8 für den Bezugspreis: Für den Monat Mai 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Honlag. 10. ma 1926 Bote Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Vor der Abrüſtungskonſerenz. e Bekanntlich iſt in die internationale Auseinander⸗ ſetzung über die Aufgaben der bevorſtehenden Genfer Abrüſtungskonferenz namentlich von franzöſiſcher Seite der Vorſchlag geworfen worden, daß die Frage der Rü⸗ ſtung bezw. Abrüſtung eines Landes in erſter Linie nach dem ſogen.„potentiel de guerre“ geprüft werden ſoll. Ueber die Auslegung dieſes Begriffes und über ſeine aktuelle Bedeutung für Deutſchland erfahren wir folgendes: Der Begriff des„potentiel de guerre“ iſt durch einige Delegierte des Völkerbundkomitees, das die Abrüſtungskonferenz vor⸗ zubereiten hat, in dem Sinne ausgelegt worden, daß neben den„eigentlichen Friedensrüſtungen“ der Staaten auch deren„potentielle Leiſtungsfähigkeit für den Kriegs⸗ fall“ zu berücksichtigen ſei. Hiernach bedeutet der„Poten⸗ tiel de guerre“ die Geſamtheit der Fähigkeiten, die Die militäriſche Stärke eines Landes in Kriegszeit über de eigentliche Friedensrüſtung hinaus er⸗ böhen. Man kann zwei militäriſche Energieformen unter⸗ cheiden, die Form der ſogenannten kinetiſchen Ener⸗ gie, die die im Kriegsfall ſofort mobiliſierten militäri⸗ ſchen Kräfte eines Landes umfaßt, und die Form der ſo⸗ genannten potentiellen Energie, die ſich auf noch mobiliſierbare Kräfte eines Landes bezieht. 6 Anter„potentiel de guerre“ kann im eigentlichſten Sinne faſt jedes Merkmal und Kennzeichen eines Staa⸗ tes fallen. Die potentielle Kriegsfähigkeit eines Landes wird alſo beſtimmt durch geographiſche und ethnographiſche durch ökonomiſche und finanzielle, durch politiſche, ſoziale, Iturelle und moraliſche Momente. Geographiſche und ethnographiſche Momente ſind zum Beiſpiel die Lage und Geſtalt eines Landes, Verlauf und Art der Grenzen. Vorhandenſein ſchwer zu ſchützender exponierter Landes⸗ eile, Bevölkerungszahl des Landes, Verteilung der Wohn⸗ dichtigkeit körperliche und geiſtige Eignung des Volkes rieg. Als ökonomiſche und finanzielle Momente ſind zu nennen, die Verkehrsverhältniſſe eines Landes, Handelsflotte ufw., die agritulturelle und induſtrielle Un⸗ abhängigkeit, die Sicherheit der Kriegsfinanzierung und es Währungsgleichgewichts. Die politiſchen Momente um⸗ faſſen Staatsform, Verfaſſung, Zusammenhang der Volksſtämme und Klaſſen. Als ſoziale und kulturelle omente ſind zu nennen: Schichtung, Lebenshaltung des Volkes, militäriſcher Geiſt, ſtimmungsmäßige Neigung für en Krieg uſw. Was die aktuelle Bedeutung des Begriffs„poten⸗ tiel de guerre“ für Deutſchland betrifft, ſo iſt in deutſchen egierungskreiſen die Anſicht die, daß Deutſchland die Erörterung dieſes Begriffs auf der bevorſtehenden Ab⸗ rüſtungskonferenz auf keinen Fall zu ſcheuen raucht. Denn Deutſchlands von Natur aus geringe potentielle Energie, geſchwächt durch die Wirkſamkeit der Blockade während des Weltkrieges, iſt ſeit 1918 im Gegen⸗ . g ſatz zur Entwicklung anderer Staaten noch außerordentlich verringert worden und läßt ſich mit dem Stand von 1914 überhaupt nicht vergleichen. Allerdings werden die deutſchen Vertreter auf der Abrüſtungskonferenz ſich auch dafür einzuſetzen haben, daß der Begriff„potentiel de guerre“ nicht allzu ſehr in den Vordergrund der Erörte⸗ kungen in Genf geſchoben und, wie es offenbar von Frank⸗ ich beabſichtigt wird, zum alleinigen Maßſtab für die ganze Abrüſtungsfrage gemacht wird. Es darf aber nicht darauf ankommen, in Genf aufzuzählen, was etwa Deutſchland an potentiellen Elementen beſitzt, als viel⸗ mehr, was es nicht beſitzt, denn die potentielle Kriegs⸗ energie bemißt ſich nach den Schwächebeſtandteilen. Es kommt nicht darauf an, wieviel Teil⸗energien verfügbar ind, ſondern zu welcher Geſamte⸗energie ſie ſich vereini⸗ gen laſſen. Es gilt ſchließlich vor allem feſtzuhalten, daß die für die Entfaltung potentieller Kriegsenergie unentbehr⸗ lichſte Vorausſetzung die ſogenannte kinetiſche Energie iſt, d. h. der Rüſtungsſtand, den ein Land im Moment des Kriegsausbruches beſitzt. Der Begriff„potentiel de guerre“ iſt für ſich allein nicht geeignet, die Kriegsbereit⸗ ſchaft eines Landes zu kennzeichnen. Wer im Beſitz kine⸗ tiſcher Kriegsenergie iſt, d. h. wer zu Beginn des Kriegs⸗ ausbruches über eine ſtarke, ſofort verwendbare Frie⸗ ensarmee verfügt, braucht einen Gegner ohne kinetiſche nergie nicht zu fürchten, da er deſſen potentielle Energie por ihrer Mobiliſierung zu vernichten vermag. Wer ernſt⸗ ich den Frieden will, wird den Entſchluß zur Minderung er kinetiſchen Kriegsenergie durchführen müſſen. 5 Seit Beendigung des Krieges legt vor allen anderen Ententeſtaaten Frankreich auf die ſogenannte deutſche po⸗ itielle Energie ein beſonderes Gewicht, wie dies bei faſt allen Verhandlungen zum Ausdruck kommt. Auf der Ab⸗ rüſtungskonferenz wird daher aller Wahrſcheinlichkeit nach der franzöſiſche Vertreter, dieſen Einwand immer wieder in den Vordergrund ſchieben wollen. Aufgabe unſerer Ver⸗ treter wird dann ſein, dieſen Einwendungen mit der er⸗ forderlichen Schärfe und Beweiskraft gegenüberzutreten. 2 25 ———ů—ů— 32—— Engliſch⸗franzöſiſche Schuldeneinigung. Ausſicht auf Annahme. ö Paris, 10. Mai. Nach einer Auslaſſung des Finanzminiſteriums iſt es gelungen, in den franzöſiſch⸗engliſchen Schul⸗ denver handlungen zu einem Abkommen zu ge⸗ langen, welches von beiden Regierungen angenommen werden dürfte. Es handelt ſich zunächſt um ein prinzipielles Uebereinkommen, welches in ſeinen Einzelheiten durch den 5 Finanzminiſter Péret bei ſeinem demnächſtigen Beſuch in London feſtgelegt werden ſoll. Der franzöſiſche Finanz⸗ ſachverſtändige und Miniſterialdirektor im Finanzminiſte⸗ i rium Parmentier hat ſich bereits im Flugzeug nach London Die drohende Regierungskriſe. Gerüchte über ein Kompromiß in der Flaggenfrage. oe Berlin, 10. Mai. Die durch die Flaggenverordnung der Reichsregierung hervorgerufene neue innenpolitiſche Lage hat am Sonn⸗ abend inſofern eine Aenderung erfahren, als Verſuche zu verzeichnen ſind, das Zentrum und die Demokraten von ihrer ſcharfen Oppoſitionsſtellung gegen den Reichskanzler abzubringen. Es haben wiederholte interfraktionelle Beſprechungen, an denen auch Vertreter der Regierung teilnahmen, ſtattgefunden mit dem Ziel, einen Aus weg aus der Sackgaſſe, in die man völlig unnötigerweiſe hinein⸗ geraten iſt, zu finden. Uebrigens ſind es nicht die Demokraten und das Zen⸗ trum allein, die der Regierung Vorwürfe wegen ihres Vorgehens in der Flaggenfrage machen. Auch in volks⸗ parteilichen Kreiſen iſt man der Meinung, daß der Zeit⸗ punkt der Flaggenverordnung nicht richtig gewählt war und daß der Reichskanzler Dr. Luther es überhaupt an der notwendigen Fühlungnahme mit den Fraktionen fehlen läßt. Bemerkenswert ſind die nachfolgenden Ausführungen des führenden Zentrumsorgans, der„Germania“, die nach den ſcharfen Angriffen, die das Blatt in den letzten Tagen wiederholt gegen den Reichskanzler gerichtet hat, die Abſicht erkennen laſſen, die Dinge nicht bis zum äußer⸗ ſten zu treiben. Das erwähnte Blatt ſchreibt: „Das Vorgehen der Regierung findet eigentlich bei keiner Regierungspartei volle Billigung, und es dürfte wahrſcheinlich ſein, daß der Reichskanzler in ſeiner Rechtfertigungsrede am Dienstag dieſer Tatſache Rech⸗ nung trägt. Eine Erklärung der Regierung, die der Stimmung in ſämtlichen Regierungsparteien ent⸗ gegenkommt, könnte nach der Auffaſſung parlamentari⸗ ſcher Kreiſe vielleicht die Grundlage zu Verhand⸗ lungen bieten, die einen Ausweg aus der Kriſe zeigen.“ Aeber die Möglichkeiten, die drohende Regierungskriſe durch eine Verſtändigung mit den Regierungsparteien abzuwenden, werden in den Wandelgängen des Reichstages die verſchiedenſten Gerüchte kolportiert. Es ſoll unter anderem angeregt worden ſein, die Flaggenverord⸗ nung zum Ausgangspunkt einer allgemeinen Rege⸗ lungen der Flaggenfrage im Sinne eines Ko m⸗ promiſſes zu machen. Daß hierzu die Ausſichten günſtig ſind, kann man nicht behaupten. Weiter wird davon geſprochen, daß die Regierung dem Zentrum und den Demokraten Zugeſtändniſſe machen will und zwar dadurch, daß die ſchwarz⸗rot⸗goldene Göſch in der Handelsflagge ſo vorgrößert werden ſoll, daß ſie mehr in die Augen fällt. Weiter ſoll der Vorſchlag gemacht worden ſein, nach dem Vorbilde einiger Staaten alle öffent⸗ lichen Gebäude Sonntags und Sonnabends mit den Reichs⸗ flaggen zu ſchmücken, um ſo Schwarz⸗rot⸗gold 11 7 verſtärk⸗ ten Geltung zu bringen. Es handelt ſich aber bei all dieſen Beſtrebungen, lediglich um Gedanken, die, wie betont wer⸗ den muß, nur in gen bisher zur Debatte geſtellt worden ſind. Es muß aber trotzdem äußerſt zweifelhaft erſcheinen, ob es überhaupt noch möglich iſt, durch ſolche Kompromiſſe die Regierungskriſe zu vermeiden. Die Sozialdemo⸗ kraten haben angekündigt, daß ſie im Falle der Ableh⸗ nung ihres Mißtrauensvotums in verſtärkte Oppo⸗ ſitionsſtellung übergehen werden. Auf der anderen Seite laſſen die Deutſchnationalen keinen Zweifel darüber, daß ſie den Sturz des Kabinetts unter allen UAm⸗ ſtänden herbeiführen wollen, wenn der Reichskanzler den Mittelparteien Konzeſſionen macht und die vorliegende Flaggenverordnung einer Reviſion im Sinne der Mittel⸗ parteien unterzieht. Jedenfalls beurteilt man in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen die Situation nach wie vor ſehr ernſt. Lum floggensfnei., . e Ie hicls-ſlarinennor 5 v SHTjl ell Se felt ess zugesenchis on obe line fe,. Hue ceulsobe Hencelsflogge m boden, Se beſvY gef de Schu 0 er def gebe ebe, Saen Sauce edler, Am das Gemeindebeſtimmungsrecht. Sitzung des Reichstages. be Berlin, 8. Mai. Der Reichstag mußte ſich am Sonnabend zuerſt mit einem Einſpruch des Reichs rats befaſſen. Es tauchte infolgedeſſen noch einmal der Etat von 1925 in Form eines Nachtrag⸗Etats auf. Der Reichsrat hatte Ver⸗ ſchlohen beanſtandet von dem, was der Reichstag be⸗ chloſſen hatte, darunter auch den Kulturfonds in Höhe von 1 Million Mark. Der Reichstag blieb jedoch auf ſeinem Standpunkt beſtehen und lehnte den Einſpruch des Reichs⸗ rats mit 294 gegen 26 Stimmen ab. „Dann kam der Kampf um das Gemeindebe⸗ ſtimmungsrecht. Der Haushaltsausſchuß hatte mit einer ganz knappen Mehrheit beſchloſſen, der Reichstag möge die Angelegenheit in Form einiger Entſchließungen erledigen. So ſoll die Reichsregierung erſucht werden, ein Schutz geſetz gegen den Alkoholismus vor⸗ zulegen, außerdem in eine Prüfung einzutreten über die 8 Net 9 93 * anz unverbindlichen Beſprechun⸗ Wrißſtände im Schankſtättenweſen und bei Erlangung von Konzeſſionen. Die Regierung ſoll ferner erwägen bzw. unterſuchen, ob es angebracht iſt, die Gemeindeangehöri⸗ gen ſelbſt ſtärker heranzuziehen. Bei der Bekämpfung der Mißſtände ſollen weiterhin vor allem Maßnahmen ge⸗ troffen werden, um die Jugend vor der Gefahr des Al⸗ kohols zu ſchützen. Im Etat des Innern ſollen eventuell Mittel zur Bekämpfung des übermäßigen Alkoholver⸗ brauchs eingeſtellt werden. Dieſe Mittel dürfen aber kei⸗ nesfalls zur einſeitigen Propaganda für das Gemeinde⸗ beſtimmungsrecht verwendet werden. Schon die Berichterſtattung zeigte, wie ſtarke Meinungs⸗ verſchiedenheiten in der Frage des Gemeindebeſtimmungs⸗ rechts beſtehen. Der erſte Berichterſtatter, der deutſchn. Abg. Bud⸗ juhn ſprach gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht, d. h. für die Abgeordneten, die als Gegner im Ausſchuß auf⸗ getreten ſind, während der Sozialdemokrat Sollmann die Richtung für das Gemeindebeſtimmungsrecht im Haus⸗ haltausſchuß vertrat. Dann kamen die Vertreter der Frak⸗ tionen. Faſt in allen Fraktionen gibt es Mitglieder für und gegen. Das ſpiegelte ſich auch in der Debatte wieder, wobei es oft zu recht draſtiſchen Zwiſchenfällen kam. Der deutſchn. Abg. Rippel erklärte ſich für die Mehrheit ſei⸗ ner Fraktion gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht, nur ein kleiner Teil würde im Gemeindebeſtimmungsrecht eine wirkſame Waffe zur Bekämpfung des Alkoholismus ſehen. Die Zentrumsabgeordnete Frau Helene Weber wünſchte, daß die ganze Frage dem Parteiſtreit entzogen würde. Sie trat für das Gemeindebeſtimmungsrecht ein, betonte dabei aber ausdrücklich, daß dies nicht im Namen der Zentrums⸗ raktion geſchehe. Von der Deutſchen Volkspartei ſprach ich Abg. Bickes gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht aus und wies vor allem auf die Zuſtände im ſogenannten trockengelegten Amerika hin. Die Kommuniſten ließen durch Frau Arendſee ſich für die Trockenlegung ausſprechen. Die Beratungen wurden darauf auf Montag Mittag 2 Uhr vertagt. Tagung der Studienkommiſſion. Die Sitzforderungen der Staaten. . Berlin, 10. Mai. Wie auf der Märztagung des Völkerbundes fand auch bei der gegenwärtigen Konferenz der Studienkommiſſion am Sonntag eine Vorbeſprechung der Vertreter der einzelnen Staaten ſtatt, die allerdings inoffiziellen Cha⸗ rakter trug. Intereſſant und von nicht zu unterſchätzender Bedeutung war die im letzten Augenblick bekanntgewordene Tatſache, daß einzelne Völkerbundſtaaten entgegen ihren urſprünglichen Abſichten ſich nicht durch ihre Ratsmitglie⸗ der vertreten ließen. Hierdurch wurde der Charakter der Konferenz grundlegend geändert und die Führung, wie faſt bei allen früheren Gelegenheiten auch, ausſchließlich auf England und Frankreich übertragen. Die Stimmungsmache für die Konferenz iſt eingeleitet worden durch Erklärungen derjenigen Regierungen, durch deren Einſpruch und Anſprüche auf der Märztagung die Aufnahme Deutſchlands unmöglich gemacht worden iſt. Die ſpaniſche Regierung, die erſt am Freitag vergan⸗ gener Woche das deutſch⸗ſpaniſche Handelsabkommen gebil⸗ ligt hat und damit den Beweis erbrachte, daß die Mißſtim⸗ mung gegenüber Deutſchland vom März her vollkommen verſchwunden iſt, ſieht ſich durch ihren Außenminiſter noch einmal veranlaßt, die Anſprüche Spaniens er⸗ neut zu betonen. Man ſtützt ſich in Madrid vollkom⸗ men auf die Verſprechungen Chamberlains und verlangt von ihm, daß er ſeinen Verpflichtungen auf der bevor⸗ ſtehenden Tagung voll und ganz nachkomme. Aus den Aeußerungen des Außenminiſters Panguas geht allerdings hervor, daß zwiſchen einzelnen Völkerbundsſtaaten ein Mein ungsaustauſch über die Ratsſitze in den letzten 3 ſtattgefunden haben muß. Die ſpaniſchen Blätter ſind ebenfalls darüber unterrichtet, daß von ein⸗ zelnen Mitgliedern des Völkerbundrates die Möglichkeit der Schaffung einer dritten Kategorie von Ratsmitgliedern diskutiert wird. Aehnliche Stimmen ſind bereits in War⸗ ſchauu und Prag laut geworden, ſo daß ernſtlich mit die⸗ ſer Löſungsmöglichkeit auf der Genfer Tagung gerechnet werden muß. Es iſt dann auch möglich, dem deutſchen und ſchwediſchen Standpunkt auf Nichtvermehrung der ſtändigen Ratsſitze Rechnung zu tragen, indem man die Erörterung auf die beiden vorgeſehenen Arten der nichtſtändigen Rats⸗ ſitze beſchränkt. Die Ausſichten für die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund haben ſich, wenn der Standpunkt Spaniens ſich durchſetzt, nicht verringert. Trotz⸗ dem wird es natürlich nicht an Widerſtänden fehlen, um die Lage für Deutſchland nach Möglichkeit zu erſchweren. Anterzeichnung des ſpan ſchen Handelsvertrages Befriedigende Ergebniſſe. des Berlin, 10. Mai. Wie aus Madrid gemeldet wird, iſt die angekündigte Unterzeichnung des deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrages jetzt erfolgt. Staatsſekretär Hegedorn hat ſich ſehr be⸗ friedigt über den Abſchluß des Vertrages ausgeſprochen. Den deutſchen Zugeſtändniſſen für die Einfuhr ſpaniſcher Früchte ſtehen Zugeſtändniſſe Spaniens für deutſche Export⸗ waren gegenüber. Spanien gewährt ausnahmslos die zweite Kolonne des Zolltarifs, außerdem für viele deutſche Produkte im Sinne der Meiſtbegünſtigung bis 20 Prozent Nachlaß. Für Tiſch⸗ und Süßweine gewährt Deutſchland die Meiſtbegünſtigung, alſo die Sätze aus dem deutſch⸗italieniſchen Vertrage. Roter Verſchnitt⸗ wein wird wie im Proviſori um behandelt. Ferner treten Erleichterungen hinſichtlich der Farbenein fuhr nach Spanien ein. Der Vertrag ſoll bis zum 18. Mai rati⸗ fell. werden und beſitzt ein dreimonatliche Kündigungs⸗ riſt. 6 8 4 Zur Tagesgeſchichte. Ueberraſchungen bei der Genfer Studienkommiſſion? In Genfer wohlunterrichteten Kreiſen hält man es für ſicher, daß der braſilianiſche Delegierte in der Studienkommiſſion den ſtrikten Auftrag ſeiner Regierung mitteilen wird, daß ſie im September gegen den ſtändigen Ratsſitz für Deutſch⸗ land ebenſo wie im März zu ſtimmen entſchloſſen iſt, wenn nicht ihre Forderung nach einem ſtändigen Ratsſitz für Braſilien erfüllt wird. Da nun aber 0 eine Vermehrung der Zahl der ſtändigen Ratsſitze nur ſehr wenig Wahr⸗ lcheiplichkeit beſteht, ſo ſieht man hier voraus, daß die Aufnahme Deutſchlands auch im September unmöglichſein wir d. Man hält es infolgedeſſen nicht für unwahrſcheinlich, daß die deswegen ſtatutengemäß auf den 6. September einberufene Völker bundsver⸗ ſammlung noch im Laufe des Sommers auf den Dezember verſchoben wird. Im Dezember wird nämlich der neue braſilianiſche Präſident, Waſhington Luis, ſein Amt angetreten haben, von dem man eine größere Einſicht in die politiſchen Notwendigkeiten Europas und des Völkerbundes erwartet, und den man mehr für eine vernünftige Regelung der Ratsfrage gewinnen zu können hofft, die nicht von Augenblicksrückſichten diktiert ſein darf. Der Ausſchutz zur Unterſuchung der Produktion und der Abſatzbedingungen. Berlin, 10. Mai. Der Ausſchuß für die Unterſuchung der Produktion und der Abſatzbedingungen, der nunmehr laut § 2 des Geſetzes vom 17. April 1926 gebildet worden iſt, wird noch vor Pfingſten zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen⸗ treten. Dem Ausſchuß gehören 12 vom Reichstag abgeord⸗ nete Mitglieder und die gleiche Zahl Erſatzleute an; ferner hat der Vorſtand des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates 9 Mitglieder und 9 Erſatzleute geſtellt, während die Reichs⸗ regierung von ſich aus 6 weitere Mitglieder nebſt Erſatz⸗ männern in den Ausſchuß berufen hat. Der Stahltruſt nimmt keine Dollaranleihe auf. Eſſen, 10. Mai. Zu den aus New York kommenden Mel⸗ dungen über Anleiheverhandlungen der Vereinigten Stahl⸗ werke A.⸗G., insbeſondere über die Ausgabe einer 50—60 Millionen Dollaranleihe durch das Bankhaus Dillon Read & Co. erfahren wir, daß dieſe Tatſachen dem gegenwär⸗ tigen Stand der Dinge weit vorauseilen. Bekannt iſt ſchon ſeit längerer Zeit, daß die Vereinigten Stahlwerke A.⸗G. durch die vielen unmittelbaren und mittelbaren Beziehun⸗ gen der beteiligten Konzerne Vorfühlungen mit den inter⸗ nationalen Geldgebern genommen haben. Daß aber der Abſchluß einer Dollaranleihe ſchon für den Juli zu er⸗ warten ſei, kann jetzt keineswegs geſagt werden. Der Fi⸗ nanzbedarf des Stahltruſtes iſt vorläufig unbedingt ge⸗ ſichert, ſo daß man die Entwicklung der Geldmärkte ab⸗ warten kann und will. Freigabe beſchlagnahmter Kurhäuſer durch die engliſche Beſatzung. Köln, 10. Mai. Nach einer Meldung aus Bad Langen⸗ ſchwalbach hat die engliſche Beſatzung die beſchlagnahmten Gaſt⸗ und Kurhäuſer des Kurviertels freigegeben und dem Kurbetrieb wieder zur Verfügung geſtellt. Die Beſatzung ſelbſt iſt in die fertiggeſtellten Kaſernen gezogen. Vor Anruhen in England. 5 Zahlreiche Arbeitswillige. London, 10. Mai. Die Regierung hat acht gefechtsbereite Tanks nach London beordert. Man nimmt an, daß die Tanks bei den beabſichtigten Bemühungen, den Straßen⸗ bahn⸗ und Omnibusverkehr wieder aufzunehmen, als Vor⸗ patrouillen dienen ſollen, oder daß ſie an Stellen, an denen die meiſten Möglichkeiten für Krawalle beſtehen, dauernd ſtationiert werden ſollen. Ein Detachement von Grenadieren iſt auf den Fleiſch⸗ märkten von Smithfields poſtiert, um die Aufrechterhaltung der Ruhe zu 1 da man eine Wiederholung der Krawalle befürchtet, die ſich dort geſtern abend zugetragen und ſehr ernſte Formen angenommen hatten. ö In ganz England kehren immer mehr Arbeiter an ihre Arbeit zurück. In London haben ſich zahlreiche Führer von Laſtkraftwagen für die Wiederaufnahme ihres Dienſtes ein⸗ tragen laſſen, ſo daß ein beſchränkter Laſtautoverkehr her⸗ geſtellt werden konnte. In Liverpool konnte der Dienſt im 90 vollkommen aufrechterhalten werden. Am Freitag ſind 19 Fahrzeuge in den Hafen eingelaufen. Der größte Teil der Straßenbabnbeamten hat den Dienſt wieder auf⸗ genommen. 8 5 9 5 5 Prinzeſſin Tatjana. Abenteuer einer ruſſiſchen Großfürſtenfamilie auf der Flucht. Von Willy Zimmermann ⸗Sſuslow. 44. Fortſetzung.. Tatjana erhob ſich und ging zum Klavier. Schneeglöckchen“. Nachdruck verboten. 1 0 5 Sanft be⸗ rührten ihre Finger die Taſten. Sie ſpielte Tſchaikowskys gehen mußte. „Als der letzte Akkord unter ihren Händen verhaucht war, bat Maria aus leuchtendem Blick:„Noch einmal, Tatjana.“ 8 Die Kinder lauſchten dem Spiel wie der Stimme des Prinzenpaares, das im Glück einer werdenden Natur ver⸗ Wieder klang die Melodie ſterbend im letzten Akkord aus. Und als ſich Tatjana mit glänzenden Augen gegen die Freundin wendete, ſprang ſie mit leiſem Aufſchrei vom Seſſel und ſtarrte zur Tür.. N Da ſtand hoch aufgerichtet der Polizeibeamte Lea, den ein. Aenderung der Tagesordnung ſchneller als gedacht in das Haus des Freundes zurückgeführt hatte. Trotz der peinlichen Lage wußte Maria ihre Beſtürzung raſch zu überwinden. Die beiden Buben hatten dadurch, daß ſie dem bekannten Onkel jauchzend entgegenſprangen, zur Rettung der Lage beigetragen. „Unſere neue Krankenſchweſter,“ ſtellte Maria vor. Und erklärend fügte ſie hinzu:„Mein Mann ſchafft es nicht mehr allein. Die Krankheiten haben erſchreckend zugenommen und Aerzte werden durch die Lockungen der Großſtädte immer weniger.“ 5 Leo reichte Tatjana die Hand.„Sie haben ſich einen ſchönen Beruf und einen noch ſchöneren Wirkungskreis ausgeſucht. In dieſem Hauſe wird Ihnen die Arbeit zur Freude werden.“ In der Lüge der öffentlichen Gaſtrolle ſchien Tatjana umzuſinken. Deshalb erſparte ihr Maria die Antwort. „Nur nicht die Segel der Erwartung zu voll aufblaſen,“ . ſagte ſie mit dem Lächeln einer geſchmeichelten Hausfrau. Es kommt gar zu oft vor, daß die Enttäuſchung den Wind herausnimmt.“ 5 Eröffnung der Geſolei. Der Reichskanzler und der preußiſche Miniſterpräſident bei der Feier. V Düſſeldorf, 9. Mai. Der Eröffnungstag der großen Ausſtellung für Ge⸗ ſundheitspflege, ſoziale Fürſorge und Leibesübungen am Sonnabend war für Düſſeldorſ ein großer und bedeu⸗ tungsvoller Tag. Das zeigte ſchon das lebhafte Stadtbild. Von den Zinnen des Rathauſes wehte die hiſtoriſche Stadtflagge. Eine Reihe von Gäſten war ſchon im Laufe des vorhergehenden Tages hier eingetroffen. Mit dem Reichskanzler Dr. Luther waren anweſend Reichs⸗ innenminiſter Dr. Külz. Reichsjuſtizminiſter und Mi⸗ niſter für die beſetzte Gebiete Marx, der preußiſche Mi⸗ niſterpräſident Braun und der preußiſche Wohlfahrts⸗ miniſter Hirtſiefer. Die deutſchen Länder haben be⸗ ſondere Vertreter entſandt, die großen deutſchen Städte alle ihre Oberbürgermeiſter. Die öſterreichiſche Re⸗ 57 1 war durch eine eigene große Abordnung ver⸗ reten. In der großen langen Halle des Planetarismus hatte ſich zur Eröffnung eine Geſellſchaft von hervorragenden Per⸗ ſönlichkeiten verſammelt. Oberbürgermeiſter Dr. Lehr hielt die Begrüßungsrede, in der er der zahlreichen Mit⸗ arbeiter an der Ausſtellung gedachte. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland. Der Vorſitzende des Ausſtellungsvorſtandes Ernſt Pensgen, bezeichnete in ſeiner Rede die hohe Bedeutung der Ausſtellung für die Erneuerung Deutſchlands, denn die Wege, die die Aus⸗ ſtellung weiſe, führen dahin, daß wir ein Geſchlecht her⸗ anziehen können, das frei und ſtark, geſund, offen und glücklich das deutſche Vaterland einer glücklicheren Zukunft entgegenführen wird. Geheimrat Schloßmann, der Ge⸗ ſchäftsführer der Ausſtellung, feierte die gemeinſame Ar⸗ beit all derer, die ſich in den Dienſt der großen Idee ge⸗ ſtellt hatten. Dann ergriff der Reichskanzler das Wort und wies auf den großen Wert der Ausſtellung hin, deren Idee am deutſchen Rhein nach Jahren der Trübſal entſtanden ſei. Die große Ausſtellung habe weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus eine hervorragende Bedeutung. Sie wolle mithelfen, Deutſchland wieder einige Freunde in der Welt zu gewinnen. Durch raſt⸗ loſe Arbeit, raſtloſes Einſetzen aller Kräfte müßten wir mit der wirtſchaftlichen Freiheit gleichzeitig auch die politiſche wiedergewinnen. Die Ehrengäſte machten dann einen Rundgang durch die g Ausſtellung, die im ganzen und im einzelnen große Be⸗ wunderung und Anerkennung fand. An den Rundgang durch das Gelände ſchloß ſich ein geſelliges Beiſammenſein in dem großen Reſtaurant der Ausſtellung an. Oer Frankenfälſcherprozeß. Ausſageverweigerung des Prinzen Windiſchgrätz. O Bukareſt, 9. Mai. Nach ſorgfältiger Vorbereitung und Sichtung des Anklagematerials konnte jetzt der Prozeß gegen die 24 Männer beginnen, die im Januar ſchon durch eine Schrift des Staatsanwalts der Frankenfälſchung beſchuldigt waren. Mehrere Angeklagte, darunter ein hoher Feldgeiſtlicher, ſind auf freien Fuß geſetzt, andere in die Affäre verwickelte Perſonen wie Graf Tele ki ſind überhaupt nicht angeklagt. Schon die erſten Tage ergaben mit dem Verhör des Prinzen Windiſchgrätz, daß alle Vermutungen über die Zuſammenhänge der Fälſchungen mit irgendeinem verworrenen politiſchen Plan recht hoher Perſönlichkeiten doch wohl richtig geweſen ſind. Denn Windiſchgrätz machte zuerſt recht genaue Angaben über ſeine Beziehungen zu Behörden, gab aber ſchließlich auf nähere Fragen nunmehr die Antwort: er verweigere aus höheren Rückſichten die Auskunft. Von mancher Seite deutet man dieſe Zurückhaltung geradezu darauf, daß der Reichsverweſer Horthy von der Sache gewußt oder ſogar ſie beeinflußt habe. Auf der an⸗ deren Seite iſt natürlich auch die Möglichkeit vorhanden, daß Windiſchgrätz, um ſeine eigene Tat zu beſchönigen, ſich hinter angeblichen Staatsgeheimniſſen verſchanzt. Es liegen indes zu viele andere Momente vor, die den hochpolitiſchen Charakter der Fälſchungen beweiſen, als daß man die Ausſageverweigerung des erſten Angeklagten ſo ganz harmlos deuten könnte. n Der iſt äußerlich groß aufgezogen. 50 ungariſche und 50 aus⸗ ländiſche Journaliſten ſind zugelaſſen, für die Diplomatie eigene Logen reſerviert. ſchen die Kinder gekniet, um die Bläſſe ihres Geſichts zu verbergen. Irgend etwas plauderte ſie mit den eifrig lau⸗ ſchenden Kleinen. Was es war, wußte ſie ſelbſt nicht. „Was ich gehofft habe, Maria Nikandrowna, iſt meiſt in Erfüllung gegangen,“ ſagte Leo,„wohl deshalb, weil meine Wünſche recht geſtutzte Flügel hatten. Ja, es iſt mir oft ge⸗ gangen, daß es viel beſſer als erwartet kam. Dieſes Suchen zum Beiſpiel nach den Flüchtigen. Nie und nimmer hätte ich gedacht, daß uns der Fang gelingen wird, und jetzt ſind wir ihnen auf der Spur.“ „Auf der Spur der Flüchtigen?“ ſagte Maria tonlos. Mit einem ängſtlichen Blick ſah ſich Maria nach Tatjana um, die in der alten Stellung verharrte, den Kopf tief zwi⸗ ſchen die Locken der Kinder gebeugt. b „Es kann nicht möglich ſein,“ dachte Maria bei ſich. „Wenn es wirklich wahr wäre, könnte dieſer Mann nicht ſo heiter und zuverſichtlich auf dem Grunde des Freundes ſtehen, für deſſen Hab und Gut die Brandfackel ſchon herbei⸗ getragen wird.“ ö „Iſt's kein Irrtum?“ Ne der Kreiskommiſſar iſt diesmal ſeiner Sache ſicher.“ 5 Leo wurde abgerufen. Mit ſchnellem Kopfnicken ver⸗ abſchiedete er ſich. i 1 Wie eine Nachtwandlerin erhob ſich Tatjana von den nien. 1 Stunde iſt da, Maria. Ich muß Sie um Verzeihung itten.“ 5 „Es kann nicht ſein, es kann nicht ſein.“ Maria legte ihren Arm um den Nacken Tatjanas.„Es kann nicht ſein, Tatjana. Zeigt ſo der Henker dem zum Tode verurteilten Freunde die Knüpfung der Schlinge?“ „Mein Märchen wird Wahrheit, Maria. Das Alte muß ins Grab, damit das Neue gedeihen kann.“ N „Und das hältſt du eines 5 herrlichen Sterbens wert? Das nennſt du das Neue, den Frühling, dieſe eiskalte, bluͤt⸗ rote Nacht? Nein, Tatjana, dein Märchen hat einen an⸗ dern Sinn. Die Natur iſt grauſam. Aber ſie vernichtet 1 wird das Feſt beſchließen. zeß ſoll bis zum Ende des Monats dauern und Tatjana war ſtill zur Seite gegangen und hatte ſich zwi⸗] Verbrauchtes um Be Aus dem badiſchen Lande. , Heidelberg.(Ein trauriges Kapitel) An einem einzigen Tage wurden nach dem Polizeibericht ſechs Perſonen wegen Sittlichkeitsvergehens verhaftet.* Schwetzingen.(Spargelfeſt.) Das erſte Schwe⸗ tzinger Spargelfeſt, das, wie bereits gemeldet, am 30. Mai beſtimmt ſtattfinden wird, ſieht ein reichhaltiges Pro⸗ gramm vor. Aus ihm iſt vor allem der Feſtzug zu er⸗ W dem der Schwetzinger Spargelbau und alles, was mi ihm zuſammenhängt, ſymboliſch und humori⸗ ſtiſch dargeſtellt wird. Anſchließend wird ein Volksfeſt ver. anſtaltet. Eine Schloßgartenbeleuchtung mit Feuerwerk Schwetzingen.(Feſtgenommener Papier- geldfälſcher.) Der Herſtelelr der zuſammengeſetzten Fünfrentenmarkſcheine wurde hier feſtgenommen, als verſuchte, ſeinen Trick wie in Mannheim und Ludwige⸗ hafen auch hier auszuüben. Es handelt ſich um den 22 Jahre alten Jakob Kohl aus Ludwigshafen. 1 Karlsruhe.(Kein Selbſtmord Haus.) Im Haushaltsausſchuß des badiſchen Landtages teilte der Juſtizminiſter zum Fall Hau mit, daß Hau eines natür⸗ lichen Todes an Nierenentzündung geſtorben iſt. Pforzheim.(Durch Gas vergiftet.) Hier hat ſich eine in der Eutingerſtraße wohnhafte 36 Jahre alte Witwe durch Leuchtgas in ihrer Wohnung vergiftet. Trotz ſofor⸗ tiger Verbringung ins Städtiſche Krankenhaus ſtarb die⸗ ſelbe. Sie hat die Tat aus Liebeskummer begangen. Pforzheim.(Raubmord?) An einer abgelegenen Stelle des Donaukanals bei Wien wurde der Fabrikdirek⸗ tor Karl Joſeph Höllriger von hier erſchoſſen aufgefunden. Die Leiche war völlig ausgeraubt, die Füße mit Stricken umwickelt. In der Hand hielt der Tode einen Trommel⸗ revolver, aus dem zwei Schüſſe abgefeuert waren. Die Leiche weiſt nur eine Schußverletzung auf. Es iſt noch nicht geklärt, ob Selbſtmord oder Raubmord vorliegt. Höllriger war mit ſeiner Braut, einem Fräulein Werner, in Wien im Hotel Stephanie abgeſtiegen, um mit der Maſchinenfabrik Kosmos in Graz über eine Lieferung für eine Fabrik in Kairo zu verhandeln.* Pforzheim. 57 Angeklagte vor dem Schöß⸗ fengericht.) Vor dem Schöffengericht kam ein Prozeß zur Verhandlung, bei dem ſich nicht weniger als 57 An⸗ geflagte faſt ausſchließlich Frauen aus den Orten Wilfer⸗ dingen. Smgen Nöttingen, Kleinſteinbach, Stein, Diet⸗ lingen und Pforzheim, zu verantworten hatten. Die Hauptangekla?“ war der Lohnabtreibung, die übrigen Angeklagten de: vollendeten oder der verſuchten Abtrei⸗ bung bzw. der Beihilfe dazu beſchuldigt. Die Hauptange⸗ klagte erhielt eine Zuchthausſtrafe von viereinhalb Jah⸗ ren und fünf Jahren Ehrverluſt. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisſtrafen von acht Monaten bis zwei Wochen, die zum größten Teil nur teilweiſe zu ver⸗ büßen ſind, teils wurden ſie in Geldſtrafen von 70 bis 300 Mark umgewandelt, teils Strafaufſchub auf Wohl⸗ verhalten gewährt. Waldshut.(Schwerer Unfall) Bei Abgra⸗ bungsarbeiten an der Bahnlinie oberhalb des hieſigen Bahnhofs ſollte ein Felſen geſprengt werden. Als die Sprengladung nicht rechtzeitig losging, wollte der in Oberſäckingen wohnhafte B. Hauſin nach der Urſache des Verſagens ſehen. Im gleichen Augenblick ging jedoch den Schuß los und verletzte Hauſin ſchwer am Kopf, ſo daß zur Zeit Lebensgefahr beſteht. Freiburg.(Artiſtenſchickſal) Ein lediger Artiſt aus Mannheim, der bei einem hieſigen Sommervariten angeſtellt iſt, ſtürzte während der Vorſtellung von einem Trapez und mußte ſchwer verletzt ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. 1 Wildgutech.(Doch ein Verbrechen?) Der Lei⸗ chenfund beim Waldhof ſcheint nach den Ermittlungen doch auf ein Verbrechen zurückzuführen ſein, dem der Zim: mermann Albert Brombach von Waldau zum Opfer ge⸗ 1 fallen iſt. Brombach war mit ſeinem Schwager zur Beſich⸗ tigung des Kraftwerkes am Zweribach gefahren, aber mit dem Rad vor dieſem heimgekehrt. Sein Schwager folgte mit dem Fuhrwerk nach. Beide wollten ſich im Gaſthaus Dreiſtegen nochmals treffen. Auf dem Weg dahin iſt Brombach drei noch unbekannten Radfahrern begegnet, die ohne Licht zu Tal fuhren. Es hat ſich vermutlich nach einem Zuſammenſtoß ein Streit entſponnen, in deſſen Verlauf die Radfahrer den Brombach ſamt ſeinem Nad die ſteile,. acht Meter hohe Straßenböſchung hinabwarfe. 7 Sezierung der Leiche ergab mehrere Knochenbrüche u. innere Verletzungen, vermutlich vom Sturz ſtammend. Der Schwager begegnete etwas weiter des Weges den drei Nadfahrern, nach denen gefahndet wird.* r ſſeres erſtehen zu laſſen. Dein Leben gleicht dem Schneeglöckchen, das Prinz Glaube und Prin zeſſin Hoffnung zur ſchönen Liebesſonne wachgeküßt haben!“ Von dem Anbau kam Maria ohne die Freundin zurück. Wie nie zuvor litt die mutige Frau unter dem Druck böſer Ahnungen. 5 N V. Trugſchlüſſe. „Und weiter haſt du nichts geſehen? Weiter weißt du Blick auf Koljas aſchfarbes Geſicht. „Es fehlt nur noch das Zupacken, alles iſt vorbereitet.“ 5 die Diener eine mehr als ſchlagfertige Auffaſſung von heit und Brüderlichkeit kund taten? Und doch hatte man ihn in die Stadt, in dieſes muffige Haus hineingeſtoßen, hatte ſich über ſeine Gebrechen luſtig dngedt ihn nicht wie den Zähnen hielt und das früher oder ſpäter die Gewalt nichts?“ fragte der Kreiskommiſſar mit einem nadelſcharfen „Nichts weiter, Herr.“ Der Schneider zitterte bis in die kleinſten Aederchen hinein. Hätte er doch niemals die Lippen gerührt, niemals den Weg der Polizei gekreuzt. Als er ort unten am Eisloch unter den Streichen der Soldaten ſeine Ausſage gemacht hatte, war ihm das Verlangen na Art der Vernehmung mußte der erſt anwenden, wenn ſcl ret⸗ einen Zeugen, ſondern wie einen Verbrecher behandelt, für den ſchon der ſibiriſche Gitterwagen geſchmiert wird. Der Kreiskommiſſar zwar 1 8 und ſchlug nicht. Was er tat, war viel ſchmerzlicher als die feinſten Nadel⸗ ſtiche und die größten Ohrfeigen. Dieſer kleine Mann mit den klugen Elſteraugen fragte zuſendmal dieſelbe Sache, aber immer ſo, daß man ſich er as anderes dabei denken konnte. Und dann wurde er nicht 795 und ſchrie nicht: du haſt gelogen, Schneider, ſondern er ſtift in einem Buch herum und fragte dann plötzlich irgend etwas, was wahrhaftig keinen Sinn hatte. Om, hin, kicherte dann der Kreiskommiſſar, da ſtimmt's wieder nicht, und nahm ihn aufs neue vor. Kolja fühlte ſich wie ein Stück Zucker, das dieſer Mann unter eifrigem Saugen zwiſchen über die eigene Form verlieren mußte. 5 6(Fortſetzung folgt.) einer Belohnung und Bekanntſchaft mit dem Kreiskommiſſar vergangen. Welke ritzelte mit ſeinem Blei⸗ „ Neckargemünd. Bube nſtreich.) Als das Mokor⸗ boot von Neckarſteinach ziemlich beſetzt hierher fuhr, wur⸗ en vom Ufer mehrere Schüſſe darauf abgegeben, ebenſo auf einen nachfolgenden Kahn. Die ſofort benachrichtigte olizei konnte den Täter in der Perſon eines kaum aus der Schule entlaſſenen Bürſchchens feſtſtellen. „ Landshauſen(bei Eppingen).(Großfeuer.) Zum dritten Male binnen kurzer Friſt brach Feuer aus, das innerhalb weniger Stunden zwei Wohnhäuſer und zwei Scheunen in Schutt und Aſche legte. Abgebrannt ſind Wohnhaus und Scheuer des Landwirts Hermann Di⸗ ſchinger und Wohnhaus und Scheuer des Landwirts Joſ. Anton Kilian. Während das Vieh mit großer Mühe ge⸗ rettet werden konnte, ſind die Fahrniſſe der beiden Ge⸗ ſchädigten größtenteils verbrannt. Der Schaden an Fahr⸗ niſſen dürfte nach vorläufiger Schätzung 30000 Mark betragen, der an Gebäuden nicht weniger. Man vermutet Brandſtiftung.. i Gamshurſt(Amt Achern).(Kirchenbrand.) Der Blitz ſchlug in den Turm unſerer Kirche, in der ſich um dieſe Zeit etwa 20 Perſonen befanden. Die Ziegel fielen herunter und das Mauerwerk des Turmes wurde in einer Breite herausgeriſſen. Durch das herabfallende Geſtein kam ein Mädchen zu Schaden, das ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. Eine Viertelſtunde ſpäter wurde feſtgeſtellt, daß der Turm brannte. Die ſchnell herbei⸗ geeilten Feuerwehren von Achern und Umgebung konn⸗ ten trotz aller Anſtrengungen dem Element nicht beikom⸗ men. Der Glockenturm wurde bis zum Gewölbe herunter zerſtört. Eine der vier Glocken kam auf das Gewölbe zu liegen, während die drei anderen im Glockenſtuhl per⸗ blieben. Es war lange Zeit zu befürchten, daß ſie abſtür⸗ zen könnten. Freiburg.(Notlandung.) Infolge ſtarken Nebels mußte ein Verkehrsflugzeug der Lufthanſa auf der Fahrt von Baſel nach Frankfurt hier landen. Nach einſtündigem Aufenthalt konnte die Fahrt fortgeſetzt werden. Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Straßenbahn Mannheim— Ludwigshafen.) Die neue Gleisführung der Linie 4 zwiſchen Hauptbahnhof Ludwigshafen und Hauptbahnhof Mannheim wird, wie wir hören, am 15. Mai dem Botrieb übergeben werden. Die Fahrzeit zwiſchen den beiden Bahn⸗ höfen vermindert ſich dadurch um 6 Minuten. Wie ver⸗ lautet, wird auch eine Fahrpreisermäßigung die Folge der Wegabkürzung ſein. 5 „ Pirmaſens.(Irmſcher in Pirmaſens.) Der jetzt zum Tode verurteilte Separatiſt Irmſcher hat im Jahre 1923 auch in der Pirmaſenſer Separatiſtenzeit eine traurige Hauptrolle geſpielt und die Verhafteten, Be⸗ e Dr. Göttel und Bürgermeiſter Ludwig eo Polizeibeamte, verſchiedentlich mit Erſchießen be⸗ droht. i Zweibrücken.(Wieder ein Opfer des Autos.) In Niederauerbach wurde am Unteren Stadtweg das 7 jährige Söhnchen des Bahnarbeiters Oskar Albrecht von einem aus Zweibrücken kommenden Auto geſtreift und zu Boden geſchleudert, wobei der Junge außer Haut⸗ abſchürfungen einen Schädelbruch erlitt. Der Zuſtand des Verunglückten iſt ernſt. Der Junge, der beim Reifſpiel war. ſoll direkt in den Wagen hineingelaufen ſein. Der Mord⸗Prozeß Meon. . Darmſtadt. Im Meon⸗Prozeß gaben die pſychia⸗ triſchen Sachverſtädigen ihre Gutachten ab. Amtsarzt Dr. Vir hob die Tatſache hervor, daß Meon einerſeits in eine ſchwierige wirtſchaftliche Lage gekommen ſei, an⸗ dererſeits ſich von ſeiner geſellſchaftlichen Stellung nicht habe trennen können. Intelektuell ſtehe er unter dem Durchſchnitt. Eine gewiſſe erbliche Belaſtung liege bei ihm vor. Von beſonderer Bedeutung war das Gutachten des Sexual⸗Pſychologen Dr. Magnus Hirſchfeld aus Ber⸗ lin. Mit der großen körperlichen Erregbarkeit, die der Sachverſtändige feſtſtellen konnte, hänge auch die pfy⸗ chiſche Konſtitution Meons zuſammen. Sein Auftreten war das eines forſchen Herrn, der innerlich eigentlich wenig iſt, und das durch gute Haltung zu überwerten ſucht. Anhaltspunkte für Sadismus im gewöhnlichen Sinne hat der Sachverſtändige nicht gefunden. Der Frau . vertritt Meon den Standpunkt der doppelten Moral, da er die Frau als minderwertiges Sexualob⸗ jekt betrachtet. Eine krankhafte Störung der Geiſtestätig⸗ keit im Sinne des Paragraphen 51 liegt bei Meon nicht vor, jedoch zeigt ſeine Perſönlichkeit die Züge eines gei⸗ tig Minderwertigen. Vielleicht läßt ſich ſeine Tat in er gekränkten Sexuallehre ſuchen. Damit wurde die Be⸗ weisaufnahme geſchloſſen. Darmſtadt.(Verhaftung.) Die Handarbeits⸗ lehrerin Kaiſer, die bekanntlich den Tod der Schülerin Hock durch einen Schlag auf den Kopf, wobei eine Stricknadel dem Kind in das Gehirn drang, herbeigeführt hat, wurde in ihrer Wohnung verhaftet. Sie hatte ſich dort eingeſchloſ⸗ ſen gehalten. Giriſenheim.(Laus bubenſtreiche.) Von ſonder⸗ baren Rohheiten, die ſich Maitour⸗Touriſten geleiſtet ha⸗ ben, wird aus dem benachbarten Dorfe Stephanshauſen berichtet. Eine Anzahl junger Burſchen, die in früher Morgenſtunde durch die Gemarkung zog, machte ſich das Vergnügen, ſämtliche Pflüge, Walzen, Eggen und alles Fuhrgeſchirr, das auf den Feldern ſtand, auf die ver⸗ kehrsreiche Autoſtraße zu ſchleppen. Die Geräte wur⸗ den dabei zum großen Teile zerbrochen, die Pflüge ver⸗ bogen, ſo daß ſie unbrauchbar geworden ſind. And das in einer Zeit, wo es dem Landwirt doppelt ſchwer fällt, ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber abgeſehen da⸗ von hätte auch auf der abſchüſſigen Landſtraße das ſchwerſte Unglück entſtehen können, wenn ein Auto in die Hinderniſſe geraten wäre. f Worms.(Aus grauer Urzeit.) Ein mächtiges foſtiles Renntiergeweih wurde in der an der Frankenthaler Straße gelegenen Sandgrube eines Fuhrunternehmers zu⸗ tage gefördert und von dem Beſitzer dem hieſigen Pau⸗ lusmuſeum als Geſchenk überwieſen. Die beiden noch feſt auf der Schädeldecke ſitzenden Stangen des ungewöhnlich ut erhaltenen Stückes, an dem nur die Schaufelenden ehlen, haben die ſtattliche Länge von je einem Meter und eine Spannweite von 1,19 Meter. In der Grube wurden weiter 28 aus Horn gedrechſelte römiſche Spielſteine ge⸗ funden, die ebenfalls dem Muſeum übergeben wurden. Berlin.(Raubüberfall in einer Kraft⸗ 8 droſchke.) Ein Chicagoer Kinderarzt, Prof. Dr. Meyer, der zur Zeit in Berlin weilt, wurde von zwei Männern, deren Bekanntſchaft er in einem Autobus gemacht hatte, auf einer gemeinſamen Autodroſchkenfahrt überfallen und der 255 und Schmuck im Werte von 3350 Dollar ter willkommen iſt, ſo heißt das freilich nicht, daß Wirtſchaſtliche und ſoziale Wochenſchau Langſame Fortſchritte auf dem Arbeitsmarkt.— Rückgang der Konkurſe.— Der Generalſtreik in England.— Verringerung der Produktionskoſten. — Verſtärkung des deutſchen Exportes. Nach den amtlichen Berichten wird feſtgeſtellt, daß die Wirtſchaft in der Wiedergewinnung normaler Ver⸗ hältniſſe auch im vergangenen Monat Fortſchritte ge⸗ macht hat. Beſonders deutlich wird dieſer Fortſchritt auf dem Kapitalmarkt, während am Arbeitsmarkt die Geſundung nur ſehr langſame Fortſchritte macht. Beſonders erfreulich iſt die zunehmende Aktivität unſerer Handelsbilanz, die im März einen Aktiv⸗ Saldo von 240 Millionen aufweiſen konnte. Auch die Zahl der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten verrin⸗ gert ſich weiter. Dagegen iſt die Lage im Bergbau und der eiſenſchaffenden und eiſenverarbei⸗ tenden Induſtrie immer noch recht trübe. Die Eiſen⸗ induſtrie klagt nach wie vor über die Konkurrenz valuta⸗ ſchwacher Länder, ſo beſonders Frankreichs, das auf dem Weltmarkte die deutſchen Preiſe noch immer zu unterbie⸗ ten in der Lage iſt. Für den Kohlenbergbau, der bisher immer noch recht ſchwer zu kämpfen hat, kann ſich die Lage durch den Generalſtreik in England immerhin etwas ändern. Führende Perſönlichkeiten im Kohlenberg⸗ bau und im Kohlenhandelsgeſchäft warnen allerdings, ſich allzu große Hoffnungen durch den Ausfall der engliſchen Kohlenförderung zu machen. Die erſte Wirkung dieſes Streiles iſt jedenfalls, daß die deutſchen Importeure eng⸗ liſcher Kohle zur Zeit keine Geſchäfte mehr machen können. Wie ſich die Lage am internationalen Kohlenmarkt aus⸗ wirken wird, läßt ſich in den erſten Tagen des Streiks in England nicht überſehen. Immerhin beſteht die Möglich⸗ keit, beſonders für die Ruhrkohle, in die Lieferungsge⸗ ſchäfte, die ſonſt England tätigte, einzutreten und bei län⸗ gerer Dauer des Streikes auch in dieſen Märkten feſteren Fuß zu faſſen. Es wäre ſo die Möglichkeit gegeben, von den großen Haldenbeſtänden etwas herunterzukom⸗ men. Zur Zeit belaufen ſich die Haldenbeſtände im Ruhr⸗ gebiet auf etwa 2,5 Millionen Tonnen Steinkohle, 3,36 Millionen Tonnen Koks. In Oberſchleſien liegen rund 130000 Tonnen Kohle auf Halde. Solange der Bergbau dieſe Haldenbeſtände nicht verringern kann, wird auch ſchwerlich eine Beſſerung der Geſamtſituation ein⸗ ſetzen. Vielleicht gibt der engliſche Streik im Bergbau eine gewiſſe Chance, dieſe Kohlenbeſtände zu verringern. Auch die Eiſeninduſtrie kann eine wirkliche Beſſerung noch nicht verzeichnen. Auch die Maſchineninduſtrie iſt im gro⸗ ßen und ganzen noch recht ſchlecht beſchäftigt. Dagegen ſcheint in der Automobilinduſtrie und auch in der Elektri⸗ zitätsbranche eine weitere Beſſerung ſich durchzuſetzen. Im⸗ merhin muß man feſtſtellen, daß die Produktions⸗ koſten der deutſchen Induſtrie ſich etwas verrin⸗ ert haben, was ja auch in den erhöhten Ausfuhrzah⸗ en zum Ausdruck kommt. Andererſeits hat die Ratio⸗ naliſierung der Betriebe zu einer Verringerung der Belegſchaften geführt, was ſich in der immer noch ſiig⸗ zen Zahl der Arbeitsloſen ausdrückt. Die große Flüſſig⸗ keit des inländiſchen Geldmarktes trägt zweifellos zur Verſtärkung des deutſchen Exportes bei. . * Lokales und Allgemeines. 5 Seckenheim, 10. Mai. Die Eisheiligen. — Eine alte Bauern- und Wetterregel beſagt.„Mai kühl und naß, füllt dem Bauern Scheune und Faß“. Der Wonnemonat Mai iſt in dieſem Jahre bisher recht kühl, ja kalt geweſen, während der als launiſch beſonders ver⸗ ſchriene April faſt lauter ſchöne, warme Frühlingstage gebracht hat. Wenn es nicht mit dem Regen haperte und nicht die Erde nach Waſſer ſchrie, ſo wäre alſo der Wunſch des Landmanns diesmal erfüllt. ö Wenn dem Bauern im Mai kühles und naſſes Wet⸗ es in ſeinem Sinne iſt, wenn ſich noch ſtarke Nachtfröſte ein⸗ ſtellen, die nicht nur den Saaten, ſondern auch den Reben der Winzer und den Pflanzen des Gärtners verderblich werden. So wenig man das bei dem milden Aprilwetter, wo von Nachtfröſten kaum die Rede ſein konnte, erwarten durfte, ſo wird doch jetzt ſchon berichtet, daß bei dem zu frühen Wachſen und Blüten namentlich die Apfelblüte ſtark gelitten hat und man nur eine geringe Ernte er⸗ warten darf. 5 Erfahrungsgemäß glaubte man in anderen Jahren allen Grund zu haben, nach ſchönen Tagen im April und Anfang Mai einen Wetterrückſchlag fürchten zu müſſen. Stehen doch noch die„drei geſtrengen Herren“ oder die drei„Eisheiligen“ bevor, von denen die alten Chroniken ſo viel zu berichten wiſſen.„Mamertus, Pankratius, Ser⸗ vatius(die Tage vom 11. bis 13. Mai) bringen oft Kält' und Verdruß“, oder wie man in Süddeutſchland ſagt: Pankratius, Bonifatius(14. Mai), Servatius, der Gärtner ſie beachten muß“ ſind alte Bauernweisheiten. Da ſich dieſe Eismänner in dieſem Jahr ſchon ſehr früh eingeſtellt haben, ſo kann man vielleicht damit rechnen, daß diesmal zur Zeit ihrer Herrſchaft ein Wetterwechſel im günſtigen Sinne eintreten wird, zumal das Maiwetter in der Regel ſehr unbeſtändig iſt. Auf Regen folgt Sonnenſchein. 1 Hat auch die neuzeitliche Wetterkunde gelehrt, daß die Witterung nicht von den Launen irgendwelcher Heiligen abhängig iſt, ſo ſpielen doch die Eisheiligen in der Volksauffaſſung noch eine große Rolle. In früheren Jahren war das noch in erhöhtem Maße der Fall. Bis weit in das vorige Jahrhundert hinein beſchäftigte ſich ſogar die Kirche mit dieſen Eisheiligen. Am 11. 12. und 13. Mai zog in manchen Gegenden die Geiſtlichkeit unter kirchlichem Zeremoniell aus dem Orte heraus nach der Richtung des„Wetterwinkels“, um eine ungünſtige Wen⸗ dung der Witterung abzuwenden. Man feuerte Böllor⸗ ſchüſſe ab, wohl nicht mehr, einer alten heidniſchen Ueb r⸗ lieferung folgend, um die Eisheiligen abzuſchrecken ober zu verſcheuchen, ſondern die Aufmerkſamkeit der Bauern, Winzer und Gärtner auf die Gefahren zu lenken, die ihren Saaten und Gewächſen drohen. Wie ſtark ehemals der Glaube an die Macht der Eisheiligen war. 1 5 auch die bekannte Epiſode, die von Friedrich dem Großen und ſei⸗ nem Gärtner in Sansſouci erzählt wird. Daher rührt es auch, daß man in Weinbergen und Gewächshäuſern der Pfalz, Badens und Württembergs noch heute St n⸗ figuren der drei Eisheiligen findet und ſogar unter den Heiligen im Dome zu Speyer die gefürchteten Eismänner thronen.. Terminverlängerung in der Erwerbsloſenfürſorge. Die letzten beiden Erhöhungen der Anterſtützungshöchſtſätze in der Erwerbsloſenfürſorge ſind in der Annahme, daß die Verhältniſſe auf dem Arbeitsmarkt inzwiſchen eine Beſſe⸗ rung erfahren würden, nur befriſtet erfolgt. Aus dem glei⸗ chen Grunde iſt auch die Kurzarbeiterfürſorge nur über⸗ gangsweiſe angeordnet worden. In beiden Fällen iſt die Friſt mit Ende April abgelaufen. Da jedoch wider Erwar⸗ ten die erhoffte Beſſerung des Wirtſchaftslebens nicht ein⸗ getreten iſt, iſt die Geltungsdauer der Höchſtſätze nunmehr bis 22. Mai, die Geltungsdauer der Kurzarbeiterunter⸗ ſtützung bis 3. Juli verlängert worden. Die Verſchiedenheit der Termine ergibt ſich daraus, daß die Regierung hofft, bis zum 22. Mai die von den Gewerkſchaften als Zwiſchen⸗ löſung geforderte Umſtellung der Leiſtungen auf das„Klaſ⸗ ſenſyſtem“ durchführen zu können. „ Falſche Rentenbankſcheine zu 5 Mark ſind in ver⸗ ſchiedenen, Nachahmungen wieder im Verkehr feſtgeſtellt worden. Die einen Fälſchungen zeigen dünnes, lappiges Papier, Waſſerzeichen und Faſern fehlen, der Stoffauf⸗ lauf iſt durch ſchwach⸗gelbliche Färbung nachgeahmt; die Schrift iſt unſauber und zum Teil unleſerlich. Die zweite Fälſchung iſt aus gewöhnlichem Papier, am Fehlen der Waſſerzeichen und an der gelblichen Nachahmung des Stoffauflaufs leicht erkennbar. Das dritte Falſifikat weiſt 1 Aönle ee Pan Schaurand iſt 6 nnen, phosphorartigen Papierſtreifen über⸗ klebt, die Schrift unſauber und ungenau. 975 5 — Vorſicht mit Maiglöckchen. Man vermeide, die Blume zwiſchen den Lippen zu tragen, auch werfe man ſie nicht in 17 in denen Geflügel umherläuft. Beſonders die jungen ühner ſterben nach dem Genuß der Blumen, die in Blüte und Stengel ſtarken Giftſtoff enthalten. i ſiunſt und ſuiſen. Nachdem die hieſige Theatergemeinde erſt vor drei Wochen durch einen Tanz⸗ und Liederabend ihren Mit⸗ gliedern und Freunden einige wirklich genußreiche Stunden bot, wo man ſich für Stunden frei machen konnte von all den Hemmungen und dem allzu Irdiſchen des Alltags, brachte uns die Frankfurter Künſtler⸗ truppe durch die letzte Darbietung„Emilia Galotti“ von Leſſing am Samstag Abend wieder ein Abbild von der Tragik des Geſchicks, wo das Uebel der Selbſtſucht, des Egoismus und nicht zuletzt der Sinnlichkeit, Dinge e läßt, wie wir ſie ähnlich jeden Tag erleben mtüſſen. Geſicht des ganzen Lebens und Handelns der Menſchheit im Spiegelbilde ſieht, wohl abſchreckende und nutz⸗ bringende Werte geſchaffen werden, ſo darf man doch 5 nicht beſtreiten, daß ſoweit man überhaupt noch von Beſſerung unſerer Welt reden mag, auch noch andere Wege dahin führen. Es gibt Mächte die uns frei 2 N 5 5 1 * * Mögen zwar dadurch, daß man das wahre machen von all dem Ballaſt mit dem die Welt befangen iſt, Dinge die aller Menſchen Gemeinwohl und Gemein⸗ gut ſind reſp. ſein ſollten; wollte man ſich ihnen doch nur widmen— und hierzu gehören nicht zuletzt die Erhabenheit der Kunſt und die Wahrheit und Freiheit des Liedes. Es wäre darum zu begrüßen, wenn in der Abwechslung der Darbietungen wie zuvor erwähnte, die letzteren überragen mögen.— Zum Spiel vom Samstag ſelbſt darf man behaupten, daß die Rollen⸗ 35 verteilung eine treffende, die Leiſtungen der Künſtler hervorragend waren. Hervorzuheben gilt es Alois Hermann als„Marinelli“, während Karl Burg, der uns 5 ja aus dem„Mohr von Venedig“ gut im Gedächtnis iſt, einen würdigen„Odoardo Galotti“ ſtellte. Fräulein Erna Baſtin zeigte uns eine leidenſchaftliche Gräfin Orſina. In den Titelrollen konnte H. Ortmayer als Prinz gut gefallen, während eine„Emilia Galotti“ in Irmgard Schnick in Wort und Spiel hervorragend, etwas an⸗ Auch die übrigen Rollen waren gut beſetzt— nur der Saal nicht, was zu mutiger erſcheinen dürfte. bedauern. Sportliche Rundſchau. Der Schlusstag des mannheimer mal- Meetings brachte zwar nicht das erſehnte warme Rennwetter, immerhin aber wieder recht beachtenswerte ſportliche Leiſtun Der große Preis der Stadt Mannheim fiel Le Gerfaut zu, während der Stall Opel mit Ruzilo und Kairos zweimal ſiegen konnte. Die Ergebniſſe: Induſtriehafen-Hürdenrennen. Logenbruder. Tot. 36: 10; Platz: 18, 17:10. Taunus⸗Jagdrennen. Tot.: 25:10; Platz: 15, 28:10. Roſengarten-Preis. 3. Metis Tot. 19; 10; Platz: 18, 15, 20: 10. Preis der Stadt Mannheim. 2. My Lord II, 3. Battle Cruiſier. 25, 14, 14: 10. rühjahrspreis. 5 9 55 Gag Tot. 13: 10; Platz: 11, 14, 14: 10. Oden wald-Jagdrennen. 1. Strumen, 2. Kedes i Trumpf, 3. Paulus II. Tot: 40:10; Platz: 12,12, 15:10. Schloßgarten⸗Ausgleich. 1. Pomona 2. Prette 5 Tot.: 82: 10; Platz: 20, 20, 14: 10. Olive, 3. Marathon. Estaler Bergrennen für Automobil- und motorräder. Das Rennen kam ohne jede Störung und Unfall zur Abwicklung und ſah die Teilnehmer aus Mannheim und Ludwigshafen an erſter Stelle. räder Diefenbach auf BMW(3.24.4 Min) Nachfolgend die Klaſſenſieger: Kimpel⸗Ludwigshafen Fr. Schwarz⸗ auf Mercedes Kompreſſor(3,20,8 Min.), Mannheim auf Benz⸗Sportwagen(Kompreſſorlos)(4,19), Frau Volbrecht auf Adler, Hageloch auf Hanomag. Die beſte Zeit der Privatfahrer fuhr Dr. Schwarz auf Benz⸗ Sport. Die Klaſſenſieger wurden mit einer goldenen Plakette ausgezeichnet. Redaktion, Druck und Verlag: N G. Zimmermann Ww., Inh.] G. Härdle, Seckenheim a. N 1. Jahn, 2. 1. Jdol, 2. Libuſſa. 1. Nuzilo, 2. Traben, 1. Le Gerfaut,. Tot.: 178: 10; Platz: 1. Kairos, 2. Storm Cloud, b Die ſchnellſte Zeit des Tages für Wagen fuhr Baader⸗Mannheim auf Bugatti, mit 3.17 Min., die ſchnellſte Zeit für Motor⸗ Funperan 1808 zaitenbein 5 8 Unſeren Mitgliedern und Turnfreunden zur Kenntnis, „daß unſer diesjähriger Cynszu Himmelfahrt Ausflug nach Waldbuspach führt. Näheres 5 wird noch bekanntgegeben. Gleichzeitig mache ich auf unſer am 30. ds. Mts. ſtattfindendes Volksturnen mit Austragung des Wanderſchildes aufmerkſam. N b Der Vorſtand. Frolg Durnerſchaß C. U. Seenbeim. (Fußballabteilung) Dienstag Abend ½7 Ahr Freundschaftsspiel der 1. Mannſchaft in Ladenburg. Donnerstag nachm. 3 Ahr Freundſchaftsſniol in beimen. Vorher die unteren Mannſchaften. Die Ausflügler fahren vorm. 82 Uhr ab M. N. B. Zahlreiche Beteiligung erwartet Die Leitung. Uunorbund Jahn selſenbelm 6. U Am Götzwandertag der D. T. kommenden Donnerstag unternimmt unſer Verein einen 1 2* Familienausflug * auf den Dielsberg. Abfahrt morgens 642 Uhr ab Friedrichsfeld⸗ Süd nach Schlierbach, von da Wanderung nach Ziegelhauſen über Münchel, Lochmühle, Schwalbenneſt zum Dielsberg. Nachzügler benützen den Zug 1235 Uhr nach Neckargemünd, von da kurzer Marſch zum Dielsberg. Treffpunkt Wirtſchaft„Zur Burg“. Rückfahrt von Neckarſteinach ab. Sonntagsfahrkarten bis Neckarſteinach müſſen gelöſt werden. Alle Mitglieder und Angehörige werden zur zahlreicher Beteiligung freundl. eingeladen 5 Der Vorſtand. Die Turnſtunde am Dienstag Abend findet umſtändehalber auf unſerm neuen Turnplatz ſtatt. Der Turnwart. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Anläßlich des Verbandstages der landw. Genoſſenſchaften bleibt das Lager morgen während des ganzen Tages geschlossen. 8 Der Vorſtand. Wir suchen für hier einen 5 Untervertreter dier für uns sämtliche Sorten Weiß⸗ und Rotwein, sowie Hpfelwein verkauft. Faß& Co., Wallstadt 16. Holſt. 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