5 Standpunkt aus zu beurteilen. Es wird dabei darauf hin⸗ 15 5 es ſich bei den in Frage ſtehenden Re⸗ 28. Zal hund Bezugspreis: Für den Monat Sept. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 1 ö dienstag. 21. Fenember 1926 e für Seckenheim un Umgebung ee Aueigendlatt Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. 2 6 Neues in Kürze. 1: Wie wir erfahren, hat Reichs außenminiſter Dr. Streſemann ſeine Nückreiſe nach Berlin für Mittwoch früh in Ausſicht genommen. Auch der deutſche Botſchafter in Paris befindet ſich auf dem Wege nach Berlin. 25: Die„Times“ melden aus Rom, daß vorausſicht⸗ lich in den nächſten Tagen Chamberlain in einer italieni⸗ ſchen Hafenſtadt mit Muſſolini zuſammentreffen werde. 25: Kopenhagener Blätter berichten aus Stockholm, daß die Verlobung des Kronprinzen Leopold von Bel⸗ gien mit der ſchwediſchen Prinzeſſin bar bevorſtehe. : Nach einer Meldung aus Kapſtadt hat die ſüd⸗ afrikaniſche Regierung die Abſicht, die Frage der Einfüh⸗ rung einer eigenen ſüdafrikaniſchen Flagge einer Volks⸗ abſtimmung zu unterbreiten. Thoiey. Deutſch⸗franzöſiſches Nälſelraien. Berlin, 20. September. Während in Berlin die Beſprechungen Streſemanns mit Briand ſcheinbar die Arbeiten in den Miniſterien und im Kabinett noch nicht im geringſten beſchäftigt hat, iſt man am Pariſer Quai d'Orſay nach der Rückkehr Aſtrid unmittel⸗ Briands bereits äußerſt geſchäftig. So hat bereits Briand Poincaree einen mehr als zweistündigen Vortrag über die Unterredung von Thoiry gehalten und die für mor⸗ gen angeſetzte Kabinettsſitzung in Paris wird ſich aus⸗ ſchließlich mit dem Bericht Briands befaſſen. Es verlautet auch mit größter Beſtimmtheit, daß Loucheur im Laufe des Oktober nach Berlin kommen wird, um angeblich gewiſſe techniſche Fragen der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verhandlungen zu erörtern. Ueber den In⸗ halt der Beſprechungen zwiſchen Briand und Streſemann hat trotz aller Bemühungen auch die franzöſiſche Preſſe bisher nichts erfahren können, was über die bisheri⸗ gen Andeutungen hinausgeht. Briand ſoll ſie vertröstet haben bis nach der Kahinettsſitzung, wo er hoffe, einige Angaben machen zu können. Im übrigen hat er die Preſſevertreter davor gewarnt, ſich allzuſehr in unge⸗ ügelte Erörterungen über die Beſprechungen von Thoiry zu ſtürzen, da dadurch die eingeleitete Verſtändigung nur erſchwert werden könnte. 8 In Ermangelung von poſitiven Anterlagen ver⸗ ſucht man nun in der franzöſiſchen Preſſe durch erneute politiſche Analyſierung des Komuniques f über Thoiry den dort behandelten Fragenkomplex etwas umriſſener herauszuarbeiten. Neuerdings hat man in der franzö⸗ ſiſchen Preſſe feſtgeſtellt, daß hinter dem Ausdruck„Ge⸗ amtlöſung“ zu verſtehen ſei, daß es ſich nicht nur um eine Regelung der politiſchen, ſondern auch der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Län⸗ dern handele und daß in den bevorſtehenden Verhand⸗ lungen zwiſchen Paris und Berlin politiſche Lei⸗ ſtungen mit wirtſchaftlichen Gegenleiſtun⸗ gen in Uebereinſtimmung gebracht werden ſol⸗ len und trotz der vor einigen Tagen von de Jouvenel abgegebenen Erklärung, daß man franzöſiſcherſeits keine Neigung habe, politiſche Fragen mit geſchäftlichen Din⸗ gen zu vermiſchen, wird dieſe Verbindung der heinlandfrage mit einer finanziellen Aktion Deutſchlands zu Gunſten Frankreichs in der franzöſiſchen 215 ſehr eingehend und ſehr ernſthaft behan⸗ elt. Von zuſtändiger deutſcher Seite war irgende:ne Stellungnahme oder Erklärung nicht zu erlangen. Man weiſt daraufhin, daß die deutſche Delegation ſich noch in Genf befinde, man alſo über Einzelheiten der Mi⸗ niſterbeſprechung noch nicht unterrichtet ſei, und empfahl, wie in Paris, von unfruchtbaren Erörterungen zurück⸗ zuhalten. Das hindert trotzdem nicht, daß man auf Grund von Genfer Gerüchten und Meinungen in der ausländi⸗ ſchen Preſſe Mutmaßungen über den Inhalt der An⸗ erredung von Thoiry anſtellt. Die Erörterungen in der deutſchen Preſſe decken ſich rein materiell mit den itteilungen in der Pariſer und Londoner Preſſe. Eine neue Nuanec in dieſer Preſſepolemik bringt eine Ver⸗ öffentlichung des Genfer Sonderkorreſpondenten des „Mancheſter Guardian“, wonach ſich ö eine große Schwierigkeit in der Frage der deutſchen Entwaffnung ergeben habe. Man ſei darüber ſchließlich nur hinweg⸗ gekommen, nachdem Streſemann eingewilligt habe, die preußiſchen Polizeikräfte gemäß den franzöſiſchen Wün⸗ ſchen umzugeſtalten. Auch habe er versprochen, einigen ähnlichen Wünſchen zu begegnen. Für dieſe Zugeſtänd⸗ niſſe habe Briand zugeſichert, daß die internationale Kontrollkommifſion aus Deutſchland verſchwinden ſolle 855 5 die Kontrolle in die Hände des Völkerbundes bergehe.. jache Während man aber in Frankreich in der Haupt⸗ zielle Gegenleiſtung vom rein polftiſchen Geſichts⸗ punkt aus unterſucht, iſt man deutſcherſeits daran ge⸗ Jagen, dieſe Frage mehr vom finanzpolitiſchen tionsobligationen um eine recht beikle endgültigen Stabiliſierung der die Vergleichsfrage Rheinlandbeſatzung— finan⸗ handlungen über eine Stützung der franzöſiſchen Wäh⸗ Angelegenheit handle, nicht nur, weil hier auch andere Faktoren als nur Deutſchland und Frankreich mit⸗ zureden haben, ſondern weil es ſich hier um ein Fi⸗ nanzexperiment handele, bei dem man nicht vor⸗ ausſagen könne, welche Rückwirkungen auf das Währungs⸗ und Zoll⸗ problem es ausüben könnte. Man iſt daher geneigt, vor einer gar zu optimiſtiſchen Beurteilung gerade dieſer Frage zu warnen. Wenn auch zu verſtehen iſt, daß die von Briand und Streſemann erſtrebte Verſtändigung zwi⸗ ſchen beiden Ländern Opfer auf beiden Seiten verlangt, damit beide Nutzen daraus ziehen, ſo wird es doch noch ſehr eingehender und ſehr ſorgfältiger Prü⸗ fung bedürfen, ehe man erklären kann, det tatſächlich eine Kommerzialiſierung der Eiſenbahnobligationen im Intereſſe beider Länder liegt. Schwierigkeiten im franzöſiſchen Kabinett. O. Paris, 20. September. „Exzelſior“ will von gut unterrichteter Seite er⸗ fahren haben, daß für den Fall, daß der franzöſiſche Miniſterrat die Ratifikation des Uebereinkommens von Thoiry vornimmt, der deutſche Außenminiſter bereits Anfang Oktober zur Fortfetzung der Verhandlungen nach Paris kommen werde. Sollte Dr. Streſemann an der Reiſe verhindert ſein, dann werde eine Zuſammenkunft der beiden Außenminiſter während der nächſten Tagung des Völkerbundrates im Dezember in Berlin ſtattfinden. — Der„Quotidien“ befürchtet, daß über die Ratifikation innerhalb der franzöſiſchen Regierung große Meinungs⸗ verſchiedenheiten beſtehen. Die Miniſter Marin, Barthou, Tardieu und Bokanowſki ſtünden der Politik Briands durchaus feindlich gegenüber. Reparationszahlungen und Dawesplan. London, 20. September. In politiſchen engliſchen Kreiſen wird mit beſonderem Intereſſe die Entwicklung der Beratungen zwiſchen dem franzöſiſchen und deutſchen Außenminiſter verfolgt. Man weiß, daß die engliſche Regierung über die Beſprechun⸗ gen und die Vorbereitungen auf dem Laufenden gehal⸗ ten wurde. Auch in engliſchen politiſchen Kreiſen glaubt man, daß Deutſchland für, Zugeſtändniſſe Frankreichs bezüglich der Rheinlandbeſatzung, der Saarvolksabſtim⸗ mung und der Militärkontrolle gewiſſe finanzielle Zugeſtändniſſe anbieten werde. Man nimmt an, daß auch die franzöſiſche Regierung zu erheblichen Zugeſtändniſſen in dieſen drei Fragen bereit iſt, glaubt aber, daß der⸗ artige Zugeſtändniſſe nur unter der Vorausſetzung einer Repara⸗ tionszahlungen unter dem Dawesplan mög⸗ lich ſind. Eupen und Malmedy. Neue Verhandlungen über die Rückgabe? a be Berlin, 21. September. Von beſtunterrichteter Seite hören wir, daß die Reichsregierung beabſichtigt, im Einverſtändnis mit der belgiſchen Regierung die Verhandlungen über die Rückgewinnung der Gebiete von Eupen und Malmedy ſofort wieder aufzunehmen, wenn feſtſteht, daß Frankreich keinen neuen E'nſpruch erhebt. Man nimmt in unterrichteten Kreiſen an, daß die Ver⸗ handlungen nicht ſehr lange dauern werden, da man ſich über die Kaufſumme und die ſonſtigen Forma⸗ litäten ſchon ziemlich im klaren iſt. f Die inoffiziellen Vorbeſprechungen waren vor eini⸗ gen Wochen ſchon ſoweit gediehen, daß es faſt nur noch der Zuſtimmung der beiden Regierungen bedurfte, um den Vertrag perfekt zu machen. Deutſcherſeits wird es als außerordentlich erfreulich bezeichnet, daß die deutſch⸗ belgiſchen 1 den in den letzten Monaten ſich ſo ge⸗ beſſert haben, daß man in Zukunft an eine gute Zu⸗ ſammenarbeit der beiden Länder glaubt. f—: Der kommende Finanzausgleich. Die Differenzen zwiſchen Reich und Ländern. Berlin, 21. September. Zwiſchen dem Reich und den Ländern ſteht die Regelung eines Finanzausgleiches bevor und Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Reinhold hat über die Regelung mit einem Optimismus gesprochen, der, wie wir hören, von den Ländern in dieſer Weiſe nicht geteilt wird. In dem Maße, wie die Finanzen des Reiches ſich in den letzten Monaten gebeſſert haben, verſchlech⸗ terten ſich die der einzelnen Länder. Man hält es nun bei den Länderregitrungen nicht für möglich, auf der vom Reichsfinanzminiſter beabſich⸗ tigten Baſis zu einer Regelung zu gelangen, und glaubt, daß es eines weitgehenden Entgegenkommens von ſeiten des Reiches bedarf, um die Meinungsverſchieden⸗ heiten zu beſeitigen und die Länder von einer Fin anz⸗ kataſtrophe zu bewahren. Insbeſondere wird erklärt, daß ein Finanzausgleich auch kaum eher zuſtande kom⸗ men könnte, bis ſich herausgeſtellt hat, ob eine Ne⸗ viſion des Dawesabkommens erfolgt, und ob die mit Frankreich in Ausſicht genommenen Finanzver⸗ rung zu einem Erfolge führen werden. Her Kteuzzug gegen die Fremden. e 20. September. Die letzten Agitationen gegen die Fremden, die ſich in Paris abſpielten, ſind aus einer vorübergehenden Erbitterung gegen dieſe entſtanden, welche wieder ihre Urſache in der Verteuerung der Lebenshaltung, in der Herabminderung des internationalen Anſehens Frankreichs im Verhältnis zu anderen Ländern haben. Die Fremden erſcheinen den Franzoſen als die Aufkäufer ihrer Lä⸗ den, als die Ausbeuter ihrer Koſtbarkeiten, welche ſie eben kaufen können, da ſie ja mit anderem, hochwer⸗ tigerem Gelde zahlen, welches in den Augen der meiſten Franzoſen mehr gilt, als der Franken. Die perhaßte inter⸗ nationale Fremdenſpringflut, welche über Frankreich geht, hat die traditionelle franzö ſche Höflichkeit ins Gegen⸗ teil umgewandelt. Sehr oft kommt es vor, wenn ein Fremder in einem Pariſer Geſchäft etwas kaufen will, daß, merkt man ihm den Fremden in der Ausſprache oder anderen anderen Anzeichen an, die Preiſe einfach mit zwei oder drei multipliziert werden. Die beſtgehaßteſten Fremden ſind die Ameri⸗ kaner. Hauptſächlich für ſie gelten die in einer ganzen Reihe von Geſchäften, Reſtaurants und Hotels ausgearbei⸗ teten beſonderen Preisliſten, welche in der Re⸗ gel 10 bis 50 Prozent höher ſind als die für die Ein⸗ heimiſchen in Betracht kommenden Preiſe. Seit kurzem planen die Pariſer auch, in verſchiedenen Theatern beſon⸗ dere Tarife einzuführen, denen zufolge die ausländiſchen Beſucher einen höheren Franzoſe. Die Schwierigkeit liegt natürlich darin, jeweils die Unterſcheidung zu treffen, ob es ſich um einen Aus⸗ länder oder um einen Franzoſen handelt, ein Problem, deſſen Löſung von Fall zu Fall der Menſchenkenntnis, dem pſychologiſchen Spürſinn des Verkäufers, Kellners oder Theaterkaſſierers überlaſſen werden muß, da es doch etwas merkwürdig ausſähe, von jedem Kunden oder Gaſt den gültigen Reiſepaß einzufordern. Nichts iſt natürlicher, als daß es infolgedeſſen bereits zu unangenehmen Szenen gekommen iſt, ſobald nämlich von einem Ausländer für die verlangte Ware, ebenſoviel Dollars gefordern wur⸗ den, als der Preis vor 1914 in Friedensfranken betrug. Wie bei allen Maßnahmen gibt es natürlich auch hier einen Um und Ausweg, indem die Amerikaner, Deut⸗ ſchen, kurzum die Ausländer, bei Einkäufen ſich eines Strohmannes bedienen, eines franzöſiſchen Freundes oder Bekannten, dem man als Inländer mit größter Freude in franzöſiſchen Franken Inlandspreiſe bezahlen läßt, und so entgeht der Fremde der für ſeinen Geld⸗ beutel ungünſtigen„Goldeinſchätzung“. Ob die Pariſer mit dieſer Zwangsmaßnahme gut fahren werden, un⸗ beſchadet deſſen, daß dieſe, wie eben geſagt, umgangen werden kann, iſt zweifelhaft und wird wohl nur den Er⸗ folg haben, ausländiſche, zahlungskräftige Käufer abzu⸗ ſchre cken, womit ihnen ſchwerlich gedient ſein dürft Weil der Amerikaner ein ſo impertinent arroganten Auftreten zur Schau trägt, iſt er eben nicht beliebt. In den Hotels, in den Reſtaurants, in den Kaufläden, kurz über⸗ all. Die Trinkgelder, der Franzoſe kennt noch nicht die berühmten 10 Prozent, müßten verdoppelt oder ver⸗ dreifacht werden, will der Fremde und insbeſondere der Amerikaner vermeiden, Worte zu hören, die er vergebens im engliſch⸗franzöſiſchen Wörterbuch ſuchen wird. Viele lachen darüber, die meiſten ärgern ſich, beſchweren ſich beim Geſchäftsführer, ernten jedoch mit ihrer Beſchwerde ein vielſagendes Achſelzucken und, dies iſt bezeichnend, meiſt den guten Rat, das Trinkgeld künftighin ihrer Valuta anzupaſſen.— Jemand verſuchte, für die Amerikaner einzutreten. Man ſolle, ſo meint er, eine Sta⸗ tiſtik machen über das Geld, welches amerikaniſche Mil⸗ lionäre und Mäzene in die franzöſiſchen Kultur⸗ und Verſorgungsinſtitute inveſtiert hätten, man möchte doch die Wohltätigkeitsunternehmungen befragen, wie viele von ihnen von Dollars⸗Gnaden exiſtieren.— Das fran⸗ zöſiſche Verkehrsamt hat eine Statiſtik veröffentlicht, welche die Ausgaben der 220000 Amerikaner aufzählt, die ſich im Jahre 1925 in Frankreich aufgehalten haben oder durchreiſten und iſt auf die ganz reſpektable Summe von 5 Milliarden Franken gekommen, welche im Jahre 1925 viel mehr wert waren als heute. ö Der Kreuzzug gegen die Fremden iſt zu Ende. Zu viele Intereſſen ſtanden auf dem Spiele und ſchließlich wählt man von zwei Uebeln das kleinere. So ſucht Frankreich und insbeſondere Paris das wieder gatzu⸗ machen, was es im Sommer dieſes Jahres an den Frem⸗ den geſündigt hat. Daher ſetzt jetzt eine erhöhte Frem⸗ denpropaganda ein, um dieſe den ſchlechten Em⸗ pfang vergeſſen zu machen. Dies iſt ſchon allein des⸗ halb notwendig, i der Bildfläche erſchienen iſt und dies iſt Deutſch land. E Im Jahre 1925 hat Deutſchland allein 235000 Dollars als Propagandadruckſachen nach den Vereinigten Staaten geſchickt. Der Amerikaner vergißt die ihm in Frank⸗ reich zugefügten Beleidigungen nicht ſo ſchnell. Die Folge wird ſein, daß im nächſten Jahre der Strom von Ame⸗ rikanern ſtatt nach Frankreich ſich nach Deutſchland ergießen wird. Sind es doch die vielen und berühmten Termalquellen, welche auf die Yankees eine große An⸗ ziehungskraft ausüben. Man denke bloß an Baden⸗Baden und Wiesbaden. Die Franzoſen werden ihre unüber⸗ legten, aber verſtändlichen Uebergriffe gegen Fremde bereuen. And das franzöſiſche Fremdenverkehrsbüro weiß nur zu genau, warum es den Amerikanern alle Bequem⸗ lichkeiten verſpricht und in leuchtenden Farben darſtellt. und Skandinavien beginnen, ihm die treueſte Platzpreis zahlen müſſen als der — da ein neuer Konkurrent auf Umſomehr, als nach Deutſchland Italien, Spanien, die N Schweiz t f Kundſchaft zu ie,, 15 5 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Einſchränkung der Aktivitätspläne des Völkerbundes. S Genf, 20. September. Heute vormittag tagten im Völkerbundshauſe drei Kommiſſionen, die jede ein ſehr wichtiges Arbeitspro⸗ gramm noch vor ſich haben. Die erſte Kommiſſion be⸗ ſchäftigte ſich mit dem Bericht von Lord Robert Cecib auf Abgrenzung des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes, ein Problem, das diesmal umſo mehr Aufſehen erregt, als man hinter dem engliſchen Antrag einen Verſuch erblickt, die Aktivitätsſphäre des Völkerbundes gegenüber ſeinen bisherigen Arbeiten nicht unweſentlich einzuſchränken. Die heutigen Ver⸗ handlungen haben mit einer Rede Sir Cecil Hurſts zur Begründung des Antrags Lord Robert Cecils begonnen. Hurſt führte unter Hinweis auf Artikel 25 des Völker⸗ bundspaktes aus, daß es nicht die Aufgabe des Völker⸗ bundes ſei, den Regierungen die ihnen obliegende Auf⸗ gabe abzunehmen. 8 Die zweite Kommiſſion, die die Frage der inter⸗ nationalen Wirtſchaftskonferenz berät, hat die Reſolution Loucheur angenommen. Von der ſechſten Kommiſſion tagte heute die Anterkommiſſion für die Skla⸗ vereifragen. Die Konvention über die Srlaveret, die der Völkerbund zu ſchaffen plant, ſoll die endgültige Ab⸗ ſchaffung der bisherigen, trotz aller Verbote fo boſtehen⸗ den Sklaverei bringen. Spanien und Tanger. Madrid, 20. Sept. Ein ſpaniſcher Miniſterrat hat ſich heute in San Sebaſtian mit der Frage einer Re⸗ viſion des Tangerſtatuts beſchäftigt. Aus franzöſiſcher Quelle verlautet, Spanien fordere in den neuen Ab⸗ machungen eine beherrſchende Stellung in der Verwaltung von Tanger inſofern, als dem Sultan ein Delegierter des Kalifen von Tetuan beigegeben werden ſolle und andererſeits Italien auf die gleiche Stufe wie England und Frankreich geſtellt werden ſolle. Spanien werde wei⸗ terhin auf einer Konferenz der Unterzeichner der Al⸗ geciras⸗Akte beſtehen. Aus gleicher Quelle verlautet, daß Spanien und Italien ein maritimes Abkommen getrof⸗ fen hätten, das dem italieniſch⸗ſpaniſchen Schiedsgerichts⸗ vertrag vom 17. Auguſt vorausgegangen ſ i. Die Lage im Rif. e Paris, 20. Sept. Nach einer„Matin“⸗Meldung aus Rabat haben die Spanier den Rifkabylen auf einer 1 von 100 Kilometern ihre Stellungen preis⸗ geben müſſen. Dadurch ſeien die franzöſiſchen Truppen die ſich an dieſen Teil der ſpaniſchen Front anſchlie ßen, in eine ſchwierige Lage verſetzt worden. Englands Intervention in China. Moskau, 20. Sept. In einem Aufruf der dritten Internationale an das Proletariat aller Länder wird erklärt, daß in wenigen Tagen England in die chin hen Angelegenheiten aktiv eingreifen, und daß Tſcha. olin auf engliſche Anstiftung Rußland in einen Krieg hinein⸗ ziehen werde. Dies ſei nur ein Teil der„widerlichen eng⸗ liſchen Intrigen“, die ſowohl gegen China wie gegen Rußland gerichtet ſeien. Das Ziel dieſer Intrigen ſei die Einkreiſung Rußlands im Weſten und im Süden. Die Arbeiter aller Länder werden in dem Aufruf aufgefordert, dieſe gegen Rußland gerichtete Aktion zu unterbinden. Gleichzeitig wird hier ein Bericht verbreitet, demzufolge England in Tokio über eine Intervention in China ver⸗ handeln ſoll. Japan ſoll die Forderung auf Einſchränkung der Flottenbaſis in Singapore, Anerkennung der be⸗ ſonderen Intereſſen Japans in Mittelchina und Anter⸗ ſtützung in der Mandſchurei und der Mongolei für den Fall einer japaniſchen Mitwirkung geſtellt haben. Zu den ſchwebenden Verhandlungen ſoll auch Techangſolin hinzugezogen werden. i Südſlawiſch⸗bulgariſche Annäherung? Aus Belgrad kommt die Nachricht, daß eine ſüdſlawiſch⸗bulgariſche An⸗ näherung zu erwarten ſei, und zwar beginnend mit einer Zollunion. Wenn dieſe Nachricht ſich beſtätigt, dann wäre früher als man gedacht hat, der einzig geſunde Weg beſchritten, den das Balken⸗Slawentum und der Bal⸗ kan ſelbſt in eine gedeihliche Zukunft offen haben. Nur eine Annäherung und ſpätere bundesſtaatliche Vereini⸗ gung zwiſchen Süd'lawien und Bulgarien ſchafft das ma⸗ zedoniſche Problem aus der Welt, das ſonſt im Balkan und in Europa die eiternde Wunde bleibt, die es heute noch iſt. Erſt wenn zu den heute ſchon vereinigten Stäm⸗ men der Slowenen, Kroaten und Serben der vierte der 9 hinzukommt, iſt eine Befriedung des Balkans enkbar.. 1 Neuer Militäraufftand gegen Primo de Ribera? Spaniſche Gerüchte. 1 155 5 Paris, 20. September. Aus Spanien kommt die Meldung, daß die In⸗ fanterieregimenter an Primo de Rivera die for⸗ melle Aufforderung gerichtet haben, zurückzutre⸗ ten. Primo de Rivera hat ſich zum König begeben, der in San Sebaſtian weilt. Wenn dieſe Nachricht zutrifft, dann bedeutet ſie, daß die Gärung innerhalb des ſpaniſchen Militärs mit der Unterdrückung des Aufſtan⸗ des der Artillerie nicht aufgehört hat. Dann ſcheint das geſamte Militär darin einig geworden zu ſein, daß man den Diktator de Rivera nicht länger mehr an der Spitze des Staates laſſen will. Dieſer iſt ſelbſt Ge⸗ neral und mit Hilfe des Militärs zur Macht gekom⸗ men. 0 Wenn es der Infanterie gelänge, ihren Willen durchzudrücken, dann würde eine neue militäriſche Diktatur an Stelle der bisherigen treten und es wüden ſich die Vorgänge wiederholen, die man in den letzten Jahren in Griechenland erlebt hat. Man erinnert ſich wohl, daß vor einigen Monaten auch in den Kreifen der Intelligenz und in den alten politiſchen Parteien eine weit ausgreifende politiſche Verſchwörung zum Sturze des Diktators vorbereitet worden war, die aber recht⸗ zeitig erkannt und unterdrückt wurde. Dieſen Kreiſen war der Diktator zu reaktionär, den Militärs, die ſich gegen ihn erhoben haben, wird er zu bürgerlich, fortſchrittlich ſein. Es iſt aber gar nicht abzuſehen, wie Spanien im Widerſtreit dieſer Gegenſätze um die Perſon Riveras zur Ruhe kommen kann. Nachſpiel zum Magdeburger Mord. Das Verfahren gegen Kölling und Hoffmann. Magdeburg, 20. Sept. In dem Diſsiplinarverfah⸗ ren, das gegen den Unterfuchungsrichter Dr. Kölling und gegen Landgerichtsdirektor Hoffmann vor dem Oberlan⸗ desgericht in Naumburg ſchwebt, haben bereits Zeugen⸗ vernehmungen ſtattgefunden. Auch in der Ditziplinar⸗ ſache gegen den Magdeburger Kriminalkommiſſar Ten⸗ holt, mit der ſich die beim Regierungspräſidenten in Magdeburg zuſtändige Inſtanz zu beſchäftigen haben wird, ſind inzwiſchen Zeugen vernommen worden, die über die Art und Weiſe, wie Tenholt ſeine Amtstätig⸗ keit ausübte, Auskunft gegeben haben. Ein Verfahren gegen Hilde Götze. Magdeburg, 20. Sept. Nach einer Aeußerung des Vorſitzenden im Schröder⸗Prozeß, Landgerichtsdirektor Dr. Löwenthal, dürfte nunmehr gegen die Braut des zum Tode verurteilten Schröder, Hilde Götze, die Anklage der Beteiligung, der Begünſtigung und der Hehlerei er⸗ hoben werden. Die Götze befindet ſich unter ſtrengſter Be⸗ wachung in Magdeburg. Mit ihrer baldigen Verhaftung iſt zu rechnen. Da die Staatsanwaltſchaft gegen die Götze bisher keine Anklage erhoben hat, war ein Ein⸗ ſchreiten des Gerichtes bisher nicht möglich. zurchtbarer Witbelſtürm über Florida. Ueber 700 Tote und 3000 Verletzte.— Uner⸗ meßlicher Materialſchaden. O Newyork, 20. September. Das amerikaniſche Modebad auf der Halbinſel Flo⸗ rida Niami, iſt durch einen furchtbaren Wirbelſturm teilweiſe zerſtört worden. Die Drahtverbindungen wurden ſämtlich unterbunden, ſodaß Nachrichten nur ſpärlich zur Hauptſtadt gelangen. Die Kataſtrophe betraf auch das Modebad Palmbeach. Die Zahl der Toten in Niami ſoll angeblich über 700, die der Verletzten über 3000 betragen. 15000 Perſo nen ſollen obdachlos ſein. Der Schaden wird auf 200 Millionen Do l⸗ lar geſchätzt. Die Hafenanlagen mit allen Schiffen auf Niami ſind vernichtet worden. Unter den geſunke⸗ nen Schiffen befindet ſich auch die frühere deutſche Kai⸗ ſeryacht„Meteor“. N Die Sturmkataſtrophe iſt die größte, die Florida bisher zu verzeichnen gehabt hat. Zahlreiche Schiffe zwi⸗ ſchen Florida und den weſtindiſchen Inſeln befinden ſich in Seenot. Der deutſche Dampfer„Weſterwald“ rettete die Mannſchaft des in Brand geratenen franzöſiſchen n Schooners„St. Pierre Miquelon.“ Die beiden Mode⸗ 5 bäder Niami und Palmbeach ſind vollſtändig zer⸗ ſtört. Ueber 2000 Häufer ſind eingeſtürzt. 1. a der Ortſchaften gleichen einem Schutthaufen, Wirbelſturm in einer Breite von 60 Meilen auf dem Weg, den er nahm, alles vernichtete, was aufrecht ſtand. Am ſchwerſten iſt Niami betroffen. Die Stadt iſt eine einzige Ruine. Eine gewaltige Welle überſchwemmte die Promenade, zertrümmerte hunderte von Automobilen und warf die Eiſenbahn aus den Gleiſen. Unter den zer⸗ ſtörten Gebäuden befinden ſich der Palaſt Fords und das Haus Ediſons. Der Gouverneur von Florida hat die Mobiliſierung der Nationalgarde zur Uebernahme des Polizeidienſtes angeordnet. Anderen Nachrichten zufolge ſoll bereits das Kriegsrecht verhängt worden ſein, weil man Plün⸗ derungen befürchtet. Der Staat Florida wird zweifel⸗ los in ernſte Finanzſchwierigkeiten geraten, die durch das Verſagen der Verſicherungsgeſellſchaften vielleicht auf die ganzen Vereinigten Staaten übergreifen können. 22 0 Aus dem badiſchen Lande. Ein Flugtag mit tödlichem Ausgang. Karlsruhe, 20. Sept. Der bekannte Flieger Ernſt Udet veranſtaltete am Sonntag in Karrlsruhe einen Großflugtag, in deſſen Mittelpunkt ganz überragende Leiſtungen dieſes wohl beſten deutſchen Piloten ſtanden. Das Hauptprogramm des Nachmittags, das Nehmen von Stleilkurven, Sturz⸗ und Rückenflüge, die auf viele Tauſende von Zuſchauern einen großen Eindruck machten, waren berei's vorüber als die letzte Nummer des Pro- gramms, ein Fallſchirmabſprung aus 700 Meter Höhe zur Ausführung kommen ſollte. Der Fallſchirm entfaltete ſich nicht und der Abſpringende, ein zwanzigjähriger Stu⸗ dent Fußfeller⸗Land au, der geſtern ſeinen zehnten ſprung ausführte, fiel mit zerſchmettertem Schädel au die Erde. Die weiter geplanten Veranſtaltungen wurden abgeſagt. Mannheim.(Vierkötter kommt nach Mann Aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums des heim.) Schwimmvereins Mannheim veranſtaltet dieſer am men im Herſchelbad. Hierzu hat auch der deutſche Lang⸗ ſtreckenmeiſter und Kanalbezwinger Ernſt Vierkötter von Poſeidon Köln eine Einladung des SV. Mannheim angenommen. Mannheim. Art, das z. Z. mit ſenſationellem Erfolg in dem Theater „Madelaine“ Paris gaſtiert und ſich auf einer Reiſe durch die Hauptſtädte Europas befindet, wird vor ſeinem Auf“ treten in Berlin unter Leitung ſeines Gründers, Nahum Zemak, zum erſtenmal in Deutſchland im Mannheimer! Künſtlertheater Apollo in der Zeit vom 26. bis 29. d. M. gaſtieren. Heidelberg.(Entſprungener Hochſtapler) Wie jetzt bekannt wird, iſt der vor mehreren Monaten zu zwei Jahren verurteilte Hochſtapler„Dr. Hubl von Salva“ vor kurzem aus dem Gefängnis entwichen. war wegen guter Führung als Schreiber verwendet wor 6 den und ſchrieb ſich bei dieſer Gelegenheit ſelber einen amtlichen Paſſagierſchein aus, auf Grund deſſen er der in Wirklichkeit ein aus Oeſterreich ſtammender Gä ner namens Hubl iſt, ſich mit einer alten Samm und 3. Oktober ein verbandsoffenes Jubiläumsſchwim die Strafanſtalt verließ. In Heidelberg hat der Geflüchtete, 5 1 * * 6(Gaſtſpiel der„Habima“ in Mannheim.) Das hebräiſche Theater„Habima“ Mos- kau, wohl die in Europa einzig exiſtierende Bühne dieſet liſte verſehen und hat hier in mehreren Häuſern Beträg 4 angeblich für das Deutſchtum im Auslande, geſamme um Reiſegeld zu bekommen. Seitdem iſt er verſchwunden⸗ Rohrbach(Amtsbezirk Eppingen).(Unglück fall.) Das etwa ſieben Jahre alte Töchterchen des Ma rers Franz Joſeph Karg kam beim Feuerſchüren dem 5 Feuer zu nahe, ſo daß ſeine Kleider in Brand gerieten. In brennendem Zuſtande lief das Mädchen auf die' Straße, wo es einem hinzukommenden jungen Mann ge, lang, die Flammen zu erſticken. Die Unglückliche mu in ſchwer verletztem Zuſtande ins Krankenhaus bracht werden. ßte 1. ver⸗ Pforzheim.(Unfall auf dem Heuboden.) An“ ſich beſſer verſtecken zu können, ſtiegen der Sohn des Gold“ arbeiters Wilhelm Kaufelmann und der Sohn des Haupt 5 lehrers Benk aus Erſingen auf den Heuboden, wobei ei Bund Stroh ins Nutſchen kam. Der Sohn des Haupt 6 lehrers fie, in die Tiefe und erlitt einen doppelten Scha“ ſofort ins Pforzheimer Kranken“ delbruch. Er wurde haus verbracht. SD en ER. I EUR. 38. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Er war der gleichen Anſicht— eine Abſage war in die⸗ ſem Falle nicht gut möglich! T und— ſie zögerte. 8 ö Fragend 1 ſie an—„nun? was haft du noch auf dem Herzen? Noch einen ſolchen Nachtiſch?“ „Nein, Werner, das gerade nicht—— aber dieſer Nach⸗ tiſch erfordert eine neue Toilette! Ich möchte doch bei dieſer hochfeudalen Geſellſchaft nicht aus dem Rahmen fallen—“ D das tuſt du nie, Ulla! Das Kleid ſollſt du aber den⸗ noch haben, ich gönne es dir! Nur die eine Bemerkung darfſt du mir nicht verübeln, daß du: eine ſo kluge und geiſtvolle Frau— ſagen wir ruhig: die klügſte und geiſt⸗ vollſte Frau der Stadt, daß du ein ſo ausgeprägtes Inter⸗ eſſe für Toiletten wie die oberflächlichſte Modedame haſt — ich finde da keinen rechten Zuſammenhang—“ Lächelnd blies ſie ihm den Rauch ihrer Zigarette ins Geſicht—„auch Ehrgeiz, mein Lieber! Du haſt mir vorhin das Kompliment gemacht, ich ſei die klügſte und, geiſtvollſte Frau der Stadt— nun wohl, ich habe auch noch den Ehr⸗ geiz, die beſt⸗ und geſchmackvollſt angezogene Frau zu ſein, wenn ich nicht die ſchönſte ſein kann——“ „Viel auf einmal, Ulla! Doch das biſt du auch!“ 5 WWirklich? Ah, du ſiehſt mit den Augen des Ehe⸗ mannes.— 1 Auch wenn ich nicht dein Mann wäre. Alla müßte ich es ſagen: du biſt die ſchönſte Frau der Stadt— ich kenne keine hier, die dir darin über iſt! Dieſen Ruhm kann dir niemand ſtreitig machen!“ N Ihre Augen leuchteten auf in befriedigender Eitelkeit. Wenn der ſtrenge, ehrliche, unbequem wahre Werner das ſagte, mußte es wohl ſo ſein— und ſie lächelte in dem Gedanken an den andern!. „Solche Galanterie verdient Belohnung!“ Sie ſprang auf und drückte ihm übermütig einen Kuß auf den Mund, „o, was machſt du für ein bärbeißiges Geſicht! Hat mein Kuß dich denn erſchreckt? Es iſt ja ſehr lange her, daß du mich nicht geküßt— da muß ich ja wohl wieder den Anfang machen!“ lachte ſie. 5 5„Ja, es war wirklich ſehr lange her!“ dachte er, ganz überraſcht von dieſer plötzlichen Zärtlichkeitsanwandlung ſeiner Frau, die er aber nicht erwidern konnte, denn die Sehnſucht nach Ullas lockender Schönheit war ganz geſtor⸗ ben, und auch jetzt hatte er Ulla nur mit bie ſchs kritiſchen Augen angeſehen, als er feſtſtellte, daß ſie die ſchönſte Frau der Stadt ſei, jedoch ohne Genugtuung darüber, daß dieſe Schönheit ſein eigen; die Zeiten waren längſt vorbei, daß er darüber eine wirkliche Freude empfunden hatte! Alla war ihm erſchreckend fremd geworden— und jetzt mehr 8 5 da er Eliſabeth wiedergeſehen! a Wert erſt richtig ſchätzen gelernt— nun, da ſie ihm un⸗ erreichbar geworden war! Tauſendmal recht hatte die Mutter gehabt! And wären Eliſabeths Hände noch verarbeiteter ge⸗ weſen, hätte ſie noch mehr Sommerſproſſen gehabt— jetzt hätte er ſie ohne Beſinnen als ſein treu geliebtes Weib in ſein Haus geführt— dann hätte er Licht und Wärme ge⸗ habt! Die glänzende Ulla konnte nur blenden und bezau⸗ bern— Wärme, belebende Wärme, hatte ſie nicht zu geben, weil ſie ohne Liebe war! 5 Aber es war da nichts mehr zu ändern; er war ein finden! und mußte ſich in ſein ſelbſtgewähltes Geſchick inden!— 3 Ulla war mit ihrer neuen Toilette beſchäftigt; ſie freute ſich ungemein über dieſe Einladung, die ihrem Ehrgeiz und ihrer Eitelkeit ſchöne Möglichkeiten bot. And Gerhard Lezius' Eiferſucht wurde dadurch wach. „Ich gönne dich keinem anderen! Mir allein gehörſt du, Süßeſte—“ flüſterte er leidenſchaftlich. Er hielt ſie feſt im Arm und ſah flehend in ihr ſchönes lächelndes, ihm aber ſo unergründliches Geſicht. „Törichter Mann!“ ihre Finger 17 liebkoſend durch ſein dunkles Haar,„iſt es nicht genug, daß ich bei dir bin Kopf durch eine Spalte, ihm ein ſchelmiſches„Guckguck ſeinen Eheerfahrungen mit Ulla hatte er deren 1 bin „Nein, das iſt mir nicht genug! Ich will d von Küſſen. Wieder ſaß ſie nach der Arbeitsſtunde im Labo in ſeinem. Zimmer—„zwei Zigaretten lang—“ wie ſie ihm neckiſch, mit verheißungsvollem Blick auf ſein dringendes Bitten zu 60 geſagt—„aber ganz brav ſein. Herr Doktor—— „— Alla, wer kann bei dir brav bleiben—?“ unerſättlich in ſeinen Küſſen. „Nicht ſo ungeſtüm, mein Lieber!“ Geſchickt entwand ſte ich ihm da und ſchlüpfte in den Nebenraum, ein kleine? auchkabinett mit üppigem, orientaliſchem Geſchmack ein ß Sie hielt die Vorhänge feſt zu, ſteckte nur den gerichtet. zurufend. f Er eilte ihr nach, umſchlang ſie und preßte ſie ſo feſt anf kommen—“ „Ulla, Undine— bleibe noch!“ flehte er. paar Minuten ſchenke! Es iſt ich tue—“ „Ja, wenn ein anderer dadurch verkürzt wird! Und ich, gehöre einem anderen! Vergiß es nicht—“ „Du trägſt ja ſelbſt die und drückte ihre Hände gegen ſeine Augen—„warum bif du ſo ſüß, ſo einzig? Ich haſſe deinen Mann—“ „Der Aermſte! Wenn er es wüßte! Er hat dir do nichts zuleide getan!“ f 5„Weil er dich beſitzt und genießt— und ich muß dar en 8 n „Beſitz kann ja leicht geändert werden!“ warf ſie hi Er ſtutzte. N 116 7 . er wat . 4 1 — 5 ich haben endlich ganz haben—“ er überſchüttete ſie mit einer Flut 7 Schuld, Ulla,“ murmelte 4 ö Konſtanz.(Erpreſſung.) Vor dem Jugendgericht Konſtanz ſtanden zwei jugendliche Schweizer, der 15jäh⸗ rige Erwin Geertſen und der 17j6 ige Hugo Oswald aus Langgaß, wegen räuberiſcher Erpreſſung. Die beiden gehörten in ihrer Heimat zu( er jugendlichen Räu⸗ bergeſellſchaft, deren Mitglieder ſpäter nach Mexiko aus⸗ wandern wollten, um dort ihr Geſchäft weiterzutreiben. Sie ſind durch Kinobeſuch und ſchlechte Lektüre zu dieſer Idee gekommen. Das Gericht verurteilte ſie zu fünf bzw. drei Monaten Gefängnis. Offenburg.(Tod durch Verbrennung.) Wäh⸗ rend der Abweſenheit des Mannes und während die Kinder ſich im oberen Stock des Hauſes befanden, hat ſich die Frau eines Malers, nachdem ſie ſich in ein Zimmer ihrer Wohnung in den Flachbauten eingeſchloſſen hatte, mit Petroleum übergoſſen und ſich ſelbſt angezündet. Durch ihr Wehegeſchrei wurden die Nachbarsleute aufmerkſam. Dieſe ſchlugen die Fenſter ein und erſtickten die Flammen. Die ſofort herbeigerufene Polizei verodnete die Verbrin⸗ gung in das Krankenhaus. Die Bedauernswerte hatte noch bei vollem Bewußtſein der Polizei erklärt, daß ſie die Tat aus Eiferſucht begangen habe. An den Folgen der erlittenen Brandwunden ſtarb ſie im Krankenhaus. Ueberlingen.(Verhaftung eines Schwind⸗ lers.) Bald als Oberleutnant, bald als Offizierſtellver⸗ treter und Mitglied des Deutſchen Offiziersbundes ſuchte hier ein Schwindler eine Reihe von Einwohnern heim, um für eine Partei Gelder zu ſammeln. Das Geld wurde dann verjubelt. Der„Herr Oberleutnant“ wurde als der 35 Jahre alte Ecklektrotechniker Karl Schmid aus Aalen (Württemberg) feſtgeſtellt, der auch in Friedrichshafen, Lindau und anderen Plätzen die gleichen Schwindeleien verübt haben ſoll. Beuggen.(Schwerer Anfall.) Am Neubau der Witwe Ritſchler ſtürzte bei der Vornahme von Anſtreicher⸗ arbeiten ein Arbeiter vom Gerüſt und zog ſich unter ande⸗ ren Verletzungen einen Schädelbruch und Armbruch zu. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus verbracht. Gaggenau.(Wegen Untreue verhaftet.) Zu der Meldung, daß der 52 Jahre alte Buchhalter und Rechner der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Gaggenau, Ju⸗ lius Neubert, verhaftet wurde, wird noch berichtet: Seine eſtnahme erfolgte auf die Anzeige des Vorſtandes und ufſichtsrates der genannten Kaſſe, da die Kaſſe einen Fehlbetrag von 13000 Mark aufweist. Man befürchtet, daß die Summe noch größer iſt. Neubert hatte ohne Einverſtändnis des Vorſtandes und des Aufſichtsrates Darlehen an Nichtmitglieder gegeben und dadurch Ver⸗ luſte erlitten. Er lebte in geordneten Verhältniſſen und bekleidete das Amt eines Rechners bei der Kaſſe ſeit 24 Jahren im Nebenamt. Aus Nah und Fern. Zum Brücheneinſturz in Gartz. Stettin, 20. Sept. Ueber die Urſache des Elnſturzes der Oderbrücke bet Gartz wird berichtet, daß der Unfall wahrſcheinlich in einem Ausführungsfehler beim Bau des Pfeilers zu ſuchen ſei. Durch dieſen Ausführungsfehler ſei das Herausziehen der letzten eiſernen Stützbohlen erſchwert worden. Dieſe Stützbohlen wären eingerammt worden, um ein glattes und einwandfreies Gießen des Eiſen⸗ gußbetons zu ermöglichen. Durch irgendwelche Umſtände, vielleicht durch ein Verſagen der Betonmiſchmaſchine, ſollen ſich in dieſem Beton Kieslager gebildet haben, die nicht ordnungsgemäß ausgegoſſen wurden und ſo durch das Hochwaſſer hinweggeſpült werden konnten. Gerade beim Herausziehen der letzten Stützbohlen soll der Mit⸗ telpfeiler zuſammengebrochen ſein. Fünf Minuten vor der Kataſtrophe paſſierte ein großer ergnügungsdampfer die Brücke. Die Kataſtrophe hätte alſo leicht noch viel entſetzlichere Folgen haben können. Geſtern fand eine Stadtverordnetenſitzung in Gartz ſtatt, in der der An⸗ trag geſtellt wurde, das Vermögen der Allgemeinen Bau⸗A.⸗G. Berlin, die den Bau ausgeführt hat, zur Sicherſtellung der finanziellen Ansprüche der Stadt be⸗ ſchlagnahmen zu laſſen. d — PP....]ꝗ ũ ũHrẽꝗ..... ̃Ü—6—ð˖ꝛ s Kreuz und Quer. 15 Allerweltsplauderei von Ernſt Hilarion. Eine verunglückte Trockenlegung.— Der Segen der modernen Technik.— Landrus, Böttchers und andere Verbrecher.— Deutſches Künſtlerelend. 5 Ueber unſere muſelmaniſchen Freunde am Bosporus wäre beinahe ein großes Unglück hereingebrochen, deſſen Tragweite nicht abzuſehen wäre, wenn es nicht durch die Vernunft regierender Kreiſe Gott ſei Dank noch einmal abgewendet worden wäre. Die Sache liegt ſo: Der Türke ſchimpft bekanntlich nicht nur ſehr virtuos, weshalb man ur Charakteriſterung eines wetternden Böſewichts wohl ſagt:„Er flucht wie ein Türke“, ſondern er trinkt auch gern und viel, was zu dem bei uns nicht ſelten gebrauchten Vergleich:„Er iſt blau wie ein Türke“ geführt hat. Auch die Bezeichnung„Kümmeltürke“ ſoll andeuten, daß Kon⸗ ſtantinopel in einer feuchten Gegend liegt, und daß es nicht nur 8 Moſcheentürme, ſondern auch ſchiefgehende Türken gibt. Das mutet ſonderbar an. Denn Mohammed 5 hat das Weintrinken verboten. Da iſt denn der Türke auf den genialen Einfall gekommen, einen ganz neuen Schnaps, den„Raki“ zu brauen, der, da ihn der Prophet nicht ge⸗ kannt hat, unter das Trinkverbot keineswegs fallen konnte. Mit Oliven, Käſe, kleinen Fiſchen oder Radieschen, beſſer noch mit Hummern, Kaviar oder Eierſalat ſoll der„Raki köſtlich munden, und was ein rechter Türke iſt, der findet, auch wenn ihm dieſe Ingredienzien nicht zur Verfügung 15 ſtehen, die Oeffnung ſeiner Rakiflaſche im Dunkeln. Da kam der graue Tag über die Türken, an dem ſelbſt der Halbmond auf dem Nationalbanner eine wehmütige Träne als letzte Feuchtigkeit über den Türkenlanden verlor. Die Regierung hatte das Rakitrinken verboten. Auch der er⸗ probte Ausweg, ſchnell eine neue Sorte zu brauen, war durch einen verallgemeinernden Paragraphen in der Ver⸗ ordnung verſtopft. Die einzige Hoffnung lieb, daß unter den harten Angoramännern einer war, kein geringerer als Gaſt Muſtafa Kemal Paſcha nämlich, der als ſtiller Verehrer des„Raki“ Tantalusqualen unter dem neuen Verbot litt. Nachdem ſich der bisherige Rakidunſt um ſeinen Geiſt ge⸗ lichtet hatte, gewahrte er plötzlich mit tiefſter Unruhe, daß in der türkiſchen Staatskaſſe Ebbe ſei und daß der nahende Bankerott nur dann vermieden werden konnte, wenn die leergebrannte Stätte mit dem Goldſegen eines Alkohol⸗ monopols gedünat würde. So kam es auch wirklich. Die 0 N Erweiterung des pfälziſchen Winterfahrplanes. „„Ludwigshafen, 20. September. Die Neichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen teilt mit: Es iſt. 1 5 gewiſſe Erweiterung des für den Winter vorgefehenen Tahrplanes möglich geworden. 1. Die Schnellzüge D 51 Saarbrücken Landau—Neuſtadt und D 82 Landau Saarbrücken ſowle die Perſonenzüge 673 und 674 zwiſchen Neuſtadt und Landau werden auch im Winter gefah⸗ ren. 2. Die ſeitherigen Eilzüge 119 und 120 werden im Winter zwiſchen Karlsruhe und Kaiſerslautern durch⸗ geführt. Die Verbindung nach und von dem Alſenztal wird bei beiden Zügen in Hochſpeyer hergeſtellt. . 1 15 Bad Dürkheim.(Der Schlußtag des Dürk⸗ heimer Wurſtmarktes.) Bei ſehr gutem Wetter ging am Sonntag der Dürkheimer Wurſtmarkt zu Ende. Der Nachmarkt begann bereits am Samstag, wo die Beſucherzahl ſich in mäßigen Grenzen hielt. Der Sonn⸗ tagsbeſuch dagegen war überaus zahlreich. Mit der Eiſen⸗ bahn wurden an 12 000 Perſonen, mit der Rheinhaardt⸗ bahn ungefähr 5509 Perſonen befördert. Bei vorſichtiger Schätzung iſt für Sonntag ein Geſamtbeſuch von etwa 25 000 bis 28 000 Perſonen anzunehmen. Die Inan⸗ ſprüchnahme der Poſtkraftwagen war ebenfalls ſehr er⸗ heblich. Bad Dürkheim.(Eine Studentenkapelle auf dem Wurſtmarkt.) Die Kapelle der Baabſchen Wein⸗ halle auf dem Wurſtmarkt ſetzt ſich aus Studenten zu⸗ ſammen, die ſich hierdurch weitere Mittel für ihr Studium verdienen wollen. . Somburg.(Tragiſcher Todesfall.) Das ein⸗ zige fünfjährige Töchterchen der Angeſtellten der Karls⸗ brauerei Emrich, wollte kurz nach 12 Uhr mittags den vom Dienſt kommenden Vater an der Ecke der Weber⸗ ſtraße entgegenlaufen, überſah in ſeiner Freude ein um die Ecke biegendes Auto und wurde von dieſem totge⸗ quetſcht. Das Auto fuhr ganz langſam. Den Führer trifft keine Schuld. Bingen.(Schiffsunfälle.) Durch den jetzt ein⸗ getretenen niedrigen Waſſerſtand ſind bereits mehrere Schiffsunfälle zu verzeichnen. Bei Oberſpay an der ſo⸗ genannten„Schottel“ fuhr der Schleppkahn„Immaku⸗ lata“, der ſich im Anhang des großen Radſchleppdampfers Johannes Keßler“ befand, auf Grund. Der Kahn, der lich anzerhalb des eigentlichen Fahrwaſſers befand, legte ſich quer vor die Krippe. Da es nicht gelang, das Schiff freizuziehen, muß der Kahn geleichtert werden. Das auf der Bergfahrt befindliche Laſtſchiff„Rheinfahrt Nr. 22“ erlitt bei Kaub im Vorderſchiff Leckage und mußte ſofort vor Anker gehen und leichtern. Der Schaden wurde notdürftig ausgebeſſert, jedoch iſt die Ladung, die größten⸗ teils aus Weizen beſtand, ſehr ſtark mitgenommen. Das kage zu, mußte vor Anker gehen und Abdichtungsarbeiten vornehmen. Durch den fiskaliſchen Greifbagger Nr. 2 der Rheinſtrombauverwaltung wurde in Koblenz unter⸗ halb der Schiffbrücke ein rieſiger Steinblock der die Schiffahrt ſchon lange gefährdet hatte, entfernt und an einer tiefen Stelle des Rheines am ſogenannten„Neu⸗ wieder Tor“ wiederverſenkt. Höhn.(Schwerer Zechenunfall.) Auf der Grube Alexandria verunglückte der 24jährige Emil Dörr aus Zehnhauſen. Beim Loßſchießen der Kohlenmaſſen vor Schichtwechſel brannte eine Zündſchnur zu ſchnell durch, ſo daß ſich die Arbeiter nicht früh genug entfernen konnten. Dörr wurde von den Kohlen getroffen und beiſeite geſchleudert. Er erlitt einen ſchweren Oberſchenkel⸗ bruch und einige Kopfverletzungen. Ein zweiter Arbeiter konnte ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Hamburg.(Schreckenstat eines Vaters.) Der 28. Jahre alte Händler Märtens brachte in der Heide ſeine beiden drei⸗ und vierjährigen Jungen dadurch um, daß er ihnen die Kehle durchſchnitt. Da er ſich infolge Verſagens des Revolvers vergeblich zu erſchießen ſuchte, wollte er ſich ſchließlich im Fluß ertränken. Hier wurde er durch einen Vorübergehenden daran gehindert. Bei Märtens, der für eine Hamburger Firma Geſchäfte ge⸗ macht haben ſoll, ſollten am Sonntag die Bücher über⸗ prüft werden. Das dürfte der Grund zu dieſer Schrek⸗ kenstat geweſen ſein. 77CCCCCCͤã ĩͤwKçdGdbGbTTVTPTbTTTſTTTTTVTTbTſTGkbTfTdTFTVFk'TbT!TkT!!TkTkTkT!T!.!!.:!... eee e Verbots, das türkiſche Volk müſſe vor den ſchädlichen Folgen des„Raki“ bewahrt werden, iſt heute überlebt. Im Gegenteil hat nun der türkiſche Finanz⸗ miniſter, wie weiland ſein Kollege im zariſtiſchen Rußland, tüchtig aufzuſtochern und die Minaretts, wenigſtens vor den rakiumnebelten Augen ſeiner glücklichen Untertanen, in lebhafte Schwankungen zu verſetzen. N Wir ſcheinen in einer Zeit zu leben, in der die Roſſe der apokalyptiſchen Reiter den Boden des Erdballs 7 ſtampfen. Unglück über Unglück meldet der Draht. Erd⸗ beben, Tornados, Seuchen, Maſſenvergiftungen, Morde, ſchreckliche Attentate: das Zeitungsblatt wird zu einer Offenbarung ungeahnter Heimſuchungen. Es gibt Gelehrte und Zahlenkünſtler, die auszurechnen ſuchen, daß ein Welt⸗ körper, auf dem bei jedem Atemzug, den wir tun, ein Ehineſe ſtirbt, ein Land wie Deutſchland, in dem alle 27 Sekunden ein Kind geboren wird, auch ſeine Ereigniſſe haben muß, daß die Ereigniſſe ſtets in gleicher Fülle, wenn auch in anderen Variationen, vorhanden waren, uns durch das bisherige Fehlen der Nachrichtenvermittlung nur nicht in ihrem ganzen Ausmaß zugeführt werden konnte. Was wußte der friedliche Bürger des neunzehnten Jahrhunderts ohne Seismograph und Radio von Erdbebenerſchütterungen und Nachrichtenüberſtürzung? Erſt durch den„Segen der des Erdgetriebes geſtattet. Was uns en müßte uns auf der anderen Seite mit Stolz über den Fortſchritt erfüllen. Es ſcheint, daß die Rechnung der Rechenkünſtler doch einen kleinen Fehler birgt. Wenn der„Segen“ der modernen Technik nur dazu dienen ſollte, den Menſchen zu beunruhigen und mit böſem Alarm zu ſchikanieren, ſo würde mancher dieſen Segen dorthin wünſchen, wo der Pfeffer wächſt. Und gar wenige dürfte es geben, die auf dieſen Segen als Seelenfolter der modernen Menſchheit „ſtolz“ wären. Auch ſoll zugegeben werden, daß die Radio⸗ blitzſprache des Aethers unſer Zeitalter weitſichtiger und hellhöriger gemacht hat. Dennoch ſteht außer Frage, daß unſere Erde zur Zeit durch einen Anglücksnebel rollt und daß wir wieder Tage zu ſehen bekommen, wo ſich trotz Fernſeher und Antenne zu unſerem inneren Frieden auch der äußere geſellt. Hoffentlich läßt dieſe Zeit nicht allzu lange auf ſich warten! ö Das zunehmende Berufsverbrechertum ſcheint zur Er⸗ reichung dieſes glücklichen Zieles ein ſchwer zu überſteigen⸗ der Berga. Das innere Grauen über die Mordtaten eines Laſtſchiff„Emma“ zog ſich gleichfalls bei Oberſpay Lek⸗ ein reges Intereſſe daran, den Quellgrund des Monopols modernen Technik ſei uns ein Blick in die bunte Werkſtatt Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 21. September. Opfer beim Baden. Es vergeht faſt keine Woche, in der nicht von Todesfällen infolge Ertirnkens beim Baden berichtet werden muß. Insbeſondere die Sonntage haben dei der ſtarken Badeluſt derartige Unfälle zur Folge gehabt. So ſind auch am letzten Sonntag wieder in der Nähe bei Breiſach beim Baden im Rhein zwei junge Leute ertrunken. Bei dem einen handelt es ſich um den 17 Jahre alten Sohn des Kaufmanns Breiſacher. Der Junge beſucht die Handelsſchule in Offenburg und war vorübergehend bei ſeinen Eltern auf Beſuch. Seine Leiche konnte bisher noch nicht gefunden werden; ebenſo nicht die eines anderen jungen Mannes, über deſſen Perſönlichkeit noch nichts genaues feſtſteht. Bei Ketſch an der Mündung des Altrheins in den Neurhein ſind am Sonntag nachmittag die 22 jährige Karoline Eber⸗ wein aus Oftersheim und die 18 jährige Sophie Keim aus Untenſtetten im Odenwald, beide in Oftersheim wohnhaft, beim Baden ertrunken. Der Bräutigam der Eberwein mußte den Verſuch, beide zu retten, aufgeben, da ihm ſelbſt Gefahr drohte, von den beiden ſich eng umſchlungen haltenden Mädchen, die ihm das Geſicht vollſtändig zerkratzten, mit in die Tiefe geriſſen zu werden. — Neue Reichsſilbermünzen. Zur Gewinnung geeig⸗ neter Entwürfe für die Ausgeſtaltung der Reichsſilber⸗ münzen hat der Reichsminiſter der Finanzen einen öffent⸗ lichen Wettbewerb ausgeſchrieben, an dem ſich alle Künſt⸗ ler deutſcher Staalsangehörigkeit beteiligen können. Es ſind ſechs Preiſe von 2000 bis 6000 Reichsmark ausge⸗ ſetzt; außerdem können geeignete Entwürfe angekauft werden. Die Entwürfe ſind beim Reichsfinanzminiſterium einzureichen. 5 1 Fahrpreisermäßigung für Jugendliche bei Pripat⸗ bahnen. Nachdem die Wiederherſtellung der 50prozentigen Fahzrpreisermäßigung zugunſten der Jugendpflege be⸗ ſchloſſen iſt, ſind auch die Privatbahnen gehalten, dieſe Tarifvergünſtigung auf ihren Strecken ſpäteſtens bei Her⸗ ausgabe des Nachtrages zum Deutſchen Eiſenbahn⸗Per⸗ ſonen⸗ und Gütertarif, Teil 1, zu gewähren. 5 5 Wetterbericht vom 21. September. Der über dem öſtlichen Mitteleuropa lagernde Hoch⸗ druck nimmt jetzt langſam ab und ein Teiltief, das ſich ſüdwärts verlagert hat, beginnt allmählich auch bei uns an Einfluß zu gewinnen. Die Wetteränderung wird daͤ⸗ her nicht mehr lange ausbleiben. 1 g Vorausſichtliche Witterung bis Mitt. woch: Zunehmende Bewölkung und Gewitterregen, da⸗ nach etwas kühler. f ſDochenmnioinlan dor mannheimer Ihenler. Nationaltheater. b Anfang 7½ Uhr. 9 Mittwoch, 22. Sept.: 18. Vorſt.; F 4, mittlere Preiſe:„Othello“. 5 Neues Theater im Roſengarten. Samstag, 25. Sept.: 9. Vorſt. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne: Rr. 12011450, 5100 5999.„Die Dollar⸗ prinzeſſin“.(Ohne Kartenverkauf). Anfang 75ů Uhr. g Sonntag, 26. Sept.: 10. Vorſt. Zum erſten Male:„Stöpſel“. Anfang 780 Uhr. ö. Bettcher iſt an den Beiſpielen eines Großmann oder Haar⸗ mann abgeſtumpft. Es gibt leider Menſchen, denen die Berichte über das Treiben ſolcher und ähnlicher Halbtiere eine gewiſſe Senſationsbefriedigung geben. Es iſt keine Beruhigung für den ſenſibel veranlagten Teil de Menſch⸗ heit, daß es zu allen Zeiten Landrus und Dumollards ges geben hat, daß das Mördertrio Biſhop, May und Head über 500 Menſchen zu ermorden wußte. Der friedliche Bürger kann von den maßgebenden Stellen verlangen, daß er in weiteſtem Maße vor den Auswüchſen einer verkom⸗ menen Geſellſchaft geſchützt wird. Er hat kein Verſtändnis dei den Streit zwiſchen Juſtiz und Polizei, welche von den eiden Behörden vorbeugend und welche repreſſiv zu wirken hat. Eine zweckmäßige Rechtspflege gegen das profeſſio⸗ nelle Verbrechertum verlangt er. Möge der Reichstag i ſeinen kommenden Beratungen über ſtrafrechtliche Beſtim⸗ mungen dahin wirken, daß uns bis zu einem gewiſſen Erade das gelingt, was in Kanada, hauptſächlich aber in Auſtralien nicht unmöglich war. 5 5 Die Jüngſten unter uns entſinnen ſich 1 der Zeit, in welcher wir uns auf unſere Volkseigenart beſannen und gegen das Fremdländiſche hart zu Felde zogen. Fremd⸗ wörter beizte man wie böſe Warzen aus dem Sprachſchatz mii Lauge und Höllenſtein aus, ungerechtfertigtes Lieb⸗ äugeln über die Grenze wurde gebrandmarkt. Und heute? Ohne den engliſchen Trainer, ohne den franzöfiſchen Koch geht es kaum noch. Wer ſingt Opern, ſpielt Konzerte, krällert uns von den Schallplatten zu? In einem ein⸗ zigen kritiſchen Bericht ee und Sport finden ſi⸗ Namen wie: Duſolina Giannini, Chaplin, Dempſey, White⸗ man. Alle Achtung auch vor dem fremdländiſchen Können! Aber haben wir denn nicht genügend deutſche Geiſter? Sind alle die Künſtler bei uns, die vergeblich um den Lorbeer der Anerkennung gekämpft 1 und heute die Hand zur Empfangnahme der Erwerbsloſenunterſtützung hinhalten müſſen, verbraucht, genielos oder unfähig? Es fehlt uns der vorurteilsfreie Diogenes, der mit ſeiner Laterne durch die Kammern deutſcher Künſtlernot ziehen und die Werte erkennen könnte, die bei uns in der Rumpelablage der Vergeſſenheit oder der Gleichgültigkeit gegen das eigene Volkstum lagern. Es kann nicht jeder Caruſo, nicht jeder Schaljapin ſein. Aber jeder Deutſche kann beanſpruchen, daß man ihn und ſeine Fähigkeiten als Rädchen im eigenen Volksgetriebe prüfe, bevor der Herr Impreſario aus Ueberalland ſeine Muſterkoffer ausvackt. 5 90. Zweite Blüte. Die bunten und kräftigen Blumen des Herbſtes, Aſtern, Georginen, Dahlien, Chryſantemen, Tagetes, Herbſtzeitloſe, Gladiolen uſw., haben ihre volle Blüten⸗ pracht entfaltet. Sie erfreuen wohl das Auge. Aber faſt keine von ihnen hat den ſtarken Duft der oft kleinen und lieblichen Frühlingskinder. Der Herbſt iſt ein Maler, der mit großem Pinſel kräftige Farben aufträgt, der Frühling aber ein Dichter, der zarte Töne anſchlägt. Aber dieſe letzte Blütenpracht erinnert uns doch daran, wie vergänglich alle irdiſche Pracht und Herrlichkeit iſt, wenn ſie ſich oft auch noch ſo glänzend zeigt. Verwelkt und abgeſtorben ſind meiſt ſchon die Pflan⸗ zen, die im Sommer wie ein bunter Teppich die Erde ſchmückten. Aber eine Reihe von Pflanzen betätigt ihre Lebenskraft ſogar zum zweiten Male und entwickelt Kno⸗ ſpen und Blüten im Spätſommer bis in den Herbſt hinein. Allen voran geht hierbei, wie es ihr geziemt, die Kö⸗ nigin der Blumen. Der Monat Juli wird ſeit altersher Noſenmond genannt, aber der Gartenfreund und auch der Laie der heutigen Zeit wird es kaum verſtehen, warum gerade dem Juli dieſer Name beigelegt worden iſt; denn ein Blick in den Garten lehrt uns, daß dieſe Blumen⸗ königin faſt die ganze wärmere Jahreszeit hindurch ihre reichlichen Knoſpen und Blüten entfaltet. Im Juli iſt freilich die erſte und ſchönſte Zeit der Roſenblüte, aber ſchon nach kurzer Zeit ſind die Stämme mit neuen Kno⸗ ſpen geſchmückt. 5 Außer den Noſen jedoch kann man in den Gärten auch noch andere Blumen beobachten, die mehrmals blü⸗ hen. Selbſt wildwachſende Pflanzen zeigen zuweilen dieſe Erſcheinung, aber ſie gehört zu den Seltenheiten und ſtellt eetwas Abſonderliches in der Pflanzenwelt dar. Robi⸗ nien, Glyzinien, Wieſenanemonen, die ſchon ihre gelben Herbſtblätter abwerſen, treiben wohl einzelne neue Blü⸗ ten, aber ſie ſind Spätlinge und gleichen ſchwächlichen Eintagsfliegen. Zum zweiten Male ſetzen im Spätſom⸗ mer auch Magnolien, blaſſe, faſt weiße Blüten, Knoſpen an, aber ſie öffnen ſich kaum und entblättern ſich, wenn das wirklich geſchieht, meiſt ſehr bald. Die dunklen Rho⸗ dodendenſträucher, die bereits ihren Saft verloren haben und dem Winterſchlaf entgegenſchlummern, treiben wohl wieder farbloſe Einzelblüten, aber fröſtelnd ſehen ſie aus, als wenn ſie von einem verfrühten Nachtfroſt über⸗ raſcht wären. Auch ein Kirſchbaum, ein Apfelbaum oder ein Birnbaum legt hier und da zum zweiten Male Braut⸗ ſchmuck an. Warum das? Trugen dieſe Bäume ſo wenig Frucht, daß ſie den vergeblichen Verſuch machen, es nach⸗ zuholen? Die Kunſt des Gärtners hat es dahin gebracht, daß wir im Freien auch an Erdbeeren, Himbeeren, Nel⸗ ken, Veilchen uſw. eine zweite Blüte beobachten können. Diejenigen Pflanzen jedoch, die zwei oder mehrmals im Jahre Knoſpen und Blüten zeigen, ſind als Seltenheiten und als Laune der Natur zu betrachten. Wie ſich in der Pfanzenwelt Werden und Blühen nur einmal entfaltet, dem dann das Sterben folgt, ſo ver⸗ hält es ſich auch mit den Menſchen:„Nur einmal blüht im Jahr der Mai nur einmal im Leben die Liebe“ heißt es in einer alten Volksweiſe. Aber auch eine zweite Blüte des Herzens iſt ein gar zartes und zerbrechliches Gebilde, eine Spätblüte, die oft keine rechte Frucht mehr zu tragen vermag. Wo ſich aber nicht in Fruchtbarkeit das Schöp⸗ fungswunder erneut vollzieht, führt alle Erdenſchönheit, das bloße Blühen zum Verderben. 2 5 7 2 8 5 7 Börſe und Handel. Marktberichte vom 20. September. Mannheimer Wochenmarkt. Auf dem heutigen Wo⸗ chenmarkt wurden, wenn nicht anders vermerkt, für das Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 4 bis 6: Wirſing 6 bis 10; Weißkraut 5 bis 10; Rotkraut 10 bis 12; Bohnen, grüne, 15 bis 25; Bohnen, gelbe 20 bis 25; Blumenkohl, Stück 10 bis 80, Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 10; Zwiebeln 6 bis 10, Kopf⸗ ſalat, Stück 5 bis 20; Endivienſalat 5 bis 20; Kohlraben, Stück 5 bis 8; Tomaten 10 bis 15; Aepfel 15 bis 30; Birnen 12 bis 30; Zwetſchgen 18 bis 22; Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 180 bis 200; Eier, Stück 11 bis 17; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 650; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 750; Enten, geſchlachtet, Stück 700 bis 1150; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 120 Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 75; Schweinefleiſch 130 bis 140; Gefrierfleiſch 72; Kalbfleiſch 140. Mannheimer Produktenbörſe. Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung. Das Angebot in inländiſcher Ware blieb klein. Man verlangte für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: Weizen, inl., 29 bis 29,25, ausländiſcher 30,75 bis 32,50, Roggen, inl., 22 bis 22,50, Hafer, inl., 17.75 bis 18,50, ausländiſcher 18,75 bis 22, Braugerſte 23 bis 26.75, Futtergerſte 19,50 bis 21,50, Mais mit Sack 18,25 bis 18,50, Weizenmehl, Spezial 0, 41,50 bis 41,75, Brotmehl 29 bis 31,25, Roggenmehl 32 bis 32,50, Kleie 9, Biertreber mit Sack 14,75 bis 15. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Getreido⸗ börſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 28,50 bis 28,75, Roggen 22,50 bis 22,75, Sommergerſte 23 bis 28, Hafer 17,50 bis 18, Mais 18,25, Weizenmehl 41,25 bis 41,75, Roggenmehl 33 bis 34, Weizenkleie 9,25, Roggenkleie 10,50, Erbſen 35 bis 55, Linſen 45 bis 75, Heu 7,50 bis 8, Stroh 3,50 bis 4, Biertreber 15, alles in Goldmark je 100 Kilogramm. 1 ie csc. läesscden Mrtscheftsbezichungenl 0 Dor Russenhande Nef nds mit Cen b digen fdsckten in J ether 4920 ꝛcigſe fogendes Bil Fußball⸗Ergebniſſe in Süddeutſchland. Verbandsſpiele: Bezirk Bayern: F. C. Fürth— 1. F. C. Nürn⸗ berg 1:3; Bayern München— 1. F. C. Bahreuth 5:0; V. f. R. Fürth— Wacker München 3:2; Schwaben Augsburg— Sp. Vg. Fürth 2: 5; A. S. V. Nürnberg — S. V. München 1860 5:4. a Bezirk Württemberg⸗Baden: Stuttgarter S. C.— V. f. R. Heilbronn 8:2; V. f. B. Stuttgart —. Stuttgarter Kickers 4: 1; Freiburger F. C.— Anion Böckingen 1:1; Phönir Karlsruhe— Freiburger S. C. 2:3; Karlsruher F. V.— Sportfreunde Stuttgart 7:0. Rheinbe irk: S. V. Mannheim⸗Waldhof— F.C. Speyer 8: 1: V.. R. Mannheim— Ludwigshafen 03 9.1; Sp. Vg. Sandhofen— S. V. 98 Darmſtadt 3:2; Phönix Ludwigshafen— Phönix Mannheim 3:2. . Mainbezirk: Union Niederrad— V. f. L. Neu⸗ Iſenburg 5: 1; Offenbacher Kickers— F. S. V. Frankfurt 2:0; Viktoria 94 Hanau— Germania 94 Frankfurt 1:1; Eintracht Frankfurt— Viktoria Aſchaffenburg 2: 1: S. C. Rot⸗Weiß Frankfurt— F. C. 93 Hanau 3: 0. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: S. V. Wiesba⸗ den— Eintracht Trier 4: 1; F. V. Saarbrücken— Ale⸗ mannia Worms 2:3; 1. F. C. Idar— Saar 05 Saar⸗ brücken 2:4; Wormatia Worms— Boruſſſa Neun⸗ kirchen 8:0. Zweibrücker Herbſt⸗ Pferderennen. Zweibrücken, 20. September. Bei wolkenloſem Him⸗ mel gingen geſtern nachmittag die Zweibrücker Herbſt⸗ rennen vonſtatten. Die Beſucherzahl überſteigt die der letz⸗ ten Jahre um ein Bedeutendes. Es dürften etwa 15 000 geweſen ſein. Zum erſten Male ſeit Jahren gab es neben landwirtſchaftlichen Reiten auch Herrenreiten zu ſehen. Al⸗ lerdings gab es inſofern manche Enttäuſchung, als ent⸗ gegen den ſehr zahlreichen Nennungen bei den einzelnen Rennen, die Felder nicht all zu ſtark beſetzt waxen. Das Gelände war etwas hart. Das Ergebnis war folgendes: 1. Eröffnungsrennen(1500 Meter): 1. Kreu⸗ zers Pfalzgrälſin, 2. Harlos Alfa, 3. Ferraras Leguſte. Toto: Sieg 37: 10, Platz 14, 124, 12: 10. 2. Preis von Pirmaſens(1800 Meter): 1. — 3—— EU F Kisdenbende, Dan, Se wog Mia 4 12 10 fers W l 8 riegsbruder. Toto: Sieg 26, Platz 13, 12: 10. Safe e e— 3. Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen(3500 198 Nied. CI— 221. Hil. Eld. Meter): 1. Hubers Falence. Ferner liefen: Paukenſchläger, Grabner ee Folds Sieg 20 lag.(ämtliche ausgebrochen). 10 1 5 oto: Sieg 26, Platz 25: 10. f aid. e 92 Hl. G. Seile Boie 2 Llilh Rae cho amar a1 Belgen gelgien Heils Valens, 2. Reith Naive, 3. Heils Vergißmichnicht. LZ Med, J Med. n. oto: Sieg 18, Platz 15, 15. 10. f 1215—— 1 1350 Mete ee e 8 in. Saaten iederl. Indien eter): 1. Heils Sanna⸗Anna, 2. Rieſes Troja. Toto: ei g— 9 Sieg 28: 10, Platz 12, 12: 10. 10 lle——— Hie.. N 6. Preis vom Roſengarten(1800 Meter): Niederl. Indien frankreich e 8 5 1 1 15 1 5 Il. S. 97 Hill. ed. r- indl. Toto: Sieg 45: 10, a„ 1 23510 N——— 5 99 6. J. Pfälziſches Zuchtrennen(1400 Meter): kraalrec h eein Staten a 1. Blinns Salome, 2. Richtſcheids Ela, 3. Blinns Soli⸗ 6009 Ne. Se. 354 Til eld.. man. Toto: Seg 36: 10, Platz 14, 12, 14: 10. Redaktion, Druck und Verlag: die Reuwahlen in den Kirchengemeindeausſchuß vor⸗ zunehmen. Die Wahl iſt gegebenenfalls auf Boſiunnlmachung. Auf Anordnung des Evangel. Oberkirchenrats ſind Es ſind hier 51 Vertreter zu wählen. Sonntag, den 10. Oktober 1926, vorm. J11 Ahr bis nachm. 4 Ahr Huf NMllerheiligen bringe ich meine Grabdenkmäler in allen Ausführungen Fchöne Forel zu verkaufen. Friedrichſtr. 25. Ein ſehr guterhalt. G. Zimmer mann Ww, Inh. G. Härdle, Seckenheim a. M. ſtimmberechtigten Gemeindeglieder von gutem feſtgeſetzt worden. Die Wählerliſte liegt zur Einſicht der Beteiligten vom 25. September bis 2. Oktober ds. Js. auf und 275 am 26. September im Konfirmandenſaal von 1 bis 2/ Uhr, ſonſt im Pfarrhauſe. Mit der Liſte ſind gleichzeitig N. Verfaſſung u. Wahlordnung aufgelegt. Wir machen aus letzteren auf folgende Beſtimmungen a aufmerkſam. K. V.§ 10. 1. Stimmrecht haben alle Gemeinde⸗ glieder, welche das 25. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Stimmrecht ausgeſchloſſen ſind. K. B.§ 10, 2 Abſ. 6. Vom Stimmrecht iſt ausgeſchloſſen ein Gemeindeglied, das als Erziehungs⸗ berechtigter ohne Rot ein Kind der Evangel. Kirche entzieht und ihm keinen ausreichenden Religions⸗ unterricht zu Teil werden läßt bis zur Beendigung des religiöſen Erziehungsrechtes. K. V.§ 16. Wählbar zu Vertretern 155 alle uf und bewährtem kirchlichen Sinn, die bereit ſind, ſich zu verpflichten, daß ſie dem Aufbau des religiös ſittlichen Lebens der Gemeinde nach dem Maß ihrer Kraft mit aller Treue und Gewiſſenhaftigkeit dienen wollen. Wir fordern zur Einreichung von Wahlvor⸗ ſchlagsliſten auf; dieſelben müſſen bis ſpäteſtens Donnerstag, 30. September 1926 abends 6 Ahr bei uns eingereicht ſein. Jede Vorſchlagsliſte muß von mindeſtens 30 Wahl⸗ berechtigten unterſchrieben ſein; der erſte Unterzeichner gilt als Vertrauensmann oder Einreicher, der zweite als Stellvertreter. Die Vorſchlagsliſte darf höchſtens 3 Ramen mehr enthalten als Vertreter zu wählen ſind alſo hier 514354 Ramen. Von jedem Vorgeſchlagenen iſt eine Er- klärung beizufügen, in der er unterſchriftlich der Aufnahme in die Liſte zuſtimmt und ſich zur Abgabe der in 8 16 der K. V. vorgeſchriebenen Verpflichtung bereit erklärt. Der Wahlakt kommt nach§ 22 K. G. W. O. dann in Fortfall, wenn nur eine Wahlvorſchlagsliſte eingereicht wird. Riemand darf ſich in mehr als einer Liſte vor⸗ 8 ſchlagen laſſen oder mehr als eine Liſte als Einreicher unterſchreiben. Seckenheim, den 19. September 1926. Erͤuyangel. Kirchengemeinderat: Kunz. Frachtbriefe ſind ſtets vorrätig in der Drumierei des„ Noctur-Bolon“. Grabeinfassungen soiort lieferbar in empfehlende Erinnerung. Das Vergolden von Grabschriften, sowie Reparaturen werden bestens ausgeführt. Bildhauer. lch empfehle mein Lager in: Bürsten. Seſen. Piſsſeln. Folſon, Felfenpulber, pußfüchern, Waſchleinen, Hammern. lolderbügeln. Bacnänfen, Uurvoriagen, Jennichglonfern ufd. Ludwig Gilmer,* Ste, II. Stock. Elgeno Bürstenbinderel Elnem dringenden Bedürinis hilft das Taanlä-Herengal der Titania-Präparate G. m. b. H. in Heidelberg ab. Dasselbe entfernt nicht nur Obst-, Gemüse-, Gras-, Rost-, Tinten-, Kopierstift- u. Stempelfarbeflecken aus weiller u. farbiger Wäsche, sondern ist auch ein probates Mittel zum Reinigen sehr schmutziger Hände. Erhältlich in der i Drogerie W. Höllstin. andei pllege mit SAB01.- Hes miften- StlAMEOON Biaugoldpeckung 25 Pt. für 2-3 Waschungen. In Seckenheim bei Friseur Werle. Has herd (4 Flammen) und iusbaſstoſen preiswert zu verkaufen. Zu erfragen in der L N 3 22 Einzel-Möbel jeder Hrt kaufen Sie vorteilhaſt gegen bequeme Teilzahlung bei der Gemeinnũtz. Möbelversorgung Hausrat (vormals Bad Baubund im Schloß) jetzt P 7, 8 2¹8 33 2 Tel. 27583 r Vertreter bei festen Bezügen und Provision zum Besuch von Privaten in Stadt und Land gesucht. Angebote unter H. O. 152 an Schließfach D. 290 in Braunschweig. Sehr billig? Aus eigener Werkſtätte: Prima Woll⸗ Matratzen 33 M. Chaiſelongue mit eleg. Decke 65 Mk. komplette Betten, Bett⸗Chaiſelongue, Patentröſte, Schoner⸗, Stepp⸗ u. Woll⸗ODecken zu ſehr billigen Preiſen. J. Steinbock Mannheim, P 5, 4 Ausſtattungsgeſchäft. Mlanngeimer flemerbopanß e. G. m. b. H. 1 . 3 11 Geſchäftsſtelle ds. Bl Ernst Bausch, s Depositenkasse Seekenheim im Hause des Herrn Georg Röser, hier Spareinlagen mit täglicher und monatlicher Kündigung trotz der allgemeinen Herabsetzung des Zinsfuſßes eine angemessene Verzinsung. Bei gröſeren Beträgen nach besonderen Vereinbarungen. bietet für Filderkraut wird noch billiger. Wir bringen wieder zur rechten Zeit und zum rechten Preis ſchöne Ware. Warten Sie in dieſer Zeitung unſ. Bekanntmachung ab. a Faß 8 Co., Muflſtadt (Baden). Käse billiger a b Fabrik 9 Pfd. Tafelkäse Mk. 4.— 9 Pfund Deutsch. Edamer Mk. 4. 95 9 Pfund Holst. Tilsiter(delikat) Mk. 4.95 ab hier, Nachnahme Porto M. 1.— garant. vor- zügl. schnittfeste Ware. E. Heinze, Häsefabrik Hamburg 20 Lokstedterweg No. 310. 9 Pfd. Holländer Mk. 7. Cſcherĩi Or onste DLE