„n — les ene f . f 11 A Jabrolng . Bezugspreis: Für den Monat Juni 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Keklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). ages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. — —— Kriſenſtimmung. Kommende Reichstagsauflöſung? Berlin, 23. Juni. In der innenpolitiſchen Lage iſt eine Klärung bis⸗ jetzt trotz aller Fraktionsſitzungen und ſonſtigen Bera⸗ tungen noch nicht eingetreten. Die Regierungspar⸗ teien ſtehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Abfindungsvorlage der Regierung mit mö glichſter Beſchleunigung verabſchiedet werden muß. We⸗ der Sozialdemokraten noch Deutſchnationale wollen nun aber die Vorlage der Regierung in unver⸗ änderter Form annehmen. Jede Partei will viel⸗ mehr Abänderungsanträge einbringen, um die Vorlage nach ihrem Willen umzugeſtalten. Daß dabei dieſe Ab⸗ änderungsanträge ſehr weit voneinander und von der Re⸗ gierungsvorlage abweichen werden, verſteht ſich von elbſt. Deshalb werden bei der Spezialdebatte im Rechtsaus⸗ ſchuß des Reichstages die Gegenſätze ſcharf aufeinander prallen und es gibt nicht eben wenige Politiker, die den einzigen Ausweg in der Auflöſung des Reichs ⸗ tages ſehen, mit der der Kanzler gedroht hat für den Fall, daß ſich eine Mehrheit für die Regierungsvorlage nicht im Reichstag finden ſollte. Würde man jetzt aber zu einer Auflöſung des Parlamentsſtreits ſchreiten, ſo müßte man, da nach der Verfaſſung die Neuwahlen in⸗ nerhalb 60 Tagen ſtattfinden müſſen, etwa im Auguſt wählen, d. h. zu einer Zeit, die für die geſamte Land⸗ wiktſchaft undenkbar iſt. Sehr viel wahrſcheinlicher erſcheint es daher, daß man die Frage der Fürſtenabfindung bis zum Herbſt vertagt für den ſehr wahrſcheinlichen Fall, daß man jetzt zu einer Einigung nicht gelangt. Die Vertagung hätte auch den Vorteil, daß ſie den Flügelparteien, nämlich den Deutſchnationalen und den Sozialdemokraten, die ſich in dem Feldzug um den Volksentſcheid ſehr ſtark feſtgelegt haben, eine Zeit zur nochmaligen Durch⸗ prüfung der ganzen Frage ließe. Es wäre immerhin nicht ausgeſchloſſen, daß im Herbſt eine ruhigere Auf⸗ faſſung Platz gegriffen hat, ſodaß dann Schwierigkeiten überwunden werden können, die heute noch unüberſteig⸗ bar erſcheinen. Auf der anderen Seite iſt allerdings auch nicht zu verkennen, daß die Vertagung der Entſcheidung Gefahren in ſich birgt und daß man damit beſonders der Propaganda der Links radikalen Vorſchub leiſtet. Die Mittelparteien ſind, wie ſchon betont wurde, denn auch entſchloſſen, die Abfindungs vorlagen möglich ſt bald zu verabſchieden, doch iſt ihr guter Wille allein ja nicht ausreichend und nicht maßgebend. Außerdem iſt auch noch nicht abzuſehen, ob und wie ſich eine Erledigung des Abfindungsgeſetzes binnen we⸗ niget Tage, oder auch nur während der kurzen Friſt bis zum Ferienbeginn durchführen laſſen könnte. Es mehren ſich deshalb die Stimmen, die davon ausgehen, daß trotz allen Drängens der Regierung die Löſung zunächſt weiter unfindbar bleiben wird, daß man ſie im Herbſt von neuem ſuchen werde und daß ſchließlich trotz allem und allem die Dinge zwangs⸗ läufig auf die Auflöſung des Reichstages hinauslaufen werden. Die Umbildung der Reichsregierung. . Ein parlamentariſcher Ueberwachungsausſchuß während der Parlamentsferien. „Berlin, 24. Juni. Aus parlamentariſchen Kreiſen wird berichtet, daß die Reichstagsberatungen nicht ſolange 0 ert wer⸗ den ſollen, bis die Umbildungsver handlungen der Regierung einen Erfolg gehabt haben. Reichs⸗ kanzler Dr. Marx hat im Hinblick auf die Ergebniſſe des Voltsentſcheids und die tatsächliche Lage in den Par⸗ teien die Abſicht geäußert, die Verhandlungen auch wäh⸗ rend der Ferienzeit fortzuſetzen, damit bei Wieder ⸗ zuſammentritt des Reichstages im Herbſt die 21 Regierung ſich dem Parlament ſofort vorſtellen kann. 5 Die Regierungs parteien werden vorausſichtlich an⸗ regen, wieder einen Ueberwachungsausſchuß ein⸗ zuſetzen, der während der Ferien von Zeit zu Zeit im Reichstage zuſammentreten und mit der Regierung in ständiger Fühlung bleiben ſoll, um ſich ſtets über die laufenden Arbeiten zu unterrichten und dafür Sorge tra⸗ gen zu können, daß keine Handlungen vorgenommen wer⸗ den, die gegen die Verfaſſung verſtoßen. Reichstag und Lebensmittelzölle. Auch hier Vertagung? 5 1 g Berlin, 23. Juni. Wie in der Abfindungsfrage, ſo iſt auch in der Frage der Erhöhung der Lebensmittelzölle eine Ent⸗ ſch i ung bis jetzt noch nicht gefallen. Die Sozialdemo⸗ kratie hat ſich veranlaßt geſehen, eine Interpella⸗ tion zu dieſer Frage einzubringen, in der auf die außer⸗ ordentliche Verteuerung der geſamten Lebenshaltung der breiten Maſſen hingewieſen wird, die eintreten müßte, wenn die in dem deutſch⸗ſchwediſchen Vertrage einge etz⸗ ten Lebensmittelzölle in Kraft treten würde. Auch hier liegt der Gedanke nahe, durch vorläufige Verlän⸗ gerung des gegenwärtigen Zuſtandes die . letzte Eniſcheidung über die Geſtaltung der deutſchen Zoll⸗ politik hinaus zuſchieben, wie denn ja auch von verſchiedenen Seiten der Vorſchlag gemacht wird, wenig⸗ ſtens die Zollſätze der hauptſächlichſten Agrarpro⸗ dukte zunächſt un ver ä ndert beizubehalten. Bei der Neigung, wichtige Entſcheidungen nach Möglichkeit 17 auszuſchieben, ſcheint es nun keineswegs ausgeſchloſſen, daß man ſowohl die Abfindungsfrage wie die Löſung des Zollproblems bis zum Herbſt vertagen und 1 90 einmal die programmäßigen Ferien gönnen wird. Das Abfindungsgeſetz im Rechts ausſchuß. be Berlin, 23. Juni. Im Nechtsausſchuß des Reichstages wurde heute mit der Einzelberatung des Geſetzentwurfes über die vermö⸗ gensrechtliche Auseinanderſetzung zwiſchen den deutſchen Ländern und den vormals regierenden Fürſtenhäuſern begonnen. Abg. Dr. Roſenfeld(S.) richtete an die Regierung die Frage, ob tatſächlich die Regierung heute im Gegenſatz zu ihrem früheren Gutachten das Geſetz nicht mehr für verfaſſungsändernd halte, wenn eine ent⸗ ſprechende Präambel geſchloſſen werde. Reichskanz⸗ ler Dr. Marr erwiderte, die Regierung ſtehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß das vorliegende Geſetz eine Verfaſſungsänderung bedeute, alſo zur Annahme einer Zweidrittelmehrheit bedürfe. Ueber die Präambel habe die Regierung gar keine An⸗ träge vorgelegt. Hierauf wurde ſogleich Paragraph 1 zur Beratung geſtellt, der die Zuſammenſetzung des Sonder⸗ gerichts regelt. Nach der Vorlage führt den Vorſitz der Reichsgerichtspräſident. Der Reichsprä⸗ ſident ernennt auf, Vorſchlag der Reichsregie⸗ rung die acht weiteren Mikglieder des Gerichts und die notwendigen Stellvertreter. Vier von den wei⸗ teren Mitgliedern und anderen Stellvertretern müſſen Mitglieder von ordentlichen Gerichten oder ſein. Agb. Dr. Roſenfeld(S.) empfahl kurz einen ſozialdemokratiſchen Antrag, der verlangt, daß der Reichstag die Mitglieder des Gerichts wählt. Ahg. Dr. Barth(Du.) begründete Anträge ſeiner Partei, die in erſter Linie verlangen, daß vier Mitglieder dem Reichs⸗ gericht, den übrigen ordentlichen oberſten Gerichten oder oberſten Verwaltungsgerichten angehören müſſen. Der ſo⸗ zialdemokratiſche Antrag wurde gegen die An⸗ tragſteller bei Stimmenthaltung der Kommuniſten, der deutſchnationale gegen die Antragſteller und die Völkiſchen abgelehnt. Paragraph 1 wurde darauf mit 11 gegen 3 Stimmen bei 12 Stimmenthaltungen angenom⸗ men. Dagegen ſtimmten die Kommuniſten. Die Sozial⸗ demokraten, Deutſchnationalen und Völliſchen enthielten ſich der Abſtimmung. Bei Paragraph 2, der u. a. beſtimmt, daß das Ge⸗ richt nur tätig wird auf Antrag eines Landes oder eines Mitgliedes eines Fürſtenhauſes beantragt Abg. Dr. No⸗ lenfeld(S.) die Streichung dieſer Wale daß das Gericht nur auf Antrag tätig ſein ſoll. Der ſozialdemokratiſche Antrag wurde gegen die Stimmen der Antragſteller bei Stimmenthaltung der Kommuniſten abgelehnt. Paragraph 2 wurde mit dem gleichen Stimmenverhältnis wie Paragraph 1 angenom⸗ men. Ebenſo ohne Ausſprache Paragraph 3 und 4. Paragraph 5 ſtellt die Richtlinien dafür auf, was als Staatseigentum und was als Privateigentum der Fürſtenhäuſer zu gelten hat. Abg. v. Lindeiner (Dutl.) beantragte die Streichung der Richtlinien hierzu, ſodaß Paragraph 5 lauten würde:„In den Verfahren auf geſetzliche Auseinanderſetzung ſtellt das e richt auf Grund von Reichs⸗ und Landesrecht feſt, was von den zur Auseinanderſetzung gehörenden Vermögens⸗ ſtücken Staatseigentum und Privateigentum iſt“. Abg. Dr. Roſenfeld(S.) beantragte die Einführung der Satzung:„In Zweifelsfällen ſpucht die Vermutung für Staatseigentum“. Er beantragte weiter eine Ergänzung dahin, daß als Ausnahme von der Begriffsbeſtimmung des Staatseigentums nur der Erwerb auf Grund ſolcher Geſetze gelten ſoll, die nach der Staatsumwälzung von 1918 beſchloſſen worden iſt. 4 Reichskanzler Dr. Marx bezeichnete den letzten ſozial⸗ demokratischen Antrag als abſolut unannehmbar. Ueber ein mit Zuſtimmung einer Volksvertretung verfaſſungs⸗ mäßig zuſtande gekommenes Geſetz könne man unmög⸗ lich einfach hinweggehen. Schließlich wurden mit dem gleichen Stimmenverhältnis wie bisher die Abänderungs⸗ anträge abgelehnt und Paragraph 5 angenommen. Sehr umſtritten wurde der Paragraph 6, in wel⸗ chem von der Auseinanderſetzung von Verträgen die Rede iſt, welche nach der Staatsumwälzung des Jahres 1918 zwiſchen dem Land und einzelnen Mitgliedern der vor⸗ maligen Fürſtenhäuſern abgeſchloſſen wurden. Die Abgg. Dr. Roſenfeld(S.) und Landsberg(S.) bean⸗ tragten eine Aenderung dahin, daß auch diejenigen rechts⸗ kräftigen Urteile aufgehoben werden können, die vor der Revolution von 1918 ergangen ſind. Abg. von Lind⸗ einer(Inutl.) beantragte, dem Abſatz 2 folgende Faſ⸗ ſung zu geben:„Rechtskräftige Urteile, rechtsgültig l Schiedsſprüche, Verträge, Vergleiche, Anerkenntniſſe blei⸗ ben maßgebend“. ö Der Antrag der Deutſchnationalen wurde ſodann gegen die Antragſteller und die Stimmen der Abgeord⸗ neten Alters(Welfe) und Frick(Völk.) abgelehnt. Die ſozialdemokratiſchen Anträge gegen die Stimmen der An⸗ ttagſteller bei Stimmenthaltung der Kommuniſten. Ohne Ausſprache wurden ſodann die Paragraphen 6 und 7 der Regierungsvorlage bei Stimmenthaltung der Deutſchnationalen und Sozialdemokraten gegen die Stim⸗ men der Kommuniſten angenommen. 17 von Verwaltungsgerichten des Reichs oder der Länder Die Dauerkriſe in Frankreich. Der Kampf um Poincaree. O Paris, 23. Juni. Die Verhandlungen Briands haben immer noch zu keinem Ergebnis geführt. Nachdem Poincaree den Po⸗ ſten des Finanzminiſters nicht anzunehmen bereit war, hatte ſich der Miniſterpräſident um Doumer bemühr, der ſchon einmal unter Briand Finanzminiſter war, doch mußte er ſeine Bemühungen wieder einſtellen, ſo daß jetzt abermals der nie verſchwindende Name Carllaus in den Vordergrund des Intereſſes gerückt iſt, der ge⸗ ſtern einen Beſuch bei Briand gemacht hat, was. als Kombination Briand⸗Caillaur gedeutet wind. In dieſem Zuſammenhang iſt dann weiterhin auch nicht ſicher, ob Poincaree das Juſtizminiſterium übernehmen wird, weniger ſicher jedenfalls, als die Tatſache, daß aus dem berühmten Kabinett der Köpfe kaum etwas werden wird. Denn ohne Zweifel ſcheint Poincaree nur als Finanz miniſter auf das vorläufige Vertrauen der Kammer rechnen zu können, während er auf jedem anderen Platze, wo nicht techniſche, ſondern politische Fragen ausſchlag⸗ gebend ſind, nicht nur mit der ſchärfſten Oppoſition der Sozialiſten, ſondern auch der Radikalſozialiſten zu rech⸗ nen haben wird. Infolge dieſer unleugbaren Tatſache iſt es dann um ſo bemerkenswerter, daß Briand dieſe Anſicht nicht zu teilen ſcheint, da gerade von ihm der Ruhrpolitiker Poincaree aufgefordert wurde, ſich an ſeiner Regierung zu beteiligen. Zwar hat ſich Herr Briand wiederholt dahin geäußert, daß in der gegenwärtigen Stunde die Politik zurügtreten muüſſe, doch wird ſelbſt im Palais Bourbon eine ſolche Auffaſſung weng verſtanden. In der Tat iſt ſchlechthin unerfindlich, wie der Geiſt von Locarno, den Briand vertritt, mit dem Geiſt des Ruhreinbruchs, den Herr Poin⸗ caree vertrat, auf eine gemeinſame Formel gebracht werden könnte, denn ernſthaft glaubt natürlich auch in den Kreiſen franzöſiſcher Politiker wohl niemand, daß Herr Poincaree ſich innerlich mit den Verträgen von Locarno abgefunden hat. Herr Poincaree hat denn auch, um ja kein Mißverſtändnis in dieſer Hinſicht aufkommen zu laſſen, am letzten Sonntag gelegentlich der Einweihung eines Kriegerdenkmals in einer Rede ausdrücklich betont, daß als beſter Schutz des Friedens gut ausgerüſtete und gut ausgebildete Truppen und gutes Kriegsmaterial anzuſehen ſeien, da es bisher kein obligatoriſches Schiedsgericht und keine internationale Gen⸗ darmerie und Poltzei gebe. Ganz beſonders bedenklich erſcheint es, daß Herr Poincaree es ablehnte, ſich auf dem höchſt undankbaren Poſten des Finanzminiſters in kürzeſter Friſt von neuem zu verbrauchen. Er wünſchte dringend ein anderes Mini⸗ ſterium, und zwar war augenblicklich für ihn das aus⸗ ſchlaggebende Moment, in Verbindung mit dem Kommiſſariat für Elſaß⸗Lothringen. Nach⸗ dem an der Ruhr keine Lorbeeren mehr zu ernten ſind, ſetzt Herr Poincaree nunmehr ſeine Karte auf Elſaß⸗Lothringen, wo er augenſcheinlich den jetzt„latenten Aufruhr“, wie ſich der Korteſpondent des Pariſer Jour⸗ nals kürzlich ausdrückte, ganz nach ſeinem Herzen„rei⸗ nigen“ zu können glaubt, um auf dieſem Wege ſeine ver⸗ loren gegangene Popularität in weiteſten Kreiſen des franzöſiſchen Volkes wieder zu gewinnen. Herr Poincaree weiß natürlich ſehr gut, daß er nicht nur die nationaliſti⸗ ſchen Kreiſe für ſich hat, wenn er die„Boches⸗Propaganda“ in den befreiten Gebieten mit Stumpf und Stiel auszu⸗ rotten ſich anſchickt. Die Linke proteſtiert zwar gegen die Berufung Poincarees und findet es bedenklich, daß, wie der radikale Abgeordnete Montigny, ein Freund Caillaux, ſich ausdrückte, Herr Poincaree wieder einmal bereit iſt, ſich für das Wohl des Vaterlandes zu„opfern“. Ob aber dieſe Erklärung, die als eine Kriegserklärung der Radikalen gewertet wird, das Unheil, das den elſaß⸗ lothringiſchen Heimatbeſtrebungen droht, abzuwenden im⸗ 25 ſtande iſt, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. Die Löſung. Caillauz übernimmt das Finanzminiſterium. O Paris, 23. Juni. Die Miniſterkriſe iſt endlich gelöſt, nachdem heute nachmittag bekannt gegeben werden konnte, daß Cail⸗ laukx das Finanzminiſterium übernommen habe und daß weder Poincare noch Doumer der neuen Regierung angehören werden. Painleve wird Kriegs⸗ miniſter bleiben. Als Innenminiſter wird Durand fun⸗ gieren, Pierre Laval als Juſtizminiſter und Georges Leygues als Marineminiſter. ſönlichkeiten beſetzt bleiben, wie im neunten Miniſterium Briand. Das Handels propiſorium mit Frankreich. Baldiger Abſchluß des Proviſoriums? 5 d Berlin, 24. Juni. Die Handelsvertragsverhandlungen in Paris neh⸗ men, wie wir von beſtunterrichteter privater Seite hören, einen ſehr günſtigen Verlauf. Der Abſchluß des Provi⸗ ſoriums iſt Anfang Juli zu erwarten, ſodaß das Parlament noch in der Lage ſein wird, das Abkommen zu ratifizieren. Es ſteht jedoch noch nicht ſeſt, ob in den Beratungen dann eine längere Pauſe eintreten wird, oder ob die Verſuche zum Abſchluß des Geſamtvertrages ſo⸗ fort weitergeführt werden. e 8 2 1 Im großen und gan⸗ zen dürften die übrigen Miniſterien von den gleichen Per⸗ * * Das Beſatzungsproblem. 2 Ein franzöſiſcher Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ glaubte vor einigen Tagen ſeinem Blatte melden zu können, daß in Kürze die franzöſiſchen Beſatzungs⸗ truppen ini Rheinland weſentlich herabgeſetzt werden wür⸗ den. Er wollte ſogar wiſſen, daß insgeſamt zwei fran⸗ zöſiſche Diviſionen aus dem beſetzten Gebiet zurückgezo⸗ gen werden würden. Da eine Beſtätigung dieſer Mel⸗ dung von anderer Seite bisher nicht vorliegt und da auch irgendwelche Anzeichen für eine derartige Herab⸗ ſetzung der Truppenſtärke im beſetzten Gebiet nicht vor⸗ handen ſind, ſo wird man dieſe Nachricht mit ſtar⸗ ker Skepſis aufnehmen müſſen. Es wäre in der Tat zwar dringend zu wünſchen, daß dieſe Ankündigung verwirklicht würde, denn noch immer iſt ja die Zahl der Beſatzungstruppen weſentlich höher, als es nach den Vereinbarungen zwiſchen Deutſchland und den Alli⸗ ierten der Fall ſein ſollte. Am 15. März ſtanden in der beſetzten Zone noch rund 88 400 Mann Be⸗ ſatzungstruppen, wobei der weitaus größte Teil, nämlich rund 72 300 auf die Franzoſen entfällt, wäh⸗ rend die Belgier mit 7950 und die Engländer mit 8150 Mann vertreten ſind. Das bedeutet, daß nach der Räu⸗ mung der erſten Zone für die zweite und dritte Zone eine Verſtärkung der Beſatzungs⸗ truppen eingetreten iſt, ſodaß die meiſten Orte heute mehr Beſatzungstruppen beherbergen, als vor der Räu⸗ mung der erſten Zone. enn auch eine Reihe von Städten und Ortſchaften, ſo Biebrich, Bingen, Binger⸗ brück, Griesheim, Idſtein, Kreuznach, Langenſchwalbach eine Verminderung der Truppenſtärke erfahren haben, ſo fällt dieſe doch weit weniger ins Gewicht, als die Vermehrung in anderen Städten. Eine wirkliche er⸗ ebliche Erleichterung haben nur Montabaur und St. bar erfahren, wo die Beſatzung von 600 bezw. 850 Mann auf 16 bezw. 10 Mann vermindert wurde. In der deutſchen Oeffentlichkeit iſt auf dieſe Dinge wiederholt hingewieſen worden, die Frage hat auch im Reichstag wiederholt eine weſentliche Rolle geſpielt, ohne daß jedoch bis jetzt irgendeine Aenderung der Lage er⸗ reicht worden wäre. Auf eine Entſchließung des Reichstags vom Februar über die Erleichterung für die beſetzten Gebiete hat die Regierung erklärt, daß ſie dauernd bemüht ſei, bei den Beſatzungsmächten eine Herabſetzung der Geſamtſtärke zu erreichen, daß aber die diplomatiſchen Verhandlungen noch nicht abge⸗ ſchloſſen ſeien. Im März iſt man im Parlament gelegentlich der Debatten über die Genfer Verhandlungen erneut auf dies Problem eingegangen und der Reichs⸗ tag hat dabei in einer Entſchließung zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß er von der Reichsregierung die alsbaldige Erwirkung von Garantien erwarte dafür,„daß die Rückwirkungen des Vertragswerkes von Locarno insbeſondere im beſetzten Gebiete mit größter Be⸗ ſchleunigung einer den berechtigten deutſchen Forderungen Rechnung tragende Löſung zugeführt und ſo bereits vor dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund die Erklä⸗ rungen wirkſam werden, die zwiſchen den am Vertrag von Locarno beteiligten Mächten in Genf über die Auf⸗ rechterhaltung und Fortführung der Locarnopolitik ver⸗ e inbart worden ſind.“ In der„Ueberſicht über die Ent⸗ ſchließungen des Reichstags nebſt Beantwortungen der Reichsregierung,“ die in dieſen Tagen vom Reichsinnenmi⸗ niſterium dem Reichstag zugeleitet worden iſt, wird zu dieſer Entſchließung des Reichstages vermerkt:„Die Antwort wird vorbehalten.“ Man wird aber wohl ſicherlich in der Annahme nicht fehlgehen, daß die Antwort der Reichsregierung ebenſo lauten wird, wie auf die Februarentſchließung, daß nämlich die Regierung dauernd bemüht iſt, eine Herabſetzung der Geſamtſtärke der Beſatzungstruppen zu erreichen. 5 Die Ausſichten hierfür erſcheinen leider im Augen⸗ blick nicht ſehr günſtig. Die amtliche engliſche Politik tut alles, um die Aufrollung der Beſatzungs⸗ frage zu verhindern, bevor Deutſchland Mitglied des Völkerbundes iſt. Die„Times“ haben ſich denn auch ge⸗ rade jetzt erſt wieder in einem polemiſchen Artikel, in dem ſie die Stärke der engliſchen Beſatzungstruppen auf 431 Offiziere und 7607 Mann, insgeſamt alſo 8038 Mann beziffert, gegen die verſchiedenen deutſchen Be⸗ ſchwerden gewandt, in denen auf die Anzuträglichkeiten der Beſatzung hingewieſen wird. Der„Times“-Verteidi⸗ gung gegenüßer würde man wohl am beſten auf die Aus⸗ führungen eines anderen engliſchen Blattes hinweiſen, nämlich auf die Artikel des„Mancheſter Guardian“, in denen vor einiger Zeit ſehr ausführlich auf die Unzu⸗ träglichkeiten im beſetzten Gebiet verwieſen und der Nachweis für die Unzweckmäßigkeit der Beſatzungsaufrechterhaltung geführt wurde. Wenn dabei auch ohne weiteres zugegeben werden ſoll, daß das Hauptübel darin beſteht, daß ſich die fran⸗ zöſiſchen Stellen ſo verhalten, als ob in Locarno eine Erhöhung der Beſatzungsſtärke vereinbart worden iſt, ſo iſt es doch andererſeits auch mehr als mißlich, wenn England dies Problem mit der Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund verquickt. Es darf daran erinnert werden, daß in Genf von allen Locarno⸗ mächten eine Erklärung unterzeichnet wurde, die ſich dahin ausſpricht, daß man die Locarnoverträge als bereits in Kraft getreten betrachten will, und es muß hinzugefügt werden, daß Briand bei den Verhand⸗ lungen in Genf ausdrücklich beſtätigt hat, daß Frankreich für die Durchführung der Rückwirkungen, beſonders auch was die Stärke der Beſatzungs⸗ truppen betreffe, wirken werde. Dieſe Juſicherung iſt bis heute nicht erfüllt worden und die Aus⸗ ſichten dafür, daß das neue Kabinett Briand, das ja doch nach rechts orientiert iſt, ſich mehr mit der Durchführung der Zuſicherungen beeilen wird, als das bisherige Kabinett, ſind recht gering. Die deutſche Regierung wird jedenfalls dieſer Frage weiterhin ihre volle Aufmerkſamkeit widmen müſſen, um endlich die Erfüllung der Zuſicherungen von Locarno zu erreichen. Aus dem In⸗ und Auslande. Neuwahl des Zentrumsfraktionsvorſitzenden erſt im Herbſt. Berlin, 23. Juni. Die Zentrumsfraktion des Reichs⸗ tages hat einſtimmig beſchloſſen, die durch die Ueber⸗ nahme des Reichskanzleramtes durch den bisherigen Vor⸗ ſitenden Marx notwendig gewordene Neuwahl des Frak⸗ tionsvorſitzenden bis zum Herbſt zu vertagen und die ſtellvertretenden Vorſitzenden, die Abgeordneten von Guer⸗ ard und Stegerwald, zu bitten, die Leitung der Fraktion beizubehalten. Beide Abgeordnete haben ſich dazu bereit erklärt. Vor einer neuen Offenſive im Rifgebiet. Paris, 23. Juni. Im Rifgebiet werden die Flieger⸗ bombardements gegen die unnachgiebigen Stämme fork⸗ geſetzt und es wird erneut von der Notwendigkeit einer franzöſiſchen Offenſive, die unmittelbar bevorſtehen ſoll, geſprochen. Gegenangriffe der Marokkaner werden aus der Gegend von Tazza gemeldet. Alloſung der Vermögensämter in der ehemaligen 1. Zone. Die in der ehemals beſetzten erſten Zone noch beſtehenden Reichsvermögensämter werden nunmehr mit dem 1. Juli dieſes Jahres aufgelöſt. Bekanntlich ſollte ihre Auflöſung gleichzeitig mit der Räumung der erſten Rheinlandzone erfolgen und der Beamtenſtand von an⸗ deren Behörden übernommen werden. Die bereits ſeit längerer Zeit ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen der Reichsvermögensverwaltung für die beſetzten rheiniſchen Gebiete in Koblenz und den Berliner zuſtändigen Stellen ſind jedoch erſt jetzt zum Abſchluß gelangt, ſodaß die Auflöſung erſt am 1. Juli geſchehen kann. Die Gebäude und Liegenſchaften der Verwaltung einſchließlich eines Teiles des Beamtenkörpers wird von den Landesfinaaz⸗ ämter Köln und Düſſeldorf übernommen, der Reſt wird den Dienſtſtellen der zweiten und dritten Beſatzungszone zugewieſen. Südtiroler unter Hochverratsanklage. In Bozen be⸗ finden ſich ſeit acht Monaten 31 junge Deutſche in An⸗ terſuchungshaft, nachdem ſie gelegentlich einer Verſamm⸗ lung feſtgenommen wurden. Jetzt wurde die Unterſuchung abgeſchloſſen. Acht wurden entlaſſen und 23 des Hoch⸗ verrats beſchuldigt. Die Anklagen lauten auf Bandenbil⸗ dung zu dem Zwecke, das italieniſche Reich oder Teile des Reiches der Fremdherrſchaft auszuliefern. Die deutſchen Kommuniſten gegen Ruth Flſchers Rückkehr. Wie wir erfahren, iſt Ruth Fiſchers Rückkehr aus Moskau mit Einverſtändnis der Kommintern erfolgt. Widerſpruch gegen die Ausreiſeerlaubnis haben lediglich die deutſchen Vertreter in der Kommintern erhoben. Liebe erweckt Liebe. 18 Original⸗Roman. Und ſchon das beglückte ihn, daß ſie ſich in ſeine Hände gegeben hatte. Aber er mußte vorſichtig ihr Vertrauen erringen, mußte ſich noch zurückhalten und durfte ihr nicht verraten, was in ihm lebte. Die Zeit, mit Forderungen an ihre Seele heranzutreten, war noch nicht gekommen. Er mußte erſt ſäen und ſorgſam jedes Samenkorn pflegen, ehe er an eine Ernte denken durfte. Eins war ihm gewiß— mochten in Forſt Augen auch neu erwachte Flammen glühen, wenn er Fee anſah— in ihrem Herzen würde der tote Funke, den Forſt ſelbſt zertreten hatte, nie zum Glühen kommen. War Fee ſo geartet, wie er ſie jetzt erkannt zu haben glaubte, ſo weckte keine Macht der Welt in ihrer Seele auf, unter Verachtung geſtorben war.—— Im Laufe des Abends traf Ellen noch einige Male mit Fee zuſammen, und jedesmal plauderte das liebes⸗ ſelige Mädchen von dem, was ihr Herz erfüllte. Sie gehörte zu den Naturen, die ſich in Glück und Leid mit⸗ teilen müſſen, und die es nicht fertig bringen, etwas in ſich zu verſchließen— auch das Höͤchſte und Tieſſte nicht. So erzählte ſie Fee noch allerhand Einzelheiten aus der Zeit, da Forſt um ſie geworben hatte und ahn⸗ te nicht, in welch ſchlimmem Lichte Forſt dabei mehr und mehr vor Fees Augen erſchien. „Ach Fee,“ ſagte ſie einmal, ich habe meinen Harry ſo unſagbar lieb, ſchon lange, lange. Früher kümmerte er ſich aber nicht um mich, er war nicht wie die ande⸗ ren, die ſchleunigſt Jagd auf die Hand der reichen Er⸗ bin machten, ſobald ſie Papas Verhältniſſe genau kann⸗ ten. Lange habe ich vergebens nach ihm geſchmachtet. Aber dann iſt es mit einem Male über ihn gekommen — ſo ſtark, daß er nicht mehr von mir laſſen konnte. Das hat er mir gebeichtet. Er hat erſt lange mit ſich gekämpft, ob er mir ſeine Liebe geſtehen ſollte, weil er doch arm iſt und ich reich. Er hat gefürchtet, ich könnte glauben, er bewerbe ſich nur um mich, weil ich reich bin. Ach, ſo ein lieber Tor! Gelt, Fee, das merkt man doch gleich, wenn man wirklich geliebt wird? Papa be⸗ trachtete meinen armen Schatz natürlich zuerſt mit Miß⸗ trauen und wollte nichts von unſerer Verlobung hören. was Ich habe viel reden und bitten müſſen. bis er an Har⸗ rys Liebe glaubte. Ich habe meinen Eltern geſagt, daß ich vor Kummer ſterben würde, wenn ſie ſich unſerer Verbindung noch länger widerſetzten. Ach, Fee— es war eine ſchreckliche Zeit des Hangens und Bangens für uns. Ich habe Harry immer tröſten müſſen, habe ihm immer geſagt, habe nur Geduld, Papa gibt doch nach. Geſtern endlich willigte Papa ein, daß wir uns angehören dürfen. Nun kannſt du dir denken, wie er⸗ regt mein armer Harry war, als ich ihm ſagte: Mor⸗ gen ſollſt du dir Papas Jawort holen. Er war ganz außer ſich vor Aufregung. Am liebſten hätte er noch bei deiner Tante abgeſagt, weil ich nicht zu dem Ball⸗ feſt gehen durfte. Aber er hatte etwas Wichtiges mit einem Kameraden zu beſprechen— dienſtlich natürlich— und den konnte er nur bei euch beſtimmt treffen. Da iſt er denn hingegangen. Aber ſobald er die dienſtliche Sache erledigt hatte, iſt er wieder fortgegangen. Du haſt es wohl bemerkt, daß er nicht lange geblieben iſt? Und denke nur, ſtundenlang iſt er dann noch in der Nacht im Freien herumgelaufen in ſeiner glücklichen Un⸗ ruhe; auch unſer Haus hat er wiederholt umkreiſt und hat ſehnſüchtig nach meinem Fenſter geſchaut. Und ich habe wie ein Murmeltier geſchlafen und nichts davon gemerkt. Iſt er nicht ein einziger, lieber Menſch, mein Harry?“ Atemlos ſchwieg Ellen endlich. Fee hatte ſie mit keinem Wort unterbrochen. Mit ſtarren Augen ſah ſie vor ſich hin. In bitterer Verachtung ſah ſie deutlich das Spiel, das Harry Forſt auch mit dieſem liebevollen, vertrauenden Mädchen getrieben hatte— genau wie mit ihr. Sie hätte über ſich und die arme, betrogene Ellen, der das Glück aus den Augen ſtrahlte, weinen mögen wegen ihrer beiderſeitigen Vertrauensſeligkeit einem Manne gegenüber, der keiner echten Liebe fähig war und keine ſolche verdiente. Noch ſchmerzte die Wunde in ihrer Bruſt, die Forſt ihr geſchlagen. Spurlos verwiſchte ſich nicht ſo ſchnell etwas, das ſo lange Zeit ihr Lebensinhalt, ihr Glück und ihre Hoffnung geweſen war. Aber zugleich ging es wie ein Aufatmen durch Fees Seele, daß ſie beizei⸗ ten die Erbärmlichkeit dieſes Mannes erkannt hatte, dem ſie ſich für immer hatte zu eigen geben wollen. Vor ihr lag nun das Leben in einem anderen Lichte als bis⸗ her. Da war nichts mehr in trügeriſche Farben aebüllt. Oeutſcher Reichstag. Die Vorlage zur Aenderung des Bankgeſetzes.— Der Handelsvertrag mit Schweden.— Das Abkommen mit Dänemark. Berlin, 23. Juni. Die heutige Reichstagsſitzung wurde durch Präſident Löbe um 2 Ahr 20 nachmittags eröffnet. Anweſend waren Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius und Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold. Eine Beſchwerde des kommuniſtiſchen Abgeordneten Buchmann wegen Verletzung ſeiner Immunität durch die Polizei⸗ direktion München wurde an den Geſchäftsordnungsaus⸗ ſchuß überwieſen. Es folgte die erſte Leſung der Vorlage zur Aen⸗ derung des Bankgeſetzes. Durch die Vorlage ſoll die Rediskontmöglichkeit für Schatzwechſel des Reiches vorgeſehen werden. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius leitete die Verhandlungen ein. Es handelte ſich nicht darum, die Kreditgewährung der Reichsbank an das Reich weiter auszubauen, vielmehr ſei das Ziel der Vorlage eine Er⸗ weiterung der Kreditmöglichkeit des Reiches durch Schaf⸗ fung günſtiger Bedingungen für die Unterbringung von Reichsſchatzwechſeln im Markte. Der deutſchnationale Abgeordnete Hergt äußerte ernſte Bedenken wegen der finanziellen Lage des Reiches. Die Vorlage dürfe nicht zur Verſchleierung des wach⸗ ſenden Defizits dienen. Man könne vor der Notwendigkeit ſtehen, über Nacht neue Steuern zu ſchaffen.(Hört, hört und Bewegung.) Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold hielt dem Vorredner vor, daß er zu ſchwarz in die Zukunft unſeren Reichsfinanzen ſehe. Die Reichsregierung habe nicht die Abſicht, die in der Vorlage vorgeſehenen 400 Millionen jetzt zu verwenden; darüber würden noch Monate ins Land gehen. Die Reichsfinanzen entwickelten ſich in der erwarteten Art und Weiſe. Der Ueberſchuß des am 31. 3. 1926 abgeſchloſſenen Etatsjahres betrage 200 Mil⸗ lionen. Natürlich übe die ſchlechte Wirtſchaftslage eine ſtarke Wirkung auf die Einnahmen aus. Die Vorlage geht an den Haushaltsausſchuß. Dann wurde der deutſch⸗eſtniſche Schiedsgerichts⸗ und Vergleichspertrag in allen drei Leſungen angenommen. Bei der erſten Beratung des deutſch⸗ſchwedi⸗ ſchen Handel⸗ und Schiffahrtsvertrages machte der ſozialdemokratiſche Abg. Hil ferding der Regierung den Vorwurf, ſie habe aus innerpolitiſchen Gründen Zollſätze in den Vertrag eingeſtellt, die einen vollſtändigen Bruch mit dem bisherigen Zollkompromiß N Dieſe Zollpolitik müſſe entſchieden zurückgewieſen werden. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Hörnle ſieht in den Zollfragen nur Machtfragen. Der Abgeordnete Horlacher(B. Vp.) betonte die Notwendigkeit eines ausgleichenden Zollſchutzes für die deutſche Landwirtſchaft. Freiherr von Richthofen (D.) dagegen erhob Bedenken gegen die Zollſätze im ſchwediſchen Handelsvertrag. Dann wurde der Vertrag dem Auswärtigen Ausſchuß überwieſen. Es folgte die zweite Beratung des Vertrages über die Zollerleichterungen für däniſche Er⸗ zeugniſſe. Abg. Thomſon(Dn.) erklärte dazu, daß die deutſchnationale Fraktion gegen den Vertrag ſtimmen werde, da er für die deutſche Landwirtſchaft ſchwere Nachteile bringe. Ihm ſchloß ſich der völkiſche Abgeordnete von Gräfe an. Der Sozialdemokrat Kraetzig ſtimmte der Vorlage zu. Hierauf ſchritt das Haus zur Abſtimmung. Der Vertrag wurde mit 221 gegen 158 Stimmen bei zehn Stimmenthaltungen angenommen. Dagegen ſtimmten die Deutſchnationalen, die Bayeriſche Volkspartei, die Mehr⸗ heit der Wirtſchaftlichen Vereinigung, die Kommuniſten und die Völkiſchen. Abg. Dr. Fehr(W. Bag.) bean⸗ tragte darauf die Abſetzung der dritten Beratung von der Tagesordnung. Dieſer Antrag wurde mit 181 gegen 159 Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten und Kommuniſten angenommen. „„Nach 6 Uhr vertagte ſich das Haus auf morgen mittag 1 Uhr. Klar und nüchtern zeichnete ſich ihr Lebensweg ab. Die⸗ ſen Weg würde ſie ſchreiten an der Seite eines Man⸗ nes, der in ihr einen guten Kameraden— wahrſchein⸗ lich eine bequeme Frau ſuchte, die nichts für ſich von ſeinem innerſten Leben beanſpruchte, die ſich begnügte mit ſeiner kühlen Freundlichkeit, mit dem Schutz, den er ihr in ſeinem Hauſe bot, und die ihm dafür eine ele⸗ gante Repräſentantin ſeines Hauſes war. Er täuſchte ihr keine Liebe vor, überſchüttete ſie nicht mit erloge⸗ nen Zärtlichkeiten, die ſie doch nicht hätte erwidern kön⸗ nen. Seine Lippen hatten die ihren noch nicht berührt — und das war gut ſo— ſonſt hätte ſie vielleicht doch noch die Flucht ergriffen. Sie dankte ihm ſeine Zurück⸗ haltung und doch ſchauerte ſie wie unter einem Kälte⸗ gefühl zuſammen, wenn ſie daran dachte, wie ſich die Zukunft geſtalten würde. 555 Was für eine Ehe ſollte das mit Hans Ritter wer⸗ den? Konnte ſie ſich wirklich harmoniſch geſtalten, wie er als ſicher angenommen hatte? Gab es eine Harmo⸗ 1 11 7 59 5 zwei Menſchen, die ſich innerlich ſo fremd anden? i N Zuweilen kam es wie Furcht und Angſt über Fee, als müſſe ſie in blinder Flucht davonlaufen, ſo weit ihre Füße ſie trugen, wenn ſie in Hans Ritter kaltes, unbewegtes Geſicht blickte. Trat er aber dann zu ihr, öffnete er den halbgeſchloſſenen Mund und ſprach mit ſeiner warmen, gütigen Stimme zu ihr, dann kam ein Gefühl des Friedens, des Geborgenſeins über ſie. Dann hätte ſie feine Hände faſſen mögen, um ihr Geſicht darin zu bergen, hätte wie ein Kind bitten mö⸗ gen:„Hilf mir das Leben tragen— ſei gut zu mir— N ich will es dir danken.“ 5 Aber ſolche Worte kamen nicht über ihre Lippen. Ein Blick in ſein unbewegtes Geſicht— und ſie ſank mutlos und ernüchtert in ſich zuſammen. So verging dieſer Abend, in mancherlei Kämpfen und Erregungen für die Beteiligten. Fee ſchlichen die Stunden wie Ewigkeiten dahin. Sie ſehnte ſich danach, wieder allein zu ſein in ihrem engen Zimmerchen, da⸗ mit ſie die Maske ablegen und wieder ſie ſelbſt ſein könne. Kurz, bevor ſie mit ihren Angehörigen das Feſt verließ, trat Hans Ritter noch einmal an ſie heran. „Darf ich morgen kommen, Fee, um einiges über unſere gemeinſame Zukunft mit dir zu beſprechen? Oder wirſt du zu müde ſein?“ 1 1 * . Aus dem badiſchen Lande. Schweres Unwetter über Freiburg. Freiburg, 23. Juni. Von einem furchtbaren, ſeit lan⸗ gen Jahren nicht mehr gehabten Unwetter wurde die Stadt Freiburg und Umgebung heimgeſucht. Nach ſchwülen Vormittagsſtunden entlud ſich plötzlich kurz nach 2 Uhr ein Gewitter, verbunden mit Wolkenbruch und Hagelſchlag. Die Hagelkörner hatten die Größe von Haſelnüſſen; die Eisſtücke hatten einen Durchmeſſer bis zu drei Zentime⸗ tern. In kurzer Zeit waren ganze Straßenzüge unter Waſſer geſetzt, das auch in Höfe und Keller eindrang, ſo daß die Feuerwehr an verſchiedenen Stellen rettend ein⸗ greifen mußte. Durch den Hagelſchlag wurden in der Stadt Fenſterſcheiben zertrümmert. In den Vorſtädten wurde in Gärten und Kulturen Schaden angerichtet. Der Verkehr, beſonders in der Südvorſtadt, war durch über⸗ ſchwemmte Straßen und entwurzelte Bäume zeitweiſe be⸗ hindert. Die Straßenbahn mußte umgeleitet werden. Durch Blitzſchlag wurden einige Lichtleitungen zerſtört. Mannheim.(Der verhängnisvolle Schul⸗ ausflug.) Als ein mit etwa 100 Schulkindern(J. und 8. Klaſſe der Volksſchule Schriesheim) beſetzter Laſtkraft⸗ wagen mit Anhänger auf dem Heimweg von einem. Aus⸗ flug die Friedrichsbrücke hier paſſtert hatte und in die Straße„am weißen Sand“ einbiegen wollte, löſte ſich die linke Seitenwand des Kraftwagens ab, ſodaß die auf dieſer Seite auf einer Bank ſitzenden Kinder auf die Straße fielen. Sieben Kinder mußten mit dem Sanitäts⸗ auto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Drei davon konnten nach Anlegung eines Notverbandes nach Hauſe fahren, während vier zurückbleiben mußten. Zwei Mädchen, 12 und 13 Jahre alt, ſchweben in Lebensgefahr, das dritte trug eine Steißbeiquetſchung und das vierte einen Unterkieferbruch davon. Anter⸗ ſuchung über die Schuldfrage iſt im Gange. Heidelberg.(Vortrag Dr. Streſemann.) Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der auch den Auf⸗ ruf zur Förderung der Heidelberger Feſtſpiele unter⸗ zeichnet hat, wird ſeinen im Vorjahr abgeſagten Vortrag: „Goethe und die Freiheitskriege“ nun Anfang Auguſt während der Feſtſpiele halten. 5 Heidelberg.(Seinen Verletzungen erlegen.) Der vor einer Woche beim Ueberlandwerk Robern(Kreis Mosbach) verunglückte Direktor Starck des Tauberbiſchofs⸗ heimer Betriebsbüros des Badenwerks iſt jetzt im pie⸗ ſigen Akademiſchen Krankenhaus ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. l Helmsheim bei Bruchſal.(Schwerer Schickſals⸗ ſchlag.) Während ſich die Ehefrau des Schreinermeiſters Röthinger zu ihrer Schweſter der Frau des Metzger⸗ meiſters Bitrolf, die in der Nacht einem Herzſchlag er⸗ legen war, begab, wurde ſie ebenfalls von einem Herz⸗ ſchlag getroffen und mußte tot nach Hauſe getragen werden. a g 5 Heohen⸗Bodman.(Erdrutſch.), In der Nähe rer Taubentaler Hütte iſt infolge der Regenfälle eine Erd⸗ maſſe von etwa 60 Kubikmeter abgerutſcht. Ein Teil des Gärtchens der Hütte iſt von dem Erdrutſch betroffen worden. Der Rand der Bruchſtelle iſt nur wenige Meter von dem Gebäude entfernt. Dietlingen bei Pforzheim.(Grabſtein geſtoh⸗ len.) Selbſt die Ruheſtätten der Toten werden von Diebeshand nicht verſchont. So wurde auf dem hieſigen Friedhof ein Grabſtein(wertvoller Marmorſtein) geſtoh⸗ len. Der Gendarmerie iſt es gelungen, die Täter, die den Stein nach Pforzheim gebracht haben, zu ermitteln. Steinmauern bei Raſtatt.(Ertrunken.) Drei Kinder des Maurers Joſef Schwarz im Alter von 65 10 und 11 Jahren wollten einen vom Hochwaſſer unter⸗ ſpülten Uebergang paſſieren. Sie klitſchten aber auß dem Brett aus und fielen in den tiefen Graben. Leute, die ſich in der Nähe befanden, eilten ſofort zur Hilfeleiſtung herbei. Es gelang ihnen, zwei der Kinder zu retten, wäh⸗ rend das 6 jährige Söhnchen ertrank. Die Leiche wurde geborgen. 8 8 Arloffen.(Verhafteter Mörder.) Dem Fahn⸗ dungsdienſt iſt es gelungen, den Mörder, der vor fünf Jahren einen fremden Kaufmann auf das Feld hinaus⸗ lockte und kurz vor dem Ausgang zum Ort durch Re⸗ volverſchüſſe ſo ſchwer verletzte, daß er tags darauf im Krankenhaus Offenburg verſchied, dingfeſt zu machen. Es handelt ſich um einen gewiſſen Hornecker. Der Mör⸗ der iſt dem Gefängnis Offenburg überliefert worden; er wurde auch noch wegen anderer Vergehen geſucht. Lahr.(Vom Dach geſtürzt.) Bei Reparaturar⸗ beiten auf dem Dache eines Hauſes ſtürzte der in den 60er Jahren ſtehende Blechnermeiſter Emil Binz aus einer Höhe von ungefähr fünf Meter ab und erlitt ſchwece Verletzungen. Pforzheim.(Münzfälſchung.) Der Former Arthur Eberle von hier und der Former Emil? Heinkel aus Dietlingen ſtanden wegen Münzfälſchung unter An⸗ klage. Eberle hatte ein falſches Dreimarkſtück, ſowie zwei Einmarkſtücke hergeſtellt und die Falſchſtücke in den Ver⸗ kehr gebracht. Heinkel hatte ſeinem Arbeitgeber 12 Form⸗ käſten entwendet und fertigte damit zwei falſche Ocer⸗ markſtücke an, die er aber gleich wieder vernichtete und nicht in Zahlung gab. Das Schöffengericht billigte den An⸗ geklagten in weiteſtgehendem Maße mildernde Umſtände zu, weil die Fälſchung ziemlich plump war und einen nennenswerten Schaden nicht angerichtet hat, und ins⸗ beſondere Heinkel keinen Gewinn hatte und die Falſch⸗ ſtücke nicht in den Verkehr brachte. Andererſeits müſſe aber ſtraferſchwerend berückſichtigt werden, daß ſolche Münzfälſchungen eine große Gefährlichkeit für das Wict⸗ ſchaftsleben ſind und daß die Verlockung zur Falſchmün⸗ zerei gerade in einer Stadt wie Pforzheim ziemlich groß ſei, dieſer Gefahr daher mit empfindlichen Strafen ent⸗ gegengetreten werden müſſe. Anter Berückſichtigung dieſer Umſtände kam Eberle mit 6 Monaten Gefängnis, Hein⸗ kel mit 4 Monaten Gefängnis davon. Zwei Monate An⸗ terſuchungshaft wurden je angerechnet. Die zur Tat ge⸗ brauchten Formen wurden eingezogen. i Frieſenheim(Kreis Offenburg.)(Vom Blitz er⸗ ſchlagen.) Bei dem ſchweren Gewitter, das die hieſige Gegend heimſuchte, ſchlug der Blitz in einen auf der Straße in Frieſenheim ſtehenden Nußbaum, unter dem der Landwirt Julius Blum Schutz geſucht hatte. Blum wurde durch den Luftdruck zur Erde geſchleudert und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtarb. Der Verunglückte hinterläßt Frau und Kinder. Konſtanz.(Ertrunken.) Einige kleine Knaben ſpielten miteinander im Waſſer des über die Ufer ge⸗ tretenen Bodenſees, wobei der 8 Jahre alte Helmut Hüber ertrank. Aus Nah und Fern. Bad Dürkheim.(Von der Limburg.) Ein Ver⸗ ehrer des blinden Geigers auf der Limburg, der ſeit langen Jahren bei Regen wie bei Sonnenſchein auf der harten Bank ſitzt und den Bogen über ſeine Geige ſtreicht, hat für dieſen blinden Mann, um ihn vor Hitze und Re⸗ gen zu ſchützen, ein wunderbares Schweizerhäuschen her⸗ richten laſſen. Birkenhördt.(Unter der Dampfwalze.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich bei den Straßen⸗Walzarbeiten zwiſchen hier und Landlöchel. Beim Schlemmen rutſchte der an den Arbeiten mitbeſchäftigte 34 Jahre alte ver⸗ heiratete Heinrich Bollinger von hier aus und kam unter die große Dampfſtraßenwalze, wobei er einen Beckenbruch und einige Fleiſchquetſchungen erlitt. Pirmaſens.(Schwere Motorradunfälle.) Ein ſchwerer Motorradunfall ereignete ſich unweit der Biebermühle auf der Straße nach Zweibrücken. Der. Spediteur Krebs fuhr mit dem Motorrad, auf deſſen Soziusſitz ſich ſeine Frau befand, gegen die Biebermühle zu. Kurz hinter ihnen folgten ebenfalls auf dem Motor⸗ rad die beiden Polizeibeamten Klein und Sema von Pirmaſens. Als an der Kurve beim Bahnübergang ein Laſtauto entgegenkam, das die falſche Straßenſeite ein⸗ hielt, war Krebs gezwungen, plötzlich ſein hohes Tempo abzustellen. Dadurch wurde ſeine Frau vom Sosziusſitz geſchleudert und kam auf die Straße zu liegen. Gleich darauf kam auch Krebs ſelbſt infolge Gleitens mit ſeiner Maſchine zu Fall und zog ſich leichte Verletzungen zu. Die beiden Polizeibeamten, die kurz hinterher folgten, waren, um Frau Krebs nicht zu überfahren, gezwungen, die Steuerung ſcharf herumzureißen, fuhren dabei aber an einen Baum. Sema wurde vom Rad geſchleudert und erlitt ſchwere innere Verletzungen, während Klein eine ebenfalls gefährliche Schenkelquetſchung erlitt. Der Zustand der Beamten ſoll nach Ausſage des Arztes be⸗ denklich ſein. Das Motorrad iſt faſt vollſtändig demoliert. Darmſtadt, 23. Juni. Nach einer Meldung aus Prag mußte der Ballon„Darmſtadt“, in dem ſich Prof. Eber⸗ hardt von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt als Füh⸗ rer und zwei Paſſagiere befanden, die an dem inter⸗ nationalen Freiballonflug in München teilnahmen, etwa 30 Kilometer von der deutſchen Grenze entfernt bei Saaz in der Tſchechoſlowakei nach 14ſtündiger Fahrt notlan⸗ den, da infolge dichten Nebels die Orientierung ver⸗ loren ging. Während es dem einen Paſſagier gelang, eine Ausreiſeerlaubnis zu erhalten, wurden Prof. Eberhardt und der Ballonmeiſter interniert und der Ballon beſchlag⸗ nahmt. Es wurden ſofort die notwendigen Schritte ein⸗ geleitet, um die Freilaſſung der beiden Internierten und die Freigabe des Ballons zu erwirken. Mainz.(Die Schreckenstat eines Fünf⸗ zehnjährigen.) Vor dem Mainzer Großen Jugend⸗ gericht iſt gegen den 15 jährigen Schüler Hans Loſch, der, wie wir ſ. Z. ſchon berichteten, ſemen Vater, den Eiſenbahninſpektor Emil Loſch, durch einen Schuß ge⸗ tötet hatte, mehrſtündig verhandelt worden. Der Ge⸗ tötete wollte ſeinen Sohn wegen Angehorſams züchtigen. Der Junge ſetzte ſich zur Wehr, holte einen Revolver aus der Taſche, den er ſeinem Vater durch Erbrechen der Schubladen entwendet hatte, und gab einen Schuß auf den Vater ab, der dieſen ſo unglücklich traf, daß er ver⸗ ſtarb. Das Gericht verurteilte den Loſch zu einem Jahr Gefängnis mit fünffährigem Strafaufſchub und zu zwi⸗ ſchenzeitlicher Fürſorgeerziehung. 5 Mainz.(Tragiſcher Selbſtmord.) Ein Dienſt⸗ mädchen, das bereits ſeit 18 Jahren ſeine Stelle inne hatte, ſoll ſich in letzter Zeit gegen ihre Dienſtherrſchaft ausfällig benommen haben. Es wurde ihr daher gekündigt. Das 43 Jahre alte Dienſtmädchen(aus Eltville) hat ſich deshalb erhänat. 1 Frankfurt a. M.(Veruntreuungen eines Stadtrates.) Der frühere Landrat von Weilburg a. d. L. jetzt Geſchäftsführer der Arbeiterherberge G. m. b. H., Langgemach, der dem Magiſtrat der Stadt Ftank⸗ furt als unbeſoldeter Stadtrat angehört, hat 45 000 M. zu Ungunſten der Geſellſchaft veruntreut, wie verlautet, zur Deckung ſeiner Schulden aus Rennwetten. Bei der Staatsanwaltſchaft wurde gegen Langgemach Anzeige er⸗ ſtattet. Sein Mandat gehörte dem kommunalen Landtag als Vertreter der ſozialdemokratiſchen Partei an. Wiesbaden.(Aus dem Zug geſtürzt.) Ein 21⸗ jähriges junges Mädchen aus Oberlibbach iſt zwiſchen den Stationen Eiſerne Hand und Hahn⸗Wehen aus dem Zug geſtürzt. Dabei wurde ihr der rechte Arm glatt abgefahren. Köln.(Großfeuer und Exproſton in Kalk⸗ ſcheuren.— 4 Tote.) Infolge einer Teerkeſſelexplo⸗ ſion brach in der Fabrik von Beer u. Söhne ein Groß⸗ feuer aus. Der explodierte Keſſel wurde etwa 100 Meter weiter über den Bahndamm geſchleudert und zerriß die telegraphiſchen und telephoniſchen Leitungen von Eiſen⸗ bahn und Poſt. Der Brand griff raſend ſchnell um lich und bald das gogze Fabrikgebäude erfaßt. Die Löſch⸗ arbeiten, an der ſich auch die Feuerwehren von Brühl und Köln beteiligten, geſtalteten ſich anfänglich äußerſt ſchwierig, da ſtändig neue Benzolfäſſer explodierten und die Feuerwehren wegen der ſtarken Hitze nicht dicht genug an den Brandherd herankommen konnten. Da die Gefahr für Benzolfäſſer mit 16000 Kilogramm Benzol beſtand, mußte der Perſonen⸗ und Schnellzugsverkehr über den in unmittelbarer Nähe der Unfallſtelle gelegenen Bahnhof Kalkſcheuren außer Betrieb gelegt werden. Auch der direkte Telephon⸗ und Telegraphenverkehr nach Köln war unterbunden. Durch die erſte Exploſion hatten 3 Arbei⸗ ter ſchwere Verletzungen erlitten, an deren Folgen ſie noch in der Nacht ſtarben. Ein Heizer, der in unmittel⸗ barer Nähe des explodierten Teerleſſels ſtand, kam unter die Trümmern zu liegen. Seine Leiche konnte erſt nach Beendigung des Brandes geborgen werden. Das Unglüch hat ſomit vier Todesopfer gefordert. Görlitz.(Ein ſchwerer Autounfall.) Auto des Baſaltwerkbeſitzers Kraze aus Görlitz fuhr auf dem Wege nach Frankfurt a. O. auf einen Sandhauſen und dann gegen einen Baum. Die drei Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Frau Kraze erlitt ſchwere Kopfver⸗ letzungen und verſtarb alsbald. Herr Kraze wurde leich⸗ ter verletzt. Der Chauffeur blieb unverletzt. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Langenſalza.(Eine 77 jährige Ururgroß⸗ mutter.) In dem benachbarten Dorfe Altengottern begeht im Laufe der nächſten Woche in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit als Arurgroßmutter, die Witwe Mos⸗ bach, die Feier ihres 77. Geburtstages. Ihre Tochter iſt mit 56 Jahren Urgroßmutter, ihre Enkelin mit 38 Jahren Großmutter, die Urenkelin iſt 21 Jahre und das Ururenkelkind eineinhalb Jahre alt. Vas Lokales und Allgemeines. n Seckenheim, 24. Juni. Johannisfeiern ö (24. Juni.) 0 Eine der volkstümlichen Feſtzeiten im Kreislaufe des Jahres ſind die Tage der Johanniszeit, an denen die Sonne nach der Volksauffaſſung ihren Höhepunkt erreicht. Am 21. Juni, dem Tag der Sommerſonnenwende, hat der Sommer feierlich ſeinen Einzug gehalten. Allerdings muß er noch ein weit freundlicheres Geſicht zeigen, als er es in den vergangenen Wochen getan hat, wenn er hal⸗ ten will, was er verſpricht. Uralt iſt ſchon die Sirte, die Ankunft des Sommers, an dem Tag der Sonnen⸗ wende und beſonders an dem Johannistag feſtlich zu begehen. Der Johannistag iſt der Feſttag Johannes des Täufers, der feierlich als kirchlicher Feſttag meiſt nicht mehr gefeiert wird. Dagegen iſt er heutzutage immer mehr zu einem deutſchen Feſttage geworden, an dem ſich in erſter Linie unſere Jugend an ihre Ideale er⸗ innert. In vielen deutſchen Gauen lodern in der Jo⸗ hannisnacht auf den Höhen Freudenfeuer empor, die Jugend führt Tänze und Reigen auf, ſingt dabei alte Volkslieder und würdigt in Anſprachen die Bedeutung des Tages. Wenn auch viele alte Sitten und Gebräuche leider immer mehr in Vergeſſenheit geraten, ſo haben ſich doch ſolche, die ſich um den Johannistag ranken, mit wunderbarer Zähigkeit erhalten. Die fröhlichen Feſte unſerer Vorfahren galten vor allem der Freude über den Sieg des Lichtes. Der Johannistag iſt deshalb be⸗ ſonders auch ein Feſttag der Landleute, die dieſen Tag, ehemals auch als einen wichtigen Terminstag, wohl am meiſten im Munde führen, ihn angeſichts des reichen Segens, den die blühenden Gärten und wogenden Felder verſprechen, zu einer Art Dank⸗ und Opfertag gemacht haben. Mannigfach ſind in den deutſchen Gauen, örtlich oft von einander abweichend, die Bräuche, die ſich an dieſen Tag knüpfen. Sie ſtehen meiſtens mit der Wun⸗ derkraft, die man dem Feuer und dem Lichte zuſch rieb, im Zuſammenhang, ſei es nun, daß es böſe und Ver⸗ derben bringende Dämonen vertrieb, oder Glück und Segen verhieß. Tanz und Gelage ſind oft die äußeren Formen dieſer althergebrachten Feſte. Der Johannis⸗ ſegen ſpricht ſich auch in dem alten Trunk aus, den man beim Abſchied einem Freunde darreichte. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß auch in zahlreichen Bauern⸗ und Wet⸗ terregeln von dem Johannistag die Rede iſt. So ſinnlos und abergläubiſch uns auch auf den erſten Blick dieſe alten Sitten und Gebräuche oft heute anmuten mögen, weil wir die urſprüngliche Auffaſſung unſerer Vorfahren kaum noch verſtehen, ſo iſt es doch zu be⸗ dauern, wenn ſich, wie auch andere ſchöne Sitten und Gebräuche, dieſe von Jahr zu Jahr immer mehr ver⸗ lieren; denn damit geht jedes Mal für unſer deutſches Volk ein Stück von ſeiner Urſprünglichkeit und ſeinem ureigenſten Weſen gleichzeitig dahin. * Der Tod auf den Schienen. Geſtern abend kurz vor 8 Uhr wurde an der Zweigſtelle Süd⸗Nordbahnhof Friedrichsfeld bei der Steinzeugwarenfabrik der 35 Jahre alte Arbeiter Michael Burkard aus Sandhauſen über⸗ fahren und vollſtändig zerſtückelt. Der Verunglückte, Vater von drei unmündigen Kindern, iſt anſcheinend einer Unvorſichtigkeit zum Opfer gefallen. Die Firma Hoffmann führt auf dieſer Strecke für die Reichs⸗ eiſenbahn Ausbeſſerungsarbeiten aus, hierbei war Burkard als Vorarbeiter beſchäftigt. Während er die Arbeiter zum Verlaſſen des Geleiſes aufforderte, ſprang er als letzter auf die andere Seite. Der Zug befuhr aber nicht das in Reparatur befindliche Geleiſe. ſondern das Geleiſe nebenan, in das Burkard getreten war. Die Leiche wurde in die hieſige Leichenhalle überführt. Auf Bahnſteigen nicht muſizieren! Immer wieder kann man beobachten, daß Ausflugsgeſellſchaften, Wan⸗ dervereine, uſw. auf den Bahnſteigen vor Abfahrt des Zuges muſizieren, nicht als ob ſie hier in einer Bahn⸗ hofshalle wären, ſondern mitten im Grünen unter freiem Himmel. Durch dieſen Lärm kann der Eiſenbahnbetrieb jeicht ſtörend beeinflußt werden. Signale können über⸗ hört und das reiſende Publikum ſelbſt kann durch Ablen⸗ kung der Aufmerkſamkeit gefährdet werden. Die Reichs⸗ bahnperwaltung bittet daher die Geſellſchaften und Ver⸗ eine dringend, auf den Bahnſteigen nicht zu muſſzieren. Es wird darauf hingewieſen, daß Verurſachung ſtarken Lärms nach den Beſtimmungen der Eiſenbahn⸗Bau⸗ und Betriebsordnung verboten und ſtrafbar iſt.. Wie ſchützt man ſich gegen Ruhr⸗Erkrankungen? Mit Rückſicht auf die in der jetzigen Jahreszeit leicht vorkom⸗ menden Ruhr⸗Erkrankungen ſei auf folgendes hingewieſen: Erkrankungen an Ruhr entſtehen, wenn 1. die unſichtbaren Ruhrerreger mit verunreinigten Nahrungsmitteln in den Mund gelangen und wenn 2. Magen und Darm durch Er⸗ kältung oder durch andere Umſtände ſchon in Unordnung ind. Darum: Achtet bei roher Nahrung(Obſt) auf be⸗ ondere Sauberkeit(Fliegen). Schützet Magen und Darm gegen Erkältung und ſonſtige Schädlichkeiten! Beachtet die geringſte Darmſtörung! Gedenktage am 24. Juni. 1485 Der Reformator Joh. Bugenhagen in Wallin ge⸗ boren. J 1777 Der Entdecker des magnetiſchen Nordpols John Roß in Wigtownſhire geboren. f 1838 Der Volkswirtſchaftler G. von Schmoller in Heil⸗ bronn geboren. i 1855 Der Kunſthiſtoriker Max Lehrs in Berlin geboren. 1859 Sieg der Franzoſen und Sardinier über die Oeſter⸗ reicher bei Solferino. Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarte vom 23. Juni. Die Temperatur ſtieg geſtern wieder auf 26,1 Grad. Der geſtrige Tag war wieder durch ſchönes Sommer⸗ wetter ausgezeichnet, am Spätnachmittag zeigten ſich drohende Gewitterwolken, die jedoch vorüberzogen. Vorausſichtliche Witterung: Nachdem durch den Einfall kühlerer Polarluftmaſſen Gewitter veranlaßt worden ſind, wird die Temperatur auch bei uns wieder etwas kühler werden.— Am Frei⸗ tag: Wechſelnd bewölkt, zeitweiſe aufheiternd, vielfach Gewitter, etwas wärmer.— Am Samstag: Zeitweise Aufheiterung, kühler, Nachlaſſen der Niederſchläge. Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Ww, Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. ur vom 4. bis 28. Juni FF,,. 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Die Wählerliſte liegt zur Einſicht öffentlich auf vom 26. Juni bis 3. Juli und zwar täglich von 7—8 Uhr abends im Amtszimmer des Pfarramts, am Sonntag, den 27. Juni von ¼11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags im Konfirmandenſaal. Wer nicht in die Wählerliſte aufgenommen iſt, kann nicht wählen. Beſondere Benachrichtigung unſrerſeits an die Wähler über deren Aufnahme erfolgt nicht. Wahlberechtigt ſind alle Mitglieder der Landes⸗ kirche ohne Unterſchien des Geſchlechts, die am Wahltag das 25. Lebensjahr vollendet haben, alſo alle MWit⸗ glieder der Landeskirche, die bis einſchl. 11. Juli 1901 geboren ſind und nach§ 10 der Kirchenverfaſſung vom Stimmrecht nicht ausgeſchloſſen ſind. Vom Stimmrecht ausgeſchloſſen iſt ein Gemeinde⸗ mitglied 1. das nicht im Vollbeſitz der Geſchäftsfähigkeit iſt; 2. dem die bürgerlichen Ehrenrechte oder die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter aberkannt ſind; gegen das wegen eines Verbrechens oder Vergehens das Hauptverfahren eröffnet iſt, wenn die Verurteilung die Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte zur Folge haben kann, bis zur Beendigung des Verfahrens; das wegen einer die öffentliche Achtung entziehenden oder wegen einer gegen die eigene Kirche verübten ſtrafbaren Handlung zu einer Freiheitsſtrafe ver⸗ urteilt worden iſt, auf die Dauer von 6 Jahren nach erſtandener Strafe; das wegen Verachtung der RVeligion oder der evangeliſchen Kirche oder wegen unehrbaren Lebens⸗ wandels öffentliches Aergernis gegeben hat; das als Erziehungsberechtigter ohne Rot ein Kind der evangeliſchen Kirche entzieht oder ihm keinen ausreichenden Religionsunterricht zuteil werden läßt bis zur Beendigung des religiöſen Erziehungsrechts; das mit Bezahlung kirchlicher Umlagen über ein Jahr lang im Rückſtand iſt, obwohl es dazu im⸗ ſtande geweſen wäre. Seckenheim, den 24. Juni 1926. Evangel. Kirchengemeinderat: Kunz. Jampfdreſchgenoſſenſchaft Geckenheim. Laut Beſchluß der außerordentlichen Mit⸗ gliederverſammlung vom 21. Juni können neue Genoſſenſchaftler aufgenommen werden. Anmeldungen müſſen ſpäteſtens bis 4. Juli gemacht werden. Auskunft erteilt der Vor⸗ ſtand Albert Volz, Hauptſtr. 133. 3. Nss formen 2 NN gern; fir, guue ouald HI, 8 Mannheim Breilesir. 5 Heilbronn Stuligart Alnsere Schllſenster- æclge den Beuels 8 LInuibertrofene Nolsullrcllqiteit fai.. e stfldssIge QGlicllicits uc und beste 0 eee eee,, N Ln Nek Karlsruhe Kaiserstr. 52 Der Vorſtand. Ein elegant Möbliectes Zimmer an nur beſſeren Herrn Zu vermieten. Wilhelmſtraße 13. Fihöne Forliel zu verkaufen. Luisenstr. 27. SB HC ist der beste deutsche alt und uralt m Kognak. Erhältlich bei Georg Röser, Hauptstr. Id. Eiderfetthäſe 9 Pfd. Mk. 6. franko. Dampfkäſefabrik Rendsburg. 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