25 al unn Bezugspreis: Für den Monat Juni 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. * — 0 2 22 Neues in Kürze. : Die Reiſe des franzöſiſchen Präſidenten Doumer⸗ gue nach London, die für den 22. Juni angeſetzt war, wird vorausſichtlich wegen der Regierungskriſe verſchoben wer⸗ den müſſen. eee : Im engliſchen Unterhaus wurde ein Mißtrauens⸗ antrag der Arbeiterpartei gegen Baldwin mit 299 gegen 139 Stimmen abgelehnt. e de: In ihrer Antwort an England wegen der ruſſiſchen Anterſtützung des Bergarbeiterſtreiks nimmt die Sowſet⸗ regierung für die Arbeiter⸗ und Bauernorganiſationen das Recht der Streikunterſtützung in Anſpruch. i z: Der Moſſulpertrag iſt nach einer Meldung aus Bagdad vom Irak⸗Parlament ratifiziert worden. Par⸗ lament und Senat haben auch die engliſch⸗türkiſche Petro⸗ leumkonzeſſion ratifiziert, die ſich auf das dem Irakſtaat e Moſſulgebiet bezieht. .: Die Vorlage über die Rückgabe des deutſchen Eigentums in Amerika ſoll dem Repräſententenhaus vor Weihnachten vorgelegt werden. . Zum Negierungswechſel in Frankreich. „Die Vorgeſchichte des Rüdtritts des Kabinetts Briand iſt ebenſo kurz wie intereſſant: Nachdem die Demiſſion des Finanzminiſters Peret von dem Miniſterrat ange⸗ nommen war, bat Briand die inzwiſchen zuſammenge⸗ tretene Kammer, die vorliegenden Finanzinterpellationen in Anbetracht der Unvollſtändigkeit des Kabinetts um 48 Stunden zu vertagen und das Haus, das ſich dieſer Notlage nicht verſchließen konnte, beſchloß auch dement⸗ ſprechend mit 309 gegen 196 Stimmen. Darauf trat wieder der Ministerrat zuſammen und beſchloß nach kurzer Beratung den Geſamtrücktritt des Kabinetts. Dieſe Entwicklung iſt eine Folge des ſeit einiger Zeit immer lauter werdenden Rufes nach einem Kabinett der nationalen Einigung, doch iſt ſie vorerſt immer noch reichlich unverſtändlich, zumal ja gerade die Kammer⸗ ſitzung einen für das bisherige Kabinett keineswegs un⸗ günſtigen Verlauf genommen hatte und die Stellung Briands durch das Ergebnis der Abſtimmung im allge⸗ meinen als gefeſtigt angeſehen worden war. Der tieſere Grund des Rücktritts des Kabinetts dürfte daher in der Tatſache zu ſuchen ſein, daß ſich die Bank von Frank⸗ reich weigert, die Regierung in dem zu unterſtützen, was man in Frankreich die„Beherrſchung des Deviſenmark⸗ tes“ nennt, nämlich in der Preisgabe ihres Goldſchatzes für eine neue Stützungsaktion. Da nun dieſer Konflikt, der bereits zur Demiſſion Perets geführt hatte, auch nach deſſen Rücktritt nicht behoben werden konnte, hat der fallende Franken und der ausgeſchidene Finanzminiſter das Geſamtkabinett nachgezogen, ſo daß nunmehr die ſchon einige Zeit prophezeite Stunde einer ſtark nach rechts neigenden Mehrheit für die Kammer geſchlagen zu haben ſcheint.. 5 Von Briand zu Briand. Der Präſident der Republik, der heute morgen die üblichen Konſultationen begonnen hat, hat der Reihe nach die Präſidenten der Kammer und des Senats ſowie die Präſidenten der Finanzkommiſſionen beider Häuſer empfangen, um ihre Auffaſſung über die Kriſe und deren Leſung zu hören. Sämtiche ves Doumergue bisher zu Nate gezogenen Perſönlichkeiten haben unter Hinweis auf die weſentliche Mehrheit, die Briand noch geſtern in der Kammer erhalten hat, den zurückgetretenen Miniſterprä⸗ ſidenten als einzigen Politiker empfohlen, der für die Bildung des neuen Kabinetts ernsthaft in Frage komme, ſo daß es als ſicher gilt, daß ſich Doumergue an Briand mit der Bitte wenden wird. das neue Kabinett zu bilden. Nach den neueſten Meldungen wurde Briand bereits mit der Kabinettsbildung betraut, der den Auftrag auch angenommen hat. 5 Mit dem Rücktritt des achten Kabinetts Briand tritt die Politik in Frankreich in den Hintergrund. Peret und Briand fielen mit dem Franken und nun erwächſt für die Kammer die Notwendigkeit, ihr Vertrauen einer Regierung zuzuwenden, deſſen Aufgaben in neuen und energiſchen Stützungsaktionen und vor allem in einer endlichen Stabiliſſerung der Wäh⸗ rung liegen. Damit entſteht der Ruf nach einem großen Konzentrationskabinett, das ſich von der Linken bis zur Rechten erſtrecken ſoll und deſſen Führung aber⸗ mals Briand in ſeinem 9. Kabinett übernehmen dürfte, über das vorerſt jedoch nur Kombinationen in Umlauf ſind. So werden die verſchiedenſten Variationen wie Briand⸗Herriot, Briand⸗Tardieu, Briand⸗Poin⸗ caree und Briand⸗Caillaux genannt, ohne daß ſich jedoch zur Stunde irgendwelche poſitive Möglichkeiten herauskriſtalliſiert hätten. Dieſe Ungewißheit iſt um ſo verſtändlicher, als in den franzöſiſchen Finanzen ein voll⸗ tändiges Durcheinander herrſcht und es jedem ommenden Mann mehr wie zweifelhaft erſcheinen muß, ob es ihm möglich ſein wird, aus dieſem Wirrwarr einen Ausgang zu finden. Denn die Hilfsmittel, welche dem kommenden Kabinett für die Frankenſtützung zur Ver⸗ fügung ſtehen, ſind keineswegs ſehr groß, da einmal der Morganfonds, er vor 2 Jahren aufgenommen wurde, zum größten Teil erſchöpft iſt und weiterhin die fran⸗ zöſiſche Unluſt, ſich neue Steuern aufzubürden, derart groß iſt, daß eben jedem Kabinett von vornherein die Hände ü gebunden ſind. Der Ruf nach einer unpolitiſchen Regierung. b Paris, 16. Juni. Die franzöſiſche Preſſe iſt im allgemeinen heute darin einig, daß es bei der neu zu bildenden Re⸗ gierung nicht mehr darauf aukommen könne, die Zu⸗ ſammenſetzung von Parteirückſichten leiten zu laſſen, ſon⸗ dern daß es ſich darum handle, ein Miniſterium von er⸗ fahrerenen Politikern zu bilden, das ſtark genug ſein werde, um den Franken am Rande des Abgrundes aufzuhalten. Sogar der„Quatidien“, der bei der letzten Regierungs⸗ kriſe noch mit großer Energie eine Kartellregierung unter dem Präſidium Herriots gefordert hatte, erkennt heute die Notwendigkeit an, eine unpolitiſche Regierung zu bil⸗ den, die aber unter allen Umſtänden ein feſtes Programm haben müſſe. Die„Ere Nouvelle“, die„Volonte“ und das„Oeuvre“ äußern ſich in ähnlicher Weiſe. Briand wird wie gewöhnlich zunächſt die laufenden Ge⸗ ſchäfte weiterführen. f England und die franzöſiſche Kriſ Nur ſchwache Hoffnungen für den Franke. N n London, 16. Juni. In Londoner Finanzkreiſen erwartet man als Folge des Rücktritts des Kabinetts Briand ein weiteres ſtar⸗ kes Fallen des franzöſiſchen Franken und bezeichnet es als ein großes Uebel, daß gegen den anhal⸗ tenden Kursrückgang während der letzten Zeit nicht 995 ſam eingeſchritten wurde. Nach Anſicht der Fachleute der 4 7 2 5 0 2.29 1 jetzt außerordentlich durchgreifende Schritte not 5 wendig. f 9 Die hieſigen politiſchen Kreiſe verfolgen mit Intereſſe die Ausſichten der Bildung einer franzöſiſchen Regierung der nationalen Anion, ähnlich wie ſie während des Krie⸗ ges beſtand. Man bedauert die franzöſiſche Finanzkriſe ebenſoſehr wie den Regierungsſturz, da man glaubt, daß die weitere Hinausſchiebung der Fundierung der franzöſi⸗ ſchen Schuld zur Anſtabilität der europäiſchen Wirtſchaft beitragen müſſe. Deutschland und die Genfer Krise. Ein beſonderer Schritt der Reichsregierung? d Berlin, 17. Juni. Deutſchland wird durch das Kündigungstelegramm und durch den in 2 Jahren erfolgenden Austritt Braſiliens aus der Völkerbundsorganiſation in ſeinen Intereſſen nicht unmittelbar berührt, da der Beſchluß der braſilianiſchen Regierung nicht auf den bevorſtehenden Eintritt Deutſchlands und ſeinen Widerſpruch gegen eine Erweiterung des Rates, ſondern auf die Auseinander⸗ ſetzungen innerhalb des Völkerbundes ſelbſt zurückzuführen iſt. Das doppelte Geſicht derjenigen Mächte im Völkerbunde, die die Macht in Händen haben und unſichtbar die Fäden leiten, hat die Kataſtrophe herbeigeführt, da ſowohl Deutſchland wie Bra⸗ ſilien und Spanien auf Innehaltung der Verſpre⸗ chungen der Weſtmächte drängten. Für Deutſchland kommt es nun heute weniger darauf an, ob die Kriſe inner⸗ halb des Bundes zum vollen Ausbruch kommt, wenn Spanien ſich dem Vorgehen Braſiliens anſchließen ſollte, als vielmehr darauf, daß es frei von jeder Schuld an dem Ausſcheiden der beiden alten Mitglieder der Organisation in den Bund und in den Rat eintritt. Der Glaube an die großen völkerrechtlichen Aufgaben und deren ſachliche und gerechte Löſung des Völkerbundes erfüllt heute in Deutſchland auch nicht mehr diejenigen Leute mit der gleichen Feſtigkeit wie noch vor einem Jahr, die durch dauernde Vorſtellungen bei der Regierung und Einſtellung ihrer geſamtpolitiſchen Richtung zu der Ab⸗ ſendung des Aufnahmegeſuches gedrängt haben, nachdem ſie an den Taten erkannt haben, daß die Mächtegruppie⸗ rungen auch jetzt noch nach den gleichen Grundſätzen erfol⸗ gen wie vor dem Kriege. An die Stelle der früheren Begeiſterung iſt im allgemeinen das Wiſſen von der Notwendigkeit des Mitſpielens Deutſch⸗ lands in dem Kreiſe der Völker getreten. Man hielte es innerhalb der diplomatiſchen Kreiſe allerdings für ſehr gefährlich, wenn die Aufnahme Deutſchlands ab⸗ hängig gemacht würde von dem Verluſt der Freund⸗ ſchaft mit zwei Staaten, die bisher in beſten politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen zu Deutſch⸗ land geſtanden haben. Der Gedanke liegt daher nahe, daß die Reichsregierung ihren bisherigen Verſtcherungen an Braſilien und beſon⸗ ders an Spanien, von dem nach ſeiner unklaren Ver⸗ lautbarung noch immer nicht feſtſteht, ob es ebenfalls dem Völkerbunde ganz den Rücken kehren wird, noch einen beſonderen Schritt folgen laſſen wird, durch den das weitere Verbleiben beider Nölker in der Genfer Organiſation ermöglicht wird. Es kann nicht davon die Rede ſein, daß die deulſche Regierung von ihren Vorausſetzungen für die Nufrechterhaltung Aufnahmegeſuches Abſtand nehmen wird, insbeſon⸗ dere, nachdem die Studienkommiſſion ihre einſtweiligen Beſchlüſſe in deutſchem Sinne gefaßt hat, aber es ließen ſich vielleicht andere Mittel und Wege finden, um die Mitarbeit der beiden Staaten dennoch ſicher zu ſtellen. Auf der März⸗Tagung hatten die deutſchen Ver⸗ treter ſich im Namen der Regierung geweigert, zu den Vorſchlägen der Anterkommiſſionen über die Umgeſtal⸗ tung des Rates Stellung zu nehmen, da Deutſchland noch nicht Mitglied des Völkerbundes war und ſich für unberechtiat erklärte. in ſeine inneren Angelegenheiten erfolgt. ihres hineinzureden und ſich eventuell dadurch für alle Zukunft feſtzulegen. Die Situation wird ſich in dem Augen⸗ blick geändert haben, wo die deutſchen Vertreter die Schwelle in den Natsſaal überſchritten haben und ihnen der Platz zuteil geworden iſt, der Deutſchland auf Grund ſeiner Größe und ſeiner weltgeſchichtlichen Be⸗ deutung ohne allen Zweifel zukommt. Ueber die Natserweiterung wird die Reichsregierung kaum andere Beſchlüſſe faſſen als die bisher bekannten. Sie wird die Löſung vielmehr in einer Umgruppierung der nichtſtändigen Natsſitze, etwa im Sinne der Vor⸗ ſchläge der Studienkommiſſion, ſehen und ihre Sachver⸗ ſtändigen veranlaſſen, nach ihrem Eintritt in den Völker⸗ bund gangbare Vorſchläge auszuarbeiten und vorzulegen, durch die zugleich der Beweis erbracht werden kann, daß Deutſchland immer dort ſeine Kräfte zur Verfügung ſtel⸗ 95 wird, wo es ſich um Recht und Gerechtigkeit han⸗ E 6 5 Reichsbahn und Reichsregierung. Noch keine Beſtätigung Dorpmüllers. Berlin, 16. Juni. Mit einiger Spannung hat man dem Miniſterrat entgegengeſehen, der ſich mit der durch die Wahl Dr. Dorpmüllers zum Generaldirektor Reichsbahn⸗Geſellſchaft geſchaffenen Lage befaſſen ſollte. Bekanntlich hat es der Verwaltungsrat der Reichsbahn mit der Ernennung eines Nachfolgers für den verſtor⸗ benen Generaldirektor Oeſer außerordentlich eilig gehabt, worauf das Kabinett die Antwort erteilte, daß es zu perſtorbene Generaldirektor ſeine letzte Ruhe gefunden habe.“ Eine endgültige Stellungnahme des Kabinetts iſt der Angelegenheit Stellung nehmen werde,„nachdem der 2 1 nun allerdings auch jetzt noch nicht erfolgt, ſondern man hat vielmehr beſchloſſen, zur Klärung gewiſſer ſachlicher ragen mit dem Vorſitzenden des Verwaltungsrates der eichsbahn in Verhandlungen zu treten. Der Kampf geht vor allem darum, daß die Reichs⸗ regierung ſich nicht von dem Verwaltungsrat der Reichs⸗ bahn an die Wand drücken laſſen will. Der Verwal⸗ tungsrat der Reichsbahn ſteht nämlich auf dem Standpunkt, daß die Wahl des Generaldirektors der Reichsbahn ſeine Sache ſei und daß es ſich bei dem Beſtätigungsrecht des Neichspräſidenten nur um eine for⸗ male Angelegenheit handle. Demgegenüber vertritt die Reichsregierung die Anſchauung, daß es ſich kei⸗ neswegs um eine Formenfrage handelt, ſon⸗ dern um einen Akt der Regierungspolfttik, was ſchon daraus hervorgehe, daß dieſe Beſtätigung des Reichspräſidenten der Gegenzeichnung des Reichskanzlers bedarf. Schon während der Kämpfe um das Da⸗ wesgutachten hat die Regierung entſcheidendes Ge⸗ wicht darauf gelegt, das Beſtätigungsrecht für die Beſetzung des Generaldirektorpoſtens der Reichsbahn in der Hand zu behalten. Maßgebend war dabei der Gedanke, in der Verwaltung der Reichsbahn ein Ueber⸗ wuchern privatwirtſchaftlicher Tendenzen zu verhindern, gleichzeitig auch gute und enge Beziehungen zwiſchen dem Reiche und der Reichs⸗ bahn aufrecht zu erhalten und der Entwicklung etwaiger Strömungen gegen das Reich vorzubeugen. Das Kabinett legt Wert darauf, daß dieſe grund⸗ ſätzliche Seite der Frage einmal einwandfrei geklärt wied, und dem ſollen offenbar auch die weiteren Verhandlungen mit Herrn v. Siemens dienen. Ob das Kabinett Em⸗ ſpruch gegen die Wahl Dorpmüllers erheben wird, läßt ſich im Augenblick daher noch nicht überſehen. Gegen die Perſönlichkeit Dorpmüllers und gegen ſeine techniſche Be⸗ fähigung werden Einwendungen nicht erhoben, doch be⸗ zweifelt man, ob er der geeignete Mann zur Leitung der Reichs bahn⸗Geſellſchaft iſt. Solllte ſeine Wahl beſtätigt werden, ſo würde die zu vereinbarende Neuregelung erſt im Jahre 1929 erſtmalig Anwendung finden können, da die Wahl des Generaldirektors ſtets auf drei Jahre ** Scharfer Proteſt der Elſaß⸗Lothringer Der Heimatbund fordert Abſtimmung. 1 T Straßburg, 16. Juni. Die von der franzöſiſchen Regierung gegen 21 Unter⸗ zeichner des Heimatbund⸗Aufrufes ergriffenen Sanktions⸗ maßnahmen haben in Elſaß⸗Lothringen einen außeror⸗ dentlich n Proteſt ausgelöſt. Der Vorſtand des Elſaß⸗Lothringiſchen Heimatbundes fordert die franzöſi⸗ ſche Regierung in einer öffentlichen Erklärung auf, den Nachweis für die Behauptung, die Mehrheit des elſaß⸗lothringiſchen Volkes verurteile den Heimat⸗ bund, zu erbringen, indem ſie die elſaß⸗lothrin⸗ giſche Bewegung ſich ſelbſt in einer Abſtim⸗ mung für die von dem Heimatbund gefor⸗ derte Autonomie oder die Aſſimilierungent⸗ ſcheiden laſſe. Dieſer neue Gewaltſtreich der Regie⸗ rung zeige erſt, ſo heißt es in der Erklärung, die mit der erneuten Aufforderung zu engem Zuſammenſchluß im Kampf um die Heimatsrechte ſchließt, wie bedroht auch die elementarſten Menſchenrechte in Elſaß⸗ Lothringen ſeien. 8 a 2 39——ů—ů* . 8„ E 8* 1 der Deutſchen 5 8 5 —— 3 * 94 1 1 5 zuführen. Die Vorſchläge, Dieſe tigen Beteiligung an die Preiſes, um nnicht nötig. Wenn Fee ſeine Frau iſt, Das Moſſul⸗Abkommen. ee Faſt gleichzeitig haben die ſeit langer Zeit zwi⸗ ſchen dem türkiſchen Außenminiſter Tefwik Ruſchti Bey und dem franzöſiſchen Botſchafter Albert Sarraut einer⸗ ſeits und dem engliſchen Vertreter Lindſay andererſeits geführten Verhandlungen zur Unterzeichnung zweier Abkommen geführt. das Abkommen mit Frankreich macht den mit der Interpretation der wichtigſten Punkte des zwiſchen d ankreich und der Türkei geſchloſſenen Vertrages über ie türkiſch⸗ſyriſche Grenze zuſammenbängenden Streili k iten ein Ende. Der neue Vertrag iſt ein Zuſatzabkommen und enthält außer der endgültigen Regelung der türkiſch⸗ſyriſchen Grenze die Neutralitätsklauſel ſowie ſchiedsgerichtliche Be⸗ ſtimmungen zur Schlichtung evtl. Konflikte zwiſchen der Türkei und Syrien. Die Einzelheiten dieſes Vertrages ſind noch nicht veröffentlicht, ſo daß ein endgültiges Urteil über die Tragweite dieſer Vereinbarungen noch nicht gefällt werden kann. Immerhin laſſen die oben er⸗ wähnten Beſtimmungen des franzöſiſch⸗türkiſchen Abkom⸗ mens über Syrien die Bedeutung der neugeſchaffenen Lage an einer der wichtigſten Stellen des Nahen Oſtens erkennen. Die Grundzüge des gegenwärtigen Vertra⸗ ges waren bereits im Februar dieſes Jahres feſt umriſ⸗ ſen. Damals erregte die Klauſel über die gegenſeitige Neutralität und die Rectifikation der der Türkei zuge⸗ ſtandenen Grenze große Unruhen, da die unmittelbare Folge dieſer Sachlage die Ausſchaltung jeder Ueberwachungs möglichkeit der türkiſchen Trup⸗ pentransporte in dieſem Gebiet zu ſein ſchien. Die eng⸗ liſchen Blätter zögerten nicht, in dem franzöſiſch⸗türki⸗ ſchen Abkommen einen Bruch der England gegenüber ein⸗ gegangenen Engagements zu erblicken. Es bleibt abzuwar⸗ ten, ob der ſoehen unterzeichnete Vertrag dieſer engliſchen Mißſtimmung, die in eine Zeit der großen Spannung des Moſſul⸗Konflikts fiel, Rechnung trägt. Da die Unter⸗ zeichnung dieſes Vertrages mit dem engliſch⸗türkiſchen Ab⸗ kommen über Moſſul zuſammenfällt, ſo iſt anzunehmen, daß die beiden Verträge ſich eher gegenſeitig ergänzen. Als im vorigen Jahre der Völkerbund ſich zugunſten der engliſchen Theſe in der Moſſulfrage entſchieden und das Wilajet Moſſul dem Irak zuerkannt hakte, wurde dieſe Entſcheidung von der türkiſchen Regierung abgewie⸗ ſen. Sie erklärte darauf, nunmehr im Beſitze ihrer vollen Aktionsfreiheit zu ſein. In England wünſchte man keine Kriegsverwickelung mit der Türkei und verſuchte eine Einigung auf friedlichem Wege herbei⸗ die der engliſche Vertreter Lindſay in Angora machte, bezogen ſich auf gegenſeitige Garantien, wobei England ſich verpflichtete, den ſtatus quo in der Türkei in Zukunft zu reſpektieren und dar⸗ über hinaus eine Reihe von Zugeſtändniſſe zu gewähren. Konzeſſionen beſtehen nach der endgültigen Formulierung in der Rückgabe ausgedehnter Territorien an die Türkei, ferner in der 10⸗ bis 15prozen⸗ Petroleumpro⸗ duktion in Moſſul ſowie in der Gewährung einer An⸗ leihe in Höhe von 20 Millionen Pfund für die an die engliſche Industrie zu vergebenden Aufträge, der eine zweite Anleihe für den Bau neuer Eisenbahnlinien folgen ſoll. Ihrerſeits verpflichtet ſich die türkiſche Regierung, engliſche Finanzgruppen mit dem Ausbau türkiſcher Hä⸗ fen zu beauftragen. Der Abſchluß der engliſch⸗türkiſchen Moſſulverhand⸗ lungen, die von zahlreichen Unterbrechungen demonſtrativer Art begleitet waren, iſt ein Ereignis von großer Tragweite für die weitere Geſtaltung der Dinge im Nahen Oſten und die Feſtigung der engliſchen Vormacht⸗ ſtellung an dieſer für die Intereſſen Großbritanniens im Orient wichtigen Stelle. Für das Kabinett Baldwin be⸗ deutet die Einjgung mit der Türkei zweifellos einen gro⸗ ßen Erfolg. Allerdings verliert dieſer Erfolg wegen des den er erkauft iſt, etwas von ſeiner Bedeu⸗ fung, denn, abgeſehen von den territorialen Zugeſtänd⸗ niſſen, iſt die Gewähr einer 10⸗ bi⸗ 15prozentigen Beteili⸗ gung an der Ausbeutung der Petroleumquellen in Moſ⸗ ſul ein Opfer, das angeſichts des enormen Erdöl⸗Hungers Englands— der Moſſulſtreit iſt ja in erſter Linie wegen der Erdölquellen entſtanden— beſonders ſchwer ins Ge⸗ wicht fällt Die Gründe, warum die Türkei ihren Widerſtand gegen die Angliederung Moſſuls an den Irak aufgegeben hat, ſind noch nicht ganz klar. Es mag dahingeſtellt blei⸗ Beft, 5b ſie ſich in einer Zwangslage befand und aus alk, ſem Grunde die weitgehenden engliſchen Zugeſtändniſſe akzeptierte. Wahrſcheinlicher dürfte die. vorläufige Aus⸗ ſichtsloſigkeit, ſich in abſehbarer Zeit in den Beſitz des Wilajets Moſſul zu ſetzen, ausſchlaggebend geweſen ſein. Eine wichtige Rolle dürfte bei der endgültigen Entſcheidung der türkiſchen Regierung auch die von England angebotene finanzielle Hilfe geſpielt haben. Wie dem auch ſei— der Abſchluß des Moſſul⸗Ver⸗ trages ſchafft in den engliſch⸗türkiſchen Beziehungen eine neue Situation, die zweifellos zu der Befriedung des Nahen Oſtens beitragen wird. Dagegen behält die Türkei in Bezug auf ihre außenpolitiſchen Bindungen vollkommen freie Hand, und die Möglichkeit einer Wie⸗ dereinbeziehung der Türkei in die engliſche Einfluß⸗ phäre iſt unwahrſcheinlicher denn je. Dank dem Moſſul⸗ Vertrag wird die Türkei in die Lage verſetzt, die großen Reformen auf ſämtlichen Gebieten des türkiſchen Staate weſens ungeſtört zu verwirklichen, zumal die Hauptziele Kemal Paſchas auf die innere ſtraffe Organiſation des türkiſchen Nationalſtaates gerichtet ſind. Daß nunmehr die Gefahr eines italieniſchen Angriffs auf türkiſches Gebiet nicht mehr in Frage kommt, iſt ſelbſtverſtändlich. Anderer ſeits werden die Neutralitätsverträge mit Sowietrußland und Perſien durch den Vertrag mit England in keiner Weiſe tangiert, wenn auch zugegeben werden muß, daß ſie von ihrer urſprünglichen Tragweite in Bezug auf die er⸗ ſtrebte Sicherung gegen den engliſchen Imperiles eis nunmehr manches einbüßen. Zur Tagesgeſchichte. Gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht. Der Nuhs⸗ ausſchuß gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht hielt unter dem Vorſitz des Reichstagsabgeordneten Cremer in Düſ⸗ ſeldorf ſeine Haupttagung ab. Staatsminiſter a, D. Siv⸗ kopich betonte hierbei, daß das Problem des Gemeinde⸗ beſtimmungsrechtes letzten Endes ſtaatspolitiſcher und verwaltungsrechtlicher Art ſei, was bisher nicht genügend gewürdigt worden wäre. Einmal zugeſtanden, werde das Gemeindebeſtimmungsrecht von allen möglichen Beſtre⸗ bungen in Anſpruch genommen werden, ſo daß die Ge⸗ meinde zu einem dauernden Schlachtfeld würde. Sicko⸗ vich warnte davor, die Funktionen der Verwaltung durch Volksabſtimmungen zu erſetzen und betonte, daß man das Problem des Gemeindebeſtimmungsxechtes nicht einſeitig unter dem Geſichtspunkt der Bekämpfung des Alkoholmiß⸗ brauches betrachten dürfe. 3 8 Deutſchenverfolgung in Poſen. Der Hauptſchrift⸗ leiter des„Poſener Tageblatts“, Pobert Tyrar, wurde vom Poſener Bezirksgericht wegen Virächtlichmachung ſtaatlicher Beſtimmungen und Beleidigung des berüchtigeen . zu ſechs Monaten Gefängnis verur⸗ eilt. Aus det Mandatskommiſſion des Völkerbundes. In der ſtändigen Mandatskommiſſion tete der Kommiſſar für das fran M Kamerun u. a., daß zwei neue Eiſenbahnlinien und Ver⸗ bindungshäfen gebaut worden ſeien und daß man den Hafen von Duala erweitert habe. Die 51 Millionen Fran⸗ ken betragenden Koſten habe Kamerun allein aufgebracht, ohne daß es zu einer Anleihe Zuflucht nehmen mußte. Engliſche Anleihe für Wupeifu. Die engliſche Han⸗ delskammer in Hankou beſchäftigte ſich in der letzten Sitzung mit der Frage der Wupeifu zu gewährenden Anterſtützung. Der Vorſitzende der Handelskammer er⸗ klärte, daß nunmehr der Augenblick gekommen ſei, Wu⸗ peifu Hilfe zu leiſten. Die Handelskammer hat darauf beſchloſſen, ihm eine Anleihe in Höhe von vier Millionen mex. Dollar zu gewähren. —2+———ů—— I Die Beratungen der Reichsregierung. Keine Kabinettsbeſchlüſſe vor dem 20. Juni. 1 0 b Berlin, 16. Juni. eber die geſtrige Kabinettsſitzung verlautet, da das Reichskabinett alle Beſchlüſſe, die ſich au Perſon 5 veränderungen in verſchiedenen Stellen der Reichs⸗ regierung beziehen, erſt nach dem 20. Juni faſſen wird. Von zuſtändiger Stelle wurden ſämtliche Kombinationen, die ſich an ein Ausſcheiden des Staats ekretärs Kempner und ſeiner Erſetzung durch Miniſterialdirektor Dr. Ritter ſchließen, auf das beſtimmteſte dementiert. des ölkerbundes berich⸗ franzöſiſche Mandatsgebiet Aus dem In⸗ und Auslande. g Keine Nüſtungs beſchränkung.— Genf, 16. Juni. Die Militärkommiſſion für Ab⸗ rüſtung faßte geſtern einen Beſchluß, wona die in Frage 2 des Fragebogens geforderte ah Jol d Ver ahmen ausgeſchloſſen werden, während olizeĩ und Ver⸗ bände der Beſchränkung zu unterwerfen ſeien. Der Punkt 2 des Fragebogens gilt der Frage, ob die etwaige Kriegs⸗ rüſtung eines Landes oder nur die Friedensrüſtung zu beſchränken iſt, eine Frage, die in der Vollkommiſſion be⸗ reits dahin beantwortet wurde, daß die Beſchränkung der Kriegsrüſtung gegenwärtig nicht durchführbar ſei, weil es durchaus unmöglich wäre, die Land⸗, See⸗ und Luft⸗ ſtreitkräfte, die dauernd in Friedenszeiten unterhalten wär⸗ den und ohne vorhergehende Mobilmachung verwendbar ſeien, zu beſchränken. Der Beſchluß wurde gegen die Stimmen Deutſchlands, Englands und Braſiliens angenommen. Die Amerikaner enthielten ſich der Stimme. Von den deut⸗ 1 Sachverſtändigen ſoll die Aufnahme eines aus⸗ rücklichen Vorbehaltes in den Beſchluß gefordert werden. Amerika und der Völkerbund. London, 16. Juni. Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro beſtätigt das Amtsblatt, daß der amerikani⸗ ſche Botſchafter bei ſeinem letzten Beſuch beim Präſidenten der braſilianiſchen Republik dieſen zu dem Austritt Bra⸗ ſiliens aus dem Völkerbund beglückwünſcht habe. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Ein Betrüger als Grußbe⸗ ſtel ler.) erſcheint und angibt, er habe Grüße von auswärtigen Verwandten auszurichten. Der Verwandte würde zu einer dorthin kommen, da die Durchreiſenden ein Mitglied der Familie ſprechen wollten. Im Laufe des Geſprächs er⸗ wähnt dann der Unbekannte, er haben den Verwandten auf der Reiſe 5 Mark ausgelegt, oder er habe ausgelegte Telefongebühren zu beanſpruchen und bitte um Rückgabe dieſer angeblichen Auslagen, um die er die Familie be⸗ trügen will. Maulburg.(Ertrunken.) Söhnchen des Alfred Hauſer fiel in ö Augenblig in den Fabrikkanal der hemaligen Paprer⸗ fabrik und wurde bis zum Fabrik den fortgeſchwemet. Die durch einen Arzt angeſtellten Wiederbelebungsver⸗ ſuche hatten keinen Erfolg. Oberkirch.(Zu Tode geſtürzt.) Landwirt Aug ift Hildenbrand von Leimen iſt ſo unglücklich vom Heuboden herabgeſtürzt, daß er an der furchtbaren Verletzung am Sonntag früh im Alter von 56 Jahren ſtarb. Bermersbach(Murgtal.)(Rohe Autofahrer.) Ein Automobil wollte zwei Holzfuhrwerke überholen. Da die Fuhrwerke wegen der Straßenbiegung nicht raſch genug auswichen, ſtiegen die Automobiliſten kurzerhand aus und fielen über den erſten Fuhrmann her. Der zweite Fuhrmann holte aus dem Dorfe Hilfe herbet, da die rabiaten Menſchen unbarmherzig auf ſeinen Kollegen einſchlugen. Als mehrere Männer hinzukamen, wäre faſt eine Lynchjuſtiz entſtanden und nur dem Dazwiſchentreten des Bürgermeiſters war es zu verdanken, daß die Auto⸗ mobiliſten mit heiler Haut davonkamen. Konſtanz.(Anklage wegen Brandſtiftung.) Zu dem Brand des Hohenlindenhofes bei Ueberlingen wird berichtet, daß die Unterſuchung nun abgeſchloſſen iſt und die Staatsanwaltſchaft Anklage gegen vier Per⸗ ſonen und zwar gegen den Verwalter Neugrat wegen Brandſtiftung, gegen den Eigentümer Diensberger und deſſen Onkel Kech wegen Anſtiftung dazu und den Land⸗ wirt Korhummel wegen Begünſtigung erhoben hat. Badiſcher Landtag. Das Gebäudeſonderſteuergeſetz. Karlsruhe, 16. Juni. In der fortgeſetzten Ausſprache des Landtages über das Gebäudeſonderſteuergeſetz kam als Vertreter der zwei⸗ ten Regierungspartei zunächſt der ozialdemokratiſche Abg. Dr. Engler zu Wort, der an dem Geſetz, das durch die Reichsbeſtimmungen bedingt ſei, kritiſierte, daß es nicht eine Geldentwertungsſteuer geworden ſei, wie es der damalige Reichsfinanzminiſter Dr. Luther beabſich⸗ Das zweieinhalbjährtge einem unbewach en Liebe erweckt Liebe. 12 Original⸗Roman. F Lieben kannſt du deinen Verlobten natürlich nicht,“ meinte Bärbchen. 3 i Lorchen lachte. f 1e „„Natürlich nicht! Sie kennt ihn ja kaum und dann E ſo einen Mann kann man doch nicht lieben, dazu iſt er viel zu nüchtern und langweilig. Aber das iſt auch ö kann ſie ſich ſoviel Amüſement ſchaffen, wie ſie will.“ „Aber Lorchen!“ rief die Mutter mit ſtrafendem ck. i Lorchen duckte ſich kichernd. a Fee antwortete gar nicht auf die Reden der Schwe⸗ fſtern, die ſie kaum gehört hatte. Ihre Gedanken ließen ſich hier nicht bannen, ſie flogen hinaus in unbegrenzte Fernen, wie unruhige, verängſtigte Vögel. Sie hatte keinen Schlaf finden können in dieſer Nacht. In ihrer Seele hatten feindliche Mächte miteinander gekämpft. Wie es gekommen war, daß ſie Hans Ritters Braut ge⸗ worden, wußte ſie heute kaum noch zu ſagen. Sie wußte nur, daß ſie in der Verzweiflung nach ſeiner Hand wie nach einem Rettungsanker gegriffen hatte, da⸗ mit ſie nicht verſank in Scham und Schmerz. Als ſie auf ihrem Lager gelegen und mit ſtarren Augen ins Dunkel geblickt in dieſer Nacht, da hatte ſie verſucht, ihre Gedanken zu ordnen. Sie mußte an jene Tage zurückdenken, da Harry Forſt ihr mit heißen, in⸗ nigen Worten von ſeiner Liebe geſprochen, da er ſie in ſeine Arme genommen und ſie geküßt hatte mit einer ii ſie an ſeine Liebe glauben mußte. n as war erlogen geweſen— ein falſches Feuer hatte ihre Seele gewärmt. Sie ſchauderte end zu⸗ ſiammen. Wie hatte ſie ihn geliebt! Ihr ganzes Herz, ihr ganzes ein hatte ſie ihm jubelnd zu eigen gege⸗ ben, hatte alles Glück der Welt von ihm 1 a . Ueber all das Schwere— den Tod ihres Vaters und 1 das Gefolge von Bitterkeit und Entbehrungen— hatte das Bewußtſein, von ihm geliebt zu werden, ſie bhinwea⸗ getragen. mutig vatte ſte in die Zukunft geblickt, die ihr gewiß nicht allzu roſig erſchien. Aber ſeine Liebe ſollte ſie für alles entſchädigen. Alles hätte ſie freudig ertragen an ſeiner Seite. ö Und nun? Nun wußte ſie, daß er, während ſie auf die glück⸗ liche Zukunft an ſeiner Seite hoffte, um eine andere geworben hatte: um Ellen Volkmer, deren Vater ſeiner einzigen Tochter ein großes Vermögen als Mitgift ge⸗ ben konnte. Nun wußte ſie, daß er ſie belogen und betrogen hatte. Jetzt konnte ſie ſich ſein langes Schwei⸗ gen erklären, das ſie mit ſeinem Zartſinn entſchuldigt hatte. Während ſie glaubte, daß er erſt das Trauer⸗ jahr um ihren Vater vorübergehen laſſen wollte, freite er ſchon um eine andere! Er hatte nicht einmal gewar⸗ tet, bis ſie ihm ſeine Freiheit zurückgab. Während ſie ſich noch als ſeine Braut betrachtete, gab er ſchon einer anderen dieſen Namen., Wie er hervorgehoben hatte, daß ſie doch im Grunde beide nicht gebunden waren! Er entzog ihr ſogar das Recht, ſich als ſeine Braut be⸗ trachtet zu haben. Wie froh mochte er geweſen ſein, daß ihn das Schickſal von einer offiziellen Verlobung mit ihr bewahrt hatte! Wie eine läſtige Geliebte hatte er ſie einfach beiſeite geſchoben. Sie hatte ja keinen Vater mehr, der ihn zur Rechenſchaft ziehen konnte! Wie das ſchmerzte und brannte in 1705 Herzen! Wie das Gefühl verzweifelter Scham ſte faſt erſtickte die Scham, ihr beſtes Empfinden an einen Mann ver⸗ ſchwendet zu haben, der ihre Liebe nur als eine Laſt empfand. Qualvoll hatte ſie aufgeſtöhnt und das leiſe Wim⸗ mern in ihren Kiſſen erſtickt, damit es niemand hörte. Sie hörte im Geiſte jedes ſeiner kalten Worte, von de⸗ nen jedes ihr ein Schlag ins Geſicht war, und biß die Zähne wie im Krampf zuſammen. Und dann mußte ſie an Hans Ritter denken, wie er plötzlich vor ihr geſtanden hatte, ein Zeuge ihrer Qual, ihrer Erniedrigung— und zugleich ihr großmü⸗ tiger Helfer in der Not. So unwirklich war es ihr, daß er plötzlich um ihre Hand angehalten hatte, mit einer ſo ruhigen Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, als könnte es nicht anders ſein. Was war ſlen entflohen wäre. das nur für ein Menſch, von dem ihre Couſinen behaup⸗ tet hatten, er habe ſtatt eines Herzens eine Rechenma⸗ ſchine in der Bruſt? Das hatte er ihr gegenüber freilich nicht gezeigt, denn mit einem Rechenexempel brauchte er ſich in bezug auf ſie nicht abzugeben. Er wußte, daß ſie arm war, daß ſie ihm keine Mitgift brachte. N Sie hatte auch gehört, daß man ihn einen kühnen, genialen Kaufmann nannte, einen Menſchen, der mit kaltblütiger Beſonnenheit alles erreichte, was er errei⸗ chen wollte. 0 f Und doch hatte er ihr ſo ſchlicht geſagt, daß er der Sohn eines Handwerkers ſei. Alſo dankte er wohl al⸗ les, was er im Leben erreicht hatte, ſich ſelbſt, trotzdem er noch ſo jung erſchien und auch noch war. Aber von einem Emporkömmling hatte er nichts an ſich; er ſah eber aus wie ein Eroberer, der die ganze Welt zu ſei⸗ nen Füßen zwingen konnte. Das Bewußtſein ſeiner im⸗ bponierenden Perſönlichkeit hatte ſogar die Nacht ihrer 0 Verzweiflung zu durchdringen vermocht. Wieder und wieder legte ſie ſich die Frage vor, wa⸗ rum er um ihre Hand angehalten hatte. War er ein guter Menſch mit ritterlichem Empfinden, der ihr, der Hilfloſen, mitleidig ſeine Hand bot, um ihr über ihre Erniedrigung hinwegzuhelfen? Aber ein Mann wie er ließ ſich wohl kaum in ſchwächlichem Mitleid aus ſeiner vorgezeichneten Lebensbahn drängen. Er hatte geſagt, daß er eine Dame aus guter Geſellſchaft zu ſeiner Frau zu machen wünſche. War er zu kühl und zu überlegen, um für eine Frau ein warmes Empfinden zu hegen? Griff er nur deshalb nach ihrer Hand, weil ſich ihm eine bequeme Gelegenheit bot, weil er bei ihr nicht zu fürch⸗ ten brauchte, daß ſie Liebe von ihm verlangte und ihm Liebe entgegenbrachte? Ach, ſie mußte grübeln und grübeln über Ritters Perſönlichkeit und über den Beweggrund ſeines Handelns ihr gegenüber. ö 8 a Und über dieſem Grübeln verblaßte zuweilen das tiefe Leid in ihrer Bruſt; dieſes Grübeln zwang ſie im⸗ zurück. dem ihre Seele am lieb⸗. mer wieder ins Leben In Mannheim und Karlsruhe iſt in den letzten Tagen ein Betrüger aufgetreten, der bei Familien 17 Zeit am Bahnhof durchfahren, es möge jemand Hans ———ͤ— „ 1 8 tigt habe. Er erklärte namens ſeiner Fraktion, daß dieſe die Verantwortung für das Geſetz mittrage, auch für die Beſtimmungen, die ihr nicht angenehm ſeien. Von der Oppoſition marſchierte zunächſt der Abg. von Au von der Bürgerlichen Vereinigung auf, der die Ge⸗ bäudeſonderſteuer als das größte Unglück für die deutſche Volkswirtſchaft bezeichnete. Er ging auf die Entſtehung der Gebäudeſonderſteuer ein und ſchilderte die Notlage des . Hausbeſitzes und betonte deſſen Recht auf eine angemeſſene 1 Rente. Zum Schluſſe erklärte er, daß ſeine Fraktion grund⸗ Aülrtzlich den Geſetzentwurf ablehne. Der Volksparteiler Dr. Mattes wandte ſich nicht grundſätzlich gegen die SHebäudeſonderſteuer als ſolche, machte aber die Entſchei⸗ dung ſeiner Fraktion von der ſchärferen Präziſierung der Belaſtung der verſchiedenen Wirtſchaftsgruppen und von der Stellungnahme des Hauſes zu den deutſch⸗volks⸗ 1 parteilichen Anträgen abhängig. ö 1 In ſeiner heutigen Vormittagsſitzung bewilligte der Landtag vor Eintritt in die Tagesordnung zunächſt 1 100 000 Mark als Staatshilfe für die Brandgeſchädigten von Schönau. Weiter wurde gegen zwei Stimmen der Bürgerlichen Vereinigung für die Erſtellung eines Be⸗ amtenwohnhauſes in Bühl 272000 Mark als Anfor⸗ forderung im außerordentlichen Etat des Finanzminiſte⸗ riums vorweg bewilligt. Dann ging das Haus zur Wei⸗ terberatung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes über. Der demokratiſche Fraktionsführer Dr. Glockner erklärte na⸗ mens ſeiner Fraktion, daß dieſe die Regierungsvorlage ab⸗ lehnen werde Er anerkannte gewiſſe Erleichterungen in dem Geſetzentwurf, übte aber beſonders Kritik an der Aen⸗ 5 derung des Steuerverteilungsſchlüſſels zwiſchen Staat und 10 Gemeinden. Zum Schluß kam noch der Kommuniſt Bock n zum Worte, der die Verantwortung für das Geſetz ins⸗ n beſondere dem Zentrum und der Sozialdemokratie zuſchob 1 5 und namens ſeiner Fraktion die Vorlage ablehnte. Darauf d wurde die Beratung abgebrochen. Es ſind noch acht Red⸗ + 55 * n e e ner vorgeſehen. Aus Rah und Fern. 1 Wimpfen.(Bau der Ne card ruck.) Den De⸗ 3 mübungen der beteiligten Gemeinden iſt es nunmehr — gelungen, die Neckarbrücke 5 Wimpfen einerſeits n und Offenau⸗Jagſtferd andererſens zuſtande zu bringen. ——m—P Ma dem Bau wird noch dieſen Sommer begonnen wer⸗ t g den. Von den Koſten bezahlt Heſſen 65 Prozent, Würt⸗ ⸗ temberg 35 Prozent, Baden hat einen Betrag abge⸗ lehnt. Die Brücke wird zwischen der Neckarmühle und t der Fähre zu ſtehen kommen, mit einer beſonderen Zu⸗ W fahrtsſtraße nach Jagſtfeld. W Bad Dürkheim.(Das Mannheimer Kinder⸗ ſolbad.) Das an der Saline gelegene Gelände des Turn⸗ 5 vereins, Herrn Römmich und der Witwe Pflüger hier, ging * in den Beſitz der Stadt Mannheim zur Errichtung eines 5 Kinderſolbades über. 8 W Martinshöhe.(Späte Nachricht) Eine hieſige 82 Familie hat jetzt erſt die amtliche Nachricht erhalten, daß R ihr bisher als„vermißt“ gemeldeter Sohn bereits am 5 24. Auguſt 1914 gefallen und in Frankreich begraben iſt. n Ludwigshafen.(Reue Kraftpoſtlinien.) Nach ö. einer in der letzten Vorſtandsſizung des hieſigen Verkehrs⸗ N vereins gemachten Aeußerung von Poſtrat Fries von der 95 O. P. D. Speyer wird Frankenthal demnächſt eine Kraft- N poſtlinie nach Rorheim und eine nach Groß⸗Niedesheim n erhalten. Die Stadt baut eine Halle für die Autos. Die 9 Möglichkeit, von Frankenthal über Oppau nach Ludwigs⸗ 3 hafen und von dort nach Altripp eine durchgehende Linie 5 zu ſchaffen, ſei gegeben. 1 5 „5 Mainz.(Zwei franzöſiſche Flieger tödlich verunglückt.) Bei Gonſenheim ereignete ſich ein ſchwe⸗ res Flugzeugunglück. Bei einer Luftübung, an der zehn franzöſiſche Flugzeuge teilnahmen, ſtießen zwei Flug⸗ zeuge in der Luft zuſammen und ſtürzten ab, wobei zwei Franzoſen tödlich verunglückten. 1 Nürnberg.(Notzuchtverbrechen.) Kommer⸗ zienrat Alfred Guckenheimer wurde wegen eines Verbre⸗ 1 chens der Notzucht, begangen an ſeinem Dienſtmädchen, zu einem Jahre Gefänanis verurteilt. — Die Königin der Blumen. 1 Wenn die Alpenroſen mit ihrer Ueberfülle von leuch⸗ 1 tenden Blüten verblüht ſind, entfaltet die Königin der 1 Blumen ihre zarten, bunten Knoſpen. Die Roſe hat zu 1 allen Zeiten die Herzen der Menſchen bezaubert, und 6 deren Vorliebe für die ſchönſte der Blumen war auch nur allzu natürlich. Nur die Art der Huldigung und das innere Verſtändnis für die Königin der Blumen ſind in F Sr dee A .in den dahingegangenen Zeitaltern verſchieden geweſen; 44 es richtet ſich das nach den geſchichtlichen Auffaſſungen: 4 ja, in dem Kultus der Roſe ſpiegelt ſich wunderbar der „ Geiſt der Zeiten ſelbſt wider. ü f Die Heimat der Roſe iſt das Morgenland. An den ſüdlichen Abhängen des Kaukaſus wächſt noch heute die 1 Königin der Königinnen, die Zentifoli, als wilder Strauch, 1 und ſchon im Altertum waren die Perſer berühmte Ro⸗ ſenzüchter, wie auch noch heute Schiras als Roſenſtadt Weltruf genießt. Aus dem Morgenlande, wo die Roſe die erſte Triumphe unter den Menſchen feiern konnte, erſtreckte ſich ihre Verehrung bald auch nach Griechen⸗ 5 land und nach Rom. Für das heitere Leben des Grie⸗ 8 chenvolkes alter Zeit war ſie insbeſondere von hoher 9 Bedeutung, und es iſt ohne den Duft der Roſen kaum. 1 vorſtellbar. NRoſen waren es auch und vor allem, mit * denen man in froher Verſammlung, wie bei religiöſen Opferfeiern und beſonders bei luſtigen Zechgelagen, ſich ſelber edel bekränzte. Die köſtlichen heiteren Weingelage, bei denen der Sänger Anakreon ſeine weingoldenen Oden dichtete und ſang, ſie waren wie dieſe Geſänge ſelbec, duftend von Wein und Poeſie und von Roſen. 170 Bei den Römern hatte ſpäter die Roſe eine ähnliche Bedeutung, und ſie war darüber hinaus das Zeichen der Verſchwiegenheit. Aber den Geiſt der Poeſie, der unter den joniſchen Himmel alles durchatmete, konnten die Welt⸗ eroberer nicht miterobern und nach Italien nehmen Die Gaſtmähler Noms wollten zwar die griechiſche Freude nachahmen, aber ohne den zarten, ſinnigen Geiſt der Griechen wurden es widerlich ſinnliche Schwelgereien, und die edle Roſe wurde nur entwürdigt bei den Lukulliſchen Feſten und bei den Schmauſereien und Trinkgelagen der 2 3 JJ ͤ— e x K „ Hochwaſſergefahr. Berlin, 16. Juni. Durch die großen Regenfälle in den letzten Tagen, die in ganz Deutſchland eingeſetzt haben, ſind die Flüſſe ſehr ſchnell im Steigen begriffen, ſo daß aus allen Teilen Deutſchlands Hochwaſſergefahr gemeldet wird. So iſt die Oder in ihrem Oberlauf in den letzten 24 Stunden um drei Meter geſtiegen. Im ganzen Oder⸗ gebiet hegt man ernſte Beſorgniſſe um die Ernte. In meh⸗ reren Ortſchaften ſind die Häuſer völlig vom Waſſer umſpült, ſo daß Menſchen und Vieh ſich in Gefahr be⸗ finden. Auch vom Elbegebiet wird Steigen des Waſſers gemeldet. Auf der Elbe mußten die Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaften heute morgen den geſamten Perſonen und Fracht⸗ verkehr einſtellen. Aus Süddeutſchland kommende Nach⸗ richten beſagen, daß durch das Steigen des Waſſerſpiegels des Bodenſees das Paſſieren der Rheinbrücke bei Kon⸗ ſtanz durch Dampfſchiffe unmöglich geworden iſt und auch der Rhein in weiterem Steigen begriffen ſei. Wiesbaden.(nregelmäßigkeiten am Wies⸗ badener Theater.) Gegen den Rendanten des Wies⸗ badener Stadttheaters Hintz wurde eine Unterſuchung we⸗ gen Unſtimmigkeiten bei der Abrechnung eingeleitet. Hintz verſuchte ſich im Bureau des Theaters das Leben zu neh⸗ men, konnte aber daran verhindert werden. Er wurde in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. 15 Koblenz.(Zum Meiſenheimer Bruder⸗ mordprozeß.) Vor dem hieſigen, Schwurgericht iſt be⸗ kanntlich vor einiger Zeit die Frau Heinrich Hermann aus Meiſenheim wegen Beihilfe zum Mord zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die Verurteilte, die da⸗ mals ſchon leidend war, iſt nun im Krankenhaus Kem⸗ perhof geſtorben. N Köln.(Eiferſuchtsdrama.) In dem Moſel⸗ orte Schweich bei Trier erſchoß ein Zajähriger Mann mitten auf der Dorfſtraße ſeine 28 Jahre alte Frau. Als die Frau zuſammenbrach und noch einige Lebenszeichen von ſich gab, kniete der Täter daneben und jagte ihr noch eine weitere Kugel durch den Kopf, Darauf flüchtete er in den Wald. Der Grund zur Tat ſoll Eiferſucht ſein. Diüſſeldorf.(Ein neuer Bilderdiebſtahl.) Die Nachricht von einem neuen Bilderdiebſtahl ſetzte die Stadt in Aufregung. Dieſesmal wurde der Diebſtahl nicht in der Kunſthalle, ſondern in der Kunſtakademie aus ge⸗ führt. Der Dieb iſt durch das Abortfenſter des Garten⸗ hauſes eingeſtiegen und hat aus der Akademie drei Bil⸗ der(Skizzen) entwendet. Die Skizzen ſind zum Verkauf nicht geeignet. Die polizeilichen Ermittelungen ſind ſo⸗ fort nach dem Bekanntwerden der Tat eingeleitet worden, haben jedoch bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Krefeld.(Vom Freunde erſchoſſen.) Der rätſelhafte Tod des Kaufmannslehrlings Schlöſſer, der auf dem Wege zu einer Tanzfeſtlichkeit durch einen Herz⸗ ſchuß getötet wurde, hat ſeine Aufklärung gefunden. Der Begleiter des Getöteten hat eingeſtanden, daß er mit einem Revolver geſpielt und ſeinen Freund durch einen unglücklichen Schuß getötet habe. Endorf.(Unglücksfall.) An einer abſchüſſigen Straßenſtelle blieb hier ein Radfahrer mit einem Schä⸗ delbruch liegen, ein zweiter Radfahrer, der darauf folgte, rannte auf ein Auto, das dem erſten Radfahrer Hilfe bringen wollte, und wurde ebenfalls gefährlich ver⸗ letzt. Zum Schluß fuhr noch eine Radfahrerin in die ſich bildende Gruppe von Hilfeleiſtenden und Neugierigen hinein und wurde ebenfalls ſchwer verletzt. Frankfurt a. d. O.(Drahtſeilanſchlag auf einer Straße.) In der Nacht ſpannten Verbrecher auf der Chauſſee von Frankfurt nach Berlin kurz vor Frank⸗ furt a. d. O. ein Drahtſeil, um Kraftwagen zur Strecke zu bringen. Ein Motorradfahrer fuhr gegen das Seil, riß es durch, ſtürzte, kam jedoch zum Glück mit leichten Verletzungen davon. Als er ſich erhob, konnte er drei Männer querfeldein flüchten ſehen. Die ſofort alar⸗ 91 0 Schutzpolizei konnte bisher die Täter nicht ermit⸗ eln. f Breslau.(Zum Breslauer Kindermord.) Wie amtlich mitgeteilt wird, ſind bereits 60 Sonderbände pollgeſchrieben. Ueber 1500 Spuren liegen vor. Die Po⸗ lizei kann gegenwärtig nichts anderes kun, als die Auf⸗ klärung auf dem Wege einer mühevollen ſyſtematiſchen Kleinarbeit zu betreiben. a N g 5 — f.....———...——— Roſenblättern bedeckt, ſodaß die Gäſte in Roſen wateten. Es war die Zeit ſcheinbarer Verehrung und doch tiefſter Erniedrigung der köſtlichen Blume. Erſt der chriſtliche Geiſt hat dann jene Entwürdigung der Roſe überwunden. Die Fenſterroſen der chriſtlichen Dome deuteten auf das heilige Schweigen, das in dieſen Räumen zu walten habe; die Steinroſe, in welche die Spitz: der e Türme und Türmchen endete, ver⸗ ſinnbildlichte geheimnisvoll das Verduften des Irdiſchen, um ſich in Himmliſches aufzulöſen. So wurde die Roſe als reiches Sinnbild eine edle chriſtliche Blume. Die Mönche und CoNnnen zogen ſie in ihren ſtillen Kloſtergärten; auf den Friedhöfen pflanzte man ſie. Die Heilige Maria ſelbſt, die geistliche Roſe, ſitzt nach der mittelalterlichen Vorſtellung in einem Roſenhag oder in einem Roſen⸗ tal; auch in einer Roſenlaube ſitzend ſtellten ſie die alten Maler gern dar, und von ſelber ſproßten nach der Sage Roſen um die Marienbilder hervor. Die Roſe wurde im Mittelalter ganz das Sinnbild der Anmut der Mutter Gottes, woraus wohl auch der Roſenkranz zum Beten, die Tugendroſe oder die Goldene Roſe entſtanden. Sehr zahlreich ſind nicht nur die Legenden über die Rose im Zuſammenhang mit der Heiligen Maria, ſondern auch mit anderen Heiligen. Bekannt iſt die Sage von der Landgräfin von Thüringen, der heiligen Eliſabeth, in deren Korbe ſich durch ein Wunder das Brot der Armen in Roſen verwandelte, eine Sage, deren Grundgedanke auch noch in vielen anderen früheren Erzählungen wiederkehrt. Anzählig ſind die Roſenlieder, welche die Königin der Blumen beſingen, die nach der Sage— Erden zurückblieb, als das erſte Morgenrot der Schöpfung, die mit der Göttin der Schönheit zugleich aus dem Meeſes⸗ ſchaum geboren wurde und bei ihrem Anblick die Götter mit Entzücken Nektar auf ſie träufelten, ſodaß ſie nun ewig duftet. In der Poeſie iſt die Roſe vor allem cuch die Blume der Liebe. Wie mit der Liebe, dem köſtlich ten Hauch in dem Lebensfrühling, ſo ſteht die Roſe auch mit dem Frühling der Erde im innigſten Bunde. Wir fühlen ihn in ihr erſt ganz, und darum ſingt ein morgen⸗ ländiſcher Dichter: Cäſarenzeit. Welch raffinierte Verwendung und Ver⸗ ſchwendung! Die Tiſche pflegte man mit Maſſen von Roſenblättern zu überſchütten, und während des Eſſens wurden von oben, um ſtets 3 0 Duft zu verbreiten, immer neue Blätterwolken auf die Schwelger herab⸗ nel Der Fußboden unh darüber mit Die Roſ', im Hain erblüht, dem Frühling neues Leben“, und Uhland ruft uns in ſeinem„Frühlingstroſt“ zu: „Was zagſt du, Herz,, in ſolchen Tagen, wo ſelbſt die Dornen Roſen tragen?“ Kleine Chronik. ap Die Koſten von Bellinzona. Der durch das Eiſen⸗ bahnunglück von Bellinzona verurſachte Sachſchaden wird 4 jetzt in Schweizer Blättern mit 800 000 Franken ange⸗ 7 geben. Die Entſchädigungen für die verunglückten Per⸗ i ſonen belaufen ſich auf rund eine Million. Dieſe Mel⸗ i dung ſcheint die letzte über den Prozeß von Bellinzona zu ſein, der im vorigen Jahre wegen mangelhafter Unter⸗ ſuchung auf den Februar dieſes Jahres vertagt wurde und ſeit dieſer Zeit in der Verſenkung verſchwunden iſt. Ar Liebestragödie in Prag. In der Prager ruſſi⸗ ſchen Emigrantenkolonie ſpielte ſich eine blutige Tragödie ab. Der ruſſiſche Bildhauer Nicolai Akatzej, deſſen Frau mit einem jungen Studenten durchgegangen war, wurde, als er die Wohnung des Studenten betrat, um ſeine Frau zurückzuholen, von dieſem erſchoſſen. Wie es heißt, hat die Frau dem Studenten die Piſtole in die Hand gedrückt. u Wahnſinnstat eines ſenegaleſiſchen Soldaten. In Toulon hat ein ſenegaleſiſcher Soldat in einem plötz⸗ lichen Wahnſinnsanfall die Frau eines Architekten und einen ehemaligen Verſicherungsbeamten durch Gewehr⸗ 1 ſchüſſe getötet. Soldaten und Poliziſten konnten ſich 81 des Irrſinnigen erſt bemächtigen, als er durch einen Ge⸗ 1 wehrſchuß in den rechten Arm verwundet worden war. E Eine„Landeskataſtrophe“. In der letzten Zeit ſind in Dänemark 3200 neue Fälle der Erkrankung an Maul- und Klauenſeuche konſtakiert worden. Das iſt die größte Zunahme, die überhaupt jemals feſtgeſtellt worden ist. Die däniſche Preſſe bezeichnet die Epidemie als„Lan⸗ deskataſtrophe“. Norwegen plant ſcharfe Abwehrmaßnah⸗ men, um ſich gegen ein Hinübergreifen der Seuche aus Dänemark zu decken. AI Sechs Millionen Arbeitsloſe in Sowietrußland. 5 Nach den neueſten ſtatiſtiſchen Angaben beträgt die Zahl K der Arbeitsloſen Sowjetsrußlands etwa drei Millionen. 9 Eine ebenſo große Zahl Arbeitsloſer wird vom Lande f gemeldet, ſo daß im ganzen etwa ſechs Millionen Men⸗ ſchen in Rußland arbeitslos ſind. a Raubüberfall. Wie aus Athen gemeldet wird, wurde auf der Strecke Janina— Preveza in Nordgriechen⸗ land ein Automobil der griechiſchen Regierung von Ban⸗ diten überfallen. Die Banditen ermordeten die Inſaſſen, drei Gendarmen, einen Bankangeſtellten und zwei Diener, und raubten 15 Millionen Drachmen der griechiſchen Na⸗ 5 die einen Wert von 750 000 Mark repräſen⸗ ieren. zu Schweres Bootsunglück in einem indiſchen Hafen. 8 In Vizagapatam, an der indiſchen Küſte im Bezirk Ma⸗. dras, ſind zwölf Menſchen infolge Kenterns eines Boo⸗ 1 tes, das Paſſagiere vom Bollwerk zu einem Dampfer brachte, ertrunken. Acht Perſonen wurden gerettet. . Ein Denkmal für die Schwarze Raſſe hat die bra⸗ ſilianiſche Zeitung Rotizia zur Errichtung in Rio de Ja⸗ neiro angeregt. Der Gedanke löſte ein begeiſtertes Echo aus in der geſamten Preſſe Braſiliens. Das erklärt ſich durch die Tatſache, daß unter allen ſüdamerikaniſchen Staaten Braſilien der einzige iſt, der keine Neger⸗Antipa⸗ thie aufkommen läßt. Jubelnd begrüßen die Neger Ame⸗ rikas die Anerekennung ihrer wirtſchaftlichen und kul⸗ turellen Arbeit durch ein Denkmal und ſpenden anſehn⸗ liche Summen. 3 Schweine als Zugtiere. Alles ſchon dageweſen, ſagt Ben Akiba; aber daß man Schweine in den Straßen als Zugtiere an einem vierräderigen, mit Damen be⸗ ſetzten kleinen Wagen ſieht, dürfte vorher ſchwerlich vor⸗ gekommen ſein. In Amerika iſt aber alles möglich. Und ſo kamen einige junge Mädchen in Newyork, die mit ihrer Zeit nichts Beſſeres anzufangen wußten und gleichzeitig im Beſitze des nötigen Kleingeldes waren, auf den Ge⸗ danken, einmal Schweine als Jugtiere zu benutzen und ſich damit auf die Straße zu wagen. Bald war ein Paar roſaroter Borſtentiere beſchafft, die in ein prächtiges Geſchirr geſteckt und dann an einen kleinen Wagen, auf dem vier Mädchen Platz nahmen, angeſpannt wurden. Eines derſelben nahm die Zügel, ſchwang in der anderen Hand eine Peitſche und dann bewegte ſich das eigenartige Geſpann unter großem Aufſehen und zum Gaudium der durch die vornehmſte Straße von Nomyork. — de Eiſenbahnkataſtrophe. Durch Zuſammenbrechen einer Brücke in der Nähe von Aberdeen ſtürzte ein Schnell⸗ zug in einen Fluß. Fünf Perſonen wurden getötet, 24 ſchwer und 40 leichter verletzt. 2 Jh Sturmſchäden an der chileniſchen Küſte.— Fünf Dampfer geſunken. An der chileniſchen Küſte gingen wäh⸗ rend eines Sturmes fünf Schleppdampfer und mehrere Leichterſchiffe unter. Drei Schleppdampfer wurden ſchwer beſchädigt. Die Zahl der Toten ſteht noch nicht ſeſt. Großer Schaden wurde an der Küſte ſelbſt angerichtet. f a5 Folgenſchweres Autounglück. Ein ſchweres Auto⸗ mobilunglück forderte bei dem Automobilrennen Riga Libau—Riga zwei Todesopfer. Das erſte durchs Ziel ſauſende Auto überfuhr den Vorſitzenden des Automobil⸗ flubs und einen Zeitungsverleger, der durch die Wucht des Anpralls in die Zuſchauermenge geworfen wurde, wobei zwei weitere Perſonen verletzt wurden. Die Auto⸗ inſaſſen blieben unverſehrt. E Kinoſtatiſtik der Welt. Nach einer Aufſtellung des„Wall Street Journal“ gibt es auf der ganzen Welt etwa 47 000 Kinos, von denen 16 000 ſich in Ame⸗ rika befinden. Von den europäiſchen Ländern hat Deutſch⸗ land 3751, Rußland 3500, England 3000, Frankreich 2400, Italien 2200 und die Tſchechoſlowakei 1000 Licht⸗ ſpieltheater. 2 i Diamantenfieber in Transvaal. Infolge der Be⸗ richte über neue reiche Diamantenfunde in den Allupial⸗ ſchichten des Lydenburg⸗Diſtrilts ſind Tauſende von Dia⸗ mantenſuchern zu den neuentdeckten Diamantenvorkom⸗ men ausgewandert. Zurzeit befinden ſich etwa 5000 Euro⸗ päer und 15 000 Eingeborene auf dem drei Meilen langen Hügelrücken auf der Suche nach Diamanten. Die Ausbeute in den neuen Diamantenfeldern gilt als gecadezu e gefundenen Steine ſind von hervorragender ualität. a Eiſenbahnunglück in Südafrika. Aus wird gemeldet: Bei Saltriver, 220 Malen n ſtadt entfernt, ereignete ſich ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Fünfzehn Leichen ſind bereits aus den Trümmern ge⸗ borgen worden. 40 bis 50 Menſchen wurden verletzt. i Eiſenbahnunglück in Auſtralien. Auf der Strecke Sidney—Briſchane in Auſtralien entgleiſte ein Schnellzug und ſtürzte von einer 12 Meter hohen Brücke ab. Es wurden fünf Perſonen getötet und vier verletzt. Es han⸗ delt ſich hauptſächlich um die Mitglieder einer auf diner Gaſtreiſe durch Auſtralien befindlichen Londoner Operet- tengruppe. F e 5 2 zu allen Veranſtaltungen hat jedermann. Berein Probe feines Könnens ablegen. Lokales und Allgemeines. N Seckenheim, 17. Juni. Bezirksgesangsfest der Cäcillenverelpe. Die Kirchen⸗ chöre des Kapitels Weinheim halten am nächſten Sonntag ihr Bezirksgeſangsfeſt ab. Es wird Seckenheim die Ehre haben, die zahlreichen Vereine als Gäſte zu be⸗ grüßen. Zunächſt wird um ½2 Uhr in der Kirche jeder Sodann wird anſchließend im Lindengarten bei gemütlichem Bei⸗ ſammenſein das weltliche Volkslied zur Geltung kommen. Da ſelbſtverſtändlich jeder Verein ſein Beſtes geben wird, ſteht ein auserleſener Kunſtgenuß bevor. Zutritt N Abſchluß der Münzpräg ung? Die Ausprägung der neuen Münzen iſt in der Hauptſache abgeſchloſſen. Wie im April wurden im Mai an Silbermünzen nur noch ſolche zu zwei Mark in allen Münzſtätten hergeſtellt, wenn auch etwas mehr, ſtatt 7,2 deren 7,6 Millionen. Selbſt Fünf⸗ markſtücke ſind ſeit Februar nicht mehr geprägt worden. Sonſt gab es wieder in Berlin und Muldenhütten 8,3 Millionen neue Fünfpfennigſtücke, in Berlin eine Million zu zehn Pfennig. Im ganzen ſind alſo 16 Millionen Geld⸗ ſtücke im Mai hergeſtellt worden.. Falſche Fünf⸗Rentenbankſcheine. In letzter Zeit ſind in Bayern, Sachſen, Thüringen, Hannover, Weſtfalen, dem Rheinland und neuerdings auch in Baden falſche Fünf⸗Rentenbankſcheine der Fälſchungsklaſſe 77, aufge⸗ taucht, welche an nachſtehenden Merkmalen leicht als Fälſchung zu erkennen ſind: Mangelhafte Nachbildung, dünnes lappiges Papier, Waſſerzeichen und Faſern fehlen, der Unterdruck weicht in Farbe und Muſter von dem der echten Scheine ſtark ab. Die Beſchriftung iſt unſauber und zum Teil unleſerlich. Die Nummerbezeichnung iſt, ſoweit ſie nicht fehlt, plump; auch die Rückſeite iſt in Farbe, Zeichnung und Beſchriftung äußerſt mangelhaft. Es wird gebeten, dieſen Falſchſtücken beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken und die Verbreiter der Polizei oder Gendar⸗ merie zu übergeben. 5 Vorausſichtliche Witterung: 8 Das zentraleuropäiſche Tiefdruckgebiet behauptet ſich immer noch. Da ſich ebenſo vom Ozean her ein neues Tiefdruckgebiet nähert, ſo iſt noch immer mit der Fort⸗ dauer des unfreundlichen Wetters zu rechnen.— Am Freitag: Abwechſelnd heiter und wolkig. Tempera⸗ tur unverändert. Stellenweiſe Gewitter.— Am Sams⸗ tag: Zeitweiſe heiter, vorwiegend trocken, nachts etwas kühl, tagsüber etwas wärmer. zj Kammergericht und Auſwertüng. Vom neunten Zivilſenat des Kammergerichts ſind neuerdings einige Beſchlüſſe in Aufwertungsfragen ge⸗ faßt worden, die von allgemeinem Intereſſe ſind. Von n Stelle werden folgende Entſcheide mitge⸗ eilt: Im Falle der Zurücknahme des Aufwertungsantrages hat der Gegner ein Recht auf Erlaß einer Entſcheidung über die Koſten des Verfahrens. i Die Zahlung der Zinſen und Teilrückzahlungen des Kapitals der Hypothek ſind im Zweifel nur auf die ding⸗ liche Seite zu beziehen. Eine Mitteilung der Schu düber⸗ nahme gemäß Paragraph 415 BGB. kann hierin nur erblickt werden, wenn beſondere Umſtände dafür ſprechen, daß ſich der Eigentümer hiermit als perſönlicher Schuld⸗ ner bekennen will.. Wenn die Parteien darüber ſtreiten, ob ein wertbe⸗ ſtändiger Anſpruch oder ein aufwertungsfähiger Mark⸗ anſpruch vorliegt, ſo iſt nicht die Aufwertungsſtelle, ſon⸗ dern das Prozeßgericht zuſtändig. Eine perſönliche Forderung gilt auch dann als ge⸗ ſichert im Sinne des Paragraphen 9 des Aufwertungs⸗ gefetzes, wenn die Hypothek auf einem nicht dem per⸗ ſönlichen Schuldner gehörenden Grundſtück eingetragen iſt. Die Behauptung, daß die Beteiligten bei der Feſt⸗ ſetzung des Kaufpreiſes bei Grundſtückskäufen in der In⸗ flationszeit„Friedensgoldmark“ gemeint hätten, iſt in der Regel unbeachtlich. 15 3 Eine Forderung verliert nicht dadurch die Eigenſchaft einer Kaufgeldforderung im Sinne des Paragraphen 10 Abs. 1 Z. 5 AwG., daß eine Pfandauswechſelung gemäß Arbeiter, Bunern, Miger! Schützt Euer Eigentum, 7 nach den Fürſten kommt Ihr an die Reihe. Reine Stimme dem Volksentscheid! 0 Deutſche Volkspartei 9 Landbund. ODeutſchnationale Volkspartei. Paragraph 5 Abſ. 2 Aw. ſtattindek.— Darin, daß eine Kaufgeldforderung als Da hensforderung einge⸗ tragen wird, iſt nicht ohne weiteres eine Umwandlung im Sinne des Paragraphen 10 Abſatz 1 Zeile 5 Aw. zu er⸗ blicken; eine Umwandlung im Sinne dieſer Vorſchrift ſetzt vielmehr eine wirkliche Novation voraus. Streiten die Beteiligten darüber, ob der Gläubiger. der eine gelöſchte Hypothek zur Au' ertung rechtzeitig an⸗ gemeldet und ihre Aufwertung bea agt hat, die Leiſtung nach oder vor dem 15. Juni 1922 angenommen hat, ſo betrifft ihr Streit das Beſtehen des Anſpruchs ſelbſt. Zur Entſcheidung der Streitfrage iſt zunächſt das Prozeß⸗ gericht zuſtändig, wenn nicht die Beteiligten die ZJuſtändig⸗ keit der Aufwertungsſtelle nach Paragraph 71 Aw. ver⸗ einbart haben. Das Aufwertungsverfahren iſt auszu⸗ ſetzen, den Beteiligten oder einem von ihnen iſt eine Friſt zur Beibringung der rechtskräftigen Entſcheidung des Pro⸗ zeßgerichts zu beſtimmen. a Gedenktage am 17. Juni. 1703 John Wesley, der Stifter der Methodiſtenkirche, in Epworth geboren. 1784 Der Sprachforſcher Friedrich Wilhelm Thierſch in Kirchſcheidungen a. U. geboren. 1810 Der Dichter Ferdinand Freiligrath in Detmold geboren. 1813 Das Lützowſche Freikorps wird bei Kitzen über⸗ fallen, Theodor Körner verwundet. 1818 Der Komponiſt Charles Gounod in Paris ge⸗ boren. 1845 Der Kunſthiſtoriker Paul Dohme in Berlin ge⸗ boren.. 1885 Generalfeldmarſchall Edwin Frhr. von Manteufſel in Karlsbad geſtorben Geſchäftliche Mitteilungen. i Gratis. Die Sabol G. m. b. H., Karlsruhe, die Herſtellerin neuen modernen Haarpflegemittels„Sabol⸗Champoon“ macht folgendes Angebot: Wer ſich innerhalb 3 Monaten 10 Päckchen Sabol⸗Champoon(Blau⸗Gold⸗Packung à 25 Pfg., ausreichend für 2—3 Waſchungen) kauft, die leeren Packungen ſammelt und der Firma 4 dieſelben ſofort einſendet, erhält im Gegenwert von Mk. 2.50 andere des Toilettenartikel(Toilettenſeife, Zahnpaſta etc.) Das Champoon iſt an jedem Platze erhältlich. f Aluminium— das Schmerzenskind der Hausfrau. Aluminiumſachen, die in glänzendem, ſauberem Zuſtande eine Zierde jeder Küche bilden, erfordern ſachgemäße Pflege. Das bekannte Putz⸗ und Scheuermittel Ata wird zu dieſem Zweck von den Haus⸗ frauen allgemein gelobt. Es iſt feinpulverig, ſodaß es Alminium gläuzend macht, ohne Streifen zu bilden, und es beſitzt infolge ſeiner zweckmäßigen Zuſammenſetzung eine ſchnell und mühelos wirkende Reinigungskraft. g Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Bekanntmachungen 5 ee . der Gemeinde Seckenheim 1 5 f Die 5 Die diesjährige Frühjahrs impfung findet an 7705 Todes-Ameige. I 2 f f P ee eee Mannßeimer flomerbebpanf Nachricht, dag mein lieber Mann, unser treu— besorgter Vater, Grohvater und Onkel Herr Otto Reuther nach kurzem schweren Leiden im Alter von 61½ Jahren im Neuen Krankenhaus in Mannheim sanft entschlafen ist. Seckenheim, den 17. Juni 1926. Die trauernden Hinterbliebenen N für Wiederimpflinge im Schulhaus durch den Bezirksarzt, Herrn Medizinalrat Dr. Schäfer, Mannheim ſtatt. Auf die Bekanntmachung an der Verkündigungs⸗ tafel am Rathaus wird ausdrücklich hingewieſen. 105 1 Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem Körper und reinen Kleidern erſcheinen. 2 0 Kinder, welche wegen Krankheit der Impfung nicht unterzogen werden können, haben ein ärztliches Zeugnis vorzulegen oder ſind, wenn es der Zuſtand erlaubt, dem Impfarzt vorzuzeigen. Die Namen der inzwiſchen zugezogenen, ſowie der auswärts geborenen Kinder, welche noch nicht geimpft ſind, ſind auf dem Nuthaus, N Zimmer 5, ſofort anzugeben. e. G. m. b. H. Depositen kasse Seekenheim im Hause des Herrn Georg Röser, hier bietet für Spareinlagen mit täglicher und monatlicher Kündigung trotz der allgemeinen Herabsetzung des Zinsfuſles eine angemessene Verzi Die Beerdigung findet Freitag, den 18. Jun, nach- 8 e g 5 5 n 1 mittags 5 Uhr vom Traderhause Wörthstrage 20 aus statt. Bei größeren Beträgen nach besonderen Vereinbarungen. Flachs. 5 5* N a Denen Cubangel. Kirchenthor olkenbeim. Arbettegeſan geen I Beute Abend 8½ uhr—. i 2 Besamtprobe. 2 5 eute Aben r 5. E Aebellertl Hedmile Probe. bider-Schränke * b 5 f Der Vorſtand 5 Hühner eiche und nulbaum lackiert II Ik. 35. Meffaubenberein Lufcbole Fechenheim. rrugt Morgen Freitag Abend ab 7 Uhr a eue ee, 5 Einsetzen nach Passau, e, wegen Plahnchngel zu Veit lackert At. 2.—ͤ wehr, ver kaut im Gaſthaus zum Engel. 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