als er mit der Wirklichkeit, mit Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Samalng, 20. Mürz 1026 dages · und Azeigenblatt ——-— a* Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. g Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. 9 Neſorm des Völkerbundes. „ Sollen wir uns wieder in Freunde und Gegner des Völkerbundes ſcheiden und uns gegenſeitig Worte des Schimpfes an den Kopf werfen? Die Erlebniſſe Deutſch⸗ lands in dieſen zwölf Genfer Tagen dürften wohl zu einem beſſeren Nutz und Frommen der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft verwendet werden. Auch wer bisher auf dem Stand⸗ punkt ſtand, daß der Genfer Bund ſchon jetzt der Mit⸗ arbeit aller Edlen wert ſei, wird nunmehr einige Blößen man ſeinem Körper entdeckt haben, die ſchamhaft verhüllt werden müſſen, ehe er als einwandfreies Mitglied der menſchlichen Gemeinſchaft erſcheinen kann. Ein großes Ber⸗ liner Blatt, für das es bisher nichts anderes gab, als bedingungsloſer Eintritt Deutſchlands in den Genfer Bund, nur um bei der Diplomatenmeſſe dabei zu ſein, erklärt jetzt:„der Verſailler Völkerbund iſt tot!“— Das iſt richtig. Nur der Völkerbund des Verſailler Vertrages iſt dahin. Er hat ſeine Lebensunfähigkeit bewieſen. Aber iſt deshalb der Gedanke eines Bundes der Völker tot? Dieſer Gedanke iſt nicht mehr aus der Welt zu ſchaffen. Jetzt mehr als je gilt es, den Gedanken Wirklichkeit wer⸗ den zu laſſen. Schöne Geſten ſind allerdings nicht mehr am Platze, auch keine ſchönen Reden mehr, jetzt gilt es harte Politik machen. Harte deutſche Politik. Jetzt gilt es für Deutſchland, an dem Neubau des politiſchen Syſtems mitzuarbeiten. Jetzt gilt es, den Völkerbund von Verſailles ſo umzubauen, daß er nicht mehr als In⸗ ſtrument der Siegermächte benutzt werden kann. Er muß herausgeſchält werden aus dem Wuſt, den die Pariſer und Verſailler Verhandlungen um ihn gegoſſen haben. Wenn dieſe Tage von Genf ein Gutes und Verdienſtvolles hatten, dann die Erkenntnis dafür, daß eine grenzen⸗ loſe Kleingeiſterei die Politik beherrſcht und daß aus ihr das Ungetüm des Verſailler Vertrages herausge⸗ hoben wurde, jenes Ungetüm, das allmählich alle Völker zu erſticken droht. Nicht nur das deutſche. Kann es nach ſolchen Vorfällen noch einen anderen Ruf geben als: Reviſion des ganzen Vertragswerkes, damit endlich ein⸗ mal wirklicher Friede werde? In dem Täuſchungsverſuch, der an Deutſchland ver⸗ übt wurde, liegt der erſte moraliſche Anlaß zu dem Zu⸗ ſammenbruch der Genfer Tagung und deshalb hat die aus dem Verſailler Vertrag übernommene Unnatur des Völkerbundes ſich zum erſten Male offenbart, 1 Deutſchland zuſammentraf. Vorher ging alles glatt, denn alle ſeine Mitglieder lebten in der gleichen Illuſion, oder ſuchten dieſe aufrecht zu erhalten. Hätte es nicht jeden Realpolitiker ſtutzig machen müſſen, daß Nordamerika, deſſen Präſident Wilſon der Vater des Genfer Bundes war, ſich vom Verſailler Vertrag und vom Genfer Bund peinlich ferngehalten hat? Realpolitik heißt näm⸗ lich, nicht alles unbeſehen mitmachen, alles hinnehmen, wie es iſt. Realpolitik kann auch heißen: ſich fernhal⸗ ten, um nicht das eigene Volkstum zu ſchädigen, deſſen Erhaltung die Baſis der Politik iſt. Der Verſailler Ver⸗ trag der Sieger, die den Beſiegten für nichts achteten, der Polen ſchuf, ohne das deutſche Volkstum zu achten, der hat Genf tor pediert. Hat nicht Schweden, der ſchwediſche Vertreter tauſen-mal mehr als jeder andere den Lorbeer der Ver⸗ ehrun(von jedem Realpolitiker verdient? War er es nicht, der das Prinzip der Sauberkeit aufrecht erhalten wollte? Müßte es uns nicht traurig ſtim⸗ men, daß er von Chamberlain wie ein Schuhputzer ange⸗ fahren werden konnte, ohne daß die ganze Verſammlung Proteſt einlegte? Müßte es uns nicht traurig ſtimmen, wenn die parteipolitiſchen Freunde Undens, die Sozialde⸗ mokraten Vandervelde und Boncour, alles auf⸗ boten, um den Mann der ſauberen Geſinnung auch in der höchſten Politik umzuſtimmen? Müßte es uns nicht traurig ſtimmen, daß deutſche Parteifreunde dieſes Mannes es als ein Zeichen realpolitiſchen Denkens be⸗ grüßten, daß er ſich opferte, um der Unſauberkeit den Weg zu bahnen? Denn das Einſchmuggeln Po⸗ lens durch den Rücktritt eines anderen Ratsmitgliedes wäre ebenſo unſauber geweſen im Geiſte von Locarno wie die Vermehrung der Ratsſitze zu Polens Gunſten. Dar⸗ über darf nicht weggegangen werden, im Namen der Verſöhnung der Völker, im Namen der Realpoli⸗ tik, die auf keine Illuſionen aufgebaut werden darf. Sollen wir nun über Braſilien herfallen? Gewiß, es iſt verwerflich, ſein Wort zu brechen. und Braſilien hat ſein Wort gebrochen. Aber war dieſer Wort⸗ bruch nicht die Folge der unſauberen Machenſchaften Po⸗ len in den Rat zu bringen? Selbſt wenn andere Trei⸗ ber hinter Braſilien ſtanden, gab die Polenfrage nicht den dunklen Mächten im Hintergrund den erſehnten Anlaß, den Völkerbund zu ſtören. Er paßt in ſo manchen Politikers Geſchäfte nicht hinein. f f Vriand gebrauchte in ſeiner Rede an die deutſche Preſſe den ſehr ſchönen Satz:„der Völkerbund werde ſich immer mehr auf die Völker ſtützen müſſen, die ſicherer in ihrer Friedensliebe ſeien als Politiker, die allzu ſehr auf ſyſt- matiſche Löſungen drängten“: Das möge Herr Briand auch in Paris zur Erwägung ſtellen. Da erhebt ſich die Frage: wie kommen die Politiker überhaupt dazu, mit Völkern Politik zu machen? Woher kommt die „Macht“ dieſer Politiker? Das Phänomen des Machtmen⸗ ſchen iſt nur zu verſtehen, ſolange die Furcht vor Gott, dem höchſten Weſen, die Menſchen beherrſchte. Denn Machtmen⸗ ſchen galten als Vertreter des höchſten Weſens aufs Erden. Was aber hält die Menſchen heute, da die Gottes⸗ furcht faſt völlig verſchwunden, im Banne Einzelner, die über die Geſchicke der Völker beſtimmen? Das iſt eine Frage, die an den Säulen der gegenwärtigen Geſell⸗ ſchaftsordnung rüttelt. a 89 9 8.„„ Darüber hinaus Genfer Nachleſe. Die innerpolitiſche Lage. Berlin, 19. März. Die deutſche Delegation iſt aus Genf wieder in Berlin eingetroffen. Es folgte nunmehr zunächſt die üb⸗ liche Berichterſtattung an den Reichspräſidenten und an das Kabinett. Außerdem wird ſich der Auswärtige Aus⸗ ſchuß des Reichstages mit den Genfer Verhandlungen be⸗ faſſen und ſchließlich wird in den Vollſitzungen des Reichs⸗ tags bei der Beratung des Haushalts des Außenminiſte⸗ riums die große Genfer Debatte entfeſſelt werden. Sowohl der Reichskanzler wie der Außenminiſter werden ſich nicht im Unklaren darüber ſein können, daß die Oppoſition ſie nicht gerade ſchonen wird und daß mit ſtarken Angriffen zu rechnen iſt, fordern doch die Blätter der Rechten in mehr oder weniger verhüllter Form den Kopf der deutſchen Delegierten oder wünſchen ihnen in einer menſchenfreundlichen Anwandlung einen langen pri⸗ vaten Lebensabend. Auf der anderen Seite aber dürften die Regierungs⸗ parteien ſich geſchloſſen hinter den Kanzler und den Außen⸗ miniſter ſtellen. In den Kreiſen dieſer Parteien verweiſt man vor allem darauf, daß durch die gemeinſame Er⸗ klärung der Locarnomächte die Sicherheit für die Fortführung der einmal eingeleiteten europäiſchen Friedenspolitik gegeben ſei. Zum andern wird auch von den Regierungsparteien betont, daß die deutſchen Dele⸗ gierten Genf mit dem Gefühl verlaſſen konnten, ihr Recht voll behauptet zu haben, während andere politiſch und mo⸗ raliſch unterlegen ſind. Dieſe Aeußerung zeigt, daß man weder bei der Deutſchen Volkspartei, noch im Zentrum noch bei den Demokraten irgendeine Veranlaſſung ſieht, die Haltung der deutſchen Delegier⸗ ten nicht zu decken. Man rechnet dabei in den Kreiſen der Regierungsparteien darauf, daß ſich in dieſem Falle wie⸗ der die alte Locarnomehrheit zuſammen⸗ finden wird, d. h., daß auch die Sozialdemokra⸗ ten mit den Regierungsparteien zuſammen ſtimmen wer⸗ den. In dieſer Erwartung dürfte man ſich auch wohl kaum täuſchen, denn es iſt ja auch für die Sozialdemokratie ſelbſtverſtändlich, daß ſie die einmal als richtig erkannte Außenpolitik gradlinig fortſetzt und der„Vorwärts“ betont denn auch,„daß das arbeitende Volk nicht gewillt iſt. die Politik der internationalen Verſtändigung fallen zu laſſen, um ſich einer nationalen Abenteurerpolitik hin⸗ zugeben.“ Was wird im Gepiember? Eine andere Frage iſt, wie ſich die Dinge außen⸗ politiſch weiter entwickeln werden. Als abſolut feſt⸗ ſtehend muß angeſehen werden, daß ſich an den Lo⸗ carnoverträgen nichts ändert. Sie ſind nach einem engliſchen Wort„auf Eis gelegt“ worden, aber ſie⸗ ſind durch das Genfer Fiasko ſonſt nicht weiter berührt worden. Die Frage freilich, ob ſie im Herbſtendgül⸗ tig in Kraft treten, wofür ja Vorausſetzung iſt, daß Deutſchland in den Völkerbund eintritt, läßt ſich heute mit Sicherheit noch nicht beantworten. Möglich, daß ſich eine deutſche Delegation im September wieder auf die Bahn ſetzt, um dann in Genf den Eintritt Deutſchlands in den Bund zu vollziehen, möglich aber auch, daß die Schwierigkeiten auch bis zur Septembertagung nicht über⸗ wunden werden können. Nach einer Erklärung Briands ſoll Deutſchland be⸗ kanntlich eingeladen werden, an der Studienkommiſſion teilzunehmen, die ſich mit der Rekonſtruktion des Rates zu befaſſen hat. Die Arbeit würde vielleicht da⸗ durch erleichtert, daß in der Septembertagung eine neue Beſetzung aller ſechs nichtſtändiger Ratsſitze ſtattfinden muß. Nun läuft aber die Amtsdauer der jetzigen Inhaber dieſer Sitze bis zum Ende des Jahres und es wäre durchaus möglich, daß etwa der braſilianiſche De⸗ legierte im September ebenſo den Eintritt Deutſch⸗ lands verhindern würde, wie das jetzt geſchah. Die Frage iſt nur, ob er bei einer derartigen Haltung dann wiederum auf die wohlwollende Unterſtützung Italiens rechnen kann. Die weitere Entwicklung der Muſſoliniſchen Politik wird daher beſonders beachtet werden müſſen, wenn man nicht im September wieder ähnliche unan⸗ genehme Ueberraſchungen erleben will, die dies⸗ mal zu dem ungeheuerlichen Fiasko in Genf führten. — 2— Keine„friſtloſe Entlaſſung“ Chamberlains. Nur allmählicher Abbau bis September. London, 19. März. Baldwin und die Führer der Arbeiterpartei ſind der Anſicht, daß eine„friſtloſe Entlaſſung“ Chamberlains nicht der Würde Englands entſpreche. Wenn ſich auch Chamberlain bei der Defbatte über den Etat des Außen⸗ amtes von ſeiner eigenen Partei und den Führern der Arbeiterpartei unangenehme Wahrheiten wird ſagen laſ⸗ ſen müſſen, ſo erſcheint doch die konſervative Mehrheit für Chamberlain trotzdem geſichert. Auch die Arbeiterpartei beabſichtigt, ein parteiamtliches Mißtrauensvotum mit Fraktionszwang zu vermeiden. Die Kriſe im engliſchen Außenamt dürfte damit vorerſt pertagt ſein. Das Kabinett wünſcht Zeit zu gewinnen, um bis zur nächſten Sitzung des Völkerbundsrates im Juni einen geeigneten Nachfolger für Chamberlain zu finden. 5 8 gebietes beſchloß iſt nicht Die Billigung des Reichskabineits. Keine Aenderung der deulſchen Außenpolitik. Berlin, 19. März. Geſtern nachmittag erſtattete die aus Genf zurückge⸗ kehrte deutſche Delegation dem Reichskabinett über die in Genf geführten Verhandlungen eingehenden Bericht. Das Kabinett hat die Haltung der deutſchen Delegation einmütig gebilligt und weiterhin feſtgeſtellt, daß die deutſche Außenpolitik nach keiner Richtung hin eine Aenderung erfahren dürfe, daß ſomit auch eine Zurückziehung des deutſchen Aufnahmegeſuches für den Völkerbund nicht in Frage kommt. Eine ſolche Zu⸗ rückziehung des deutſchen Aufnahmegeſuches würde nicht nur eine Aenderung der deutſchen Außenpolitik im allge⸗ meinen, ſondern auch eine Aenderung der Völkerbunds⸗ und Locarno⸗Politik bedeuten, wodurch die Locarnover⸗ träge hinfällig würden. Das Ende der Aera Naoult. Eine Wendung zum Beſſeren? di Saarbrücken, 19. März. Nachdem der Völkerbunderat, deſſen Verhandlungen nach dem großen Genfer Fiasko die Aufmerkſamkeit nicht mehr allzu ſtark auf ſich zu lenken vermögen, zum Nach⸗ folger des bisherigen Präſidenten der Regierungskommil⸗ ſion des Saargebietes Raoult den Kanadier Ste⸗ phens ernannt hat, erreicht damit im Saargebiet die 5 Aera Raoult endlich ihr Ende. Raoults Ziel war es von Anfang an, Land und Volk an der Saar durch die fran⸗ zöſiſche Propaganda bearbeiten zu laſſen, bis das Gebiet eines Tages als reife Frucht den Franzoſen in die Hand fiel. Er hat mancherlei Mittel angewandt, um dies Ziel zu erreichen und ſelbſt die Pariſer„Ere Nouvelle“ er⸗ klärte von Raoult in einem Artikel:„Wo keine Streitig⸗ keiten waren, hat Herr Raoult welche geſchaffen und beſtändig eine Brutſtätte von Feindſelig⸗ keiten unterhalten. Wie ſein Protektor Cle men- ceau ſchwärmt Raoult für Hintertreppenpoli⸗ fit.“ Bie Bemuhungen Naoults ſind, wie man weiß. an dem deutſchen Sinn der Saarbevölkerung geſchei⸗ tert. Daß man dieſen Mann im Saargebiet mit Freuden ſcheiden ſieht, bedarf unter ſolchen Amſtänden keiner beſon⸗ deren Betonung. Sein Nachfolger, der Kanadier Stephens, gehört der Regierungskommiſſion bereits ſeit längerer Zeit an. Er iſt ſtets bemüht geweſen, in eine Fühlungnahme mit der Bevölkerung zu treten, wobei ihm die Be⸗ herrſchung der deutſchen Sprache von Vorteil war. Sein Entgegenkommen wurde auch von der Bevölkerung des Saargebietes dankbar begrüßt, und ſo wird ſeine Ernen⸗ nung zum Präſidenten der Regierungskommiſſion im Saargebiet durchaus ſympatiſch aufgenom⸗ men. Eine ſehr weſentliche Frage iſt allerdings, welche Ver⸗ waltungszweige der neue Präſident übernimmt. Herr Raoult hatte die Aemter ſo verteilt, daß der franzöſi⸗ ſche Einfluß ausſchlaggebend warf, er ſelbſt be⸗ handelte die wichtigſten Angelegenheiten und hatte ſich das Innere, die auswärtigen Fragen und die Angelegen⸗ heiten von Indurſtrie und Handel vorbehalten. Daß man in Frankreich keineswegs gewillt iſt, ohne weiteres auf den 3 ſtarken Einfluß in der Kommiſſion zu verzichten, ergibt ſich ſchon daraus, daß an Stelle Raoults ſein Neffe Morize, bisher Generalſekretär der Regierungskommiſ⸗ ſion, tritt. In einem Bericht aus dem Saargebiet der „Kölniſchen Zeitung“ wird das als„kein ſchlechter Schach⸗ zug Frankreichs in dem Sinne, den Geiſt Raoults in der Regierungskommiſſion zu erhalten“, bezeichnet. Daß auch der Belgier Lambert in der Regierungskommiſſion verbleibt, ſpricht ebenfalls dafür, daß Herr Stephens mit 10 ſtarken Widerſtänden wird rechnen müſſen. 8 Was der Völkerbundsrat ſonſt hinſichtlich des Saar⸗ gerade erfreulich. Er billigte den Bericht, der noch von Raoult ausgearbei⸗ tet worden iſt, nach dem die Saarregierung aus eigenem Rechte jederzeit befugt ſein ſoll franzöſiſche Truppen in das Saargebiet hereinzubeordern. Eine Beſtimmung, die offenbar ſchon auf das Abſtimmungsjahr zielt, wo natürlich von intereſſſerter Seite allzu leicht„Un⸗ ruhen“ ins Werk geſetzt werden können. die dann den Vorwand zum Einmarſch franzöſiſcher Truppen di ſollen. 0 1 22— Neues in Kürze. : Aus Regierungskreiſen wird berichtet, daß die Reichsregierung im Reichstag nach der Debatte über Genf e ein poſitives Vertrauensvotum fordern wird. =: Die ſchwediſche Preſſe verlangt von der Regie⸗ rung Rechenſchaft über die Gründe für den Wechſel in der Haltung Schwedens, um ſo mehr, als die braſilianiſche 5 die ſchwediſche Konzeſſion nutzlos gemacht at. 7 55 15: Schweden beabſichtigt, Spaniens Drohung, den Handelsvertrag mit Schweden zu kündigen, dem Völker⸗ bundsrat vorzulegen und ihn darauf aufmerkſam zu machen, wie bedenklich es ſei, wenn ein Mitglied des Völ⸗ kerbundes ein anderes Mitglied wegen deſſen Haltung in einer Bundesangelegenheit bedroht. 55 16: Die Daten für die Einberufung der Abrüſtungs⸗ kommiſſionen find nachträglich abgeändert worden, ſo daß die Hauptkommiſſion am 18. Mai und die ſtändige Militärkommiſſion am 19. oder 20. Mai zuſammentreten Wird. irgendwie gefördert werden wird. Ueberhaupt 7 2 1 4. Amerika und die Abrüſtung. Die„Rückwirkungen“ von Genf. Newyork, 19. März. „In Waſhington finden zur Zeit ſehr beachtenswerte politiſche Beſprechungen ſtatt, zu welchen ſich der amerika⸗ niſche Botſchafter in London Houghton nach Amerika begeben hat. Hierbei ſteht die Abrüſtung im Vorder⸗ grund und in dem Bericht, welchen Houghton dem Präſi⸗ denten Coolidge und dem Außenminiſter Kellog über die europäiſche Lage machte, hat dieſer beſonders auf die Ereigniſſe und Tendenzen Bezug genommen welche zum Scheitern der Verhandlungen führten. Dieſer Bericht, welcher zuerſt durchaus ſtreng geheim behandelt worden war, wurde nunmehr der Oeffentlichkeit zugänglich ge⸗ macht, weil in Waſhingtoner Kreiſen die Anſicht beſteht, daß er aufgelegt werden müſſe, um als Ankündigung einer Revision der Außenpolitik der Vereinigten Staaten in der Richtung ihrer bisherigen Iſolierung zu dienen. Die wirklichen Friedensſtörer. * Houghtons Bericht über die Lage in Europa iſt ſehr peſſimiſtiſch, gehalten und glaubt nicht, daß in ab⸗ ſehbarer Zeit die Abrüſtungsfrage durch den i e 1 eſt⸗ zuſtellen, daß in Waſhington die letzten Genfer Vorgänge als ein überaus ernſtes Symptom in rückſchritt⸗ licher Hinſicht eingewertet werden. Man ſagt, daß in erſter Linie für dieſe ſchwere Kriſe die Befürchtung Frank⸗ reichs verantwortlich ſei, daß Deutſchland als Mitglied des Völkerbundes unter Berufung auf den Verſailler Ver⸗ trag und ſeine eigene Entwaffnung die Alliierten auffor⸗ dern könnte, ſeinem Beiſpiel zu folgen. Nicht weniger be⸗ unruhigend ſei die Haltung It aliens, das ſeine impe⸗ rialiſtiſchen Aſpirationen ganz offen vor aller Welt auf⸗ decke. Die Neigung in Waſhington, ſich vielleicht doch noch mit dem Völkerbund zukünftig irgendwie einzulaſſen, iſt jedenfalls auf den Nullpunkt geſunken. Die An⸗ nahme, daß in Genf Männer zur Beſeitigung eines be⸗ ſtehenden Unrechtes zuſammengekommen wären, wird als grotesk bezeichnet. Alle, ſo ſagt man in den maß⸗ ebenden Kreiſen um Coolidge, hätten ſelbſtſüchtige Ziele und ein guter Wille ſei nur dann vorhanden, wenn anderen etwas aufgeladen werden ſolle. Amt⸗ lich wird jetzt beſtätigt, daß Frankreich, Italien und Ja⸗ pan ſich der getrennten Erörterung der Seeabrüſtung und Landabrüſtungsfrage widerſetzten, und man hält es des⸗ halb für völlig ausſichtslos, wenn Amerika jetzt eine zweite Seeabrüſtungskonferenz nach Waſhington einberiefe. b Die Notwendigkeit eines finanziellen Druckes. Als einzige Hoffnung für die Durchſetzung der Ab⸗ rüſtung bleibt nach amerikaniſcher Auffaſſung die Fi⸗ nanzlage gewiſſer Länder, die ſie zu einer baldigen Ab⸗ änderung ihrer Rüſtungspolitik zwingen könnte. Es beſteht jedenfalls heute in den Kreiſen der amerikaniſchen Regierung die Ueberzeugung, daß, wie ſchon die Ruhrkriſe der Welt die Augen üher die Reparationsrealitäten öff⸗ nete, auch die jetzt in Genf offenkundig gewordene Kriſe im Wettrüſten in abſehbarer Zeit zu einem Tage von Damaskus führen müſſe. Käme es nicht dazu, ſo würde Amerika Europa endgültig ſeinem Schicksal überlaſſen müſſen. So ſehr andernfalls Amerika zu Konzeſſionen durchaus bereit ſei. Unter ſolchen Umſtänden ſcheint der Gedanke, die europäiſchen Mächte unter einen finan⸗ 2 — ziellen Druck zu nehmen, wieder in den Vorder⸗ grund zu treten. Da die amerikaniſch⸗franzöſiſchen Schul⸗ denverhandlungen ja bekanntlich noch nicht zu irgendeinem Ergebnis geführt haben, ſo beſtände hier eine Möglichkeit, den Druck wirkſam werden zu laſſen. 22 0 Briand vor der Kammer. Vertrauensvotum für das neue Kabinett. 0 Paris, 19. März. Nachdem Briand wieder aus Genf zurückgekehrt war, ſtellte er der Kammer ſein neues Kabinett vor und gab die von dieſem feſtgelegte Regierungserklärung ab. In dieſer erklärte Briand, daß er die vom letzten Kabinett befolgte Innenpolittk fortzuſetzen gedenke, wobei ſeine größte Sorge die Sanierung der Fi⸗ nanzen ſei. Ueber die Außenpolttik ſprach er ſich dahin aus, daß die Methoden des Mißtrauens und der Aneinigkeit aufgegeben werden müßten und daß dem Geiſt freundnachbarlichen Verhaltens zum Siege verhol⸗ fen werden müſſe. Die Vertagung der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ſei deshalb zu Fedäulern, dagegen ſet es erfreulich, daß trotzdem das Werk von Locarno von den Signatarmächten der Ungewißheit entriſſen und ſichergeſtellt ſei. 9255 Nach Briand ergriff der Oppoſfitionsredner JIbarne⸗Gayry das Wort und ſtellte feſt, daß Briand mit reichen Erwartungen nach Genf aufgebrochen ſet, aber mit leeren Händen zurückomme. Dann übte er ſchärſſte Kritik an der Perſon Malvys und bemerkte, daß, ſolange dieſer Miniſter ſei, man dem Kabinett Briand das Vertrauen nicht aussprechen könne. Darauf ergriff Briand nochmals das Wort und verteidigte nochmals ſeine Locarno⸗ und Völkerbundspolitik, doch mußte er ſich eine zweimalige Unterbrechung durch Lärmſzenen der Op⸗ poſition gefallen laſſen. Nach einer Rede des Abgeord⸗ neten Barillet ergriff Malvoy das Wort, um ſich gegen den Vorwurf zu verteidigen, daß er im Frühjahr 1917 die Pläne für die Offenſive an Deutſchland ver⸗ raten hätte. Vielmehr hätten die Deutſchen dieſe Pläne in den Taſchen eines gefallenen Unterofftiziers gefunden. Als dann der Abgeordnete Fabry dem Miniſter die Richtigkeit dieſer Angaben beſtätigte, ſtürzte Maloy um und mußte ohnmächtig aus dem Saal! getra⸗ gen werden. Darauf wurde die Sitzung abgebrochen und eine neue anberaumt. in welcher zur Abſtimmung geſchritten wurde. Dieſe ergab eine Vertrauenserklärung für das neue Kabinett mit 361 gegen 164 Stimmen. Das Ergebnis wurde von der Linken mit lebhaftem Beifall, von der Rechten mit Schweigen aufgenommen. Darauf vertagte ſich die Kammer. Aus dem In⸗ und Auslande. Das Ergebnis des Volksbegehrens. Berlin, 19. März. Heute morgen rechnete man mit einem Geſamtergebnis von über zehn Millionen Unter⸗ ſchriften im ganzen Reich, teilweiſe ſogar mit der Möglich⸗ keit von 12 Millionen. Jedenfalls haben von 43 deutſchen Städten mit über 100 000 Einwohnern allein ſchon 19 die vorgeſchriebene Zahl von vier Millionen Stimmen auf⸗ gebracht, und allein die deutſchen Städte mit über 100000 Einwohnern dürften ſchon über ſechs Millionen Stimmen ergeben. Da der Durchſchnitt der Beteiligung im Reiche nicht unter 30 Prozent der Wahlberechtigten liegt, ſo wäre die Schätzung von 12 Millionen nicht übermäßig hoch. Das endgültige Ergebnis wird erſt in der nächſten Woche bekannt werden. In Berlin ſind nahe an 1,6 Mil⸗ lionen Stimmen abgegeben worden; damit iſt die Stim⸗ menzahl der Sozialiſten und Kommuniſten bei der letzten Reichstagswahl um rund 20 Prozent übertroffen. Es müſſen alſo außer den Demokraten und Zentrumswählern Berlins auch eine große Zahl von Wählern ſich eingetra⸗ gen haben, die im Dezember 1924 für die beiden Rechts⸗ parteien geſtimmt haben. Der Reichstag muß dieſes Ergeb⸗ nis als abſoluten Zwang für eine raſche Erledigung des Kompromißgeſetzes, vielleicht ſogar für eine Verſchärfung dieſes Geſetzes betrachten. Der Volksentſcheid dürfte im Mai ſtattfinden. Neue Verhandlungen mit Abd el Krim. London, 19. März. Nach einer Meldung der„Bri⸗ tiſh United Preß“ aus Rabat ſind gegenwärtig neue Ver⸗ handlungen zwiſchen Frankreich, Spanien und den Rif⸗ kabylen in Rabat im Gange. Abd el Krim habe eien Delegierten mit neuen Friedensvorſchlägen nach Rabat geſandt, der den Auftrag habe, die Unterhandlungen vor der Abreiſe des Gouverneurs von Marokko, Steeg, mög⸗ lichſt zu fördern. Die Unterhandlungen ſeien bereits weit fortgeſchritten. Muſſolini als Anſtifter? O London, 19. März. Der„Daily Herald“ veröffentlicht eine Artikelſerie Roſſis, des früheren Preſſechefs Muſſolinis, über die Ermordung Matteottis. Roſſi ſchreibt, in der ganzer Zeit nach dem Verbrechen an Matteotti gebärde ſich Muſ⸗ ſolini zyniſch und ironiſch. Am Abend des Mittwochs, am Tage nach dem Morde, habe Muſſolini lachend zu ihm geſagt: Matteotti ſei ſtets der Mittelpunkt der Oppoſition geweſen, jetzt könne die Oppoſition ihn in der Kloake ſuchen. Am Donnerstag jedoch habe Muſſolini Nachricht erhalten, daß man die Nummer des Autos feſtgeſtellt habe, und daß die weiteren Nachforſchungen noch nähere Anhaltspunkte ergeben hätten. Sein Benehmen habe ſich daraufhin völlig geändert. Er ſei nervös geworden und habe Furcht bekommen. Auf Muſſolinis Drängen hin ſeien ihm, ſo erklärt Roſſi weiter, mehrere Pakete mit Tauſend⸗Lire⸗Noten ausgehändigt und er zur Abreiſe ge⸗ nötiat werden. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Das Urteil in der Garantie⸗ fondsfrage.) Die Klage der Stadtgemeinde Mann⸗ heim gegen die Garantiefondszeichner für das National⸗ theater auf Erfüllung iſt vom Gericht abgewieſen wor⸗ den. Die Stadt hatte bekanntlich verlangt, daß die da⸗ maligen Zeichner zur Erfüllung ihrer durch die Unter⸗ zeichnung der Garantiefondsliſte eingegangenen Verpflich⸗ tung herangezogen werden ſollten. Der Kläger hat die Koſten des Rechtsſtreites zu tragen. ö Mannheim.(Tödlicher Unfall.) Zwischen den Quadraten K 1 und K 2 iſt ein 5 Jahre alter Knabe, welcher ohne genügende Aufſicht auf der Straße war, unter die Räder eines Flaſchenbierſuhrwerks geraten und hat ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zugezogen, daß er in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Dort iſt der Knabe geſtorben. Ob ein Verſchulden Dritter vor⸗ liegt, ſteht noch nicht feſt. Heidelberg.(Kommuniſtenverhaftungen.) Im Stadtteil Kirchheim ſind Kommuniſten verhaftet wor⸗ den, die an den großen Sprengſtoffdiebſtählen im Jahre 1923 beteiligt geweſen ſein ſollten. Kehl.(Auf freien Fuß geſetzt.) Der Inhaber der Branntweinbrennerei und Likörfabrik Fritz Kaiser in Hausgereut, der in der bekannten Methylalkohol⸗An⸗ gelegenheit in Unterſuchungshaft genommen worden war, iſt 2 5 freien Fuß geſetzt worden. Die Unterſuchung geht weiter. 5 Pforzheim.(Dingfeſt gemacht.) Vor einigen Tagen wurde im Bahnhofsgebäude auf der Station Na⸗ gold ein Einbruchsdiebſtahl verübt. Jetzt iſt es gelungen, zwei Perſonen, die mit dem erwähnten Einbruch in Ver⸗ bindung ſtehen, dingſeſt zu machen, und zwar wurde hier ein 60 Jahre alter, aus dem Oberamt Vaihingen ſtam⸗ mender alter Zuchthäusler verhaftet, bei dem man noch etwa 4000 Zigaretten und 100 Mark in bar vorfinden konnte. An Hand der Fingerabdrücke konnte er der Tat überführt werden. Ein zweiter Burſche, deſſen Mittäter⸗ ſchaft aber noch nicht feſtſteht, wurde in Bruchſal m Haft genommen. N Freiburg i. Br.(Ein Student vermißt.) Seit dem 21. Februar wird der 21 Jahre alte Student der Philoſophie Alfred Lenſch aus Kiel, der an der Freiburger Univerſität immatrile ert war, vermißt. Er hat am 20. Februar einen Ausflug an den Vierwaldſtätter⸗See unternommen, iſt aber von dort nicht mehr zurückgekehrt. Sein letzte Nachricht ſtammt von Laurenz am Laurenzer⸗ See vom 21. Februar. Man vermutet einen Anfall oder ein Verbrechen. 0 1 Langenbrücken.(Wundſtarrkrampf als To⸗ n Der Landwirt Joſef Stang zog ſich beim Sturz eine Wunde im Geſicht zu. Nach einigen Tagen ſtellte ſich Wundſtarrkrampf ein, der den Tod zur Folge hatte. 6 a Konſtanz.(Schlecht belohnte Ehrlichkeit.) Ein Herr verlor in der Weſſenbergſtraße den Betrag von 1030 Mark. Ein des Weges kommender Mann hob das Geld auf, ſprang dem Herrn, der auf einem Rade weiter⸗ fuhr und den Verluſt nicht bemerkt hatte, nach und übergab ihm die verlorene Summe. Als der ehrliche Finder um eine kleine Belohnung bat, Herr auf ſein Rad und fuhr davon.. Aeberlingen.(Groß feuer.) Im Hohlinder Hof brach in der Nacht ein Feuer aus, dem die 5 Gebäude des Hofes mit einem großen Teil der Fahrniſſe und des Viehes zum Opker fielen. Der Gutsverwalter konnte ſich mit ſeinem Kinde nur durch einen Sprung aus dem Fenſter retten. Mann nimmt Brandſtiftung an. a Naſtatt.(Brand.) 0 entſtand in der chemi⸗ en Fabrik Kuckuck von Rehm ein b 19 bree Arbeiterin ſehr ſchwere Brandwunden und em Chemiter einen Nervenſchock erlitt. Bad Dürrheim.(Ein Geneſungsheim für Handwerker.) Auf der Hauptverſammlung des Schwarzwaldgaues der badiſchen Handwerker⸗ und Ge⸗ werbevereine wurde die Anregung gegeben, in Bad Dürr⸗ heim ein Erholungs⸗ und Geneſungsheim für das ba⸗ diſche Handwerk zu erſtellen. Als Vorort des Gaues wurde wiederum Villingen und als nächſter Tagungsort St. Georgen gewählt. In zwei Jahren wird die Verſamm⸗ lung in Triberg tagen, aus Anlaß des 75 jährigen Be⸗ ſtehens des dortigen Gewerbevereins. 1 Prinzeſſin Tatjana. Abenteuer einer ruſſiſchen Großfürſtenfamilie auf der Flucht. Von Willy Zimmermann⸗Sſus low. 3. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Lampi ſah ſeinen Herrn aus rauchgeſchwollenen Augen an und rückte unbeholfen an der Mütze. „Weißt du, wo Laiſchew liegt, Lampi?“ „Sehr wohl, Herr, hier links an der Kama.“ „Gut. Ich habe dort einen Bekannten, einen Juwelier aus Moskau. Wie lange läufſt du dahin, Lampi?“ „Es können zwei gute Tage werden, Herr.“ „Leh du noch deinen Halsbeutel, Lampi?“ Sehr wohl, Herr.“ Lampi taſtete gegen die Bruſt. „Sieh dir dieſen Ring an, Lampi. Der kommt ſofort in den Beutel. In Laiſchew gehſt du in das Haus mit dem grünen Dach neben der Kirche, beſtellſt einen ſchönen Gruß von mir und verkaufſt den Ring an meinen Bekannten. Sag ihm, es brennt, er ſoll's reichlich machen.“ „Sehr wohl, Herr.“. e „Aber Lampi——.“ Der General zog die Brauen⸗ bündel bis tief in die ſich aufbäumenden Stirnfalten und wühlte ſeinen Blick in Lampis Waſſerpupillen. „Keinen Schluck, Herr, keinen Schluck,“ Lampi mit einem Griff an den Hals. „Wenn du nur einen Schluck trinkſt, Lampi, nur ein 82 e. dann ſchlage ich dir den Schädel auseinander. beteuerte Du weißt, was das bedeutet, Lampi?“ „Sehr wohl, Herr.“ „Und keiner, außer meinem Bekannten, erfährt, wer dich ſchickt oder wo wir uns hier aufhalten!“ „Ganz gewiß nicht, Herr.“ „Gut! Mach dich auf den Weg.“ Lampi fühlte einen kräftigen Schlag auf der Schulter, was er ſich nach Gutdünken als Kraftprobe ſeines Herrn oder als Segenswunſch für ein gutes Gelingen deuten konnte. Dann ſtand er allein. f 5 Eine ſolche Keiſe von vier Tagemärſchen war für Lampi keine große Begebenheit. Schließlich war er auch der ein⸗ zige aus der Geſellſchaft, der hierfür in Frage kam, denn nur er allein hatte noch einen leidlich warmen Rock, eine mollige Fellmütze und ein Paar Juchtenſtiefel, die ihm einen kaum zu beſtimmenden Zeitraum nicht mehr von den Füßen gekommen waren.. Lampi dachte nicht nur an den äußeren Menſchen. Ein alter Diener, der viele Jahre hindurch von den Tugenden und Untugenden eines hohen Gebieters beſtrahlt worden iſt, hat auch ein Innenleben. So fühlte Lampi, daß ihm für die Wanderung durch Schnee und Eis innerlich etwas fehlte. Zunächſt kam ihm der laſterhafte Gedanke, man könnte das Wohlbehagen des inneren Menſchen materiell durch einen guten Schluck Wodka auf die Beine bringen. Zwar war es ein ſcheußliches Getränk, was ihm da der Nachbar, ein heimlicher Branntweinbrenner, für kleinere Dienſte zuſteckte. Immerhin führte es doch die Bezeichnung Schnaps. Es floß angenehmer durch die Kehle als das heiße Waſſer aus dem Kupferkeſſel. Lampi bog vom Wege ab, hin zu der Hütte, wo der Quell künſtlicher Erwärmung und Aufmunterung ſprudelte. Da tönte es von weither wie das Glockenläuten einer Kirche. Mit ſchnellen Fingern hatte Lampi die Mütze vom Kopf gezogen. Voller Andacht zeichnete er drei Kreuze über Stirn und Bruſt, und aus der feierlichen Stimmung tauchten plötzlich die warnenden Augen des Generals hervor. Ganz deutlich glaubte Lampi die Worte zu hören: Dann ſchlage ich dir den Schädel ein. Mit einem meerestiefen Seufzer wendete Lampi Blick und Schritt von den Hütten. Sein innerer Menſch hatte geſprochen. f Er war kaum ein halbes Stündlein gewandert, als ein Schlitten aus dem Schnee des Stromes heraustauchte. Die beiden langgeſpannten Pferde nickten ihre Köpfe wie gute Bekannte gegen Lampi. „Heda,“ rief ihm der einzige Inſaſſe zu,„weißt du hier Beſcheid?! Lampi war mißtrauiſch und antwortete nicht ſogleich. Als aber der Schlitten vor ihm feſtknirſchte und Lampi in das windrote Geſicht eines durchaus nicht alten, bärtigen Mannes blickte, deſſen freundliche Augen nichts von dem Giftblick der heutigen Zeit in ſich hatten, beantwortete Lampi die wiederholte Frage. a „Sehr wohl, Herr. Kenne die Gegend.“ „Dann wirſt du mir auch ſagen können, wo hier ein vornehmer Mann mit Frau und Tochter lebt. Sie ſind noch nicht lange in dieſer Gegend.“ 0 2 „Vornehm?“ fragte Lampi gedehnt.„Vornehm muß er 1 55 ſein,“ fuhr er fort,„denn mein Herr geht mit ihm gut „Ver iſt dein Herr?“ „Mein Herr iſt der General——“ Lampi ſchluckte und ſah dem Fremden verſtört in die Augen. Ihm war, als 5 das Glockenklingen von vorhin aus der Ferne an. „Komm auf den Schlitten und zeig mir den Weg,“ rückte der Fremde zur Seite. 3 5 „Das kann ich nicht, Herr“, ſagte Lampi kurz. „Komm, beeile dich, ich habe keine Zeit. Hier! Kennſt du die Flaſche? Das iſt deine, wenn du mir den Weg zeigſt.“ „Herr Herr,“ kratzte ſich Lampi die Handflächen, indem er feſt auf das lockende Glitzern der Wodkaflaſche ſtarrte, es geht nicht. Oder—“ Lampi drängte ſich an den Schlitten, als wollte er blindlings in ihn und in die Verſuchung hin⸗ einſpringen.„Nein, Herr,“ kam es aus der gepeinigten Bruſt,„es kann nicht ſein.“. „Warum kann das nicht ſein?“ fragte der Fremde. N „Mein Herr hat mir einen wichtigen Auftrag gegeben. Gehe ich jetzt den Weg zurück, ſo habe ich Unglück.“ ö „Du ſollſt ja nicht gehen, ſollſt ſchlitten,“ lachte der Fremde. 700 Der Augenglanz Lampis verglomm im Aufleuchten. „Es kann nicht ſein, Herr, es geht nicht. Aber von dem 1 dort, dicht am Ufer, ein Viertelſtündchen ſind Sie a, Herr. n f Der Fremde warf Lampi die Flaſche zu, die dieſer geſchickt haſchte. Lange noch ſtand er neben 9 1 ten Kufenſpuren, die Anheilvolle gegen die Bruſt gedrückt 1 Gedanken verſunken dem Schickſalsboten nach⸗ und in ſchauend. AN. 6(Fortſetzung folgt.) jetzte ſich der Feuer, wobei eine 0 E. 2 55—= 2 8 989958080 FEC W SN „. e.. e 08 A un un M 2 Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. m Oienstag, den 23. März 1926, nachmittags kormittags von 711 Ahr und nachmittags und vom 1. Mai ab demittags von 6—11 uhr und nachmittags von 1—6 Ahr. Seckenheim, den 19. März 19286. — Lokales und Allgemeines. Seckenheim 20. März. Zur Konfirmation. Ein ernſter, entſcheidender Augen⸗ blick des Lebens iſt wieder für eine große Zahl von Mädchen und Knaben gekommen. Sie ſtehen am Scheidewege eines neuen Lebensabſchnittes. In dieſen Tagen nehmen ſie Abſchied von den Kinderjahren Mit Recht iſt am Tage der Konfirmation ihr junges Herz voll Freude, denn ſie haben das erſte Ziel in ihrem Leben glücklich erreicht. Siegesbewußt und voller Hoff⸗ nung iſt ihr junges Herz für die Zukunft erfüllt. Bis⸗ her haben treubeſorgte Eltern ſie behütet, erfahrene Seelſorger und wohlgeſinnte Lehrer ſtanden ihnen zur Seite und zeigten ihnen den Weg der Tugend. Nun treten ſie hinaus in den Kampf des Lebens. Mögen nun all die guten Lehren, die ihnen durch Seelſorger und Schule gegeben, Früchte tragen und ihnen ein Führer ſein durch's ganze Leben. Möge aber auch die Feier der Konfirmation ein Segen bedeuten für Haus, Kirche und Volk und das kommende Geſchlecht den Weg der Religion und auf ihr ſich aufbauenden ſittlichen Lebensauffaſſung und Lebensführung gehen. Uetsammlung. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, hält morgen die Zentrumspartei und der kath. Arbeiter⸗ verein eine große gemeinſame Verſammlung ab. H. H. Diözeſanenpräſes Geiſtl. Rat Dr. Retzbach aus Freiburg wird das Referat halten. Für die Partei und den kath. Arbeiterverein iſt dies eine beſondere Ehre, einen ihrer beſten Führer als Referent zu dieſer Verſammlung zu bewillkommnen. Ueber 25 Jahre ſteht der Referent ſchon in der kath. Arbeitervereinsbewegung als Führer. Seine ſoziale Einſtellung und gerechtes Denken in politiſchen Fragen findet überall gebührende Anerkennung und Unterſtützung. Mögen unſere verehrten Partei⸗ freunde, die Mitglieder des kath. Arbeitervereins und überhaupt alle Katholiken mit ihren Angehörigen recht zahlreich der Verſammlung beiwohnen. Die Frledtichsfeider Gemarkungsgrenzenfrage. In vorgeſtriger Sitzung des badiſchen Landtags wurde die Denkſchrift der Stadt Friedrichsfeld über Gemarkungs⸗ erweiterung auf Koſten von Edingen, Neckarhauſen und Seckenheim behandelt. Abg. Graf erſtattete den Bericht des Ausſchuſſes für Rechtspflege und Verwaltung, der bekanntlich vor kurzem das ganze Gebiet in Augenſchein genommen hatte. Er ſtellte namens des Ausſchuſſes den Antrag auf empfehlende Ueberweiſung an die Regierung. In der Ausſprache betonte Abg. Maier⸗ Heidelberg die Dringlichkeit der raſchen Eingemeindung von Friedrichsfeld, Seckenheim und Edingen nach Mann⸗ heim. Abg. Ritter bemerkte, dieſe Frage könne nur durch die Schaffung eines Groß⸗Mannheim gelöſt werden. Der Antrag des Rechtspflegeausſchuſſes wurde einſtimmig angenommen.— Zu dieſer Frage läßt ſich eine der be⸗ teiligten Gemeinden wie folgt vernehmen: Das Friedrichs⸗ felder Geſuch geht alſo jetzt an den Innenminiſter, und zwar, was hier befremden muß, empfehlend. Wenn die Ueberweiſung bedeuten würde, daß das Friedrichsfelder Geſuch nunmehr im Friedhof eines Aktenſchrankes zur Ruhe beſtattet würde, ſo könnten wir ſchon damit ein⸗ verſtanden ſein. Im andern Falle aber müſſen wir zuſammen mit den in Betracht kommenden Gemeinden auf dem Poſten ſein. Frühlings⸗Anfang. Am 21. März, wenn Tag und Nacht gleich ſind, hält der Frühling ſeinen Einzug. So ſteht es wenigſtens im Kalender. „ Sehnſüchtiger als ſonſt erwarten wir dieſen lieben Gaſt in dieſem Jahre; denn das unbeſtändige und launi⸗ ſche Wetter des letzten Winters und namenklich der erſten Hälfte des März, wo ſchon oft linde Lüfte wehen, hat uns mit ſeinen Gaben ſehr reichlich und ausgedehnt bedacht. Schnee und Eis haben lange Wochen die Erde bedeckt und noch bis in die letzten Tage hinein trieb der Geſelle, „kernfeſt und auf die Dauer“, ſein froſtiges Spiel. Gern ſehen wir ihn daher über das Waſſer in ſeine nordiſche Heimat wandern, wo er ein halbes Jahr in der Verban⸗ nung verleben mag. Mit Pauken und Trompeten begrüßt man ſonſt hohe Gäſte. Heller Frühlingsjubel zieht an dieſem Tage in unſere Herzen ein, und der luſtige Vogelſang, bunte Blu⸗ men und goldener Sonnenſchein, der die Kinder zum fröh⸗ lichen Spiel an den rauſchenden Bach lockt, und das ſprie⸗ ßende Grün, begleiten ihn bei ſeinem Einzuge. Schneller pocht das Herz und mit Lautenklang wandern Mädchen und Burſchen durch Flur und Hain. Die Lerche bringt frohlockend dem Schöpfer ein Danklied dar, hoch in den Lüften, und die Amſel beſchließt in dem vom Abendrot vergoldeten Wipfel eines Baumes den herrlichen Tag. Können wir uns da wundern, wenn ſich in vielen deut⸗ ſchen Gauen Sitte und Bräuche erhalten haben, die den Einzug des Frühlings ſinnbildlich und tiefinnig feiern. Da wandert durch den friſchgrünen Hag ein ſeltſamer Zug, geführt von einem Greiſe in ſchneeweißem Haar und einem jungen Mädchen in Anmut und Schönheit mit aufgelöſtem wallenden Haar. Sie verkörpern den Lenz und den Win⸗ ter:„Nun treiben wir den Tod hinaus, wir treiben ihn über Berg und Tal, daß er nicht wieder kommen ſoll.“ Am Bergabhang verbrennen ſie eine mitgeführte Stroh⸗ puppe, den ſinnbildlich dargeſtellten Winter⸗Tod, oder werfen ſie ins Waſſer. 0 a „Der Frühling iſt gekommen, habt ihr es nicht ver⸗ nommen?“ Neues Hoffen erfüllt des Menſchen Bruſt. Der Landmann zieht hinaus auf die Felder mit Pflug und Egge und beginnt mit ſtillem Gebet ſeine Tagesarbeit, wie es Schiller ſo ſinnig in ſeinem„Lied von der Glocke“ zum Ausdruck bringt: „Dem Schoß der heil' gen Erde, Vertrauen wir der Hände Tat, Vertraut der Sämann ſeine Saat Und hofft, daß ſie entkeimen werde Zum Segen nach des Himmels Rat.“ Die Mädchen im heiratsfähigen Alter gehen um die Mitternachtsſtunde zum Bache und beſprengen ſich das Geſicht mit kühlem,„blühendem“ Waſſer, wenn mit dem Glockenſchlage zwölf der Frühling einkehrt. Sie hoffen, daß in dieſem Jahre der Freiersmann kommt und ſie heim⸗ In dieſem Jahre haben wir einen beſonderen Grund, an den Frühling beſondere Erwartungen und Hoffnungen zu knüpfen. Induſtrie und Handel, Landwirtſchaft und Gewerbe liegen ſchwer danieder, und Millionen von Ar⸗ beitsloſen erhoffen von dem Eintritt der wärmeren Jah⸗ reszeit Beſchäftigung, Brot, Glück und Zufriedenheit. Mag daher der Winter, dem wir diesmal bei ſeinem Scheiden nicht beſonders gram ſind, ſang⸗ und klanglos entfliehen und der Lenz mit Vogelſang und Schalmeien⸗ klang einziehen und ſein friſchgrünes Kleid anlegen. Wir wollen ihn nicht mit Böllerſchüſſen, Kränzen und Ehren⸗ pforten empfangen, aber in dem Bewußtſein: „Frühling, Frühling, goldene Zeit!“. Kinoſchau. Im Palaſt⸗Theater läuft dieſe Woche der große Film „Des Königs Grenadiere“, ein Spiel deutſcher Soldaten in Freud und Leid, ein Bild von deutſchem Glanz und deutſcher Rot. Der Weltkrieg iſt der Hintergrund, von dem ſich dieſe ergreifende Geſchichte eines Offiziers und einer jungen Offizierswitwe abhebt. Ein farben⸗ buntes Gemälde, das ſich im Film entrollt. Humorvolle Szenen aus dem gemütlichen Soldatenleben in Friedenszeiten über zu packenden Bildern aus dem Kriege. Der zweite Teil der Handlung gibt ein Spiegelbild der Rachkriegszeit mit ihren kraſſen Gegenſätzen: Auf der einen Seite der Verluſt ehrlich erworbenen Beſitzes und tiefſte Rot, auf der anderen ſchwindelndhohe Gewinne, brutales Erfaſſen der Luſt des Augenblicks. Den Höhepunkt des wuchtigen dramatiſchen Erlebens bildet der Einſturz eines Tunnels, der maleriſch wie auch techniſch eine hochwertige Regieleiſtung darſtellt. Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarte vom 19. März. Die Abkühlung hielt auch geſtern an. Am Mittag war es 8,8 Grad warm, in der Nacht ſetzte mit 1,2 Grad unter Null neuer Froſt ein. Heute morgen war es noch 0,7 Grad kalt. Vorausſichtliche Witterung: Kleine Tiefdruckgebiete beeinträchtigen das Vorherr⸗ ſchen des hohen Druckes, der jedoch ſpäter wieder mehr Einfluß gewinnen und kalte Nächte verurſachen wird.— Am Sonntag: Abwechselnd heiter und wolkig ohne nennenswerte Niederſchläge, früh kalt, Tag kühl, doch in Sonne angenehm.— Am Montag: Ziemlich heiter, trocken, Nacht und früh kalt. Tag etwas wärmer. Dollesdleng-oranung in ger gbangel. Hirche: Sonntag, 21. März 1926(Judica). N ½10 Uhr Konfirmation. Landeskollekte für die badiſche Bibel⸗ geſellſchaft. Pfarrer Kunz. a Bücherei geſchloſſen. 55 ½8 Uhr Abendgottesdienſt(Konfirmandenſaal). Vikar Dr. Schütz. Mittwoch, den 24. März 1926. ½8 Uhr Paſſionsandacht. Vikar Dr. Schütz. Jugendvereinigungen. Jugendbund: Mittwoch Vortragsabend. Mädchenbund: Freitag 8 Uhr Generalverſammlung. Hollgadlenſt-Orunung in der falbol. fleche. 5. Faſtenſonnkag(Judica). Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. a Sonntag: 6 Uhr Beicht.— 8 Uhr Frühmeſſe mit Oſter⸗ kommunion— Monatskommunion der Jungfrauen. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Schulenklaſſungsfeier. 12—1 Uhr Bücherei.— ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen und Andacht.— 3 Uhr Verſammlung des K. A. V. im „Schloß“.— ½8 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht u Segen. Redaktion, Druck und Verlag; a G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Frau Finke wöscht nicht bei Ihnen wenn Sie ihr nicht Dr. Thomp- sons Seifenpulver zur Verfügung stellen- Sie ist eine ordent- liche Frau und vill nidit, daß Ihre Wãsche verdorben wird. Sie brauchen es nidit zu versuchen. sie nimmt nidits anderes als Dr. Thompson's Seifenpulver. v. 1008 1 — 8 2 3 — — 2 — SE * dunche Benanntmachungen. Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. DNN „„Die am 19. Februar 1926 bezgl. der Vieh⸗ Iſtände der Gemeinde Plankſtadt angeordneten Mannheim, den 18. März 1926. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Bekanntmachungen ö der Gemeinde Seckenheim. f Die nächſte Mütterberatungsſtunde wird n 2—3 Ahr im Rathaus abgehalten. Die Sandgrube iſt wie folgt geöffnet: In der Zeit ab heute bis 30. April von 1-6 Uhr Der Bürgermeiſter: 8 F105 s. Uurnocreln 1898 dekonbeim. Sonntag, 21. märz, vorm. Der schönste Osterhas Sparbuch Bezirkssparkasse Ladenburg e l N 2 IJ D N 22 — Munmer Geſungverein Fußball Vereinigung 98 Cecenheim E. B. Heute Abend 8 Uhr morgen Sonntag auf hieſigem Platze letztes Verbandsspiel Probe. Der Vorſtand. ist ein für von der Am Eingang Seckenheims ein blaulackiertes lech verloren gegangen. gebeten, dasſelbe geg. Belohnung auf der gegen Olympia Neulußheim. 1 Uhr 2. Maunſchaft ½3 Uhr 1. Mannſchaft 4 Uhr Schülermannſchaft. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundl. ein Der Vorſtand. Heute Nachmittag Training der schülermannſchafl. Anſchließend 7 Uhr im Lokal ein Automobil Filiale Seckenheim. 0 — 40 Uhr finden in Rheinau Gau⸗Waldläufe deschäfts⸗Eröffnung und Empfehlung. Z6pfe 0 0 Der Finder wird 17 Versammlung. eee, Die Leitung. Sammel⸗Anzeiger ö Billige nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Heute Nachmittag von 2—7 Uhr und nächſten Montag von vormittags 8 Uhr ab werden im Lager Saatkartoffeln a Ddenmülder Blaug Baitsch 2348 Mannheim. ausgegeben. Preis pro Zentner Mk. 4.—. ſtatt. Start: Platz der Turn⸗ N genoſſenſchaft Rheinau. 8 1 nachm. 2 uhr finden auf demſelben Platze Gau⸗Auswahlspiele ſtatt. da dieſe Spiele vom Gau ſind, laden wir feaſere Mitglieder, ſowie Freunde des Sportes Eundl. ein Der Spielwart. ele Purnoxſccaft C. D. Semenbeln (Fußballabteilung) morgen Sonntag erienſpiele in Necharau Curnerplath. 5 Abmarſch ab Vereinshaus: Uhr 2. Mannſchaft; 1 Uhr 1. Mannſchaft. 0 Abmarſch der 3. Mannſchaft ½9 Uhr nach Feidelberg. Treffpunkt Ecke Wilhelm⸗ und Aldaſtraße. Die Leitung. und musik interessierenden Kreisen von Seckenheim und Umgebung zur gefl. Kenntnisnahme, dass ich am 14. März ds. Js. in Friedrichsfeld ein Aflufttüngrumenlen⸗. Molen ohe ialgef ch ⸗ eröffnet habe. allem nur das Beste bei soliden Preisen zu liefern und bitte fernerhin um gütige Unterstützung. Einer geehrten Einwohnerschaft, insbesondere den p. t. Vereinen vr 7 Beſtellungen auf Wollſtaub und Kohlen 1 AI zum Selbſtabholen an der Bahn, ſowie auf ſpaniſchen Traubenſaft ſind ſofort im Lager N zum kleben von Tabakdeeken abzugeben. Der Vorſtand. empfiehlt ogerig Höllſtin. Kluge Eltern mit Reparaturwerkstätte für alle Instrumente Durch meine langjährige Fachtätigkeit bin ich in der Lage in Mit vorzüglicher Hochachtung Spülapparate wle: Duschen 5 4 1 u. 525„ Pflege für 6 g mittel. Artikel zur Se tadll Diplom- Hehe Mus khaus Fr edr chs 2 d 5 stall. gepr. Diplom-Handelslehrer 1. f 1 1 2 aeg Aan Frieüri chsplatz 37 b. Rosengarſen + 22 f Inh.: Otto Grünes. be. ö Halle a. S. Gr. Ulrichstr. 40 u. 41 vachgeschäft Versand Engros schicken ihre schulenflassenen Söhne und IJöchter in die am 12. 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Die Angebote ſind bis ſpäteſtens Samstag, den 27. März ds. Is. vorm. 11 Uhr, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bei uns ein⸗ zureichen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 3 Wochen. Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau m. b. 8. Mannheim K 7. 1/2. Baulustige! Habe einige Bauplätze 220—450 qm groll abzugeben, darunter Eckplätze(geeignet für Geschäftshäuser.) N Qleichzeitig empfehle ich mich im Aufertigen von Bau- u. Entwässerungsplanen. sowie Debernahme von Bauleitungen. Karl Zahn, Architekt Tel. 121 Hildastraßge 103 Tel. 121. Von heute Abend 5 Ahr ab achmeineſeiſch Pfand 1.10 m. WDurſt„Pfund 1. 2 l M. Roſenſtraße 23. immer Schützengeſelſchaſt Heute Samstag Für das 0 Fernsprecher 23 steriest biete mein grosses Lager in sämtliehen Sehuhwaren an, von den einfachsten bis zu den elegantesten Aus- führungen in nur guten Qualitäten bei billigen Preisen. Schuhwarenhaus. Vockun Hauptstraße 113 Eigene Reparaturwerkstätte im Hause. Fernsprecher 23 Das Palaſt⸗Theater Seckenheim, Inhaber Fred Löffel, gibt z. Z. den Film „Des Nünigs frenaiore“. Unſere Mitglieder haben zur Aufführung am Samstag, den 20. März große Preis⸗ ermäßigung: J. Platz 60 Pfg., II. Platz 40 Pfg. Jeder geweſene Soldat ſollte ſich dieſes große Filmwerk von deutſchem Heldentum und unvergeßlichen Zeiten(1913/3) anſehen. Der Vorſtand. Prieftaubenverein Luftbote Geckenheim. Heute Abend 8 Ahr Verlammlung Schießadend. Der Schützenmeiſter. im Gaſthaus„Zum Engel“ betr. Altfliegen. i Der Vorſtand. Kriegerbund Seckenheim. Deutsche Volkspartei. montag Abend s Uhr im„Badischen Hot“ deneraluer sammlung. Unſere Parteifreunde ſind hierzu freundl. eingeladen. Der Vorſtand. Kath. Arbeiterverein C. V., Ceckenheim. Morgen Sonntag nachm. 3 Ahr findet im„Schloß“ eine große Verſammlung ſtatt. Redner: H. H. Diözeſanenpräſes Dr. Retzbach. Als beſondere Ehrung unſeres hoch⸗ geſchätzten H. H. Diözeſanenpräſes wäre reſtloſes Erſcheinen erwünſcht. Frauen ſind herzlich eingeladen. Auch die Der Vorſtand. or. Retzbach aus Freiburg wird ſprechen glieder des kath. Arbeitervereins mit ih Ungehörigen ſind hierzu freundl. eingelade“ 5 Vorſtandes am Samstag, 20. März, aben 55 n 88 Einladung. 10 Am Sonntag nachm. 3 Uhr findet Saale der Schloßwirtſchaft eine große gomeinſamo Dorlammlung der Zentrumspartei und des kath. Arbeit vereins ſtatt. i Herr Diözeſanenpräſes Geiſtl. N Die verehrl. Parteifreunde und Mi Der Ortsausſchuß. Gemeinnützige Bau⸗ u. Spargenoſſenſchaft Seckenhein e. G. m. b.&. Einladung zur Generalberſammlung. Die ordentliche Generalverſammluſ findet laut Beſchluß des Aufſichtsrates 0 8 uhr im Bürgerausſchußſaale ſtatt. 85 Mitglieder werden mit dem Erſuchen 0 pünktliches Erſcheinen eingeladen. Es 1 f ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, dan die Verſammlung punkt 8 Uhr eröffnet wil Tagesordnung: Geſchäftsbericht. Bekanntgabe der Bilanz. Verwendung des Reingewinnes. 0 Entlaſtung des Vorſtandes und Au ſichtsrates. Aenderung des Mietsvertrages. Aenderung des Selbſthilfevertrages. Wohnungs vergebung. 5 Ergänzung swahl der ſatzungsgemäß 45g ſcheidender, Mitglieder des Auffichtsrate . Neuwahl des Vorſtandes. 10. Verſchiede nes. 1 Die Bileinz liegt zu jedermanns Ei ſicht im Geſthäftszimmer offen. 6 Der Vorſitzende des Aufſichtsrate Flachs. 8 Cine welß e gans] Himbeerſetzlinge * entlaufen. Abzugeben zu verkaufen. Riebſtea ße 43. Dammstraße“