A Zub runn Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tag flllwoch, 24. märz 1026 BO es · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Der zweite Tag der Genf-Debatte. Annohme des Billigungsantrags. d Berlin, 23. März. Der Reichstag ſetzte heute die außenpolitiſche Aus⸗ ſprache fort. Das Haus war zu Beginn der Sitzung fußerſt ſchwach beſetzt. Präſident Löbe kündigte eine bendſitzung an, wenn die Tagesordnung bis 7 Uhr nicht erledigt ſei. Von der erſten Rednergarnitur des erſten Ta⸗ ges ſind noch übrig die Abgg. Graf Reventlow(V.) und Breitſcheid(S.). Zunächſt ſprach der Völkiſche Graf Reventlow, der die Zurückziehung des deutſchen Aufnahmegeſuches . 1 der Regierung das Mißtrauen ſeiner Freunde prach. Nach der etwa einſtündigen Rede des Abg. Revent⸗ low gab es einen kleinen Zwiſchenfall. Der völkiſche Abo. Gräfe beantragte Vertagung der Sitzung, bis ſich die egierung im Saale eingefunden habe, denn der Regie⸗ rungstiſch war während der Rede des Grafen Revent⸗ low pollſtändig leer. Reichstagspräſident Löbe erwiderte, es ſei ſchließlich unerwünſcht, wenn bei politiſchen Debat⸗ en der Regierungstiſch völlig leer bleibe. Aber das ſei wohl kein Zufall, ſondern Abſicht, die ſich nicht anders erklären 190 als dadurch, daß früher gerade von den Völkiſchen chwere Beleidigungen gegen die Regierung gerichtet worden ſeien. Der völkiſche Antrag wurde dann gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und Völkiſchen abgelehnt. Als der erſte Redner der Sozialdemokraten, reitſcheid, auf dem Rednerpult erſchien, betraten unter großem Hallo der Rechten die Miniſter Streſemann, Külz und die übrigen Regierungsvertreter den Saal. Dar⸗ auf verließen die meiſten Deulſchnationalen als Gegende⸗ monſtration den Saal. N Dr. Breitſcheid bezeichnete die Rede des Grafen Weſtarp als ein lindes und ſanftes Säuſeln, das ſich daraus erkläre, daß die Deutſchnationalen ſchließlich doch ſelbſt ihre Mitverant⸗ wortung für die Locarnopolitik nicht verleugnen könn⸗ en. Ohne Locarno wäre Genf nicht möglich geweſen, Locarno wäre nicht möglich geweſen ohne das Dawes⸗ abkommen und für deſſen Zuſtandekommen ſei die deutſch⸗ nationale Fraktion wenigſtens zu 50 Prozent verantwort⸗ ich, weil ſie um jeden Preis in die Regierung kommen wollten. Die Sozialdemokratie könne die jetzige Außen⸗ politik im übrigen billigen, wenn ſie der Regierung auch vielen anderen 10 agen in ſcharfer Oppoſition gegenüber⸗ ſtehe. Redner ſchloß mit der Erklärung, die Sozialdemo⸗ kratie halte feſt an dem Gedanken der Völkerbundspolitik und fordere die Fortführung der Locarnopolitik ſowie den Eintritt Deutſchlands unter den beran- en Budin⸗ gungen. 5 Es folgte der Deutſchnationale 1 von Tirpitz, te zum erſten Male ſeit ſeiner Wahl im Mai 1914 lenum des Reichstages ſprach. Der Redner warf Frage auf, ob die Politit des derzeitigen Kabinetts des völligen Zuſammenbruches dieſer Politik in der rigen Form beibehalten wurden dürfe. Die Lo⸗ opolitik könne nicht rückwärts redigiert wer⸗ den; aber die in Locarno und Genf angewandten Metho⸗ u hätten nicht zum Ergebnis geführt. Sie ſeien für eutſchlands Verhältniſſe völlig unmöglich. Man möge Dinge nehmen wie man wolle, es bleibe eine Nieder⸗ unſerer politiſchen Methode. Vor dem glatten Sieg kreichs über uns habe uns nur der letzte unerwar⸗ e Vorſtoß Braſiliens gerettet. Angeſichts dieſer Lage n wir uns durch das bekannte Kommunique am Schluß der Genfer Tagung in gefährlicher Weiſe mit den chten verbunden. Wir hätten damit die Mitverant⸗ ung für das Chaos übernommen und hätten uns, n auch nicht juriſtiſch, ſo doch aufs Gefährlichſte po⸗ gebunden. Rückten wir nicht unzweideutig von dieſem e ab, ſo würden wir in völlige Abhängigkeit von kreich und ſeinem Anhang geraten. Reichspräſident deutſches Volk müßten von der furchtbaren Verant⸗ ortung und der Bindung des Genfer Ergebniſſes frei den um der Zukunft willen, die nach uns kommen Ede.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen rechts, ſchen bei den Sozialdemokraten.). Nach der Rede des Abg. von Tirpitz ergriff ſofort Reichskanzler Or. Luther Wort, um unter großer Aufmerkſamkeit des Hauſes a. folgendes zu erklären: a Aus den Ausführungen des Abgeordneten von Tir⸗ Pitz habe ich zwei ganz feſte Geſichtspunkte entnommen. r erſte war mit ausgeſprochen: Es handele ſich nicht m, Locarno zurück zu redigieren; der zweite Ge⸗ ötspunkt war ausgedrückt durch den Antrag der Deutſch⸗ onalen Partei, es möchte das Eintrittsgeſuch in den ölkerbund zurückgezogen werden. Es ſteht alſo vor ir das Problem, ob auf dem Wege, Locarno nicht rück⸗ värts zu redigieren, die Zurückziehung des Eintrittsge⸗ ches das zweckmäßige Mittel iſt. Ich möchte im all⸗ U digiert werden ſoll, ſondern Möglichkeit weiter zu en Grundlage unſerer Poli daß wir von den Dingen, die wir auf Grund der Ab⸗ machungen von Locarno nicht juriſtiſch, aber politiſch mit Recht beanſpruchen können, noch vielerlei vermiſſen. Es handelt ſich aber um die Frage, in der ich gar nicht grund⸗ ſätzlich von Herrn von Tirpitz abweiche: Wie bringe ich es zuſtande, daß ich weitere Wirkungen von Locarno auch er⸗ halte trotz des Vorganges in Genf? Das iſt einfach politiſche Pflicht und Aufgabe der deutſchen Delegierten geweſen und iſt gekleidet worden in die Form des Kommuniques. Darin iſt mit keinem Wort die Rede davon, wie wir uns zu⸗ künftig einſtellen bezüglich des Eintritts in den Völker⸗ bund. Daß wir ſelbſtverſtändlich nicht den Plan des Eintritts fallen laſſen können und in demſelben Augenblick die Locarnopolitik fortſetzen können, iſt einfach eine Folge des logiſchen Aufbaues des Locarno⸗Abkommens. Nun iſt bemerkt worden, unſere politiſchen Methoden ſeien unklug. Die große Linie der deutſchen Außenpolitik, wie ſie ſeit dem Zuſammenbruch des Ruhrkampfes verfolgt worden iſt, iſt doch wirklich nicht ohne Erfolge geweſen. Wie ſah es beim Ausgang des Ruhrkampfes aus? Die Ruhr war beſetzt. Iſt ſie heute noch beſetzt? Iſt Köln heute noch beſetzt? Sie können doch nicht Tatſachen aus der Welt ſchaffen. Es iſt doch ein Erfolg, wenn zwiſchen neben⸗ einanderliegenden Mächtegruppen, von denen die eine nun einmal waffenlos iſt und die andere bis an die Zähne bewaffnet, wenn zwiſchen dieſen beiden Mäch⸗ ten es der Politik gelungen iſt, die Bewaffneten aus dem deutſchen Lande hinauszudrängen und eine ü Aenderung im Beſatzungsregime zu erreichen.(Dauernde Lärmkundgebungen rechts. große Unruhe im ganzen Hauſe.) Zeigen Sie(nach rechts) doch einen anderen Weg.(Stürmiſche Zuſtimmung links und in der Mitte.) Die Zurückziehung des Eintrittsgeſuches würde ein grundſützliches Bekanntnis der deutſchen Politik gegen Locarno bedeuten. Wir wollen und ſollen in der Außenpolitik eine gemeinſchaftliche Linie bilden, das hat Abgeordneter von Tirpitz mit Recht ausgeſprochen. Aber wir können zu einer Einheitlichkeit nicht kommen, wenn es keine abgeſchloſſenen Tatbeſtande gibt und Lo⸗ carno muß für uns politiſch ein abgeſchloſ⸗ ſener Tatbeſtand ſein. Dann werden wir auch die ver⸗ ſchiedenen politiſchen Möglichkeiten wieder ausnutzen kön⸗ nen. Selbſtverſtändlich waren die Forderungen nach den berechtigten Veränderungen, ſelbſtverſtändlich iſt der Hin⸗ weis, daß die geſamte Beſetzung im Weſten nicht Lo⸗ carno entſpricht. Die Meinung der Welt, insbeſondere auch in Amerika, läßt gar keinen Zweifel darin, daß die Art, in der die Verhandlungen in Genf zum Abbruch gebracht worden ſind, als richtig vom deutſchen Standpunkt an⸗ erkannt werden. Bei Zurückziehung unſeres Eintrittsge⸗ ſuches würde es aber nicht mehr heißen: Deutſchland hat bis zuletzt für die Durchführung der Locarno⸗Politik gekämpft. Man würde ſagen: Jetzt tritt Deutſchland wieder aus und miſcht ſich in einer Weiſe in die Dinge ein, die geeignet iſt, das, was aufgebaut war, zu zer⸗ ſtören. Nein, N f es gibt nur einen geraden Weg. Oppoſition iſt notwendig als techniſche Einrich⸗ tung, aber nicht notwendig, wenn dadurch ein Grenze durch das deutſche Volk hindurch gezogen werden ſoll. Gerade in dieſer Stunde wird dieſe Grenze von neuem gezogen durch das Mißtrauensvotum von denen, mit denen ich pertrauens voll zuſam⸗ mengearbeitet habe. Ich bekenne mich zu dem Stand⸗ pnukt, daß es für mich f nur eine Linie, die vaterländiſche Arbeit gibt. Ob ich imſtande bin, dieſe Arbeit weiter zu kun, darüber entſcheiden die zuſtändigen Stellen.(Lebhaf⸗ ter Beifall bei den Regierungsparteien. 55 Auf die Ausführungen des Kanzlers folgten dann einige kurze Reden und Gegenreden. Abg. Müller(S.) 8 dem Abgeordneten von Tirpitz jede Berechtigung zur Kritik der gegenwärtigen Lage ab, da Tirpitz ſelbſt während des Krieges in unheilvoller Weiſe Verwirrung in das deutſche Volk getragen habe. f Abg. Weſtarp(Dn.) erklärte unter Hinweis auf das Stenogramm, der Abge⸗ ordnete von Tirpitz habe nicht, wie der Reichskanzler ſagte, ſich gegen eine Rückwärtsrevidierung von Locarno ausgesprochen. Im übrigen betonte der Redner, daß die deutſchnationale Fraktion gern an ihre vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit Dr. Luther im vergangenen Jahre zurückdenke und keineswegs den ehrlichen vaterländiſchen Willen Dr. Luthers leugnen wolle. Die Deutſchnationalen trennten von Dr. Luther nur ſachliche, nüchterne Gegen⸗ ſätze. Sie hätten gerade deshalb von Dr. Luther und Dr. Streſemann erwartet, daß ſie die Konſequenzen aus ihrem Genfer Mißerfolg ſelbſt ziehen und die Vertrauens⸗ frage ſtellen würden. Da das nicht geſchehen ſei, ſei das deutſchnationale Mißtrauensvotum notwendig geweſen. Reichskanzler Dr. Luther habe den Abgeordneten von Tirpitz ſo er Locarnopolitik feſtgehalten werden dieſes Feſthalten notwendig, denn bgeſchloſſener Tatbeſtand der deut⸗ et werden. Damit ſchloß die Aus⸗ . Vornahme der Abſtimmungen. Zunächſt wurde in einfacher Abſtimmung das kom⸗ muniſtiſche Mißtrauensvotum gegen die Stim⸗ men der Deutſchnationalen, Kommuniſten und Völkiſchen abgelehnt. Dann wurde das deutſchnationale Mißtrauensvotum, das ſich gegen Dr. Luther und Dr. Streſemann richtet, in namentlicher Abſtimmung mit 1 1 141 Stimmen gleichfalls abge⸗ lehnt. Das Haus beſchäftigte ſich hierauf mit dem von den Völkiſchen eingebrachten formellen Vertrauens⸗ votum für die Regierung. Hierzu lag ein Antrag der Regierungsparteien auf Uebergang zul Tagesordnung vor. Dieſer Antrag wurde in nament⸗ licher Abſtimmung mit 264 gegen 139 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Der völkiſche An⸗ trag war damit erledigt. l In namentlicher Abſtimmurg wurde ſodann en Zu⸗ ſatzantrag der Wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung zur Billigungsformel der Negierungs⸗ parteien, wonach der Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund von beſtimmten Vorausſetzungen ab⸗ hängig gemacht werden ſolle, mit 250 gegen 153 Stimmen abgelehnt. Mit der Wirtſchaftlichen Vereinigung ſtimmten die Deutſchnationalen, Völkiſchen und Kommuniſten. Die Billig ungsformel der Regi rungsparteien wurde dann in einfacher Abſtimmung gegen die Deutſch⸗ nationalen, die Völkiſchen, die Kommuniſten und einem Teil der Wirtſchaftlichen Vereinigung angenommen. Abgelehnt wurden die Anträge der Vökkiſchen, Deutſchnationalen und Kommuniſten auf Zurückzie⸗ hun g des Eintrittgeſuches in den Völker⸗ bund. Das Haus trat darauf in die Einzelberatung des Etats ein. Bei der Abſtimmung über das Ge⸗ halt des Reichskanzlers ſtimmten nur die Völ⸗ kiſchen und Kommuniſten dagegen, die Deutſchnationalen jedoch dafür. Im weiteren Verlauf der Einzelberatung richtete der deutſchnationale Abgeordnete Quaatz ſehr ſcharfe Angriffe gegen das Außenminiſterium, weil dieſes mit Reichsmitteln ein Flugblatt durch die Reichszentrale für Heimatdienſt habe herausgeben laſſen, das ſich gegen eine Broſchüre des„Berliner Lokal⸗An⸗ zeigers“ wandte, in der von der Auszehrung Deutſchlands durch den Dawes⸗Plan die Rede war. In einer ſehr energſchen Erwiderung gab Dr. Streſemann zu, daß das Flugblatt unter Verwendung von Neichs⸗ mitteln verbreitet worden ſei. Die Artikelſerie des„Lokal⸗ Anzeigers“ ſei aber auch das Höchſtmaß an Dema⸗ gogſie geweſen, das der Regierung je begegnet ſei. Die Agitation ſei in einer Form getrieben worden, daß nicht etwa bloß der Artikel im„Lokal⸗Anzeiger“ veröffentlicht, ſondern auch an allen Plakatſäulen verbreitet wurde. Es ſei Pflicht der Reichsregierung geweſen, einer ſo aufreizenden irreführenden Agitation durch die Reichszentrale für Heimatdienſt entgegenzutre⸗ ten. Auch außenpolitiſch ſei dieſe Agitation ſehr bedenklich geweſen. Wir ſtünden gegenwärtig unter einer ſtarken Arbeitsloſigkeit in T utſchland, einer Wirt⸗ ſchaftskriſe, die unzweifelhaft zu ſehr ſtarken Er⸗ regungen im Volke führen könne. Es ſei aber keine größere Umkehrung der Wahrheit möglich, als wenn in dieſer Artikelſerie die Wirtſchaftskriſe zurückge⸗ führt werde auf die Dawes⸗Regelung der Reparations⸗ laſten. Tatſächlich habe dieſe Regelung uns erſt die Möglichkeit gegeben, Währung und Wirtſchaft aufrecht zu erhalten. Wenn unter Umkehr der Tatſachen durch die Agitation des„Lokal⸗Anzeigers“ das ganze deutſche Volk in ſchlimmſter Weiſe erregt und aufgereizt wurde, ſo ſei es nicht nur das Recht, ſondern Pflicht der Regie⸗ rung geweſen, Abwehrmaßnahmen dagegen zu tref⸗ fen.(Große Unruhe rechts, lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) 1 18 Das Gehalt des Reichsaußenminiſters wurde ſo⸗ dann bewilligt. Abgelehnt wurde ein völkiſcher Antrag auf Aufhebung der Reichsgeſandt⸗ ſchaften in München und Darmſtadt. Ein⸗ ſtimmig angenommen wurde ein Antrag der Volkspartei, der Maßnahmen verlangt, um durch Vereinbarungen mit den Ländern eine einheitliche Rechtsſtellung der im Ausland tätigen deutſchen Lehrkräfte herbeizuführen. Da⸗ mit war der Haushalt des Auswärtigen Amtes erledigt. —— 0 Neues in Kürze. 26: Nach einer Meldung der Pariſer Preſſe aus Zü⸗ rich ſoll der frühere deutſche Kaiſer über den An auf des Schloſſes von Trevano bei Lugano verhandeln, da er die Abſicht habe, ſich in der Schweiz niederzulaſſen. 25: Nach einer Meldung aus Rabat werden zwiſchen Abd el Krim und franzöſiſchen und ſpaniſchen Anterhänd⸗ lern offiziös Friedensverhandlungen geführt. ö 2: Das jugoſlawiſche Königspaar hat den für Ende April in Ausſicht genommenen Beſuch in Rom abgeſagt. Man ſpricht deshalb von einer plötzlich eingetretenen Verſtimmung zwiſchen Rom und Belgrad. — 5* 2. RP 8 2 — — — 5 f 6. Fortſetzung. Die„große“ Gen'⸗ Debatte. ber Die Montagsſitzung des Reichstages hat gezeigt, wie berechtigt die hier ausgeſprochene Mahnung war, von der großen Ausſprache über Genf im Reichstag nicht allzu viel zu erwarten. Ein Häuflein von 20 bis 30 Ab⸗ geordneten im Saal mit der Lektüre der neueſten Zei⸗ tungen oder anderen Dingen beſchäftigt, nur ganz wenige einem Redner zuhörend, das war zumeiſt das äußerliche Bild dieſer„großen“ politiſchen Debatte. Nur hier und da unterbrach einmal ein„Sehr richtig!“ eines Partei⸗ freundes die friedliche und geruhſame Stimmung. Frei⸗ lich zu Beginn der Ausſprache bot das Haus noch ein anderes Bild, beinahe das Bild eines großen Tages. Die Miniſterbank voll beſetzt, ebenſo die Plätze der Län⸗ dervertreter, ſtark gefüllte Tribünen, auch die Diplo⸗ matenloge gut beſucht, und hinter den Miniſtern„wie der Sterne Chor die Sonne umſtellt“ die Herren Atta⸗ ches, Geheimräte uſw. Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann war nach den zahlreichen Aeußerungen, die von der deutſchen De⸗ legation in Genf der Preſſe übermittelt worden ſind, nicht in der Lage, weſentlich Neues von der Tribüne des Reichstags aus vorzutragen. Wenn ſeine Rede trotzdem etwa eineinhalb Stunden in Anſpruch nahm, ſo liegt das daran, daß er über die Genfer Vorgänge eine eingehende hiſtoriſche Darſtellung gab, die um ſo nötiger war, als ja im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages diesmal die Vorgänge der letzten Wochen nicht behandelt worden ſind. Streſemann unterſtrich in ſeiner Rede mit Nachdruck, daß die Genfer Vorgänge keinesfalls eine Niederlage Deutſchlands wären. Man konnte aus ſeinen Ausführungen entnehmen, daß Schweden ſchon vor der Genfer Tagung in Berlin hatte wiſſen laſſen, daß es gegen jede Erweiterung des Rates ſtim⸗ men würde, ſo daß die deutſche Delegation mit dem Gefühl nach Genf abreiſen mußte, daß tatſächlich die Entſcheidung in der Aenderung des Rates über den deutſchen Sitz hinaus bereits im negativen Sinne gefallen war. Man vernahm dann aus dem Munde des Außenminiſters noch einmal, wie die Dinge ſich in Genf entwickelt haben, wobei ſich Dr. Streſemann gegen die Auffaſſung wehrte, als ob Deutſchland etwa zehn Tage lang in Genf im Vorzimmer gewartet habe, vielmehr ſei die Situation ſo geweſen, daß die an Locarno nicht beteiligten Völkerbundsmächte zehn Tage lang auf die Völkerbundsverſammlung warten mußten, weil vorher die Locarnomächte mit Deutſchland verhandelten. Der Aus⸗ gang dieſer Verhandlungen iſt bekannt. Er ließ die Frage entſtehen, ob mit dem Fiasko des Völkerbundes zugleich auch die Politik von Locarno ein Fiasko er⸗ leben ſollte und hier verwies der Außenminiſter nochmals auf die bekannte Locarnoverlautbarung der Paktmächte, durch die die Verträge von Locarno bereits heute als wirkſam angeſehen werden. Wie richtig dieſe Fortſetzung der Locarnopolitik gerade für das beſetzte Gebiet iſt, dafür erbrachte der Außenminiſter den Beweis dadurch, daß er dem Ausſpruch Herriots, nach dem die Räumungsfriſt noch nicht zu laufen be⸗ gonnen habe, die Aeußerung Briands in der Kammer gegenüber ſtellte, daß Deutſchland im Recht ſei, wenn es den Artikel 431 des Friedensvertrages dahin auslege, daß eine Verkürzung der Beſatzungsfriſten eintreten müſſe, wenn Deutſchland ſeine internationalen Verpflichtungen erfülle. Mit Recht unterſtrich Dr. Streſe⸗ mann, daß dadurch auch nach der Auffaſſung der Gegen⸗ ſeite die Frage einer Räumung der zweiten und dritten Zone akut geworden ſei. So war die Streſemann'ſche Rede eine gute Rechtfertigung für die Haltung der deutſchen De⸗ legation, wie überhaupt für die deutſche Außenpolitik der letzten Jahre. Es war keine Beſchönigung dafür, daß in dieſer Politik ein nun einmal nicht zu vermeiden⸗ der Rückſchlag eingetreten ſei, aber es war zugleich auch eine gute Beweisführung dafür, daß der Weg, der ein⸗ mal beſchritten worden iſt, auch wenn er immer wieder ein⸗ mal erhebliche Schwierigkeiten bietet, richtig und erfolg⸗ verſprechend iſt. Die Bedeutung des Tages und der Ausſprache über die Genfer Vorgänge liegt alſo nicht darin, daß der Reichs⸗ außenminiſter eine ſeiner Etats reden gehalten hat, als vielmehr darin, daß die Reichsregierung an dieſem ent⸗ ſcheidenden Wendepunkte in der europäiſchen Geſchichte den Beſchluß zur Durchführung der Ver⸗ ſtändigungspolitik, wie ſie in Locarno gewonnen wurde, faßte. Die Regierung handelt in dem guten Glau⸗ ben, daß der beſchrittene Weg der einzige iſt, der Deutſchland im Kreiſe der anderen Völker am ſchnell⸗ N 1 2 en zu neuem Anſehen und zur Gleichberechtigung ver⸗ hilft, darum geht ſie dieſen Weg ganz unerſchrocken und fordert alle Staatsbürger und alle Parteien zur Unter⸗ ſtützung und zu tätiger Mitarbeit auf. Houghton's Bericht. Ein vernichtendes Arteil über Europa. D Newyork, 23. März. Immer mehr wird es offenkundig, daß der Bericht des amerikaniſchen Botſchafters in London, Hough⸗ ton, den dieſer dem Präſidenten Toolidge und dem Staatsſekretär Kellog über die europäiſche Lage auf Grund des Genfer Fehlſchlages unterbreitete, nicht nur in diplomatiſchen Kreiſen, ſondern auch in der ganzen öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten einen Ein⸗ druck gemacht hat, deſſen politiſche Tragweite im Augen⸗ blick noch gar nicht abzuſehen iſt. Nichts war jedenfalls geeigneter, den Mühlen der Waſhingtoner Iſolierungs⸗ politiker neues Waſſer zuzuführen. Ueber den Kernpunkt der Houghtonſchen Darlegungen wird jetzt genauer fol⸗ gendes bekannt: „Der europäiſche Kontinent hat, ſoweit ſeine Staatsmänner in Frage kommen, von den Kriegen nichts gelernt. Der Völkerbund, weit davon ent⸗ fernt, ein wahrhaft internationales Werkzeug für die Organiſierung des Friedens zu werden, bewegt ſich in der Richtung einer Wiederherſtellung der Al⸗ lianz vom Jahre 1815, mit dem ungeheuren Unter⸗ ſchiede, daß der Völkerbund nicht hoffen kann, 40 Jahre Ruhe in Europa zu garantieren. Bei dieſer Bewegung iſt Frankreich die führende Macht, wobei gewiſſe Vaſallenſtaaten der fran⸗ zöſiſchen Regierung Hilfe leiſten. Die britiſche Re⸗ gierung wird widerſtrebend mitgezogen, widerſtrebend, weil die Flut des britiſchen Empfindens ſich ſtark in ent⸗ gegengeſetzter Richtung eingeſetzt hat. Sie wird trotz⸗ dem unvermeidlich mitgezogen, weil nach der Anſicht des Sir Auſten Chamberlain die Mitwirkung Frankreichs im nahen Oſten und auh ſonſt wünſchenswert iſt. Die Mächte des europäiſchen Kon⸗ tinents haben nicht den aufrichtigen Wunſch zur Entwaffnung und finden die amerikaniſche Teil⸗ nahme an ihren Beratungen durchaus nicht nach ihrem Geſchmack. Die vorläufige Entwaffnungs konferenz in Genf wird, wenn überhaupt, nur zuſammentreten, um Vorſchläge zu beraten, über welche eine Eini⸗ gung weder gewünſcht noch erwartet wird und welche abſichtlich und bösartigerweiſe lediglich zu dem Zweck vorgebracht wurden, um einen neuen Mißerfolg ſicher zu machen.“ Inzwiſchen wurde zwar in Waſhington offiziös de⸗ mentiert, daß die Regierung die Veröffentlichung des Berichtes veranlaßt habe. Der Inhalt wird aber in keiner Weiſe beſtritten. Das Dementi iſt augenſcheinlich auch lediglich eine Folge des ungeheuren Aufſehens, welches Houghtons Bericht in Europa ver⸗ urſacht hat. Hierauf iſt man augenſcheinlich in Waſhington nicht gefaßt geweſen und man hält es daher für ge⸗ raten, ſich amtlich vorerſt einige Reſerve aufzuerlegen. Hinzu kommt, daß ſich die Situation durch die Frage der amerikaniſchen Blockade⸗Entſchädigungsforderung an England noch verſchärft hat. Wie jetzt verlautet, hat Botſchafter Houghton in ſeiner Beſprechung mit dem e Borah vereinbart, dieſe Frage vorläufig zurück⸗ zuſtellen. ——.—— 2 Die Abrüſtungskenferenz in Genf. Noch keine Einladung an Deutſchland. Berlin, 24. März. Auf den Druck Amerikas hin haben ſich die Mächte des Völkerbundes jetzt entſchloſſen, endlich den Termin für die vorbereitende Abrüſtungskonferenz auf den 10. Mai nach Genf feſtzuſetzen. Die Einladung an Deutſch⸗ land iſt in Berlin ebenſo wie die Einladung zur Teil⸗ nahme an der Studienkommiſſion zur Prüfung einer Ratsumgruppierung noch nicht eingetroffen. Es ſteht jedoch feſt, daß die Teilnahme Deutſchlands ohne weiteres zu⸗ geſagt wird, da Deutſchland an der allgemeinen Abrüſtung nach ſeiner völlig durchgeführten Entwaffnung das drin⸗ gendſte Intereſſe hat. 1 Die neue Steuerreform. Der Rückzug des Reichs finanzminiſters. be Berlin, 23. März. Als der neue Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold jüngſt im Hauptausſchuß des Reichstages ſein Reform⸗ programm entwickelte, brachte er dabei zum Ausdruck daß dieſes Programm ein in ſich geſchloſſenes Ganzes bil? det. Er fügte hinzu, daß es aber mit finanztechniſchen Maßnahmen nicht allein getan ſei, ſondern daß es darauf ankomme, den Ausgleich der Ausgaben und Einnahmen des Staates in Zukunft von höheren Geſichtspunkten aus ſicher zu ſtellen. Das könne allein geſchehen durch die„Ankurbelung der Wirtſchaft“. Dieſe aber habe ſich in der letzten Zeit mit Recht über den übermäßigen Steuerdruck beſchwert, der auf ihr laſte und iht jeden Fortſchritt unmöglich mache. Entſprechend den in 1 der Oeffentlichkeit aus allen Kreiſen der Wirtſchaft ge⸗ äußerten Wünſchen kündigte der Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold bekanntlich eine Reihe von Steuermil⸗ derungen an, unter denen die Ermäßigung der uAm⸗ ſatzſteuer auf 0,6 Prozent eine beſondere Rolle ſpielte, weil gerade die hemmende Wirkung dieſer Steuer ſtets hervorgehoben worden war. Anmittelbar nach der Rede des Dr. Reinhold ſetzte nun aber ſofort ein wachſender Widerſtand gegen dieſe Pläne ein, der nun dazu geführt hat, daß die Regierungsparteien ein neues Kompromiß abſchloſſen, laut welchem die Amſatzſteuer nicht auf 0,6 Prozent ſondern nur auf 9,75, Prozent ermäßigt, jedoch die Weinſteuer ein⸗ ſchließlich der Sektſteuer vollſtändig aufgehoben und die geplante Erhöhung der Bierſteuer bis zum 1. Ja⸗ nuar 1927 verſchoben werden ſoll. In Gemäßheit der von rechts her geäußerten Wünſche auf Milderung der Vermögensſteuer ſoll weiter bei dieſer Steuer eine Herab⸗ ſetzung der Freigrenze erfolgen und für die kleinen Ver⸗ mögen eine Ermäßigung des Steuerſatzes vorgenommen werden. Dazu iſt nun zu ſagen, daß gegen dieſe Aende⸗ rungen für die Sozialdemokratie der Abgeordnete Hilfer⸗ ding ſcharf proteſtiert hat, doch iſt dem entgegenzuhalten, daß ſich im Winzerausſchuß des Reichstags auch die So⸗ zialdemokratie für die Aufhebung der Weinſteuer au geſprochen hat. Die geringere Herabſetzung der Amſatz⸗ ſteuer bedeutet nun allerdings eine Verſchlechterung des Geſamtſteuerprogramms der Reichsregierung, doch iſt dies im Juſammenhang mit der von allen Parteien gewünſch⸗ ten Hilfe für die Winzer unvermeidbar. Aus dem In⸗ und Auslande. Amerikas Auflehnung gegen die Trockenlegung. „Newyork, 23. März. Auf Grund einer von den ameri⸗ kaniſchen Zeitungen veranſtalteten Probeabſtimmung er⸗ gibt ſich, daß von den 3,5 Millionen abgegebenen Stim⸗ men vier Fünftel ſich gegen die Prohibition ausſpra⸗ chen. Sämtliche Städte mit über 100 000 Einwohnern ſtimmten mit großer Mehrheit zugunſten des Alkohols. Ablehnende Haltung Spaniens. f Berlin, 24. März. . Die vor einigen Wochen von der deutſchen Delegation überreichten Vorſchläge zur künftigen Geſtaltung der deutſch⸗paniſchen Handelsbeziehungen ſind von ſpaniſcher Seite jetzt endgültig abgelehnt worden. Gleich nach Oſtern werden mit der deulſchen Delegation und der Berliner Regierung neue Unterredungen ſtattfinden, um zu prüfen, mit welchen abgeänderten Inſtruktio⸗ nen Unterhändler nach Madrid zurückfahren ſollen. In Kreiſen der deutſchen Induſtrie befürchtet man dabei ſehr, daß die Regierung aus innerpolitiſchen Gründen zögern wird, neue Zugeſtändniſſe zu machen, da ſich die deutſche Winzerfrage in letzter Zeit als eine Gefahr für die bis⸗ 1 5 Linie der deutſchen Außenhandelspolitil erwi⸗ſen at. f Vor neuen Kampfhandlungen in Maro. ko. Paris, 23. März. Wie das„Petit Journval“ aus Rabat meldet, ſind bereits die Einzelheiten einer gemein⸗ ſamen Offenſive zwiſchen dem ſpaniſchen Oberkommiſſar und dem franzöſiſchen Oberkommandierenden vereinbar“ worden. Abd el Krim habe anſcheinend hiervon Nachrig bekommen, da er in Targiſt ſeine Führer verſamme habe, um mit ihnen die nötigen Gegenmaßnahmen eerörtern. Es ſeien bereits ſchwere Konzentrierungen auf Seiten der Rifleute zu bemerken und an verſchiedenen 1 würden Schützengräben und Unterſtände an et. f Prinzeſſin Tatjana. Abenteuer einer ruſſiſchen Großfürſtenfamilie auf der Flucht. Von Willy Zimmermann ⸗Sſuslow. man's nicht ändern kann?“ „Jawohl, jawohl, es hat einen Zweck,“ ſchrie der Ge⸗ neral.„Hinausbrüllen in's Land, hineinblaſen in jedes Ohr müſſen wir, daß das Volk kräftig genug iſt, den Gott Wahnſinn vom Thron zu ſtürzen.“ „Haben unſere Unterdrücker geſchrien, gebrüllt? Nein, Herr General, ſtill und unermüdlich haben ſie die Volks⸗ 6 Pfei bearbeitet, haben aus ihrem Verſteck giftige, unhörbare feile abgeſchoſſen, haben im einſamen Winkel die chemiſche Löſung gerührt, die Verſtand und Seele des Volkes zer⸗ ſetzen. Langſam, langſam frißt der Krebs, und über Nacht holt ſich das Verderben ſein Opfer.“ 105 UuUnd wir ſterben darüber hinweg und laſſen unſere Nachkommen im Unheil ſitzen,“ ſchmollte der General. „Der Umſchwung mag Generationen auf ſich warten laſſen. Aber die natürliche Notwendigkeit des Wechſels wird ſich doch einmal Bahn brechen.“ »Die Notwendigkeit des Wechſels?“ fragte der General gedehnt.„So können alſo die Götter um die Staatsform würfeln?“ „Der eine ſchaut's ſo, der andere anders an, Herr General,“ antwortete der Doktor. Er ſtimmte an den noch unreinen Saiten herum.„Natur nud Geſchichte haben ihre beſtimmten Geſetze.“ Der General ſchaute ſinnend aus dem Fenſter. Ein voller Akkord von den nun klar geſtimmten Saiten kletterte durch die Armut. Dann die Melodie eines Volks⸗ liedes, die Schwermut der ruſſiſchen Seele. Der General lauſchte wie in eine weite Ferne hinein, wie von dem öden, ſteinrolligen Feld der Gegenwart in einen längſt entſchwundenen Frühling. Das floß bis ins Mark, ſüß wie ein Roſenmorgen, ſchmeichelnd wie die Er⸗ innerung an eine ſtreichelnde rauenhand. And von dieſer Nachdruck verboten. „Hat's einen Zweck, zu ſchreien und zu toben, wenn klingenden Brücke zwiſchen Jetzt nud Einſt ſchaute der Ge⸗ neral in die ſtrudelgelben Wellenſchlingen des Erlebten, und die Augen füllten ſich voll Tränen. 5** 5 5 g Am Abend ſagte der General zu dem bereits auf dem Strohſack liegenden Doktor: 6 „Dieſen Tag werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergeſſen. Freund, Freund, das haben Sie fein gemacht.“ „Ich habe nicht gedacht, daß der Fürſt ſo herzlich lachen kann. So froh habe ich ihn ſelbſt im Glück nicht geſehen.“ „And mir iſt's in die Beine gefahren, ich hätte ſie bis an die Decke werfen mögen. Das war ein Tag, das war eine Freude!“ „Nur Tatjana hat mir nicht gefallen,“ meinte der Doktor. „Abgekehrt von der Unterhaltung, von der Muſik. Iſt ſie immer ſo verſchloſſen?“ „Sie hat jedenfalls das Blondköpfchen voller Gedanken. Ich weiß ſchon.“ Der General kniff ein Auge zu und machte ein Geſicht, als ſei er Mitwiſſer eines wichtigen Geheim⸗ niſſes der Prinzeſſin. Der Doktor blickte erſtaunt auf den General. „Nein, nein, nicht was Sie denken. Ich erzähl's Ihnen.“ Und nun berichtete der General die Ringgeſchichte. „Hat da das Mädel nicht eine Dummheit gemacht, ſolch koſtbaren Ring fortzugeben?“ ſchloß der General. „Die größere Dummheit haben Sie gemacht, Herr Ge⸗ neral, verzeihen Sie mir meine Frechheit,“ ſagte der Doktor. „Im Frühjahr hätte Ihnen jeder Kapitän Kabine und Verpflegung gegeben für den Ring. Ob unſer Rubel nach ſo langer Zeit noch den gleichen Wert hat, iſt unbeſtimmt. Und dann ſcheint es mir recht fraglich, ob man Ihrem Diener den Ring einwechſelt. Ebenſowohl kann man den guten Mann feſthalten, an ſeinen Worten zweifeln und ſo weiter Man iſt heute ſehr mißtrauiſch, doppelt mißtrauiſch, wenn es ſich um hochſtehende Bekannte handelt.“ „Ei, du Donnerwetter!“ Der General ſchnappte mit den Fingern.„Das wäre hundsgemein. Aber nein. Dieſer Fall liegt anders. Erſtens iſt mein Lampi ein geſcheiter Junge, und dann kann ich mich auf meinen Bekannten in] neral. Hier, trinken Sie! Laiſchew verlaſſen.“ 5 „War das vielleicht Ihr Diener, Herr General, del geſtern da drüben kurz vor meiner Ankunft durch den Schnee trottete?“ f 301 „Er hat eine ſchiefe Knollennaſe.“ „Ganz recht. Die fiel mir auf. Er hat auch ſchon et von unſerem Vorrat erhalten.“ 7 „Da bin ich neugierig,“ ſagte der General aufhorchend. „Der hat ſicher den Braten gerochen und iſt Ihnen nach⸗ gelaufen.“ 5 0 „Das nicht. Er hat mir den Weg gezeigt und ich habe meinen Dank in die Form einer Wodkaflaſche gekleidet.“ „Wodka, Wodka?“ wiederholte der General tonlos. „Dann iſt er verloren, der Kerl. Wenn dieſer Windhund Schnaps riecht, ſäuft er ſich und uns alle tot. Doktor, das geht mir gegen den Strich.“ ö „Nun, wird ſchon nicht ſo ſchlimm werden. Die Flaſche bricht ihm nicht das Genick. Wie iſt's mit uns, K General? Ich habe noch einige Flaſchen bei mir.“ „Keinen Wodka, nie und nimmer, Doktor, das könn ich nicht durch die Gurgel bekommen,“ wehrte der Gener mit beiden Händen ab.„Allerdings kennt man den unv daß Schnaps gar nicht mehr. Wie lange iſt es h a 1 N% Der General rechnete, kam aber zu keinem klaren gebnis. 1 „Laſſen Sie's ſein, wie es will, Herr General,“ la der Doktor.„So ein Schlückchen Wodka iſt Medizin. Gei Befinden, Verdauung: das alles bringt er in Schw Der Körper verlangt ab und zu ſeine Revolution. A wie iſt's?“ „„Ja, mein lieber Doktor,“— der General ſteckte ie Hände in die Pelztaſchen—„Wodka als Medizin! De iſt ein ander Ding. Als Medizin muß er eine prachtvolle Wirkung ausüben, in der Tat. Aber rein, unverfälſcht, Herr Doktor. Ihr Nat iſt mir einleuchtend—— N Der Doktor hatte eine Flaſche entkorkt und goß ein Waſſerglas halb voll. g g „Das beſte Beweismittel iſt die Anſchauung, Herr Ge⸗ Gortſetzung folgt.) 5 r 5 n Schweres Eiſenbahnunglück. Zuſammenſtoß zweier Züge. N M Rieſa i. S., 23. März. Auf dem Kreuzungsbahnhof Wülknitz auf der Strecke Rieſa Elsterwerda ereignete ſich ein ſchweres Eiſenbahn⸗ unglück. Ein aus Güter⸗ und Perſonenwagen zuſammen⸗ geſetzter Zug fuhr in voller Fahrt auf einen auf dem Bahnhof Wültnitz haltenden Zug auf. Drei Perſonen⸗ wagen wurden ineinandergeſchoben. Das Unglück ſoll auf falſche Einſtellung der Fahrſtraße zurückzuführen ſein. Drei Perſonen wurden getötet, acht ſchwer und drei leicht ver⸗ letzt. Die Schwerverletzten ſind außer Lebensgefahr. An⸗ mittelbar nach Bekanntwerden des Anfalls wurde vom Bahnhof Mülknitz ein Hilfszug mit Sanitätsperſonal nach der Unfallſtelle abgeſandt und auch von Dresden aus wurde ein Sanitätszug entſandt. s — 2 2 Schnellzug Klauſenburg— Bukareſt entgleiſt. Drei Tote, 28 Verletzte. E Wien, 23. März. Der Schnellzug Klauſenburg—Bukareſt tglei 755 abend zwei Stationen vor Bulareſt. wel Wagen türzten um und begruben 31 Perſonen unter ſich, von de⸗ nen drei getötet und 28 mehr od 5 5 letzt wurden. hr oder weniger ſchwer ver Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Die Kommuniſtenverhaftun⸗ gen.) Wie wir vor einigen Tagen mitteilten, ſind im Stadtteil Kirchheim ſechs Kommuniſten verhaftet wor⸗ den, die an den Sprengſtoffdiebſtählen im Jahre 1923 beteiligt geweſen ſein ſollen. In derſelben Angelegenheit fanden in Ketſch, Waldmichelbach, Sandhofen, Neckar⸗ hauſen uſw. Hausſuchungen ſtatt. Dieſe Hausſuchungen N auf Erſuchen eines außerbadiſchen Unterſuchungs⸗ ichters. Heidelberg.(Mit dem Kinderwagen um die Welt.) Hier iſt der„Reiſepräſident der Internationalen Globetrotter Vereinigung“, F. W. Glombitza, auf ſeiner Weltreiſe mit Frau und drei Kindern eingetroffen. Die jetzige Reiſe hat er im Jahre 1921 begonnen, nachdem er in den Jahren 1904 und 1910 ſchon ähnliche Weltreiſen unternommen hat. Seinen Unterhalt beſtreitet der„Reiſe⸗ präſident“ allein durch den Verkauf von Poſtkarten und ähnlichem. f Karlsruhe.(Eine Schreckenstat.) In Aulfin⸗ gen(Amt Engen) fand man in der verſchloſſenen Woh⸗ nung des Reiſenden Halter, deſſen Ehefrau, ſeine drei Kinder und Halter ſelbſt tot vor. Einem der Kinder war die Kehle durchſchnitten; die Leichen der beiden anderen inder und der Ehefrau wieſen Schußwunden auf. Ver⸗ mutlich hat Halter zuerſt ſeine Frau, ſowie zwei der Kin⸗ der erſchoſſen, dem dritten dann tödliche Stichwunden beigebracht und ſchließlich den Revolver dann gegen ſich Kal gerichtet. Finanzielle Not ſoll der Grund zur ein. Oftersheim.(Vom Zuge überfahren.) Der N Streckenwärter fand bei ſeinem Dienſtgang in der Nähe der Blockſtation 19 der Rheintalbahn die Leiche eines annes auf den Schienen. Es handelt ſich um den 43 Jahre alten Arbeſter Philipp Weber von hier. Man nimmt an daß ſich der Mann freiwillig das Leben nahm Villingen.(Lebensretter.) Bei der Spar⸗ und danke e fiel ein dreijähriges Mädchen in den Gewerbe⸗ kanal. Kleinen ſofort in das kalte Waſſer und brachte ſie noch rechtzeitig ans Ufer. Ein vorübergehender junger Mann ſprang der Singen a. H.(Seinen Verletzungen erle⸗ gen.) Der Werkmeiſter Litz vom Gaswerk Singen, der an der Straßenkreuzung Burgſtraße⸗Waldſtraße⸗Haupt⸗ ſtraße mit ſeinem Motorrad mit einem ſtädtiſchen Laſt⸗ auto zuſammenſtieß und dabei ſchwer verletzt wurde, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Litz war verheiratet und Vater eines Kindes. Badiſcher Landtag. 5 Die Beratung des Lehrer bildungsgeſetzes. 6 W Karlsruhe, 23. März. Der Landtag ſetzte die Beratung des Lehrerbildungs⸗ geſetzes fort. Den Reigen der Debatteredner eröffnete der Kommuniſt Bo c, der ſich beſonders mit der Sozial⸗ demokratie auseinanderſetzte und von ihrem tragiſchen Niedergang ſprach, da ſie ihre Ideale preisgegeben habe. er Vorſitzende der Zentrumsfraktion Dr. Schoſer wandte ſich gegen das Hochſchulſtudium und erklärte, das Zentrum werde die dahingehenden Anträge ableh⸗ nen. Zum Schluß forderte er in längeren Ausführungen die Konfeſſionaliſierung der Lehrerbildungsanſtalten i“ reiburg und Heidelberg. Der Sozialdemokrat Marum erklärte u. a., daß er nicht für die Simultanität eintrete, weil nach dem ſozialdemokratiſchen Programm ſeine Par⸗ tei die freie Schule und Ausſchaltung des Religionsunter⸗ richts fordere. Man mache den Sozſaldemokraten zu Un⸗ recht den Vorwurf, daß ſie ihre Grundſätze aufgegeben hätten. Seine Partei werde unter Ablehnung jedes Ab⸗ änderungsantrages der Regierungsvorlage zuſtimmen. Fer⸗ ner legte der Deutſche Volksparteiler Obkircher noch ein⸗ mal den grundſatzlichen Standpunkt ſeiner Fraktion dar und führte aus, daß die Hochſchule nicht unbedingtes Erfordernis ſet, aber mit um ſo größerem Nachdruck das bitur verlangt werden müſſe. Er bekämpfte ſcharf die Konfeſſionaliſierungstendenzen und übte ſcharfe Kritik an dem Standpunkt der Sozialdemokratie. Der demokratiſche Abgeordnete Dr. Glockner, der Abgeordnete der Bürgerlichen Vereinigung Schmitt⸗ henner und der Kommuniſt Schreck brachten noch⸗ mals die Stellungnahme ihrer Parteien zu dem Geſetz zum Ausdruck. Unterrichtsminiſter Remmele bezeich⸗ nete die Behauptung von Angriffen auf die Simultanſchule als Seifenblaſe. In dem Geſetzentwurf ſei der ſtatus quo feſtgelegt. Auch in den konfeſſionellen Anſtalten müſſe der Geift der badiſchen Simultanſchule zum Durchbruch kommen. Hätte er nicht das Vertrauen, daß die Vorlage einen Fortschritt bedeute, dann wäre er falſch am Platze und müſſe daraus die Folgerungen ziehen. g Damit war die allgemeine Ausſprache geſchloſſen. In der Einzelberatung wurde nach Annahme der Para⸗ graphen 44(zweijähriger erziehungswiſſenſchaftlicher Lehr⸗ gang der Volksſchullehrer und Errichtung von Heimen), 45, 46 und 47 das ganze Geſetz in erſter Leſung mit 41 gegen 25 Stimmen bei zwei Enthaltungen(Bür⸗ die den Vereinigung) angenommen. Das Haus vertagte lich dann auf nächſten Dienstag. i Aus Nah und Fern. Speyer.(Zu dem Autounfall bei Berg⸗ hauſen.) Zu dem tragiſchen Autounfall, bei dem Ober⸗ lehrer a. D. Zitt einen jähen Tod fand, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Das Auto der Brauerei Schwartz⸗ Storchen Speyer, welches von dem Chauffeur Guſtav Strohmeier geführt wurde, befand ſich auf der Geſchäfts⸗ reiſe und nahm unterwegs in Knittelsheim den Ober⸗ lehrer als Fahrgaſt mit. Ganz unerwartet ſpielte ſich an obengenannker Stelle das Unglück ab, als das Auto zwei Radfahrer überholen wollte. Obwohl der Chauffeur früh⸗ zeitig Signal gegeben hatte, überquerte der verunglückte Koch die Straße, ohne ſich vorher von der Nähe des herankommenden Autos zu überzeugen. Dabei wurde er von dem Auto erfaßt und eine Strecke weit geſchleift. Der Anfall konnte leider nicht mehr verhütet werden, weil der Chauffeur auch auf den zweiten Radfahrer ſein Augenmerk gerichtet hatte. Seine ſofort nach links angeſtellten Ausweichverſuche wurden jedoch erneut zum Verhängnis. Durch das raſche Abweichen von der Straßen⸗ mitte und das heftige Bremſen fuhr das Auto in ſtar⸗ ker Wucht gegen einen Telephonmaſt. Das ſich dadurch mit Gewalt vom Wagen löſende Wagenplangeſtell flog dem mitfahrenden Oberlehrer an den Kopf und zertrüm⸗ merte ihm die Hirnſchale. 5 Nied.(Tod eines Lebensretters.) An der Niddamündung ſprang ein junges Mädchen m ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht in den Main und wurde ſofort von den Fluten fortgetrieben. Der zwanzigjährige Alfons Hof⸗ man, der zufällig vorbeikam, ſprang dem Mädchen nach, um es zu retten, mußte aber wieder an Land gehen. Trotz vielfacher Warnungen verſuchte er die Rettung ei zweites Mal und ſprang abermals in den Strom. Diesmal verließen ihn die Kräfte. Ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte, ging er unter und wurde talwärts getrieben. Die Leiche wurde noch nicht geborgen. Das junge Mädchen wurde von einem Polizeibeamten gerettet und kam in das Krankenhaus. Schweg enheim.(Die Tat eines Geiſteskran⸗ ken.) Zu dem Sabotageakt auf der Lokalbahnſtrecke Neuſtadt.— Speyer iſt noch zu berichten, daß als Täter der geiſtig minderwertige 12 jährige Hans Boe von hier ermittelt wurde. Derſelbe wollte, nach dem Verhör zu schließen, mit zwei Schwellen ein Häuschen auf die Schie⸗ nen bauen. Oldenburg.(mord und Selbſtmord.) Der als Schiedsrichter in ganz Oldenburg bekannte Landwirt Dr. Karl Tantzen in Rodenkirchen hat ſich das Leben genommen, nachdem er ſeinen acht Jahre alten Sohn erſchoſſen hatte. Tantzen litt ſeit Jahren an einer Mit⸗ telohrentzündung und hatte bei einer kürzlichen ärztlichen Konſultation in Berlin eine ungünſtige Auskunft über den weiteren Verlauf der Krankheit erhalten. Zu Be⸗ kannten hatte er geäußert, daß auch ſein Kind Anlage zu der Krankheit habe. Amberg.(Ein Mörder, der in der Gerichts⸗ verhandlung betet.) Der Arbeiter Albert Veil war in der Amberger Gegend mit dem 20 jährigen Hilfs⸗ arbeiter Johann Lehner längere Zeit umhergeſtreift und beide hatten die Gelegenheit benützt, Raubüberfälle auf Bauern auszuführen. Bei einem ſolchen Raubüberfall Veils blieb es nur beim Verſuch und er mußte unverrich⸗ teter Dinge wieder abziehen. Mit ſeinem Komplizen Leh⸗ ner traf er ſich dann in dem verenbarten Verſte ck und dort befiel ihn plötzlich eine Furcht, daß er von ſeinem Raubgenoſſen der Mitwiſſerſchaft an den Ver⸗ brechen gegenüber der Staatsanwaltſchaft geziehen wer⸗ den könnte und kurz entſchloſſen tötete er ſeinen bisherigen Verbündeten durch drei Schüſſe. In der Gerichtsverhand⸗ lung gebärdete ſich der Angeklagte außerordentlich fromm, er faltete fortgeſetzt die Hände und richtete kniend Ge⸗ bete zum Himmel. Eine Reihe von Zeugen, darunter mehrere Geiſtliche, erklärten den Angeklagten für einen Simulanten und das Gericht ſprach ihn eines mit Ueber⸗ legung ausgeführten Mordes ſchuldig und ſprach das Todesurteil aus. Halle.(Meuchelmord an einem Schloſſer⸗ meiſter.) In Halberſtadt hat der Anfall eines Schloſ⸗ ſermeiſters, der nach anfänglicher Feſtſtellung beim Schwei⸗ ßen dadurch den Tod fand, daß ihm die Stichflamme durch die Bruſt drang, eine überraſchende Aufklärung gefunden. Es ſtellte ſich jetzt heraus, daß ſich vier Lehr⸗ linge des Meiſters, um ſich für erlittene Schläge zu rächen, zu einem Komplott zuſammengetan und den Mei⸗ ſter beim Löten durch einen Piſtolenſchuß in die Bruſt ge⸗ tötet hatten. Die vier Lehrlinge wurden verhaftet. Dinslaken.(Beſtrafter Leichtſinn.) Ein ſchweres Brandunglück, bei dem ein Menſchenleben ver⸗ nichtet und ein zweites ſchwer geſchädigt wurde, ereignete ſich im Poſtgebäude in Dinslaken⸗Lohberg. Zur Schicht gehende Bergleute ſahen, wie aus einem Fenſter Rauch⸗ maſſen herausdrangen. Als man in das Haus eindrang, fand man den 22jährigen Studenten Ernſt Sperling als verkohlte Leiche in dem völlig verqualmten Schlafzim⸗ mer im Bett liegend vor. In einem zweiten Bett lag ſein Freund, der 19jährige Kellner Erich Quasnowitz mit ſchweren Brandwunden an beiden Beinen. Quasnowitz lebte noch, doch wird an ſeinem Aufkommen gezweifelt. Man vermutet, daß die beiden ſich mit brennenden Ziga⸗ retten ins Bett legten und dadurch das Unglück verur⸗ ſacht hatten. Die Geſchwiſter des Sperling ſind nur mit knapper Not dem Schickſal ihres Bruders entgangen. Aue(Erzgebirge).(Cin Famaliendrama.) Die Ehefrau eines Bauarbeiters hat ihr vierjähriges Kind getötet und ſich dann ſelbſt vom Zuge überfahren laſſen. Der Grund zu der Tat iſt in zerrütteten Familienverhält⸗ niſſen zu ſuchen. Bebra.(Die Geſundbeterin“.) In dem Dorfe Niedermarsberg erkrankte das Schwein eines Landwirtes Der Mann holte nun nicht einen Tierarzt, ſondern eine Geſundbeterin. Der Heilungsprozeß, der von der Geſund⸗ beterin allein im Stall vorgenommen wurde, zog ſich bis ſpät in die Nacht hinein. Eine peinliche Ueberraſchung wurde aber dem Bauern am anderen Morgen zuteil, als er in der Erwartung, das Borſtentier geheilt zu ſehen, feſtſtellen mußte, daß das Schwein, das alle Viere von ſich ſtreckte, tot am Boden lag. Die Geſundbeterin aber ſaß in einer Ecke des Schweineſtalles und— ſchlief.— Alſo geſchehen im zwanzigſten Jahrhundert in Niedermarsberg. Hannover.(Von einer Straßenbahn zu Tode geſchleift.) Ein 22 jähriges Mädchen ſtürzte in einer ſcharfen Kurve von der Plattform eines Straßen⸗ bahnwagens und geriet unter die Räder. Erſt durch das Schleifen des Wagens wurde der Führer auf den An⸗ fall aufmerkſam. Die Verunglückte konnte nur als Leiche geborgen werden. 5 Kleine Chronik. ib Königinnen werden modern. Der Ruhm ihrer Vorgängerin läßt anſcheinend die Königin Maria von Rumänien nicht ſchlafen. Zwar verſucht ſie nicht, wie jene, ſich um einen Platz auf dem Parnaß zu bewerben, ſondern hat ſoeben, dem Geiſt der Zeit entsprechend, einen Kon⸗ trakt mit einer amerikaniſchen Filmgeſellſchaft unterzeich⸗ knet, in dem ſie ſich verpflichtet, für dieſe Geſellſchaft Fümmanuſfkripte zu ſchreiben. a Er wollte ſein Schweſterchen opfern. Aus Znaim (Tſchechoſlowakei) wird uns berichtet: Ein ungewöhnlicher Fall ereignete ſich in dem Marktflecken Loſchwitz. Dort ſollte das neun Jahre alte Söhnchen des Kaufmanns Jurka, während die Eltern Geſchäften nachgingen, das kleine Schweſterchen beaufſichtigen. Plötzlich hörten Mit⸗ inwohner des Hauſes aus dem Zimmer erſchütternde Schmerzensſchreie des Kindes und als ſie hinzueilten, bot ſich ihnen ein ſchreckliches Schauſpiel dar. Das Kind wälzte ſich auf der glühenden Ofenplatte und war am ganzen Körper ſo furchtbar verbrannt, daß ſein Zuſtand bereits hoffnungslos war, als man es vom Ofen wegriß. Der Junge, an deſſen geiſtiger Zurechnungsfähigkeit man nun zweifelt, ſagte, er habe durch das Verbrennen des Schwe⸗ ſterchens„ein gottgefälliges Opfer“ darbringen wollen. i Der Genter Juſtizpalaſt abgebrannt. Eine gewal⸗ tige Feuersbrunſt hat in Gent den Juſtizpalaſt einge⸗ äſchert. Das Archiv mit zahlreichen gerichtlichen Dokumen⸗ ten iſt mitverbrannt. 1 i 5 i Penſionierte Mörder. Die ruſſiſche Regierung hat aus Anlaß des Jahrestages der Ermordung Alexan⸗ ders II. durch die Nihiliſten im Jahre 1881 eine Feier veranſtaltet und beſchloſſen, daß alle Perſonen, die an der Ermordung beteiligt waren und noch am Leben ſind, eine monatliche Penſion von 225 Rubeln erhalten ſollen. a Exploſion in einer Feuerwerksfabrik. In dem Sugamo-Viertel von Tokio iſt durch eine Exploſion in einer Feuerwerksfabrik ein Großfeuer ausgebrochen. 800 Häuſer ſind zerſtört, 4000 Menſchen obdachlos geworden. 4 Für ſolche, die zu viel Zeit haben. Ein junger Norweger in Stabäk, der anſcheinend nichts anderes zu tun hat, hat ſich die Zeit genommen, feſtzuſtellen, wie ſchnell ſein— Bart wächſt und hierbei gefunden, daß das Wachstum des Bartes in einer Woche ganze 3,5 Millimeter beträgt, was einem Wachstum von 0,020823 Millimeter in der Stunde oder 0,000007787 Millimeter in der Sekunde entſpräche. Außerdem hat er die Wiſſen⸗ ſchaft auch um die Kenntnis bereichert, daß es ganze 5495 Jahre dauern würde, bis ſein Bart, wenn er immer mit derſelben Schnelligkeit weiterwachſen würde. eine Länge von einem Kilometer erreichen würde. die erreichten Ziffern richtig ſind, wiſſen wir nicht, aber an der Richtigkeit zweifelt, kann ſich ja die Mie machen, ſie nachzuprüfen. 5 5 Ar Verſchollener Dampfer. Der Dampfer„Arabia“, der von der Hamburg⸗Rhein⸗Linie an die Firma Siemens⸗ Schuckert⸗Werke verchartert iſt, hat ſeinen Beſtimmungs⸗ hafen Limerick in Irland bisher nicht erreicht, ſo daß die Befürchtung beſteht, daß das Schiff als verſchollen angeſehen werden muß. . Eine große Aeberſchwemmungskataſtrophe. Wie aus Guayaquil in der Provinz Oro gemeldet wird, ſind durch heftige Regengüſſe große Ueberſchwemmun⸗ gen angerichtet worden, bei denen 50 Perſonen ums Leben gekommen ſind. Der Schaden ſoll zwei Millionen Dollar betragen. . Sechsfacher Mord. In Stockton(Kalifornien) er⸗ ſchoß ein Möbelhändler fünf Frauen und emen Mann und flüchtete dann in einem Kraftwagen. Während der 10 durch die Polizei ſtürzte er in einen Ab⸗ grund. 5 47 Ein japaniſches Tanzverbot. Wie aus Tokio ge⸗ meldet wird, hat das japaniſche Parlament die modernen europäiſchen und amerikaniſchen Tänze als unſittlich ver⸗ boten. a Fürs erſte Frühſtück. Ein eigenartiges Teſtament hat eine Amerikanerin, die längere Jeit in Italien gelebt hat und dieſer Tage in Rom ſtarb, hinterlaſſen. Es vezog ſich ſpeziell auf ihre Beiſetzung, und der Zufall wollte es, daß das Teſtament eröffnet wurde, noch ehe dieſe erfolgt war. Die Amerikanerin beſtimmte darin, ſie wünsche „nach antiker Art“ beerdigt zu werden. Man ſolle ihre zeiche mit einem ſchwarzen Seidenkleid verſehen, ihr den geſamten Schmuck umhängen und ihr in den Sarg ein Totenmahl, beſtehend aus Wein, einem Brathuhn nebſt dem dazugehörigen Silberbeſteck mitgeben. ai Das Krönungsbad des ſiameſiſchen Königs. Bei der Ende Februar ſtattgefundenen feierlichen Thronbe⸗ ſteigung des neuen Königs von Siam, Prachatipok, wurde der Königs von brahmaniſchen Prieſtern in einer golde⸗ nen Badewanne gewaſchen und geſalbt. Dieſe goldene Badewanne wird nur zur Königskrönung benutzt und iſt einer der koſtbarſten Gegenſtände des königlichen Kron⸗ ſchatzes, der ſchon elf Dynaſtien überlebt hat. Der Kö⸗ nig wurde in dieſer Baädewanne erſt mit dem Waſſer der fünf großen Flüſſe Siams gewaſchen und nachher noch von den Vertretern der 17 Provinzen mit dem Waſſer der vier heiligen Quellen von Subarno nachein⸗ ander, der Rangordnung gemäß, beſpritzt. Die Zere⸗ monie ging unter Fanfarengeſchmetter vor ſich. Dabei wur⸗ den auch die von der indiſchen Regierung kürzlich dem Fürſtenhaus geſchenkten alten Kanonen abgefeuert. 45, 17 65 Wx beim loschen nu. Or omnibus Secfengotacber. verenden, Cs mocii. Oe MGschHe Of 17 eU, Hinter HBH E- Hel, fuischen æ omen Oui, Hh Leine Scigfòclſchen Hessel „ile und isl. 8 uind Soo om im Ce. Hrouici CLI MA NEH 5 929288— 3 N tell⸗Poſtanſtalten auch die Nummer 5 8 Redaktion, 5 a 9 Buſtell Poftanſtalt ub. zu beſtehen haben. Die Verwendung dieſer Mittel zu andern G. ee Ww. Jah G. Oördle, E cenheim a. N. 1 *. 2 0 2 22 222 2 I bPaffon Sie auf Dftern Jpre Herren- Hülle ung Pamen-Hüle wie neu machen 5 ä bei Heinrich Abel, Hutfabrik in LAdepburg. Filiale Marmheirn, J 2, 22. Bekanntmachungen Nob. Belſſer arannheim Saatkartoffeln J „ der Gemeinde Seckenheim N ismarekplats It. 1 5 5 g Gemäß Verfügung des Herrn Präſidenten 15(Kaiserkrone) Tü I Tü El * 20 fl 5 e die Vie günstigste Meaugsquelle eingetroffen per Zentner Mk. 5.— g f 5 i 6 Be⸗ fur moderne, heroorragend 9 7 5 1 3 f . een 0 des Berto f gearbeitete Jolenß Hrnold, Herdtſtraße 6. 8 1900 235 1 5 5 5 5 ermäßigt, der ſich aus der Veranlagung für 1925 Sen 4 a ie gut und billig bei . e etwa bereits geleiſtete Ueberzahlungen 4 N 7 e 6 1 1 W̃᷑ Schmitthäuſer 0 bwerden 91 künftig zu leiſtende Vorauszahlungen So Iafzimme 1E Schöne Käuferſchweine r Noſenſtraße 25 . eee Bildschöne Hue hen. Id. lubmôbel eingetroffen. e ves 5 e e ee e weil unter Lagespreis. Franz Berlinghof. M a1 el 2 3 N ürgermeiſter IU* 3 3 N 2 15 5 ce Arbeitergesangverein„Vorwärts“ Seckenneim. 2 e gulhlulte 1 0 3—— f er Vorſtand. iche m. Spiege 5 . 51.. i ino u. Marmor Mk. J 2 warn ener Sonntag, den 28. März 1926, Frnfeſer H öh mmer, ee e nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl.J][ nachmittags punkt/ 4 Uhr im Vereinshaus„)» — Lohkales und Allgemeines. — Der Frühling iſt da! Der Frühling hat ſeinen Ein⸗ zug gehalten, der liebliche Frühling, nachdem er ſchon lange den kalten Winter verſcheucht. Ob er diesmal wirk⸗ lich lieblich ſein wird? Ja, wer kann die Frage beant⸗ worten! Anendliche Not laſtet auf Millionen und noch iſt keine Beſſerung abzuſehen. Wie viele haben ſchon geklagt über die Laſt der Arbeit, die ſie vermeintlich erdrückt, und wären jetzt froh, wieder Arbeit zu haben! Mag der Frühling draußen in der ſchönen Gotteswelt noch ſo lieblich ſein, genießen kann ihn doch nur ein lebensfrohes, ſorgenloſes Herz. Da iſt es eben gut, man hat gelernt oder lernt es noch, zu ſtudieren, was der Frühling uns predigt: Nicht verzagen! Aufſchauen und Mut faſſen und ſehen, wie alles zu neuem Leben emporkeimt, wie alles ſich ſchmückt in Wald und Feld und Flur, und auch, wie alles geduldig iſt in Hoffnung auf die Treue des Schö⸗ pfers! Der Frühling iſt dal! Laſſet die Herzen aufiauch⸗ zen und die ungeſtüme Sehnſucht ſtillen mit der Gewiß⸗ heit der kommenden, ſonnigen und wonnigen Zeit, die neue Kräfte giht und geben ſoll zum Kämpfen und Ringen! e FN l lr r r rde — Genauer adreſſieren. Rund 150 000 Briefſendungen können täglich allein bei den großen Poſtämtern wegen un, genügender Anſchrift bei dem erſten Zuſtellverſuch nicht zugeſtellt werden. Ueber 40 000 hiervon müſſen zurück⸗ geſandt werden, weil die Ermittlung der Wohnung auf Grund von Adreßbüchern, durch Nachfragen uſw., trotz aller Mühe nicht gelingt, und viele Tauſende von dieſen Sendungen fallen ſogar der Vernichtung anheim, weil auch der Abſender wegen fehlender oder mangelhafter An⸗ gaben nicht zu ermitteln iſt. Abhilfe kann jeder Verſen⸗ der schaffen, wenn er bei Poſtſendungen ſtets die Woh⸗ nung des Empfängers nach Straße, Hausnummer, Ge⸗ bäudeteil, Stockwerk, und bei ſolchen nach Städten 955 e — Förderung der Neubautätigkei 1926. Der Amfang der öffentlichen Mittel zur Fördern. der Neubautätig⸗ keit in dieſem Jahre ſteht noch nicht endgültig feſt. Es ſind aber bereits Richtlinien für deren Verwendung auf⸗ geſtellt worden. Sie ſind für Hauszinshypotheken be⸗ ſtimmt. An Ausländer dürfen ſie nicht gewährt werden. Die Wohnungen dürfen nach Größe, Anordnung, Naum⸗ zahl, Raumhöhe und Ausſtattung die notwendigſten An⸗ forderungen nicht überſchreiten, müſſen aber geſunde, zweck⸗ mäßig eingeteilte und ſolid gebaute Dauerwohnungen ſein. In erſter Linie kommen Bauten mit der wirtſchaftlichſten Bauweiſe an fertigen Straßen und ohne unangemeſſen hohe Baukoſten in Betracht. Bevorzugt werden Ein⸗ und Zweifamilienhäuſer mit Gartenland, beſonders in zu⸗ ſammenhängenden Siedlungen oder Reichsheimſtätten. Nicht bewilligt werden Hypotheken für Behelfs⸗, Not⸗ und WMerkwohnungen. — Das Schulgeld an öffentlichen höheren Schulen. Der Preußiſche Anterrichtsminiſter faßt die Vorſchriften über das Schulgeld an öffentlichen höheren Schulen unter Aufhebung zahlreicher bisheriger Beſtimmungen in einer Bekanntmachung an die Provinzialſchulkollegien zuſammen. aus der der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt folgendes mitteilt: Vom Schulgeldaufkommen ſteht ein Betrag bis zu 20 Prozent für Geſchwiſterermäßigungen und zur Förderung begabter bedürftigter Schüler zur Verfügung. Dieſe Förderung kann in Form der Schul⸗ geldbefreiung oder ⸗ermäßigung, der Gewährung einer Er⸗ ziehungsbeihilfe oder der leihweiſen Hergabe von Lehr⸗ mitteln an Schüler geſchehen. Alle dieſe Maßnahmen ſollen im Dienſt planmäßiger Begabtenausleſe ſtehen und dürfen nur ſolchen Schülern zugute kommen, deren Geſamtperſönlichkeit und Leiſtungen die Aufwendung öffentlicher Mittel wirklich rechtfertigen. Die leihweiſe Hergabe von Lernmitteln wird in der Regel in Form der 1 und Fortführung einer Hilfsbücherei a Ste als zür Förderung begäbfer minderbemittelter Schüler iſt ausgeſchloſſen. Für Schüler, die die Reichs⸗ angehörigkeit nicht beſitzen, iſt das Doppelte des für Inländer geltenden Schulſatzes zu erheben. Der Inländer⸗ ſatz darf jedoch nicht überſchritten werden, wenn deutſche Kinder in dem betreffenden Auslandsſtaate kein höheres Schulgeld zu entrichten haben als die einheimiſchen Schüler, 15 gleiche gilt für Kinder von Diplomaten, Berufskonſuln. Uw. 8 N Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarte vom 23 März. „Der Kälterückfall ſcheint geſtern ſeinen Höhepunkt erreicht zu haben. Mit nur 3,5 Grad Höchſtſtand am Mittag war es geſtern für die jetzige Jahreszeit ſehr kalt. Da aber heute nacht mit 0,4 Grad über Null die Froſtgrenze nicht mehr überſchritten wurde, ſcheint ſich ein langſames Steigen der Temperatur anzubahnen. Heute morgen war es 1,2 Grad warm. Im Schwarzwald herrſchte in den letzten Tagen kalter Nordſturm, auf dem Feldberg waren geſtern 10 Grad Kälte zu verzeichnen. Vorausſichtliche Witterung: Ueber Nordeuropa liegt andauernd hoher Druck. — Am Donnerstag: Keine Niederſchläge, ſchön. Tem⸗ peratur in der Nacht noch kalt, Tag weiter etwas wärmer. — Am Freitag: Langſame Zunahme der Bewölkung, meiſt trocken, etwas wärmer. bolcatlann-ranlng In der Aol Are. Feſt Mariä Verkündigung. Donnerstag: 7 Uhr Amt— 2, 5 Uhr Beicht. Freitag(Feſt der 7 Schmerzen Martä): 7 Uhr Amt mit Monats⸗ kommunion der Frauen. ca. verſteigert. 90 Loſe Rechſtreu öffentlich meiſtbietend 1 15 E A ſ⸗ Seckenheim, den 23. März 1926. 8 im Lager norddeutſche Saatkartoffeln ausgegeben. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Morgen Vormittag von 8 Uhr ab werden Woltmann Preis per Ztr. Mk. 3.80. Es ſind ca. 600— 700 Stück Spargel⸗ 15 KONZERT Aeberiafel Seckenhem. Heute Abend /%8 Uhr aufen sio gut und billig von legern(rotes Island⸗ huhn) zu verkaufen. Hauptſtraße 4 Polsterstünle. Mk. 379. fillche Ja naturlasiertm Linoleum „ best. aus 1 Büffet, 1 Credenz 1 Tisch, 2 Stühle. Mk. 185.— 44. Flhrünge, e. fleißigen Winter⸗ 133. ſetzlinge abzugeben. 2 Im Lager vorrätig: Bruchreis, Kleie, Sprotten, a Fiſchmehl, Leinſaat. Beſtellungen werden entgegengenommen auf Kohlen, Briketts und ſpaniſchen Traubenſaft. Eine Peitſche verloren gegangen. zugeben im Lager. 8 a Der Vorſtand. Liundwirtſchaftliche Cm H. Berkaufsgenoſſenſcgaftseckenhein Einladung. Am Sonntag, den 28. März, nachm. 23 Ahr findet im Saale„Zum Reichsadler“ 4 unſere diesjährige FGieneraluersammlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder mit dem Erſuchen um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen höflichſt einladen. 5 Tagesordnung: Geſchäftsbericht. Bekanntgabe der Bilanz. Reviſionsbeſcheid. Entlaſtung. Verwendung des Reingewinns. Wahlen. Wünſche und Anträge. Die Bücher liegen zur Einſicht der Mit⸗ glieder bis zum 28. März auf unſerem Ge⸗ ſchäftszimmer, Neckarauerſtraße 18, auf. 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