A Jahn Bezugspreis: Für den Monat April 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tag kiwod, 14. url 1026 es · und Anzeig 825 enblatt für Seckenheim und Umgebung e fu 86 52 1 5 10 1* d 1 2 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ un geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. —— S Die Oebalke über den Dawes⸗Hlan. zen 5 2. Die Frage, ob der Dawesplan durchgeführt wer⸗ m. den kann oder nicht, gehört bekanntlich ſeit der Annahme e der ſogenannten Dawesgeſetze durch den Reichstag zu 75⁵ jenen umenvoutiſchen Problemen, die die Gemüter nicht ut⸗ zur Ruhe kommen laſſen. Bei jeder innenpolitiſchen Kriſe 5, der letzten Zeit hat die„Schuld“ an der Annahme des gl, Planes durch Deutſchland und haben die Folgen dieſer is Annahme ſtets von neuem eine große Rolle geſpielt und es vergeh. kaum ein Tag, an welchem in der deutſchen im Preſſe das leidige Thema nicht ausführlich behandelt ie⸗ würde. Vom innenpolitiſchen Geſichtspunkt aus geſehen . ſollte jedoch niemals außer Acht gelaſſen werden, daß die he Ueberzeugung von der Undurchführbarkeit der Dawes⸗ fe geſetze nicht nur auf der Rechlen, ſondern auch im Regie⸗ de rungslager vorhanden war und man ſollte zweitens in id Betracht ziehen, daß von deutſcher Seite zur Beſchleuni⸗ g. gung einer Reviſion zunächſt nichts anderes getan werden tit kann, als ſoweit wie möglich die fälligen Zahlungen zu g, leiſten, weil der Zeitpunkt vorauszuſehen iſt, an welchem N man auch im Auslande den Zwang zu einer Nach⸗ es prüfung erkennt und anerkennt. „In dieſem Zuſammenhang iſt nun von ſtimmungs⸗ mäßiger wie praktiſcher Bedeukung, daß man neuerdings 8 gerade in dem Lande, in welchem man den Dawesplan g, als wirtſchaftliche Geſamtleiſtung ſtets beſonders hoch ein⸗ 0, geſchätz. hat, nämlich in Amerika neuerdings die De⸗ 01 batte in einem Sinne fortſetzt, der uns durchaus erfreu⸗ ie lich erſcheinen muß. Zwar haben die in Frage kommenden, is auf wirtſchaftlichem Gebiete führenden Perſönlichkeiten ge⸗ r- rade auch in Amerika ſich niemals der Erkenntnis ver⸗ g. ſchloſſen, daß mit der Aufſtellung und der Annahme des — Dawesplane⸗ das Reparationsproblem ſelbſt materiell auch noch nicht gelöſt war. Aber die Meinung Einzelner blieb die en im letzten Grund eben doch eine perſönliche Ange⸗ eb n letzten Grund eben doch ſönliche A n⸗ legenheit. Von ſehr viel weitertragender Bedeutung iſt g es dagegen, wenn jetzt die amerikaniſche Sektion e⸗ der internationalen Handelskammer einen en Spezialbericht formuliert hat. deſſen Inhalt in der Haupt⸗ h⸗ linie darauf hinausläuft, daß Deutſchland trotz der Be⸗ 5 laſtung durch den Dawesplan für ſeine wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung während der nächſten Jahre keinerlei Beſorgniſſe 45 zu hegen brauche, daß aber die Schwierigkeiten 0 für die Gläubiger Deulſchlands mit dem — erſten Normaljahr des Dawesplanes ein⸗ ge treten würden, weil es unmöglich ſein werde, die 4 5 deutſcher. Reparationszahlungen auf dem Geldmarkt und Im dem Mirtſchaftsmarkt zu realiſieren. N N Wir befinden uns jetzt bekanntlich im zweiten Jahre 6 des Dawesplanes. Am Schluß des erſten Jahres hat maan Deutſchland beſcheinigt, daß es ſeinen Verpflichtun⸗ . gen in vollem Umfange nachgekommen ſei. Zu zahlen . haben wir im zweiten Jahre insgeſamt 1220 Millionen — und die Zahlungen ſollen bekanntlich Schritt für Schritt auf 2,85 Milliarden im Jahr geſteigert werden. Der Be⸗ richt de. Internationalen Handelskammer ſtellt es nun * jedoch als ſicher hin, daß die 1220 Millionen des zweiten Jahres die Grenze der deutſchen Leiſtungs⸗ 5 fähigkeit darſtelle, und daß die Reparationszahlun⸗ gen außerdem nur in Form von Sachlieferungen getätigt werden könnten. hinau dürfte auch das Intereſſe der Alliierten eine — weitere Steigerung verbieten. Die Dinge liegen näm⸗ 2 lich ſo daß Deutſchland ſeinen Verpflichtungen nur durch „ Steigerung ſeiner Ausfuhr nachkommen kann und daß die Aliierten fürchten, auf dem eigenen Markt Sckwierigkeiten zu bekommen. Wo deutſche Waren hinge⸗ langen, bilden ſie naturgemäß eine Konkurrenz zu den ein⸗ bdbeimiſchen und bekanntlich leiden die andern Länder unter der Weltwirtſchaftskriſe, Arbeitsnot und Abſatzſtockung 21. chon jetzt genau ſo wie wir. Es genügt eben nicht, jeman⸗ — en zu ſagen, du haſt ſo und ſo viel zu zahlen, wenn man 8 mit der dann gelieferten Ware das eigene Geſchäft ſchä⸗ 7 diat. And nicht umſonſt iſt bereits vor Jahr und Tag die r 1 Unlösbarkeit des ſogenannten Transfersproblems, 0 nämlich das Problem der Nutzbarmachung der deutſchen Lieferungen, dahin erläutert worden, daß die Alliierten 21. mit um ſo größerer Beſorgms erfüllt ſein müſſen, je — leiſtungswilliger Deutſchland ſei. Hat man doch W bereits den fabulöſen, aber darum um ſo kennzeichnen⸗ 1 deren Vorſchlag gemacht, daß man auf die deutſchen Sach⸗ 7 lieferungen überhaupt Verzicht leiſten ſollte und Deutſch⸗ 4 land ſtatl deſſen beauftragen werde, es ſolle in Auſtra⸗ üben u e Koloniſationsarbeiten durch⸗ hren. 3 Jedenfalls iſt der Bericht der amerikaniſchen Sektion — N der internationalen Handelskammer für uns von beſon⸗ 1 derem Intereſſe, denn, da Amerika heute die ſtärkſte finanz⸗ s N politiſche Macht iſt und ſein Wort auf dem internationalen Geldmarkt ausſchlaggebendes Gewicht hat, iſt es von ſymp⸗ tomatiſcher Bedeutung, wenn gerade dort die Beſtätigung einer Anſchauung erfolgt, die von Deutſchland immer vertreten wurde. Herade in Amerika hat man den Dawesplan zunächſt als das Allheilmittel für die Sorgen Europas betrach⸗ tet. Jetzt melden ſich auch dort Stimmen, die dieſe An⸗ rg ſicht als unberechtigt bezeichnen, und zwar wohlgemerkt st Stimmen, die Gehör beanſpruchen, weil ſie an Stellen ift⸗ laut werden, deren Beweisführungen nicht ohne weiteres rer von der Hand gewieſen werden können. Der deutſche in der Zwiſchenzeit nicht nur keine Aenderung erfah⸗ worden. Hoffen wir alſo, daß man im Auslande ſich baldmöglichſt entſchließt, von der Erkenntnis den Schritt zur Ta zu machen, und hoffen wir fe Zeitpunkt nicht mehr allzu in mög rn ſein Aber nicht nur das: Darüber Standpunk. iſt bereits charakteriſiert worden. Er hat ren, iſt es vielmehr durch die Entwicklung nur beſtätigt 15 daß dieſer Locarno und Genf. Die franzöſiſch⸗polniſche Zuſammenar beit. be Berlin, 13. April. Wenn auch heute noch nicht feſtſteht, wie die vom Völkerbund eingeſetzte Studienkommiſſion, die ſich mit der Konſtruktion des Völkerbundrates beſaſſen ſoll, ar⸗ beiten und welche Befugniſſe ſie haben wird, und wenn im Augenblick zur Klärung dieſer Frage die diplomatiſchen Verhandlungen noch andauern, ſo läßt ſich doch jetzt ſchon vorausſagen, daß die Situation, die dieſe Studienkom⸗ miſſion vorfinden wird, ebenſo kompliziert ſein wird, wie ſie es in Genſ bei der Tagung des Völkerbundes war. Frankreich tritt nach wie vor mit Nachdruck 955 einen polniſchen Ratsſitz ein, und der franzöſiſche Delegierte beim Völkerbund Paul Boncour, der in dieſen Ta⸗ gen eine Studienreiſe durch Polen unternommen hat und nun über Berlin nach Paris zurückkehren wird, hat ge⸗ rade jetzt bei einem Feſtmahl in Warſchau den RNats⸗ fitz Polens als eine Friedensgarantie be⸗ zeichnetl Boncour hat keinen Zweifel daran gelaſſen, daß Frankreich für Polen arbeiten werde, wie es dies auch unlängſt in Genf getan habe. Solchen Wor⸗ ten kommt eine umſo größere Bedeutung zu, als Bon⸗ cour nicht nur Delegierter Frankreichs beim Völ⸗ kerbund iſt, ſondern vermutlich auch Frankreich in der Genfer Studienkommiſſion vertreten wir d. Schon daraus ergibt ſich, daß eine Aenderung der franzöſiſchen Völkerbundsratspolitit nicht zu erwar⸗ ten iſt. Frankreich wird alſo auch weiterhin auf eine Vermehrung der Ratsſitze drängen Wachſende Schwierigkeiten. In dieſem Zuſammenhang iſt nun beſonders be⸗ achtenswert, daß der 1 die Internationale Ver⸗ U einigung der Geſellſchaften für den Völkerbund zur Er⸗ örterung der Frage der Erweiterung des Völkerbund⸗ rates gebildet hat, ſich in ſeinen Beratungen in der Mehr⸗ heit dafür entſchieden hat, daß die Zahl der Rats⸗ fitze nicht vermehrt werden ſoll, mit Ausnahme des Sitzes für Deutſchland, gegen den keine Ein⸗ wendung vorgebracht wurde. Nur eine Minderheit war in dieſem Ausſchuß für eine geringe Vermehrung der Rats⸗ ſitze, doch wurde auch von dieſer Minderheit ausdrück⸗ lich betont, daß die Autorität des Bundes durch die Erweiterung des Rates nicht geſchädigt werden dürfe. Aus der Rede Boncours gewinnt man nicht den Ein⸗ druck, daß die franzöſiſche Regierung ſich nach den in dieſem Ausſchuß vertretenen Anſchauungen zu richten gedenkt. Unter dieſen Umſtänden wächſt offenbar auch in Franlreich die Anſchauung, daß die Schwierigkeiten in Genf für das erſte nicht überwunden werden können. So tritt denn Sauerwein, der Leitartikler des Matin, in einem im Telegraaf veröffentlichten Artikel dafür ein, daß für den Fall, daß in der Frage der Völ⸗ kerbundsratsſitze keine Uebereinſtimmung zu erreichen ſei, die Locarnomächte zuſammentreten müßten, um die Be⸗ ſtimmung aus dem Locarnoabkommen zu ſtreichen, daß die Verträge erſt nach Eintritt Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund wirkſam werden. Die Schwierigkeiten, die darin liegen, daß in den Locarnoverträgen dem Völkerbundrat gewiſſe ſchiedsrichterliche Befugniſſe zugewieſen ſind, will Sauerwein dadurch überwinden, daß dieſe Befugniſſe einem internationalen Gerichtshof übertragen werden. Wenn es ſich hier um einen Verſuchsballon handeln ſollte, ſo wäre dazu zu bemerken, daß man naturgemäß zu⸗ nächſt ſehr eingehend die Einzelheiten eines ſolchen Planes prüfen müßte. Immerhin iſt der Sauerwein'ſche Artikel inſofern beachtenswert, als er zeigt, daß auch Frank⸗ reich an Locarno feſtzuhalten entſchloſſen zu ſein ſcheint. — —— 2 Die Gefährdung der Abrüſtungskonferenz Verſteckte Sabotage der Großmächte. 0% Berlin, 13. April. Die Treibereien gegen das Zuſtandekommen der Ab⸗ rüſtungskonferenz haben gegenwärtig eine Situation ge⸗ ſchaffen, die befürchten läßt, daß der Gedanke der Weltabrüſtung vorläufig fallen gelaſſen werden muß. Wie auf der Genfer Völkerbundstagung werden auch jetzt von den Großmächten kleine Staaten vorgeſchickt die den Gedanken der Abrüſtung ſabotie⸗ ren. Di. ruſſiſchen Nandſt aten erklären, daß ſie nach der Weigerung der ruſſiſchen Teilnahme an der Konferenz ſich außerſtande ſehen, on der Abrüſtung mitzuarbeiten, da ſie ihren Staat gegen den bewaffneten Nachbarn nicht anders zu ſchützen vermögen als durch eine Heeresmacht. In deutſchen Regierungskreiſen beſchäftigt man ſich nach dieſer Sachlage, wie wir von zuverläſſiger Seite hören, mit der Frage, welche Schritte deutſcherſeits zu unternehmen ſind. die nach der Entwaffnung Deutſ lands im Verſailler Vertrag vorgeſehene allgemeine Ab⸗ rüſtung zu erzwingen. Es wird als ein unhalt⸗ barer Zuſtand angeſehen, daß Deutſchland allein ſeinen Verpflichtungen nachkommen muß, ohne daß ihm Möglichkeiten gelaſſen werden, ſich zu wehren, falls es angegriffen wird. 1 1 — kombinierte Pakte abzuſchließen. Insbeſondere müſſe man Rußland und die öſtiſchen Garantiepakie. Ausbau Locarnos oder neue Attacke Rußlands N gegen die Völlerbundsidee?. d Berlin, 13. April. Die Times will wiſſen, daß das ruſſiſche Auten⸗ kommiſſariat die Sowjetvertreter in Warſchau, Helſing⸗ fors, Reval, Riga und Kowno angewieſen habe, aufs Neue in Verhandlungen bezüglich des Abſchluſſes von Garantiepakten einzutreten. Es ſoll jetzt bei der Sow⸗ jetregierung der Plan beſtehen, drei geſonderte Pakte abzuſchließen: einen mit Polen, einen mit Finn⸗ land und einen mit den drei baltiſchen Staaten Eſtland, Litauen und Lettland gemeinſam. Bislang hatte die offizielle Moskauer Preſſe ſtändig und nachdrücklich be⸗ tont, daß es für beuſchlte unmöglich ſei, irgendwelche mit den baltiſchen Staaten zu geſonderten Vereinbarungen gelangen. Dem gegenüber würden die neuen Vorſchläge ein Zurückgehen auf Pläne bedeuten, die Vigdor Kopp bereits 1923 auf ſeiner Reiſe durch die Hauptſtädte der baltiſchen Staaten, deren Regierungen vorgelegt hat. Allem Anſchein nach drängt die Sowjetregierung be⸗ ſonders auf den Abſchluß eines Paktes mit Polen und ſoll ihrem Warſchauer Vertreter in dieſer Hinſicht auf⸗ fallenden Spielraum gewährt haben. Die Isweſtia macht darauf aufmerkſam, daß der pfychologiſche Moment ganz beſonders günſtig ſei, nachdem Polen ſoeben in Genf eine Niederlage erlitten habe, Skrzynski infolgedeſſen emer außenpolitiſchen Kursänderung vermutlich nicht abgeneigt ſein werde. In den baltiſchen Staaten ſcheint man den ruſſiſchen Projekten gegenüber ziemliche Zurückhaltung zu üben. Es wird vielfach darauf hingewieſen, daß der wirkliche Effektt der Schaffung eines ſolchen angeblichen„Ausgleichsblocks gegen Locarno“ nur zu leicht zu einer Entfremdung zwi⸗ ſchen den Baltiſchen und den Völkerbundsſtaaten führen könne. Man fürchtet auch, daß die Verpflichtung zur Neutralität und Fernhaltung von einer großen Anti⸗ Sowjet⸗Koalition die Baltiſchen Staaten leicht zu der Rolle von Bauern in dem internationalen ruſſiſchen Schach⸗ ſpiel degradieren könnte. 7 Boncours Kuliſſenſpiel. Die völkerbundsfeindliche Tätigkeit des Völkerbunds⸗ delegierten. 0 g London, 13. April. Die„Weſtminſter Gazette“ erklärt zu den Ausfüh⸗ rungen Paul Boncours in Warſchau, daß er den polniſchen Anſpruch auf einen ſtändigen Ratsſitz unterſtützen werde. Frankreich verſuche wiederum durch eine geſchickte Propaganda die Lage zu beſtim⸗ men. Der Feldzug, der die Abſicht verfolge, die ge⸗ ſamten Fragen zu prajudizieren, erfordere einen Proteſt des Foreign Office: dieſer müſſe ſofort erfolgen oder die Regierung müſſe öffentlich kund tun, ſich gegen ſeden Verſuch der Ratserweiterung bis zur Mitgliedſchaft Deutſchlands zu wenden. Man könne un⸗ möglich erwarten, daß die Völker oder die Preſſe ſtill« hielten, wenn ein offizibſer Delegierter ſich der 1 unterziehe, die Saat der Zwietracht zu „ i Der Kampf um die Rückwirkungen. Reiſe des Reichskommiſſars für die beſetzten Gebiete nach Paris. f 75 Berlin, 13. April. Die Neiſe des Reichskommiſſars von Langwerth⸗ Simmern, nach Paris, die vorausſichtlich noch dieſe Woche ſtattfinden wird, ſoll einer Klärung verſchiedener deut⸗ ſcher Wünſche in den Beſatzungsfragen dienen. Es iſt dies eine deutliche Anknüpfung an die Ankündigungen des bekanntlich augenblicklich in Koblenz weilenden Reichs⸗ f miniſters der beſetzten Gebiete, Dr. Marx, der in ſeiner Reichstagsrede über die Beſatzungsfragen erklärte, da direkte Verhandlungen in Paris und London ſicherlich am meiſten zur Erleichterung der Beſatzung dienen würden. Ein Plan des Miniſters für die beſetzten Gebiete, ſelhſt nach Paris oder London zu reiſen, liegt im Augenblick nicht vor. Nach Abſchluß der Koblenzer Unterhaltungen mit Reichsminiſter Dr. Marx begibt ſich der Reichskommiſ⸗ ſar auf einen Tag nach München und dürfte alsdann im Anſchluß hieran noch im Verlauf der Woche in Paris eintreffen. —— 4 99. Neues in Kürze. „e:, Wie von zuſtändiger Seite im Auswärtigen mt mitgeteilt wird, ſind von Berliner amtlicher Stelle bisher noch keine Schritte bezüglich der in der letzten Zeit ſo oft erörterten Kolonialfrage unternommen worden. Erſt nach dem Eintritt in den Völkerbund wird Deutſchland die in Locarno feierlich beſtätigten Rechte auf Kolonialmandat in Anſpruch nehmen. e: Nach einer Meldung aus Konſtantinopel wird der engliſche Bolſchafter Lindſay ſich in einigen Tagen nach Angora begeben, um dort die Verhandlungen über Moſſul fortzuſetzen.. „Petit Journal“ meldet aus Tanger, der Druck der Rifleute auf einzelne Stämme verſtärke ſich. Die Suma tas hätten von Agenten Abd el Krims beträchtliche Geld ſummen erhalten. 5 2— Aus dem In⸗ und Auslande. Verzögerung der Beratungen im Reichstagsplenum. Berlin, 13. April. Aus parlamentariſchen Kreiſen wird berichtet, daß der Entwurf zur Wahlrechtsreform vom Reichs⸗ innenminiſter Dr. Külz noch nicht fertiggeſtellt iſt und f aus dieſem Grunde dem Parlament noch nicht zugeleitet . werden konnte. Falls die Vorarbeiten für die Beratung mit den Parteien vor Pfingſten nicht beendet ſind, kann mit der Verabſchiedung im Herbſt nicht gerechnet wer⸗ den. Es wäre nötig, die erſte Löſung noch vor der Som⸗ merpauſe vorzunehmen, damit die Parteien während der Zwiſchenzeit bis zur Wiedereröffnung des Reichstages Zeit und Gelegenheit hätten, mit ihren Wählern Füh⸗ lung und Rückſprache zu nehmen. U ,die Durchführung der Beralung nimmt nach Anſicht 1 parlamentariſcher Kreiſe ohne Zweifel mehrere Monate . in Anſpruch. Es ſcheint beabsichtigt zu ſein, nach dem Wie⸗ deerzuſammentritt des Reichstages von Seiten der Regie⸗ 5 krungsparteien an den Reichsinnenminiſter heranzutreten * und ihn aufzufordern, die Vorlage ſo ſchnell als möglich * einzubringen. Die Parteien erklären ſich jederzeit bereit, in beſonders ſchwierigen und umſtrittenen Fragen den Mi⸗ niſter und das Kabinett zu beraten. 1 8 Weiter hören wir von beſtunterrichteter Seite, daß 5 das Gutachten des Reichsjuſtiz» und Reichsinnenminiſte⸗ riums, ob das vorliegende Fürſtenabfindungskompromiß der Regierungsparteien verfaſſungsändernd iſt oder nicht, 3 bisher noch nicht vorliegt. Es ſoll jedoch vor der Wie⸗ deraufnahme der Parteibeſprechungen über das Regie⸗ ö age abgeſchloſſen werden und das Kabinett be⸗ ** Aftigen. . a Polen und die Anſchlußfrage. Worſchau. 13. April. Der polniſche Miniſterpräfident 5 Skrzunſky hat ſeine ſchon früher angekündigte Reiſe nach Prag und Wien angetreten. Die polniſchen Blätter er⸗ N klären dazu, daß ein Eintritt Polens in die Kleine En⸗ tente nicht in Frage käme, daß aber in Prag über die mitteleuropäiſchen Probleme verhandelt werde. In Wien wird Skrzynſky vermutlich den Schiedsvertrag mit Deſterreich entſprechend dem ſchon beſtehenden zwiſchen 5 Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei abſchließen. Ueber die Anſchlußfrage bemerkt eine polniſche Zeitung, daß Polen nicht zu den Staaten gehöre, die den Anſchluß verhindern wollen. 1 Die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Schuldenverhandlungen. * Paris, 13. April. Ueber den Stand der franzö⸗ 3 ſiſch⸗amerikaniſchen Schuldenverhandlungen ſind in letzter Zeit widerſprechende Meldungen verbreitet worden. Die 0 Diarſtellung des„Matin“, daß bereits eine vollſtändige „ Einigung erlielt ſei, hat ſich als unrichtig erwieſen, bei ihr war zweifellos der Wunſch der Vater des Gedankens. Trotzdem ſcheint die Hoffnung der franzöſiſchen Regie⸗ rung berechtigt, daß eine ſolche Einigung in abſehbarer Zeik erzielt werden wird. Für Frankreich iſt dieſe Re⸗ gelung der Schuldenfrage die Vorausſetzung dafür, daß die Vereinigten Staaten wirtſchaftspolitiſch Frankreich d unterſtützen, während andererſeits die Vereinigten Staa⸗ 5 5 ten auch ein lebhaftes Intereſſe daran haben, mit Frank⸗ 5 reich als dem letzten großen Schuldnerſtaate zu einem 8 Uebereinkommen zu gelangen. Die Geſamtverſchuldung Frankreichs an die Vereinigten Staaten beträgt nach den Berechnungen des amerikaniſchen Schatzamtes etwa 4080 Millionen Dollar, d. h. bei dem gegenwärtigen . Kursſtand etwa 120 Milliarden franzöſiſche Franken. 5 Die Friedensbeſprechungen mit Abd el Krim. 1 London. 13. April. Wie„Daily Telegraph“ aus Te⸗ tuan berichtet, haben die vorbereitenden Beſprechungen für die Friedensverhandlungen in der letzten Zeit gute Fortſchritte gemacht. Ueber die Vorgänge der Verhand⸗ ungen ſchreibt„Echo de Paris“, daß der Generalgouver⸗ neur Steeg um den 20. März herum eine Beſprechung mit dem Vertreter Abd el Krims gehabt habe. Die Ein⸗ ladung hierzu ſei von Steeg ausgegangen. Steeg hatte durch einen Kurier die Pariſer Regierung von der neuen Politik in Kenntnis geſetzt. Nach der nordafrikaniſchen * onferenz reiſte er dann nach Frankreich. Briand und 5 Painleve lehnten es jedoch ab, die ſo lange betriebene 3 Truppenkonzentration in Maroklo, bei der man auf einen 8 vollen Erfolg rechnen könnte, aufzugeben. Steeg drohte . aber ſogar mit Rücktritt, wenn man ſeinen Forderungen nicht nachkomme. . 5 Prinzeſſin Tatjana. 8 Abenteuer einer ruſſiſchen Großfürſtenfamilie auf der Flucht. i Von Willy Zimmermann ⸗Sſuslow. 22. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Tatjana wandte das Geſicht voll dem Doktor zu. „Bleiben Sie bei uns, Alexei Petrowitſch?“ .„Ich habe die Brücken hinter mir abgebrochen, Tatjana. . Mein Platz iſt jetzt beim Fürſtenn“ a„Was habe ich dann Kraft und Mut nötig. Alexei g Petrowitſch. Mir ſcheint, Sie haben genug davon, um uns alle zu verſorgen.“ 3.. „Sollte es wirklich ſein, ſo bitte ich doch eins nicht zu vergeſſen, Tatjana. Irgend ein unglücklicher Zwiſchenfall kann uns trennen, und Sie können dann auf ſich allein angewieſen ſein.“ 1 „Daß ſie dieſen Zwiſchenfall unglücklich nennen, genügt ar,“ 5 m 8 10„Sie werden darauf bedacht ſein müſſen, jedem Unglück 2 geſchickt aus dem Wege zu gehen.“ 5„Das iſt nicht immer möglich, Tatjana. Auch Ihrem Unglück haben ſie nicht ausweichen können.“ „Unglück?“ Wieder ſchaute Tatjana den Doktor mit großen Augen an.„Iſt's Unglück, wenn Gott uns ſteile, dunkle Wege führt? Ich fühle ſeine ſtarke Hand, das macht mich zu frieden.“ 5 „Wer ſo die Welt anſchauen kann, iſt immer glücklich, Tatjana.“ „Mir ſcheint, früher ſind mir ähnliche Gedanken ge⸗ kommen. Aber das Leben der letzten Zeit hat mich müde gemacht. Wenn Sie in einer Rotte arbeiten, die Gott ſchimpft, läſtert, flucht, dann ſchimpfen, läſtern und fluchen Sie ſchließlich mit und der Glaube iſt verloren.“ „Das iſt ſo, wenn man ſich's genügen läßt, ſo zu ſein wie die andern“? „der Menſch iſt eine Frucht ſeiner Umgebung.“ n f„Und es gibt doch Früchte, die ſich durch Wohlgeruch und guten Geſchmack von den umſtehenden unterſcheiden.“ 5 Zum Schulteformgeſetz. Berlin, 13. April. Die Ausarbeitung des Schul⸗ reformgeſetzes, deſſen ſich der Reichsinnenminiſter Dr. Külz im beſonderen angenommen hat, iſt ſoweit geför⸗ dert worden, daß nach Feſtlegung der Grundlinien in die Beratung der Einzelheiten eingetreten werden kann. Man hofft, den Geſetzentwurf wennmöglich ſchon in der nächſten Seſſion des Reichstages im Parlament vor⸗ legen zu können. 5 Der Aufſtand in Griechenland. Plaſtiras gegen Pangalos. 8 D Athen, 13. April. Der Aufſtand gegen Pangalos iſt noch keineswegs beendet. Bisher ſollen 400 Perſonen getötet und 1000 verwundet worden ſein. Die meuternden Truppen haben in Saloniki das Herrſcherhaus gefeiert. Es werden täg⸗ lich zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Die Aktion gegen Pangalos ſoll von General Plaſtiras im Verbor⸗ genen geleitet werden. Korruptionsprozeſſe. Spritweber und Kutisker. In Berlin⸗Moabit haben die beiden Rieſenpre ſſe, denen als charakteriſtiſches Delikt Betrug gegen ſtag iche Unternehmungen zugrunde liegt, begonnen, nämlich der Prozeß gegen die Spritſchieber Peters, Weber und Ge⸗ noſſen und der Prozeß gegen Iwan Kutisker. Spritweber hat bekanntlich die Monopolverwal⸗ tung dadurch um Millionen betrogen, daß er zu niedri⸗ gen Preiſen große Mengen von Sprit, angeblich für ge⸗ werbliche Zwecke, erwarb und dafür ſorgte, daß dieſe Mengen entgegen den Vorſchriften unvergällt blieben, ſo daß er ſie zu hohen Preiſen für die Likörfabrilen wei⸗ ter verkaufen konnte. Um dieſe Operation, die den Staat um viele Millionen ſchädigte, durchführen zu können, war natürlich ein ganzes Netz beſtochener Vertrauensleute bei den amtlichen Stellen notwendig. Die Mitwirkung des Spritdezernats im Berliner Polizeipräſidium allein, dem der Angeklagte Kriminalkommiſſar Peters als Leiter und der Kriminalaſſiſtent Beyer als ſein 1 angehörte, konnte zu dieſem Zweck nicht genügen. In die Politik wird dieſer Prozeß kaum greifen, wenn auch ſchon in der Vorunterſuchung bekannt geworden iſt, daß Weber Wert auf die Bekanntſchaft namhafter Parlamentarier gelegt hat und daß Politiker verſchiedener Parteien wiederholt bei ihm in ſeiner pompöſen Villa in Schlachtenſee zu Gaſt geweſen ſein ſollen. Im zweiten Prozeß, hinter dem gleichfalls das Ge⸗ ſpenſt der Korruption ſtehl, wird gegen Iwan Kutis⸗ ker verhandelt. Die erſten Schiebungen Kutiskers reichen noch in die erſten Wochen des Weltkrieges zurück. Sein Weg, der mit Heereslieferungen für die deutſche Okfupa⸗ tionsarmee im Oſten begann, iſt typiſch für tauſende großer und kleiner Schieber. . AuUijsfer Die Akten gegen Kutisker umfaſſen etwa 20 Bände: die Anklageſchrift beträgt allein 116 Seiten. Unter den Mitangeklagten befindet ſich auch Michael Holtzmann, der vor kurzer Zeit von Belgien ausgeliefert worden iſt. Etwa 100 Zeugen ſollen vernommen werden. In beiden Prozeſſen fungieren insgeſamt etwa 20 Rechtsanwälte als Verteidiger.. Der Kutiskerprozeß iſt nach einer kurzen Vernehmung des Hauptangeklagten wegen deſſen ſchwachen Geſundheits⸗ zuſtandes auf Mittwoch vertagt worden. Aus dem badiſchen Lande. Zuſammenteitt der Badiſchen Landwirtſchaftskammer. Karlsruhe, 13. April. Nach dreivierteljähriger Pauſe J. gewählten traten die Mitglieder der am 7. Juni v. Badiſchen Landwirtſchaftslammer zum zweiten Male zu einer Plenarſitzung zuſammen. Die 30. ordentliche Voll- verſammlung wurde von dem Präſidenten Dr. Graf Douglas begrüßt. In die Landwirtſchaftskammer wurde als Vertreter der Bezirksobſtbauvereine und ſelbſtändigen Ortsvereine Karl Löffler⸗Offenburg und in den Vor⸗ ſtand anſtelle des früheren Präſidenten des Verbandes badiſche. landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften Seitz⸗Secken⸗ heim Generaldirektor Schön und als Stellvertreter Oeko⸗ nomierat Schüttelhelm gewählt. Im Mittelpunkt der Ver⸗ handlungen ſtand der Tätigkeitsbericht der Kammer, der von dem Geſchäftsführer Direktor Dr. Müller erſtattet wurde und ein Referat des Staatsrates Weißhaupt über die Notlage der badiſchen Landwirtſchaft. Schwetzingen.(Großfeuer.) In dem Hofgut Pleu⸗ N kartsförſterhof bei Kirchheim brach ein Großfeuer aus. Durch das energiſche Eingreifen der Heidelberger Feuer⸗ wehr konnte eine Vernichtung der ganzen Siedlung ver⸗ hindert werden. Jedoch brannten der Gutshof ſowie drei Scheuer⸗ und Stallgebäude nieder. Die Ortsgruppen Mannhein. und Schwetzingen des Frontkriegerbundes ſo⸗ wie der Anſchlußgruppe Treubund⸗Schlageter, die ſich auf einer Wanderung befanden, beteiligten ſich in her⸗ vorragender Weiſe an den Löſcharbeiten. Die Möbel wur⸗ den aus dem lichterloh brennenden Wirtſchaftsgebäude her⸗ ausgeholt und das Vieh aus den Ställen gerettet. Leider wurde ein Mann der Ortsgruppe beim Einſturz einer Mauer ſchwer verletzt. Der Schaden iſt bedeutend. Der Beſitzer des Hofes, der zurzeit des Brandes nicht zu⸗ Nie wurde wegen Verdachtes der Brandſtiftung verhaftet. Obertsrot i. Murgtal.(Eine weitere Verhaf⸗ tung.) Ende letzter Woche erfolgte hier eine weitere Verhaftung in der Angelegenheit des Raubüberfalles in einer hieſigen Fabrik. Ein Mödchen, das in der Fa⸗ brik beſchäftigt iſt und aus Weisenbach ſtammt, wurde ver⸗ haftet. Nun ſitzen drei Beteiligte an der Tat hinter Schloß und Riegel: allem Anſchein nach kommen weitere Mitwiſſer nicht in Betracht. Achern.(Ein ſchweres Anglück durch ſcheu gewordenes Pferd.) Ein ſchweres Unglück trug ſich beim hieſigen Bahnübergang daf Dort kam von n Großweiher her ein mit elf Perſonen beſetztes Break die abſchüſſige Straße herunter. Vor dem im gleichen Augen⸗ blick die Strecke paſſierenden Schnellzug ſcheute das Pferd und ging durch, wobei das Fuhrwerk umkippte und die Inſraſſen auf einen hart am Wege liegenden Haufen Pfla⸗ ſterſteine geworfen wurden. Sechs Perſonen hatten ſchwere Verletzungen davongetragen. Es ſind dies der Ober⸗ maſchiniſt Wilhelm Schmidt von der Illenau, der ohne⸗ dies durch ſeine ſchwere Erblindung ſchon ſchwer vom Schickſa. betroffen iſt, ſeine Frau, ſeine ſiebenjährige Toch⸗ ter, der Lademeiſter Dynonis Burkard aus Karlsruhe, der Sattler Wendelin Burrkard aus Karlsruhe und die Ehefrau des einen der Vorgenannten. Sämtliche haben Bein⸗, Arm⸗ oder Schädelbrüche erlitten. Die Verletzungen der Erna Schmidt ſollen lebensgefährlicher Natur ſein. Die übrigen an dem Unfall beteiligten Perſonen kamen mit leichteren Verletzungen davon. 1 Langenſchiltach.(Schwarzwälder Im hieſigen Ort wurde die Hochzeit des Brautpaares Lehmann⸗Markgraf nach alter Schwarzwälder Art ge⸗ feiert, wie man es ſeit Vorkriegszeit in der hieſigen Ge⸗ gend nicht mehr geſehen hat. In dem ſtattlichen Hoch⸗ zeitszuge ſah man nicht weniger als 23 Schäppelmädchen. Auch die bei ſolchen Hochzeitsfeiern üblichen Gebräuche, wie Brautverkauf und Seilſtrecken, wurden eingehalten. Der Hochzeitszug wurde gefilmt. Freiburg i. Br.(Eine grauenvolle 0 Die große Brücke über die Ravennaſchlucht im Höllenta war der Ort einer ſchrecklichen Tat. Der verheiratete Kaufmann Georg May aus Freiburg beſtieg in einem unbewachten Augenblick den eiſernen Viadukt und ſtürzte ſich in die grauſige Tiefe. Da durch den Sturz aus nahe⸗ zu 50 Meter Höhe der Körper ſtark zerſchmettert wurde, trat der Tod ſofort ein. Wie man hört, ſoll die Tat in einem Anfall von nervöſer Ueberreizung ausgeführt worden ſein. Es iſt dies das erſte Mal, daß der Ra⸗ vennaviadukt zu einem Selbſtmord benutzt worden iſt. ſchützen können.“. „Warum finden Sie in jedem ſchönen Bild einen häß⸗ lichen Schatten?“ 0. „Weil das, was wir Glück nennen, Täuſchung bedeutet lich 10 f Unglück das ſchmerzhafte Erwachen in der Wirk⸗ ichkeit iſt.“ „Das haben Sie von einem Philoſophen, Alexei Petro⸗ witſch,“ lächelte Tatjana den Doktor an.„Die mathema⸗ tiſche Zerſtückelung des Daſeins nimmt dem Herzen Luft und Sonne. Aber die Anlehnung an Gott gibt ihm Kraft, ſelbſt in Ihrem ſogenannten Unglück fröhlich zu ſein.“ Der Doktor erwachte wie aus einem Traum. Daß er hier im Anblick höchſter Gefahr mit hängender Leine ge⸗ mächlich durch den Schnee rutſchte, ſchien ihm unfaßbar. Er riß den Kopf des Pferdes hin und her und trieb es zur Eile an. Bald war die Hütte des Fürſten ereicht. Der General ſchien inzwiſchen zur Beſinnung gekommen. Er hatte allen möglichen Hausrat in den Zweiſpänner ge⸗ ſchleppt, ſo daß darin kaum für einen Menſchen Platz war. Der Fürſt ſtand dabei und ließ den Freund packen, während die Fürſtin noch in der Hütte am Tiſche ſaß und neuerdings die Karten miſchte. Der Doktor warf den aus dem Zweiſpänner bunt her⸗ ausſtarrenden Kram Stück für Stück mit weitem Bogen in den Schnee. Dann führte er die alte Fürſtin in den Schlitten und hüllte Mutter und Tochter in die Wolldecken ein. Seinen Platz richtete er ſo her, daß er mit dem Rücken gegen Tatjanas Knie zu ſitzen kam. 5 Der Fürſt und der Genreal hatten gleichzeitig im Ein⸗ ſpänner Platz genommen. Auch ſie mummten ſich, ſo gut es ging, in Decken und Stroh. „Iſt das nun alles notwendig,“ brummte der General vor ſich hin, indem er die Leine vor ſich aus dem Schnee herausſchüttelte.„So ein Arzt zieht auch oft geſunde Zähne.“ „Sei ruhig, Ilarion Michailowitſch,“ ſagte der Fürſt, „und tue, was er will. Es wird ſchon gut ſein.“ Als wolle der Himmel die Fliehenden den Augen der Verfolger entrücken, ſo wurden die Schlitten von einem dichten Flockenſchleier eingehüllt. Die Huf⸗ und Kufen⸗ „Und ſich dennoch vor dem ſchleichenden Wurm nicht ſpuren waren bald zugeſchüttet, und wo die weitgeöffnete Tür der verlaſſenen Hütte in das Geſtöber ſtarrte, glättete ſich der aufgewühlte Grund zu einem ebenen, weißen Teppich. Die Schlitten glitten langſam voran. Zuweilen war die Luft undurchſichtig, dann wieder ſchien der Vorrat der Wolken erſchöpft zu ſein. Einzelne Flocken ſchwebten her⸗ nieder. Da zeigte es ſich, daß ſich der helle Streifen im Oſten zu einer weiten, glänzenden Fläche erweitert hatte. Bald mußte ſich ein wolkenloſer Himmel über die Schnee⸗ landſchaft ſpannen. „Ich habe eine Sorge, Alexei Petrowitſch,“ ſagte Tat⸗ jana leiſe zum Doktor.„Der General hat ſeinen Diener Lampi nach Laiſchew geſchickt. Er wird uns nicht mehr finden und muß verkommen.“ f „Er hat ſeinen Dienſt bei einem andern Herrn an⸗ getreten, Tatjana.“ „Haben Sie ihn geſehen?“ „Nur noch ſeine Leiche.“ „Was heißt das, Alexei Petrowitſch, erzählen Sie.“ „Es iſt eine kurze Geſchichte. Der General hat ihn mit dem Verkauf eines Ringes beauftragt. Irgendwie muß er vom Wege abgekommen ſein. In Kaſan hat man ihm den Ring als geſtohlen abgenommen. Da der Treue das Ge⸗ heimnis nicht freiwillig opfern wollte, hat ihm ein Teufel von Menſch die Zunge mit Branntwein gelöſt. Ein Herz⸗ ſchlag erſparte dem Verführten die Reue.“ Die alte Fürſtin hatte den eingewickelten Kopf auf die Bruſt ſinken laſſen und ſchlief. Tatjana ſchaute ſinnend auf den leuchtenden Wolkenſtreifen, aus dem bald die Sonne hervortreten mußte. „Dann bin 15 alſo der Anſtifter,“ ſagte Tatjana leiſe vor ſich hin.„Was durch den Ring geſchieht, kann nicht zum Schaden ſein. Für mich haftet an ihm kein Unſegen.“ Der General hatte aus dem heranziehenden Himmels⸗ blau neuen Mut geſchöpft. Er gab den Pferden einen Klaps und brachte ſeinen Schlitten neben den des Doktors. „Nun enthüllen Sie endlich Ihr Denkmal, Doktor,“ lachte der General.„Wohin ſoll die Reiſe gehen?“ „Zunächſt fort aus dieſer Gegend,“ ſagte Alexei. (Fortſetzung folgt.) ein Hochzeit.) 8 n Ae mann Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Gute Entwicklung der Städtiſchen Sparkaſſe Ludwigshafen.) Das Betriebsergebnis für den Monat März 1926 liegt vor und iſt noch günſtiger als das der Vormonate. Die Ein⸗ lagen ſind von 3,3 Millionen Mark im Februar auf rund 3,5 Millionen Mark im März geſtiegen, wobei den 2272 Einlagepoſten 709 Abhebepoſten gegenüberſtehen. In gleicher Weiſe entwickelte ſich die Zahl der Spar⸗ konten, die Ende Februar 5 228 betrug und im März um 323 auf 5551 vermehrt wurde. Beim Scheck- und Aeberweiſungsverkehr iſt der Guthabenbeſtand von Ende Februar 1926 mit 462 000 Mark auf 1221 000 Mark geſtiegen. Die Zahl der Scheckkunden hat ſich um 10 vermehrt und beträgt 1083. Der Geſamtguthabenbeſtand auf dem allgemeinen Spar⸗ ſowie Scheck- und Ueberwei⸗ ſungsverkehr beträgt Ende März 4827 000 Mark. Speyer.(Unerlaubte Ausſpielung.) Hol⸗ ländiſche Firmen verſuchen zur Zeit in der Pfalz Gut⸗ ſcheine im ſog. Schneeballenſyſtem zu vertreiben; für die Werbung von weiteren Käufern werden Preiſe im Werte von 2000 holländiſchen Gulden(Zimmereinrichtungen, Kraftfahrzeuge uſw.) in Ausſicht gestellt. Da die Be⸗ teiligung an dieſer Lotterie ſtrafbar iſt und überdies nicht feſtſteht, ob es ſich dabei nicht um einen großangelegten Schwindel handelt, wird vor dem Ankaufe ſolcher Gut⸗ ſcheine gewarnt. g Speyer.(Noch nicht geklärt.) In der Angele⸗ genheit des Diebſtahls im Juweliergeſchäft Völker wurde nun auch die Verlobte des Schrank in Haft genommen. Schrank, der ſtark unter dem Einfluß der 31jährigen Vogler ſteht, ſoll jetzt ſein Geſtändnis wiederrufen haben. Nach ihrer Verhaftung machte die Vogler die Angaben, daß ſie die nächtlichen Diebſtähle verübt hätte und ihr Verlobter unſchuldig ſei. Eine Anterſuchung der Finger⸗ ben ſoll nun in der Sache die nötige Klarheit affen. g Pirmaſens.(Schadenfeuer.) In einem Lager⸗ ſchuppen im alten Keller brach in Simten ein Brand aus, der die in ihm aufbewahrten Heu⸗ und Strohvorräte ſamt dem Schuppen vollſtändig vernichtete. Leuten, die in dem Schuppen arbeiteten, gelang es nur mit Mühe, den Flammen zu entgehen. Der Schaden wird auf 12 bis 1500 Mork geſchätzt. Oggersheim.(Schwer verunglückt.) Der in den 5Oer Jahren ſtehende Arbeiter Ludwig Herrmann von hier wurde, als er ſich mit einem Fuhrwerk von Maxdorf auf dem Heimweg befand, zwiſchen dem Ruchheimer Weg und der Wirtſchaft Streibert von einem Auto erfaßt und mti ſtarker Wucht gegen das untere Wagengeſtell ge⸗ ſchleudert, wobei er ſich gefährliche Verletzungen am Kopf und Körper zuzog. Zufällig hinzukommende Straßen⸗ paſſantei. fanden ihn ſpäter in einer großen Rabiiſche vor. Der Unglückliche wurde ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus Ludwigshafen verbracht, wo er bedenklich darniederliegt. Landau.(Eine Tabalſetzlingskrankheit.) In den letzten Tagen machten ſich ſchon wieder Spuren einer Pilzkrankheit der Tabakſetzlinge in Anzuchtbeeten beſonders in dem Zigarrengut⸗Gebiet bei Landau und Umgebung bemerkbar. Mit Rücksicht auf den großen Schaden, der durch das Auftreten des Pilzes im ver⸗ gangenen Jahr verurſacht wurde, empfiehlt es ſich, früh⸗ zeitig und mit aller Vorſicht gegen dieſe Krankheit an⸗ zukämpfen und das Spritzen mit einprozentiger Kupfer⸗ vitriolkalkbrühe, Noſperit oder Uſpulum zu betreiben. Dieſe Mitter bewährten ſich bis jetzt am beſten. Weimar.(Eiſenbahnunfall.) An der Kreuzung der privaten Kleinbahnſtrecke Legefeld— Berka ſtieß ein oſtauto mit der Lokomotive des aus Berka kommenden uges zuſammen. Das Poſtauto wurde völlig zertrüm⸗ mert, die Lokomotive ſtark beſchädigt. Drei Perſonen wur⸗ den ſchwer, fünf leicht verleicht. Leipzig.(Schwerer Bauunfall.) Im Süden der Stadt Leipzig ſtürzte bei Ausſchachtungsarbeiten zum Bau ſtädtiſcher Wohnhäuser eine etwa drei Meter hohe rdwand ein. Zwei Arbeiter wurden verſchüttet, von denen der eine durch die herabſtürzenden Erdmaſſen er⸗ drückt wurde, der andere aber wurde mit ſchweren inne⸗ ren Verletzungen in das Krankenhaus übergeführt. Darmſtadt.(Eröffnung der Darmſtadt— Mannheim— München.) Die Er⸗ öffnung der Fluglinie Darmſtadt— Mannheim— Heidelberg Baden-Baden— Stuttgart München wurde feſtlich be⸗ gangen. Die Junkerflugmaſchine traf 11,40 Uhr von München kommend auf dem hieſigen Flugplatz ein, wo die 1 der techniſche Direktor der Deutſchen Luft⸗ hanſa, Wronsky, und der Direktor der Süddeutſchen Luft⸗ hanſa, Hailer, von dem Darmſtädter Oberbürgermeiſter Dr. Glaeſſing begrüßt wurden. Bei einem einfachen Mal würdigten dann noch die Bedeutung des Tages Bürger⸗ meiſter Müller, Staatspräſident Ulrich, Direktor Wronsky, der Direktor der Oberpoſtdirektion und der Vorſitzende des Darmſtädter Verkehrsvereins. Am 3 Uhr trat ſodann das Flugzeug, das von Darmſtadt von 7 Kameraden, darunter auch das Darmſtädter Modell Mohamed, be⸗ grüßt worden war, mit Paſſagieren und der erſten Flug⸗ poſt ſeinen Flug nach München an. Darmſtadt.(Metzgersgänge“.— Die ent- Fluglinie täuſchten Millionenerben.) In einer öffentlichen Auslaſſung beſchäftigte ſich Staatsarchiwar Dr. Herrmann auf Grund der früheren Erfahrungen mit der neuer⸗ dings wieder aufgeführten holländiſchen Millionenerbſchaft des General Theobald Metzger und kommt zu dem Schluß, daß es zwecklos ſei, über die Unterlaſſung der rechtzeitigen und zweckmäßigen Benachrichtigung der Er⸗ ben zu klagen und über den holländiſchen Staat zu ſchim⸗ pfen, der das Vermögen eingezogen hat: er wird es niemals wieder herausgeben und ſich auf den Spruch ſeiner eigenen Gerichte ſtützen. Wenn in den Aufrufen, die jetzt durch die Zeitungen 1 geſagt wird, daß den an⸗ geblichen Erben genug Geld zur Durchführung ihrer Sache zur Verfügung ſtehe, ſo will das nichts bedeuten, denn an den nötigen Mitteln hat es auch den früheren Komitees dank der Opferwilligkeit der Intereſſenten nicht gefehlt. Es ſind wirkliche„Meßgersgänge“, die alle diejenigen tun, die ſich mit der Metzgerſchen Erbſchaft beſchäftigen und von ihr etwas erhoffen, und man kann nur jedem raten, daß er ſeine Hände davon läßt, und ſein Geld in der Taſche behält. Hof.(mord eines Sittlichteitsverbre⸗ chers.) Bei Brandholz im Fichtelgebirge wurde die 31⸗ jährige Handelsfrau Müller aus Rettenbach verletzt mit 25 Hieb⸗ und Stichwunden in einer großen Blutlache aufgefunden. Der bereits verhaftete Täter, der achtzehn⸗ jährige Händler Stein, wollte an der Frau ein Sitt⸗ lichteitsverbrechen verüben, was ihm aber nicht gelang. Aus Wut darüber bearbeitete er die Frau mit einem Meſſer und mit Fußtritten, bis ſie ſtarb. Hierauf beraubte er ſein Opfer.. N Kleve.(Ein Sechzehnjähriger wegen Mord verurteilt.) Mitte Juli vorigen Jahres waren auf einem Hofe in Pont der Landwirt Hanſen und ſeine Haus⸗ hälterin auf beſtialiſche Weiſe ermordet worden. Es ge⸗ lang ſchließlich der Kriminalpolizei, die Brüder Martin und Rudi Otti, ſowie den Landwirtſchaftsgehilfen Heinrich Stöckhorſt, alle drei aus Wehofen bei Hamborn, als dringend der Tat verdächtig zu verhaften. Martin Otti und Stöckhorſt waren im Dezember vorigen Jahres vom Schwurgericht wegen Mangel an Beweiſen freigeſprochen worden. Der Angeklagte Rudi Otti, der bei den Ermorde⸗ ten in Dienſt ſtand, konnte wegen ſeines jugendlichen Al⸗ ters von 16 Jahren nicht vor das Schwurgericht geſtellt werden. Das Klever Jugendgericht verurteilte ihn jetzt wegen zweifachen Mordes und ſchweren Diebſtahls zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von fünf Jahren und zehn Monaten; vier Monate der Unterſuchungshaft werden auf die Strafe angerechnet. Der jugendliche Verbrecher nahm das Urteil gelaſſen auf. Pfarrkirchen.(Von einem Ochſen zerſtampft.) Auf dem Heimweg vom Gottesdienſt wurde die 66 Jahre alte Hofbeſitzerswitw Moſer in Sattelberrg von einem ſcheu gewordenen Ochſen niedergerannt und mit Hörnern und Füßen derart bearbeitet, daß ſie nur als ſchrecklich verſtümmelte Leiche von dem wütenden Tiere befreit wer⸗ den konnte. 5 f Elberfeld.(Eine verbrecheriſche Auto⸗ falle.) Au der Straße Olpe—Meinertshagen wurde von zwei bisher nicht ermiktelten Perſonen ein Attentat auf Kraftfahrzeuge durch Spannen eines Stacheldrahtes quer über die Straße verſucht. Ein Motorradfahrer aus Elber⸗ feld verſcheuchte die Täter, die das Drahtſeil bereits auf einer Straßenſeite befeſtigt hatten. Er verfolgte ſie, lei⸗ der ergebnislos. Vermiſchtes. Im Nachen des Königstigers. Ein grauenhaftes Er⸗ lebnis hatte ein engliſcher Kolonialoffizier, Kapitän Pem⸗ berton, der auf einem vorgeſchobenen Poſten in Hinterin⸗ dien ſtationiert iſt. Auf einem Jagdzug hatte man ſich, um zu frühſtücken, neben einem Dickicht gelagert. Pember⸗ ton ſtand, wie er berichtet, dem Dickicht zunächſt und wollte ſich gerade niederſetzen. In dieſem Augenblick ſprang ein ſtarker Königstiger aus dem Gehölz und packte den Offi⸗ zier, der nicht mehr entfliehen konnte. Dieſer fühlte die ſchwere Maſſe des Raubtiers auf ſich niederſinken, dann fiel er in Ohnmacht. Als er infolge peinigender Schmerzen mieder zu ſich kam, befand er ſich in einer ſchrecklichen Lage. Der Tiger trug ihn in ſeinem geifernden Rachen durch den Wald, vermutlich zu ſeiner Lagerſtätte. Da der Offizier ſchwer verletzt war litt er große Schmerzen. Dieſe aber brachten ihm ſeine Lage deutlich zum Bewußt⸗ ſein. Er ſah ſich einem ſicheren Tode überliefert, wenn es ihm nicht augenblicklich gelänge, ſich zu befreien. Er konnte einen Arm bewegen. Dieſen benutzte er, um aus ſeinem Jagdgürtel eine der dort befindlichen Piſtolen zu nehmen. So gut er zielen konnte, richtete er die Waffe auf die Herzgegend des Tieres. Infolge einer unvorher⸗ geſehenen Bewegung des Tieres wurde die Waffe aber ab⸗ gelenkt und der Schuß ging fehl. Der Tiger antwortete mit einem zornigen Knurren, trug aber ſeine Beute un⸗ gufbaltſam weiter. Jetzt griff der Verletzte zur zweiten Piſtole, zielte beſſer als vorher und drückte ab. In die⸗ ſem Augenblick ſtieß die Beſtie ein markerſchütterndes Brüllen aus, ſprang in einem gewaltigen Zucken empor, wobei ſie den Offizier aus dem Nachen fallen ließ, und ſchlug auf den Boden zurück. Hier vergingen dem Offi⸗ zier wieder die Sinne. Er fand ſich ſpäter im Kreiſe ſei⸗ ner Jagdgefährten, die den Spuren des Raubtieres ge⸗ folgt waren und die den Tiger in ſeinem Blute neben dem Verwundeten gefunden hatten. Bei der Untersuchung des Tieres ſtellte ſich heraus, daß der zweite Schuß ge⸗ rade in das Herz gegangen war und das Tier auf der Stelle getötet hatte. Der Offizier wurde im Hofpital geheilt. Seine Wunden waren zwar ſehr ſchwer, es iſt aber gelungen, ihn vollſtändig wieder herzuſtellen. Das größte Fernrohr der Welt. Das gewaltigſte Fernrohr der Welt wird gegenwärtig in Newcaſtle(Eng⸗ land) gebaut. Es iſt für die Sternwarte in Moskau be⸗ ſtimmt und wird den Ruhmestitel, die größte Himmels⸗ kanone zu beſitzen, von den Vereinigten Staaten auf Ruß⸗ land übergehen laſſen. Bisher ſtellte das Fernrohr des Yeikes⸗Obſervatoriums bei Chicago das größte Teleskop der Welt dar. Es beſitzt einen Linſendurchmeſſer von einem Meter und ſechzehn Millimetern, das neue Teleskop der Moskauer Sternwarte wird um 25 Millimeter größer ſein. Man kann ſich die Leiſtungsfähigkeit dieſer Rieſenapparate ſchwer vergegenwärtigen: ſie ermöglichen es, Himmelskör⸗ per ſichtbar zu machen, die dem menſchlichen Auge längſt nicht mehr zugänglich ſind. Sie vereinigen in ihrer Linſe etwa 260 000 mal ſo viel Licht, wie das menſchliche Auge. Todesſtrahlen? In Weiterverfolgung von Verſuchen des deutſchen Phyſikers Lenard gelang es dem amerikani⸗ ſchen Röntgenröhrenſpezialiſten Coolidge bei der General Electric Co. zu Schenectady unter Zuhilfenahme einer Spannung von 200000 Volt aus einem Fenſter einer Röntgenröhre Kathodenſtrahlen bis zu einem halben Me⸗ ter in die Luft hinauszuſenden. Dadurch kann man jetzt auch Körper mit Elektronen beſchießen, ohne ſie in eine luftleere Röntgenröhre einzuſchließen. Auf dem Weg der Entladung leuchtet die Luft prachtvoll in Purpurſchein auf. Die neuen Strahlen ſind außerordentlich wirkungs⸗ voll, ja ſie können ſogar als„Todesſtrahlen“ bezeichnet werden. Fliegen, die nur Bruchteile von Sekunden davon getroffen wurden, waren nach einigen Sekunden tot. Ein 50 Sekunden beſtrahltes Teil eines Kaninchenohrs ergab Schorfbildung zu beiden Seiten des Ohres. Nach Abfallen des Schorfs blieb ein Loch im Ohr zurück, deſſen Peripherie erſt haarlos war und ſich dann mit ſchnee⸗ weißem Haar bedeckte. Nach Einwirkung von ein Zehntel Sekunde wurden Bakterien abgetötet, ſelbſt ſo wider⸗ ſtandsfähige Sporen wie die des Bazillus ſubtilis.— Die Wirkung auf chemiſche Subſtanzen ähnelt der der Radium⸗Emanation, beſonders ſchoͤn laſſen ſich auch Er⸗ ſcheinungen der Phosphoreſſenz, Thermolumeſſenz und Farbenänderung mit dieſen Strahlen zeigen. — !. ͤvTTTTTTTTTTTFTFTFT„Tkÿ„f!:!:!!!/ ĩ V—V—Ä—ꝓ—ꝓ—ꝙXꝙXv——ꝓ—ꝓ—ꝓ—ꝓ—ꝓ—ꝗ—ꝗ—ꝓ—ꝓ—ꝓ—ꝓ—ꝓ—ꝗꝙꝗ6ęꝗ—! rr ̃. ¼ ᷣ̃˙ꝗf f p ̃ p ̃ p ,, ,, Eine Stunde Kriminalſtudent. Das Berliner Kriminalmuſeum. Nur eine Stunde, aber das genügt auch. Man muß ſein Herz ſchon mit einer ſtarken Portion Mannhaftigkeit wappnen. Aber man lernt erſt hier, wo die Dokumente aus dem Neich der Galgenſtricke ſich häufen, die ſtille, zähe, nur bei Mißerfolgen der Diskuſſion der Oeffentlichkeit unterworfene Arbeit der Kriminalpolizei recht würdigen und ſieht ſich allerdings auch plötzlich auf einem ganz an⸗ ern Standpunkt dem Verbrecher und ſeiner Tat gegen⸗ über. Es iſt einfach und billig, von todeswürdiger Be⸗ ſtialitä“ zu ſprechen, wenn man den Bericht irgend einer neuen Mordtat in der Zeitung lieſt. Was das aber heißt: morden, welch ein unermeßlich weites Abſeitsſtehen von Allem, was wir als menſchlich, menſchenmöglich und für Menſchen erträglich anſehen— davon geht einem erſt eine dunkle Ahnung auf, wenn man einmal Gelegenheit fehr hat, dieſes Archiv der menſchlichen Laſter zu „. Das Beliner Polizeipräſidium hat hier in dreißig⸗ ſahriger Arbeit, die— ohne in den eigentlichen Dienſt⸗ etrieb zu fallen,— reinem beruflichen Eifer zu danken iſt, eine Sammlung zuſammengeſtellt, die ihresgleichen nicht hat und in der Tat ein unſchätzbares Studien⸗ material darſtellt. a „Die Sammlungen umfaſſen alle Gebiete der Krimi⸗ naliſtik. An erſter Stelle ſteht natürlich die Kategorie er ſchwerſten Verbrechen: des Mordes in allen ſeinen furchtbaren Abarten. Hier iſt die Ehrfurcht vor dem ode, dem Ruf nach Aufklärung und Sühne untergeord⸗ net und ſo ſieht man— nur mit ſtärkerer Ueberwindung allerdings— in die Werkſtatt der„Mordſpezialiſten“, deſſen Kunſt ſelbſt aus der gänzlich zerſtückelten Leiche, aus enthäuteten Schädeln die menſchliche Geſtalt rekon⸗ ſtruiert und ſo unter Umſtänden die erſte Spur des Tä⸗ ters aufzunehmen erlaubt. Leichentoilette“ nennt der Fach⸗ dieſe grauenvolle Tätigkeit, der ſich nicht jedes Herz gewachſen zeigen dürfte. Sammlungen von Be⸗ weismaterial, nach Einzelfällen zuſammengeſtellt, geben einen ſchwachen Begriff davon, welche Anſumme von Scharfſinn, Kombinationsgabe und Erfahrung— von der eben einen großen Teil dieſes Kriminalmuſeum ver⸗ mittelt. dazl gehört. derarlige Tale aufzuhellen. Eile umfangreiche Porträtgalerie von Kapitalverbrechern ergänzt das Bild nach der pſychologiſch⸗phyſiognomiſchen Seite hin, zeigt allerdings auch, daß bei weitem nicht imm die Phyſiognomie erraten läßt, welche Möglich⸗ keiten und Gedanken hinter einer wohlgeſtalteten Stirn ſchlun mern können. i Nachdem man dieſes Inferno paſſiert hat, berührt es beinahe wie eine Erlöſung, zu der Abteilung: ſchwe⸗ rer Einbruch zu gelangen. And richtig— ſchon klingt eine kleine Ironie auf, über die man ſelbſt an dieſem Orte herzhaft lachen muß. Da hängt nämlich die Strick⸗ leiter, die das berüchtigte Einbrecher⸗ und Totſchläger⸗ bruderpach Strauß dazu benatzt hat, ſich an dem gege⸗ benen Orte mit dem neueſten und beſten Einbruchsmaterial zu verſehen, nämlich in eben dieſem Muſeum ſelbſt. Sogar im Stimmklang des erfahrenen Kriminalkommiſſars, der die Führung hat, und von dieſer Leiſtung der Brüder Strauß berichtet, ſcheint ein Anterton von Anerkennung für ſolche Berufstüchtigkeit zu ſchwingen. Daneben liegt Gerät jeglicher Qualität und Dimenſion. Ein braver alter preußiſcher Adler iſt aus— Dietrichen zierlich zu⸗ ſammengeſtellt. Man lernt, daß man einem wirklich kun⸗ digen Einbrecher kaum einen beſſeren Gefallen tun kann, als das„einzig ſichere“ Mittel gegen Nachſchlüſſel an⸗ zuwenden: das Steckenlaſſen des Türſchlüſſels von innen. Die Brüder von der Zunft haben längſt Werkzeuge kon⸗ ſtruiert, mit Hilfe deren ſie den Kopf des innenſteckenden Schlüſſels von außen faſſen und ſo aufſchließen können. Die ganze zeitraubende Arbeit des Ausprobierens von Dietrichen, der Anwendung von Bleiſtreifen und was es noch für Fineſſen gibt, kann auf die Weiſe ausfallen. Langſam kommt man dann in die Region der leich⸗ teren Fälle, wo nicht mehr oder noch nicht mehr in erſter Linie die Gewalttat, ſondern mehr die Erfindungs⸗ gabe und die Schlauheit, auch die handwerkliche Tüch⸗ tigkeit gelten. Da ſind einige von den berühmten Kof⸗ fern, mic denen ſich Kollidiebe in Güterzügen befördern laſſen, um während der Fahrt ihren unbequemen Aubent⸗ haltsort zu verlaſſen und wertvolle Güterſtücke umzu⸗ ſignieren oder an beſtimmten Stellen aus dem Zuge zu werfen. Da ſteht eine muſtergültig„gemachte“ Kon⸗ ſervenbüchſe, d. h. ein Geldſchrank reichlich alten Kali⸗ bers, den aufzubrechen, zu„machen“ einem ſchweren Jun⸗ gen von de: Zunft nicht viel mehr Arheit koſtet, als einer Hausfrau, eine Konſervenbüchſe zu öffnen, Dann kommt die Abteilung„Nepp“, doppelt un⸗ ſympathiſch, weil hier faſt jeder an irgend eine von ihm ſelbſt begangene Dummheit erinnert wird. Man braucht ja allerdings nicht gerade einer von denen zu ſein, die in ihrer bibliophilen Begeiſterung auf eine der berühmten Lutherbibeln“ hereingefallen ſind, die zweifellos ein Mei⸗ ſter ſeines Faches wunderbar echt vom Zahn der Zeit zer⸗ freſſen und vergilbt fabriziert und auch prompt abgeſetzt hat. Nun ſteht man dem Glanzſtück des Muſeums gegen⸗ über: dem von dem aufgelöſten Kaſtanſchen Panopti⸗ kum übernommenen„Hauptmann von Köpenick“. Auch die Quittung, die er für viertauſens Mark und ſiebzig Pfennige— aus der Stadthauptkaſſe Köpenik beſchlag⸗ nahmt— ausgeſtellt hat, hängt unter Glas und Rah⸗ men da. Noch immer ſitzen die Kokarden falſch, was damals nicht einmal dem Oberbürgermeiſter und Ober⸗ leutnant der Reſerve in Köpenik auffiel. Man kann nicht umhin, dem erfindungsreichen und kühnen Schuſter innerlich eine kleine Reverenz zu machen. Dann grüßen einen alte Bekannte: Banknoten aus der Inflationszeit. Gerechte und Ungerechte, echte und falſche— die falſchen hier und da reichlich ſo gut, wie die echten. Gott hab ſie ſelig! Auf Nimmerwiederſehen! Neben den Schaukäſtein, in denen ſie liegen, türmt ſich eine Pyramide auf, reichlich zwei Meter hoch, aus Zehn⸗ tauſendmarkſcheinen beſtehend. Sie wurden beſchlagnahmt, als ſie nach Holland herübergeſchmuggelt werden ſollten, wo ein findiger Zigarrenhändler ſie reklamehalber zu Zigarren⸗ und Zigarettentüten verarbeiten laſſen wollte. Noch eine Abteilung iſt da: die der Serualpatho⸗ logie. Auch ſie ein erſchütterndes Dokument menſchlicher Verirxungen, um ſo ergreifender, je prätentiöſer ſich hier das Laſter und die Hilfloſigkeit ihm gegenüber präſen⸗ tiert. Man geht beklommenen Herzens und mit dumpfen Schädel. Es iſt, als ob ſich wirllich hier zu den Dingen ſelbſt auch 15 Atmoſphäre, die Atmoſphäre des Laſters und der Beladenheit geſellt hätte, man geht den fangen Korridor des Polizeipräſidiums entlang und ſchaut drüben a die kleinen vergitterten Fenſter des Polizeigefäng⸗ Uſſes, Dann geht man in den ſtaubigen, benzindunſtigen 6 zoßſtadtfrühling hinein, der einen plötzlich unerhört köſt⸗ enmutet und dann fühlt man, daß jenes furchtbare em noch eine Aufgabe ſoeben erfüllt hat: Augen Berzen für menſchliches Elend zu öffnen. 5 3 1 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 14. April. Theatergemeinde. Der auf Samstag, 17. April feſt⸗ geſetzte Tanzabend muß auf Samstag, 24. April verlegt werden, weil die beiden Solotänzer Frl. Kaumanns und Herr Poranski infolge Inanſpruchnahme vom National⸗ theater verhindert ſind. Frühere Rentenempfänger nach dem Reichsverſor⸗ gungsgeſetz, die bis zum Dezember 1922 oder länger eine Rente von 20 Prozent oder mehr bezogen haben, inzwi⸗ ſchen aus der Rentenverſorgung ausgeſchieden und nicht wieder rentenberechtigt geworden ſind, weil ihre Erwerhs⸗ fähigteitsminderung den jetzt geltenden geſetzlichen Min⸗ deſtgraß von 25 Prozent nicht erreicht, können auf An⸗ trag einmalig den Betrag von 50 Reichsmark erhalten, wenn ihr durchſchnittliches Monatseinkommen den Betrag von 200 Reichsmark nicht überſteigt. Die Antragsfriſt iſt allgemein bis zum 31. Mai verlängert worden. Die Werbungskoſten der Hausbeſitzer. Von Seiten der Hausbeſitzer iſt in der letzten Zeit Klage geführt wor⸗ den, daß die Finanzämter von der ihnen für das neue Steuerjahr verliehenen Befugnis, Werbungspauſchſätze für das Einkommen aus Hausbeſitz feſtzuſetzen, einen ganz un⸗ leichmäßigen Gebrauch machen. Einzelne Finanzämter ſol⸗ en die Zubilligung von Werbungspauſchſätzen gänzlich abgelehnt haben. Wie wir von unterrichteter Seite hören, wird eine generelle Regelung der Werbungspauſchſätze ſei⸗ tens des Finanzminiſteriums für das nächſte Rechnungsjahr erfolgen. In dem laufenden Jahre hat man ſich nach Feſt⸗ ſetzung der Pauſchſätze für Landwirtſchaft und freie Be⸗ rufe aus dem Grunde entſchloſſen, die Pauſchſätze für den Hausbeſitz in das Belieben der Finanzämter zu ſtellen, weil die örtlichen Verhältniſſe für den Hausbeſitz ſehr ver⸗ ſchiedenartig ſind. Trotzdem wird das Reichsfinanzmini⸗ ſterium die von den einzelnen Finanzämtern aufgeſtellten Grundſätze und angewandten Maßnahmen ſtändig über⸗ prüfen und im Rahmen der örtlichen Beſonderheiten für eine möglichſt gleichmäßige und gerechte Anwendung der Werbungspauſchſätze Sorge tragen. 4 Fernſprechgebühren während der Neiſezeit. Wäh⸗ rend der vorjährigen Reiſezeit ſind in einzelnen Fällen bei der Begleichung der Fernſprechgebühren Unzuträglich⸗ keiten mit den Teilnehmern entſtanden, weil dieſe während ihrer Abweſenheit nicht für die rechtzeitige Bezahlung der Fernſprechgebühren geſorgt hatten. Es empfiehlt ſich, entweder einen ausreichenden Betrag auf das Fernſprech⸗ gebührenkonto der Vermittlungsſtelle zu überweiſen oder die Zuſtellungs⸗Poſtanſtalt zu verſtändigen, wohin die Fernſprech⸗Abrechnungen während der Zeit der Abweſen⸗ heit geſchickt werden ſollen. ö — Tierquälerei. Vögeln, die ſprechen lernen ſollen, das Zungenband löſe, zu laſſen, iſt eine arge Tierquäle⸗ rei, die namentlich in er Frühjahrszeit oft vorgenommen wird. Die Unnatur des ganzen geht zunächſt ſchon daraus hervor, daß der Vogel ſeine Zunge nicht zu dem, was wir ſprechen nennen, von der Natur erhalten hat, ſondern zum Freſſen; das ſogenannte Sprechen bei dazu befähig⸗ ten Vogelarten(Dohlen, Elſtern, Nußhähern, Rabenkrä⸗ hen und Staren) erfolgt durch Ausſtoßen von Kehlkopf⸗ lauten. Weiter handelt es ſich nicht nur um eine Opera⸗ tion ſelbſt, ſondern auch um deren Folgen, daß eben die Futteraufnahme ſeitens des Vogels geſtört und gehindert wird. Wer aber bei ſeinen gefiederten Lieblingen auf deren Sprechen gar keinen Werk legt, beachte, daß einerſeits der Vogel dazu veranlagt und andererſeits die Methode des Anlernens die richtige, ſowie mit Geduld betrieben ſein muß, daß darüber hinaus der gewaltſame Eingriff der Zungenlöſung nur zu oft für die betreffenden Vögel gewünſcht wird, beſtätigen zahlreiche Züchter und Händler. Gedenktage am 14. April. 1629 5 Mathematiker Chriſtian Huygens im Haag ge⸗ oren. 1759 Der Komvoniſt Georg Friedrich Händel in Lon⸗ don geſtorben. 186 Der ameritaniſche Staatsmann Abraham Lincoln in Waſhington ermordet. 1868 Der Architekt Peter Behrens in Hamburg geboren. 1871 Annahme der Reichsverfaſſung. f 1923 Der Geologe Guſtav Karl Laube in Prag geſtorben. Der Nachwuchs der Theologen in Deutſchland. Aus dem ſoeben erſchienenen kirchlichen Handbuch geht hervor, daß unter den Theologie⸗Studierenden ein bedeutender Rückgang zu verzeichnen iſt. Während im Jahre 1920 noch 3443 Kandidaten der Theologie gezählt wurden, ſind es im Jahre 1924 nur noch 2898 geweſen. Der Heraus⸗ geber P. Kropp berechnet in dem Jahrbuch, daß auf 100 tätige Geiſtliche etwa 18 bis 20 Theologen entfallen ſoll⸗ ten, um den Abgang erſetzen zu können. In Deutſchland gab es 1923 im ganzen 18 543 tätige Weltgeiſtliche und 3101 Theologen. Schon damals war dieſe Verhältnis⸗ zahl nicht vorhanden; ſie hat ſich ſeitdem weiter ver⸗ ſchlechtert. Bei den Proteſtanten ſteht es noch ſchlechter. Die Zahl der proteſtantiſchen Theologen iſt von 3549 im Jahre 1920 auf 2096 im Jahre 1924 zurückgegangen, trotzdem die Zahl der proteſtantiſchen Gläubigen in Deutſchland doppelt ſo groß iſt wie die Zahl der katho⸗ liſchen Gläubigen. Sportliche Rundſchau. Die Entscheidungsspiele um die Südweſtdeutſchen Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft in Hand⸗ und Fußball, finden am 18. April auf dem Platze des Turn⸗ vereins 1846 Mannheim ſtatt. 2½ Uhr Fußball: T. u. F.⸗Cl. Ludwigshafen(Pfalzmeiſter) gegen Turn⸗ verein 1846 Mannheim(Badiſcher Meiſter). 4½ Uhr Handball: Turnverein Frieſenheim(Pfalzmeiſter) gegen T.⸗ u. Sp⸗V. Polizei Raſtatt(Badiſcher Meiſter) In den Pauſen finden Staffelläufe ſtatt. Für den Städtegau herrſcht Spielverbot. Vorausſichtliche Witterung: Da ſich in der Hochdruckzone zwei Kerne hohen Drucks entwickelt haben, die auf unſere Witterung Ein⸗ fluß erlangen, ſteht vielfach heiteres, trockenes und wär⸗ meres Wetter bevor.— Am Donnerstag: Vorwiegend heiter, trocken, wärmer. Im S. W. und W. ſpäter zeit⸗ weiſe wolkig und Gewitterneigung.— Am Freitag: Abwechſelnd heiter und wolkig, warm, Gewitterneigung. Redaktion, Druck und Verlag: Lagerhalle folgende Arbeiten: Wir vergeben zur Erbauung einer neuen 1. Maurerarbeiten 2. Zimmerarbeiten 3. Spenglerarbeiten. Die Zeichnungen können auf dem Büro Samstag, den 17. April, abends 8½ Uhr findet im Gasthaus„Zum Reichs adler“ hier in öffentlicher Versammlung ein Einladung. der Aktiengeſellſchaft für Tabakhandel ein⸗ geſehen werden, wo auch die Angebote in Empfang genommen werden können. Angebote ſind verſchloſſen bis Montag, 19. April, abends 6 Uhr in obengenanntem Büro abzugeben und werden im Beiſein der erſchienenen Submittenten eröffnet. Seckenheim, den 14. April 1926. Ein⸗ U. Verkaufsgenoſſenſchaft e. G. n. b. H. Der Vorſtand: Albert Treiber. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Wir empfehlen: Sämtliche Arten Kunſtdünger, Weiß⸗ u. Brotmehle, Hirſen, Bruchreis, Weizen⸗Nachmehl, badiſches Saatwelſchkorn, Zugſtränge, Piaſavabeſen, Eimer, Ketten. Saatkartoffeln Modell u. Induſtrie in den nächſten Tagen eintreffend Beſtellungen auf Kohlen und ſpaniſchen Traubenſaft müſſen im Laufe dieſer Woche gemacht werden. Der Vorſtand. Aulnaaanngunmnunmnamundaaunumunndaadnnagnnnunnduadadguagge Uorirag des Herrn Rechtsanwalts IIuser- Offenburg über: Das iſt Demofratie und mas will lig! statt. Zu diesem Vortrag ist die Einwohnerschaft freundl. eingeladen Deutsch⸗demokratische Partei Ortsgruppe Seckenheim- Ilvesheim: R. Lorentz. K. Seitz. Ainmnmnnnnnnmannannnmnndnnnandndnaanganddadndandgnnnanal Theaterqemeinde Seckenheim. Samstag, den 24. April, abends 8 Uhr VI. Vorstellung: Probe. landwirtſchaftl. Bedarfsartikel Der. d. Em fehle: b ö Tanzkunst HaargusfefſI gaalhHartoſiein f jnduſtrioj Liselott Kaumanns(. Solotänzerin) Eugen Poransky(. Soſotänzer) G. Zimmermann Ww, Jah G. Härdle, Seckenheim a. N. Zum Schul empfehlen wir unsere großen Vorräte in massiven Schulstieteln einfach- und doppelsohlig, mit kräftigen Kernböden zu ermäßigten billigsten Preisen. Ferner Panloffel, Iurnschnhe und Sandalen zu bedeutend herabgesetzten Preisen Auch für Erwachsene große Auswahl in Herren-. Dumenstiefeln, Halh- u. Spungenschuhen von der einlachsten bis zut elegantesten Luxus-Ausfühtung Berufs-Schuhwerk aller Art Nur Qualitäten! Billigste Preise Liedertafel Sechkenheim. Heute Abend 8 Uhr Schuppen beseitigt das herrlicn duftende Arnika- Blütenöl„Bodin“. Haar wird prächtig. Saatmais, Saatwicken, des 1 Haferflocken, Hühnerfutter, Kälbermehl Lactina, Fleiſchmehl, Weizen, 10 Aeedaddaduddadddddadaadddaddaadaadaddaddaadadaaadaadaadaddaddadd Männergesangverein Seckenheim gegr. 1861 Dolſta⸗Aomerl vom Nationaltheater Mannheim. Am Flügel: Kapellmeister Fritseh vom Nationaltheater. Lieder zur Laute W. Höllstin, Drogerie B eee eee Wollmat atzen Ztell. mit Kopfteil echter Drell fünmmunmmunmmmmmnunnnndnnanumnndnnnnmntnnannm Gerſte, Welſchkorn, Mehl, Futtermittel, Kunſtdünger. Beſtellungen auf Heu und Stroh werden entgegengenommen. 5 Beſtellungen auf Harnſt off, zu ganz beſonders günſtigen Bedingungen, werden uns Nnlaß des 65 führ. Boſtohons Elsa Wäagner-Manmheirn. nur Mk. 28-u gegeigen engen„ 3 f 1 5 W F pro Bett. etreide wird zu den höchſten Preiſen am Sonntag, den 18. Hpril, nachm. 3 Uhr Eintrittspreis für Mitglieder 1.— Mk., für Nichtmitglieder 1.50 Mk. 1 ekauft 5 44 Erwerbslose gegen Ausweis 75 Pfg. Möbellager 9 5 im Saale„Zum Schloß“. l eden 9 77 Kartenausgabe: Freitag den 23. April, abends von 6/29 Uhr und Go dstein Oswald Seitz. Mitwirkende Bundes vereine: Samstag, den 24. Aptil an der Abendkasse von 6—8 Uhr. enn 2 Liederkranz Mannheim-Neckarau,— 8 5 2 ee e N b Mg Sängereinheit Ladenburg, Sängereinhbeit F mmeuumumnamaumumnnanmnaunmummaannuaaagneanmnnaununggacnamunamudaundnnnannndannaunmu ss! F Hommunikanten- Edingen, Germania Ilvesheim, Viktoria J U 0. U 9 0 0 0 Mannheim Welche Aole Turnexgahad C. U. Heltendeim. Lurnorbung Jahn deckenden 6. D. Konfrmanden- Wir laden hierzu die gesamte Einwohner- schaft freundl. ein. Programme welche zum Eintritt in das Konzert berechtigen, sind zum Preise von 50 Pig. im Vorverkauf bei Buchbindermeister Behringer, sowie an der Tageskasse erhältlich. Anschließend an das Konzert ist (Fußballabteilung) morgen Donnerstag Abend ½9 Uhr michlige Spiolorverfammlung Vollzähliges Erſcheinen erwartet Heute Abend Turnstunde ½6 Uhr Schüler und Schülerinnen. 8 Uhr Turner und Männerriege. Der Turnwart. Die Leitung. Freitag Abend nach der Turnſtunde gemütliches Beisammensein mit Gesamtchören. (Bei gutem Weiter im Garten.) Hbends ½9 Uhr im Lokal„Zum Löwen“ Abend- Unterhaltung nur für Mitglieder nebst Angehörigen und eingeladene Gäste. Ananda tanttagnuineaunmet tunen Der Vorstand. Deren Hundeſnort docken beim. Zucht⸗ und Lehrabteilung. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß bei Abrichter Ernſt Schüßler, Hildaſtr. 19 von beute Apend s uhr ab feisches Pferdeflsiseh abgegeben wird. Iurnrals⸗öihung. Vollzähliges Erſcheinen erforderlich. Der Vorſtand Ich ſuche für jungen, kräftigen Mann(20 Jahre alt), 19 ar Alleriand Die Geſchäftsſtelle. Aufnahmen. Preise bil igst. Berliner Htelier Inh. E. Kregloh H 1, 1 Mannheim H 1, 1 am Marktplatz. Sonntags von 10—6 Uhr 1 4. 26. geöffnet. S e ee N B Rittergüter Grundstücke und Land wirtſchaften Alnunuadaannuataadaundenggnnunntunmumamnneauaban Männergeſangvereim Jeckenheim (gegr. 1861) Heute Abend ½ 9 Ahr Probe im„öchloß“. Der Vorſtand. 13. 0 TTT Naällongeſellſchaf mur Cabangandel. Für die am 31. März verwogenen Tabake, wird das Tabaksgeld von bei den 40 Morgen zu verpachten. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. mit eule Nachmillag 2 Uhr ub, in unſerem Büro ausbezahlt. Der Vorſtand. Diokrũüben zu verkaufen. Herdtſtraße 8. und Fuhrwerk beſtens vertraut, ſofort geeigneten Platz. E. A. Weidner, Fernruf 9240. Landwirtſchaft in jeder Größe, von 3000 Mark Anzahlung ſofort verkäuflich. Hypo⸗ thekenbriefe werden in Zahlung genommen. Grundreelle Bedienung 3 Mannheim⸗Neckarau r cee eee 3 0 Bräutigam Hier Der f ene Wörthſtraße 12 ganmobilichbür cr e, Greifenhagen i. Pom. A