* . Reichsregierung hat ſich noch nicht entſchieden. 8: Nach Meldungen aus Paris ſtehen die deutſch⸗ in Rom ſondiert worden iſt, inwieweit durch b. Aubrüunn Bezugspreis: Für den Monat Juli 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tag für Seckenheim und Umgebung Dienelu. 13. Jul 1020 es · und Anzeigenblatt Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Neues in Kürze. 6: Der Reichsausſchuß, der die verſchiedenen Orte zur Errichtung des Reichsehrenmals beſichtigte, hat ſeine Fahrt vollendet. In einem Beſchluß wurde die Stelle bei Bad Berka als die geeignetſte vorgeſchlagen. Die franzöſiſchen Verhandlungen über das Handelsproviſo⸗ 28 dicht vor dem Abſchluß. Die letzten Beratungen ſind m Gange. daß England die Waſſerre Mazzucio vor kurzem in der Kammer dvwohl unſchwer zu erraten. geſchloſ Das Intereſſe Deutſchlands. * Londoner Meldungen wußten zu berichten, daß Deutſchland in London wegen des italieniſcheeng⸗ liſchen Vertrages, der in der Praxis eine Auftei⸗ lung Abeſſiniens bringt, vorſtellig geworden ſei. Dieſe Meldungen ſind inzwiſchen dahin richtiggeſtellt worden, daß es ſich nicht um einen offiziellen Schritt handelt, daß aber wohl durch den deutſchen Botſchafter in 9 5 und as neue engliſch⸗italieniſche Abeſſinien⸗Abkommen für Deutſchland eine neue Lage geſchaffen ſei, die eine Gefährdung der deutſchen Intereſſen in Abeſſinien herbeiführen könnte. Die Auskünfte und auch beſonders die Erklärungen Cham⸗ berlains im engliſchen Unterhaus werden als durchaus befriedigend bezeichnet, ſo daß auch Deutſchland wei⸗ terhin die Möglichkeit wirtſchaftlicher Be⸗ tätigung beſteht. Die deutſchen Intereſſen in Abeſ⸗ ſinien ſind ja ohnehin rein wirtſchaftlicher Natur, ſie wer⸗ den durch die Rechte geſchützt, die Deutschland durch den mit Abeſſinien am 7. März 1905 geſchloſſenen Handels⸗ und Freundſchaftsvertrag erworben hat. In dieſem Ver⸗ trage wird von Abeſſinien den Angehörigen des deut⸗ oi Reiches Freiheit der Niederlaſſung und des Handels, owie eine weitgehende Meiſtbegünſtigung gewährt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Deutſchland den größten Wert dar⸗ auf legen muß, daß ſeine wirtſchaftliche Bewegungsfreiheit nicht eingeſchränkt wird. Gerade jetzt, nachdem die Deutſchland auferlegten ſchweren Laſten eine wirtſchaft⸗ liche Betätigung im Auslande zur dringenden Notwen⸗ digkeit machen, iſt Deutſchland mehr denn je genbtigt, auf die offene Tür und die Handelsfreiheit in Abeſſi⸗ nien großes Gewicht zu legen. Es wird naturgemäß Sache der Reichsregierung ſein, darüber zu wachen, daß die jetzt gegebenen ru auch eingehalten werden und daß keine Benachteiligung Deutſchlands in Abeſſinien eintritt. Man wird dieſer Frage umfo mehr Aufmerkſamkeit zuwenden müſſen, als die weitere Entwicklung des abeſſiniſchen Problems noch keineswegs zu überſehen iſt. Es iſt ja bekannt, daß von Frankreich gegen das italieniſch⸗engliſche Abkommen Ein⸗ wände erhoben werden mit dem Hinweis darauf, daß dieſes Abkommen den Vereinbarungen von 1906, an dem Frankreich bekanntlich beteiligt war, widerſpreche. Das jetzige Abkommen, ſo argumentiert man in der franzöſiſchen Preſſe, bedeute praktiſch die Aufhebung der Selbſtändigkeit des abeſſiniſchen Reiches, die in erſter Linie in dem Vertrag von 1908 feſtgeſetzt worden ſei. Die jetzige Schaffung von wirtſchaftlichen Einflußzonen ſei in Wirklichkeit eine verſchleierte Aufteilung Abeſſi⸗ niens, bei der England der Weſten und Italien die ganze Zentralzone zufalle. Dem gegenüber ſtellt man ſich in Rom und London auf den Standpunkt, daß das Ab⸗ kommen mit Politik nichts zu tun habe und vor allem den Intereſſen Abeſſiniens diene. Das Abkommen betrifft bekanntlich den Tanaſee im Nordweſten des abeſſiniſchen Hochlandes, der den Blauen Nil ſpeiſt und ihn in jährlichen Ueberſchwemmungen aus den Ufern treten läßt. Die Verſtändigung ſieht nun vor, chte über dieſen See erhält, um ihn zu einem künſtlichen Reſervoir auszu⸗ bauen und die Regelung des Nils, die für die Baumwoll⸗ kulturen des Südens von entſcheidender Bedeutung iſt, vollkommen in der Hand zu haben. Italien erhält als Gegenleiſtung die Bahnverbindung zwiſchen leinen Kolonien Erythräa und Somaliland über Adis Abeba ugeſtanden, das jetzt lediglich durch eine Bahn mit dem ransbſiſchen Hafen Diibuti verbunden iſt. Daß die Pläne der Italiener zweifellos weitergehen, geht ſehr klar aus einem Bericht hervor, den der faſziſtiſche Abgeordnete a verleſen hat, und dem ausdrücklich betont wird, daß in Abeſſinien ein weiter Raum für Europäer vorhanden wäre, ſodaß es ein großes Verdienſt für die faſziſtiſche Regierung wäre, weites Feld unſerm arbeitenden Volke, un⸗ intelligenten und fleißigen Leuten eröffnete, e mit der Arbeit einen ehrenvollen Platz in der Welt erwerben wollen“. Dabei wird in dem Bericht ausdrück⸗ lich hinzugefügt,„ſicherlich kann ſich Abeſſinien nicht auf die Dauer bemerkenswerten Veränderungen entziehen, die vielleicht bald eintreten können.“ Wieviel hiernach noch von der Selbſtändigkeit Abeſſinſens, das Mitglied des Völkerbundes iſt, übrig bleiben würde, iſt In Frankreich befürchtet man nicht ganz zu unrecht, daß durch den Erwerb von Jentral⸗Abeſſinien das italieniſche Erythräa und Soma⸗ Aland zu einem zuſammenhängenden Ganzen zuſammen⸗ — würden, wobei franzöſiſch Djibuti eine En⸗ Ein ſolcher kolonialer Machtzuwachs wenn ſie ein eren jungen, denn au klave bilden würde. ete führen muß, kann den Franzoſen naturgemäß nicht 1 e der überdies zur Bedrohung franzöſiſcher Ge⸗ Lerwünſcht ſein. Allerdings dürften auch noch ſehr beträch⸗ Zuſicherungen liche Schwierigkeiten zu überwinden ſein, ehe ſich die ita⸗ lieniſchen Wünſche verwirklichen laſſen. Die Abeſſinier ſelbſt dürften keineswegs geneigt ſein, ſich ohne weiteres zu fügen und daß ſie ihren Mann ſtehen, weiß man ja in Italien noch aus der ſchweren Niederlage von Adua zer, wobei in dieſem Falle ſich ſicherlich im franzöſiſchen Djibuti getreue Nachbarn finden würden, die die Lieferung von Waffen und Munition nach Abeſſinien zu günſtigen Bedingungen übernehmen. 295—— 2 Tanger, Völkerbund und Kredite. Die Nolle Itallens. Berlin, 13. Juli. Seit der Niederlage Abd el Krims ſteht die Tan⸗ ger⸗Frage neben anderen Mittelmeerfragen wieder im Vordergrund des Intereſſes und es wurde bereits verſchiedentlich darauf verwieſen, daß Spanien bemüht ſei, Tanger in ſeine Zone einzubeziehen. Von vornherein mußte dabei mit dem Widerſtand Englands gerechnet wer⸗ den. Vielfach wurde denn auch die Anſicht vertreten, daß dieſe Forderung vor allem dazu dienen ſollte, den ſpaniſchen Wunſch auf Zuerkennung eines ſtändigen Völker bundratsſitzes zu unterſtützen, wobei Spa⸗ nien allerdings durchaus mit einer Löſung zufrieden ge⸗ weſen wäre, die ihm keinen ſtändigen Ratsſitz, wohl aber Tanger gebracht hätte. In den Beſprechungen, die der ſpaniſche König in London geführt hat, hat ſich offenbar weder das eine, noch das andere erreichen laſſen. England hat die Erfüllung des ſpaniſchen Wunſches nach einem ſtändigen Ratsſitz abgelehnt, es hat ſich aber ebenſo energiſch geweigert, in eine Einbeziehung Tangers in die ſpaniſche Zone einzuwilligen. Hierbei iſt es offenſichtlich auch ſtark von Italien unterſtützt worden, das, wie engliſche Blätter ver⸗ ſichern, nunmehr bereit ſein ſoll, dem im Jahre 1923 auf einer Konferenz, die von Vertretern Englands, Frank⸗ reichs und Spaniens beſchickt war, aufgeſtellt, an der je⸗ doch Italien nicht teilnahm. Dementsprechend weigerte ſich auch Italien, das neue Statut zu unterzeichnen. Jetzt ſoll ſich nun die italieniſche Regierung zur Unterzeichnung unter der Vorausſetzung bereit erklärt haben, daß ſie ſich an der lokalen Verwaltung Tangers im Verein mit England, Frankreich und Spanien in Zukunft be⸗ teiligen kann, und daß weitere Abänderungen des Statuts nur mit der Einwilligung Italiens vorgenommen werden könnten. Damit würde Italien eine neue Aner⸗ kennung ſeiner Machtſtellung im Mittelmeer erreicht ha⸗ ben und die Frage wäre nun, auf welche Weiſe Spanien entſchädigt werden ſoll. Bekanntlich läuft ja die engliſche Politik darauf hinaus, einen Austritt Spaniens aus dem Völkerbund nach Möglichkeit zu verhindern. Da nun Zugeſtändniſſe in der Tangerfrage unmöglich erſcheinen, ſo liegt die Vermutung nahe, daß England, wie das vom Daily Telegraph angedeutet wird, Spanien in fr⸗ nanziellen Fragen entgegenkommen wird, zumal per⸗ ſichert wird, daß ſich Spanien in London um große An⸗ leihen und Kredite bemühe. Noch ſind aber die Verhand⸗ lungen offenbar nicht zu einem Abſchluß gekom⸗ men, was umſo verſtändlicher iſt, als ja nicht die Tanger⸗ Frage allein zu regeln iſt, ſondern vielmehr eine ganze Reihe von Mittelmeerfragen, wie das la auch unlängſt in einer offiziöſen franzöſiſchen Verlautbarung betont wurde, in der dabei auch ausdrücklich auf Abe linien hingewieſen werden konnte. Daber geht man wohl nicht in der Vermutung ſehl, daß, wenn England jetzt Frank⸗ reich in der Schuldenfrage Zugeſtändniſſe macht, ſich Frankreich wieder zu Zugeſtändniſſen in der abeſſiniſchen Frage wird bereit finden müſſen. 2523³ä—»—— 80 Die braſilianiſche Delegation reiſt ab. Endgültige Aufgabe der Beteiligung am Völkerbund. 5 D Genf, 13. Juli. Die braſilianiſche Delegation beim Völkerbund teilt mit, daß der Präſident der Republik Braſilien Bernardes, die Aufhebung der braſilianiſchen Delegation beim Völkerbund beſchloſſen hat. Der Miniſter für aus⸗ wärtige Angelegenheiten, Pacheco, wird, ſo heißt es in dem Telegramm aus Rio, Maßnahmen für die Rück⸗ kehr des Perſonals treffen. Gleichzeitig wird in dem Tele⸗ gramm mitgeteilt, daß der bisherige Delegierte beim Völkerbund, Mello Franco, zum Führer der braſili⸗ aniſchen Delegation ernannt werden wird, die im April nächſten Jahres in Rio de Janeiro zur Fortführung der Arbeiten über die Abänderung des internatio⸗ nalen Rechtes zuſammentreten ſoll. Im Völkerbundsſekretariat iſt bisher eine enthpre⸗ chende Mitteilung weder aus Rio noch von der hieſigen Delegation eingegangen und die Meldung von der Auf⸗ hebung der Delegation, die nach der Austrittserklärung vom 12. Juni erwartet werden mußte, überrascht nur deshalb, weil Mello Franco noch vor einigen Tagen im Völkerbundsſekretariat den Nachfolger eines aus⸗ 1 Botſchaftsrates vorſtellte. Nach dieſer Ein⸗ ührung eines neuen Delegationsmitgliedes glaubte man nicht mit einer baldigſt bevorſtehenden Aufhebung der Delegation rechnen zu müſſen. — 41 25. Das Arbeitsloſenprogramm der Regierung. Die 200⸗Millionen⸗Anleihe. b Berlin, 12. Juli. Zur Durchführung des Arbeitsloſenprogrammes der Reichsregierung ſoll eine 200⸗Millionen⸗Anleihe im Herbſt aufgelegt werden. Wie verlautet, iſt man ſich im Reichs⸗ finanzminiſterium noch nicht klar darüber, ob die Gelder im Inlande oder im Auslande aufgebracht werden ſollen. In Wirtſchaftskreiſen glaubt man jedenfalls nicht, daß es möglich ſein wird, die notwendigen Mittel von Seiten der Wirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen, da es ſich ja gerade um eine Kriſe in der Induſtrie und in den ſonſtigen Wirtſchaftsgebieten handelt. Auch über die wei⸗ teren Pläne, die die Regierung über die jetzigen Maß⸗ nahmen und die Anleihe hinaus angekündigt hat, herrſcht noch völlige Unklarheit. Die Beſprechungen inner⸗ halb des Reichsfinanzminiſteriums über die 1 Möglichkeiten ſind noch nicht zum Ab⸗ chluß gekommen, da die zuſtändigen Reſſorts erſt mit den im Zuſammenhang mit dem Arbeitsloſenproblem ſtehenden Regierungsſtellen der Länder Rückſprache neh⸗ men müſſen. Die neuen Verhandlungen mit den Hohenzollern. Nicht vor September. Berlin, 13 Juli. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei im preußi⸗ ſchen Landtag, daß die Preußiſche Regierung zu neuen Vergleichsverhandlungen mit den Hohenzollern die Initiative ergreifen ſoll, war bekanntlich dem Hauptaus⸗ ſchuß überwieſen. Auf Wunſch der Antragſteller ſollte tagung des Plenums zuſammentreten, um wäh⸗ rend der Ferienzeit zu einem Ergebnis zu gelangen, auf deſſen Grundlage die Preußiſche Regierung weiter arbeiten könnte. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde jedoch die Zuſtimmung zu einer ſolchen Erledigung ver⸗ weigert. Infolgedeſſen dürfte der volksparteiliche Antrag nicht vor Mitte September zur Behandlung kom⸗ men. Vor Beendigung der Pariſer Verhandlungen. In wenigen Tagen geregelte Handels beziehungen. Paris, 13. Juli. Die aus Berlin hier eingetroffenen Mitglieder der deutſchen Handelsdelegation ſind vom fran⸗ zöſiſchen Handelsminiſter Daniel Vincent erpfangen worden. Die„Information“ erwartet eine ſchnelle Beendi⸗ gung der franzöſiſch⸗deutſchen Verhandlungen über das Vertragsproviſorium, ſo daß in wenigen Tagen die Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern auf eine erträgliche Grundlage geſtellt würden. Das Blatt hebt hervor, daß die Hinderniſſe gegen den Abſchluß eines endgültigen Vertrages nicht von deutſcher Seite, ſondern von franzöſiſcher Seite herkämen, da der neue franzöſiſche Zolltarif vorausſichtlich erſt in einem Jahre zur Anwendung gelangen könne. Sinken des Franken, Steigen der preiſe. Eine Statiſtik von zwei Monaten. FParis, 13. Juli. lichen franzöſiſchen Statistik zeigt, daz mit fortſchreiten⸗ dem Verfall der Währung die Anpafſung des Preisniveaus an den jeweiligen Deviſenkurs mit wachsender Schnelligkeit erfolgt. Der Inder der e delspreiſe, der für Ende April mit 844 und Ende Mai mit 702 angegeben wurde, ist Ende Juni auf 754 geſtie⸗ gen. Das macht in zwei Monaten eine Erhöhung um 90 Punkte oder 15 Prozent aus, während der Kursrückgang des Franken in der gleichen Zeit nur eta zehn 1 betragen hat. Am ſtärkſten iſt die Erhöhung der Preiſe für ranz nige Nahrungsmittel, die pon 583 im April auf 731 im Juni geſtiegen ſind. Die Preiſe für industrielle Rohmaterialien ſind von 753 auf 848, die für Textilien von 876 auf 971 geſtiegen. Caillaux Neiſe nach London. Die franzöſiſch⸗engliſchen Schuldenverhandlungen. Paris, 13. Juli. Lu'twege nach London begeben, um mit Churchill wegen der Schuldenregelung Fühlung zu nehmen. Man Texte händlern bereits fertiggeſtellt wurden. Das engliſch⸗franzöſiſche Schuldenabkommen iſt von dem Finanzattachee der franzöſiſchen Botſchaft in London, Pouyanne, unterzeichnet worden, ſo daß es Cail⸗ laux bei ſeiner Ankunft nur noch zu beſtätigen haben wird. Man verſichert, daß alle erdenkli iu. 100 der Hauptausſchuß unmittelbar nach der Ver⸗ Prozent Caillaur hat ſich am Montagvormittag auf dem nimmt an, daß der franzöſiſche Finanzminiſter bereits Dienstag wieder nach Paris zurückkehren kann, da die des franzöſch⸗engliſchen Abkommens nach einer Meldung aus London von den dortigen Anter⸗ Frankreich in einem Briefwechſel chen Vorteile zugeſtanden worden ſeien. vor allem die Transfer⸗ und Sicherheitsklauſel. — Die ſoeben veröffentlichte neue Inderzahl der am⸗ 8 N 2 . 8 8 * etwas Warmes kriegt. Aus dem In⸗ und Muslande. Abnahme der Exwerbsloſigkeit im Juni. Berlin, 13. Juni. In der zweiten Junihälfte iſt die Zahl der männlichen Hauptunterſtützungsempfänger von 1419 234 auf 1 409 724 geſunken, die der weihlichen von 330 775 auf 332 843 geſtiegen. Insgeſamt hat eine Abnahme von 1750 009 auf 1 742 567, das heißt um 0,4 Prozent, ſtattgefunden. Abſchluß der deutſch⸗ſchweizeriſchen Verhandlungen. Bern, 13. Juli. Die deutſch⸗ſchweizeriſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen ſind beendet worden. Sie haben auf allen Gebieten materielle Einigkeit erzielt. Die Anter⸗ zeichnung des Vertrages iſt für den 14. Juli vorgeſehen. Das Marokko⸗Abkommen. Die Zonengrenze vom Jahre 1912 wiederhergeſtellt. 0 Paris, 13. Juli. In einem vom Außenminiſterium herausgegebenen Kommuniquee wird mitgeteilt, daß das franzözfiſch⸗ ſpaniſche Marokko⸗Abkommen in der letzten Sitzung der Delegationen vorbehaltlich der Genehmigung durch die beiden Regierungen vom ſpaniſchen Botſchafter Quoinones de Leon und dem General Jordana einer⸗ ſeits und dem Marſchall Petain und Berthelot anderer⸗ ſeits unterzeichnet worden iſt. Es wird ſofort nach der Ratitizierung, die vorausſichtlich am Dienstag nach der Ankunft Primo de Riveras erfolgen wird, in Kraft treten. Obwohl im Kom⸗ muniquee Einzelheiten erſt nach der Unterzeichnung in Ausſicht geſtellt werden, erfahren wir aus ſicherer Quelle, daß durch das Abkommen die franzöſiſch⸗ſpaniſche Zonengrenze vom Jahre 1912 wieder herge⸗ ſtellt wird. Zur genaueren Feſtlegung wird eine Grenz⸗ kommiſſion eingeſetzt werden. Hinſichtlich des Verban⸗ nungsortes für Abd el Krim wird den beiden Regierungen die Wahl gelaſſen zwiſchen Madagaskar und den wegen ihres ungeſunden Klimas berüchtigten Komoren zwiſchen Madagaskar und Afrika im Indiſchen Ozean. Die For⸗ derung Spaniens, Abd el Krim noch in der Verban⸗ nung beſonders harte Bedingungen aufzuer⸗ legen, vermochte ſich gegenüber dem franzöſiſchen Wider⸗ ſtand nicht durchzuſetzen. Die Lage in der ſpaniſchen Marokkozone. Paris, 13. Juli. Nach einer noch nicht beſtätigten Nachricht, die vom„Petit Pariſien“ wiedergegeben wird, hätten ſich einige Stämme der Beni Senhadja in der ſpaniſchen Marokkozone erhoben. Die Spanier begegneten auch bei den Beni Tukett ſchwerſtem Widerſtand. Bei einigen Stämmen ſei eine gewiſſe Agitation in der ſpani⸗ ſchen Zone vorhanden, wo die Kriegspartei ſich bemühe, die Autorität wieder an ſich zu reißen. Aufruhr in Perſien. London, 13. Juli. Wie der Teheraner Korreſpon⸗ dent der„Morning Poſt“ ſchreibt, haben etwa 5000 aufſtändiſche Burkmenen die perſiſchen Städte Buj⸗ nurd(2) und Schirwan angegriffen und im Sturm ge⸗ nommen. Auch einige perſiſche Garniſonen ſollen ſich den Aufſtändiſchen angeſchloſſen haben. Die militäriſchen Be⸗ hörden hoffen, die Ordnung bald wieder herzuſtellen und haben ſchleunigſt Truppen zur Unterdrückung des Aufſtandes abkommandiert. Wie der Korreſpondent des „Newyork Herald“ meldet, nehme man an, daß Rußland burch ſeine Wühlereien Perſien zwingen wolle, das Han⸗ dels⸗ und Fiſchereiabkommen mit Moskau zu ratifizie⸗ fei und aus dieſem Grunde der Anſtifter der Unruhen ei. Arbeiterrevolte in Rußland? Pari, 13. Julis. Das in Paris erſcheinende Blatt „Dui“ meldet, daß die Bergarbeiter von Vorontzovo bei Nadeidinſk ſich erhoben hätten, weil ſie für die erſte Juni⸗Hälfte noch nicht ausgezahlt worden ſeien. Sie hätten die Verwaltungsgebäude geſtürmt und einen Se⸗ kretär der Kommuniſtiſchen Partei getötet. Die Sowjet⸗ regierung habe Truppen gegen die Aufrührer entſandt. Geheimnisvolle Abreiſe König Voris. Wien, 13. Juli. Wie aus Sofia gemeldet wird, iſt König Boris in Begleitung der Prinzeſſin Eudoria in ſtrengſtem Inkognito ins Ausland abgereiſt. Angeblich ſoll die Abreiſe unter geheimnisvollen Umſtänden erfolgt ſein, die ſie als Flucht erſcheinen ließen. In Bulgarien ſoll man ernſte Beſorgniſſe um das Schickſal der Dynaſtie hegen. Amtlich wird aus Sofia erklärt, die Reiſe habe keinen politiſchen Hintergrund, ſondern ſei eine Erholungs⸗ reiſe. Das Ziel ſei das koburgiſche Schloß Ebenthal in Niederöſterreich, wohin auch der frühere Zar Ferdinand von Bulgarien abgereiſt ſein ſoll. 22 Ein amerikaniſches Munitionslager in die Luſt geflogen. 60 Tote. Nach verſchiedenen Newyorker Funkmeldungen er⸗ eignete ſich am Lake Denmark bei Dover im Staate New Jerſey eine ſchwere Exploſionskataſtrophe. Durch Blitzſchlag wurde die in einem Depot lagernde gewaltige Munitionsmenge der amerikaniſchen Marine entzündet. Ungeheure Detonationen waren die Folge, die die Erde in einem Umkreis von 50 Klm eerſchüttete. Häuſer ſtürzten ein, Autos flogen in die Luft, Bäume wurden entwurzelt. Viele Zwiliſten wurden durch Granatſplitter getötet oder verletzt. Zahl⸗ reiche im Depot verwendete Marineſoldaten ſind auf der Stelle getötet worden. Die Zahl der Opfer wäre noch größer geweſen, wenn nicht viele der im Depot ſtationierten Militärperſonen auf Urlaub geweſen wären. Ueberall wurden Notlazarette errichtet zur erſten Hilfeleiſtung. Zahlreiche Ortſchaften wurden geräumt. Voll⸗ ſtändig vernichtet wurde der Ort Mount Hope. Das Depot iſt vollſtändig zertrümmert. Ein in der Nähe ge⸗ legenes Munitionsdepot der amerikaniſchen Armee wurde ebenfalls in Mitleidenſchaft gezogen. Im ganzen ſcheint die Kataſtrophe 60 Todes⸗ opfer gefordert zu haben. Welche Munitionsmengen explodiert ſind, ſteht noch nicht feſt. Es iſt nur bekannt, daß zwet der größten Ma⸗ gazine, 90 000 Pfund Schwarzpulver und 50000 Pfund Trinitrotonol enthielten, und daß in weiteren 200 Lager⸗ räumen Torpedos, Granaten, Tiefbomben und andere Exploſioſtoffe und Schießbaumwolle untergebracht wurde. Wenn das Armeedepot der gleichen Kataſtrophe entgegen⸗ geht, dürfte die Exploſion der Vorräte während der ganzen Woche andauern. Polizeiautos durchfahren die Ortſcheften der Umgebung und fordern die Bewohner auf, die Häuſer zu verlaſſen, da die Gefahr des Einſturzes drohe. Selbſt in den durch eine Hügelkette geſchützten Dörfern herrſchte Panik. Die enorme Hitze und der Regen explodierender kütt. en erſchweren die Annäherung an die rieſige Brand⸗ ätte. f ———̃ é f Aus dem badiſchen Lande. Miniſterialdirektor Sallwürk geſtorben. Karlsruhe, 12. Juli. Im. 88. Lebensjahr iſt hier Miniſterialdirektor von Sallwürk geſtorben. Im Jahre 1877 wurde von Sallwürk in den Oberſchulrat verſetzt und im Jahre 1907 zu deſſen Vorſitzenden ernannt. 1911 wurde er Miniſterialdirektor im Miniſterium des Kultus und Unterrichts. Lange Jahre hatte er einen Lehrauftrag für Pädagogik an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe inne und wurde ſpäter zum Mitglied der 8 55 85 der Kunſt und Wiſſenſchaften in Heidelberg rnannt. Mannheim.(Unfall auf einem Schiff.) Auf einem im Rhein liegenden Schiff erlitt ein 15 Jahre alter Schiffsjunge durch unvorſichtiges Hantieren an einer Drehkurbe!(Vorholſpill) eine Verletzung am Kopf, ſo daß er mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus verbracht werden mußte. Liebe erweckt Liebe. 32 Original⸗Roman. Als die ſchlanke, vornehm gekleidete junge Frau den Hausflur betrat, ſchauten alle Augen nach ihr hin. Auch Frau Anna Ritter erblickte ihre Schwiegertochter und ſtieß einen leiſen Freudenruf aus: „Mein Töchterchen!“ rief ſie, mit frohem Leuchten ihrer ſtahlblauen Augen. Und bebend lief ſie auf Fee zu, die ſie umarmte und küßte. Die Frauen ſtaunten mit großen Augen. Frau An⸗ na Ritter wandte ſich ihnen lachend zu. „Nun trollt euch nur, daß ihr heim kommt, ſonſt wird das Eſſen kalt,“ ſchalt ſie gutmütig, und die Wed⸗ lichen drängte die Frauen zum Hauſe hinaus, ſchloß die Türe hinter ihnen und verſchwand in der Küche. Frau Nilter rief ihr nach: „Nun ſchnell, Wedlichen, daß auch Ihre Tochter Wenn Sie gegeſſen haben, kom⸗ men Sie nochmal rüber geſprungen, vielleicht habe ich noch was für Sie zu tun.“— „Ich komme dir wohl ungelegen, liebe Mutter?“ fragte Fee, erſtaunt über alles, was ſie ſah. Frau Ritter ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Bewahre Kind, bewahre! Du darſſt nur nicht übel nehmen, daß ich dich in meinem Arbeitskleid be⸗ grüße. Hätte ich eine Ahnung gehabt, daß du jetzt kommſt, dann hätte ich meine Koſtgänger etwas früher abgefertigt. Aber nun komm herein in mein Stübchen.“ Sie betrachtete lächelnd mit ihren guten Augen das blühende Geſicht Fees und führte ſie in ihr Wohn⸗ zimmer, an deſſen Fenſter jetzt eine Fülle blühender Blumen ſtand. „Was waren denn das für Frauen, liebe Mutter?“ fragte Fee. a Dieſe lachte verlegen. „Ach, ſiehſt du Kindchen, das ſind meine Koſtgänge⸗ rinnen. Weißt du, ich muß doch etwas zu tun haben, ſonſt wird mir die Zeit und Weile lang. Na— und der Hans— der gibt mir immer eine Unmenge Geld, daß ich es mir ſchon leiſten kann, ein paar arme Menſchen ſatt zu füttern. Das ſind alles Frauen, die den ganzen Tag auf Arbeit gehen müſſen, um für ſich und ihre Kinder den Unterhalt zu verdienen. Sie kön⸗ nen außer Sonntags nichts kochen. Da koche ich denn mit meiner Wedlichen jeden Tag einen tüchtigen Kü⸗ bel voll Eſſen und da holen ſie ſich mittags in ihren Töpfen ſoviel ſie brauchen, um mit ihren Kindern ſatt zu werden. Zu irgend etwas muß ich doch auf der Welt noch nütze ſein. Und das iſt nun ſo mein Ver⸗ gnügen. Nur Sonntags koche ich nicht.“ Fee fühlte es, wie eine große heilige Rührung in ſich aufſteigen. Sie nahm die arbeitsharte Hand und legte koſend ihre Wangen darauf. 0„Liebe, gute Mutter, wie gut biſt du— wie ſelbſt⸗ 0 1 Frau Ritter lachte verlegen. ö „Ach, Kindchen, ich weiß doch, wie mir das getan hat, als mein Mann verunglückt war; ich konnte erſt manchen Tag nichts Warmes für meinen Jungen und mich ſchaffen. Ich mußte ja auch auf Arbeit gehen. Und nun, wo es der liebe Gott ſo gut mit meinem Hans und mir gemeint hat, nun macht es mir ſo große Freude, den armen Frauen ein bißchen zu helfen. Das iſt doch ſelbſtverſtändlich, Feechen, nicht wahr?“ Fee ſtreichelte ihre Hand. g „Wenn das Gute doch immer ſo ſelbſtverſtändlich wäre! Aber iſt dir das nicht ſehr beſchwerlich, Mutter? Könnteſt du die Leute nicht anders unterſtützen? Hans würde dir ſicher mehr für deine Armen geben, wenn du ihn bitteſt.“ Die alte Frau wehrte haſtig ab. Nein, nein, Feechen, die Freude möchte ich nicht miſſen. Wozu wäre ich denn noch nütze auf der Welt? Ich muß etwas haben, wofür ich meine Kraft einſetzen kann; ich wäre ſehr betrübt, wenn ich es nicht könnte. Und Hans um Geld bitten? Ach Feechen, der gibt mir ſo viel— du glaubſt nicht, wie leichtſinnig der her⸗ ſchenkt, wenn man ihn bittet— ſo wenig leichtſinnig er ſonſt auch iſt.“ Fee lächelte, in ihren Augen ſchimmerte es feucht. Ja, Mutter, das habe ich ſchon gemerkt.“ Frau Anna Ritter hatte ſich om Fenſter an ihr Näh⸗ lſchchen geſetzt. „„Nun ſetz' dich, Töchterchen und erzähle mir ein bißchen von. Eurer Reiſe. War's ſchön?“ 0 Mannheim.(Selbſtmordverſuch.) Jahre altes Fräulein verſuchte in ihrer Wohnung in der Schwetzingerſtraße durch Einnehmen von Tabletten ſich das Leben zu nehmen. Man verbrachte die Lebensmüde nach dem Allgemeinen Krankenhaus. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Grund zur Tat unbekannt. Schwetzingen.(Vorſicht beim Genuß von Pil⸗ zen.) Nach dem Eſſen von Pilzen iſt hier eine größere Familie an Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Da bald ärztliche Hilfe beanſprucht wurde, konnte ein Fortſchreiten 15 5 verhindert werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Weinheim.(Eine Weinheimer Woche.) Für die zweite Hälfte des September iſt eine„Weinheimer Woche“ geplant, die zu einem großen Verkehrsfeſte für die Bergſtraße ausgebaut werden ſoll. Verbunden damit wird eine Beleuchtung der Burgruine Windeck und der Wachenburg, eine Obſt⸗ und Gartenbauausſtellung ſowi eine Weinausſtellung ſein. Ferner ſoll im Rahmen de „Weinheimer Woche“ ein Muſikfeſt veranſtaltet werden. Auch eine Spezialausſtellung von induſtriellen und ge⸗ werblichen Erzeugniſſen iſt in Ausſicht genommen. Karlsruhe.(Lebens müde.) Ein geſchiedener 44 Jahre alter Schuhmacher aus Deha verſuchte ſich auf einem hieſigen Sportplatz zu erhängen. Der Lebensmüde konnte noch rechtzeitig von dem Platzmeiſter an der Aus⸗ führung der Tat gehindert werden. Er wurde in das Krankenhaus eingeliefert. Grund vermutlich Liebes⸗ kummer. f Bammental.(Mit dem Rad verunglückt.) Verunglückt iſt abends an der Elſenzbrücke zwiſchen hier und Reilsheim auf ſeiner Heimfahrt der in der Kriegs⸗ mühle beſchäftigte Arbeiter Kraus von Reilsheim mit ſeinem Rad, indem er mit ſolcher Wucht an das eiſerne Brückengeländer fuhr, daß er in das dort trockene Bach⸗ bett geſchleudert wurde. Kraus hat ſtarke innere Ver⸗ letzungen erlitten und mußte in das Akademiſche Kran⸗ lenhaus nach Heidelberg verbracht werden. Neckargemünd.(ETigenartiges Pech) hatte em Lehrer aus Karlsruhe, der mit ſeiner Mittelſchulklaſſe einen Ausflug ins Neckartal unternahm und von Neckar⸗ gemünd aus mit einem Kahn nach Heidelberg fuhr. Unterwegs trieb ein Schüler mit einem leeren Soda⸗ waſſerfläſchchen Unfug. Als der Lehrer ihn bereits ohne Erfolg zur Ordnung verwieſen hatte, nahm er ihm das Fläſchchen ab, um es in den Fluß zu werfen. Dabei blieb der Verſchluß des Fläſchchens an ſeiner Uhrkette hängen und die Uhr ſamt Kette flogen mit auf Nim⸗ merwiederſehen in den Neckar. Furtwangen.(Verſuchter Ueberfall.) Der Pächter der Sommerwirt chaft beim Brandlurm, Joſeph Miggler, wollte ſich zur Abrechnung mit dem Eigentümer nach Furtwangen begeben. Im Hohlweg zur Ladſtatt wurde plötzlich aus dem Walde heraus ein Schuß auf ihn abgegeben. Miggler nahm ſofort die Verfolgung des Täters auf, konnte jedoch ſeiner nicht habhafk werden. Der Gendarmerie gelang es noch am ſelben Abend, den Täter in der Perſon des 26 Jahre alten Johann Wehrle aus Oberſimonswald feſtzuſtellen. Wehrle, der in das Amtsgefängnis nach Donaueſchingen gebracht wurde, hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. Er hatte vorher von der Geldablieferung erfahren. Säckingen.(Ein Opfer des Unwetters.) Die Gewilter mit ſchweren Regen, die ſich über Säckingen und Umgebung entluden, haben durch Ueberfluten der Felder ſchweren Schaden angerichtet. In Wöllmarshauſen er⸗ trank eine 60 Jahre alte Deutſchamerikanerin, die dort zu Beſuch weilte. Schapbach(Amt Wolfach).(Ermittelte Ein⸗ hrecher.) Im Oktober vorigen Jahres war auf dem Schmidsberg die Villa des Profeſſors Dr. Roſenberg, die damals unbewohnt war, ausgeräumt und Wäſche und Teppiche im Werte von 7000 Mark entwendet wor⸗ den. Durch das Landespolizeiamt gelang es nun, die Täter zu ermitteln. Der eine ſtammt von Markenkirchen, der andere aus der Tſchechoſlowakei. Beide verbüßen zur⸗ zeit wegen anderer Delikte ein Strafe in Karlsruhe. Der eine der Täter hat ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Seinach.(Ertrunken.) Seit einigen Tagen wird hier das dreieinhalbjährige Söhnchen des Schuhmachers Obret vermißt. Da das Kind an dem nahe vorbeiflie⸗ ßenden Kanal geſpielt hatte, fürchtet man, daß es in den Kanal gefallen und ertrunken iſt. g . Tee zog ein niedriges Holzſchemelchen herbei und ließ ſich neben ihrer Schwiegermutter darauf nieder. Die Mutter lachte. „Ach, jetzt ſitzeſt du da, wie mein Hans. Der hockt ſich auch am liebſten auf das Schemelchen, wenn er zu mir kommt, das hat er noch aus ſeinen Kindertagen an ſich. Als Junge ſaß er immer rittlings drauf u. nannte den Schemel ſein Reitpferd.“ „Kommt Hans oft zu dir, Mutter?“ fragte die jun⸗ ge Frau intereſſiert. Die Mutter nickte mit ſtrahlenden Augen. „Natürlich, Töchterchen, jede Woche ein paarmal. Da er nun eine Frau hat, wird er nicht mehr ſo oft kommen, das geht ja nicht. Aber bisher, wenn ſeine Geſchäfte es nur irgend erlaubten, kam er drei⸗, vier⸗ mal jede Woche. O, er iſt ein ſo guter, liebevoller Sohn und er ehrt ſeine Mutter, wenn ſie auch nur eine ſchlichte Frau geblieben iſt. Ja, Feechen, der Hans hat ein liebevolles Herz, obgleich er ſich immer ſo ſchroff anſtellt. Ein Starrkopf iſt er ſchon— aber ein Herz hat er, wie Wachs ſo weich! Als ich vorigen Herbſt krank war, hat er zehn Tage hier im Häuschen zuge⸗ bracht, trotzdem die Wedlichen mich gut pflegte. Aber er ließ ſich's nicht nehmen, bei mir zu bleiben, die hal⸗ be Nacht hat er immer bei mir gewacht. Dann pflegte er oben in ſeinem Giebelſtübchen ein paar Stunden zu ſchlafen. Da hat er ſchon als Kind ſein Bett ſlehen ge⸗ habt und hat auch dort geſchlafen, bis er in England die gute Stellung kriegte. Da hat er mir jeden Monat Geld geſchickt, daß ich's mir ein bißchen behaglich ma⸗ chen konnte.“ ü 1 Fee lauſchte mit großen Augen und geröteten Wan⸗ gen. „Das Stübchen mußt du mir mal zeigen, Mutter.“ Die alte Frau ſah etwas beſorgt auf die zierlichen We die unter Fees elegantem Koſtüm vor⸗ gten.. .„Na, Kindchen, da geht aber eine ſchmale Treppe hinauf.“ Fee lachte. f „Ich klettere wie ein Eichkätzchen, Mutter.“ „Na, dann meinetwegen. Willſt du gleich hinauff“ 5 Nachher. Mutter. Erſt möchte ich dich etwas fra⸗ . P eee e Aus Nah und Fern. 0 ben Hof geſtürzt ſein. Ludwigshafen.(Ein rabiater Hausherr.) Ein Hausbeſitzer drang mit einem Beil bewaffnet, in die Woh⸗ nung eines Mieters im nördlichen Stadtteil ein, hängte Küchentür aus und war im Begriffe, das gleiche mit Zimmertüre zu tun, als ſich die allein anweſende Frau des Mieters dagegen wehrte. Der Hausherr ver⸗ etzte ihr einen Schlag auf den Kopf. Bei dem Verſuch, em Eindringling das Beil zu entreißen, erhielt die Frau noch weitere Verletzungen. Germersheim.(Di e Ausſchreitungen in Ger⸗ mersheim.) Die Meldungen über die Ausſchreitungen franzöſiſcher Beſatzungstruppen in Germersheim werden an Berliner zuſtändiger Stelle beſtätigt. Franzöſiſche Sol⸗ aten haben in Stärke von 40 Mann einen Feſtzug ge⸗ tört. Ein franzöſiſcher Offizier, der das beobachtete, hat ich bemüht, den Ausſchreitungen Einhalt zu tun. Am 6. Juli iſt dann eine zweite Störung vorgekommen. Bei einem Bankett des Bezirkskriegerververeins erſchienen 20 franzöſiſche Soldaten. Das Bankett wurde daraufhin ab⸗ gebrochen. Zur Zeit ſind Ermittlungen über den um⸗ fang der Ausſchreitungen in Gange. Es wird Genug⸗ tuung für die Ausſchreitungen gefordert werden. Neuſtadt a. d. H.(Todesſturz aus dem Fen⸗ ſter.) Die wegen Lungenentzündung im hieſigen Kran⸗ kenhaus untergebrachte Frau Mäſel Turmſtraße fiel aus einem im 2. Stock gelegenen Fenſter in den Hof und war ſofort tot. Frau Mäſel erwartete den Beſuch von Verwandten, muß ſich dabei zu weit aus dem Fenſter beugt, das Gleichgewicht verloren haben und ſo in Oggersheim.(Ein trauriger Selbſtmord⸗ verſuch.) Ein trauriger Selbſtmordverſuch ſpielte ſich nachmittags gegen 5 Uhr im Willerſinnweiher im Banne Oppau ab. Das 12jährige Mädchen Kätchen Weber von hier war aus Kummer über die ſchlechte Behandlung durch ihre Stiefmutter in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Weiher geſprungen. Der 19 Jahre alte R. Schatzinger beobachtete das Mädchen, als es vom Waſſer wieder hochgetrieben war und kam ihm ſofort zu Hilfe. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche hatten noch Erfolg. Weiſenheim a. S.(Flugzeugabſturz.) In der Gewanne Haſenzeil ſtürzte ein franzöſiſches Flugzeug, das wegen eines Motordefektes notlanden mußte und ſich dabei überſchlug, aus beträchtlicher Höhe ab. Das Flug⸗ zeug wurde ſtark beſchädigt, die Inſaſſen kamen mit hei⸗ ler Haut davon. Dem Landwirt Albert Neckarauer wurde dadurch jedoch ein großer Schaden verurſacht, weil von ſeinem Wingert etwa 560 in der Reife befindliche Reb⸗ töcke umgeriſſen wurden. a Wiesbaden.(Tragödie eines ungetreuen Beamten.) Unregelmäßigkeiten in der Kaſſenführung in größerem Umfang zum Schaden des Staatstheaters hat ſich der Rendant Hintz zuſchulden kommen laſſen. Nach Aufdeckung ſeiner Verfehlungen ſuchten er und ſeine Frau ch das Leben zu nehmen; der Mann konnte noch gerer⸗ et werden, die 5 Frau nicht mehr. Hanau.(Tödlich verunglückt.) In der Nähe der Oberförſterei Wolfgang iſt ein 14jähriger Junge, der ſſein mit ſeinem ſechsjährigen Bruder Holz ſammelte, tödlich verunglückt. Der Verunglückte hatte einen Baum beſtie⸗ gen, von dem er abſtürzte. Beim Sturz zog er ſich ſchwere ere Verletzungen zu, die ſeinen ſofortigen Tod zur olge hatten. a Berlin.(Autozuſammenſtoß beim Trai⸗ ning.) Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf der Auto⸗ mobil⸗Rennſtraße im Grunewald. Ein italieniſcher Renn⸗ wagen, der zu den Internationalen Autorennen trainierte, rammte bei Ueberholen in der Südkurve einen deutſchen Rennwagen. Dabei wurde das italieniſche Auto ſei Seite 3 0 ſich mehrmals und begrub ſeine In⸗ af ährend der Führer, der 32 Jahre alte late aus Turin, 1 8 verletzt wurde, war ſein ailand Lesch tot. Auch der en unter ſich. Gigi deute rer Tonelli aus i 8 ö deut 15 Rennwagen wurde ſchwer beſchädigt, jedoch erlitt ührer W. Heine nur leichte Verletzungen. Plate wurde in das Krankenhaus Weſtend gebracht. 5 Berlin.(Skandal in der Volksbühne.) Die Vorſtellung der Nevue„Darüber läßt ſich reden“ in der Volksbühne(Theater am Bülowplatz) wurde durch etwa 100 junge Beſucher geſtört, die beſonders durch die neuzeit⸗ lichen Tanzmelodien in Aufregung verſetzt wurden. Als im 5. Bild ein Blue getanzt wurde, 9 5 ſie mit lauten Proteſtrufen, die ſich bei dem Charleſton im letzten Bild zu einem derartigen Lärm ſteigerten, daß die Vorſtellun ab⸗ gebrochen wurde und der eiſerne Vorhang heruntergelaſſen werden mußte.. Berlin.(Auf friſcher Tat ertappt.) Die 23 Jahre alte Hausangeſtellte Erna Krakow, die auf der Stel⸗ lungsſuche iſt, machte die Bekanntſchaft eines älteren Man⸗ nes, der ihr erzählte, er ſei Oberkellner im Reſtaurant des Hockey⸗Clubs im Grunewald. Dort ſei noch ein Poſten frei, den er ihr verſchaffen könne. Das Mädchen ging dann nach Hauſe, holte ſich ihre Habſeligkeiten und fuhr mit dem Manne nach Dahlem. Von dort ging ſie mit ihm zu Fuß nach dem Hockey⸗Platze. Im Wald, in einer Bodenſenkung ſchlug der Mann plötzlich das Mädchen nieder und verſuchte mit ihrem Koffer davonzulaufen. In der Nähe aber hatten im hohen Gras zwei junge Leute gelegen, die auf die Hilfe⸗ rufe der Ueberfallenen ehrbeieilten. Der Räuber ſchlug einen von ihnen mit dem Koffer auf den Kopf und flüch⸗ tete. Durch den Lärm war jedoch eine Schupoſtreife, die zu Rad den Wald durchquerte, e geworden, verfolgte den Räuber und nahm ihn feſt. Er wurde auf der Wache als der 46 Jahre alte ſtellungsloſe Hermann Wahl feſt⸗ geſtellt. Er leugnet die Tat, iſt jedoch vollkommen über⸗ führt. Das Mädchen hat einen ſchweren Bluterguß im Knie 5 2 und wurde in das Lichterfelder Krankenhaus ge⸗ racht. 5 8 Binz.(Für 50000 Mark Schmuckſachen ge⸗ ſtohlen.) Mit der eee geheimnisvollen Ju⸗ welendiebſtahls in Binz auf Rügen iſt gegenwärtig die Berliner Kriminalpolizei beſchäftigt. Der Schriftſteller Karl Erdmann aus Zehlendorf, Forſtſtr. 30, hatte mit ſeiner Gat⸗ tin im Hotel„Seeſchloß“ Wohnung genommen und abends ziemlich ſpät nach dem Hotel urückgekehrt. Wegen der drückenden Schwüle ließ das 1 die Balkontür des im erſten Stockwerk gelegenen Schlafzimmers während der Nacht offen. Morgens erwachte Erdmann mit ſchweren Kopfſchmerzen, während ſeine Frau bewußtlos im Bett lag. In dem Zimmer machte ſich ein betäubender Geruch wahr⸗ Rnehmbar. Faſſadenkletterer waren während der Nacht in das Zimmer eingedrungen und hatten Schmuckſachen im Werte von etwa 50 000 Mark dic nach Kriminaloberinſpek⸗ tor Schloſſer aus Berlin hat fi ch nach dem Tatort begeben, um Erbebungen nach den Tätern anzustellen. Die Friedrichsfelder Bluttat vor Gericht. Der Schmied Georg Friedr. Großmann wurde wegen ſchwerer Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode zu einer Zuchthausſtrafe von 8 Jahren verurteilt. Der Hergang dieſer ſchrecklichen Tat iſt noch in friſcher Erinnerung. Am 24. Januar, Sonntags, kam der Ange⸗ klagte abends 6 ½ Uhr von einer Feuerwehrverſammlung nach Hauſe. Für den weiteren Abend hatte er ſich mit Bekannten zu einem Kinobeſuch verabredet. Da ſeine Schweſter Dina noch nicht zu Hauſe war, gab es Zank und G. wurde von ſeinem Vater nach dem Eſſen beauf⸗ tragt, nach ſeiner Schweſter zu ſehen. Ein gewiſſer Aerger über das Geſchäme und die Verzögerung ſeines Kino⸗ beſuches bemächtigte ſich des Großmann. Es ſei immer ein Gezank über das Ausbleiben der Schweſter geweſen, ſodaß er ſeiner Schweſter Hiebe zudachte und von dem Küchenfenſterſims ein etwa 30 em großes Eiſenband mit⸗ nahm. Etwa 220 Meter von der Haustüre ſeines väter⸗ lichen Anweſens entfernt, traf er ſeine Schweſter und ſtellte ſie zur Rede. Die ſchnippiſche Antwort des Mädchens brachte den Angeklagten noch mehr in Harniſch, ſodaß er ſie an der Strickjacke faßte und mit dem Eiſen auf ſie einſchlug. f Der Vorſitzende ſtellte nunmehr den Hergang der Tat eingehend feſt, die derart vor ſich ging, daß der Angeklagte ſeine Schweſter mit dem Eiſen an der rechten und linken Kopfhälfte ſchlug und mit der rechten Hand ihren Hals zudrückte. Der Tod des Mädchens trat raſch ein. Warum der Angeklagte erſt mit der rechten und dann ſpäter mit der linken Hand ſchlug und mit der rechten Hand würgte, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Nachdem das Kind zuſammengeſunken war, verſuchte der Angeklagte ſeine Schweſter wieder aufzurichten, erkannte jedoch was er angerichtet hatte. Er nahm das Mädchen aus ſeiner Blutlache vom Acker wo der Kampf ſich abgeſpielt hatte auf und legte ſie über den Rain mit dem Geſicht auf den Weg. Daraufhin zerriß der Angeklagte verſchiedene Kleidungsſtücke ſeiner Schweſter. Nach der Tat begab ſich G. nach Hauſe nachdem er ſeine blutigen Hände im Schnee gewaſchen und an ſeinem Taſchentuch abgetrocknet hatte. Das Eiſenband hatte er mitgenommen und in den Garten geworfen. Als er in das Haus gehen wollte, bog ein Mann in den Mittelweg ein, dem er nachging, in der Hoff⸗ nung, dieſer werde die Leiche ſeiner Schweſter merken. Da der Mann jedoch, dem das Folgen eines Unbekannten unheimlich wurde, 12 Meter vor dem Tatort abbog, rief G. nach ſeinem Vater und lief unter ſtändigem Rufen auf das Haus zu. während die Eltern ſich wieder nach Hauſe begaben und Benehmen vor Gericht. Nicht ſelten ſind die Fälle, in denen ſich Perſonen, fe es, daß ſie an einem gerichtlichen Verfahren beteiligt, ſei es, daß ſie nur als Zuhörer anweſend ſind, ungebührlich benehmen und ſich deshalb kleine Strafen zuziehen. Jeder Prozeß iſt ein Kampf zwiſchen den Parteien, der ſich aus Angriff und Verteidigung zuſammenſetzt, ob nun Per⸗ ſonen über Mein und Dein vor dem Richter ſtreiten oder ob der öffentliche Ankläger den eines Frevels Verdächtigten zur Sühne auf die Anklagebank fordert. Naturgemäß ſind in ſolchem Streit die Gemüter der Nächſtbeteiligten, erregt. Dieſe Erregung teilt ſich nicht ſelten auch den Zeugen mit, die ſich durch ihre Ausſagen an dem Streit beteiligen wollen oder müſſen, und ſie überträgt ſich gleichfalls auf die im Zuhörerraum Anweſenden. Da die Gerichtsverhandlungen öffentlich und damit ohne Rückſicht auf Vermögen, Stand, Geſchlecht oder Bildungs⸗ grad jedem zugänglich ſind, wenn nicht aus beſonderen Gründen die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen wird, ſo liegt auf der Hand, daß das Verhalten der vor Gericht als Partei oder als Zeuge oder als Zuhörer Erſcheinenden ohne feſte, lichen gezogene Schranken leicht ausarten, den ordent⸗ lichen Fortgang der Verhandlung ſtören und die Würde der rechtſprechenden Richter verletzten könnte. Zunächſt kann deshalb trotz der Oeffentlichkeit der Ver⸗ handlungen der Zutritt als Zuhörer unerwachſenen, alſo noch im Knaben⸗ oder Mädchenalter befindlichen und ſolchen Perſonen verſagt werden, die ſich nicht im Beſitz der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte befinden, oder die in einer der Würde des Gerichts nicht entſprechenden Haltung, etwa betrunken oder anſtößig gekleidet, erſcheinen. Sodann aber liegt es dem Gerichtsvorſitzenden ob, gegen alle im Sitzungsraum anweſenden Perſonen ohne Ausnahme die Ordnung der Verhandlung aufrecht zu erhalten. Eine Verletzung dieſer Ordnung wäre es, wenn ein Zuhörer ſich in die Verhand⸗ lung miſchen wollte, oder wenn eine Partei, ein Zeuge, ein Prozeßbevollmächtigter gegen irgend eine, gleichviel ob anweſende oder abweſende Perſon, Beſchimpfungen vor⸗ bringen würde. Zwar ſteht dem Vorſitzenden gegen ſolche Ungehörigkeit ein Rügerecht nicht zu, wohl aber ein Recht ur Anterſagung, und er kann gegen Perſonen, die als artei, Beſchuldigter, Zeuge, Sachverſtändiger oder Zu⸗ hörer den zur Aufrechterhaltung der Ordnung von ihm erlaſſenen Anordnungen nicht gehorchen, einen Beſchluß des Gerichts erwirken, kraft deſſen ſie aus dem Sitzungs⸗ raum entfernt oder auch zu einer Haftſtraße ſofort ab⸗ geführt werden. Handelt es ſich nicht bloß um Ungehorſam gegen Anordnungen, die zur Aufrechterhaltung der Ord⸗ nung erlaſſen ſind, ſondern um Ungebühr der erwähnten Perſonen, ſo kann das Gericht Ordnungsſtrafen verhängen, die ſofort zu vollſtrecken ſind. Ob ein Verhalten ſich als Ungebühr kennzeichnet, richtet ſich nach den Amſtänden des einzelnen Falles, insbeſondere nach Stand und Bildung des Störers der Ordnung. Nicht 11 wird der Richter einer Partei dabei die Erregung, ie der Strafſtreit naturgemäß mit ſich bringt, zugute halten. Wohl ſtets wird eine Angebühr vorliegen, wenn jemand im Sitzungsraum raucht, den Hut auf dem Kopf behält oder bei einer Eidesleiſtung trotz der an die An⸗ weſenden gerichteten Aufforderung des Richters ſich nicht erhebt. Für Ungebühr kann das Gericht nach ſeiner Wahl Geldſtrafe bis zu 100 Mark oder Haft bis zu drei Tagen verhängen. Die Eltern kamen auch gleich. G. wurde von ſeinem Vater nach dem Gendarm geſchickt, der Vater ſpäter mit einer Laterne wieder zurückkehrte. Um 8 Uhr erſtattete der G. beim Gendarm nach deſſen Bekundung kalt und teilnahmslos Anzeige. Das nunmehrige Geſtändnis des Angeklagten deckt ſich mit dem letzten vor dem Unterſuchungsrichter abge⸗ legten. Die Klarſtellung des Tatbeſtandes wurde ſeit⸗ her dadurch erſchwert, daß der Angeklagte verſchiedent⸗ lich ganz unbeſcholtene und unſchuldige Einwohner der Tat verdächtigte. Ja, er ſcheute nicht davor zurück, ſelbſt ſeinen Vater der Tat zu beſchuldigen, der ja auch eine Unterſuchungshaft über ſich ergehen laſſen mußte. Das Gericht konnte eine etwaige Begünſtigung der Tat durch die Eltern nicht annehmen, die auch der Angeklagte be⸗ ſtritt; er hätte dieſe Manipulationen unmittelbar nach der Tat von ſelbſt vorgenommen. Die Gutachten und Plaidoyers. Gefängnisoberarzt Dr. Götzmann hat den Angeklagten mehrere Male im Gefängnis beſucht. Zunächſt verdächtigte er den Vater, dann machte er ihm gegenüber ein Geſtändnis. Er ſteht auf dem Standpunkte, daß die ganze Art der Verletzungen an dem Wädchen die Brutalität erkennen laſſe, wie ſie bei erblich Belaſteten vorzukommen pflegt. Von einer geiſtigen Störung könne nicht geſprochen werden. Prof. Dr. Gruhle⸗Heidelberg hält die Anfälle der Mutter für epileptiſch. Die Annahme einer epileptiſchen Ver⸗ ſtimmung als Erbe von ſeiner Mutter könne wohl als vorliegend erachtet, aber nicht innerhalb der Vorausſetzungen des 8 51 liegend betrachtet werden. Der Staatsanwalt ging auf den Hergang der Tat des näheren ein und verwies darauf, daß der Angeklagte ſchon von vornherein die Abſicht gehabt haben müſſe, das Mädchen zu töten, denn ſonſt hätte er das ſchwere Eiſen⸗ ſtück nicht mitgenommen, mit dem er hinſchlug, wo er hin traf. Lediglich durch die Gutachten der Sachverſtändigen ſei er dazu gekommen, die Anklage nicht auf Mord, ſondern auf Totſchlag zu ſtellen. Er beantragte eine Zuchthausſtrafe von 12 Jahren. Der Verteidiger R. A. Dr. Waldeck ſieht das bean⸗ tragte Strafmaß als zu hoch an, er ſieht die Tat als die eines leicht erregbaren Menſchen, dem ſicher nicht in den Kopf gekommen ſei, daß er mit ſeinen Handlungen ſeine Schweſter töten würde. Wohl liege ein Verbrechen vor, aber vor dem Gerichte ſtehe kein Verbrecher, der eine ſolch hohe Zuchthausſtrafe verdient habe. Es ſei ſchon eine ſchwere Strafe für ihn, daß er den Tod ſeiner Schweſter auf ſeinem Gewiſſen habe. Er hofft, daß die Gerichte ein gerechtes Urteil fällen und ſtellte den Antrag, den Ange⸗ klagten wegen Körperverletzung mit nachfolgendem Tode zu beſtrafen. Hierauf trat eine kurze Pauſe ein, nach der dem Angeklagten das oben mitgeteilte Urteil verkündet wurde. inn Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 13. Juli. Der Unterhaltungsabend im Turnerbund Jahn am vergangenen Sonntag ſtand vor allem im Zeichen des Vortrags über Deutſch⸗Süd⸗Weſtafrika. Herr Alffermann verſtand meiſterhaft in ſeinen einſtündigen Ausführungen ſeine Erlebniſſe bei der Ueberfahrt, ſowie in unſerem früheren Schutzgebiete ſelbſt, die Kämpfe mit den Eingeborenen etc. zu ſchildern. Aber auch mit den geographiſchen und etnographiſchen Verhältniſſen des Landes wurden wir vertraut und in ſeine Urgeſchichte eingeführt. Gerade heute, wo die Kolonialfrage eine Lebensfrage für unſer Volk geworden iſt, war dieſer Vortrag doppelt intereſſant und lehrreich. Der heitere Teil des Abends war abwechslungs⸗ reich und ließ keine Langweile aufkommen. Der Abend hatte ſomit ſeinen Zweck in jeder Hinſicht erfüllt. Eine Kinderwanderung veranſtaltet auch dieſes Jahr wieder die Ortsgruppe der Naturfreunde, und zwar nach dem ſchönen Mausbachtal. Daſelbſt werden Spiele ver⸗ anſtaltet, auch erhalten die Kinder Suppe und Tee, ſodaß dieſelben außer Fahrgeld und etwas Proviant kein Geld benötigen. Auch Erwachſene ſind zu dieſer Wanderung herzlichſt eingeladen. Republikaunertag. Aus der Ortsgruppe des Reichs⸗ banners Schwarz⸗Rot⸗Gold ſchreibt man uns: Die Vorarbeiten zur würdigen Ausgeſtaltung des am 31. Juli und 1. Auguſt ds. Is. hier ſtattfindenden Republikaner⸗ tages mit Bannerweihe ſind ziemlich abgeſchloſſen. Dank dem regen Intereſſe, das von allen Kreiſen der republikaniſchen Bevölkerung dieſer Veranſtaltung ſchon jetzt entgegengebracht wird, dürfte auch in Seckenheim dieſer Tag ein Erlebnis für die Republikaner werden. Das Programm wird ſich ungefähr wie folgt abwickeln: Beim Feſtbankett am Samstag Abend 8 Uhr im großen Saale des Vereinshauſes: Begrüßungsanſprachen, Feſtrede, muſikaliſche, geſangliche und turneriſche Darbietungen im erſten Teil; ein Theaterſtück aus den Barrikaden⸗ kämpfen 1846 wird im zweiten Teil über die Bühne gehen. Sonntag morgens Kriegerehrung durch die Fahnendeputationen, mittags Feſtzug, Bannerweihe auf dem Waldſportplatz und abends Ball im„Hirſch“ und „Vereinshaus“. Die hieſigen Vereine wollen ſich für dieſen Tag freihalten und ſind zur Beteiligung herzlichſt eingeladen. Feſtausſchuß und Ehrenausſchuß ſind bereits gebildet. Gemeinde- und Parteivertretungen unterſtützen die Sache und ſprechen wir ſchon jetzt dafür und die bereits eingegangenen Spenden unſeren beſten Dank aus. Für die Ausſchmückung mit Fahnen und Guirlanden in den Reichsfarben wolle man beſorgt ſein. Die Be⸗ ſchaffung von Fahnen haben die einſchlägigen Geſchäfte Wieſer⸗Illi, Hauptſtr. und Fedel, Friedrichſtr. 68 über⸗ Kamerad Hermann Erny, Moltkeſtr. 3 beſtellt werden. Pferderennen zu Haßloch. Das Herbſtpferderennen zu Haßloch wurde auf Sonntag, den 8. Aua 1926 feſtgeſetzt. Es werden gelaufen: 3 Vollblutrennen, 3 Halb⸗ blutrennen und 1 Trabfahren. Schon heute liegen zahl⸗ deiche Nennungen erftllafigen Pferdemakerlals dor nommen und können ſolche auch direkt beim Reichsbanner, Sauberkeit während der Eiſenbahn⸗Fahrt. Auf der Reiſe hat mehr denn je das oberſte Gebot der Hygiene— peinlichſte Sauberkeit— ſeine volle Gül⸗ ligkeit. Der alte Erbfeind der Geſundheit— der Staub tritt uns auf der Fahrt mit geſteigerten Kräften allüberall entgegen. Nachgewieſenermaßen finden ſich im Eiſenbahnſtaub zahlreiche Krankheitskeime, ſo die Er⸗ reger der Lungenentzündung, des Milzbrandes, des Sbarrkrampfes, der eitrigen Entzündungen und andere mehr. Dabei iſt zu bedenken, daß die natürliche Wider⸗ ſtandsfähigkeit der Lunge ſchon rein mechaniſch erheblich beeinträchtigt wird, wenn die von der Lokomotive ſtam⸗ 5 0 Kohlenteilchen in großen Mengen eingeatmet werden. N Trotz der von der Eiſenbahnverwaltung angeordneten und durchgeführten Säuberungsmaßnahmen empfiehlt es ſich dringend, das Anlegen des Kopfes unmittelbar an die Holzwand der dritten und vierten Klaſſe oder gar an die Polſter der höheren Klaſſen ſtets zu vermeiden; denn man iſt niemals ſicher, ob nicht kurz zuvor ein Fahrgaſt ſeinen mit Krankheitskeimen behafteten Kopf an die gleiche Stelle angelehnt hat. Nicht ſelten ſind anſteckende Haut⸗ und Haarkrankheiten durch Außerachtlaſſen hygieniſcher Regeln erworben worden. Den beſten und einfachſten Schutz bildet ein ſauberes Taſchentuch oder ein Kiſſen, das zwiſchen Kopf und Polſter gelegt wird; auch eine tief in iel Nacken gezogene Reiſemütze vermag gute Dienſte zu leiſten. Ausſpucken in den Wagen, zumal von Seiten eines Lungenkranken, iſt der Gipfelpunkt der Rückſichtsloſigkeit gegen ſeine Mitmenſchen und verrät völligen Mangel an jeder hygieniſchen Kultur. Ein beſonders unerfreu⸗ liches Kapitel bilden die Abortverhältniſſe im Eiſen⸗ bahnzug; es kann nur immer wieder und wieder zu größ⸗ ter Vorſicht und peinlichſter Sauberkeit geraten werden. Waſchbare Handſchuhe gewähren den Händen, mit denen man auf der Fahrt doch auch Eßſachen anzufaſſen hat, einen gewiſſen Schutz. Die Mitnahme eines Stück⸗ chens Seife und eines kleinen Handtuches ſind ſehr zu empfehlen; wie denn überhaupt nach Beendigung der Fahrt eine ſofortige Reinigung der unbekleideten Körper⸗ teile, vor allem Säuberung der Hände, eine hygieniſche Pflicht iſt. Ebenſo ſind alsbald nach der Ankunft Leib⸗ wäſche und Reiſekleidung zu wechſeln; letztere iſt ausgie⸗ big zu klopfen und auszubürſten. So manche unliebſame Erkrankung während der Er⸗ holungsreiſe wäre zu vermeiden geweſen, wenn nur dieſe einfachen hygieniſchen Ratſchläge ſtets peinlichſt genau befolgt worden wären. Vorausſichtliche Witterung: Am Mittwoch: Wolkig, zeitweiſe heiter, etwas wärmer, Regenfälle, Gewitter.— Am Donnerstag: Wechſelnde Bewölkung, zeitweiſe Sonnenſchein, ziem! warm, teilweiſe Gewitterregen. In der Gonne — Es iſt nun einmal eine unumſtößliche Tatſache, daß das Wohlbefinden vieler in hohem Maße von der Wit⸗ terung abhängig iſt. Wochenlang haben ſich Tauſende und Abertauſende nach der wärme⸗ und lebenſpendenden Sonne geſehnt. Tauſende von ſonnenhungrigen Menſchen ſind in diefen Wochen dem Einerlei des wüſten Häuſer⸗ meeres der Großſtädte entflohen, um in Feld und Wald in den Bergen oder an der See Erholung und neue Kraft für den zermürbenden Daſeinskampf zu ſammeln. Sie alle treibt das Verlangen nach der lebenſpendenden Sonne hinaus, die ihnen auch Sonne im Herzen bringen ſoll. Sonnenhungrig ſind beſonders auch die Scharen von alten und ſchwa hen Menſchen, die nicht ſelten ein Leben voller Enttäuſchung hinter ſich haben. Geht man durch unſere Anlagen, ſo ſind die Ruhebänke dicht beſetzt von ſolchen, in deren Zügen man es leſen kann, wie arg ihnen das Schickal mitgeſpielt hat. Plaudernd klagen ſie ſich wohl ihr Leid und ſuchen ſich ihr Los zu erleichtern. Die herben Er'ahrungen des Lebens haben ſie ſtille gemacht gegen die Schläge des Geſchicks. Aber auch ſie, wenn auch ihre Hände ſchon zittern, ſehnen ſich noch nach der Sonne, wohl auf einer einſamen Bank in einem lauſchigem Winkel im Park, fernab von der großen Straße, auf der die Herdenmenſchen wandern. Auch für ſie birgt die Sonne noch Kraft in ſich und erwärmt und belebt die müden Glieder. Dankbar ſind ſie für jeden Sonnenſtrahl und viel⸗ leicht ſind ſie am klügſten. Sie nehmen das Wetter und das Leben— das hat ſie die Erfahrung gelehrt— wie ſie ſich bieten. Sie haben es verlernt, auf ein Beſſer⸗ werden zu warten und ſie wiſſen, daß das Glück auf dieſer Erden ſo unbeſtändig iſt, wie der Sonnenſchein in dieſem Sommer. Sport und Spiel. Fauſtball. Turnerbund Jahn, Seckenheim Gaumelster. Das Fauſtballſpiel hatte im hieſigen Turnerbund immer eine gute Pflegeſtätte Um ſtärkeres Intereſſe für dieſes ſchöne Sommerſpiel zu wecken, entſchloß ſich der Verein in dieſem Jahre an den Verbandsſpielen des Bad. Neckarturngaues mit 2 Mannſchaften teilzunehmen. Während die ältere Mannſchaft in den Rundenſpielen unterlag, konnte die B⸗Mannſchaft die höchſte Würde des Tages, die Meiſterſchaft, in ihrer Klaſſe erringen. Von 8 Spielen wurden 7 gewonnen. Ty. Lützelſachſen er⸗ reichte dieſelbe Punktzahl, ſodaß ein Entſcheidungsſpiel nötig wurde, das am vergangenen Sonntag in Weinheim ſtattfand. Seckenheim gewann dieſes überlegen mit 41:48, nachdem es ſchon in der Halbzeit trotz Gegen⸗ windes mit 2 Punkten Vorſprung führte. Wir gratulieren der wackeren Mannſchaft auch von dieſer Stelle zu ihrem Marktberichte vom 12. Juli. Mannheimer Wochenmarktspreiſe. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe pro Pfund is 8, Salatkartoffeln 10 bis 12, ausländiſche Kartof⸗ ſein 10, Wirſing 10 bis 15, Weißkraut 15 bis 20, Spar⸗ gel 50 bis 70, Blumenkohl, Stück, 20 bis 90, Karotten, Düſchel, 5 bis 6, gelbe Rüben 6 bis 12, role Rüben 12 bis 20, grüne Erbſen 10 bis 12, Spinat 30 bis 35, Zwie⸗ beln 12 bis 20, Knoblauch, Stück, 10 bis 15, Kopf⸗ ſalat, Stück, 5 bis 12, Gurken, Stück, 15 bis 60, Kohl⸗ raben, Stück, 5 bis 10, Mangold 10 bis 15, Rettich, Stück, 5 bis 15, Meerrettich, Stück, 15 bis 60, Suvven⸗ grün, Büſchel, 5 bis 10, Schnittlauch, Büſchel, 5 bis 6, Peterſilie, Büſchel, 6, Kirſchen 20 bis 40, Annans 40 bis 50, Stachelbeeren 18 bis 35, Aepfel 15 bis 40, Heidelbeeren 35 bis 45, Orangen 35, Zitronen, Stück, 5 bis 12. Bananen, Stück, 10 bis 18, Süßrahmbutter 190 bis 220, Landbutter 180 bis 190, Honig mit Glas 150, Eier, Stück, 9 bis 15, Hahn, geſchlachtet, Stück 180 bis 500, Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 600, Enten, geſchlachtet, Stück 500, Tauben, geichlachtet, Stück 100, Rindfleiſch 110, Kalbfleiſch 150, Schweinefleisch 130, Ge⸗ frierfleiſch 72. Mannheimer Produktenbörſe. Angeregt durch die amtlichen amerikaniſchen Erntsſchätzungen nahm der heu⸗ tige Markt einen feſten Verlauf. Verlangt wurden für die 100 Kilogramm in Reichsmark waggonfrei Mann⸗ heim: Weizen, inl., ohne Angebot, ausl. 30,75 bis 38,50, Roggen, inl. ohne Angebot, ausl. 23,50 bis 24, Hafer, inl., ohne Angebot, ausl. 19,25 bis 23. Brau⸗ gerſte, inl., ohne Angebot, ausl. 28,50 bis 27,75, Fut⸗ tergerſte 20 bis 21, Mais mit Sack, alter, 18, neuer 18,75 bis 19, Weizenmehl, Spezial 0, 42,75 bis 43,75, Brot⸗ mehl 28.50 bis 32,50, Roggenmehl 32,75 bis 33,25, Kleie 8,50 bis 8,75, Biertreber 14 bis 14,50. Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht gehandelt je nach Klaſſe: 202 Ochſen, 29 bis 60. 158 Bullen 32 bis 51, 753 Kühe und Rinder, Kühe 12 bis 48, Rinder 58 bis 61. 684 Kälber, 42 bis 72, 28 Schafe, 36 bis 44, 2013 Schweine, 64 bis 80, 131 Ar⸗ beitspferde, pro Stück 600 bis 1300, 48 Schlachtpferde, p. o Stück 40 bis 130 Mark. Marktverlauf: Ruhig, mit Großvieh Ueberſtand, mit Kälbern langſam geräumt, mit Schweinen kleiner Ueberſtand, mit Pferden gleich⸗ falls ruhig. „„Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 31,57 bis 32, Roggen 23 bis 23,25, Hafer, ausl., 21,75 bis 23, Mais 17.75 bis 18, Weizenmehl 42,75 bis 43, Roggen⸗ mehl 33 bis 33,75, Weizenkleie 9, Roggenkleie 11, Erbſen 32 bis 45, Linſen 45 bis 75, Heu 10 bis 10,50, Stroh 6 bis 6,50, Biertreber 15,75, alles in Goldmark je 100 Kilogramm. Redaktion, Druck und Verlag: 2 deben cher Houptpoʒ NNepr, MANNMEITIxM 1 N ſchönen Erfolg. U 5 e ue eee Gewaltige Preisherabsetzungen! n lleber morgen Donnerstag Beginn fes grogen 3 G' Zimmermann Ww., Inh. G. Hördle, Seckenheim a. N. 8 722 A- Husnerfauſs Aunuabcebandaalbenaeaauudomdodomamoammdamemddmd Sehenswerte Schaufenster Aailiche Bekanntmachungen. Milderung der Vorauszahlung auf die ſtaat⸗ liche Grund⸗ und Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1926. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme Danksagung. Mit Rückſicht auf die vorausſichtliche Auswirkung des vom Landtag in erſter Leſung bereits angenommenen Entwurfs eines Geſetzes über die neunte Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes und die allgemein 5 immer noch ſchwierige Wirtſchaftslage hat der bad. Finanzminiſter angeordnet, daß von der auf 15. Juli 1926 fälligen Vorauszahlung auf die ſtaatliche Grund⸗ und 7 7 Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1926 nur drei 0 Viertel erhoben werden. Dabei wird der zu zahlende Betrag auf den nächſten durch fünf teilbaren Reichs⸗ pfennigbetrag abgerundet. Beträgt z. B. die auf 15. Juli 1926 zu leiſtende Vorauszahlung 64.25 RM., ſo ſind von dieſem Betrag nur drei Viertel mit rund 48 RM. 15 Pfg. zu entrichten. Iſt der hiernach nicht f zu erhebende Betrag bereits bezahlt, ſo wird er auf beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen wir allen herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte im Hause und am Grabe, der mech. Abteilung der Firma Heinrich Lanz für die Kranzniederlegung, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Seckenheim, den 13. Juli 1926. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hlbert Schelb. „ dummiinge Uuellfrische Wnuerdxee Alannandmnahnnaaanadnntnaantagneguntgannhanme Gelzerbrunnen 1 Ltr.⸗Fl. 30 mie. ohne Glas die künftig fälligen Zahlungen angerechnet. 1 N Weitere Auskunft erteilen die Finanzämter. n Sonntag, 18. Juli 355— 5 bei Kulzer gneduchgnell 35 Pie ˖ guli 2 1 ebenge 7.. Mannheim, den 12. Juli 1926.& 88 D finler- Wanderung oder ſelbſt. Alten Gag. Röser. ohne Glas Finanzamt Recharſtadt. 871! nach Heidelberg, Maus- d. verlange koſteni. Aus Staunend billg i E— i bachtal. Fahrgeld zirka gut ele ee. tone 11. la. Apfelwein 12 30 n 40 Pig Abmarsch Uhr w fr 20. an act en allmatratzen! d. hfelwe l 1 Liter-rug 30 Pfg. . a v. Mk 20.— er⸗ 1 one Krug 0 Ec Hilda⸗Wilhelmſtr. ttellung bed. Maff kbe⸗ 0 500 Dr öglichſt darfsartikel. Berufsauf⸗ mit Keil 5 Anmeldungen, möglichſt 5 10 nur Mk. 32.80 Todes-Anzeige. w Seer waprefeeung, die Free den aa ieee e j hasslun pu lik 4 eisgekühltes Flaſchenbier Verwandten, Freunden und Be- e 1 e e 1 Ning e ede Eigene Polsterwerkstatt. Limonade W Hodawaſſer kannten die traurige Nachricht, dal g. 0 Großen/ Elſter. S. Heuer es Gott dem Allmächtigen gefallen eee 442, 5, Mannheim. hat, unsern lieben Bruder Ludwig versehen mit den heiligen Sterbe- sakramenten im 53. Lebensjahr zu sich in die ewige Heimat abzurufen. Seckenheim, den 13. Juli 1926. Die trauernden Geschwister: Karl Gropp Maria Studter geb. Gropp Stephan Gropp „Sängerbund“ Seckenheim am Geſangswettſtreit i. Murgtal. ö beſonders paſſive und Freunde die gewillt [ſind an dem mit dieſem Geſangswettſtreit verbundenen Ausfluge teilzunehmen, bis Donnerstag, den 15. Juli beim Vorſtand Ernſt Bauſch, Gartenſtr. 17 vormerken zu laſſen. (gegr. 1865) Der Verein beteiligt ſich am 1. Auguſt in Fohrbach Wir bitten unſere Mitglieder, Frükkartoffeln Pfund 5 Pfg. zu verkaufen. Neckarauerſtraße 16. FPrauſelimonadewürfel e. 5 w. Citronen 10 Stu 55 u. 79 Pig. Gaute und gefüllte Bonbons ſich Joseph Gropp Heinrich Gropp. Beerdigung morgen Mittwoch nachm. 2 Uhr auf dem Hauptfriedhof Mannheim. in sauberer Ausführung liefert Druckerei des Neckar- Boten. empfehle: zur Ruhucht junger dchmeing Leberthran-Emulsion phosphorsauren Kalk Drogerie Höllstin. . haus Thyſſenhafen, Rheinau. werden Zuſammenkunft am Donnerstag, den 15. Juli, vorm. 10 Ahr am Portier⸗ Nä 8 folgt 6 1 5 Vorſtand. Brockmann's Futter kalk— 5 Leberthran Gras⸗ Verkauf. Das G i. i — Rechaungen Futter-Haterlocten ebe e 2 n eee