geiſtlichen, ein Artikel war über⸗ ſchrieben„Hellpach als Muſterdemokrat“ und in einem anderen Falle wurde Hindenburg mit einer Badehoſe be⸗ kleidet und mit einem Säbel in der Hand im Bilde vor⸗ geführt und die deutſche Republik entſprechend gloſſiert. Heidelberg.(Eröffnung der Wieblinger Bahn.) Die behördliche Abnahme der Straßenbahnlinie nach Wieblingen durch die Deutſche Reichsbahn im Auf⸗ trag des Verkehrsminiſteriums als Aufſichtsbehörde ſoll am 17. März ſtattfinden, worauf dam am 19. oder 20. März der allgemeine Verkehr nach Wieblingen aufgenom⸗ men werden wird. Hoffenheim.(Eine nachahmenswerte Tat.) Ein hieſiger Landwirt hatte während der Inflationszeit von einer alten Rentnerin einige Wieſen gekauft, die er damals mit einem Betrag vergütete, für den man ein fettes Schwein erſtehen konnte. Nachdem nun die betref⸗ fenden Wieſen bei einem Geländekauf durch die Stadt in ſtädtiſchen Beſitz übergingen, gab der Landwirt der inzwiſchen verarmten Rentnerin die Summe von 700 M. Karlsruhe.(Zum Selbſtmord Karl Haus.) Zu dem wahrſcheinlichen Selbſtmord Karl Haus in Nom wird mitgeteilt, daß dieſer im vergangenen Jahr Deutſch⸗ land verließ, als die hieſige Staatsanwaltſchaft wegen ſeiner Veröffentlichungen über ſeine Zuchthauserlebniſſe einen neuen Steckbrief gegen ihn erlaſſen hatte. Mit dieſer Möglichkeit hatte Hau ſchon vor dem Ausſchreiben gerech⸗ net und ſeinen Aufenthalt daher auch immer an der deutſchen Grenze gewählt. Als daher der neue Haftbefehl der Staatsanwaltſchaft erſchien, welcher Hau einer mehr⸗ monatlichen Reſtzuchthausſtrafe zuführen ſollte, hatte er die deutſchen Grenzen bereits üherſchritten und war auf dem Weg nach Italien, wo er ſich ſchriftſtelleriſch betäti⸗ gen wollte. Seit dieſer Zeit blieb er verſchollen und auch ſein Rechtsanwalt, der die Wiederaufnahme ſeines Ver⸗ fahrens betreiben ſollte, hörte nichts mehr von ihm. Hau hinterläßt eine Anfangs 20 ſtehende Tochter, die er jedoch ſeit dem Mord an ſeiner Schwiegermutter in Baden⸗ Baden, der Witwe des Geheimrats Molitor, nicht mehr geſehen hatte. Auch nach ſeiner Entlaſſung aus dem Zucht⸗ haus hat Hau ſeine Tochter nicht aufgeſucht, da er erſt nach einer durch Wiederaufnahme ſeines Verfahrens er⸗ folgten Rehabilitation mit ihr zuſammentreffen wollte. Karlsruhe.(Unvorſichtiges Umgehen mit Spiritus.) Ein in der Markgrafenſtraße wohnhafter verwitweter Bilderhändler wollte ſeine Kleider mit Spi⸗ ritus reinigen. wobei dieſe auf his jetzt noch ünaufge⸗ klärte Weiſe Feuer fingen. Der Mann erlitt am ganzen Körper ſo ſchwere Brandwunden, daß er mittelſt Kran⸗ kenautos in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußte, wo er den erlittenen Verletzungen erlegen iſt. Schutterwald.(Schwerer Unfall.) Der 16jährige Sohn Hubert des Landwirts W. Junker aus der Kirch⸗ gaſſe kam mit einem ſchwer beladenen Nübenwagen vom Felde nach Hauſe. In der Nähe ſeiner Wohnung ſcheute das jüngere der beiden Pferde vor Schulkindern und beide Pferde gingen durch. Dabei kam Junker unter den Wagen und die Räder gingen über ſeinen Oberkörper hinweg. Die erlittenen Verletzungen machten ſeine Aeber⸗ führung ins Krankenhaus notwendig. * Shan. TED HAT, I per vet Sraaum gelegenen kleinen Ortſchaft Beſetze(Bodenſeegegend) äſcherte ein Brand, deſſen Bekämpfung bei dem ſtarken Weſtwind und infolge Waſſermangels ſehr ſchwierig war, vier Wohnhäuſer und zwei Scheunen ein. Durch den Brand ſind fünf Familien obdachlos geworden. Da bei einem früheren Brand vor nicht langer Jeit mehrere Häu⸗ ſer abgebrannt ſind, ſtehen jetzt von der kleinen Ge⸗ meinde nur noch zwei Häuſer. Es liegt Verdacht der Brandſtiftung vor. Bruchſal.(Gründung eines Zweckverban⸗ des für Entwäſſerungsarbeiten.) Zur Ent⸗ wäſſerung des ſtark verſumpften Geländes in den Schön⸗ bornwieſen und dem Breithauptrabengebiet haben ſich die Stadt Bruchſal, die Gemeinden Karlsdorf und Neuß⸗ hardt, das Domänenamt und das Forſtamt zu einem Zweckverband zuſammengeſchloſſen, um dieſe Arbeit als Notſtandsarbeit durchzuführen. Freiburg.(Tine neue Methode von Dieb⸗ ſtahl.) Ein Dieb, der einer Fabrikantenfrau in Her⸗ dern aus ihrer Wohnung einen braunledernen Geldbeutel mit 3 Rm. entwendet hatte, wurde, nachdem er auf An⸗ läuten eingelaſſen worden war, wurde er vom Dienſtmäd⸗ chen zunächſt ins Zimmer geführt, damit er Mantel und Hut ablegen konnte. Als die Wohnungsinhaberin erſchien, ſtellte er ſich als„Vizewachtmeiſter Häusler“ vor, be⸗ grüßte die Dame überaus herzlich und erkundigte ſich nach ihrem Befinden. Nachdem ſie ihm erklärt hatte, daß ſie ihn gar nicht kenne, behauptete er, ſie habe ihm während des Krieges Liebesgabenpakete ins Feld geſandt, woran ſie ſich jedoch nicht erinnern konnte. Er erzählte, er ſei aus Karlsruhe, habe in letzter Zeit in Stuttgart ge⸗ arbeitet und habe ſeine Stellung wegen Krankheit auf⸗ geben müſſen. Nachdem er ſich verabſchiedet hatte, wurde das Fehlen des Geldbeutels entdeckt. Aus Nah und Fern. Die Not der Winzer. Eine Kundgebung des pfälziſchen Weinbaues. f Neuſtadt a. d. H., 13. März. Die tiefe und ſchwere Not, in welcher ſich der ge⸗ ſamte deutſche Winzerſtand befindet und welche durch die bedauerlichen Ausſchreitungen in Bernkaſtel auf ſo tragiſche Weiſe belichtet wurde, hat auch den pfälziſchen Winzern Veranlaſſung gegeben, in einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung zu den dringenden Forderungen des Tages Stellung zu nehmen. Nachdem urſprünglich geplant war, morgen eine große Maſſenverſammlung unter freiem Him⸗ mel zu veranſtalten, wurde von den pfälziſchen Fachver⸗ bänden eine größere Verſammlung in das hieſige Ge⸗ ſellſchaftshaus einberufen, welche aus allen Teilen des Landes trotz der Kürze der Einberufungszeit ſehr zahlreich beſucht war und wohin auch die Regierung in Speyer zwei Vertreter entſandt hatte. Die Kundgebung war eine machtvolle Demon⸗ ſtration gegen die derzeitigen unhaltbaren Verhält⸗ niſſe und von den verſchiedenen Rednern des Tages, u. a. von Bürgermeiſter Brath, Maikammer, Oekonomie⸗ rat Beck, Friedelsheim, Landesökonomierat Katho⸗ J ly, Landau, uſw., wurde in treffender Weiſe die Not der Zeit vor Augen geführt. Unter Hinweis auf die mit Italien und Spanien abgeſchloſſenen Handels ver⸗ träge wurde verlangt, daß bei den derzeitigen Ver⸗ handlungen mit Spanien wieder diejenigen Sätze ver⸗ treten würden, die für den deutſchen Weinbau trog⸗ bar wären. Weiterhin wurden Steuererleichte⸗ rungen, Steuerſtundungen und in den Fällen, in welchen die Steuern nicht bezahlt werden können, Strei⸗ chung derſelben verlangt. Scharf wandte ſich die Ver⸗ ſammlung beſonders gegen die Weinſteuer, welche den Abſatz zu erdroſſeln droht und ſpricht ſich nicht nur gegen die reſtloſe Aufhebung dieſer, ſondern auch für die der Gemeindegetränkeſteuern aus. Auch der Vertreter der pfälziſchen Regierung erkannte die außer⸗ gewöhnliche Not der Winzer an und betonte, daß die Re⸗ gierung bereit ſei, in allen Stücken und ſoweit als irgend⸗ wie möglich dazu beizutragen, daß dem Elend geſteuert werde. Schließlich wurde dann noch einſtimmig eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in welcher die ſchon ange⸗ führten Forderungen der Winzer zuſammengefaßt den au bdicee Stellen zugeleitet wurden. Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 74. Fortſetzung Konnte er in ſolcher ungeheuren Erregung denn mit Erfolg in den Sattel ſteigen? Sie beobachtete ihn. Er ſtand nicht allzu weit von ihrer Loge mit einigen Kameraden auf dem Sattelplatz und verfolgte mit größtem Intereſſe und Span⸗ nung den Verlauf der Rennen. Sie ſah ihm nichts an von dem, was ihn doch innerlich erfüllen mußte. Er ſprach und lachte mit den Kameraden; doch ſein Blick mied die Loge der Braut. ü Und dann kam das vorletzte Rennen, ein Hindernis⸗ rennen, in dem er mit zu reiten hatte. Er ritt„Iris“, ein gewettetes Pferd, von dem man ſich viel verſprach, aus em Stall eines bekannten Sportsmannes. Bang klopfte Gwendolines Herz, als das dichtgedrängte form hielt ſie feſt im Auge— darauf allein konzentrierte ſie ihre ganze Aufmerkſamkeit. Ueber die beiden Hürden ging es, über den Waſſergraben— die Reiter kamen näher —— nun noch einmal die Runde. Das Feld hatte ſich jetzt verſchoben; zwei Reiter waren ſehr zurückgeblieben— doch Axel von Kronau war nicht unter ihnen— ihn ſah man als zweiten—— a Plötzlich ging durch die Menge eine Erregung—— ein Fragen, Antworten, Rufen— weit drüben an einer Hürde war einer geſtürzt und liegen geblieben, während der herren⸗ loſe Gaul weitergaloppierte. Die Aufregung wuchs—— wer war es? Wer— Man konnte es noch nicht erkennen, und der Geſtürzte war noch immer nicht aufgeſtanden. i 5 dahinſprengte. Die Nummer drei und die ernſte Uni⸗ „Von Mund zu Mund ging es jetzt——„Der Artilleriſt iſt's“— das führerloſe Pferd lief, ſchweißbedeckt, noch im⸗ 8 75 den anderen mit— jetzt ſah man es— die Drei Sanitätsperſonal war um den Verunglückten bemüht, der auf eine Tragbahre gebettet wurde. Doch wie lange dauerte das! Und ehe die Tragbahre emporgehoben und die Krankenträger langſam, langſam über den weiten grü⸗ nen Raſen dahergeſchritten kamen! Wie lange das dauerte! Gwendoline war aufgeſprungen— ihre Hand krampfte lich um die Logenbrüſtung. Sie börte die bedauernden Worte und Vermutungen! Die Leute wußten doch gleich alles ſo genau!„Tot?“„Nein, aber lebensgefährliche innere Verletzungen!“„Das nicht— ein Schenkelbruch—“ „Gehirnerſchütterung.“ f Das Stimmengewirr um ſie her wurde ihr unerträglich. Die Kommerzienrätin lehnte wie ohnmächtig auf ihrem Stuhl; Johanna weinte leiſe, Blanka war blaß geworden und ſchluchzte auf. Doch niemand ſprach mit ihr, feind⸗ ſelige Blicke nur ſtreiften ſie. Gwendoline neigte ſich vor und ſtarrte mit brennenden Augen auf die Träger mit ihrer traurigen Laſt, die ſo unbe⸗ greiflich langſam gingen. Ein wildes Schluchzen brannte in ihrer Kehle. Die Ungewißheit, die Verzweiflung, die Sorge um ſein geliebtes Leben duldeten ſie nicht länger auf ihrem Platz. „Unbekümmert um die verwunderten Blicke der anderen eilte ſie den Trägern entgegen, denen der Arzt und ein junger Artilleriſt, ein Freund Kronaus, zur Seite gingen. Gierig forſchten ihre Blicke nach dem todblaſſen Geſicht des Mannes, der mit einem Tuch verhüllt, reglos auf der Bahre lag. 5 Was galt es ihr, ob Tauſende von Augenpaaren ſie beobachteten—— nur wiſſen, ob er lebt—— ihr ganzes Weſen war dieſe einzige Frage. „Er lebt, gnädiges Fräulein!“ ſagte der Arzt voll Mit⸗ leid mit dem Mädchen, deſſen Sorge und Seelenqual ſich ſo deutlich auf dem ſchönen Geſicht ausprägten, daß es ihn tief ergriff.„Ihr Herr Bräutigam iſt zwar ſchwer geſtürzt; ö 97 ic 2 keine unmittelbare Gefahr vor! Beruhigen ie ſich!“ i f „Gott ſei gelobt!“ Wie ein Aufſchrei aus tiefſtem Herzensgrunde klang das. Der begleitende Offizier e i Wer verwundert an— das war doch nicht die Braut— 2 war aber dann dieſes fremde, ſchöne Mädchen? Und ſie ging bis zur Sanitätswache neben der Bahre her, als ſei das ihr gutes Recht.— Blanka Likowski ſtand dort an der Tür, den Verlobten erwartend. Die Blicke der beiden Mädchen kreuzten ſich wie Klingen. „Was willſt du hier, Gwendoline?“ herrſchte Blanka ſie an.„Dein Benehmen iſt eigentümlich—“ Gwendoline erwiderte kein Wort. Sie blieb draußen an der Tür ſtehen, ſich gegen die Wand ſtützend, indeſſen Blanka obne weiteres dem Arat folate. 1 8 Sie wollte ſich an der Bahre niederwerfen und brach in ein lautes, unbeherrſchtes Schluchzen aus. Doch energiſch unterſagte ihr das der Arzt und führte ſie hinaus. Gwendoline ſtand noch an der gleichen Stelle, in der gleichen Haltung, mit abweſendem, todestraurigem Blick vor ſich hinſtarrend. Blanka rüttelte ſie am Arm. „Was willſt du denn hier?“ wiederholte ſie ihre vorige Frage.„Willſt du mir meinen Platz ſtreitig machen? Was geht dich mein Verlobter an?“ a Gwendoline zuckte zuſammen, doch ſie antwortete nicht auf Blankas Fragen. Sie krampfte vor innerer Erregung die Hände ineinander, daß ihr die Hände wehe taten. Hatte das Glück ſie ganz vergeſſen, daß ſie ſolche Qualen durchzu⸗ machen hatte? 5 f Was würde ihr die nächſte Stunde bringen? ö Leben oder Tod? Denn wenn Axel gehen mußte— dann war ihres e auch nicht mehr— dann wußte ſie, was ſie zu tun 0 E.—— „Geh weg, Gwendoline, ich kann dich hier nicht mehr ſehen!“ befahl Blanka. 5 1 3 5 N „Ich bleibe!“ 5 „Du bleibſt—? Aus welchem Grunde? 1 ſagſt nichts? Steht dir Axel denn ſo nahe?— Ah, jetzt wei ich es dn liebſt meinen Verlobten—— 25 1— 15 ſage mir doch——“ i „Es iſt jetzt nicht am Platze, darüber zu ſprechen,“ ſagte Gwendoline und trat einige Schritte von Blanka weg. „Dein Benehmen iſt ſchamlos!“ ziſchelte ſie ihr zu. „Warte nur—“ Sie hörte nicht darauf; ſie ſtand und wartete e immer die Tür im Auge behaltend, durch die Kameraden Axels ein⸗ und ausgingen. Wie grelle Diſſo⸗ nanzen klang die Muſik, der Triumphmarſch aus„Aida“, vom nahen Muſikpavillon zu ihr hin; förmlich körperlich wehe taten ihr die Töne. ö „Endlich kam auch die Kommerzienrätin angewankt, ge⸗ ſtützt auf Johanna; laut jammernd nahm ſie Blanka in die Arme.„Mein armes, liebes, unglückliches Kind!“ Die Menge flutete auf und ab. g Ein kleiner Kreis mehr oder weniger Teilnehmender und Neugieriger hielt ſich in diskreter Entfernung, die Braut des AUnglücklichen zu beobachten. ö g g* n ö 5 e ß,, .. ˙.. ß])“ ß èͤ FEE eee S und der große Caeſar machte. Aerbach. Elf Kfeſenprozeß.) Ein Maſſen⸗ prozeß, wie er wohl ſelten vorkommt, wird demnächſt die Gerichte beſchäftigen. Die Erben des im vorigen Jahre verſtorbenen Grundbeſitzers Otto Eduard Beck haben die zahlreichen Grundſtücksverkäufe, die er in den Jahren 1919 bis 1923 getätigt hatte und die etwa 350 000 Qua⸗ dratmeter ausmachen, nunmehr angefochten. Obwohl die Verkäufe zu Lebzeiten des Beck mit Genehmigung des Familienrates erfolgten, ſind die dafür erzielten Beträge ſo gering, daß ſie zum Leben der Familie nicht mehr aus⸗ reichen Die Ehefrau macht geltend, daß ihr Mann bei Abſchluß der Verträge geiſtig minderwertig geweſen ſei. Es kommen über 70 Grundſtückverkäufe in Betracht, die nunmehr ſämtlich gerichtlich zum Austrag kommen. : Frankenthal.(Pech auf der Brautſchau.) Vor migen Wochen lernte ein hieſiger Zahnarzt in einer annheimer Bar eine junge Dame kennen, in die er ſich raſch verliebte und das um ſo mehr, als ihm das Mädchen geſteht, daß ſie die Tochter eines Fabrikbeſitzers ſei, 350 000 Mark bares Geld mit in die Ehe bekomme und außerdem noch ein Gut in Pommern von 3000 Morgen, das ihrer Mutter, einer polniſchen„Gräfin“, gehöre. Bei derartigen„poſitiven“ Unterlagen war es weiter nicht perwunderlich, daß die Braut den jungen Arzt veran⸗ laßte, die ſchönſte Villa in Frankenthal zu kaufen, doch ſollte ihr dieſer Kauf zum Verhängnis werden. Beim Ver⸗ briefen des Aktes vergißt nämlich die Braut ihre Adreſſe und gibt eine unauffindbare Anſchrift an, was dem Vil⸗ lenbeſitzer verdächtig vorkommt und ihn erſt nochmals mit der Kriminalpolizei in Verbindung treten läßt. Dieſer gelang es dann in Verbindung mit den Mannheimer Be⸗ hörden die richtige Adreſſe ausfindig zu machen und die funge Dame, die Tochter der pommerſchen„Gräfin“, ent⸗ puppt ſich als eine Hochſtaplerin, die bereits wegen Be⸗ trugs vorheſtraft iſt und welche nunmehr in ſicherem Ge⸗ wabrſam ihrer weiteren Aburteilung entgegenſieht. Frankfurt.(Verurteilung wegen Brandſtif⸗ tung.) Vor dem erweiterten Schöffengericht fand ein Prozeß ſtatt, der ſich gegen den 51jährigen Fabrikanten Adam Conradi, den Packer Eduard Heinrich und den Kraft⸗ wagenführer Heinrich Noß richtete. In der Zigarren⸗ fabrik Alko, deren Eigentümer Conradi war, war im Ja⸗ nuar 1925 Feuer ausgebrochen. Die anrückende Feuerwehr fand die Räume verſchloſſen: es gelang ihr, in fünf Mi⸗ nuten den Brand zu löſchen. Am Mitternacht brach dann abermals in der Fabrik Feuer aus; diesmal brauchte die euerwehr drei Stunden, um den Brand zu löſchen. Es wurde nun Brandſtiftung angenommen und gegen die drei Obengenannten Anklage wegen vorſätzlicher Brandſtiftung Verſicherungsbetrug erhoben. Die Angeklagten leugneten jede Schuld und führten die Arſache des zrandes auf Ueberhitzung eines Ofens zurück. Der Ge⸗ richtschemiker Dr. Popp iſt der Anſicht, daß eine leicht⸗ brennende Flüſſigkeit auf den Boden geſchüttet wurde. ie Zeugenausſage lautete widerſprechend, zumeiſt aber belaſtend. U. a. ergab ſich, daß Conradi weit über Wert perſichert war und daß er trotzdem noch nachverſichern ließ. Die Verhandlung gegen die drei Angeklagten endete mit der Verurteilung Conradis und Heinrichs wegen ge⸗ meinſchaftlicher und vorſätzlicher Brandſtiftung in Tatein⸗ heit mit Verſicherungsbetrug, und zwar des Conradi zu drei Jahren Zuchthaus. zehn Jahren Ehrverluſt und 1000 e 9 end. 5 Zuchthaus, uf Jahren Ehrverluſt un ark Geldſtrafe. De N wurde freigeſprochen. 20 1 ous(Saar).(Mordverſuch und Selbſt⸗ mord.) An der Tür eines hieſigen Hüttendirektors 5 ſchien ein fremder Herr und klingelte. Als das Dienſtmäd⸗ chen die Tür öffnete, zog der Fremde einen Revolver und ſchoß auf das Mädchen. Darauf richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt. Der Betreffende ſoll aus Rußhütte 8 1 ein 1 0 10 Der Fremde ot und das Mädchen lebensgefährlich verletzt. Motiv der Tat ſoll Eiferſucht ſein. 5. Biebrich.(er Mörder des Wachtmeiſters Fiſcher feſtgenommen.) Im Oktober 1825 war in Berlin der Polizeiwachtmeiſter Fiſcher bei einem Ju⸗ ſammenſtoß mit Kommuniſten erſchoſſen worden. Bisher Dar es nicht gelungen, des Täters habhaft zu werden. Die Berliner Geliebte der Arbeiters Mohr aus Biebrich hat nunmehr, als ſie hörte, daß ſich ihr Geliebter in Bie⸗ Raich mit einem anderen Mädchen verlobt habe, die Po⸗ e e 95 3 der e 3 Polizei⸗ Mohr, der der kommuniſtiſchen Partei. hört, wurde daraufhin verhaftet. a 25 —ccccgg...xñßñññ᷑:ꝙ¶ꝛñ—ꝗ—ꝗ— Kreuz und Quer. 35 Allerweltsplauderei von Ernſt Hilarion. 5 Unentwegte Großmachtshoffnungen.— Der Herr der Welt⸗ gipfel.— Tagesberühmtheiten.— Eine deutſche Lächer⸗ lichteit.— Zurück zur Natur.— Adam und Evas Glück ö und Ende. ö In Italien wird nun aber mächtig die große Trompete geblaſen, mehr noch, alle verfügbaren Kräfte üben ſich auf der Tute, damit das alte römiſche af in alter Macht und Herrlichkeit neu erwachen möge. Muſſolini und ſeine Ge⸗ treuen ſind regſam am Werke um die verroſteten 1 der römiſchen Legionen neu zu putzen, um denn fröhlich gegen die Welt zu Felde ziehen zu können, wie es weiland en großen Beinamen hat er ſich ja bereits zugelegt, ihm fehlt nur wu der Sieg über die ganze Welt. Aber für Leute von muſſoliniſchen Aus⸗ maßen iſt das natürlich eine Kleinigkeit. Wenn auch gerade vor kurzem die italieniſchen Truppen in Tripolis erneut und faſt vernichtend geſchlagen worden ſind, ſo können ſolche Geplänkel natürlich nichts gegen die großen Hoffnungen bedeuten. Von größerer Wichtigkeit iſt, daß Italien ſich ganz auf ſeine Großmachtſtellung einrichtet und beſonders heute alles genau ſo gemacht wird, wie im alten Rom. So hat man bei der Schuljugend den römiſchen Gruß einge⸗ führt. Die Jungen laſſen dabei den Kopf bedeckt und ſtrecken zum Gruß den rechten Arm vor. Natürlich den Handteller nach unten, denn die Italienreiſenden könnten ſonſt zu dem Glauben kommen, es gäbe im Lande der warmen Sonne noch bettelnde Menſchen. Das aber wäre eine Beleidigung. Der neue Caeſar geht ſogar mit gutem Beiſpiel voran, in⸗ dem er ſogar Geſchenktes hoheitsvoll an einen Geſinnungs⸗ genoſſen weiter verſchenkt. Das erfuhr man— als ein deut⸗ 11 65 Fürſt in Tirol ſich veranlaßt fühlte, aus Verehrung für uſſolini ihm einen hohen Alpengipfel zu ſchenken. Ueber den deutſchen Fürſt iſt kein Wort zu verlieren, denn er iſt weder deutſch noch Fürſt, d. h. ſeinem Verhalten nach, und ice Kreaturen trennen wir gern von unſerer Volksge⸗ meinſchaft. Dieſen Gipfel. Monte Revoſo wird er genannt. 5 Wirtſchafts⸗Nückblick. Langſame Beſſerung am Arbeitsmarkt.— Ge⸗ wohnheitsmäßige Klagen der Großinduſtrie.— Die billigen Geldſätze.— Optimismus auf dem g Baumarkt. „Die Beſſerung oder beſſer die Ausſichten auf allge⸗ meine Beſſerung der Wirtſchaftslage, die wir an dieſer Stelle in der vorigen Woche feſtſtellen konnten, ſcheint ſich wirklich bereits, wenn auch langſam, anzubahnen. Für die erſte Märzwoche iſt in den meiſten Bezirken die Zahl der Arbeitsloſen zurückgegangen, vorerſt freilich nur in ganz geringem Maße. Unter dem Einfluß der Jahres⸗ zeit ſetzte die Belebung des Arbeitsmarktes langſam ein: regere Nachfrage nach Arbeitskräften hatten Landwirt⸗ ſchaft, Baugewerbe, teilweiſe die Bauſtoffinduſtrie und auch die Holzindustrie. Im Steinkohlenbergbau des Ruhr⸗ bezirks und des Waldenburger Reviers wie auch im mit⸗ teldeutſchen Kalihergbau in der eiſenſchaffenden und eiſen⸗ verarbeitenden Induſtrie nahmen trotzdem die Entlaſ⸗ ſungen größeren Umfang an wie in den letzten Wochen. Von prominenter Bankſeite wird darauf hingewieſen, daß man von den Ziffern der Landesarbeitsämter hinſicht⸗ lich der Arbeitsloſigkeit nicht zurückſchließen ſolle, auf die tatſächliche Beſchaͤftigung der einzelnen Induſtriezweige Dieſelbe Stelle fordert vielmehr eine genauere Erfaſ⸗ ſung der produktiven und gegenwärtig arbeitenden Kreiſe. Dieſem iſt entgegenzuhalten. daß bereits von jeher das Reichsarbeitsminiſterium die Beſchäftigung einer großen Anzahl„typiſche Betriebe“ feſtſtellt; richtig iſt allerdings, daß zwiſchen der Beſchäftigungsziffer der typiſchen Be⸗ triebe— die an ſich noch immer ſchlecht genug iſt— und der Arbeitsloſenziffer eine Differenz beſteht, die auf die ſeit 1918 veränderte Struktur des geſamten deut⸗ ſchen Wirtſchaftskörpers zurückgeht. An einzelnen Momenten zeigt ſich in der Berichts⸗ woche deutlich, daß trotz des jetzt in allen Wirtſchafts⸗ kreiſen leider zur zweiten Natur gewordenen Klagens und Stöhnens eine ganze Reihe von Großbetrieben nicht ungünſtig gearbeitet haben. Ziffernmäßig jedenfalls zei⸗ gen die Abſchlüſſe in der Rhein⸗Elbe⸗Anion vor allem die des Siemens⸗Konzerns ein recht günſtiges Bild. Stei⸗ gerungen des Rohgewinns von 3,3 auf 9,6 Millionen und des Reingewinns von 2,6 auf 8,9 Millionen Reichs⸗ mark, wie ſie der Jahresabſchluß 1924/25 der Siemens und Halske A.⸗G. aufweiſt, ſind doch keineswegs nor⸗ mal zu nennen. Die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent(im Vorjahre 0 Prozent) erſcheint unter die⸗ ſen Umſtänden nur ſelbſtverſtändlich. Die Bilanz der Sie⸗ mens⸗Schuckertwerke bietet noch größere Unterſchiede. Hier ſtieg der Rohgewinn von 1,5 auf rund 10 Millionen RM. und der Reingewinn um 0,4 auf faſt 9 Millionen Reichsmark. Die billigen Geldſätze, vor allem auch für lang⸗ friſtige Gelder, beginnen langſam ihre Wirkung auf das Wirtſchaftsleben auszuüben. Beſonders deutlich wird dieſe Wirkung bereits für die Verfaſſung des Baumarktes. In den Kreiſen des Baugewerbes beginnt man die Lage bereits optimiſtiſcher anzuſehen. Die billigen Zinsſätze ermöglichen, zur Zeit wieder die Anſchaffung von neuen Maſchinen, die vorher kaum bei den teuren Krediten zu machen waren. Andererſeits werden die Gelder für den ö Baumarkt aus der Hauszinsſteuer durch die ſtaatliche Bevorſchuſſung erheblich früher als ſonſt dem Baumarkte zur Verfügung geſtellt werden. Während im Vorjahre erſt Anfang und Mitte des Sommers dieſe Gelder dem Baumarkt zufloſſen, werden ſie dieſes Jahr bereits im April zur Verteilung kommen. Auch der ſonſtige Hypo⸗ thekenmarkt zeigt ſich aufnahmefähiger, und weiter ſind die Preiſe für die Erzeugniſſe des Bauhandwerks: Tiſch⸗ lereiarbeiten etc. nicht unbeträchtlich billiger geworden. Es gibt jetzt ſchon eine Reihe von Firmen im Baugewerbe, die mit Ankoſten arbeiten, die nur 15 Prozent über den Friedensſätzen liegen, unter Berückſichtigung der weit hö⸗ heren ſteuerlichen und ſozialen Laſten. Auch die Holz⸗ preiſe haben ſich unter der Einwirkung des ſchlechten Marktes verringert, was die Baukoſten nicht unerheblich beeinflußt. Dieſe Erleichterungen auf dem Baumarkte wer⸗ den auch für die Wohnungsbauten und den Wohnungs⸗ markt nicht ohne Einfluß bleiben. Während man im vori⸗ gen Jahre noch für Neubauten mit einem Mietspreis von 150. Prozent gegenüber der Friedensmiete rechnete, iſt man jetzt ſchon der Meinung, daß man mit erheblich verringerten Sätzen auskommen kann. Ein Satz von 110 verſchenkte der Herrſcher Italiens an ſeinen Buſeéſtfreund d'Anunzio. Dieſer d' Anunzio iſt ja weniger bekannt wegen ſeiner Literatur als durch ſeine freche Habgier, die er dem zur Ohnmacht verurteilten Deutſchland gegenüber in ſolchem Maße gezeigt, daß faſt alle Dichter aller Nationen keine Gemeinſchaft mehr mit ihm haben wollen. Stolz ließ ich mir den Spanier, aber größenwahnſig kenne ich den neuen Italiener, denn d' Amunzio beehrte den hohen, fürſtlichen Geber mit ſeiner landsmannſchaftlichen Umarmung, ſtem⸗ pelte ihn ſo zum echten Südländer, bemerkte aber in ſeiner beſcheidenen Weiſe, daß er die Gabe annähme, obwohl er im ideellen Sinne bereits ſämtliche Gipfel der Welt be⸗ ſäße. Na, hoffentlich fällt er nicht runter, oder bekommt Atemnot, es wäre ſchade um dies Muſterexemplar aus des römiſchen Reiches Wiedergeburt. i Was iſt der Ruhm? Es iſt eine Himmelsgabe mit der meiſt die nicht beſchenkt werden, die ihr ganzes Leben nur nach ihm ſtrebten, der aber denen oft in den Schoß fällt, die ihn wirklich verdient haben. Die Tagesberühmtheiten verſchwinden oft und ſchnell, eher als man es denkt. Doch bei uns gibt es Leute, die gerne die Lorbeeren friſch halten wollen, jedoch nicht die Kränze, die von Anſrigen verdient wurden, ſondern fremde, ſogar feindliche. Man ſollte es kaum glauben, aber bei uns iſt in dieſer Hinſicht vieles möglich. Geſchah es doch in Berlin, wo man beſonders „helle“ ſein will, daß eine Grünkramhändlerin die ſchönſten Dreibund⸗Apfelſinen anbot und auch verkaufte. So wenig⸗ ſtens bedeutete ſie den Käufern voller Stolz, als man ſie frug, ob ſie auch keine italieniſchen Apfelſinen feilböte. Aber erſtaunlich war das, was ſich nun herausſtellte. Die Früchte waren in ſauber bemalten Papier eingepackt, worauf von Apfelſinen und Zitronen umrahmt die Bilder der feind⸗ lichen Heerführer Leman, French und Joffre, nebſt ihren Nationalflaggen ſich befanden. Die Amſchrift hieß„Gloire aux heros alliés“. Man muß ſich ſchon viel gefallen laſſen, aber daß man es wagen kann, uns hier im Herzen Deutſch⸗ lands Früchte darzubieten, die den zweifelhaften Ruhm unſerer Feinde breittreten wollen, iſt doch ein ſtarkes Stück. Für die betreffenden Einfuhrfirmen ſcheint die Hauptſache die Geſchäftmacherei zu ſein, ohne daß ſie danach 1 wie ſie ihre nationale Würde in den Staub ziehen. 6——.. T— keine Spur mehr davon übrig war. Moskitos, Schlangen ganze Traum. ſchleunigſt in ihre Wolkenkratzerburg und ſtrengte die Schei⸗ bis 120 Prozent der Friedensmiete für neue Wohnungen iſt nicht ausgeſchloſſen, teilweiſe können die Wohnungen ſchon mit einer Miete von 100 Prozent der Friedensmiete hergeſtellt werden. Wenn die Entwicklung des Baumark⸗ tes in den eben angegebenen Richtlinien ſich vollziehen wird, ſo wäre damit ein ſehr weſentlicher Anſtoß für eine Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage erreicht. —.— Kleine Chronik. g 4. Rieſenbrand in Brody. Aus Lemberg wird gemel⸗ det, daß in der oſtgaliziſchen Stadt Brody ein Rieſenbrand ausbrach, dem ein großer Teil der Stadt zum Opfer gefal⸗ len iſt. Das größte Hotel und zahlreiche Privatgebäude wurden eingeäſchert. Einzelheiten der Kataſtrophe fehlen noch, doch ſteht feſt, daß der Sachſchaden enorm iſt. ö Ab Maſernepidemie auf einem Dampfer. Infolge einer Maſernepidemie und des Auftretens von Lungenentzün⸗ dungen an Bord des Dampfers„Belverede“ ſind während der Ueberfahrt von Trieſt nach Buenos Aires dreißig Per⸗ ſonen geſtorben. Die meiſten davon waren Auswanderer. Das Schiff hatte im ganzen 200 Paſſagiere an Bord. A Grubenunglück bei Charleroi. Aus Namur wird ge⸗ meldet, daß ſich in einer Kohlengrube bei Charleroi eine Kohlenſtaubexploſion ereignet hat. Acht Bergleute ſind verbrannt. Von den Opfern konnten bisher erſt einige ge⸗ borgen werden. a A Exploſion in einem Waffenlager. Im Zentrum von Mailand ereignete ſich eine furchtbare Exploſton. In der Via Canonica befindet ſich ein Waffenlager, das gleichzeitig auch Fahrraddepot iſt. In dem Geſchäft befanden ſich im Augenblick der Exploſion fünf Perſonen, der Beſitzer, zwei Arbeiter und zwei Kunden, nämlich zwei Carabinieri. Sie erlitten ſämtlich ſchwere Verletzungen; einer von ihnen ſtarb auf dem Transport nach dem Krankenhaus. Die Exploſion war ſo heftig, daß die Fenſterſcheiben der um⸗ liegenden Häuſer und eines vorbeifahrenden Trambahn⸗ Bld in Trümmer gingen. Das Geſchäft ſelbſt bietet ein ild der Verwüſtung. Die Arſache der Kataſtrophe ſteht noch nicht feſt. Man nimmt an, daß der Beſitzer mit dem Entladen einer Handgrante beſchäftigt geweſen iſt, die dae und eine Pulverkiſte zur Entzündung Ab Ein Klub für junge Eheleute. Ein geſchäftstüchtiger Anternehmer in Trenton bei Neuyork hat eine. tion ins Leben gerufen, die er den„Erſte⸗Jahr⸗Klub“ ge⸗ tauft hat. Der Klub ſoll jungen Eheleuten im erſten Jahr ihrer Ehe gur wife die ſtehen und ſoll in der Hauptſache die Mißverſtändniſſe, die meiſt im erſten Jahr der Ehe zu⸗ tage zu treten pflegen, beſeitigen helfen. Inſofern bean⸗ ſprucht das Anternehmen auch eine entſprechende ſoziale Bedeutung. Die Gründer des Klubs beabſichtigen, in allen größeren Städten Amerikas eigene Klubhäuſer zu bauen und gleichzeitig in dieſen Räumen auch Schulen einzurich⸗ ten, in denen die jungen Eheleute trainiert werden ſollen für alle Pflichten, einſchließlich der Kindererziehung, die im Laufe ihrer Ehe ſpäter an ſie herantreten werden. I Es regnet Fiſche. Wie Reuter aus Dundal(On⸗ tario) meldet, waren die Bewohner dieſer Stadt nicht wenig erſtaunt, als es im Verlaufe eines Sturmes plötz⸗ lich— Fiſche zu regnen begann, die bald nicht nur die Dächer, ſondern auch die Straßen bedeckten. Die Blätter erklären den Vorfall damit, daß eine Windhoſe die kleinen Fiſche aus den Seen riß, in die Luft wirbelte und dann auf die Stadt niederfallen ließ. Einbruch in eine Gemälde⸗Galerie. Wie aus Newyork gemeldet wird, gelang es einer internationalen 5 300 Bilder aus einer Gemälde⸗Galerie u ſtehlen. „i Fünf Dörfer durch ein Erdbeben zerſtört. Nach einer Meldung aus Konſtantinopel ſind in Kleinaſten fünf Dörfer durch ein Erdbeben zerſtört worden. Das Be⸗ ben hat beſonders die Gegend Danizli betroffen. „ RNockefellers Palais niedergebrannt. Das be⸗ rühmte Palais des amerikaniſchen Milliardärs Rockefeller iſt einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen, durch den beinahe das ganze aus Marmor erbaute Haus zer⸗ ſtört wurde. Unzählige unerſetzliche Kunſtſchätze und Anti⸗ quitäten ſind durch das Feuer vernichtet worden. Der durch das Feuer verurſachte Schaden beläuft ſich auf meh⸗ rere Millionen Mark. i „ 436 Millionen Einwohner in China. Nach einer Meldung aus Peking hat die kürzlich angeſtellte Volks⸗ zählung 436 095 000 Köpfe ergeben. Peking zählt 4, Schanghai 5.5 Millionen Einmobner⸗ „Die neue Loſung, die mit viel Aufwand und erfreulicher Weiſe auch mit großer Begeiſterung ausgegeben wird, heißt „Zurück zur Natur“. Zwar auch hier gehen die Meinungen noch weit auseinander, wie weit man ſich in die Wildnis der Arzuſtände zurückziehen ſoll. Nicht jeder bringt die nötige Veranlagung mit, um den kulturellen Errungenſchaf⸗ ten ſchwungvoll den Rücken zu kehren und ſeine Daſeins⸗ bedingungen auf das einfachſte Maß zurückzuſchrauben. Ein lehrreiches Beiſpiel hierüber wurde kürzlich in Amerika gegeben. Dort hatte fich die Tochter eines ofeſſos Herrn aus der beſten Geſellſchaft in einen Profeſſor für Leibesübungen verliebt. Nun, warum ſollte ſie auch nicht. Der Herr Profeſſor war aber ein eifriger Anhänger des Naturlebens und überzeugte auch ſeine junge Braut von der Richtigkeit ſeiner Anſchauungen. Beide ließen ſich trauen und machten ſich dann auf, um in die Wildnis zu gehen, dieweil ſie hier das paradieſiſche Leben von Adam und Eva zu führen gedachten. Indeſſen brachten ſchon die Flitterwochen unangenehme Enttäuſchungen für die junge Dame, denn im erſten Hotel ſtellte der friſchgebackene Ehe⸗ mann bereits die Anforderung, die Nacht, die übrigens etwas kühl war, in einer Decke gehüllt im Garten zu ver⸗ bringen. Seine Frau zog es aber vor, in ein weiches Feder⸗ bett zu kriechen und ſo war der Riß ſchon in dem neuen Zukunftshimmel deutlich wahrnehmbar. Schlimmer wurde es, als das Paar fern von allen menſchlichen Hütten in der Wildnis angelangt war. Es regnete in Strömen, kalt blies der Wind und kaum gelang es dem Mann ein Feuer anzu⸗ zünden. Die junge Frau wurde vollſtändig durchnäßt, mehr noch, die Feuchtigkeit und die übrigen Unbilden der Witte⸗ rung hatten ihr liebevolles Herz derart aufgeweicht, daß und anderes Getier fielen ſie an und als der Mann ſie wegen ihrer Verzärtelung höhniſch verlachte, brach der Traum von Adam und Eva zuſammen. Eva flüchtete dungsklage an. So kam es, daß ſchon nach einem halben Jahre in den Gerichtsbüchern der letzte Akt eines paradie⸗ ſiſchen Traumes ſeinen Abſchluß fand und der enttäuſchte Adam auf die Suche nach einer neuen Eva ging, während ſein geweſenes Frauchen ſich den ſo bitter entbehrten Vor⸗ zügen der Ziviliſation mit Freuden hingaañß. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 15. März. Sonntag Lätare brachte zwar kein ſonniges Wetter, immerhin aber war es verhältnismäßig trocken und zum Spaziergange einladend. Ein beſonderer Anziehungs⸗ punkt für Spaziergänger bildet der derzeitige Kanalbau und weiter nach Mannheim zu der neue Brückenbau. Der als Spazierweg beliebte Neckardamm beiderſeits, der eigentlich die einzige Verbindung für Fußgänger von und nach Mannheim darſtellt, war daher recht belebt und Seckenheim iſt als Endziel für die Mann⸗ heimer ein gern beſuchter Platz. Sonntag Lätare bringt auch für die hieſige ev. Kirchengemeinde etwas beſonderes zmit ſich: die übliche Prüfung der Konfirmanden. 36 Knaben und 38 Mädchen, zuſammen alſo 74 junge Menſchenkinder ſtanden vor der Kirchengemeinde, um durch Ablegung der Prüfung in feierlicher Weiſe in den Kreis der Erwachſenen aufgenommen zu werden. Lätare iſt auch der Tag der Sommertagsumzüge und beſonders Heidelberg bildet in ſeinem Original⸗Sommertagszug mit ſeinen typiſchen Sommer⸗ und Winterfiguren ein Anziehungspunkt. Nach Schätzung haben ſich geſtern ca. 10000 Kinder daran beteiligt. Auch in vielen kleinen Orten hat man dieſe ſchöne Sitte aufgenommen, vielleicht finden ſich auch wieder hier in Seckenheim Perſonen oder Gruppen die dieſes ſchöne Kinderfeſt zur Ein⸗ führung bringen zur Freude unſerer Kleinen. Erdkundliche Wanderung. Der Touriſten⸗Verein „Die Naturfreunde“ unternahm am geſtrigen Sonntag Nachmittag eine erdkundliche Wanderung in den Secken⸗ heimer Wald. Eine ſtattliche Zahl Intereſſenten, die dem grauen Alltag entflohen, durchwanderten im Geiſte, mit dem Führer Herrn Hauptlehrer Wolber, verſchiedene Zeitalter der Entwicklung unſerer engeren Heimat. Herr Hauptlehrer Wolber verſtand es in feſſelnder Weiſe die Bildung der Rheinebene auf den, für den Geologen lesbaren Blättern der Erdgeſchichte, zu demon⸗ ſtrieren. Sicher geht jetzt jeder Teilnehmer, nachdem er dieſes gehört, mit anderen Augen durch unſere Heimat. Daß auch der Humor auf ſeine Rechnung kam, iſt das Verdienſt des Wandergenoſſen Saam, der trotz ſeiner grauen Haare durch ſeine humorvollen Reden und Ge⸗ dichte die Teilnehmer ergötzte. Der geſtrige Sonntag war eine innere Bereicherung jedes Teilnehmers. So möge auch hier dem Wunſche Ausdruck gegeben werden, öfter ſolche Exkurſionen zu veranſtalten, die Leitung des Vereins würde ſich damit einen großen Dank verdienen „Berg frei“. Das Bauprogramm der Reichsregierung. Zwiſchen dem Reichsfinanzminiſterium und dem Reichsarbeitsminiſterium 5 eine Vereinbarung geſchloſſen worden, nach der die Bauprogramme der Länder eine Reichsunter⸗ ſtützung von 200 Millfonen Goldmark cthalten ſollen. Dieſer Geſamtbetrag wird in Form von Zwiſchen⸗ krediten den Ländern und Gemeinden zur Anterſtützung ihrer Bauprogramme verfügbar gemacht. Man rechnet damit, daß die Pfandbriefe(in dieſer Form werden die Gelder auf den Markt Gparkaß im Verlauf eines Jahres mit Heranziehung der Sparkaſſen, Girokaſſen, öffentlichen Verſicherungsanſtalten uſw. untergebracht werden können. Das bisherige Bauprogramm der Länder ſieht eine Min⸗ deſtzahl von 100 000 Wohnungen vor; durch die Reichs⸗ unterſtützung kann dieſe Zahl um mindeſtens 20 000 Woh⸗ nungen geſteigert werden. Die Reichsregierung bezweckt damit auch eine Belebung der Bautätigkeit und neue Be⸗ ſchäftigung für eine große Zahl von Arbeitsloſen. . Zur Fahrpreisermäßigung zu Oſtern und Pfing⸗ ſten teilt die Hauptverwaltung der deutſchen Reichsbahn⸗ geſellſchaft mit: Die Nachricht, daß zu Oſtern und Pfing⸗ ſten keine Fahrpreisermäßiaungen für Schul⸗ und Jugend⸗ wanderfahrten gewährt würden, ist in dieſer allgemeinen Faſſung nicht zutreffend. Nach den Beſtimmungen des Ta⸗ rifs kann die Ermäßigung für Jugendwanderfahrten zu Zeiten ſtarken Verkehrs verſagt werden. Die Reichsbahn⸗ direktionen ſind jedoch angewieſen worden, die Ermäßigung auch während der Oſter⸗ und Pfingſttage allgemein zu gewähren, wenn nicht betriebliche Schwierigkeiten im em⸗ zelnen Falle die Ausſchließung rechtfertigen. Auch für Schulfahrten ſoll die Ermäßigung nach Möglichkeit nicht verſagt werden. Noesheim.(Altratsdiener Johann Lohnert T). Am Samstag Abend 1 Uhr iſt Altratsdiener Johann Lohnert auf dem Nachhauſewege von der Hochzeitsfeier eines Enkelkindes unerwartet einem Herzſchlage erlegen Herr Lohnert, der nicht nur in Ilvesheim, ſondern auch darüber hinaus eine bekannt und gern geſehene Perſönlichkeit war, erreichte ein Alter von nahezu 80 Jahren. Geboren 1846, trat er im Jahre 1888 in den Dienſt der Gemeinde Ilvesheim als Polizeidiener und verſah ſpäter in treuer Pflichterfüllung bis zum Jahre ſeiner Penſionierung, 1922 das Amt des Ratsdieners. Nun hat ihn der tückiſche Tod, der ihn ſchon einmal in einem leichten Schlag⸗ anfall geſtreift, doch noch ſo ſchnell dahingerafft. 2 Nur ein Vlertelſtündchen Der Schlaf gehört zu den Bedürfniſſen, die für das Wohlbefinden unentbehrlich ſind. Manche glauben auch das unwiderſtehliche Bedürfnis zu verſpüren, nach de— Hauptmahlzeit zu ſchlafen, und ſei es auch nur ein Viertel⸗ ſtündchen. Andere wieder befolgen das alte Volkswort: 5 Eſſen ſollſt du ſtehen oder tauſend Schritte gehen. Welches iſt nun der richtige Standpunkt? Daß das Schlafen nach Tiſch nicht eine unbedingte Notwendigkeit iſt, zeigt das Beiſpiel vieler Tauſende. Wo dieſes Bedürf⸗ nis ſtärker hervortritt und ſogar unwiderſtehlich zu ſein ſcheint, beruht es meiſt auf der Gewohnheit. Pſycholo⸗ gliſch iſt aber das oft nach dem Eſſen auftretende mehr oder weniger ſtarke Ruhebedürfnis ebenſo leicht zu erklären. wie Phyſiologiſch. Die Hauptaufgabe des Körpers nach dem Eſſen iſt die Verdauung der Speiſen, und um dies zu ermöglichen braucht der Körper erhöhte Kraft, vor allem ſtärkere Blutzufuhr zum Magen und zum Darm. Die erhöhte Blutmenge kann aber nur dorthin geliefert werden, in⸗ dem ſie anderen Organen entzogen wird. Wenn man bedenkt, daß dabei auch das Gehirn in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen wird, ſo iſt das Gefühl der Müdigkeit und des Schlafenwollens gut zu verſtehen. um ſo mehr, wenn man bedenkt, daß die Müdjokeitsempfindung nach ſchwer ver⸗ daulichen und üppigen Mahlzeiten viel ſtärker und nachhal⸗ tiger auftritt als nach einem leichten, einfachen Eſſen. Dar⸗ aus erklärt es ſich zum Teil auch, daß nach dem Mahle gewiſſe Reizmittel, wie ſtarker Kaffee, Tee uſw., gern ge⸗ noſſen werden, da ſie die Verdauungstätigkeit anregen und auch die auftretende Schläfrigkeit mildern. So kann es unter keinen Umſtänden ſchädlich ſein, wenn man ſich an „ein Viertelſtündchen“ gewöhnt, zumal das Bedürfnis nach Schlaf und Ruhe nur verhältnismäßig kurze Zeit an⸗ zuhalten pflegt. Auch wird die Ausnützung der Nahrung durch Ruhe nach dem Eſſen zweifellos geſteigert, und darum erweiſt es ſich bei Menſchen, bei denen das Eſſen „nicht anſchlägt“, nicht ſelten als ein ausgezeichnetes Mittel zur Körpergewichtszunahme. Daraus folgt von ſelbſt, daß Leute, die zur Fettleibigkeit neigen und abmagern möch⸗ ten, lieber auf die Mittagsruhe verzichten und ſich ſtatt deſſen Bewegung machen ſollten. 1 Was nun die Dauer des Mittagsſchläfchens anbe⸗ trifft, ſo iſt es mit dem„Viertelſtündchen“ nicht ſo ge⸗ nau zu nehmen. Sie iſt meiſtens durch die Gewohnheit bedingt und tritt meiſt mit verblüffender Pünktlichkeit ein. Nicht wenige Menſchen, die ſich an das Mittags⸗ ſchläfchen gewöhnt haben, ſchlafen bereits in dem Augen⸗ blick ein, in dem ſie ſich hinlegen, und wachen mit der Pünktlichkeit einer Uhr ſchon nach zehn Minuten, nach zwanzig Minuten, nach einer halben Stunde wieder auf. Es iſt ſicher, daß ſie dadurch an Nervenkraft, an Arbeits⸗ fähigkeit merklich gewinnen. So kurz ein ſolcher Schlaf auch ſein mag, ſo wohltuende Wirkungen öbt er aus; daher tun ſicherlich Leute, deren Beruf die Nerven und den Geiſt ſcharf anſpannen, ganz gut, wenn ſie ſich etwas aufs Ohr legen, ſelbſt wenn das mit einem geringen Zeitverluſt ver⸗ bunden ſein ſollte. Erfahrungsgemäß tritt das Gefühl der Müdigkeit ſtärker als in den übrigen Jahreszeiten am An⸗ fang des Frühlings hervor, was wohl darin ſeine Erklä⸗ rung findet, daß auch der Menſch, trotzdem er keinen Win⸗ terſchlaf gehalten hat, in dieſer Jahreszeit einem größeren Stoffwechſel und damit Kraftverbrauch unterworfen iſt. — Ein Auskunftsbuch für Schwerhörige im Deutſchen Reiche iſt ſoeben erſchienen. Es enthält das Reueſte über Hörapparate, Sozialverſicherungen, wertloſe Mittel, Schul-, Arbeits⸗, Vereins⸗ und Verkehrsweſen, Heilmethoden und Selbſtbehandlung uſw. Es kann vom Vorſitzenden des Schwerhörigenvereins München, M. Seufert, München 2, Fach 116 zum Preis von 3 Mk. bezogen werden.(Rach⸗ nahme 3.50 Mk.) Poſtſcheckkonto München 18926. in Seckenheim gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: a) Vorm. 11 Ahr am Rathauſe: b) Vorm. 1120 Ahr Leopoldſtraße 4: Imungsnerſteigerung. Am Dienstag, den 16. 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Die Rückſtände die nicht geſtundet ſind, ſowie das letzte Viertel ſind binnen 8 Tagen zu zahlen, andernfalls erfolgt Mahnung. Die Kirchenſteuer die geſtundet iſt, iſt bis 1. April zu zahlen. Der Erheber. Beichsbund der Kriegsbeſchädigten, Hriegsteil nehmer und Kriegshinterbliebenen Bezirksgruppe Seckenheim. Morgen Dienstag Abend 8 Ahr Monats-Versammlung im„Reichsadler“. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Obmann Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Geno ſſenſchaft. Im Laufe dieſer Woche trifft je ein Waggon Kohlen u. Briketts ein. Beſtellungen hierauf werden entgegengenommen. Im Lager vorrätig: Saathafer, Saatgerſte, Saatwicken, Bruchreis, Harnſtoff, Weizen⸗Futtermehl, Zugſtränge, Dunggabeln Otſego, Eimer. Beſteller von ſpaniſchem Traubenſaft wollen die Fäſſer bis morgen Dienstag Abend im guten Zuſtande im Lager abgeben. Beſtellungen können gemacht werden auf ſpaniſchen Traubenſaft und ſchwefelſaures Kali. Der Vorſtand. 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