A. Jabkfane Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Die Genfer Kompromißqual. Am Samotag morgen hatte Chamberlain die Anmög⸗ lichkeit einer Fortſetzung der bisherigen Verhandlungs⸗ methode feſtgeſtellt und den Völkerbundsrat angerufen, der ſich dann nachmittags verſammelte. Gleichzeitig ſetzte in Paris und natürlich auch in Warſchau ein Preſſe⸗ Sturm gegen Deutſchland ein, der beweiſt, daß man entſchloſſen iſt, alle Schuld der deutſchen Hartnäckigkeit zuzuſchieben. Aber ſelbſt der„Ma⸗ tin“ muß zugeben, daß die gegenwärtige Völkerbunds⸗ kriſe mit Deutſchland nicht unmittelbar zuſam⸗ menhänge. Er ſei nicht Deutſchlands Schuld, daß man es eingeladen habe, dem lächerlichen und zu⸗ gleich ernſten häuslichen Zwiſt des Völkerbundes beizu⸗ wohnen. Es iſt bekannt, daß Deutſchland nur gegen die Ratsvermehrung vor der Aufnahme Deutſchlands ſich wendet, daß ein deutſcher Einſpruch gegen einen beſtimmten Staat überhaupt nicht vorliegt. Deutſchland hat im Gegenteil ſeine Bereitſchaft bekundet, als Völkerbundsmit⸗ glied und Ratsmitglied loyal! an allen weiteren Pro⸗ blemen mitzuarbeiten. Dieſe Lopalität verlangt als Vor⸗ ausſetzung die Loyalität des bisherigen Völkerbundsrates, und die deutſche Delegation hat recht daran getan, ihre unn veränderliche Meinung dem engliſchen Außenminiſter mitzuteilen. Zwei Hinderniſſe ſtanden den Plänen einer Rats⸗ vermehrung gleichzeitig mit Deutſchlands Eintritt ent⸗ gegen: der Einſpruch Schwedens und die Ge⸗ fahr einer Abreiſe der deutſchen Delega⸗ tion. Wollte man die Schuld auf Deutſchland wälzen, dann mußte ein Kompromißvorſchlag gefunden werden, der den Einſpruch Schwedens unwirkſam machte und folg⸗ lich Deutſchland allein die wirkliche oder ſchein bare Entſcheidung zuſchob. Man hatte dann einen famoſen Ad⸗ vokatenkniff herausgefunden, der zu ſolchem Ziel hätte führen können. Der Einſpruch Schwedens kann nur im Nat entſcheidend ſein, weil nur der Rat ein⸗ ſtimmige Beſchlüſſe faſſen muß; die Vollver⸗ ſammlung entcheidet durch Mehrheit. Alſo mußte der Rat ausgeſchaltet werden. Ein Beſchluß des Rates vor der Entſcheidung der Vollverſammlung iſt im Artikel 4 der Völkerbundsſatzung nur in zwei Fällen ausdrücklich vorgeſehen: bei der Schaffung eines ſtän⸗ digen Ratsſitzes, der Ernennung eines ſtändigen Mit⸗ gliedes, und bei einer Vermehrung der Geſamt⸗ zahl der Ratsmitalieder, ſtändige und nichtſtändige zu⸗ ſammengerechnet. Man mußte alſo die Ernennung eines neuen ſtändigen Mitgliedes vermeiden und gleichzeitig die Vermehrung der Geſamtzahl. Dann könnte das„freie Ermeſſen“ der Vollverſammlung eintreten. Man wollte nun den lt. Artikel 4 theoretiſch beſtehenden, nur nicht beſetzten amerikaniſchen Ratsſitz proviſoriſch an Polen geben. Damit wäre theoretiſch die Geſamtzahl der Rats⸗ ſitze nicht vermehrt, und der proviſoriſche Charakter des Eintretens Polens für Amerika würde nur einen nicht⸗ ſtändigen Sitz ſchaffen, der ohne Rat durch die Voll⸗ verſammlung beſchloſſen werden kann. Ein objektives Ge⸗ richt würde freilich feſtſtellen, daß damit zwar nicht der ortlaut aber der Sinn des Artikels 4 verletzt würde. Vermutlich iſt den Urhebern dieſes Planes ſeine Fadenſcheinigkeit ſelbſt klar geworden, denn bald darauf tauchte eine ernſtere Faſſung auf. Ein nichtſtändiges Ratsmitglied ſollte zugunſten Po⸗ lens aus dem Rate ausſcheiden. Wenn ſich ein ſol⸗ ches Mitglied dazu bereit fände, dann wäre nach dem klaren Wortlaut des Artikels 4 die Vollverſammlung ohne Ratsbeſchluß ermächtigt, den Erſatz durch Mehe⸗ heit zu beſchließen. Es fragt ſich nur, welches Ratsmit⸗ glied zum Verzicht zugunſten Polens bereit wäre. Ver⸗ mutlich käme nur Belgien oder die ITſchechoſlowakei in Betracht. Am eheſten die Tſchechoſlowakei, die in der letzten Zeit merkliche Annäherung an Polen voll⸗ zogen hat und die zuſammen mit Italien und Südfla⸗ wien an den dunklen Mitteleuropa⸗Konferenz⸗ Plänen arbeitet. von denen in den letzten Tagen ſoviel geſprochen wid. 7 010 a Es genügt. allen dieſen Plänen gegenüber noch ein⸗ mal den deutſchen Standpunkt zu erläutern. Deutſch⸗ land iſt noch nicht Mitglied des Völkerbundes und kann daher in innere Fragen des Völkerbundes nicht eingreifen. Deutſchland verlangt nur, in den Völkerbundsrat aufgenommen zu werden, deſſen Zuſammenſetzung bei dem Entſchluß Deutſchlands zum Eintritt bekannt und maßgebend war. Aus Lonali⸗ tätsgründen verlangt Deutſchland, daß es jetzt ent⸗ ſprechend früheren Zuſagen allein aufgenommen werde. Mit Deutſchland kann dann alles weitere be⸗ raten werden. Ein bloßer Wechſel in der Beſetzung eines nichtſtändigen Sitzes würde zwar den Völkerbund nicht o verändern, daß die Vorausſetzungen des deutſchen Eintritts erſchüttert würden— aber ſelbſtverſtändlich iſt auch dann noch eine Veränderung gegeben, die ohne Deutſchlands Teilnahme vollzogen würde. Daran werden auch die Demonſtrationen nichts än⸗ N in Warſchau ſtattfanden und mit Hochrufen ſe geheime Zuſagen, Der Genfer Skandal. Was wurde erreicht? O Genf, 15. März. Nachdem die achttägigen erfolgloſen Verhandlungen der Ratsmächte in Genf allen intereſſierten Staaten ge⸗ zeigt haben dürften, daß ein poſitiver Fortſchritt auf dem bisher eingeſchlagenen Weg nicht zu errei⸗ chen iſt, ſollte man annehmen, daß nun endlich das po⸗ litiſche Verſteckſpiel und die Suche nach dem Kompromiß aufgegeben und die Löſung der überaus bedauerlichen Streitfrage auf ehrliche Weiſe geſucht würde. Lei⸗ der iſt aber bis jetzt noch kein Anzeichen dafür feſtzuſtel⸗ len, daß man ſich auf Seiten der alliierten Staaten be⸗ müht, ihre unterirdiſchen Laufgräben zu verlaſſen, ſo daß nunmehr als das einzige Ergebnis der bisherigen Völkerbundstagung, welche doch nur zu dem Zweck einbe⸗ rufen war, Deutſchland in den Bund aufzunehmen, die moraliſche Erſchütterung angeſehen werden muß, welche dem Völkerbundsgedanken in den Augen der ehr⸗ lichen Welt widerfahren iſt. Das kann auch die gei⸗ fernde nationale Preſſe von Paris, Warſchau und Rom, welche ſich plötzlich mit verdächtigem Eifer bemüht, die chuld an dem Ausbleiben jeden Fortſchritts Deutſch⸗ land zuzuſchieben, nicht mehr verhindern und als er⸗ freuliches Zeichen wäre zu buchen, daß die Londoner Preſſe die antideutſche Stimmungsmache als das Pro⸗ dukt einer unehrlichen Machenſchaft darſtellt. Das Vertrauen zum Völkerbund, als einem uneigen⸗ nützigen und ehrlichen Makler iſt derartig erſchüttert, daß eine Beilegung des Zwieſpaltes die ſchwere Völker⸗ bundskriſe nicht beendigen dürfte. Denn den kleineren Staaten wurde mit handgreiflicher Deutlichkeit vor Augen geführt, daß nach Auffaſſung einiger Großmächte die eigentlichen Intereſſen des Völkerbundes ſich mit den Intereſſen dieſer Mächte decken ſollen und ſo iſt der Nimbus des Völkerbundes im Schwinden begriffen, wel⸗ cher als große moraliſche Idee die Völker vereinen und zum unparteiiſchen Schiedsrichter der Nationen machen ſollte. Durch all dieſe Ereigniſſe aber wird nur die deutſche Stellung gefeſtigt. Jeder Tag des wei⸗ 5 0 Hinausſchiebens der Entſcheidung iſt ein unleug⸗ arer 0 Zeit arbeitet. Innerhalb des Völkerbundes mehren ſich die Stimmen, welche die Ehrlichkeit der deutſchen Geſinnung und das zweifelsfreie Recht Deutſch⸗ lands erkennen, welches auf der klaren und eindeu⸗ tigen Erfüllung des Abmachungen und Zuſagen von Locarno beruht, ſo daß ſich bei der großen Maſſe der kleineren Völkerbundsmitglieder die Ueberzeugung Bahn bricht, daß Deutſchland in Zukunft als wirtlich unpar⸗ teiiſches Ratsmitglied den einzigen Anwalt für die Intereſſen der kleinen Staaten abgeben wird. Eine neue Löſung? Beruhigung in Genf. f D Genf, 15. März. Der Rat iſt heute vormittag 11,15 Uhr zu dem in eine Frühſtücksverhandlung umgewandelten traditio⸗ nellen Tee zuſammengetreten, deſſen Beratungen ſich ſehr lange hingezogen hatten. Die Situation ſcheint nun heute mittag inſofern weſentlſch geändert, als alle Welt plötz⸗ lich von einer in Vorbereitung befindlichen Löſung ſpricht und nicht mehr den Chamberlain'ſchen Peſſimismus teilt. Die Lung, der man entgegenſieht, bewegt ſich in folgender Richtung: ö Wenn die ſchwediſche Regierung und noch ein an⸗ deres nichtſtändiges Ratsmitglied ihre Demiſſion zu ge⸗ ben bereit ſind, ſo wird die deutſche Delegation gegen dieſen Rücktritt und die Neuwahl eines oder zweier nicht⸗ ſtändiger Mitglieder keine Einwendungen erheben. Sollte die ſchwediſche Regierung Außenminiſter Anden Inſtruk⸗ tionen gegeben haben, ſich der Einmütigkeit des Rates für die Schaffung eines neuen nichtſtändigen Sitzes, der natürlich Polen zugeſtanden iſt, nicht zu widerſetzen, d. h. ſich der Abſtimmung zu enthalten, ſo erſcheint es möglich, daß auch die deutſche Delegation ein ähnliches Ver⸗ fahren einſchlägt, um einen Beweis für ihre loyale und verſöhnliche Haltung zu geben. N Mehr Wahrſcheinlichkeit hat jedoch der erſtere der beiden genannten Wege, obwohl es auch in deutſchen Kreiſen nicht an Stimmen fehlt, die dieſen Ausgang des Rücktritts von nichtſtändigen Mitgliedern wenig würdig empfinden. Zweifellos ſteht man alſo unmittel⸗ bar vor einer endgültigen Löſung und die morgige Völ⸗ lerbundsverſammlung wird aller Wahrſcheinlichkeit nach die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund zu be⸗ ſchließen haben. Die Aufnahme in den Nat ſtellt danach nur noch ein formelles Verfahren dar, das nicht mehr lange Zeit in Anſpruch nehmen wird. Der polniſche Sitz im Vordergrund der Verhandlungen. Nach den Darſtellungen, die von deutſcher Seite über die Situation gegeben werden, ſteht die Frage, ob für Polen dadurch ein nichtſtändiger Ratsſitz geſchaffen wer⸗ den könnte, daß nach dem Eintritt Deutſchlands in den Rat der Rücktritt eines oder mehrerer nichtſtändiger Mit⸗ glieder erfolgt, im Vordergrund der Verhand⸗ lungen. Deutſcherſeits betrachtet man indeſſen dieſe Lö⸗ fung unter dem politiſchen Geſichtspunkt, daß bei einem alleinigen Verzicht. die Situation im Alis reränder Gewinn für Deutſchland, für welches die Etwas anderes wärg es, wenn mehrere oder alle nichtſtändigen Mitglie⸗ der demiſſionieren würden. Auf den ſchwediſchen Außen⸗ miniſter Anden iſt offenbar und zwar beſonders von England, ein ſtarker Druck ausgeübt worden, doch ſcheint die endgültige Haltung Schwedens noch nicht entſchieden, obwohl Anden geſtern abend neue In⸗ ſtruktionen von ſeiner Regierung erhalten hat. Es iſt auch denkbar, daß Schweden ſeinen Rücktritt jetzt nur für den September ankündigt, um dadurch einen beſſeren Ueberblick über die Lage im September zu er⸗ möglichen. Die Behandlung der Saarfragen. Eine berechtigte Forderung der Saardelegation. O Genf, 15. März. Die Vertretung der Saardelegation hat den berech⸗ tigten Wunſch ausgeſprochen, als offizielle Dele⸗ gation vom Völkerbundsrat angehört zu werden, ein Verlangen, dem man ſich in Genf nicht länger wird ent⸗ ziehen können, will man nicht den Eindruck einer Il⸗ loyalität gegenüber der Saarbevölkerung hervorrufen. Die Delegation des Saarlandes weiſt darauf hin, daß der Völkerbundsrat auch andere Volksvertreter, z. B. die Litauer, angehört hat. Die ſaarländiſche Delegation hat hier bereits eifrig ihre Fühler ausgeſtreckt und alle die Verbindungen wieder aufgenommen, die ſie im Ver⸗ laufe ihres wiederholten Erſcheinens in Genf angeſammelt hatte. Es kommt diesmal allerdings hinzu, daß ſie auch in engſter Fühlungnahme mit der deutſchen Delegation ſteht und Gelegenheit hatte, eingehende Rückſprache mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſe⸗ mann, die verſchiedenen Wünſche der Sagarbevölkerung dar⸗ zulegen. Aus den Erläuterungen des Außenminiſters kann man auch entnehmen, daß dieſer durchaus der Meinung iſt, daß eine Zuſammenarbeit zwiſchen der Reichs⸗ regierung und der Saarbevölkerung notwendig ſein wird und nur gute Ergebniſſe zeitigen kann. Das Geheimabkommen von Lorarno. Der Betrug an Deutſchland.— Eine amerikaniſche Rand⸗ bemerkung. W Newyork, 15. März. i Die„World“ glaubt, daß die Genfer Kriſe nur dadurch hervorgerufen worden ſei, daß zwiſchen Frank⸗ reich und England ſowie Polen in Locarno ein Geheimabkommen ohne Wiſſen Deutſch⸗ lands abgeſchloſſen worden ſet. Die Zuſtimmung Polens zum Locarno-Pakt ſei nur ſo begreiflich. Das vor ſieben Jahre noch nicht eriſtierende Polen ſollte durch dieſes Geheimabkommen zu Anſehen und diplomatiſcher Wichtigkeit gelangen. Nachdem der Jubel über Lo⸗ carno verſtummt ſei, komme jetzt die Abrechnung und Chamberlain ſehe ſich faſt von der eigenen Nation verlaſſen, die nie dem Geheimpakt von Locarno zuge⸗ ſtimmt hätte. Die Genfer Kriſe reſultiere aus dem Ver⸗ ſuch Chamberlains, die geheimen Verſprechungen wahrzumachen. Das braſilianiſche Veto ſet nur ein Nebenſpiel. Deutſchland habe allen Grund, feſt auf ſeinem Standpunkt zu beharren, denn das Geheimabkommen ſei ein Betrug an Deutſchland und eine unwürdige Angelegenheit für die britiſche und franzöſiſche Diplo⸗ matie. Deutſchland allein habe Anſpruch auf einen Dauer⸗ ſitz im Rate. Europa könne nicht ſo verrückt ſein, das Locarno⸗Abkommen und den Völkerbund zu zerſtören, um perſönlichen Verſprechungen nachzukommen. 92 5 2 Die Luſtfahrtbeſprechungen in Paris. Eine Verzögerung der Verhandlungen. Berlin, 15. März. In den deutſch⸗franzöſiſchen Luftfahrtvierhandlungen in denen man zu Beginn der vergangenen Woche in den Beſprechungen der Delegationen bereits ſoweit gelangt war, daß beide Verhandlungsteile die Stellungnahme ihrer Regierung erbaten, um evtl. zur Unterzeichnung eines vorläufigen Abkommens zu ſchreiten, iſt jetzt eine Ruhepauſe eingetreten. Man erklärt dieſe Un⸗ terbrechung damit, daß anläßlich der Genfer Verhand⸗ lungen wenigſtens auf franzöſiſcher Seite der Wunſch be⸗ ſteht, die endgültige Entſcheidung in Genf vor dem Ab⸗ ſchluß des Luftfahrtabkommens abzuwarten. a 2—— * Rücktritt Muſſolinis? Ein Gerücht das nicht verſtummen will. 0 Paris, 13. März. Seit geraumer Zeit ſind Gerüchte im Umlauf, die von einer unbedingt notwendigen, aber immer wieder hinausgeſchobenen Operation Muſſolinis wiſſen wol⸗ len. Soweit ſich die Dinge überſehen laſſen, entbehren trotz aller italieniſcher Dementis dieſe Gerüchte nicht der Grundlage, doch läßt ſich im Augenblick noch immer nicht überſehen, wann Muſſolini die Operation wird vorneh⸗ men laſſen. Das in Paris erſcheinende Blatt der italien⸗ ſchen Emigranten„Corriere degli Italiani“ will ſogar wiſſen, daß Muſſolini wegen dieſer in Ausſicht ſtehen⸗ den Operation werde zurücktreten müſſen, wobei er durch den jetzigen Innenminiſter Federzont erſetzt werden würde, da er mehrere Monate Ruhe gebrauche, um ſich von ſeiner Krankheit zu erholen. Im Hinblick auf dieſe Wendung habe Federzoni bereits eine Reihe von Rede in den größten Städten Italiens in Ausſicht genommen, um überall wieder mit den Faſchiſten in Verbindung 3 kommen. Man wird dieſe Nachricht des italieniſchen Emigrantenblattes mit einiger Vorſicht aufnehmen müſſen. ———— 3 8 8 8— 2 55 Lande von ten ſehen. Gut heißen wird man den Willen der Dees beinahe.„Mein Gott, arme, arme parteien und Wählerſchaft. Anregungen und Fühlungnahme während der Reichstagspauſe. Berlin, 16. März. Die bis morgen dauernde Reichstagspauſe hat nach den langen Beratungen der letzten Wochen den Abge⸗ ordneten Gelegenheit gegeben, ſich mit der Wählerſchaft über einzelne ſchwebende Probleme zu unterhalten. Hierzu bot beſonders die Erledigung des Finanzetats Ge⸗ legenheit, ſo daß aus dem Lande bei den Fraktionen hinſichtlich der Steuerermäßigungen viele Wünſche ein⸗ elaufen ſind, die noch in Form von Anträgen verar⸗ beitet werden müſſen. Dringlich iſt auch eine Ausein⸗ anderſetzung zwiſchen Abgeordneten und Wählerſchaft über die Fürſtenabfindungsfrage, in der die Mei⸗ nungen teilweiſe ſtark divergieren. Befriedigt iſt man im dem vorliegenden Kompromiß auf kei⸗ ner Seite.. 3 Die Parlamentarier haben auch zu hören bekom⸗ men, daß man der Verzögerung der Wahlrechts⸗ reform und der Einbringung des Neichsſchulge⸗ 2 kein Verſtändnis entgegenbringt. Man will für n Willen zur Sparſamkeit in der öffentlichen Verwaltung nicht nur Worte hören, ſondern auch 8 5 litionsparteien zu feſterer Zuſammenarbeit, wie ſi: jetzt ihren Ausdrud in der Bildung des interkraktionellen Ausſchuſſes gefunden hat. Die Richtlinien, die vom Zen⸗ trumsabgeordneten von Guerard ausgearbeitet wer⸗ den ſollen, werden den einzelnen Regierungsparteien wahr⸗ ſcheinlich die Möglichteit nehmen, einen einſeitigen Vor⸗ ſtoß gegen den Mehrheitswillen und die Abſichten der Regierungskoalition zu unternehmen: 5 Wie weiter berichtet wird, dürfte der deutſchnatio⸗ nale und kommuniſtiſche Mißtrauensantrag gegen den Reichsinnenminiſter Dr. Külz Veranlaſſung zu einer in⸗ offiziellen Ausſprache zwiſchen der deutſchen Volkspar⸗ tei und den Deutſchnationalen geben mit dem Ziel, ge⸗ genwärtig wegen der Genfer Verhandlungen eine parlamentariſche Kriſis in Deutſchland zu vermeiden Vor der Aufhebung der Weinſteuer. Neue Verhandlungen zwiſchen Regierung und Reichstags⸗ 15 parteien. 1 be Berlin, 15. März. „Nachdem von den politiſchen Parteien die Hilfs⸗ aktion des Reichsfinanzminiſteriums für die Winzer als nicht ausreichend betrachtet worden war, erfolgte bekannt⸗ lich der Beſchluß des Haushaltsausſchuſſes mit allen gegen eine Stimme, dem Reichstag einen Antrag auf völlige Aufhebung der Weinſteuer, die Forderung der Winzer, vorzulegen. Dieſer Beſchluß des Haushaltsausſchuſſes hatte dann höchſte Ueberraſchung in allen politiſch⸗parlamentari⸗ ſchen Kreiſen hervorgerufen und im Anſchluß daran, war dann auch die Vermutung in den Wandelgängen des Reichstags aufgetaucht, daß das Parlament wohl kaum dem Antrag des Haushaltsausſchuſſes entſprechen würde, da der dadurch bedingte Steuerausfall die Finanzen des Reiches in zu ſtarkem Maße belaſten würde. Wie jedoch nunmehr aus parlamentariſchen Kreisen verlautet, dürfte auch hier ein Stimmungsumſchwung zu verzeich⸗ nen ſein, ſo daß man nunmehr damit rechnet, daß bei der Beratung im Plenum doch eine große Mehrheit für die Annahme des Entwurfs zuſtande kommen wird, welcher dem bedrohten Winzerſtand wieder Exiſtenzmöglichkeiten verſchaffen ſoll. Zur Zeit haben auch zwiſchen dem Fi⸗ nanzminiſterium und den Parteien neue Verhand⸗ lungen eingeſetzt, die ſich um die Frage drehen, ob die Regierung nach dem Wegfall der Weinſteuer den notleiden⸗ den Winzern noch weitere Kredite und Unterſtützungen gewähren kann. Nach ſicherem Verlauten ſteht die Re⸗ gierung auf dem Standpunkt, daß ſie ſich zu weiteren Hilfsmaßnahmen nicht mehr entſchließen könne, doch wer⸗ den über die endgültige Stellungnahme erſt die weiteren Verhandlungen entſcheiden. Aus dem In⸗ und Auslande. 200 Millionen für Belebung der Bautätigkeit. Berlin, 15. März. Die Reichsregierung beabſichtigt, dne Ländern bis zu 200 Millionen Reichsmark als Zwi⸗ ſchenkredit zur Verfügung zu ſtellen, um durch Vermitt⸗ lung von Realkreditanſtalten die Gewährung von Bau⸗ geldern und erſten Hypotheken auf kleine Wohnungen zu erleichtern und dadurch die dringend notwendige Bau⸗ tätigkeit in Gang zu bringen. Eine entſprechende Ge⸗ ſetzesvorlage wird demnächſt dem Reichstag zugehen. Fehrenbachs befinden weiterhin ſchlecht. N Berlin, 15. März. Im Befinden Fehrenbachs iſt eine Aenderung bisher nicht eingetreten. Der Zuſtand des Erkrankten iſt nach wie vor ernſt, gibt aber gegen⸗ wärtig zu äußerſter Beſorgnis keine Veranlaſſung. Aenderung des Beamtenbeſoldungsgeſetzes? Berlin, 15. März. Alle Fraktionen mit Ausnahme der Kommuniſten und Deutſchvölkiſchen haben im Reichs⸗ tag einen Geſetzentwurf eingebracht, der eine Abänderung des Beamtenbeſoldungsgeſetzes dahin fordert, daß das Ortsklaſſen verzeichnis bis ſpäteſtens 1. April 1928 neu aufgeſtellt werden ſoll. Der Zeitpunkt für eine ſpätere Neuaufſtellung ſoll durch den Reichstag und Reichsrat beſtimmt werden. Einſchränkungen im Zugverkehr. Berlin. 15. März. Die ſchlechte wirtſchaftliche Lage Deutſchlands äußert ſich auch in einem ſtarken Verkehrs⸗ rückgang bei der Reichsbahn, einem Verkehrsrückgang, der ſich naturgemäß wieder in verminderten Einnah⸗ men auswirkt. Die Reichsbahn iſt bemüht, für dieſen Einnahmeausfall ein Gegengewicht zu ſchaffen, ſie läßt daher zur Zeit Nachprüfungen anſtellen, ob und wo in⸗ folge mangelnder Benutzung von Schnell⸗, Perſonen⸗ und Güterzügen etwa die Einſtellung von Zügen oder die Zuſammenlegung von Zügen möglich iſt. Dieſe Beſtre⸗ bungen haben nun zu dem Gerücht geführt, daß mit dem 15. April eine weſentliche Einſchränkung im Perſonen⸗ zugverkehr vorgenommen werden würde. Das entſpricht, wie von zuſtändiger Stelle verſichert wird, nicht den Tatſachen. Wenn man auch damit wird rechnen müſſen, daß hier und da einige wenig benutzte Züge aus dem Fahrplan geſtrichen werden, ſo beſteht doch nicht die Abſicht, generell zu einem beſtimmten Termin Einſchrän⸗ kungen eintreten zu laſſen. f Beſatzungsabbau? f Paris, 15. März. Nach der Mitteilung eines großen Pariſer Blattes befaßt man ſich in franzöſiſchen Militär⸗ kreiſen mit dem Plan einer beträchtlichen Verminderung der Rheinarmee. Der Generalſtab eines Korps ſoll auf⸗ gelöſt werden, weitere Stäbe und mehrere Regimenter ſollen nach Frankreich zurückgezogen werden. Dieſe Maß⸗ nahmen werden als weitere Rückwirkungen von Locarno bezeichnet. Es iſt ferner möglich, daß die bevorſtehende Frühjahrsoffenſive in Marokko zu den Truppenverſchie⸗ 2 bungen Anlaß gib. Schweres Grubenunglück in Oberſchleſien. 34 Bergleute eingeſchloſſen. Beuthen, 15. März. Auf der Karſten⸗Zentrums⸗ Grube bei Beuthen wurden durch Bruch eines Stollens 34 Bergleute eingeſchloſſen. Die Direktion der Grube gibt darüber folgenden Bericht aus:„Gegen fünf Uhr nachmittags ſind auf der 720 Meter⸗Sohle, Flöz 12, vier Pfeiler infolge eines Erdſturzes zu Bruch gegangen. Es ſind dadurch nach den bisherigen Ermittelungen etwa 30 Perſonen abgeſperrt. Mit 13 dieſer eingeſperrten Berg⸗ leute iſt durch eine Preßluftleitung eine Verbindung mög⸗ lich. Die Rettungsarbeiten ſind im Gange.“ 32 Bergleute gerettet. Durch die unermüdliche Tätigkeit der Rettungsko⸗ lonne ſind von den 34 eingeſchloſſenen Bergleuten 32 lebend gerettet worden, von denen nur drei leichte Ver⸗ letzungen erlitten haben. Die beiden übrigen konnten nur als Leichen geborgen werden. Als Urſache des Un⸗ glücks wird ein tektoniſches Beben angegeben, welches den Zuſammenbruch der vier Pfeiler auf der 720 Meter⸗Sohle der Grube verurſacht haben soll. Der Unglücksſchacht iſt einer der tiefſten Schächte Oberſchleſiens und liegt un, mittelbar unter dem Stadtgebiet Beuthens. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Aus dem 5. Stockwerk ge⸗ 1 Das G6 jährige Söhnchen eines Kaufmannes türzte aus dem Fenſter der im fünften Stockwerk be⸗ findlichen elterlichen Wohnung im Haufe Friedrichsring 30 auf die Straße. Das Kind hatte nach dem Sturz noch das Bewußtſein, es mußte jedoch ins Krankenhaus überführt werden. Die Eltern des Kindes waren nicht . N ein Dienſtmädchen hatte die Aufſicht über das ind. Mannheim.(Kinderſanatorium.) Hier wird der Plan erwogen, in Bad Dürkheim ein größeres Kin⸗ derſanatorium zu errichten. Man iſt bereits wegen ge⸗ eigneter Gelände an die Stadtverwaltung herangetreten. Heidelberg.(Unterſchlagung im Amt.) Vor dem Schöffengericht hatten ſich drei junge Poſthelſer, der 21 jährige Johann Julius Stadler aus Peterstal, der 23 jährige Wilhelm Fritz und der 23 jährige Alfred Hufnagel, beide aus Ziegelhauſen, wegen Unterschlagung im Amt zu verantworten. Unter Zubilligung mildernder Umſtände wurde auf Gefängnisſtrafen von drei Monaten einer Woche gegen Stadler, ſowie auf je ſechs Monate gegen die beiden anderen Angeklagten erkannt. Stadler erhält Strafaufſchub auf Wohlverhalten. Hinſichtlich des Fritz und Hufnagel ſteht die Entſcheidung der Straf⸗ vollzugsbehörde noch aus. 0 Heidelberg.(Rettung eines Kindes.) Ein 3 Jahre altes Kind fiel bei der Jakobsgaſſe in den Neckar. Es konnte, ſchon bewußtlos, von einem Schreiner ans Land gebracht werden, wo die Wiederbelebungsver⸗ ſuche von Erfolg waren. Karlsruhe.(Hau an Serzſchwäche geſtor⸗ ben.) Der Polizeipräfekt von Rom hat auf telegraphi⸗ ſches Erſuchen der Familie Karl Haus eine nochmalige Sektion der Leiche angeordnet, die von drei beamteten Aerzten vorgenommen wurde. Sie ſoll ergeben haben, daß Dr. Karl Hau eines natürlichen Todes geſtorben iſt, und zwar infolge Herzſchwäche. Karlsruhe.(Kirche und Reichsgeſundheits⸗ woche.) Am 23. Januar hat im Bad. Miniſterium des Innern eine Beſprechung über die Abhaltung der vom Reichsminiſterium des Innern geplanten Reichsgeſund⸗ heitswoche ſtattgefunden. Dabei iſt die Notwendigkeit, bei der geſundheitlichen Aufklärung auch die ſittlichen Geſichts⸗ punkte ausreichend zu berücksichtigen, allgemein anerkannt worden. Auch von ſeiten der evang. Kirche darf das Unter⸗ nehmen tatkräftige Förderung erwarten. In dieſem Sinne empfiehlt der Oberkirchenrat den Geiſtlichen die Mitarbeit bei der Vorbereitung, durch Vorträge. Im Gottesdienſt am 18. April ſoll auf die Bedeutung der Reichsgeſund⸗ heitswoche und auf die Verantwortung des Chriſten gegenüber der eigenen Geſundheit wie der des Volkes hingewieſen werden. Lörrach.(Der kleine Grenzverkehr.) Die Bürgermeiſterämter von Lörrach, Weil, Kandern und Grenznach haben von der Regierung die Ermächtigung er⸗ halten, Tagesſcheine für den kleinen Grenzverkehr aus⸗ ſtellen zu können. Wehrhalden.(Angeſochtene Bürgermetſter⸗ wahlen.) Gegen die hieſige Wahl des neuen Bürger⸗ meiſters iſt wegen Formfehlers Einspruch erhoben wor⸗ den. Der Bezirksrat hat die Wahl für ungültig erklärt. Ebenſo angefochten worden und vom Bezirksrat für un⸗ gültig erklärt wurde die Wahl des Bürgermeiſters in Hottingen(Amt Waldshut.) St. Blaſien.(Der letzte Veteran.) Der letzte Veteran aus dem Kirchſpiel St. Blaſien wurde hier zu Grabe getragen. Es iſt der 81 Jahre alte Bemamin Bockſtaller, der an den Kriegen von 1866 und 1870 bis 1871 teilgenommen hat. d Singen a. H.(Einbruchs verſuch.) In der Nacht wurde in der Spinnerei Arlen ein Einbruchsverſuch unternommen, wobei die Einbrecher verſuchten, den Kaſſen⸗ ſchrant durch Stichflammen zu öffnen. Den Tätern iſt man auf der Spur. 5 Konſtanz.(Einbrecher.) In der letzten Zeit trie⸗ ben wieder mehrfach Einbrecher ihr unſauberes Handwerk. So wurden in der Nacht Einbrüche in einer Villa in der Uhlandſtraße, ſowie im Keller eines Bauern in der Tä⸗ germoosſtraße verübt, wobei Geld und andere brauch⸗ bare Gegenſtände geſtohlen wurden. f —.— Vom Glück vergeſſen Roman von Fr. Lehne. 75. Fortſetzung Der Regen ſprühte wieder mehr, und ein heftiger Wind machte den Aufenthalt auf dem grünen Raſen noch unge⸗ mütlicher. Als die Glocke zum letzten Rennen ertönte und die Pferde in die Bahn geritten wurden, ſtrömten die Neu⸗ gierigen davon und alles, was Schickſalsſchweres ſich ſoeben ereignet— ob vielleicht ein junges, hoffnungsvolles Men⸗ ſchenleben mit dem Tode rang— alles war vergeſſen in der 3 und Spannung, was jetzt das Rennen bringen würde! „Die Tür der Sanitätswache wurde wieder geöffnet und der ſchlanke junge Artilleriſt von vorhin ſtand auf der Schwelle und blickte ernſt vor ſich hin. Blanka ſtürzte auf ihn zu.—„Herr von Heiner, ich will endlich meinen Verlobten ſehen—! Was hat die Un⸗ eee ergeben? Was ſagt der Arzt?“ rief ſie auf⸗ igeregt— W Ein Rippenbruch und Sehnenzerrung des rechten Fußes —. Gefahr beſteht nicht, gnädiges Fräulein— es ſah ſchlimmer aus, als es iſt.“ „Ein Rippenbruch—?“ Die Kommerzienrätin ſchrie i Blanka!“ „Ich will zu ihm, halten Sie mich nicht zurück—“ ſtieß Blanka hervor. Der Blick des jungen Offiziers ging über die weinende Braut hinweg zu dem fremden, ſchönen Mädchen, deſſen Augen in ſo angſtvoller Spannung an ſeinem Munde hingen, als brächte er Leben und Tod! Bei ſeinen Worten legte ſie die Hand vor die Stirn. „Keine Gefahr— keine Gefahr——“ kam es in ſchluch⸗ zenden Lauten von ihren Lippen, und ihre Blicke richteten ſich nach dem Himmel, während ein tiefer Atemzug ihre Nach 8 a ie Kommerzienrätin ſprach auf den jungen Offizier ein, der ſich ihrer ſich überſtürzenden Fragen kaum erwehren konnte. An ihm vorbei hatte ſich Blanka gedrängt in den 8 en k Krankenraum, wohin ſich Gwendoline mit allen aſern ihrer Seele wünſchte. Blanka ſtand und ſtarrte auf den blaſſen Mann, der regungslos dalag auf ſeinem Schmerzenslager. 1 „Axel, mein Axel—“ ſchluchzte ſie. 15 Warnend legte der Arzt die Hand auf ihren Am . Keine Aufregung für den Kranken, mein gnädiges Fräulein! Der Transport nach der Stadt ſteht ihm bevor.“ Sie kniete vor dem Verlobten und ſuchte ſeine Hand zu faſſen. Er lag mit offenen, klaren Augen da. N Axel, kennſt du mich, ſiehſt du mich, deine Blanche?“ Er ſah ſie nicht an. Seine dunklen Augen blickten be⸗ harrlich nach der Tür. f . kifei Blanka da auf.„Herr Doktor, er iſt nicht bei Bewußtſein, er iſt im Fieber——“ „Gwendoline!“ flüſterte er. Was enthüllte ihr dieſes eine Wort! f „Gwendoline Reinhardt will ich ſehen!“ ſagte Axel Kronau.„Sie ſoll kommen, Doktor.“ 5 i Blanka ſchrie laut auf. f „Mein gnädiges Fräulein, Ihre Anweſenheit bringt dem Kranken Unruhe— ich muß bitten—“ bemerkte der Arzt mit Ungeduld. Und er dachte an das ſchöne Mädchen, das er vorhin für die Braut gehalten. Welcher Konflikt ſpielte da? i „Axel, läßt du mich von dir gehen?“ ſchluchzte Blanka. „Du biſt mir böſe— verzeihe mir meine unüberlegten Worte— ich hab's ja nicht ſo gemeint— ſei gut.“ Er hörte nicht auf ihre bittenden Worte. Alles Leben ſchien ſich in ſeinen Augen zu konzentrieren, die unverwandt nach der Tür blickten. „Gwendoline—! Bringen Sie ſie mir doch, Doktor! Sie wartet draußen! Ich weiß es, ich fühle es. Der Arzt ging hinaus und ſah draußen die fremde Dame ſtehen, die bei ſeinem Anblick unwillkürlich einige Schritte auf ihn zutrat und ihn mit tränenvollen Augen anblickte. Er ſagte einige Worte zu ihr; ſie nickte errötend 90 entgegnete leiſe auf ſeine Frage:„Ja, ich heiße Gwen⸗ oline.“ ö 5 In ſeiner Begleitung trat ſie endlich, endlich in das Haus, totenblaß vor innerer Erregung. Gwendoline—“ ö „Wie es in den Augen des Kranken bei dem Anblick des ſchönen blonden Mädchens aufleuchtete, wie er dieſen Namen ausſprach. Der Arzt wußte jetzt Beſcheid. 6 Er nahm Blanka, die heftig auf Gwendoline zulief, ohne weiteres beim Arm. l „„Gnädiges Fräulein, 0 muß meine Bitte von vorhin wiederholen— im Intereſſe des Kranken! Ihre Wünſche heben Sie für gelegenere Zeit auf!“ Und im Nu hatte er die ſich Sträubende binausge führt. 1 8 .„lein armes Kind, meine Blanche!“ zienrätin ſchloß Blanka in die Arme. doline dadrinnen? Du Arme.“ „Ja, arm, Mama— und betrogen—“ ſchluchzte Blanka „betrogen von ihm und Gwendoline 1 9 fort, komm fort von hier—— ich ertrage es nicht——“ Johanna ſtand mit großen, verſtändnisloſen Augen da. as ging da vor? e 1 ee—— und Axel Kronau? „So komm doch, Jeannette—— was zöger 25 . Blanka die Schweſter an. e „Quäle mich nicht, Mama, und frage mich jetzt nicht! Ich will nach Hauſe——“ Sie zog und 1 7 1 die butter, daß die ihr kaum zu folgen vermochte. Sie ſprang ins Auto, warf fig laut ſchreiend in zorniger Erbitterung in die Ecke des Zagens und war jedem Troſteswort ur u⸗ gänglich. In ihrer Wut riß ſie den Handſchuh von der linken Hand, ſtreifte den Verlobungsring ab und warf ihn weit aus dem Wagen in das grüne Feld.—— Währenddem kniete Gwendoline vor Axels Lager, leiſe und ft fi 1 e abet „„Nun biſt du bei mir!“ flüſterte er mit ſchwachem Lächeln.„Jetz: 1 ich nichts mehr! Ferch liebt du mich noch? Wirſt du nun bei mir bleiben?“ ge 1 755 fragſt du noch, du Lieber? Jetzt bleibe ich immer „Mußte ich mir beinahe erſt den Hals brechen, um dich zurückzugewinnen! Aber nun 1 alles gulle⸗ Sie nickte und legte ihm die Hand 7 den Mund. Sie errötete, als ihr Blick dem des Arztes begegnete, der ſie mahnend und verwundert zugleich anſah. „Nichts 805 ſprechen jetzt! Dazu haben wir ſpäter viel Zeit! Laſſe dir genügen, mein Geliebter, daß ich bei Vie Komme „Was tut Gwen⸗ dir bin! Du wirſt geſund werden— für mich!“ Er nickte froh. Sie las in ſeinen Augen eine Bitte. Da neigte ſie ſich über ihn und küßte ihn auf den Mund. In dieſem Augenblick drang heller Sonnenſchein in den Raum.„Die ſpäte Nachmittagsſonne hatte ſiegreich den Regen überwunden und ſandte ihre milden Strahlen auf die Erde, die Herzen der beiden Menſchen, die ſich fürs Leben gefunden, mit froher Verheißung erfüllend. „Mein Geliebter—“ ſagte Gwendoline.„Das Glück hat es zuletzt noch gut mit uns gemeint; das Glück hat uns doch nicht vergeſſen!“ Ende. — N. SS eg:: 892 * Donfälleſchingen.(Manöver des Konſtanzer Jägerbataillons) Seit langer Zeit war die Ge⸗ gend zwiſchen Engen, Geislingen und Donaueſchingen wie⸗ der einmal Zeuge von einer großen militäriſchen Uebung, ie man in dieſer Gegend nur noch aus Friedenszeiten her kannte. Das Konſtanzer Jägerbataillon hatte den uftrag, von Engen her einen zurückweichenden Gegner über die Donau zu verfolgen, die Donau zu überſetzen Rund den Angriff bis in die Gegend Pfohren⸗Donau⸗ eſchingen vorzutragen. Das Intereſſe der Bevölkerung an dieſer Uebung war ſtark. Eine große Menge ſolgte den militäriſchen Uebungen, die ſpannende Bilder boten. Be⸗ beondere Beachtung fanden die Kämpfe auf der Höhe des Stettener Schlößchens. In Waldgeſechten ging es faſt is in die Ortſchaft Hauſen, wo die Donau auf einer Flozdede übergangen werden mußte. Dieſes Manöver gelang glatt ohne Zwiſchenfall. Die Soldaten wurden überall begeistert und freudig aufgenommen. Pforzheim.(Im Fieber verunglückt.) Nachts fand ein Straßenpaſſant auf dem Waſſenhausplatz die Leiche eines Mannes. Es handelt ſich um einen in der ähe wohnenden verwitweten, alleinſtehenden Taglöhner, der krank zu Bett gelegen hatte, vermutlich in einem Fieberanfall auf die Straße ging und dabei einen Schlag⸗ anfall erlitt. 8 Diersburg.(Schularzt und Schulzahnarzt.) aut Vertrag mit der Gemeindebehörde werden praktischer rt Dr. Kaieſr in Niederſchopfheim und Zahntechniter einhard in Offenburg als Schularzt, bezw. Schul⸗ zahnarzt die Geſundheit und die Jahnpflege der Schüler überwachen. Die Anregung zum Abſchluß der Verträge ging von Oberlehrer Klotz aus. Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Vom Zuge überfahren.) Der ledige 27 Jahre alte Tüncher Martin Hartmann von heingönheim wurde in der Mundenheimerſtraße bei der Fabrik Raſchig, von der nach Mundenheim fahrenden Lokalbahn überfahren. Es wurden ihm beide Beine ober⸗ halb der Knie abgefahren, außerdem erlitt Hartmann noch ſonſtige ſchwere Verletzungen. Der Verletzte wurde durch die Rettungswache ins Krankenhaus verbracht, wo er nach drei Stunden geſtorben iſt. Die Ursache des Un⸗ falls iſt unbekannt.. Ludwigshafen.(In der Straßenbahn geſtor⸗ ben.) In einem Straßenbahnwagen ſtarb das drei Jahre alte Töchterchen einer in einem Wohnwagen in Rhein⸗ gönheim wohnhaften Familie, als die Mutter das Kind m ſchwerkrankem Zuſtande nach dem Krankenhaus ver⸗ bringen wollte. Neuſtadt a. H.(Ueberfahren und getötet.) om Auto überfahren und getötet wurde der Schlaghüter Bleh von Eſthal. Er hatte auf dem Forſtamte Lambrecht die Löhne für die Eſthaler Waldarbeiter geholt und nahm auf dem Wege von Lambrecht nach Eſthal auf dem An⸗ hänger eines Laſtautos Platz. Man nimmt an, daß Bleh infolge eines heftigen Stoßes vom Anhänger herunter⸗ geworfen wurde. N Heßheim.(Eine gefahrvolle Rauchkam⸗ mer.) Eine fahrläſſige Handlung nahm der hieſige Ar⸗ beiter Heinrich Jugenthron in ſeiner Behauſung vor. r wollte im Stall in einer Holzkiſte Wurſt räuchern, wobei nachts das Sägmehl in Brand geriet und im Nu der Heu⸗ und Strohvorrat in Flammen ſtand, denen auch der ganze Dachſtuhl des Hauſes zum Opfer fiel. Nußbach.(Der Mißerfolg der Wünſchel⸗ du te.) Daß auch mal die Wünſchelrute des bekannten aſſerforſchens Heinemann verſagen kann, hat ſich hier ewieſen, wo man das Waſſerverſorgungsproblem wegen ungeahnten Widerſtänden immer noch nicht löſen konnte. ei den an den von fachmänniſcher Seite als waſſer⸗ reich bezeichneten Stellen vorgenommenen Bohrungen ſtieß man bis jetzt ſtatt auf Waſſer immer nur auf Stein⸗ maſſen. Mühſam war der Transport der„Schnerre“ don Ort zu Ort, die man nun, der erfolgloſen Arbeiten ungeduldig ins Tal beförderte und neben einem Bach aufſtellte, wo der vorauszuſehende Erfolg in kurzer Zeit eſchieden war. ö b Mainz.(Guter Rattenfänger.) Als Arbeiter m einer Getreidehandlung der Ratten nicht Herr wer⸗ en konnten, holte man den For des Schuhmachermei⸗ Ern Friedr. Schäfer zur Hilfe, welcher in einem halben ag 5 Ratten abwürgte. Auerbach.(Friedhofſchänder.) Seit einigen Ta⸗ gen treiben Friedhofſchänder in der gemeinſten Weiſe ihr verabſcheuungswürdiges Handwerk, indem ſie nicht nur Blumen und Sträucher abreißen, ſondern auch die wertvollen Bäume wie Blau⸗ und Edeltannen, Cypreſ⸗ uſw. ihrer Spitzen und Zweige berauben. Kaſſel.(Raubüberfall im Eiſenbahnzug.) In dem beſchleunigten Personenzug Kaſſel— Frankfurt a. M. wurde zwiſchen den Stationen Borken und Zim⸗ mersrode in einem Abteil zweiter Klaſſe der 57 jährige Eiſenbahnmaſchineninſpektor Dettmer aus Treyſa von dem dem einzigen Mitreiſenden im Abteil überfallen und durch zwei Revolverſchüſſe in Kopf und Bruſt ſchwer oerletzt. Der Veberfallene ſetzte ſich zur Wehr. Es gelang ihm in heftigem Kampfe trotz der ſchweren Verwundung noch die Notbremſe zu ziehen, ſodaß der Täter durch die zu Hilfe eilenden Beamten und Reiſenden ſeſtgenommen werden konnte. Er iſt ein 25 jähriger junger Mann, bei dem ver⸗ ſchiedene Päſſe und Waffen vorgefunden wurden. Die Vernehmung ergab noch nicht einwandfrei die Motive der Tat, doch ſcheint ein Raubüberfall vorzuliegen. Die Verletzungen des Ueberfallenen ſind lebensgefährlich. Landshut.(Geſühnter Mordverſuch.) Wegen eines Verbrechens des Mordverſuches verurteilte das Schwurgericht die 25 jährige Schuhmachersehefrau Ka⸗ tharina Weber von Gangkofen zu ſieben Jahren Zucht⸗ haus und zehn Jahren Ehrverluſt. Die Weber hatte im Februar 1925 auf ihren ſchlafenden Ehemann einen Schuß abgegeben, der deſſen völlige Erblindung herbeiführte, war aber im Mai 1925 vom Schwurgericht freigeſpro⸗ chen worden. Damals hatte nämlich der beeinflußte Ehe⸗ mann erklärt, er habe ſich ſelbſt angeſchoſſen. Dortmund.(Leichtſinn oder Verbrechen?) Auf der Zeche„Miniſter Stein“ iſt durch die Aufmerk⸗ ſamkeit eines am Leſeabend beſchäftigten Jungen die Möglichkeit eines ſchrecklichen Anfalls verhütet worden. Der Junge fand zwiſchen den Kohlen ein Päckchen mit zehn ſcharfen Meſſingſprengkapſeln, die von einer anderen Zeche ſtammen und von einem Bergmann in die Grube gebracht ſein müſſen. Es iſt als ein Wunder zu betrach⸗ ten, daß die Kapſeln nicht ſchon unter Tage durch irgend einen Zufall zur Exploſion gekommen ſind und ein gräß⸗ liches Unglück veruſacht haben. Außerdem aber hätten die Kapſeln, wenn ſie unter die verſandfertige Kohle ge⸗ raten wären, beim Abnehmer die furchtbarſte Explo⸗ ſion in der Feuerung hervorrufen können. Die Sache iſt von der Zeche der Bergpolizeibehörde übergeben worden. Ob Leichtſinn oder verbrecheriſche Abſicht vorliegt, kann noch nicht geſagt werden. Gießen.(Geſühnter Raubüberfall.) In der Nacht zum 9. Oktober v. J. mieteten ſich der 19 jährige Fürſorgezögling Johann Michael Hercher aus Friedberg, der 19jährige Dachdecker Hellmut Dung aus Darmſtadt und die Geliebte des erſteren, die 20jährige Arbeiterin Marie Huß aus Stierſtadt, an der Hauptwache Frank⸗ furt ein Auto, das ſie nach Friedberg bringen ſollte. Wegen einer Straßenausbeſſerung mußte die Fahrt über Homburg vorgenommen werden. Unterwegs in der Nähe von Oberrosbach verübte das Trio einen räuberiſchen Ueberfall auf den Chauffeur, dem ſie von hinten einen ſchweren Stein auf den Kopf warfen, in der Abſicht, ihn dadurch zu betäuben und dann das Auto zu rauben. Der Chauffeur hatte noch die Geiſtesgegenwart, den Wa⸗ gen auf einen Acker zu lenken und zu entfliehen. Die Tä⸗ ten konnten den feſtgefahrenen Wagen nicht mehr los⸗ bekommen und trieben ſich mehrere Tage in Friedberg und Bad Nauheim herum, wo ſie noch mancherlei Dieb⸗ ſtähle verübten. Indeſſen konnten ſie aber bald gefaßt werden. Wegen vollendeten ſchweren Raubes und dreier Diebſtähle verurteilte das erweiterte Schöffengericht den Hercher zu ſechs Jahren Gefängnis, den Dung zu drei Jahren einem Monat Gefängnis und die Huß zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis. Wegen ähnlicher De⸗ likte war das Trio vor einiger Zeit vom Frankfurter 1 ſchon zu ziemlich hohen Strafen verurteilt mor⸗ Sweibrugen.(Frühjahrsrennen des pfälzi⸗ ſchen Renn pereins.) Der pfälziſche Rennverein be⸗ 15 die Abhaltung eines Frühjahrsrennens im Mal. Es ſind im ganzen 7 Rennen vorgeſehen, davon ſind 4 Rennen für die Landwirtſchaft vorbehalten. Außer⸗ dem werden noch 2 Hindernisrennen gelaufen und ein Trabrennen gefahren. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 12 Mark feſtgeſetzt. 8 i Lauterbach.(Ein bruch.) In der Villa eines hieſigen Einwohners wurde ein ſchwerer Einbruch verübt. Die Diebe öffneten gewaltſam ein Parterrefenſter, erbrachen mit Hilfe eines Stemmeiſens alle Schränke und Behält⸗ niſſe und entfernten ſich dann wieder unter Mitnahme von Bargeld, einem Mikroſkop und einem Opel⸗Her⸗ renfahrrad. Es dürfte anzunehmen ſein, daß der Ein⸗ bruch von denſelben Tätern begangen wurde, die in der Nacht vorher in Nösberts eingebrochen waren. Schotten.(Sinkende Eierpreiſe.) Im Vogels⸗ berg ſind in der letzten Zeit die Eierpreiſe ſtark gefallen. Ueberall kann man für zehn Pfennig die ſchönſten Eier 158 Stellenweiſe ſind ſie ſogar noch billiger erhält⸗ ich. l —.—.—.—...— ̃———.—ß— Ackerſeanung. Dem dunkeln Schoß der heil'gen Erde Vertrauen wir der Hände Tat, Vertraut der Sämann ſeine Saat Und hofft, daß ſie entkeimen werde Zum Segen nach des Himmels Rat. Heilig nennt Schiller die Mutter Erde, deren Schoß wir den Samen über die Erde anvertrauen. Dieſe uffaſſung von der Heiligkeit der Erde wurzelte einſt noch viel tiefer in dem Volke, und noch manche Sitten und ebräuche. die ſowohl bei der Feldbeſtellung als bei der ente beobachtet werden, erinnern noch daran. Dabei ver⸗ N ſchlägt es wenig, wenn der aufgeklärte Großſtädter ſinn⸗ bildliche Handlungen als Aberglauben belächelt. Auch iſt es gleichgültig, daß dieſe Sitten und Gebräuche oft ein aum noch erkennbares Gemiſch von alt heidniſcher Ueber⸗ lieferung und chriſtlicher Auffaſſung darſtellen. Für den Landmann gibt es nichts wichtigeres als ſei⸗ nen Acker und ſein Vieh. Das ganze Jahr hindurch gilt ihnen ſeine Sorge und Tätigkeit; auf ihnen beruht ſein Wohl und Wehe. Wenn er da oft die Erfahrung machen muß, daß er höheren Gewalten gegenüber ohnmächtig iſt ſo erklärt es ſich leicht, wenn er nach Mitteln und egen ſucht, Anheil abzuwenden. Durch die Jahrhun⸗ derte hindurch haben ſich mannigfaltige geheimnisvolle Bräuche erhalten, aber ſie wären in der neuen Zeit längſt verſchwunden, wenn ſie nicht in dem Volksempfinden tief verankert wären. ö In dieſen Tagen zieht der Landmam mit Pflug und Egge wieder zur Frühjahrsbeſtellung in das Feld. Wie auch ſonſt iſt dieſer Anfang mit einer gewiſſen Weihe verbunden. Früher bekränzte man wohl Pflug und Pferde oder beftete ein Kreuz auf den Pflug. Die alten Chroniken des Kloſters St. Gallen berichten, daß der Bauer vor dent erſten Ausfahren den Pflug mit Weihwaſſer beſprengte, wobei die Familienmitglieder und das Geſinde umherſtan⸗ den und ein Stück Brot oder den beſonders gebackenen „Pflügekuchen“ verzehrten. In Norddeutſchland legte der Bauer ein Stück Brot oder ein Ei unter den Pflug, ur⸗ ſprünglich wohl ein Opfer, das man den böſen Geiſtern darbrachte, bevor die erſte Furche gezogen wurde. um das Wachstum und die Fruchtbarkeit zu fördern, gebietet es in Süddeutſchland eine alte Sitte, daß der Pflüger vor dem erſten Ackern eine Jungfrau küßt, und auch das Brot und das Ei ſind Sinnbilder der Fruchtbarkeit. Einen ähnlichen Brauch findet man in der uralten hier und da noch in Holſtein üblichen Sitte des„Jungfrauengeſpan⸗ nes“. Die kräftigſten Mägde laſſen ſich dabei im Sonn⸗ tagsſchmuck vor den Pflug ſpannen und ziehen unter dem Abſingen von Heimatliedern die erſte Furche. Dadurch alte der Acker beſondere Kraft und Fruchtbarkeit er⸗ alten. Solche und ähnliche Sitten haben ſich bis auf den heutigen Tag hier und da erhalten und, wo ſie nicht mit der gezeichneten Deutlichkeit hervortreten, werden ſie doch noch oft verſtohlen und heimlich beobachtet. Der Landmann ſteht in höherer Gewalt, und ſtark iſt deshalb ſein Empfinden für Menſchenohnmacht und Naturgewalt. Wenn uns ſolche alten Sitten und Gebräuche auch als längſt überlebte heidniſche und mittelalterliche abergläu⸗ biſche Zaubereien und Beſchwörungen anmuten, ſo liegt ihnen doch ein tieferer Sinn zugrunde, und ſie haben in neuerer Zeit unter dem Einfluß des Chriſtentums manch⸗ mal eine etwas andere Form angenommen. Ohne dabei auf Einzelheiten eingehen zu wollen, ſei nur daran er⸗ innert, daß man heute auch bei anderen wichtigen und ernſten Anläſſen wohl ein Vaterunſer betet, und ſei es auch nur ein ſtilles. 1 N 5 g Sport ünd Spiel. Fußball⸗Ergebniſſe des Sonntags: Verbandsspiele. Alemannia Ilvesheim— Fortuna Edingen 41. „ Süddeutſchland:* Um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft. FSV. Frankfurt— Sp. Vg. Fürth 1:2; Karlsruher . V.— Bayern München 3:6; F. V. Saarbrücken — V. f. R. Mannheim 1:2. i 65 Bezirks⸗Meiſterſchaftsſpiele: N I. F. C. Pforzheim— Stuttgarter S. C. 2: 1: Kon⸗ ſtanz— Sportfreunde Stuttgart 0: 3. ö 8. Privatſpiele: i Stuttgarter Kickers— Eintracht Frankfurt 1:3; Freiburger F. C.— Old Boys Baſel 6:2; Phönix Lud⸗ wigshafen— Mainz 05 O: 2; München 1860— V. f. B. Stuttgart 3: 2, 1. F. C. Nürnberg— V. J. R. Fürth. (Samstag) 3:2.„ 8 Weſtdeutſch land: 5 Endſpiele um die weſtdeutſche Meiſterſchaft. B. V. Alteneſſen— Duisburger Spielverein 3:2: Turu Düſſeldorf— V. f. R. Köln 3:3; Hagen 1911 Kurheſſen Kaſſel 3: 4. i 5 Weitere Spiele: ö Erle 08— S. C. Gelſenkirchen 07 3: 1; Dortmund 95— Preußen Eſſen 2:0; V. f. B. Dortmund— Ar⸗ minia Marten 3:2; Hamborn 07— Sp. V. Ober⸗ N Styrum 0. 2; Meiderich 06— Meidericher Sp. V. 2: 1; B. V. Düſſeldorf 04— B. C. 05 Düſſeldorf 2:1: Düſſeldorfer S. C. 99— Fortuna Düſſeldorf 7:1; Jahn Werdohl— Preußen Duisburg 3:0. a 18 N Berlin ſchlägt Paris 2:1. „ Am Sonntag fand in Paris der Fußballwettkampf zwiſchen den Mannſchaften der Reichshauptſtadt Berlin und von Paris ſtatt. Das Spiel begegnete in Paris allergrößtem Intereſſe. Im Stadion von Colombes hat⸗ ſich etwa 30 000 Zuſchauer eingefunden. Unter den Klän⸗ gen des Fanfarenmarſches aus„Aida“ marſchierte die deutſche Elf auf den Platz. Die erſte Halbzeit bot ein überaus bewegtes Bild, nachdem kurz zuvor Paris das erſte Tor erzielt hatte. Nach Platzwechſel zeigte ſich die deutſche Mannſchaft ſichtlich überlegen. Der Wettkampt endete mit 2: 1 für Berlin. f N 5 Freie Spielvereinigung Baden⸗Pfalz. Seckenheim— Viktoria Neckarau 155. Ilvesheim— Neckarhauſen 311. Vom Brieftaubenſport. Der Brieftaubenſport iſt vielleicht die älteſte Sportart, denn ſchon im grauen Altertum ließen Fürſten und Kaufleute ihre Tauben reiſen und unterhielten ganze Taubenpoſten. Wie geht nun der Brieftaubenſport vor ſich? Jede Brieftaube beſitzt am Fuße einen fugen⸗ loſen Aluminiumring, der ihr im Alter von 6—8 Tagen angelegt wird. Dieſer Ring enthält eine Nummer, die nur einmal innerhalb des über 4000 Vereinen zählenden Verbandes deutſcher Brieftaubenzüchter vorhanden iſt und die es ermöglicht, jederzeit den Beſitzer der Taube unter mehr als 40000 Liebhabern zu ermitteln. Wird nun eine Taube auf Preisflug geſetzt, ſo bekommt ſie noch einen Depeſchenring angelegt. Es iſt dies ein Gummiring, der eine Kontroll- und eine Geheimnummer trägt. Beiſpiel: Taube mit dem Aluminiumring und dem Zeichen 02048.25.506 erhält noch einen Gummi⸗ ring No. 607.480. So verſehen kommt die Taube in den Reiſekorb und wird mit der Bahn dorthin befördert, von wo der Flug ſtattfinden ſoll. Ein Reiſebegleiter läßt die Tiere am Reiſeziel in Freiheit. Der Beſitzer der Taube hat nun nichts anderes zu tun, als bei An⸗ kunft den Depeſchenring abzunehmen und ihn in eine Kontrolluhr zu drehen. Dieſe gibt Tag, Stunde, Minute und Sekunde der Ankunft der Taube genau an, ſodaß die Sieger leicht feſtzuſtellen ſind. Im Jahre 1926 wird das Endziel, von wo aus die hieſigen Brieftauben wieder in die Heimat zurückfliegen ſollen, dank dem Entgegenkommen unſerer deutſchen Brüder an der Donau, über Wien hinaus liegen. Zahlreiche unſerer kleinen leichtbeſchwingten Boten der Luft die morgens in Bruck an der Leitha in Freiheit geſetzt werden, treffen bei günſtiger Witterung am gleichen Tag hier ein, durcheilen alſo die Strecke Bruck— Mannheim viel ſchneller als ein Expreßzug. — Marktberichte vom 15. März. Mannheimer Wochenmarktspreiſe. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf em heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 4 bis 5; Salatkartoffeln 13 bis 20; Bohnen, dürre, weiße und bunte 25 bis 50; Wirſing 25 bis 28; Weißkraut 15 bis 16; Rotkraut 16 bis 18; Blumenkohl, Stück 40 bis 150 Karotten 18 bis 20; Rote Rüben 15 bis 18; Roſenkohl 50 bis 60; Spinat 22 bis 25; Zwiebeln 14 bis 16; Knoblauch, Stück 5 bis 15; Kopfſalat, Stück 15 bis 35; Endivienſalat, Stück 35 bis 40 Feldſalat 80 bis 120; Kreſſe 60 bis 100; Lattich 80 bis 140; Meerrettich, Stück 30 bis 80; Sellerie, Stück 10 bis 50. Mannheimer Produktenbörſe. Die höheren Aus⸗ landsforderungen regten die Kaufluſt an, ſo daß es mehr⸗ fach zu anſehnlichen Abſchlüſſen kam. Auch Mehl erfreute ſich bei erhöhten Preiſen beſſerer Nachfrage. Man ver⸗ langte für die 100 Klg, bahnfrei Mannheim ohne Sack: Weizen inl. 27 bis 27,50, ausl. 31 bis 32,50, Roggen inl. 17.75 bis 18,25, ausl. 22, Braugerſte 21,50 bis 24.50, Futtergerſte 16 bis 17,50, Hafer inl. 18,50 bis 19,25, . 980 5 1 5 115 3 18, Weizenmehl, pezial 0, 40,00, Brotme„50, Roggenmehl 26,50 bis 27,50, Kleie 8,75 bis 9. 8 f Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Klg. Lebendgewicht gehandelt: 243 Ochſen 22 bis 53, 67 Bullen 38 bis 50, 647 Kühe und Rinder 12 bis 55, 789 Kälber 54 bis 84, 40 Schafe 26 bis 45, 2349 Schweine 68 bis 83. Markt⸗ verlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt, Kälber mittelmäßig, ausverkauft, Schweine kleiner Ueberſtand. Der Schweinemarkt beginnt am 22. März wieder ad 8 Uhr vormittags. e. Lokales und Allgemeines. Seckenheim 16. März. Das Volksbegehren. Am 17. März abends werden die Liſten für das Volksbegehren geſchloſſen, es ſtehen alſo nur noch 2 Tage zur Eintragung offen. Eingetragen hatten ſich hier in Seckenheim bis geſtern Abend 1526, in Ilvesheim 913. In Mannheim dürfte die Zahl 60000 erreicht werden. Die Bauausführung der neuen Neckarbrücke hier dürfte vorausſichtlich der Firma Grün& Bilfinger A.⸗G., Mannheim übertragen werden zu ihrem Angebote von Mk. 800000 in Eiſenbeton. Einige Rückfragen an die Firma dürften an dem Beſchluſſe wohl nichts mehr ändern. Liedertafel Seckenheim. Letzten Samstag hielt ge⸗ nannter Verein eine außerordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung im Lokal„zum Reichsadler“ ab. Auf der Tagesordnung ſtand: 1. Berichterſtattung der Delegierten über die Generalverſammlung des Bad. Pfalzgau⸗Sänger⸗ bundes in Schwetzingen. 2. Dirigentenfrage. Einſtimmig wurde das Verhalten der Delegierten gebilligt. Eine ſachliche Ausſprache brachte Punkt 1 der Tagesordnung, wobei das Offenburger Punkteſyſtem in ſeiner ganzen Faſſung nochmals einer gründlichen Nachprüfung unter⸗ zogen wurde. Die Mitgliederſchaft konnte wiederum kein Wohlgefallen daran finden. Sehr beanſtandet wurde der Bericht des Pfalzgaues in Nr. 58 des „Neckarboten“, wobei hervorgehoben wurde, daß es ſehr intereſſant ſei, daß die Liedertafel gegen das neuerliche Punktſyſtem geſtimmt habe(intereſſant bleibt es immer⸗ hin D. R), indem der Antragſteller für dieſes neue Verfahren unſer Dirigent, Herr Stein, geweſen ſei. Dem Verfaſſer dieſes Artikels ſoll deshalb geſagt werden, daß wenn er in das gleiche Horn bläſt wie ſein Dirigent, noch lange nicht geſagt iſt, daß die Liedertafel Seckenheim dasſelbe zu tun hat. Im übrigen können wir heute ſchon feſtſtellen, daß der Bund mit dieſer Taktik trübe Erfahrungen machen wird, die Vorbeſprechung im Gau Heidelberg beweiſt dies. Ferner darf nicht unerwähnt bleiben, daß im Pfalzgauſängerbund 29 Vereine z. Teil auf Grund der Tagesordnung nicht erſchienen ſind, weil ſie Gegner der Offenburger Beſchlüſſe ſind. Zu Punkt 2 der Tagesordnung gab der Vorſitzende bekannt, daß Herr Stein ſein Amt als Dirigent niedergelegt habe. Von dieſer Mitteilung wurde debattelos Kennt⸗ nis genommen. Gleichzeitig teilte er mit, daß die Vor⸗ ſtandſchaft ſich mit der Frage des neuen Dirigenten bereits befaßt habe und die erſte Probe unter der Leitung desſelben bereits am Mittwoch, 17. März ſtattfindet. Mit dem Chor„Wüchſen mir Flügel“ wurde die gut⸗ verlaufene Verſammlung geſchloſſen. —., Keine Stempel⸗ und Schreibgebühren. Wie wir hö⸗ ren, ſind die Amtsgerichte durch das Juſtizminiſterium an⸗ gewieſen worden, für Beſcheinigungen über den Inhalt des Grundbuches, welche für Anträge auf Herabſetzung der Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz gemäß Parag aph 28 Abſatz 3 der dritten Steuernotverordnung gebraucht werden, einen Stempel nicht mehr zu erbeben. Einſchränkungen im Zugverkehr. Die ſchlechte wirt⸗ ſchaftliche Lage Deutſchlands äußert ſich auch in einem ſtarken Verkehrsrückgang bei der Reichsbahn, einem Verkehrsrückgang, der ſich naturgemäß wieder in vermin⸗ derten Einnahmen auswirkt. Die Reichsbahn iſt bemüht, für dieſen Einnahmeausfall ein Gegengewicht zu ſchaffen, ſie läßt daher zurzeit Nachprüfungen anſtellen, ob und wo infolge mangelnder Benutzung von Schnell⸗, Perſonen⸗ und Güterzügen etwa die Einſtellung von Zügen oder die Zuſammenlegung von Zügen möglich iſt. Dieſe Beſtrebun⸗ gen haben nun zu dem Gerücht geführt: daß mit dem 15. April eine weſentliche Einſchränkung im Perſonenzugsverkehr vorgenommen werden würde. Das entſpricht, wie uns von zuſtändiger Stelle verſichert wird, nicht den Tatſachen. Wenn man auch damit wird rechnen müſſen, daß hier und da einige wenig benutzte Züge aus dem Fahrplan geſtrichen werden, ſo beſteht doch nicht die Abſicht, generell zu einem beſtimmten Termin Einſchrän⸗ kungen eintreten zu laſſen. N — Bilderſchmuck in der Reichsbahn. Die Durchfö'“? rungsarbeiten für die ſeit geraumer Zeit beſchloſſene Au⸗ ſtattung der Schnellzugswagen der Reichsbahn mit guten Anſichten aus deutſchen Städten und Landſchaften, ähn⸗ lich wie die Schweizer Bahnen es längſt haben, ſind jetzt. wie von zuſtändiger Seite verlautet, ſoweit gefördert, daß die Bilder, die unter Rahmen und Glas gehalten ſind, der Reichsbahn zugeleitet werden könen. Verſehen wer⸗ den mit dieſem Viſderſchmuck die Wagen erſter. zweiter und dritter Klaſſe, während urſprünglich eine Beſchränkung auf die Polſterklaſſe gedacht war, eine Maßnahme, die angeſichts des Benutzungsverhältviſſes der einelnen Klaſ⸗ ſen wohl am erſtrebten Ziel etwas vorbei ze gangen wäre. Gedenktage am 16. März. 1445 Der Kanzelredner Johannes Geiler von Kaiſersberg in Schaffhauſen geboren. 1787 Der Phyſiker Georg Simon Ohm in Erlangen ge⸗ boren. 1828 Der Dichter Georg Scherer in Dennenlohe geboren. 1849 Der Sprachforſcher Karl Brugmann in Wiesbaden geboren. 1912 Eröffnung der Eiſenbahn Windhuk— Keetmanshoop. 1924 Uebergabe Fiumes an Italien. 8 — Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarte vom 15. März. Die Temperatur blieb geſtern ziemlich unveränderk, Geſtern mittag betrug ſie 11,2 Grad, heute morgen 7,6 Grad. Vorausſichtliche Witterung: Weſtlich von Island befindet ſich ein neues„Tief“, das raſch an Einfluß gewinnen und weiter trübes Wet⸗ ter veranlaſſen wird.— Am Mittwoch: Windig, etwas kühler, wechſelnde, aber ſtärkere Bewölkung, nur ſtrich⸗ weiſe noch etwas Niederſchläge.— Am Donnerstag: Ziemlich heiter, vorwiegend trocken, Nacht und früh kühl, task ber recht milde, ſpäter neuer Wetterumſchlag. f 5 e Redaktion, Druck und Verlag; G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Zur Konfirmation empfehle sämtl. Backariike Kar Raufe ider. Bekanntmachungen Lorein Hundelnoxt delenbeim. Den Mitgliedern des Vereins Zur Konfirmation Günſtiger Tauſchl der Gemeinde Seckenheim. Polksbegehren „Enteignung von Fürſtenvermögen“. Fiir den ahlbozirn V lölaatsbaßn⸗ go) mird zur Eintragung von Unler⸗ ſchriſten morgen mittwoch, den IT. Mürz 1025, abends von b 518 8 Uhr im flebemimmer der irlſchafl „zum Feldichloßchen“ eine kinlragungs⸗ liſte aufgelogl. Die Baumbeſitzer werden mit letzter Friſt bis 20. März 1926 aufgefordert, von allen Obſtbäumen und Sträuchern die Raupenneſter herunterzunehmen und zu verbrennen. Säumige Baumbeſißer haben Anzeige und Entfernung auf eigene Koſten zu ge⸗ wärtigen. Im Stalle des Landwirts Johann Georg Sponagel in Edingen, Hauptſtraße Nr. 86 iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Sceckenheim, den 15. März 1926. 5 Der Bürgermeiſter: FI /½⁵s. Beichsbund der Kriegsbeſchädigten, Hriegsieil nehmer und Friegshinterbliebenen. Bezirksgruppe Seckenheim. Heute Dienstag Abend 8 Ahr Monats- Versammlung im„Reichsadler“. Vollzähliges Erſcheinen erwartet f Der Obmann. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. zur Prühjahrs⸗Foldhoſtellung empfehlen wir und haben im Lager vorrätig: Schw. Amoniak e 925 u. 188 1 uperphospha Gerſtendünger(K. A. S.) Natronſalpeter Harnſtoff Schwefelſ. Kali Kalkſtickſtoff Saatgerſte Petkuſ. Gelbhafer Saatwicken, Saaterbſen Luzerne, Rotklee Saatmais Saatwelſchkorn(badiſches) Nunkelſamen Saatkartoffeln 4 Der Vorſtand. egen Geschäftsaufgabe billig zu verkaufen: div. Fahrrad-Ersatzteile gebrauchte Fahrräder Linder-Räder etc. 1 Hildastrasse 16. J zur Kenntnis, daß bei unſerem u. der Zucht⸗ u. Lehrabteilung Mitglied Georg Sch 1 Riedſtraße 26 Hundegriebe⸗ kuchen(Kilo 30 Pfg.) ausgewogen Es wird gebeten, die Ware gegen bar ſofort in Empfang zu nehmen. Der Vorſtand. Jentrumspartei Seckenhein. Einladung. 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