montag. 27. Soplember 1922 flo. 224 Bezugspreis: Für den Monat Sept. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages. und Anzeigenblatt für Seckenheimm' Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Oeulſchland und Frankreich. Die kommenden Verhandlungen. be Berlin, 25. September. 1 Wie aus der, im Anſchluß an die Beratungen des Reichskabinetts veröffentlichten amtlichen Verlautbarung über die in Thoiry angebahnten deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigungspolitik hervorgeht, iſt für die Fortführung 5 75 der Verhandlungen mit Briand ein beſonderer Aus⸗ ſchuß gebildet worden, der aus dem Reichsaußen⸗ miniſter, dem Reichswertſchafts⸗ und dem Reichsfinanzminiſter beſteht und der alle diejeni⸗ gen Fragen gründlich vorzubereiten haben wird, die für ie weiteren Verhandlungen von Wichtigkeit ſein wer⸗ den. Wann dieſe Verhandlungen fortgeführt werden, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen, da der franzöſiſche Außenminiſter ſich zur Zeit noch auf Urlaub befindet und erſt in den nächſten Tagen nach Parts bdurückkehren wird. Von deutſcher Seite iſt aber der fran⸗ zöſiſchen Vertretung in Berlin Mitteilung von dem nt des Reichskabinetts gemacht worden und mit i der diplomatiſche Weg beſchritten, der zur Fortſetzung der Verhandlungen führt. Selbſt⸗ verſtändlich läßt ſich heute noch gar nicht überſehen, wie lange die in Ausſicht genommenen Verhandlungen dauern werden. Man wird jedenfalls guttun, ſich in dieſer Hin⸗ ſicht keinem roſenroten Optimismus hinzu⸗ geben und man wird ſehr viel eher mit Monaten als mit Wochen zu rechnen haben. Es muß nämlich immer wieder betont werden, daß in Thoiry zwar ein ali⸗ gemeines politiſches Programm zwiſchen Briand und Streſemann beſprochen worden iſt, daß aber die Ein⸗ zelheiten, die zum Teil außerordentlich kompliziert ſind, erſt in den weiteren Verhandlungen geklärt und . feſtgeleg: werden müſſen. Es iſt dabet weiter zu berück⸗ ſichtigen, daß es ſich zum Teil um Fragen handelt, die überhaupt in Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Dieutſchland allein gar nicht gelöſt werden können, da es ſich um Beſtimmungen des Dawespla⸗ nes handelt, deren Abänderung naturgemäß auch die Zu⸗ ſtimmung der übrigen Unterzeichner des Dawesplanes vorausſetzt. Es ſind mithin 855 5 noch ſehr beträchtliche Schwierigkeiten zu überwinden und das Entſcheidende in Thoiry war vor allem, daß auch auf franzöſiſcher Seite mit ſtarker Energie der Gedanke verfochten wurde, daß es einen Weg geben müſſe zur Beseitigung der heute noch vorhandenen mannigfachen Differenzen und zur Erreichung eines engeren Zuſam⸗ menwirkens zwiſchen Frankreich und Deutſchland. 4 7* 222 Thoiry und die Innenpolitik. „ Die Parteien zur eRoi⸗-rungsumbildung. * de Derlin, 27. September. 1 Nachdem mit der Zuſtimmung des Veichskabinetts du den Abmachungen von Thoiry die Politik der deutſch⸗ Ffranzöſiſchen Annäherung ſich ihrer Verwirklichung nähert, werden im Anſchluß an die für dieſe Woche zu erwarten⸗ den Beratungen des. Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes auch die Fraktionen des Reichstages zuſammentreten, um zu dem Bericht Streſemanns Stel⸗ ung zu nehmen. Bei dieſen Fraktionsbeſprechungen wird es ſich dann gls unbedingt notwendig erweiſen, daß auch ie Frage einer rung erörtert wird. Bei K Frage iſt nun zu berückſichtigen, daß man im gegen⸗ wärtigen Augenblick auf demokratiſcher Seite vor allem darauf drängt, die Sozialdemokratie in die Regierung hineinzunehmen, während man gleich⸗ zeitig den Verſuch ablehnt, die Deutſchnationalen dium Eintritt in die Regierung aufzufordern. Welche 5 der Beurteilung dieſer men wird, iſt noch nicht bekannt, doch wird ſie ſich dem⸗ AUaächſt auf ihrem in Köln ſtattfindenden Parteitag ſchlüſ⸗ Kreiſen wollte ma nnun wiſſen, daß die Ausführungen Streſemanns auf dem Bierabend der Genfer e Kolonie darauf berechnet geweſen ſein ſollen, den Deutſch⸗ nationalen die Entſcheidung zur Unterſtützung der Völker⸗ bundspolitik zu erleichtern. Wie aus volksparteilichen Krei⸗ ſen verlautet, lag dies keineswegs in der Abſicht Etreſe⸗ manns. Er würde zwar die Mitarbeit der Deutſchnationa⸗ len aus außenpolitiſchen Gründen gern ſehen, jedoch unter der Bedingung, daß die Deutſchnationalen ihre Stel⸗ llungnahme zu der deutſchen Völkerbundspolitik grund⸗ Aletzlich ändern. Wie man hört, haben auch bereits Ver⸗ * handlungen ſtattgefunden, die eine deutſchnationale Mit⸗ ö arbeit im Kabinett bezweckten. Ein Zuſammengehen der Deutſchnationalen aber mit der Sozialdemokratie und umgekehrt erſcheint nach der augenblicklichen innerpoliti⸗ ſchen Geſamtlage völlig ausgeſchloſſen. Auch innerhalb des 0 entrums ſcheint die Neigung zu überwiegen, von einer Zuſammenarbeit mit den Deutſchnationalen abzuſehen, 45 denngleich es nicht an Strömungen fehlt, die aus Gründen ben der deutſchen Wirtſchaftspolitik vor einer einſeitigen Ziauſammenarbeit mit der Sozialdemokratie warnen. 1 So notwendig man im allgemeinen die Verbreitung der jetzigen Regierungsbaſis hält, ſo werden dennoch in Fbarlamentariſchen Kreſſen Stimmen laut, die von dem Experiment einer jetzigen Regierungsumbildung ab⸗ taten. Eine ſolche Verbreiterung könnte nur durch dnzeſſionen nach links oder rechts herbeigeführt werden, 55 Pb etwaigen Regierungserweite⸗ Stellung hierzu die Deutſche Volkspartei einneh⸗ „ſig werden müſſen. In verſchiedenen parlamentariſchen W Ueber die Einzelheiten konnte in Thoiry nicht verhandelt werden, weil ſie überhaupt nur durch Sach⸗ verſtändige geklärt und erledigt werden können. Es iſt deshalb auch vollkommen abwegig, wenn heute in Mel⸗ dungen, die aus Paris oder anderen ausländiſchen Or⸗ ten datiert ſind, Summen genannt werden, die der deutſche Außenminiſter angeblich Frankreich für die Befreiung des Rheinlandes geboten hat. Gegenüber ſorchen Dar⸗ ſtellungen muß vielmehr mit allem Nachdruck immer wie⸗ der betont werden, daß Deutſchland irgend eine neue Belaſtung nicht auf ſich nehmen wird und auf ſich nehmen kann, ſondern daß es ſich vielmehr darum handelt, Laſten und Leiſtungen, die Deutſchland heute ſchon trägt und erfüllt, in beſtimmt ter Form für Frankreich nutzbar zu machen. Geweß liegt hierin zweifellos ein außerordentlich weit⸗ gehendes Zugeſtändnis Deutſchlands, denn es iſt ja bekannt, daß eine der weſentlichſten Errun⸗ genſchaften des Dawesplanes die Beſtimmung war, daß der Reparationsagent unter beſtimmten Vorausſetzungen eine Transferſperre verhängen kann, d. h. die Ueber⸗ führung der Reparationszahlungen verhindern kann und biliſierung der Eiſenbahnobligationen müßten aber natur⸗ gemäß Aenderungen in den Transferbeſtimmungen vor⸗ genommen werden, Aenderungen, die mithin auch, wie ſchon betont wurde, gar nicht von Deutſchland und Franr⸗ reich allein endgültig beſchloſſen werden können, ſon⸗ dern die eine Mitwirkung der übrigen Anterzeichner des Dawes⸗ planes nicht beſonders beglückt iſt darüber, daß die Sanierung der franzöſiſchen Währung auf dieſem Wege und nicht durch die Hilfe Amerikas erfolgen soll, ſo ent⸗ ſtehen vermutlich ſchon hier Schwierigkeiten, wenn nicht andererſeits Frankreich dafür ſich entſchließt, das Wa⸗ ſhingtoner Abkommen zu ratifizieren. Schon dieſer kurze Hinweis zeigt, daß noch ſehr beträchtliche Schwierigkeiten zu Weiden en Schwierigkeiten, die zum Teil nicht einmal in Frankreich oder Deutſchland liegen. Man wird alſo ſowohl in Ber⸗ lin wie in Paris Geduld üben müſſen, denn die Früchte von Thoiry werden nicht ſo ſchnell reifen wie unver⸗ beſſerliche Optimiſten meinen. Da aber andererſeits auch nach einem alten Wort dort, wo ein Wille vorhanden iſt, ſich auch ein Weg findet, ſo wird man hoffen dür⸗ fen, daß es nicht bei den Worten bleibt, ſondern daß auch die Taten folgen zum Beſten der beiden Länder J 1 0 zum Beſten des geſamten Europa und der Nückte itt des polniſchen Kabinetts. Annahme der Demiſſion durch den Staatspräſidenten. 5 M Warſchau, 25. September. Das Kabinett Barthel⸗Pilſudſki hat infolge eines Mißtrauensvotums des Parlaments gegen den Innenminiſter und den Kultusminiſter ſeinen Rücktritt erklärt. Der Staatspräſident nahm die Demiſ⸗ ſion an und betraute die Regierung mit der Weiterfüh⸗ rung der Geſchäfte.. Jn politiſchen Kreiſen glaubt man, daß Pilſudſki die Miniſterpräſidentſchaft in einem Kabinett mit den bis⸗ herigen Miniſtern übernehmen werde. Der miniſter und der Kultusminiſter dürften, wie man glaubt, durch rechtsſtehende Politiker erſetzt werden. Die Kriſe der ſpaniſchen Diktatur. Vor dem Ausgang Primo de Rivera? a O. Pakis, 25. September. Es wird immer deutlicher, daß die Erledigung der Artillerie⸗Offiziersrevolte nur ein Pyrrusſieg Pri⸗ mo de Riveras geweſen iſt. Der latente Konflikt zwiſchen dem Diktator und dem König dauert fort, und die Diktatur iſt von zwei Seiten her bedroht: durch die republikaniſche Strömung und die Anhänger der Wiederherſtellung der konſtitu⸗ tionellen Monarchie. Beide offenbar durchaus nicht ſchwache politiſche Kräfte gehen heute taktiſch zuſammen, und man kann wohl annehmen, daß auch die raffinierteſte Konſtruktion des Wahlgeſetzes für die kommende National⸗ verſammlung nicht verhindern wird, daß gerade mit dieſer Nationalverſammlung der Anfang vom Ende der Diktatur gemacht ſein wird. ö Die vorübergehende Klärung, die zugunſten Primos nach der Niederſchlagung der Artillerierevolte einzutre⸗ ten ſchien, hat nicht lange vorgehalten. Es zeigt ſich jetzt, daß die ſpaniſche Diktatur im Vergleich zur italieniſchen bedeutend ſchwächer iſt. Es fehlt der ſpaniſchen Diktatur die Verankerung in einer bewaffneten Par⸗ tei, wie es der rein dekorative Rolle zugewieſen, die der italieni⸗ ſche König ſpielt. Da die ſpaniſche Diktatur gewiſſer⸗ maßen loyal inszeniert wurde, zur Abwehr der Separa⸗ tionsbewegung des Nordoſtens und zum Abbau des Ma⸗ rokko⸗Krieges, ſo fällt nunmehr mit den Anläſſen auch griff, konnte in Spanien gar nicht eintreten. muß ſobald die deutſche Währung irgendwie dadurch in Mitleidenſchaft gezogen werden könnte. Bet einer Mo⸗ vorausſetzen. Da man nun aber auch in Amerika gar Innen⸗ i er Faſchismus iſt, und auf der anderen Seite hat die ſpaniſche Diktatur dem König nicht nur bloß die ihre innere Berechtigung. Die italieniſche dagegen be⸗ gann als Revolution, und die Amformung des geſamten politiſchen Lebens, die in Italien ſeit vier Jalhren Platz Iswolſkis Geheimdiplomatie. Seine Kriegspolitik in Paris von 19111917 Man hat die große Aktenpublikation des Auswär⸗ tigen Amtes, die demnächſt in mehr als 40 umfang⸗ reichen Bänden abgeſchloſſen ſein wird, einen National⸗ beſitz des deutſchen Volkes genannt. Ob mit Recht, muß die Zukunft erweiſen. Vorläufig iſt das große Sammel⸗ werk in der Hauptſache ein wiſſenſchaftliches Hilfsmit⸗ tel für die zukünftigen Gelehrten und Forſcher, die ſich mit der Kriegsſchuldfrage beſchäftigen. Es liegt aber durchaus im nationalen Intereſſe, daß dieſe einzigartige Dokumentenſammlung auch breiteren Schichten zugäng⸗ lich gemacht wird. Denn es iſt eine politiſche Notwen⸗ digkeit, daß jeder Deutſche ſich über die Vorgänge, die der Welltkataſtrophe von 1914 vorangingen, möglichſt an Hand der Quellen ein objektives Urteil bildet. Das iſt aber vorläufig nicht möglich. Hoffentlich entſchließt man ſich dazu, in ganz wenigen Bänden eine Auswahl der wichtigſten Dokumente zu geben, die es auch dem Laien ermöglicht, Einblick in die wichtigſten Arkunden der politiſchen Geſchichte ſeit 1871 zu gewinnen. Nur ſo wird ſich eine Populariſierung des ungemein ver⸗ wickelten Stoffes erreichen laſſen. Man kann es nur begrüßen, daß man ſich ſchon jetzt entſchloſſen hat, von dem ſechsbändigen Aktenwerk Friedrich Stieves über Iswolſki, der mit der Haupt⸗ verantwortung für den Ausbruch des Weltkrieges zu belaſten iſt, eine Volksausgabe unter obigem Ti⸗ tel in zwei Bänden herzuſtellen(Deutſche Verlagsan⸗ ſtalt für Politik und Geſchichte, Berlin). Entlaſtet von allen unwichtigen, zweitklaſſigen Urkunden, die das Le⸗ ſen der großen Ausgabe erſchwerten, klaſſiert nach be⸗ ſtimmten, für die Entwicklung zum Kriege bedeutſamen Zeitereigniſſen, geben die vorliegenden Bände auch dem Laien ein treffliches Bild von dem Verlauf jener ver⸗ hängnisvollen Ententepolitik von 1911—1914, die ſchließ⸗ lich zum Ausbruch des Weltkrieges führen mußte. Im 1. Buch:„Das Vorſpiel“, gewinnen wir einen Einblick in die Tatigkeit Iswolſkis im erſten Jahre ſeines Wirkens in Paris, 1911. Auf der ganzen Linie zunächſt noch Schwierigkeiten, die ſich ſeinem Ziele, Frank⸗ reich für die ruſſiſche Meerengenpolitik zu ge⸗ winnen, entgegenſtellen. Am Tage des Abſchluſſes des deutſch⸗franzöſiſchen Marokkoabkommens. am 4. Novem⸗ ber 1911, geht Iswolſki zum erſten Angriff über und fordert von der franzöſiſchen Regierung als Entgelt für die in der Marokkokriſe gewährte Unterſtützung den Bei⸗ ſtand zur Aufrollung der Meerengenfrage. Er wird durch die Intervention von George Louis abgeſchlagen. Dieſer hat als franzöſiſcher Bot⸗ ſchafter in Petersburg tiefen Einblick in die ruſſiſche Ka⸗ taſtrophenpolitik gewonnen und in das ruſſiſche Beſtre⸗ ben, Frankreich in dieſe hineinzuziehen. Iswolſkis Bemü⸗ hungen ſcheinen zum Scheitern verurteilt und peſſimi⸗ ſtiſch lauten ſeine Berichte um die Jahreswende. Doch der unerwartete Sturz des ſeinen Plänen abgeneigten Caillaur bringt im Februar 1912 einen ihm Gleich⸗ geſinnten zur Macht: Poincaree. „Die Einigung mit Poincaree“, ſo lautet das 2. Buch. And mit Recht. Schneller als vielleicht Is⸗ wolſki ſelbſt erhofft, reifen ſeine Pläne in der Zuſam⸗ menarbeit mit dem revanchedurſtigen, ehrgeizigen Lo⸗ thringer. George Louis wird, da eine Intrige der beiden zu ſeiner Entfernung aus Petersburg ſcheitert, einſtwei⸗ len kaltgeſtellt und Iswolſki der direkte Vermittler zwi⸗ ſchen Saſanow und Poincaree. Am 16. Juli wird eine franko⸗ruſſiſche Militärkonvention abge⸗ ſchloſſen, um wie durch die Militärkonvention zu Lande auch zur See ein gemeinſames Vorgehen ſicherzuſtellen. Im Auguſt beſucht Poincaree in Petersburg Saſanow, um alle dort beſtehenden Anſtimmigkeiten in perſönlicher Ausſprache aus dem Wege zu räumen und gewiſſer⸗ maßen ein europäiſches Aktionsprogramm aufzuſtellen. England wird in den Kreis dieſes Programms ein⸗ bezogen. Der im Herbſt ausbrechende Balkankrieg bringt ſchon die Krönung der Politik Iswolſkis: Poincaree er⸗ klärt ſeine Bereitſchaft, Rußland auch im Falle eines aus Balkanſtreitigkeiten entſtehenden Krieges zu unterſtützen, das heißt, er erteilt Rußland Blankovollmacht zur Entfeſſelung eines europäiſchen Krieges. Denn das ruſſi⸗ ſche Balkanprogramm bedeutet Zertrümmerung der Tür⸗ kei, Krieg mit Oeſterreich. Noch iſt aher Rußland nicht ſo weit, und auch das franzöſiſche Volk auf einen ſolchen europäiſchen Krieg nicht vorbereitet. Noch ſtehen auf Sei⸗ ten der Mittelmächte, wenn auch nur ſcheinbar, Italien und Rumänien. Der ruſſiſche Rubel beginnt in der franzöſiſchen Preſſe zu rollen, diplomatiſche Verhandlungen gaukeln den beiden Bundesgenoſſen Deutſchlands und Oeſterreichs finanzielle und territoriale Gewinne vor Augen. Wo gütliches Zureden nicht hilft, ſchreckt man auch vor Drohungen nicht zurück. d Dem Anfang 1913 zum Präſidenten der Republik gewählten Poincaree gelingt es endlich, George Louis aus Petersburg zu entfernen. Delcaſſee tritt an ſeine Stelle. Die beiderſeitigen Kriegsvorbereitungen nehmen unter Kontrolle des franzöſiſchen Generalſtabs und mit franzöſiſchen Anleihen an Rußland immer größe⸗ ren Umfang an. Der Druck auf den noch immer zögern⸗ den Saſanow verſtärkt ſich und im November 1913 kommt die große Erkenntnis in Saſonows Bericht an den Zaren zum Ausdruck:„Die Meerengenfrage kann nur über europäiſche Verwicklungen ge⸗ toren — . 8 9 ä ä 58 9 . 0 — 888 „Der gemein ſame Weg, im 3. Buch treff⸗ lich gezeichnet, hat endlich zum Ziele geführt. Der ſteile Turm des Straßburger Münſters, die herrlichen Ufer des Rheinſtromes, die Kuppeln der Hagia Sofia in Konſtantinovel, das ſlawiſche Reich unter ruſſiſcher Füh⸗ rung, die Zertrümmerung des verhaßten deutſchen Rei⸗ 5 der verachteten Donaumonarchie locken als ſichere eute. „Die Kriegsziele“(4. Buch) kriſtalliſieren ſich immer mehr. zu neuem Kriegswillen anſpornend. In der Affäre Liman von Sanders, der deutſchen Militär⸗ miſſion in der Türkei um die Jahreswende 1913/14, hält nur die Ungewißheit über Englands Haltung die beiden Verbündeten vor kriegeriſchen Maßnahmen zurück. Der Beſuch des engliſchen Königs in Paris im April 1914 und die darauf folgenden Verhandlungen über den Ab⸗ ſchluß einer engliſch⸗ruſſiſchen Marinekonvention räumen aber auch dieſe Ungewißheit beiſeite. Machtvolle ruſſiſche Kriegsfanfaren künden im Mai und Juni 1914 das drohende Gewitter an, deſſen Entladung der Mord von Serajewo herbeiführt. „Das iſt mein Krieg; vier Jahre auf meinem Poſten in Paris haben mir ge⸗ nügt, um mein Ziel zu erreichen,“ klingt es im Auguſt und September 1914 triumphierend aus dem Munde Iswolfkis. 0— 5 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Beſprechungen über die Wahl Dorpmüllers. Berlin, 25. Seyt. Die immer noch nicht geregelte Angelegenheit der Wahl des Generaldirektors Dorpmül⸗ ler zum Leiter der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft war Gegenſtand eines weiteren Meinungsaustauſches zwiſchen den Vertretern der an dieſer Frage intereſſierten Reſſorts. Irgendwelche entſcheidende Beſchlüſſe konnten hierbei ſelbſt⸗ verſtändlich nicht gefaßt werden, da dies nur im Rahme: einer Kabinettsſitzung möglich iſt. Strafantrag Geßlers gegen Fritz Ebert. Berlin, 25. Sept. Der Reichswehrminiſter hat gegen den verantwortlichen Schriftleiter der„Brandenburger Zei⸗ tung“ Fritz Ebert, Sohn des erſten Reichspräſidenten, Strafantrag wegen Beleidigung der Reichswehr geſtellt. Das Blatt hatte der Reichswehr ſtaatsfeindliche politiſche Tätigkeit und Nichtachtung der Reichsfahnen vorgeworfen. Der Angeklagte will vor Gericht den Wahrheitsbeweis dafür erbringen, daß dieſer Vorwurf auf die unteren Organe der Reichswehr zutreffe. Die deutſchen Bergarbeiter zum engliſchen Kohlenſtreik. Berlin, 27. Sept. Ueber die vorausſichtliche Ent⸗ ſchließung, die der Vorſtand des alten Bergarbeiterver⸗ bandes und der freien Gewerkſchaften heute in Bochum zum eng lichen Kohlenſtreik annehmen wird, hören wir von gut ufterrichteter Seite: Da in der nächſten Woche die endgültige Entſcheidung im engliſchen Kohlenſtreik zu erwarten iſt, verſuchen die engliſchen Kohlenarbeiter in letzter Stunde die ſtarken direkten und indirekten Importe fremder Kohle nach England zu unterbinden und dadurch ihre Chancen zu vergrößern. Es wird von engliſcher Seite ein Solidaritätsſtreik der ausländiſchen Bergarbeiter an⸗ geregt. 11. Parteitag der K. P. D. Berlin, 25. September. Das Zentralkomitee der K. P. D. hat für den 27. November den Parteitag nach Eſſen einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht die Poli⸗ tik des Zentralkomitees und die wichtigen Organiſations⸗ fragen. Auch der ſozialiſtiſche Aufbau der Sowjet⸗Union wird beſprochen werden, außerdem die außenpolitiſchen Sorgen der Sowjet⸗Anion und die kommuniſtiſchen Un⸗ terſtrömungen im Volke. Beamtenlörperſchafts⸗Neuwahlen bei der Reichsbahn Am 27. und 28. September finden im geſamten Be⸗ triebsbereich der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Neuwah⸗ len zu den Beamtenkörperſchaften ſtatt. Seit 1924 haben keine Wahlen mehr ſtattgefunden. Wie wir hören, ſind vier verſchiedene Liſten für die Wahlen aufgeſtellt worden, und zwar durch den parteipolitiſchen neukralen Zentral⸗ gewerkſchaftsbund deutſcher Reichsbahnbeamten und ⸗an⸗ wärter, durch den freſgew⸗ ſchaftlichen Einheitsverband deutſcher Eiſenbahner, du die chriſtliche Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten und ſchließlich durch die Ge⸗ werkſchaft deutſcher Lokomofioführer, die wie die erſt⸗ N Organdakion dem Deutſchen Beamtenbund nahe⸗ cht. Z —— 1 flus diem badliſchon Bande. Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Profeſſor Mayr. Mannheim, 25. September. Verſchiedene Mitglieder des Kuratoriums der Mannheimer Hochſchule haben bet dem Vorſitzenden des Kuratoriums, Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den gemaßregelten Hochſchullehrer Prof. Dr. Mayr be⸗ antragt. Zur Begründung wird darauf hingewieſen, daß aus der Tagesordnung der Ende Jult abgehaltenen entſcheidenden Sitzung des Kuratoriums nicht hervorge⸗ gangen ſei, daß es ſich um eine Kündigung des Lehr⸗ auftrags gehandelt, daß ferner das beanſtandete Gut⸗ achten Mayrs im Wortlaut nicht vorgelegen habe und den 8 Mayr von dem Kuratorium nicht gehört wor⸗ en ſei. Keine Epidemiegefahr in Waldshut. Waldshut, 25. September. Wie wir von amtlicher Seite erfahren, handelt es ſich bei den typhus⸗verdächtig Erkrankten im Amtsbezirk nur um 10 ältere Fälle, von denen fünf bereits abgeheilt ſind. Weitere Erkrankungen ſind in den letzten Tagen nicht vorgekommen. Die Krank⸗ heit iſt alſo im Erlöſchen begriffen und bietet zu Be⸗ ſorgniſſen keinen Anlaß. Mannheim.(Ein Mannheimer Verkehrs⸗ Omnibus.) Eine aus 21 hieſigen Taxameterbeſitzern gebildete Mannheimer Omnibus⸗Verkehrsgeſellſchaft m. b. H. hat jetzt ihren erſten Verkehrsomnibus in Dienſt geſtellt, der die nach Mannheim kommenden Fremden mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt auf ſchnellem und billigem Wege bekannt machen ſoll. Es handelt ſich um einen Magirus⸗Wagen von Typ„Konſtanz“, der 32 Perſonen Raum bietet. Der Wagen iſt auf eine 38 Klm.⸗ Geſchwindigkeit eingeſtellt, kann aber 60 Klm. Höchſt⸗ leiſtung vollbringen. Eine nach Deidesheim unternom⸗ mene Einführungsfahrt, an der ſtädtiſche und Vertreter des Verkehrs teilnahmen, verlief zur vollſten Zufrieden⸗ heit der Teilnehmer. Malſch(Amt Wiesloch.)(Der Revolver.) Bei einem häuslichen Streit in der Wohnung eines hieſigen Landwirts zog deſſen Schwager plötzlich einen Revolver und gab einen Schuß ab, der nur deshalb fehl ging, weil es dem Landwirt gelang, den Arm des Schwagers auf die Seite zu ſchlagen. Freiburg i. Br.(Verhaftung.) Unter dem Ver⸗ dacht, Gelder der Ortskrantenkaſſe in Höhe von 5000 Mark unterſchlagen zu haben, wurde eine 19 Jahre alte Kontoriſtin in das Lörracher Amtsgefängnis em⸗ geliefert. Die Verhaftete hat ein Geſtändnis abgelegt. Triburg.(Käſe vergiftung.) Nach dem Genuß von Niederheimer Käſe, der in einem hieſigen Geſchäft gekauft wurde, erkrankten in Schlechten mehrere Perſo⸗ nen von denen inzwiſchen der 21jährige Schneidergehilfe Agethe geſtorben iſt. 5 ö Unteröwisheim(Amt Bruchſal).(Gefährliche „Kunſt“.) Ein hieſiger Einwohner namens Jeſſy pro⸗ duziert ſich als„Feuermenſch“, hatte aber in Landhauſen Unglück damit. Nachdem er die nötige Menge Spiritus verſchluckt und angezündet, brannten Kopf und Bruſt des Künſtlers. Ein anweſender Gendarm eilte hinzu und er⸗ ſtickte die Flammen mit ſeinem Rock wodurch er den Schwerverletzten vom Verbrennungstod rettete. Eigeltingen(Amt Stockach.)(Kirchendiebſtahr.) Wie wir berichteten, wurde ein Ehepaar Loſſa vor kur⸗ zem in Stockach verhaftet. Die Frau hat nunmehr den in der hieſigen Pfarrkirche verübten Diebſtahl der Meſ⸗ ſingleuchter eingeſtanden. Eine Unterſuchung über den län⸗ geren Aufenthalt des Ehepaares in der Schweiz und deſſen Arbeit für viele ſchweizeriſche katholiſchen Kirchen iſt ein⸗ geleitet. Das Erzbiſchöfliche Ordinariat hat vor den bei⸗ den ſchon einmal gewarnt. Staufen.(Schweinepeſt.) In der letzten Zeit mußten in verſchiedenen Orten des Bezirkes Staufen Schweine notgeſchlachtet werden, weil bei ihnen die Schweinepeſt feſtgeſtellt wurde. Dieſe Fälle mahnen den Landwirt zur Vorſicht. b. Emmendingen.(Landung eines franzözi⸗ ſchen Flugzeuges.) Auf der Gemarkung Wyhl lan⸗ dete ein franzöſiſcher Flugzeugführer, ein Leutnant, mit ſeinem Apparat. Derſelbe hatte ſich infolge ſtarken Ne⸗ bels verflogen. Als er bereits über dem Rhein war, er⸗ hielt der Apparat in etwa 1900 Meter Höhe eine Panne, was ihn zur Notlandung zwang. Der Flugzeugführer, ein 35jähriger Leutnant von Paris, war zu einer 14⸗ tägigen Uebung beim Fliegerregiment Nr. 2 in Straß⸗ burg eingezogen. e e Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Von der Lokomotive über⸗ fahren.) In der Badiſchen Anilinfabrik(Altes Werk) wurde der verheiratete 35 Jahre alte Fabrikarbeiter J. Mehrmann von Lachen beim Ueberſchreiten einer Drey⸗ ſcheibe von einer Lokomotive erfaßt, wobei ihm beide Beine abgefahren wurden. Er wurde mittels Rettungs⸗ wagen in das Krankenhaus verbracht, woſelbſt er kurz nach ſeiner Einlieferung verſtarb. Wie das Unglück ge⸗ ſchehen iſt, konnte noch nicht geklärt werden. Ludwigshafen.(die Sonntagskarten gel⸗ ten auch für Schnellzüge uſw.) Die Reichsbahndi⸗ rektion Ludwigshafen teilt mit: Sonntagsrückfahrkacten berechtigen während des Winterfahrplanes 1926/7 vom 3. Oktober 1926 bis 14. Mai 1927 im Bezirk der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen und den Bezirken der be⸗ nachbarten Direktionen ſowie der Eiſenbahndirektion Saar⸗ brücken zur Benutzung aller beſchleunigten Perſonenzüge, Eil⸗ und Schnellzüge, ausgenommen die Fern⸗D⸗Züge. Bei Benutzung der Schnellzüge iſt zu der Sonntags⸗ rückfahrkarte, die für die benutzten Wagenklaſſen gültig ſein muß, der tarifmäßige Schnellzugszuſchlag zu löſen. Niederluſtadt.(Ein neuer Fall.) Ser iſt ein Fall von Typhusverdacht feſtgeſtellt worden. Die Sa⸗ nitätskolonne verbrachte die erkrankte Perſon ſofort ins ſtädtiſche Krankenhaus nach Speyer. Frankenholz.(Der Tod in der Abortgrube.) Beim Spielen fiel das Kind eines hieſigen Grubenange⸗ ſtellten in die Abortgrube und konnte nur mehr als Leiche geborgen werden. ö ö Iggelheim.(Vermißt.) Vermißt wird der verhei⸗ ratete 42 Jahre alte Landwirt Johann Bechtola von hier. Da ſich bei ihm in letzter Zeit Spuren von Trüb⸗ 0 1 wird befürchtet, daß er ſich ein Leid zuge⸗ ügt hat. Altenbamberg.(Frei gelaſſen.) Die in der Mord⸗ angelegenheit verhafteten beiden Perſonen, wurden wie⸗ 5 aus der Haft entlaſſen. Der Verdacht war unbegrün⸗ . 1 Kirchheimbolanden.(Aufgefunden.) Im hieſigen Walde wurde ein Hetzer aus Frankenthal e der nur mit Hemd und Hoſe bekleidet war und ſen„. reren Togen umherirrte. Von der Bergeraße. Unglücksfälle.) Zwei Un⸗ glücksfälle auf einmal ereigneten ſich in dem Porphier⸗ werk Schriesheim. Dem ledigen Steinbrucharbeiter Jakob Bans fiel während der Arbeit ein Stein in den Nacken, ein zweiter Stein ſchlug ihm einen Finger der linken Hand ab. Ferner wurde dem ledigen Arbeiter Hermann Neureither am Fahrſtuhl der linke Arm aufgeriſſen und der Daumen abgedrückt. Beide wurden mittels Auto in das akadem. Krankenhaus nach Heidelberg verbracht. Mainz.(Ein würdiger Stadtverordne⸗ ter.) Der aus der kommuniſtiſchen Partei vor kurzem ausgeſchloſſene Stadtverordnete Dorn von hier hatte ſich vor Gericht wegen Anterſchlagung von Zeitungsgeldern zu verantworten. Dorn, der ein ſehr bewegtes Leben chinter ſich hat, wollte glaubhaft machen, daß er den unterſchlagenen Betrag von 257 Mark für Unterſtützung von Freunden verwandt habe. Dieſer Beweis mißlang aber und er wurde zu einer Geldſtrafe von 400 Mark oder 10 Tagen Haft verurteilt. Aus dem Strafregiſter ſei noch erwähnt, daß Dorn unter anderem bereits we⸗ gen ſchweren Diebſtahls zu einem Jahr Gefängnis ver⸗ urteilt wurde. Keſtrich. ſterei erhielt aus Amerikg die Mitteilung, daß der aus Keſtrich ausgewanderte Moſes Goldenberg als reicher Mann geſtorben iſt und die hieſige Gemeinde mit einer Erbſchaft von 2000 Dollar, das ſind 8400 Mark, bedacht hat. Der Erblaſſer beſtimmte, daz das Kapital nicht angebrochen werden dürfe und daß die Zinſen nur für die Schule, Kirche und Bildungszwecke verwandt werden müſſen. Trier.(Vom elektriſchen Strom getötet.) In Wellersweiler kam der Sohn des Landwirts Ecker mit einem auf der Erde liegenden Draht der elektriſchen Lichtleitung in Berührung und erlitt einen jähen Tod; ein zweites Kind wurde verletzt. Gelſenkirchen. Wo die Not am größten.) Der Hauptgewinn in Höhe von 50 000 Mark der Geldlotterie für das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum fiel in die Kol⸗ lekte Degenhart in Gelſenkirchen. Der Gewinner iſt ein arbeitsloſer Bergmann aus Rotthauſen. N EH. L Fut. (Nachdruck verboten.) XV. „Wäre Werner nur erſt da!“ Das war Eliſabeths ſtändiger, immer dringlicher wer⸗ dender Wunſch; eine unbeſtimmte Angſt erfüllte ſie, und ſie wagte kaum in das Geſicht der alten Dame, die 1 dem Sofa lag, zu blicken, weil es ihr ſo ſeltſam verändert ſchien. Oder lag dies nur an dem Zwielicht? Wie oft war ſie ſchon an das Fenſter geeilt, wie oft an die Vorſaaltür— und nun hatte es längſt ſieben geſchlagen, und Werner war noch nicht gekommen! Vielleicht hatte er es doch nicht für nötig gehalten, da er die Mutter am Mittag noch ſo wohl und friſch geſehen. Aber es ſah ihm eigentlich wenig ähnlich, einem Rufe nicht Folge zu leiſten, beſonders, wenn es der Mutter galt! Oder ſollte er ſich auf ſeinen Krankenbeſuchen ſo aufgehalten haben, dal er ſtruß der Einladung des Fürſten noch immer nicht daheim war? Alle möglichen Gedanken wälzten ſich durch ihren Kopf, während ſie für das Abendeſſen ſorgte. Sie kochte für die alte Dame ein weiches Ei und wiegte etwas Schinken, den ſie gleich auf das Butterbrot legte. „So, Tantchen, jetzt iſt's höchſte Zeit, daß wir eſſen! Wir wollen es doch auch nicht ſchlechter haben als der Herr Doktor!“ meinte ſie heiter; doch ihre Heiterkeit war nicht echt; denn die Sorge um die mütterliche Freundin fraß ihr am Herzen; deren Ausſehen gefiel ihr beim Schein der Lampe nicht weniger als vorher. a Nach einigen Biſſen legte die Rätin die Gabel wieder hin—„ich habe keinen rechten Appetit, Eliſabeth! Ob die Puffer heut' mittag nicht doch zu ſchwer waren?“ Etwas erleichtert griff Eliſabeth dieſen Gedanken auf. Sicher war es das geweſen, und nun war die Folge eine kleine Magenverſtimmung— da war Faſten das be mittel! Doch hielt dieſe Beruhigung nicht lange vor; je meht der Abend vorrückte, deſto ſorgenvoller wurde ihr Gemüt. Werner hätte dennoch kommen ſollen—— er neff denken können, daß ſie ihn nicht aus Laune herbei⸗ rief! „Weißt du, Tantchen, es iſt am beſten, du gehſt letzt ſchlafen— es iſt ſchon halb zehn! Du hätteſt längſt im Bett ſein können!“ beſtimmte ſie, und gehorſam erhob ſich die Rätin. Schwerfällig machte ſie einige Schritte; plötzlich wankte ſie—„mir wird— mit einem Male— ſo ſchlecht—“ Eliſabeth ſprang herzu und hielt eine Bewußtloſe im rm. „Mein Gott, mein Gott!“ flüſterte ſie vor ſich hin, indem ſie die alte Dame nach dem großen Ohrenſtuhl neben dem Ofen ſchleppte. Dann lief ſie ſchnell hinaus, um das Mäd⸗ chen zu rufen: Lina war gerade im Begriff zu Bett zu ehen. 5 0 telephonieren Sie ſchnell an Herrn Doktor: Frau Rat iſt ohnmächtig geworden——“ Voller Angſt eilte das Mädchen nach dem Kaufmann. Eine Ewigkeit ſchien es Eliſabeth, bis ſie zurück war. „— es dauerte ſolange— der Kaufmann hatte doch ſchon das Haus geſchloſſen—! Mit der Köchin hat er dann geſprochen— das Stubenmädchen war noch im Kino—— die Köchin war gerade wiedergekommen—— ſie ſagte Herr Doktor ſei doch gleich nach ſechs mit der Frau Doktor nach Amersdorf im Auto gefahren, und geſagt hätten die Herrſchaften weiter nichts—“ Eliſabeth konnte die Nichtbeachtung ihres Wunſches durch Werner nicht erklären— oder Ulla hatte doch ver⸗ geſſen, ihn davon in Kenntnis zu ſetzen in der Aufregung und Freude über die bevorſtehende Feſtlichkeit——— wohl gar mit Abſicht—— plötzlich kam ihr dieſer Gedanke; es war Ullas Rückſichtsloſigkeit und Selbſtſucht wohl zu⸗ zutrauen! Vielleicht hatte ſie befürchtet, Werner könne noch in letzter Stunde in ſeiner Beſorgnis um die Mutter dem Feſt fernbleiben und ſie war nicht veranlagt, aus Rückſicht auf andere einem Vergnügen zu entſagen! 7 0 ſte Heil⸗ Gewiß! So war es! Plötzlich ſtand dieſe Erkenntnis unverrückbar feſt vor Eliſabeth, ſie mit tiefem Groll gegen die gewiſſenloſe Frau erfüllend. a Gebe Gott, daß der Zuſtand Werners Mutter ſich nicht verſchlimmerte— denn ſonſt—— beinahe ſchuldbewußt fühlte ſie ſich Werner gegenüber! Mit Hilfe des Dienſtmädchens brachte ſie die alte Dame, die wieder zu ſich gekommen, ins Bett, 5 „Lina!“ ſagte ſie dann leiſe,„da Herr Doktor nicht zu 551% iſt, müſſen wir unbedingt einen anderen Arzt olen——“ 5 5 Lina nickte, immer nach der Kranken blickend—„Fräu⸗ lein Schwarz, ſehen Sie nur, wie ſchief mit einem Male das Geſicht der Frau Rat geworden iſt——“ bemerkte ſie da verwundert. f Tödlich erſchreckt wandte ſich Eliſabeth um—— das Herz krampfte ſich ihr zuſammen—— ein Schlaganfall! „Werner!“ ſtammelte mühſam der verzogene Mund: Eliſabeth glaubte es wenigſtens ſo zu verſtehen. Sie neigte ſich über die alte Dame, deren Hand faſſend, die aber ihren Druck nicht erwiderte— wie ein Stück Holz lag ſie auf dem Deckbett. 4 f „Werner ſoll kommen— das meinſt du doch?“ i Die Kranke nickte; mühſam ſuchte ſie nach Worten; doch nur ein unverſtändliches Lallen entrang ſich ihren Lip⸗ pen. Eliſabeth ſah, wie ſie ſich quälte. 5 Lina Frau Rat hat einen Schlaganfall. Bitten Sie Herrn Oberlehrer, daß ex einen Arzt holt und nach Amer⸗ dorf telephoniert; wir ſind ihm heute ja auch gefällig ges weſen—“ n 5 i Eliſabeth war außer ſich; die Augen ſtanden ihr voller Tränen; ſie bebte am ganzen Leibe. Doch ſie mußte ja ſtark ſein für das, was ſie kommen ſah. f Welche Vorwürfe würde ſich Werner machen— ſich und vielleicht auch ihr— daß er in dieſer Stunde nicht bei der geliebten Mutter war! Und ſie war doch ſchuldlos! N Alle möglichen Erleichterungen ſuchte ſie der Erkrankten u verſchaffen. Sie ſprach auf ſie ein; ſie wurde auch ver⸗ ſtanden; aber Antwort konnte ſie nicht mehr bekommen! (Fortſetzung folgt.] (Dollarerbſchaft.) Die Bürgermei⸗ Run n n„ ans bae dunn N S* 2 „*. . „ Gartz, 25. Sept. Die Unterſuchung über den Ein⸗ ſturz der neuen Brücke bei Gartz ſind augenblicklich zum Stillſtand gekommen, da man erſt das Eintreffen meh⸗ rerer ſachkundiger Taucher aus Riel abwarten will. die eſtſtellen ſollen, wo der Bruch des Hauplpfeilers eingetre⸗ ten iſt. Ferner ſoll noch nachgeprüft werden, unker weſſen Aufſicht der Brückenbau zu der Zeit ſtand, als der Teil des Pfeilers gegoſſen wurde, der das Unglück herbei⸗ führte. Der Direktor der Allgemeinen Baugeſellſchaft hat erklärt, daß die Geſellſchaft vollkommen in der Lage ſei, den Bau bis zur Abnahme auszuführen. Die Baukoſten in Höhe von 300 000 Mark ſollen von der Stadt neu aufgenommen und der Firma überlaſſen werden, welche ſpäter die Summe ratenweiſe zurückzahlen will. Die Schiffahrt durch die Weſtoder iſt immer noch geſperrt. Die dritte Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Wirtſchaſtliche Wochenſchau. Die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung.— Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt.— Der internationale Eiſen⸗ pakt.— Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit. Die Annäherung Frankreichs an Deutſchland durch die Beſprechungen der beiden Außenminiſter hat in wei⸗ ten Kreiſen der Wirtſchaft inſofern befriedigt, als bei der offenbar freundſchaftlichen Atmoſphäre dieſer Beſprechun⸗ gen man auch in Wirtſchaftskreiſen auf eine weitere wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen Frank⸗ reich und Deutſchland rechnet und ſich hiervon man⸗ ches Gute verſpricht. Allerdings hat die Börſe auf die Genfer Beſprechungen nur wenig reagiert, was aber mehr auf ein markttechniſches Moment, als auf eine entgegen⸗ geſetzte Beurteilung zurückzuführen iſt. Die merkliche Geld⸗ verknappung, beſonders im Hinblick auf den bevorſtehen⸗ den Quartalsultimo wirkt einer Aufwärtsbewegung ſehr hemmend entgegen. In der Grundtendenz allerdings iſt »die Börſe durchaus freundlich, es fehlt ihr nur an Geld, um dieſe freundliche Tendenz auch bei den Aktienkurſen zum Ausdruck zu bringen. Die Wirtſchaftslage zeigt weiter ein freund⸗ liches Geſicht. So läßt ſich auf dem Arbeitsmarkt weiter eine gewiſſe Neigung zur Beſſerung verzeichnen. Beſonders äußerte ſich dieſe Beſſerung in der chemiſchen Induſtrie, der Textil⸗, Papier⸗, Holz⸗ und Nahrungs⸗ mittel⸗Induſtrie ſowie im Bekleidungs⸗ und Baugewerbe, „Der Steinkohlenbergbau Rheinland⸗Weſtfalen iſt weiter recht gut beſchäftigt, nach neueſten Meldungen kann der gesteigerte Auslandsbedarf kaum mehr befriedigt wer⸗ den. Die Hinauszögerung des Streikendes in England, das man bereits ſchon Anfang September erwartet hatte, und woraufhin die Beſtellungen des Auslandes rückgän⸗ gig waren, veranlaßt nunmehr, das ſonſt von England kaufende Ausland in ſtärkerem Maße zu Beſtellungen in Deutſchland, Polen und Amerika. Auch die engliſchen In⸗ duſtrien ſelber ſind wieder als Käufer am Markt. Lang⸗ friſtige Verträge werden allerdings nur ſelten getätigt, die meiſten Abſchlüſſe laufen längſtens bis Ende Oktober, Anfang November. Von dieſer Lage profitiert naturgemäß der deutſche Bergbau, ſo daß auch der Beſchäftigungsgrad weiter recht günſtig iſt. Die Steinkohlenlager ſind inzwi⸗ ſchen faſt durchgängig geräumt, dagegen iſt es nicht ge⸗ lungen. die Koksbeſtände abzuſtoßen, ſo daß man wohl dieſe Vorräte, die durch das lange Lagern auch nicht beſſer geworden ſind, kaum mehr zu Brennzwecken ab⸗ ſetzen kann. Gegenüber dem Mai dieſes Jahres beſchäf⸗ tigt der Steinkohlenberabau Rheinland⸗Weſtfalens rund 18 700 Mann oder fünf Prozent der Belegſchaft mehr. Auch auf dem Eiſenmarkt übt der engliſche Berg⸗ arbeiterſtreik fortlaufend eine günſtige Wirkung aus, die ſich infolge des verminderten Valutadumpings durch Beſ⸗ ſerung des Frankenkurſes noch ſtärker geltend macht. Es iſt der deutſchen Eiſen⸗ und Stahlindustrie gelungen, nen⸗ nenswerte Auslandsaufträge hereinzuholen. Die Marktlage ſteht naturgemäß ſtark unter dem Zeichen der bevor⸗ ſtehenden internationalen Eiſenverſtändi⸗ 0 g. Teilweiſe macht ſich die vorausſichtliche Grün⸗ ung des internationalen Eiſenpaktes in einer Zurückhal⸗ tung der Kundſchaft bemerkbar, die erſt abwarten möchte, wie nach Gründung des Paktes die Dinge ſich geſtalten. Bisher iſt die endgültige Verſtändigung immer noch an der belgiſchen Eiſeninduſtrie geſcheitert, die eine höhers Produktionsquote verlangt. Man rechnet aber damit, daß 1 857 Widerſtände Belgiens in nächſter Zeit überwunden werden. n der eiſenverarbeitenden Induſtrie, ſo beſonders in der Maſchineninduſtrie, kann man leider bisher immer noch nicht von einer grundlegenden Beſſerung ſprechen. Lediglich die Aufomobilinduſtrie und die Induſtrie land⸗ wirtſchaftlicher Maſchinen kann eine Belebung verzeichnen, während die übrigen Geſchäftszweige noch ſehr zu käm⸗ pfen haben. So hat beſonders die Waggoninduſtrie eine wenig befriedigende Geſchäftslage, ſo daß dort noch immer Entlaſſungen vorgenommen werden. Die Zuſammenſchluß⸗ bewegung hat infolgedeſſen hier wieder eingeſetzt, von der man ſich eine Rationaliſierung und Produktionsverbilli⸗ gung verſpricht. Bemerkenswert iſt die Entſchließung des deutſchen Städtetages in Bezug auf die Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit. Es wird hier gefordert, eine zielbewußte einheitliche Wirtſchafts⸗ und Handelspolitik zwecks Wiedereinordnung der deutſchen Volkswirtſchaft in Weltverkehr und Weltwirtſchaft nach außen und Ver⸗ ringerung enkbehrlicher Einfuhr. Das Ziel der Wirt⸗ ſchaftspolitik muß die Erſchließung dauernder wirt⸗ ſchaftlicher Arbeitsfähigkeit ſein. Inſofern ſei das Ar⸗ eitsbeſchaffungsprogramm der Regierung als vorläufige Maßnahme durchaus zu begrüßen. Die Arbeitsbeſchaffung felbſt müſſe in erſter Linie auf ſolche Wirtſchaftszweige abgeſtellt ſein, von deren Wiederbelebung auch andere mit angeregt würden. Vor allem müſſe die plan⸗ mäßige Durchführung eines Wohnungsbau⸗ programms geradezu in den Mittelpunkt aller Maß⸗ nahmen zur Ueberwindung der Arheitsloſigkeit geſtellt werden. Das trotz Aufſteigen der Wirtſchaftskonfunktur immer noch bedrohliche Arbeitsloſenproplem findet in der Oeffentlichkeit noch keinesfalls die große Beachtung, die es im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft verdient. Inſo⸗ fern war es zu begrüßen, daß Dr. Hugo in der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Bochum zu Arbeitsloſen⸗ problem Stellung nahm. Er betonte, daß aus ſozialen omenten heraus die Verſtärkung der produktiven Er⸗ werbsloſenfürſorge zu unterſtützen ſei. Produftip ſeien be⸗ onders die Aufträge die Eiſenbahn und Poſt gegeben ätten, ſowie die Straßenbauten und auch die Sum⸗ men, die für Siedlungen und Landarbeiterwohnungen ausgeworfen worden ſeien. Dagegen betonte er, daß es außerordentlich fraglich ſei, ob die Waſſerſtraßenbauten bedduftiv und von nationalwirtſchaftlichem Werte ſeien. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 27. September. Zum 70. Geburtstag von Dr. Karl Peters(27. Sept.) Am 27. Sept. 1856 iſt der bekannte Gründer unſerer früheren Kolonie Deutſch⸗Oſtafrika Dr. Karl Peters in Neuhaus an der Elbe geboren. Wie ſo viele unſerer Beſten entſtammt auch er dem deutſchen Pfarrhauſe. Nach Beendigung ſeiner Studien ließ er ſich auf Ein⸗ ladung ſeines Onkels zunächſt in England nieder, wo die engliſche Wirtſchaftspolitik einen gewaltigen Eindruck auf ihn machte. Er kehrte dann nach Verlauf von 3 Jahren wieder nach Deutſchland zurück und gründete nun die„Geſellſchaft für deutſche Koloniſation“, mit dem Zweck, für die ſteigende Bevölkerungsziffer Deutſch⸗ lands neue Siedlungsgebiete zu gewinnen. Ende des Jahres 1884 ſchloß Dr. Karl Peters mit verſchiedenen Häuplingen in Oſtafrika Verträge ab, womit unſere frühere Kolonie Deutſch⸗Oſtafrika begründet wurde. In den 30 Jahren, bis zum Weltkriege hatte ſich Oſt⸗ afrika unter der deutſchen Verwaltung zu einer blühenden Kolonie entwickelt. Es möge der Tag nicht mehr fern ſein, wo die Kolonien, die jahrelang in unſerm Beſitz waren, und die für die Rohſtoffverſorgung Deutſchlands ſo wertvoll ſind, an uns zurückgegeben werden. Im hoben Alter von 85 Jahren iſt geſtern einer unſerer älteſten Mitbürger, Herr Philipp Eder von uns geſchieden. Der ſonſt noch rüſtige Greis zeigte in letzter Zeit Spuren geiſtiger Umnachtung. n Fußballſport. Die Verbandsſpiele haben begonnen. Die geſtrigen Ergebniſſe der Einheimiſchen ſind folgende: Fußballvereinigung Seckenheim 5— Oftersheim J 3:2. — 5. 77* 7 0 1 III 3 7 III 2:5. Neckarhauſen— V. f. B. Heidelberg 4:3. Ilvesheim— Neulußheim 113. Viktoria Neckarau— Fr. Turnerſch. Seckenheim 2:1. Erläuterungen zur Bürgerausschussitzung. Der Bürger⸗ ausſchuß hat ſich in ſeiner Sitzung vom 28. September mit 13 Punkten zu befaſſen, die ſeiner Genehmigung bedürfen. Wir bringen, des Allgemeinintereſſes halber, die vom Gemeinderat bereits im einzelnen begründeten Punkte auch an dieſer Stelle. Zu Punkt 1. Waldausſtockung und Verkauf von Gelände an das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk A.⸗G. Bereits unterm 25. März 1926 hat der Bürgerausſchuß die Ausſtockung und den Verkauf von 76900 qm Waldgelände an das R. W. E. daß di Mit Schreiben vom 22. Mai hat die Firma mitgeteilt, aß die ausgeführten Vorarbeiten gezeigt haben, daß das verkaufte Gelände nicht ausreicht und nach Oſten hin noch eine weitere Fläche von 15500 qm benötigt werden. Der Gemeinderat war nicht ab⸗ geneigt, das weitere Gelände unter der Bedingung zu verkaufen, daß für das ſämtliche verkaufte Gelände der Gemeinde das Verkaufsrecht zum Selbſtkoſtenpreis eingeräumt wird. Dieſe Bedingung hat das R. W. E. nicht angenommen. Es waren daher weitere Verhandlungen notwendig, die folgendes Ergebnis hatten: m Falle der Veräußerung in den erſten 10 Jahren iſt die Gemeinde berechtigt, das Gelände zum Selbſtkoſtenpreis zurückzuerwerben. Bei einem ſpäteren Rückkauf durch die Gemeinde iſt der Preis zu zahlen, den die Gemeinde oder deren Rechtsnachfolger für die angrenzenden Gemeindegrundſtücke fordert. Für das neu zu verkaufende Gelände wurde ein Verkaufspreis von 1 RM. pro qm vereinbart. Außerdem hat ſich das R. W. E. bereit erklärt, für das früher verkaufte Gelände eine freiwillige Ent⸗ ſchädigungsleiſtung im Betrage von 17 583.65 RM. zu bezahlen. Zu Punkt 2. Erſtellung des 3. Wohnhauſes in der Wilhelmſtraße. Bei Baubeginn der unterm 8. Juni genehmigten 2 Wohnhäuſer hat es ſich gezeigt, daß zwechmäßig auch ſofort mit dem Bau des 3. Wohnhauſes begonnen wird. Der Gemeinderat hat die Erſtellung des Hauſes, das 3 Zwei⸗ und 3 Dreizimmerwohnungen enthält, be⸗ ſchloſſen. Der Koſtenaufwand beträgt lt. Koſtenvoranſchlag 35000 RM., welcher Betrag, ſoweit nicht durch Mittel aus dem Geländeverkauf an das R. W. E. und Wohnungsverbanddarlehen gedeckt wird, durch Anlehensmittel beſtritten werden ſoll. Zu Punkt 3. Aenderung der Vergnügungsſteuerordnung. Die der hieſigen Vergnügungsſteuerordnung zu Grunde gelegten Reichsbeſtimmungen über die Vergnügungsſteuer wurden durch Ver⸗ ordnung des Reichsrats vom 10. Juni 1926 geändert, und die Gemeinden verpflichtet ihre Steuerordnungen bis ſpäteſtens 1. Oktober den neuen Vorſchriften anzupaſſen, andernfalls die Muſterſteuerordnung des Reiches an deren Stelle tritt. Die Aenderungen ſind zum Teil weſentlich formaler und techniſcher Art; andere ſtellen textliche Klarſtellungen und Berichtigungen el a Daneben ſind aber eine Reihe grundlegender Aenderungen erfolgt. f 1. Der Rundfunk wird in den neuen Beſtimmungen zum erſten Mal erwähnt und in das Verzeichnis der vergnügungsſteuerpflichtigen e aufgenommen. Die Beſteuerung ſoll nur an öffentlichen Orten in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften uſw. erfolgen, da Veranſtaltungen in privaten Wohnräumen— von beſonderen Ausnahmen 1— ſteuerfrei ſind. 2. Für die von der Landesregierung als künſtleriſch hochſtehend anerkannten e. iſt die Steuer von 100% auf 50% der Vruttoeinnahmen herabgeſetzt worden. ö 81 e ee iſt die Form der Pauſchſteuer beſtimm worden. 4. Die Beſteuerung der Lichtſpieltheater iſt nunmehr aus dem übrigen Rahmen völlig herausgenommen worden und als Vorführungen von Bildſtreifen neu geregelt. Bei Vorführung von Lehr- und Kulturfilmen werden beſondere Steuervergünſtigungen gewährt. Als Lehrfilme gelten hierbei die Bildſtreifen, die von der Bildſtelle des Zentralinſtituts für Erziehung und Unterricht in Berlin oder von der Bayeriſchen Lichtbildſtelle in München als Lehrfilme anerkannt worden ſind; als Kulturfilme diejenigen, die von den⸗ ſelben Inſtituten„als künſtleriſch oder volksbildend“ anerkannt ſind. Der Umfang der Vergünſtigung richtet ſich nach dem Verhältnis, in welchem die Länge der Lehr⸗ und Kulturfilme zu dem Geſamtfilmprogramm ſteht.. Der Gemeinderat hat daher beſchloſſen, die hieſige Vergnügungs⸗ e nach den vom Reichsrat erlaſſenen neuen Beſtimmungen u ändern. 5 a Für Tanzbeluſtigungen und dergl. werden ohne Rüchſicht auf die Größe der benützten Räume und die Dauer der Veranſtaltung erhoben: n . Die erſte Tanzveranſtaltung eines hieſigen Vereins im Kalender⸗ jahr bleibt ſteuerfrei.. 5 2. Für die zweite Tanzveranſtaltung eines hieſigen Vereins im alenderjahr beträgt die Steuer 5 RM. 3. Für alle ſonſtige Tanzveranſtaltungen 10 RM. 5 Ein Abdruck der Vergnügungsſteuerordnung wird den Vorſitzenden der im Bürgerausſchuß vertretenen Parteien mit dieſem Erläuterungs⸗ bericht ub en. Zu Punkt 4. Gemeinde nebſt Nebenrechnungen. Zur Verbeſcheidung der Rechnungen vom Jahre 1924 wird der Vorſitzende der Rechnungsprüfungskommiſſion Herr Joſef Tranſier die Beſcheidsentwürfe zur Verleſung bringen. Verbeſcheidung der 1924 er Rechnung der Zu Punkt 5. Verkündigung der Gemeindehaupt⸗ und Nebenrechnungen für das Jahr 1925/26 betr. Bezüglich der Verkündung der Rechnungen für das Jahr 1925/26 wird auf den bereits zugeſtellten Rechenſchaftsbericht Bezug genommen. Zu Punkt 6. Die Wahl der Mitglieder des Rechnungs⸗ prüfungsausſchuſſes für 1925/6 betr. Rach§ 73 der Gemeinderechnungsordnung und 8 80 Abſatz 2 G.⸗O. hat in denjenigen großen Gemeinden, die die Abhör der Gemeinderechnung nicht der Staatsbehörde unterſtellen, der Bürger⸗ ausſchuß, wenn ihm die Rechnung gemäߧ 63 der Gemeinde⸗ rechnungsordnung mitgeteilt wird, einen Prüfungsausſchuß zu wählen. Die Zahl der Mitglieder ſoll 3 bis 5 betragen. Sie werden in geheimer Abſtimmung gewählt. Mitglieder des Gemeinderats ſind nicht wählbar. Dem Prüfungsausſchuß gehörten an die Herren: 1. Hermann Bauer 2. Joſef Tranſier 3. Johann Rheinſchmidt. Zu Punkt 7. Herſtellung eines Gehweges in der Haupt⸗ und Hildaſtraße. Infolge der Pflaſterung der Hauptſtraße und der Bebauung der Hildaſtraße zwiſchen Reckarauer⸗ und Karlſtraße hat ſich im Gebo des Straßenverkehrs die Rotwendigkeit der Anlage eines ehwegs ergeben. Der Gemeinderat hat daher die Anlage eines ſolchen beſchloſſen. Lt. Voranſchlag beträgt der Koſtenaufwand: Liefern und Verſetzen der Nandſteine von Wilhelmſtraße bis Haus Schröder 30000.— RM. Pflaſterung der Einfahrten und Planierung der Gehwege 5000.— RM. Koſtenaufwand für Hauptſtraße 35000.— RM. Liefern u. Verſetzen der Randſteine u. Planierung des Gehwegs in der Hildaſtraße 2000. RM. Die geſamten Koſten mit zuſammen 37000 RM. ſollen durch Anlehensmittel gedeckt werden. Die Hälfte dieſer Koſten haben lt. Ortsſtatut die Angrenzer zu erſetzen. Zu Punkt 8. Erſtellung einer Wohnbarachke. Mehrere Mieter der Gemeindehäuſer haben, obwohl ſie nach ihren Verhältniſſen dazu in der Lage waren, keine Wiete an die Gemeinde bezahlt. Alle Mahnungen und Zahlungsaufforderungen blieben ohne Erfolg, ſodaß ſich der Gemeinderat veranlaßt ſah, die Räumungsklage gegen dieſe Mieter durchzuführen. Die Vollſtreckung der erhaltenen Räumungsurteile war nur möglich, wenn Erſatzraum vorhanden war. Um ſolche Räume zu erhalten, beſchloß der Gemeinderat die Erſtellung einer Wohnbaracke, mit einem Koſtenaufwand von 18 000 RM., welcher Betrag aus Anlehensmitteln gedeckt werden ſoll. Die Tilgung dieſes Anlehens ſoll durch Einſtellung von jährlich 2000 RM. in den Voranſchlag erfolgen. Zu Punkt 9. Kiesgrubengebühren. Die Entnahme von Kies aus der Gemeinde-Kiesgrube hat einen derartigen Umfang angenommen, daß der Aufſeher das Ab⸗ räumen des Ackerbodens nicht allein erledigen konnte, ſodaß noch weitere Arbeiter herangezogen werden mußten. Wit Rückſicht auf die Finanzlage der Gemeinde konnten dieſe Ausgaben, ohne daß Ein⸗ nahmen erzielt werden, nicht mehr getragen werden. Der Gemeinderat beſchloß daher, für Entnahme von Kies folgendes Entgelt zu erheben: a) für hieſige: Einſpänner 1.— RM., Zweiſpänner 1.50 RM. b) für auswärtige: Einſpänner 2.— RM., Zweiſpänner 3.— RM. Zu Punkt 10. Taxe für Familiengräber. Die Begründung für dieſen Punkt der Tagesordnung wird in der Bürgerausſchußfitzung mündlich erfolgen. Zu Punkt 11. Beſoldung der Polizeibeamten. Die Mahn⸗ und Vollſtreckungsgebühren wurden ſeit Ein⸗ führung von den Vollzugsbeamten vereinnahmt. Da dieſe Mahn⸗ und Vollſtreckungen infolge der heutigen Wirtſchaftslage ſehr zahlreich geworden ſind, glaubte der Gemeinderat den Gebührenbezug der Beamten aufheben zu ſollen und hat daher beſchloſſen, daß ſämtliche Mahn⸗ und Vollſtreckungsgebühren in die Gemeindehaſſe fließen. Um die Polizeibeamten für dieſen finanziellen Ausfall zu entſchädigen, wurde weiter beſchloſſen, die Polizeibeamten in die nächſtfolgende Gehaltsgruppe zu befördern und gemäß der Beſoldungsordnung einzureihen. Hiernach werden eingereiht: Polizeiwachtmeiſter Bauſch Gruppe V 15 Raule„ 50 Hartmann 1 Polizeidiener Raule 75 5 Erny„ IN 5 Tranſier„ Zu Punkt 12. Anlehensaufnahme. Das früher genehmigte Anlehen von 200000 RM. zwecks Ausgabe von Baudarlehen iſt aufgebraucht. Da die Wohnungsnot aber immer noch beſteht, hat der Gemeinderat beſchloſſen, ein weiteres Anlehen von 100000 RM. aufzunehmen und unter den ſeitherigen Bedingungen an Bauluſtige auszugeben. Zu Punkt 13. Voranſchlag 1926 betr. Der den Gemeindeverordneten zugegangene Druckvoranſchlag für das Rechnungsjahr 1926 nimmt die Wirtſchaftsausgaben an mit 826 721. RM. die Wirtſchaftseinnahmen an mit 629 745.— RM. Dabei wurden in§ 19 die Ausgaben von 30 440.— RM. auf 14 540.— RM. reduziert, da die Wohnbaracken aus Anlehensmitteln beſtritten werden ſollen. Ferner wurde der Ertrag der Gebäude⸗ ſonderſteuer(§S 27) auf 148000.— RM. infolge Aenderung der Be⸗ ſtimmungen erhöht, denen aber Ausgaben in Höhe von 128 500.— RM. (bisher 83500.—) gegenüberſtehen. Rach Berückſichtigung dieſer Aenderungen bleibt ein ungedeckter Aufwand von 231976.— RM. Da die endgültigen Grund- und Gewerbeſteuerwerte ſowie der Ertrag der Gebäudeſonderſteuer heute noch nicht feſtſtehen, wird eine Umlage von 70 Pfg. aufgrund der bisherigen Steuerwerte vorgeſchlagen. Ein hierdurch etwa nicht gedeckter Betrag iſt durch die Ueberſchüſſe früherer Jahre auszugleichen. Mannheimer Theaterſchau. 1. National⸗Theater: Dienstag, 28. 9. 7,30 Uhr: Othello. Oper v. Verdi (Miete B Nr. 4. Mittlere Preiſe.) Mittwoch, 29. 9. 7,30 Uhr: Die verkaufte Braut. Komiſche Oper v. Smetana.(Freie Volksbühne Nr. i 3101-3200, 6000-7100, 10 051— Donnerstag, 30. 9. 7,30 Uhr: Die Schule von Uznach. Luſtſpiel v. Sternheim.(Miete F Nr. 5. Kleine Preiſe.) Freitag, 1. 10. 7,30 Ahr: Das, Grabmal des unbekannten Soldaten. Tkagödie v. Raynal. (Miete D Nr. 4. Kleine Preiſe.) Samstag, 2. 10. 7,30 Uhr: Salo me. Drama v. Lachmann, Muſik v. Nich. Strauß.(Miete C Nr. 4. Hohe Preiſe). 5 Sonntag, 3. 10. 7.30 Ahr: Die Boheme. Muſik von Puccini.(Miete A Nr. 4. Hohe Preiſe). Montag, 4. 10, 7,30 Uhr: Wallenſtein. 2. Teil v. Schiller.(Miete E Nr. 5. Mittlere Preiſe.) 2. Neues Theater: Donnerstag, 30. 9. 7,30 Uhr: Die Dollarprin⸗ zeſſin. Operette v. Leo Fall.(Abt. 19— 44). Samstag, 2. 10. 7,30 Uhr: Stöpſel. Schwank v. 8 0 85 1055 0 5 onntag, 3. 10. 7, Uhr: Stöpſel. Schwank v. Arnold und Bach. g 1 5 a Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. NV.. * 8 Aumlliche Befannimachungen. Aufwertung von Sparguthaben der Mannheimer Oarleihkaſſe i. L. In Vollzug der Zweiten Verordnung zur Durchführung der Aufwertung von Sparguthaben vom 26. Juli 1926 (GVBl. S. 167) wird Herr Direktor Lochert in Mann⸗ 785 heim als Treuhänder zur Durchführung der genannten Verordnung bei der Mannheimer Oarleihkaſſe i. L beſtellt. Mannheim, den 22. September 1926. Bad. Bezirksamt— Abt. 1— Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Die nächſte Mütterberatungsſtunde findet morgen Dienstag, den 28. September 1926, nachmittags 2—3 Ahr im Bürgerausſchußſaal] dahier ſtatt. Seckenheim, den 27. September 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. Boekannimachung. Auf Anordnung des Evangel. Oberkirchenrats ſind die Reuwahlen in den Kirchengemeindeausſchuß vor⸗ zunehmen. Es ſind hier 51 Vertreter zu wählen. Die Wahl iſt gegebenenfalls auf Sonntag, den 10. Oktober 1926, vorm. /11 Ahr bis nachm. 4 Ahr feſtgeſetzt worden. Die Wählerliſte liegt zur Einſicht der Beteiligten vom 25. September bis 2. Oktober ds. Js. auf und zwar am 26. September im Konfirmandenſaal von 11 bis 2 Uhr, ſonſt im Pfarrhauſe. Wit der Liſte ſind gleichzeitig K. Verfaſſung u. Wahlordnung aufgelegt. Wir machen aus letzteren auf folgende Beſtimmungen aufmerkſam. K. V.§ 10. 1. Stimmrecht haben alle Gemeinde⸗ glieder, welche das 25. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Stimmrecht ausgeſchloſſen ſind. K. B.§ 10, 2 Abſ. 6. Vom Stimmrecht iſt ausgeſchloſſen ein Gemeindeglied, das als Erziehungs⸗ berechtigter ohne Rot ein Kind der Evangel. Kirche entzieht und ihm keinen ausreichenden Religions⸗ unterricht zu Teil werden läßt bis zur Beendigung des religiöſen Erziehungsrechtes. K. V.§ 16. Wählbar zu Vertretern ſind alle ſtimmberechtigten Gemeindeglieder von gutem Ruf und bewährtem kirchlichen Sinn, die bereit ſind, ſich zu verpflichten, daß ſie dem Aufbau des religiös ſittlichen Lebens der Gemeinde nach dem Waß ihrer Kraft mit aller Treue und Gewiſſenhaftigkeit dienen wollen. Wir fordern zur Einreichung von Wahlvor⸗ ſchlagsliſten auf; dieſelben müſſen bis ſpäteſtens Donnerstag, 30. September 1926 abends 6 Ahr bei uns eingereicht ſein. Jede Vorſchlagsliſte muß von mindeſtens 30 Wahl⸗ berechtigten unterſchrieben ſein; der erſte Unterzeichner gilt als Vertrauensmann oder Einreicher, der zweite als Stellvertreter. Die Vorſchlagsliſte darf höchſtens 3 Ramen mehr enthalten als Vertreter zu wählen ſind alſo hier 5147354 Ramen. Von jedem Vorgeſchlagenen iſt eine Er⸗ klärung beizufügen, in der er unterſchriftlich der Aufnahme in die Liſte zuſtimmt und ſich zur Abgabe der in 8 16 der K. V. vorgeſchriebenen Verpflichtung bereit erklärt. Der Wahlakt kommt nach§ 22 K. G. W. O. dann in Fortfall, wenn nur eine Wahlvorſchlagsliſte eingereicht wird. Riemand darf ſich in mehr als einer Liſte vor⸗ ſchlagen laſſen oder mehr als eine Liſte als Einreicher unterſchreiben. Seckenheim, den 19. September 1926. Evangel. Kirchengemeinderat: Kunz. I Oarl Rudolf Beutel Apotheker Li Beutel geb. Elsishaus Vermählte Heidelberg, 25. September. 1 Meine„ Wieder aufgenommen. 3 Dr. e D Fahrräder erstkl. Marken- Fabrikate, sowie elektr. Dynamo-Fahrradbeleuchtung kauft man am vorteilhaftesten gegen bequeme feilzahlung im Südd. Fahrrad-Hersandhanus Wilhelmstraße 32. Frolwillige Feuerwehr Fechenheim. Einladung. Mittwoch, 29. Sept., abends N ½9 Uhr findet im„Lamm“ eine wichtige Versammlung der 3 Kompagnien ſtatt. 8 Ahr Verwaltungsrats ⸗Sitzung. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Das Kommando: Heubauer. Großmutter, Schwiegermutter und Tante geb. Schollmeier zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Seckenheim, den 27. September 1926. Trauerhause Friedrichstrasse 67 aus statt. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen unsere liebe Mutter, Frau Anna Kretzschmar nach langem schweren Leiden im Alter von nahezu 66 Jahren Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet heute Montag nachm. 5 Uhr vom „ 7 8. III Theatergemeinde Seckenheim. EI „ Enegsenb ODas Ehegespenst) Samstag, den 2. Okt. 1926, abends 8 Uhr im Theatersaale I. Vorstellung: Einmaliges Gastspiel des Kurt Rupli⸗-Ensembles „Die Pälzer Krischer“ (Pfälzer Komiker und Bühnenschriftsteller in Original⸗Pfälzer- Tracht) enscht“ Pfälzer Dialektschwank in 3 Akten. Ilöbel-Ilesse hom 255 goplempor 518 2. 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