255 bar provoziert werden, 5 ei dena Prüfung der Sählungsvorſchläge uſw. Samstag, den 17. Zuli 1926(2. Blatt). 9 4 Rückblick. „ In die erſten Ferientage der Reichsregierung und Parlaments donnerte eine in mehr als einem Sinne ganz unzeitgemäße Bekundung der Interalliierten ilitärkontrollkommiſſion hinein. Man muß N ſich dieſen Namen genau anſehen. Wahrhaftig, ſie exiſtiert noch! Wir waren drauf und dran ſie zu vergeſſen. Nach den Abmachungen von Locarno und beſonders nach der Erklärung der Botſchafterkonferenz, daß Deutſchland ſeinen Verpflichtungen nachgekommen ſei, womit ein Einspruch gegen eine Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund un⸗ 5 möglich gemacht wurde, mußte angenommen werden, daß dieſe Kommiſſion lautlos ihr für Militär wenig ehren⸗ volles Betätigungsfeld verlaſſen würde. Der Inhalt des Schreibens, womit ſie ſich in Erinnerung brachte, war aber derat, daß es freie Bahn gab, die Geiſteskraft der Komiſſion vor aller Welt der Lächerlichkeit preiszugeben. Erſt verlangen, daß das deutſche Heer keinen Generaliſſi⸗ mus haben dürfe, nachdem aber Deutſchland auch den Schein eines beſonderen Generalliſſimus um des lieben Friedens willen dahingegeben hat, dann zu fordern, daß Deutſchland doch einen Generaliſſimus einſetze Das —„— 2 * geht über das Faſſungsvermögen des geſunden Menſchen⸗ verſtandes hinaus. Leider überließen wir es den Eng⸗ ländern, das groteskklägliche Verlangen des Generals Walch mit den nötigen Kommentaren zu verſehen, die darin gipfelten: es gäbe im Augenblick keine überflüſſigere Behörde als gerade die Kontrollkommiſſion. So gut uns ebenfalls die abweiſende Handbewegung angeſtanden hätte, gab es im deutſchen Blätterwalde ein ernſthaftes Auseinanderſetzen, deſſen Einigkeit mißgeſtimmt wurde durch die merkwürdige Hal ung eines Ber iner Blat⸗ tes. Dieſes brachte es fertig, kein Wort über den unver⸗ frorenen Schritt des franzöſiſchen Generals, aber tauſend Worte darüber zu ſchreiben, daß die Tatſache des General⸗ briefes von zwei Blättern der politiſchen Gegenpartei gebracht werden konnte. Verdächtigung der Offiziere des Wehrminiſteriums und Schulmeiſtereien für die Reichs⸗ regierung. Das nennt ſich auch deutſche Preſſepolitik. Da⸗ bei hatte aber gerade dieſes Blatt als Feind des Milita⸗ rismus den tieferen Grund merken müſſen, weshalb die franzöſiſchen Militärs ſich nochmals in Erinnerung brach⸗ ten und es hätte ihm angeſtanden, gegen die Militärs loszudonnern. Auch 1 är Sie wei en direkt darauf hin, daß die franzöſiſche Mil tär⸗ Famarilla, der Briands Locarnopolitik ein Dorn im Auge iſt, geradezu neue Feindſchaft in Deutſchland gegen eine Verfſöhnungspolitik aufputſchen wollte. Dieſe engliſche An⸗ ſicht findet vielleicht eine Unterſtützung in den Vorgängen von Germersheim. Dort hat das franzöſiſche Mi⸗ litär ein friedliches Totenfeſt der Bevölkerung in geradezu ſkandalöſer Weiſe geſtört. Die Bevölkerung ſollte offen⸗ um einen Zwiſchenfall zu kon⸗ ſtruieren. Das geradezu bewundernswerte Verhalten der Deutſchen machte einen Strich durch dieſe Rechnung. Gerade in dieſen Tagen entfaltet ſich in Paris das alljährlich glänzende Schauſpiel der militäriſchen eier des Nationaltages. Zur Erinnerung an die rſtürmung der Baſtille, an die erſte Tat jener Männer, die das Menſchenrecht auf ihre Fahne geſchrieben haben, wird dem franzöſiſchen Volk in einer Truppenſchau größ⸗ ter Demenſion die Macht und die Kraft des franzöſiſchen Volkes vor Augen geführt. Als Gäſte dieſer republikani⸗ ſchen Feier aber ſind geladen: der Sultan von Marokko und der ſpaniſche Diktator Primo de Rivera, der ge⸗ rade in ſeinem Heimatlande alle jene einſperren ließ die nach dem freien politiſchen Recht des ſpaniſchen Menſchen verlangten. Die franzöſiſchen Freiheitsbürger aber ver⸗ prügelten alle jene, die es wagten, gegen die Anweſenheit ſolcher Gäſte bei einem Freiheitsfeſt zu proteſtieren. Es iſt eine Merkwürdigkeit: die franzöſiſche Republik war eine Freundin des ruſſiſchen Zaren, ſie iſt ein. Feindin der ruſſiſchen Volksrepudlik. Sie iſt eine Freundin des pauf⸗ ſchen Militärdiktators, eine Feindin der ruſſiſchen Volks⸗ diktatur. Sie iſt verbündet mit dem belgiſchen König⸗ reich und wagt es gerade noch, der deutſchen Republik gemeſſenen Schrittes nahezukommen. Um Politik zu machen, muß einer über eine merkwürdige Logik verfügen. Während die Attentate und Attentatspläne gegen den Diktator Muſſolini immer ſo etwas an ſich haben, daß man an eine geſtellte Filmaufnahme denken muß, iſt offenbar der Plan, den Diktator der Türkei umzubrin⸗ gen, doch von ſehr ernſthaften Kreiſen des türkiſchen Vol⸗ kes gehegt worden. Anter den wegen dieſes Planes Ver⸗ urteilten befinden ſich eine ganze Reihe Mitolieder der früheren jungtürkiſchen Regierung und Anhänger des„Ko⸗ mitees für Einheit und Fortſchritt“, das Träger der tür⸗ kiſchen Politik ſeit der Revolution von 1908 bis Kriegs⸗ ende war. Der Sitz der Verſchwörung gegen Muſtapha Kemal war Konſtantinopel. Dort hat ſich der größte Un⸗ mut gegen die Verwaltung des Diktators angeſammelt. Leicht verſtändlich, denn infolge dieſer neuen Verwaltungs⸗ methode iſt die blühende Handelsſtadt am Bospurus ge⸗ radezu zerſtört, das Handelszentrum des nahen Orients iſt von Konſtantinopel nach dem Piräus, der atheniſchen Hafenſtadt, und nach Saloniki abgezogen Konſtanti⸗ nopel iſt tot. Es iſt auch gar keine Ausſicht, ob ſich die Stadt jemals wieder zur Beherrſcherin des Orients aufſchwingen kann. Aus Erinnerungen an die gute alte Zeit mag den Männern dieſer guten Zeit der Gedanke gekom⸗ men ſein, den Schöpfer der neuen untürkiſchen Türkei aus der Welt zu ſchaffen. Vierzehn von den Verſchwörern wurden in Smyrna am Tage nach der Arteilsverkündi⸗ gung gehenkt. Unter denen, deren Hinrichtung noch auf⸗ geſchoben wurde, befinden ſich vor allem Generäle. Es iſt anzunehmen, daß dieſe wohl nie hingerichtet werden, denn dann dürfte die Armee doch ein Wort gegen ihren Gaſi zu ſagen haben. 9— Reichswohnungszählung 1927. Berlin, 17. Juli. An einem noch zu beſtimmenden Tage im Frühjahre 1927 ſoll eine Reichswohnungszäh⸗ lung erfolgen, um eine möglichſt genaue ö J Bedarfs und der vorhandenen Wohnungen im Reich zu ermitteln. Urſprünglich war geplant, dieſe Zählung be⸗ reits im Juni 1926 durchzuführen, aber die notwen⸗ digen Vorarbeiten verzögerten ſich ſo, daß der genannte Termin nicht eingehalten werden konnte. Da die Zählung beſonders auf dem Lande ſehr ſchwierig iſt und ihre Er⸗ 1 auch von Fachmännern keineswegs als ſicher und undenen großen Koſten vor der Genehmigung eine ier ſahen die Engländer ſchärfer: a pid 1 5 1 einführen, daß die Stunden nicht mehr von 1 bis 12, ſon⸗ Feſtſtellung des rläſſig beurteilt werden, wird wegen der damit ver⸗ — beſſern, und vielleicht tut ſie es, Moſaik. (Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.) Der verlängerte Tag.— Echte und falſche Propheten.— Stundenzählung von 1 bis 24.— Kuddelmuddel.— Der Poſtſtempel.— Reklame, wo ſie hingehört.— Immer noch die beſte!— Vanderbilt über Berlin.— Der„verkleidete“ Bubikopf. Es war doch eigentlich gar keine unüble Idee, das mit der„Sommerzeit“, als wir die Tage eine Stunde vor⸗ rückten, um den Tag künſtlich zu verlängern und uns ein⸗ zubilden, er fange eine Stunde früher an. Ein kleiner Selbſtbetrug, aber der Effekt war nicht ſchlecht. Wer ſein Tagewerk nach der Uhr regelt, der kam eine Stunde eher aus den Federn und an die Arbeit und hatte eine Stunde eher Feierabend. Die Gegner dieſer Sommerzeit haben ja auch trifftige Einwände dagegen und ſie ſind damit durch⸗ gedrungen und es iſt bei uns bei dem Verſuch geblieben, nur ſollen ſie nicht mit dem moraliſchen Bedenken kommen, daß man auch ſich ſelbſt nicht betrügen ſolle. Was ſchwindelt man ſich heute nicht alles vor. Und als„Autoſuggeſtion“ iſt es vornehm und modern und ein Univerſalheil⸗ und Hilfsmittel. Man ſuggeriert ſich, daß man geſund iſt, daß man jung und ſchön iſt, daß man Geld hat, daß der Himmel voller Geigen hängt— alles redet man ſich ſo feſt ein, daß es einem nicht mehr auszureden iſt. Aber als neulich bei Herrn Coué, dem großen Apoſtel des„Ich will nicht krank ſein!“, Freund Hein anklopfte, ließ der ſich durch kein„Ich will nicht!“ abſchrecken, ſondern Herr Cousé mußte mit. Er war ein Menſchenfreund und meinte es gut, wogegen es die meiſten anderen Propheten der Neuzeit nur mit ſich gut meinen. Es ſind höchſt fragwürdige Brüder darunter, aber je fragwürdiger, umſomehr ſcheinen ſie in ihrem Lande zu gelten, im Gegenſatz zu den echten und wahren Pro⸗ heten, von denen es ſchon im Evangelium heißt:„Ein ige gilt nirgends weniger denn in ſeinem Vaterlande und in ſeinem Hauſe!“ Doch das iſt wieder mal ein weites Feld, auf das ich mich heute nicht begeben will. Nur ſo viel: daß die falſchen Propheten erſt ausgeſpielt haben werden, wenn wir alle, und nicht bloß im Sommer, früher aufgeſtanden ſind. And auch im übrigen wäre es kein Fehler, würde man ſich wieder mehr nach dem Sprichwort richten, daß Morgenſtunde Gold im Munde hat. Es iſt in unſeren Tagen, wo jeder Zweite oder Dritte, mit dem man ſpricht, zeigt, daß er Gold im Munde hat und wo auch der berühmte Zahn der Zeit ein Goldzahn zu ſein ſcheint— der Schein trügt!— recht ſehr in Vergeſſenheit geraten. Unſere Reichsbahn will im nächſten Jahre die Neuerung dmern von 1 bis 24 beziffert werden. Im Luftverkehr haben wir ſchon die Vierundzwanzigſtundenzählung, im Auslande iſt ſie teilweiſe auch gebräuchlich, da will die Reichsbahn und auch die Poſt dieſem ae folgen, aber die Bahnhofs⸗ und Poſtuhren ſollen bleiben wie ſie ſind. Eine halbe Maßregel, und die taugen bekanntlich nie etwas! Unſere Eiſenbahn⸗ und Poſtverwaltung müſſen keine Ahnung haben, wie ſchwach viele Leute im Kopf⸗ rechnen ſind. Und nicht bloß ſolche, die nichts gelernt haben. Ich kenne einen Profeſſor, einen Ausbund von profunder Gelehrſamkeit, der mit den einfachſten Additionen nicht fertig wird und längſt bankrott wäre, beſäße er nicht eine ausgezeichnet rechnende Frau, die die Kaſſe verwaltet. Wenn der ſich die Zwölfſtundenuhr mit dem künftigen Vier⸗ undzwanzigſtundenfahrplan zuſammenreimen, die eine Zeit in die andere umrechnen ſoll, gibt's beſtimmt ein Unglück. Aber nicht alle Leute fahren alle Tage Eiſenbahn, nicht einmal in den wenigen Großſtädten, wo ſie ihre Stadt⸗, Ring⸗ und Vorortbahnen haben, die Poſt wird, obwohl auch nicht alle Leute alle Tage Briefe ſchreiben, viel mehr benutzt. And da kann aus der Vierundzwanzigſtunden⸗ zählung ein netter Kuddelmuddel werden. Man wird abends um 6 Uhr ein Telegramm aufgeben, für die Poſt iſt es 18 Uhr, ſie ſchließt ihre Schalter um 19 Uhr, für das Publikum iſt es 7 Uhr, und ſo fort. And der Poſt⸗ ſtempel wird als amtliches Bekundungsinſtrument die neuen Stundenzahlen erhalten und dadurch noch unbeliebter wer⸗ den als er jetzt ſchon iſt. Wodurch iſt er unbeliebt ge⸗ worden? Weil er oft zu undeutlich, verwiſcht, kleckſig iſt oder zu kräftig ſtempelt, daß der Inhalt der Briefe, und das können 1 Papiere ſein, beſchädigt wird. Auch der poſtaliſche Rek eee hat keine Freunde. Ueber⸗ haupt die Poſtreklame! Sie ſoll die Poſtfinanzen ver⸗ aber dem Verkehr iſt ſie abträglich. Man überlaſſe die Reklame den Organen, die ihrem ganzen Weſen nach dazu berufen ſind: den Zeitungen und Zeitſchriften. Einer der größten Reklamemacher Ame⸗ rikas, der in ſeinem erfolgreichen Leben alles durchprobiert hatte, prägte als Quinteſſenz ſeiner Erfahrungen den Satz: „Ibere is nottsing like printers ink!“ Nichts iſt der Druckerſchwärze zu vergleichen! Zeitungen und Zeitſchriften ſind die beſten Reklamemittel, und ſo viele andere auch aufgekommen und den Wettbewerb mit ihnen verſucht haben, übertroffen hat ſie noch keins. Einer der Vanderbilts hat ſich Berlin von oben herab angeſehen, er iſt mit einem Flugzeuge darüber hin⸗ und hergefahren und man hat es der Welt pflichtſchuldigſt ge⸗ meldet. In Newyork freut man ſich, wenn ein europäiſcher Prinz landet und erweiſt ihm tiefſte Reverenz, in den euro⸗ zeit viel zu ſchwer und unzweckmäßig iſt. Aber auch pälſchen Häuptſtädten führt man ſich hochgeehrt durch den Beſuch eines amerikaniſchen Nabots. Witz der Welt⸗ geſchichte, ein heiteres Verwechſlungsſpiel, aber nicht ohne Sinn und Bedeutung! Drüben iſt man ſchon etwas müde vom Tanz um das goldene Kalb, dem man ſich mit Leiden⸗ ſchaft hingegeben hatte, und verlangt nach anderem, hier übt man ſich noch in dieſem Tanz und bewundert die Kön⸗ ner, die Vortänzer von internationalem Ruf, wie es die Noll,„, Goulds, Morgans, Vanderbilts ſind. Doch das goldne Kalb iſt oftmals Nicht von Gold und ein Phantom nur; Die's umtanzen, das ſind ſelber Aber ausgewachſne Kälber! Drüben ſoll man auch ſchon über den Bubikopf hinaus ſein, den ſich bei uns immer welche neuſchneiden laſſen. Die Damen, die in der Mode auf dem Laufenden ſind, laſſen ſich ihn aber auch bei uns bereits„verkleiden“. Er ſoll nicht mehr in ſeiner ganzen überwältigenden Pracht und Schönheit ſichtbar ſein, er verſteckt ſich neckiſch hinter den Haarverkleidungen und die Herren können raten:„Hat ſie einen oder hat ſie keinen?“ Ich habe in dieſen Tagen einige Männer auf der Straße geſehen, die hatten bis auf die Schultern herabhängende Simſonlocken. So mußte es kommen! Und wenn mein männlicher Haarboden nicht hoffnungslos ſteril wäre, würde ich dieſe Herrenmode auch mitmachen und ließe mir eine Mähne wachſen wie ein Ur⸗ waldmenſch, der keine Schere hat. Aber es geht ja leider nicht und ich werde meinen Bubikopf(2 Millimeter⸗Kurz⸗ ſchnitt) bis ans Ende meines Lebens tragen müſſen. So wird auch mancher weibliche Bubikopf noch erfahren, daß es leichter iſt, ſich die Haare ſchneiden als wachſen zu laſſen. Du haſt es ſo haben wollen, Lieschen, Lottchen, 0 0 bs. Sommerkleidung. Seit ein paar Tagen meint es die Sonne, wenn ſie auch nicht ſelten ſtundenweiſe ihr Geſicht verhüllt, manch⸗ mal zu gut, ſo gut mit uns, daß ſie uns läſtig wird. Solchen Beſchwerden können wir durch eine zweckmäßige Kleidung in hohem Maße entgegenwirken. Eine zweckmäßige Kleidung befördert nicht nur unſer Wohlbefinden, ſondern trägt auch zur Hebung unſerer Geſundheit bei. Wie oft durch ein Zuviel der Kleidung überhaupt gefehlt wird, ſo darf beſonders unſere Hoch⸗ ſommerkleidung ausnahmslos als überwarm bezeichnet wer⸗ den. Eine übermäßig warme Kleidung drängt zu ſtarker Schweißabſonderung und bei plötzlich eintretender Abküh⸗ lung, oder bei Zugluft wird ſie oft die Urſache von Er⸗ kältungen. Bekanntlich iſt die Männer⸗ und Frauenkleidung auch hinſichtlich ihrer Schwere ſehr verſchieden. Ein Gelehrter hat kürzlich feſtgeſtellt, daß das Gewicht der Kleidung eines ihm befreundeten Ehepaares bei dem Manne etwa ſechs Pfund, bei der Frau dagegen nur etwas über ein Pfund betrug. Er zieht daraus mit Recht den Schluß, daß die Männerkleidung wenigſtens für die heiße Jahres⸗ im Sommer braucht der Körper einen Wärmeſchutz durch die Kleidung. Denn um uns in unbekleidetem Zuſtand behag⸗ lich zu fühlen, müßte die uns umgebende Luft dauernd eine Temperatur von mehr als 30 Grad haben. Anſere Som⸗ merkleidung muß vor allem die Eigenſchaft haben, daß ſie gut und leicht durchlüftbar iſt. Dieſem Erfordernis ent⸗ ſprechen jedoch nur weite Kleidungsſtücke und enge Kagen. Gürtels, Korſetts uſw. ſind daher unzweckmäßig. Von großer Wichtigkeit iſt dabei der Stoff der unſe⸗ ren Körper unmittelbar bedeckenden Kleidungsſchicht. Iſt hierfür Leinen, Wolle oder Baumwolle zu wählen? Mit Leinen allein läßt ſich eine allen Anſprüchen genügende Sommerkleidung nicht herſtellen, zumal bei Neigung zu Schweißabſonderung. Bei körperlicher Naſtrengung iſt von Leinenkleidung abzuraten, und bei weitem ein dünnes Wollhemd vorzuziehen. Denn in Wollſtoffen wird der Schweiß am wenigſten unbeguem. Die vielfach verbrei⸗ tete Anſicht, daß Wolle die Unreinlichkeit befördert iſt un⸗ richtig. Gewiſſe Vorzüge vor der Wolle hat für den Sommer der Baumwolltrikot, weil er ſich in dünneren La⸗ gen herſtellen läßt als Wolle. Das helle Kleidung die Wärme weniger aufſaugt und in ſich behält als dunkle, iſt allgemein bekannt. Kunſt und Wiſſen. Das Polarmeer ein Wel meer. Amundsen traf ſo⸗. eben in Bergen ein. Die norwegiſche Zeitung„Aften⸗ poſten“ hat Amundſen interviewt und ſtellte ihm fol⸗ gende Fragen: Hat Admiral Peary, Commandor Byrd und Amundſen den Nordpol annektiert? Amundſen ant⸗ wortete: Durch die norwegiſche Expedition wurde feſt⸗ geſtellt, daß das Polarmeer ein Weltmeer iſt und dem⸗ gemäß iſt der Nordpol international. Keine einzelne Na⸗ tion, weder Norwegen noch Amerika noch irgendeine andere kann ſagen, ſie habe den Nordpol annektiert. U Feſtes Helium? Dem Phyſiker Keſſon der Univerſität 5 5 Leyden ſoll es gelungen ſein, Heliumgas in feſten Zuſtand zu bringen. Da aber ſchon der kürzlich in Leyden verſtorbene Phyſiker Kamerlingh⸗Onnes, dem es als erſtem gelungen war, Helium in flüſſigen Zuſtand zu bringen, die obige Entdeckung glaubte gemacht zu haben, iſt die Meldung mit Vorbehalt aufzunehmen.. g St21985 Saison- Ausverkauf zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Kleiderstoffe— Baumwollwaren Ausstattungs-Artikel— Betten Denkbar günstigste Einkaufsgelegenheit nur bekannt guter Qualitäten 1. 5/6 N eee ee Hellmann Breitestrage 5 — B Sportkleid. J. 1960. . St. 241. Zweiteiliger Teewärmer aus Leinen mit leichter Buntſtickerei(Stoffgröße 40470 em). Beſatz, * Sportkleid. Es bleibt ſich gleich, welcher Art Stoff hierfür verarbeitet wird, nur muß man zum Beſatz einen andersfarbigen wählen, um die gewünſchten Effekte erzielen zu können. Der Rock iſt an beiden Seiten in Falten gelegt, während Vorder⸗ und Rückenbahn glatt bleiben. Gitter⸗ artige Soutache im Verein mit dem Beſatzſtoff ergeben die Garnitur für Kragen. Aermelauf⸗ ſchläge und den unteren Rand der Blue. Durch ein Stoffſchild, in das das Monogramm der Trä— gerin eingeſtickt iſt, ſind die Enden des Band⸗ ſchlipſes geleitet. Dieſes Schild muß nicht unbe- dingt ſein; die flatternden Bandenden ſehen auch ganz gut aus. Das ſchneidige Koſtüm gewinnt noch ſehr viel mehr, wenn der Hut ihm angepaßt, aus demſelben Material und denſelben Beſätzen hergeſtellt iſt. Erforderlich 4 Meter Stoff, 7 Meter beide 80 Zentimeter breit. Schnitt: Größe 44, J 1960, Preis 90 Pf. Kleid für Mädchen von 6 bis 8 Jahren. Geſtreifter Waſchſtoff iſt längs und quer verar⸗ beitet, und einfarbiger hat zu Blenden und dem Schlips Verwendung gefunden. Den Kragen ſchneidet man ſo aus dem Stoff heraus, daß er mög⸗ lichſt einfarbig iſt, während der Schlips in der Farbe den Streifen angepaßt iſt. Erforderlich 1,75 Meter Stoff und 4 Meter Beſatzſtoff, beide 80 Zentimeter breit. Schnitt für das Alter von 6 bis 8 Jahren, T 3919, Preis 60 Pf. Jumperkleid. An einem Leibchen mit Trä⸗ 141 5 iſt dieſer weite Rock efeſtigt. Die Vorder⸗ bahn iſt in Tollfalten ge⸗ legt, und ein beſonderer Glockenteil iſt außerdem noch ſeitlich aufgeſetzt. Dieſe Stoffülle erfordert ein weichfallendes Mate⸗ rial. Baſtſeide in erſter Linie, auch Muſſelin würden alo den An⸗ ſprüchen genügen. Das Modell war aus bleufar⸗ bener Baſtſeide, mit weißem Gürtel, evtl. auch weißem Kragen. Das Kleid eignet ſich übri⸗ gens ſehr gut auch für Sportzwecke, es bliebe in dieſem Falle der ſeitliche Glockenteil weg. Erfor⸗ derlich 4 Meter Stoff, 80 Zentimeter breit, und 90 Zentimeter Futter⸗ 005. breit. D mitt: 1 44, 11922, Kleid ür ad Preis 90 Pf. 6—8 Aaßren. 5 chen von T. 2919. Aus der Werkſtatt der Hausfrau. Kleid für ſtärkere Damen. Serpentinröcke ſind für ſtärkere Damen ſehr kleidſam. Sie tragen in keiner Weiſe auf und erreichen nach unten doch die erforderliche Weite. Unſere Abbildung zeigt ein ſehr vorteilhaftes Modell. Seide oder Woll⸗ ſtoff kann zu ſeiner Herſtellung Verwendung fin⸗ den. Der Weſtenteil iſt bunt beſtickt, der übrige Beſatz ſtimmt in der Farbe damit überein. Der an der Weſte angebrachte Einſchnitt darf auch kleiner ſein, wenn ein tiefer Ausſchnitt nicht ge⸗ wünſcht wird. Er kann auch mit kleinen Knöpfen und Schnuröſen ſchließen, dann legt ſich der Kra⸗ gen rund um den Hals. Erforderlich 3 Meter Stoff, 130 Zentimeter breit. Schnitt: Größe 46 u. 48, J 1972, Preis 90 Pf. Ein praktiſches Lauf⸗ kleid veranſchaulicht die Abbildung. Es kann aus jedem be⸗ liebigen Material hergeſtellt werden. Der aus geraden Bahnen hergeſtellte Rock iſt ſeitlich in Falten gelegt, dann mit der fertigen Bluſe verbunden. Dieſe iſt auf der Schulter in Säum⸗ chen abgenäht, die nach unten aufſprin⸗ gen und ſo der Bluſe die erforder⸗ iche Weite geben. Dieſe Machart kann auch von Damen mittleren Alters ge⸗ tragen werden. Er⸗ forderlich 34 Meter Stoff, 1 Meter breit, Meter Beſatzſtoff, 80 Zentimeter breit. Schnitt: Größe 44. 1926, Preis 90 Pf. Regenmantel. J. 1949. Vormittagskleid. Jumperkleid. Vormittagskleid. J. 1922. J. 1926. Regenmantel. Covercoat iſt das geeignetſte Material für ſolchen Mantel, doch können auch andere melierte Stoffe Verwendung finden. Schließlich würde die reizende Machart ſich auch einer Ausführung in Baſtſeide anpaſſen. Als Staubmantel für ältere Damen iſt er äußerſt kleidſam. Die Machart iſt etwas kompliziert und erfordert große Aufmerkſamkeit. Erforderlich 3% Meter Stoff, 130 Zentimeter breit. Schnitt: Größe 44, J 1949. 5 5 Lyon⸗Abplättmuſter für 80 Pfennig erhältlich. Vorſicht beim Rauchen. Wenn hier von Vorſicht beim Rauchen die Rede iſt, ſo oll es 5 5 unſeres Amtes ſein zu entſcheiden, ob das auchen geſundheitsſchädlich iſt, wie die Gegner behaupten, oder geſundheitsfördernd, wie die Liebhaber annehmen. Jedenfalls ſteht feſt, daß der Tabak, wie auch andere narkotiſche Gifte, für Millionen von Menſchen einen Genuß darſtellt, ob einen wirklichen oder nur eingebildeten, das Jen auch dahingeſtellt bleiben. Wem ſie dafür dankbar ein müſſen, ob Geronimo Benzono, Franz Thevet, Fer⸗ nandez de Toledo, die oft als die Väter dieſer„Exrungen⸗ chaft“ für die europäiſche Kultur geprieſen werden, oder Jean Nicot, der tatſächlich den erſten Tabakſamen nach Europa brachte, iſt den Rauchern ebenſo gleichgültig wie der Umſtand, daß dieſes narkotiſche Kraut zuerſt nur als Heilmittel Verwendung fand. Als ſolches allein hat Nicot, der um die Mitte des 16. Jahrhunderts franzöſiſcher Ge⸗ jandter in Liſſabon war und deſſen Name durch das Wort Nikotin“ unſterblich geworden iſt, den Samen der Pflanze In ſeinem Garten ausgeſät; denn mit Umſchlägen von dem Kraut ſollen wahre Wunderkuren ausgeführt werden kön⸗ nen. Aber auch das Rauchen muß ſchon faſt gleichzeitig aufgekommen ſein, wahrſcheinlich durch Matroſen, und zwar in der Form, wie ſie es in Amerika bei den Indianern kennen gelernt hatten, nämlich den Tabak in ein Blatt ewickelt. Nach einem alten Kräuterbuch ſchon aus dem Jahre 1570 vertreibt das Einſaugen des Tabakrauchs den Schiffsleuten„den Hunger und Durſt und gibt ihnen ſolche Kraft, daß ſie ganz ſtark, kräftig und fröhlich danach werden und auch davon entſchlafen als wenn ſie wein⸗ trunken worden.“ Zunächſt nannte man es auch nicht Tabakrauchen, ſondern Tabaktrinken, und noch 1803 ſang Peter Hebel in ſeinen Alemanniſchen Gedichten: „Denk wol jez fg an in Sack And trink e pfifli Rauchtuback.“ Die Mahnung zur Vorſicht beim Rauchen iſt jedoch in dieſen Tagen, wo die Sonne ihre ausdörrende Kraft ent⸗ faltet und Millionen die Wälder bevölkern, infolge der zahlreichen Meldungen über Waldbrände am Platze. Es iſt leider eine Tatſache, daß mit dem Wegwerfen noch glimmender Streichhölzer oder den Stummeln von Zigar⸗ 8 ren und Zigaretten alljährlich großer Schaden in unſeren Wäldern angerichtet wird. Im Walde iſt deshalb das Rauchen von Zigarren und Zigaretten meiſt überhaupt mit pie verboten, ſo daß ſich dort Raucher nur der Tabaks⸗ Lei e mit feſt ſchließendem Deckel bedienen dürfen. Dieſes erbot wird von manchem vorſichtigen Raucher um ſo mehr bedauert, als der Tabak faſt das einzig wirkſame Mittel gegen die Mücken⸗ und Fliegenplage iſt. Die 5 von Waldbränden wird um ſo größer, je höher die Zahl der Raucher iſt, und ſie hat ſich in der Tat in den letzten Jahren erheblich vermehrt, als der Tabak auch bei den Raucherinnen ſtark in Aufnahme gekommen iſt. . Das Rauchen der Damen wird zwar vielfach auf das äußerſte verpönt. Warum, iſt nicht recht einzuſehen, denn über die Streitfrage, ob das Rauchen ein Genuß iſt oder nicht, werden ſich Raucher und Nichtraucher wohl nie einig werden. Auch darüber ſind und bleiben die Meinungen geteilt, ob es ſchädlich iſt oder nicht. Welcher Genuß aber wirkte nicht ſchädlich, der dem Körper im Uebermaß zuge⸗ führt wird? Geſteht man zu, daß Millionen im Rauchen einen wirklichen oder vielleicht auch nur eingebildeten Genuß finden, warum ſollten das Damen nicht auch? und warum ſoll das Rauchen der Damen in Bauſch und Bogen als unweiblich erklärt werden? Uebertreibung dieſes an ſich unſchuldigen Genuſſes iſt allerdings erſt recht unweib⸗ lich, und darum ſei auch für die Damen die Loſung: Vor⸗ icht beim Rauchen!. Mannpeimer ſewerbebang e. G. m. b. H. Depositenkasse Seekenheim im Hause des Herrn Georg Röser, hier bietet für Spareinlagen mit täglicher und monatlicher Kündigung trotz der allgemeinen Herabsetzung des Zinsfulles eine angemessene Verzinsung. Bei grö geren Beträgen nach besonderen Vereinbarungen. 8 2 cn. 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Ellis, Ingenieur Seine Frau Christa Ellis, seine Schwester Pepita Pinelli, Direktorin eines Zirkus Nause Artisten Tom Wiodston ein Matrose Benjamin, sein entfernter Verwandter Die Mo dgöttin Amor Plima ballerina Joko, ein Schimpanse. unul Ions ſchlimmſig Iage. 2 Akte. lin Ferner: amm besucllföbmsondrusbe 2 Akte Auch dieser bekannte Spaßmacher wird uns die Lachmuskeln feste in Anspruch nehmen, U S SS= r r 2— 5 * — ö f„ait z jpeg ue inv ci ue bun luelnzcs sezaeigz uelgpere 1 na ignu nezs ue 4110 uoa 6 Alem nu so p eun ene eineneg eeneeeeeenee elac a uefcppaseg sean ue zusbuvf sous usa eig ein ug! 4 nom siv b uo Uaehinpg use ur Ae uespöaies u uuvg ug! eig aun Anigz eneaq aufel uv Puleg aun bülpzz uespibpnegen Ued eipnig szepjogz qunealue langs enpgusgjo sc 1118 „e Uespoigteg apa 1e u Tego juuvchleß jedes suse 915 Suebbpicpſiea eve ueijezuia usleig un big jog quid 2 jam uehunzeuulac zeue pon aun docpne! dale dong luelzoch gun zeplung zeegvubeg oz Leo 5 uebobfue zeig du uefse; leagessnv ausel narf ebnzzcaaeg cle sequeigvaſleq nen ue us aki favqhogz uiequoiq Ru uup za reuelſpymeb po unf un eee ee een een e ene z&eacuol sn se uz„Jefnusea 1 ho i dh oe? oehavnze Apch uefpckh ud auolckne ⸗Ungzeg evavayx ꝛuiel uv usbejzea Glue zepjogz ene eee e eee eee ee een ere etz ee ane eee we oſccchuchl lavcp⸗ „ nee eee e ee een e en eee ee 5„euere g! 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Lieber Walter, es hat kei⸗ nen Zweck, ſich das lockige Künſtlerhaar mit Hoffnungsroſen K beſtecken und blinden Auges auf die abſchüſſige Bahn der atſachen zu ſtolpern. Was willſt du hier? Larfenunter⸗ richt erteilen? Hätteſt du eine Chauffeur⸗ oder gar Box⸗ ſchule aufgemacht, ich wollte mich gern täglich zu Wein und Gänſeleberpaſtete bei dir einladen. Aber Harfe? Menſch, denkſt du denn wirklich, daß hier irgend ein vernünftiges Weſen auf den Einfall käme, ſich in die Haare deines ſpitz⸗ füßigen Klimperkaſtens zu hängen?“ Die beiden Freunde ſaßen ſich jetzt am Tiſch gegenüber. „Ich halte die Harfe für das edelſte Inſtrument. Wa⸗ rum ſollen edle Menſchen nicht nach edler Kunſt verlangen?“ „Richtig, man könnte ſo etwas für möglich halten. Aber, lieber Walter, der Menſch ſitzt in der Jacke der Verhältniſſe. Füllt er ſie nicht richtig aus, ſo gibt es eine jämmerliche igur. Heute heißt der Schlachtruf: Brot! Alles iſt dem agen nach Geld dienſtbar. Du muß man ein Gewehr l 0 acht gradeaus und nicht um die Ecke ſchießt. Habe ich recht?“ „Allerdings.“ „Siehſt du! Deine Harfe, alle Achtung! Ein prachtvolles Inſtrument. Ein Zeitalter, daß ſich Zeit dazu nehmen kann, würde ſogar bei dem zarten Klang Deiner Harpeggien Trä⸗ nen vergießen. Aber heute darf ſie im Grunde nichts anderes als ein Hammer auf dem Amboß, eine Nadel im Tuch, ein Feuer unterm Keſſel ſein. Verſtehſt du mich?“ „Sehr wohl.“ „Da ſteht ſie nun in der Ecke, die Treue, auf deren Saiten du ſechs Semeſter lang zum goldenen Tor des Künſt⸗ lertums geritten biſt. Laß ſie in der Ecke e decke meinetwegen das blütenweiße Tuch der Dankbarkeit über ſie und ſei Menſch!“ Walter hörte ſtumm zu. „Hab ich's nicht auch ſo gemacht, Walter? Weißt du noch, wie ich breitbrüſtig auf der Bühne ſtand und mit meinem ſchmelzenden Bariton die Herzen der Mägdelein verſengte?“ „Ich weiß.“ 5 „Iſt man Herr über ſeinen Kehlkopf? Iſt es nicht jedem übermütigen Luftzug geſtattet, die Stimmbänder an⸗ zuknabbern und die prächtigſte Geſangsglocke in eine ver⸗ beulte Gießkanne zu verwandeln? Habe ich es nötig, mich vor das Paradies meiner hohen Kunſt mit ſanften Eidot⸗ tern zu ſtellen und Nikotin oder anderen ſüßen Rauſchgiften den Eintritt zu verwehren?“ „Singſt Du nicht mehr?“ „Ab und zu und nur nach Mitternacht, wenn ich die 7 der verſchloſſenen Haustür mit Erfolg überwunden „Was treibſt du denn jetzt?“ i „Ich hab mich der allgemeinen Beſtimmung zugeführt.“ „Was heißt das?“ g „Ich arbeite, verdiene mein Brot und bin Menſch.“ „Gibſt du Unterricht?“ ü „Walter, Walter, was biſt du für ein ungeſäuerter Teig! Geſchäfte mach ich, wo und wie ich ſie finde.“ „Es iſt traurig, Felix.“ „Dein Erbarmen ehrt dein. Walter. Aber es iſt nicht am Platze. Ich bin froh, daß ich den Künſtlerduſel überwunden habe.“ „Du biſt alſo jetzt glücklich?“ „Ich bin immer glücklich, wenn mir die volle Brieftaſche felge 3 7 Herz drückt. Braucht der Menſch mehr zur Glück⸗ eligkeit?“ „Ja, Felix.“ „Ganz ſo habe ich mir dich vorgeſtellt. Das mußt du überſpringen. Höre meinen Vorſchlag, alter Junge. Haſt du heute Abend Zeit?“ „Zeit wohl.“ „Aber kein Geld. Das laß nur meine Sorge ſein. Ich kenne da ein kleines nettes Café, wo nur biedere und an⸗ de Menſchen verkehren. Da werden Jahre zu Mi⸗ nuten.“ „Nimm's nur nicht übel, Felix. Aber ich möchte vor⸗ läufig lieber für mich allein bleiben.“ „Damit ich dich in nächſter Zeit vom Schimmelpilz ſäu⸗ bern muß. Nein, lieber Walter, du mußt unter Menſchen. Setz dir deinen Kuchenteller aufs lockige Haupt, hülle dich in deine ſaltenreiche Toga und folge mir in den immer⸗ grünen Hain menſchlicher Freuden“ N Walter überlegte. Der Freund hatte ihm mehr als eine Enttäuſchung gebracht. Hierdurch war das Maß ſeiner troſt⸗ loſen Stimmung zum Ueberlaufen gekommen, und er hatte nun tatſächlich das Bedürfnis, ſich irgendwie zu zerſtreuen. Zwar war er davon überzeugt, daß ihm die von Felix an⸗ gedeutete Geſellſchaft eine Befriedigung nicht geben könnte, lieber wäre ihm vollkommene Abgeſchiedenheit vom Ge⸗ triebe der Menſchen geweſen. Irgendwo unter den ſchnee⸗ hängenden Zweigen des Tannenwaldes, vielleicht vor den ſtillen Nachtſchatten eines weiten Feldes mußte er ſich mit ſeinem Bekenntnis zur Kunſt zurechtfinden, an deſſen Wur⸗ zel der Freund die blitzſcharfe Axt praktiſcher Ueberlegun⸗ gen gelegt hatte. „Nun, biſt du noch nicht einig, Walter?“ „Ich komme mit dir.“ „Recht ſo. And nun beauftrage deine wohlproportio⸗ nierte Beſchließerin, während deiner Abweſenheit die Sor⸗ genſpinnenweben aus deinem Gemach fortzufegen. Denn als neuer Menſch mußt du dieſe Muſenhalle wiederſehen.“ Frau Bandel dachte kopfſchüttelnd an den Hinweis des fremden Beſuchers, es könne heute ſpät mit der Heimkehr werden. Sie wußte aus den Erfahrungen mit ihrem ſeligen Gatten, daß eine abendliche Wanderung durch den Ber⸗ liner. Irrgarten Seele und Geldbeutel angreift und auf der Leiter erlaubten Strebens nicht voran bringt. In Ver⸗ bindung mit dem, was ſie bruchſtückweiſe an der Tür er⸗ lauſcht hatte, machte ſie die neue Wandlung in den Ge⸗ wohnheiten ihres Mieters traurig. Nun wird er's nie er⸗ reichen, dachte ſie. Dieſer Springfuß bringt ihm keinen Gewinn. f 1 5 Die Stimme in der Wüſte. Gemächlich ſchlenderten die beiden Freunde durch die Lichtkegel der Straßenlaternen. Die begonnene Anterhal⸗ tung ſtockte. Hier wurden ſie von einem eiligen Poſtauto getrennt, dort forderte die drohende Verkehrsgefahr an den Straßenkreuzungen die unabgelenkte Aufmerkſamkeit des Fußgängers. Jum erſtenmal ſeit langer Zeit befand ſich Walter zwi⸗ ſchen den verderbentaſtenden Armen des Großſtadtverkehrs. Wie hatte ſich doch das Bild ſeit ſeiner ſiebenjährigen Ab⸗ weſenheit von Berlin geändert. Als er, ein Zweiundzwan⸗ zigjähriger, kurz vor der Abreiſe nach Süddeutſchland die⸗ ſelben Straßen entlanggebummelt war, hatte ſich ihm in⸗ mitten einer haſtenden Menge das Bild von einem ge⸗ ſchäftigen Ameiſenhaufen als Vergleich aufgedrängt, wo jeder unter der Bürde der Tageslaſt ſchnell und geräuſchlos an dem andern vorüberglitt, um ſein Ziel ſchleunigſt zu erreichen. Heute paßte dieſer Vergleich kaum noch. Ein kochender Keſſel war's, aus dem Strahlenbündel von Giftſpritzern herausgiſchten. Oder beſſer, ein gewaltiges, eng ineinander⸗ greifendes Räderwerk, deſſen knirſchende Zähne begierig nach den Gliedern der durcheinanderjagenden Menge ſchnappten, um ihre Opfer in die Martergänge hineinzu⸗ ziehen und ſie zu zermalmen. Und überall zwiſchen den Lücken dieſes erbarmungsloſen Raubdrängens ſtand die Not mit entblößten Zähnen. Schmierige Greiſe, elende Frauen, zerlumpte Kinder ver⸗ deckten ihr Bettelhandwerk unter der Maske einer Ver⸗ kaufstätigkeit mit wertloſen Gegenſtänden. Die ſtarr aus⸗ geſtreckten Knochenhände ſchienen zu ſchreien: Nimm und gib oder nimm nicht, aber gib. „Es iſt eine große Not,“ ſagte Walter zu Felix.„Dies Elend hat rote Augen und einen heißatmenden Rachen.“ „Tja, mein guter Junge,“ antwortete der Freund be⸗ dächtig,„wo Sumpf iſt, da ſind auch Blaſen, und wer hier ſchwimmen will, der muß Mund und Naſe tapfer über den Moraſt halten. Sonſt vergeht ihm die Puſte.“ Jetzt ſchritten ſie über die Mühlendammbrücke. Neben dem mächtigen Steinklotz der Städtiſchen Sparkaſſe gähnte das Staubecken der Spree. Eine dünne Eisdecke, brüchigem Pergamentpapier ähnlich, blinzelte unter dem Schein einer blaſſen Straßenlaterne herauf. „Das Dreieck,“ deutete Felix nachläſſig in den Schlund, „wer genug hat, findet hier den kalten Schlußpunkt hinter dem Unſinn der Lebensweisheit.“ (Fortſetzung folgt.) 5 Harr' aus. Verzage nicht, wenn wilde Leidensſtürme Dein Lebensſchifflein drohen zu zerſchellen, Kein e an deinem Himmel lächelt, Der Seele tiefes Dunkel zu erhellen. Harr' aus, harr' mutig aus, verzage nicht, Die bängſte Nacht weicht einmal doch dem Licht, Das tränenſchwerſte Auge küßt einmal Ein Sonnenſtrahl. Liegt all' dein Glück, das wunderhold erträumte, Ein Trümmerwert vor dir im Erdenſtaube, Und ſank dir welkend hin dein liebſtes Hoffen Gleich ſturmverwehtem, müden Herbſteslaube: Harr' aus, harr' mutig aus, verzage nicht, Dein Gott, der zürnend im Gewitter ſpricht, Er wird dir tröſtend auch vorübergeh'n Im Friedensweh'n. O lerne doch an deines Glückes Gräbern Im Erdendunkel nach dem Lichte ſchauen; Wie bang dein Herz, wie todeswund die Seele, O lerne kindlich deinem Gott vertrauen! Verzage nicht, was dich auch drückt und quält, Zum Himmelsflug der Schmerz die Schwingen ſtählt, Zum Siegesflug ins ew'ge Vaterhaus— Harr' aus, harr' aus! Gelehrte Frauen in alter Zeit Von W. Damm. 5 Obgleich die gelehrte, akademiſch gebildete Frau in rüheren, engherzigen Jahrhunderten, die noch keine — kannten, eine Einzelerſcheinung, eine Ausnahme iſt, ſo war es doch nicht immer der Fall, wie man oft annimmt, daß den weiblichen Vertretern früherer Geſchlechter das Vordringen zu den Wiſſenſchaften unmög⸗ lich gemacht wurde.. 3 Immerhin ſtanden faſt unüberwindliche Schwierigkeiten im Wege, und eine den Wiſſenſchaften ergebene Frau mußte einen ganz anderen Willen, eine weit größere Ausdauer, als heute nötig iſt, aufbringen, um es zu einer Gelehrten⸗ würde zu bringen. So kam es, daß nur Frauen, die ein höherer Zwang, eine innere Notwendigkeit zum Studium trieb, damals den ſteinigen Weg der Wiſſenſchaft einſchlu⸗ gen, während heute doch oft auch wohl andere alltägliche Gründe mitſprechen. Daher mag es denn auch kommen, daß ſolche Einzelerſcheinungen aus früherer Zeit ganz anders daſtehen, als ſie im allgemeinen aus einem moder⸗ nen Maſſenſtudium hervorgehen können, das ja nur daß die logiſche Folge einer Zeiterſcheinung iſt, ohne da natürlich das für die Frau Erreichte an ſich hiermit herab⸗ geſetzt werden ſoll. 555 Ausnahmen feſſeln immer, alles übrige rückt nur zu leicht in den Geſichtswinkel des Alltäglichen. Welche Aus⸗ nahme war nicht die hochberühmte Tarquinia Molſa, die keiner Frau an weiblichen Vorzügen, aber auch keinem Manne an Gelehrſamkeit etwas nachgab. Sie wurde die Einzige genannt und die würdigſten Gelehrten kamen aus den entfernteſten Gegenden, um ihre Bekanntſchaft zu machen. Die Stadt Rom ernannte ſie zur römiſchen Bür⸗ gerin, eine Ehre, die noch keiner Frau widerfahren war. Schon 1678 verlangte die Gelehrte Lukrezia Piscozia zu Padua in öffentlicher Promotion die Magiſterwürde; ihre männlichen Kollegen ſchätzten ſie ungemein hoch ein und es wurde ihr zu Ehren ſogar eine Münze geſchlagen. Die gelehrte junge Dame Baltizia Gozadina erhielt zu Bologna die juriſtiſche Doktorwürde und wurde als Profeſſor bei dieſer Fakultät angeſtellt, eine andere, ſprachkundige Dame erwarb ſich dort die theologiſche Doktorwürde. Merkwürdig genug, daß dieſe Erſcheinungen in der Heimat der Trägheit und heißblütigen Leidenſchaft möglich waren. Aber auch in Deutſchland ſetzte ſchon 1750 einer 1 7 elehrten jungen Dame, Anna Balthafſar, die philoſophiſche Fakultät der Univerſität zu Greifswald den Doktorhut auf und die Profeſſoren konnten ihr lebhaftes Vergnügen nicht verſchweigen,„ein Mitglied des ſchönen Geſchlechts an den Geſinnungen und Vermühungen der Akademie teilnehmen zu ſehen“, wie es wörtlich in dem überlieferten Bericht heißt. In Bologna war eine Profeſſorsgattin in den Rechtswiſſenſchaften ſo bewandert, daß ſie oft genug anſtelle ihres verhinderten Mannes das Katheder beſtieg, um Vor⸗ leſungen zu halten und den Studenten die Rechte zu er⸗ klären. Ja, man hatte die Frau eines Geiſtlichen gekannt, die für ihren trägen Gemahl ſtets die Sonntagspredigten verfaßte, und zwar zur größten Zufriedenheit der ganzen Gemeinde. 8 Das geſchah alles zu einer Zeit, da man ſich die Frau noch gar nicht anders denken konnte, als„die züchtige Hausfrau im häuslichen Kreiſe“, wie Schiller ſingt. Glück⸗ lich die Frau, ja bewundernswürdig, die Häuslichkeit und Gelehrſamkeit ohne Benachteiligung verſchmelzen kann, wenn es ihr verſagt iſt, dem einen oder anderen ganz anzugehören. Nicht jede hat dieſes Talent, ſich in alles zu ſchicken und Neigung und Beſtimmung auszugleichen, zum Schaden ihrer Umgebung und ihrer ſelbſt. So ging es jener gelehrten Dame aus Schleſien, die an einen bedeu⸗ tenden Mediziner vermählt war. Der Sternenhimmel intereſſierte ſie mehr als ihre Häuslichkeit, und da ſie ihrer aſtrologiſchen Neigung nur des Nachts huldigen konnte, ſo war ſie genötigt, den verſäumten Schlaf am Tage nach⸗ zuholen. So kam es, daß das Hausweſen vernachläſſigt, der Herd ſtets kalt war und die Gatten einander kaum zu Geſicht bekamen. Dieſe Frau, wird man ſagen, hat ihren Daſeinswert verfehlt, ihre Pflicht nicht erfüllt; aber hätte das nicht ſchon damals zu denken geben müſſen, als der Frau noch nicht geſtattet war, auch andere Neigußgen zu haben, als die zum Hausfrauenberuf?! Die Dynaſtie Vanderbilt. Von Cornelius I. bis Cornelius IV. Cornelius Vanderbilt iſt der Ahnherr der Finanz⸗ dynaſtie derer von Vanderbilt. Vom Fährmann zum Multimillionär lief ſeine ſchwindelerregende Karriere; kaum zur Macht gelangt, ſuchte er ſie auch zu feſtigen, ſie nn f für immer. Sein Teſtament wurde der Grund⸗ tein ſeiner Dynaſtie. Ein Sohn, der fähigſte, iſt der Kronprinz, der die Macht erbt, während die anderen Kinder ſich mit zweitrangigen Stellungen begnügen müſſen. Als alſo Cornelius J. im Jahre 1875 ſtarb, übernahm ſein älteſter Sohn William H. Vanderbilt die„Regierung“, das heißt die Millionen von ſeinem Vater. Es waren wohlgezählte neunzig Millionen Dollar, während der Reſt von 15 Millionen den anderen vier Söhnen zufiel. Einer von ihnen war mißraten, ein Spieler und Trinker, der „nur“ eine Jahresrente von 200 000 Dollar erhielt und ſpäter durch Selbſtmord endete. 5 William J. war der würdige Sohn ſeines Vaters. In nicht ganz zehn Jahren hatte er die ererbten Millionen mehr als verdoppelt. Abend für Abend hatte der Vater ſeinen Sohn„in die Schule genommen“, hatte ihn gelehrt, wie man an der Börſe operiert, wie man mit Aktien manipulieren, Gemeindeverwaltungen und Regierungen hineinlegen, vor allem aber ſeine Konkurrenten nieder⸗ ringen kann. Schwer hatte es der Alte gehabt, denn der Sohn war etwas ſchwerfällig und nur langſam gingen ihm die Lehren in den Kopf. Dann aber zeigte er, was er gelernt hatte. Eiſenbahnen wurden angekauft, Volks⸗ banken erworben, vornehmlich aber Staatsobligationen geſammelt. Nahezu ſiebzig Millionen wurden in ſolchen 1 angelegt, ſo manches Land hatte ſein Schickſal in die Treſors der Vanderbilts gegeben. Im Gegenſatz zu ſeinem Vater liebte William das Prachtvolle. Hatte der Ahnherr in einem einfachen, ja beſcheidenen Hauſe gelebt, ſo ließ ſich William einen großen Granitpalaſt erbauen, der ſich an drei Straßenfronten hinzog. Zwei miteinander verbundene Schlöſſer waren es, an denen 600 Handwerker, von denen 60 eigens aus Europa hinübergeholt wurden, zwei Jahre lang arbeiteten. Natürlich erregte der Prunkbau auch ſogleich den Neid aller anderen Millionäre und ſo begann damals ein Wett⸗ bauen unter den amerikaniſchen Millionären, von denen jeder den ſchönſten und prachtvollſten Palaſt haben wollte. William profitierte auch von dieſer Sucht: Er hatte den Grund und Boden in dem erſt zu errichtenden Millionärs⸗ viertel erworben und wer dork bauen wollte, mußte von ihm das Terrain erwerben. So brachte er ſich die Koſten fa ſein Palais wieder herein. Sonſt war er ſparſam, aſt kleinlich. Obwohl er jährlich faſt zwanzig Millionen verdiente, gab er dennoch nicht mehr als 200 000 Dollar aus. Jede Rechnung prüfte er ſelbſt, jede Möglichkeit einer Reklamation nützte er aus.