26. Jabröung Bezugspreis: Für den Monat Sept. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung RNabatt. Beilagen: Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Uages- und Anzeigenblatt für Seckenheim uns umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. 1. Thoiry und Verſailles. .„ Was im einzelnen in dem von Streſemann und Briand in Thoiry aufgeſtellten Verſtändigungsplan feſt⸗ gelegt iſt, iſt bisher aus verſtändlichen Gründen nicht bekannt gegeben worden. Trotzdem drehen ſich die Er⸗ . örterungen in der Preſſe des In⸗ und Auslandes über⸗ einſtimmend um die Frage: Aufhebung der Rbetn⸗ landbeſetzung gegen finanzielle Gegenlei⸗ ſtungen Deutſchlands. Man kann ſich in Deutſchland jedenfalls eine deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung ohne bvollſtändige Zurückziehung der Beſatzung von Rhein und Saar nicht vorſtellen. Dieſer Geſichtspunkt iſt von den verſchiedenſten Miniſtern— vom Reichskanzler 5. Marx auf dem Breslauer Katholikentag, vom Reichs⸗ f miniſter für die beſetzten Gebiete Dr. Bell bei ſeinem jüngſten Beſuch in Köln und vom Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann am 9. September in Genf vor deer deutſchen und ausländiſchen Preſſe— eindeutig ver⸗ „treten worden. Die Beweggründung dieſes deutſchen Standpunktes iſt bekannt. Letzten Endes ergibt ſich dieſe PFaorderung aus der logiſchen geſamtpolitiſchen Entwicklung [in den letzten drei Jahren, vor allem auch aus der Ein⸗ ſtellung zum Rechtscharakter des Verſailler Dik⸗ . tats ganz von ſelbſt. Wenn man zum Beispiel von dem Geſichtspunkt ausgeht, daß das ſogenannte Ver⸗ tragswerk von Verſailles Deutſchland als kriegsſchul⸗ digen Staat bezeichnet und deshalb ſeine Ein beziehung in den Kreis der Völkerbundsſtaaten grundſätzlich aus⸗ chloß, ſo muß allein die Tatſache der jetzt erfolgten ein⸗ timmigen Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund und Rat eine moraliſche wie rechtliche Rück⸗ wirkung auf die Stellung Deutſchlands im Rate der Völker ausüben. Dr. Streſemann bezeichnete es daher mit Recht als eine Anomalie in Europa, daß Deutſch⸗ land dem Völkerbund angehört und im Bunde an der Feſtigung des Friedens mitarbeitet, während gleich⸗ zeitig deutſche Gebiete von franzöſiſchen Beſatzungs⸗ truppen beſetzt gehalten werden. 8 Man hat verſchiedentlich in der franzöſiſchen Preſſe den Nachweis zu führen verſucht, daß der Eintritt Deutſch⸗ mit erfolgte Inkraftſetzung des Locarno⸗Paktes keinerlei Einfluß auf die Aufrechterhaltung des Verſailler Ver⸗ trages haben dürfe. Dieſe Behauptung iſt nur ſchein⸗ bar richtig. Es gibt keinen Vertrag, der nicht mit Em⸗ verſtändnis der Unterzeichner abgeändert oder ganz aufgehoben werden könnte; der Locarno⸗Pakt weiſt im Grunde auf die Möglichkeit ausdrücklich hin, indem 125 die betreffenden Vertragſchließenden verpflichten,„auf riedlichem Wege alle Fragen jeglicher Art zu regeln“, die ſie etwa entzweien könnten uſw. Eine Regelung auf friedlichem Wege kann natürlich auch irgendeinen Vertrag, g alſo auch den Verſailler Vertrag betreffen. Der beſte Beweis hierfür ſind die inoffiziell geführten Verhand⸗ lungen wegen Rückgabe Eupen⸗Malmedys an Deutſchland. Sie ſind durch das Dazwiſchentreten Frank⸗ reichs nicht abgeſchloſſen worden, nicht aus rechtlichen, ſon⸗ dern allein aus politiſchen Gründen. 15 Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat aber noch auf eine weitere Rechtswirkſamkeit des deutſchen Völker⸗ bundeintritts in Bezug auf Beſtimmungen des Vertrages von Verſailles hingewieſen, indem er unwidersprochen vor der Oeffentlichkeit feſtſtellte:„Es gibt keine ausdrucks⸗ vollere Zurücknahme der moraliſchen Anſchuldigung als die Aufnahme Deutſchlands ſelbſt!“ Wenn man be⸗ rücksichtigt, welche Erregung in der geſamten diplomati⸗ chen und poliliſchen Welt ausgelöſt wurde, als Deutſch⸗ and vor etwa Jahresfriſt die Kriegsſchuldfrage zurückwies, und damit vergleicht, wie widerſpruchslos man ters von der Zurücknahme der moraliſchen Anſchuldigung urch die Aufnahme Deutſchlands hingenommen hat, dann erhält man den formellen Beweis dafür, daß der Ver⸗ ſailler Vertrag mindeſtens in ſeiner Anwendung und einer Auslegung durch die Aufnahme Deutſchlands m den Völkerbund de facto eine Reviſion er⸗ ahren hat. 5 f Für die jetzt aber im Vordergrund der öffentlichen Polemik ſtehende Frage der völligen Räumung der Nhein⸗ lande gewinnen die auf dieſe Frage bezughabenden Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrages rechtswirkſame Be⸗ deutung, die die vorzeitige Räumung der beſetzten Zone behandeln. Nach Artikel 431 des Verſailler Vertrages lind die Beſatzungstruppen ſofort zurückzuziehen, ſo⸗ fern Deutſchland vor Ablauf der vorgeſehenen 15 Jahre allen ihm aus dem gegenwärtigen Vertrag erwachſen⸗ etzungen ſind nach den Feſtſtellungen der Botſchafter⸗ onferenz wie des Völkerbundes als erfüllt zu be⸗ krachten, ſonſt hätte die Aufnahme Deutſchlands nicht zinſtimmig erfolgen können, denn nach Artikel 1 der Völkerbundsſatzung können nur ſolche Staaten Bundes⸗ mitglieder werden. die die Gewähr dafür bieten. dg te ihre internationalen Werpflichlüingen beobachten. Ns ſeolche werden in der Einleitung der Völkerbundsſatzung neben anderen— die von Deutſchland längſt als erfüllt zu betrachten ſind— die Einhaltung aller Vertrags⸗ verpflichtungen in den gegenſeitigen Beziehungen uſw. angeſehen. Deutſchlands Aufnahme hätte nicht erfolgen nnen, wenn über die Einhaltung ſeiner Verpflichtungen auch oder gerade dem Verſailler Vertrag gegenüber ir⸗ g9gendein Zweifel beſtanden hätte. . Wenn Briand und Streſemann in Thoiry ſich über den Plan einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung un⸗ terhalten haben und der franzöſiſche Ministerrat am ienstag dem von den beiden Staatsmännern entworfe⸗ nen Plan zugeſtimmt und die Fortſetzung dieſer Verband⸗ lands in den Völkerbund und die im Zuſammenhang da⸗ diesmal die Feſtſtellung des deutſchen Reichsaußenmini⸗ den Verpflichtungen Genüge leiſtet. Dieſe Voraus⸗ lungen beſchloſſen hatte, dann iſt er gleichfalls von dem Geſichtspunkt der Vertragserfüllung durch Deutſchland ausgegangen, Logiſch wäre an ſich, daß Frank⸗ reich auf Grund dieſer Tatſache die rein rechtlichen Folgerungen, das heißt die Räumung der beſetzten Ge⸗ biete, beſchloſſen hätte. Wenn das nicht geſchehen iſt, ſo ſprechen hier vielleicht in erſter Linie Fragen innen⸗ politiſcher Art, zum anderen aber ſolche mit, die ſich aus dem Locarno⸗Pakt ergeben, nämlich gewiſſe zwiſchen beiden Staaten ſtehende Streitfragen auf friedlichem Wege zu löſen. Das iſt in erſter Linie die Saarfrage, für die das Sagarſtatut in Artikel 38 beſondere Vereinbarungen wiſchen Frankreich und Deutſchland von dem für die ezahlung des. der Saargruben feſtgeſetz⸗ ten Zeitpunkt über eine Abänderung der Beſtimmungen über einen Rückkauf der Saargruben vorſieht. Daß Frank⸗ reich im Rahmen dieſer Verhandlungen mit Rückſicht auf ſeine noch immer ſchwankende Währung auch andere, vor allem finanzielle Fragen zu löſen bemüht iſt, iſt ein Beſtreben, das verſtändlich iſt. Wenn Deutſchland ſich auf die Erörterung ſolcher Fragen einläßt, ſo beweiſt das einmal ſeine ſtarke Stellung in Bezug auf die Rechtslage, zum anderen ſeinen ehrlichen Wil⸗ len, mit Frankreich in ein gutes Verhältnis zu kommen. Gtreſemanns Bericht über Genf. Das Reichskabinett und die Abmachungen von Thoiry. 5 ö de Berlin, 23. September. Nach vierzehntägigem Aufenthalt in Genf iſt Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann heute nachmittag wie⸗ der in Berlin eingetroffen. Unmittelbar nach ſeiner An⸗ kunft wurde er in Gegenwart des Reichskanzlers Dr. Marx vom Reichspräſidenten v. Hindenburg em⸗ pfangen, dem er Bericht über die Genfer Ereigniſſe, ſo⸗ wie über ſeine Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter erſtattete. Ueber die Unterredung verlautet außer der Tatſache der Berichterſtattung nichts, da unter Vorſttz des Reichspräſidenten bereits morgen vormittag der große Kabinettsrat ſtattfinden ſoll, welcher dann die letzte Entſcheidung über die von Dr. Streſe⸗ mann eingeleiteten Verhandlungen hinſichtlich der ge⸗ planten deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung bringen wird. In informierten Kreiſen rechnet man mit Sicherheit damit, daß das e die Verhandlungen Streſemanns gutheißen wird und ſomit auch ſeine künftige Poli⸗ tik genehmigt, ſo daß dann bereits in nächſter Zeit die eingehenden Verhandlungen beginnen könnten. Ob dieſe in Berlin oder in Paris ſtattfinden werden, ſteht noch keineswegs feſt, doch iſt es immerhin möglich, daß Lo ucheur, der bekanntlich am 3. Oktober in Berlin eintrifft, bereits die Verhandlungen anknüpft. Hierüber iſt jedoch weder in Berlin, noch in Paris ein Entſchluß gefaßt, da auch das Pariſer Kabinett ſich erſt über die einzelnen Fragen ſchlüſſig werden muß. Eine neue Konferenz im Haag? Amſterdam, 23. Sept. Nach einer Meldung des„Te⸗ legraaf“ ſoll eine Konferenz deutſcher, franzöſiſcher, belgiſcher und engliſcher Delegierter im Haag geplant ſein. Handle es ſich bei dieſer Konferenz auch nicht um eine Liquidation des Verſailler Vertrages, ſo könne doch geſagt werden, daß bei den kommenden Beſprechungen die bisher vertretene Auffaſſung liquidiert werden wird. Inwieweit dieſe Meldung auf Wahrheit beruht, läßt ſich zur Stunde noch nicht feſtſtellen. Der Auswärtige Ausſchuß und Geuf, 5 Informierung der Partefführer.. 5 Berlin, 24. September. Wie heute beſtimmt aus Negierungskreiſen verlautet, wird wahrſcheinlich einem Antrag der Parteien auf Ein⸗ berufung des Ausſchuſſes vorläufig nicht ſtatt⸗ gegeben werden können, da vor dem Einſetzen der Einzel⸗ beratungen mit Frankreich Dr. Streſemann kaum in der Lage ſein dürfte, beſtimmte Mitteilungen zu ma⸗ chen. Hingegen iſt eine Informie rung der Par⸗ teiführer vorgeſehen, wobei die Vertreter der Regie⸗ rungsparteien und derjenigen Gruppen, die die Politik des Außenminiſters mittragen und unterſtützen, beſonders be⸗ rücksichtigt werden. Außerdem werden die parlamentari⸗ ſchen Mitglieder der Genfer Delegation die Ausführun⸗ gen Dr. Streſemanns ergänzen. Were r 5 5 1„ Zurückziehung franzöſiſcher Truppen. Beſatzungsverminderung um 6000 Mann. Mainz, 23. September.- In den letzten Tagen haben aus dem beſetzten Ge⸗ biet Abtransporte franzöſiſcher Truppen nach Frankreich begonnen. Nachdem Ende Auguſt eine halbe franzöſiſche Jägerbrig⸗ de in einer Stärke von 700 Mann deutſches Gebiet verſen hat, handelt es ſich jetzt um die Be⸗ ſatzunosperminderung, die vor den Genfer Verhandlun⸗ . gens Iſchen Briand und dem deutſchen Botſchafter in Paris, bon Hoeſch, beſprochen worden iſt. In dieſen Be⸗ ſprechungen hatte Briand im Auftrage der franzöſiſchen Regierung erklärt, de) nsLaufe des Monats September eine Verminderung, der ezöſiſchen Truppen im Rhein⸗ bel in HSberpbietwg; S000 bis 6000. Mann, erfolgen C e 11 Die Abrüſtungskomödie. Reviſion der bisherigen Beſchlüſſe? Berlin, 23. September. Die bisherigen Ergebniſſe der zur Vorbereitung der Abrüſtungskonferenz abgehaltenen Kommiſſionsberatungen ſind bekanntlich ſo kläglich geweſen, daß man von Er⸗ gebniſſen eigentlich gar nicht ſprechen konnte. Man verhandelte über theoretiſche Begriffe wie den einer Ver⸗ teidigungsrüſtung, über die Definierung deſſen, was zur Rüſtung überhaupt zu zählen ſei, und dabei hat ſich eine höchſt ungerechte Gleichſtellung der aktiven Armeen der Länder mit allgemeiner Wehrpflicht und und der Länder mit Berufsheeren ergeben. Selbſt⸗ verſtändlich iſt die Nichtberückſichtigung des Re⸗ ſervoirs ausgebildeter Reſerviſten ſachlich gänzlich un⸗ berechtigt, und es zeigte ſich ſchon in dieſen Beſchlüſſen, daß die militäriſchen Sachverſtändigen der Landgroß⸗ mächte, insbeſondere Frankreichs und Italiens, aber auch der mitleren Mächte wie 1 8„der Tſche⸗ choſlowakei uſw. durch eine ſcheinbar ſehr theore⸗ tiſche Konſtruktion geſchickt ihren heutigen Rüſtungsſtand vor dem drohenden Abbau zu bewahren wuß⸗ ten. Auf Grund eines engliſch⸗franzöſiſchen Kompromiſ⸗ ſes verzichtete zwar Frankreich auf ſeine Theorie von der potentiellen Kriegsenergie, alſo von der Einrechnung aller bloß möglichen Dinge, die zuletzt jeden Maßſtab für eine wirkliche Abrüſtung zerſtört hätte; aber gerade dieſes Kompromiß ſicherte den Franzoſen wieder die Zuſtim⸗ mung Englands bei den oben genannten Beſchlüſſen, und Deutſchland blieb mit Amerika in der Minderheit. Man mußte damals ſich fragen, ob denn auch nur ein Bruchteil deſſen, was man ſich unter Abrüſtung vorſtellen nach ſolchen Vorarbeiten, die in Wahrheit nur Schutz vor der wirklichen Abrüſtung waren, durchgeführt werden könne. Nunmehr hat Ame⸗ rika, deſſen Regierung ſchon mehrmals ihre Unzufrie⸗ denheit mit den bisherigen Ergebniſſen geäußert hatte, und das auch in der Abrüſtung zur See mit ſeinen Plä⸗ nen allein geblieben iſt, einen Vorſtoß gemacht, der in ſeiner Offenheit nichts zu wünſchen übrig läßt. Schon auf der Völkerbundsverſammlung war die bisherige Ar⸗ beit der Abrüſtungsausſchüſſe mit Recht ſcharf kriti⸗ ſiert worden; der amerikaniſche Delegierte auf der vor⸗ bereitenden Kommiſſion, Gibſon, hat nunmehr Anträge unterbreitet, die dieſer Kritik durchaus entſprechen. Er ſtellte feſt, daß die Geſamtheit der Fragen ohne jede Beeinfluſſung durch politiſche oder wirtſchaftliche Er⸗ wägungen erledigt werden müſſe, und daß das Militär⸗ komitee die Pflicht habe, in einer beſonderen Erklä⸗ rung über ſeine Beſchlüſſe die Vorteile und Nachteile der verſchiedenen, auch der ſchließlich abgelehnten Pro⸗ gramme objektiv auseinanderzuſetzen. Da dieſer An⸗ trag nur dann praktiſch Erfolg haben kann, wenn man . e ihn rückwirkend macht, da er gerade durch die bis: herigen Beratungen und ihre Methoden herausge⸗ fordert worden war, ſo verlangte Gibſon in einem zwei⸗ ken Antrag glatt die Reviſion der geſamten bis⸗ herigen Arbeit der Ausſchüſſe. Es ſſt klar, daß dieſer Antrag wie eine Bombe einſchlug, und daß einer der 5 c der bisherigen Konſtruktionen, der italieni⸗ enera möglich bezeichnete, die ganze monatelange Arbeit rück⸗ gängig zu machen. Da aber Gibſon auf ſeiner Stellung⸗ nahme beharrte und es klar wurde, daß er einen ge⸗ meſſenen Auftrag ſeiner Regierung habe, ſo brachte Lord Robert Cecil einen Vermittlungsantrag ein, daß der erſte Teil des Gibſon'ſchen Antrages, der ſich auf die künftige Arbeit bezieht angenommen, der zweite, der ſich auf die bisherige bezieht, abgelehnt wer⸗ den ſolle. „Aber man darf wohl annehmen, daß Amerika c damit nicht zufrieden geben wird. Die amerikaniſche Politik iſt meiſt kühl und zurückhaltend; um ſo bedeut⸗ ſamer iſt es, wenn ſie einmal zur Demonſtration über⸗ geht. Ueberraſchend konnte eigentlich der Antrag Gibſons nicht wirken; denn ſchon mehrmals iſt, wie geſagt, offi⸗ 125 daß Meinung des Weißen Hauſes kundgegeben wor⸗ en, da f a e der bisherige Verlauf der Abrüſtungs beratungen gänzlich unbefriedigend Problem der Abrüſtung nicht heranwollen, oder ob ſie den immerhin auch aus finanziellen Gründen ſehr gewichtigen Einſpruch Amerikas beachten wollen. Oft ſchon hat die amerikaniſche Oeffentlichkeit bei der Be⸗ handlung des Schuldenproblems erklärt, man könne Schuldennachläſſe nicht den Staaten gewähren, die ihre Rüſtung in koſtſpieliger Weiſe aus⸗ bauen. Da das Schuldenproblem nach wie vor zur Debatte ſteht und ſelbſt in Amerika über die Möglich⸗ keit einer Reviſion der bisherigen Abk. f diskutiert wird, ſo könnte e immerhin einige Wirkung haben. Was ſich in Genf, gegen eine aus Amerika. Deutſchland und kleineren Se i ten beſtehende Minderheit, bisher vollzogen hat, war, verglichen mit dem klaren Sinn der Abrüſtung und den im Völkerbundsſtalut ebe Abrüſtungspflichten, in der Tat nur eine Komödie, deren Geſchick⸗ lichkeit nichts daran ändert, daß 0 eine Komödie iſt. 82 22— de Marinis, es ſehr aufgeregt als un⸗ ſei. Die Frage, vor der die Abrüſtungsdelegationen jetzt tehen, iſt, ob ſie an den bisherigen Methoden feſthalten und damit zugeben wollen, daß ſie an das wirkliche der amerikaniſche Einſpruch N g ——— 2 9 „FFF. Zur Tagesgeſchichte. Die Winzerbegnadigung. Ueber die Begladigung der wegen der Bernkaſteler Unruhen verurteilten Win⸗ zer von der Untermoſel erfahren wir noch folgendes von unterrichteter Seite: Formell iſt die Begnadigung zwar nur bedingt, prakſiſch bedeutet ſie aber, daß den Ver⸗ urteilten die Strafe erlaſſen wird. Die Begnadigung er⸗ folgte auf Grund eines einſtimmigen Beſchluſſes des preußiſchen Staatsminiſteriums, das nach eingehender Prü⸗ fung der Gerichtsakten und der eingereichten Gnadenge⸗ ſuche ſich davon überzeugt hatte, daß die Vorgänge in Bernkaſtel mit Landfriedensbruch und Aufruhr im juri⸗ ſtiſchen Sinne nichts zu tun hatten. Dem Staatsminiſte⸗ rium lag ein Votum des Rechtsausſchuſſes des preußt⸗ der auf die Initiative der Zen⸗ Heß und Diehl hin wohlwollende g. der eingereichten Gnadengeſuche empfohlen * 7 N 2 1 5 AN- M f„e e Eine peinliche Ueberraſchuing. Der Reichsfinanz⸗ facht ſich in der Berliner Preſſe allenthalben peinliche Ueberraſchung laut. Mehrere Darlegungen ſollen in einer demnächſt erſcheinenden Denkschrift erfolgen, die wohl auch darauf Bezug nehmen wird, weshalb nicht auf den freien Plätzen in det Wilhelmſtraße neue Gebäude aufgeführt werden und andere, die ſich bereit⸗ dort befinden, und deren Verwendung unklar iſt, freigemacht werden. Das letzte Wort hat in der Angelegenheit der Reichstag. Aus dem In⸗ und Auslande. „Baldiger Abſchluß der Völterbundsverſammlufg. Genf, 23. Sept. Die Völkerbundsverſammlung hal die Abſicht, ihre Verhandlungen unter allen Umſtänden am Samstag abzuſchließen. Zu dieſem Zweck beeilen ſich die Kommiſſionen infolge des noch vorliegenden Materials ſehr mit der Arbeit und zwei von ihnen hielten ſogar Nachtſitzungen ab. Trotz des jedes Jahr erfolgenden Widerſpruchs gegen die Ueberſtürzung der Arbeiten am Ende der Verſammlung iſt es doch bei jeder Völker⸗ bundsverſammlung nicht anders als in anderen Parla⸗ menten. Wenn es zum Schluß der Tagung geht, wird mehr auf die Schnelligkeit, als auf die Qualität der Ar⸗ beit geachtet. a El Die deutſche Mitarbeit in dir Tſchechoſtowal!. er Berlin, 23. Sept. Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß die Verhältniſſe in der Tſchechoſlowakei ſich auch in den letzten Wochen wieder zugunſten der deutſchfreund⸗ lichen Beziehungen entwickelt haben. Unabhängig davon, ob der Bundeskanzler Ramek zugunſten des früheren Bundeskanzlers Seipel auf ſeinen Poſten verzichtet, wird man auf die Mitarbeit der Deutſchen in der Regierung nicht verzichten können. Auch die Unterredungen Dr. Stre⸗ ſemanns mit Dr. Beneſch in Genf trugen den Chara ter der deutſch⸗tſchechiſchen Verſtändigung. 23. Sept. Nach den letzten hier vorliegen⸗ dürfte in den nächſten Tagen cht als.„haltig anerkannt worden und es ſenbahnlinie Kinkiang—Nan⸗ Die Obligationen der Reichsbahn. i Berlin, 24. Sepleihnt n Skachdem bei det heutigen Beratungen des Neichskabt netts und den kommenden Verhandlungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich die Frage der Obligationen der Reichsbahn eine ſehr bedeutſame Rolle ſpielen wird, ſoll an dieſer Stelle, um ſpätere Mißverſtändniſſe zu vermei⸗ den, erklärt werden, daß das Kapital der auf Grund des Londoner Abkommens von 1924 neugebildeten Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft 26 Milliarden Mark be⸗ trägt. Davon ſind 13 Milliarden Stammaktien, die im Beſitz des Reiches als Garantie ſeines Eigen⸗ tums an der Reichsbahn verblieben, und zwei Milliar⸗ den Vorzugsaktien, die nach dem Dawesplan ver⸗ kauft werden können. Davon ſollte urſprünglich die Reichsbahngeſellſchaft 500 Millionen dem Reiche für Ne⸗ parationszwecke überlaſſen; das Reich hat indeſſen die Reparationszahlungen auf anderem Wege vorgenommen und die Vorzugsaktien behalten. Dreiviertel dieſer Aktien beſitzt die Reichsbahn als Kapital für werbende Anlagen. Für Reparationszwecke ſind ausſchließlich nur 44755 Milliarden, der Reſt der geſamten Obligationen, be⸗ ſtimmt, und diefe 11 Milliarden wurden in einem Stück dem Treuhänder für die Reparationen übergeben. Sie ſind vom vierten Reparationsfahr ab, alſo angefangen von dem im September 1927 zu laufen beginnenden Nepa⸗ rationsjahr, mit fünf Nrozent zu verzinſen und mit einem Prozent zut en. Dor jezt allſeits erörterte Plan bezieht ſich nun! auf die Voreugsakti t und auch nicht auf die Geſa. umme der dem Treuhänder übergebenen Obligationsmenge, ſondern auf zwei Milliarden dieſer Obligationen, die vom Reparationsagenten auf den privaten Markt geworfen werden ſollen, damit Frankreich aus dieſen Anteilen Si⸗ „ für eine Frankenſtabiliſierungsanleihe machen ann Bees Seek rt, e Die Schwierigkeit liegt dabei zunächſt darin, vaß der Neparalionsagent im Falle einer Gefährdung det deutſchen Währung durch Zahlungen das Recht hat, die Zinszahlung einſtellen zu laſſen, f. ner darin, daß der Zinsſatz ar den privaten Geldmarkt zu gering iſt, daß alſo der Begebungskürs der auf den Markt geworfenen Obligationen ſo vil niedriger ſein werde als das Nominale, daß eventvell eine größere Summe verlangt werden würde. Ein franzöſiſcher Sachverſtändiger verhandelt augenblicklich über die Modalitäten dieſer Finanzoperation, die zu⸗ nächſt Deutſchland keine höheren Opfer auferlegen würde⸗ die aber in ihrem praktiſchen Verlauf noch ſo un⸗ geklärt iſt, daß im Ganzen heute nur von unver⸗ bindlichen Vorbeſprechungen die Ride ſein loan. Cnt⸗ ſcheidungen ſind natürlich 5.) nirgends gefallen.— Wieder ein Eiſenbahnattentat. Gatersleben, 23. Sept. Auf der Hauptſtrecke Aſchers⸗ leben—Halberſtadt verſuchten drei 12⸗ bis 13jährige Schü⸗ ler geſtern nachmittag einen Anſchag auf die Eiſenbahn, der glücklicherweise fehlſchlug. Die Jungen legten auf zwei Schienen verteilt eine große Menge Steine, die ſie mit Drahtſtücken befeſtigten. Eines der Hinderniſſe war fünf Meter lang. Die Stelle liegt an einer unüberſichtlichen Kurvenſtrecke,. um 6 Uhr abends überfuhr ein Perſonen⸗ zug das Hindernis ohne Schaden zu nehmen. Die ſchwere Maſchine wurde ſtark erſchüttert. Auf die Meldung des Zugführers wurde eine Unterſuchung eingeleitet, ſo daß die übrigen Hinderniſſe auf dem anderen Geleise rechtzei⸗ tig beſeitigt werden konnten. Die drei Schüler hatten ſich auf der Böſchung verſteckt. 8 Die Siurmkataſtrophe von Cncarnacion. Vorerſt 650 Tote und 1000 Verletzte geborgen. N Buenos Aires, 23. September. Die entſetzliche Sturmkataſtrophe, die die in der Nähe der argentiniſchen Grenze gelegene Stadt Encor⸗ nacion betroffen hat, ſtellt ſich als weitens größer dar, als man nach den erſten Nachrichten annahm. Die junge, raſch aufgeblühte Stadt iſt zum Teil geradezu dem Erdboden gleichgemacht. 40 ihrer Häuſerblocks bilden einen einzigen Trümmerhaufen. Bis jetzt ſind 650 Tote und etwa 1000 Verletzte geborgen, doch befürchtet man, daß noch mehrere hundert Tote unter den Trümmern begraben liegen. Die Stadt iſt ohne Waſſer und ohne Nahrungsmittel. Der größte Teil der Bevölkerung iſt obdachlos. Die ausgedehn⸗ ten elektriſchen Kraftwerke, wie auch nahezu alle öffent⸗ lichen Gebäude ſind zerſtört. 8 0 Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Mandatsniederlegung Prof. Radbruchs?) Wie verlautet, wird Prof. Radbruch, der frühere Reichsjuſtizminiſter, bei Antritt ſeines Lehr⸗ amtes für Strafrecht an der Univerſität Heidelberg ſein Mandat als ſozialdemokratiſcher Reichstagsabgeordneter niederlegen, da die Ausübung ſeiner Dozententätigkeit ihm wenig Zeit für größere politiſche Arbeiten übrig laſſen würde, weil der ſtrafrechtliche Lehrſtuhl in Heidelberg nur einfach beſetzt iſt. Karlsruhe.(Große UAnterſchlagungen eines Verſicherungsdirektors.) Bei einem hieſigen Ver⸗ ſicherungskonzern, der ſeine Hauptniederlaſſung in Berlin hat, ſind große Unterſchlagungen feſtgeſtellt worden. Es 17 05 ſich um dan 44 Jahre alten Verſicherungsdirek⸗ tor Schifferer, der nach Aufdeckung der Verfehlungen flüchtig gegangen iſt. Schifferer, der von Markdorf ge⸗ bürtig iſt, war früher Zollbeamter und ging vor einigen Jahren zum Verſicherungsfach über. Erſt vor Jahres⸗ friſt kam er als Direktor eines großen Verſicherungs⸗ konzerns nach Karlsruhe. Hier machte er ſich gleich be⸗ merkbar durch ſein flottes Auftreten. Obgleich die Nepiſion durch die Hauptleitung des Verſicherungskonzerns ſtreng durchgeführk wird, gelang es Schifferer, durch geſchickte Fälſchungen und Schiebungen von Kontis die Reviſoren zu täuſchen. Da der Konzern acht bis zehn Geſellſchaften umfaßt, buchte er die eingezogenen Gelder in ſo raffi⸗ nierter Weiſe, daß die Fehlbeträge verſchleiert wurden. Es ſoll ſchon ein Fehlbetrag von 75000 Mark feſtgeſtellt worden ſein. Wie ſich herausſtellte, hat Schifferer die Gelder durch verfehlte Spekulationen an der Börſe ver⸗ loren und durch übertriebenen perſönlichen Aufwand auf⸗ gezehrt. Die Unterſchlagungen ſollen nur möglich geweſen ſein durch„ſtillſchweigende Duldung“ anderer, dem Di⸗ rektor unterſtellter Angeſtellten des Konzerns, von denen einige ſchon friſtlos entlaſſen wurden. Durlach.(Aus der Gefangenſchaft in die Heimat zurückgekehrt.) Dr. Kindermann iſt jetzt bei ſeinen Eltern in Durlach eingetroffen. Wie berichtet wird, ſieht der Zurückgekehrte ſehr angegriffen aus und iſt ganz abgemagert, obgleich die Gefangenen eigentlich keine ſchlechte Verpflegung hatten. Durmersheim b. Karlsruhe.(Schwerer Auto unfall.) Auf der Karlsruher Straße fuhr ein Per⸗ ſonenkraftwagen infolge Steuerbruchs mit 80 Kilometer Stundengeſchwindigkeit gegen einen Kilometerſtein. Da⸗ Automobil wurde zertruͤmmert. Der Fahrer ſowie zwei Kaufleute waren ſofort tot. Eine Frau und ein Knabe wurden leicht verletzt. g Neustadt i. Schwarzw.(Wieder eingefangen.) Der kürzlich aus dem hieſigen Gefängnis entwichene Ge⸗ fangene, deſſen Feſtnahme nicht gelang, während ſein Komplize bald wieder eingefangen werden konnte, iſt jetzt bei Saig wieder gefaßt worden. Konſtanz.(Intereſſante Beſuche.) Die Witwe des ehemaligen Präſidenten Wilſon beſuchte, von Genf kommend, Konſtanz, wo ſie im Inſel⸗Hotel abſtieg. Im Henny Porten eingetroffen. Biſchoffingen.(Unfall.) Der verheiratete 36 Jahre alte Landwirt Guſtav Schmidt 2 von hier ſtürzte beim Brechen von Zwetſchgen infolge eines Aſtbruchs vom Baum. Sierbei erlitt er ſchwere Verletzungen an den Armen, an der Bruſt ſowie einige Rippenbrüche. Höllſteig.(Schwere Meſſerſtecherei.) Untet Arbeitern, die am Brückenbau in der Ravennaſchlucht beſchäftigt werden, kam es in der Kantine zu, einem Streit, weil dem Bruder des Kantinenwirtes Vorwürfe wegen ſchlechten Eſſens gemacht worden waren. Bei dem Wortwechſel erhielt der Bruder des Wirtes, der 23. jährige, aus Lenzkirch ſtammende Mazzucco ſechs ſchwere „Meſſerſtiche, ſo daß ſein Zustand als äußerſt bedenklich bezeichnet werden muß. Zwei Täter wurden feſtaenommen. der Station Müllheim wurde ein Handwagen, der mit pielen Kiſten Limburger Käſe beladen war, von einem von Baſel kommenden Schnellzug erfaßt und vollſtändig zer⸗ malmt. Die Bahnbeamten konnten ſich rechtzeitig in Si⸗ cherheit bringen. Der Inhalt der Kiſten ſpritzte weit um⸗ her und die Lokomolive des Schnellzuges wurde dermaßen mit Käſe überdeckt, daß ſie in Freiburg ausgewechſe werden mußte. Noch lange ſoll man den göttlichen Duft weithin empfunden baben. „Aſſenheim.(Vermißt.) Seit 4 Wochen wird der 18jährige ſchwachſinnige Georg Räffle von hier ver⸗ mißt. Man glaubt, daß er ſich fahrenden Leuten ange⸗ ſchloſſen hat. 5 . 1 SO hονεν FR. L Fhiut. 41. Fortſetzung. Nachdruck verboten.) —— Morgen alſo iſt nun das große Feſt beim Fürſten Amersdorf! Ich freue mich doch, daß du eingeladen biſt— es iſt eine große Ehre für dich— denke, eine Durchlaucht!“ Werner lächelte gutmütig und ſtrich über der Mutter Geſicht, das vor Befriedigung ſtrahlte, während ſie ihn anſah. a „Ich komme morgen vormittag ſchon, um nach dir zu ſehen. Am Nachmittag wird mir die Zeit reichlich knapp.“ „Das verlange ich auch nicht, Werner! Dafür kommſt du übermorgen zum Abend und erzählſt uns, wie es war! Ich bin ſehr neugierig——“ Es war Mittag e am nächſten Tage, als Werner in aller Eile kam, die Mutter zu begrüßen. Sie ſtand in der Küche am Herd und buk Kartoffelpuffer, während Eli⸗ ſabeth einen Kuchen rührte. Ah, wie das lecker duftet! Ich komme wohl gerade 1 Kann ich etwas zu eſſen haben?“ „Freilich, Wernerchen! Eliſabeth, willſt d ll de ang daa 5 ch ſabeth ſt du ſchnell den r wehrte.„Nein, ich eſſe meinen Puffer gleich hier in der Küche! Ich bin in großer Eile—. er ſetzte ſich trotz des Widerſpruchs der Damen vor den Küchentiſch—„friſch aus der Pfanne schmecken die Puffer doch am beſten—— weißt du noch, Muttchen, wie ich ſie dir als Junge immer weggeglſlar vice die. i eglückt nickte die Rätin und legte ihm mit vor Eifer hochrotem Geſicht einen knuſprig gebackenen Puffer auf den Teller. Eliſabeth hatte ihm ein Schüſſelchen mit Preiſel⸗ beeren gefüllt, die er gern dazu aß. Beide Damen freuten ſich ſeines Appetits. » du bekommſt heute abend natürlich viel feinere Sachen, mein Junge——. f ——— 2 ꝙ••. 25 Kind, ich habe etwas geſchlafen—“ „„Ob das alles mir aber heute abend ſo gut munden wird wie dieſer von Mutterchen höchſt eigenhändig ge⸗ backene Puffer, bezweifle ich noch!“ lachte er.—„Wo iſt denn das Mädchen?“ „Die haben wir ausgeborgt! Sie iſt ſchon ſeit ſieben Uhr oben bei Oberlehrer Stelling; er bat uns darum. Die Frau Oberlehrer hat ihren böſen Migränetag und kann ſich vor Kopfweh nicht rühren— ſie liegt feſt, die Aermſte—“ Werner ſah nach der Ahr.„Ich habe gar keine Zeit mehr, Mutterchen— ich muß gehen—“ f i Er reichte Eliſaebth zum Abſchied die Hand; die Rätin ließ es ſich nicht nehmen, ihn 55 der Vorſaaltür zu be⸗ gleiten. Zärtlich ſtreichelte und küßte ſie ihn—„Mein lieber Junge! Alſo viel Vergnügen heute abend— und komme morgen nicht ſo ſpät——“ l Nach Tiſche legte ſich die alte Dame, gehorſam Eliſa⸗ beths Befehl, ein Stündchen nieder, um zu ſchlafen, während Eliſabeth einige kleine Ausbeſſerarbeiten zur Hand nahm. Sie ſaß am Fenſterplatz der alten Dame vor dem Näh⸗ tiſch, auf dem Werners Bild neben dem Schlüſſelkorb und dem Nodelkiſſen ſtand. Mit Muße konnte ſie es betrachten. Der liebe, liebe Mann! Nun ſie ihn wiedergeſehen, war es ihr von neuem zum Bewußtſein gekommen, daß es in ihrem Leben keinen anderen Mann geben konnte als ihn! Nicht ein Tag war ja vergangen, an dem ſie nicht ſeiner gedacht; in unver⸗ minderter treuer Liebe ſchlug 1 Herz für ihn. Es war eben Schickſalsbeſtimmung, daß ſie ihn lieben mußte! In Sinnen verloren, hielt ſie ſein Bild in der Hand, nicht ahnend, daß die alte Dame längſt erwacht war und ſie in lächelnder Genugtuung beobachtete. Durch eine Bewegung der Frau Rat erſchreckt, ſtellte ſie das Bild ſchnell, wie auf etwas Verbotenem ertappt, wieder auf ſeinen Platz zurück, um dann weiter zu ſtopfen. Nach einigen Minuten rührte ſich die Rätin vernehm⸗ lich. Sie richtete ſich halb auf und gähnte—„Ich glaube, ich den Kaffee bringen?“ .— Eliſabeth lachte herzlich—„Etwas, Tanſchen? Eine ganze Stunde—— es hat ſchon drei geſchlagen! Soll „Ja, Eliſabeth, wir könnten trinken! Ich habe Durſt! Wie geht es der Frau Oberlehrer?“ f „Lina war 1 0 auf einen Sprung unten— eigentlich immer noch nicht beſſer; ſie ſchläft no nicht. Und da die Kinder ſo laut waren, habe ich geſagt, Lina folle ein Stünd⸗ chen mit ihnen ſpazieren gehen] Es iſt heute ein ſo ſchöner Tag, und die Luft iſt ge milde— gar nicht wie Märzenluft. Wie die Sonne ſchön hereinſcheint—l Soll ich das Fenſter nicht ein wenig öffnen?“ a Als Eliſabeth mit dem Kaffee und einem Teller voll aufgeſchnittenem Kuchen hereinkam, ſaß die alte Dame am offenen Fenſter, ſich in der Sonne wohlig wärmend. Eli⸗ ſabeth rückte ein Tiſchchen zu ihr, und beide tranken mit Behagen Kaffee. f ö „Da hat Werner heute eine ſchöne Fahrt nach Amers⸗ dorf. Im Herbſt hat er den einzigen, beinahe hoffnungs⸗ los erkrankten Sohn der Herrſchaften geſund gemacht— ſeit der Zeit ſind ſie von einer rührenden Aufmerkſamkeit. ee hat ihm der Fürſt zwölf Flaſchen Rhein⸗ ge i 1 3 Die Rätin wurde nicht müde, zu erzählen, welches Leid Werner durch ſeine ärztliche Kunſt ſchon gemildert, und Eliſabeth wurde nicht müde, ihr zuzuhören—— bei beiden drehte ſich ja alles um ihn! Eliſabeth ſchloß jetzt das Fenſter, als ein kühlerer Luft⸗ hauch hereinſtrich, und legte fürſorglich eine Decke über die Knie der alten Dame, die immer gern am Fenſter ſaß und die Vorübergehenden beobachtete. ä 8 „Was denkſt du, Kind, was wir morgen abend zu der Zunge geben—— Blumenkohl oder Erbſen?“ „Aß nicht Herr Doktor die Zunge am liebſten in einer pikanten Sauce—— Sardellenſauce oder braune Ka⸗ pernſauce?“ bemerkte Eliſabeth,„ich dachte, darum morgen abend die Zunge mit Sardellenſauce zu geben! Wir haben dann noch ein paar Mahlzeiten für uns davon— denn die Zunge iſt groß——“ 5(Fortſetzung folgt.) gleichen Hotel iſt auch die bekannte Filmſchauſpielerin Müllheim.(Was nicht alles paſſiert.) Auf . f e * 2 3 — * Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftfahrzeug u. Lokalzug Bruchſal, 23. Sept. Ueber den ſchweren Unglücks⸗ fall erfahren wir folgende Einzelheiten: Der Traktor der Ziegelei Müller mit Anhängewagen war auf dem Rück⸗ wege nach Unteröwisheim begriffen und hatte den Bahn⸗ übergang der Lokalbahn zu paſſieren. Der Traktor wurde von dem Chauffeur Friedrich Balduf geführt, während ſich im erſten Anhängewagen zehn Frauen aus Anter⸗ öwisheim befanden, die vom Wochenmarkt in Bruch⸗ „ Hauſe zurückkehrten. Im zweiten Anhängewagen befand ſich ein Begleitmann und ein Landwirt aus Oher⸗ öwisheim. Da der Bahnübergang der Badiſchen Lokal⸗ eiſenbahn gegen Menzingen zu unüberſichtlich iſt, konnte der Chauffeur des Traktors das Herannahen des Lokal⸗ zuges nicht bemerken. Der Traktor wollte den Bahnüber⸗ gang überqueren, als im gleichen Augenblick der Lokal⸗ zug von Menzingen herankam. Als der Chauffeur das Unglück kommen ſah, verſuchte er durch eine größere Ge⸗ ſchwindigkeit die ändere Seite des Bahnübergangs zu er⸗ reichen. Der Zug erfaßte jedoch noch die heiden An⸗ hängewagen, die durch den ſtarken Anprall umgewor⸗ ſen wurden. Die auf dem vorderen Anhängewagen be⸗ findlichen zehn Frauen von Anteröwisheim wurden aus ef Anhänger herausgeſchleudert. Die 53 Jahre alte hefrau von August Fichter war ſofort tot, während die 50 Jahre alte Ehefrau von Karl Engelhart Höpfin⸗ ger nach kurzer Zeit verſtarb. Das ebenfalls auf dem vorderen Anhänger befindliche Fräulein Suſanna Brecht erlitt ſchwere innere Verletzungen. 5 Kurz nach dem Unglück traf Staatsanwalt Ullrich von der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe ſowie techniſche Sachverſtändige an der AUnfallſtelle ein. Dieſe wurde pho⸗ tographiert und ſowohl der Lokomotivführer des Lokal⸗ zuges, der Chauffeur des Traktors und zahlreiche andere Perſonen eingehend vernommen. Die Arſache des ſchwe⸗ ren Unglücks wird nicht zulet in dem unglückſeligen Vebergang zu ſuchen ſein, der eine Sicht nicht ermöglicht. Neuſtadt i. S.(Zwei Sträflinge ent⸗ ſprungen.) Aus dem hieſigen Amtsgefängnis ſind zwei Sträflinge entſprungen. Einer von ihnen konnte bald darauf beim Stadteingang wieder erwiſcht werden, da er durch ſeine Sträflingskleidung auffiel. Nach dem aaderen wird noch geſucht. Rohrbach bei Eppingen.(Schwerer Brandun⸗ fall.) Beim Schüren des Feuers fingen die Kleider des etwa ſieben Jahre alten Mädchens des Maurers Franz Joſeph Karg Feuer. Nur mit Mühe und Not konnten die Flammen erſtickt werden, doch liegt das Mädchen an den erlittenen Brandwunden ſchwer darnieder. Aeberlingen.(Brand.) In der Nacht brach in Fahrläſſigkeit eines 15jährigen Mädchens, das mit Licht in der Nähe von Heu hantierte, in dem Anweſen des Kiſtenfabrikanten Schneider in Frickingen ein Feuer aus, dem das geſamte Wohn⸗ und Fabrikgebäude mit wert⸗ vollen Maſchinen zum Opfer fiel. Ein Uebergreifen des Feuers auf die Nachbargebäude konnte durch die Feuer⸗ wehr verhindert werden. Konſtanz.(Das Mannebacher Bootsunglück dor Gericht.) Vor dem hieſigen Schöffengericht wurde egen den 25 Jahre alten Hilfsarbeiter Franz Joſeph Beck aus Reichenau verhandelt, der am 4. Juli d. J. das furchthare Bootsunglück vor dem ſchweizeriſchen Un⸗ terſeedorf Mannenbach verſchuldete, dem ſechs Menſchen⸗ leben zum Opfer fielen. An dem fr. ichen Sonntag woll⸗ ten vier Tuttlinger Ehepaare eine otorbootsfahrt nach dem ſchweizeriſchen Bodenſeeufer machen. Als die Aus⸗ ügler ans Ufer kamen, fuhr gerade der Angeklagte ranz Joſeph Beck mit ſeinem Boot an. Auf ihre Auf⸗ orderung erklärte er ſich bereit, die Fahrt zu unter⸗ ſſehmen. Tatſächlich hatte er dazu keine Berechtigung, da in Führerſchein nicht auf Perſonenbeförderung lautete. as Boot hatte bereits Waſſer, was der Angeklagte jedoch Als unbedeutend hinſtellte. Schon kurz nach der Abfahrt ieg das Waſſer im Boot und ſchließlich ſah Beck ein, aß die Sache gefährlich wurde. In wenigen Augen⸗ 37 ſpielte ſich dann eine entſetzliche Kataſtrophe ab, des Geldes ſich nichts aufklärte. ie nicht weniger als ſechs Menſchenleben forderte. Beck ſelbſt konnte ſich als guter Schwimmer retten. Das Ge⸗ kicht verurteilte den Angeklagten wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung gemäß dem Antrage des Staatsanwaltes zu drei Jahren Gefängnis abzüglich der Anterſuchungshaft. Aus Nah und Fern. Speyer.(Keine Typhusepidemie in Speyer.) Bei den von hier gemeldeten beiden Typhus⸗ fällen handelt es ſich nur um ſchwache Typhuserſchei⸗ nungen, die nach bezirksärztlichem Gutachten zu keiner Beſorgnis Anlaß geben können. Es ſind insgeſamt 3 Perſonen aus einer Familie, die Mutter und zwei Kin⸗ der, welche unter dem Verdacht des Typhus ſtehen und Geſaht ie ſofort im Krankenhaus iſoliert wurden. Die Gefahr einer Epidemie beſteht nicht. Rülzheim.(Ein fremder Mann im Bett.) Als am Sonntag morgen die Ehefrau Seelinger, nachdem die Eheleute bereits am frühen Morgen aufgeſtanden wa⸗ ren, einige Stunden ſpäter das Schlafzimmer wieder be⸗ trat, fand ſie zu ihrer großen Ueberraſchung einen frem⸗ den Mann ſchnarchend im Bett. Es handelte ſich dabei um einen jungen Mann aus Friedrichsfeld, der in Lin⸗ genfeld Vorkerwe gefeiert hatte und in ſeinem Rauſch glaubte, zu Hauſe zu ſein. i Pfortz.(Eine Rieſenrübe.) Eine 19,75 pfündige Weißrübe konnte der Gaſt⸗ und Landwirt Eugen Walter ernten. Die Länge der Rübe betrug 50 cm., der Durch⸗ meſſer 22 cm. Rülzheim.(Eine verhängnisvolle Rad⸗ 85 ur.) Einem 30jährigen verheirateten Kaufmann aus riedrichsfeld in Baden iſt dieſer Tage eine Radtour nach Berg, wo er ſeine Verwandten beſuchen wollte, zum Verhängnis geworden. Bei ſeiner Durchfahrt in Lingen⸗ ſeld gewahrte er in einer Wirtſchaft heiteres Leben, das eine Anziehungskraft auf ihn ausübte. In betrunkenem Zuſtand kam er mit dem Rad nach Rülzheim, wo er aus Müdigkeit in der Nähe des Friedhofes im Wald Halt machte, im Duſel ſich auszog, und ſich mit dem Körper halb über das Fahrrad legte, damit es ihm nicht ge⸗ ſtohlen werde. Als er morgens erwachte, waren ſeine abgelegten Kleider, ſein Geld und die Taſchenuhr ver⸗ ſchwunden. Nach Anzeigeerſtattung bei der Gendarmerie machte er ſich, beſorgt um den erlittenen Verluſt, nur mit Hoſe bekleidet auf den Heimweg. Zweit Tage ſpäter überbrachte eine Germersheimer Frau der Gendarmerie die Kleidungsſtücke, die ſie in einem Straßengraben ge⸗ nden hatte, während über den Verbleib der Uhr und Berlin, 23. Sept. Nach amtlichen Mitteilungen aut Hannover iſt die Zahl der Todesfälle bis heute früh auf 104 geſtiegen. Die ſtarke Steigerung der To⸗ desfälle in den letzten Tagen iſt dadurch zu erklären, daß der Typhus in der dritten und vierten Krankheitswoche erfahrungsgemäß am ſchwerſten auftritt und in dieſer Zeit die meiſten Todesopfer fordert. In den ſtädtiſchen Krankenhäuſern und den zu Hoſpitälern umgewandelten Schulen liegen! 730 Kranke. Neu hinzugekommen ſind 67 Erkrankte. Entlaſſen werden konnten 42. Zu den amt⸗ lichen Zahlen kommen etwa noch 150 Typhusfälle, die von den Aerzten in den Wohnungen behandelt werden. „Staudernheim.(Tod durch Hochſpannungs⸗ leitung.) Bei Umbauarbeiten des Transformators für Dreſchzwecke geriet der Obermonteur Traut aus Meiſen⸗ heim an die Hochſpannungsleitung und war ſofort tot. Die Monteure Stephan von hier und Jakob aus Mei⸗ ſenheim wurden ſchwer verletzt. Bingen.(Aufgehobenes Schmugglerneſt.) Mit Unterſtützung der Zollfahndungsſtelle Frankfurt iſt es der hieſigen Polizei gelungen, ein Schmugalerneſt auf⸗ zuheben, das zwiſchen Belgien und Deutſchland einen leb⸗ haften Schmugglerdienſt mit goldenen Uhren organiſiert hatte. Der Hauptſchuldige, ein Bäckermeiſter aus Ober⸗ weſel, der von ſeinen Helfern die eingeſchmuggelten Uhren — meiſtens Damenuhren— erhielt, brachte ſie in Bingen, Rüdesheim uſw. an den Mann. Bis jetzt wurden über 160 eingeſchmuggelte goldene Damenuhren übermittelt. Doch iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß weit mehr Uhren eingeſchmuggelt wurden. Der erwähnte Bäckermeiſter heißt Willi Kronenberger und iſt flüchtig. Auerbach.(Eine Heilquelle an der Berg⸗ ſtraße.) Die Gemeinde Auerbach hat das am Eingang zum Hochſtätter Tal gelegene Hofgut Mähltal gekauft, um dort eine umfangreiche Sportanlage mit Schwimm⸗ bad herzurichten. Außerdem iſt die Ausnutzung einer auf dem Grundſtück besadlichen Stahlquelle geplant, die in Verbindung mit den übrigen zurzeit noch nicht ausge⸗ nutzten Stahlquellen im Fürſtenlager und am Marmor⸗ bergwerk noch Entwicklungsmöglichkeiten bieten dürfte. Mainz.(Immer noch Strafe für das Deutſch⸗ landlied.) Weil in ſeinem Zelt auf dem Markt in Kreuznach die Muſik das Deutſchlandlied pielte und das Publikum mitſang, wurde der Wirt Schneppler aus Frankfurt a. M. vom franzöſiſchen Militär⸗Polizeige⸗ richt in eine Geldſtrafe von 200 Rm. genommen. Das Gericht ſah in dem Singen des Liedes eine Beleidigung der Beſatzungstruppen. f Worms.(Ein unerhofftes Bad.) Mit dem Auto in den Phein gefahren iſt eine junge Dame, die von ihrem Fahrlehrer den Auftrag erhielt, den Wagen zu wenden und zu dieſem Zwecke rückwärts in die Wie⸗ ſen zu fahren. Anſcheinend des Steuerns noch nicht genau kundig, ſaß die Dame ſamt Auto und Fahrlehrer plötz⸗ lich in den kühlen Fluten des Rheins, die ihnen gerade gerade bis an den Hals reichten. Zwei vorbeikommende Radfahrer retteten die beiden aus ihrer tragikomiſchen Situation und brachten ſie an Land. Der vollſtändig unter Waſſer ſtehende Perſonenkraftwagen wurde mit einem anderen Kraftwagen herausgezogen. 5 Freienſeen. Die Tat eines Geiſteskranken.) Der Tod der Witwe Schreiner und deren Sohn iſt nun⸗ mehr feſtgeſtellt. Der Sohn hat ſeine Mutter durch Axt⸗ hiebe getötet Die Urſache hierzu iſt allerdings noch nicht ermittelt. Er hat auch das Feuer angelegt, und als er die Schritte ſeines Großvaters im Hauſe bemerkte, löſchte er das Licht aus. Hierauf hat ſich der Sohn mit einem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitten.— Zuerſt hatte man zwei Handwerksburſchen, die ſich an den Löſcharbeiten beteiligt hatten, im Verdachte, die Tat ausgeführt zu haben und verhaftete ſie. Sie wurden allerdings inzwi⸗ ſchen wiede auf freien Fuß geſetzt. Der junge Schreiner zeigte, wie ſchen erwähnt, in der letzten Zeit ein gedrücktes Weſen. Man kommt daher zu der Annahme, daß er die furchtbare Tat in einem Anfalle geiſtiger Umnachtung ausgeführt hat. 8 Straßburg.(Mord.) Im Gang des Poſtſcheckamts in der Straßburger Hauptpoſt hat der Handelsangeſtellte Müntzer ſeine 23jährige Gattin, die die Scheidungs⸗ klage gegen ihn eingereicht hatte, mit einem Küchenmeſſer erſtochen. Die junge Frau hatte, nach der Rückkehr von ihren Eltern ihren Poſten beim Poſtſcheckamt wieder ein⸗ genommen, den ſie vor ihrer Verheiratung innegehabt hatte. Der Mörder wußte ſich Zutritt zum Flur zu ver⸗ ſchaffen und ließ ſie herausrufen. Gleich darauf rief ein chrei die Angeſtellten auf den Gang, wo ſie die Frau in ihrem Blute liegen ſahen, den Mann mit dem blutigen Meſſer in der einen, einem Hochzeitsbilde in der anderen Hand vorfanden. Er ſetzte ſeiner Verhaftung keinen Wi⸗ derſtand entgegen. Die Frau war durch ſechs Stiche in die Bruſt und Rücken ſo ſchwer getroffen, daß auch das ſofortige Eingreifen eines zufällig in der Schalterhalle des 1 befindlichen Arztes nicht mehr helfen konnte. Köln.(Metzlers Kölner Domizil.) Der von dem berüchtigten Ein⸗ und Ausbrecher Heinrich Metz⸗ ler nach ſeiner Flucht aus dem Zuchthaus in Landau innegehabte hieſige Schlupfwinkel iſt von der Kriminal⸗ polizei nunmehr ermittelt worden. Er befindet ſich in einem Hauſe der Flandriſchen Straße. Durch Vermittlung eines Freundes hatte er dort bei einer Witwe zunächſt ein Speicherzimmer' gemietet, das er ſpäter mit einem Zim⸗ mer im Erdgeſchoß vertauſchte. Die Wohnung benutzte er nur zeitweiſe, wenn er von ſeinen Raubzügen aus anderen Städten zurückkehrte. Seiner Vermieterin hatte er mitgeteilt, er ſei ein Reiſender namens Stein, der die Wohnung in Anſpruch zu nehmen gedenke, wenn er auf ſeinen Geſchäftsreiſen Köln berühre. Eine polizeiliche Mel⸗ dung hatte er ſich verbeten. Daß er die Nennung ſeines Schlupfwinkels der Kriminalpolizei hartnäckig verweigerte, hatte ſeinen guten Grund: In ſeinem Zimmer fand man nämlich eine Reihe aus Einbruchsdiebſtählen herrührende Gegenſtände, u. a. einen wertvollen Pelzmantel und ver⸗ ſchiedene Schlaf⸗ und andere Anzüge, die er einem in Düſſeldorf wohnenden Kommerzienrat aus der Woh⸗ nung herausgeholt hatte. Einige alte Silbermünzen und ſonſtige Sachen weiſen auf in Bonn verübte Einſteige⸗ diebſtähle hin. Das Schuldkonto Metzlers wächſt immer mehr an. Wie noch erinnerlich ſein wird, wurde Metzler kürzlich nach einem Feuergefecht mit der Polizei auf offe⸗ ner Straße verhaftet. a Aachen.(Liebestragödte?) Auf der Bahn⸗ ſtrecke nach Ronheide fand man die gräßlich verſtümmelte Leiche eines dem Arbeiterſtand angehörenden Mannes und eine ſchwer verletzte weibliche Perſon vor. Die Identi⸗ tät der Leute konnte nicht feſtgeſtellt werden, da ſie keiner⸗ lei Ausweispapiere bei ſich hatten. Anſcheinend handelt es ſich um eine Liebestragödie. Kleine Chronik. Was in Amerika für Zeitungsanzeigen ausgege wird. Nach einer Sſatiſtit, die die„Chicago Wee öffentlicht, gibt es in den Vereinigten Staaten 99 große Firmen, von denen jede jährlich eine halbe Million Dollar und mehr für Anzeigen ausgeben. An erſter Stelle ſteht Ford mit 3,2 Millionen, an zweiter Stelle Studebaker mit 2,3 Millionen Dollar. Der Anzeigenetat von zwei großen Tabakfirmen beläuft ſich auf über vier Millionen Dollar. Insgeſamt haben dieſe 99 Firmen für Anzeigen in Zeitungen über 56 Millionen Dollar ausgegeben, für Anzeigen in Zeitſchriften 46 Millionen. Bei der letzteren Zahl ſind aber nur die 33 wichtigſten Magazine berückſichtigt, ſo daß auf die einzelne Zeitſchrift die ſtatt⸗ liche Summe von 1,4 Millionen Dollar kommt. I Ein 15jähriger Mörder. Einen beſtialiſchen Mord beging in Ried am Inn der ſchon wegen Betrugs und Dieb⸗ ſtahls vorbeſtrafte 15 Jahre alte Dienſtbube Johann Stein⸗ huber, der überdies ſchon zwei Jahre in einer Beſſe⸗ rungsanſtalt untergebracht war, an dem dreijährigen Kna⸗ ben Franz Raimayer von Maning. Er lockte den Knaben mit Liſt in eine Wieſe, wo er ihn zu Boden warf, ſich auf die Bruſt des Kindes kniete und mit einer Weiden⸗ rute droſſelte. Hierauf zog er den nur noch Röchelnden an den Ohren zu einem nahen Bach und ſtieß ihn mit den Stiefelabſätzen ins Waſſer. Der unmenſchliche Täter iſt reſtlos geſtändig. i Todesurteil für einen ſechsfachen Mörder. Vor dem Pilſener Diviſionsgericht wurde gegen den 23 Jahre alten Infanteriſten Franz Sandner wegen ſechsfachen Raubmordes verhandelt. Er war nachts in das Gehöft eines Bauern im Orte Roggendorff bei Marienbad ein⸗ geſtiegen und hatte innerhalb zehn Minuten die aus ſechs Menſchen beſtehende Familie des Beſitzers ermordet. Er erſtach jeden, der ſich ihm entgegenzuſtellen wagte. Die anderen tötete er im Bett. Dann raubte er ein Pfund Butter und verſchwand. Er war geſtändig und wurde zum Tode verurteilt. 1 a Der lebende Leichnam. In London iſt eine Frau zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil ſie im Intereſſe ihres in finanziellen Schwierigkeiten befind⸗ lichen Sohnes einen merkwürdigen Schwindel verübt hat. Sie hat, um eine Londoner Verſicherungsgeſellſchaft zur Auszahlung einer Summe von 2500 Pfund zu veran⸗ anlaſſen, ihren Tod bei einem Bade in der See vorge⸗ täuſcht. Nach fünf Abe iſt ſie von Bekannten in einem einem Lokal in Melbourne, in dem ſie als Garderobiere war, erkannt worden. * Blutige Schreckenstat im Kohleuſchacht. In der Botingrube im ſchleſiſchen Bergrevier Orlovo⸗Lazy ver⸗ fiel ein Hauer während der Arbeit plötzlich in Wahnſinn. Er erſchlug mit der Hacke einen Arbeitskollegen und ver⸗ letzte einen anderen ſo ſchwer, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Bei den Bemühungen, den Wahnſinnigen zu überwältigen, trug dieſer ſowie mehrere andere Arbeiter ſchwere Verletzungen davon. 1 47 Hochwaſſerkataſtrophe in Amerika. Die landwirt⸗ ſchaftlichen Bezirke der Weſtſtaaten wurden von einer Hochwaſſerkataſtrophe heimgeſucht, wie ſie ſeit über 50 Jahren nicht mehr zu verzeichnen geweſen iſt. Tausende von Hektar ſtehen unter Waſſer. Zahlreiche Waſſerläuſe ſind aus ihren Ufern getreten. Der Schaden wird auf rund 15 Millionen Dollars beziffert; hunderte von Fa⸗ milien mußten ihre von den Fluten bedrohten Heimſtätten räumen. a Das Ende der„Heiratsſchiffe“. Den Kapitänen der amerikaniſchen Dampfer iſt verboten worden, künftighin Trauungen an Bord vorzunehmen, welche in der letzten Zeit ſehr beliebt waren, ſodaß man die amerilkaniſchen chiffe„Heiratsſchiffe“ nannte. Als Grund wird ange⸗ geben, daß die Ehegeſetze in den verſchiedenen, amerika⸗ niſchen Staaten verſchieden ſeien und daß dieſe Trauungen ju Schwierigkeiten geführt hätten. 5 re — Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 24. September. Fleigabe von Schnellzügen für Sonntagsfahrkarten. Für die Dauer des am 3. Oktober beginnenden Winter⸗ fahrplanabſchnittes werden bei der Reichsbahndirektion Karlsruhe außer ſämtlichen Eil⸗ und beſchleunigten Perſonenzügen auch ſämtliche Schnellzüge, mit Ausnahme der FPD-Züge 163/164 Baſel— Holland, für Sonntags⸗ rückfahrkarten freigegeben. Bei Benützung von Schnell⸗ zügen iſt in jedem Falle der volle Schnellzugszuſchlag zu entrichten. Die Bergschleppschittahrt aul dem heckar ruht ſeit Montag infolge des niedrigen Waſſerſtandes. Talfahrten konnten bis jetzt noch ausgeführt werden, doch werden auch dieſe bald eingeſtellt werden müſſen, falls nicht eine Hebung des Waſſerſpiegels eintritt. — Der Kürbis. In den Gärten und Feldern geht jetzt der Kürbis ſeiner Reife entgegen, der mit den Melonen und Gurken eine große Familie von fleiſchigen Rieſen⸗ früchten bildet, von der es über 50 verſchiedene Arten gibt. Der Kürbis war ſchon zur Zeit Karls des Großen in Deutſchland bekannt. Als Speiſekürbis findet dieſe Frucht zu Gemüſe und Kompott im Haushalt Verwen⸗ dung, die Kerne geben ein wohlſchmeckendes Oel. An dazu geeigneten Plätzen bilden die farbenprächtigen Zier⸗ a kürbiſſe einen beliebten Schmuck. f Bücherschau. Zwei gute Bekannte ſind wieder angekommenz der treuherzige, biedere, Lahrer Hinkende Bote“. Auf ſeinem Stelzfuß kommt er herangehumpelt und guckt euch ſo recht aufrichtig und warm in die Augen und fragt euch:„Habt ihr nicht noch ein bischen Liebe für mich übrig?“ Wer kann da widerſtehen? Man muß ihn ja lieb haben, den alten, trefflichen Kumpanen. Und wenn der mit euch ins Haus geht, dann ſtrahlt bald ein liebes Lichtlein von ſeinen Blättern aus in euer ſtilles Stüblein hinein. Der Kalender iſt im Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr(Baden) erſchienen und in den hieſigen Schreibwarengeſchäften erhältlich. — Der zweite iſt der Kalender der badiſchen Landwirt⸗ ſchaft„Auf badiſcher Scholle“. Jahre ein ſchmuckes, vierfarbenes Röcklein an. Trotz ſeines Sonntagsſtaates iſt er der alte geblieben, der ſeinen Freunden und Bekannten eine Fülle von Be⸗ lehrung und Unterhaltung bringt. Er iſt zum Verlags⸗ preiſe im Lager der Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft zu beziehen. Er hat in dieſem 8 5 Von wahrer und falſcher Wohltätigkeit. Und wieder mehren ſich die Bittenden an den Türen. Nicht nur die Alten, vom Leben Zermürbten, nicht nur die Krüppel und Kranken, finden ſich ein als hilfeheiſchende Gäſte, ſondern viele, gar zu viele mit jungem, geſundem Körper und ſauberem, wenn auch beſcheidenem Anzug. Es ſind jene, denen man früher zu ſagen pflegte:„Es iſt eine Schande, daß Sie betteln, gehen Sie nur arbeiten!“—. Ja, gehen Sie nur arbeiten!— wie gern würden es die meiſten tun, wenn es nur möglich wäre. Vergeblich haben ſie auf den Nachweiſen Wochen und Monate ſich um Arbeit be⸗ müht, vergeblich beteiligten ſie ſich an dem grauſamſten Wettrennen aller Zeiten, dem Wettrennen nach der exiſtenzbietenden Beſchäftigung.— And heute würde auch wohl jeder mit einer derartigen Mahnung verlacht werden. — So gibt man eben je nach Können und Gemütsveran⸗ lagung, die einen etwas, die meiſten wenig oder gar nichts. Und die Zahl derer, die gar nichts geben, iſt nicht klein. Bei den meiſten der Gebenden, das wollen wir uns nicht verſchweigen, iſt es kaum die Hilfsbereitſchaft ſchen⸗ kender Güte, ja ſelbſt nicht einmal Mitleid, ſondern nur der Wunſch, die Bittenden auf gute Manieren los zu werden. Gerade auf dem Hintergrunde menſchlicher Tragik hebt ſich Goethe's Wort: Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut, in ſeiner ſittlichen Schönheit ab. Aber es iſt gerade menſchliche Unzulänglichkeit, daß ein Mißverhältnis beſteht zwiſchen Hilfsbereitſchaft und Hilfsfähigkeit. Wir haben mit allen ſtaatlichen Maßnahmen das Anwachſen der Mißſtim⸗ mung in den Kreiſen der Unbemittelten nicht verhindern können. Das liegt wohl daran, daß ſich die Herzen nicht zueinander finden, denn Güte und Geben iſt Mitſorgen, gemeinſames Ueberlegen, was denn nun zu tun ſei, damit der Leidende aus der Drangſal herauskomme. Da muß der Helfende genau ſo beſonnen Auswahl halten. wie man in der Wahl der Freundſchaft Vorſicht übt. Güte iſt An⸗ ſtrahlung des leidenden Mitmenſchen durch eigene ſtärkere Leuchtkraft. Laßt uns weniger Mitleiden den Bittenden entgegen⸗ bringen als Güte, von der Dante ſang, daß ſie den Weg — zur Lreiung ebne. Marktberichte vom 23. September. Mannheimer Pro duktenbörſe. Die Feſtigkeit des Auslandes ließ den Getreidemarkt in gut behaupteter Haltung verkehren. Mehl gefragt. Man verlangte für die 100 Klg. waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 29,50, ausl. 31 bis 32,75, Roggen inl. 22,50 bis 23, Hafer inl. 17,75 bis 13,50, ausl. 18,75 bis 22, Braugerſte int. 23,50 bis 27, Futtergerſte 19,50 bis 20,25, Mais mit Sack 18,50, Weizenmehl Spezlal 0, 41,75 bis 42, Brot⸗ mehl 28,50 bis 31,75, Roggenmehl 33 bis 34,50, Kleie 9 bis 9,50. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum heutigen Klein⸗ viehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Klg. Lebendgewicht gehandelt: 122 Kälber 56 bis 88, 33 Schafe 26 bis 47, 146 Schweine 68 bis 84, Ferkel und Läufer pro Stück 15 bis 50. Marktoerlauf: Mit Kälbern lang am geräumt, mit Schoenen mittelmäßig, geräu n., mit Ferleln und Läuſern lebhaft. Fra kin ter Getreidebörſe. An der heuligen Getreide⸗ börſe notierten bei ſteliger Tendenz: Weizen 28,75 bis 29, Roggen 22,75 bis 23, Sommergerſte 23 bis 26, Hafer 1775 bis 10 25, Mais 18 50, Weizenmehl 41,75 bis 42, Roggenmehl 33 bis 34, Weizenklie 9,25, Rog. genkleie 10,580. Alles in Goldmark je 100 Klg. 22 2— Wetterbericht vom 24. September. Die Rücſſeite der inzwiſchen aufgefüllten Tiefdruck⸗ rinne brachte geſtern vorübergehend wolkiges Wetter mit vereinzelten leichten Regenfällen. Unter dem Einfluß des von England nee) Südoſten vordringenden Hochdrucks iſt für heute und die nächſten Tage wieder heiteres und tredene Wetter mit erneuter Erwärmung z': er Harten. Vorausſichtliche Witterung bis Samstag: Ziemlich heiter, trocken, tagsüber etwas wärmer. ſuochennielnlan ler ſaunnßeimor Theater. Nationaltheater. Freitag, 24. Sept.: 20. Vorſt.; D 3; kleine Preiſe:„Die Schul von Uznach“. Anfang 7½ Uhr. Samstag, 25. Sept.: 21. Vorſt.; Für die Theatergemeinde d. Bühnen⸗ volksbundes:„Wallenſtein“, 1. Teil.(Ohne Kartenverkauf). Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 26. Sept.: 22. Vorſt.; E 4; halbe Pr.:„Die Walküre“. Anfang 630 Uhr. Montag, 27. Sept.: 23. Vorſt., C 3; kl. Pr.:„Der Kandidat“ Anfang 7½ Uhr. Neues Theater im Noſengarten. Samstag, 25. Sept.: 9. Vorſt. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne: Rr. 12011450, 5100 5999.„Die Dollar⸗ Sonntag, 26. Sept.: 10. Vorſt. prinzeſſin“.(Ohne Kartenverkauf). Anfang 730 Uhr. Zum erſten Male:„Stöpſel,, Anfang 730 Uhr. Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. 5 Turnerbuna Jabn Sockonbelm C. U.! Schlokwirtschaft. Morgen Samstag Iclachlſeft. Von 9 Uhr ab Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Am Sonntag, den 26. September, nachmittags 3 Ahr findet auf unſerm Turnplatz in der Hildaſtraße ein Abturnen unſerer Schüler und Schülerinnen ſtatt. Eltern, Erzieher und Freunde ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. NB. Heute Abend nach der Turnſtunde 2— 2 —— Junghühner (bald legend) zu verkaufen. lieflügolßpandlung 6. Heitz Schloßſtraße 53. Math. Frey. Beſprechung der techn. Leitung. Der Turnwart. ſtolchzbanner öchwarö-fol- Call (Ortsgruppe Seckenheim). 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Ferner: Das geraubte Model Herzliches Lustspiel in 2 Akten mit Monti Banks. Die neueste Deulig⸗Woche Anfang 88⁰ Uhr— bringt Bilder von: Vasallenbesuch in Frankreich— Die große Parade vor dem Sultan von Marokko in Paris— Von unsern blauen jungens— Das Schulschiff der Reichsmatine— Fahrt des neuen 3-Turm-Flettner- Schiffes „Barbara“— Der Erfinder Flettner am Steuer— 2 zukünftige deutsche Boxer- Champions— Gertrud Eder e, die Bezwingerin des Aermelkanals Kanuregatta im Wildwasser— u. v. a. m. Keine erhöhten Eintrittspreise.— Man bittet möglichst, die Wochentags vorstellungen zu besuchen! Ende 11 Uhr. Montag, 27. September letzte Vorstellung. NIANNHE INI Schwetzingerstr. 39 ringen zur Herbst Saison neue Schlager Was nur einigermaßen in der Schuhmode geboten werden kann, br ngen wir. Unsere Schuhe vereinigen die Eleganz und Vornehmheit. Unsere Preise sind infolge unserer Großeinkäufe aufs äußerste niedrig beiechnet. 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