Samstag, den 10. April 1926(2. Blatt). Das Normaljahr der Zukunſt. Zeitrechnung und Kalenderreform. Man muß ſchon zugeben, daß der Völkerbund ein höchſt vielſeitiges Unternehmen iſt: er will ſich nun auch der Kalenderreform annehmen. Allerdings hat es mit dem Inkrafttreten des„Normaljahres der Zukunft“ noch Zeit. Man hat den 1. Januar 1928 oder ſogar erſt 1933 dafür ins Auge gefaßt. Der Völkerbund und ſeine Beauftragten werden ſich vermutlich damit begnügen, die Einteilung der gegenwärti⸗ gen Anzahl der Tage in möglichſt gleich lange Monate vorzunehmen und die Feſttage auf fire Daten zu legen. Im Zeitalter der Demokratie kann man wirklich nicht mehr Rückſicht nehmen auf Empfindlichkeiten, wie etwa die des Kaiſers Auguſtus, zu deſſen erſten Amtshand⸗ lungen nach Regierungsantritt es gehörte, dem September einen Tag zu entwenden und ihn dem bis dahin 30tägigen Monat zuzulegen, der die Ehre hatte, ſeinen Namen tragen zu dürfen, dem Auguſt. Und das bloß deswegen, weil Auguſtus es mit ſeiner Würde nicht vereinbar fand, daß der nach ſeinem Vorgänger Gaius Julius(Cäſar) benannte Juli 31 Tage hatte. 8 Zu weiter gehenden Aenderungen, insbeſondere zur genauen Angleichung des praktiſchen Vierundzwanzigſtun⸗ dentages an die wirkliche aſtronomiſche Tageslänge wäre eine derartige Revolution in allen möglichen Beziehungen notwendig, eine Revolution, die einzig und allein den Uhrmachern zugute kommen würde, daß man ſich nicht entſchließen kann, ſie vorzunehmen. Man wird alſo auch fernerhin alle vier Jahre einen Schalttag und— um die Fixierung der Feſtdaten herauszubekommen— wahrſchein⸗ ich keinen 31. Dezember mehr, ſondern einfach einen all⸗ jährlichen unbenannten Silveſtertag haben. Es wird dann alſo nicht mehr paſſieren können, daß bedauernswerte An⸗ geſtellte für das gleiche Gehalt einmal 31 Tage und ein anderesmal 28 Tage arbeiten, daß ein noch bedauernswer⸗ terer„ſchwerer Junge“, der im Januar zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt wird, 181 Tage, wenn er im Juli verurteilt wird 184 Tage brummen muß. Das alte Julianiſche— nach Julius Cäſar ſogenannte — Jahr war der erſte Verſuch, das Mondjahr der Alten dem wirklichen Sonnenjahr anzunähern. Aber Cäſars Aſtronomen waren noch nicht ganz auf der Höhe geweſen, das Jahr klappte den aſtronomiſchen Tatſachen in be⸗ denklicher Weiſe nach und ſo wurde unter Papſt Gregor 1582 der Kalender zunächſt einfach einmal um zehn Tage vorgeſchoben. Eine radikale Maßnahmen— denkt man—, aber noch nichts im Vergleich zu dem Kalenderreformjahr 45 v. Chr., das 445 Tage dauerte. Uebrigens iſt auch die gregoriſche Regelung nicht ganz einwandfrei, aber es wird noch mehr als 30 000 Jahre dauern, bis die aſtrono⸗ miſche Situation dem Kalender einen Tag abgewonnen hat. Die gregoriſche Kalenderreform darf alſo als ein ziemliches Meiſterſtück betrachtet werden. a Die ins Auge gefaßte Regelung wird vermutlich etwa folgendermaßen ausſehen: alle erſten Monate jedes Vierteljahres werden 31, die anderen Monate 30 Tage en So erhält man vier mal 91 Tage gleich 364, u kommt der Silveſtertag als 365. Tag; auch der alttag müßte ſichs gefallen laſſen, ohne Kalender⸗ datum und Wochentagsbezeichnung etwa hinter dem 30. Juni zu rangieren.(Schwerwiegende Frage: Als Arbeits⸗ oder Feiertag?) Dieſe neue Rechnung wird auf jeden Fall in einem Jahre begonnen werden, deſſen 1. Januar auf einen Sonntag fällt. Das trifft für 1928, dann wieder für 1933 zu. Die Folge wäre eine wohltuende Stetigkeit des Tageskalenders. Weihnachtsabend fiele ſtets auf den Sonntag, Oſtern dürfte am praktiſchſten auf den 8. April gelegt werden, was ja ungefähr dem Mittel der bisherigen Regelung entſpräche. Die katholiſche Kirche allerdings hätte einige Heiligen⸗Gedächtnistage zu verlegen, da nach der neuen Regelung ja der 31. März, Mai und Auguft entfallen, dem April ein, dem Februar zwei Tage hinzu⸗ gefügt werden würden. Die Kirche, die bis jetzt insbeſon⸗ dere mit Entſchiedenheit an der Regelung der Feſtſetzung des Oſterfeſtes auf den erſten Sonntag nach dem erſten Vollmond nach Frühlingsanfang(Konzil von Nicäa 325) feſthielt, hat jetzt ihre Geneigtheit, an der Kalenderreform teilzunehmen, ausgeſprochen. N Kreuz und Quer. Allerweltsplauderei von Ernſt Hilarion. Coolidges Feindſchaft gegen den Händedruck.— Radio als Störenfried.— Die gepanzerte Maid. In England und Amerika iſt das Händeſchütteln eine beliebte Sitte, die viel häufiger zur Anwendung gelangt als bei uns. Aber der amerikaniſche Händedruck wird auch mit mehr Empfindung gegeben als bei uns in Deutſch⸗ land, wenigſtens hat meiſt der ſchwächere Partner oft Stunden nachher noch den Schmerz in ſeinen Gelenken, ſo 90150 und mit Hingabe befleißigt ſich der Amerikaner der usübung dieſer Sitte. Darum ſpricht er auch nicht vom Händereichen, ſondern ſtets nur vom Schütteln, das dann auch weidlich geübt wird, wie uns noch aus den Aben⸗ teuern Old Shatterhands ſeligen Angedenkens bekannt iſt. Bislang war es nun im amerikaniſchen Weißen Hauſe üblich, daß jeder Beſucher, wer er auch ſein mochte, An⸗ ſpruch darauf hatte, mit dem Präſidenten die Hände ſchüt⸗ teln zu können. Aber Präſident Coolidge hat nunmehr mit dieſem alten e und den öſterlichen Händedruck abgeſchafft. Man kann es ihm wirklich nicht verdenken, denn dieſe Arbeit bedeutet für ihn, der ſich doch meiſt nur mit geiſtigen Arbeiten zu beſchäftigen gewohnt iſt, eine Anſtrengung, der man auf die Dauer kaum ge⸗ wachſen ſein dürfte. Hinzu kommt noch, daß die verſchie⸗ denen Reiſebüros in ihren Reklamen als beſondere Attrak⸗ tion in Waſhington das Händegeſchüttel mit dem Präſt⸗ denten in den Vordergrund ſchoben und beſonders unter⸗ ſtrichen. Daher kamen an dieſem Tage nicht nur Hun⸗ derte, ſondern Hunderttauſende ins Weiße Haus, um dieſe große Ehre genießen zu können. Die Radiowellen haben dieſe Neuigkeit in der ganzen Welt verbreitet und die Reiſebüros müſſen ſich nunmehr auf ein anderes Lock⸗ mittel beſinnen. g Daß die Radiotechnik eine ſchöne Einrichtung iſt, wird heute niemand mehr bezweifeln wollen. Und der Ge⸗ danke, daß es dem menſchlichen Geiſt nunmehr gelungen iſt, den ganzen Erdball mit den Strömen zu umgeben und in kürzeſter Friſt eine Nachricht von einem Ende der Welt zum andern ſenden zu können, hat etwas Ueberwältigen⸗ Des an ſich. Die ſpaniſchen Empfänger werden neuerdinas vollſtändig koſtenlos in den Aether hinausſchickt. fen Späßmächer uffterhälfen, der ſeiſte W ast a regelmäßig an jedem Abend verzapft dieſer Sender die haarſträubendſten Nachrichten, ee Meldungen von Revolutionen und ähnlichem, wobei er nicht vergißt, der ſpaniſchen Diktatur einige recht biſſige Brocken hinzu⸗ werfen oder ſie in Scherzgeſchichten zu verhöhnen. Das fe den regierenden Herren nun ganz und gar nicht und ie haben ein ganzes Heer von Polizeibeamten und Radio⸗ 1 aufgeboten, um den kecken Störer zu erwiſchen. ber ſo ſehr ſie auch ſuchen mochten, ſie konnten ihn bis heute noch nicht entdecken. Da man mutmaßte, daß der Verbrecher, um einen ſolchen kann es ſich nach der Mei⸗ nung der Machthaber nur handeln, denn wer nicht für mich iſt, iſt gegen mich und darum regelmäßig ein ge⸗ meiner Kerl, mit einem Auto durchs Land führe und ſo zu jeder Stunde von verſchiedener Stelle ſeine ſtaatsfeind⸗ lichen Umtriebe veranſtaltete, wurden mit großer Genauig⸗ keit ſämtliche Straßen abgeſucht. Aber auch dieſes blieb umſonſt, ja, der Spaßvogel beſaß ſogar die Dreiſtigkeit, ſich für eine hohe Wette anzubieten, für den Fall, daß man ihn erwiſchen könnte. Das aber hat die Polizei. 90 noch mehr angeeifert, und vielleicht gelingt es ihr do noch, den unbotmäßigen Staatsbürger in ihre Fänge zu bekommen. Anter Liebesleuten kommen oft die heiterſten Szenen vor, wie man ja gleich, wenn man von einem verliebten Brautpaar redet, dies ſtets mit einem gewiſſen mitleidigen Lächeln tut. In manchen Fällen iſt es aber eine wirklich arnſte Angelegenheit und zuweilen iſt es ſogar romantiſch. Ein ſolch e Fall ereignete ſich jüngſt in London. Dort hatte eine junge Dame den inſtändigen Angriffen, die ein junger Mann in ſeiner Verliebtheit auf ihr jung⸗ fräuliches Herz gemacht hatte, nicht widerſtehen können und war ſeine Braut geworden. Aber es waren nicht die glücklichſten Sterne, die über dieſem Brautſtand ſchwebten, denn der Bräutigam war von einer ungeheuren Eiferſucht geplagt, vielleicht weil er, wie das in dieſen Fällen meiſt iſt, ſich ſelbſt für äußerſt gering einſchätzte, oder aber eine kleine Abweichung bei ſeiner Auserwählten feſtſtellen konnte. Jedenfalls aber ſchämte er ſich nicht, ſie im Zu⸗ ſtand der Raſerei regelrecht mit dem Revolver zu bedrohen. Das einfachſte wäre nun geweſen, wenn die junge Dame ihn einfach laufen gelaſſen hätte. Dazu liebte ſie ihn aber ſcheinbar zu ſehr, und ſie kam daher auf den origi⸗ nellen Gedanken, ſic ein bene ehrt Korſett anzuſchaffen und ſich ſo gegen die lebensgefährlichen Angriffe ihres Verlobten zu ſchützen. Das kam dieſem jedoch wieder höchſt ungelegen und er bat und beſchwor ſie, ſch doch von dieſem Ungetüm zu befreien, indem er darauf hinwies. daß ſeine zukünftige Frau nicht mehr ſo unmodern ſein und ein Korſett tragen dürfe. Allein alle ſeine Bitten blieben unerhört, ſeine heiligſten Beteuerungen, niemals wieder eiferſüchtig zu ſein, verhallten eindruckslos, ſo daß er zum letzten Mittel griff und die Verlobung auflöſte. Dies wollte hinwiederum der jungen Dame nicht gefallen und 1 beeilte ſich daher, Klage gegen den Ungetreuen anzu⸗ trengen. Vor Gericht gab dann der Bräutigam unter all⸗ gemeinem Gelächter zur Kenntnis, daß er die Verlobung nicht eher wieder aufnehmen werde, bis ſeine Braut den Panzer ablege, worin er ein Zeichen höchſten Mißtrauens ehe. Bevor der Richter ſein Urteil fällte, bat er die ame, einmal den Panzer auszuziehen, und verſchämt kam das Mädchen, nachdem es ſich in einem Nebenraum des Monſtrums entledigt hatte, wieder herein und 1 den Panzer vor. Es wurden nun zunächſt Probeſchüſſe darauf abgegeben, die zeigten, daß es mit der Kugelſicherheit gar nicht ſo weit her war, denn das Korſett wurde von den Schüſſen durchlöchert. Es dauerte nun nicht lange, bis es dem Zureden des Richters gelang, das Pärchen wieder zu verſöhnen. In den Armen lagen ſich beide und wein⸗ ten... Mit vereinten Kräften wollen die beiden jungen Leute nun den Verfertiger des Korſetts verklagen, weil er die junge Dame ſo ſchmählich hineingelegt hatte. Vermiſchtes. Die Gefängniſſe der Sowjetunion. Die Gefängniſſe der Sowjetunion, die nach der Ter⸗ ninologie des Kommunismus der Durchführung ſozialen Schutzmaßregeln dienen, gliedern ſich in eigentliche Ge⸗ fängniſſe, Arbeitsbeſſerungsanſtalten, Arbeitskolonien für Landwirtſchaft, Gewerbe⸗ und Fabrikarbeit, Iſolierungs⸗ anſtalten für beſondere Verwendung und Uebergangsbeſſe⸗ rungsanſtalten. Eine beſondere Gruppen bilden die An⸗ talten von mehr vädagogiſchem Charakter: Die Arbeits⸗ häuſer für Minderjährige. Weſentlich iſt ferner noch die Einrichtung einer Gruppe von Anſtalten rein medtziniſchen Tharatters, die auf ſachgemäße Sonderbehandlung Gei⸗ teskranker, Tuberkulöſer und ſonſtiger Pfychpathen ab⸗ zielen Alle in der Anterſuchung befindlichen, zu vor⸗ läufigem Freiheitsentzug Verurteilten werden in Haft⸗ anſtalten verwahrt, ſolange das Arteil noch nicht Geſetzes⸗ kraft erhalten hat und bei Freiheitsſtrafen von weniger als 6 Monaten. Die landwirtſchaftlichen, gewerblichen und Fabrikskolonien ſind für ſolche Verurteilte beſtimmt, für die ſtrenge Iſolierung nicht vorgeſchrieben wird, was geſchieh., wenn das Gericht feſtſtellen kann, daß ſie der werktätigen Schicht angehören, die Straftat fahrläſſig, erſtmalig oder infolge beſonders ſchwieriger Verhältniſſe begangen haben. Die Beſſerungsanſtalten ſind beſtimmt für ſolche Häftlinge, die nach längerem Aufenthalt in anderen Haftanſtalten ihre Befähigung zu arbeitſamem Leben erwieſen haben und für die Ueberweiſung in den halbfreien Zuſtand beſtimmt worden ſind. Anwendung körperlicher Strafen iſt in den Haftanſtalten der Sowjet⸗ union kategoriſch verboten. Feſſelung, Dunkelarreſt, Nah⸗ rungsentziehung, Beſuchsempfang hinter Gitterwänden werden in keinem Falle verwendet. In allen Beſſerungs⸗ anſtalten wird Bildungsarbeit geleiſtet. Der Schulbeſuch iſt für alle Analphabeten und Halbanalphabeten unter 50 Jahren obligatoriſch. Die Häftlinge in den Arbeits⸗ häufern unterliegen freieren Beſtimmungen. Sie können zeitweilig und bedingt entlaſſen werden und erhalten auch Urlaub für Feldarbeit und Ernte. Geleiſtete Feldarbeit wird alsdann in die zu verbüßende Haftzeit eingerechnet, wenn der Häftling eine Beſtätigung von ſemer Ortsbe⸗ hörde vorweiſen kann, daß er ſich während des Urlaubs gut geführt und regelmäßig gearbeitet hat. Die Iſolie⸗ rungsanſtalten für beſondere Verwendung ſind für ſolche zu ſtrenger Iſolierung Verurteilte beſtimmt, die nicht der Arbeiterklaſſe angehören und die Straftat aus Klaſſen⸗ intereſſe begangen haben, oder überhaupt als für die Republik gefährlich erkannt worden ſind. Wie einſt bei uns! Ein Finanzminiſter nach dem anderen kommt und geht in Frankreich. Aber der Frank fällt nach 7 Erholungspauſen immer tiefer. Ueber dieſe traurige Tatſache ſucht man ſich durch allerlei Scherze und Witze hinwegzuſetzen. Wie bei uns in den Zeiten der Inflation, lo ſieſt man jetzt faſt täglich in den Pariſer Blättern Geſchichte, in denen die Franzoſen ſich ſel Een 1 agen ihre Verhältniſſe ironiſteren. So ſtand vor einigen in einer Pariſer Zeitung folgende Geſchichte: eine kleine Bank in einer Nebengaſſe in der Umgebung der Börſe. Eine Bank, die nicht ſehr reich iſt. Ein Amerikaner betritt das Lokal und wendet ſich an den Kaſſierer:„Mein Herr, ich möchte gern zwanzig Dollar wechſeln.“—„Zwanzig Dollar!“ ſtammelt ehrfürchtig der Kaſſierer.“ Wenn Sie einen Moment warten wollen, mein Herr, dann werde ich 55 den Direktor rufen.“ Er klopft an eine Tür.„Herein!“ wird von drinnen gerufen.„Herr Chef, da iſt ein Ameri⸗ kaner, der zwanzig Dollar wechſeln möchte...“ Der Chef iſt mit einem Satz an der Tür und eilt auf den Amerikaner zu. Ungläubig fragt er ihn:„Wollen ſiie wirklich zwanzig Dollar wechſeln, mein Herr?“—„Ja, zwanzig Dollar.“ —„Oh, bitte ſehr, mein Herr, hier ſind die Schlüſſel. Ich habe gerade Bilanz gemacht— die Bank iſt Ihr Eigentum“ JJ ⁰ PaALAST- THEATER Seckenbheim am Rathaus. b Seltenes Angebot Sofort schreiben! * as bringt mir das Jahr 1020 Anſer Programm für 9.—12. April: Es iſt uns gelungen, einen hervorragenden hochaktuellen Film zu bekommen, der hoffentlich vielen Mädchen die Augen öffnen und ſie warnen wird, von jenen Kreaturen, die ſich ihnen im Gewande eleganter Damen und Herren mit verlockenden Verſprechungen nahen, um ſie vom rechten Wege abzubringen. Dieſer Film heißt: de Müdchenhändler von Newyork (oder: Vermisste Töchter) Ein gewaltiges Drama in 7 Akten. in bezug auf Liebe, Ehe, Beruf, Reisen, Krankheiten usw. Auf Grund astrologischer Wissen schaft bear tworten wir Ihnen diese Fragen ausführlich einführu gshalber gratis gegen Einsendung Ihres Geburtsdatums und eines beliebigen Unkostenbeitrages. Schreiben Sie sofort an den Neukultur-Verlag, Abteil. G, Berlin- Schöneberg, N r ein ſogenannter„Mädchenhandel“ brecheriſche aufgenommen hat. den überſeeiſchen Empfängern„ihre Ware“. Freilich Telegramme verſchleiert und lauten z. B.:„Tepp Telegramme. tiefen Eindruck auf den Zufchauer ausübt! Beiprogramm: „Er“ iſt ſoehranſ(Groteske eee SSS Hergeſtellt unter Mitwirkung der geſamten Rewyorker Kriminalpolizei. V .— — Ausführliche Daß in der Welt getrieben wird, beweiſt am beſten die Tatſache, daß der Völkerbund den Kampf Gegen jene dunklen Exiſtenzen die das ſchändliche ver⸗ ewerbe des Mädchenhandels betreiben, ſelbſt Dr. Weinberger, der Leiter des Wiener Sittenamtes, hielt letzthin einen ſenſationellen Vortrag über das leider ſo aktuelle Thema des Mädchenhandels. Er bewies, daß dieſer Handel exiſtiert, ja daß die betreffenden Schädlinge der Menſchheit es trotz ſtrengſter Bewachung verſtehen, ihr abſcheuliches Geſchäft auszuführen. Sie ig ien ind die . iche erhalten“! „Zwei Kiſten unterwegs“! So und ähnlich lauten die raffinierten Was geſchieht mit den vielen jungen Mädchen, die in den 1 Berichten der Polizeidirektionen aller Länder als„Verſchwunden“ notiert ſind?— Unſer Film gibt auf dieſe Frage eine Antwort, die „Er“ gls Iaralhonlüufer Groteske) Neueste Deulig- Wochenschau. Schließfach 40. Prospekte gratis ur d franko. Viele Dankschreiben aus allen Kreisen! Bitte ausschneiden! Weitergeben! 2 N 22 1 Hier bei all. Losverka Rluge Eltern schicken ihre schulenflassenen Söhne und ILöchter in die am 12. April beginnenden Oster-Kurse der Privat-Handelsschule 0 Dr. Knoke staatl. gepr. Diplom-Handelslehrer Erisirlehapiats 3, b. Rosengarten Mannheim. Alle Sorten 2 Aörbe empfiehlt preiswert Fr. Trieisdz, Korbmacherei Schloßstraße 60. ufern. 5 Ausgaben des modernen Zugendauntek. „Die alten Erziehungsmächte: Elternhaus, Schule und Kirche haben in vieler Beziehung an geſtaltender Kraft verloren, eine bedauernswerte Tatſache, die durch die überſtürzte Ziviliſation der letzten Jahrzehnte, mit der die kulturelle Entwicklung nicht Schritt halten konnte, entſtan⸗ den iſt, und die die Folgen des Welkrieges noch verſchlim⸗ mert haben, mit der wir aber nun doch einmal rechnen müſſen. Das Jugendamt von heute, welches eine Aner⸗ kennung der Erkenntnis bedeutet, daß Jugendfürſorge eine Pflicht der Geſellſchaft, der Volksgemeinſchaft geworden iſt, ßoll ſich nun ergänzend den bisherigen Erziehungsfaktoren an die Seite ſtellen. Es nimmt unter den Einrichtungen, die die Gegenwart innerhalb des kommunalen Verwal⸗ tungsapparates geſchaffen, eine, dem Motiv wie der Form nach, beachtenswerte Sonderſtellung ein. Die Freie Jugend⸗ ffürſorge iſt damit in ihren wichtigſten Teilen in einen amtlichen Apparat eingekleidet, wodurch nicht nur alle Arbeiten, Entſcheidungen und Verordnungen einen ſicheren Kückhalt erhalten haben, ſondern auch das Mißtrauen, das gerade der Jugendfürſorge vielfach vom Volke entgegen gebracht wird, durch das behördliche Anſehen abgeſchwächt worden iſt. Infolge der Notwendigkeit des Einſetzens von Perſön⸗ lichkeitswerten fällt das Jugendamt aus dem Rahmen der übrigen kommunalen Verwaltungstätigkeit zweifellos her⸗ aus, denn es bedarf beſonders geſchulter Kräfte, die ſowohl einerſeits Kenntniſſe und Fähigkeiten auf verwaltungs⸗ techniſchem Gebiet beſitzen müſſen, die aber auch zugleich andererſeits ſoizalpſychologiſche und pädagogiſche Ausbil⸗ dung haben ſollen. Die Ausbildungsfrage iſt es alſo, die für die Träger des Jugendamtes zu einem wichtigen Pro⸗ blem geworden iſt. Der Troſt, man brauche ja nur die richtige Auswahl unter den in Frage kommenden Perſön⸗ lichkeiten zu treffen, hält inſofern nicht ſtand, als ſich beim beſten Willen weder der Verwaltungsbeamte die nötigen ſozialpſychologiſchen und erzieheriſchen Kenntniſſe, noch der Sozialbeamte die Verwaltungskenntniſſe nach der Einſtel⸗ Tung ins Amt in genügender Weiſe beſchaffen kann. Eine beſonders wichtige Vorbedingung zur Durchfüh⸗ rung des Erziehungsgedankens iſt es, daß die Beamten des Jugendamtes eine innige Fühlung mit den Volkskreiſen erreichen, die durch die Not unſerer Zeit für die Tätigkeit der Jugendfürſorge beſonders in Betracht kommen, denn ohne die Grundeinſtellung des Verſtehens und der erbar⸗ menden Liebe bleibt alle Volkserziehungsarbeit nur Stück⸗ werk. Nur wenn die jungen Menſchenkinder fühlen, daß ſie nicht dem Amte, ſondern den darin tätigen Menſchen Vertrauen entgegen bringen können, kann es gelingen, auf ſie Einfluß zu gewinnen, und die Schwachen und Gefähr⸗ deten, für die ja beſonders das Jugendamt geſchaffen wurde, zu ſtützen und ſie im Sinne einer geſunden Volksgemein⸗ ſchaft zu erziehen. ie Aufgaben des modernen Jugendamtes ſind außerordentlich zahlreich, außer den mittelbaren, die vor allem im Bereiche der Berufsvormundſchaft liegen, bieten ſich noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten unmittelbarer Erziehungstätigkeit. Von ihnen ſpielt zum Beiſpiel die Schwangeren⸗Beratung eine wichtige Rolle, liegt doch in der ſeeliſchen Faſſung der werdenden jungen Mutter das Gedeihen des ſproſſenden Lebens. Ferner gibt die Kate⸗ gorie ſchwer erziehbarer Kinder ein ſehr erfolgreiches Arbeitsfeld. Auch die Erziehungsfürſorge für erzieheriſch und ſittlich gefährdete Kinder und Jugendliche ſtellt die höchſten Anforderungen an die Helfer und Helferinnen des Jugendamtes; iſt es doch gerade hier notwendig, unmittel⸗ baren Einfluß auf jeden der Schützlinge zu gewinnen. Je umfangreicher das Verſtändnis für die verſchiedenen ſee⸗ liſchen Eigenarten der jungen Menſchenkinder ſein wird, um ſo größer wird ſich der Erfolg geſtalten. Hierbei wird es notwendig fern, daß ſpezielt für die älteren mänfflſchen Eisheiligen durch die Volksregeln. und hat man noch Jugendlichen, bei denen ja bereits Weltanſchauungsfragen eine nicht zu überſehende Rolle ſpielen, Jugendpfleger die Beratung übernehmen, die in keiner Weiſe politiſch ein⸗ ſeitig eingeſtellt ſind. Ueberhaupt darf das Jugendamt die Grenzen einer objektiven Neutralität in keiner Weiſe überſchreiten. Die Bekämpfung der Schundliteratur iſt in dieſen Tagen zu einer ſtändig wachſenden Forderung ge⸗ worden; gilt es doch, die Jugendlichen vor der ſich jetzt wieder unheimlich breitmachenden Seuche minderwertigen Leſeſtoffes zu bewahren. Daneben ſteht, nicht minder wichtig, die Mitwirkung bei Ueberwachung der Kino⸗ darbietungen, die trotz aller theoretiſchen Abwehr ihr Gift neuerdings den Volksmaſſen darbieten. Angemein wert⸗ volle Erziehungsarbeit liegt auf dem Gebiet der Erfaſſung der Freiſtunden der Jugendlichen, denen je nach Begabung und Neigung Gelegenheit geboten werden muß, ſich zweck⸗ mäßig zu beſchäftigen. Es gilt die privaten Anterneh⸗ mungen auf dieſem Gebiet, wie Handfertigkeitsſtunden, Pflege der Leibesübungen, Jugendbühnen uſw. durch amt⸗ liche Empfehlung, eventuell auch durch Subventionen zu fördern und dadurch den Geſchmack an Rummelplätzen, die ſtreng zu bewachen ſind, mehr und mehr abzuſchwächen. erner vermag das Jugendamt die Wanderluſt und Freude an der Natur durch Einrichtung von Jugendherbergen und Jugendheimen zu ſtärken und durch hygieniſche Belehrung der Heranwachſenden der Volksgeſundheit zu dienen. Alle dieſe letztgenannten Aufgaben dürfen aber nicht dazu füh⸗ ren, die Jugend der Familie zu entfremden und ſie der Vereinsmeierei in die Arme zu treiben. Gerade hier wird ſich die Befähigung der Helfer und Helferinnen des Jugend⸗ amtes zu erweiſen haben, ob es mehr als eine bloße Wohl⸗ fahrtsorganiſation, ob es ein Volkserziehungsamt im höch⸗ ſten Sinne des Wortes werden kann, denn eine Berechti⸗ gung hat das Jugendamt nur, wenn es in den ideellen Bahnen gehalten wird. Wie dieſe Bahnen noch im einzel⸗ nen ausgebaut werden können, kann nur längere Praxis ergeben. Der Bauer als Wetterprophet. Von K. Liermann. Wenn es jetzt auch die moderne Wetterkunde gibt, o hält der Bauer doch noch immer an ſeinen alten Regeln feſt, die ſchon der Großvater kannte und die ſo feſtwurzeln, daß ſie keine moderne Wetterberichte verdrängen kön⸗ nen. Es gibt beſtimmte Regeln die über Deutſchlands Grenzen hinaus, überall wo Deutſche wohnen, beachtet werden. Wir verſagen uns, die bekannteren davon hier anzuführen, ſondern wenden uns dafür den unbekannteren zu. So heißt es: Aprilwetter und Frauenſinn Iſt veränderlich von Anbeginn—— Den Wechſel der Jahreszeiten kleidet der Bauer in fol⸗ genden Spruch: Wenn die Tage beginnen zu langen Kommt der Sommer gegangen, Wenn die Nächte beginnen zu langen, Kommt der Winter gegangen. Am meiſten iſt wohl die eifrige Beobachtung der drei ſoviel verſucht, die drei: Pankratius, Bonifatius und Serratius als harmloſe Geſellen hinzuſtellen, der Bauer traut ihnen nicht. Eigentlich gibt es vier Eisheilige, denn auch der 11. Maj, der dem Mamertus gehört, ſoll einer ſein, ſodaß die Tage vom 11. bis zum 14. Mai den Bauern viel Kopfzerbrechen machen. Und ſie ſagen: Mamertus, Pankratius, Servatius Bringen oft Kälte und Verdruß oder in einigen Teilen Deutſchlands: Pankratius, Bonifatius, Servatius Der Gärtner ſie beachten muz—— Und er beachtet ſie, denn man wird keinen Gärtner dazu bewegen, vor den Eisheiligen empfindliche Blu⸗ men oder Pflanzen zu enthüllen. Aber auch der Johannis⸗ tag hat mit dem Wetter zu tun: Johannistag(24. Mai) Selten ohne Regen bleiben mag. Regnet's St. Johann ins Laub, So wird die Buche taub—— Tritt auf Johanni Regen ein, 5 Dann werden die Nüſſe nicht gedeihen— Hier wird alſo der Rückfall im Juni angedeutet, der oft eintritt und den ganzen Sommer verſchandelt. Man beobachtet die Sonne: Menn die Sonne ſehr bleich, Iſt die Luft an Regen reich—— und ſagt weiter: Die Sonne, die ſehr früh ſchon brennt, Nimmt kein gutes End' 8 a Bekannter iſt die Redensart: Die Sonne ſticht nach Regen. Auch der Mond wird vom Bauer ſorgſam unterſucht. Man hat folgende Regeln über ihn aufgeſtellt: 5 Hof um den Mond bedeutet Regen—— Bleicher Mond regnet gern.— 8 Rötlicher Mond windet—— Weißer Mond bringt ſchönes Wetter. Etwas, was auch jeder in der Stadt weiß: Morgenrot beingt Kot— Abendrot backt Brot. Tatſächlich kann man einem Morgenrot wenig t. während das Abendrot ſelten 9 hat. e Schließlich ſchaut der Bauer auch nach dem Nebel: Fällt der Regen zur Erden, 1 Wird gut' Wetter werden, Steigt er nach dem Erdendach, Folgt ein großer Regen nach. Wenn man ehrlich ſein will, und einmal verſucht hat, dieſen Regeln nachzukommen, wird man finden, daß ſie nicht ſelten auch zutreffen. Gedenktage am 10. April. 1583 Der holländiſche Gelehrte und Staatsmann Hugo Grotius(eig. de Groot) in Delft geboren. 1741 Sieg Friedrichs des Großen über die Oeſterreicher bei Mollwitz. 1755 8 Hombopath Samuel Hahnemann in Meißen en. 1814 Die Briten und Spanier ſchlagen die Franzoſen bei Toulouſe.. 1838 1 55 Geſchichtſchreiber Guſtav Droyſen in Berlin ge⸗ 1864 85. Komponist Eugen d' Albert in Glasgow ge⸗ boren. 1870 Der ruſſiſche Volkskommiſſar der ruſſiſchen ietrepublik Wladimir Julſch in Simbirſf n 1918(bis 29.) Schlacht am Kemmel. 1922 Internationale Wirtſchafts⸗ und Finanzkonferenz in Genua(bis 19. Mai). 1924 2 Großinduſtrielle Hugo Stinnes in Berlin ge⸗ orben. — 1 5 Eden-Lichtspiele Seckenheim am Wasserturm. Programm für 9., 10. und 11. April: * 8 Die Sklau 6 Akte. 6 Akte. Die bedeutende Berliner Zeitung„Tag“ ſchrieb zu der dortigen Aufführung: „.. Prunkſzenen im ägyptiſchen Palaſt wechſeln mit Genrebildern aus dem ägyptiſchen Getto. 5 für ſtarkes Tempo und läßt Prunk und Spielſzenen, feierliche Aufzüge mit Verfolgungen auf Tod und Leben abwechſeln. In der Hauptrolle treffen wir Maria Corda, die nie ſo ſchön und begabt erſcheint wie diesmal und Adelwui Millar, den Pharao in spe. Die Uraufführung im Ufa⸗Palaſt war ein rauſchender, brauſender Erfolg, den man beſonders ſympathiſch begrüßt...“ Die Berliner Börſen⸗Zeitung: „Unzweifelhaft iſt dieſes Filmwerk eines der größten Prunkſtücke der letzten Jahre, ein ganz unglaublicher Aufwand an Arbeit und Menſchenmaterial ſteckt darin.“ Und ſo ähnlich ſchrieb die geſamte Berliner Preſſe. Spielbeginn jeden Abend ½9 Ahr. a Als Beiprogramm: Fix und Fax im Kitchen. Groteske in 2 Akten. Sonntag Nachmittag 3 Ahr Kinder⸗Vorſtellung. Zum Beſuche ladet freundlichſt ein Die Leitung. Kerteß, der Wiener Regiſſeur, ſorgt ff Privat- Inhaber und Leiter: Wilhelm Krauß Mannheim Fernsprecher 1792.— Gegründet 1890. Die OsSterkurse. schulentlassene Knaben und Mädchen beginnen am l 5 Handelsschule„Vi n C. S8 t O cl 5. 5 M A, 10 Man verlange Prosp kte. natur lasiert und echt pitsch- pine von Mk. 185.— bis Mk. 575. 12. Hpril. mit 180 em bort. Spiegelschrank u. echt. weiß. Marmor, echt Eiche, nußbaum pol., Mahagoni, Birke,. von Mk 595.— bis Mk. 1750. Vene Oomen! Meoellen Sie ese Qnwejsung! Se nuizen es nun cann poll ous, wenn /e es Egli cuflösen und ohne ſecen Asqi gebrouehen, Speisczimme crrenummer m extra schw. la. Qualitätsarbeit und hervorragend schôn. Modell., die ich gegen Kasse einzukaufen Gelegenheit hatte, gebe, sc weit Vorrat, zu und unmnfH e . rabrikrreise f ah. 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Nur zu gut hatte ſie ihn verſtanden. In Halenſee ließ Dahlinger Halt machen, um in einem der feineren Lokale den Kaffee zu trinken. Es war Konzertmuſit und der große Saal überfüllt, ſo 11 580 ſie zu den Nebenräumen der Weinabteilung hin⸗ über. „Dort drinnen ſitzen Wellbachs!“ rief Frau Me⸗ lanie, nickte und lachte in eines der offenen Zimmer hin⸗ ein und trat mit dem Gatten zu dem Tiſche hinüber, an dem ſich die ihnen bekannte Familie von Mann, 1 fünfzehnjähriger Tochter erhob und ihnen zuwinkte. Emen Schritt machte Edith den Eltern nach, dann blieb ſie jählings im Türrahmen ſtehen. Dort drüben, nur durch zwei Tiſche von den Be⸗ kannnten getrennt— ſaß Felix Raßmus! Sie hatte bei ſeinem Anblick ein Gefühl, als würden ihr die Glieder ſteif und tot. And vor den Ohren Wie gut ſie alle ihre Rollen ſpielten. So natürlich klang es ihr, als ſchrie einer gellend ihr das Wort hin⸗ ein: „Abgekartet!“ Kein Zufall, daß ſie ſich hier trafen, abgekartet zwiſchen ihm und den Eltern. Ob von ihm elbſt der Anſtoß gekommen, ob ſeitens ihres Vaters, er ſie geſtern und heute mehrfach ſo ſeltſam prüfend angeſehen, das war ja ohne Belang, dabei hielten die Gedanken ſich nicht auf, die ihr blitzartig durchs Hirn i Abgekartet, das war's! And damit hatte Fe⸗ ir ſich einverſtanden erklärt! Bei dem Ernſte deſſen, was zwiſchen ihnen ſtand, hatte er ſich zu der unwürdi⸗ gen Komödie bereit erklärt. l 3 Wie gut ſie alle ihre Rollen ſpielten. So natürlich fay ſich die gegenſeitige Ueberraſchung an, wie er legt von ſeinem Sitz emporſprang und die Eltern begrüßte. And nun ſah er zu ihr herüber. Blick traf im Blick. Auch die anderen wandten die Köpfe nach Edith Dah⸗ linger herum, wartend, daß ſie gleichfalls herüberkomme. Sie ſtand völlig bewegungslos. Es war ihr, als wären ihre Füße mit dem Boden verwachſen und keine Gewalt der Erde vermöchte ſie vom Fleck zu bringen— dort hinüber zu den geſchickten Komödianten. Da kam Felix auf ſie zu und ſtand nun vor ihr. Den verſchiedenen Augenpagaren, die nach ihnen hin⸗ 1 verdeckte ſeine Geſtalt völlig die ihre und ſo agte er: f 2 N „Ich denke doch; wir wollen kein Schauſpiel bie⸗ ten, weil uns der Jufall hier zuſammengeführt hat.“ .„Der Zufall? Abgekartete Komödie iſt's! Und da⸗ zu gibſt du dich her!“ 5 5 Er wurde brennend rot. Als ob er's bei ihrem An⸗ blick nicht ſelber verwünſcht hätte, daß er heute morgen nur zu bereitwillig die kleine Handhabe ergriffen, die ihm der Schwiegerpapa geboten, um das, was zwiſchen ihm und Edith geredet worden, auf möglichst gute Manier wieder aus der Welt zu ſchaffen. 5„Wozu gebe ich mich her?“ HGhre Lippen verzogen ſich, als liege bitterer Wer⸗ mut darauf.„Leugne doch nicht auch noch. Das alles iſt ja ſo ſchon unwahr genug.“ a „Edith! Geh' vorſichtiger um mit deinen Worten. Wer iſt unwahr?“„„ „Du biſt's— ihr alle ſeid's— ihr alle!! Der Kellner wollte mit einem gefüllten Tablett zur Tür herein, ſie mußten zur Seite weichen und Raß⸗ mus bog ſich dicht an Ediths Ohr: f „Gedenkſt du dieſes Zwiegeſpräch zwiſchen Tür und Angel noch weiter auszudehnen?“ i Sie war blaß, als wäre kein Tropfen Blut mehr in ihr. Dabei hob ſie den Fuß und machte einen Schritt voran. a „Du haſt ganz recht. Aerger als dieſes hier kann das dort drüben auch nicht ſein.“. Langſam, automatenhaft bewegte ſie ſich zu den anderen hinüber. a Raßmus war noch einmal an den Tiſch zurückge⸗ kehrt, um die Rechnung zu begleichen, dann kam er wieder und ſetzte ſich neben Edith. Ein flottes Geplauder war im Gange. Rudolf Dah⸗ linger war bewunderungswürdig. Er machte ſich zum Herrn „Nun— hätteſt du dazu den Mut?“ der allg ene haltung, war witzig und amüfſant, brachte zum Lachen und verſtand es eine ganze Weile, darüber hinwegzutäuſchen, daß das Brautpaar hartnäckig vermied ſich anzuſehen, und daß noch kein Wort zwiſchen den beiden gefallen war. „Warum ſind Sie denn ſo ſtill?“ jagte auf ein⸗ mal Frau Wellbach.—„Iſt Ihnen nicht wohl? Noch bevor Edith antworten konnte, bog ſich Dah⸗ linger über den Tiſch ihr zu und rief: „O jeh, die Kopfſchmerzen melden ſich doch nicht etwa wieder? Du ſollteſt ein paar Minuten an die friſche Luft gehen, Fer wird ſich ein Vergnügen daraus ma⸗ chen, dich zu begleiten.“ „Ganz gewiß,“ ſagte Raßmus und machte eine ha⸗ ſtige Bewegung aufzuſcehen—„wenn meine Begleitung erwünſcht iſt.“ Ein paar Minuten ſaß Edith mit geſenkten Li⸗ dern da, dann erhob ſie ſich langſam und ohne ihn anzuſehen, ſagte ſie Leiſe: „Ja. Komm'.“ Raßmus war bercits aufgeſprungen und auch Edith kam um den Tiſch hecum und faßte Ediths Hand. „Komm' munter wieder. Hörſt du wohl?“ Der heimliche Druck der väterlichen Hand tat ihr weh und das ſcharfe Zucken in ſeinem Blick ſprach zu ihr: „Hörſt du wohl, ich befehle es dir.“ Edith und Raßinus wandten ſich an den in den Hauptgängen promenierenden Paaren vorbei zu den ein⸗ ſamen Wegen am Sce hinunter, immer ſchweigend. Wie ſie die ſchiamernde Waſſerfläche vor ſich ſah, blieb Edith jählings ſtehen. Wieder ein See und dort drüben von leiſen Ruderſchlägen getrieben ein Boot, in dem zwei ſaßen, die ſich in dieſer Stunde vielleicht auch zueinander fanden— auf ſchwankem Grunde. a Sie preßte die Hände auf das in ſchmerzhaften Schlägen pochende Herz, und was während des ſchweig⸗ ſamen Weges in ihr geredet, ſtürzte ihr von den Lippen. „Ich kann ſo nicht weiter, Felis, und ich will ſo nicht weiter. Dieſes Heute geht über meine Kraft, denn mit ihm ziehſt du uns beide herab. Für das was nur dich und mich angeht, nimmſt du dir Helfershelfer, die alles bequemer geſtalten, die den Ernſt zur erbärmlichen Farce 3 Das iſt feig!“ „Du! Blick. „Ja, es iſt feig, denn es iſt unwahr, und alle Un⸗ wahrheit iſt Feigheit. Daß du nicht fehlgehſt, wie es in mir ausſieht: Es iſt nicht die Komödie an ſich ſel⸗ ber, aber wie ſie zu all dem anderen ſtimmt. Ich finde mich ja nicht mehr in dir zurecht. Und du hilfſt mir nicht. Ich will mich doch nicht von dir verlieren. Aber auf dem Wege jetzt müßte ich dazu kommen, das weiß ich. Ich darf ſo nicht weiter. And wenn du mir nicht hel⸗ fen willſt— dann weiß ich mir keinen anderen Rat, als daß wir eine Zeitlang auseinander müſſen, bis ich den Boden wieder habe, auf dem du feſt in mir ſtehſt.“ War ſie denn ganz und gar von Sinnen? Ihre letzten Worte kamen ihm ſo abſurd vor, daß er in ein beißendes Lachen ausbrach. a a ü „Bis ich wieder feſt in dir ſtehe— alſo eine Art nachträglicher Bedenkzeit mir gegenüber? Nee, Schatz, nach einer achtmonatigen Verlobung wäre dieſes kleine Intermezzo für mein Selbſtgefühl denn doch zu nieder⸗ drückend. Und eh' ich dir darin entgegenkäme— lieber gleich auf der Stelle das Lebewohl für alle Zeiten.“ Da— er hatte richtig tariert, wo er ſeinen Vor⸗ teil über ſie gewinnen könnte! Ihre ſtolze Feſtigkeit wich Flehen. Bewegung. In ihren Zügen war Bangen und ehen. i 6 n Ein Lebewohl für alle Zeiten— ob ſie dazu den Mut hätte? Zu dem gluckſenden Waſſer hinüber irrte ihr Blick. Warum hatte er ſie nicht gefragt, ob ſie den Mut hätte, ſich dort hinabzuſtürzen, das Ende zu machen für alle Zeiten? Ihre Glieder zitterten, ihre ſtummen Lippen bebten. s* entetun t) Sie wich nicht zurück vor dem Drohen in ſeinem Die Jilſe. Von Heinrich Heine. Ich bin die Prinzeſſin Ilſe, Und wohne im Ilſenſtein; 8 Komm mit nach meinem Schloſſe, Wir wollen ſelig ſein. Dein Hausot will ich benetzen Mit meinem klaren Quell: Du ſollſt deine Schmerzen vergeſſen, Du ſorgenkranker Geſell! In meinen weißen Armen, An meiner weißen Bruſt, Da ſollſt du liegen und träumen Von alter Märchenluſt. Ich will dich küſſen und herzen, Wie ich geherzt und geküßt Den lieben Kaiſer Heinrich, Der nun geſtorben iſt. Es bleiben kot die Toten, Und nur der Lebendige lebt; Und ich bin ſchön und blühend Mein lachendes Herze bebt. Komm in mein Schloß herunter, In mein kriſtallenes Schloß. Dort tanzen die Fräulein und Ritter, Es jubelt der Knappen Troß. Es rauſchen die ſeid'nen Schleppen, Es klirren die Eiſenſpor'n, Die Zwerge trompeten und pauken, Und fiedeln und blaſen das Horn. Doch dich ſoll mein Arm umſchlingen, Wie er Kaiſer Heinrich umſchlang;— Ich hielt ihm zu die Ohren,. Wenn die Trompet' erklang. Maria am Geſtade a Von Ernſt Schäfer. Es iſt eine der älteſten Kirchen Wiens, die dieſen Namen hat: Maria am Geſtade. Sie ſteht in einem Stadtteil, in dem es, obwohl er wenige Schritte vom brauſenden Zentrum entfernt iſt, nur alte, ſeltſam verträumte Häuſer gibt. Häuſer mit ſteilen, eiſernen Wendeltreppen und hohen gewölbten Zim⸗ mern. 5 Beethoven und Schubert haben hier gewohnt—— In unſerem Haus, der„Maria am Geſtade“ ge⸗ genüber, war ein armer, ſchmaler Lichthof. Und in deſſen Mitte ein eiſerner Brunnen. Dort geiſterte es. Jawohl, es geiſterte! Nicht nur wir Kinder ſpra⸗ chen davon, auch alle Erwachſenen waren dieſer Mei⸗ nung. Und es befanden ſich ſehr ernſthafte, würdige Perſonen darunter, Beamte, die dem Staat treu ge⸗ dient hatten und Penſionen bezogen, Kaufmannswitwen, Hauslehrer und ſogar eine engliſche Erzieherin. Die wichtigſte Perſon in einem Wiener Haus iſt Sanz b keit ganz befonders bewundert, denn ſie mußte häufig des Nachts an dem Geiſterbrunnen vorbei, um Ver⸗ ſpäteten das Haus aufzuſperren. Da dachten wir gru⸗ ſelnd daran, daß es wohl manchmal von der„Maria am Geſtade“ gerade Mitternacht ſchlug Uebrigens war die Frau Hausgmeiſterin ein altes, ekelhaftes Weib, und die Mieter, vor allem aber die Kinder, hätten ihr Verſchiedenes gegönnt. Ihr hatte auch das kleine„möblierte Zimmer gehört, aus dem damals die Frau in den Lichthof geſprungen war. An die Selb erin habe ich noch eine ferne, unbeſtimmte Erinneru.. Sie ſchien ungefähr achtund⸗ zwanzig Jahre alt, hatte ihren vierjährigen Sohn bei ſich und wurde von den Hausparteien immer be⸗ ſonders laut als„Fräulein“ angeſprochen.(Etwas, was mir übrigens erſt auffiel, als mich meine Mutter an⸗ wies, das„Fräulein“ wenn ich ihr auf der Stiege be⸗ gegen 8 mit:„Guten Tag Frau Anna!“ zu be⸗ arüßen. N f Ein ſehr ſtiller Menſch war ſie geweſen. Sie küm⸗ nerte ſich um nichts als um ihre Katze und um einen arm⸗ ſeligen Bir menſtocß, der an ihrem Hoffenſter ſtand. Auch ihr Sohn ſchien ihr nahezu gleichgültig, wiewohl ſie ihn niemals ſchlug. 8 s Wegen der Katze ſtritt einmal die Hausmeiſterin um die Mittagsſtunde mit ihr. Das Fräulein ſtand ge⸗ duldig, antwortete kaum ein Wort und wollte nur an der Alten, die ihr den Weg verſtellte, vorbei. Das Ge⸗ ſicht des Fräuleins war glühend rot vor Scham; aus allen Türen ſchauten die Nachbarinnen. Sogar auf der Treppe hatten ſich einige verſammelt. 5 Damals ſtemmte die Hausmeiſterin die Arme in die Hüften und ſchrie mit triumphierender Stimme:„Eine Solchene——!!“ Das rief ſie übrigens noch eine Vier⸗ telſtunde mit aller Kraft über die Stiegen, obwohl die arme Perſon ſchon längſt in ihrem Zimmer war. Die ſtieg am Abend aufs Fenſter und als die Haus⸗ beſorgerin nachts dem Herrn Rechnungsrat aufſperren aing, fand ſie ihre Mieterin mit zerſchelltem Kopf beim Brunnen.: 5 5 8 Mit dem Leichenzug gingen alle Hausparteien. Auch die Hausmeiſterin fehlte nicht. Sie war nahezu feierlich gekleidet, ſchritt als Erſte hinter dem Sarg und führte den Sohn der Toten an der Hand. 8 Nächſten Tag kam der Vater, irgend ein knorriger oſtdeutſcher Gutsbeſitzer; er ſprach wenig, ſchenkte die paar Habſeligkeiten ſeiner Tochter einem Weib, das ihm, während er ungeduldig ſtand, unter Tränen ihres Bei⸗ leids verſichert hatte, gab auch der Hausmeiſterin für die Aufnahme ſeines kleinen Enkels ein Enkgelt und fuhr am nächſten Morgen wieder mit dem Buben ab. Die Hausparteien ſchimpften über den Alten. Weil er nicht zum Begräbnis gekommen und ſeiner toten Tochter nicht einmal einen Kranz geſchickt hatte. Auch am Friedhof war er nicht geweſen. Eine dicke Kauf⸗ mannswitwe, die ſich ſehr fromm dünkte, ſpie ſogar aus, als ſie ihm im Hausflur begegnete.. 5 Ich aber habe mit dem Alten etwas Seltſames er⸗ ebt: f Als es an jenem Abend von der„Maria am Ge⸗ ſtade“ acht Uhr geſchlagen, war ich in den Hof geſchlichen, um die verwaiſte Katze der Toten zu fangen. Da ſah ich den alten Mann am Brunnen ſtehen und bitterlich weinen————. Tags darauf reiſte er ab und am ſelben Morgen prangte am Haustor ein Zettel: „Angenehmes, möbliertes Zimmer zu vermieten!“ Scheidung. Cherchez la femme! Das war ihr erſter Gedanke, als ſie, von der Sommerreiſe zurückkehrend, im Zim⸗ mer des von ſeinem Strohwitwertum erlöſten Gatten eine Haarnadel fand. Es war freilich nun keine leichte Aufgabe, zu einer Haarnadel die dazugehörenden ſchö⸗ nen männerverlockenden Zöpfe, zu den Zöpfen das Ge⸗ ſicht und ſchließlich die ganze verhaßte Nebenbuhlerin zu finden, noch dazu, wo es ſchien, als ob der Herr Ge⸗ mahl nicht die geringſte Ahnung zu haben ſchien, daß zu einer Haarnadel auch unbedingt eine weibliche Perſon notwendig iſt. Als ihm dieſe Tatſache ſchließlich ein⸗ leuchtete, konnte er doch um alles in der Welt nicht be⸗ greifen, wie jenes weibliche ſchöne Weſen gerade in ſem Zimmer gelangt war. Die tatendurſtige Gattin versprach ihm, bei Löſung dieſes Problems mit allen Kräften zu helfen. Erſt einmal fragte ſie die Portiersleute aus, ob eine weibliche Perſon während ihrer Abweſenheit Be⸗ ſuche gemacht habe. Das Gegenteil wurde hoch und heilig verſichert. Der arme, verlaſſene gnädige Herr habe trauernd einſam zu Haus geſeſſen. Das klang zwar ſchön, aber überzeugte nicht. Die Unterſuchung ging weiter. Gründ⸗ lich, wie eine gewerbsmäßiger Detektiv fragte die veſſere Ehehälfte ſämtliche Dienſtboten im Haus, wohl wiſſend, daß ſie hier die beſten Bundesgenoſſen fand, was fich denn auch beſtätigte. Ein Mädchen erzählte, daß wäh⸗ rend der Abweſenheit der gnädigen Frau eine ſehr hübſche junge Dame des öfteren den gnaͤdigen Herrn beſucht habe und daß die Portiersleute ein reichliches Schweige⸗ 2