— nennt dt 0 neckar-Bote Samstag, den 27. März 1926(2. Blatt). Palmſonntag. Dein Zion ſtreut dir Palmen und grüne Zweige hin, und ich will dir in Pſalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze 71 dir grünen in ſtetem Lob und Preis und deinem Namen dienen, ſo gut es kann und weiß, ſingt der fromme Dichter Paul Gerhardt im Hinblick auf den Palmſonntag, den letzten Sonntag vor Oſtern zur Er⸗ znnerung an den Einzug Jeſu in Jeruſalem über die auf den Weg geſtreuten Palmenzweige. Der dies⸗palmarum, das heißt der Tag der Palmen, der auch der Grüne Sonntag genannt wird, wurde in der Grie⸗ chiſchen Kirche ſchon ſeit dem 4. Jahrhundert gefeiert, in der Römiſchen Kirche erſt ſeit dem 7. Jahrhundert. Noch letzt verbindet die katholiſche Kirche mit der Feier dieſes Tages die Palmenweihe. Das Feſt der Palmenweihe iſt ſeinem Kern nach wahrſcheinlich heidniſchen Urſprungs, und es bedeutete urſprünglich die Frühlingsfeier, das ubeln über das Wiedererwachen in der Natur, aber mit feinem Verſtändnis hat die Kirche, wie ſo oft, dieſem Feſt Linen chriſtlichen Inhalt gegeben. Im Süden konnte das nt Zucht efkkröfinen zu ſefff. 2 n die Zukunft, in der der Himmel voller Geigen hängt, ilt von ihnen das Schiller'ſche Wort:„Das Auge ſieht den f immel offen; es ſchwelgt das Herz in Seligkeit.“ Aber nur zu oft müſſen ſie auch die Erfahrung machen:„Mit des Geſchickes Mächten iſt kein ew'ger Bund zu flechten.“ Wenn ſie ſich dann auf die goldene Kinderzeit und die guten Hoff⸗ nungen und Vorſätze des Konfirmationstages erinnern, ſo bewahrheitet ſich nur zu oft und zu ſpät die Weisheit: Fremd kehrt er heim ins Vaterhaus.“ Die einſt ſo jubeln⸗ den Töne der Orgel am Einſegnungstage:„Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit———. ſind die Klänge tiefer Wehmut einer längſt verklungenen Jugend geworden. Kräftige Gemüſepflänzling. Wie ſollen ſie beſchaffen ſein?— Kurz, alſo gedrungen, kräftig und gut bewurzelt.— Wie iſt das zu erreichen? Das wichtigſte iſt immer weite Saat. Wird eng geſät, werden die Pflänzlinge lang, wie der Gärtner ſagt vſpillerig“. Insbeſondere bei Kohl kommt es darauf an, daß die Setzlinge die oben geforderten Eigenſchaften haben. Dazu iſt es notwendig, wie ſchon geſagt, daß dünn geſät wird und in dieſem Sinne iſt die Reihenſaat unendlich viel beſſer, als die breitwürfige. Bei letzterer gehört ſchon ſehr viel Erfahrung und Geſchick dazu, den Samen gleichmäßig und genügend dünn auszuſtreuen. Und zur guten Be⸗ wurzelung iſt es nützlich, auf das Saatbeet 3 Zentimeter Feſt wirklich durch geweihte In Ruß eine wichtige Begebenheit bilden. In der Evangeliſchen Kirche iſt der Palmſonntag ſeit altersher vielfach der Tag der Konfirmation, der Tag der 5 iesmal wie alljährlich Tauſende von Kindern vor den Altar, um im Gottes hauſe die b Aufnahme in die Gemeinſchaft der Kirche zu g en, begleitet von den Glück⸗ und Segenswünſchen ihrer Eltern und Angehörigen. Es iſt für die meiſten von ihnen ein wichtiger Abſchnitt in ihrem Leben, und für viele von ihnen beginnt mit dieſem Tage das ſchwere Ringen um das Daſein. Bei manchen von ihnen ſind dieſe Stunden ſtiller Weihe 7 für viele Jahre die einzigen, und wild ſtürmen Jugendweihe. An ihm treten auch erle ſie ins almen verſinnbildlich werden, in ſonnenarmen, von der Natur nur ſpärlich bedachten Ländern aber mußten und müſſen noch heute, trotz aller Verkehrserleichterungen, ſich die Gläubigen mit den friſchen Zweigen heimiſcher Sträucher begnügen, die der Volks⸗ mund trotzdem in Erinnerung an die bibliſchen Vorgänge Palme nennt. In manchen Gegenden ſind es Stechpalmen⸗ zweige, im Oſten Europas aber faſt ausnahmslos die Wei⸗ denkätzchen, die am Palmſonntag, geſegnet durch den Prie⸗ ſter als 9 Botſchaft unter die Menſchen verteilt werden. g and beſonders knüpfen ſich an das Feſt der Palmen⸗ weihe langdauernde und laute Luſtbarkeiten, die mit dem Verkaufe der Palmen vor den Kirchentüren beginnen und als Volksfeſte, namentlich im Leben der Landbevölkerung ſprochen wurde. e. N 55 K 0 5 Hoch zerriebene Torfſtreu aufzutragen, und nachdem das Beet zuvor tief gegraben wurde, es mit der Torfſtreu zu behacken, daß die Torfſtreu etwa 15 Zentimeter tief gut mit dem Erdreich vermiſcht wird. Fehlerhaft iſt dagegen, die Saatbeete zu düngen. Allerdings werden die daraus her⸗ vorgehenden Sämlinge beſonders üppig, aber ſie erweiſen nicht die nötige Widerſtandsfähigkeit in bezug auf das Anwachſen. Auch erliegen ſie leicht Krankheiten; ſo dem gefürchteten Vermehrungspilz, der das Erdreich mit einem Netz von ganz feinen Fäden überzieht und die jungen Pflänzchen, wo er hingelangt, durch Wurzelhalsfäule in wenigen Stunden zum Abſterben bringt. Beſonders bei Kohl iſt es weſentlich, daß die Pflänzlinge gedrungen und ſtark ſind. Die Stengel ſollen etwa die Stärke eines Blei⸗ 75 haben, üchern 5 15 Kohlarten und manche andere Gemüſe, wie Tomaten, Kürbis, Gurken haben die Eigenſchaft, Wurzeln aus dem Wurzelhals zu bilden, ſo lange das Gewebe noch weich iſt und wenn man ſie etwas tiefer ſetzt als ſie geſtanden haben oder nach dem Anwachſen behäufelt. Letzteres iſt immer das beſſere Verfahren, beſonders dann, wenn die Behäufe⸗ lun wie ein ſolcher den üblichen Taſchennotiz⸗ beigefügt iſt; aber er darf nicht verholzt ſein. mit beſonders guter Erde erfolgt. a Wird ia geſchilderter Weiſe mit Torfſtreu gearbeitet und in Reihen dünn geſät, halten die Pflanzen auch beſſer Wurzelballen, infolgedeſſen ſie ſchneller und ſicherer an⸗ 1 wenn ſie an den dauernden Standort geſetzt wer⸗ den. s iſt allerdings nützlich, das Saatbeet, ehe die Pflanzen herausgenommen werden, mit der Brauſegieß⸗ kanne tüchtig durchzufeuchten. Das erfriſcht die Pflänzlinge nicht nur, und gibt ihnen die Feuchtigkeit, der ſie bedürfen bis zum Wiederanwachſen, ſondern die Ballen halten auch beſſer. Bei allen Kohlarten iſt es ferner weſentlich, daß ſie beim Auspflanzen in das freie Land ſehr feſt angetreten werden. Sie ſollen nach dem Antreten derart feſtſtehen, daß, wenn man verſucht, an einem der zarten Herzblättchen die geſetzte Pflanze aus dem Boden zu ziehen, das Blätt⸗ chen eher abreißt, als daß es gelingt. Eine andere Sache von Wichtigkeit iſt die, daß bei trockener Witterung, wenn alſo die Bodenoberfläche abgetrocknet iſt, die Pflanzſtelle etwas vertieft wird, ſo daß die Pflanze in feuchten Boden zu ſtehen kommt. Setzt man mit dem Pflanzholz, ſo geſchieht das am beſten derart, daß mit dem Schuh das trockene Erdreich an der Pflanzſtelle weggeſcharrt wird, bis der feuchte Untergrund zum Vorſchein kommt. Im Kleingarten iſt es im allgemeinen zweckmäßiger, den Reihenverlauf entſprechend flache Pflanzfurchen aufzuwerfen. Dieſe kön⸗ nen, gern bis zu 10 Zentimeter tief ſein. Infolge des Begießens werden ſie mit Erdreich allmählich zuge⸗ ſchwemmt; und wenn das nicht geſchieht, zieht man ſie, wenn die Pflanzen genügend geträchtig ſind, mit der Hacke ſpr Das erſetzt dann das Behäufeln, von dem oben ge⸗ — . eben hinaus, froh, dem Zwange der Schule und. bei Heinrich Abel, Hutfabrik in Ladenburg. — Tissen Ble unf tern ihre Berren-Hlle uni Dumen- Ble wie nel agen Wir empfehlen uns den verehrl. Vereinen von Seckenheim u. Umgebung für gutbeſetzte 9 Streich und Blasmuſik zu allen Veranſtaltungen. Vereinigte Mufläganolle Bockenheim Geſchäftsführer: Wohlfarth, Riedſtraße 9. denn sie stellt sich im billiger als gewöhnlich. viel ausgiebiger ist und ab färb. Erhältlich in I 2.20 bei Kolonialw. Hersteller Emil Bih Geislinger r Mathaus Merrem- n Unterhose, makof: Sommerqualität. 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März, nachm. 3 Ahr findet im Saale„Zum Reichsadler“ unſere diesjährige ſieneraluzrsammlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder mit dem Erſuchen um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen höflichſt einladen. Tagesordnung: „ Geſchäftsbericht. . Bekanntgabe der Bilanz . Reviſionsbeſcheid. . Entlaſtung. Verwendung des Reingewinns. . Wahlen. Wünſche und Anträge. g Die Bücher liegen zur Einſicht der Mit⸗ lieder bis zum 28. März auf unſerem Ge⸗ chäftszimmer, Neckarauerſtraße 18, auf. Der Vorſtand. immer ⸗Schützengeſellſchaft. * Heute Samstag Schießadend Der Schützenmeiſter. vumerbund Zahn seflenbenn C. b. d— Bitte eben Fahrplan der Nebenbahn Mannheim— Hebdelberh Von 6—8 Uhr halbſtündlich, bewährt gegen Husten, Heiserkeit 7 und Katarrh 7000 not. beglaub. Zeugnisse. Paket 40 3 Dose 90 3 u haben bei: Apolgeke E. Ketterer Seckenheim und wo Plakate sichtbar. etallbetten ahlmatratzen, Kinderb. günst. a. Priv. Kat. 2025 fr. 1 eee 2 1 Sisal Niktonn 1929 Hemenheim. Heute Abend 8 Ahr iiiglieder⸗Nerſammlung bei Mitglied Kunzelmann(Deutſcher Hof) Volzähliges Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Gewerbeſchule Ladenburg. Die diesjährige Austellung ver ſchller und Lehrüngs Arbeiten findet in der Turnhalle ſtatt. Dieſelbe iſt geöffnet am a 28. Ned d. J., Gründonnerstag, April, Karfreitag, 2. April und Ogeflonnlan, 1 jeweils vormittags von 11—12 Uhr und nachm ttags von 2—5 Uhr. Intereſſenten, die an anderen Wochentagen die Ausſtellung zu beſichtigen cher, haben ſich vorher beim! orſtand! der Gewerbeschule anzumelden. Die ſtaatl. und ſtädt. Behörden, Lehrmeiſter, inzipale, ſowie die Eltern der Schüler, Intereſ⸗ ten und Freuade der Jugend find hier zu höfl. ingeladen, Der Schulvorſtand: A. Molitor. Ferlobungskarten in sauberer Ausführung liefert f e des Neckar- Boten. von 8—11 Uhr ſtündlich, von 113 Uhr halbſtündlich, von 3—5 von 5—9 Uhr halbſtündlich, 1 Wagen ab Kc ee 10.15 Uhr. Erste Mannheimer Mode-Tanzschule Ludwig Pfirrmann& Sohn— Telefon 3908. 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Heidelberg— Mannheim Stadt. 4 Heidelberg Bismarckpl. ab 5.47 7.42 9.13 12.20 1.45[ 3.10 4.46 6.15 7.30[8.55 1 Heidelberg Schlachthaus„ 5.57 7.52 9.23 12.30 1.55 3.20 4.56 6.25 7.40 9.05 J Wieblingen 1 6.09 8.05[ 9.36 12.42 2.13 3.33 5.14 6.37 7.58 9.17 1 Edingen„4.55 5.30[6.01 6.21 6.55[ 8.17[9.47[ 10.56 1.03] 1.22 2.30 J 3.45 4.58 5.33 6.56 8.16 9.28* Reckarhauſen„5.10 5.45 6.16 6.36 7.10 8.32 10.03[11.11[1.18 1.38 2.46 4.00 5.14 5.48 7.11831[ 9.431107 Seckenheim„5.19] 5.54 6.26] 6.46 7.21 8.42 10.11 11.21[ 1.28 1.42.57 4.10 5.23 5.58 7.20 8.40 9.52 11.16 Mannheim⸗Stadt an J 5.44 6.20 6.52 7.12[7.47 9.07 J 10.36][ 11.46] 1.53 2.12 J 3.22] 4.35] 5.50 6.25 7.46 9.05[ 10.17 J 11.41 Sonntags. Mannheim Heidelberg. 9 Mannheim⸗Stadt ab 6.00 8.00] 10.00[ 12.00 1.18] 2.00 J 3.18] 4.00 J 5.18 J 6.00 718 00 9.18[10.45] 11 Seckenheim„6.26 8.26 10.26 12.26 1.45 2.26 3.45 4.26 5.45 6.26 7.45 8.26 945 1143 12 Reckarhauſen„6.35 8.351035, 12.35 1.53 2.35 3.53 4.35 5.54 6.35753 8.35 9.54 11.22 12 Edingen„6.51] 8.51[ 10.51 J 12.51 2.51 4.51 6.08 6.51 8.49 10.09 11.36 12.34 Wieblingen 7.02[9.02[ 11.02[1.02 3.02 5.02 7.02 10.20 7 Heidelberg Bismarckpl. an] 7.24] 9.24 11.24 1.24 3.24 5.24 7.24 10.45 1 Sonntags. Heidelberg Mannheim 1 Heidelberg Bismarckpl. ab 8.15][ 10.15 b 12.15 2.15 4.15 6.15 8.15 10.15 Wieblingen 0 8.38 10.38 12.38 2.38 4.38 6.38 8.38 10.38 Edingen„ 4.50 6.50] 8.50] 10.50] 12.03 12.50 2.50 4.50] 6.20 6.50 8.50[ 9.37 10.50 Reckarhauſen„5.05 7.05 9.05 11.05[ 12.18[ 1.05[2.18 3.05 4.18 5.05 6.36 J 7.05 8.18[ 9.05[ 954 11.05 Seckenheim„ 5.14 J ii ii 1.14 227 3511 4 5.14 6.45 7.14 8.27 9.14 10.03 11.14 Mannheim⸗Stadt an] 5.39[7.39 9.39 11.39[ 12.52 1.39[ 2.52[ 3.39][ 4.52[ 5.39 7.10 7.39[8.52 9.39[ 10.28 J 11.39 trieb M fei s Krüftwagen⸗Betrie unben Schries Ell. 7 5 Werktags. Mannheim— Schriesheim. 1 Mannheim⸗Paradeplatz ab e 8.00[ 9.35 12.05 2 2.30 3.30 5.20 7.20 9.00 11.15 Mannheim⸗Reckarſtadt„ 6.00 6.40 7.40 8.12 9.47 12.171.300 8 2 10 2.42 3.42 4.20 5.00 5.25 5.32 6.05 6.40 7.32 9.2 11.27 Feudenheim„6.13 6.53 7.53 8.25 10.00 12.30 1.43 f 2.23 2.55 3.55 4.33 5.13 5.38 5.45 6.18 6.53 7.45 9.25 110 1„6.23703 8.038.35 10.10 12.40 1.53& 2.33 3.05 4.05 4.43 5.23 5.48 5.55 6.28 7.03 7.55 9.351150 adenbur„6.35 8.15 8.47 10.22 12.52 2.05] 3 2.45 3.17 4.17 4.55 5.35 6.00 6.07 6.40 7.15 8.07 9.47 12.02 Schsdenhe an 6.45 8.25[ 8.57[ 10.32] 1.02[2.15& 2.55 3.27 4.27 J 5.05 5.45 6.10 6.17] 6.50 J 7.25 8.17 9.57 12.12 8 1 Werktags. Schriesheim— Mannheim. 1 Schriesheim ab] 5.10] 5.45 6.15 4 6.50 6.58 8.35 11.00 12.35 1.10 2 1.20 2.30 3.30 405] 4.20 4.35 5.15 5.50 6.20 Ladenburg„5.21 5.56 6.26 5 7.01 7.09 8.46 11.11 12.46 1.21 J 1.31 2.41 3.41 4.160 4.31 4.460 5.26 6.01 6.31 lvesheim„5.33 6.08 6.38 7.10 S 7.13 7.21 8.58 11.23 12.58 1.33 f 1.43 2.530 3 53 4.28 4.43 4.58 5.38 6.13 6.43 ein„5.43 6.18 6.48 7.20 7.28 7.31 9.98 11.33 1.08 1.43(& 1.53 3.03 4.03 4.38 4.53 5.08 5.48 6.23 6.53 Mannheim⸗Neckarſtadt„ 5.55 6.30 7.00 7.32 f 7.35 7.45 9.22 11.47 1.20 1.57 f 2.05 3.17 4.15 4.50 5.07 5.20 6.00 6.35 7.07 Mannheim⸗Paradeplatz an 7 7.55 9.32 11.57 2.07 3.27 5.17 7.17 Sonntags. Mannheim— Schriesheim. 1 Mn 7-9 Uhr eee von 9—12 Uhr ſtündlich, von 12—4 Uhr halbſtündlich, von 4— 6 Uhr ſtündlich, + von 6-10 Uhr halbſtündlich, letzter Wagen ab 11.15 Uhr Mannheim. 1 Sonntags. Schriesheim— Mannheim.. 1 Eden- Lichtspiele Seckenheim am Wasserturm. 4 energielos sein Leben aufgeben. lichen Mode- Tanzkurs, und gründlich gelehrt. 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Diesen Film durchweht eine ernste Mahnung an die Menschheit sparsam mit seinen Kräften hauszuhalten, andererseits nicht Der Film führt uns in die herrliche Gegend des Orients und zeigt uns die Naturschönheiten Das Bild zeigt uns von Kairo aus die schönsten Pyramiden der Welt und führt den Nilstrom e Wüste. Das Ganze ist ein sehr unterhaltendes. Ein Besuch dieses Kunstwerkes wäre ntlang bis aa den Die Direktion. 8 uf elt neun suv sun ne 101005 sun spine uecpp ho; ah u 0 feia Jpussgel gun App gun felle App od une ue ene iu an 0 20% 1% dr a ne 0. gun acc aufe den agg ug d uupbog elle eg us Muse e en nh eee eee ee e eee zahn qun zog mul 214% S usenbeg 1 mene u 5 190 usch ue ue; pnagegupc ue d eee ee eee en een uz evg jep siv Zeilvgiegend d ejunzod 315 ui eee ee aun qusbieacpo did go g“ agctule vue 4 d unc dun je! 15 f ebnipoleb zes u sun suda ug“ „vach hgae inv uin bung ep aun ue 00 nee la ed bugoam 22 eee ee ee b nv ne dine gb i 10 215 zun nu dude ur eh e bun ͤ ehe eee au 1 qi noc ant ane bub gun jag Acpvul ueuluv ene uro dd dickdvn a3)„„ gene ng us udunp e ein ee een een ee een hee e“ „ind ant eee sun ue un ile eee eee e ene pe“ sohn en eib 124 uad une siq puane ui uga 21 cpi us osp feel ea Bündemeg nee ze euer e e„eue un a een eee nene eee nad ua aeqnuig 22 Jiu igen sun use — wl freue uno ade beet be e le ene piu nd eim ufebön! u xe ue ueebuvbisza ne u 21 dun ur zauuenqsnpncd us 1 a0 gz iin! eee uod digi ueqog L nden u ess fsuiunc 20 Ip un ui e ee ee ee ei enen“— ee dr ⸗Uleuv inv javjis 20 god 20 Jun udumaueblnv zei dne ed end c%— unn— umpgzß“ „ee ne ne nee een een eee eig een eee eee ub buvin zuuu dag cas gn uegel 4% fbillavod ue ei goa buleg ol zpicphae „nd ep ne aan eee; p sva um up ad 10d 80. 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Stark duftete der Punſch, ſie ſtießen an miteinander und Dahlinger dachte bei ſich: Warum ſich denn mit unangenehmen Mitteilungen be⸗ eilen? Warum ſchon jetzt mit der ärgerlichen Nachricht herausrücken, daß ſich der gute Bekannte auf Zimmer 64 im„Kaiſerhof“ eines anderen beſonnen und darauf verzichte, ſich in Berlin anzukaufen? Sich ein bißchen Zeit laſſen, die Dinge auf die lange Bank ſchieben, da reckten ſie ſich manchmal ganz von ſelber wieder ſo zurecht, wie man es wünſchte. Er legte um Felix Schul⸗ ter den Arm. „Proſt, mein Junge. Iſt doch nett, daß wir uns ſo zueinander gefunden haben.“. Auch Frau Melanie bog von der anderen Seite den runden Arm herzu und lachte: „Ich ſchließe mich voll und ganz dem geehrten Vor⸗ redner an.“ 5 f .„Die reine Liebesſchaukel,“ ſagte Felir Raßmus und lehnte ſich mit wiegender Bewegung in die ihn um⸗ ſchlingenden Arme hinein.„Ja, das Familienleben, es geht nichts darüber!“ Leiſer Spott zuckte um ſeine Lippen. „Wie ſie ihm die Cour machen“, mußte ſich Edith denken. Faſt unwürdig ſah es ſich an und er ſelber empfand es ſo. Und plötzlich durchfuhr es ſie: wenn er, wenn Felix es wäre, von dem oder auf den hin der Vater die Mittel zu dem geſteigerten Aufwand nahm? Der Gedanke entſetzte ſie ſo, daß die Mutter, die zu⸗ fällig nach ihr hinblickte, fragte: „Was haſt du denn? Fehlt dir etwas?“ Auch Felix wandte ſich jetzt raſch ihr zu und als er die ſtarren Augen, die wie in innerem Schmerz anein⸗ andergepreßten Lippen ſah, trällerte er in tändelnder Zärtlichkeit: „Trinke Liebchen, trinke ſchnell— trinke dir die Aeuglein hell—“. Und ganz leiſe, nur ihr vernehm⸗ bar, flüſterte er noch:„Nicht maulen, Dittychen, wieder gemütlich ſein.“ Jetzt brach aus ihren Augen ein Blitz, ihr Nacken ſteifte ſich. In ſeiner Art, in ſeinen Worten war etwas, das ſie beleidigte. Für was nahm er ſie denn, für welche Puppe?. Mit heimlichem ſcharfen Aufmerken blickte Dah⸗ linger zu dem Brautpaar hin. Nanu, was war denn zwiſchen den beiden? Und was fiel Edith ein, ſolch eine Miene aufzuſtecken! Da ſchien es ja wirklich angezeigt, daß er ihr einmal gründlich klar machte, was ein Mann wie Felix Raßmus für ſie bedeutete. Und als wollte er der Tochter offenbare Froſtigkeit wett machen, wandte er ſich ſelber mit verdoppelter Freundlichkeit wieder Raß⸗ mus zu. Dann, während er das Zigarettenetui aus der „ nahm, kehrte er ſich plötzlich zur Gattin erum. 2 Apropos, für dich habe ich hier auch was in der Taſche, teures Weib. Du haſt ja was davon ge⸗ flötet, daß du ein paar neue Handſchuhe brauchſt. Hier, du Blutſauger, aber ſei ſo gut, und laß mich fürs erſte nicht wieder zur Ader.“ n Lachend ſchob er ihr in den herzförmigen Aus⸗ ſchnitt ihrer Bluſe zwei zuſammengekniffene Hundert⸗ markſcheine. f rau Melanies feurige Augen wurden noch ein⸗ mal ſo groß und glänzend. Wie hatte ſie geſtern und vorgeſtern nur um einen einzigen dieſer Scheine ge⸗ bettelt und rundweg hatte ihr Mann es abgeſchlagen. „Sieh, wie du dich behilfſt. Die Schneiderin wird warten können. Ich brauche mein Geld für Nötigeres.“ And nun aus freien Stücken. Sie ſprang auf, fiel dem Gatten um den Hals und gab ihm auf jede Backe einen ſchallenden Kuß. „Rudolf, du biſt doch nun mal der beſte von allen!“ „ Schmunzelnd ließ ſich Dahlinger die ſtürmiſche Zärt⸗ lichkeit gefallen. „ Allzugut iſt dumm. Aber wer kann für ſeine ge⸗ borene Minderwertigkeit.“ % Sehr richtig,“ beſtätigte Raßmus und ſchielte zu Edith hinüber. „ Die fühlte ihre Wangen brennen. Dieſe prahle⸗ riſche Freigebigkeit war ja doch nur Komödie. Aber eines ſchien ihr beruhigend aus dieſer Komödie hervor⸗ zugehen: Felix, vor dem der Vater ſich ſo aufſpielte, konnte es nicht ſein, bei dem er die Anleihen für ſeine Prahlereien machte. 5 4 Sie wa eder zum Teetiſchchen hinübergegangen und jetzt tre ſelir zu ihr. „Nun,“ igte er und brauchte die Stimme nicht ſonderlich zu dämpfen, denn Dahlinger, der mit der Gattin weite cherzte, erhob die ſeine abſichtlich laut, um dem Brautpaar Veranlaſſung zu geben, ſich unbe⸗ lauſcht zu fühlen. 5 „— Nun, Edith, wär's vielleicht doch beſſer ge⸗ weſen, ich wär' heute noch nicht gekommen?“ Lächelnd, beinahe herzlich feagte er es. Unnütz quä⸗ len wollte er ſie ja nicht und nun er ihr ſeinen Stand⸗ punkt wohl genügend zum Bewußtſein gebracht, wünſchte er ſelbſt, das alte gute Einvernehmen wieder herzu⸗ ſtellen. Wie er jetzt in ihren Augen, die ſie zu ihm auf⸗ ſchlug, die mühſam zurückgezwungenen Tränen ſchim⸗ mern ſah, beugte er ſich raſch zu ihr hinab, drückte ſeine Lippen auf das lichte Haargeſpinſt über ihrem Obr und flüſterte:„Kleines Schaf.“ „ich glaube, ich bin in dieſen letzten Tagen ſehr unglücklich geweſen, Felix,“ ſagte ſie gepreßten Tones. „Du glaubſt? Ich dachte, der Glaube könne allein ſelig machen,“ ſcherzte er.„And nun mit Ernſt, Schatz: Schluß mit dem Mißvergnügen. Wir wollen uns wie⸗ der vertragen.“ Mit ſeinem rattenfängeriſchſten Lächeln hielt er ihr die Hand hin. Die ihre, die ſich langſam hob, zitterte leiſe, als ſie die ſeine berührte. War denn nun wirklich alles wieder gut? War alles fortgelöſcht, vernichtet? Ja, ja, alles war wieder gut — würde— mußte es ja ſein!——— „Der lange Winter war vorüber, der Frühling nahte mit aller Macht und die baſſamiſche linde Luft zog Edith in ſich hinein mit ſehnſüchtig dürſtenden Atem⸗ zügen, während ſie eilenden Schrittes die an der Weich⸗ bildgrenze der Stadt neuangelegte Straße dahinging. Sie wollte Felix triffen. Er war auf ſeinem Bau und es war Sonnabend heute, da wurde um fünf Uhr Feier⸗ abend gemacht, das wußte ſie, und wartete nun, bis von dem Kirchturm dort hinten die hallenden Schläge klangen. Es trieb ſie hin zu Felix. Es war ihr, als wären ſie ſolang nicht beieinander geweſen, wie zwei, die ſich liebten, es ſein mußten. Er war jetzt ſo ganz und gar von ſeinem Bau in Anſpruch genommen, hatte für nichts anderes Sinn und Gedanken mehr. Das trug wohl ſchuld daran, daß es ihr manchmal dünken wollte, als rückten ſie ſich ferner von Tag zu Tag, als wür⸗ den ſich ihre Seelen fremder und immer fremder. Nun war das plötzlich von ihr abgefallen wie Froſthauch von den Zweigen, die der Frühling knoſpend ſchwellt, und nur das ſrühlingsfrohe Wiſſen war geblieben, daß ſie ſich beide liebten. Die Turmuhr ſchlug fünf. Edith war ſtehen ge⸗ blieben. Die Straße mit ihrer doppelten Häuſerreihe war zu Ende, der Blick weitete ſich, zur Linken tat das freie Feld ſich auf, zur Rechten drüben zog die Reihe der Neubauten ſich hin. Auf dem Fußwege, der querfeldein zu der Bauſtelle hinüberführte, wurde es lebendig. Arbeitertrupps kamen laut redend daher. Edith hörte zunächſt nur abgeriſſene Worte. Sie klan⸗ gen grob wie Schimpfen und Drohen. Ueber ihr er⸗ wartungsfrohes lächelndes Geſicht flog ein Schatten. Wie häßlich das klang. Wenn ſie doch erſt vorüber wären Sie mochte ihnen nicht begegnen, denn der Weg, den jene herkamen, war der gleiche, den ſie gehen wollte. Nun wandte ſie ſich ab, machte ein paar Schritte in ent⸗ gegengeſetzten Richtung und immer lauter zwangen die groben Stimmen ſich ihr ins Ohr hinein, wie ſie über emen herzogen, ihn ſchlecht machten.— And plötzlich durchzuckte Edith heftiger Schrecken. Von den Neubau⸗ ten kamen die Arbeiter. Von wem ſprachen ſie denn ſo? Doch nicht von ihm— von Felix. „„Wenns ihm nicht fir genug geht, dann ſoll er ſich's alleine puſten. a tu ich mich nicht. And wenn er mich noch mal ſchikaniert, dann ſchmeiß ich ihm den ganzen Krempel vor die Füße.“ 5 „And mir ſoll er noch mal was von Mauſen ſa⸗ gen, weil ich mir'n paar Bauſpäne mitgenommen hab', dann kann er's von mir auch hören, was in Lichter⸗ ſelde die Spatzen auf den Dächern pfeifen, wo ſich ſein Alter ſeine Späne zuſammengemauſt hat. Nur Glück muß einer haben, da ſitzt er ſtatt im Zuchthaus, in 'ne feine Villa.“ (Fortſetzung folgt.) Die Berufsſchule für Polizeipferde. Von Wilhelm Renner. Wer hat noch nicht die märchenhafte Akkurateſſe bewundert, mit der Poltzeipferde— in dichte Menſchen⸗ haufen hineingelenkt— an den aufreizendſten Hühner⸗ augen vorbeitreten(wer weiß, wie oft in entſchiedenem Widerſtreit mit den Intentionen ihres Reiters 7), immer mit dem ſchäumenden Maule haarſcharf an den Ge⸗ ſichtern vorbeiſtreifend, durch den maſſierteſten Maſſen⸗ ausbruch von Empörung, durch die abrupteſten und wü⸗ ſteſten Geſten. durch Schreie, durch erhobene Schume und Stöcke, weder durch die weißeſten noch durch die ſchmutzigſten Taſchentücher je aus der Faſſung gebracht? Wer aber hat eimal darüber nachgedacht, daß das eigentlich für den Pferdeverſtand(wobei nach Anſicht hoher Autorſtäten in dieſem Falle das Wort„Ver⸗ ſtand“ eigentlich nur Inſtinkt heißen dürfte) eine höchſt reſpektable Leiſtung iſt? 5 g Tatſächlich ſind dieſe Fähigkeiten, um die mancher Großſtadtmenſch dieſe Gäule aus Herzensgrund benei⸗ den dürfte, das Ergebnis einer langen und äußerſt ſorg⸗ fältigen Schulung. Eine regelrechte Unwerſität für Po⸗ lizeigäule allerdings dürfte bislang lediglich England be⸗ ſitzen. Es iſt im wahrſten Sinne des Wortes eine„uni⸗ verſitas rerum formidabilium“, d. h. eme Vereinigung aller derjenigen angſt⸗ und entſetzenerregenden, mit der Tücke des Obiekts geladenen Dinge, die je den Geſichts⸗ und Gedankenkreis eines braven und pflichtgetreuen Po⸗ lizeigauls beunruhigen können. Mit den Anfangsgründen deſſen. was von einem guten Reitpferd gefordert werden muß, beginnt der Kurſus in„Imber Court“, denn da berittene Poltziſten bekanntlich die bewunderungswürdigſte Verkörperung obrigkeitlicher Gewalt darſtellen, müſſen auch ihre Reitpferde nicht nur tüchtig, ſondern auch wenig⸗ ſtens annähernd eben ſo ſchöne Vertreter ihrer Raſſe ſein, wie ihre Reiter. Zunächſt geht es alſo an die Longe, an der der Schüler ſich mit Anſtand und würdig gedämpften Feuer zu bewegen lernt. Iſt das in Ordnung, ſo geht es an die erſten Sprünge, die der Schüler jedoch allein zu absolvieren hat. Denn es handelt ſich hier nicht um Ausbildung von Rekruten auf, sondern von ſolchen un⸗ ter dem Sattel, und übrigens wäre es für das Selbſt⸗ bewußtſein der Geſetzeswächter untragbar, ſich den Tücken eines Rittes durch den Sprunggarten auf nicht zugeritte⸗ nem Pferde auszuſetzen. Dann aber beginnt die Schulung des Geiſtes. Der Ritt über die Treppe iſt für einen anſtändigen Gaul, der gewohnt iſt, unverbildeten Grund und Boden unter den Hufen zu haben, ſchon eine ſchwere Anfechtung und hier beginnen die erſten Durchfälle. Nicht jeder Gaul iſt dazu zu bringen, ſich dem Gebild der Menſchenhand anzuvertrauen. Demgegenüber iſt die nächſte Aufgabe ge⸗ radezu ein Kinderspiel, in der es ſich darum handelt. über allerhand Dinge, die im Wege liegen, ſo hinwegzu⸗ gehen, daß man ſie nicht durch Huftritte verletzt: es ſind Strohpuppen in Form von Menſchengeſtalt, und man kann ſchon ſagen, daß die glatte Erfüllung dieſer Aufgabe für jeden vernünftigen Gaul einfach Ehrenſache iſt, obwohl die Menſchen ſolche Rückſichtnahme eigent⸗ lich gar nicht verdient hätten, denn——— Allmählich beginnt die ganze Bosheit des Menſchen ſich in vollem Lichte zu zeigen. Man führt den Gaul von hinten an einen Wagen heran und plötzlich bricht ein wüſtes Gedonner los und dem armen Lehrling ſtie⸗ ben Wolken widrigen Benzinqualmes in die edlen Nü⸗ ſtern: es iſt ein uralter Laſtkraftwagen, deſſen Motor beim Anlaſſen einen Radau vollführt wie eine Feld⸗ kanonenbatterie. Das wird ſo oft wiederholt, bis der Gaul auf den Gedanken kommt, der Klügere zu ſein und nicht mehr durch Scheuen, Schnaufen, Bäumen und Durchgehen den für eine gottgeſchaffene Kreatur ſelbſt⸗ verſtänd'ichen Proteſt gegen ſolche übelriechenden Ueber⸗ fälle einzulegen.. 5 g Aber das iſt noch nicht die ſchlimmſte Bosheit, durch die hindurch die Laufbahn zum Polizeiſergeantenroß führt. Es gehört z. B. ein ganz hübſches Stück Selbſt⸗ beherrſchung dazu, den geforderten Gleichmut zu be⸗ wahren, wenn zwei Schritt von einem ein Menſch aus einem Fenſter oder von einem Balkon herunter aufs Pflaſter ſtürzt. Das iſt die nächſte Aufgabe, die man auch i erſt nach einigem Nervenzittern bewältigt, denn es han⸗ delt ſich nichi nur darum, nicht zu ſcheuen. ſondern in blitzhafter Erkenntnis der Tatſache, daß ſolch ein Vor⸗ fall eine Polizeiwidrigksit darſtellt, ſtehen zu bleiben und den Reiter, von dem natürlicherweiſe ſolch kühle Beherrſchung der Situation nicht gefordert werden kann, abſteigen zu laſſen. 5 Nach ſolchem Exerzieren mit Unglücksfällen bekom⸗ men die vierbeinigen Kandidaten es mit der menſch⸗ lichen Gemeinheit in Muſterbeiſpielen zu tun Feuerwerks⸗ körper fliegen ihnen um die Ohren und Beine, hinter Häuſerecken und Bäumen hervor wird unverſehens eine uralte Donnerbüchſe abgeknallt und— noch ſchlimmer — geblitzt, hinter einem dicken Baum hervor ſpringt plötzlich ein übles Individuum dem Gaul in die Zü⸗ gel, beim Ueberholen von Wagen flattern Roß und Reiter unverſehens tauſende von weißen Flugzettein ent⸗ gegen— für ein biederes Pferdegemüt eine geradezu infernaliſche Heimſuchung— und bei zall dem gilt es ganz ruhig zu bleiben, auch nicht für einen noch ſo klei⸗ nen Augenblick die Kandare zwiſchen die Beine neh⸗ men— ſofort quetſcht einem dieſer heimtückiſche Appa⸗ rat die empfindliche Zunge. i Hat man endlich gelernt, ſich über das vereinzelte Auftreten ſolcher Spezialfälle menſchlicher Hinterliſt hin⸗ wegzuſetzen, ſo gilt es nun noch, zu beweiſen, daß man auch ihrem vereinigten Anſturm gewachſen iſt. Das heißt alſo: man tritt in Berührung mit„Volk“. Etwas un⸗ unnatürlich ſieht ſolches Volk ja aus: es beſteht aus einer Menge von lebensgroßen Marionetten, die an etlichen Reihen von ausgeſpannten Drähten ſo auf⸗ gehängt ſind, daß ſie gerade noch mit den hühneraugen⸗ geſegneten Füßen auf der Erde ſtehen. Die werden dann auf eine höchſt heimtückiſche Weiſe in Bewegung ge⸗ ſetzt, fuchteln mit Stöcken, Schirmen und Hüten, ſchlen⸗ kern mit den Beinen, legen es alſo Alles in Allem nach Kräften darauf an, einem braven Roß, das dicht an ihnen entlang gehen muß, zu mißfallen, ohne daß es 8 Mißfallen durch Gegenkundgebungen Luft machen arf. Iſt auch dieſer Kurs glücklich abſolviert, dann iſt die Prüfungszeit überſtanden und die edlen Vierfüßer dürfen in dem ſtolzen Bewußtſein, ein wichtiges Organ der Obrigkeit zu ſein, an die Oeffentlichkeit treten, allwpo ſie hier und da mit Verwunderung feoſtſtellen müſſen, daß ihre Reiter offenbar keine ſo ſchwierige Schule durchgemacht oder ſie doch wenigſtens nicht mit ſo gutem Erfolge abſolviert haben. g —— 2 Buntes Allerlei. Naobes rares Honorar. Als Wilhelm Raabe 1862 nach Stuttgart überſiedelte, hatte er ſich durch ſeine „Chronik der Sperlingspreſſe“ bereits einen beachtens⸗ werten Namen geſchaffen. Ein Sfuttaarter Vorleger, ein ſchwäbiſches Original, machte dem Dichter, in liehenswür⸗ digſter ſchriftlicher Form das Angebot, an ſeiner da⸗ mals vielgeleſenen Zeitſchrift mitzuarbeiten. Da dem Verleger immer der Schalk im Nacken ſaß. ſchrieb er am Schluſſe des Briefes:„Ich zahle Honorar— rar.“ Dieſe menſchenfreundliche Bemerkung konnte der humor⸗ nolle Dichter nicht unerwidert laſſen. Er antwortete dem Verleger im gleichen liebenswürdigen Tone und ſchloß mit den Worten:„Wer mir Honorar— rar zahlt, dem ſchicke ich Beiträge— träge.“. 5 g Kreuzungen bei Haustieren. Die verſchiedenartigen Verſuche, die europäiſchen Haustierarten durch Zufüh⸗ rung friſchen und möalichſt wilden Blutes neu zu be⸗ lehen, haben im Laufe der Zeit teiſweiſe zu ausgezeich⸗ neten Ergebniſſon geffihrt. Am bekannteſten iſt die Kreu⸗ zung zwichen Hunden und Möffen, die jene ausgezeich⸗ neten und unermüdlichen Schlittenhunde ergab, die für die Expeditionen im Polargebiet von nahezu entſchei⸗ dender Bedeutung ſind. In Oſtafrika wurde der Pony mit dem Zebra gekreuzt und es entſtand ein neues Tier, das man Zebrule nannte, das außerordentlich leiſtungsfähig und ſchnell iſt, auch das Klima weitaus beſſer erträgt, als das Pferd oder der Mauleſel. In Kanada hat man den bodenſtändigen wilden Büffel mit der importierten europäiſchen Hauskuh gekreuzt und damit ein ſehr arbeitsfähiges Tier gezüchtet, das außer⸗ dem vor dem Büffel noch den Vorteil hat, ein auch S