Samstag, den 8. Mai 1926(2. Blatt). 95 e⸗ 55 2 5 Die Zukunſt 1* der deutſchen Land irtſchaſt. 1 Die Tagung des Deutſchen Land wirtſchaftsrates. 5 O Darmſtadt, 7. Mai. 8 1 Die 56. Vollverſammlung des Deutſchen Landwirt⸗ - ſchaftsrates wurde geſtern durch den Präſidenten Dr. Brandes Althof eröffnet. Er ſtellte es als ein Be⸗ 8 dürfnis des Landwirtſchaftsrates hin, die Sorgen und Nöte der deutſchen Landwirtſchaft in allen ihren Bezir⸗ ken aus eigener Anſchauung kennen zu lernen. Deswegen ſei J. man auch nach Heſſen beſonders gern gekommen. Der Bezirk der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer gehöre nun ſchon zwei Jahre lang zu den ausgeſprochenen Notſtands⸗ 8⸗ gebieten, denen man durch Erleichterung auf ſteuerlichem ſt, und kreditwirtſchaftlichem Gebiet doch nur verhältnismäßig hr wenig habe helfen können. Noch viel ſchwerer aber wiege ut für aller Empfinden die Tatſache, daß auch das heſſiſche Land das im Verhältnis zur Fläche größte Beſatzungsland * unter allen deutſchen Ländern ſtelle. J„Für die heſſiſche Regierung nahm Wirtſchafts⸗ . miniſter Raab das Wort, der die Hoffnung aus⸗ ſprach, daß die Verſammlung einen Einblick in die Viel⸗ e und Regſamkeit der heſſiſchen Landwirtſchaft erhalten möge. f Des weiteren ſprach der Präſident der heſſiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer Henſel, der über die verſchiedenen a Sorgen, beſonders der heſſiſchen Landwirtſchaft, ein⸗ — gehend berichtete. i Dann ergriff Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft N Dr. Haslinde das Wort. Der Miniſter ging zunächſt auf die Bedeu⸗ tung des Deutſchen Landwirtſchaftsrates und ſeiner dies⸗ jährigen Tagung ein, von der er eine klare Zielweiſung erhoffe, wie unſere Landwirtſchaft aus der augenblicklichen Kriſis einer Geſundung entgegenzuführen ſei. AUnſere ſchnellebige Zeit habe leider ſchon jetzt die eindringlichen Lehren der gerade verfloſſenen Kriegs⸗ und Uebergangs⸗ jahre vergeſſen, vor allem die Tatſache, daß das Fun⸗ dament der Geſamtwirtſchaft eines Volkes die eigene Urproduktion ſei, daß ein Volk nur dann vor ſchwerſten Erſchütterungen auf dem Gebiete der Er⸗ nährung geſchützt ſei, wenn es über eine eigene lei⸗ ſtungsfähige Landwirtſchaft verfüge. Wichtiger als die Kritik an der Vergangenheit er⸗ ſcheine ihm jedoch die 11 Vorſorge für die Zukunft. Es müſſe auch in Deutſchland zu einem Allgemeingut e Denkens werden, daß die Landwirtſchaft er erſtgeborene Wirtſchaftszweig, das Fundament der Geſamtwirtſchaft ſei, und daß Handel und Induſtrie nur dann zur höchſten Blüte ſich entfalten können, wenn ſie einer geſunden und blühenden Landwirtſchaft ihren in ſtärkſten Abſatz und Rückhalt fänden. Auf der andrren Seite richte er aber an die deutſche Landwirtſchaft den Appell, mit allen Mitteln daran zu arbeiten, daß die Ernährung des deutſchen Volkes nicht nur quanti⸗ tativ ſichergeſtellt, ſondern daß auch die Bedürfniſſe des inneren Marktes und die Wünſche und Anſprüche des Publikums mehr als bisher berücksichtigt würden. Auf dem augenblicklich brennendſten Gebiete der Kreditregelung * ſei ſein Miniſterium eifrig bemüht, durch weitere Aus⸗ dehnung der Aktion der Golddiskontbank ſowie durch vermehrte Unterbringung von Pfandbriefen zur Finanzie⸗ rung landwirtſchaftlicher Hypotheken auf dem Inlands⸗ markt die Ueberführung der kurzfriſtigen Schuldverbind⸗ lichkeiten in langfriſtigen Realkredit nachdrücklichſt zu för⸗ dern. Die Reichsregierung werde es ſich beſonders ange⸗ legen ſein laſſen, auf eine weitere Exmäßigung der Zinsſätze hinzuwirken. Beſondere Vorbereitungen ſeien im Gange, durch ausreichende Finanzierung der Ernteerzeugniſſe deren allmähliche Verwertung zu ermöglichen, damit nicht die Zeit der Ernte für den Land⸗ mann zu einer Zeit der Notverkäufe werde. Im Anſchluß daran begannen die wiſſenſchaft⸗ lichen Vorträge. Ueber die Schutzzollfrage im Lichte der Wiſſenſchaft referierte Profeſſor Dr. Lenz, Gießen. Das geſchäftsführende Vorſtandsmitalied des N Deutſchen Landwirtſchaftsrates Regierungspräſident a. D. . Dr. Kutſcher ſprach über die Entwicklung der Handels⸗ politik ſeit dem 1. November 1925. Die Landwirtſchaft J müſſe fordern, daß mit dem Syſtem der einſeitigen Exportförderung um jeden Preis endgültig abgebrochen werde, um den Schutz der heimiſchen Erzeugung in den Vordergrund der handelspolitiſchen Erwägung zu ſtellen. 0 Vn ber heurigen Vollverſammlung ſprach dann Neichskanzler Dr. Luther. Er betonte, daß die Erkennung der Not der Landwirt⸗ ſchaft ſich verbinden müſſe mit dem Bewußtſein von den in der Landwirtſchaft enthaltenen Aufbaukräften. Ohne dieſes Bewußtſein bleibe nichts anderes übrig, als die Hände in den Schoß zu legen. Trotz aller Erfolge der Landwirtſchaft in der Sicherſtellung der Volksernährung ſehe man heute einen Zuſtand, in dem ein erheblicher Tiel der Landwirtſchaft ſehr geſchwächt, wenn nicht ſogar gefährdet ſei. Eine Kraftquelle der Land⸗ wirtſchaft ſei das deutſche Bauerntum. Der Nachwuchs, der auf dem eigenen Hofe keine Beſchäftigung mehr finde, müſſe ein Aktivpoſten für die Siedelungsvolitik ſein, die ſonſt nur blaße Theorie bleibe. Damit müſſe eine Fach⸗ ſchulung der landwirtſchaftlichen Fortbildung Hand in Hand gehen, für die von Seiten der Regierung wie auch von führenden Männern in der Landwirtſchaft viel ge⸗ tan worden ſei. 5 Dann ging Dr. Luther auf den deutſch⸗ſpani⸗ ſchen Handelsvertrag ein. Wir müßten einen Ver⸗ trag mit Spanien haben. Wir könnten nicht mit der halben Welt Zolltriege führen. Der Kanzler erwähnte dabei, daß gegenwärtig der Staatsſekretär für Ernährung und Landwirtſchaft mit großen Vollmachten nach Spanien ge⸗ ſchict worden ſei. Daraus erſehe man den guten Willen der Reichsregierung. Alle Beſtrebungen, auf der Grund⸗ lage der Landwirtſchaft aufzubauen, hätten nur Erfolg, wenn die notwendigen Grundlagen durch die Arbeit des Einzelnen erfüllt würden. * 8E. 05 24— 5 Nach dem Reichskanzler ergriff Reichsbankpräſident Dr. Schacht das Wort. Nach einem Ueberblick über die Bemühungen der Reichsbank, der Landwirtſchaft durch finanzielle und Kreditmaßnahmen zu helfen, betonte Dr. Schacht, daß für das kommende Erntejahr die Richtſchnur der Reichsbank ſein werde, daß die Landwirtſchaft nicht unter dem Druck fälliger Kredite Notverkäufe vornehmen müſſe. Sie werde ſo nicht in die Situation des Vorjahres kommen. Gefähr⸗ lich ſei das ausgeſprochene Wort, die Landwirtſchaft müſſe lediglich ſehen, ihren Beſitz zu erhalten. Es wäre ſehr be⸗ dauerlich, wenn ſie nicht auf geſteigerte Produktion dränge. Mit beſonderer Betonung ſagte Schacht: Die Reichsbank wird keinem Landwirt einen Pfennig Kredit geben, ohne unterſucht zu haben, ob er lediglich ſeinen Beſitz erhalten wolle. Nicht Sachdeckung wolle er in erſter Linie haben, 1 die Gewißheit, daß die Kredite zurückgezahlt werden. Die Lage des Deutſchiums in Polen. (Ein Rückblick.) Jede Rückſchau über die Lage der Deutſchen in Polen beginnt auch heute noch, nach Locarno, mit der Feſtſtellung, daß der Vernichtungskampf gegen das Deutſchtum, obwohl er bereits 1 Million Stammesgenoſſen zur unfreiwilligen Abwanderung gezwungen hat, noch nicht ſein Ende erreicht hat. Die Furcht, daß aus der ſo ſtark im Fluß befindlichen großen europäiſchen Politik ſich ſchließlich eine Lage heraus⸗ kriſtalliſiert, die auf weite Sicht den friedlichen Weg zu einer Aenderung der deutſch⸗polniſchen Grenze erleichtert, beherrſcht in wachſendem Maße die Warſchauer Gemüter. Dieſe Beklommenheit vor den unbekannten kommenden Dingen hat Polen auch in den abgelaufenen Monaten März und April veranlaßt, ſeine Entdeutſchungs⸗ politik in den ihn ohne eigenes Tun zugefallenen Ge⸗ bieten fortzuführen. Eine Reihe von Interpellationen der deutſchen Sejmvereinigung brachten neue erſchütternde Bilder über die deutſche Schulnot. So wurde bekannt, daß in Schwetzkau, Kreis Liſſa, die dortige deutſche Schule im Herbſt letzten Jahres aufgelöſt worden iſt, obwohl im Orte 88 deutſche Kinder vorhanden ſind, daß in Graudenz und Dirſchau die deutſchen Angeſtellten und Arbeiter der Eiſenbahn unter der unerhörten Drohung der Entlaſſung gezwungen wurden, ihre Kinder in der polniſchen Schule anzumelden. Die Zahl der deutſchen Kinder, die in Poſen und Pommerellen zum Beſuch polniſcher Schulen genötigt ſin, iſt ſo über 15000 ſchon hinausgeſtiegen. Aber ſelbſt in Kongreßpolen geht man jetzt auch der deutſchen Schule zu Leibe, wie der Fall der Fortnahme des deutſchen Schul⸗ hauſes in der Kolonie Rechcice beweiſt. Im Zuſammenhang mit den Genfer Ereigniſſen nahm die Deuiſchenhetze nach der Aktion in Oſt⸗Oberſchleſien ihren Fortgang. Die polniſchen Abgeordneten aus dem ehemals preußiſchen Teilgebiet überreichten dem Miniſterpräſidenten Skrzynski eine Reihe von Forderungen, die auf weitere Durchführung der Optantenausweiſungen, reſtloſe Liquida⸗ tion der deutſchen Güter und Aehnliches hinausliefen. Trotz all der ſchönen Worte von Verſtändigung, die in dieſem Jahre ſchon ſo reichlich von den Lippen europäiſcher Staats⸗ männer gefloſſen ſind, wollte ſich Polen in den Liquida⸗ tionsverhandlungen nicht zu einem wirklichen Entgegen⸗ kommen bereitfinden. Nachdem bereits 150 Hektar deutſchen Eigentums liquidiert worden ſind, lehnt die Warſchauer Regierung einen Verzicht auf weitere Liquidierung ab, obwohl von deutſcher Seite Konzeſſionen nach anderer Rich⸗ tung angeboten wurden. Zur gleichen Zeit erſchien in Warſchau eine neue Liſte des Liquidationsamtes, die wei⸗ tere 180 deutſche Güter zum Verkauf ſtellte. Die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen über⸗ haupt geſtalteten ſich weiterhin ungünſtig. Abgeſehen von dem brennenden Problem der Liquidation und den Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen, die in langſamem Fortſchreiten erſt am 20. Mai wieder weitergehen ſollen, ſtanden die Ereig⸗ niſſe in Genf im März und April vor allem im Vorden⸗ grund. Das erbitterte Ringen um die Ratsſitze war und iſt doch nichts anderes als ein Kampf zwiſchen Polen und Deutſchland. Wie auch der Ausgang ſchließlich ſein mag, für die deutſch⸗polniſchen Beziehungen und für die Lage der deutſchen Minderheit in Polen wird vom Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund an manches anders werden. Mit welcher Zähigkeit man auf der Gegenſeite das vor⸗ geſteckte Ziel verfolgt, bewies auch die 19 des franzöſiſchen Völkerbundsdelegierten, Paul Boncour, durch Polen. Die merkwürdigen Schlußfolgerungen über den polniſchen Grenzwächter der weſtlichen Ziviliſation gegen Rußland, und andere, zu denen er auf Grund ſeiner Eindrücke ge⸗ langte, ſind in der deutſchen Preſſe mit berechtigter Kritik beantwortet worden. Die Lage der deutſchen Minderheit 10 5 8 05 hat Herr Boncour bezeichnenderweiſe nicht ſtu⸗ iert. Den Verſuch, eine deutſch⸗polniſche Fee vor⸗ zubereiten, unternahmen Mitte April einige bekannte deutſche Pazifiſten, die in Warſchau mit polniſchen Pazifiſten die Lage der nationalen Minderheiten in den beiden Län⸗ dern berieten. Es wurde ſchließlich eine ſtändige Kommiſſion aus Polen und Deutſchen eingeſetzt, die Material über die Verhältniſſe der Minderheiten ſammeln, deutſch⸗pol⸗ niſche Kongreſſe vorbereiten und die Regierungen und Parlamente im Sinne einer Verſtändigungen beeinfluſſen ſoll. Nach allen bisherigen Erfahrungen kann man ſolchen Bemühungen leider nur ſkeptiſch gegenüberſtehen. In letzter Zeit waren es lediglich die polniſchen Sozialiſten, die bei der Regierungskriſe für eine gerechtere Löſung des Min⸗ derheitenproblems eintraten, doch bewies ihre Haltung während der Aktion in Oſt⸗Oberſchleſien, daß auch ſie die ſchlimmſte Deutſchenhetze mitmachen können. Wenn auch Skrzynski inoffiziell mit den Minderheiten verhandelte, kann man doch nicht hoffen, daß aus dem innerpolitiſchen Wirrwarr in Polen eine Regierung hervorgeht, die den Deutſchen beſſere Tage bringt. 1 Neues in Kürze. e: Der Reichstagsausſchuß für das Wohnungsweſen beendete die erſte Leſung des Geſetzentwurfes zur Ab⸗ änderung des Mieterſchutzgeſetzes. Im allgemeinen wurde die Regierungsvorlage ohne irgendwelche Aenderungen genehmigt. 15: Am 20. Mai werden in Berlin die Wirtſchaftsver⸗ handlungen mit Polen wieder aufgenommen. Es handelt ſich hierbei um die Bindung des polniſchen Zolltarifs auf feſte Vertragszölle. 7: Die engliſche Regierung erklärt, daß der Koh⸗ lenkonflikt nur dann zu löſen wäre, wenn der Generalſtreik zuvor abgeblaſen wäre. 5 5 r * 1 ni Ge Moſatt 0 (Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.) Sauge Staub und blaſe Saxophon!— Die gefeierten Amerikaſchwimmer.— Verdienſtſpannen.— Der Vörſe muß geholfen werden!— Die Bubikopfſteuer.— Ein verkrachter Bierboykott.— Die Bilanz von Monte. In den letzten Wochen ſind mir wohl an die zwanzig verſchiedene Staubſaugeapparate zum Kauf angeboten worden. Immer wenn es an der Korridortür klingelte und geöffnet wurde, ſtand da ein Mann oder eine Frau und ſagle:„Geſtatten Sie, daß ich Ihnen den neueſten Staubſaugeapparat vorführe?“ Und ehe ich„geſtatten“ oder ſonſt etwas antworten konnte, hatte der Mann oder die Frau ſich ſchon mit einem größeren oder kleineren Apparat zur Tür hereingeſchoben und unter einem Wort⸗ chwall, der ſich durch nichts hemmen ließ, das Ding in ätigkeit geſetzt. Es gluckſte, ſchlürfte, 3 quietſchte, die breite Saugſchnauze glitt freßgierig über den Teppich hin, über das Sofa, die Polſterſtühle, und der Mann oder die Frau verſicherten auf Wort und Ehrenwort, daß nicht ein Staubkörnchen, nicht ein Staubatom mehr liegen ge⸗ blieben ſei, alles hätte der Apparat in ſich aufgeſogen, es ſei der beſte, der vollkommenſte aller Staubſaugeapparate, das neueſte, großartigſte Syſtem, von erſten Fachleuten anerkannt, von hunderttauſend Käufern erprobt und be⸗ lobt, und ich wäre es mir, meinen Kindern und Kindes⸗ kindern, der Mit⸗ und Nachwelt ſchuldig, ein Exemplar . kaufen. Wer das nicht täte, hätte keinen Sinn für einlichkeit, für Hygiene, ſei ein Menſch, den man nur bemitleiden könne. So einer werde ich doch nicht ſein wollen. Als ich ſchließlich auch mal zu Worte kam, erklärte ich, daß ich mir vorläufig keine Sammlung von Staub⸗ ſaugeapparaten anlegen würde, aber was nicht ſei, könne ja noch werden. Und im übrigen ſei doch jeder Großſtadt⸗ bewohner ein zweibeiniger, wandelnder Staubſaugeappa⸗ rat. Ich hätte ſchon mindeſtens zehn Zentner bakterien⸗ haltigen Staub aufgeſogen und reſtlos wieder verdaut. Das ſei mir und auch den Bakterien nicht ſchlecht bekom⸗ men. Vor der Hand hätte ich mehr Intereſſe für die Anſchaffung eines Saxophons. Ich glaubte es mir, meinen Kindern, Kindeskindern und der Mit⸗ und Nachwelt ſchul⸗ dig zu ſein, ein Saxophonbläſer zu werden. Wenn man nicht wüßte, was das ſei, möchte man ſich eine Jagzkapelle anſehen. Der Mann, der ſcheinbar aus einer großen, ge⸗ bogenen Tabakspfeife rauche, aber keinen Rauch, ſondern Töne ausblaſe, ſei ein Saxophonbläſer. Da verließen ſie mich kopfſchüttelnd. Ich machte doch ſo weit einen ganz vernünftigen Eindruck und trotzdem——! i werden auch meine Nachbarn ſehr unfreundlich über mich urteilen, wenn ich erſt ein Saxophon habe und blaſe. Die Töne dieſes Jazzbandinſtrumentes, das in anderen Län⸗ dern ſchon zu einem Hausinſtrument, wie Klavier und Grammophon, geworden ſein ſoll, dringen. nämlich durch fünf bis ſechs Stockwerke und durch die dickſten Mauern, und wer die Töne jeden Tag anhören muß, verſucht die dickſten Mauern einzurennen, während der Bläſer ſich keinen größeren Ohrenſchmaus denken kann. Ich hoffe, mit Hilfe des Saxophons einige mir nicht angenehme Mit⸗ bewohner meines Hauſes zu veranlaſſen, trotz der Woh⸗ nungsnot ſchleunigſt zu räumen. Das Saxophon wird auch ſchon mit Grazie von Damen der Geſellſchaft geblaſen. Aber was gibt es heute noch, das die„Damen der Geſell⸗ ſcha ase mitmachen? Das iſt ſchon gar nicht mehr zu blaſen! 5 g Anſere Amerikaſchwimmer ſind ſeit geraumer Weile wieder bei uns, aber gefeiert werden ſie noch immer. Ich freue mich gewiß auch über die Triumphe, die ſie drüben erſtritten haben, aber man ſollte ihnen nun endlich Ruhe gönnen. bie das Gefeiertwerden kann zu einer Strapaze werden, die ſchwer zu ertragen iſt, und man kann ein Meiſterſchwimmer ſein und doch matt werden, wenn man unaufhörlich im Strom von Empfängen, Begrüßungen und eſten ſchwimmen muß, in welchem Strom bei uns ja über⸗ aupt reichlich viel geſchwommen wird. Maßhalten, teure eitgenoſſen! Maßhalten iſt geſund! Aber das habt ihr ö 5 bloß beim Vergnügen vergeſſen. Daran können manche dverleiher und Geldverleihinſtitute ſich auch beim Zin⸗ ſennehmen noch nicht wieder gewöhnen. Ihre„Verdienſt⸗ ſpanne“ zwiſchen dem Gelde, das ſie verzinſen, und dem, das ſie ſich verzinſen laſſen, iſt andauernd ſo groß, daß man ſie jetzt zwangsweiſe durch geſetzgeberiſchen Eingriff ver⸗ kleinern will. Ich bin höchſt geſpannt, wann die Entſpan⸗ nung eintreten wird, wappne mich aber von vornherein mit Geduld. So was bricht man nicht übers Knie, behüte! Dagegen wird man wohl der braven ollen Börſe ſehr bald, weil ſie es ſo furchtbar dringend nötig hat, die Verdienſt⸗ ſpanne vergrößern, indem man die e Zutundt Der 5 Effektenverkehr ſoll belebt werden. uſtand! Wer kümmert ſich um die niedrige Verdienſt⸗ ſpanne von uns Nichtbörſianern und Nichtſpekulanten? Und was geſchieht für die Verkehrsbelebung, wo ſie not⸗ wendiger und für das Allgemeinwohl erſprießlicher wäre? And ſetzt man die Börſenumſatzſteuer herab, wird man andere Steuern dafür erhöhen oder neue einführen müſſen. Vorgeſchlagen hat ein grimmer Gegner des weiblichen Bubikopfs eine Bubi⸗ alias Pudelkopf⸗Steuer. Jedes weibliche Weſen, das ſein Haar kurz geſchnitten trägt, ſoll nicht die abgeſchnittenen Locken, wohl aber eine Anzahl Reichsmärker auf den Altar des Vaterlandes niederlegen. Oder es ſoll ein Tribut für die Gemeindekaſſe werden. Der Vorſchlag dürfte jedoch nirgends eine Mehrheit finden. Es iſt ja nicht anzunehmen, daß die? i eine derartige Steuer dadurch illuſoriſch haste würden, daß ſie ſich die Haare wieder lang wachſen laſſen, aber da ie mit dem Raſiermeſſer beim Ausraſieren der Friſur ſchon Bekanntſchaft geſchloſſen, könnten ſie ſich ganz kahl ſcheren ſaſſen, und das wäre denn doch eine Rache, die wir Män⸗ der nicht auf uns herabbeſchwören mögen. Frühlingsluft Streikluft! Mal dann und wann uch noch ein Streik, der nicht tragiſch genommen werden tann. 8 wirte nicht den vom Brauereikartell feſtgeſetzten erhöhten Bierpreis zahlen und riefen ihre Gäſte zum Bierſtreik auf. Sie ſollten mal ein paar Wochen lang kein Bier verlan⸗ gen, kein Bier trinken, dadurch würden die Brauereien ſchon zum Nachgeben gezwungen werden. Die Wirte mein⸗ ten es gut mit den Biertrinkern, aber dieſe waren nicht einig und nicht ſtandhaft und gingen in die Lokale, die ſich dem Streik nicht angeſchloſſen hatten und Bier verzapften. Schwachheit, dein Name iſt Mann! Ein Bierſtreik, der zu Waſſer geworden! Aber es iſt meines Wiſſens nicht der erſte. Und nun ſage noch einer, daß auch die Wiener Bundesbrüder Kaffeeſchweſtern ſind! Kaffeeſchweſtern haben nicht ſolchen unbezähmbaren Bierdurſt. Die Leute ſind einmal ſo, auf dem ganzen Erdenrund ſind ſie ſo: ihre großen und kleinen Paſſionen müſſen e i o bs. 4 daß die Bubikopfträgerinnen In Wien und Niederöſterreich wollten die Gaſt⸗ Arbeitsloſe. Wenn ſich die Zahl der Arbeitsloſen auch in den letzten Wochen erheblich vermindert hat, ſo iſt ſie doch noch immer erſchreckend groß. Es mag dahingeſtellt bleiben, ob Reich, Länder und Gemeinden alles getan haben, um das ſchreck⸗ liche Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit zu bannen. Es ſteht jedenfalls feſt, daß die Not, namentlich derjenigen Arbeits⸗ loſen, die ſchon ſeit Wochen oder gar Monaten ohne Beſchäf⸗ tigung und ohne Verdienſt ſind, ungeheuer groß iſt. Wer ſich davon überzeugen will, der braucht nur einmal einem Arbeitsnachweis einen Beſuch abzuſtatten. Zu Hunderten und Tauſenden halten dort die Arbeitsloſen täglich Nach⸗ frage nach Arbeitsgelegenheit; ihre Hoffnung, ſie zu er⸗ halten, iſt von vornherein meiſt ſchon auf ein Mindeſtmaß oder gar auf den Nullpunkt herabgeſunken, und in der Tat 8 meiſt nur einigen wenigen das Glück hold. Bei dem rſcheinen von Zeitungen werden förmliche Schlachten ge⸗ ſchlagen, um möglichſt als erſter einen Abdruck zu erwiſchen. it fliegender Haſt werden die offenen Stellen durchge⸗ ſehen, und es beginnt ein Wettlauf nach den vorausſicht⸗ lichen Arbeitsgelegenheiten. Wer wird der Glückliche ſein? Das iſt die bange Frage. Leider ſind die Bemühungen vieler Hunderte von vorn⸗ herein zur. verdammt, da die Stellen⸗ angebote ſo unbeſtimmt abgefaßt ſind, daß man weder weiß, welche Anforderungen an den Bewerber geſtellt wer⸗ den, ob eine jüngere oder ältere, erfahrene Kraft verlangt wird. Auch iſt oft nicht einmal erſichtlich, ob ſich die Ar⸗ deitsgelegenheit im Orte ſelbſt oder aus eels befindet und ſo für die Arbeitsloſen überhaupt nicht in Betracht kommt. Sie vergeuden dann unnütze Zeit und oft auch noch Geld, wenn ſie noch Fahrgeld und Unkoſten haben. Daher ſollte es ſich jeder, der eine Stelle zu vergeben hat, zur Pflicht machen, in der Anzeige oder bei dem Arbeits⸗ nachweis möglichſt genau anzugeben, was von den Bewer⸗ bern verlangt wird. Geradezu als ein Unfug und eine Mückſichtsloſigkeit gegen die ohnehin oft ſchon genug erbit⸗ terten Arbeitsloſen muß es bezeichnet werden, wenn Hun⸗ derten von Bewerbern, wie es ſchon häufiger vorgekommen iſt, ſchließlich mitgeteilt wird, man habe ſich eines anderen beſonnen und wolle überhaupt niemand einſtellen. In pielen Fällen wäre hier jedenfalls noch eine rechtzeitige Benachrichtigung des Arbeitsnachweiſes oder ein Zurück⸗ ziehen der Anzeige möglich. Ign der letzten Zeit iſt vielſach die Frage erörtert wor⸗ den, ob es nicht zum Beſten der Arbeitsloſen erforderlich ſei, die Cfiffreannoncen geſetzlich zu verbieten. Mit Recht nd dagegen ſowohl von den Arbeitgebern als auch von en Arbeitnehmern erhebliche Bedenken geltend gemacht worden. Was aber unbedingt gefordert werden muß, iſt, daß die Arbeitgeber etwa eingeſandte Zeugniſſe, auch ab⸗ ſchriftliche, Lichtbilder uſw. möglichſt umgehend zurückſen⸗ den, namentlich dann, wenn der Bewerber von vornherein 99 in Betracht kommt. Leider hat die Kriminalpolizei in der letzten Zeit 1 zahlreiche Fälle feſtſtellen müſſen, ei denen es ſich um ſchwindelhafte Stellenangebote han⸗ delte, bei denen es die angeblichen„Chefs“ nur darauf abgeſehen hatten, das in der Anzeige geforderte Rückporto einzuſtreichen, was unter Umſtänden recht lohnend ſein kann, wenn man bedenkt, daß auf eine geſchickt abgefaßte Anzeige unter Umſtänden Hunderte, ja Tauſende von Be⸗ werbungen eingehen. Um 8 85 Schwindlern von vorn⸗ herein das Handwerk zu legen, wäre in Erwägung zu ziehen, ob man es nicht überhaupt unterlaſſen oder gar verbieten könnte, Rückporto zu fordern oder 12 9 195 Wenn man bedenkt, daß die Koſten, die Arbeitslose für Bewerbungen um Stellen aufwenden, vielfach ihre letzten Groſchen darſtellen, ſo iſt das Treiben ſolcher Hyänen des Arbeitmarktes beſonders verwerflich; nicht weniger das von ſolchen„Unternehmern“, die von den von ihnen ge⸗ ſuchten Vertretern für die von letzteren zu vertreibenden Waren oder gar nur Proben unverhältnismäßig hohe Kautionen fordern, ohne daß die Bürgſchaft gegeben iſt, daß ſie auch wirklich ſichergeſtellt werden. Hier iſt Vorſicht bei den Arbeitsloſen ebenfalls doppelt geboten. Anter der blühenden Linde In ſeinem ſtimmungsvollen Gedicht„Baumpredigt“ ſingt Anaſtaſius Grün davon, daß die Bäume eine ge⸗ heimnisvolle Sprache zu uns reden. Er hält trautes Zwiegeſpräch mit dem Roſenbaum, der Eſche, der Pap⸗ pel, der Weide, der Tanne, der trauernden Zypreſſe, der ohen, ſtolzen Eiche, ja, mit dem„reichen“ Pflaumen⸗ aum, aber auffälligerweiſe vergißt er dabei den vornehm⸗ lich deutſchen Baum, die Linde, die ſo viele deutſche Dich⸗ ter ſeit altersher zu herrlichen Liedern begeiſtert hat. Für unſer heutiges Geſchlecht iſt freilich vielfach die deutſche Eiche unſer Baum. Aber das iſt er zum Teil erſt aus den Zeitverhältniſſen um die Wende des 19. Jahrhun⸗ derts nach und nach geworden. Es waren rauhe Zeiten, wo der Sturm der Geſchichte durch unſere Lande brauſte und die deutſchen Herzen geſtählt ſein mußten um ſtandzu⸗ halten. Da wieſen die Dichter, Klopſtock und Körner vor⸗ an, auf die Eiche und das Volk, das aufſtand, als der Sturm losbrach, fühlte ſich innerlich eins mit dieſem tro⸗ tzigen Baume ſeines Grund und Bodens, der in den Wet⸗ tern nicht zagt. Es war eine Zeit, wo die Eiche unſer Zei⸗ chen ſein mußte, und unſere Väter haben aufgeſchaut zu ihr und geſtanden wie ſie. Aber das waren Ausnahme⸗ 1 900 die ein Geſchlecht erforderten, trotzig wie die iche. Dem inneren deutſchen Zuge entſprach jedoch dies nicht, vielmehr iſt das ſinnige Naturleben und die Freude am friedlichen häuslichen Herde immer am meiſten dem deutſchen Sinn und Gemüt eigen geweſen. Für dieſen inneren Herzenszug war ein anderer Baum als die knorrige Eiche eher ein Sinnbild, die ſüßduftende, gelbblütige. weitſchattende herz⸗ und weſchblättrige Linde. Sie iſt der Baum, deſſen ſüße Innigkeit, deſſen Gemüt anſprechende Fülle dem deutſchen Weſen am beſten Ausdruck verleihen konnte. Nicht die rohe Kraft und die ungeſtüme Gewalt iſt ia der innerſte Kern unſerer Vorfahren geweſen, viel⸗ mehr Weichheit und Zartheit des Gemütes, wie ſie aus den alten Dichtungen herausklingt, die ſinnige Beſchau⸗ lichkeit, die Innigkeit der Leidenſchaft, wovon uns die alte Kunſt, die Hingabe an die religiöſen Klänge des Lebens, das Kämpfen für das Ideale laute Kunde gibt. Darum war die Linde nach der Stimme des Innern unſerer Vor⸗ fahren ihr Baum und iſt es noch heute. Schon unſere älteſten Dichter haben die Linde als den deutſchen Baum beſungen und immer kehrt er in dem deutſchen Lied und Volksleben wieder als der Liebes⸗ baum. Als ſolchen hat ihn auch Uhland vor allen, der aus der köſtlichen Fülle des Mittelalters zu ſchöpfen wußte, in neueren Tagen beſungen, als den ſtarken und doch ſo linden deutſchen Baum und nach ihm mancher andere von deutſcher Herrlichkeit und deutſchem Weſen ergriffene Sän⸗ ger. Die Linde iſt der traute Freund, der Wohngenoſſe, der Schutzgeiſt des Deutſchen. Sie ſteht vor der Kirche, ſie reckt ihre Wipfel auf dem Burghof, ſie hütet die Tore der Städte, ſie ragt mitten im Dorfe und auf dem Markt⸗ platz der Städte und vor den Wohnhäuſern mit ihrem ge⸗ waltigen Schattendache zum Himmel empor, und unter ihr ruht man nach des Tages Laſt und Hitze aus. Da iſt es denn kein Wunder, daß die Linde hunderten von Orten ſogar den Namen hat leihen müſſen. Da iſt vor allem Leipzig— abgeleitet von dem ſlawiſchen Worte„Lipa“, das heißt Linde—, das Ernſt Moritz Arndt in ſeiner „Leipziger Schlacht“:„O Leipzig, freundliche Linden⸗ ſtadt⸗ anredet, und Marx von Schenkendorf begrüßt ſie in einem Hymnus mit„O Leipzig, Stadt der Linden“. Vielfältig klingen all die Lindenlieder in den deutſchen Herzen wieder, weil ſie ſo recht das Gefühlsleben zum Ausdruck bringen. Hundertfach iſt die Linde als der Baum beſungen worden, in deſſen Schatten ſich Liebende treffen und finden. Wer denkt da nicht unwillkürlich an das Lied von der„Lindenwirtin“, in dem ein fahrender Geſelle ſingt:„Keinen Tropfen im Becher mehr und der Beutel ſchlaff und leer“, aber ſein Herz der Lindenwirtin zum Pfande gibt in einer ſchönen Maiennacht— unter der blü⸗ henden Linde. 2 Vermiſchtes. Maſſenſelbſtmorde japaniſcher Mädchen. In der letz⸗ ten Zeit haben ſich in Japan nicht weniger als 300 junge Mädchen umgebracht, und zwar alle aus dem oler⸗ chen Grunde: ſie fürchteten, keinen Mann zu bekommen, eine Vermutung, die auf einen alten Aberglauben zurück⸗ geht. Eine alte japaniſche Sage nämlich berichtet, daß immer nach einer beſtimmten Anzahl von Jahren„Hr⸗ numa“ komme, das„Zeichen des Pferdes“. Die Mädchen nun, die in einem Jahre geboren werden, das in dieſem Zeichen ſteht, müſſen nach der alten Sage die Urſache des Todes ihres Gatten werden. Kein Wunder, daß die Män⸗ ner ſich hüten, Mädchen aus dem Jahrgange der Hinuma zu heiraten. Nun war das Jahr 1905 ein ſo des Jahr. Die Mädchen dieſes Jahrganges ſind längſt heir tsfähig, aber niemand will ſie heraten, ja die Männer, die bisher mit ſolchen Mädchen Verlöbniſſe eingingen, löſten dieſe ſogleich, als ſie erfuhren, was ihnen wohl etslich ver⸗ heimlicht wurde, daß die Braut nämlich im„Zeichen des Pferdes“ zur Welt gekommen ſei. Darum packt dieſe Mädchen früher oder ſpäter Lebensüberdruß und bereits 300 dieſes Jahrganges haben ſich in der letzten Zeit nach und nach den Tod gegeben, weil ſie nicht geheirat werden. Die Zeitungen und auch die japaniſche Frauenliga ha⸗ ben ſich die größte Mühe gegeben, dieſen verhaͤngnis⸗ vollen Aberglauben im japaniſchen Volke aus⸗ zurotten, dieſen Reſt graufamſten Mittelalters, unwürdig einer modernen Nation, bisher aber vergeblich. Die Tra⸗ dition iſt einſtweilen noch ſtärker und wird wohl auch noch viele Opfer fordern, bevor die Japanerinnen ein⸗ ſehen werden, daß ſie Opfer eines Aberglaubens ſind. Intereſſant iſt übrigens die Entſtehung dieſes Aberglau⸗ bens. Die Sage erzählt, daß vor einigen Jahrhunderten eine Stute durch Hufſchläge alle Hengſte umgebracht habe die man ihr zur Fortpflanzung der koſtbaren Raſſe zugeführt hatte. Wegen dieſer Stute nun müſſen die im Jahre 1905 geborenen Japanerinnen ſterben. . Amerikaniſche Höflichkeit. Aus Paris wird be⸗ richtet! Bei einem Wohltätigkeitsfeſt wurde eine Sekt⸗ bude von zwei ſehr vornehmen Damen der Geſellſchaft bedient. Ein Amerikaner kam vorbei, blieb ſtehen und bat um ein Glas Sekt. Er legte die für Pariſer Ver⸗ hältniſſe recht hübſche Summe von 20 Dollar dafür auf den Tiſch. Die bedienende Dame ſagte:„Ah— dafür trinke ich auf Ihr Wohl aus Ihrem Glaſe.“ Der Ame⸗ rikaner ſah intereſſiert zu, nickte und ſprach:„Very well. Und nun geben Sie mir einen ſauberen Glas.“ -ich eim cle Hic. SOnderm ein fes. mem D r Jhomps ons , Ce fenpull ves. erwencben. Cs scint nuheſos nd ohm Hebes reh ein wiertels fin. ges Hocſen cle i Hscſe scineemelg A eri], Seit umd Aubeiß . Hint 2 2 2 1 0 CTCCTCTT0T00 Palast-Theater Seckenheim am Rathaus. Unser Programm für 7. bis 9. Mai: Der Sieg des Ilaharadschahs Ein Sensationsfilm mit rassigem aufregendem Tempo, wie man es an dem Hauptdarsteller Lueiano Albertini von jeher gewöhnt ist. Es seien hier nur einige Szenen aus diesem Abenteuertilm herausgegriffen: Die jagd vor der Polizei, die in rasendem Tempo im Auto, Motorrad, D-Zug, zu Pferd verfolgt werden kann, die totbringende Flucht über die Hausdächer der Großstadt seine Kämpfe mit der Leibgarde des Maharadschahs. Die größte Sensation aber wird sein der Sprung aus dem zweiten Stockwerk eines Hauses auf ein Pferd, mit dem er wild davon- jagt.— Atbertini spielt mit seinem Leben, als hätte es keinen Wert. Alles in allem ein echt indischer Abenteuer- und Sensationsfilm! N 100 2 Tip u. Top fangen ein neues Leben an. Amerikanische Groteske in 2 Akten. Voranzeige für nächste Woche: Das Seckenheimer Pferderennen 1020 8 age spater: Der Maimarkt im Schlachthof Mannheim. 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Es zeigt den Leidensweg einer Mutter. Beginnt n einer sandverwehten kaliforn schen Eisenbabn- station und führt über das gefährliche Dasein in den A beitervierteln New-Vorks bis zur Anklage bank des höchsten Gerichts, wo Mutter und Sohn nebeneinander stehen und sich des gleichen Mordes bezichtigen. Georgia Woodthorpe verkörpert die Mutter die in ihren späten Tagen an dem Sohn wieder gut macht, was sie in seiner Jugend an ihm versäumte. Als Beipregramm: Der Weltmeiſtorſchaflstampf Doempſou— Pirpo. Boxkampf um die Weltmeisterschaft in 2 Akten. Ichnucti der lanfere Hold. Ein lustiges Tierspiel in 2 Akteg. Kasseneröffnung 8 Uhr. Anfang ½0 Uhr. Sonntag Nachmittag 3 Uhr Kinder- Vorstellung. eee lch empfehle mein Lager in: Büren. besen. pinſeln. 5olen Folfenpulber. buclücheen. Turborlagen, Lennichalonfern ulm. lhaſchleinen, filammern, Hlelaerbügeln. Zadanünfon. Ludwig Qilmer, Sen. 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So kam er auf die Straße zurück. Noch ein paar Schritte weiter ſtand dort, wo die verſchiedenen Wege ſich kreuzten, ein Gaſthaus. Eines der großen Vergnü⸗ gungs⸗Etabliſſements mit Garten und Tanzlokal. Zu dem bog er hinüber. In der Glasveranda am Eingang löſchte er ſeinen Durſt, dann ſah er auf die Straße hinaus. Dort kamen ſie ja wieder zum Vorſchein, die bei⸗ den, und es ſchien derweil, nicht friedfertiger zwiſchen ihnen geworden zu ſein, ſah ſich an, als wären ſie die ganze Zeit über ſo miteinander dahingeraſt, ſie einen halben Schritt voran, er wie ein Stier mit geduckten Hörnern hinterdrein und zwiſchen ihnen glimmend der Pulverfunke, der jeden Augenblick explodieren konnte. War der Augenblick etwa gekommen? Das Mädel blieb ſtehen. Donnerwetter, was hatte ſie doch für eine Figur, wie ſie ſich aufbäumend eine Kopf⸗ und Armbewe⸗ gung machte, die ſo deutlich ſprach, daß man dieſe Worte zu hören meinte: „Bis hierher und nicht weiter!“ ö Und der ſo Bedeutete, wie nahm er die Mitteilung auf? Feſthalten wollte er ſie, ihre Hände packen, die aber ſtieß die ſeine zurück. Wieder das Aufbäumen der pracht⸗ vollen Geſtalt. Ein feuriges Fohlen, das Zaum und Zügel abwirft. And abermals die ſprechende Gebärde: „Mit uns iſt's aus. Zwiſchen uns zweien iſt das Band geriſſen. Lieber jeden anderen als dich!“ Damit hatte ſie ihn getroffen wie mit der Axt vor dem Kopf. Der Stier taumelte. Haha! War er ſel⸗ ber denn nicht auch zurückgetaumelt, als ihm die eigene Liebſte das Lebewohl verſetzt? Nur war hier die Rol⸗ lenverteilung umgekehrt. Dort war er davongeſtürmt und ſie zurückgeblieben. Hier hatte der Mann das Nachſehen und das Mädel lief ins Weite. Heidi, wenn der letzt gerade der Rechte in die Stimmung hinein kam und wußte die Stimmung zu nützen, der hatte es gut. Und der Rechte wäre ja bei der Hand geweſen.— Er ſelber. Konnten wohl zweie in Luſt und Laune beſſer für ein ſo Troſtpläſier zueinander paſſen, als er und das Mädel draußen? Wo lief ſie denn hin? Raßmus war zur anderen Fenſterwand hinüberge⸗ eilt, von dort überſah er den Weg, den ſie eingeſchlagen. Aber ihre Geſtalt war wie vom Erdboden ver⸗ ſchwunden. Wohin konnte ſie gegangen ſein? Wohin anders als durch den ſeitlichen Eingang ins Lokal hinein, direkt in den Tanzſaal! Alle Achtung, Schneid hatte ſie und jetzt, auf den Tanz mit ihr, da freute er ſich! Nun war er ſelber drinnen im Tanzſaal. Ein Men⸗ ſchengewühl war da, daß kaum ein Apfel zur Erde fallen konnte. Die Paare drängten und ſchoben ſich gegen⸗ ſeitig, wie ſie ſich nach den Klängen des Walzers drehten. Felix Raßmus ließ ſuchend die Augen ſchweifen und faſt auf den erſten Blick gewahrte er ſie, nach der er Aus⸗ ſchau hielt. Ihm gerade gegenüber ſtand ſie am anderen Ende des Saales. Ihr weißer Hut mit dem bunten Kranze leuchtete, ihre Lippen glühten, in ihren Augen brannte flackerndes Feuer. Auch in den ſeinen flammte es auf. Es ſtieß ihn zu ihr. Es war ihm auf einmal, als hätte er ein direktes Anrecht auf ſie, als könnte es gar nicht anders ſein, daß die eine ihn ſchadlos hielt für das, was ihm die andere angetan. Dabet bewegte er ſich vorſichtig an der Saalwand entlang. Sie ſollte ihn nicht eher bemerken, als bis er vor ihr ſtand. Doch Fränze Diethold hatte ihn bereits geſehen. Einen Augenblick lang tobte es in ihr empor wie wilde Freude. Das traf ſich gut! Nun konnte ſich des anderen Eiferſucht, die ſie zu Tode quälte, den Beweis mit eige⸗ nen Augen holen. Nun konnte ſie das Ende, das ſie Janſen mit Worten zugeſchleudert, gleich mit der Tat beſiegeln. Der dort ſagte nicht nein dazu, wenn ſie ſich ihm an den Hals warf. And ſie machte eine Bewegung, als wolle ſie durch das Geſchiebe der Tanzenden hindurch dorthin ſtürzen, wo ſie Felix Raßmus erblickt. Es war nur eine wilde, ungeſtüme Vorwärtsbewegung, dann hatte ſie ſich wie⸗ der zurückgeſchleudert, herumgewandt und drängte hin⸗ weg wie auf der Flucht. Fort, nur fort! Fort aus dem Saal, in den ſie hineingehetzt war in beſinnungsloſem —— 4 2 88 ĩ ͤT0T0TTT0T0T0TGT0TGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTTTTTTT Groll. Fort von dem einen und fort von dem andern. Und fort, weit hinweg von ſich ſelber. Das Augenpaar, das jede ihrer Bewegungen, jeden wechſelnden Zug ihres Geſichtes mit wahnſinniger Gier belauert hatte, war von ihr unbemerkt geblieben. Daß Ernſt Janſen ihr in den Saal nachgefolgt war, hatte ſie nicht geſehen. Ihm aber war nichts entgangen, nicht das kleinſte und nicht das größte. Das erſte, was er er⸗ blickte, war Raßmus geweſen. Wie ſiedendes Blei be⸗ gann es ihm in den Adern zu brennen und ſchwer wie Blei hings ihm an den Gliedern. So war es erwieſen! Mit dem Rücken ſchob er ſich gegen die Wand und durch den ſchmalen Auslug, den die vor ihm Stehenden frei⸗ ließen, ſah er. Sah Raßmus, wie er ſpähte, ſuchte, wie es aufblitzte in ſeinem Blick, als er die Geſuchte, mit der er hier das Stelldichein verabredet, entdeckt hatte, wie er zu ihr hindrängte. Und er ſah Fränze. Sah ihre wild auftobende Freude, ihre jähe Bewegung, mitten durch die Menge zu ihm hinzuſtürzen. Zu dem Lum⸗ pen! Und er ſah ihre plötzliche Flucht. Glaubte zu wiſ⸗ ſen, warum ſie flüchtete. Wähnte, ſie habe ihn selber er⸗ blickt, der aus ſeinem Verſteck hervorgetreten war. Furcht vor ihm jagte ſie in die Flucht. Mit den bleiſchweren Füßen ſich vorwärtstaſtend, ſtierte er ihr nach. Sie brauchte nicht ſo von dannen zu rennen, brauchte keine Furcht vor ihm zu haben— noch nicht. Erſt war der andere an der Reihe. Der andere. e er den haben, dann war's noch immer Zeit ür ſie. Aber er hatte Raßmus aus den Augen verloren. War der auch fort? Die beiden miteinander? Er zitterte vom Kopf bis zum Fuß. Er hätte aufſchreien mögen. Aufbrüllen. Ins eigene Fleiſch hätte er die Zähne ſchla⸗ gen mögen unter der Höllenqual, die der Gedanke in ſich barg— miteinander! 5 Durch die Tanzenden zwang er ſich ſeinen Weg, ſuchend mit dem ſtieren Blick. Auch Felir Raßmus ſuchte. Die Stelle war leer, wo er Fränze Diethold zu finden geglaubt. Er ging weiter, haſtig, ungeduldig, nicht länger mit der Abſicht, ſich ihr nicht vorzeitig zu zeigen. Wo war ſie denn hm? Er ſpähte nach allen Seiten. Er ſah ſie nicht mehr. Auch unter den Tanzenden nicht. Das begann ihn aufzuregen, zu erbittern, Wie genarrt wäre er ſich vorgekommen, wenn er ſie nicht fand. Er machte die Runde um den Saal. Da fand er ſich auf einmal Ernſt Janſen gegenüber. Einer hatte den andern im gleichen Augenblick gewahrt und im nächſten Moment hatte ſich Raßmus geſchmeidig wie ein Aal zwiſchen die umſtehenden Paare geſchoben. Eine Prügelei hier im Saal wäre nicht nach ſeinem Geſchmack geweſen, und der Kerl hatte nicht übel Luſt gezeigt, ſich mit erhobenen Fäuſten über ihn zu werfen. Aber der Polier kam ihm nach. Wo er durchſchlüpfte, ſtieß der andere ſich vorwärts, und Raßmus war kaum durch die Tür, durch die Fränze zuvor in den Saal her⸗ eingekommen, hinaus ins Freie getreten, da ſtand Jan⸗ ſen wieder neben ihm. Sah der Kerl aus! Aber ma⸗ nierlicher war er doch geworden. Die Fäuſte zuckten nicht wieder empor, lagen feſt an den Schenkeln angedrückt, wie er die Worte hervorwürgte: „Wo— iſt— ſie?“ Es kam keine Antwort. Von oben bis unten und wieder von unten bis oben ſah der Bauherr ſemen Polier an, dem hinter den buſchigen Brauen die ſchar⸗ fen Augen noch mehr zurückwichen, wie ein paar Raub⸗ tiere, die zum Sprunge einduckten. „Antwort will ich haben! Wo iſt meine Braut?“ „Ihre Braut? Haben Sie ſie verloren? Bedaure ſehr, nicht der glückliche Finder zu ſein.“ Höhniſch lächelnd ſagte es Raßmus und wollte wei⸗ Janſen ſchob ſich ihm breit in den Weg, hielt ihn am Arm zurück. „Antwort will ich!“ Vor der unterſetzten, muskulöſen Geſtalt richtete ſich die ſchlanke, geſchmeidige auf wie eine Sehne, die ſich ſtreckt, und Raßmus' Stimme klirrte: Hand weg, Mann. Oder mein Stock fliegt Ihnen ins Geſicht.“ N ter. (Fortſetzung folgt.) mit den mauriſchen Bewohnern des Landes, deren Reſte — Die Meſta in Spanien. Von Paul Sabermann⸗Lichtenberg. Die Geſchichte kennt kaum ein zweites Beiſpiel, daß die Landwirtſchaft eines Reiches in ſo kurzer Zeit und mit einer ſolchen Verblendung zu Grunde gerichtet wor⸗ den wäre, wie dies im 16. und 17. Jahrhundert in Spanien durch eine Sitte oder Unſitte geſchehen iſt, welche unter dem Namen„Meſta“ hiſtoriſch geworden iſt. Spanien war ſchon im frühen Mittelalter ein Land, in welchem die Schafzucht ſtark und mit großem Erfolg getrieben wurde. Aber man hätte es ſich wohl nicht fräumen laſſen, daß dieſer Erwerbszweig, der ſich Jahr⸗ hunderte lang mit der Landwirtſchaft trefflich vereini⸗ gen ließ, dieſe mit der Zeit zu Grunde richten würde. Ein Anlaß, der die Zucht großer Schafherden in ge⸗ wiſſen Gegenden Spaniens lohnender erſcheinen ließ, als den Getreidebau, waren die langen Kämpfe der Chriſten erſt im 16. Jahrhundert vertrieben wurden. Dieſe Kriege machten die Felder zu einer ſteten Gefahr für ihre Be⸗ ſitzer, da man laum einen Sommer ſicher war vor Zer⸗ ſtörung, Brand und Raub. So entſtand der Brauch, große Schafherden zu halten, die Aecker in Weideland zu verwandeln und beim Einfall des Feindes mit den Herden zu flüchten. Dabei machte man die Beobachtung, daß durch dieſe häufigen, unfreiwilligen Wanderzüge das Fleiſch der Schafe ſchmackhafler und auch die Wolle beſſer wurde, was neben dem Wechſel der Luft, des Waſſers und der Nahrung auch wohl daher gekommen ſein mag, daß die Tiere ſich vielfach in Felder verirrten und mit Futter ſättigten, das eigentlich nicht für ſie angebaut war. 8 So kam es, daß ſich die Sitte der wandernden Schafe in Spanien und Portugal erhielt, nachdem längſt der letzte Muſelmann aus dem Lande vertrieben war. Jahr für Jahr ergoſſen ſich die zahlloſen Herden über das freie Land, und beſonders die Provinzen Andaluſien und Eltre⸗ mandura wurden von ihnen überſchwemmt, ſehr zum Vor⸗ teil der Herdenbeſitzer, aber ſehr zum Schaden des Land⸗ mannes. Wenn ſich die gefräßigen Herden der Merino⸗ Schafe den Sommer über auf den Bergen von Burgos und Toledo geſättigt hatten, ſo brachen ſie im Herbſt nach den fruchtbaren Ufern des Gradiana auf, überall aber fielen ſie auf ihren Zügen ungeſtört in die ſchutzloſen Feldern der Bauern ein. Ja, die Herdenbeſitzer, die mei⸗ ſtenteils große Herren, Granden, Biſchöfe, Klöſter, Für⸗ ten waren, erwarben von der Krone das ausdrückliche Recht, die Tiere längs des Weges auf den Feldern weiden zu laſſen. 5 Dieſes Recht aber, das unter der Bezeichnung der „Meſta“ mehrere Jahrhunderte beſtand, wurde ein Fluch für ganz Spanien. Schon im 16. Jahrhundert taten ſich alle großen Herdenbeſitzer zuſammen, um das Privilegium nach allen Regeln ausſchlachten zu können, und bald er⸗ langten ſie obendrein noch das Recht, über alle Beſchwer⸗ den und Klagen ſelber den Richter zu ſpielen. Damit war natürlich für den Landmann jede Hoffnung auf Recht und Gerechtigkeit dahin. Es wurde ſogar verboten, die Felder durch Gräben oder Zäune von der Landplage der Merino⸗Schafe zu ſchützen, und mit gebundenen Händen ſah der Bauer zu, wie ſein Korn von den Schafen des Edelmannes gefreſſen und zerſtampft wurde. Die Folgen traten jetzt ſchnell zu Tage. Spanien, zur Römerzeit die Getreidequelle für das ſüdliche Europa, wurde jetzt zur Einöde und mußte alljährlich ganze Flot⸗ ten Korns aus der Oſtſee holen laſſen, um nicht zu ver⸗ hungern; die reichſte Provinz Eſtremandura, bei guter Bebauung imſtande, halb Spanien zu ernähren, ver⸗ wandelte ſich in eine nur von Schafen bewohnte Wüſte, ganze Landesteile entvölkerten ſich und daneben gab es Klöſter, die mehr Schafe beſaßen, als manche Provinz Menſchen, und Provinzen, die mehr Schafe beherbergten, als ganz Spanien an Bewohnern. Allein Caſtilien hat im 16. Jahrhundert über ſechs Millionen Merinos beſeſſen. Alle Klagen, jede Eingabe an die Regierung, jede Vorſtellung beim König war umſonſt; denn wer immer im Lande eine Stimme hatte, war Merino⸗Züchter und fand es bequemer, ſeine Herden auf fremden Boden zu mäſten, als der zugrunde gerichteten Landwirtſchaft aufzuhelfen. Ja, der König ſelbſt war meiſt Beſitzer großer ä 3 — Herden, und ſeine eigenen Meſtabeamten und Schäfer Ruhe geſetzt. 5 —— peinigten den Bauern ebenſo wie die eines jeden Granden oder Biſchofes. 5 Das ganze 16., 17. und 18. Jahrhundert hindurch blieben dieſe furchtbaren Zuſtände unangetaſtet beſtehen. Selbſt im 19. Jahrhundert hat die Meſta in Spanien noch über zwei Menſchenalter lang ihre dreiſten Uebergriffe gegen das Eigentum des Landmannes ungeſtört fortſetzen dürfen. Das Land iſt mit unglaublicher Verblendung bis an den Rand des Verderbens gebracht worden, be⸗ vor dem Bauern auch nur die geringſte Erleichterung gegen die Landplage der Merinos gewährt wurde. End⸗ gültig abgeſchafft wurde die Meſta erſt im Jahre 1873, indem die Errichtung von Zäunen an Feldern und Wie⸗ ſen erlaubt wurde, um das Eigentum des einzelnen gegen die frechſte Räuberei zu ſchützen. l Das Flugzeug im Klapperſchlangenneſt.. Von B. Wirth. In einer großen amerikaniſchen Zeitung berichtet ein„Schnapsſchmuggelflieger“ fortgeſetzt über ſeine„Reiſe⸗ erlebniſſe“. Folgende Epiſode daraus ſei hier wiederge⸗ geben. Eines Tages mußte der Flieger in einem Klapper⸗ ſchlangengehege notlanden, das nur ſo wimmelte von dieſen giftigen Reptilien, deren Biß bekanntlich unweiger⸗ lich den Tod herbeiführt. Der Flieger hatte ſeine Reiſe unternommen, um eine Ladung auserwählter Liköre zur würdigen Begießung der Obſtbaumblütenfeiern nach We⸗ natchee zu bringen. Begreiflicherweiſe hatte er bei ſeinem Fluge eine andere Route eingeſchlagen, als die übliche Handelslinie. Das Ziel war ſchon faſt erreicht, als zwei Spanndrähte des Flugzeuges riſſen, ſodaß er ſchnur⸗ ſtracks landen mußte. Der Pilot bildete ſich im erſten Augenblick ein, eine vorzügliche Landungsſtelle angetroffen zu haben, änderte aber ſeine Anſicht ſehr ſchnell, als er das Klappern der Schlangen hörte. Für einen Schlan⸗ genjäger wäre hier ein wahres Paradies geweſen, nicht ſo für den kühnen Flieger. Doch ihm blieb nicht viel Zeit, Betrachtungen anzuſtellen. Er vergegenwärtigte ſich, daß die Notlandung leicht Aufmerkſamkeit erregt haben und daß daher jeden Augenblick ein Hüter des Geſetzes ihn aufſpüren konnte. Er mußte alſo ſchleunigſt den Schnaps aus dem Flugzeug herausbringen und verſtecken. Das war in Anbetracht der geſchilderten Situation keine Kleinigkeit; ſchließlich aber glückte beides, ohne daß der Pilot von den Schlangen gebiſſen wurde. Um dies fertig zu bringen, mußte er allerdings vorerſt vier Schlangen töten. Mit Hilfe einer langen Gerte, an deren Ende eine feſte Drahtſchlinge befeſtigt war, fing er ſogar noch eine lebend ein. Das lebende Reptil plazierte der pfiffige Flieger dicht beim Flugzeug, um unerwünſchte Beſucher abzuſchrecken. Dann machte er ſich auf den Weg, Hilfe her⸗ beizuholen. Mit einem Mechaniker kam er zurück, mon⸗ tierte den Motor ab, den man dann gemeinſam nach Wenatchee zur Reparatur brachte. Acht Tage dauerte es, bis der Motor wieder intakt war. Aber während der ganzen Zeit kam niemand an die Landungsſtelle, wahr⸗ ſcheinlich deshalb, weil jedermann die Gegend kannte und daher niemand Luſt verſpürte, Bekanntſchaft mi den Klapperſchlangen zu machen. So ging alles glatt, und der Flieger konnte unbehelligt ſein Ziel erreichen. Das Aben⸗ teuer hat ihn jedoch, wie er erklärt, keineswegs ent⸗ mutigt, ſondern er betreibt nach wie vor ſein lukratives Geſchäft per Flugzeug, nur daß er jetzt, wie er ſagt, der größeren Sicherheit wegen ein Waſſerflugzeug ſteuert. Der Flieger äußert ſich dann noch über den Anteil der Fliegerſchmuggler an dem Amſatz des Alkoholmarktes und meint, daß dieſer relativ gering ſei, da die Trag⸗ fähigkeit der Flugzeuge ſtark begrenzt iſt. Im beſten 1 l nach ſeiner Anſicht der Anteil etwa ein rozent. 8 f Intereſſant ſei für ihn übrigens geweſen, wie er vom Flugzeuge aus eines Tages eine Kargwane von ca. 20 Wagen mit alkoholiſchen Erzeugniſſen unter ſich auf der Landſtraße ſich vorwärts bewegen ſah. Nebenbei ſei die erwähnte Karawane von einem ſehr hohen Beamten di⸗ rigiert worden, der den Alkoholſchmugglern ſeit langem Späherdienſte gegen eine laufende Entſchädigung von einem Dollar pro Kiſte leiſtete. Uebrigens habe ſich der Beamte ſpäter mit einem anſehnlichen Vermögen zur