r eee 42422 Verkehr aufrecht zu erhalten. 20. Jabraang Bezugspreis: Für den Monat Mai 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). güllaldd 22. Mal 1026 flo. 118 w Bote Tages- und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. pfingſtſchau! „e Pfingſten und geiſtige Erleuchtung— dieſe Be⸗ griffe 1 ſeit zwei Jahrtauſenden miteinander unlöslich verbunden. Politiſche Pfingſten würden wir feiern kön⸗ nen, wenn ein neuer Geiſt herniederſtiege, der heilige Geiſt der Beſonnenheit und der Friedfertigkeit. O, ſenkte er ſich doch in die Köpfe und Herzen der Politiker, da⸗ mit ſie es lernten, Großes groß und Kleines klein zu ſehen, nicht aus verhältnismäßig geringfügigen Anläſſen Regierungskriſen und Staatserſchütterungen heraufzube⸗ ſchwören, damit wir endlich aus der Parteizerriſſen⸗ heit herausgelangten, die den tiefſten Grund für die Un⸗ ſtetigkeit unſeres öffentlichen Lebens bildet! Weil neben Schwarz⸗rot⸗gold an deutſchen Geſandt⸗ ſchaftsgebäuden im Ausland die verfaſſungsmäßig zuge⸗ laſſene Handelsflagge erſcheinen ſollte, mußte der Reichskanzler mit ſeinem ganzen Kabinett zurücktreten. Ein demokratiſcher Antrag, unterſtützt von Sozialiſten und Kommuniſten, von nur 176 Stimmen angenommen, hat zu dieſer Kataſtrophe geführt. Nun wiederholte ſich, was noch bei jeder Kabinettskriſe zu geſchehen pflegte: Tagelang wurde nach dem Mann geſucht, der die Füh⸗ rung übernehmen ſollte. Geßler drang nicht durch, Ade⸗ nauer verzichtete, jede Partei ſtellte Bedingungen, die der anderen unannehmbar ſchienen, kurz, Deutſchland blieb führerlos in einer Zeit, wo es einer zielbewußten Lei⸗ tung dringend bedurft hätte. Zuletzt erklärte Marx, der ſoeben erſt das Juſtizminiſterium niedergelegt und den Vorſitz in der Zentrumsfraktion übernommen hatte, ſich bereit, den Reichskanzlerpoſten zu verſehen. Für eine Uebergangszeit, ſo hieß es, bis der Volksentſcheid über die Fürſtenabfindung vollzogen ſei. Die erſte Tat des ſo konſtituierten Kabinetts war der Beſchluß, eine Ver⸗ ſtändigung in der Flaggenfrage zu ſuchen. Hätte man einen ſolchen Entſchluß früher gefaßt, ſo wäre die ganze Kriſis vermieden worden. Wie ganz anders war die Haltung des engliſchen Parlaments gegenüber dem Generalſtreik, der doch wirklich ein Schickſal bedeutete! Wortkarg, aber feſt be⸗ hauptete das Unterhaus den Standpunkt, daß Inter⸗ eſſenverbände, wie die Gewerkſchaften, den Staat nicht niederzwingen dürfen. Es ließ ſich durch die Arbeits⸗ niederlegung von mehr als drei Millionen nicht ſchrecken, traf vielmehr durch die von ihm getragene Regierung alle Maßregeln, um die Ernährung des Volkes und den Als die Gewerkſchaften mürbe gemacht worden waren, zögerte man auf der Gegenſeite keinen Augenblick, die Hand zum Frieden zu reichen und von allzu harten Vergeltungsmaßregeln ab⸗ zuſehen. Die Staatsunterſtützung an die Kohlenproduzen⸗ ten wird noch eine kurze Zeit lang fortgeſetzt, ein natio⸗ nales Lohnamt eingerichtet, für die brotlos gewordenen Arbeiter ein beſonderer Fonds gebildet. Andererſeits mußten die Arbeiter auf den Generalſtreik verzichten und vermochten verſchiedene ihrer Forderungen nicht durchzu⸗ ſetzen. So kam es: daß ſich beide ſtreitende Parteien den Sieg zuſchieben, was ſtets die beſte Löſung iſt. Der ange⸗ richtete Schaden beläuft ſich auf Milliarden und dürfte allen Beteiligten zur Lehre dienen, daß ſie einen ſolchen Streit ſobald nicht wieder vom Zaun brechen. Von einer ſchweren Erſchütterung wurde auch Po⸗ len heimgeſucht. Seit es ſeine politiſche Selbständigkeit zurückerlangte, kam es nicht zur Ruhe. Eine Regierung löſte die andere ab, und keine befriedigte das Volk. Der letzte Präſident war Witos, eine nach rechts gerichtete Perſönlichkeit. Gegen ihn erhob ſich, durch Beſchießung ſeiner Villa perſönlich gereizt, Pilſudſti, zog die Sozial⸗ demokraten und die Minderheiten, die in Polen 10,5 von 39 Millionen betragen, zu ſich hinüber und nährte die Hoffnungen der Bauern auf Verteilung von Herren⸗ land. So gelang es ihm, ſich an die Spitze zu ſchwingen und die beſtehende Regierung zum Rücktritt zu bewegen. Ob dem Lande nunmehr die erſehnte Ruhe zuteil wer⸗ den wird, ſteht noch dahin. Der Stand des Zloty deutet nicht auf ſonderliches Vertraue hin. Aber dieſes Schick⸗ ſal teilen mit Polen ſeine Beſchützer Frankreich und Belgien. Die Unruhe und das Mißbehagen, das die Welt erfaßt hat. ſpiegelt ſich auch in den Verhandlun⸗ gen des Völkerbundes wieder. In der Studien⸗ kommiſſion, die in Genf getagt hat, iſt eine Einigung angebahnt worden. Aber Spanien und Braſilien halten ihren Anſpruch auf einen ſtändigen Ratsſitz aufrecht. England unterſtützt ſie nicht, ſchlägt vielmehr eine Lö⸗ ſung vor, nach welcher der Völkerbnudsrat künftig aus fünf ſtändigen Mitgliedern, nämlich England, Frank⸗ reich, Italien, Japan und Deutſchland, ſowie aus acht oder neun nichtſtändigen Mitgliedern beſtehen ſoll. Der deutſche Vertreter, Herr von Hoeſch, hat ſich bei der De⸗ batte zurückgehalten und nur ſo viel erkennen laſſen, daß er im allgemeinen der engliſchen Auffaſſung zuſtimmt und der Vollverſammlung die Entſchlußfreiheit bei der Auswahl der nichtſtändigen Mitglieder vorbehalten ſehen möchte. Nur ſolle die Wiederwahl nichtſtändiger Mitglie⸗ der an die Zuſtimmung einer Zweidrittelmehrheit gebun⸗ den ſein. Niemand weiß, ob ſich die hier vorgeſchlagene Regelung im September durchſetzen wird oder nicht. Die Ereigniſſe nehmen gegenwärtig einen ſo ſtürmiſchen Verlauf, daß ſich das Weltbild nach einem Vierteljahr ſchon ganz verändert haben kann. 135 Einer Annäherung der Völker, wie man ſie in Feier⸗ ſtimmung wünſchen möchte, ſteht noch überall die natio⸗ nale Selbſtſucht entgegen. Nicht einmal die Handels⸗ vertragsverhandlungen rücken von der Stelle. Nur mit Spanien iſt es nach vielen Mühen gelungen, ein Abkommen über die Boden⸗ und Gewerbeerzeug⸗ niſſe und über den Grundſatz der Meiſtbegünſtigung zu treffen. Anderen Staaten gegenüber mißlangen die Ver⸗ luche und führten böchſtens zu vorläufigen Abmachungen. Beſatzungstruppen. . Wie unter dieſen Amſtänden ein europäiſcher Zoll⸗ und Wirtſchaftsverein zuſtande kommen ſoll, iſt unerfindlich. Noch zweifelhafter ſind die Ausſichten für die Abrü⸗ ſtungskonferenz. In Frankreich geben die Generale den Ton an, und der klingt nicht nach Verminderung, ſondern eher nach Vermehrung der Rüſtungen. Weigert ſich aber die eine Macht, dem Friedensgedanken ein Zu⸗ geſtändnis zu machen, ſo weigern ſich die anderen auch, und der Geiſt der Verſöhnung bleibt in der Welt der Wirklichkeit ein frommer Wunſch. 9 22 Neviſion der Beamtenpolitik. Die Penſionsver hältniſſe der Beamten. d Berlin, 22. Mai. Infolge der Regierungskriſe und der damit in Zu⸗ ſammenhang ſtehenden hochpolitiſchen Ereigniſſe der letz⸗ ten Wochen ſind die laufenden Arbeiten der Regierung auf innerpolitiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete ſtark in den Hintergrund getreten. Das gilt insbeſondere auch von der Beamtenpolitik, die ja im Laufe der letzten Jahre ein Hauptgegenſtand parlamentariſcher und regierungsſei⸗ tiger Sorge geworden iſt. Wie nun von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ſind gerade in dieſen Tagen in Ausſchußberatungen und internen Verhandlungen mit der Regierung zwei wichtige Fragen beſprochen wor⸗ den, die die Penſionsverhältniſſe der recht⸗ mäßig penſionierten und der abgebauten Be⸗ amten betreffen. Die Altpenſionäre. 5 In der einen Frage handelt es ſich um die Pen⸗ ſionsverhältniſſe der ſogenannten Alt⸗ penſionäre, das heißt der vor dem Inkrafttreten des Beſoldungsgeſetzes vom Jahre 1920 in den Ruheſtand ge⸗ tretenen Beamten. Dieſe beziehen ſeit Einführung der Goldgehälter eine erheblich geringere Pen⸗ ſion als ſie ihnen bei ihrem Uebertritt in den Ruheſtand zugeſichert worden iſt. Dieſe Erſcheinung iſt darauf zurückzuführen, daß das Beſoldungsgeſetz eine Reihe von Dienſtpoſten geringer als vor dem Kriege bewer⸗ tete und die Inhaber derſelben infolgedeſſen niedri⸗ ger als früher einſtufte. Dadurch litten nicht nur die Gehälter der aktiven, ſondern auch die danach feſt⸗ geſetzten Penſionen der bereits ausgeſchiedenen Beam⸗ ten. Die Altpenſionäre haben ſchon immer gegen dieſe Kür⸗ zung ihrer Bezüge, die ſie als. Beeinträchtigung ihrer wohlerworbenen Rechte anſehen, Einſpruch erhoben. Die Angelegenheit hat auch verſchiedentlich die Gerichte beſchäftigt und zwar mit wech⸗ ſelndem Erfolg. Da eine Entſcheidung des Reichsge⸗ richts bisher nicht vorliegt, kann man es nur begrüßen, daß der Reichstag ſich nunmehr dieſer Angelegenheit ange⸗ nommen hat. In dieſen Tagen beſchäftigte ſich der Unter⸗ ausſchuß für Beamtenangelegenheiten mit einem Antrag der Deutſchen Volkspartei, den Altpenſionären diejeni⸗ gen Penſionen wieder zu gewähren, die ihnen beim Ueber⸗ tritt in den Ruheſtand zugeſichert worden waren. Der Antrag wurde im Unterausſchuß angenommen. Man nimmt an, daß der Haushaltsausſchuß gleichfalls dieſem Antrag beitreten wird, obwohl die Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums ſich ihm gegenüber bis⸗ her durchaus ablehnend verhalten haben. Die abgebauten Beamten. Die zweite Frage betrifft die Penſionsverhältniſſe der abgebauten Beamten. Vor Erlaß der viel umſtrit⸗ tenen Perſonalabbauverordnung waren die Verhältniſſe hier ſo geregelt, daß die im Warteſtand verbrachte Dienſt⸗ zeit voll auf das Penſionsdienſtalter angerechnet wurde. Die Perſonalabbauverordnung beſeitigte die Anrech⸗ nung dieſer Zeit auf das Penſionsdienſtalter vollkommen. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, beabſich⸗ tigt das Reichsfinanzminiſterium, in Zukunft eine Kom⸗ promißregelung eintreten zu laſſen inſofern, als die Hälfte der im Warteſtand verbrachten Dienſtzeit auf das Penſionsdienſtalter angerechnet werden ſoll. Ein entſpre⸗ chender Geſetzentwurf iſt bereits im Reichsfinanzminiſterium ausgearbeitet worden. Er hat jedoch dem Reichsrat noch nicht vorgelegen. Wie wir erfahren, erheben die Beamten⸗ verbände Einſpruch gegen dieſe beabſichtigte Neurege⸗ lung, da ſie der Anſicht ſind, daß die im Reichsheamten⸗ geſetz feſtgelegte Regelung(volle Anrechnung) wieder in Kraft geſetzt werden muß. In dieſen Tagen fand im Reichsfinanzminiſterium eine Beſprechung mit den Beam⸗ tenverbänden ſtatt, in der die Beamtenvertreter zum Ausdruck brachten, daß der Geſetzentwurf für ſie unan⸗ nehmbar ſei. g Der Arbeitsplan des neuen Kabinetts. Berlin, 21. Mai. Zur Orientierung über das Ar⸗ beitsprogramm hat geſtern das neue Reichskabinett ſeine erſte Sitzung nach der Regierungserklärung abgehalten. Erſt nach Pfingſten ſollen große politiſche Fragen in An⸗ griff genommen werden. Außer Reichskanzler Dr. Marx und Reichswehrminiſter Dr. Külz werden ſämtliche Ka⸗ binettsmilglieder zu Pfingſten von Berlin abweſend ſein. „Neuer Schritt in der Beſatzungsfrage? Wie berichtet wird, bereitet die Reichsregierung eine neue Demarche in der Beſatzungsfrage vor, die vorausſichtlich kurz nach Pfingſten erfolgen ſoll. Der Grund der neuen Demarche dürfte darin liegen, daß der Abgang von Truppen aus der weiten und dritten Beſatzungszone immer noch geringer iſt als der Zuſtrom der aus der erſten Zone kommenden Gchutz gegen den Giſtkrieg. Zu den Abrüſlungsverhandlungen in Genf. f be Berlin, 21. Mai. Alle Großſtaaten, denen der Ausgang des Welt⸗ krieges die Fortſetzung der Rüſtungen erlaubte, haben insbeſondere auf dem Gebiet des ſchon im Weltkriege angewendeten Mittels giftiger Gaſe umfängliche For⸗ ſchungen und techniſchen Erweiterungen vor⸗ genommen. Auch in Amerika hat man ſich ſehr ener⸗ giſch und mit Aufwand von viel Geld mit dieſer furcht⸗ barſten Seite von Rüſtung, die in Verbindung mit dem Fliegerkrieg das Geſamtbild der Kriegführung grund⸗ ſtürzend ändert, in den letzten Jahren befaßt. Es ſoll ſchon Giftgaſe geben, die jede auch noch ſo raffiniert kon⸗ ſtruierte Gasmaske zerfreſſen, die, aus Flugzeugen oder Luftſchiffen ausgegoſſen, ganze Städte in Friedhöfe verwandeln könnten. Es iſt oftmals ſchon aus dieſen Erfindungen, über die naturgemäß nichts Genaues bekannt iſt, geſchloſſen worden, daß der Krieg der Zukunft den Begriff der„Front“ völlig beſei⸗ tigen und ſeinen Schwerpunkt in das Hinter⸗ land des jeweiligen Gegners verlegen würde, daß mit einem Worte gegen die Zivilbevölkerung, ge⸗ gen Frauen und Kinder Krieg geführt wer⸗ den würde, mit dem Ergebnis emer planmäßigen Vernichtung, gegen die ſelbſt die Leichenmaſſen des Weltkrieges ein Kinderſpiel wären. In Zukunft würde, ſo hat man mit Recht geſchloſſen, der fliegende Giftangriff möglichſt raſch gegen die behördlichen und induſtriellen Zentralen des Gegners gerichtet ſein, gegen Aufmarſchräume, und ſo könnte der geſamte bis⸗ 15 5 militäriſche Gedankengang völlig umgewandelt werden. Dieſer Krieg der Zukunft wäre kein Krieg im alten Sinne mehr. Schon der Weltkrieg, der den Kampf der Männer vielfach in ein Maſchinenriſiko ver⸗ wandelte, hat ja die uralten ſoldatiſchen Kriegsvorſtellun⸗ gen gründlich erſchüttert. Aber der Krieg der Zukunft wäre überhaupt kein Krieg mehr, ſondern eine Vernichtungsaktion, wie man ſie etwa gegen Rat⸗ ten oder anderes Ungeziefer anſetzt. Wäre die Technik erſt einmal wirklich ſo weit, daß dieſer Krieg den Phan⸗ taſien gemäß in Wirklichkeit umgeſetzt werden könnte, dann wäre, darüber herrſcht wohl nur eine Meinung, 992 letzte Wort der Kulturmenſchheit überhaupt geſpro⸗ en. 0 Oeutſchlands Mahnung an die Kultur völker. Es iſt klar, daß allein ſchon die Möglichkeit einer ſolchen Entwicklung der Mahnung an die Kultur⸗ völker gleichkommt, ſie zu verhindern. Der deutſche Delegierte auf der Genfer Abrüſtungskonferenz, Graf Bernſtorff, hat das Gewier juriſtiſcher und diplo⸗ matiſcher Anfruchtharkeit, das für dieſe Konferenz cha⸗ rakteriſtiſch zu werden ſcheint, zerriſſen, indem er die Frage des Giſtkrieges aufwarf und dabei an die Aus⸗ führungen des belgiſchen Delegierten de Brouckere an⸗ knüpfte. Bernſtorff brachte die Anregung vor, Gas⸗ und Luftkrieg überhaupt zu verbieten. Das wäre der beſte Anfang für die Konferenz. Bernſtorff wies darauf hin, daß es für Deutſchland jetzt ſogar unmöglich ſei, auch nur eine ſeiner Großſtädte gegen einen ſolchen Luftangriff irgendwie zu verteidigen. Der Völkerbund und die Vorkonferenz müßten etwas erreichen, wenn nicht beide ſchweren moraliſchen Schaden erleiden ſollten. Deutſch⸗ land ſei bereit, ſich jeder Regelung anzuſchließen. die zu einer wirklichen Verminderung der Rüſtungen füh⸗ ren könne. Der deutſche Delegierte hat auch in den Be⸗ ratungen nicht mit Anrecht erklärt, daz die Argumente, die hier vorgebracht wurden, oft den Eindruck machten, als ob die Redner eher daran dächten, wie man nicht abrüſten könne, anſtatt zu erwägen, auf welche Weiſe die Rüſtungs ver minderung einſetzen könne. Bernſtorff wies auch mit Nachdruck darauf hin, daß bis jetzt in den Verhandlungen kaum je die 2 betont ſei, daß durch die vom Völkerbund angebotene Sicherheit ein Krieg mit Ausnahme weniger Fälle un⸗ möglich geworden ſei. Da in der Reſolution der letzten 8 Verſammlung, auf der die ganze Debatte beruhe, be⸗ ſtimmt ſei, daß die Abrüſtungskonferenz einberufen wer⸗ den ſollte, wenn hinſichtlich der allgemeinen Sicherheit befriedigende 0 N jetzt auch die Debatte auf die Annahme gründen, daß dieſe Sicherheit erreicht ſei. Weiter forderte Bernſtorff, daß man zunächſt jeden Luft⸗ und Gaskrieg verbieten ſolle. Die ganze Debatte erweckt bis jetzt nicht gerade den Eindruck, als ob man zu greifbaren Ergebniſſen gelangen wird. 5 Unbegrenzter Auſſchub um mindeſtens ein Jahr. O London, 21. Mai. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Te⸗ legraph“ zu den Verhandlungen der vorbereitenden Ab: rüſtungs konferenz in Genf berichtet, kann man in der Tat⸗ ſache, daß ſich zwei Sachverſtändigenausſchüſſe nach der jetzt bevorſtehenden Vertagung der vorbereitenden Prü⸗ fungskommiſſion in der Zwiſchenzeit mit dem im Herbſt aufgeſtellten Programm befaſſen ſollen, einen unbe⸗ grenzten Aufſchub der ganzen Abrüſtungs⸗ frage um mindeſtens ein Jahr erblicken. Der Korreſpondent kommt zu dem Schluß, daß die Aus⸗ ſichten auf allgemeine Verminderung der euro⸗ päiſchen Nüſtung noch ſehr weit entfernt ſeien, zu⸗ mal ſie als außerhalb der praktiſchen Politik liegend be⸗ 3 trachtet werden mükten! 8 Verhältniſſe geſchaffen ſeien, ſo müſſe ſich 1 Eine andere Stellungnahme der vorbereitenden Kom⸗ miſſion für die Abrüſtungskonferenz hätte man eigentlich trotz aller hochtönender Phraſen von Seiten der Alliier⸗ ten nicht erwarten ſollen, denn letzten Endes handelt es ſich bei dem Problem der allgemeinen Abrüſtung ja nur um die Siegerſtaaten im Weltkriege, oder um ihre gefügigen Trabanten, welche ebenſo wie ſie ſelbſt in Waffen ſtarren. Da jedoch die conan⸗ gebenden Mächte des Völkerbundes im Grunde genommen gar kein Intereſſe an ihrer eigenen Ab⸗ rüſtung haben, ſo bleibt wohl die ſ. Z. beſonders von Frankreich mit Entrüſtung zurückgewieſene Anſchuldigung Tſchitſcherins beſtehen, der dem Völkerbunde mit dürren Worten den Vorwurf gemacht hatte, daß er die allge⸗ e Eiben un ja gar nicht ernſt meine und mit der Einberufung der Prüfungskommiſſion der Welt nur Sand in die Augen ſtreuen möchte. Nun geht alſo die Kommiſſion wieder nach Hauſe, verſchiedene Anter⸗ kommiſſionen werden mit gewichtiger Miene einige Neben⸗ ſächlichkeiten als Haupthinderniſſe für die Abrüſtung her⸗ ausknobeln und der Schluß wird ſein, daß alles wieder im Sande verläuft. Wenn nicht doch der allmächtige Welt⸗ gläubiger Amerika ſeinen finanziellen Druck ſo verſtärkt, daß eben jede Rüſtung und ihre Erhaltung ſich von ſelbſt verbietet! Hierin liegt noch die einzige Hoffnung, aber auch dieſe kann trügeriſch ſein. Franzöſiſche Währungskriſe. Die Wiederkehr des Gleichen. Berlin, 22. Mai. Das Kabinett Briand iſt ſeit ſeinem Beſtehen im März dieſes Jahres aus den Sorgen infolge des ſchlech⸗ ten Standes der franzöſiſchen Valuta noch nicht herausgekommen. Briand gelang es nach dem Ausgang der außerordentlichen Völkerbundstagung durch den franzöſiſchen Sieg über die engliſche Meinung in der Ratsfrage, der Kammer auf die ſchmerzende Wunde ein Pfläſterchen aufzudrücken, von dem man aller⸗ dings nicht überzeugt war, daß es die Heilung bringen könnte. So iſt es nun auch gekommen. In Marokko und Syrien kämpfen die franzöſiſchen Truppen um die franzöſiſche Vormachtſtellung in den Kolonien. Die Gelder, die ſie für Ausrüſtung und Verpflegung nötig aben, verſchlingen Unſummen. Könnte die franzöſiſche egierung ſich entſchließen, den Kampf in den Kolonien einzuſtellen, ſo wäre ſchon die Gewähr dafür gegeben, daß ein weiterer Sturz des Franken vermieden wer⸗ den könnte. Aber man verſucht es auf andere Weiſe, um ſich e England gegenüber außenpolitiſch keine Blöße zu geben. Der franzöſiſche Finanzminiſter Peret hatte eine Reiſe nach London unternommen, um einerſeits die franzöſiſch⸗engliſche Schuldenregelung aus der Zeit vor dem Kriege und der ſpäteren Allianz zu löſen und andererſeits um eine engliſche Anleihe aufzu⸗ nehmen, die den Franken ſtützen ſoll. Peret iſt mit großen Hoffnungen abgefahren und ſehr kleinlaut vor einigen Tagen nach Paris zurückgekehrt. Seine Erklärung, daß er bald nach London zurückzukehren hoffe, um ein Ab⸗ kommen mit England zu treffen, fand bei der Pariſer Finanzwelt nur ein Achſelzucken, da man ſeiner Kunſt nicht traut und die Ablehnung der ande⸗ ren Staaten auf Anterſtützung des Franken zu ſtark fühlt. Das Mißtrauen, das man beſonders in Am e⸗ rika hat, verſagt dem Abkommen Berengers mit der amerikaniſchen Regierung eine heilſame Wirkung in der Valutafrage. Amerika iſt vielmehr gegenwär⸗ tig in der Frankenbaiſſe führend.“ Kein Helfer aus der Not. Am kataſtrophalſten wirkt ſich der Sturz des Fran⸗ ken in der franzöſiſchen Handelspolftit aus. Die Außenhandelsbilanz iſt ſeit längerer Zeit ſtark pal⸗ ſiv und verſchlechtert ſich in gleichen Tempo wie der ſinkende Franken. Die hohen Zollfätze, durch die 5 die Nachbarſtaaten gegen die Einfuhr der billigen franzöſiſchen Waren ſchützen müſſen. lähmen die wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen mit Frankreich immer empfind⸗ licher Gleichzeitig ſtock der Warenaustauſch, und die Induſtrien, die ihre Waren nach Frankreich abzuſetzen pflegten, liegen faſt ganz ſtill Wie ehemals in Deutſch⸗ land zu den unſeligen Inflationszeiten, kauft jetzt das franzöſiſche Volk alles das, was ihm nur erreichbar iſt und brauchbar erſcheint. Es iſt daher nicht übertrieben. * wenn man von efnem langſamen Ausverkauf franzöſiſcher Produkte ſpricht. Obgleich die Nach⸗ barländer Frankreichs von der franzöſiſchen Finanzkriſe ſtark in Mitleidenſchaft gezogen werden, findet ſich kein Helfer aus der Not. Deutſchland iſt finanziell dazu nicht in der Lage, und die„Freunde“ Frankreichs, Ita⸗ lien, Belgien und England haben das Vertrauen verloren und nutzen die gegenwärtige Lage nicht nur finanzpolitiſch, ſondern auch rein politiſch nach Kräften aus. Wie Frankreich ſanieren könnte. Amſomehr iſt man überraſcht, daß Frankreich auf der Abrüſtungskonferenz ſich allen Plänen einer Reduzierung der Truppenmacht auf das Schärf⸗ ſte widerſetzt. Es hätte hier die beſte Gelegenheit, zu beweiſen, daß es ſich nicht auf die Hilfe von außen beſchränken, ſondern von innen heraus die Kriſe beſeitigen will. Vom deutſchen Standpunkt aus muß bei dieſer Gelegenheit auch auf die Truppenzahl im beſetzten Gebiet hingewieſen werden. Die Koblen⸗ zer Verhandlungen haben ein Ergebnis noch immer nicht gehabt, da die franzöſiſche Regierung ſich nicht entſchließen kann, einer frühsren Räumung der zweiten und dritten Zone zuzuſtimmen, wahrſcheinlich aus Furcht vor den franzöſiſchen Militäriſten. Bei alledem muß es ſich fragen, wie lange ſich das Kabinett Briand noch halten kann. Von wem das jetzige Kabinett abgelöſt wer⸗ den wird, läßt ſich nicht vorausſagen. Wahrſcheinlich wird ſich niemand bereitfinden wollen, die traurige Erbſchaft des Kabinettes Briand zu übernehmen. Der Amſturz in Polen. Legale Entwicklung oder Diktatur? & Warſchau, 21. Mai. Wie berichtet wird, ſoll die Nationalverſamm⸗ lung. die den Staatspräſidenten zu wählen hat, am 29. ds. Mts. tagen. Damit iſt Pilſudſkt bemüht, auf den Boden der Verfaſſung zurückzukehren. Ob ſich Bemühungen von Erfolg gekrönt ſein werden, läßt ſich jedoch im Augenblick noch nicht überſehen. Die Rechte iſt gewillt, den früheren Staatschef wieder zu wählen, was von der Preſſe der Lin⸗ ken als Herausforderung bezeichnet wird. Links⸗ blätter treten denn auch für eine Auflöſung des Parlaments und für baldige Neuwahlen ein. Inſofern ſcheint allerdings eine kleine Entſpan⸗ nung der Lage eingetreten zu ſein, als die Poſen ſchen Regimenter, die der Regierung Witos zu Hilfe eilen ſollten, nach Poſen zurückgekehrt ſind. Damit iſt zunächſt die Ge⸗ fahr neuer Kämpfe abgewendet. Das hindert allerdings nicht, daß man in Poſen wie auch in Kattowitz die jetzige Regierung anzuerkennen ſich weigert. Die Lage bleibt mithin auch weiter undurchſichtig, und man wird abwarten müſſen, ob es unter ſolchen Umſtänden über⸗ haupt zur Neuwahl des Staatspräſidenten kommt, da man in den Kreiſen der Linken für ein Weitertreiben der Revolution agitiert und die ſofortige Auflöbung des Parlamentes verlangt. 5— * Der Krieg in Marokko. a Abd el Krim geflüchtet. a London, 21. Mai. Nach einer Meldung aus Fez ist Abd el Krim mit 1 Familie in Suk el Arba de Suada beim Stamme er Beni Steff angekommen. Seine Flucht hat einen nach⸗ haltigen Eindruck auf die Rifſtämme gemacht. An dem endgültigen Zuſammenbruch der Rifkabylen kann jetzt nicht mehr gezweifelt werden, der übrigens ſchon unmittelbar nach dem Abbruch der Verhandlungen in Udſchda als un⸗ vermeidlich erſchien, beſonders mit Rücksicht auf die von den Franzoſen in Marokko maſſenhaft aufgeführten Ge⸗ ſchütze und Tanks. 5 i Die Kabylenfront durchbrochen. f i Nach den aus Marokko eigtreffenden Nachrichten iſt es durch einen erneuten Vorſtoß der franzöſiſchen Trup⸗ en geſtern Abend gelungen, im Zentrum der Angriffs⸗ ront von Tarquiſt die Stellung der Rifkabylen völlig zu durchbrechen. Dem Vormarſch der Franzoſen nach Tarquiſt, dem Hauptquartier Abd el Krims, ſteht jetzt nichts mehr im Wege. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Ein ungetreuer Poſtbeamter.) Die häufigen Anterſchlagungen durch Poſtbeamte in den letzten Jahren wurden an Schwere übertroffen durch Ver⸗ gehen in ſieben Fällen, die ſich der 50 Jahre alte Ober⸗ poſtſchaffner Joſeph Karl von Hutthof ſeit Frühjahr 1921 zu ſchulden kommen ließ. In einem Falle unterſchlug er in der Bahnpoſt Mannheim— Würzburg ein Paket mit Stoffen, zwei Paar Damenſchuhen und Lebensmittel, in vier Fällen beraubte er Wertbriefe um zweimal je 100 und zweimal je 200 Mark, dann zwei eingeſchriebene Briefe mit einem Ring und einem Betrag von 140 Mark. Das Ewig⸗Weibliche war das Unglück des Mannes. Wegen Urkundenfälſchung, Oeffnung der Plomben und Verſchlie⸗ zung der Poſtſäcke mit einer anderen, Anterſchlagung, Diebſtahl und Beiſeiteſchaffung von Briefen wurde er zu einem Jahr neun Monaten Zuchthaus verurteilt, ſo⸗ wie zu fünfmal 150 Mark Geldſtrafe oder zuſammen 15 Tagen Zuchthaus, weiter zur Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von vier Jahren. Neckargemünd.(Eiſenbahnunfall.) Im hieſigen Bahnhof fuhr eine Rangierabteilung einem einfahrenden Güterzug in die Flanke, ſodaß fünf Güterwagen umge⸗ worfen und zwei davon zertrümmert wurden. Die Strecke war einige Stunden geſperrt und die gerade fälligen Züge erlitten Verſpätungen. Perſonen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Mosbach.(Lebensrettung.— Unglücks⸗ fall.) In Katzental rettete der Taglöhner Theodor Schwing das Zjährige Töchterchen des Müllers Link vom Tode des Ertrinkens.— In Robern iſt die Toch⸗ ter des Bürgermeiſters Konrad beim Erlernen des Rad⸗ fahrens ſo unglücklich zu Fall gekommen, daß ſie einen doppelten Schädelbruch erlitt und bald darauf tot war. Gaggenau.(Falſches Geld.) In der letzten Zeit kurſieren hier falſche Einmarkſtücke, die durch ihre Stärke und einen glatten Rand auffallen. Fahndungen der Gen⸗ darmerie führten bereits zu einer Verhaftung in Hörden. Anterſchüpf(Amt Tauberbiſchofsheim).(Jugend⸗ licher Lebensretter.) Unter eigener Lebensgefahr rettete der 12 Jahre alte Gymnaſiaſt Willy Götz den 7jährigen Ernſt Frank, der beim Spielen in einen Brun⸗ nen gefallen war, vom Tode des Ertrinkens. Pforzheim.(Falſchmünzerei.) In den letzten Monaten iſt in hieſiger Stadt eine große Anzahl falſcher Geldſtücke, hauptſächlich 50⸗Pfennigſtücke, Ein⸗, Zwei⸗ und Dreimarkftücke, in den Verkehr gebracht worden. Es iſt gelungen, die Herſteller dieſer Falſchſtücke zu ermitteln, drei Falſchmünzerwerkſtätten auszuheben und die Täter feſtzunehmen. Verhaftet ſind 6 Angeſtellte einer hieſigen Gießerei, ſowie ein Graveurehepaar, das ſich im eigenen aß mit der Herſtellung falſcher 50⸗Pfennigſtücke be⸗ aßte. Eppingen.(Todesfall.) In Heidelberg, wo er ſich einer Operation unterziehen mußte, verſchied der lang⸗ jährige Verleger der„Eppinger Zeitung“, Buchdruckerei⸗ beſitzer Heinrich Luz. ö Freiburg.(der Tod beim Holzyverladen.) Im Bohrergebiet hinter dem Vorort Günterstal er⸗ eignete ſich ein tödlicher Unglücksfall. Beim Aufladen von Langholz wurde dem 26jährigen Sohn des Fuhr⸗ halters Zipfel aus Freiburg⸗Zähringen durch einen vom Wagen fallenden Stamm der Bruſtkorb eingedrückt. Der junge Mann ſtarb kurze Zeit darauf. Villingen.(Ein Schnellzug in einen Laſt⸗ kraftwagen gefahren.) Ein mit Sand beladener Laſtkraftwagen blieb auf dem Uebergang der Wärter⸗ ſtation der Schwarzwaldbahn zwiſchen Villingen und Kir⸗ nach infolge eines Bolzenbruches ſtecken. Der ſoeben her⸗ anbrauſende Schnellzug 156 konnte nicht mehr völlig zum Halten gebracht werden und fuhr das Auto an, das vollſtändig zertrümmert wurde. Beide Gleiſe wa⸗ ren etwa eine Stunde geſperrt. Verletzungen von Perſonen ſind nicht vorgekommen. Auch ſonſtiger Sachſchaden iſt nicht entſtanden. Schweighauſen(A. Lahr).(Tödlicher Sturz.) Der 73 Jahre alte Klauſenbauer Andreas Weber von hier hatte Holz nach Ettenheim geführt und ſeine Toch⸗ ter mit dem leeren Wagen allein nach Hauſe geſchickt, während er ſelbſt über Ettenheim— Münſterbach, dem ſogenannten Münſtergraben, dem alten Weg, nachkommen wollte. Dabei ſtürzte er in der Dunkelheit einen Abhang aß und erlitt ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß er arb. b ! Prinzeſſin Tatjana. Abenteuer einer ruſſiſchen Großfürſtenfamilie auf der Flucht. Von Willy Zimmermann ⸗Sſuslow. 54. Fortſetzung. 25„Nichts gefunden,“ brummte der. „Es iſt ſo ſtill zugegangen, Bruder. Glaubte ſchon, ihr hättet noch gar nicht angefangen.“ ö „Beim Holzbauern war's andern,“ meinte der Gefragte mißmutig.„Aber da war nichts zu holen. Hier, wo wirk⸗ lich einmal eine klimpernde Kommodenkiſte ſteht, dürfen wir nur wie an einem Heiligenbilde herumfühlen.“ „Hat er's denn nicht gründlich gemacht?“ „Wie du's nehmen willſt. Für ihn iſt nichts abgefallen, aber für uns auch nicht.“ „Da gibt's am Ende auch kein Sparrenkniſtern?“ „Werden ſehen. Vielleicht befiehlt's der Kreiskommiſſar. g 5 55 zu ſieht er gern, wenn ſich das Feuer im Qualm . egelt.“ *** * N ö Leo war dem Kreiskommiſſar ein Stück entgegengeritten und erſtattete Bericht. i „Das iſt Schwindel, Leo,“ . 5 niffenen Augen. ande unter einer Decke.“ „Ich habe nicht den Eindruck, Herr Kreiskommiſſar. Irgend ein 1 85 unkt hätte ſich doch vorfinden müſſen.“ „Werden ſehen, ich muß ſie ſcharf anfaſſen“ Das Ausſteigen aus dem hochrädigen Wagen war für den Kreistonmfſar keine Kleinigkeit. Aechzend mußte er 5 2 5 05 daß eine Wagenfahrt durch Schlamm und Geröll eineswegs mildernd auf die Leiden eines durchgeſcheuerten Reiters wirkte. Der Alte humpelte in das Haus und ſtand bald auf demſelben Ort, den er vor noch nicht allzu langer Zeit als e Mann verlaſſen hatte. 8„Ich habe gehört, meine Herrſchaften,“ ſagte er zu dem Ehepaar,„welches Mißgeſchick Ihnen zugeſtoßen iſt. Wo werden Sie ſo ſchnell eine neue Krankenſchweſter her⸗ nehmen?“ N ö ſegke der Vorgeſetzte mit zu⸗ „Der Doktor ſteckt mit der Nachdruck verboten. „Es wird des finden,“ antwortete Maria gefaßt. „Alſo trotz der guten Koſt durchgebrannt,“ meinte der Kreiskommiſſar nachdenklich.„Das iſt undankbar und un⸗ klug zu gleicher Zeit. And was iſt aus der Alten geworden, die da in dem Lehnſtuhl herumgehockt hat? Er iſt leer, ich ſohe doch richtig.“ Der Kreiskommiſſar brannte ſeinen bekannten Giftblick in des Doktors auffallend weite Pupillen. Auch Leo ſah betroffen auf den Gefragten. Von einer Alten war ihm nichts bekannt. „Eine Alte?“ fragte Maria ſinnend.„Eine Alte hat hier nicht geſeſſen. Es war eine Bekannte der Krankenſchweſter, eine Hebamme. Sie war aber noch nicht gar ſo alt.“ Wie der Schneider Kolja, dachte der Kreiskommiſſar nickend bei ſich. „Wollen Sie nicht Platz nehmen, mein Herr?“ fragte Maria. Sie ſchob dem kleinen Mann einen Stuhl hin. „Nein, danke ſehr. Das Stehen bekommt mir beſſer als das Sitzen. Aber ich wette, dieſe Hebamme gleicht im Cha⸗ rakter vollkommen der Schweſter. Sie ſind beide zu gleicher Zeit den gleichen Weg gegangen.“ „Zweifellos, mein Herr. Gemeinſam ſind ſie gekommen und auch gegangen.“ N „Gemeinſam, ſagen Sie, werte Frau. Das intereſſiert mich. Nach Ihren gewiſſenhaften Berichten, Leo, habe ich hier nur eine Krankenſchweſter als Gaſt gekannt. Da war wohl die Hebamme bei einer langen Entbindung?“ „Das hatte auch ich angenommen, mein Herr.“ „So, ſo. Sie ſagten doch aber„gemeinſam,“ wenn ich nicht irre.“ „Allerdings. Die Hebamme hat ſich nach der Ankunft wieder entfernt und iſt heute morgen zurückgekehrt. Ich ver⸗ 95. hat den Boden für ein Fortkommen von hier vor⸗ ereitet.“ Eine Blindſchleiche iſt der Schneider Kolja gegen dieſe Kreuzotter, überlegte der Kreiskommiſſar. Wenn ſie nicht immer dazwiſchenſchnabbern würde, hätte ich den guten Doktor ſchon lange im Sack. Er glotzt mich an, wie ein Weltwunder. ſich bei Gelegenheit ſchon wieder etwas Paſſen⸗ „ „Sagen Sie, Herr Doktor,“ wendete ſich der Kreis⸗ kommiſſar plötzlich an Peter Antonowitſch.„Sie haben doch ſicher Gelegenheit gehabt, die techniſchen Fähigkeiten der neuen Krankenſchweſter zu prüfen. Wie hat ſie gearbeitet?“ „Sie war doch erſt——“ „Bitte, werte Frau,“ unterbrach der Kreiskommiſſar Marias ſchnelle Antwort.„Man merkt's Ihrem Gatten an, daß er Ihre freundliche Vertretung ſchon etwas krumm nimmt. Alſo bitte, Herr Doktor?“ „Sie war ganz geſchickt, ich kann nicht klagen,“ ant⸗ wortete der Doktor mit gepreßter Site 5 In des Kreiskommiſſars Augen wetterleuchtete es. 8 277 wollten, ſcheint mir, etwas anderes ſagen, werte rau? „Durchaus nicht. Sie war doch erſt zu kurze Zeit bei uns, um ihre ganzen Fähigkeiten entfalten zu können.“ Ich hätte ſie einzeln vernehmen müſſen, ging es dem Kreiskommiſſar durch den Kopf. Jetzt hat ſie ihm ſchon den Gifthauch eingeblaſen. Sollten Sie wirklich nicht wiſſen, daß Sie unter Ihrem Dache eine höchſt gefährliche, politiſche Verbrecherin be⸗ herbergt haben?“ 0 Peter und Maria ſchwiegen. „Sie ſcheinen wenig ergriffen zu ſein von meiner Zei⸗ tung. Geht's Ihnen da nicht gruſelnd und fröſtelnd über die Haut, meine Herrſchaften?“ N „Das iſt ſchon vorhin eiche als Ihre Beamten das Haus nach einer Prinzeſſin abſuchten.“ „Om, gut. Sie haben doch eine Kochfrau?“ „Jawohl.“ „Ich bitte, dieſe hierher zu rufen. Nicht doch, nicht, werte Frau. Das wird mein Beamter ſchon allein ſchaffen.“ Gleich darauf kam Leo mit der Alten herein. Sie ging ſtark gebeugt, hatte den Kopf in einem roten Tuch und tielt die Hände über der Bruſt gefaltet. Sie bekreuzigte ſicr gegen das Heiligenbild in der Ecke. „Du biſt hier Kochfrau bei dem Doktor?“ fragte der Kreiskommiſſar mit freundlicher Miene. Die Alte nickte und ließ gutmütiges Grinſen um den zahnloſen Munde spielen. (Jortſetzung folgt.) Nie Crnloſon b dub Haßloch. Die Zahl der Opfer wukde anfänglich auf etwa 10 bis 20 geſchätzt. Die Bergungsarbeiten geſtalten ſich ſehr ſchwierig, da weitere Explofionen zu befürchten waren. Die Verwundeten wurden in das vier Kilometer von Haß⸗ bqcch entfernte Krankenhaus von Wertheim gebracht, wo 1 5 510 ihnen geſtorben ſind. Die Fabrik beſchäftigte 90 i rbeiter. Zu dem Unglück wird noch berichtet, daß ſich die Ret⸗ tungsarbeiten ziemlich ſchwierig geſtalteten, da man noch mit der Exploſion eines kleineren Nebengebäudes rech⸗ nete. Der umliegende Wald iſt bis zur halben Höhe des angrenzenden Berges wie durch eine rieſige Walze umgelegt worden. Die Zahl der Toten beläuft 505 nach den bisherigen Feſtſtellungen auf ſieben, die der Verletzten auf 35 bis 40. g . Aus Nah und Fern. * Ludwighafen.(Wichtig für den Sonntags⸗ pvperkehr.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen hat * außer den bereits bekanntgegebenen Schnellzügen noch weitere D⸗Züge verſuchsweiſe bis auf weiteres für Sonn⸗ tagsrückfahrkarten freigegeben. Demnach können nunmehr f mit Sonntagsrückfahrkarten folgende Schnellzüge benutzt 5 werden: D 23 von Jägersburg Grenze(Schönenberg⸗K. 1 ab 8,18 vormittags) bis Bad Münſter a. St.; D 33 von Homburg Grenze(Bruchmühlbach ab 7,29) bis Lud⸗ wigshafen(Rhein); D 38 von Ludwigshaſen(Rhein) Hbf.(ab 9,10 vormittags) bis Homburg Grenze; D 51 von Zweibrücken Grenze(Zweibrücken ab 8,50 vormi.⸗ tags) bis Ludwigshafen(Rhein); D 54 von Germers⸗ 3. heim(ab 6,50 nachmittags) bis Zweibrücken Grenze. D Ss von Ludwigshafen(Rhein) Hbf.(ab 5,16 vormit⸗ W tags) bis Homburg Grenze; D 87 von Wörth(Pfalz) dab 11,06 vormittags) bis Worms; Das von Worms(ab 1 8,05 vormittags) bis Wörth(Pfalz); D 103 von Winden * falz)(ab 9,54 nachmittags) bis Worms; D 104 von Worms(ab 5,43 nachmittags) bis Winden; D. 115 von Homburg Grenze(Bruchmühlbach ab 1,19 nachmittags) bis Mannheim; D 116 von Mannheim(ab 1.15 nachmit⸗ tags) bis Homburg Grenze. Ludwigshafen.(Von der Rheinbrücke in den Tod.) Am Abend gegen 8 Ahr ſprang der ledige 23 Jahre alte Tagner Ernſt Arnold von hier in ſelbſtmörde⸗ riſcher Abſicht von der Mitte der Rheinbrücke in den Rhein. Nachdem er etwa 300 Meter rheinabwärts ge⸗ trieben war, wurde er von den Inſaſſen eines Ruderboo⸗ tes eines Mannheimer Rudervereins aufgefiſcht. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. Der erbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. er Grund zur Tat iſt unbekannt. HSGonſenheim.(mord oder Selbſtmord 7) Spa⸗ iergänger fanden in einer Fuge des Gonſenheimer Wal⸗ es, in der Nähe des Forſthauſes, eine Frauenleiche, die etwa 2 bis 3 Tage dort gelegen haben muß. Nach den vorgefundenen Legitimationspapieren handelt es ſich um die 46jährige Frau Egersheimer, gebürtig aus Schimsheim, die in Mainz gewohnt haben ſoll. Die Frau führte eine lederne Markttaſche bei ſich, die eben⸗ falls bei ihr lag. Köln.(Der Kölner Sittenſkandal) Anter Ausſchluß der Oeffentlichkeit hatten ſich die Beſitzer von etwa 18 Maſſage⸗Inſtituten, die bekanntlich vor einigen Wochen wegen der dort vorgekommenen unſittlichen Hand⸗ lungen geſchloſſen worden waren, vor dem Schöffengericht ſch verantworten. Einer der Angeklagten wurde wegen chwerer Kuppelei mit einem Jahre Zuchthaus und Aber⸗ kennung der bürgerlichen Ehrenrechte beſtraft, zudem ſoll er unter Polizeiaufſicht geſtellt werden. Bei den übrigen Angeklagten konnte, ſofern die Schuldfrage bejaht wurde, nur einfache Kuppelei nachgewieſen werden. Hier kamen HSefängnisſtrafen von wenigen Monaten in Frage. In Lbeinem Falle erfolgte Freiſprechung. In der größeren Zahl der Fälle iſt Berufung eingelegt. . Bebra.(Bergwerksunglück.— Zwei Berg⸗ leute erſchlagen.) Hier ereignete ſich ein ſchweres Bergwerksunglück. Durch einſtürzende Geſteinsmaſſen auf dem Havelfeldſtollen in der Nähe des Dorfes Sueß wur⸗ den zwei Bergleute erſchlagen, vier weitere erlitten zum Teil ſchwere Verletzungen. * Leipzig.(Die Reviſion des Grans ver⸗ worfen.) Das Reichsgericht hat die Reviſion des Hans 1 Grans aus Hannover verworfen, der als Komplize des Maaſſenmorders Haarmann vom Schwurgericht Hannover wegen Beihilfe zum Mord in zwei Fällen zu zwölf Jah⸗ ren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt worden war. Siegen.(Ein vielfacher Brandſtifter.) In der Ortſchaft Belecke, Kreis Arnsberg, brannten inner⸗ halb ganz kurzer Zeit fünf Bauernhöfe nieder. Man vermutete Brandſtiftung, doch war es trotz eifrigſter Nach⸗ fleorſchung nicht möglich, des Täters habhaft zu werden. ls vor einigen Tagen wieder ein Bauernhof abhrannte, wurde der Arheiter Fiſcher unter dem dringenden Verdacht der Brandſtiftung verhaftet. Vor dem Anterſuchungs⸗ richter in Arnsberg hat F. jetzt fünf Brandſtiftungen ein⸗ geſtanden. 5 Hamm.(Beide Beine abgefahren.) Der Polizeikommiſſar Pickard glitt, als er von einer Straßen⸗ bahn ſtieg, auf einer Apfelſinenſchale aus, ſtürzte und kam unter den Anhängewagen des Straßenbahnzuges, i 5 95 beide Beine überfuhr, die abgenommen werden mußten. 5 ö Breslau.(Sprengunglück.) Bei den Hartſtein⸗ werken in Tuntſchendorf ſind drei Arbeiter infolge früh⸗ zeitigen Losgehens einer Sprengladung tödlich verunglückt, indem ſie von niederſtürzenden Steinmaſſen verſchüttet wurden. Ein weiterer Arbeiter wurde dabei ſchwer ver⸗ letzt. Alle vier ſind Familienväter. 725 Dellenheim.(Tödlicher Unfall.) Der Acker⸗ kneckt Auguſt Pfuhl geriet, als er ſeine durchgehenden Pferde aufhalten wollte, unter die Ringelwalze, die über ihn hinwegging. Dabei wurde der Mann ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er nach kurzer Zeit nach qualvollem Lei⸗ den verſtarb. 5. „ Crumſtadt.(Ein Kind überfahren und ge⸗ tötet.) Auf der Straße Gobbelau—Crumſtadt ereignete ſich ein tödlich verlaufener Unfall. Aus einer Schar ſpie⸗ lender Kinder wurde das fünfjährige Söhnchen eines Bahnwärters von einem die Straße dahinfahrenden, ſchwer Die gerichtliche Unterſuchung ergab, daß den Fuhrmann keine Schuld trifft. Er führte ſeine Pferde mit der Hand 1 7 fe. 9985 daß er es ſehen konnte, lief das Kind , 8 5 Kleine Chronik. Eine Luftſchiffhalle fortgeweht. In der Nähe von Paris wurde bei einem heftigen Sturm eine der großen Luftſchiffhallen der Kriegsſchule von St. Cyr emporge⸗ hoben, mehrere hundert Meter fortgetragen und vollkom⸗ men zertrümmert. 5 Automobilzuſammenſtoß in Rom. Ein ſchweres Automobilunglück ereignete ſich in Rom. Infolge der hier üblichen Autoraſerei ſtießen auf der Via Romentana zwei Kraftfahrzeuge zuſammen. Die Inſaſſen der Auto⸗ mobile, zwei Damen und zwei Kinder, wurden bei dem Zuſammenſtoß getötet. Das Unglück wollte es, daß auch ein Straßenbahnwagen und ein Motorradfahrer von der Kolliſion betroffen wurden. Der Motorradfahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen; mehrere Fahrgäſte der Straßenbahn wurden ebenfalls verletzt. * Fliegertod. Bei einem Verſuchsflug auf dem lugplatz Noviſad ſtürzten zwei Militärflieger mit einem reguet⸗Flugzeug ab. Beide wurden getötet. . i Kampf mit Einbrechern. Wie aus Terapel be⸗ richtet wird, kam es dort bei einem Einbruchsverſuch in die Filiale der Niederländiſchen Bank zu einem Feuerge⸗ fecht zwiſchen der Polizei und den Einbrechern, von denen einer getötet und der andere unverletzt verhaftet wurde. .I Exploſion in einem Dock, Bei einer Exploſion, die ſich in Rotterdam in einem der Maſchinenräume der Wil⸗ ton⸗Docks ereignete, wurde ein Arbeiter getötet und zwei ſchwer verletzt. A Der Heiratsſchwindler als Doppelmörder. Unter dem Verdacht des Doppelmordes an zwei Mädchen, denen er das Heiraten verſprochen hatte, wurde in Zürich ein Mechaniker namens Mar Kaufmann verhaftet. Kaufmann, der es vornehmlich auf alleinſtehende Mädchen abgeſehen hatte, die einige Erſparniſſe hatten, lockte ſeine beiden Opfer in den Wald und tötete ſie mit Schüſſen in den Hinterkopf. Ii Opiumhöhlen. In Semlin(Südſlawien) wurden in der letzten Zeit eine Reihe von Opiumhöhlen aufge⸗ macht, die, obwohl geheimgehalten, doch in der Oeffent⸗ lichkeit ſehr bald bekannt wurden. In den letzten Tagen ſind nun in dieſen Opiumhöhlen mehrere Selbſtmorde von Schiffsmannſchaften verübt worden, ſo daß die Polizei zum Einſchreiten gezwungen war. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 22. Mai. Pfingſten. „Schmückt das Feſt mit Maien; laſſet Blumen ſtreuen; zündet Opfer an.“ In dieſem alten volkstümlichen Kir⸗ chenliede a ſich das doppelte Geſicht des Pfingſt⸗ feſtes als Frühlings⸗ und Kirchenfeſt aus. 55 Pfingſten, das ſeinen Namen von dem griechiſchen Worte„pentekoſte“, das heißt der 50.(nämlich Tag), wird von der chriſtlichen Kirche als das Feſt der nach Apo⸗ ſtelgeſchichte 2 erfolgten Ausgießung des Heiligen Gei⸗ ſtes und der Stiftung der chriſtlichen Gemeinſchaft ge⸗ feiert. Schon bei den Juden wurde Pfingſten 50 Tage nach dem Paſſahfeſt als Erntefeſt und ſpäter als das der Geſetzgebung am Sinai gefeiert. Nach Trennung des chriſtlichen Oſterfeſtes von dem jüdiſchen Paſſahfeſt und der Feſtſetzung eines beſonderen Oſtertermins wurde es zu einem der„beweglichen“ Feſte, das früheſtens auf den 9. Mai, ſpäteſtens auf den 6. Juni fällt. Urſprünglich war es nur ein Anhang des Oſterfeſtes, als Schluß der Auferſtehungsfeſtfreude, wurde aber ſeit dem dritten Jahr⸗ hundert als Feſt des Heiligen Geiſtes zu einem der drei hohen, zwei⸗ bis dreitägigen Feſte erhoben. Heute vereint Pfingſten in glücklicher Paarung Früh⸗ lingsodem und Geiſtesfrühling. So ſchroff ſich auch auf den erſten Blick hierbei Weltliches und Ueberweltliches gegenüberſtehen, ſo bildet doch Natur und Geiſt letzten Endes keinen Widerſpruch. Wie zu Pfingſten die Natur ihre volle Pracht und Herrlichkeit entfaltet hat, war's nicht ſo am Tage der erſten Pfingſten, wo eine noch nie empfundene Kraft über die ſchlichten Männer von Jeru⸗ ſalem kam, ſo daß ſie redeten mit anderen Zungen, dach⸗ ten mit neuen Gedanken und wirkten mit wunderbaren Kräften! Für die Menſchheit war damit ein neuer Gei⸗ ſtesfrühling angebrochen, Auch unſere germaniſchen heid⸗ niſchen Vorfahren feierten zur jetzigen Pfingſtzeit ſchon em Frühlingsfeſt, und es war daher ein glücklicher Ge⸗ danke. den Tag, der die Verherrlichung der Pfingſtbot⸗ ſchaft und der Erinnerung an die Stiftung der chriſtlichen Kirche gewidmet iſt, au der die Natur einen Abglanz des Feſtes bildet. Heil unſerem Volke, wenn es ſich den Glauben an den Wundern, die der Frühling in der Natur und der Geiſt in dem Menſchenleben wirkt, unbeirrt zu erhalten weiß! In unſerer aufgeklärten Zeit gibt es Leute, die glauben, beſonders klug und weiſe zu ſein, als ob ſie ſozu⸗ ſagen erſt das Pulver erfunden hätten. Solche Aller⸗ weltskluge aber hat es ſchon zu allen Zeiten gegeben. Bekannt iſt das Wort des Apoſtels Paulus, der von ihnen ſagt:„Das Wort vom Kreuz und von der erbar⸗ menden Liebe des Vaters, es iſt den Griechen eine Tor⸗ heit und den Juden ein Aergernis.“ Auch die erſten Jün⸗ ger, die ſich freudig zu dem Geiſt einer neuen Zeit be⸗ kannten, mußten es bereits erleben, daß die Zweifler und Spötter ſagten:„Sie ſind voll ſüßen Weines.“ die Jahreszeit zu verlegen, in Die hiesige Freiw. Feuerwehr wird ſich morgen Sonntag in Mannheim anläßlich des 75 jähr. Jubiläums der dortigen Wehr, die einen hiſtoriſchen Feſtzug in großer Aufmachung veranſtaltet, beteiligen. Der Feſtzug, der gemeinſam mit dem dortigen kath. Geſellenverein, der ſein 70 jähr. Jubiläum feiert, veranſtaltet wird, dürfte eine Sehenswürdigkeit werden und viele Beſucher nach Mannheim führen. 1 In den Deckar gefallen und fast ertrunken wäre geſtern abend der 7jährige Reinhard, wenn nicht hilfsbereite Hände zur Stelle geweſen wären. Der Schmiedemeiſter A. Klumb ſprang dem Jungen der ſchon ein beträchtliches Stück vom Ufer abgetrieben war, mit Schuhen und Kleidern nach und brachte ihn glücklich wieder ans Land. Hoffentlich hat den mutigen Rettern, auch Herr Th. Schlez beteiligte ſich an dem Rettungswerk, und auch dem Ver⸗ unglückten das kalte Raß nichts geſchadet. Das Ge⸗ länder der neuen Fähre und überhaupt die Zufahrt iſt eigentlich kein Spielplatz für die Jugend und ſei den Eltern anempfohlen, ihre Kleinen davon abzuhalten. Den Besuchern des Palasttheaters wird über Pfing⸗ ſten die von dem Filmatelier„Rottenwallner“ Mannheim u. a. gemachte Aufnahme über die vor 3 Wochen erfolgte Löſchung des Kühlleichters, den die Firma„Mailänder und Koch“ Mannheim erſtmals mit argentiniſchem Gefrierfleiſch hierherkommen ließ, vorgeführt. In recht anſchaulicher Weiſe zeigen die Bilder das Schiff ſelbſt, ſeine Kühlräume, ſowie den Vorgang des Verladens, des Auspackens und Zerkleinerns der ſteifgefrorenen Ochſenviertel. Im Schlußbild iſt die ſehr geſchmackvolle Ausſtellung und eine Überſicht über die vielſeitige Ver⸗ wendungsmöglichkeit dieſes Gefrierfleiſches zu ſehen. Außerdem gelangen noch Einzelbilder vom letzten Mai⸗ markt zur Vorführung, wie Prämiierung, Preisverteilung, Vorführung der prämiierten Tiere, ſowie die Reitvor⸗ führungen des Pferdezuchtvereins Mannheim⸗Sandhofen uſw. Alle Aufnahmen ſind ſehr gut ausgeführt. Autobus⸗Uerkehr. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag läßt die O. E. G. anläßlich des Feſtbanketts der freiw. Feuerwehr Mannheim einen Spätwagen Mannheim⸗Schriesheim zum normalen Fahrpreis ver⸗ kehren der 12.15 am Roſengarteu in Mannheim abfährt. Es iſt da den Ilvesheimer Feſtteilnehmern bequeme Fahrgelegenheit nach Beendigung des Feſtbanketts geboten Keine Zurückzahlung der Weinſteuer. Zu der Frage einer Rückerſtattung der Weinſteuer an Verbraucherwirte hat der Reichsfinanzminiſter ſich folgendermaßen ge⸗ äußert: Die Aufhebung des Weinſteuergeſetzes könne ihm keinen Anlaß geben, entſtandene Weinſteuerſchulden zu erlaſſen. Hätte ein ſolcher Erlaß in der Abſicht des Ge⸗ ſetzgebers gelegen, ſo wäre das in dem Steuermilderungs⸗ geſetz zum Ausdruck gelangt. Die Verbraucherwirte haben die außerordentliche Vergünſtigung genoſſen, ihren Wein nach dem Einkaufspreis zu verſteuern. Sie müſſen als Folge der plötzlichen Aufhebung des Weinſteuergeſetzes auch den Nachteil dieſer Verſteuerung in Kauf neh⸗ men. Er ſei jedoch bereit, im Einzelfalle Erſtattungs⸗ anträge wohlwollend zu prüfen, wenn die Erſtattung unerläßlich erſcheine, weil üherzeugend nachgewieſen ſei, daß die Verbraucherwirte die Steuern nicht abwälzen können und ſich in einer beſonderen wirtſchaftlichen Notlage befinden. Nach dieſer Antwort des Reichs⸗ finanzminiſters werden die Verbraucherwirte nur in be⸗ ſonders liegenden Einzelfällen Ausſicht auf Zurückzah⸗ lung der Weinſteuer haben. Kampf gegen die Selbſtmordneigung. Der Zentral⸗ ausſchuß für Innere Miſſion erließ ein Preisausſchreiben zur Erlangung einer guten Erzählung, die die Selbſtmord⸗ neigung in unſerem Volke bekämpft. Es ſoll gezeigt werden, welches die Motive ſind, die ſo viele in unſerer Zeit zum Selbſtmord treiben und welche geiſtigen, religib⸗ ſen und ſittlichen Mittel der Selbſtmordneigung entgegen⸗ geſetzt werden können. Es ſind zwei Preiſe von kauſend und fünfhundert Mark ausgeſetzt. b Etwas vom Kuckuck. Selten wird man den Kuckucks⸗ ruf, der jetzt wieder ertönt, aus der Nähe zu hören be⸗ kommen, da ſich der Kuckuck grundſätzlich ſo fern wie mög⸗ lich von jeder menſchlichen Behauſung hält und ſich ſofort beim Herannahen eines menſchlichen Weſens ſcheu zurück⸗ zieht. Trotz ſeiner eigenartigen Brutmethode, die ſtets mehreren jungen Singvögeln das Leben koſtet, da ſie vom jungen Kuckuck einfach aus dem Neſte gedrängt werden und verkommen müſſen, iſt der Kuckuck ein durchaus nütz⸗ licher Vogel. Seine ſprichwörtlich gewordene Gefräßigkeit wendet ſich in der Hauptſache gegen einige Sorten beſon⸗ ders ſchädlicher Raupen, von denen ein einziger Kuckuck im Laufe eines Sommers eine unglaubliche Anzahl ver⸗ tilgt. Es würde mithin eine Anvernunft ſein, dem Kuckuck nachzuſtellen, um ihn auszurotten; im übrigen hat jedoch er ſelbſt bereits dafür geſorgt, daß in dieſer Hinſicht nicht allzu viel Erfolge zu verzeichnen ſind. Das Ein⸗ fangen eines lebenden Kuckucks iſt bis heute noch eine 55 der größten Seltenheiten geblieben; denn ſelbſt dem Leimrutenfang geht der Kuckuck vorſorglich aus dem Wege. Was man an lebenden Kuckucken in der Gefangenſchaft an⸗ trifft, ſind faſt ſtets in früheſter Jugend aus dem Neſt genommene und im Käfig großgezogene Exemplare. mit Steinen beladenen Wagen überfahren und getötet. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Der Farrenſtall wird von heute ab vorläufig wieder geöffnet, jedoch mit folgender Einſchränkung: Für jedes Stück Vieh, welches in den Farrenſtall gebracht wird, muß ein tierärztliches Geſundheits⸗ zeugnis, welches vom gleichen Tag ausgeſtellt ſein muß, dem Farrenwärter abgegeben werden. 4 Die gleichen Beſtimmungen gelten auch für Mutterſchweine. Die Zeugniſſe ſind den Schweine⸗ hirten 1 Die Viehbeſitzer werden im eigenen Intereſſe berein Hundeſnort Feckenbelm. heute Samstag Abend ½9 Abt Verſammlung der Zucht⸗ und Lehrabteilung im Lokal„Zur Pfalz“. 5 ö Nan cin Die Vorſtandſchaft des Hauptvereins wird bei außzerst günstigen gebeten, aus ſportl. Gründen zu erſcheinen.]] Zahlungsbedingungen. Pfaffenhuber Mannheim, H 3 2, Die beste und billigste Bezugsquelle für Fahrräder und Der Vorſtand Wöchentl. Mk. 5.— oder monatl. Mk. 20.— erſucht, obige Vorſchriften genau zu beachten. Die übrigen Sperrmaßnahmen bleiben bis auf Weiteres in Kraft. Die genaue Einhaltung wird zur Pflicht gemacht. Seckenheim, den 22. Mai 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. Verlobungskarten in sauberer Ausführung liefert Druckerei des Neckar- Boten. Laub- und Nadelholzverſteigerung Das Bad. Forſtamt Schwetzingen verſteigert am Dienstag, den 1. Zuni 1926, vormittags 10 Ahr im„Adler“ in Schwetzingen. 1. aus dem Staatswald: Eſchen 5,5 fm II.-V. Kl., Ahorn 6,6 km II.— VI. Kl., Notbuchen 4,4 fm V. VI. Kl., Forlenabſchnitte 156 km 1.—III. Kl. 2. aus dem F Ahorn 9,00 fm IV. V. Kl., Eſchen 1,4 fm a Akazien 0,7 fm V. Kl., Kirſchbaum 0,15 fm VI. Kl., Maßholder 0,7 fm V. Kl. Auskunft und Auszüge durch das Forſtamt. Filialen in Sandhofen, Mundenheim, Oppau. SB HC alt und uralf 1 1 ist der beste deutsche V. Kl., Nuſchen 9 km II. V. Kl. Erhältlich bei Georg Röser, Hauptstr. ——— 2õͤ—— e KKognak.. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Die hieſige Orts⸗ gruppe des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold hat vom Gau⸗Vorſtand Baden für dieſes Jahr die Genehmigung zur Abhaltung einer Bannerweihe, verbunden mit republikaniſchem Tag, genehmigt erhalten. Die Banner⸗ weihe findet nunmehr endgültig am Samstag, 31. Juli und Sonntag, 1. Auguſt 1926 ſtatt. Von Samstag mittag ab halb 2 Uhr werden aus der näheren und weiteren Umgebung Kameraden des Reichsbanners von Baden, Heſſen, Pfalz und Oberfranken herbeieilen, um ſchon dem am Samstag abend ſtattfindenden Feſtbankett ſein Gepräge zu geben. Am Sonntag findet eine Gefallenen⸗Ehrung durch die Fahnen⸗Deputation auf dem Friedhof, nachmittags ein Feſtzug, anſchließend Bannerweihe auf dem Waldſportplatz ſtatt. Bedeutende Redner der drei republikaniſchen Parteien werden ſprechen, wie Mitglied des Gau⸗Vorſtandes Dr. Kühn⸗Karlsruhe, Miniſter des Innern, Remmele und Dr. Nonne⸗Mannheim. Für die Feſtrede beim Feſtbankett iſt Kamerad Muſer, Offenburg gewonnen. Abends findet dann Ball im Vereinshaus und im Hirſch ſtatt. Der Vorſtand des Reichsbanners der hieſigen Ortsgruppe ſetzt ſich z. Zt. mit den Parteien und Vereinen am Ort in Verbindung, um das endgültige Programm, das ſpäter veröffentlicht wird, feſtzulegen. Sport und Spiel. Fussball. Die Fußball⸗Abteilung der freien Turner⸗ ſchaft Seckenheim empfängt morgen Sonntag die ſpiel⸗ ſtarke Mannſchaft des Arb.⸗Turn⸗ und Sportverein Stutt⸗ gart. Ein ſchöner Sport wird den Fußballanhängern geboten, zumal die Gäſte über gutes Spielermaterial 4 Nadioſchau. Sendeſtelle Stuttgart(Welle 446). Sonntag, den 23. Mai: 11,30 Uhr: Religiöſe Mor⸗ genfeier; 2 Uhr: Schallplattenkonzert; 3 Uhr: Dichter⸗ ſtunde; 3,30 Uhr: Uebertragung der Märchenſtunde: „Funkheinzelmann“, von der Funkſtunde Berlin; an⸗ ſchließend: Heiterer Sonntag⸗Nachmittag: 6 Uhr: Zeit⸗ anſage, Sportfunkdienſt; 6,15 Uhr: Vortrag: Ibſen; 6,45 Uhr: Vortrag: Religiöſe Lyrik aus zwei Jahrtau⸗ ſenden; 7,15 Uhr: Vortrag:„Senſationen“ der Weltſtadt; 7,45 Uhr: Zeitanſage, Sportfunkdienſt; 8 Uhr: Pfingſt⸗ roſen; 11 Uhr: Letzte Nachrichten. Montag, den 24. Mai: 11,30 Uhr: Promenaden⸗ Konzert im Aether; 2 Uhr: Schallplattenkonzert; 3 Uhr: Dichterſtunde; 4 Uhr: Unterhaltungskonzert; 6 Uhr: Zeit⸗ anſage, Wetterbericht, Nachrichtendienſt der Württ. und Badiſchen Landwirtſchaftskammer; 6,15 Uhr: Vortrag: Warum müſſen wir altern?; 6,45 Uhr: Vortrag: Um⸗ fang und Bedeutung der Arheit unſerer Diakoniſſen: 7,15 Ahr: Vortrag: Schöpfergeiſt; 7,45 Uhr: Zeitzeichen, Sportfunkdienſt; 8 Uhr:„Mozart“. Aus dem Ciklus: „Mozart, ſein Leben und fein Werk“.„Coſi fan tutte“. omiſche Oper in zwei Aufzügen von W. A. Mozart; 11 Uhr: Letzte Nachrichten. — Vorauss.“ he Witterung: Das Hochdruckgebiet im Nordoſten gewinnt immer mehr an Einfluß, ſo daß wir mit warmer und vorwie⸗ gend ſchöner Witterung zu rechnen haben. Sonntag: Trocken, ziemlich warm, zeitweiſe Wolken, meiſt aber ſchön.— Montag: Noch etwas wärmer, vorwiegend ſchön, ſtrichweiſe nur Gewitterſchauer, ſonſt trocken.— Dienstag: Warm, mit verbreitetem Gewitterregen, . . binding iu, der Halbol furge. ochheiliges Pfingſtfeſt. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. ½8 Uhr Maiandacht. Sonntag: ½7 Uhr Beicht.— ½8 Uhr Frühmeſſe mit General⸗ kommunion der Jungfrauen und Mädchen.— ½10 Uhr Feſtgoktesdienſt(Kirchenchor).— ½2 Uhr feierliche Veſper. ½8 Uhr Maiandacht mit Aufnahmefeier in die Jungfrauen⸗ kongregation. Montag: ¼8 Uhr Frühmeſſe.— ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Maiandacht.. Dolteoglenn-runung in ger epanget. fürhe. Heiliges Pfingſtfeſt(23. Mai 1926). ½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Kirchenchor), hl. Abendmahl. Pfarrer Kunz. 5 ½8 Uhr Abendgottesdienſt(Kirche). Vikar Kammerer. Pfingſtmontag, 24. Mai 1925. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Kammerer. i Jugendvereinigungen. Mittwoch: Bundesabend des Jugendbundes. Geſchichte Seckenheims). Freitag: Bundesabend des Mädchenbundes. Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Ww, Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Mit beſtem Fleiſchextrakt und feinſten Gemüſeauszügen ſind MAG. Is Fleiſchbrühwürfel auf das ſorgfältigſte hergeſtellt. Man achte auf den Ramen MASS und die gelb⸗rote Packung. biin * ä A . 3 (Vortrag über die verfügen. Ind heiter und wolkig. Lurnerbund Jahn deltenbeum C. b. Am Plingstsonntag hachmittag ſpielt unſere 1. und 2. Handballmannſchaft gegen Turnv. Bickenbach in Bickenbach(Heſſen). Abfahrt 705 Uhr ab Friedrichsfeld(Nord). Treffpunkt ſämtlicher Teilnehmer morgens 6 Uhr am„Kaiſerhof“. Der Spielwart. 1 Lurnobreln 1898 Sokengeim. 0 Handball⸗ Abteilung. 8 Die am Pfingſtſonntag „ P vorgeſehenen Handballſpiele fallen in Anbetracht der Wanderungen(morgens nach Heidelberg und mittags nach Mannheim) weg und werden am Pfingſt⸗ montag Nachmittag auf dem Platze der Fußballvereinigung ausgetragen. Hier ſtehen ſich folgende e gegenüber: 2 Turnverein Geiſenheim(1. Mannſchaft) gegen e 5(komb.) r:- Tgmd. Rüdesheim(J. Mannſchaft) gegen Turnverein Seckenheim(1. Mannſchaft). f Der Spielwart. Die Turnratsmitglieder werden gebeten, heute Abend ½9 Uhr im Schloß zu erſcheinen. Frele Vurnorſchaft C. U. docenbeim. (Fußballabteilung) Pfingſtmontag nachm. 3 Ahr Stuttgart 1— Secken heim 1 5 auf hieſigem Platze. 3 Das ſportliebende Publikum ladet hierzu freundl. ein. Die Leitung. Fh Auna erg döflebe. Morgen Pfingſtſonntag begeht der kath. Geſellenverein Mannheim ſein 70 jähriges Jubilãum. f Die Mitglieder unſeres Vereins, die nach Mannheim mitgehen, treffen ſich um/ Uhr im Lokal„Zum Hirſch“. Abfahrt 114 Uhr mit der Nebenbahn. Feſtzugsprogramme ſind im Vorverkauf zu haben bei Joſef Kreutzer, Mittelſtraße und bei Zwingenberger,„Zum Hirſch“ zum Preiſe von 20 Pfg. Der Vorſtand. Einladung. Die Freiwillige Feuerwehr Mannheim, ſowie der IX. Bad. Kreisfeuerwehrverband Mannheim feiern vom 22. bis 25. Mai 1926 ihr 75⸗ heim. 50⸗jühriges Boſtehßen verbunden mit Kreisbannerweihe wozu die Kameraden ergebenſt eingeladen ſind. Am Sonntag, den 23. Mai 1926, mittags 1 Uhr ſammeln ſich die Kameraden am Bahnhof der Nebenbahn, von dort Abfahrt 14 Uhr nach Mannheim. 8 Die Kameraden der 3. Komp. fahren mit der Staatsbahn ab 1239 Uhr. Anzug:„ J. Rock, dunkle Tuchhoſe, Gurt, Helm. 8 Spielleute: Tuchhoſe, Gurt, Mütze. Das Rommando: Neubauer. Ploderinfel“ Sostenheim. Heute Abend Ilſammentunſt im„ Rocharlal“. J. Rock, dunkle 1 Ffrfaldlag Feuerwehr Söclenbe. ich ab heute den Wirtschaftsbetrieb „Zum Necka weiterführe.. Sorge getragen. lichst ein DDD D 1— 80 Wirtschafts-Ubernahme. Einer verehrl. Einwohnerschaft zur Kenntnis, daß Für nur gute Speisen und Getränke wird Zur Eröffnung am heutigen Abend laden freund- Jakob Kloos u. Frau. 9 tal“ Wie komme ich zu einem Eigenhein“ Hur lurch krünung lines Bau⸗narfionlos bei der Bezirkssparkasse Ladenburg Filiale Seckenheim. Nähere Auskunft im Geschäftsraum. Küchen echt pitsch pine, prachtv. aparte Modelle Mk 187.— und höher sss 1 ULLI Schlaf zimmer echt Eiche, nussb u imit, „Sängerbund“ Seckenheim (gegr. 1883) Heute Abend Probe. Anſchließend f Milglieder-Dorſammlung. Der Vorſtand Fußball⸗Vereinigung 98 Gechen heim 6. V. Am Pfingstmontag finden in Edingen folgende Wettsplele ſtatt Vorm. 11 Uhr 3. Mannſchaft Nachm. ½ 1„ 2. 1 a 3 1 1— 5 525 7 A.. 5 Zahlreiche Beteiligung erwünſcht Der Vorſtand. Zum Deutf chen Hof. Pfingstmontag von mittags 3 Uhr ab faandiohe Taunmal wozu freundl. einladet Volt. Kunzelmann. . Das — Fauuuſon Bie nur den unübertroßhenon Haggenauer fias gern Verkaufsstelle: Johann& Würthwein, Seckenheim. Bequeme Teilzahlungen. Der Vorſtand. mit gross. Spie elschrank, 10 Uk 298— und höher. Münnet⸗Geſangveren] bleich acle Heute Abend 8 Uhr Mk. 37.— und höher. Probe. ec t nussb⸗pol. Bettstellen Mk. 64.— und höher Waschkommoden, Der Vorſtand. Id. Eiberjettkäſe] mchte 9 Pfd. Mk. 6. franko. Matratzen eto. eto Dampfkäſefabrik. Rendsburg. 1 Wegen Ersparnis hoher d jete unerhört niedrige Preise. Ein öchlukten zu verkaufen. Zu er⸗ fragen in d. Geſchäfts⸗ Mannheim Möbelhaus C. Graff — FFC Weißwein Liter 80 Pfg. 10 ſtolcein Liter 80 Pfg. ö ffllaga Liter 1.90 dlinerſe Flaſchonmeine binöre, farſch⸗ u. zmolſchgenmaſſer „r Friſch gebrannter 72 Santos ½ Pfund 80 Pfg. Porto⸗Rico/ Pfund 90 Pfg. Guatemala/ Pfund 1.— Mk ſtelle d Bl. ur Bellenstrasse 24 Ein⸗ und Verkauf landwirtſchaftl. Bedarfsartikel Empfehle mein Lager in: Futter mitteln zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen. Kunſtdünger, Harnstoff, Amonial, Kali. Friſch eingetroffen: Heu u. Stroh. Beſtellungen auf verbilligten Amoniak (Junipieis) werden noch entgegengenommen. Ebenfalls auf Anjelmein ler biter 25 Pfg. Oswald Seitz. ſiasthaus„Zur Krone“, Ilvesheim. Pfingstmontag Nachmittag im Saale Tanz- Anferhallung. Gute Küche. Vorzügliche Weine. Hlierzu ladet freundlichst ein N Heinrich Schwarz. f col Senbünfun mit guten Kenntnissen in Buchhaltung, sowie eine Anfängerin zum Eintritt per I. Juni gesucht. Nur schriftl. Angebote sind zu richten an Delfeuerungswerk Fulmina d m. h H Edingen a. Neckar. Raiser's 1 Bohnen-Raffee %½ Pfund J. 50, 1.80. 2.— ſnaszkafes. ire 35 5. ſiilchkaffeg 5, nd 50 d NReiehardt Kakao Gral 1 3 5 Wappen 30, 40, 50 Pfg. Ciornudeln offen. Pfund 60 Pfg. e Paket 75 Pfg. . Paket 79 u. 80 Pfg. Clerfauennudeln ½ Pfund 20 Pfg. dümlliche öunneneinlagen Reue Kartoffeln. fand 18 wre. Span. Imperial Orangen ar. 40 v. neue Ernte Slronen— gogunl. Iwlebeln Holl. Puddingnulnor Glapuloer, banlaftangon Heſtlerſabz. Karl Raufelder.“ Nee Ich suche per sofort einen tüchtige Vertreter für Seckenheim und Umgebung für mein bek. und beliebt. Nährmittel Nur Herren welche die Landkundschaft kennen(Vich- und Schweinehalter) belieben sich zu bewerben. Hlbert Wolff, Viehnährmittelfabrik 0 Viernheim.