5 5 0 5 4 5 1 1. 0 a a. g 1 0 8 18 29. Jalta 5. 133 — e Bezugspreis: Für den Monat Juni 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). für Seckenheimmnz Ungebung Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Reichstag und Fürſtenabfindung Die erſte Leſung des Geſetzeniwurſes OGBerlin, 10. Juni. Bei gutem Beſuch der Tribünen, aber nicht gerade hervorragender Beſetzung des Hauſes begann die heutige Reichstagsſitzung ſofort mit der erſten Leſung des Geſetzes über die vermögensrechtliche Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen den deutſchen Län⸗ ern und den vormals regierenden Fürſten⸗ h. uſern. Zunächſt beantragte der Kommuniſt Torgler, die kommuniſtiſche Interpellation über den bekannten Brief des Reichspräſidenten von Hindenburg mit der Ausſprache zu verbinden. 5 Reichskanzler Dr. Marx, der ſofort das Wort ergriff, erklärte ſich mit dieſem Vor⸗ ſchlag einverſtanden und gab dann im Namen des Ge⸗ ſamtkabinetts folgende formulierte Erklärung ab: Erklärung der Reichsregierung: Der vorliegende Entwurf entſpricht dem Verſuch des Reichstages, die vermögensrechtliche Auseinanderſetzung zwiſchen den Ländern und den früher regierenden Fürſten⸗ häuſern durch Initiativgeſetz herbeizuführen. Die Regie⸗ rung hat in eingehenden Verhandlungen die Regierungs⸗ parteien auf dem Boden des Kompromißentwurfes zuſam⸗ mengeführt und bei der Faſſung des Entwurfes weitgehend mitgewirkt. Sie hat ſchließlich, um zu poſitiven und prak⸗ tiſchen Geſetzgebungsarbeiten zu kommen, von ſich aus den heute vorliegenden Geſetzentwurf beim Reichsrat ein⸗ gebracht. Der Reichsrat hat dieſen Geſetzentwurf mit ſehr großer Mehrheit angenommen. Die Reichsregierung legt entſcheidenden Wert darauf, daß auf der Grund⸗ lage des jetzt zur Beratung ſtehenden Geſetzentwurfes eine befriedigende Auseinanderſetzung mit den vormals re⸗ gierenden Fürſtenhäuſern gefunden wird. Der Geſetzent⸗ wurf, der dem bevorſtehenden Volksentſcheid zu⸗ grunde liegt, iſt nach Auffaſſung der Reichsregierung keine ſolche annehmbare Löſung. Nach der verfaſſungsmäßi⸗ gen Ueberwindung der Revolution müſſen die Grundlagen des Rechtsſtaates unverändert bleiben. Zu ihnen gehören: Staatsbürger und Unantaſtbarkeit des privaten Eigen⸗ tums. Die im Volksbegehren verlangte entſchädi⸗ gungsloſe Enteignung der ehemaligen Fürſtenhäuſer iſt unvereinbar mit dieſen oberſten Geboten eines Rechts⸗ ſtaates. Demgegenbüer hält die Negierungsvorlage an den verfaſſungsmäßigen Grundlagen feſt, ohne die politiſchen und geſetzgeberiſchen Notwendigkeiten außer Acht zu laſſen, die ſich aus dem Wegfall der ſtaatlichen Hoheitsſtellung der Fürſten und aus der durch Krieg und Inflation her⸗ vorgerufenen Volksverarmung ergeben. Die Auffaſſung der Reichsregierung, daß der vorliꝛgende Geſetzents urf eine befriedigende Löſung des Auseinanderſetzungsproblems darſtellt, wird von den Staatsregierungen der Länder, insbeſondere Preußens und Thüringens, geteilt. Die Reichsregierung hält es für ein innerpolitiſches Gebot, das Geſetz mit aller nur möglichen Beſchleunigung zu ver⸗ abſchieden. Die Reichsregierung möchte dabei keinen Zweifel laſſen, daß es durchaus irrig ſein würde, an⸗ zunehmen, daß ſie nach verneindem Ergebnis des 54 Volksentſcheids von einer geſetzlichen Regelung Ab⸗ 51 ſtand nehmen könnte. Die Reichsregierung wird auch dann mit aller Entſchiedenheit auf eine geſetzgeberiſche Regelung im Geiſte der Vorlage dringen und über die ihr geboten erſcheinenden Konſequenzen nicht ſcheuen, falls ſich im Reichstag endgültig die Unmöglichkeit des Zu⸗ ſtandekommens eines Abfindungsgeſetzes ergeben ſollte. Die Koalitſonsparteien zur Abfindung. Nachdem der Reichskanzler unter ſtarkem Beifall der Regierungsparteien, namentlich des Zentrums und der 1 Volkspartei, ſeine Ausführungen bendet hatte, ga e N Abg. v. Guerard(3.) 5 namens der Regierungsparteien folgende Erklärung ab: ö„Die Regierungsparteien haben Ende April den Ge⸗ ſetzentwurf über Enteignung der Fürſtenvermögen, der jetzt dem Volksentſcheid zu Grunde liegt, einmütig abgelehnt. Sie haben aber niemals verkannt, daß eine vernünftige geſetzliche Regelung der vermögens⸗ rechtlichen e zwiſchen Fürſtenhaus und Land unbedingt erforderlich iſt. Dieſer Auffaſſung entſprechend ſind die Regierungsparteien dauernd tätig geweſen, ſeitdem die Frage an den Reichstag herantrat. Ihre Arbeit hat in einem vereinbarten Geſetzentwurf ihren Ausdruck gefunden, deſſen Inhalt die Reichsregie⸗ rung zur Grundlage des zur Beratung ſtehenden Geſetz⸗ entwurfes gemacht hat. Die Negierungsparteien begrüßen die heutige Erklärung der Reichsregierung und nehmen mit Genugtuung davon Kenntnis, daß die Regierung gewillt iſt, mit der vollen Einſetzung ihrer Ver⸗ gantwortlichkeit auf die Verabſchiedung dieſes Ge⸗ ſetzes hinzuwirken. Augeſichts der Tatſache, da n Lande befürchtet wird, . im Falle der Ablehnung des Volksentſcheids werde jede reichsgeſetzliche Regelung ſcheitern, wollen die Regierungs parteien leine Zweifel darüber laſſen, daß ſie den Erlaß eines regelnden Geſetzes für unbedingt notwendig erachten. Sie erklären mit nachdrücklich⸗ ſtem Ernſt, daß ſie alles daranſetzen werden, den vor⸗ Rechtsgleichheit aller liegenden Geſetzentwurf in allen weſentlichen Beſtand⸗ teilen zur Annahme zu bringen. In ihm ſoll ein Geſetz geſchaffen werden, das der veränderten ſtaatsrechtlichen Stellung der Fürſtenhäuſer entſpricht. Das Geſetz werde den Fürſten ihr Vermögen belaſſen, welches ſie als un⸗ zweifelhaftes Privateigentum erworben haben. Den Folgen des verlorenen Krieges, der Verarmung des Volkes und der geſamten Ver⸗ mögenslage der Fürſten wird hierbei Rech⸗ nung getragen. Den Ländern ſoll zugeteilt wer⸗ den, worauf ſie aus Gründen der Kultur oder der Volks⸗ geſundheit Anſpruch haben. Den Fürſten wird keine beſſere Au fwertung zuteil, als allen anderen Staats⸗ bürgern. Andererſeits werden die Fürſten auch nicht, wie es der Volksentſcheid will, außerhalb der Grundrechte geſtellt, auf die jeder Deutſche Anſpruch hat. Die Re⸗ gierungsparteien geben ſich der beſtimmten Erwartung hin, daß der Reichstag ſich der Notwendigkeit, ein ſolches Ge⸗ ſetz zur Verabſchiedung zu bringen, nicht verſchließen gird. (Beifall bei den Regierungsparteien.) Der Brief des Reichspräſidenten Es folgte der ſozialdemokratiſche Fraktionsvorſitzende Hermann Müller⸗Franken, der dem Reichspräſidenten den Vorwurf machte, er habe mit ſeinem Brief die neutrale Haltung aufgegeben, die er gegenüber innerpolitiſchen Streitfragen einzunehmen feierlich verſprochen habe. Darin müſſe man eine Ver⸗ letzung der durch ſein Amt bedingten überparteilichen Hal⸗ tung erblicken. Hindenburg nenne den Geſetzentwurf zum Volksentſcheid einen Vorſtoß gegen Recht und Moral. Demgegenüber ſei zu fragen, ob es Recht und Moral entſpreche, wenn Herzog Karl Mi hael von Mecklen⸗ burg, der bei Ausbruch des Krieges die deutſche Staats⸗ angehörigkeit aufgab, und ſich die Anwartſchaft auf die Thronfolge in Mecklenburg mit fünf Millionen Goldmark abkaufen ließ, Erbanſprüche ſtelle. Der Redner wies wei⸗ ter auf die bekannten Forderungen der mecklenburgiſchen Prinzeſſin Jutta hin. Auch Wilhelm II beſitze ein Mil⸗ lionengut in Holland und beanſpruche nochmals 300 000 Morgen deutſches Land, Schlöſſer und Vermögensobjekte im. Werte von 183 Millionen Goldmark. Die Scham⸗ loſigkeit der Fürſtenanſprüche ſei damit erwieſen. Der Redner wandte ſich zum Schluß nochmals ſcharf gegen den Reichspräſidenten und erklärte, es ſei nicht Aufgabe des Staatsoberhauptes, in ſolcher Weiſe einſeitig Partei zu ergreifen. Die Sozialdemokratie proteſtiere gegen die Par⸗ teilichkeit des Reichspräſidenten und fordere die Wähler auf, für den Volksentſcheid zu ſtimmen.(Lebhafter Bei⸗ fall bei der Linken.)“ Nunmehr nahm wiederum Reichskanzler Dr. Marr das Wort, um auf die Ausführungen des Abgeordneten Müller zu erwidern. Zu den Ausführungen über den Brief des Reichspräſidenten gab er namens der Reichs⸗ regierung folgende Erklärung ab: Nach Artikel 50 der Reichsverfaſſung bedürfen alle Anordnungen und Verfügungen des Reichspräſidenten zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung. Daraus, daß die Ver⸗ faſſungsvorſchrift von Anordnungen und Verfügungen ſpricht, ergibt ſich, daß ſie nur ſolche Kundgebungen im Auge hat, die der Präſident in unmittelbarer Aus⸗ übung der ihm verfaſſungsmäßig zuſtehenden Staats⸗ hoheit vornimmt und die die Möglichkeit einer Voll⸗ ziehung zulaſſen. An dieſer Stelle wurde der Reichskanzler durch großen Lärm auf der Linken unterbrochen. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Roſen⸗ feld rief:„Decken Sie den Wortbruch Hindenburgs?“ Dieſer Zuruf löſte wiederum auf der äußerſten Rechten Proteſtſtürme aus. Der Reichstagspräſi⸗ dent wurde von der Rechten aufgefordert, dem Abgeordne⸗ ten Roſenfeld einen Ordnungsruf zu erteilen. Nachdem der Präſident der Au forderung nachkam, rief Abg. Roſenfeld nochmals:„Es iſt doch ein Wortbruch“. Nachdem endlich wieder Ruhe eingetreten war, erklärte der Reichskanzler: Ich verwahre mich entſchieden, gegen den Vorwurf, daß der Herr Reichspräſident irgendwie ſein Wort gebrochen habe.(Lebhafter Beifall in der Mitte und Rechts. Pro⸗ teſtſtürme auf der Linken.) Nun fuhr der Reichskanzler in ſeiner Erklärung fol⸗ gendermaßen fort: Dieſe Vorausſetzungen liegen nicht vor bei per⸗ 1 0 Meinungsäußerungen des Reichspräſidenten, ie keine Anordnungen oder Verfügungen enthalten und deshalb nicht beſtimmt ſind, in den Gang der Staats⸗ geſchäfte unmittelbar einzugreifen. Die in Frage ſtehende Kundgebung des Herrn Reichspräſidenten bedurfte kei⸗ her Gegenzeichnung. Im übrigen geſtatte ich mir, noch ſolgendes hervorzuheben: Die Richtlinien der Politik wer⸗ den nach Artikel 56 der Reichsverfaſſung vom Reichs⸗ kanzler beſtimmt, der dafür gegenüber dem Reichstag die Verantwortung trägt. Eine entſchädigungsloſe Ent⸗ eignung der vormaligen regierenden Fürſtenhäuſer, wie ſie in dem zum Volksentſcheid aufgeſtellten Geſetzent⸗ wurf vorgelegt wird, hat die Reichsregierung bereits wiederholt als mit den Grundſätzen eines Nechtsſtaates nicht vereinbar bezeichnet.(Lärm links, Rufe: Unerhört!) Der Inhalt des Briefes des Herrn Reichspräſidenten, der die gleiche Auffaſſung zum Ausdruck bringt und aus⸗ drücklich auf die Stellungnahme der Reichsregierung Be⸗ zug nimmt, ſteht demnach in ſachlichem Einklang mit der von mir verfolgten Politik. Eine Mißachtung ſeiner ver⸗ faſſungsmäßigen Stellung kann ich in dem Vorgehen des Herrn Reichspräſidenten nicht erblicken.(Rufe ber den 1 Pfui, abtreten. Beifall in der Mitte und rechts. a f Abg. Barth(Dn.) erklärte hierauf, daß ſeine Fraktion der Vorlage gegen⸗ über dieſelbe Haltung einnehmen werde, die ſie ſchon bei den Kompromißverhandlungen im Rechtsausſchuß einge⸗ nommen habe. Abg. Neubauer(K.) bezeichnete die Vorlage der Regierung als Heuchelei. Kein Menſch glaube der Regierung, daß ſie den Hinden⸗ burgbrief für einen Privatbrief halte. Der Brief ſei der Ausdruck tiefſter Unehrlichkeit. Er künde für den Fall des Sieges des Volksentſcheides den Staatsſtreich an. Nachdem der völkiſche Abgeordnete Gräfe die Ne⸗ gierungsvorlage abgelehnt hatte, nahm der Fraktionsvorſitzende des Zentrums, v. Guerard, noch einmal unter großer Aufmerkſamkeit des Hauſes das Wort. Der Redner erklärte, die Zentrumsfraktion vermöge nicht einzuſehen, daß die Angelegenheit des Hindenburgbriefes durch die lediglich auf die ſtaatsrechtliche und verfaſſungsrechtliche Seite der Frage eingehenden Erklärungen des Reichskanzlers erſchöpft iſt. Der Brief des Reichspräſidenten ſei an ſich ein politiſcher Akt. Er behandele die aktuellſte politiſche Frage der Ge⸗ genwart, die das deutſche Volk in größtem Ani aufge⸗ wühlt habe. Das Zentrum ſei deshalb der Anſicht, daß der Brief wegen der überparteilichen Stellung des Neichs⸗ präſidenten beſſer nicht geſchrieben worden wäre.(Leb⸗ haftes hört hört.) Eine ähnliche Erklärung gab der Fraktionsvorſitzende der Demokraten, Abg. Koch ab. Die demokratiſche Fraktion könne ſich der Erklärung des Reichskanzlers zum Hindenburgbrief nicht anſchlietzen. Die Fraktion bedauere, daß man ſich bemüht habe, den Reichspräſidenten in den Vordergrund des politiſchen Kam⸗ pfes zu ziehen. Sie bedauere auch die Zwiſchenfälle, die ſich an die Erklärung des Reichskanzlers geknüpft haben. Das Haus begann dann die erſte Leſung des deutſch⸗ruſſ ſchen Vertrags der gewöhnlich unter dem Namen des„Berliner Ver⸗ trags bekannt iſt. f Reichskanzler Marx leitete die Ausſprache mit einer längeren Rede ein, in der er folgendes ausführte: Der vorliegende Vertrag bedarf nach der Verfaſſung an ſich nicht der Juſtimmung der geſetzgebenden Körper⸗ ſcha ten. Angeſichts ſeiner be onderen Bedeutung hat ſich die Reichsregierung aber ent hloſſen, dieſe Zuſtimmung trotzdem einzuholen. Nachdem die traditionelle jahrhun⸗ derielange Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Ruß⸗ land durch den Weltkrieg zum Unglück beider Länder ge⸗ brochen war, zeigte ſich ſchon im Vertrag von Ra⸗ pallo vom Frühjahr 1922 das beiderſeitige Bedürf⸗ nis. die alten guten Bezehungen wiederherzuſtellen. Sein Zweck lag allein darin, die Gegenſätze des Weltkrieges durch Verſtändigung für immer zu beſeitigen und da⸗ mit die Grundlage für ein freundſchaftliches und ver⸗ trauensvolles Zuſammenarbeiten der beiden Länder zu chaſſen. Auch jetzt iſt im deutſchen wie im ruſſiſchen Volke ie Erkenntnis lebendig, daß ſie in mannigfacher Hinſicht aufeinander angewieſen ſind, und daß ſie durch keinerlei vitale Intereſſen voneinander getrennt ſind. Der gefundene Ausgleich liegt ſachlich kurz zuſammen⸗ gefaßt darin, daß die beiden Länder ſich die unveränderte freundſchaftliche Fühlung in den gemeinſamen politiſchen und wirtſchaſtlichen Angelegenheiten verſprechen, und daß ie ſich daneben zur Neutralität für den Fall verpflichten, aß einer von ihnen trotz eigenen friedlichen Verhaltens angegriffen, oder daß er Gegenſtand einer agreſſiven Wixt⸗ chaftspolitik dritter Mächte werde. Die Grundgedanken ieſer Regelung ſind alſo ſo einfach und klar, daß der Wort⸗ laut der Beſtimmungen keiner Erläuterung bedarf. Im Grunde genommen wird dadurch politiſch keine neue Lage geſchaffen, ſondern die gegebene Lage geklärt. Mehr als einmal iſt von der Regierung auch von dieſer Stelle aus betont worden, daß der Locarno⸗ und Völkerbundspakt keine Spitze gegen Rußland hat und daß es für Deutſchland ſtets ein Ding der An⸗ möglichkeit ſein wird, etwa hervortretende agreſſive Ten⸗ denzen gegen Rußland zu unterſtützen. Unter dieſen Am⸗ ſtänden lag nicht die geringſte Veranlaſſung dafür vor, daß der Abſchluß des Vertrags in der Oeffentlichkeit des Aus⸗ landes Aufſehen erregte. Vielleicht wäre es logiſcher geweſen, den Berliner Vertrag erſt nach Vollziehung des deutſchen Eintritts in den Völkerbund zu ſchließen. Aber es iſt nicht unſere Schuld, daß das nicht geſchehen konnte. Der Mißerfolg der Märztagung fällt nicht Deutſchland zur Laſt, und wir haben durch unſece Teilnahme an der Genfer Studienkommiſſion gezeigt, daß wir gewillt ſind, an der Beſeitigung der im März ent⸗ ſtandenen Kriſis, die nicht eine Kriſis im Verhältnis Deutſchlands zum Völkerbund, ſondern eine Kriſis innerhalb des Völkerbundes iſt, nach Kräften mitzuarbeiten. Die deutſche Politik iſt eine Politik des Frie⸗ dens, aber eine Friedenspolitik kann nicht einſeitig ſein und unſer Ziel kann deshalb nur darin beſtehen, das alen friedlicher Abmachungen auf alle Länder zu er⸗ recken. An die Rede des Reichskanzlers ſchloß ſich eine Ausſprache, die nicht ſehr lange dauerte, da ſich die Red⸗ ner ſämtlicher Fraktionen ohne Ausnahme für den Ver⸗ trag ausſprachen. Der Vertrag wurde in zweiter und dritter Leſung mit allen gegen die Stimme des aus der Kommuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſenen Abg. Korſch an⸗ genommen. Die Regelung der Flaggenfrage. Ein parlamentariſcher Ausſchuß zur Prüfung der Kompromißvorſchläge. „Berlin, 11. Juni. Die Abſicht, einen beſonderen außerparlamentariſchen Ausſchuß zur Löſung der Flaggenftage zu bilden, iſt wegen der mancherlei Schwierigkeiten, die dem entgegenſtehen. fallen gelaſſen worden. Lediglich der Reichstag wird mit⸗ hin einen Ausſchuß einſetzen, dem dann das geſainte Material der Regierung zugeleitet werden wird. Die Mitwirkung beſonders intereſſierter Vereinigungen, von, der in dem bekannten Brief des Reichspräſidenten die Rede iſt. ſowie die Mitwirkung der Heraldiker würde in der Weiſe ſichergeſtellt werden, daß die in Frage kommenden Perſönlichkeiten als Sachverſtändige zu den Verhand⸗ jungen zugezogen werden, da der Ausſchuß eine andere Möglichkeit, ſich durch derartige Perſönlichte ten zu er⸗ gänzen, nicht hat. Keine Veröffentlichung des deutſch⸗ franzöſiſchen Notenwechſels. b Berlin, 11. Juni. Dem Reichstag iſt der„Entwurf emes Geſetzes zur Durchführung der Artitel 177, 178 und 198 des Ver⸗ trages von Verſailles“ zugegangen. Durch dies Geſetz werden die bisherigen Beſchränkungen des Luftfahrzeug⸗ baues aufgehoben. Der Paragraph 2 des Geſetzes ermäch⸗ tigt die Regierung,„auf dem Gebiete des Luftfahrweſens diejenigen Maßnahmen zu treffen, die zur Erfüllung der von der Reichsregierung in der Note vom 22. Mai 1926 der belgiſchen, engliſchen, franzöſiſchen, italieniſchen und japaniſchen Regierung gegenüber übernommenen Ver⸗ pflichtungen erforderlich werden.“ Beigefügt iſt dem Entwurf eine Denkſchrift, über die Pariſer Vereinbarungen über die Luftfahrt, in der darauf verwieſen wird, daß das Ziel, das ſich Deutſchland in dieſen Verhandlungen geſteckt hatte, nämlich die Her⸗ beiführung der im Vertrage von Verſailles nicht be⸗ ſchränkten Freiheit ſeiner Zivilluftfahrt, bei den Ver⸗ handlungen erreicht ſei. Dagegen wird der Wortlaut der Noten, in denen die getroffenen Vereinbarungen nie⸗ dergelegt ſind, nicht veröffentlicht. Zollverhandlungen. Die Intereſſengegenſätze zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft. Berlin, 11. Juni. In den letzten Tagen ſind verſchiedentlich Vertreter der deutſchen Landwirtſchaft von den zuſtändigen Reichs⸗ ſtellen und auch vom Reichskanzler Dr. Marx ſelbſt empfangen worden, um ihre Zollwünſche und deren Begründung anzuhören. Der neue Entwurf iſt im Wortlaut noch nicht fertiggeſtellt. Die Arbeiten ſollen 5 beſchleunigt werden, daß das Parlament ſich noch vor en Sommerferien mit dem neuen Entwurf be⸗ ſchäftigen kann, da die Landwirtſchaft erwartet, daß die Auswirkung des Geſetzes noch bei der diesjähri⸗ gen Ernte fühlbar wird.. Wie vor einem Jahr bei der Debatte über die kleine Zolltarifnovelle treten auch jetzt wieder Intereſſen⸗ gegenſätze zwiſchen Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft hervor. Bei allen Beſprechungen mit Ver⸗ tretern der Landwirtſchaft haben die Neichsminiſter er⸗ klärt, daß ein Ausgleich der Intereſſen der beiden Wiriſchaftsgruppen gefunden werden müſſe, und daß verhindert werden ſolle, daß die eine Gruppe ſich auf Koſten der anderen bereichere. Aus dem In⸗ und Auslande. Geld ſtatt Sachlieferungen. Berlin, 10. Juni. Der Transferausſchuß der Re⸗ parationskommiſſion hat ſich dahin entſchieden, daß Deutſchland in der Lage ſei, einen Teil ſeiner aus dem Dawesplan entſtehenden Verpflichtungen bar zu bezahlen. Es ſoll beabſichtigt ſein, zunächſt für Frankreich an Stelle von Sachlieſerungen eine Barzahlung in Höhe von 25 Millionen Mark zuzulaſſen. Belgien kann, obwohl es nach derſelben Richtung zielende Wünſche äußert, in dieſem Jahr nicht berücksichtigt werden, da es die ihm aus dem Dawesplan zuſtehenden Kredite voll verbraucht hat. Der Spruch des Neichsbahngerichts. In dem Streit zwiſchen Reichsbahn und Reichsregierung hat das Reichs⸗ bahngericht in Leipzig dahin entſchieden, daß die Ver⸗ bindlichkeitserklärung von Schiedsſprüchen über die Ar⸗ beitsbedingungen der Reichsbahnarbeiter nicht im Wider⸗ 1 mit dem Reichsbahngeſetz und der Geſellſchafts⸗ atzung ſtehe. Demgemäß iſt die am 16. Januar vom Reichsarbeitsminiſterium ausgeſprochene Verbindlichkeitser⸗ klärung wirkſam.— Wie wir von zuſtändiger Seite hierzu erfahren, wird die Reichsbahngeſellſchaft dieſen Spruch des Reichsbahngerichtshofes in vollem Umfange anerken⸗ nen. Die Auswirkungen des ſeinerzeit vom Reichsarbeits⸗ miniſter für verbindlich erklärten Schiedsſpruches werden nunmehr in kurzer Zeit im Einvernehmen mit den Gewerk⸗ ſchaften zur Durchführung kommen. Sehr wahrſcheinlich werden die Löhne für die Reichsbahnarbeiter durch den Entſcheid des Leipziger Gerichtes rückwirkende Kraft er⸗ halten. Die Zivilklage der Eiſenbahnergewerkſchaften gegen die Reichsbahn wird durch die vorliegende Entſcheidung nunmehr gegenſtandslos. Auflöſung des bageriſchen Landtages? München, 10. Juni. Wie in parlamentariſchen Krei⸗ ſen verlautet, beabsichtigen die Koalitionsparteien, den bayeriſchen Landtag auf Grund der Ablehnung des Ge⸗ ſetzes über Verfaſſungsänderungen aufzulöſen. Die nötige Zweidrittelmehrheit für einen Auflöſungsbeſchluß dürfte zu erreichen ſein, da auch die Linke gegen Neuwahlen kaum etwas einzuwenden hat. Vertagung der amerikaniſchen Finanzkontrolle. ö E Warſchau, 11. Juni. Bekanntlich iſt man ſich in maßgebenden Finanz⸗ kreiſen Polens darüber klar, daß als Vorausſetzung für die von jeder fremden Finanzgruppe Polen zu gewährende Anleihe die Ueberlaſſung der Finanzkontrolle an die frem⸗ den Gläubiger unvermeilich ſein wird. Meinungsver⸗ ſchiedenheit herrſcht nur in der Frage, welche Art der Kontrolle vorzuziehen ſei. Die Regierung ſelbſt ſteht auf dem Standpunkt, daß das amerkkaniſche Kapital einer Völlerbundsanleihe aus Preſtigegründen vorzuziehen ſei. Tirards Rücktrittsabſichten beſtätigt. Zu der von Paris aus verbreiteten Nachricht über einen bevorſtehenden Rücktritt des Oberkommiſſars des Rheinlandes Tirard wird von gut unterrichteter Seite mitgeteilt, daß dieſer tatſächlich ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht habe. Ein be⸗ ſtimmter Termin ſtehe noch nicht feſt. Ebenſo ſei ein Nach⸗ folger noch nicht genannt worden. Ein tſchechiſch⸗italjeniſcher Zwiſchenfall. Der Abge⸗ ordnete und Bürgermeiſter von Pilſen, Pik, hat unlängſt in einer Verſammlung, die ſich gegen den Faſchismus wandte, eine Rede gehalten, in der die Methoden des Faſchismus ſcharf verurteilt wurden.„Durch ſeine Mittel Und ſeine Ziele“, ſo hieß es in dieſer Rede,„bedeutet der Faſchismus Gewalt und das Geſpenſt der bewaffneten Dik⸗ tatur. Wie er ſich in ſeiner ganzen Häßlichkeit in Italien gezeigt hat, beweiſt er, daß er nicht einmal vor Mord, Brandlegung, hinterliſtigen Ueberfällen und auch nicht vor Diebſtahl am Arbeitereigentum zurückſchreckt. Er iſt anti⸗ ziviliſatoriſch, er kann nur aufblühen und ſich regen in einem Lande der Analphabeten.“ Auf Grund dieſer Rede hat Italien in Prag ernſte Vorſtellungen erhoben und eine Genugtuung verlangt. Das tſchechiſche Außenmi⸗ niſterium hat darauf erklärt, daß man den Pik'ſchen Aus⸗ führungen nicht den Sinn unterlegen könne, als ob auf irgendeine Weiſe das italieniſche Volk beleidigt werden ſollte. Dies ſei nicht die Abſicht des Bürgermeiſters ge⸗ weſen, der auch gelegentlich des Beſuchs der italieniſchen Delegation in Pilſen„ſeine Gefühle aufrichtiger Freund⸗ ſchaft zum italieniſchen Volke“ zum Ausdruck gebracht habe. Tätlicher Angriff gegen Graf Bethlen. G Genf, 10. Juni. In den Wandelgängen des Völkerbundes ereignete ſich heute kurz vor Beginn der Natsſitzung ein ſehr pein⸗ licher Zwiſchenfall: Ein ungariſcher Journaliſt trat auf den Grafen Bethlen zu und gab ihm mit den Wor⸗ ten:„Dies im Namen des ungariſchen Volkes“ eine kräftige Ohrfeige. Darauf warf er eine Anzahl Flugblätter von ſich und ließ ſich ſodaunn ohne Wider⸗ ſtand von den Dienern feſtnehmen, die ihn der Poli⸗ zeuübergaben. Der Täter iſt der Sekretär der unga⸗ riſchen republikaniſchen Partei in Paris, Iwan Ju= ſtin und war mit einer Preſſekarte der Pariſer Zeitung„Ere Nouvelle“, welche ihm das Be⸗ treten des Völkerbundsgebäudes ermöglichte, verſehen. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Das Urteil im Kommuniſten⸗ prozeß.) Am zweiten Verhandlungstag gegen die Kom⸗ muniſten Schiffer Peter Bläſer und Rangierer Franz Joſ. Huber ſtellte der Verteidiger Hubers für den ſchwerbelaſte⸗ ten Angeklagten eine Reihe Beweisanträge. Infolgedeſ⸗ ſen beſchloß das Gericht, dem Antrag des Verteidigers entſprechend, die Anklage gegen Huber abzutrennen und für dieſen einen neuen Termin anzuberaumen, Bei Bläſer nahm das Gericht Beteiligung an dem Zuſammenſtoß zwiſchen T und U als Rädelsführer an, era tete es jedoch nicht als erwieſen, daß der Angeklagte an der Er⸗ mordung des Polizeioberwachtmeiſters Böttger irgend⸗ eine Schuld trägt. Ferner war der Angeklagte wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz zu verurteilen. Das Gericht hielt eine Geſamtzuchthausſtrafe von drei Jahren für angemeſſen. Zwei Jahre wurden dem Ango⸗ klagten auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Das Ge⸗ richt gab der Verteidigung anheim, einen Antrag auf Er⸗ laſſung der Strafe im Wege des Wohlverhaltens zu ſte⸗ len. Der Angeklagte wurde ſofort auf freien Fuß geſetzt. Schwetzingen.(Tot aufgefunden.) In der Nähe der hieſigen Eiſenbahnbetriebswerkſtätte wurde ein etwa 17 jähriger junger Mann tot aufgefunden. Allem An⸗ ſchein nach wurde er von einem Zuge überfahren; denn der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Der Tote iſt in Schwetzingen wohnhaft und heißt Weckeſſer. Wie er unter die Räder gekommen iſt, ſteht noch nicht feſt. Heidelberg.(Vergiftet.) Die aus Rauenberg her Wiesloch ſtammende, hier bedienſtete 21 jährige Dienſt⸗ magd Sophie Menges, trank vor einigen Tagen konzen⸗ trierte Salzſäure. Sie iſt jetzt im Akademiſchen Kranken⸗ haus an Vergiftung geſtorben. f „Ihringen am Kaiſerſtuhl.(Weinhandel und Winzer.) Bei der Winzergenoſſenſchaft Ihringen haben die Umſätze in Wein eine erfreuliche Belebung erfahren. Es ſind in den vergangenen drei Wochen über 300 Hel⸗ toliter Wein verkauft worden. Seit dem Herbſt 1925 wurden von der hieſigen Winzergenoſſenſchaft insgeſnnt 2200 Hektoliter Wein verſchiedener Jahrgänge abgeſetzt. Anerkannt darf werden, daß die Genoſſenſchaft in Anleh⸗ nung an die Aufhebung der Reichsweinſteuer die Ver⸗ kaufspreiſe reduziert hat. Dillweißenſtein(bei Pforzheim.)(Auf dem Wege der Beſſerung.) In dem Befinden der durch die Pulverſpielerei ſchwer verletzten beiden Knaben von Wer⸗ ßenſtein iſt eine Beſſerung eingetreten. Lebensgefahr be⸗ ſteht nicht mehr. Kehl.(Folgen des Hochwaſſers.) Der gegen⸗ wärtige hohe Waſſerſtand des Rheins erweiſt ſich inſo⸗ fern für die Schiffahrt nach Baſel ſtörend, als die von dort kommenden Dampfer die Brücken nicht paſſieren können. Gegenwärtig liegen oberhalb der Brücke 4 große Schleppdampfer, zum Teil ſchon ſeit Freitag abend. Die mitgebrachten Kähne konnten teilweiſe aufgelaſſen wer⸗ ie Manöver, das jedesmal zahlreiche Zuſchauer nlockt. Freiburg.(Brandſtiftungen.) In den ver⸗ ſchiedenſten Orten des Oberlandes ſind in dem letzten halben Jahr mehrere Anweſen durch Brandſtiftung ver⸗ nichtet worden. Auch die Ortſchaft Grißheim wurde am 6. Januar von einem Brande heimgeſucht. Als Brand⸗ ſtifter hatte ſich der von Grißheim gebürtige 22 Jahre alte Hilfsarbeiter Diringer vor dem Schwurgericht zu verantworten. Der junge Angeklagte hat ſich frühzeitig auf Abwege begeben. Diebſtähle, auch ſolche bei Ver⸗ wandten in Grißheim, brachten ihn wiederholt ins Ge⸗ fängnis. Bei Verhüßung der letzten Strafe äußerte Di⸗ ringer zu einem Mitgefangenen, wenn er auf freien Fuß komme, zünde er an. Anfangs Januar fuhr er von Raſtatt. wo er wochenlang fleißig gearbeitet hatte, nach Freiburg und am Abend des 6. Januar nach Buggingen. Von da begab er ſich zu Fuß nach Grißheim. Er ſchlich ſich in die Scheuer, die ſein Onkel Diringer gepachtet hatte, und etzte die Stroh⸗ und Futtervorräte in Brand: außer er Scheuer gingen noch die Wohnhäuſer der Land⸗ wirte Hugenſchmidt und Andres mit den Oekonomiege⸗ bäuden in Flammen auf. Nach der Tat flüchtete der Brandſtifter nach Raſtatt. Als man ihn am einem der nächſten Tage verhaftete, leugnete er längere Zeit. Später räumte er die Tat ein. Der Gerichtshof billigte dem An⸗ gekagten mildernde Umſtände zu. Das Urteil lautete auf vier Jahre Gefängnis abzüglich vier Monaten Anter⸗ ſuchungshaft, und Verluſt der Ehrenrechte auf die Dauer van fünf Jahren. — Liebe erweckt Liebe. 7 Original⸗Roman. „Das iſt die Frau, die du lange vergeblich geſucht haſt— eine Frau mit einem tapferen, warmen Herzen, mit einem tiefen Empfinden—, aber ſie iſt dir un⸗ erreichbar— iſt dir verloren, noch ehe du ſie fandeſt,“ dachte er. 7 Der Offizier aber zog die Stirne immer mehr zu⸗ ſammen und ſagte nun unſicher: „Welch ein törichter Gedanke, Fee! Du lebſt doch ſicher und behütet im Hauſe deiner Angehörigen.“ Sie lachte leiſe und reckte kräftig ihre jungen Arme. „Ach, dieſer Gedanke ſcheint allen Menſchen töricht zu ſein, nur mir nicht. Sieh, wenn ich dich nicht hätte, ich würde ihn ſofort ausführen. Aber nun blick nicht ſo finſter, als wollte ich dir davonfliegen, du törichter Harry. Ich bleibe hier und warte, bis du mich heim⸗ holſt, mein Liebſter. Laß es aber bald ſein, Harry— laß es bald ſein.“ Es lag eine ſo beſtrickende Weichheit und Süßigkeit in dieſer zärtlichen Bitte, daß Hans Ritter die Hände feſt um die Lehne ſeines Seſſels krampfte. Dieſen ſüßen, bittenden Ton konnte er nie vergeſſen. Er trieb ihn das Blut in heißen, raſchen Schlägen zum Herzen, trotzdem er einem anderen galt. Er vergaß, daß er hier als Lauſcher ſaß. Das junge Paar hatte ſich dicht neben ſeinem Verſteck in zwei Seſſeln niedergelaſſen und er konnte die beiden jungen Geſichter vor ſich ſehen. Er blickte in die heiß und zärtlich aufflammenden Augen des jungen Mädchens und ſah den unfreien, wenig lie⸗ bevollen Ausdruck in Forſts Geſicht. Ihm war, als müſſe er aufſpringen und mit der Fauſt in dieſes ſchö⸗ ne Männergeſicht ſchlagen, in dem ein Zug von Falſch⸗ heit lauerte. d Zugleich überkam ihn ein Gefühl der Bangigkeit für dieſes zärtliche, hingebende Mädchen, das ſeinen ganzen Stolz demütig zu den Füßen des Mannes legte, den es liebte. Hans mußte wieder daran denken, daß man 3 Forſt mit Ellen Volkmer in Verbindung pPrachte.% 602 — Harry Forſt hatte ſich haſtig über die Stirn ge⸗ ſtrichen, als ſei ihm zu heiß geworden. 10„Liebe Felicitas,“ ſagte er etwas ſteif und förm⸗ ich, Ich bin heute in dieſer Hoffnung hierher gekommen und hätte auf jeden Fall eine Unterredung mit dir herbei⸗ führen müſſen. Schon lange Zeit liegt mir allerlei auf dem Herzen, ohne daß ich mich mit dir hätte ausſpre⸗ chen können. Es mag auch jetzt nicht die paſſende Zeit und der paſſende Ort ſein für das, was ich dir zu ſa⸗ gen habe— aber es geht nicht anders. Und nun bitte ich dich inſtändig, höre mich ruhig an und ſei vernünf⸗ tig. 0 Sie richtete ſich haſtig im Seſſel empor und ſah ihn befremdet, faſt erſchrocken an. „Harry, du ſprichſt ſo ſeltſam— ſo kalt und ruhig — ſo ganz anders als ſonſt. Vernünftig ſoll ich ſein? Dich ruhig anhören? Was haſt du mir zu ſagen?“ Ihre Augen blickten ihn bang und forſchend an. Er wich ihrem Blicke aus. i „Herrgott, Fee, es hat ſich doch ſo vieles in unſe⸗ rem Verhältnis geändert, ſeit deines Vaters Tod! Daß du das nicht von ſelbſt begreifen kannſt,“ ſtieß er ſchroff hervor. N Sie umfaßte krampfhaft die Lehne ihres Seſſels und ihr Geſicht wurde ſtarr. a „In unſerem Verhältnis? Nein, Harry— ſage das nicht! Du und ich— wir lieben uns doch ſo, daß daran nie etwas geändert werden kann, nicht wahr? Die äußeren Verhältniſſe— ja, die haben ſich geändert ſeit dem Tage, da du mir von deiner Liebe ſprachſt. Aber das kann doch auf unſer Verhältnis zueinander keinen Einfluß haben. Er wich ihrem angſtvollen Blick aus. „Beides iſt nicht voneinander zu halten, Fee. Als ich dir damals von meiner Liebe ſprach, da— nun ja —, da glaubte ich, du ſeieſt reich. Eure ganze Lebens⸗ führung deutete darauf hin. Und dann— dein Vater hatte eine einflußreiche Stellung, er hätte wohl man⸗ ches für mich tun können, wenn ich ſein Schwiegerſohn was ſonderbar abſtach gegen ihren zärtlichen Ton, „es iſt gut, daß ich dich heute ungeſtört ſprechen kann. geworden wäre. Deshalb war ich leichtſinnig— ſagte dir, daß ich dich liebte.“ e Sie ſah ihn ſtarr an. „Deshalb— warſt du— leichtſinnig? Leichtſinnig? Deshalb warbſt du um mich— weil du mich für reich hielteſt— weil mein Vater—?“ Tonlos kam das über ihre blaſſen Lippen. „Nun ja doch,“ unterbrach er ſie haſtig.„Du weißt doch, daß ich arm bin. Nie hätte ich gewagt, dich in eine ſo ernſte Lage zu bringen, wenn ich gewußt hätte, daß du arm biſt, wie ich. Du biſt doch an ein ſorg⸗ loſes Leben gewöhnt. Nie hätte ich dich, wenn ich ge⸗ wußt hätte, daß du arm biſt, an mein armſeliges Da⸗ ſein„ f Sie atmete auf, wie von einer furchtbaren Laſt be⸗ freit und lächelte tapfer. 0 5 und „Ach, nur meinetwegen ſorgſt du dich? O, du weißt 5 ja nicht, wie wenig mir das alles gilt, wie 0 1 los ich ſein kann! Ich werde glücklich ſein mit dir auch in den beſcheidenſten Verhältniſſen; deine Lieb mich für alles enſſchädigen. 175„ „Aber bedenke doch— ich beſitze kaum dreißigtauſend Mark Vermögen. Die Zinſen davon ſind meine knappe Zulage.“ e e e „Und i eſitze zwanzigtauſend— das fünfzigtauſend.“. e e »Das würde noch nicht einmal tion reichen,“ wehrte er ab.. „Oh, die fehlenden zehntauſend bekommen wir ſchon zuſammen, mein Harry. Ich verkaufe meine Schmuck⸗ ſachen und einen Teil der Möbel meines Vaters, die in einem Speicher lagern. Wir ſuchen uns davon aus, was wir brauchen, um uns ein beſcheidenes, trauliches Heim einzurichten. Den Reſt verkaufen wir. Du ſiehſt, es wird alles gehen. Du kannſt mir glauben, daß ich 1 ſehr praktiſches, ſorgſames Hausmütterchen ſein Es lag eine frohe Zuverſicht in ihren Worten. 1 e Er rückte unruhig auf ſeinen Seſſel. zu der üblichen Kau⸗ — — a 5 7 1 e 177 T TTT 710 7 99 5 1 N 9 N 195 mit der elektri e Aus Nah und Fern. Wermersbeim.(Sochwaſſerſchäden am Rhein.) Das Hochwaſſer am linken Rheinufer hat die große Wieſenfläche von hier bis an die Schwarzwald⸗ bühne unterhalb Mechtersheim größtenteils überſchwemmt. An verſchiedenen Stellen hat das Hochwaſſer bis zum Bahndamm übergegriffen. Zur Vermeidung von waſſerkataſtrophen hat der hieſige Verkehrsverein bern Bürgermeiſteramt einen Antrag eingebracht, in dem die ſchleunige Durchführung der bereits genehmigten Ent⸗ wäſſerungsarbeiten am Rhein gefordert wird. Bei An⸗ lage eines Hochwaſſerquerdammes außerhalb der Wörth⸗ ſpitze und eines Dammes an der„Großen Mulde“ entlang könnten zirka 2 500 000 qm. ſtädtiſches Gelände vom Hochwaſſer verſchont und urbar gemacht werden. Landau.(Raubüberfall auf offener Straße.) Ein frecher Raubüberfall wurde hier auf offener Straße verübt. Ein junger, etwa 18 jähriger Mann entwendete mit einem raſchen Griff einem Pirma⸗ ſenſer Schuhfabrikanten in der Maximiliansſtraße die etwa 800 Mark enthaltende Brieftaſche aus der hin⸗ teren Hoſentaſche und verſchwand. Nachforſchungen führ⸗ ten bis jetzt noch nicht zu ſeiner Ausfindigmachung. Heßheim.(Zufammenſtoß.) Bei der Straßen⸗ kurve beim Dorfeingang von Frankenthal her ſtieß der um 10 Uhr in Frankenthal abgehende Lokalbahnzug mit einem Laſtkraftwagen mit Anhänger zuſammen. Die bei⸗ den Autos aus Maikammer waren mit zirka 8000 Liter Wein beladen. Der Anhänger wurde von der Lokal⸗ bahn erfaßt und umgeworfen. 7 Fäſſer mit Wein ge⸗ füllt, etwa 4000 Liter, fielen zu Boden und der Rotwein floß die Straßenrinne hinab. Der Kraftwagenführer konnte infolge des großen Geräuſches ſeines Wagens das Signal der Eiſenbahn nicht hören. Der Anhänger iſt ſtark beſchädigt worden. Mainz.(Sie werden nicht alle) der alte Schwindel mit den amerikaniſchen Kettenbriefen graſſiert wieder einmal in Mainz. Da es viele ängſtliche Gemüter ibt, die durch dieſen Unfug Schaden erleiden können, fer wiederholt vor dieſem Unfug gewarnt. Man erhält ein Schreiben— von Leuten unterzeichnet, denen man eigentlich eine Förderung dieſes Blödſinns nicht zutrauen oll— mit einer Liſte von über hundert Namen von Per⸗ onen. Es heißt dann:„Dieſe Perſonenkette begann ein mexikaniſcher Offizier und ſoll dieſelbe dreimal die Welt⸗ kugel umgehen. Derjenige, der die Kette als erſter unter⸗ bricht, wird Unglück haben. Ich bin erſucht worden, die⸗ ſes Verzeichnis ſamt dem Briefe neunmal abzuſchreiben und an neun Perſonen innerhalb 24 Stunden zu verſenden und es iſt mir aufgetragen worden, Sie zu bitten, dasſelbe zu tun. Dann bitte ich neun Tage zu warten und Sie werden ein großes Glück erleben. Es iſt wirklich intereſ⸗ ſant zu konſtatieren, daß ſich die Vorausſetzung ſeit An⸗ fang der Zirkulation dieſes Kettenbriefes ſchon mehrmals verwirklicht hat.“ b f Mainz.(Durch das Glasdach geſtürzt.) Im Hauſe Frauenlobſtraße 14 war dem im erſten Skock be⸗ chäftigten 23jährigen Dienſtmädchen Barbara Pachtner us Frankfurt a. M. ein Wäſcheſtück auf das Glasdach iner Lagerhalle gefallen. Als das Mädchen über das Fange des Küchenbalkons auf das Glasdach ſtieg, um das Wäſcheſtück zu holen, brach das Glasdach durch und das Dienſtmädchen ſtürzte kopfüber auf die Treppe der Rampe der Lagerhalle vier Meter tief herab. Dort blieb es bewußtlos liegen. Sofort wurde der Arzt gerufen, er die Verbringung der Verunglückten in das ſtädtiſche Krankenhaus anordnete, die durch die Sanitätswache er⸗ olgte. Im Krankenhaus wurde außer kleineren Verletzun⸗ gen durch Glasſplitter eine ſchwere Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt. Der Zuſtand des Mädchens iſt lebensgefährlich. Saarlouis.(Ein Mord auf offener Straße.) In Saarlouis wurde eine 18jährige Arbeiterin ouf offe⸗ ner Straße durch fünf Revolverſchüſſe ſo ſchwer verletzt, daß ſie in hoffnungsloſem Zuſtand ins Spital gebracht werden mußte. Der Täter, ein 22jäh iger Arbeiter, der ſich nach der Tat ſelbſt erſchießen wollte, was ihm aber we⸗ gen Verſagens ſeiner Waffe nicht glüc e, wurde von der erregten Menſchenmenge durchgeprügelt und in Haft ge⸗ nommen.. 5 1 1 Kaſſel. Verhaftung eines Mädchenhänd⸗ lers und Heiratsſchwindlers.) Der hieſigen Kri⸗ minalpolizei iſt es gelungen, in der Perſon des angeb⸗ lichen Privatgelehrten Ernſt Weirner aus Baſel einen lang⸗ geſuchten gewerbsmäßigen Heiratsſchwindler und Mädchen⸗ händler feſtzunehmen. Er hatte auch hier mit verſchiedenen jungen Damen Verbindung angeknüpft und ſie um erheb⸗ liche Beträge erleichtert. Entlarvt wurde er dadurch, daß er eines ſeiner Opfer überreden wollte, ohne Ausweis⸗ papiere mit nach London zu fliegen, um ſich dort trauen zu laſſen. Die Betreffende wurde dadurch ſtutzig und ver⸗ anlaßte die Feſtnahme des Schwindlers, unter deſſen Pa⸗ pieren eine ganze Anzahl von Päſſen, darunter auf den Namen Lina Chriſtenſen geb. Metzler aus Frankfurt a. M. gefunden wurden. ö 5 Kirchberg.(Tödlicher Jagdunfall.) Der in Oberkoſtenz bei der Familie des Gemeindeförſters Schnei⸗ der zu Beſuch weilende Kaufmann Matthäi aus Wies⸗ den begab ſich morgens um 9 Uhr auf die Jagd. Als er zum Mittagskiſch nicht erſchien, begab ſich Förſter Schnei⸗ er mit einem Jagdgaſte auf die Suche in das von Matthäi begangene Revier. Dort wurde M. entſeelt am oden liegend aufgefunden. M. iſt das Opfer eines agdunfalles geworden, wie ſich dies auch nach Lage der Dinge beſtätigt findet. 5 Sprendlingen.(Schwer beſtrafter Leicht⸗ finn) Ein 19jähriger Burſch aus Badenheim wollte nach Hackenheim fahren; er hatte es ſich in den Kopf geſetzt, chen Bahn in gleichem Tempo zu fahren, Als nun dieſe eine lange Strecke bergauf fuhr, überan⸗ trengte er ſich dermaßen, daß er zuſammenbrach und einen Schlaganfall erlitt; jetzt liegt er an einer Seite gelähmt darnieder und muß wohl ſeinen Leichtſinn mit längerem Krankenlager büßen. 1 Alſenz.(Landwirteproteſt.) In einer Bauern⸗ verſammlung für den Kanton Lauterecken, die in Odenbach ſtattfand, wurde eine Entſchließung angenommen, in wel⸗ cher die nochmalige Bezahlung der Grundſchuld am 12. Oktober entſchieden abgelehnt wird. Es wird die Be⸗ ſeitigung der Hauszinsſteuer ab 1. April, Erlaß der Woh⸗ nungsbauabgabe für 1925 und Erhebung der Umlage vom Einkommen gefordert. 8 Mainz.(Betriebsunfall.) Mit der rechten Hand in die Kreisſäge geraten iſt in einer Fabrik an der In⸗ gelheimer Aue der 64jährige Schreiner Konrad Horſt vom Bebelring, wobei ihm der Zeigefinger vollſtändig und drei andere Finger zum Teil abgeſägt wurden. Der e durch die Sanitätswache ins Kranken- W 7 Kleine Chronik. Af Schwerer Gewitterſturm in Amerika. Bei einem ſchweren Gewitterſturm in Nordoſt⸗Oklahoma wurden ſieben Perſonen getötet. Eine fünfköpfige Familie ertrank da⸗ durch, daß ein Wolkenbruch das Automobil, in dem ſie ſich befand, von einem Brückenzugang flußabwärts ſchwemmte. 5 Schnelligkeitsrekord in der Nachrichtenübermittlung. Wie aus London gemeldet wird, wurde die Nachricht von dem Ergebnis des Derby⸗Rennens in Epſom nach Aegypten in 10 Sekunden übermittelt, in 15 Sekunden nach Indien und Südafrika, in 60 Sekunden nach Auſtralien und China. Alle Schnelligkeitsrekorde für Nachrichtenübermittlung wurden damit geſchlagen. i Macht der Gewohnheit. Wie aus London berichtet wird, mußte kürzlich der als„boxender Lord“ bekannte Sir John Mibanke, der ſchon häufig zu wohltätigen Zwecken mit Polizeivertretern im Boxkampf antrat, arretiert wer⸗ den, als er einen ſolchen Kampf zum erſten Male im Ernſte verſuchte. Er wandte ſich gegen die Schutzleute, die gegen ihn einſchritten wegen ſeines lärmenden Verhaltens, als 1 Eintritt in einen bekannten Nachtklub verweigert wurde. ai In der franzöſiſchen Fremdenlegion zum Tode verurteilt. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Kairo iſt der einzige Amerikaner in der franzöſiſchen Fremdenlegion, Clare, zum Tode verurteilt worden. Nach einer Erklärung eines franzöſiſchen Journaliſten wird Clare, der als einer der Helden der Attacke von Sueida geſchildert wird, in zwei Tagen hingerichtet werden. Seitens des Generals Andrea wird erklärt, daß Clare der Anführer mehrerer Deſerteure war, die ſich in den Bergen des Hauran verbargen. Als die franzöſiſchen Trup⸗ pen ſie gefangen nehmen wollten, ſchoſſen ſie auf ihre Verfolden, wurden jedoch nach kurzem Kamof zrwöltigt e Dhyffniterploſion. Beim Preſſen von Dynamit in Grängesberg in Schweden ereignete ſich eine Exploſion, bei der ſechs Perſonen, ein Mann und fünf Frauen, getötet wurden. Zwölf Perſonen wurden verletzt. Der Grund des Unglücks iſt noch nicht bekannt. ab Rieſenbrand in den Renault⸗Werken. In der be⸗ kannten Automobilfabrik Renault in Billaucourt⸗Seine, wo nach längerem Streik die Arbeit wieder aufgenommen wurde, brach ein Brand aus, der raſch um ſich griff und ſchließlich 8000 Quadratmeter bedeckte. Nach mehrſtün⸗ digen Bemühungen gelang es den zahlreichen Feuerweh⸗ ren, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken und vor allem große Benzinlager und die kaufmänniſchen Büros zu ſchützen. Der Geſamtſchaden wird auf mehrere Mil⸗ lionen Franken geſchätzt. Der Generalſtaatsanwalt der Republik hat ſich an die Brandſtelle begeben, um Unter⸗ ſuchungen einzuleiten, da man mit Rückſicht auf die eben erſt beendete Ausſperrung Brandſtiftung von kommu⸗ niſtiſcher Seite vermutet. *„Ziviliſation“. Ein abſchreckendes Bild unmenſch⸗ licher Grauſamkeit gegen die in den Kohlengruben von Alabama arbeitenden Sträflinge bot eine Verhandlung der Großen Jury von Jefferſon, die ſich mit der Ermor⸗ dung eines Sträflings Knox durch den„Wärter“ Charles Davis zu beſaſſen hatte. Das Gericht forderte den Gouver⸗ neur auf, das Syſtem, wonach Sträflinge in Privatberg⸗ werken unter Aufſicht anderer Sträflinge arbeiten müſſen, zu beſeitigen, denn dieſe„Boß“⸗Sträflinge verfolgten nur den einen Zweck, aus ihren Untergebenen ein Arheitmari⸗ mum herauszupreſſen, um die ihnen gezahlten Prämien zu erhöhen. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſolche Sträflinge, die nicht ſchnell genug arbeiteten, mit über dem Kopf ge⸗ kreuzten Armen in einem ſargähnlichen Kaſten eingeſchloſ⸗ ſen wurden und in dieſer aufrechten Stellung über zwölf Stunden, in einzelnen Fällen ſogar zwei Tage und zwei Nächte, verharren mußten. Etwa 90 Prozent der vom Ge⸗ richt unterſuchten Sträflinge wies Narben auf: drei waren faſt zu Tode geprügelt worden und hatten Armbrüche. Ein„Boß“⸗Sträfling pflegte ſeine Opfer dadurch wehrlos zu machen, daß er ſie von hinten über den Kopf ſchlug und ihnen dann in bewußtloſem Zuſtand beide Arme brach. Ein anderer kam dadurch um, daß er, nachdem er unmenſch⸗ lich verprügelt worden war, in einen mit Heißdampf ge⸗ füllten Waſchbehälter geworfen wurde, und zwar als Strafe dafür, daß er zu ſchwach zum Kohlenaufladen war. a Feſtnahme einer Kokainhändler⸗Bande. Die Polizei von Ron iſt einer großen Bande Kokainhändler auf die Spur gekommen und hat die Mitglieder der Baden feſtgenommen. Bei dem Führer wurde ein großer Koffer mit Kokain gefunden, der 827 Ampullen zu je ein Gramm und 15 Ampullen zu je fünf Gramm im Werte von 15 000 Lire enthielt. Denkmal der Aeberfahrenen. Zur Erinnerung an 256 Perſonen, die durch leichtſinnige Fahrer getötet wur⸗ den“ wird in Newyork ein Denkmal für die Perſonen er⸗ richtet, die ſeit dem 1. Januar 1926 in den Straßen der Weltſtadt überfahren wurden. Dieſe Ehrung der unſchuldi⸗ gen 1 9 der Verkehrskriſe ſoll zur Warnung und Mah⸗ nung dienen. Acht Tote bel einem Hotelbrand. Im Hotel Taft in Brooklyn brach ein Rieſenbrand aus. Acht Perſonen ſind il den Flammen umgekommen, ſechs weitere werden vermißt. 5 „i Eigenartige Exploſionsurſoche. Durch Selbſtent⸗ zündung gerieten in Newyork öldurchtränkte Holzteile, welche den Hudſon abwärts trieben, in Brand. Das Feuer drang in die unterirdiſchen Kanaliſationsanlagen ein und verurſachte durch die hier vorhandenen Gaſe Exploſionen. Eine Anzahl Perſonen wurde verletzt und der Straßenverkehr ſtellenweiſe unterbrochen. a Ein Feuerwehrturm zuſammengeſtürzt. Bei einer Feuerwehrübung ſtürzte in Weißenkirchen bei Salzburg der Feuerwehr⸗Schlauchturm plötzlich zuſammen. Zwei Feuerwehrleute wurden getötet und mehrere“ Perſonen ſchwer verletzt. A Bombenanſchlag auf eine amerikaniſche Geſandt⸗ ſchaft. In Montevideo(Uruguay) iſt vor der amerikani⸗ ſchen Geſandtſchaft eine Bombe explodiert. Dies iſt das zweite Attentat, das in der letzten Zeit gegen Vertreter der Vereinigten Staaten in Südamerika begangen wurde. Das erſte Attentat erfolgte am 6. Mai und richtete ſich gegen die amerikaniſche Botſchaft in Buenos⸗Aires. Es wird angenommen, daß es ſich bei dem neueſten Atten⸗ tat um eine Kundgebung gegen die Verurteilung zweier Anarchiſten in Maſſachuſetts handelt. „ Vom Dienſtmabchen zur Fürstin. In einem Speiſe⸗ haus in Newyork war bis vor kurzem ein junges Dienſt⸗ mädchen beſchäftigt, an dem einer der täglichen Gäſte be⸗ ſonderes Gefallen hatte. Er erklärte ſich demſelben und das Mädchen gab ihm ſein Jawort, worauf die Hochzeit ſtattfand. Der Bräutigam aber war ein ruſſiſcher Fürſt und ſo wurde aus dem Dienſtmädchen eine ruſſiſche Fürſtin. 760 Lokales und Allgemeines. Schonende Behandlung der Kleinrentner. Der Reichsarbeitsminiſter hat an die für die Kleinrentner⸗ fürſorge zuſtändigen Miniſterien der Länder ein Schreiben gerichtet, in dem er ihnen die größte Rücksichtnahme auf die Not der Kleinrentner und deren ſchonende Be⸗ handlung empfiehlt. Es wird, wie es in dem Schreiben heißt, darüber geklagt, daß viele Bezirksfürſorgeverbände ihre Unterſtützung davon abhängig machen, daß die Klein⸗ rentner für die künftige Rückerſtattung genügend Sicher⸗ heit bieten, ihren Hausrat verpfänden und ihre Grund⸗ ſtücke belaſten. Ein ſolches Verfahren iſt nach Anſicht des Reichsarbeitsminiſters mit den Re hsgrundſätzen der 587 8 Fürſorge nicht zu vereinbaren. Es würde auch ie Vorteile, die den Kleinrentnern durch die erhöhte Unterſtützung erwüchſen, zu einem guten Teil wieder auf⸗ heben. Eine Verpflichtung zur Rückzahlung der Fürſorge⸗ leiſtung und die Stellung von Sicherheiten ſoll viel⸗ mehr von den Kleinrentnern nur in Ausnahmefällen ver⸗ langt werden. Verfügt der Kleinrentner nur über den üblichen Haushalt oder über ſonſtige im Paragraph 15 der Reichsgrundſätze angeführten Werte, ſo ſoll von ihm eine Verpflichtung zur Rückzahlung der Unterſtützungen in der Regel nicht verlangt werden. Strandtest des„Mannemer Mewelwage“(Karneval⸗ Verein e. V) Am 3., 4. und 5. Juli d. Js. veranſtaltet dieſer Verein auf der Neckarwieſe(zwiſchen Friedrichs⸗ und Jungbuſchbrücke) ein großes Volks⸗ und Strandfeſt verbunden mit der Abhaltung eines Brillant⸗Jeuerwerkes. Neben Sport, Tanz und anderen volkstümlichen Be⸗ luſtigungen, dürfte der bekannte urwüchſige Mannemer und Pfälzer Humor, der in dem Mannemer Mewelwage eine gute Pflegeſtätte gefunden hat, die beſte Gewähr für ein gutes Gelingen geben. Als beſondere Ueber⸗ raſchung wird allen denen, die ihr„Herz in Heidelberg oder auf dem Goggelsberg“ verloren haben, dasſelbe unter Tränen und Lachmuskelverzerrung in friſch⸗ gewachſenem Zuſtande wie neu zurückerſtattet werden. Alles in allem ſind die Vorbereitungen in beſtem Gange und wird demnächſt durch Inſerat und Plakate alles Nähere bekannt gegeben werden. Schtlesheimer Bergrennen. Das bekannte jährliche Königsſtuhlrennen in Heidelberg iſt nunmehr nach Schriesheim verlegt und findet am kommenden Sonntag ſtatt. Alle Klaſſen von Motorrädern und Automobilen ſind zugelaſſen. Die Rennſtrecke geht von der Kling'ſchen Malzfabrik im Tal bis zum Langen Kirſchbaum auf der Hochſtraße. Samstag nachmittag von 3 Uhr ab wird die Talfahrt geſperrt. Da es ſich um ein bekanntes Rennen handelt, das in früheren Jahren auf dem Königs⸗ ſtuhl weit und breit großem Intereſſe begegnete, iſt an⸗ zunehmen, daß auch nach Schriesheim am Sonntag die Motorſportfreunde in großer Zahl kommen werden. Marktberichte vom 10. Juni. Mannheimer Wochenmarktspreiſe. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 4,5 bis 5,5, Salatkartoffeln 18, ausländiſche Kartoffeln 10 bis 20, Wirſing 20 bis 25, Weißkraut 25 bis 30, Spargel 30 bis 80, Blumenkohl, Stück, 20 bis 100, Karotten, Bü⸗ ſchel 6 bis 20, gelbe Rüben 6 bis 8, rote Rüben 18 bis 20, grüne Erbſen 35 bis 45, Spinat 25 bis 35, Zwie⸗ beln 16 bis 20, Knoblauch, Stück, 15 bis 20, Kopf⸗ ſalat, Stück, 5 bis 15, Gurken, Stück, 40 bis 75, Kohl⸗ raben, Stück, 6 bis 15, Mangold 20 bis 25, Rettich, Stück, 5 bis 15, Meerettich, Stück, 20 bis 60, Kirſchen 15 bis 30, Ananas 60 bis 80, Stachelbeeren 30 bis 35, Aepfel 80 bis 100, Heidelbeeren 50, Süßrahmbutter 200 bis 240, Landbutter 160 bis 190, weißer Käſe 45 bis 50, Honig mit Glas 150 bis 220, Eier, Stück, 8 bis 16, Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 700, Huhn, geſchlach⸗ tet, Stück 200 bis 800, Tauben, geſchlachtet, Stück 90 bis 150, Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1400, Mannheimer Produktenbörſe. Bei Andauer der Nach⸗ frage für greifbare und nahe Weizenpartien blieb die Stimmung gut behauptet. Man verlangte für 100 Kilo⸗ gramm ohne Sack bahnfrei Mannheim: Weizen, inl., ohne Angebot, ausländiſcher 30,75 bis 33,75, Roggen, inl., 21,25, ausländiſcher 23 bis 23125, Hafer, inl., 20,50 bis 21,50, ausländiſcher 19,25 bis 23,50, Braugerſte, ausl., 26 bis 27,50, Futtergerſte 18,50 bis 19,50, Mais mit Sack, alter 17,50, neuer 18,25, Weizenmehl, Spe⸗ zial O, 100 Kilogramm mit Sack 42,50 bis 42,75, Wei⸗ zenbrotmehl 25 bis 31, Roggenmehl 28,25 bis 31, Kleie 9. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum heutigen Klein⸗ viehmarkt wurden zugeführt und pro 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt: 111 Kälber 60 bis 75, 11 Schafe nicht notiert, 138 Schweine 74 bis 82. Markt⸗ verlauf: Mit Kälbern und Schweinen langſam geräumt. Ab nächſte Woche findet wieder jeden Donnerstag Fer⸗ kelmarkt ſtatt. „Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 30.50 bis 31, Roggen 20,75 bis 21,25, Sommergerſte 22 bis 24, Hafer 21 bis 23, Mais 17.50 bis 17,75, Weizenmehl 42,50 bis 43, Roggenmehl 28,75 bis 29,25, Weizenkleie 9,25, Roggenkleie 11, alles in Goldmark je 100 Kilo⸗ aramm. f Vorausſichtliche Witterung: Bei zunächſt wenig veränderten Tempergturverhält⸗ niſſen iſt die Fortdauer von Regenfällen und Gewittern zu erwarten. Samstag: Abwechſelnd heiter und wolkig, etwas kühler, Regenſchauer. Sonntag: Schön, ocken, vielfach heiter. Früh etwas kühl, tagsüber wir? Se⸗ witterbildungen. Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermonn Ww. Inh G. Härdle, Seckenheim a. N. CCC ò ðẽ pp Achtung! Ein großer Poſten Hlalzkleie (vorzügl. geeignet zum Tränken v. Rindvieh) eingetroffen, per Zentner 4 Mk. Friedrich Maas, oſenſuaße B. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Feuerlöſchordnung für die Landgemeinden des Amtsbezirks Ma innheim auf dem Rathaus— Zimmer 5— dahier zur Einſichtnahme bis 20. 6. 1926 aufliegt. In der Gemeinde Neckarhauſen iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Kreiszuchtziegenmarkt in Weinheim. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer veranſtaltet mit Unterſtützung des Kreiſes Mannheim und der Stadtgemeinde Weinh im am Freitag, 25. Juni 1926 in Weinheim vormittags ½9 Uhr einen Kreiszuchtziegenmarkt. Auf dieſem Markt werden Zuchtztiegen und Zucht⸗ böcke, ſowie Lämmer von den Ziegenzuchtgenoſſen⸗ ſchaften, die der Landwirtſchaftskammer ange⸗ ſchloſſen ſind u. nach deren Richtlinien planmäßig züchten, aufgetrieben. Beſtellungen ſind frühzeitig bei der Landwirtſchaftskammer einzureichen, die auch beim Ankauf auf Wunſch behitflich iſt. Seckenheim, den 9. Juni 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. eee eee eee eee eee eee i Kuthol. Jungm.⸗ Verein Ceckenheim. Am Sonntag, den 13. Juni hegeßt? der Verein ſeinen diesjährigen Reichszugenagrafl⸗ Werbelag. — Nachmiklags 2 Ahr: Abmarſch vom Vereins⸗ E lokal„Zum Hirſch“ durch obere Hildaſtraße, 2 Schloßſtraße, Hauptſtraße, Hunsrück zu den Spiel⸗ 4 plätzen auf den Wörtelwieſen. Dortſelbſt mafenfreiühung und Handpaliiniele Ilvesheim— Heidelberg (Bez.⸗Meiſter) Neckarau— Nohrbach (Gau⸗Meiſter B⸗Kl.) Oeſtringen— (Gau⸗Meiſter Mitt.⸗Bad.) Lindenhof— Seckenheim 1 Lindenhof— Seckenheim II Eintritt 30 Pfg. Abends 8 Ahr im Vereinslokal„Zum Hirſch“ gemüllichos Bolſummenſein mil Ium und öchaulurnen. Eintritt frei. Im Intereſſe der Körperertüchtigung, ganz— beſonders dem Handballſpiel gegenüber, ſei hiermit a die ganze Einwohnerſchaft Seckenheims zu beiden Veranſtaltungen freundlichſt eingeladen. 2 2 Der Vorſtand. . bahn nn nN Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Ein mantel verloren. Abzugeben im Lager Beſtellungen auf Apfelwein werden laufend entgegengenommen. Im Lager vorrätig: Weizenfuttermehl, Kleie, Biertreber, Stroh, Kohlen und Briketts. In den nächſten Tagen trifft je ein Waggon Torf, Heu und Kohlen ein. Be⸗ ſtellungen hierauf wollen im Lager gemacht Frieſenheim Salz, werden. Der Vorſtand. Pele Fundeſnort öemenbelm. 255 Morgen Samstag Abend punkt ½9 Uhr Monts Versammlung im Lokal 3. Reichsadler. Tagesordnung wird im Lokal bekannt⸗ gegeben. Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder erwartet. Der Vorſtand. Morgen act 5 1 Ahr 5 Ichmeinelleiſch Pfand J. 10 me. Pfund 1.20 Mk Schloßſtraße 49. Wurſt anassseE ARA SSAAAE das anbau Nur das Gute bricht sich Wir bringen als besondere Gelegenheit Arbeitsstiefel mit Kern-Böden, reine Lederverarbeitung schwer beschlagen 9.50, ohne Beschlag Rohrstiefel das Beste bei der nassen Witterung, Ia. 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