ter 4 — l — — 2 — — 2 E E E E 2 2 E E — — * 2 — 3 E 2 = E EN E — 2 — E E E . E 3 * 3 WW eee I liche Wirklichkeit war. — [RNecar⸗Bote Samstag, den 9. Oktober 1926(2. Blatt). Von der Ehre der Arbeit. So vieles von dem im Leben, dem man nicht Form zu geben vermochte, wurde umgeſtaltet zum Begriff, und mit dieſem, der ja nicht feſtgefügt iſt, kann ein jeder machen was er will. So ſind aus den ernſteſten Dingen loſe, dehn⸗ bare Begriffe geworden. Man nehme nur als Beiſpiel: die Wahrheit, die Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, ſie ſtehen heut abſolut ungefeſtigt da, und laſſen ſich ſogar beugen: ehrlich, ehrlicher, am ehrlichſten uw. Ein ebenſo trauriges Schickſal erlitt das Wort: Arbeit, über dem zur Zeit der Zünfte und ſpäter noch eine Adels⸗ krone ſtand, und von dem Schiller ſang:„Arbeit iſt des Bürgers Zierde“. Zu jenen Zeiten hat niemand an dem Wort Arbeit Anſtoß genommen, jeder tat ſein Teil und tat es mit Stolz, denn ſeine Arbeit war ſein Freibrief, ſchälte ihn heraus aus jener Sorte Menſchen, die außerhalb der Achtung der Allgemeinheit ſtanden, aus den Lungerern und Tagedieben.— Arbeit war der Ausweis für ehrlich ver⸗ dientes Brot Da kam eine Zeit, an der man an das Wort ein harm⸗ loſes Anhängſel machte und ſchlechthin das Wort„Arbei⸗ ter“ pragte, dem man eine ganz eigene Bedeuzung gab. Man riß gewaltſam die Adelskrone von der Arbeit, zeigte auf die ſchwieligen Hände und den ſchmutzigen Kittel und ſagte den Arbeitenden: Bildet euch auf euer Schaffen nur ja nichts ein, ihr ſeht doch, wie ſchmutzig ihr ſeid, und wie eure Hände ausſehen, ſo wird euch niemand achten, ihr ſeid ausgeſtoßen aus der Menſchheit und habt es nur nicht gewußt; aber wir ſind barmherzig, wir ſagen es euch: das Wort Arbeiter klingt verächtlich.“— So nahm man, wie weiland dem Adam und der Eva im Paradieſe, den Menſchen wieder einmal ihre Harmloſigkeit, entriß ihnen das, was ſie hinaustrug aus dem Tagwerk: den Adelsgedanken der Arbeit, und machte ſie„ſehend“, daß ſie eigentlich nichts hätten, ſondern ganz nackt und bloß und niedrig wären. Da gingen ſie hin, verachteten das Wort„Arbeit“, ver⸗ achteten den Wert, den ſie bis dahin darin geſehen und maßen ſie mit einem anderen Maße, mit dem Geldmaß. And doch ſind ſie arme Vertriebene aus dem Paradieſe der Zufriedenheit, aus dem Lande ihrer Väter. Im Dunkel der Großſtadt. Mo mentbilder aus der Welt des Kriminellen. In den hellen nüchternen Sälen großſtädtiſcher Ge⸗ richtsgebäude werden gar häufig Strafrechtsfälle abgeur⸗ teilt, die im Dunkel der Großſtadtnacht entſtanden. Die Rekonſtruktion ſolcher Vorgänge durch die Beweis auf⸗ nahme vor den Schranken des Gerichts hat ihren beſon⸗ deren Reiz. Vor den Augen des aufmerkſamen Zuhörers taucht dann oft die nächtliche romantiſche Situation eines ſolchen Falles in lebhaften Farben auf. Als nüchterner Beobachter erlebt er in der feierlichen Helle des Gerichts⸗ ſaals das, was in der Großſtadtnacht einmal leidenſchaft⸗ 2. ee Durch den nächtlichen großen Park wandert ein jun⸗ 3 Burſche in ſchäbiger, ſtark mitgenommener Kleidung, man es anſieht, daß ſie ſchon wochenlang nicht mehr von dem Körper ihres Beſitzers gekommen iſt. Die hohlen, eingefallenen Wangen, die blaſſe Geſichtsfarbe kennzeichnen den jungen Burſchen als einen Hungernden. Die müden Augen ſprechen von obdachloſen Nächten. Ar⸗ beitslos und obdachlos! Die Hände tief in den Hoſen⸗ taſchen vergraben, wankt der nächtliche Wanderer dahin. Hunger und Schlafloſigkeit haben ſeine Nerven herunter⸗ gewirtſchaftet. Er würde ſonſt etwas unternehmen, nur um zu Nahrung und Obdach zu kommen. Da kreuzt eine Dame ſeinen Weg. An ihrem Handgelenk baumelt ver⸗ gnügt eine dickbäuchige Handtaſche. Der Arbeitsloſe ſieht es mit flimmerndem Blick. In der Taſche muß Geld ſein. Ein kurzer Entſchluß, ein Sprung.„Her die Handtaſche oder ich bringe Sie um!“ ſchreit er und zerrt ſchon mit roher Hand an der Taſche. Ein Ruck. Die Beute iſt ſein. Mit einem Sprung iſt er im nächſten Gebüſch, hinter ihm her gellen die verzweifelten Hilferufe der Ueberfallenen. Der Räuber haſtet durch Buſch und Strauch. Wenn er die Wegbiegung drüben erreicht hat, dann iſt er gerettet. Da ſchrillt von irgend woher eine Polizeipfeife, ſchneller lau⸗ fen die Beine, ſchon iſt die rettende Wegbiegung erreicht, da ſpringen ihm aus einem Gebüſch zwei lauunifor⸗ mierte Geſtalten entgegen:„Halt oder...“ Willenlos er⸗ gibt ſich der Handtaſchenräuber. Tatbeſtand: Raub! Auf mildernde Umſtände iſt zu hoffen. Hauſe. Es iſt ſehr, ſehr ſpät geworden bei der Familien⸗ feier, die man im Kreiſe lieber Verwandter verlebt hat. Hier hoch im Norden eine Straßenbahn zu finden, iſt ſehr ſchwierig. Herr Schulze verſucht es trotzdem, obgleich er infolge reichlichen Alkoholgenuſſes nicht mehr in der Lage iſt, eine Straßenbahn pon einem Autobus zu unterſcheiden. An der nächſten Straßenecke ſteht ein breitſchultriger Kerl o eine Art Kreuzung zwiſchen Boxer und Einbrecher— mit einem recht leichtfertig ausſehenden Mädchen zuſam⸗ men. Frau Schulze kann eine entrüſtete Bemerkung nicht unterdrücken. Der Kerl an der Ecke hat gute Ohren. Er ſchnallt mit einem Ruck den Gürtel feſter und ſchreitet auf das Ehepaar zu.„Wat hat die Olle geſagt?“ fragt er und ballt die Fäuſte.„Laſſen Sie uns in Ruhe, Sie Lüm⸗ mel!“ ſagt Herr Schulze kampfluſtig.„Wat, Lümmel haſte geſagt? Ick werde dir gleich eine kleiſtern, du Pflaumen⸗ auguſt!“ And ſchon beginnen die Fäuſte des Lümmels zu arbeiten. Rechts, links, rechts, links! Herr Schulze hat mit einem Maſe ein wunderſchönes blaues Auge. Aus der Naſe ſchießt ein Blutſtrom. Frau Schulze ſchreit um Hilfe. Nachtgeſindel ſammelt ſich um die Gruppe. Die Lage des Ehepaares wird immer bedrohlicher. Eine ſtarke Streife der Schutzpolizei kommt gerade zur rechten Zeit. Im Nu haben zwei Beamte den Angreifer beim Kragen, doch der gibt den Kampf nicht auf. Er wehrt ſich wie ein Verzweifelter, his man ihm die Acht ums Handgelenk legt. Trotz aller drohenden Pfiffe und der wilden Flüche ſeiner Genoſſen wird er auf die Wache geſchafft. Tatbeſtand: Körperverletzung und Widerſtand gegen die Staatsgewalt. Den anderen Kerl allerdings, der Herrn Schulze in dem Getümmel die Brieftaſche klaute, hat man nicht erwiſcht. Seit 2,45 Uhr beobachtet der Kriminalbeamte Mül⸗ ler 7, hinter einer Litfaßſäule ſtehend, den einſamen Mann, der ſich dort, andauernd Valencia pfeifend, vor der Villa aufgebaut hat. Das geübte Auge des Beamten ſieht, daß im zweiten Stock des Hauſes ein Fenſter weit offen lletterer am Werke ſein. Der Mann da drüben aber ſteht Schmiere. Die Normaluhr an der Ecke zeigt jetzt 3 Ahr. Da ſchiebt der Kriminalbeamte Müller? den ſteifen Hut verwegen ins Genick und wankt, einen Betrunkenen mar⸗ kierend, über den Damm. Er torkelt auf den einſamen Mann los und bittet um Feuer. Ahnungslos ſtreckt der Schmiereſteher ihm die Streichholzſchachtel entgegen. Mül⸗ ler J packt mit hartem Griff zu.„Sei ganz ſtill, mein Junge. hier iſt Kriminalpolizei!“ Der Mann wird hplaß und ſchweigt. Müller 7 ſetzt die Polizeipfeife an die Lip⸗ pen. Oben der Mann im Zimmer weiß nun, daß ihm der Rückweg verſperrt iſt. Sie finden ihn nachher im Bade⸗ kimmer verſteckt. Tatbeſtand: Einbruch bzw. Beihilfe. Der Kriminalbeamte Müller 7 erhält eine Belobigung. —— 2 Moſalk. (Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.) „Da verbringen die Roman⸗ und Filmautoren ſchlafloſe Nächte, zerkauen einen Federhalter nach dem anderen und trinken einen Likör nach dem anderen, damit ihnen etwas recht Intereſſantes und Originelles einfalle, und es will ihnen nicht einfallen. And inzwiſchen produziert das Leben mühelos Roman auf Roman, Film auf Film, und es iſt nichts Erdachtes und Erdichtetes, ſondern reine Wahrheit und Wirklichkeit. Seine Produktionsfähigkeit auf dieſem Gebiete ſcheint ſich immer noch zu ſteigern, aber wir haben keine Veranlaſſung, uns darüber zu freuen. Das Kriminelle, womit wir heute überhäuft werden, iſt nicht das Reelle, das wir brauchen. Der Kampf gegen Verbrechen und Verbrechertum gleicht noch zu ſehr dem des Herkules gegen die Hydra: hatte er dieſem Sumpf⸗ ungeheuer einen der Schlangenköpfe abgeſchlagen, wuchſen ſofort zwei nach. And daß er ſo glücklich enden wird, wie der des Herkules, muß leider bezweifelt werden, da ihn wohl zahlreiche kräftige Männer bei uns führen, ein Her⸗ kules aber augenſcheinlich nicht darunter iſt. Der würde auch kaum auf Anſtellung rechnen können, weil Gewalt⸗ mittel, wie ſie der griechiſche Halbgott rückſichtslos an⸗ wandte, heute unſtatthaft ſind. Ein Kriminalfall, der trotz allem in Deutſchland noch eine Seltenheit bildet, iſt der Juwelenraub in Berlin, der am hellichten Tage in einer der belebteſten Straßen und unter dem Gekrach von abgebrannten Feuerwerkskörpern ausgeführt wurde. Es hat auch nachträglich ſehr viel Lärm darum gegeben, aber der Haupttäter mit Namen Spruch war nicht ganz ſo gewitzt wie er raubluſtig war. Er ließ ſich bald fangen und ver⸗ ſuchte nun von der Beute zu retten, was zu retten war, indem er fortwährend ein anderes Sprüchlein herſagte. Mit der Phantaſie eines orientaliſchen Märchenerzählers erzählte er von einem ſchönen, ſchwarzhaarigen Fräulein Sonja, das ſeinem Herzen nahe geſtanden, ihm bei der Tat geholfen und mit dem größten Teil des Raubes ins Polenland geflüchtet ſein ſollte. In ſo anſchaulicher Weiſe beſchrieb er dieſe Märchenprinzeſſin, daß man ihm anfäng⸗ Renter Schulze geht mit ſeiner Hieben Ehefrau fach ſteht. Da kann ſeiner Erfahrung nach nur ein Faſſaden⸗ lich glaubte, bis er ſich ſchließlich doch dequemen mußte, die Wahrheit einzugeſtehen, und das geraubte Gut aus ſeinen Verſtecken hervorgeholt werden konnte. Obgleich er ſchon manches auf dem Kerbholz hat, iſt der Räuber Spruch doch nur ein Gelegenheitsverbrecher, kein berufsmäßiger, wie der Faſſadenkletterer Wald, der jetzt auch hinter Schloß und Riegel ſitzt. And ein armer Schächer gegen dieſen Kavalier, der immer ſchneidig erſter Eiſenbahnklaſſe fuhr oder per Flugzeug reiſte. Geſchäfts⸗ ſpeſen! Er„verdiente“ ja genug, hat nach ſeinem eigenen Geſtändnis für über drei Millionen Mark Juwelen, Gold⸗ und Silberſachen erbeutet. Für über eine halbe Million davon iſt auf der Berliner Polizei⸗Ausſtellung ausgeſtellt, damit ſich die unbekannten Beſitzer und Beſitzerinnen mel⸗ den. Aber ſoweit dieſe„herrenloſen“ Schätze Damen ge⸗ hören, dürften ſie wenigſtens zum Teil kaum zurückgefor⸗ dert werden. Denn der Kavalier, der ſie ihnen abnahm, weiß auch Geſchichten zu erzählen, von„Damen der Geſell⸗ ſchaft“, die ſehr freundſchaftlich mit ihm verkehrten, und nach den bisherigen Ermittelungen ſcheint es ſich hierbei nicht um Märchen zu handeln. Einige der Freundinnen aus„beſten Kreiſen“ werden vorausſichtlich ſogar neben Wald auf der Anklagebank Platz nehmen müſſen, da ſie ihm Tips für erfolgverſprechende Einbrüche gegeben haben ſollen. So erklärt es ſich auch, daß er mit verblüffender Treffſicherheit immer in ſolche Zimmer hineinkletterte, wo ein Raub zu machen war. Er hatte gute Beziehungen! Sind das noch keine Romane und Films aus dem Leben von ſenſationeller Schlagkraft? Man ſoll in der Wahl ſeines Umganges vorſichtig ſein. Der unechten Kavaliere, die wie Gold glänzen und doch nur Talmi ſind, gibt es erheblich mehr als der echten. And ſie ſind meiſt nicht verſchwiegen, laſſen im Kreuzverhör allerlei aus ſich herauslocken oder ſuchen ſich zu entlaſten, indem ſie die Freunde und Freundinnen belaſten. Und ſchreiben auch ſchon„Memoiren“, worin ſie aufs ausführ⸗ lichſte ihr Leben und ihre Taten ſchildern. Eine der neue⸗ ſten Erſcheinungen dieſer Literatur iſt ein Buch mit dem Titel„Ich, der Hochſtapler...“, folgt der Name, auf den es hier nicht ankommt. Ich! Man merkt, der Mann fühlt ſich. Er hätte als„König der Hochſtapler“, als Nachfolger König Manulescus auch ruhig gleich den Pluralis maje⸗ ſtatis„Wir“ wählen können. Die Hochſtapler wollen ja ſowieſo allererſte Verbrecherklaſſe ſein. Ein Faſſadenklet⸗ terer kann bis zur Dachſpitze klettern, der Hochſtapler wird nichtsdeſtoweniger auf ihn herabſehen. Er iſt auch der größere Könner. Spielt er die Rolle, die er ſich anmaßt, ſchlecht, ſorgt die Polizei für 9 5 raſchen Abgang von der Szene. Vorläufig auf ein Jahr verſchwindet auch wie⸗ der der vielſeitige Herr, der, wie er vor Gericht ausſagte, „aus Größenwahn“ hochſtapeln muß und deshalb immer aufs neue mit dem Strafgeſetz in Konflikt gerät. Er gab ſich zuerſt als Offizier, dann als Kandidat der Theologie aus und vertrat eine Zeit lang einen Landpfarrer. Aus dem e entlaſſen, bekam er auf Grund gefälſchter Zeugniſſe eine Anſtellung als Religionslehrer an einer höheren Schule. Wieder beſtraft und wieder entlaſſen, warf er ſich auf die Juriſterei, ernannte ſich zum Dr. jur. und ehemaligen Kriegsgerichtsrat, wurde Generalſubſtitut eines Juſtizrats, machte den Anwalt in Zivil⸗ prozeſſen und ließ ſich auch durch die abermalige Entlarvung und Beſtrafung nicht abſchrecken, unter den verſchiedenſten Titeln aufzutreten. Eine Begabung, aber kein Charakter, wie das bei Hochſtaplern oft ſo zu ſein pflegt. Und der „Größenwahn“, die pſychopathiſche Veranlagung ein Ver⸗ teidigungstrick, um noch einmal milde Richter zu finden. Zwei Gehilfen eines Berliner Amts, die von der Reichs⸗ hauptkaſſe mehrere hunderttauſend Mark abzuholen hatten, ließen in der Autodroſchke, die ſie dazu benutzten, eine Aktentaſche mit über fünfzigtauſend Mark liegen. Der Chauffeur hat ſich trotz dringlichſter Aufforderungen noch nicht gemeldet, die Aktentaſche wurde zerriſſen in einer einſamen Straße aufgefunden und das Geld war nicht mehr darin. Ein Verlust, an dem die Vergeßlichkeit der beiden Amtsgehilfen ſchuld iſt, aber auch die heute unver⸗ meidlich gewordene Aktentaſche, die ſo leicht vergeſſen wird. In den Fundbüros der Eiſenbahn, Straßenbahn uſw. ſind die Aktentaſchen mit und ohne Inhalt am zahlreichſten unter allen Gegenſtänden, die ehrliche Menſchen fanden und ablieferten, zahlreicher ſchon als Regenſchirme und Hand⸗ ſchuhe. Die Aktentaſchen enthalten ja gewöhnlich keine Akten, ſondern man ſtopft andere Dinge in ſie hinein: das Frühſtücksbrot, die Zeitung, Liebesbriefe, den Schmöker, die Zigarren⸗ und Pralinentüte. Sie hat aufgehört, ein würdiges amtliches oder geſchäftliches Requiſit zu ſein, die kleine Stenotypiſtin trägt ſie ebenſo wie der großmächtige Herr Miniſter. Und weil ſie ſo allgemein geworden iſt und ſo wenig mehr zu bedeuten hat, wird ſie nicht bt fie mit der alten Sorgfalt gehütet. Man vergißt ſie, läßt ſie lie⸗ gen, und wenn ausnahmsweiſe mal fünfzigtauſend Mark darin ſind, iſt es ein Unglück. Mir kann es nicht wider⸗ fahren, obgleich ich auch glücklicher Beſitzer einer Aktentasche und zuweilen vergeßlich bin. Ich bin kein glücklicher Be⸗ ſitzer von fünfzigtauſend Emmchen! Jobs. N und Straf⸗ 7 U Aue kten- U Ferner: A Freitag, den S. Olctober Weder ein Qualitätsprogramm: Die Bruder Schellenberq Grobfilm in 7 Akten nach dem Roman in der Berliner Illustrierten Zeitung. Hauptrollen: Oonracdt Veidt, Lil Dagover, Liane Haid und Bruno Kastner. 2 1 8 9 8 Iuniy verlobt sich mit Hindernissen. fine drulsste zum Jolacheh. 60 50 57% Wasserturm Katzen umd Mäuse Wieder eine niedliche Herfabel. U. Hk. Aätter! 8 Anfang 8 ½ Uhr Uasst Minder nur Zu Sonntags 8 Uhr Alinderſilmen gelen und sie nur guſe, frohe Saehen sehen! Tischlein deck dich, Eselein streck dich, Knüppel aus dem Sack Märchenfilm in einem Vorspiel und 3 Akten. Eine Reise nach Stockholm Ein wunderv. Reisefilm auf d. größten Fährschiffen der Welt 1 Eitern können mitkommen u. zahlen halbe Kassenpr 5. 1 1 An e 5 Am Sonntag zwei grosse Hinder Vorstellungen um 3 und 5 Uhr Monty verlobt sich mit Hindernissen in tri Groteske in 2 Akten. a Eintritts- 0 preise: Katzen und Mäuse 10, 18 undd eine entzückende Tierfabel. 20 Pf. 5 e Hue Filme sind speziell Kinderfiime. f 9. eise(30, 40 45 1 u. 80 Pra.) Am des Andern Habe. Erbſchleicher an der Arbeit. Von Herbert Steinmann. (Nachdruck verboten.) Der kürzlich in Potsdam aufgedeckte Fall der Witwe des Profeſſors Schnabel, geb. Gräfin von Leinigen, die beſchuldigt wird, an den Verwandten ihres Gatten eine Erbſchleicherei durch Fälſchung des Teſtaments begangen zu haben, hat im hohen Maße Aufſehen in der Oeffent⸗ keit erregt. Dies iſt um ſo mehr der Fall, als Gerüchte wiſſen wollten, daß die Gräfin auch nicht ganz unſchuldig an dem Tode ihres Gatten ſei. Es iſt möglich, ja ſogar ziemlich wahrſcheinlich, daß dieſe Gerüchte übertreiben. Jedoch wäre auch das nicht ungewöhnlich. Die Kriminal⸗ geſchichte kennt leider mehr als einen Fall, in dem Erb⸗ ſchleicher auch ihr Ziel auf dem Wege des Mordes zu erreichen ſuchten. 1 Es gibt kaum ein Delikt, das ſo viele ſchwere und perſchiedenartige Verbrechen in ſich vereint, wie gerade die Erbſchleicherei. Mord, Arkundenfälſchung, Beſtechung, Betrug und Diebſtahl, Kindesunterſchiebung und Men⸗ ſchenraub, das ſind die hauptſächlichſten Mittel, die Erb⸗ ſchleicher gewöhnlich anzuwenden ſuchen, um zum Ziele ihrer Habgier zu gelangen. Die nackte Gier nach Neich⸗ tum iſt es, die den Erbſchleicher zu ſeinem dunklen Trei⸗ ben veranlaßt. Sein Vorgehen findet daher auch meiſten⸗ teils weder vor den Schranken des Gerichts noch in der Volksmeinung mildernde Umſtände. Die Erbſchleicherei iſt dabei eines der älteſten Verbrechen, die wir kennen. Jakob, der ſeinem Bruder Eſau die Vorrechte des Erſt⸗ eborenen mittels eines Linſengerichtes abſchwindelte war er erſte Erbſchleicher. Bekanntlich täuſchte er ſeinen halb⸗ blinden Vater, indem er ſich mit rauhen Handſchuhen be⸗ kleidete, ſich für ſeinen Bruder Eſau ausgab und den die⸗ ſem zugedachten Segen nebſt etlichen materiellen Gütern empfing. Nach deutſchem Strafrecht würde das Betrug darſtellen, ſtrafbar mit Gefängnis bis zu fünf Jahren. Verhältnismäßig ſelten iſt es, daß der Erbſchleicher den Mord als Mittel zur Erreichung ſeiner Zwecke wählt. Der Grund liegt darin, daß ein ſolch offenes Vorgehen mit irgendeiner Waffe in der Fauſt gar zu leicht den Verdacht auf den Erbſchleicher lenken und das feine Netz zerreißen könnte, das er geſponnen hat. Die Morde, die von Erbſchleichern begangen werden, ſind daher über⸗ wiegend Giftmorde. Dieſes Vorgehen iſt um ſo gefähr⸗ licher, als der Erbſchleicher ja meiſtenteils im vollen Vertrauen ſeines Opfers mit dieſem im Hauſe lebt und ihm unter Umſtänden ganz ſacht und allmählich ein ſchlei⸗ chendes Gift beibringen kann, an dem es langſam, aber ſicher zugrunde geht. Der Wunſch, den Verwandten zu beerben, war beiſpielsweiſe anfänglich das Tatmotiv der berüchtigten franzöſiſchen Giftmiſcherin Marquiſe de Brie⸗ villier. Dieſe hatte die Gewohnheit, ihre Opfer auf das liebevollſte zu 2flegen. Anter ſtrömenden Tränen des Mitleids flößte ſie ihnen das tödliche Gift ein. Voll tiefer Trauer folgte ſie dem Sarge ihres erſten ſo plötz⸗ lich verſtorbenen Opfers. Später fand ſie dann Gefallen an dem Vergiften und ſuchte ſich auch andere Opfer aus, die ſie nicht beerben konnte. Sie wurde bekanntlich ſpäter entlarvt, aus Belgien, wohin ſie geflohen, von einem Polizeiſergeanten überführt und auf dem Greve⸗Platz hingerichtet. Aus ähnlichen Motiven handelte die be⸗ rüchtigte Bremer Giftmiſcherin Geſche Gottfried, die meh⸗ rere ihrer Männer vergiftete, ſchließlich aber ebenfalls entlarvt und hingerichtet wurde. ** 5 4 In unſeren Tagen ſind zwar dieſe brutalen Methoden nicht ganz verſchwunden. Der kluge Erbſchleicher von heute geht aber lieber mit minder ſchweren Delikten, mit Urkundenfälſchung und Betrug, vor. Hier komm: dem Erbſchleicher zunutze, daß der wetraus große Terl der gemachten Teſtamente ſogenannte Privatteſtamente ſind, zu deren Ausfertigung weder Zeugen noch irgend⸗ welche Formalitäten notwendig ſind und die auch nicht bei Gericht hinterlegt zu werden brauchen. Der im Hauſe lebende Erbſchleicher bekommt meiſtens mit einer gewiſ⸗ ſen Leichtigkeit Kenntnis von dem Vorhandenſein eines ſolchen Dokumentes und von dem Ort, wo es aufbewahrt iſt. Findet er ſich dann bei heimlicher Einſicht des Schrift⸗ ſtückes benachteiligt, ſo wird derjenige, der den feſten Willen hat, die Erbſchaft an ſich zu reißen, meiſtenteils dazu ſchreiten, das Teſtament zu ſeinen Gunſten zu fäl⸗ ſchen. Nächtelang übt er die Handſchrift des Teſtament⸗ errichters, bis er glaubt, ihrer ſicher zu ſein. Dann macht er die ihm angenehmen Zuſätze und Aenderungen m dem Teſtament. Dieſes Verfahren ſchließt ein großes Riſiko in ſich. Bei der Teſtamentseröffnung braucht ſich nur der leiſeſte Schimmer eines Verdachtes des Betruges bemerkbar zu machen, und die Kunſt der Schriftſachver⸗ ſtändigen entlarvt mit unerbittlicher Gewißheit die Fäl⸗ ſchung. Die ultravioletten Strahlen der Quarzlampe ſind unbeſtechlich. f Gefährlicher iſt das Treiben desjenigen Erbſchlei⸗ chers, der zu Lebzeiten des Teſtamentserrichters dieſen unter Drohungen dazu zwingt, ein ihm günſtiges Teſta⸗ ment zu machen. Dieſe Bedrohung iſt ſelbſtverſtändlich ſelten eine phyſiſche. Der Bedroher weiß vielleicht etwas aus dem Leben des Teſtamenterrichters, das ihn ge⸗ ſellſchaftlich oder geſchäftlich ſchädigen würde, und droht mit Veröffentlichung, falls ſeine Wünſche nicht 5erfüllt werden. So oder ähnlich ſpielt ſich eine derartige Er⸗ preſſung ab, die allerdings meiſtenteils mangels Zeu⸗ gen und weil das Opfer verſtorben iſt, ſehr ſchwer nach⸗ zuweiſen iſt. Andererſeits kommt es auch vor, daß der Erbſchleicher ein ihm ungünſtiges Teſtament, von dem nur er und der Errichter wußten, einfach verſchwinden läßt, um es zu vernichten. Doch hat er natürlich nur dann Gewinn von dieſem Verfahren, wenn er zu den an ſich erbberechtigten Nachkommen gehört. * Ein Verbrechen, das im Gefolge der Erbſchleicherei gar nicht einmal ſelten auftaucht, iſt die Kindesunter⸗ ſchiebung, da bekanntlich das Vorhandenſein oder Nicht⸗ vorhandenſein eines Kindes bei Erbſchaftsanſprüchen oft eine bedeutende Rolle ſpielt. Berühmt in dieſer Bl zie⸗ hung iſt der vor dem Kriege in Oſtpreußen ſpielende Fall Kwilecki, der manchen Kriminaliſten heute noch nicht ganz gelöſt ſcheint. Auch den berühmten Fall des geheim⸗ nisvollen Findlings Caſpar Hauſer führen manche auf eine bisher ungeklärte Erbſchleicherei zurück. * Der Verbrecherkomplex der Erbſchleicherei iſt nicht auszurotten, ſolange die unſtillbare Gier nach des anderen Erbe in ſchwachen und hemmungsloſen, kriminell veran⸗ lagten Menſchen herrſcht. f 15 Vermiſchtes. o Der Barbier mit der Gasmaske. Die Barbiere ſind Leute geworden, die neuerdings keinen Wert mehr auf männliche Kundſchaft legen. Es gibt einträglichere Dinge als Bartſchaben, z. B. Bubikopfſchneiden.— Aber ein Ber⸗ liner Barbier hat doch etwas neues für Herren erfunden. Er fand es unappetitlich, daß ſeine Gehilfen beim Haar⸗ ſchneiden oder Raſieren immer die Kunden„anhauchten“; deshalb müſſen ſeine Gehilfen jetzt vor dem Munde einen Desinfektionsapparat tragen, der den im Kriege verwen⸗ deten Gasmasken nicht ganz unähnlich ſieht. N o Der Prinz von Wales als Charleſton⸗Tänzer. Der engliſche Kronprinz hat anſcheinend eingeſehen, daß ihm im grünen Sport kein rechtes Glück blühen wird, und ſo hat er ſich vom Raſen aufs Parkett begeben und macht gegenwärtig Furore mit ſeiner fabelhaften Eignung für den modernſten Tanz. Wie der„Weekly Despatch“ mit⸗ 1 9 zutellen weiß, iſt der Prinz zu einem ſolchen oft in irgendeiner Straße gen einer nahen Turmuhr einmal daran gedacht, die U. Stunde zehnmal, alſo am Tage 240 Schläge. ſammen 396 365 mal 396 Sekunden. ten. Betrachten wir den großen Zeiger. Tage), das ſind 8760. oder rund 39 Kilometer zurücklegen. Nee ee gliedern die Kunſt des Giftmiſchens beigebracht. bereits der Prozeß gegen ſie ſtattfinden. und hört gedankenlos dem Schla⸗ Es hat wohl kaum jemand ätigkeit der Uhr dort oben in Zahlen feſtzuhalten. Nehmen wir zuerſt einmal das Schla⸗ gen. Bei 1“ ſchlägt die Uhr einmal, bei ½ zweimal, bei 54 dreimal und bei der vollen Stunde viermal oder in der Dazu kommen die Stundenſchläge, insgeſamt 156, ſo daß am Tage zu⸗ Schläge ertönen. Im ganzen Jahre ſind das 144 540. Ein Schlag dauert etwa zwei Um die 144 540 Schläge ertönen zu laſſen, braucht die Uhr alſo 289 040 Sekunden. Das ſind 80 Stun⸗ den 18 Minuten oder drei Tage, 8 Stunden und 18 Minu⸗ Bei einer Uhr von etwa 1,30 Meter Durchmeſſer hat er in einer Stunde einen Weg von etwa 4,50 Meter zurückzulegen. Die Zahl der Umdrehungen beträgt im Jahre 365 mal 24(an einem Im Laufe des Jahres muß der große Zeiger alſo 8760 mal 4,50 Meter= 39 420 Meter ik Der Bund der Giftmiſcherinnen. Die Belgrader Kriminalpolizei iſt durch Zufall in dem Städtchen Na⸗ gykikinda einer Organiſation von Giftmiſcherinnen auf die Spur gekommen. Eine angebliche Wohltätigkeits⸗Frauen⸗ Vereinigung„Lukretia“ entpupte ſich als ein Verein von Giftmiſcherinnen. In geheimen Kurſen wurde den A Sechs Frauen, die unglücklich verheiratet waren, hatten auf dieſe Weiſe ihre Männer ermordet. Es wurden mehrere Exhu⸗ mierungen vorgenommen. In zwei Fällen hat man Spu⸗ ren von Giften vorgefunden. Es murden daraufhin fünf Frauen, die man als führende Köpfe dieſer Organiſation entlarven konnte, verhaftet. In den nächſten Wochen ſoll Grade tech⸗ niſcher und rhythmiſcher Vollendung gelangt, daß äußer⸗ tenfalls ein oder zwei Berufstänzer in England es ihm im Charleſton gleichtun können. O Was leiſtet eine Turmuhr? Da geht oder ſteht man muß man, um gute Speiſen auf den Tiſch zu bringen. Deshalb beachten Sie bitte auch bei Maggi's Suppen die jedem Würfel auf⸗ gedruckte einfache Kochanweiſung, die natur⸗ gemäß nicht für jede der vielen Sorten die gleiche ſein kann. Dann ſchmechen Maggies Suppen vorzügl. 1 Würfel f. 2 1 e. Teller 13 Pf. . l 50 wenig Seid. Zum Voscen: D- Fompsons 2 35 Heiehen: . 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Das war ihr neu. Bisher hatte ſie die ganze Geſchichte wie einen zwiſchen dem Vater und dem Verlobten beſchloſſenen Handel angeſehen. Nun plötzlich ſah ſie ſich durch die Antwort des Grafen als Rädchen in dem Willensgetriebe der beiden Männer. Sie, die bisher einer vom Winde getriebenen Schneeflocke gleich haltlos durch die Luft geſchwebt war, fühlte nun feſten Boden unter ſich, glaubte, die Anerkennung ihrer Perſon, ihres Wertes in irgend einer Form vergelten zu müſſen. Das Mitleid für den Grafen wandelte ſich in ein Gefühl der Dankbarkeit für ſeine Rückſichtnahme. „Was haben Sie mit meinem Vater beſprochen?“ „Wenn die gnädigſte Komteſſe damit einverſtanden ſind, ſoll die Hochzeit in etwa vier bis fünf Wochen ſtattfinden.“ „In vier bis fünf Wochen kann Frühling ſein,“ ſagte Betty leiſe vor ſich hin,„dann iſt alſo die Hochzeit“. „Vorausgeſetzt natürlich, daß die gnädigſte Komteſſe nicht anders befehlen.“ „Befehlen!“ Betty lachte hierbei leicht auf.„Meinen Sie es wirklich ernſt mit dieſem Wort, Herr Graf?“ Graf Wartenberg war der Eindruck nicht entgangen, den ſeine verbindliche Aeußerung auf Betty gemacht hatte. Er mußte in gleicher Weiſe fortfahren, ohne durch allzu⸗ ſtarke Auftragung der Farben den ſichtbaren Erfolg zu überſpannen. „Ich glaube im vollſten Einverſtändnis mit mir ſelbſt wiederholen zu dürfen, daß die gnädigſte Komteſſe das letzte Wort in dieſer Sache allein zu ſprechen hat.“ „And meine Lebensgewohnheiten werden ſich nicht ändern?“ „Es wird alles beim alten bleiben.“ 0 „And meiner Lieblingsbeſchäftigung, der Muſik, werde ich wie früher nachgehen können?“ „Es ſollte mir eine Freude ſein, die gnädigſte Komteſſe in der Erfüllung ihrer Wünſche aufgehen zu ſehen.“ Die Teeſtunde verging unter gleichgültigen, aber doch in kaum getrübter Stimmung geführten Geſprächen. Zwar verfiel Betty dann und wann in Nachſinnen, aus dem ſie bald das muntere Geplauder der Frau von Korant, die übrigens den Löwenanteil der Unterhaltung für ſich in Anſpruch nahm, aufſchreckte. Der alten Dame war der plötzliche Wandel in Bettys Benehmen nicht entgangen. Sie brannte auf eine Erklärung der Komteſſe und war A als ſich der Graf mit dem Aufleuchten der Glüh⸗ irnen empfahl. „Es war, als ob die Sonne nach einer bangen, finſteren Nacht aufging,“ ſagte Frau von Korant zu Betty, als ſich bald beide allein gegenüber ſaßen. „Oder als ob ſie nach einem kurzen Frühlingstag hinter Wolken verſchwand.“ „Was ſind das für Reden, es reimt ſich nicht.“ „Der Graf hat mir erklärt, daß in vier bis fünf Wochen Hochzeit iſt.“ 5 „Und was haben Sie ihm geantwortet, Kind?“ „Ich werde ihm morgen Beſcheid geben.“ 105 ſind ſich alſo ſelbſt immer noch nicht einig?“ „Doch.“ „Und?“ „Ich ſtimme zu.“ „Kind, Kind,“ erhob ſich Frau von Korant mit leuch⸗ tenden Augen,„iſt das wirklich wahr?“ „Ja, es iſt wahr.“ „Darf ich es dem Herrn Grafen ſofort telegraphieren?“ „Muß das ſein?“. „Es wird ihm eine große Freude machen. Ach Gott, wie 1 er glücklich ſein! Und das ſo ſchnell, ſo uner⸗ wartet——“ „Trotz der im Zimmer lagernden wohligen Wärme fröſtelte Betty zuſammen. Ihr Herz war plötzlich leer geworden. Wie eiſiger Hauch an der Nordküſte wehte es ihr entgegen. Stumm, mit geſenkten Schwertern, ſtanden Die bayeriſchen Königsſchlöſſer. Von Radünz. 8 Es gibt mehr als ein Königsſchloß in Bayern, aber wenn von den„Bayeriſchen Königsſchlöſſern“ die Rede iſt, ſo verſteht jedermann darunter die Schlöſſer Ludwigs II. auf den Bergen des bayeriſchen Hochlandes. Der Beſuch der bayeriſchen Königsſchlöſſer iſt den alljährlich in den Som⸗ mer⸗ und Herbſtmonaten in die bayeriſchen Berge kommen⸗ den Reiſenden zur Selbſtverſtändlichkeit geworden und zwar auch für diejenigen Reiſenden, die ihr Standquartier in München aufſchlagen, von wo aus die Schlöſſer in kurzer Bahnfahrt bequem zu erreichen ſind. Auf einem dreitägigen Ausflug von München nach den Schlöſſern Hohen⸗ ſchwangau, Neuſchwanſtein und Linderhof läßt ſich ein großer Teil des herrlichen Alpenlandes be⸗ ſuchen, während der Reſt des Aufenthaltes München ſelbſt und ſeinen Architekturen und Kunſtſchätzen gewidmet bleibt und die Abende zum Beſuch der berühmten Kunſt⸗ und Mu⸗ ſikſtätten einladen. f In München, das ſo reich iſt an Beweiſen für das kunſt⸗ verſtändnis und die Bauluſt ſeiner Fürſten, erinnert kein Bauwerk, kein Denkmal an Ludwig II., der ſeine Sehnſucht und ſein Unglück in die Wälder ſeiner bayeriſchen Alpen trug und dort auf einſamen Höhen und Inſeln Märchen⸗ ſchlöſſer errichtete. Neuſchwanſtein, das Schloß der Tann⸗ häuſer und Triſtanſagen und der Meiſterſinger, und Lin⸗ benhof, das Trianon des Sonnenkönigtums, ſind mit dem Namen König Ludwig II. für alle Zeiten verknüpft. Ludwig II. hat faſt ausſchließlich Münchner Kunſt und Kunſtgewerbe in den Dienſt ſeiner großen Schöpfungen ge⸗ ſtellt. Die Aufgaben, die bei der ans Märchenhafte gren⸗ zenden Ausſtattung und Ausſchmückung ſeiner Schlöſſer ge⸗ löſt werden mußten, erforderten die Anſpannung aller Kräfte ſowohl in künſtleriſcher als in techniſcher Hinſicht. des Schwanenritters, im zweiten Stockwerk der Hohen⸗ ſtaufenſaal, der Welfenſaal und der Ritterſaal, ſämtliche Räume mit kunſtvollen Wandgemälden. Die Königsſchlöſſer Hohenſchwangau, Neuſchwanſtein und Linderhof können in verſchiedenen Touren beſucht wer⸗ den, wobei jede Tour mindeſtens 3 Tage beanſprucht. Ein chineſiſches Telefonamt. Obwohl er zäh an den alten Sitten und Bräuchen hängt, die bis auf Konfuzius zurückreichen, iſt der Chineſe doch kein Verächter moderner Erfindungen. Konſervativen Sinn und Fortſchritt weiß vielleicht niemand beſſer zu vereinigen, als er. Das gilt namentlich von der Einrich⸗ tung des Telefons, wie es zum Beiſpiel die Tatſache beweiſt, daß in den Vereinigten Staaten die Pacific Telephone and Telegraph Company ſeit mehreren Jahren ein aus⸗ ſchließlich chineſiſches Telefonamt in der Chineſenſtadt von San Franzisko betreibt. Unter den dort anſäſſigen Him⸗ melsſöhnen waren die Teilnehmer ſo zahlreich und ihre Anſprüche ſo eigenartig, daß ſich die Notwendigkeit des beſonderen Amtes in ihren Wohnvierteln herausſtellte. Mit feinem Takt und künſtleriſchem Empfinden ließ die genannte Geſellſchaft das Amtsgebäude in harmoniſcher Anpaſſung an ſeine Umgebung und in ſtilgemäßem Ein⸗ klang mit der chineſiſchen Baukunſt errichten. Das originale Bauwerk mit ſeiner pagodenartigen Dachkonſtrukkion und ſeinen bunten Balkonen bildet heute eine der erſten Sehenswürdigkeiten San Franziskos und iſt zugleich eines der wenigen echten Beiſpiele chineſiſcher Architektur außerhalb des Reiches der Mitte. Auch hier ſind die verſchiedenen geſchweiften Dächer nicht lediglich der maleriſchen Wirkung wegen angebracht worden, ſondern weil die Chineſen der Anſchauung huldigen, daß die größere Zahl der Dächer eines Hauſes die Würde und ſoziale Stel⸗ „Erzählen Sie mir, welche Vorſchläge Ihnen mein Vater die Hüter ihrer Seele da und hielten Totenwache am Sarge 5 Der König ſelbſt beſaß ein großes künſtleriſches und lite⸗ lung der Bewohner zu heben vermag. Das Fundament gemacht hat.. 11 5 0 ten W 9 ch 9 75 5 rariſches Wiſſen: alles— auch die kleinſten Einzelheiten bildet die ſteinerne Grundlage, auf der die Chineſen ihre Der Graf berichtete. Endlich kam er auch zu ſeinem iz iger al 5 ſt b die Komt t N 1 f wurden von ihm angeordnet, jede Stilart, Skuptur Schnitze⸗ ſonſt meiſt hölzernen Gebäude zu errichten pflegen, um ſie „ die Trauung in der Nikolaitirche ſtattfinden zu Sie wollte mit ſich allein ſehn e ene alteren 4„ rei, Büſſte, Statue, Jedes Gemälde von ihm ſelbſt beſtimmt. vor Feuchtigkeit zu ſchüten. N aſſen.. Freundin, ſo zerſtreuend ſie ſie auch ſonſt empfunden hatte Als Lieblingsſchloß Ludwigs II. galt lange Zeit das Aeberſchreitet man die Schwelle kommt man in ein „Ja,“ ſagte Betty, verloren durchs Fenſter ſchauend, gi a; 5 3 7 j 77 1„ ſanftes gedämpftes Licht, ſo daß man ſich in einen Tempel „dieſe Kirche habe ich gern“. gingen heute wie Hagelkörner über brechenden Halmen pon ſeinem Vater König Mar II erbaute 1. verſetzt glaubt. Die Fenſterſcheiben beſtehen nicht aus ge⸗ „Es ſchwebt ein Stück prachtvoller Geſchichte um ihre 10 0 in ih ſeid ängten Bett. drückt en e ee e de e e 1 wöhnlichem, farbloſem Glas, ſondern ſind von einer deli⸗ Mauern.“ 13 in ihrem ſeidenumhängten Bett drückte 1 25 8 eee katen roſa und grauen Färbung, ähnlich der inneren Schicht 5. 3 85 1% ä das Bild der toten Mutter an die aufſchluchzende Bruſt hantaſtiſchen Pläne zur Erbauung der Schlöſſer Neu⸗ g e. „Ihre Glocken klingen wie ein ſchönes Kirchenlied.“ und wehrte den heiß hervorquellenden Trän icht chwanſtein und Linderhof. Wenn wir von Oberammer⸗ von Auſternſchalen, die von den Chineſen häufig an Stelle Dann, wie aus tiefſtem Traum erwachend, erhob ſich Betty. em e an bin ich 25 4 ſtammelt 8 au, dem weltberühmten Paſſionsdor die Wanderung von Glas benutzt werden. Die hölzerne Innenausſtattung „Ich werde mir das alles durchdenken und Ihnen morgen Lippen Wo iſt die Mutter, die ir ihr 05 5 a5— 1 ſo nimmt 55 bald es der ſchönſten Hochtäler des Amtes beſteht aus poliertem Ebenholz mit Intarſien antworten. Jetzt darf ich Sie wohl zum Tee bitten. Wir beistehen könnte, wo der Vater, dem mein Her e der bayeriſchen Alpen, das Graswangtal, auf, wo aus Zinnober und Gold. Oberhalb dieſer farbigen Einſätze haben im Winter wenig Dienſtbereitſchaft in dieſen Mauern. nahe ginge? Zu ſchwach bin ich, um mich aus 185 Fängen noch 5 Auerhahn balzt und der Brunſſſchrei des Edel- findet ſich eine Menagerie gemalter Drachen mit geſpreizten Gedulden Sie ſich einige Augenblicke, Herr Graf, bis ich der Geſellſchaftsordnung zu befreien.“ 5 hirſches durch den ſtillen Bergwald dröhnt. Hier am Fuße Klauen, geſpalteten Jungen und geſchweiften Schwänzen. mein liebes Pflegemütterchen unterrichtet habe.“ Und je länger Betty an die Tragweite ihres Entſchluſ⸗ einer ſtillen Bergwand ſteht Schloß Linderhof die Mär⸗ Der große dekorative Vorraum wird durch hohe Glas⸗ Betty verließ das Zimmer. 55 es dachte, je feſter der Kummer ſeine grauen Maſchen um 8 75 f pi ſten Rokoko. Von den koſtbaren Ge⸗ ſcheiben abgeſchloſſen, und dahinter erblickt man ſchon das Sie macht es mir ſchwer, ging es dem zurückbleibenden ſie ſtrickte, um ſo voller, lockender drang das Echo wunder⸗ mächern ſind 2 5 uheben die beiden Gobelinzimmer, das eigentliche Nervenzentrum des Telephonamtes, die Schalt⸗ Grafen durch den Sinn. denen etwas hat ſie auf den füßer Harfenklänge auf ſie ein, das wehmutsvolle Auf⸗ Spiegelzimmer das Arbe sgi mer und das Schlafzimmer tafeln mit den Verbindungeſchnüren. Aus dieſem Raum Kammerton abgeſtimmt. Aber nur jetzt keine Sentimentali⸗ zittern ferner Glockenzeichen, die hinter dem ſchwarzen 1 Bil ern und Epiſoden aus der Zeit Ludwigs XIV. und dringt ein ununterbrochene Summen, das man beim Ein⸗ täten es muß ſein. Fehlt dieſes Steinchen des Verlegen⸗ Kern ihres Leides wie eine ſonnengeküßte Morgenland⸗ Ludwigs XV. Die blaue Grokte erinnert an die Tann⸗ zleten als die chnefſhen Bez chnungen füt die iiticher; heitsfehltritts, ſo ſtürzt mein Haus zuſammen. Der Lewy ſchaft ſtanden. So tief war ihr in Gram erſchauernder häuſer Sage 8 Wendungen der Telephonſprache erkennt, wie:„Rummer ſollte Löwe heißen, er hat Raubtieraugen und ein blute junger Körper in den Schleiern des Geſchehens verſtrickt Und wandern wir weiter durch die tiefen Arwaldgründe bitte?“,„Ich verbinde“,„Leitung iſt beſetzt“, und ähnliches. N Gebiß.„ dem goldenen Kalb auf daß ſie das Geräuſch der um Mitternacht im Nebenzimmer des Ammertales über Planſee und Reutte nach Füſſen, ſo Technik dt e e Nan Fanden em Giraffenfang und ſpreizt die Krallen. aufknirſchenden Dielen nicht hörte. ſchimmert auf ſchwindelnder Felshöhe, umrahmt von mäch⸗ tafeln beſtehen ebenfalls aus poliertem Ebenhol und ſind Der Graf erhob ſich und ſchlich über den Teppich zum Dort ſtattete Egon dem Geldſchrank des Grafen Achner tigen Bergrieſen, die Burg Neuſchwanſtein herüber. Vom it kteriſti Schnörk 1 d 1 5 05 Mahagoniſekretär, der wie ein blinder Wächter aus dem einen Beſuch ab. Er hatte den Auftrag erhalten, den Schloß ſelbſt, aus deſſen gewaltiger, Palas, Kemenate und 775 chineſiſchen Otill ahnlich 1 die une 8 51 lte letzten Jahrhundert in den Raum hineinträumte. Schmuck an ſich zu nehmen und die entwendeten Schlüſſel Ritterbau umfaſſender Baumaſſe der Bergfried zu ſchwin⸗ in r Ifen lichen e 9 9 lte Hier in dieſem Fach liegen die Geldſchrankſchlüſſel. Der möglichſt in das ihm genau beſchriebene Fach des Maha⸗ delnder Höhe ſich erhebt, genießt man einen großartigen Die„Fräulein vom Amt, ſind ausſchließlich chineſiſche Graf ſelbſt hat ſie hierher gelegt, als er mir den Schmuck goniſekretärs zurückzulegen. 5 8 5 Rundblick hinein in die Pöllatſchlucht, hinab auf Hohen⸗ junge Mädchen, die in ihre reichen und farbenprächtigen zeigte. a„Alles dies verrichtete Egon mit größter Gewiſſenhaftig⸗ ſchwangau und den Alpſee und hinaus auf die endlos ſich] Gewänder gekleidet ſind und ſo hübſch ausſehen, als wären Das Fach war verſchloſſen. keit. Er war ſo peinlich in der Ausführung der d ehnende Ebene. Aus der Reihe der prächtigen Innen⸗ ſie juſt einem buntbemalten chineſiſchen Porzellanteller ent⸗ „Verdammt, fal der Graf in ſich hinein.„Es] daß er einen größeren, im Geldschrank liegenden Geld⸗ räume feſſeln den Beſucher vor allem der Thronſaal, durch eden. In den verſchiedenen Tages⸗ und Nachtſchichten ar⸗ iſt ein blöder Zufall, das kommt mir verquer.“ ſiher belt e wei Stockwerke gehend, mit Eſtrade zur Aufnahme des beiten im ganzen etwa 15 Beamtinnen, während der Dienſt Ein Geräuſch vom 59 ließ den Suchenden aufſchrecken Am möchten 1 neferte Graf Wartenberg de hrones und einer Galerie, auf prächtigen Säulen ruhend, in den ruhigeren frühen Morgenſtunden von einem Be⸗ und in die Mitte des Raumes beobachtend zurücktreten. Bankier Lewy d der 8 nil 5 9 80 die Wände mit Bildern von Königen und Heiligen ge⸗amten verſehen wird. Die ſprachlichen Anforderungen des Gleich war er aber wieder bei den Fächern. Mit großer erreichte d 5 ch daß die enen Familienſchmuck aus und ſchmückt, und der Sängerſaal, eine großartige Halle mit He- Betriebes verlangen, daß hier jeder weibliche oder männ⸗ Geſchicklichkeit öffnete er ſein Taſchenmeſſer und klemmte bis auf den letzten 3 0 E gegen ſein mälden aus Parſifal und einer Sängerlaube, bühnenartig liche Beamte außer mit dem Engliſchen mit mehreren es in den Schloßſpalt. Da es ſich um ein wenig wider⸗ en letzten Zaunpfahl verpfändetes Vermögen um durch Säulen getragen und mit einem Gemälde mit Minne] Dialekten des Chineſiſchen vertraut ſein muß, da das weite ſtandsfähiges alles Stück handelte, das in Erſtaunen über] ſechs Wochen hinausgeſchoben wurden, ſängern geſchmückt. f Ehina ein wahres Babel von Sprachen iſt, ſo daß ſich oft den an ihm verübten Gewaltakt überraſcht, wenn auch ein 4 Gortſetzung folgt.) Auf einer prächtigen, nach dem Dörfchen Hohenſchwan⸗ die Bewohner entfernterer Provinzen nicht mehr verſtehen. wenig ärgerlich knarrend nachgab, flog dem Grafen die 0 l 8 au 5 Kunſtſtraße erreichen wir dann das Weiter erfordern die Bedürfniſſe des. daß jeder geöffnete Tür bereitwillig entgegen. Das ihm bekannte Blöße iſt edler als Bemäntelung. lieblich auf einem Ausläufer des Schwarzberges zwiſchen[Beamte die Namen, Adreſſen und Anſchlußnummern der wildlederne 11 lag friedlich dem ſchnellen Cuff Nur der iſt Sklave, der ſich Sklave fühlt! Alpſee und Schwanſee gelegene Schloß Hohenſchwangau. Teilnehmer möglichſt im Gedächtnis behält, da bei den mei⸗ bereit. Dann fauchte die im Fach zuſammengepreßte Luf Egoismus, ſelbſt in der feinſten Form ſich zeigend, wirkt Beim Eintritt in das Schloß gelangt man zunächſt in die ſten Anrufen der Name und nicht die Nummer angegeben durch die Fugen der ſich ſchließenden Tür und der Graf brutal. Waffenhalle mit ct u le. Im erſten Stockwerk be⸗ wird. Alles in allem ſetzt die Tätigkeit in dieſem Amt aß, als ſei nichts geſchehen, wieder an ſeinem alten Platz.! Alle Liebe iſt Sehnſucht. i 8 findet ſich der Speiſeſaal mit Wandgemälden aus der Sage J ein ungewöhnliches Maß von Intelligenz, Erinnerungs⸗ 5 5 5 8 8 5 5 8 i J ͤ ͤ—— 8 8 . 5— 5 8 8 8 5—„„ 5 TTT 8