4 * 20. Jabrünns Bezugspreis: Für den Monat Juli 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Reklamen: Beilagen: 4 * Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung Füflölag, 24. Jull 1926 flo. 170 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Frankreichs letztes Aufgebot. Die neue Miniſterliſte. c N Paris, 23. Juli. VPoincaree hat ſich heute mittag ins Elyſee begeben. Um halb 2 Uhr hat er nach dem Verlaſſen des Prä⸗ ſidentenpalais folgende offizielle Miniſterliſte mitgeteilt: Poincaree: Miniſterpräſident und Finanzen, Bartho u: Juſtiz und Vizepräſide r Briand: Außenminiſter, Painleve: Kriegsminiſter, Leygues: Marineminiſter, Tardieu: Oeffentliche Arbeiten. Hertiot: Oeffentlicher Anterricht, Bakonowſki: Handel. a Albert Sarraut: Inneres, Louis Marin: Penſionen und befreite Gebete. Perrier: Kolonien. Poincarees Finanzpläne. In Bötrſenkreiſen wird bekannt, daß Poincaree den wichtigen Teil des Expertengutachtens verwerfen wird und die Vorbereitung einer Stabiliſierung nebſt Schaffung neuer Geldmittel durch eine ſtarke Erhöhung der indirekten Steuern vorbereite. Poincaree glaubt mit Hilfe der indirekten Steuererhöhung bis gegen Ende des Monats ſechs Milliarden Franken herein zu bekom⸗ men, ein Betrag, der hinreichen ſoll, um die dringenden Bedütfniſſe des Schatzamtes zu decken. Poincarees Helfer. Die erſten Anſätze Poinacrees zur Kabinettsbil⸗ dung deuteten darauf hin, daß er gewillt iſt, alles zu tun, um parteipolitiſche Empfindlichkeiten auszugleichen und drohenden Verärgerungen vorzubeugen. Er iſt darin ſo⸗ gar ſo weit gegangen, auch Herriot zum Eintritt in das„Miniſterium der nationalen 1 aufzufor⸗ dern. Weniger geſchickt ſcheint die bſicht, den früheren Gouverneur der Bank von Frankreich, Robi⸗ neau, als„techniſchen Berater“ in das Kabinett zu über⸗ nehmen, nachdem der in dieſen Fragen doch immerhin als Autorität anzuſprechende Caillaur es für weſentlich und notwendig gehalten hatte, Robineau von jeder Verant⸗ wortlichkeit für finanztechniſche Dinge zu befreien. Darin dürfte ſich bereits die Grundlinie einer nicht unbedenklichen Gegenſätzlichkeit zwiſchen Poincaree und ſeinen Helfern am Wiederaufbau abzeichnen. Das gleiche iſt davon zu ſagen, den Abgeordneten und Advokaten Bo⸗ kanowſki ins Kabinett zu übernehmen. Wenngleich die⸗ ſer als Budgetberichterſtatter des nationalen Blockes be⸗ deutenden Anteil an den Abwehrmaßnahmen gegen die Valutakriſe vom Januar 1924 hatte und infolgedeſſen von Poincaree damals zum Finanzminiſter ſeines umgebilde⸗ ten Kabinetts gemacht wurde, ſo ſteht doch ſeitdem Boka⸗ nowfki als Führer der Oppoſition gegen die Politik des Kartells in zu ausgeſprochen parteipolitiſch betonten Ge⸗ genfatz zu allen Freunden des Kartells, als daß er nicht eine gefährliche Spannung in ein„Kabinett der nationa⸗ len Einheit“ hineinbrächte. 5 Poincaree, der„ſtarke Mann“. ö Paris, 23. Juli. Als im Januar 1922 während der Konferenz von Cannes die engliſch⸗franzöſiſche Spannung dermaßen wuchs, daß Briand ſchließlich zurücktreten mußte, war es Poin⸗ careee, der die Leitung der Staatsgeſchäfte unter heftig⸗ ſter Betonung ſeines Standpunktes politiſcher Uner⸗ bittlichkeit übernahm. Auch jetzt übernahm Poincaree — wenn man von dem zweitägigen, tragiſch grotesken Zwiſchenſpiel unter Herriot abſehen will— die Erbſchaft Briands. Jetzt wird ſich zeigen müſſen, ob der„Unerbitt⸗ liche“ auch dann unerdbitklich ſein kann, wenn es ſich darum handelt, aus zwingender politiſcher Einſicht den Schnitt ins eigene Fleiſch zu tun. So allgemein der Ruf nach ihm während der entſcheidenden Sitzung der Kammer Paris durchbrauſte, ſo allgemein wird auch das Wehegeſchrei aller ſein, wenn ſich die Schärfe der Maßnahmen, zu denen die Situation unerbittlich zwingt, ſich erſt in vollem Umfange bemerkbar machen wird. Es iſt eine ſchwere Aufgabe für das franzöſiſche Temperament, am ſchwerſten vielleicht gerade für Poin⸗ care, der ſich ſolange im Glanze allgemeiner Beliebtheit ſonnen konnte, bewußt und vorſätzlich ein Programm aus⸗ geſprochenſter Unpopularität durchführen zu ſollen. Beſſer allerdings, als das Zwiſchenſpiel Herriots, konnte ihm nichts den Weg ebnen. Die Situation iſt ſoweit gediehen, daß Frankreich nach Poincaree das große Nichts drohen ſieht. Das bedeutet vorausſichtlich die G meigt⸗ deit, ihm nahezu bedingungsloſe Vollmack t ſei es bis zur ausgeſprochenen Finanzdiktatut. zu geben. Zudem braucht er Zar auf Caillaur Finanzpom und das ſowohl. der ſachlichen Feſtſtellungen. wie hinſichtlich der vorgeſchlagenen Mittel ſehr gründliche und ausgezeichnete Sachverſtändigengutachten zurückzugreifen, a um alsbald ein feſtumriſſenes und einigermaßen hoff⸗ ches Programm vorlegen zu können. finanzielle Stabilität unter Schwerer aber, als die Aufſtellung des Sanierungs⸗ programms dürfte Poincaree ſeine Verwirklichung werden. Im Augenblick zwar iſt die Situation ſo weit fortgeſchritten, daß kaum jemand es wagen wird, der Tätigkeit eines formal auf den Grundſätzen der nationa⸗ len Einheit errichteten Kabinettes— mag es auch effek⸗ tiv die Diktatur darſtellen— Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Aber die erſte Atempauſe kann auch dieſe Ge⸗ ſinnung wieder zum Schwinden bringen und die alten Rivalitäten neu aufleben laſſen, denn die wirklichen Machtverhältniſſe innerhalb der Parlamente verurteilen gegenwärtig die Arbeit jedes Kabinettes zur Unfrucht⸗ barkeit ſobald parteipolitiſche Preſtigefragen in den Vordergrund treten. Darum miſchten ſich in den Pu⸗ mult, der die letzte Sitzung des Kabinettes Herriot be⸗ gleitete, ſo laut und vernehmlich die Rufe nach Auf⸗ löſung. Immerhin— Poincarees Kabinett bedeutet Frank⸗ reichs letztes Aufgebot; man muß abwarten, ob nicht doch die Erkenntnis der Situation die allgemeine Verantwort⸗ lichkeit bereits ausreichend geſtärkt hat, um die Helfer am Werk über kleinliche Empfindlichkeiten hinweg auf das große Ziel ſchauen zu laſſen. —ͤ— Die engliſche Preſſe zu Poincaree. 5 Befürchtungen und Hoffnungen. O London, 23. Jult. Die Betrauung Poincarees und ſeine Ausſichten auf Erfolg werden in der heutigen Morgenpreſſe eifrig er⸗ örtert. Nach den„Daily News“ ſei die Befürchtung angebracht, daß der Amtsantritt Poincarees, deſſen Name im Auslande nicht viel Vertrauen einflöße, vielleicht eme negative Haltung in der Frage der interalliierten Schul⸗ den und die Gefahr einer Diktatur mit ſich bringen werde. Die„Weſtminſter Gazette! bringt zum Ausdruck, daß Poincaree ſich jetzt als ein beſſerer Realiſt zeigen müſſe, als ber ſeiner letzten Amtsführung. Der„Daily Telegraph“ ſagt, daß im gegenwärtigen Augenblick auch diejenigen, die mit Poincarees früherer Ausführung durchaus nicht einverſtanden waren, jetzt ihm ihre guten Wünſche mitgeben würden. Es ſei die allgemeine Empfin⸗ dung, daß es Verrat an Frankreich bedeuten würde, die gegenwärtige Möglichkeit unbenützt zu laſſen. Die Zeit erfordere eine nationale Regierung mit beſonderen Voll⸗ machten. Sehr kiptiſch äußert ſichͥ„Finencial Times“. Die Betrauung Poincarees müſſe in Anbetracht ſeiner Ver⸗ gangenheit mehr zu Beſorgniſſen als zu Vertrauen An⸗ laß geben. Ob ſein Eigenſinn, eine ſeiner hervorragendſten Eigenſchaften, jetzt einem nützlichen Zweck dienen werde, bleibe abzuwarten. Nach der„Morning Poſt“ be⸗ deute Poincaree für Frankreich die letzte Hoffnung, ſeine einem parlamentariſchen Sy⸗ ſtem wiederherzuſtellen. Das Blatt Lloyd Georges, „Daily Chronicle“ wünſcht Poincaree zu ſemer Gwen Aufgabe im Intereſſe Frankreichs und Europas ück. Die Ausſchreitungen in Germersheim von Hoeſch bei Berthelot. GcParis, 23. Juli. Geſtern wurde von der deutſchen Botſchaft ein Kom⸗ munique herauszugeben, 1 die deutſchen Schritte we⸗ gen der Vorfälle von Germersheim betrifft. Das Kom⸗ muniuqe lautet folgendermaßen: Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hat heute nach⸗ mittag dem Generalſekretär des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſteriums Philipp Berthelot wegen der bekannten Vor⸗ gänge in Germersheim einen Beſuch abgeſtattet und bei dieſer Gelegenheit die Abſchrift einer Note überreicht, die der deutſche Reichskommiſſar Langwerth von Simmern in derſelben Angelegenheit geſtern dem ſtellvertreten⸗ den Präſidenten der Interalliierten Rheinlandkommiſſion Herrn Forthommo übergeben hat. — 2 Die deutſch⸗engliſchen Luftfahrtverhandlungen. Ein merklicher Fortſchritt. Berlin, 23. Juli. An zuſtändiger Stelle werden die engliſchen Meldun⸗ gen über den Fortſchritt der deutſchengli⸗ ſchen Luftfahrtverhandlungen beſtätigt. Deut⸗ ſcherſeits wurde im Hinblick auf das bevorſtehende Ergeb⸗ nis dieſer Beſprechungen das inzwiſchen abgelaufene Pro⸗ viſorium, demzufolge engliſche Verkehrsmaſchinen nach Köln und Berlin fliegen dürfen, bis zum 31. Dezember d. J. verlängert. In der Praxis machen die Engländer ledoch nur pon einem Luftverkehr auf der Strecke Lon⸗ don⸗Köln Gebrauch. Auf der Berliner Strecke fliegen die engliſchen Maſchinen nur bis Amſterd am, wo ſie Auſchluß an die Flugzeuge der Deutſchen Luſthanſa haben. Die jetzigen Verhandlungen werden genau ſo, wie dies bei anderen Ländern der Fall war, auf Grundlage der vollen Gegenſeitigkeit geführt, ſo daß künf⸗ tig deutſche Maſchinen ungehindert nach England und ebenſo engliſche nach Deutſchland fliegen können. 2— —: a Rückblick. In der deutſchen Innenpolitik iſt es ſommer⸗ Der Reichskanzler hat ſeinen Urlaub angetreten und wird durch den Reichswehrminiſter Dr. Geßler wie üblich vertreten, der aber durch eine Dienſt⸗ reise auch noch bis zum Ende dieſes Monats der Reichs⸗ hauptſtadt ferngehalten wird. Es iſt dabei nicht möglich geweſen, vor dem Urlaubsantritt des Kanzlers die ſchwe⸗ benden Probleme zu erledigen, ſo daß weder in der Frage des Reichsehrenmals ein Beſchluß gefaßt werden lich ruhig geworden. konnte, da ſich ein ſehr ſtarker Widerſtand gegen die Wahl von Berka beſonders im Rheinland fühlbar macht, noch konnte die Wahl Dr. Dorpmüllers zum Ge⸗ neraldirektor der deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft be⸗ ſtätigt werden, da die zwiſchen der Regierung und der Reichsbahn erzielte Einigung eine Abänderung des Reichs⸗ bahngeſetzes und ſomit Verhandlungen mit den Unter⸗ zeichnern des Dawesplanes erforderlich machen. Ledig⸗ lich eine Perſonalangelegenheit fand noch vor der Abreiſe des Kanzlers ihre Erledigung, da als Staatsſekre⸗ tär in der Reichskanzlei an Stelle des ausſchei⸗ denden Dr. Kempner Miniſterialdirektor Pünder be⸗ 5 würde, was nicht gerade den Beifall der links⸗ tehenden Blätter fand, da Pünder als unpolitiſcher Be⸗ amter gilt, während man auf dieſen Poſten in jenen Krei⸗ ſen gern einen Politiker geſehen hätte. Nachdem auch die Beſetzung des Reichsjuſtizminiſteriums durch Dr. Bell vollzogen worden iſt, dürften damit die Perſonalfragen erledigt ſein, abgeſehen von den Revierement im diplo⸗ 9 8 Dienſt, das ja ſchon ſeit längerer Zeit erwar⸗ wird. Dafür, daß es in der ſtillen Sommerzeit nicht an innenpolitiſchen Anregungen fehlt, hat inzwischen Dr. Wirth geſorgt mit ſeinem Vorſchlag zur Schaffung einer feſten republikaniſchen Union. Die Ankündigung, daß Wirth im Verein mit Haas und Löbe eine größere Aktivität im Spätjahr entwickeln werde, hat aber in den Kreiſen gerade der hierfür in Betracht kommenden Par⸗ teien kein allzu ſtarkes Echo geweckt, die ſozialdemokratiſche Preſſe läßt ſehr klar erkennen, daß man in ſozialdemokra⸗ liſchen Kreiſen den Wirth'ſchen Plänen ſehr ſkeptiſch gegen⸗ über ſteht, während das Zentralorgan des Zentrums, die„Germania“, eine Stellungnahme bisher überhaupt vermieden hat. Im allgemeinen muß man in den Wirth'⸗ ſchen Plänen wohl den Verſuch ſehen, zu einer Feſtigung der innenpolitiſchen Verhältniſſe zu kommen, offenbar an das Wiederaufleben der Weimarer Koalition denkt, während bekanntlich der Aufruf des Freiherrn von Gayl und des Oberbürgermeiſters Jarres dieſe Feſti⸗ gung durch eine Rechtsregierung zu erreichen hofft. Ganz allgemein beſteht eben die Anſicht, daß mit einem Minder⸗ heitskabinett auf die Dauer nicht weiter regiert werden kann, ſelbſt wenn die Frage der Fürſtenabfindung dadurch ihre Erledigung finden ſollte, daß es zu einem Vergleich zwiſchen dem Hauſe Hohenzollern und Preußen kommt. Die Möglichkeit hierzu ſcheint durchaus gegeben, nachdem der preußiſche Miniſterpräſident in einem Schreiben an den Vertreter des Hauſes So⸗ henzollern ſich bereit erklärt hat, in neue Verhandlun⸗ gen einzutreten, wobei er allerdings betont, daß nur Ver⸗ handlungen, die an das Ergebnis der Beratungen des Reichstages anknüpfen, jetzt noch in Frage kommen können. In der Außenpolitik gibt es auch weiterhin eigentlich nur ein Thema: der Kampf um den fran⸗ zöſiſchen Franken. Caillaur iſt bei dem Vexrſuch, ſich die nötigen Vollmachten zur Sanierung der Währung zu verſchaffen, geſcheitert. Es war Herriot, der als Rufer in dieſem Nampf auftrat und der ſich berechtigt fühlte, den Hüter der Rechte des Parlaments zu ſpielen. Es war ihm dabei ein Erfolg beſchieden, das Kabinett Briand⸗Caillaur ſtürzte, ader als h. Opposition beweiſen follte, daß er in der Lage wäre auf anderem und beſſerem Wege zur Stabiliſierung des Fran⸗ ten zu gelangen, zeigte ſich, was allerdings niemand über⸗ raſcht haben dürfte, daß die Oppoſition, die Briand ſtürzte, ſich wohl im Negativen einig war, daß ſie ſich aber nicht zu poſitiven Maßnahmen zuſammenzufinden dem Kabinett Herriot nur eine Amts⸗ ſtürzte bereits bei Kammer. Der Mann, der nun den Franken und Frankreich retten ſoll, caree. Seine gerade angenehme daß 0 die 5 f ührt werde un 91 bie zur Berufung dieſes Mannes geführt haben. Nach den . Die franzöſiſche Kammer wird nun zu zeigen 1 zu ziehen vermag und ob herüber dringen, ſo wird man von uns nicht verlangen kännen. dak wir dieſe Botſchaft aläubia aufnebmer wobei Wirth nun dieſer Führer der Außenpolitik Frankreichs unverändert fortge- Die Abfindung der Hohenzollern. b Vorbereitung neuer Vorſchläge. b Berlin, 24. Juli. Wie verlautet, hat der Vertreter des Sauſes Ho⸗ henzollern, Herr von Berg, noch ehe er im Beſitz des Antwortſchreibens des preußiſchen Miniſterpräſidenten war, in dem ſich die preußiſche Regierung zu neuen Ver⸗ handlungen mit dem Haus Hohenzollern bereit erklärte, neue Vorſchläge ausgearbeitet, in denen das Haus Hohenzollern bei einer Reihe ſtrittiger Objekte Ver⸗ zicht leiſtet. So weit bisher bekannt geworden, handelt es ſich dabei ſowohl um Grund beſitz, wie um verſchiedene Gebäude, die zu rein repräſentativen Zwecken dienten. Ob dieſe neuen Vorſchläge als Verhandlungsgrundlage in Frage kommen, wird weſentlich davon abhängen, ob das Haus Hohenzollern ſich nunmehr zu einer weniger eng⸗ herzigen Behandlung der ganzen Angelegenheit entſchließt. Aus dem In⸗ und Auslande. Binnenſchiffahrtsfragen.— Eine Völkerbundstagung in Deutſchland. Hamburg, 23. Juli. Vom 25. bis 29. Juli wird der vom Verkehrsausſchuß des Völkerbundes eingeſetzte Sachverſtändigenausſchuß für die Vereinheitlichung des Privatrechtes der Binnenſchiffahrt in Hamburg tagen. Dem Sachverſtändigenausſchuß gehört als deutſches Mit⸗ glied der Präſident des hanſeatiſchen Oberlandesgerichtes Profeſſor Dr. Michelſtein an. Es iſt das erſtemal, daß eine Organiſation des Völkerbundes auf deutſchem Boden zuſammentritt. Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund geſichert. London, 23. Juli. Nach Verlautbarungen in hie⸗ ſigen diplomatiſchen Kreiſen ſoll Deutſchland anfangs September in der erſten Sitzung des Völkerbundes und des Völkerbundsrates zum Mitglied des Bundes und zum ſtändigen Mitglied des Rates gewählt werden. Die Wahl ſoll erfolgen ohne vorherige Verhandlungen, ſon⸗ dern einfach auf Grund eines Antrages des Vorſitzenden der ſogenannten erſten Kommiſſion, die darauf Bezug nehmen werde, daß bereits im März ſeitens dieſer Kom⸗ miſſion feſtgeſtellt worden ſei, daß Deutſchland die Vor⸗ ausſetzungen der Wählbarkeit erfüllt habe. Das Arteil im Korridor⸗Eiſenbahnunfall. Danzig, 23. Juli. Geſtern wurde das Urteil des Korridor⸗Schiedsgerichtes über die Stargarder Eiſenbahn⸗ kataſtrophe veröffentlicht. Der deutſche Antrag, der das Unglück auf die ſchlechte Beſchaffenheit der Eiſenbahnſtrecke zurückführte, wurde abgelehnt. In dem Arteil wurde feſt⸗ 1 daß das Unglück auf ein Attentat zurückzuführen iſt. Die Danziger Zollfrage. London, 23. Juli. Der Finanzausſchuß des Völker⸗ 8 bundes faßte heute die Berichte an den Völkerbundsrat über die Danziger Zollfrage ab. Polen wird darin em⸗ pfohlen, dem Freiſtaat Danzig für die nächſten zwei Jahre in ſtabiler Danziger Währung ein Aequivalent für den Zloty⸗Anteil an den Zöllen zu gewähren. Danzig wird empfohlen, ſeine Verwaltung zu verbilligen und zu hohe Beamtengehälter abzubauen, vor allem nicht höhere Ge⸗ hälter zu zahlen als das deutſche Reich. Franzöſiſcher Erfolg in Syrien. Paris, 23. Juli. Aus Beirut wird gemeldet, daß es den franzöſiſchen Streitkräften durch ein großzügiges Umfaſſungsmanöver gelungen ſei, die Oaſe von Ghoute, den Hauptzufluchtsort der aufſtändiſchen Druſen, zu um⸗ zingeln und zu beſetzen. 150 Druſenkrieger ſeien getötet worden, während 286 Gefangene und 70 Geiſeln den 5 Franzoſen in die Hände gefallen ſeien. — Poincaree und der Völkerbund. Genf, 23. Juli. Im Gegenſatz zur Schweiezr Preſſe, die ſich über die Kabinettsbildung durch Poincaree be⸗ ſorgt zeigt, hat man im Völkerbundsrat die Nachricht mit großer Ruhe aufgenommen. Es muß, ſo wird erklärt, in erſter Linie abgewartet werden, ob Poincaree ſich nicht der Mitarbeit Briands bedienen wird.. Annahme des engliſchen Budgets. London, 23. Juli. Das Unterhaus nahm in dritter Leſung das Budget mit 224 gegen 117 Stimmen an, nachdem der Unterſtaatsſekretär fur Finanzen Mac Neill in ſeiner Rede darauf hingewieſen hatte, daß man an⸗ geſichts des Kohlenſtreiks dem nächſten Finanzjahr mit Beſorgnis entgegenſehen müſſe. Die Regierung brauche jeden Pfennig an Einnahmen, den ſie erhalten könne, und es ſei daher für die Regierung unmöglich geweſen, gewiſſe Konzeſſionen, die verlangt worden waren, zu machen. f e Bekämpfung der Notenfälſchungen. Der Finanzaus⸗ ſchuß des Völkerbundes hat an die großen Zentralnoten⸗ banken der Welt zur Bekämpfung der Notenfälſchungen Fragebogen überſandt. Die Antworten ſollen Unterlagen ſein für ein vom Völkerbund anzuregendes Gegenſeitig⸗ keitsabkommen aller Länder über die Gleichmäßigkeit der Beſtrafung von Notenfälſchern. Die Koſten des Volksentſcheids. Der„Vorwärts“ gibt nunmehr die Koſten bekannt, die der ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei aus dem Volksentſcheid erwachſen ſind. Er beziffert dieſe mit etwas über zwei Millionen Mark, wofür insgeſamt 108 Millionen Stück Druckſachen verbrei⸗ tet wurden. Außerdem wurden 32 920 öffentliche Ver⸗ ſammlungen von der ſozialdemokratiſchen Partei veran⸗ ſtaltet. Die Aufwendungen der Kommuniſten ſind noch nicht bekannt geworden, ſie dürften aber keinesfalls unter den Koſten liegen, die die Sozialdemokratie zu tragen hat und können daher wohl ebenfalls mit etwas über zwei Millionen eingeſetzt werden. Der ſogenannte Kuczinſky⸗ Ausſchuß beziffert ſeine Aufwendungen auf 51000 Mark, was nicht gerade übermäßig hoch erſcheint. Dem Reich ent⸗ ſtanden durch das Volksbegehren und den Volksentſcheid Unkoſten, die etwa drei Millionen betragen. Das Reich erſetzt bekanntlich den Gemeinden die ihnen erwachſenden Ausgaben zu vier Fünftel, es trägt ferner die Koſten für Stimmzettel uſw. Insgeſamt dürften ſich ſomit die Auf⸗ wendungen für den Volksentſcheid auf mindeſtens ſieben bis acht Millionen belaufen, wobei die gegen den Volks⸗ entſcheid gerichtete Agitation unberückſichtigt geblieben iſt. England und die deutſche Entwaffnung. Nach dem politiſchen Korreſpondenten der„Daily News“ zeige ſich die Auffaſſung der britiſchen Regierung über den Stand der deutſchen Entwaffnung aus der Tatſache, daß man weiterhin für die Aufnahme Deutſchlands in den Völker⸗ bund eintrete. Würde der Stand der Entwaffnung aus⸗ geſprochen unbefriedigend ſein, ſo würde Groß⸗Britan⸗ nien dies nicht tun. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Schwindel mit Fordaktien.) Ueber den kürzlich aufgedeckten Schwindel mit„Ford⸗ aktien wird uns von unterrichteter Seite geſchrieben: Der Sitz der Vertriebsgeſellſchaft war Berlin. Sie über⸗ ſchwemmten ganz Deutſchland und Deutſchöſterreich mit ihren Proſpekten, in denen hervorgehoben wurde, daß ein Zeichner von 400 Rm. in kurzer Zeit 60 000 Mark verdienen könne. Die vier Geſchäftsführer ſtammten faſt alle aus dem Oſten und wohnten in den erſten Berliner Hotels. Ein Teil von ihnen trat aber bald aus der „Firma“ aus und machte ein„Konkurrenzunternehmen“ auf, das ſich der gleichlautenden Prospekte bediente. Es iſt bemerkenswert, daß in England ſchon ein ganz ähn⸗ liches Unternehmen beſtand, das aber eines Tages mit den Geldbeträgen der Zeichner verſchwand. In allen Pro⸗ ſpekten wurden Henry Ford als Präſident und Edſel Ford als Schatzmeiſter bezeichnet. um der ganzen Sache noch mehr Glaubwürdigkeit zu 1 8 8 waren rieſige Fa⸗ brikanlagen abgebildet, auf die nan einfach„Ford Mo⸗ tor Compagnie“ retouchieren ließ. Einem Mannheimer, dem Vertreter Fritz Gröſch gelang es, ſich einige der Schwindelproſpekte zu verſchaffen und ſie der Berliner Polizei zu übermitteln, indem er gleichzeitig darauf hin⸗ wies, daß es ſich um ein Schwindelunternehmen ſchlimm⸗ ſter Art handele, das nur den Zweck verfolge, Tauſenden von Menſchen das Geld abzunehmen. Die Berliner Kri⸗ minalpolizei verhaftete nun ein Mitglied der Geſellſchaft. Karlsruhe.(Vergiftung durch neue Schuhe.) Eine merkwürdige Vergiftung hat ſich ein Kellner von hier zugezogen. Er hatte ſich, um bequemer gehen zu können, ein Paar weiße Tennisſchuhe gekauft, die er zum Tra⸗ Liebe erweckt Liebe. 42 Original⸗ Roman. „Und biſt dann natürlich Begegnungen ausgeſest, die dich beunruhigen,“ bemerkte er ernſt. Sie ſtrich ſich das Haar aus der vor ſich hin. „Die mir jedenfalls unangenehm ſind, und die ich vermeiden möchte,“ ſagte ſie ſeufzend. Er ſah ſie unruhig an und dachte: „Sie hat noch nicht verwunden— ehe ſie dieſem Mann nicht ruhig und kalt begegnen kann, darf ich für mich nichts hoffen.“ Fee aber war im Herzen längſt fertig mit Forſt. Was ſie bei dieſen Begegnungen quälte, war nur der Gedanke an die arme Ellen. Denn ſie hatte in Forſts Augen deutlich den heißen begehrlichen Blick geſehen. Dieſer Blick beleidigte ſie geradezu. Aber vor allen Dingen ſagte er ihr, wie wenig die arme Ellen ihrem Stirn und ſah Mann gelten mußte, weil er ſelbſt jetzt, da ſie ſo lei⸗ dend war, nicht alles andere über ihren beſorgniserre⸗ genden Zuſtand vergaß. Sie fürchtete, daß Forſt ihr bei Gelegenheit doch noch einmal ſo entgegentreten könne, wie an ihrem Hochzeitstage. Warum er jetzt, nachdem er ſie ſo ſchmählich ver⸗ raten und aufgegeben hatte, ſie noch mit heißen, bren⸗ nenden Blicken betrachtete, konnte ſie nicht verſtehen. Daß er ſie nicht wahrhaft gelicht haben konnte, hatte ihr ſein Verhalten zur Genüge gezeigt. Was alſo wollte er noch von ihr? „Sie konnte ſich nicht denken, daß eine brennende Leidenſchaft für ſie aus den erſterbenden Funken ſeiner Zuneigung aufgeflammt ſei, nachdem ſie ſich einem an⸗ deren Manne zu eigen gegeben hatte. Die Eiferſucht hatte alles wieder zum Glühen gebracht, was er einſt für ſie empfunden hatte, und die Eiferfucht war es, die ſein Empfinden immer wieder auflodern ließ. N Fee fühlte inſtinktiv, daß Forſt danach trachten würde, ihr zu begegnen, und deshalb wäre ſie ihm gern ausgewichen. a s Keine Ahnung kam ihr, wie ſchwer ihres Gatten Herz wurde, weil ſie ſo ernſt und unruhig ſchien. So vergingen wieder einige Wochen. Zwiſchen Hans Ritter und ſeiner Frau war es wieder wie eine trennende Mauer aufgeſtiegen, weil ſie ſich beide ihrer gegenſeitigen Neigung nicht bewußt waren, und in dem Bewußtſein, ſich zu beherrſchen, einander kühl und zu⸗ rückhaltend begegneten. 15. Kapitel. Der Sommer war ins Land gezogen. Fee daß Ellen Forſt bei jedem ihrer Beſuche elender ſchwächer ausſah. 5 Es war Fee gelungen, Harry Forſt faſt jedesmal auszuweichen. Sie ließ ſich von Ellen immer voraus⸗ ſagen, wann ihr Mann Dienſt hatte. „Weißt du, Ellen, ich möchte für meine Beſuche bei dir immer eine Zeit wählen, wo ich dich allein weiß. Denn wenn deine Mutter oder dein Mann bei dir ſind, brauchſt du mich nicht als Geſellſchaft,“ hatte ſie geſagt. Ellen hatte nun in ihrer Harmloſigkeit ihrem Man⸗ ne eines Tages erzählt, daß ſie Fee vorausſagen muß⸗ te, wann er nicht zu Hauſe ſei. Und da manöverierte er dann ſo geſchickt, daß er Fee antraf, wenn er nach Hauſe kam. b. Da die Wohnung Forſts nicht weit von der Ritter⸗ ſchen Villa entfernt lag, kam Fee meiſt zu Fuß zu El⸗ len. Sie brauchte dann nur durch die Promenadenan⸗ lagen und noch eine kurze Straße zu gehen, um wieder zu Hauſe zu ſein. g Fee hatte in letzter Zee gemerkt, daß Forſt immer zeitiger nach Hauſe kam, als ſeine Frau erwartete. Und ſie war ſcharfſichtig genug, herauszufinden, daß er da⸗ mit bezweckte, ihr zu begegnen. Deshalb verließ ſie Ellen immer eine halbe Stunde, bevor dieſe ihren Mann zurückerwartete Es gelang ihr auch, Forſt auf dieſe Weiſe zu entgehen. Eines Tages hatte ſie ſich aber um einige Stunden verſpätet und als ſie aus dem Hauſe trat, ſtand Harry Forſt plötzlich vor ihr. Sie wollte mit kurzem Gruß an ihm vorüber ge⸗ ſah, und gehen, aber er vertrat ihr den Weg und, ſich zur Ruhe zwingend, um ſie nicht zu verſcheuchen, ſagte er ganz förmlich: f a „Sie waren bei meiner Frau, gnädige Frau. Wie baben Sie Ellen gefunden!“ ö 0 gen bei ſeſner Berufsarbeit ſchwarz färben Heß. Et 75g dieſe Schuhe ſofort an und ſchon nach wenigen Stunden zeigten ſich ſchwere Vergiftungserſcheinungen, die ſeine Einlieferung ins Akademiſche Krankenhaus in Heidelberg notwendig machten. Die Unterſuchung ergab, daß die Schuhe erſt etwa 48 Stunden nach der Färbung ohne Lebensgefahr hätten getragen werden dürfen. Das Prä⸗ parat, mit dem die Schuhe gefärbt wurden, wird noch einer eingehenden Anterſuchung unterzogen. Vorſicht dürfte jedenfalls beim Färben weißer Tuchſchuhe am Platze ſein. 8 Pforzheim.(Unfall im Zirkus.) Bei der Ab⸗ ſchiedsvorſtellung des Zirkus Buſch ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Unfall. Bei Vorführung eines Luftaktes ſtürzte die Artiſtin Hilde Maier, die ſich mit den Zähnen am Trapez feſthielt, aus beträchtlicher Höhe in die Manege und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß ſie in das Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. Riedern(bei Waldshut).(Unglücklicher Wurf.) Ein junger Mann ſchleuderte im Uebermut einen Stein über den Bach und traf dabei das vierjährige Kind der Arbeiterfamilie Rieger. Das Kind wurde ſo unglück⸗ lich am Kopfe getroffen, daß es der erlittenen Gehirn⸗ erſchütterung erlag. Hofweier(bei Offenburg.)(Immer wieder das alte Lied.) Der 27 jährige ledige Arbeiter Georg Ehret wollte einen etwas defekten Revolver, der noch mit einigen Kugeln geladen war, reparieren. Plötzlich ging ein Schuß los und traf Ehret in den Kopf. Ehret war ſofort tot. 5 Badiſcher Landtag. Der Polizeietat. Karlsruhe, 23. Juli. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung setzte der Land⸗ tag die Einzelberatung zum Polizeietat fort. In der Ausſprach brachten die verſchiedenen Redner Sonderwünſche vor, zollten aber mit Ausnahme der Kom⸗ muniſten der Polizei für ihre Pflichttreue im Dienſt die Anerkennung. Weiter Remmele nahm zu den auf⸗ geworfenen Fragen Stellung. Eine kommuniſtiſche Be⸗ merkung über eine geheime Sitzung hinter verſchloſſenen Türen ſtellte der Miniſter dahin richtig, daß es ſich dabei um ein Mittageſſen von Reichswehroffizieren in Hauſach gehandelt habe. Gegenüber der Kritik an den Kleinkaliber⸗ portvereinen, ſtellte der Abg. Lang(Bürg. Vergg.), ſelbſt Mitglied eines ſolchen Vereins, feſt, daß in dieſem keine Politit getrieben würde und mit größter Ruhe dem Er⸗ gebnis der angeſtellten Unterſuchungen entgegengeſehen werde. Nach den Ausführungen weiterer Redner wurde ſchließlich der Polizeietat gegen die drei kommuniſtiſchen Stimmen angenommen. Mit dem gleichen Stimmenver⸗ hältnis fanden die Anforderungen für das polizeiliche Ar⸗ beitshaus Annahme. Eine längere Debatte entſpann ſich wieder anläß⸗ lich des Etats für ſoziale Versicherung, in der beſonders auf das Verhältnis von Krankenkaſſen und Kaſſenärzten eingegangen wurde. Miniſter Remmele be⸗ tonte in ſeinen Ausführungen, daß die Frage der Errich⸗ tung einer Dentiſtenkammer in Baden geprüft werde. Unter Ablehnung der kommuniſtiſchen Anträge wurde dieſe Poſition einſtimmig genehmigt. a In der heutigen Sitzung anerkannte der Zentrums⸗ abgeordnete Eg ger das badiſche Juſtizweſen und äußerte Wünſche auf Wiedererrichtung des Amtsgerichts Wall⸗ dürn an. Der Sozialdemokrak Martzloff meinte, daß es in Baden keine bewußte Klaſſenjuſtiz gebe, daß aber der Richterſtand aus mittleren und oberen Schichten ſtamme, weswegen Fehlurteile öfters gefällt würden. Er ſetzte ſich für Abſchaffung der Todesſtrafe ein. Gegen den Vor⸗ wurf der Klaſſenjuſtiz wandte ſich Abg. Dr. Schmitt⸗ henner(Bürg. Vergg.), der den Etat billigte und dem badiſchen Juſtizminiſter Milde hinſichtlich des letzthin in Karlsruhe ſtattgefundenen Preſſeprozeſſes empfahl. Der Deutſche Volksparteiler Obkircher ſtellte ebenfalls feſt, daß man in Baden keine Fälle von Juſtizſkandalen kenne und kritiſierte die Emmingerſche Juſtizreform. Er ſetzte ſich für eine Beſerſtellung der Gefängnisaufſichtsbeamten ein und bezeichnete die badiſche Straffuſtiz als vorbildlich. Kurz nach 1 Uhr wurden die Beratungen vertagt. 9 e Auf dieſe Frage mußte ſie ihm wohl Rede und Antwort ſtehen. Sie hoffte ſchon, er hätte endlich ein⸗ geſehen, daß ſie mit ihm nur in dieſem förmlichen Ton verkehren wolle. Sie ſagte höflich: 55„Ich finde ſie ſeit meinem letzten Beſuch unverän⸗ e 855 Da ſie, den Kopf neigend, weiterſchritt. blieb er an threr Seite. „„Es iſt ſehr liebenswürdig von Ihnen, daß Sie meine Frau ſo oft beſuchen,“ ſagte er, noch immer in höflicher Ruhe, die nur ſeine düſter flammenden Augen Lügen ſtraften. 5„Ellen iſt meine Freundin, da iſt das ſelbſtverſtänd⸗ lich,“ erwiderte ſie abweiſend und ſchritt ſchneller aus. Da er trotzdem an ihrer Seite blieb, wandte ſie ihm ihr ernſtes, abweiſend blickendes Geſicht zu und ſagte ſchroff: „Ich will Sie nicht länger aufhalten, Herr Leut⸗ nant. Ellen erwartet Sie gewiß.“ Er ſah ſie düſter an. 8 „Ellen erwartet mich erſt in einer halben Stunde. Es hindert mich alſo nichts, Ihnen das Geleit zu ge⸗ ben. Aber Sie können ganz ehrlich bleiben und mir ſa⸗ gen, daß meine Geſellſchaft Ihnen läſtig und unange⸗ nehm iſt. Ich weiß, daß Sie mir abſichtlich ausweichen.“ Fee war es unbehaglich zu Mute. Sein ſchmerz⸗ licher Ton beunruhigte ſie, und zum erſten Male fragte ſie ſich, ob ſie ihn nicht zu hart beurteilt habe, ob es nicht beſſer ſei, Friede mit ihm zu machen. „Wir haben uns nichts mehr zu ſagen, Herr Leut⸗ nant,“ ſagte ſie weniger ſchroff. 5 „Doch,“ brach es leidenſchaftlich aus ihm heraus, „ich habe Ihnen unendlich viel zu ſagen.“ Sie waren in einen dicht belaubten Promenaden⸗ weg eingebogen, der menſchenleer vor ihnen lag. Um dieſe Zeit waren die Anlagen wenig belebt. Und das dichte Gebüſch entzog ſie allen Augen. i Seine aufflammende Leidenſchaft beunruhigte ſie von neuem. Sie maß ihn mit einem großen, kühlen Blick. „Jedenfalls haben Sie mir nichts zu ſagen, was ch von Ihnen zu hören wünſchte. Bitte, beenden Sie dieſes Geſpräch. Ich möchte gern weitergehen.“ Er ſtöhnte auf. 5 e ere 11—/ ĩ* ̃.„1 J . 5 n nu Rn 2 e„· „ r Aus Nah und, Fern. Zuſammenfaſſung der franzöſiſchen Kriegsgerichte im beſetzten Gebiet? Speyer, 23. Juli. Wie verlautet, ſollen bereits in der allernächſten Zeit ſämtliche noch im beſetzten Gebiet beſtehenden franzöſiſchen Kriegsgerichte aufgelöſt und zu einem Hauptmilitärgericht zuſammeng zogen werden, d. ſ⸗ 1 ſen Sitz Mainz oder Trier ſein wird. Ludwigshafen.(Das neue Mädchenlyzeum en Ludwigshafen.) Der erſte Spatenſtich für das Mäd⸗ f chenlyzeum des Kloſters St. Magdalena Speyer, das ge⸗ genüber der Rheinſchule an die Rhoon⸗ und Nottſtraße zu ſtehen kommt, wurde Freitag nachmittag ausgeführt. Mit dem Bauen wird ſofort begonnen. Man hofft bis Ende des Jahres den Bau unter Doch und Fach zu haben. Worms.(Bluktat in Monsheim.) In Mons⸗ heim wurde der Mitte der 30er Jahre ſtehende abgebaute Angeſtellte Apfel mit einer ſchweren Kopfverletzung in einer Mietwohnung bewußtlos aufgefunden. Neben ihm ag ſeine jugendliche Haushälterin mit Schußwunden im Kopf, die bereits den Tod herbeigeführt hatten. Apfel lebt in Scheidung mit ſeiner Frau. Die mißlichen häuslichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſollen ihn zu dem Mord und Selbſtmord getrieben haben. Apfel wurde in das Städtiſche Krankenhaus nach Worms überführt. Pfeddersheim.(In der Verzweiflung.) Eme 2 Frau und Mutter von zwei Kindern machte in ihrer roſtloſigkeit ihrem Leben durch ſchwere Schnittwunden an Hals und Handgelenk ein jähes Ende. Reichenbach i. O.(Ein Kind überfahren.) Das ajährige Töchterchen der Witwe Hecht hier lief aus dem Hofe direkt in ein Mehlfuhrwerk hinein. Ehe noch der Fuhrmann es hindern konnte, war das Vorder⸗ rad des ſchwer beladenen Wagens dem Kinde über den Leib gegangen. Noch am gleichen Abend trat der Tod ein. Michelstadt.(Schwerer Motorradunfall.) In der Nacht ereignete ſich am nördlichen Ortsausgang von König ein ſchwerer Motorradunfall. Der 25-jährige Sohn eines Bierbrauereibeſitzers aus Mümlingen ber Neuſtadt i. O. befand ſich mit einem Beifahrer, von Michelſtadt kommend, auf dem Nachhauſewege. Ein ihm voraus⸗ gefahrener Freund wartete an der Villa Lien auf ihn. Als der Nachfahrer im Vorbeifahren ihn wahrnahm, wollte er ſein Rad zu ſchnell zum Halten bringen, wo⸗ bei dieſes einem am Straßengraben gelegenen Stein⸗ haufen zu nahe kam, ſich dabei überſchlug und den Fahrer unter ſich begrub. Während der Beifahrer mit Haut⸗ abſchürfungen und dem Schrecken davonkam, erlitt der Lenker einen doppelten Schädelbruch und mehrere andere Verletzungen. Der wartende Freund hielt das zufällig vorüberkommende Auto der Brauerei Wörner⸗Erbach an, welches des Verletzten nach König brachte. Nachdem ihm ein Notverband angelegt war, wurde er mittelſt Kraft⸗ wagens in die elterliche Wohnung verbracht, wo er faſt hoffnungslos darniederliegt.. Gießen.(Der Tod in der Jauchegrube.) Einen entsetzlichen Tod in der Pfuhlgrube fand das kaum zwei⸗ flährige Kind des Arbeiters K. Schäfer in dem benach⸗ barten preußiſchen Lohra. Das Kind hatte auf dem Deckel der Grube geſpielt und war durch ein Loch hinein⸗ gerutſcht. Obwohl man das Unglück ſofort bemerkte und das Kind herauszog, war es doch bereits erſtickt. Hannover.(Raubüberfall auf einen Geld⸗ briefträge r.) In einem Hausgang im Oſtteil der Stadt zog ein junger Mann plötzlich einen Revolver und drohte einen Geldbriefträger mit der geladenen Waffe. Auf die Abwehrverſuche des Angegriffenen verſetzte der 1 durch Kohlenſtaub verurſachte Exploſion im Kohlenbunker erfolglos. und im Keſſelhaus ſtatt, durch die ein Arbeiter getötet ſchinenmeiſter getötet und ein Arbeiter verletzt. Metternich(Moſel).(Statt des Schlachtviehs der Schlächter.) Ein Metzgermeiſter von hier wollte eine Kuh ſchlachten und hatte zu dieſem Zwecke einen ent⸗ ſprechenden Apparat, mit dem er das Tier erſchießen g wollte, aufgeſtellt. Ob nun die Kuh gegen den Apparat geſtoßen hatte, oder was ſonſt den Anlaß gegeben hatte, edenfalls ging der Schuß vorzeitig los und traf nicht die Kuh, ſondern den Metzgermeiſter ſelbſt. Der Mann war ſofort tot. N Deggendorf.(Fünf Jahre Zuchthaus für Brandſtiftung.) Im Mai dieſes Jahres hatte die Dienſtmagd Höllermüller in der Scheune des Gaſtwirts Euler in Neuſchönau Feuer gelegt. Dem Brand fielen insgeſamt vier Anweſen zum Opfer. Vom hieſigen Schwur⸗ gericht wurde die Brandſtifterin zu fünf Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. g Lohra.(In der Jauchegrube erſtickt.) Hier verunglückte das anderthalbjährige Töchterchen des Mau⸗ rers Schäfers dadurch daß es in eine Jauchepfütze des Dunghaufens fiel. Die Wiederbelebungsverſuche blieben Lübeck.(Furchtbares Motorradunglück.) Ein furchtbares Motorradunglück ereignete ſich auf der Chauſſee bei Altrahlſtedt. Einem von Lübeck kommenden otorrad, mit zwei Perſonen beſetzt, kam ein Motorrad, das gleichfalls mit zwei Perſonen beſetzt war, von der ent⸗ gegengeſetzten Seite in ſchnellſter Fahrt entgegen. Der An⸗ g prall war nicht zu vermeiden, mit furchtbarer Gewalt ſtie⸗ zen beide Fahrer zuſammen, wobet die Benzinbehälter explodierten. Alle vier Perſonen wurden von dem heraus⸗ chlagenden Feuer erfaßt, drei von ihnen ſtanden in Flam⸗ men. Dem Lübecker Motorrad folgte kurz hinterher ein anderer Motorfahrer, dem nichts anderes übrigblieb, als in vollſter Fahrt über die am Boden liegenden brennenden rümmer hinwegzufahren; wie durch ein Wunder kam er unbeſchädigt davon. Man ſorgte für die Ueberführung der Schwerverletzten, Kaufmann Johann Höller, Heinrich Kaufmann und Frl. Irmgard Sophar aus Hamburg in das Wandsbecker Krankenhaus, woſelbſt alle drei bald darauf ihren ſchweren Brand⸗ und Kopfverletzungen er⸗ lagen. Auch der vierte Verunglückte ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. Der furchtbare Vorfall iſt unzweifelhaft auf die kaſende Fahrt auf freier Chauſſee zurückzuführen. Frankfurt a. O.(Raubüberfall auf eine 0 tenotypiſt in.) Ein verwegener Raubüberfall wurde in den Mittagsſtunden in den Büroräumen der Sterbe kaſſe⸗Vereinigung Görlitz auf eine Kontoriſtin verübt. Dem Räuber, der das ahnungsloſe Mädchen überwältigt, geknebelt und an einen Tiſch gebunden hatte, fiel eine Beute von nur 1,85 Mark in die Hand. Die anderen in einer Schublade aufbewahrten größeren Beträge hatte er in der Eile nicht gefunden. München.(Zwei Arbeiter beim Munitions⸗ umlagern tödlich verunglückt.) In einem Muni⸗ tionslager in Freimann bei München ſind beim Umlagern von Munition 2 Arbeiter tödlich verunglückt. Samburg.(Mitihren Kindern in den Tod.) Hier meldete der in Hamburg, Belle⸗Alliance⸗Straße 34 wohnhafte Wäſchereibeſitzer Moſchinſti, daß er, von einem Gerichtstermin in ſeine Wohnung zurückkehrend, ſeine Frau und ſeine beiden Kinder im Alter von zwei und vier Jahren am Türpfoſten erhängt gefunden hätte. Kriminalbeamte fanden die Anzeige beſtätigt, die drei Leichen lagen bereits auf den Betten. M. erklärte, daß Geſchäftsſorgen ſeine Frau zu dem Verweiflungsſchritt getrieben haben dürften. Stolberg.(Eine myſteriöſe Geſchichte.) Un⸗ geheures Aufſehen hat hier ein Diebſtahl hervorgerufen, der bei der weltbekannten Meſſingwarenfirma W. Prym G. m. b. H. in Stolberg entdeckt wurde. Die Firma hatte vor einigen Jahren ihr Reſervekapital von etwa dreiviertel Millionen Mark an aus Gold und Golddeviſen beſtehend innerhalb der Fabrikanlage begraben, um es in den un⸗ ruhigen Zeiten, die über das Rheinland hereinbrachen, nicht auf gewaltſame Weiſe zu verlieren. Später wurde infolge der Vornahme von Kanalarbeiten an jener Stelle der Schatz heimlich ausgegraben und von der Geſchäfts⸗ leitung und wenigen ins Vertrauen gezogenen Perſonen in dunkler Nacht an einem anderen Verſteck durch Ver⸗ graben auf einem Waldſtück in der Nähe der Lauffen⸗ burg in Sicherheit gebracht. Nunmehr hat ſich bei einer Nachprükung herausgeſtellt, daß von den Gold- und De⸗ viſenſchätzen etwa der vierte Teil— man ßpricht von etwa 160 bis 170000, Mark— fehlten. Die ſofort vorgenommenen polizeilichen Ermittelungen haben noch kein klares Bild von der myſteriöſen Angelegenheit ergeben. Bisher ſteht nur feſt, daß ein bereits ſeit zwei Jahren ſchon bei der Firma beſchäftigter Sekretär plötzlich ent⸗ laſſen und wegen daraufhin vorgenommener Erpreſſungs⸗ verſuche verhaftet wurde. Auch das plötzliche Ausſcheiden eines techniſchen Direktors der Firma hat ein gewiſſes Aufſehen hervorgerufen, doch hat, wie es heißt, dieſe Ent⸗ laſſung mit der Diebſtahlsſache nichts zu tun. Wieviel Perſonen ihre Hand bei dieſer dunklen Angelegenheit im Spiele hatten und auf welche Weiſe der Diebſtahl aus⸗ geführt wurde, iſt noch vollkommen unklar. 22 2 Kleine Chronik. b Bluttat eines Zuchthäuslers. Im Zuchthaus zu Ancona in Mittelitalien geriet ein früherer Brigant mit 2 Schickhalsgenoſſen in Streit, die er beide erſtach. Der ede konnte ſchließlich durch Gendarmen überwältigt werden. e Tod in den Bergen. Am niederen Dachſtein ver⸗ irrte ſich der 20 jährige kaufmänniſche Angeſtellte Hel⸗ mut Kuhn aus Leipzig, der mit zwei Begleitern eine Hochtour unternommen hatte, aber ſchlecht ausgerüſtet war, als Nebel einfiel, und ſtürzte 100 Meter tief ab. Er trug einen Bruch der Schädeldecke davon und war ſofort tot.— Bei einer Bergtour nach dem Zimon della Cala iſt der engliſche Journaliſt Ralph Todmider infolge unerwarteten Reißens des Seiles abgeſtürzt. Sein Begleiter fand ihn mit zertrümmerter Schädeldecke tot auf einer Schutthalde auf. f aß Ch'n⸗ſiſches Piratentum. Ein chineſiſcher Dampfer wurde fünf Meilen von Hongkong durch chineſiſche Pi⸗ raten überfallen. Die Räuber entkamen mit einer Beute von 20000 Pfund Sterling und mit ſechs wohlhabenden chineſiſchen Paſſagieren als Geiſeln. Zwei Mann der Be⸗ ſatzung und ein chineſiſcher Paſſagier wurden verwundet. a Der 70 jährige Don Juan. Aus Budapeſt wird gemeldet: Das„Temperament“ des 70⸗jährigen Land⸗ wirts Nikolaus Bigores beweiſt zunächſt, daß Alter in der Tat vor Torheit nicht ſchützt und ſtellt die ſchönſten Fälle des ſeligen Don Juan in den Schatten. Der mehr⸗ fache Großpapa begegnete auf der Landſtraße einer netten jungen Bauerndirne die per pedes apoſtolorum ihres We⸗ ges ſchlenderte. Mit zärtlicher Höflichkeit lud ſie der alte Herr ein, ſeinen Wagen in Anſpruch zu nehmen und ver⸗ ſprach ihr, ſie nach dem Dörfchen zu bringen, wo ſie die Eltern ihres Bräutigams beſuchen wollte. Unterwegs un⸗ terhielten ſich die Beiden vorerſt recht vergnügt und harm⸗ los, je länger aber die Reiſe dauerte, umſo mehr Gefallen fand Onkel Nikolaus an dem jungen Ding an ſeiner Seite. Seine„Gefühle“ wurden allmählich ſo ſtürmiſch, daß er den Entſchluß faßte, das Mädchen zu— entführen! Peitſche knallte, die Pferde raſten und in einem hölliſchen Galopp führte der alte Schürzenjäger ſeine erbeutete „Prinzeſſin“ unbekannten Zielen entgegen. Er machte jedoch fret, Rechnung ohne den Wirt, ſeine„Auserwählte“ be⸗ reite ſich aus den Armen des Entführers, ſchrie um Hilfe, tobte, kratzte, bißz, und als dies alles nichts nützte— Herr Bigores ſcheint eben heute noch ein„ſtrammer Kerl“ zu ſein!— ſprang ſie in ihrer Verzweiflung aus dem Wagen. Das Gericht verurteilte den i zu einigen Monaten Gefängnis und bot ihm ſomit glän⸗ zende Gelegenheit, ſein heißes Blut ein wenig abzukühlen. ab Ein amerikaniſcher Bankkrach. Nach einer Mel⸗ dung aus Atlanta, hat der Präſident des Grundbeſitzer⸗ Ausſchuſſes in Atlanta und Direktor der Bankers Truſt Comp., J. R. Smith, ſich das Leben genommen. Die Tat ſteht in Zuſammenhang mit dem Konkursverfahren gegen die Bankers Truſt Comp. in Atlanta und die Schließung ihr angegliederter 70 ſtaatlich inkorporierter Banken Georgias, von denen viele Mitglieder einer Kette von Banken in Georgia und Florida waren, denen die Bankers Truſt Comp. als Finanzagent diente. Das Bank⸗ de artement kündigte die Schließung von weiteren drei⸗ zehn Banken in Georgia an. 4 Ring ampf unter Walfiſchen. Segler an der Küſte von New Jerſey konnten kürzlich ein ſeltenes Schauſpiel beobachten. Eine Herde von etwa 25 Walfiſchen, die ſonſt gewöhnlich nicht ſo weit nach Süden kommen, trieb ſich ziemlich nahe an der Küſte herum; inmitten der Herde kämpften zwei rieſengroße Männchen ſtundenlang ein erbittertes Duell aus. Die Küſtenwache wurde be⸗ nachrichtigt und vertrieb ſchließlich die Tiere, die Boote und Fiſchernetze in Gefahr brachten„ . Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 24. Juli. Gedenkstein⸗ Einweihung. Der unſeren hieſigen Gefallenen im Weltkriege gewidmete Gedenkſtein ſoll morgen Sonntag in einer ſchlichten Feier ſeinem Zwecke übergeben werden. Geſanglichen Vorträgen der hieſigen Geſangvereine wird eine Anſprache des Herrn Bürger⸗ meiſter Flachs und Kranzniederlegung folgen. Der Feier werden ſämtliche hieſigen kameradſchaftlichen Vereine korporativ beiwohnen. Auch die geſamte Ein⸗ wohnerſchaft iſt zu dieſer Feier eingeladen und dürfte die Beteiligung an der Feier eine ſehr ſtarke werden. Die heubergkinder, 68 an der Zahl, ſind bei ſchönem Wetter gut angekommen und ſind dort gut untergebracht. Die Verpflegung läßt nichts zu wünſchen übrig. Es iſt zu erwarten, daß die Kinder bei der guten Luft und dem ſchönen Wetter ſich gut erholen und alle wieder mit dicken Backen, gekräftigt und geſund nach Hauſe zurückkehren. Zum Republikanertag ſchreibt man uns: Noch 8 Tage trennen uns von der Reichsbannerweihe in Seckenheim. Das Programm iſt bereits im Druck und wird im Vorverkauf vertrieben. Wir weiſen noch darauf hin, daß auf Wunſch vieler Anwohner in der Luiſen⸗ und Mittel⸗ ſtraße, zwiſchen Hildaſtraße und Waſſerturm, der Feſtzug auch durch dieſe Straßen geführt wird. Das Tannenreis zur Ausſchmückung der Ortsſtraßen kommt Mittwoch, den 28. Juli an der Waghalle zur Verteilung. Zeitpunkt zum Abholen wird in der Zeitung bekanntgegeben. Die Bevölkerung wird gebeten, die Ausſchmückung am Sonntag damit vorzunehmen. Im Wirbel der Fluten. Dieſer Film, der in dieſer Spielwoche im Palaſttheater läuft, bietet neben einer hübſchen dramatiſchen Handlung eine Reihe präch⸗ tiger Naturaufnahmen, die auch den verwöhnteſten Film⸗ freund befriedigen werden. Außerdem reizt ein humor⸗ volles Beiprogramm zum Lachen und zum Beſuch. Jakobstag. „Kommt Jakobs Tag heran, ſo muß die blanke Sonne dran,“ ſagt eine alte Bauern⸗ und Wetterregel. Um die Zeit von Jakobi beginnt in faſt allen deutſchen Gauen der Schnitt der Halmfrüchte. Ueberall auf den Feldern hört man das melodiſche Dengeln der Senſen und Sicheln, das Rattern der Mähmaſchinen und Bindemaſchinen ſchallt über das im Sonnenbrande wogende Aehrenmeer. g Im Frühjahr und ſchon im Herbſt hat der Sämann das Samkorn der Muttererde anvertraut; dort ruhte es, die Sonne legte ſich brütend darüber, und in der feuchten Wärme erwachte das verborgene Leben. Bald ſprengte es ſeine Hüllen und jenem an Triebe folgend, der die ed vom Dunkel zum Lichte, vom Lichte zum Dunkel zieht, dringt in das Blättergebilde fröhlich nach oben, aber die Wurzel ſenkte ſich in das Erdreich. Aus dem erſten Grün, vom Regen getränkt, vom Lichte umſchmeichelt, ſtieg der Halm mit ſaftigen Röhren empor, ein Glied baute ſich auf das andere, und endlich brach die Aehre hervor, die nun in den Sommerlüften ſchwankt und die nährende Speiſe des Menſchen in ſich trägt. Wieder hat ſich im Kreislauf der Jahre erfüllt, wovon der Dichter ſingt: 1 „Dem dunklen Schoß der heil'gen Erde vertrauen wir der Hände Tat, vertraut der Sämann ſeine Saat und hofft, daß ſie entkeimen werde zum Segen nach des Himmels Rat.“ Langſam und verſtohlen wuchſen die grünen Halme immer höher und höher, die Sonne bleichte ſie, bis ſie todreif wurden und nunmehr wieder die Sichel die goldenen Aehren ſchneiden wird. Da reift zunächſt die ſchwanke, grannenbeſetzte Aehre des NRoggens, und bald folgt ihr auf kleinerem Halme die goldgelbe Gerſte mit den langen Haarſtrahlen, dann auf ſaftigem, ſtarrem Stengel die maſ⸗ ſige Aehre des Weizens und zuletzt die Haverriſpe, des Herbſtes zierliches Glockenſpiel. St. Jakob gilt von altersher als einer der bedeutendſten Wetterheiligen, der für den Ausfall und das Einbringen der Körnerernte, auch der Obſt⸗ und Weinernte ausſchlag⸗ gebend iſt. So wollen es zahlreiche Bauernregeln wie: „Iſt's drei Sonntag“ vor St. Jakob ſchön, wird gut Korn getragen auf die Böhn(Böden).“—„Vor Jakobi ſchön drei Tag', das Korn gut geraten mag.“—„Der Jakob tut die Aepfel ſalzen,“ was wohl bedeuten ſoll, daß dann ihre eigentliche Reife anfängt und ſie nunmehr ausgewachſen ſind, ein Merkmal, das man ſchon gelten laſſen kann. In ähnlicher Weiſe ſagt eine andere Bauernregel:„Iſt es hell auf Jakobtag, viel Früchte man ſich verſprechen mag“. Auch für die Kartoffelernte iſt der Jakobstag bedeutungsvoll: „Fällt vor Jakobi die Blüte vom Kartoffelkraut, auf keine gute Kartoffel dann baut!“ In dieſem Jahre fällt nach dem zum Teil herbſtlichkühlen Wetter, im Juni und auch noch Anfang Juli der Beginn der Ernte im allgemeinen etwas ſpäter, obgleich der April und Mai meiſt ſommerlichwarmes Wetter hatten, Geiß Bauernregeln wie die beiden folgenden diesmal kaum Gel⸗ tung haben können:„So viele Tage vor Maitag(1. Mai) das Buchenlaub eintritt, ſo viele wird vor Jakobi die Ernte kommen.“— So lange die Schlehen vor Maitag blühen, ſo lange wird das Korn vor Jakobus reif., Träfe auch die folgende Wettervorherſage regelmäßig zu:„Wenn am 1. Mai der Wald grünt, ſo iſt am St. Jakobi die Ernte zu hoffen,“ ſo hätte in dieſem Jahre die Ernte weit früher ihren Anfang nehmen können, da ſich bereits lange vor dem Maitage der Wald mit ſeinem grünen Kleide geſchmückt hatte. — Fünf goldene Regeln für Schwimmer. 1. Wer nicht mindeſtens eine Viertelſtunden freiſchwimmen kann, ſchwimme nicht über große Flüſſe; man täuſcht ſich leicht über die Breite. Uebe auch in ſeichtem Waſſer das Rücken⸗ ſchwimmen. 2. Schwimme nie mit vollem Magen, nicht nach großer Erhitzung oder durchzechter Nacht! Du kannſt plötzlich ſinkenl 3. Große Strecken ſchwimme nie ohne Be⸗ gleitung eines Nachens oder Kontrolle am Ufer. 4. Wenn ſich Anzeichen von Ermüdung zeigen, hebe nie gleich⸗ zeitig beide Arme, da man dann ſofort ſinkt. Wenn du ſinkſt, reiche dem Retter nur loſe die Hand und umklam⸗ mere ihn nicht. Verſuche dich auf den Rücken zu legen. Rufe jedoch nie ſcherzweiſe um Hilfel 5. Wenn du unſicher im Schwimmen biſt oder an Wadenkrämpfen leideſt, ſchwimme lieber zurück. Zeige keinen falſchen Ehrgeiz; es könnte dir das Leben koſten! ö r 2 15 92 2 N 4 28 —————— TTPPPPPP——————— 4 ä 3 3 f 5 r —— — Das Ergebnis der Volkszählung 1925. Das Stati⸗ ſtiſche Reichsamt gibt ſoeben das Ergebnis der Volkszäh⸗ lung vom 16. Juni vorigen Jahres für die 45 größten deutſchen Städte bekannt. Die Reihenfolge iſt bei den zwölf größten folgende: Berlin, Hamburg, Köln, Mün⸗ chen, Leipzig, Dresden, Breslau, Eſſen, Frankfurt a. M., Düſſeldorf, Hannover und Nürnberg. An 15. Stelle ſteht Dortmund, an 17. Magdeburg, an 21. Mannheim, an 25. Barmen, an 30. Bochum. Die 33. deutſche Groß⸗ ſtadt iſt Karlsruhe und die 45. Ludwigshafen. Badet. Es gibt Leute, die mit pendantiſcher Re⸗ gelmäßigteit einen beſtimmten Tag in der Woche oder im Monat baden gehen. Das iſt nicht richtig. Im Sommer iſt die Ausdünſtung des Körpers eine ganz bedeutend reich⸗ lichere als in der kalten Jahreszeit, und ein tägliches Bad in den Hundstagen entſpricht ungefähr einem wöchent⸗ lichen Bad im Winter. Darum ſollte man jetzt ſo viel als möglich baden und ebenſo die Kinder daran gewöhnen, den läſtigen Schweiß täglich zu entfernen, wäre es auch 125 durch kalte Abreibungen am Abend vor dem Zubett— gehen. Wetterbericht der Karlsruher Landeswetterwarie vom 23. Juli. Der Geſamtcharakter der Luftdruckverteilung über Europa iſt noch etwa derſelbe wie geſtern: Im Süd⸗ weſten ſteht ein Ausläufer des Azorenhochs und anderer⸗ ſeits eine von Island nach dem Schwarzen Meer ziehende breite Tiefdruckrinne. Da Südweſtdeutſchland im Grenz⸗ gebiet der beiden Gebiete liegt, iſt mit unbeſtändiger Witterung zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung: Am Sonntag: Abwechſelnd bewölkt und ſonnig, geringe Abkühlung.— Am Montag: Trüb, später auf⸗ heiternd, ſtrichweiſe Regenbildung. 5 Geſchäftliche Mitteilungen. AUnſerer heutigen Rummer liegt ein Proſpekt der Fa. Sigmund Oppenheimer über Gasherde bei. Die Firma unterhält Lager in Prometheus⸗ und Roeder⸗Gasherden ſowie alle anderen Syſteme. Wir machen hierauf beſonders Holleadlenſt-Pranung in dor Aalbol. Rleche (Feſt des ſel. Bernhardt, Markgraf von Baden.) Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: ½“7 Uhr an Beicht. 8 Uhr Frühmeſſe; gemeinſchaftliche Kommunion der l. 0 d ½10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Jugendpredigt. ½2 Uhr Heiligenveſper. e 9. Sonntag nach Pfingſten. Jugend. Mittwoch. Holesdlenn-oranung in der epangel. fiirche ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. ½ 1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. Pfarrer Kunz. Bundesabend. Sonntag, den 25. Juli 1926. Pfarrer Kunz. Pfarrer Kunz. Jugend vereinigungen. Redaktion, Druck und Verlag: unſere verehrten Hausfrauen aufmerkſam. G Zimmermann Ww, Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. dewaltige Preizherabseizungen! Einfarb ge Seiden-Crepe, doppeltbteit, voller Ersatz für Chinakrepp, statt 5.90, Mtr. je 2 D Frotté-Seiden-Trikot, 140 em breit schöne Farben statt 10.50, Mtr. jetzt Feine Woll-Trikot, 140 em breit in eleg. neuen Farben statt 7.90, Mtr. jetzt schöne neue Muster, Wert bis 1.65, Mtr. jetzt 1.10. 95, 95 7. Wasch-Musseline, gute echtfarbige Weit b 1. 10. 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Abmarſch auf den Friedhof um 11 Uhr. Die Einweihungsfeierlichkeit iſt kurz. Es iſt daher Pflicht jedes rechten Kameraden, an dieſer Feier teilzunehmen. Kriegsauszeichnungen ſind anzulegen. Der Vorſtand. bang. fünneruereia geckenbeim. Morgen Sonntag, 28. Juli, vorm. 11½ Uhr Einweihung des Gedenkſteines auf dem Friedhof für die im Weltkrieg Gefallenen. Sammlung des Vereins /11 Uhr am Rathaus. Abmarſch auf den Friedhof um Uhr Um zahlreiche Beteiligung wird erſucht. Der Vorſtand. ſtolchabanner öchwarö- Rol-Cola (Ortsgruppe Seckenheim). Beteiligung ſämtlicher aktiven und paſſiven Kameraden bei der morgen Sonntag ſtatt⸗ findenden Gedenkſtein⸗Einweihung auf dem Ehrenfriedhof(Ehrenſache). Sammelplatz und Zeitpunkt zum Antreten wird perſönlich bekanntgegeben. Die Feſtabzeichen für die Bannerweihe am 1. Auguſt ſind eingetroffen und koſten im Vorverkauf bis Samstag, den 31. Juli, mittags 12 Uhr 30 Pfg., nachher 50 Pfg. Das Feſtabzeichen berechtigt zu allen Veranſtaltungen bei freiem Eintritt. Vorverkaufsſtellen: im„Goldenen Hirſch“; im Vereinshaus; bei Kolonialwarenhandlung Erny, Noſenſtr.; Erny, Gundſtraße; H. Erny, Moltkeſtr, 3; W. Daubert, Hildaſtr. 12; Gg. Dengler, Friedrichſtr.; Tranſier Joſ.(Station). N Hausfahnen komplett bis 13.— Mk. bei Wieſer und Fedel zu günſtigſten Bedingungen. Einladung. Sonntag vormittag ½ 11 Ahr Treffpunkt der freien Turnerſchaft des Nadfahrer⸗ und Atbeiter⸗Geſaugvereins am Vereinshaus zur Teilnahme an der Weihe des Gedenkſteins zu Ehren der Gefallenen auf dem Friedhof. Atbelisgemeinschalt der freien Arbeitervereine. F Uockeff 150 F donorhet Unſer Verein beteiligt ſich an der morgen Sonntag Vorm. 11½ Uhr auf dem Friedhofe ſtattfindenden Einweihung des Gedenkſteines für die im Weltkriege Gefallenen. Antreten im Lokal punkt 111% Uhr.(Zivil⸗ anzug) Zahlreiche Beteiligung erwartet. Heute Abend 830 Uhr Turnen der Männerriege. Morgen Sonntag finden auf dem Platze des T.⸗V. Sandhofen die Gaugruppen⸗ meiſterſchaften im Fauſt⸗ und Trommel⸗ ballſpiel ſtatt. Unſere Mannſchaft, die Gaumeiſter im Trommelballſpiel iſt, hat pünktlich nachm. 3 Uhr mit Spielgerät in Sandhofen anzutreten. Morgen Sonntag findet unſer dies⸗ jähriges Gau⸗Kinderwerbeturnfeſt in Rheinau ſtatt. Antreten der Schüler und Schülerinnen mittags 1 Uhr im Lokal. Eltern und Angehörigen der Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Belr. Aufwertung von Eparguthaben. Diejenigen Spareinleger, welche bei Rückzahlung ihrer Guthaben vor dem 15. Juni 1922 einen Vorbehalt gemacht oder im Falle der Ueberweiſung des Guthabens von einer anderen Sparkaſſe Berückſichtigung mit dem Goldmarßbetrag zur Zeit des Erwerbs gegen die erſte Sparkaſſe verlangen, werden hiermit aufgefordert, ihre Rechte gemäߧ 4 Abſ. 2 der 1. Verordnung zur Durchführung der Aufwertung von Sparguthaben vom 2. Juni 1926 binnen einer am 1. Oktober 926 ab⸗ laufenden Ausſchlußfriſt geltend zu machen. 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