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Einerſeits handelt es ſich bei den dem Reeichskommiſſar für die Entwaffnung zugeleiteten Noten keineswegs um diplomatiſche Schriftſtücke ultimativen und befriſteten Charakters, wie ſie etwa zur Zeit Poincarees üblich waren. Man hat alſo reichlich Zeit zu ihrer Beantwortung. Auf der anderen Seite weilt be⸗ kanntlich eine ganze Reihe von Kabinettsmitgliedern zurzeit im Arlaub, allen voran der Reichs außenminiſter Dr. Streſemann, ohne deren Zuſtimmung eine immer⸗ hin ſo wichtige Frage wie die der angegriffenen Steliung des Generals von Seeckt vom Kabinett wohl kaum geregelt werden dürfte. Es iſt aber nicht anzunehmen, daß der Reichs außenminiſter wegen dieſer Frage ſeinen Urlaub unterbricht, zumal die betreffende Note, wie oben ange⸗ 5 führt, durchaus keine ſo dringliche Beantwortung erheiſcht. Man dürfte ſogar nicht fehl gehen, wenn man an⸗ nimmt, daß auch die interalliierte Militär⸗ kontrollkommiſſion durchaus keinen beſonderen Wert auf eine möglichſt umgehende Erledigung dieſer Frage legt, hat es doch ganz den Anſchein, als ob die ſach⸗ lich ganz zielloſen Forderungen von den alliier⸗ ten Kontrolloffizieren nur deshalb geſtellt wurden, da⸗ mit ſie möglichſt lange unbeantwortet bleiben, und ſo der Kontrollfommiſſion ein Scheingrund geſchaffen wird für eine Verlängerung der Militärkontrolle über den Herbſt hinaus. Der franzöſiſchen Generalität, auf deren Einfluß offenbar das ganze Theater zurückzuführen iſt, kommt es offenbar in erſter Linie darauf an, gelegent⸗ lich der Abrüſtungsbeſprechungen im Völkerbund die an⸗ gebliche Nichterfüllung Deutſchlands als Argument zu benutzen„mit dem ſich Frankreich im Sinne der bis⸗ herigen Haltung gegen jede Verminderung ſeiner Rüftun⸗ 5 gen herumdrücken will. 2 5 „ Bekämpfung der Mbeitsloſigkeit. Beſprechungen im Ausſchuß des Reichswietſchaftsrates. 5 den Berlin, 16. Juli. Der wirtſchaftspolitiſche und der finanzpolitiſche Aus⸗ ſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates hatten unter Hinzuziehung von Mitgliedern des Arbeits⸗ 5 ausſchuſſes für die Arbeitsloſenverſicherung eine Aus⸗ bPprache über die wirtſchaftspolitiſche Seite der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. 1 Die allgemeine, umfangreiche und gründliche Aus⸗ ſprache führte zur einſtimmigen 5 Annahme einer Entſchließung, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß das Arbeits⸗ programm in Anbetracht der ungeheuren Zahl der Ar⸗ beitsloſen durch eine Verſicherung gegen Arbeits⸗ loſigkeit allein nicht zu löſen iſt. Es tritt vielmehr, da vorſichtigerweiſe noch auf lange Zeit hinaus mit einer großen Zahl Arbeitsloſer gerechnet werden muß, die Beſchaffung produktiver Arbeit in den Vordergrund. Die Kultivierung ungeheurer Men⸗ HBeſchaffung von Wohnungen, der Bau von Kanälen und Automobilſtraßen, die Nutzbarmachung von Waſſerkräften für die Elektrizitätsverſorgung, die Elektriſierung der Bah⸗ nen, der Bau von Schnellbahnen usw. ſtellen Arbeiten dar, die unmittelbar in Angriff genommen werden kön⸗ nen. Freilich dürfen dieſe Arbeiten nicht in der Art der viel zu koſtſpieligen ſogenannten Notſtandsarbeiten ausgeführt werden. Auch wenn ſich auf dieſe Weiſe nur ein Drittel bis a ein Viertel der vorhandenen Arbeitsloſen beſchäftigen ließe, 1 würden große wirtſchaftliche Werte geſchaffen werden, die umſomehr ins Gewicht fallen, als bei der Beſchränkung auf die reine Arbeitsloſenunterſtützung große Geldſum⸗ 1 men ohne Gegenleiſtung hergegeben werden. * Der Ausſchuß empfiehlt der Reichsregierung dringend, diucch entſchloſſene Beſchreitung des genannten Weges dem 5 Arbeitsloſenproblem die in wirtſchaftlicher und finanzieller Beziehung gefährlichſten Schärfen zu nehmen. Die Beſtätigung Dorpmüllers.— Das Ehrenmal. Berlin, 16. Juli. 1 Der Reichskanzler Dr. Marx kehrt am Freitag von ſeiner Rheinlandreiſe wieder nach Berlin zurück. Am Sonn⸗ abend dürften dann vorausſichtlich die angekündigten Be⸗ ſvrechungen mit dem Präſibenten des Verwaltungsrates der Reichs bahn⸗Geſellſchaft, Herrn von Siemens, ſtatt⸗ finden, durch die der zwiſchen der Regierung und der Reichs bahn entſtandene Konflikt endgültig ſeine Erledigung finden wird, nachdem in den Hauptpunkten bereits eine Uebereinſtimmung erzielt iſt. Das Reichs kabinett wird dann in einer ſeiner nächſten Sitzungen zu Anfang der kommenden Woche die Wahl Dr. Dorpmüllers be⸗ ſtätigen. Ebenſo wird ſich das Reichskabinett in der kommenden Woche vorausſichtlich auch mit der Frage des Ehrenmals befaſſen. gen von Oedland für die landwirtſchaftliche Erzeugung, Der deutſch⸗ſchweizeriſche Handelsvertrag Inkrafttreten erſt nach dem 1. Januar 1927. Berlin, 15. Juli. Bekanntlich iſt der deutſch⸗ſchweizeriſche Han⸗ dels vertrag ſoehen unterzeichnet worden. Dem neuen Handelsvertrage mit der Schweiz kommt beſondere Be⸗ deutung zu. Im Handelsverkehr mit der Schweiz ſteht Deutſchland den Vereinigten Staaten, England, Hol⸗ land und der Tſchechoſlowakei an erſter Stelle. Deutſchland hat im Jahr 1925 nach der Schweiz Waren im Werte von 440 Millionen Mark ausgeführt, während umgekehrt Waren aus der Schweiz nach Deutſchland. in Höhe von 485 Millionen Mark exportiert worden ſind. Der deutſch⸗ſchweizeriſche Handelsvertrag iſt zunächſt auf ein Jahr abgeſchloſſen; er beruht auf dem Prinzip der Meiſtbegünſtigung. Das Abkommen wird erſt in Kraft treten„wenn es von den beiderſeitigen geſetzgebenden Körperſchaften ratifiziert worden iſt, und zwar einen Mo⸗ nat nach erfolgter Ratifikation. Da der Reichstag erſt wieder im November ſeine Arbeiten aufnimmt, wird das deutſch⸗ſchweizeriſche irtſchaftsabkommen vor dem 1. Januar nächſten Jahres praktiſch nicht ange⸗ wandt werden können. Gegenüber den alten Handelsverträgen zwiſchen der Schweiz und Deutſchland vom Jahre 1891 und 1904 hat in dem neuen Abkommen die Durchfuhr und Zoll⸗ tariffrage eine den gegenwärtigen Umſtänden entsprechende Abänderung erfahren. Der ſogenannte Veredelungs⸗ verkehr fällt jetzt fort. Die Wünſche der Stickerei⸗Indu⸗ ſtrie Deutſchlands, das gilt namentlich für die Vogtländiſche Induſtrie haben in dem neuen Vertrage weitgehendſte Be⸗ rückſichtigung gefunden. 22 8 Das deutſche Eigentum in Polen. Berlin, 16. Juni. Die polniſche Regierung hatte durch ein Geſetz vom 14. Juli 1920 alle nach dem Waffenſtillſtand geſchloſſenen Verträge über das durch Artikel 256 des Verſailler Vertrages zugeſprochene deutſche Reichs⸗ und Staatseigentum für nichtig erklärt und auch den aus dieſer Zeit ſtammenden Pachtverträgen über Staatsgrundſtücken die Anerkennung verweigert. Auf Grund dieſer Vorſchrift hat ſie 4036 Anſiedlungsgüter, die nach dem 11. November 1918 von der preußiſchen Anſiedelungskommiſſion an deutſche Anſiedler aufgekaſſen worden waren, als polniſches Staatseigentum bchandelt und 219 Domänenpächter unker Beſchlag⸗ nahme chres geſamten Invenkars ohne Enkſchädigung ver⸗ trieben. Ebenſo hat ſie den Verträgen, wodurch die An⸗ ſiedlungskommiſſion alle ihre Rentenrechte an Gütern im abgetretenen Gebiet(unter anderem auch das Wieder⸗ kaufsrecht) der Danziger Bauernbank übertragen hatte, die Anerkennung verweigert. In ſeinem am 25. Mai 1926 verkündeten Arteil, in dem die Beſchlagnahme der Stickſtoffwerke in Charkow(0ſtoberſchleſien) fur unzuläſſig erklärt wird, hat nun der ſtändige internationale Gerichtshof im Haag Grundſätze aufgeſtellt, die nach deutſcher Auffaſſung die Aufrechterhaltung des polniſchen Stand⸗ punktes ſowohl hinſichtlich des Eigentums der Anſiedler und Domänenpächter wie hinſichtlich der Rentenrechte u n⸗ möglich machten. 5 In einer diefer Tage durch die deutſche Geſandt⸗ ſchaft in Warſchau überſandten Note iſt der polniſchen Regierung jetzt vorgeſchlagen worden, über die Aus⸗ wirkungen des Urteils baldgefälligſt in diplomatiſche Verhandlungen einzutreten ſowie mit dieſen Verhandlungen die Klärung der übrigen Meinungsverſchiedenheiten zu verbinden, die über die Aus⸗ legung des Artikels 256 des Verſailler Vertrages ent⸗ ſtanden ſind., * —— Franzöſiſche Furcht. Um die deutſchen Jahres zahlungen. i Paris, 16. Juli. Im Zuſammenhang mit dem franzöſiſch-engliſchen Schuldenregelungsabkommen kommt der„Matin“ auch auf die deutſchen Reparationsverpflichtungen zu ſprechen. Das Blatt führt dabei aus, daß der Dawes⸗ plan die Zahl der Annuitäten nicht feſtſetze, was ein Feh⸗ ler ſei, der unbedingt beſeitigt werden müſſe. Die Ab⸗ machungen Frankreichs über die Schulden ſeien nicht gleich⸗ mäßig und es ſei nicht möglich, ſie durchzuführen, wenn nicht Deutſchland auch während 62 Jahren bezahle. Da⸗ von ſei jedoch niemals die Rede geweſen. In London habe man in dem Augenblick, als über die Reparationszahlun⸗ gen verhandelt wurde, nur von 37 Jahreszahlun⸗ gen als einem beſonderen Maximum geſprochen, was jedoch nicht zuläſſig wäre, denn es würde ſich daraus er⸗ geben, daß Frankreich ſeinen Verpflichtungen gegenüber England und Amerika auch nach den 37 Jahren nach⸗ kommen muſſe, während Deutſchland nach dieſer Periode 25 Jahre hindurch nichts bezahlen würde. Das Blatt bezeichnet dies als eine Unmöglichkeit und ſchließt mit dem Hinweis darauf, daß vor jedem Verſuch einer allgemeinen Regelung der Kriegsſchulden dafür ge⸗ ſorgt werden müſſe, daß Deutſchland hinſichtlich der Zif⸗ fer der Jahreszahlungen mit Frankreich auf einen vollkom⸗ men gleichen Fuß geſtellt werde. . 12 91 Italiens Außenpo ilik. * Gegen das Regime Muſſolinis iſt vieles zu ſagen. Eins darf ihm aber nicht abgeſprochen werden: der ge⸗ ſchloſſene einheitliche Wille, ohne Rückſicht auf theoretiſche Meditationen hat der Politik Italiens eine Schlagkraft verliehen, die nach dem Ausgang des Krieges von ihr nicht zu erwarten war. Nicht ganz mit Unrecht klang die Klage auf, die Alliierten hätten Italien um die Früchte des Sieges betrügen wollen. Die geheimen Aeußerun⸗ gen der Alliierten über die Italiener wäh⸗ rend des Krieges, die von Rußland und Griechen⸗ land der Oeffentlichkeit preisgegeben wurden, gaben der Klage Italiens einen größeren Grad von Berechtigung. Trotz aller Widerſtände hat Italien, wenn auch noch nicht alles, ſo doch einen guten Teil ſeiner Aſpirationen erreicht, Muſſolini, der drängend Fordernde ſteckte ſeine Ziele noch weiter als das alte Regime Italiens je zu träumen ge⸗ wagt hätte. Imperium Romanum! Die alte Römerherr⸗ ſchaft üher die Geſtade des Mittelmeeres für das neue Nom! So weit hinaus ſtreifen ſchon die Blicke. Es bleibt nicht bei dem bloßen Ausſchau. Das Tempo der neuen politiſchen Kraftzentrale iſt bewußt leidenſchaft⸗ lich bewegt, vorwärtsdrängend. Wer lien nur im Rahmen des Vorkriegszuſtandes zu ſehen, war leicht geneigt, die Beweglichkeit der jetzigen italieni⸗ ſchen Politit als die eines ungezogenen Kindes anzuſehen, das überall dabei ſein will. Jetzt da ſich die vielen Stre⸗ bungen auszuwirken beginnen, erkennt man nicht ohne Er⸗ ſtaunen, daß das außenpolttiſche Programm auf gutem realen Grund ſteht, daß die Fundamente geſchickt gemauert ſind. Es ſteht. Die Aktivität der italieniſchen Außenpolitik richtet ſich nach Weſten und trifft damit auf Frankreich. Es wurde immer ſchon gemeint, der italieniſche Natio⸗ nalismus müſſe es ſchwer ertragen, daß Savoyen, das Mutterland des ita ieniſchen Königshauſes, franzöſiſches Gebiet iſt. Daß Nizza, die Heimat Garibaldis fran⸗ zöſiſch verwaltet wird. Die meiſten hören darüber hinweg, diejenigen, die den Charakter jener Gebiete kannten, glaub⸗ ten immerhin, eine Auseinanderſetzung zwiſchen den bei⸗ den romaniſchen Ländern liege noch in weiter Ferne. Wer ich aber im letzten Jahr dort umgeſehen hat, weiß, aß die Auseinanderſetzung ſchon in vollem Gange iſt. Zum Veberfluß hat dieſer Tage, im Anfang Juli der Vizegeneralſekretär der Faſziſtenpartei Mazzolint, alſo eine maßgebende Perſönlichkeit, bei einer Feier in Bozen vor den höchſten Würdenträgern des Gebietes das wahre Ziel des„imperialiſtiſchen Italiens“, wie er es offenherzig und ſtolz nannte, enthüllt.„Noch ſind die natürlichen Gren⸗ zen nicht erreicht!(Mit Ausnahme der Brennergrenze.) Aber Italien wird ſie ſich ſchaffen. Corſika e noſtra!(To⸗ ſender Beifall.) Tuneſia e noſtra! Nizza e noſtra!“ Alſo, Corftta, Tuneſien, Nizza iſt unſer! ruft der Fafziſten⸗ führer und wer Italiener iſt, ſchreit ſein„Iſt unſer!“ mit einer Begeiſterung, wie die mittelalterlichen Kreuzritter ihr:„Gott will es!“ Erklärt nicht der Faſzismus auch die Brennergrenze als„gottgewollt“? Ueber kurz oder lang wird er dasſelbe von den übrigen„natürlichen“ Grenzen behaupten. Im ſüdlichen Frankreich bereitet das italieniſche Ele⸗ ment der franzöſiſchen Verwaltung ſchon große Sorgen. Es iſt ganz natürlich, daß das übervölkerte Ita⸗ lien nach dem ſchwachbevölkerten franzöſiſchen Gebiet abfließt. Wie ſchwach Frankreich im Süden bevölkert iſt, davon zeugen die vielen verfallenen Bauernhöfe, die vie⸗ len verfallenden Häuſer in den Dörfern. Die ganze Küſte entlang iſt das gewerbliche Perſonal faſt ausſchließlich ita⸗ lieniſch. Die neueingewanderten treffen auf die alteinge⸗ ſeſſenen italieniſchen Volksteile, die ſich ſeit der 1860 er⸗ folgten Annexion faſt rein erhalten haben. So rein, daß 3. B. in Nizza die italieniſche Altſtadt geradezu eine andere Welt iſt neben dem neuen franzöſiſchen Nizza. Die ita⸗ lieniſche Bevölkerung macht gut ein Drittel aus. Die neu⸗ eingewanderten Italiener finden natürlich bei dem alten Italienertum ihren Stütz⸗ und Sammelpunkt. Kommt. noch hinzu, daß dieſe Elemente durch ihr Vaterland jeg⸗ liche Stütze erhalten, ſo kann man ſich vorſtellen, was ſich da alles einſpielt. g Wird ſich hier vorläufig auch noch kein akutes Pro⸗ blem entwickeln, ſo liegen die Dinge in Tunis und Al⸗ gier ſchon auf dem Verhandlungstiſch. Unter den 200 000 Nichtfarbigen in Tunis gibt es 130000 Italiener und nur 70000 Franzoſen. Dabei drängen täglich neue Maſſen aus Italien hinüber zum tuneſiſchen Geſtade, während das franzöſiſche Element ſich nicht mehr vermehrt. Frank⸗ reich verſucht durch neue Nationaliſierungsgeſetze die frem⸗ den Elemente möglichſt ſchnell zu Franzoſen zu machen. Die Geſetze ſind ſo geſchickt gefaßt, daß jeder Fremde, der ſich auf franzöſiſchem Boden niederläßt, ganz mechaniſch in zweiter Generation ſchon Franzoſen in die Welt ſetzt. Dem widerſetzen ſich die Italiener mit Feuereifer. Und wenn Muſſolini in dieſem Frühjahr einmal nach Paris hin ſprach: Frankreich und Italien könnten Freunde ſein, aber es gebe doch noch einige Fragen, die geregelt werden müßten, darüber müſſe offen geſprochen werden— kann ewohnt war, Ita⸗ 7 man annehmen, daß auch die Frage der Nationaliſierung eine Rolle geſpielt haet. ö Es iſt auch ein ganz natürlicher Vorgang. Das über⸗ völkerte Italien fließt über. Nachdem Amerika die Ein⸗ wanderung erſchwert, ſucht der Strom eine andere Ab⸗ flußquelle. Beſtimmt dort, wo ein menſchenarmes Land ihm zunächſt liegt und das iſt Frankreich. Iſt in den frü⸗ heren italieniſchen Gebieten Savoyen und Nizza das ita⸗ lieniſche Element ſtark genug geworden, dann wid die Zeit kommen, da der Fazismus die Frage ſtellt, ob die Erinnerungsſäule an die;, Frankreich nicht einer„Lüge“ dient. Dann wird es Zeit 5 N. 5 Vereinigung“ Nizzas mit — — — ————————— ſein für die Frage, ob ein„entriſſenes“ Gebiet nicht noch zuverlangen. Inzwiſchen ſetzt ſich Italien mit ſchwächeren Nachbarn wegen der gottgewollten natürlichen Grenzen auseinander. Wegen des Schweizer Kantons Teſſin ſchlägt es auf Deutſchland, weil das ungefährlich iſt und in anderen Ländern gern geſehen wird. Aber denken wird das faſziſtiſche Italien immer an Nizza, Savoyen, Kor⸗ ſika, Tunis. Aus dem In⸗ und Auslande Eine Aeußerung General Walchs. Paris, 16. Juli. 5 Wie Havas aus Berlin berichtet, hat beim Empfang in der franzöſiſchen Berliner Botſchaft an⸗ läßlich des Nationalfeſtes der Vorſitzende der interalllier⸗ ten Militärkontrollkommiſſion, General Walch, darauf hingewieſen, daß ſeine Kommiſſion in Bälde nach Frank⸗ reich zurückkehren werde. 5 300 Deutſche aus der Bukowina ausgewieſen. Bukareſt. 16. Juli. Wie aus der Bukowina gemeldet wird, ſind dort 300 Deutſche im Rahmen der in der letzten Zeit durchgeführten„Kontrolle“ der Aufenthaltsbewilli⸗ gungen für Ausländer ausgewieſen worden. Es handelt ſich größtenteils um Oeſterreicher und reichsdeutſche Staatsangehörige. Frühſtück bei Doumergue. Paris, 16. Juli. Nach der Parade fand beim Präſi⸗ denten der Republik ein Frühſtück zu Ehren des Sultans von Marokko und des Generals Primo de Rivera ſtatt, bei dem zahlreiche Trinkſprüche gewechſelt wurden. Die kommuniſtiſchen Ruheſtörer bei der Parade wurden größ⸗ tenteils vom Publikum der Polizei übergeben. Faſchiſtiſche Propaganda in Amerika. Newyork, 16. Juli. Zur Durchführung der faſchiſti⸗ ſchen Propaganda in den Vereinigten Staaken iſt in New⸗ vork ein faſchiſtiſches Organ in engliſcher Sprache unter dem Namen„Italian Digeſt“ gegründet worden. Das Blatt ſoll faſchiſtiſche Artikel italieniſcher Autoren in eng⸗ liſcher Uebetragung bringen und den Amerikanern umfaſ⸗ ſendes Material über die wirtſchaftliche, politiſche und ſoziale Entwicklung des faſchiſtiſchen Lebens zur Verfügung ſtellen. Vor allem aber ſoll es die Angriffe der Sozialiſten, Freimaurer und der in Amerika anſäſſigen faſchiſtenfeind⸗ lichen Italiener zurückweiſen. Der Aufſtand in Perſien. Teheran, 16. Juli. Nach einem Communique des g Kriegsminiſteriums über den militäriſchen Aufſtand in Aſerbeidſchan und der Provinz Kwanos ſind 56 Auf⸗ ſtändiſche in Aſerbeidſchan hingerichtet worden. Nun⸗ mehr herrſche dort wieder Ruhe. Was den in Bugnurd betreffe, ſo hoffe man, daß die nach dort entſandten Trup⸗ pen die Ruhe wieder herſtellen werden. Die Handelskreiſe hielten aus! N 0 London, 15. Juli. Im engliſchen Unterhaus verbreitete ſich Churchill über die durch den Bergarbeiterſtreik herbeigeführte Lage in England. Ueber die Stockung in der Kohlenin⸗ duſtrie äußerte er ſich, es ſei ſehr bemerkenswert, daß weder der engliſche Handel noch die engliſchen Finanzen ernſtlichen Schaden erlitten hätten. Die am meiſten in Blüte ſtehenden Handelskreiſe Großbritan⸗ niens hielten die Belaſtung mit äußerſter Zähigkeit aus. Die einzig Geſchädigten dabei ſeien die Mitglieder der Gewerkſchaften, von denen nahezu ein Drittel ſeit Wochen keine Löhne mehr erhalte. Churchill knüpfte daran die ernſte Mahnung, daß die Führer der britiſchen Gewerkſchaften an die Intereſſen der arbeitenden Klaſſe denken ſollten. Die Regierung ſei be⸗ reit, helfend einzugreifen. Das habe ſie bereits durch die Gewährung der Kohlenſubvention bewieſen. Er fur ſeine Perſon habe zwar großes Vetrauen, daß das Land, ohne großen Schaden zu erleiden, aus dieſen Schwierigkeiten herauskomme und er ſprach zum Schluß ſeiner Ausführungen die Hoffnung aus, daß nach einer baldigen Regelung in den Bergwerksbe⸗ zirken auf geſunder wirtſchaftlicher Grundlage ſich dann bald eine allgemeine Erholung des Handels bemerkbar machen werde, die eine ſtarke Verminderung der Arbeits⸗ loligkeit nach ſich ziehen müſſe. 1 nach Jahrzehnten das Recht hat zum Mutterland zurück⸗ Welche Folgen ſind zu erwarten? E Konſtantinopel, 16. Juli. Von den im Smyrnaer Verſchwörerprozeß zum Tode durch den Strang verurteilten 15 Angeklagken wurden frühmorgens um 2 Uhr dreizehn hingerichtet. Die Hinrichtung wurde unter ſtarker militäriſcher Bedeckung vollzogen. Die Galgen wurden auf demſelben Platze er⸗ richtet, auf dem Kemal Paſcha die todbringende Bombe treffen ſollten. Sämtliche 13 Verurteilten hatten die Nacht auffällig ruhig verbracht und trugen auch auf dem Richt⸗ platz ein gefaßtes Weſen zur Schau. Sie waren in lange Totenhemden gekleidet und trugen um den Hals eine Pla⸗ kette, auf der die Gründe für das Todesurteil zuſam⸗ mengefaßt waren. Der Verſuch einiger Verurteilten, zu ſprechen, wurde in einem Trommelwirbel erſtickt. Es handelt ſich hier in erſter Linie um die eigent⸗ lichen gedungenen Mordgeſellen ud die Angehörigen und Freunde des im Jahre 1923 angeblich mit Willen, wenn nicht ſogar mit Wiſſen Kemal Paſchas ermordeten kemalfeindlichen Abgeordneten Schükri Bey. Dieſer Ausgang des mit ungemeiner Strenge eingeleiteten Ver⸗ fahrens war beinahe zu erwarten und iſt, wenn nicht ge⸗ recht, ſo doch vom innerpolitiſchen Geſichtspunkte betrach⸗ tet, das Klügſte, was die von Kemal Paſcha vermut⸗ lich nicht ganz unbeeinflußt geblisbenen Richter tun konn⸗ jen. Die Ausdehnung der rollen Ge itzesſchärfe auch auf die ſogenaunte Paſchagruppe, d h. auf dielenigen Teilneh⸗ mer an der Verſchwörung, die— teils Jungtürken, teils Fortſchrittparteiler— ſeinerzeit neben Ke⸗ mal Paſcha an der Befreiung der Türkei gearbeitet haben und dann, von der weiteren Entwicklung der Dinge ent⸗ täuſcht, in die Oppoſition getrieben wurden, hätte leicht zu neuen, in ihren Folgen unabſehbaren innerpoliti⸗ ſchen Erſchütterungen des jungen Staates führen können. Man hatte darum die Angeklagten, die der Pa⸗ ſchagruppe angehörten, freigeſprochen. Es bleibt trotzdem eine offene Frage, ob mit dem Mißglücken des Atten⸗ tatsplanes die Atmoſphäre gereinigt wird. Das Wahr⸗ ſcheinlichere iſt, daß die Oppoſition der Entläuſchten und der Orthodoxen durch die ganze Affäre an Neigung zur Aktivität gewinnen wird. Für ein modernes römiſches Reich. Brüſſel, 15. Juli. In Lüttich iſt der erſte Kongreß der lateiniſchen Preſſe unter Vorſitz des Gouverneurs der Provinz Lüttich eröffnet worden. Dieſe Kongreſſe gaben ſchon bei früheren Gelegenheiten Veranlaſſung zu einer Verherrlichung der römiſchen Idee und einer Ver⸗ ketzerung des Germanentums. Dies zeigte ſich geſtern wie⸗ der, als der Sekretär des Bundes de Valeſſe, die Schaf⸗ fung eines modernen römiſchen Reiches forderte. Allen Angehörigen der Länder römiſcher Sprache wären dar⸗ „Mannhe m.(Beim Baden ertrunken.) Abends zwiſchen 8 und 9 Uhr iſt ein 38 Jahre alter verheirateter Metzger aus der Schwetzingerſtadt beim Baden im Neckar in der Nähe der Riedbahnbrücke ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.. i Mannheim.(Freiwilliger Tod.) Eine 19 Jahre alte Fabrikarbeiterin in der Schwetzingerſtadt hat in der elterlichen Wohnung die Gashähne geöffnet. Bewußtlos wurde ſie ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert, wo 15 noch am gleichen Abend geſtorben iſt. Die Urſache er Tat iſt bis jetzt nicht bekannt.— Abends wollte ſich eine 39 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung auf dem Lindenhof durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigleit das Leben nehmen. Man verbrachte ſie mit dem Sanitäts⸗ auto in das Allgemeine Krankenhaus. Grund zur Tat: Nervenzerrüttung. e Schwetzingen.(Hartnäckige Landwirte.) Zur Durchführung der Bahnſtrecke zwiſchen Eppelheim und Plankſtadt im Rahmen des Baues einer Eleltriſchen zwi⸗ ſchen Schwetzingen und Heidelberg muß die Heidelberger Straßen ⸗und Bergbahn⸗A.⸗G. einen drei Meter breiten Geländeſtreifen rechts der Straße erwerben, weil wegen des ſtarken Autoverkehrs die Straßenbahngeleiſe nicht auf die ohnehin ſchmale Straße gelegt werden können. Eine zur Ausſprache mit den Angrenzern und Beſitzern einbe⸗ rufene Verſammlung nahm einen ſtürmiſchen Verlauf. Die Plankſtädter Landwirte zeigten keinerlei Entgegenkommen und lehnten alle Geländeabtretungen rundweg ab. Es ſol⸗ 5 len jetzt neue Verhandlungen vorſucht werden. Liebe erweckt Liebe. 35 5 Original⸗Roman. „Voll tiefer Rührung nahm Fee ein ſolches Bil⸗ berbuch aus der Reihe heraus und ſchlug es auf. Es war mit bunten, anſchaulichen Bildern verſehen und eine ſteife, ungelenke Kinderhand hatte unter jedes Bild die Erklärung geſchrieben. Das iſt ein Adler— das iſt ein Pferd.“ So ging es weiter. Jee ſchob das Buch lächelnd an ſeinen Platz zurück. ö„Wie gut du alles verwahrt haſt, Mutter,“ ſagte ſie leiſe. Frau Ritter nickte. „Ja, Töchterchen, an jedem dieſer Bücher hängt eine Erinnerung. Ich leſe in ſtillen Stunden darin und da ſteigt die Vergangenheit in mir auf.“ Sie nahm ein Märchenbuch aus der Reihe u. ſchlug es auf. Eine Weile ſuchte ſie darin, bis ſie die bunte Illuſtration einer goldhaarigen Prinzeſſin fand. Sieh dir das mal an, Feechen. Das Bild hat Hans als Knabe oft betrachtet, und wenn er vor mir auf dem Schemelchen ſaß und es mir zeigte, ſagte er oft:„Wenn ich groß bin, Mutter, heirate ich eine Prin⸗ zeſſin mit goldenem Haar.“— Da ſiehſt du— der Jun⸗ ge ſetzt alles durch. Jetzt hat er wirklich eine Prinzeſ⸗ ſie auch. Fee lachte leiſe und küßte die Mutter. ü „Ach, du biſt eine Schwärmerin, Mutter. Ich bin 5 7895 7 ſonſt. würde ich doch 5 um deinen ückli 8, e Hans recht glücklich zu Möchteſt du es denn gern tun, mein Töchterchen?“ Fee preßte die Hand ans Herz. 1 8 5 Ja, Mutter— ja. Hans hat mir ſo viel Gutes getan— ſo viel— ich möchte ihm dafür danken.“ f 5 6 5 12 505 11885 11 ſtrahlenden Augen. a un, wenn du es nur recht von Herzen willſt, f dann wirft du es auch können.“ e 5 ſin geheiratet— ſogar eine Fee, und goldenes Haar hat Krone Fee ſeufzte und antwortete nicht. Aber ſie dachte, betrübt: Nein, ich kann ihn nicht glücklich machen, weil ich ihm nichts ſein kann. Er ſucht ſein Glück wohl auf andere Art— Frauenliebe gilt ihm kaum etwas. Frauenliebe? a b Sie erſchrak über ſich ſelbſt. Hatte ſie ihm denn Liebe zu bieten? l Unruhig ſtrich ſie ſich über die Stirn. 9 1 105 8 chat 1 n „Schenke mir dies Buch mit der gol= ſin, Mutter, bitte.“ 55 15 e Frau 1 1 l 5 ihre Hand. „Ja, Feechen, du ſo es haben. Und ich freue mich ſehr, daß es dir eine 1 118 9 g f Fee nahm das Buch feſt an ſich. Ihr Her lu ſo ſtark und unruhig gegen dies ſchlichte leine Mär chenbuch, daß ſie meinte, es zu hören. . 1 i 11 ſieß ſie i nochmals in e immer„Verſtohlen ſtreichelte i über das ſchmale Bett. 5 15 e 910 700 Sie ahnte nicht, daß die Mutter das ſah, und merkte nicht, wie es in deren Augen freudig aufleuch⸗ tete. Schweigend verließen die beiden Frauen den klei⸗ nen Raum. Unten angelangt, verabſchiedete ſich Fee ſchnell und herzlich von der Mutter. Dieſe begleitete ſie bis zur Tür. Fee brach eine von den rotlila Flieder⸗ dolden und beſeſtigte ſie an ihrem Gürtel. „Er duftet ſo herrlich, Mutter, dein Flieder,“ ſagte ſie, tief aufatmend.. i. Ja, Feechen, Fliederduft im Mai— das macht Herzklopfen,“ ſcherzte die Mutter. 1 Als Fee dann im Wagen ſaß, ſagte ſie ſtill vor ſich hin:„Fliederduft im Mai macht Serstlopfen Klopfte deshalb ihr Herz ſo rebelliſch? 10 Sie ſchlug das Buch auf und ſuchte das Bild der goldhaarigen Prinzeſſin. Und als ſie in das ſchön rot und weiß gemalte Geſicht der Prinzeſſin ſah, die eine ſchnell ſeine Hand. nen Salon mit ihr plaudern. Sie ſaß, in einem Seſſel 1 auf dem goldblonden Haar trug, da mußte ſie lleiſe in ſich hinein lachen.= a 5 Heidelberg.(Erfolgreiche Reviſion.) Vom Schöffengericht war die früher hier als Dienſtmädchen be⸗ ſchäftigte Lina Oppermann aus Würzburg zu ſechs Wo⸗ chen Gefängnis verurteilt worden, weil ein ihrer Aufſicht anvertrautes dreieinhalbjähriges Kind, während ſie be⸗ ſchäftigt war, in einen Wäſchetopf mit heißem Waſſer ge⸗ fallen und an den Brandwunden geſtorben war. In der Berufungsverhandlung vor der hieſigen Strafkammer zu wurde die Angeklagte freigeſprochen, da die ſeinerzeitigen da Ausſagen der Mutter des Kindes infolge ihrer Auf⸗ bi regung kein richtiges Bild hätten geben können. Die di Angeklagte ſei außerdem in der kritiſchen Zeit durch meh⸗ da rere Aufträge körperlich und geiſtig außerordentlich in Anſpruch genommen geweſen. en Pforzheim.(Jugendliche Raufbolde.) Nachts beging eine Horde junger Burſchen in der Erbprinzen⸗ ne ſtraße ſchwere Ausſchreitungen gegen eine Polizeipatrouille, lo die gegen einen Ruheſtörer einſchritt. Letzterer drang mit 5, einem Meſſer auf die Beamten ein und verletzte ſie. Zur Ei Aeberwältigung mußten die Beamten von ihren Waffnn N Gebrauch machen. Der Haupttäter wurde feſtgenommen fü und in das Krankenhaus eingeliefert. ia Pforzheim.(Eine Schwindlerin.) Das Dienſt⸗ ge mädchen Eljſabeth Ziegler von hier mietete ſich unter fal- au ſchem Namen ein Zimmer und beſtahl die Wirtin. Da die Angeklagte ſchon drei Zuchthausſtrafen hinter ſich hat, nu und noch eine Reihe anderer Schwindeleien und Diebſtähle do verübte, wurde ſie zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von in ſieben Monaten verurteilt. B Pforzheim.(Ein Rückfälliger.) Der Preſſer⸗ 91 lehrling Friedrich Burger von hier entwendete durch Einbruch in die Büroräumlichkeiten des ſtädtiſchen Säge⸗ er werks Buckenberg eine Walterpiſtole mit Munition und brach in der Nacht zum 8. Mai in ein Verkaufshäus⸗ chen ein, wo er eine Menge Zigarren und Schokolade ſtahl. Er wurde wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall zu einem Jahr und einem Monat Gefängnis verurteilt. Der Taglöh⸗ ner Eugen Finkbeiner wurde wegen Beihilfe zu drei ro Wochen Gefängnis verurteilt. f K Scheuern b. Gernsbach.(Zu Tode gefahren.) te Ein Radfahrer aus Lautenbach namens Rotenberger, den in raſchem Tempo die Ortsſtraße herunterkam, fuhr den 64jährigen, verheirateten Auguſt Wunſch ſo unglücklich an, w daß dieſer zu Fall kam und tödlich verletzt wurde. er Freiburg i. Br.(Gemeiner Diebſtahl) un 2 Jägerbrunnen, dem Gefallenendenkmal des ehemaligen 8 dritten Jägerregiments, wurden die Waſſerröhren ab⸗. geſägt und entwendet. g* 8 Stühlingen(Amt Waldshut). Aus der Frem⸗ dinlegion zurück.) Nach langem Abenteuretkeben iſt n der hieſige Bürgersſohn Emil Rudolf Grünlinger in ſeine Heimat zurückgekehrt. Er hat u. a. als Fremdenlegionär die Kämpfe der Berber ſowie den Rifkrieg mitgemacht. Culach.(Durch eine Sprengung verun⸗ glückt.) Morgens 6,30 Uhr wollte im hieſigen Stein⸗ bruch beim Bühlerſtein der verheiratete Jakob Blum, der erſt ſeit letzten Montag dort in Arbeit ſtand, als ſchon die Sprengladung angebrannt war noch ſchnell etwas wegzäumen. Plötzlich ging der Schuß los und traf Blum* ſo unglücklich ins Geſicht, daß ſeine Verbringung ins 3 Krankenhaus nach Offenburg no wendig wurde. Wie weit ſein Augenlicht gefährdet iſt, kann bis jetzt nicht feſt⸗ geſtellt werden. i 13 i 1 Forbach i. Murgtal.(Tödlich verunglückt) Im Steinbruch zwi chen Forbach und Naumünzach verun⸗ glückte ein verheiratter Steinbruchbeſitzer aus Württem berg durch herabfallende Steinmaſſen. Auf dem Wege zum Krankenhaus ſtarb der Verletzte.* „Buggingen.(Der Tod im Förderſchacht.) im Kaliwerk ſtürzte der Arbeiter Rudolf Güſe in den Haupt⸗ förderſchacht, was ſeinen ſoſortigen Tod zur Folge hatte. Güß hinterläßt eine Frau und drei unmündige Kinder.. Waktershofen b. Freiburg.(Vom Heu wagen überfahren und getötet.) Der 75 Jahre alte Landwirt Stefan Heitzler 3 kam unter den Heuwagen, der ihm ein Knie zerquetſchte. Der Greis ſtarb wenige Tage nach dem Unfall. Gochsheim b, Bretten.(Auf entſetzliche Weiſe verunglückt.) Ein Mädchen benützte zum Haarbrennen einen Spiritusapparat, den es auf ſeinen Schließkorb ge⸗ ſtellt hatte. Als der Apparat plötzlich umfiel und der Spi⸗ ritus auslief, brannte ſofort der Schließkorb ſamt ſei⸗ nem Inhalt lichterloh. Um einen Brand zu verhindern, zog das Mädchen den brennenden Schließkorb aus dem Zimmer hinaus auf den Gang. Dabei erlitt es ſchwere Brandwunden. Jetzt mußte dem Mädchen der linke Arm abgenommen werden F S Se 2 ee e 08 F Kurze Zeit nach ihrer Ankunft zu Hauſe kam auch ihr Mann heim. Er trat in ihren kleinen Salon, in dem ſie ſich aufhielt. Sie begrüßte ihn mit einem freu⸗ digen Blick, als freue ſie ſich ſeiner Heimkehr, und doch mit einer leiſen Befangenheit. 5 Er ſah lächelnd in ihre glänzenden Augen, aus de⸗ nen das heimliche Grübeln verſchwunden war, das in 15 all den Wochen darin gelegen hatte. a „Nun, Fee— du warſt wohl heute vormittag bei Mutter?“ i Sie errötete jäh, und, tief aufatmend, faßte ſie „Ja, Hans— und ich habe ſie nach allem gefragt — und weiß nun, wie unrecht ich dir mit meinen Zwei⸗ feln tat. Nie mehr will ich an dir zweifeln, ich will dir in Zukunft vertrauen— auch wenn ich dich nicht verſtehe.“„ Er küßte ihr die Hand, und in ſeinen Augen war ein frohes Licht. 5 i 1 Noch ein Viertelſtündchen konnte er in ihrem klei⸗ geſchmiegt, ihm gegenüber. Gleich nach ihrer Heimkehr hatte ſie ſich für das Diner umgekleidet. Sie trug ein weißes, ſchleierartiges Gewand über zarter, changieren⸗ der Seide, mit einem ſilbernen Gürtel und ſilbernen, zarten Spitzen. Er wünſchte ſie immer in eleganter Toilette zu ſehen, das wußte ſie, und deshalb ſchmückte ſie ſich ſtets mit Sorgfalt für ihn. W 8 Unter dem duftigen Kleiderſaum wurden ihre ſchma⸗ len, feinen Füße, die in eleganten Schuhen und ſeide⸗ nen Strümpfen ſteckten, ſichtbar. Und der Fliederzweig blühte an ihrem Gürtel. Fliederduft im Mail a Hans Ritter hatte auch ſtarkes Herzklopfen, als er Fee gegenüberſaß. b ö 5 1 Dann meldete der Diener, daß die Suppe aufge⸗ tragen ſei, und Hans Ritter führte ſeine Frau in dass Speiſezimmer, das mit ſolider, unaufdringlicher Pracht harmoniſch ausgeſtattet war. f ö Haushaltsausſchuß des badiſchen Landiags Wertzuwachsſteuer und Erwerbsloſenfürſorge. be. 1 W Karlsruhe, 15. Juli. ge⸗- In der Sitzung des Haushaltsausſchaſſes der wurde das Wertzuwachsſteuergeſetz erledigt. Die ner zu erhebende Steuer ſoll betragen bei einer Eigentums⸗ gen dauer von zwei Jahren 30 v. H. des Wertzuwachſes, uf- bis drei Jahren 25 v. H., bis vier Jahren 20 v. H., die bis fünf Jahren 15 v. H., bei längerer Eigentums⸗ eh⸗ dauer um ein v. H. weniger, mindeſtens aber 10 v. H. m Das Geſetz wurde mit 15 gegen 3 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. N hts Sodann beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit der Ge⸗ n- gnehmigung von weiteren Mitteln für die Erwerbs⸗ lle. loſenfürſorge. Bis Ende Mai waren bekanntlich nit 5,9 Millionen Mark bereit geſtellt. Davon wurden bis zur Ende Mai verausgabt 4,8 Millionen Mark, ſo daß für den fen Monat Juni der Reſt von 1,1 Million Mark zur Ver⸗ ien fügung ſtand. Es ſellen nun für das nächſte Viertel⸗ jahr bis Ende September weitere drei Millionen Mark iſt⸗ genehmigt werden. Nach Angabe der Regierung hatten wir al⸗[auf den 1. Juni rund 66 000 unterſtützte Erwerbsloſe. Da Entgegen der von anderer Seite geäußerten Mei⸗ at, nung iſt der Regierungsvertreter der beſtimmten Hoffnung, hle daß keine Vermehrung der Arbeitsloſenzahl, auch nicht on in den Winter hinein eintreten dürfte, daß vielmehr eine N Beſſerung, wenn auch eine ſehr langſame, einzuſetzen be⸗ r⸗ ginne. ch Mit der Genehmigung der Poſition war die Sitzung je- erledigt. nd 2—— 58 . Aus Nah und Fern. b Walsbheim.(Eiſerne Hochzeit.) Der Gemeinde⸗ ei at hat dem Ehepaar Landwirt Johann Riebel und Frau Katharina geb. Lorentz, die vor einigen Tagen das ſel⸗ .) tene Feſt der eiſernen Hochzeit begingen, das Ehrenbür⸗ er gerrecht verliehen.. en Mundenheim.(Die Hochzeit im Eiſenbahn⸗ n, wagen.) Hier bezog ein jungverheiratetes Ehepaar als erſtes ſeine neue Wohnung in einem Eiſenbahnwagen. m Di.ieſes eigenartige Haus ſoll zum Preis von 180 Mark erworben worden ſein. Ein innerer weißer Anſtrich gibt dieſer Blüte der Wohnungsnot ein ganz freundliches Aus⸗ fſehen. In fünf Jahren hofft man dann zu einer regulären „Wohnung zu kommen. Das Ereignis hat in Mundenheim ſſt natürlich großes Aufſehen erregt. 12 Landau.(Vom Zuge getötet.) Abends gegen 6 Uhr wollte auf dem hieſigen Hauptbahnhof der ver⸗ N . 3 8 . heiratete Bremſer Kuhn von hier kurz vor der Einfahrt „ eeines Zuges noch das Geleiſe überſchreiten; er wurde da⸗ bei von der Lokomotive erfaßt und kam unter die Räder. Kuhn erlitt ſchwere Kopfquetſchungen, außerdem wurden n ihm beide Beine abgefahren. Der Bedauernswerte war s auf der Stelle tot. m Haßloch.(Großes Feuer.) In dem Anweſen des 8 Peter Löwer in der Unteren Langgaſſe brach auf noch ungeklärte Weiſe ein Brand aus. Das Feuer fand in den neuen Heu⸗ und alten Strohvorräten reichliche Nahrung. Die noch neuen Umfaſſungs⸗ und Brandmauern verhinder⸗ ten mit der Feuerwehr die Weiterausdehnung des Bran⸗ des auf das alte Wohnhaus und die Nachbarſchaft. Wäh⸗ rend ſämtliches Vieh ohne Geflügel noch gerettet werden konnte, verbrannten zwei neue Fuhrwerkswagen in der Scheune, ſowie die über das Anweſen führende elektriſche Hauptleitung des Anterdorfes. Der Geſchädigte, dem die ECEiſenbahn vor einigen Jahren beide Beine abfuhr, iſt bvbverſichert. Aung ſtieß ein franzöſiſches Militärauto mit einem deutſchen Perſonenkraftwagen ſo heftig zuſammen, daß beide Wa⸗ 3 S 1 5 beſchädigt wurden. Perſonen kamen nicht zu . 1 7 d en. 8 1 * Darmſtadt.(Ein Unſchuldiger.) Dieſer Tage wurde hier ein junger Kaufmann aus Hamburg, ver⸗ alte der ſteckbrieflich geſucht war. Der junge Mann 1 ühlte ſich aber in ſeiner Zelle gar nicht wohl und ſo lam er auf den Gedanken, ſeine Strumpfbänder wäh⸗ rend des Eſſens zu verſchlucken. Er mußte diezerhalb nach dem Krankenhaus verbracht werden. In dem Augen⸗ blick, als der Transport vor ſich gehen ſollte, kam em Telegramm wonach der Mann unſchuldig iſt und auf 5 freien Fuß geſetzt werden kann. So muß er nun vorerſt noch im Krankenhaus verweilen, bis Rizinus und dergleichen ihre Schuldigkeit getan 8 e 0 Eberſtadt.(Bom Zug zerſtückelt) Den auf den Schlee hat ein 17 Jahre altes Mädchen von hier geſucht und gefunden. Sie vergnügte ſich noch mit Beſaunlen auf dem hieſigen Turnfeſt und ſcheint ſich von da direkt nach dem Bahngeleiſe der Main⸗Neclar⸗ bahn begeben zu haben. Sie war völlig zerſtückelt. . Darmſtadt.(Die Reichsgerichtsentſchei⸗ dung im Fall Meon.) Die Reviſionsverhandlung des Reichsgerichtes in Leipzig im Mordprozeß Meon ſtützte ſich nauf drei Punkte. Das Reichsgericht rügte erſtens, daß das Gericht es abgelehnt habe, den Amtsarzt Dr. Vir darüber zu befragen, ob bei der körperlichen Beſchaf⸗ fenheit des Angeklagten vom pfpchiatriſchen oder pfy⸗ Sgologiſchen Standpunkt aus die von ihm gegebene Dar⸗ ſtellung über eine Affekthandlung als glaubhaft zu hal⸗ ten ſei oder nicht. Zweitens hatte das Gericht es abgelehnt, die Frage an den Anterſuchungsrichter zu ſtellen, welchen Eindruck der Unterſuchungsrichter am Ende ſeiner Tätig⸗ keit von den Zeugenaussagen und den Angaben des An⸗ geeklagten gehabt habe, ob er unter dem Eindruck des Vorliegens einer Affekthandlung oder eines überlegten Mordes geſtanden habe. Das Arteil ſei drittens in ſich in ſeinen weſentlichen Punkten widerſpruchsvoll und nicht ausreichend begründet. Das Reichsgericht erkannte dieſe Beanſtandungen an und verwies nach Aufhebung des Todesurteils die Angelegenheit an das Landgericht nach Mainz. f f 4 Lachen.(Zuſammenſto ß.) An einer Straßenkreu- Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 16. Juli. Polizei und badische Pferdezucht. Aus Kreiſen der badiſchen Pferdezüchter wird geſchrieben: Mit Genug⸗ tuung haben die badiſchen Warmblutzüchter davon Kenntnis genommen, daß die Regierung den ſchon ſeit Jahren gegebenen Anregungen des Landesverbandes für Zucht und Prüfung des badiſchen Pſerdes für unſere Polizei das nötige Pferdematerial im Lande ſelbſt an⸗ zukaufen, ſtattgegeben und nun auch, wie dieſer Tage in Willſtätt, die erſten Käufe für die Polizei getätigt hat. Drohende massenvermehrung der Acketschnecke. Die feuchte Witterung dieſes Jahres hat den Ackerſchnecken günſtige Entwicklungsmöglichkeiten gegeben. Die Zahl der auf den Feldern anzutreffenden Mutterſchnecken iſt unge⸗ wöhnlich groß. Da die Feldfrüchte dem Schädling bereits entwachſen ſind, tritt der Befall noch nicht ſtark in Er⸗ ſcheinung. Bleibt die Witterung weiter feucht und warm, ſo wird jedoch die junge Winterung im Herbſt um ſo mehr zu leiden haben. Die Schnecken werden ſich bis dahin noch vielfach vermehren, da ſie in den nächſten Wochen mit der Fortpflanzung beginnen. Die Weibchen ſetzen dann je 400 bis 500 Eier ab und die bei hinreichender Feuchtigkeit noch zum Winter herzuwachſenden, nach 2 bis 4 Wochen ausgeſchlüpften Jungen können die auf⸗ laufenden Getreideſaaten ſehr ſchwer mitnehmen. Es empfiehlt ſich daher, die Felder ſchon jetzt unter Beobachtung zu nehmen und bei Befall bald nach der Ernte Vorſichts⸗ maßnahmen zu treffen. 5 Ausfall des Sonderzuges mannheim— Konstanz. Wegen der gemeldeten Verſchiebung der Schloßbeleuch⸗ tung in Meersburg kommt der für 17./18. Juli ange⸗ kündigte Sonderzug Mannheim—Konſtanz und zurück nicht zur Ausführung. Briefe mit zollpflicht'gem Inhalt. Ausländiſche Poſt⸗ verwaltungen, nach deren Gebieten geſchloſſene Briefe mit zollpflichtigem Inhalt zugelaſſen ſind, klagen darüber, daß nur ein geringer Teil dieſer Sendungen mit dem vor⸗ geſchriebenen grünen Zettel verſehen iſt. Zum Vorteil der Abſender wie der Empfänger wird darauf hingewieſen, daß auf ſolchen Sendungen der grüne Zettel(Art, Gewicht und Wert der Ware) nicht fehlen darf, da ſonſt die Ge⸗ fahr beſteht, daß die Briefe zurückgeſchickt„beſchlagnahmt oder mit Zollſtrafen belegt werden. Falſche Fünfzigpfennigſtücke. Im Verkehr ſind neuerdings falſche Fünfzigpfennigſtücke aufgetaucht, die durch Prägung aus Meſſing hergeſtellt ſind. Die Prägung iſt ſehr ſchlecht und ſofort als Fälſchung erkennbar. Die Randriffeln ſind nicht gerade, ſondern ſchräg gerichtet und anſcheinend mit einer Feile hergeſtellt. Andere Fünfzig⸗ pfennigſtücke haben eine außerordentlich unklare Prägung. Die Randriffeln ſtehen ſehr weit auseinander. Als beſonderes Merkmal gilt folgendes Kennzeichnen: Der mit dem Aehrenhalm der rechten unteren Aehre gleichlaufende Balken reicht nicht bis an die Aehre heran. Die Falſch⸗ ſtücke ſind ziemlich verbreitet. 1 Gedenktage am 17. Juli. 1486 Der Maler Andrea del Sarto in Florenz geboren. 1787 Der Induſtrielle Friedrich Krupp in Eſſen geboren. 1842 Der öſterreichiſche Politiker Georg von Schönerer in „Wien geboren. 1847 Der Hiſtoriker Th. Schiemann in Grobin geboren. 1854 Der Admiral Auguſt Ludwig v. Schröder in Hin⸗ zenkamp geboren. 1860 Die Schriftſtellerin Klara Viebig in Trier geboren. 1861 Der Maler Ludwig Zumbuſch in Wien geboren. 1917 Anabhängigkeitserklärung Finnlands. 1924 Der Chemiker Julius Wagner in Leipzig geſtorben. Marktberichte vom 15. Mai. Maunheimer Wochenmarktspreiſe. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Neue Kartoffeln 5 bis 8, Salatkartoffeln 12, ausländiſche Kartoffeln 10, Wir⸗ ſing 10 bis 12, Weißkraut 10 bis 12, Rotkraut 20 bis 30, Bohnen 25 bis 30, Blumenkohl, Stück, 20 bis 60, Karotten, Büſchel, 3 bis 5, gelbe Rüben 8 bis 15, rote Rüben 10 bis 15, grüne Erbſen 8 bis 12, Spinat 25 bis 35, Zwiebeln 12 bis 20, Knoblauch, Stück, 10 bis 15, Lauch, Stück, 6 bis 10, Kopfſalat, Stück. 3 bis 10, Endi⸗ vienſalat, Stück, 4 bis 20, Gurken, Stück, 16 bis 59, Tomaten 35 bis 80, Kohlraben, Stück, 5 bis 12, Man⸗ gold 10 bis 20, Rettich, Stück, 5 bis 15, Meerrettich, Stück, 20 bis 60, Suppengrün, Büſchel, 5 bis 8, Schnitt⸗ lauch, Büſchel, 5 bis 8, Peterſilie, Büſchel, 5 bis 10, Pfif⸗ ferlinge 40 bis 45, Kirſchen 25 bis 45, Johannisbeeren 16 bis 20, Stachelbeeren 15 bis 30, Pfirſiſche 30 bis 50, Aprikoſen 60 bis 70, Mirabellen 30 bis 40, Aepfel 10 bis 35, Birnen 20 bis 40, Heidelbeeren 35 bis 45, Pflau⸗ men 20 bis 35, Trauben 40 bis 80, Orangen 35, Zitro⸗ nen, Stück, 5 bis 12, Bananen, Stück, 10 bis 18, Süß⸗ rahmbutter 200 bis 220, Landbutter 180 bis 200, weißer Käſe 50, Honig mit Glas 150, Eier, Stück, 7 bis 16, Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 600, Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 600, Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 1000, Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 130, Gänſe, geſchlach⸗ tet, Stück 900 bis 1500, Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70, Kalbfleiſch 130, Schweinefleiſch 130, Gefrierfleiſch 72. a Mannheimer Produktenbörſe. Der Markt verkehrte in feſter Haltung auf erhöhte Auslandsforderungen und das bevorſtehende Inkrafttreten der erhöhten Zölle. Auch die Mehlnachfrage blieb gut und man verlangte für die 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim: Weizen, ausl., 31 bis 33,75, inl. ohne Angebot, Roggen, ausl., 24 bis 24,25, Hafer, ausl., 19,25 bis 20, Braugerſte, ausl., 26,50 bis 27,75, Futtergerſte 20 bis 21,50, Mais, alter, 18 dis 18,25, neuer 19, Weizenmehl, Spezial 0, 43,25 bis 43,75, Brotmehl 28,75 bis 30, Roggenmehl 33 bis 34, Kleie 9 bis 9,25. Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht gehandelt: 227 Kälber 45 bis 62, 20 Schafe ohne Notiz, 83 Schweine 75 bis 80, 912 Ferkel pro Stück 20 bis 50. Marktverlauf: Ruhig, Kälber langſam geräumt, Schweine ausverkauft, Ferkel Ueberſtand. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 32 bis 32,50, Roggen 23,50, Hafer 21,50 bis 23, Mais 18,25 bis 18,50, Weizenmehl 43 bis 44, Roggenmehl 33,50 bis 34, Weizenkleie 9,25 bis 9,50, Roggenkleie 11,25. Alles in Goldmark je 100 Klg. Wetterbericht der LNarlseuher Lanoeswerterwarte vom 15. Juli. Die Hitze hielt geſtern in verſtärktem Maße an. Die Temperatur erreichte mit 30,4 Grad im Schatten den höchſten Stand in dieſem Jahre. Der Abend war mit 26,4 Grad noch ungewöhnlich warm. Heute morgen wurden wieder wie geſtern 21,4 Grad notiert. Vorausſichtliche Witterung: Im Südweſten und Süden zeigen ſich kleine Störun⸗ gen, die für ſpäter verbreitete Gewitter in Ausſicht ſtellen. Im übrigen wird ſich das Wetter auch weiter ſchön ge⸗ ſtalten.— Am Samstag: Zeitweiſe Gewitterregen, ſonſt heiter und ſehr warm.— Am Sonntag: Ab⸗ wechſelnd heiter und wolkig, ſehr warm und ſchwül, verbreitete Gewitterregen, ſtundenlang ſchön. f Redaktion, Druck und Verlag: G Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Rach§ 40 Ziff. 1 der Feldpolizei⸗Ordnung ſind die Beſitzer von Tauben verpflichtet, letztere während Cine Frau zum Tabalönfen geſucht. Friedrichſtr. 4. E Palast-Theater. Unser Progr amm für 16.—18. Juli: der Erntezeit d. i. vom 19. Juli bis 19. Auguſt d. Js. einzuſperren. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des§ 143 Ziff. 1 P. Str. G. B. an Geld bis zu 150 Mk. oder mit Haft beſtraft. 5 Seckenheim, den 16. Juli 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. Schlonwirtschaft. Morgen Samstag Keine Zahn- schmerzen mehrl Helios Zahn plom ben helfen sicher! Erfolg überraschend- Erhältlich bei Germania- Drogerie Fr. Wagner Nachf. Inhaber W. 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Ferner: a f Weißmehl, Brotmehl, Hafer(ganz u. gedrückt) 3 8 Gerſte, Welſchkorn, Kleie, Ervnußkuchen, joler Hl Hamm besucht Robinson Crusoe 0 . Haferflocken, Leinſamen, ſchnell Ul. preismerl 2 A d Hafermelaſſe(per Zentner 5.— Mk.) 4 Auch dieser bek 5 i f Lactinamehl, Huf⸗ und Wagenfett Druſeppi 5 ee 8 eee 45 Kleeſamen, Saatwicken, Garbenbänder los Frühhartoffeln. DODswald Seitz. nemur⸗Bolen. —— ——— Bonnlag imilnag à Uhr fändervorſteuung. Pehauntmachung. Irble Jurnerſchaft G. U. gemenbelm. Arbellerraujabrorperoin Foldarifäl ric önnd der Krirgsbeſhädiglen, auge, Im Wege der freiwilligen Verſteigerung ſoll am Die Abfahrt zum Kreisturnfeſt na; nehmer und Kriegshinterbliebenen. Mittwoch, den 21. Juli 1926, vorm. 9 Ahr Raff, e morgen 8 5 Auf zum Bundestag In Kurlsruhe! Bezirksgruppe Seckenheim.. das Grundſtück e e ee 84 qm Hof⸗ unſere Mitglieder iſt folgende: Für Kampf⸗ Abfahrt Samstag Nacht 1 Uhr vom] Heute Freitag Abend ½9 Ahr im reite und 1 auf Gemarkung Sechenhennt richter 10586 Uhr ab Mannheim. Alle übrigen Vereinshaus. Rückfahrt Sonntag Nachm„Reichsadler“ b Eigentum des Gaſtwirt Martin Hirſch, Joſef Sohn Teilnehmer treffen ſich mittags 3 Uhr im5 Uhr. 5 in. e 1 91 17 Vereinshaus. i. f Keiner darf fehlen. 5 5 Hlonals⸗Herſummlung. 5 de in Mannheim e eim Notariat Pünktliches Antreten iſt Pflicht jedes Freunde und Gönner können ſich be-] Pünktliches und vollzähliges Erſcheinenn ge Mannheim, den 14. Juli 1926. einzelnen. Die Leitung. lteiligen. Der Vorſtand.[dringend erwünſcht. Der Obmann. Bad. Rotariat VII. 77 re erde e TVT i 8 N fn 4 1 e 1 Tena anaangdgnnaddanaannanananadang 0 8 Einladung. 5 2 Samstag, den 17. Juli, abends 7 Uhr S 90 — im Vereinshaus— 0 8— d — 2. U ler halungs-Aend 8 8 des technischen Personals 5 5 des Mannheimer Nationaltheaters. ö rer 8 Mitglieder der Theatergemeinde u. Freunde S unserem U für Bühne und Kunst sind freundlichst ein- D S geladen.— 8 Programme, als Einlaßkarte gültig, zu 50 Pf. 2 Sim Veréeinshaus.— 79 im Anschluß an das Programm TANZ. S 1 5 Techn. Personal des Nationaltheaters. 5 I. Almunmmummummnnmmnnnnmnummmmmnmmnmnmnmmnmummnnnmuffs 5 2 * 25 5 5 15 2 N Sonntag, 18. Juli Kinder Wandokung nach Heidelberg, Maus⸗ Jbachtal. Fahrgeld zirka S 40 Pfg. Abmarſch ½7 Uhr Ecke Hilda-Wilhelmſtr. Anmeldungen, möglichſt mit Fahrgeldablieferung, bis Freitag, den 16. ds. Mts. bei Lehnert, Hildaſtraße 6 und 0 e,,? fr;?;ò ũ ß? . Nur einige Beispiele: Das andere zeigen unsere Sensaiions fenster! Husgelne schöne bunte Muster Mtr. 28 . Damast farbig 1 53 gdestreiit, 130 em breit.. Xe Meinſchmidt, Gartenſtr. Der Obmann. Weisswaren Pf Curnverein 1898 gockenheſm. unc eig Haustuch 12 oll-Husseline 95. 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