E C ͤ s% ͤ= K 70 S · ten.„W̃ Bezugspreis: Für den Monat Okt. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). lonlaa. 11. Ogtober 1926 Tages- und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung . 0 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Der Reichstag und Thoirt. Eine ſtarke Mehrheit für Streſemann. Berlin, 9. Oktober. Trotz des verhältnismäßig ſehr dürftigen Kommu⸗ nigues, das im Anſchluß on den Bericht des Reichsaußen⸗ miniſters Dr. Streſemann vor dem Auswärtigen Aus⸗ ſchuß des Reichstages über die Verhand ungen von Thoiry ausgegeben wurde, bewegen ſich die Kommentare der Preſſe über das Ergebnis dieſer vertraulichen Beſprechung doch ziemlich auf derſelben Linie. Denn im allgemeinen iſt ſchon vor der Sitzung ſowohl in der deutſchen als auch engliſchen und franzöſiſchen Preſſe ziemlich genau mitgeteilt worden, um was es eigentlich geht und der Verlauf und Erfolg der weiteren Verhandlungen zwiſchen Berlin und Paris iſt von der Behandlung ſo vieler Anterfragen ab⸗ hängig, daß die Schilderung des augenblicklich beſtehen⸗ den Sachverhalts im Grunde nur von relativer Bedeutung iſt. Es konnte daher die Darſtellung Dr. Streſemanns vor dem Auswärtigen Ausſchuß auch nur die Baſis ſein, auf der man ſich in den verſchiedenen Parteilagern für die bevorſtehende Entſcheidung im Reichstag einzurich⸗ ten hat. In dieſer Richtung iſt nun feſtzuſtellen, daß be⸗ deutſame neue Erkenntniſſe kaum mehr zu erwarten ſein werden, da man bereits heute ungefähr weiß, wie ſich die einzelnen Parteien verhalten werden. Dabei iſt von vornherein als ſicher anzunehmen, daß die Parteien der Negierungskoalition, alſo Deutſche Volkspartei, Zentrum und Demokraten ohne weiteres ihre Zu⸗ ſtimmung zu Thoiry geben werden, daß fernerhin auch die Sozialdemokraten durch ihre Preſſe unzweideu⸗ tig ihr Einverſtändnis mit der eingeſchlagenen Politik bekundet haben und daß ſchließlich auch für die Deutſch⸗ nationalen kein anderer Standpunkt in Betracht kom⸗ men wird, nachdem der Vorſitzende des Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes. Abg. Hergt, dargelegt hat, daß Deutſchland mit ſeinem Eintritt in den Völkerbund einen morali⸗ ſchen Erfolg davongetragen hat und daß Genf und Thoiry der künftigen deutſchen Außenpolitik„Möglich⸗ kerten“ böten. Alles in allem wird ſich daher Dr. Streſemann im Reichstag auf eine ſtarke und ein⸗ wandfreie Mehrheit ſtützen können, wenn er mit ſeinen franzöſiſchen Verhandlungsgegnern bei der Wah⸗ rung und Durchſetzung der größtmöglichen deutſchen In⸗ tereſſen etwa dann und wann in einen ernſtlichen Wider⸗ ſtreit gerät.. Im übrigen darf man ſich keineswegs verhehlen, daß das Problem von Thoiry doch wohl größere Schwie⸗ rigkeiten enthalten wird, als man hier und da anzuneh⸗ men geneigt iſt. Dieſe Schwierigkeiten laſſen ſich noch im⸗ mer am beſten in die Worte faſſen, daß es leicht iſt zu ſagen, Deutſchland müſſe zahlen, aber recht ſchwer, den Weg zu finden, damit die Zahlungen nicht größeren Schaden als Nutzen ſtiften. Denn auch heute noch weiß niemand die Methode anzugeben, wie die dautſchen Eiſen⸗ bahnobligationen in der erforderlichen Milliarden⸗ höhe mobiliſiert werden könnten, ohne daß die deutſche Währung in Mitleidenſchaft gezogen und der Finanz⸗ und Wirtſchaftsmarkt gefährdet wird. Das meinte Dr. Streſemann wohl auch, als er im Auswärtigen Aus⸗ ſchuß erklärte, zu irgend welchen Beſchlüſſen ſei die Zeit noch nicht da. Denn in Wirklichkeit iſt man auch auf der Gegenſeite nicht klüger als wir. Vor allem deshalb nicht, weil die Amerikaner unverändert darauf beſtehen blei⸗ ben, daß die Frage der franzöſiſchen Kriegsſchulden an die Vereinigten Staaten in einem untrennbaren engen Zuſammenhang mit den deutſchen Zahlungen ſtehe und weil Frankreich aus dieſem Grunde den Vorbehalt macht, es könne ſeine Schulden nur in demſelben Tempo abtragen, wie es von Deutſchland Geld be⸗ komme. Aber da Poincaree ſich damit abgefunden hat, daß das Schuldenabkommen mit Waſhington und London notgedrungen ratifiziert werden müſſe, ſo bahnen ſich wohl allmählich auch auf dieſem Gebiete Erleichterungen an, die dann wieder auf die deutſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen ihren entſpannenden Einfluß üben. Die deutſch⸗franzöſiſche Berſtändigung. Eine Auslaſſung des franzöſiſchen Völkerbundsdelegierten. 5 1 f Paris, 9. Oktober. In einem längeren Artikel befaßt ſich de Jouvenal, der bekanntlich der franzöſiſchen Delegation beim Völker⸗ bund angehört, mit der Frage der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung. Er hält eine ſolche Politik nur dann für ausſichtsreich, wenn Deutſchland ſich einmal wirtſchaft⸗ lich mit Polen verſtändige und andererſeits hinſicht⸗ lich der öſterreichiſchen Frage Verpflichtungen über⸗ nehme und allgemeine Sicherheitsgarantten gebe, die wenigſtens denen gleich kämen, die„wir für unſere Oſtfront fordern müſſen“, um die notwendigen Vorausſetzungen dafür zu bieten. Die Gefahr liege heute nicht mehr im Rheinland, ſondern in der Unſicher⸗ eit Polens, in der unſicheren Lage Oeſterreichs, in dem Feuer, das in Angarn glimme und in der Un⸗ ruhe der deutſchen Minderheiten in den neuen Staaten. Ein Anſchluß Heſterreichs an Deutſchland würde eine Bedrohung Italiens be⸗ deuten, da Deutſchland durch Oeſterreich an Ungarn her⸗ ankomme und auf den europäiſchen Oſten einen derartig großen Druck ausüben könne, daß das Gleichgewicht auf dem Balkan vernichtet würde. Hauptſächlich ſeien es wirtſchaftliche Gründe, ſowohl im Oſten wie auch im Weſten, die zu einer Verſtändigung gebieteriſch dräng⸗ N Wir werden uns getrennt ruinieren oder gemeinſam ketten.“ Dieſe Ueberzeugung müſſe man wirken laſſen. ziehen fälll i f 5 möglich ſein. Dieſe Ausführungen de Jouvenels ſind ebenſo geſucht, wie die von ihm angeführten„Vorausſetzungen“ undis⸗ kutabel ſind. Sie beweiſen außerdem auch zur Genüge, daß man in Frankreich noch immer glaubt, durch ewige Knebelungen des deutſchen Volkes die Ruhe auf dem Kontinent ſicherſtellen zu können. Denn nur aus einer derartigen Einſtellung heraus iſt es möglich, von Deutſch⸗ land zu verlangen, daß es die übertriebenen Forderun⸗ gen Polens auf wirtſchaftlichem Gebiet erfülle und daß es ſich feierlichſt des gerade von den Alliierten ſo hoch⸗ geprieſenen Grundrechtes der Selbſtbeſtimmung der Völker begebe. Sehr richtig iſt es dagegen, wenn de Jourenen ausführt, daß die Gefahr heute nicht mehr im Rheinland, ſondern im Oſten Europas, alſo in Polen, in Oeſterreich und in der Unruhe der deutſchen Min⸗ derheiten in den neuen Staaten liege. Allein die lo⸗ güche Schlußfolgerung aus dieſer bitteren Talſache zu ieher zem franzöſiſchen Völkerbundsdelegierten nicht ein, onſt hätte er zugeben müſſen, daß dieſſe An ber⸗ heiten eben in dem Diktat von Verſailles be⸗ gründet liegen, indem man mit Abſicht ſo große deutſche Minderheiten in neue Staatengeb lde verpflanzt hat, damit dieſe künſtlich geſchaffenen neuen Staaten unter dem ſtändigen Druck einer überſtarken deutſchen Irre⸗ denta zu ewigen Nehenbuhlern, wenn nicht zu ausge⸗ ſprochenen Feinden Deutſchlands werden. Auch in Deutſchland hat man längſt die öſtliche Gefahrenquelle Europas erkannt und drängt auf Beſeitigung derſelben, jedoch im umgekehrten Sinn, wie man es in Frank⸗ reich gerne ſehen möchte: nicht durch Verewig ung der gegebenen Verhältniſſe läßt ſich hier etwas beſſern, ſondern lediglich durch Beſeitigung der ſchreienden Angerechtigkeiten, mit andern Worten durch eine grün d⸗ liche Reviſion des Verſailler Diktats, die von den wirklich neutralen und friedliebenden Ländern ſchon längſt als eine Lebensnotwendigkeit bezeichnet wurde.. 5 1055 85 König und Diktator. Ein Kompromiß in Spanien? Paris, 9. Oktober. Auf Grund der Reſultate des komödienhaften Volks⸗ entſcheids über die Diktatur vom 11. bis 13. September ſcheint Primo de Rivera ſich ſtark genug gefühlt zu haben, um ohne jede Motivierung den Erlaß des Einberufungsdekretes für die von ihm geplante Nationalverſammlung, der unmittelbar nach dem Volks⸗ entſcheid veröffentlicht werden ſollte, bis zum November hinauszuſchieben. Hatte ſchon vorher ſein konſe⸗ quentes Schweigen über die Zuſammenſetzung, das We⸗ ſen und die Rechte dieſer künftigen Nationalverſammlung alle Freunde der Rückkehr zu verfaſſungsmäßigen Zu⸗ ſtänden mit dem Gedanken vertraut gemacht, daß der Diktator abermals verſuchen werde, ſich um die Einlö⸗ ſung eines gegebenen Versprechens herumzudrücken, ſo machte dieſe Maßnahme die Vermutung zur Gewißheit. Ein Manifeſt, entworfen und unterzeichnet von den her⸗ vorragendſten politiſchen Perſönlichkeiten des früheren Spanien unter Führung des ehemaligen Miniſterpräſi⸗ denten Graf Romanones, quittierte unmittelbar darauf dieſes Vorgehen und ließ erkennen, daß man dem König nicht das Recht zugeſtehe, Handlungen des Direktoriums zu decken, die nicht nur verfaſſungswidrig ſeien, ſondern unter dem Schein der Legitimität den Gedanken der Volksvertretung verhöhnen und vergewaltigen. Primo de Riveras„Nationalverſammlung“ nämlich ſollte ſich nicht etwa aus freigewählten Volksvertretern, ſondern aus Vertrauensmännern des Direktoriums und der faſchiſtiſchen„Anion Patriotica“ zuſammenſetzen. Die⸗ ſer Verſammlung ſeiner Kreaturen wollte Primo de Ri⸗ vera nicht etwa 1 1 0 Rechte verleihen, ſondern hr lediglich die Pf! 5 1 afſungsändernden Neuerungen, die er einzuführen wünſcht, u ſanktionieren und für die un verantwortliche Wirt⸗ ſchastspolttt des Direktoriums gleichfalls die Verant⸗ wortung zu übernehmen. Die Zenſur ſchließt Spanien immer noch nahezu hermetiſch von der Außenwelt ab. Man erfuhr zwar, daß das Artillerie⸗Offizierskorps auf die Ver⸗ wendung des Königs hin wegen ſeiner jüngſten Revolte amneſtiert ſei. Man erfuhr nur dunkle Gerüchte darüber, daß in den Infanterie⸗ und Kavallerie⸗ Offizierkorps, hauptſächlich wegen der entwürdigen⸗ den Dienſte, die ſie dem Direktorium gegen ihre Kame⸗ raden von der Artillerie hatten leiſten müſſen, gleich⸗ falls direktoriumsfeindliche Kräfte am Werke waren. Man glaubte im Ausland, der König ſei von Primo de Riveras Politik abgerückt und Freunde einer friedlichen Entwicklung hofften noch immer auf die Möglichkeit der Wiederkehr wirklich verfaſſungsmäßiger Zuſtände unter Alfons XIII. Jetzt erfährt man aus Nachrichten von der ſpaniſchen Grenze, daß zwiſchen dem König und Rivera ein Kompromiß zuſtande gekommen iſt, in dem der König ſich mit den innenpolitiſchen Methoden des Dik⸗ tators ein verſtanden erklärt. Man glaubt, daß der Betrug des Volksentſcheids den König aufs neue für den Glauben an die Stärke der Poſition Riveras gewonnen hat. Alfons XIII. hat damit eine folgenſchwere Ent⸗ ſchließung getroffen. Denn, wenn die Nachrichten der letz⸗ ten Zeit über die Stimmung in Spanien nur annähernd der Wirklichkeit entſprechen, ſo wird nach dieſem Entſchluß eine Rehabilitierung des Königs gegenüber den Liberalen nach einem etwaigen Sturz Niveras nicht mehr licht auferlegen, die teilweiſe ver⸗ ſchau auf dieſen kerbund zu veranlaſſen, daß Oſtkombinationen. . Die„Morning Poſt“ veröffentlichte dieſer Tage eine Meldung, die in der deutſchen Preſſe im allgemei⸗ nen nicht übermäßige Beachtung gefunden hat, weil ihr unſchwer anzuſehen war, daß ſie den Tatſachen nicht ent⸗ ſpricht oder doch ſehr weit vorauseilt. Das engliſche Blatt ließ ſich nämlich aus Berlin melden, daß Mitte November deutſch⸗polniſche Verhandlungen über einen Lo⸗ carnopakt des Oſtens beginnen ſollten. Um dieſe Darſtel⸗ lung glaubwürdiger erſcheinen zu laſſen, ſetzte das Blatt hinzu, daß der litauiſch⸗ruſſiſche Vertrag Polen zu Rücken⸗ deckungen im Weſten zwinge. Man könnte über dieſe Mel⸗ dung zur Tagesordnung übergehen, wenn nicht in letzter Zeit immer wieder Nachrichten auftauchten, die eine ähn⸗ liche Tendenz erkennen laſſen, wenn ſie freilich auch nicht ganz ſo weit gehen, wie die über London nach Berlin zurückgelangte Meldung der„Morning Poſt“. Es ſei nur daran erinnert, daß erſt kürzlich ſogar die amtliche polniſche Telegraphenagentur eine Darſtellung verbrei⸗ tete, in der von der Möglichkeit einer Rückgabe Danzigs an Deutſchland gegen finanzielle Leiſtungen des Reiches an Polen geſprochen wurde und es ſei ferner daran erinnert, daß ſchon frü⸗ her wiederholt Nachrichten auftauchten, die wiſſen woll⸗ ten, daß Danzig an Deutſchland zurückfallen würde, wenn Polen dafür als Zugang zum Meer den Hafen von Meme! erhalten werde. Alles das ſind Dinge, die in der Weltpreſſe verſchiedentlich erörtert worden ſind, da man ganz allgemein zu der Erkenntnis gelangt iſt, daß die Grenzziehung im Oſten unhaltbar iſt und daß früher oder ſpäter eine Reviſion dieſer Grenzen erfolgen muß. Selbſt in der franzöſiſchen Preſſe iſt dieſe Anſchauung, wenn auch nur vereinzelt, zum Aus⸗ druck gebracht worden. Deutſchexſeits iſt bekanntlich wie⸗ derholt betont worden, daß Deutſchland auf fried⸗ lichem Wege eine Reviſion der Oſtgrenzen erſtrebe und 1 es iſt mehrſach unterſtrichen worden, daß die Verträge von Locarno einer ſolchen friedlichen Reviſion keinesfalls hindernd im Wege ſtehen. Bezweifelt werden muß allerdings, ob die Dinge heute ſchon ſo weit gediehen ſind, daß mit Verhandlungen ge⸗ rechnet werden kann. Stehen ſchon der Verſtändigungs⸗ politik von Thoiry außerordentliche Schwierigkeiten ent⸗ gegen, ſo dürkten die Hemmungen und Hinderniſſe, die einem Locarno des Oſtens entgegenſtehen, noch weit größer ſein. Es ſcheint denn ſogar auch zweifelhaft, ob die jetzt immer wieder auftauchenden Meldungen über die Möglichkeit einer ſolchen Grenzreviſion, die bisher fäſt ausnahmslos über Paris kamen, von Warſchau aus lan⸗ tiert werden, oder ab nicht andere Stellen in Europa ein Intereſſe daran haben, derartige Verſuchsbal⸗ Lo ns ſteigen zu laſſen. Es braucht ja nicht beſonders dar⸗ auf verwieſen zu werden, daß das Verhältnis zwiſchen Polen und Deutſchland keineswegs beſonders gut iſt. Noch immer iſt es nicht möglich geweſen, zu einem Han⸗ delsvertrag zu gelangen und noch immer tauchen wieder neue Streitfragen und Schwierigkeiten auf. Gerade jetzt hat ſich Deutſchland veranlaßt geſehen, ſeine Forderungen auf Rückgabe des von der polniſchen Regie⸗ rung nach der Entſcheidung des internationalen Gerichts⸗ hofes im Haag zu Anrecht beſchlagnahmten Stickſtoff⸗ werke Chorzo w zu erneuern, und ſeine Anſprüche auf eine angemeſſene Entſchädigung erneut anzumelden. Das bisherige Verhalten Polens in dieſer Frage iſt alles . 8 85 ee uu fördern oder überhaupt das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Polen zu beſſern. 5 Nun weiſt das engliſche Blatt allerdings darauf hin, daß Polen bemüht ſein werde, in Anbetracht des ruſſiſch⸗ litauiſchen Vertrages, durch den bekanntlich Litauens An⸗ ſprüche auf Wilna von Rußland anerkannt werden, ge⸗ nötigt ſein könnte, ſich eine Rückendeckung im We⸗ ſten zu ſichern. Sicherlich iſt man in Warſchau alles andere als erbaut über den ruſſiſch⸗litauiſchen Vertrag, der für die polniſche Diplomatie eine recht empfindliche Schlappe bedeutet, doch iſt mehr als zweifelhaft, ob man in War⸗ N Vertrag mit einer völligen Neu⸗ orientierung der polniſchen Außenpolitik antworten wird. Gewiß weilen zur Zeit die polniſchen Geſandten in Paris, London und Berlin in Warſchau und ſicher⸗ lich hängt ihre Anweſenheit in der polniſchen Haupt⸗ ſtadt nicht nur mit bereits angekündigten Perſonalver⸗ änderungen auf den diplomatiſchen Poſten Polens zu⸗ ſammen, ſondern auch, wie ein polniſches Blatt betonte, mit der„Notwendigkeit eines Meinungsaustauſches über aktuelle politiſche Fragen“. Andererſeits iſt nicht zu verkennen, daß in den letz⸗ ten Tagen die Beunruhigung, die der ruſſiſch⸗ſttauiſche Vertrag zunächſt in Warſchau geſchaffen hatte, einer ru higeren Auffaſſung der Lage Platz gemacht hat, ſodaß a man allgemein der Anſicht zuneigt, daß Polen ſich mit einer Proteſtnote begnügen wird und darüber hin⸗ aus höchſtens den Verſuch unternehmen dürfte, den Völ⸗ Ber ſich eingehend mit der Frage befaßt, ob der ruſſiſch⸗litauiſche Vertrag mit den Verpflichtungen, die Litauen als Völkerbundsmitglied übernommen hat, in Uebereinſtimmung gebracht werden kann. Man wird daher bezweifeln müſſen, daß, wenn jetzt auf dem polniſchen Geſandtenpoſten in Berlin ein Wechſel eintritt, der neue Mann mit Anregungen nach Berlin kommt, die der Ankündigung der„Morning Poſt“ entſprechen. So ſicher es iſt, daß ohne eine Reviſion der Oſtgrenzen eine Geſundung Europas unmöglich iſt, ſo ſehr haben doch auch die letzten Nachkriegs ahre ge⸗ zeigt, wie langſam ſich die Vernunft und der geſunde Menſchenverſtand im Leben der Völker durchſetzt. Zur Tagesgeſchichte. Lord d' Abernons Abſchied. In Berlin hat ſich der ſcheidende britiſche Botſchafter d Abernon vom Reichs⸗ präſidenten in einer Audienz verabſchiedet. Dabei ſind Re⸗ den gewechſelt worden, die ebenſo außenpolitiſch wie für die Mürdigung der Bedeutung des britiſchen Diplomaten cha⸗ rakteriſtiſch ſind. Lord d Abernon hat in ſeiner Anſprache einen Rückblick auf die ſechs Jahre ſeines Berliner Auf⸗ enthaltes geworfen und erklärt, daß er Zeuge der Sanie⸗ rung der deutſchen Währung, der Ueberwindung einer in der Geſchichte einzig daſtehenden Kriſe geworden ſei; Zeuge auch des Wiederaufbaues der deutſchen Industrie und des Handels und der deutſchen Geltung in der Welt. Er ver⸗ laſſe jetzt ein Deutſchland, das in wirklichem Frieden mit ſeinen Nachbarn lebe, deſſen Sicherheit durch den Ver⸗ trag von Locarno, deſſen Platz unter den Völkern durch die Aufnahme in den Völkerbund gewährleistet ſei. Die⸗ ſes Werk eines gewaltigen Wiederaufbaues ſei ebenſo den ſtarken Eigenſchaften des deutſchen Volkes wie der Staatsweisheit der Führer zu verdanken. Der Reichsprä⸗ ſident hat in ſeiner Erwiderung die Tätigkeit des briti⸗ ſchen Bolſchafters beſonders warm gewürdigt. dj Abernon habe ſich bemüht, ſich in die Lage des deutſchen Volkes und die Schwierigkeiten des deutſchen Nachkriegsſchickſals hinein⸗ zudenken, und er habe die Ueberwindung der Weltkriſe durch friedliche Zuſammenarbeit von ſeinem Platze aus eifrig gefördert. Es werde ihm der Anteil an der euro⸗ päiſchen Friedenspolitik nicht vergeſſen werden. Dieſe Abſchiedsrede beweiſt, daß der Mann, den oppoſitionelle Zeitungen manchmal höhnend den„Lord Protektor von Deutſchland“ genannt haben, ein Andenken hinterläßt, da⸗ ſeine weit über die durchſchnittliche diplomatiſche Tätigkeit hinausgehende Arbeit würdigt. Lord d' Abernon hat in Berlin ſein Vaterland vertreten, hat die britiſchen Inte⸗ reſſen gewahrt; aber gerade das iſt ſein Verdienſt, daß er die briliſchen Intereſſen wahrte durch eine Erkenntnis der friedlichen Notwendigkeiten, daß er erkannte, wie gerade Deutſchlands Aufſtieg für England und für ganz Furopa eine Notwendigkeit war. So hat er als britiſcher Patriot gleichzeitig dem deutſchen Volke wertvolle Dienſte geleiſtet. Lotarno⸗Debatte auf der britiſchen Reichskonferenz? Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des„Evening Stan⸗ dard“ erfährt, wird auf der demnächſt ſtattfindenden bri⸗ tiſchen Reichskonferenz eine Debatte über den Pakt von Locarno von den Vertretern der Dominions beantragt werden. Vor ſeiner Abreiſe hat General Hertzog erklärt, daß die Südafrikaniſche Union von Großbritannien die Ermächtigung verlangen werde, mit den fremden Mächten direkt zu verhandeln. Wie verlautet, ſollen Kanada und Irland die Abſicht haben, ähnliche Forderungen zu ſtellen. Keine Aenderung des Schund⸗ und Schmutzgeſetzent⸗ wurfes? Wie wir hören, ſoll der Entwurf eines Geſetzes zur Bewahrung der Jugend vor Schund⸗ und Schmutz⸗ literalur, gegen deſſen allgemeine und dehnbare Beſtim⸗ mungen von vielen Seiten Einwände erhoben wurden, nach einer Durchberatung im Reichsrat in Kürze dem Parla⸗ ment ohne weſentliche Aenderungen in der urſprünglichen Faſfung zugeleitet werden. Man iſt in Regierungskreiſen nach wie vor der Anſicht, die Handhabung des Geſetzes dem behördlichen Ermeſſen überſaſſen zu können. Nach der bisherigen Stellungnahme der Oeffentlichkeit zu dem Geſetzentwurf dürfte es allerdings fraglich ſein, ob ſich in ſeiner gegenwärtigen Fon eine Mehrheit im Reichstag für das Geſetz erzielen laſſen wird. f—. —— Aus dem In, und Auslande. Doch Internationaliſierung der Tangerfrage? Madrid, 9. Okt. Der Madrider„Noticiero del Lu⸗ nes“, der dem Direktorium ſehr nahe ſteht, nimmt die viel⸗ fachen kritiſchen Anmerkungen zu den Gerüchten über eine beabſichtigte italieniſch⸗ſpaniſche Flottendemonſtration vor Tanger zur Veranlaſſung, um dezidiert zu erklären, daß man zwa' hoffen und wünſchen müſſe, daß die Tangerfrage lediglich zwichen den unmi elhar b tei igten Mächten fried⸗ licherweiſe geregelt würde, daß Spanien aber keinen Zwei⸗ fel darüber beſtehen laſſen wolle, gegebenenfalls das Problem ſo aufzurollen, wie es nötig ſei, um es einer ſeinen Wünſchen entſprechenden Löſung zuzuführen. Der „Noticiero“ benutzt die Gelegenheit, um abermals feſtzu⸗ ſtellen, daß Spanien fortfahre, ſeine Forderungen hinſicht⸗ lich Tanger als unwiderruflich für ſeine eigenen Lebens⸗ notwendigkeiten und für die Verwaltung ſeines Protekto⸗ rates anzuſehen. f Verſchärſung der engliſchen Kohlenkriſe. Scharfe Angriffe auf Baldwin. O London, 9. Oktober. Im engliſchen Bergarbeiterſtreik gibt es ein nicht ge⸗ rade ſehr erfreuliches Hin und Her von Nachrichten, das nur ſchwer die wirkliche Lage erkennen läßt. Während bis⸗ her in der letzten Zeit die engliſchen Nachrichten ausnahms⸗ los von einem Abbröckeln der Streikfront und von Kampfesmüdigkeit ſelbſt bei den Arbeiterführern ſpra⸗ chen, iſt es nun zu einer Verſchärfung des Ar⸗ beitskonfliktes gekommen. Nicht nur hat die Berg⸗ arbeiterdelegiertenkonferenz die bekannten Re⸗ gierungsvorſchläge vom 17. September einmütig zu⸗ rückgewieſen, ſondern ſie hat darüber hinaus auch noch einen Antrag angenommen, durch den der Streik in ſchärferer Form als bisher fortgeſetzt worden ſoll. Vor allen Dingen ſollen die ſogenannten Sicherheits⸗ männer aus den Gruben zurückgezogen werden, ſo daß mit einem Verſaufen zahlreicher Gruben ge⸗ rechnet werden müßte. Wenn es ſich hierbei offenbar auc zunächſt nur um eine Drohung handelt, um auf dieſe Weiſe die Aufnahme neuer Verhandlungen auf einer für die Bergarbeiter gün⸗ ſtigeren Grundlage zu erreichen, ſo antwortet doch die kon⸗ ſervative Preſſe damit, daß ſie nun auch von der Re⸗ gierung ſchärfere Maßnahmen gegen die Bergarbei⸗ ter fo dert. Die Regierung müſſe unter allen Umſtänden dafür ſo gen, daß bei dem Zurückgehen der Sicherheits⸗ männer die Pumpwerke und Durchlüftungsanlagen der Bergwerke durch Marineleute in Gang gehalten würden, da die Regierung unter keinen Umſtänden dem Ruin der engliſchen Induſtrie untätig zuſehen dürfe. Tat⸗ ſächlich dürfte ſich die engliſche Regierung ro eine ſchwie⸗ tige Lage geſtellt ſehen, wenn die B eſchlüſſe der Bergarbeiter ⸗Delegiertenkonferenz zur Durchführung gelangen ſollten. Daß es dabei nicht an Angriffen von der Oppoſition fehlt, liegt auf der Hand und ſo macht denn die liberale Preſſe Baldwin und ſein Kabinett in erſter Linie für den unheilvollen Beſchluß der Bergarbeiterdelegiertenlonferenz verantwortlich. 2** eee Aus Baden. Mannheim.(Ein Sommernachtsidyll.) Das Große Schöffengericht verurteilte die beiden Polizeidiener Philipp Ullrich und Ludwig Kuppinger, die in der Nacht zum 1. Auguſt dieſes Jahres in Neulußheim den Tag⸗ löhner Karl Kullmann aus Rheinhauſen auf der Straße und auf der Wache mit dem Gummiknüppel ſchwer miß⸗ handelten, zu 150 bezw. 100 Mark Geldſtrafe. Beide verſehen keinen Dienſt mehr. Kullmann war ſeinerzeit, was großes Aufſehen erregt hatte, nach der Entlaſſung aus dem Gefängnis acht Tage verſchwunden und ſein Aufenthalt während dieſer Zeit iſt bis jetzt noch nicht auf⸗ geklärt. Auch er ſelbſt kann darüber keine Auskunft ge⸗ ben. Kullmann ſelbſt wurde wegen Widerſtandsleiſtung bei der Feſtnahme zu 80 Mark Geldſtrafe verurteilt. Karlsruhe.(Eine intereſſante gerichtliche Entſcheidung.) Der Kaufmann B. aus Durlach war der fahrläſſigen Tötung engeklagt. Als Mitglied des Dur⸗ lacher Kleinkaliberſchützenklubs hatte er bei Schießübungen mit einer Selbſtladepiſtole den Schützenbruder N., der ſich unverhofft ins Schußfeld begab, getötet. B. hatte ſeine Piſtole, nachdem er, wie er annahm, ſämtliche Schüſſe abgefeuert hatte, nachgeſehen und ſah keine Patrone mehr im Magazin. Darauf richtete er die Piſtole auf die Schei⸗ ben bzw. den Kugelfang und drückte ab, um ſie auf alle Fälle zu entſpannen. Unverhofft begab ſich N. ins Schuß⸗ feld und wurde tödlich verletzt. Entgegen dem ſtaats⸗ anwaltlichen Antrag kam das Schöffengericht zu einem freiſprechenden Urteil. In der Begründung wird ausge⸗ führt, daß die Fahrläſſigkeit zu verneinen ſei, da B. ſeine Piſtole vorſichtig nachgeſehen und ſie dann in der Rich⸗ tung auf die Scheiben eingeſtellt habe. N. hätte mit der Möglichkeit, daß ein Schuß fällt, rechnen müſſen und hätte ſich demgemäß nicht ins Schußfeld begeben dürfen. HObereggenen.(Zum Brandunglück.) Zur Un⸗ terſuchung in der Angelegenheit des Wande 0„Hi⸗ ſchen“ weilte der Oberſtaatsanwalt aus Freiburg hier. Die Unterſuchung ergab nichts neues, jedoch wurde der in der Sache erfolgte Haftbefehl wieder aufgehoben und der Beſchuldigte auf freien Fuß geſetzt. Sinsheim.(Verhafteter Gutedel) Wie noch erinnerlich ſein dürfte, ſind am 14. September aus der hieſigen Erziehungsanſtalt drei Fürſorgezöglinge entwichen. Einer von ihnen, der 19 Jahre alte, aus Feuerthalen (Schweiz) gebürtige Walter Haas iſt jetzt in einem Gaſt⸗ hofe in Tuttlingen feſtgenommen worden. Bet ſemer Verhaftung hat er zugeſtanden, in den letzten drei Wo⸗ chen vier Einbrüche und einen Fahrraddiebſtahl verübt zu haben. Den letzten Einbruch verübte er in Engen. Dabei fielen ihm 440 Mark in die Hände, die er bei der Feſtnahme noch beſaß. Auch zwei Anzüge, ein Mantel, eine Damenuhr, ein Raſiermeſſer und einen Revolver, alles geſtohlenes Gut, hatte er noch bei ſich. Der Gut⸗ edel, der in Tuttlingen unter dem falſchen Namen„Paul Schmid aus Bodmann“ gewohnt hat, war auch im Beſitz falſcher Ausweispapiere. Von dem Aufenthalt der beiden anderen, mit ihm ausgeriſſenen Fürſorgezögling, die aus Pforzheim ſtammen, hat man noch keine Spur. Kandern.(Verbeſſerung des Perſonenver⸗ kehrs.) Dem Vernehmen nach ſoll noch im Laufe dieſes Jahres ein Betriebswagen angeſchafft und auf der Straße Haltingen— Kandern in den Verkehr gebracht werden. Zu dieſem Zwecke finden bereits Gleisverlegungen ſtatt. Langenſtein.(Von einem Farren getötet.) Zu dem bereits gemeldeten Unglücksfall wird noch be⸗ kannt, daß der verunglückte Oberſenn Johann Huck nach⸗ mittags auf die Weide gegangen war, um bei dem Vieh Umſchau zu halten. Gleich nach dem Betreten der Weide ſtürzte ſich der Farren auf den Sennen, brachte ihn zu Fall und drückte ihm den Bruſtkorb völlig ein. Auch mit den Hörnern und den Füſſen brachte ihm das Tier noch mehrere Verletzungen am Unterleib und am Kopf bei. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Allensbach bei Konſtanz.(Von einem Auto überfahren.) Der Flaſchnermeiſter Hugo Wehrle von hier, wurde, als er ſich mit ſeinem Rad aufs Feld be⸗ geben wollte, zwiſchen Allensbach und Hegne von einem Auto überfahren. Schwer verletzt wurde er ins Kon⸗ ſtanzer Krankenhaus eingeliefert. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Das Unglück erfolgte dadurch, daß Wehrle, der auf der rechten Straßenſeite fuhr und von dem Auto überholt werden wollte, in einen linken Feldweg einbog und dabei von dem Auto überfahren wurde. Hügelheim.(Beim Ausſteigen aus dem Zuge verunglückt.) Der aus dem Spital in Müllheim ent⸗ laſſene Knecht Karl Fiſchinger wollte zu ſeiner früheren Arbeitsſtelle in Hügelheim zurückfahren. Beim Ausſtei⸗ gen auf dem Bahnhof blieb er am Wagen hängen und Verletzungen am Kopf wurde er ins Müllheimer Kran⸗ kenhaus eingeliefert. . Zell⸗Weierbach.( Unglücksfall.) Der verheiratete Heinrich Bieſer wurde, als er abends mit ſeinem Fahrrad nach Hauſe fahren wollte, von einem Auto überholt und kam dabei zu Fall. Er erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ liefert. bach(Amt Villingen) wurde, während die Leute auf dem Felde waren, im Hauſe des Ernſt Laufer eingebrochen. Der Dieb nahm Wertſachen im Werte von etwa 200 Mark mit. Dies iſt der fünfte Einbruchsdiebſtahl, der hier in wenigen Wochen am hellen Tage vorkam. Aus Nah und Fern. Grünſtadt.(Eine furchtbare Familtentra⸗ gödie. Im Eckbachweiher bei Neuleiningen ertränkte die 49 Jahre alte Frau des Vorarbeiters Heinrich Aeckerle ihre 7 Jahre alte Tochter und dann ſich ſelbſt. Die Frau hatte vor der Tat ſchwarze Kleidung angelegt und dann ihr Kind aus der Schule abgeholt, um es in den Tod zu führen. Während die Leiche der Mutter bald darauf gelandet werden konnte, iſt das Kind noch nicht geborgen, Die Urſache der furchtbaren Tat ſollen zerrüttere Familien⸗ verhältniſſe ſein. 5 5 Gießen.(Flug zeugunfall.) Das Flugzeug D 468, das kurz nach 12 Uhr mittags in Frankfurt a. M. zum planmäßigen Fluge nach Hannover— Hamburg mit drei Paſſagieren geſtartet war, mußte aus bisher noch un⸗ bekannten Gründen im Kreiſe Gießen bei Beuern eine Notlandung vornehmen, die auf ungünſtigem Gelände erfolgte, ſodaß die Maſchine zu Bruch ging. Dabei wurde der Flugzeugführer Baſch ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit verſchied. Von den Fluggäſten erlitt einer einen Beinbruch, während die beiden anderen unver⸗ letzt blieben. Die Arſache iſt noch nicht bekannt. 7 En Luut. 55. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Gleichviel: ob ſchuldig oder nichtſchuldig— auf jeden Homon won Fall wollte er ſich ſofort Klarheit verſchaffen— leichtfertig ließ er nicht mit ſeiner Ehre ſeinem Namen ſpielen! Alla war ſehr überraſcht, als ſie des Gatten Telegramm in Händen hielt—„Sofortiges Zurückkommen dringend erforderlich.“ Warum? War Werner erkrankt? Wohl ſchwerlich! Die eigentümliche Faſſung des Telegramms, das ſie doch ein 0 erſchreckt hatte, ließ nicht darauf ſchließen. Was mochte vorliegen? Sehnſucht war es gewiß doch nicht, die ihn ſie rufen ließ! Sie hatte wenig Neigung, dieſem beſtimmten Rufe zu folgen. Ein leiſes Unbehagen bemächtigte ſich ihrer plötzlich; hatte er gar erfahren, was er nicht wiſſen durfte; daß ſie nicht allein in Garmiſch geweſen? Sie hielt es aber nicht für gut möglich! Man hatte gar keine Bekannte geſehen, und Gerhard war doch auch ſchon wieder vor acht Tagen über Kiſſingen nach Hauſe gefahren, da ſein Bruder ge⸗ ſchäftlich nach Stockholm reiſen mußte. Sie lächelte vor ſich hin, als ſie an Gerhard dachte. Strahlend, übermütig vor Lebensluſt, hatte er eines Tages vor ihr geſtanden—„da bin ich meine gnädige Frau und da bleibe ich—“ und von da an wich er nicht von ihrer Seite, er war der aufmerkſamſte, galanteſte Ka⸗ valier, darauf b And dann war eine Stunde geweſen, in der ſie ſeinem leidenſchaftlichen Drängen nicht mehr hatte widerſtehen können; ſein ſtetes Werben hatte ihr Blut doch unruhig gemacht. Er verſtand es, mit ſeiner beſtrickenden Ueber⸗ redungskunſt, auch feſte Grundſätze wankend zu machen! „Warum wie eine Nonne leben? Warum die unnützige Qual der Entagung. Mich beſeligſt du— und nimmſt doch niemandem etwas b 2 edacht, ihre leiſeſten Wünſche zu 9 Nein, ſie nahm ihrem Manne nichts! Wirklich nichts! Nahm ſie dem Gatten nicht den guten Namen? Sie wußte, wie ſtreng Werner darin war! Sein Name, ſeine Ehre ſtanden ihm ſo hoch, daß ihn das geringſte Stäubchen darauf raſend machen konnte. N Doch—— er würde ja nichts erfahren—— und Ger⸗ hard hatte recht; warum wie eine Nonne leben! 8 And ſo kalt und ungerührt ſie ſonſt geweſen— nun ihre Leidenſchaft erwacht, war es wie ein Rauſch über ſie ge⸗ kommen, und ſie kannte keine Schranken mehr! Für den erfahrenen Frauenkenner Gerhard war es höchſter Reiz, daß er dieſe kühle ſchöne Frau bezwungen und zum Leben erweckt hatte. Grenzenlos war ſeine Verliebtheit; er dachte nur daran, ihr Freude zu machen. Als er abreiſen mußte, begleitete ſie ihn nach München. Sie blieb dann noch einige Tage dort, wo ſie auch des Gatten Telegramm erreichte, von Garmiſch ihr nachgeſchickt. Nach kurzer Ueberlegung ſchrieb ſie an Gerhard, daß ihr Mann ſie aus einem ihr unbekannten Grunde zurück⸗ rufe und ſie dieſem Rufe vorſichtshalber auch folgen werde —— ſo würden ſie ſich daheim wiederſehen, und vielleicht käme nun die Entſcheidung ſchneller als man ſelbſt gedacht! In einer Hinſicht war ſie ja ganz froh über dieſe Fügung — nun wurde Gerhard vorausſichtlich doch vor eine be⸗ ſtimmte Erklärung geſtellt! Denn merkwürdigerweiſe hatte er nichts wieder von einer Scheidung und ſpäteren Heirat geſagt—— nur ein einzigesmal, daß er damals jene Meußetung getan, auf die ſie ihre Hoffnungen und Pläne, ihr ganzes Verhalten gegen den Gatten geſetzt! Sie machte noch einige Einkäufe und telegraphierte dann zwei Tage ſpäter an Werner ihre Ankunft. Als ſie zu vorgerückter Nachmittagsſtunde in J ankam, war er zu ihrer ſtillen Verwunderung nicht an der Bahn— nur das Stubenmädchen.. „Herr Doktor läßt ſich entſchuldigen. Er wurde noch zu einem Kranken gerufen!“ Ob es auf Wahrheit beruhte? Im Grunde wäre es Ulla ganz gleichgültig geweſen. wenn ſie die Urſache gewußt, warum er ihr Kommen gewünſcht. Es quälte ſie doch ein wenig! e f Freundlicher als es ſonſt ihre Art war, ſprach ſie mit dem Mädchen— vielleicht, daß ihr dadurch Aufſchluß wurde! Aber ſie erfuhr nichts Beſonderes; das Mädchen berichtete, Herr Doktor habe ſehr viel zu tun; am zweiten Feiertag ſei er auch ſchon wieder von der Reiſe zurückgekommen, obwohl er noch einen Tag länger hätte bleiben wollen. Werner war verreiſt geweſen? Davon hatte er ihr in ihrem allerdings ſehr ſpärlichen und gleichgültigen Schrift⸗ wechſel, der ſich in der Hauptſache auf Anſichtskarten be⸗ ſchränkte gar nichts mitgeteilt. Wo war er geweſen? ö „Durch eine geſchickte Frage hatte ſie es in der nächſten Minute erfahren. Alſo in Wilhelmshall— bei der„heiligen Eliſabeth“]! Nun ja, alte Liebe roſtet nicht— ſpöttiſch zuckte es um ihren Mund— auf jeden Fall aber war es wertvoll für ſie das zu wiſſen! 8 Es war beinahe ſieben Uhr, als Werner endlich kam. Ulla hatte ein wenig geruht und dann in der Wohnung flüchtig nach dem Rechten geſehen. Fremd kamen ihr die eigenen Räume vor— nichts von Freude, wieder daheim zu ſein, war in ihr—— im Gegenteil ein Gefühl des Unbe⸗ hagens erfüllte ſie, das ſich beinahe zur Furcht ſteigerte, 5. Werner hörte. Sie wappnete ſich mit ihrem ganzen rotz. i Bei ſeiner kurzen kühlen Begrüßung veränderte ſich keine Miene ſeines ernſten Geſichts. Er ſtellte bei ſich feſt, daß ſie ſehr gut ausſah; ihre Schönheit war reifer, lockender geworden— etwas Fremdes haftete ihr an, etwas Heim⸗ liches, Verhaltenes; er ſpürte es ſofort. Eine unfreie, beinahe befangene Stimmung war zwiſchen ihnen, die durch die wenigen Worte, die ſie miteinander wechſelten, eher verſtärkt als vermindert wurde! Das Be⸗ gehren nach Klarheit brannte in ihm. „Wie ich mich überzeugt, iſt im Hauſe alles in Ordnung! Köchin und Stubenmädchen haben während meiner Ab⸗ weſenheit ihre 1 50 nicht vernachläſſigt!“ bemerkte ſie. „Nein, Ulla, ich habe keinen Grund zur Klage!“ „Dennoch haſt du mich ſo plötzlich zurückgerufen—“ eine 4 ö halbe Frage war dieſe Bemerkung. b(Jortſetzung folgt.) wurde einige Meter geſchleift. Mit Rippenquetſchungen und rung und wurde ins Offenburger Krankenhaus einge⸗ Villingen.(Einbruchsdiebſtahl.) In Weilers⸗ ——h ſ 2—— 2— 2 2————— 22 7 5 T. v r ß 12 ———— 2 2— 12————.——— 0— 2 2———— 252 —— 2— 4— 2——B— p E 1717 2 W 1— Nn Y FS „ unn 1 fichen Schuß 1 Köln.(Verurteilter Räuber.) Von den Räu⸗ bern, die in der Nacht zum 19. November vorigen. Jahres in den Straßenbahnhof Köln⸗Süd eindrangen und aus der Kaſſe die Tageseinnahme raubten, wurde der Haupttäter, ein 67⸗ jähriger Zuchthäusler namens Schrö⸗ der zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. Von den übrigen Angeklagten wurde einer wegen Beihilfe zu 18 Monaten, ein zweiter zu 10 und ein dritter zu 8 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. 4 Köln.(Mord an einem 10jährigen Mäd⸗ chen.) Einen ſcheußlichen Mord beging der 38 Jahre alte; Paul Rüſſer aus Köln Mülheim an einem 10jährigen Mädchen. Er nahm das Kind, das er ſchon längere Zeit kannte und an dem er ſich ſchon mehrmals vergangen hatte, mit auf die Rheinwieſen nach Wiesdorf und ver⸗ gewaltigte es. Da das Kind vor Schmerzen ſchrie, hielt der Verbrecher ihm den Mund zu, um nicht entdeckt zu werden. Dabei iſt das Kind erſtickt. Um die Spuren ſeines furchtbaren Verbrechens zu verwiſchen, warf der Wüſt⸗ ling die Leiche in den Rhein. Rüſſer iſt bereits feſt⸗ genommen worden und hat geſtanden, die Tat in der geſchilderten Weiſe begangen zu haben. Aſchaffenburg.(Schreckliches Familien⸗ drama.) Im benachbarten Lengfurt lauerte in der Nacht der arbeitsloſe und arbeitsſcheue Elektrotechniker Georg Schedel ſeiner ſeit einigen Wochen von ihm getrennt leben⸗ den Ehefrau auf und mißhandelte ſie ſo ſchwer, daß ſie bewußtlos zuſammenbrach. Ihr Zuſtand war ſehr bedenk⸗ lich, doch trat im Laufe des folgenden Tages eine kleine Beſſerung ein. Nun erſchien der Unmenſch mit einem Ge⸗ wehr bewaffnet in der Wohnung ſeines Schwiegervaters, der die Frau wieder zu ſich genommen hatte. Nach kur⸗ zem Wortwechſel ſchoß er auf die Frau und verletzte ſie ſchwer am Kopfe. Hierauf richtete er die Waffe gegen ſich und zerſchmetterte durch einen Schuß ſeinen Anterkie⸗ fer; darauf warf er das Gewehr in den Hof eines Nach⸗ baranweſens und ſchrie um Hilfe. Die Gendarmerie lie⸗ ferte ihn ins Gefängnislazarett Würzburg ein. Auch die ſchwer verletzte Frau wurde nach Würzburg ins Luit⸗ poldkrankenhaus gebracht. Den drei kleinen Kindern, die der Ehe entſprungen ſind, und der armen Frau wendet ſich allgemeines Mitleid zu. 1 Magdeburg.(Ein neuer Prozeß Schröder.) Der Staatsanwalt hat gegen Schröder und ſeinen Helfer bei dem Veberfall auf den Juſtizwachtmeiſter Blancke in Magdeburg, den Studenten der Medizm Schulze, die Anklageſchrift fertiggeſtellt. Die Anklage lautet auf Meuterei, derentwegen er mindeſtens eine einjährige Zucht⸗ hausſtrafe beantragt. Die Verhandlung gegen die beiden, von denen Schulze der Verführte ſein will, was Schröder beſtreitet, wird binnen kurzem por dem erweiterten Schöf⸗ fengericht in Magdeburg ſtattfinden. Gelſenlirchen.(Schwerer Unglücksfall.) Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf der neuen Verbands⸗ ſtraße in Buer. Zwei Monteure arbeiteten auf einem etwa 15 Meter hohen Lichtmaſt, der plötzlich umſchlug. Der einer der Arbeiter war ſofort tot, der zweite wurde lebensgefährlich verletzt dem Krankenhaus zugeführt. Apolda.(Der Schuß durch das Fenſter.) Der Kaufmann und Wollwarenfabrikant Emil Männer war an iner Maſchine tätig, als er plötzlich tot umſtürzte. Ein Schuß in das Herz, von außen durch das Fenſter ge⸗ feuert, hatte ſeinem Leben plö' ich ein Ende geſetzt. Die Kriminalpoliz ⸗ſtellte feſt, daß es ſich um einen unglück⸗ Sportlehrers Hans Schneider, der nach Spatzen ſchoß, handelte. Der Täter wurde vorläufig in Schutzhaft genommen. i 5 5 Allenſtein.(Rattengift ſtatt Weizenmehl.) 1 In Friedrichhof(Oſtpreußen) erkrankten die drei Kinder eines Drechſlermeiſters nach dem Genuß von Waffeln unter Vergiftungserſcheinungen. Während der älteſte Sohn außer Lebensgefahr iſt, verſtarben die jüngeren Geſchwi⸗ ſter im Alter von zwei und acht Jahren. Es ſtellte ſich her⸗ us, daß der älteſte Sohn zum Backen verſehentlich an⸗ la Weizenmehl Rattengift aus einer Tüte genommen a e. n i 1 Berlin.(maub in einem Schweſternheim.) In der Nacht wurde in einem Berliner Schweſternheim ein Einbrecher von einer vom Nachtdienſt heimkehrenden Schweſter überraſcht. Der Verbrecher ſchiug die Schweſter mit einem Totſchläger nieder und entkam unerkannt. Wie feſtgeſtellt wurde, hat er mehrere hundert Mark geraubt. Eſſen.(Bergmannsſchickſal.) Im unterirdi⸗ ſchen Betrieb der Zeche Karl Funke des Eſſener Steinkoh⸗ lenbergwerks in Heiſingen ereignete ſich im Verlaufe der Morgenſchicht ein ſchweres Unglück. Durch einen zu früh losgegangenen Schuß wurden vier Bergleute von um⸗ herfliegenden Geſteinsmaſſen getroffen. Einer von ihnen wurde ſofort getötet, während zwei andere leicht und ein weiterer ſchwer verletzt wurden. Die Verletzten wurden dem Krankenhaus zugeführt. Eſſen.(Folgenſchwerer Straßenbahn⸗ unfall) In Eſſen ſtieß ein Straßenbahnwagen mit nem Benzoltankwagen der Deutſchen Gaſolin A.⸗G. Dortmund zuſammen. Der Anprall war ſo ſtark, daß die vordere Plattform des Straßenbahnwagens vollſtändig eingedrückt und die Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Ein Fahrgaſt wurde getötet, fünf andere erlitten zum Teil ſchwere Verletzungen.. Wittenberg.(Schreckenstat einer ſchwer⸗ mütigen Mutter.) Der Förſter Kreißler war aus eſtpreuzen mit ſeiner Familie vertrieben worden, hatte aber in den Stickſtoffwerlen Pieſteritz eine neue Exiſtenz gefunden. Er war nach Coswig in Anhalt gezogen. Die rau jedoch war infolge der vielen Schickſalsſchläge ſchwer⸗ mütig geworden. Sie verließ nun mit ihren beiden vier und fünf Jahre alten Kindern das Haus. Bald darauf ſtürzte ſie ihre beiden Kinder in ein Waſſerloch bei dem Dorfe Griebo und ſprang ihnen nach. Dem fünfjährigen Knaben gelang es, aus dem Maſſerloch herauszuklet⸗ tern und den Vater zu benachrichtigen. Als beide an Ort und Stelle kamen, fanden ſie die Mutter und das vierjehrige Töchterchen nur noch als Leichen vor. Augsburg.(Fünf Arbeiter von einer ein⸗ ſtürzenden Mauer begraben.) Auf dem im Bau befindlichen Anweſen des Landwirts Lindner in Ste⸗ fanskirchen ſtürzte die Giebelmauer ein und begrub fünf ort beſchäftigte Maurer unter ſich. Zwei Arbeiter wur⸗ en ſefort getötet, drei ſchwer verletzt. Deggendorf.(Kindertragödie.) In Moos⸗ mühle bei Offenburg brach in einem Stadel ein Brand gus. Das Brandobjekt wurde mit allen Vorräten ein auß der Flammen. Das vierjährige Söhnchen des An⸗ weſenbeſitzers Berger iſt in den Flammen umgekommen. Die Eltern befanden ſich in Deggendorf. Man nimmt an, daß das Kind im Stadel durch Spielen mit Zündhölzern Den rand verurſacht bat. 9 05 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 11. Oktober. „ Eoangel. Rirchengemeinge. Das evangel. Pfarramt iſt mit Nr. 130 beim hieſigen Telefonamt angeſchloſſen worden. 0 Der gestrige hirtenbrief der aus Anlaß des 700⸗ jähr. Todestages des Heiligen von Aſſiſi von allen Kanzeln der Erzdiözeſe Freiburg zur Verleſung kam, bekundete das Leben und Wirken des großen Heiligen gleichzeitig e Vorbild und Symbol für unſere heutige it. Rascher Tod. Im hohen Alter von nahezu 80 Jahren iſt am Samstag Nachmittag einer unſerer älteſten Mitbürger, Herr Adam Müller an den Folgen eines Herzſchlages zur großen Armee heimgegangen. Polizei- und Schutzhunde- Prüfung. Von herrlichſtem Spätjahrswetter begünſtigt fand geſtern auf dem hieſigen Waldſportplatze die Polizei⸗ und Schutzhundeprüfuug ſtaat. Als Prüfungsrichter amtierten die Herren Mildau, Baden⸗Baden für Schutzhunde; Feldbauſch, Ludwigshafen und Kiefer⸗Mannheim für Polizeihunde. Im Durch⸗ ſchnit wurden ſehr gute Leiſtungen gezeigt. Die Preis⸗ verteilung im Lokal„Zur Pfalz“ am Abend brachte folgendes Ergebnis: Polizeihunde⸗Rüden: 1. Strolch (Beſ. u. Führer Walter Hartmann⸗Mannheim), 2. Argo v. Wildbruch(Beſ. u Führer Karl Adler⸗Mannheim), 3. Alex v. d. Lemberghöhe(Beſ. u. Führer Alb. Schreck⸗ Seckenheim). Ferner konnten den 7. Preis„Strolch“ (Beſ. u. Führer W. Weißling⸗Seckenheim) und Anton Braun mit„Tell“ den 8. Preis erringen. Schutzhunde⸗ Rüden: 1. Aſtor v. Tannenſchloß(G. Walter⸗Frtedrichs⸗ feld), 2. Rolf(Michel⸗Sandhofen), 3. Dantes v. d. Hed⸗ wigsburg(Führer A. Braun⸗Seckenheim), 5. Tango(Beſ. Lorenz Adler⸗Seckenheim.. Hündinnen. Die z erſten Preiſe gingen nach Sandhofen, den 4. Preis erhielt Lieſel v. Rheinwaldſtern(Beſ. Paul Lange⸗Friedrichsſeld. Theaterauffübrung. Der katholiſche Jugend⸗ und Jungmännerverein Ilvesheim trat geſtern im neuerbauten Vereinshaus zum erſtenmal an die Oeffentlichkeit. Mit dem dramatiſchen Ritter⸗Schauſpiel„Vom Verräter umgarnt“ bewies der Verein beſtes Können und kann mit ſtolz auf dieſe Leiſtung zurückblicken. Am kommenden Mittwoch wird das Theaterſtück wiederholt werden. Der Beſuch desſelben kann nur aufs beſte empfohlen werden. Sozialdem. Partei(Vertrauensmännerverſammlung). Es wird uns geſchrieben: Die zahlreich beſuchte Verſammlung befaßte ſich am Samstag Abend u. a. mit den von gewiſſer Seite gegen den 1. Vorſ. der ſozialdem. Partei am Ort öffentlich in der Zeitung erhobenen Beſchuldigungen. Es kam in der Verſammlung die in der Einwohnerſchaft— und zwar keineswegs nur in dem der ſozialdem. Partei naheſtehenden Teil derſelben— herrſchende Empörung und Entrüſtung zum Ausdruck über die Art und Weiſe wie man ſich zum Richter aufwirft über angebliche Verfehlungen eines politiſchen Gegners, gegen den einzuſchreiten ſelbſt ein Bez.⸗Amt abgelehnt hat. Es wurde weiter darauf hingewieſen, daß eine ſolche Form des pol. Kampfes in Seckenheim noch nicht dageweſen ſei. In der Verſamm⸗ lung wurde die Auffaſſung vertreten, daß dieſer Vorſtoß des Herrn F., wenn er auch eine Wahlmache übelſter Art darſtelle, doch nur als ein Ausfluß verletzter Eitelkeit zu werten ſei und nicht im Namen und Auftrag der Zentrumspartei erfolgt ſei. Man einigte ſich ſchließlich auf folgende Entſchließung:„Die heute hier verſammelten Vertrauens⸗ männer der ſozialdem. Partei Seckenheim müſſen es als unberufene und anmaßende Einmiſchung in die eigendſten Angelegenheiten der ſoz. Partei nachdrücklichſt zurückweiſen, wenn Herr Gemeinderat Friedel glaubt, ihrem 1. Vorſitzenden und Führer Gemeinderat Volz ſein Mandat als Gemeinderat abſprechen zu dürfen. Sie ſpricht dieſem im Gegenteil ihr volles Vertrauen aus, das durch keine derartige niedrige Machenſchaften und Angriffe— deren durchſichlige Beweg⸗ gründe zu beurteilen wir getroſt dem geſunden Sinn der Einwohner⸗ ſchaft von Seckenheim überlaſſen— erſchüttert wird.“ „ Freimarken zu 15 und 25 Pfennigen. Nach einer Mitteilung des Reichspoſtminiſteriums wird mit 75 Lie⸗ ferung der neuen Freimarken zu 15 und 25 Pfennig vor⸗ ausſichtlich im Laufe des Oktober und November 3 nen werden. i l — Wann Beamtendezüge aufgewertet werden. Neage⸗ regelte Beamtenbezüge werden nicht aufgewertet. Nach einem Urteil des Reichsgerichts ſind die Gerichte nicht be⸗ fugt, darüber zu entſcheiden, ob die geſetzliche Neurege⸗ lung der Beamtenbeſoldung den Grundſätzen von Treu und Glauben entſpricht. Iſt dieſe doch vom Geſetz gerade mit Rücksicht auf den Verfall der alten Reichsv⸗ährung ge⸗ troffen worden. Dies gilt auch für gewiſſe Nebenbe⸗ züge, wie die Tropenzulage, inſoweit das Geſetz es unter⸗ laſſen hat, ſie anders feſtzuſetzen. Dagegen kann eine Auf⸗ wertung rückſtändiger Beamtenbezüge beanſprucht werden. Das Reichsgericht verſteht darunter einen Ausgleich der Geldentwertung, der zwiſchen der Fälligkeit und der Aus⸗ zahlung eingetreten iſt. Braune Kaſtamenn. g„Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“, ſingt jubelnd die Jugend am Chriſtfeſt. Wenn in dem Wonne⸗ monat Mai die dicht belaubten Rieſenkronen der Kaſta⸗ nien ihre volle Blütenpracht entfalten und bei Mond⸗ ſchein beleuchtung die weißen und rötlichen Blütenkerzen wie Lichter des Weihnachtsbaumes glänzen, ſo gewährt uns dieſer Anblick einen eigenartigen Zauber. b Nunmehr iſt der Herbſt gekommen. Schon haben die Blätter der Kaſtanie eine braune Farbe angenommen, und wenn der erſte Nachtfroſt eintritt, fallen ſie ſchnell ab und bilden unter den Kronen der Bäume einen dichten Teppich. Sie ſind ſo recht die Künder der nahenden kälte⸗ ren Jahreszeit. Ein eigentümliches Raſcheln wird hörbar, wenn der Herbſtwind darüber wegfegt oder ein menſch⸗ licher Fuß über ſie hinweggeht. Die einſt ſo leuchtenden Blüten haben ſich in eine ſtachlige Kugel verwandelt, deren Inneres meiſtens zwei braune Früchte birgt. ö Die Zeit der Kaſtanienreife gehört zu denjenigen, die von altersher, wie das Drachenſteigen im Herbſt, eine be⸗ ſondere Freude der Jugend bietet. Noch ſind die Früchte nicht ſo weit ausgereift, daß ſie ſich von ſelbſt von den Bäumen loslöſen. Aber die Jugend weiß ſich zu helfen; mit Steinen und Knüppeln bewaffnet, iſt ſie auf dem Plan, ſich in den Beſitz der ſo beliebten Schätze zu ſetzen. Sie ſammelt die herabgefallenen braunen Früchte aus dem raſchelnden Laub heraus; ſie dienen den ſpielenden Kleinen als Pferde, wobei die noch nicht ausgereiften, weiß und braun gefleckten Früchte als„Schecken gelten. Die Jugend—. Jugend hat keine Tugend— iſt ſo eifrig bei ihrer Arbeit, daß ſie ſich wenig darum kümmert, ob vielleicht auch ein Vorübergehender durch ihre Wurf⸗ geſchoſſe gefährdet wird. Bleibt ein Knüppel im Baume hängen, ſo werden andere herbeigeſchafft. So haben wir Alten es getrieben und ſo iſt es noch heute. Selbſt ein Goethe, als er in ſeinem Weimarer Gartenhaus wohnte, war vor der kaſtanienſammelnden Jugend nicht ſicher, aber es nützte ihm nichts, daß er ſeinem Unmut darüber Luft machte. 5 Der Baum, der der Jugend ihre„Pferdchen“ liefert, iſt die Roßkaſtanie. Sie iſt wegen ihres bitteren Geſchmacks zur menſchlichen Nahrung ungeeignet, wird aber wegen ihres hohen Stärkemehlgehaltes oft als Pferde⸗ und Wild⸗ futter verwandt. Anders verhält es ſich mit den Früch⸗ ten der Edelkaſtanie, die in Klein⸗Aſien und Süd⸗Europa heimiſch, und auch wohl in den wärmeren Gegenden Deutſchlands angepflanzt iſt, aber hier nur ſelten reif wird. Sie liefert eßbare, harte, ſüßliche, mehlige Früchte, auch Maronen genannt, die geröſtet und gedämpft als Beigabe zu Braten gegeſſen werden. 5 i Mannheimer Theaterſchau.. 1. National⸗ Theater: 5 Dienstag, 12. 10., 7,30 Uhr: Othello. Oper von Verdi.(Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne Nr. 1600, 23012700, 8001-8050, 10 101 bis 10 150). b Mittwoch, 13. 10, 8 Uhr: Das Grabmal des unbekannten Soldaten. Tragödie von Raynal. (Miete E Nr. 7. Kleine Preiſe.) Donnerstag, 14. 10., 7.30 Uhr: Romeo und Julia. Trauerſpiel von Shakeſpeare. Miete D Nr. 7. Mittlere Preiſe.) Freitag, 15. 10, 8 Uhr: Polenblut. Operette von Nedbal.(Miete A Nr. 6. Kleine Preiſe.) Samstag, 16. 10., 8 Ahr: Salome. Drama von Wildes.(Miete F Nr. 7. Hohe Preiſe.) Sonntag, 17. 10., 11,30 Uhr vorm.: Vatermord. Schauſpiel von Bronnen.(1. Veranſtaltung der„Jun⸗ gen Bühne“. Einheitspreiſe 1,25 Mark pro Matz). Nachm. 7,30 Uhr: Martha. Oper von Flotow. (Miete C Nr. 6. Hohe Preiſe.) Montag, 18. 10., 7,30 Uhr: Romeo und Julia. Trauerſpiel von Shaleſpeare.(Für die Theaterge⸗ meinde des Bühnenvolksbundes Abt. 21—30, 52 bis 54, 60—80, 91—99, 241, 251252, 261-262, 291292, 410411, 414, 451520, 526—530.) 2. Neues Theater: Mittwoch, 13. 10., 7,30 Uhr: Die Dollar⸗ E Operette von Leo Fall.(Ermäßigte Eintrittspreiſe.) Sonntag, 17. 10., 7,30 Uhr: Heimliche Braut⸗ fahrt. Luſtſpiel von Leo Lenz.(Ermäßigte Ein⸗ trittspreiſe.) Geſchäftliche Mitteilungen. Eine Propagandawoche in Kaffee's veranſtaltet Kaiſer's e G. m. b. H.(Vertretung: Karl Raufelder, hier.) Wir verweiſen unſere Hausfrauen auf den illuſtrierten Proſpekt, der unſerer heutigen Auflage beiliegt, der den Werdegang des Kaffee's vor Augen führt. Redaktion, Druck und Verlag: 7 G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Ein ſehr Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Die Gemeinde hat noch ca. 70 Viertel Wellen zu vergeben. Anmeldungen werden auf der Gemeinde⸗ kaſſe entgegengenommen. Seckenheim, den 9. Oktober 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. HBefannimachung. Es ſind hier nunmehr 10 Mitglieder des Kiſchen⸗ . im Verhältniswahlverfahren zu 1 ie Wahl iſt auf 7. November 1926 ¼11 Uhr im Konfirmandenſaal nach dem Hauptgottesdienſt feſt⸗ geſetzt worden. Wahlberechtigt ſind die Mitglieder des Kirchen⸗ gemeinderats und die neugewählten Mitglieder des Kirchengemeindeausſchuſſes. Die Vorſchlagsliſten ſind bis Freitag, den 29. Oktober ds. Mis. abends 6 Uhr beim Unter⸗ zeichneten einzureichen. Jede Vorſchlagsliſte muß von mindeſtens 5 Wahl⸗ 7 berechtigten unterſchrieben ſein. Geht nur eine Wahlvorſchlagsliſte ein, ſo hat der bisherige Kirchengemeinderat die Vorgeſchlagenen in der Reihenfolge der Liſte als Aelteſten für gewählt zu erklären. Seckenheim, den 10. Oktober 1926. Evangel. Kirchengemeinderat Kunz. Feiwillige Gundſtüczsverſteigerung. Auf Antrag der Erben des Landwirts Adam Kraft in Seckengeim wird am Mittwoch, den 20. Ok⸗ tober 1926, vorm. 9 Ahr im Rathauſe zu Secken⸗ heim das nachſtehend beſchriebene Grundſtück durch das Rotariat öffentlich verſteigert. Die Verſteigerungs⸗ Sanne können im Sekretariat des Notariats Mannheim VII eingeſehen werden. Gemarkung Mann⸗ heim⸗Kheinau: gb. Rr. 19149 mit 18ar und 38 qm Wald, Gewann, Sand, Oiſtelſand. Schätzung 900 RM. Mannheim, den 6. Oktober 1926. Notariat VII. Bellannimachung. Wir machen die obſtbautreibende Bevölkerung des Kreiſes Mannheim erneut auf die Einrichtung der Kreisbaumwärter aufmerkſam. Jeder Kreisangehörige iſt berechtigt, im Rahmen der jeweils geltenden Be⸗ ſtimmungen den Kreisbaumwart ſeines Bezirks bis zu 2 Tagen pro Jahr unter Zuhilfenahme des Kreis⸗ zuſchuſſes für die wichtigſten Baumpflegearbeiten, wie Pflanzung, Schnitt, Veredlung, Schädlingsbekämpfung etc. in Anſpruch zu nehmen. Hierdurch iſt Gewähr gegeben für ſachgemäße und ſolide Arbeit. Für die Gemeindebezirke Ladenburg, Reckarhauſen, . und Schriesheim wende man ſich direkt an errn Kreisbaumwart L. Sander in Schriesheim. Für die Gemeindebezirke Edingen, Friedrichsfeld, Seckenheim, Wallſtadt, Heddesheim und Mannheim. mit Vvrorten wende man ſich direkt an Herrn Kreis⸗ baumwart M. Kuhn in Edingen. Der Sonderausſchuß für Obſt⸗„Gemüſe⸗ u. Weinbau für den Kreis Mannheim. gut erhaltener Gasherdm.Bachofen (4 Flammen) preisw. zu verkaufen. Schmidt Neuoſtheim⸗M'heim, Grunewaldſtr. 22. eee eee Keine Zahn- schmerzen mehrl Helios Zahn plom hen helfen sicher! Erfolg überraschend- Erhältlich bei Germania- Drogerie Fr. Wagner Nachf. Inhaber W. Höllstin. eee e Hausöinsbucplein zu haben in der Papierhandlung Zimmermann Ww. „ 2— ä ß . —— Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Wir beabſichtigen unſere Mitglieder bereits jetzt mit Saat kartoffeln zu beliefern. Anmeldungen der ein⸗ zelnen Sorten müſſen ſpäteſtens bis Samstag, den 16. Oktober im Lager gemacht werden. Der Vorſtand. Reithalle Geſellſchaft. Die Wagen ſind heute aus der Halle zu entfernen und das Standgeld an den Rechner zu bezahlen. Der Vorſtand. Huler Baugrund abzugeben. Gemeinnützige Bau⸗ u. Spargenoſſenſchaft Seckenheim . e. G. m. b. S. Nonoditorei Wilhelm weine Hauptstrasse 10%. Bestellungen zur Kirchweihe bitte ich frühzeitig machen zu wollen. Torten von Mk. 2.50 an. Ferner empfehle ich mein reichh. Lager in Schokolade und Pralinen. Prima ſüßer Tpaubenmo f Rachnahmezohllaten empfebt( und tee se) Koſtenporanſchläge Jakob Wolf. Neckarstr. 9 i Rachnahmepabetkarten 5 b eingetroffen. G8. L. Bühler, Weinhandlung ane e Kaufe jedes Quantum Junghühner n Kartoffeln Frachtbriefe(Gelbe Induſtrie u. Odenw. Blaue) (bald legend) zu verkaufen. Hlefliigelßandlung b. Soiß JTodes⸗Hnzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dafl unser lieber Vater, Großvater, Schwieger vater und Onkel Adam Müller Pensionär im Alter von nahezu 80 Jahren am Samstag abend 6 Uhr einem Herzschlag erlegen ist. Seckenheim, den 11. Oktober 1926. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet heute Montag nachmittag ½5 Uhr vom Trauerhause Neckarauerstr. 35 aus statt. f 1 E. 3— 0 1.—— 13 0 0 U Geschäfts-Eröffnung. Der verehrten Einwohnerschaft zur gefl. Kenntnis, dall ich ab Donnerstag, den 14. Oktober in meinem Neubau Luisenstr. 54 eine 2 Rinds-, Kalbs- 0 u. Schweine-Metzgerei eröffne. Es wird mein Bestreben sein, die verehrte Einwohnerschaft mit guter Ware zu bedienen. Um geneigten Zuspruch bittet Max Frey. Bestellungen zur Kirchweibe werden entgegengenommen. — Ata 15 55 zu 4 nge bünſe Dammſtraße 12. Prima Heidelbeerwein verkaufen. ſtets vorrätig Druſterei des Poſtkarte genügt. Jul. Kapf, Neckarau Schloßſtraße 53. Palastiheafer nochur-Bolen. Waldhornſtr. 62. Heute Montag abend halb 9 Uhr nochmals der prächtige historische Großfilm: Nee Dada — f krnahe bol öuker 27. 2 20-U. 40 broz. Cuamergüle mg Stangenfäafg 2 65 57a. 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Stck. 0.20 M. Brombeeren: z. B. Aufrechtwachs, Mammouth, Schaffer's Coloſſal; Rankende: Theodors Reimers uſw. Stck. 0.40 Mk. Erdbeeren:(pikierte) z. B. Flandern, Hanſa, roter Elefant, Madame Moutot uſw. 100 Stck. 1.30 Mk. 0 Noſen: z. B. Frau Karl Druſchki, Hugh Dickſon, Ulrich Brunner, Fiſher und Holmes, Rederland, Bd. Star, Herzogin M. Antoinette uſw. Hochſtämme: 120—140 cm Stck. 2.— Mk.; Mittelſtämme: 80100 cn Stck. 1.50 Mk.; Halbſtämme: 60 70 em Stck. 1.— Mk.; Traue roſen 150200 cm Stck. 2.50 Mk.; Riedrige ältere Remontant⸗ un? Teehybrid⸗Roſen Stck. 0.40 Mk.; Beſſere Remontant⸗, Teehybrid⸗ Perſian⸗, Polyantha⸗Roſen Stck. O 50 Mk.; Schling⸗ und botaniſche Roſen Stck. 0.60 Mk. Weinreben: in verſch. ſehr feinen, für das Klima geeigneten Sorten und kräftigen, jungen Pflanzen z. B.: Blauer Burgunder, Blauer Porn 1 1 rüher Leipziger, Muskat⸗Gutedel, Perrantraube uſw. Stü x? 1.30 Mk. Blumenzwiebeln: 1 Sortiment: 50 Schneeglöckchen, 50 Krokus, 50 Iris, 50 Rarziſſen, 50 Tulpen, 50 Hyazinten zuſ. 12.— Mk. Der Verſand erfolgt in ſachgemäßer Verpackung und auf unſere Gefahn N Für alle Obſt⸗ u. Beerenpflanzen von 15.— Mk. aufwärts franko! Lieferung nur gegen Voreinſendung des Betrages auf unſer Poſtſchec⸗ konto Rr. 845. Bei Richtgefallen: Umtauſch oder Geld zurück! Beträge, die nach dem 25. Oktober eingehen, finden auf dieſe Preis? ermäßigung keine Nückſicht! Wiederverkäufer u. ſichere Leute erhalten für größere Beträge Zahlungserleichterung. Der Verſand erfolgt in Reihen folge der eingegangenen Beſtellnngen Räumungshatalog auf Wunſch! Thüring. Pflanzenkulturen, Erfurt 690. . Allldundaundaneeeeeee Elloſt- Llentsplele 8 FSeldlenden 2 — Ein Film von unerhörter Spannung, die sich erst im letzten Akte löst.— Er spielt zur Zeit der schweren Kämpfe um die engische Secherrscnaft.— Noch nie sind bis heute in einem Film solch wuchtige Kampfszenen auf dem Wasser gezeigt worden, wie hier.— Dieser Film bildet ein sehr wertvolles historisches Dokument. Im Beiprogramm: „Er“, als IIlister Jazz Kurzer Inhalt aus der Deulig-Woche: Staat gegen Kirche.— Zu dem mexikanischen Kirchenstreit.— Erzbischof Moray del Rio, das Kirchenoberhaupt Mexikos.— Die Geburtsstätte der römisch-katholischen Kirche.— Die„Deulig- Woche“ zeigt zum ersten mal Filmaufnahmen von den unter- irdischen Zufluchts-Plätzen des ältesten Christentums in Rom Die St. Calixtus-Kapelle, das erste christliche Gotteshaus in Europa.— Der große Katholikentag in Breslau.— Der Gottes- dienst der Hunderttausend vor der Breslauer Jahrhunderthalle. Der päpstliche Nuntius Pacelli liest die heilige Messe.— Uebersee- verkehr der Zukunft.— Der deutsche Flugzeugkonstrukteur Dr.-Ing. Rumpler führt ein neues Riesen-Flugzeug vor. Schwimmende Landungsplätze auf dem Ozean. Ne 8- 85, 1.10. 1.25 6 1.85 Bordeau⸗Weine „ tat 1.95, 2.10 b 2.0 5 Preiſe verſteuert ohne Glas Weine werden in meiner eigenen Kellerei fucninniſc behandelt und gepflegt. Seckenheim am mit dem guten Beiprogram Wasserturm auch noch heute Mont Abend 8½ Uh Anfang 8½ Uhr Erwerbslose Sonntags 8 Uhr haben ständig. also a Sonntags Zutritt 1 5. zu halben Preise. 45 19% eeschäfte, wie: S anl. Erenlloorein Geffen eingelragone Hlonoſſonſchafl mit unboſchrünglor Huflund wird erinnert. Der Kreditverein besorgt alle im Bankfach vor kommend del 10 Gewährung von Kredit in laufender Rechnung an Mitglie Führung laufender Rechnungen obne Kreditgewährung jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. Annahme von Spareinlagen mit höchster Verzinsung Diskontierung und Einzug von Wechseln. 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