N 11 N 1 geleiſtet hat, ſo hat ſie ſchon ihren 3 in f. 9 erkennt und zu populariſieren ſucht. Bezugspreis: Für den Monat Okt. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Aluſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). * * moch. 13. Ober 1020 Tages d Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. . Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Ein„wiriſchaftliches Locarno“. en Ein Beſuch von 10 aus allen Gebieten der deutſchen Großwirtſchaft ausgewählten Führern in England zwecks Fühlungnahme der deutſchen mit der eng⸗ liſchen Induſtrie hat ſeinen offiziellen Abſchluß da⸗ durch gefunden, daß ein Ausſchuß gebildet wurde, der aus Vertretern der engliſchen und deutſchen Induſtrie⸗ führern ſich zuſammenſetzt, daß ferner ein ſtändiges Sekretariat in London errichtet wird, als Büro, das die Fühlungnahme, die nunmehr aufgenommen wurde, dauernd ſichern ſoll. Ueber die Einzelheiten der Beratungen iſt verhältnismäßig wenig bekannt gewor⸗ den; aber die geſamte engliſche Preſſe widmet der Bera⸗ tung einen breiten Raum und nennt ſie den erſten Schritt für ein„wirtſchaftliches Locarno“, ferner eine gute Vor⸗ bereitung für die Weltwirtſchaftskonferenz. In einer offi⸗ ziöſen Mitteilung wurde außerdem bemerkt, daß es das Hauptziel der Konferenz geweſen ſei, die Ausſichten einer gegenſeitigen Anterſtützung bei der Herſtel⸗ lung beſſerer induſtrieller Verhältniſſe in Europa und der Vermehrung gewinnbringender Beſchäftigungsmöglich⸗ keiten zu prüfen. Die Beſprechungen hätten eine Atmo⸗ ſphäre gegenſeitigen Vertrauens und guten Willens ge⸗ zeitigt. Einzelne Blätter bemerken außerdem, daß die Frage der Zolltarife, der interalliierten Schul⸗ den, des Verkehrs mit Rußland und anderes erör⸗ tert worden ſeien. Man habe ſich auch bemüht, die Mög⸗ lichkeiten einer Milderung der Konkurrenz auf dem Weltmarkt zu unterſuchen. i Im Ganzen hat es ſich alſo um eine gegenſeitige Orientierung gehandelt, um zwangloſe Vorbeſpre⸗ chungen, um die Vereinbarung von Richtlinien ſowie um die organiſatoriſche Sicherung einer Fortführung dieſer Stimmungsergebniſſe. Es iſt nicht unrichtig, hierbei von einem wirtſchaftlichen Locarno zu ſprechen, denn wie das Weſentliche in der Politik von Locarno, im Gegenſatz zu manchen Auslegungen, die die Politik von Thoiry— fälſchlich— gefunden hat, darin beſtand, daß England aktiv und unmittelbar die Verſtändigungsarbeit mitmachte, ſo bildet die Induſtriellenkonferenz den Verſuch, nach den Herſtellung des kontinentaleuropäiſchen Stahlkartells und nach manchen anderen Konzentrationsbewegungen, die ſich auf den Kontinent beſchränken, durch eine Ver⸗ ſtändigung mit der engliſchen Großwirtſchaft auch für die Wirtſchaft den weikeren Rahmen mit Einbeziehung Englands zu ſpannen. Wenn ſchon auf die Politik die allzu ſcharfe kontinentaleuropäiſche Formulierung nicht an⸗ wendbar iſt, ſo iſt erſt recht auf die Wirtſchaft eine miß⸗ verſtändliche Ueberſpitzung von Formeln gleichfalls nicht anwendbar. Zunächſt gibt es den kontinentalouro⸗ päiſchen Wirtſchaftskörper noch nicht, ſondern höch⸗ ſtens Anſätze zu einem ſolchen; und dann würde ſelbſt ein ſolcher Wirtſchaftskörper nicht im Wirtſchafts⸗ krieg mit anderen großen Wirtſchaftskörpern, ſondern erſt recht in einem erträglichen Verhältnis zu 1 ſeine Vor⸗ teile finden. Was insbeſondere das Verhältnis der deut⸗ ſchen Wirtſchaft zur engliſchen betrifft, ſo beweiſen die beiderſeitigen Wirtſchaftsbilanzen der Vor⸗ und Nach⸗ kriegszeit, daß England und Deutſchland, ob mit oder ohne Vereinbarung, einen ſehr großen Wirt⸗ ſchaftsverkehr haben, und es iſt für beide Teile vorteilhafter, daß dieſer Verkehr ſich auf der Baſis einer Verſtändigung und Beſeitigung überflüſſiger Hemmun⸗ gen vollziehe. 5 5 Die Induſtrieſchutzgeſetzgebung, die in England auf Amwegen den nur dem Wort nach ver⸗ pönten Protektionismus wieder eingeführt hat, gibt ſeit Jahresfriſt der deulſchen Induſtrie berechtigten Grund zur Klage. Denn gerade die deutſche Ausfuhr nach England iſt durch dieſe Geſetzgebung ſchwer geſchädigt worden. Man darf annehmen, daß, wenn die allgemeinen Erklärungen über die Konferenz wirklich etwas bedeuten ſollen, auch dieſe Frage im Sinne der Verſtändigung erörtert worden iſt. Ferner beſteht eine enge Wechſel⸗ beziehung zwiſchen der deutſchen und der engliſchen Ko h⸗ lenproduktion, und bekanntlich hat der engliſche Kohlenpreis zeitweiſe geradezu diktatoriſche Wirkun⸗ gen für das Ruhrgebiet ausgeübt. Der engliſche Kohlen⸗ ſtreik hat für die deutſche Kohle, wenn auch nicht direkt in England ſelbſt, ſo doch mittelbar neue Abſatzmög⸗ lichkeiten eröffnet und umgekehrt würde die Wiederauf⸗ nahme der engliſchen Kohlenproduktion gewiſſe Kriſen⸗ erſcheinungen im Ruhrgebiet wieder aktuell ma⸗ en, die vorläufig durch eine günſtigere Konjunktur be⸗ ſeitigt ſind. Schon in den Anfängen der engliſchen Kohlen⸗ riſe war darauf hingewieſen worden, daß eine Verſtän⸗ igung zwiſchen der deutſchen und der britiſchen Koh⸗ enproduktion auf beiden Seiten gute Wirkungen haben würde. Freilich ſind alle Verſuche, eine ſolche Verſtändi⸗ gung anzubahnen, bisher geſcheitert, weil auf engliſcher eite, bei der Zerſplitterung und Desorganiſation des Kohlenunternehmertums, das Organ fehlte, das ſich in bindende Beſprechungen hätte einlaſſen können. Es handelt ſich alſo um eine ganze Reihe von Pro⸗ blemen, und wenn die Konferenz für den Abbau der irtſchaftshemmungen ganz in e ee weck er⸗ An einer öffentlichen Stelle in London iſt eine große Reliefkarte Europas zu ſehen, die die Grenzen der einzelnen Staaten mit Erhöhungen bezeichnet, die ſich untereinander verhalten wie die Jollmauern und Ver⸗ ehrshemmungen, die jeder einzelne Staat der Einfuhr l ſein Gebiet entgegenſtellt. Der intereſſante, auf gründ⸗ licher ſtatiſtiſcher Arbeit beruhende Verſuch beweiſt, daß man in England den Wert jeder Wirtſchaftsverſtändi⸗ franzöſiſche Die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung. Kein Abbau der Politik von Thoiry. O' Paris, 12. Oktober. Die in Thoiry angebahnte deutſch⸗franzöſiſche An⸗ näherung iſt bereits in das Stadium der eigentlichen Ver⸗ handlungen getreten und hat ſomit die Gefahrzone er⸗ reicht. Nun beginnen die von allen umſichtigen Politikern erwarteten Schwierigkeiten, die wie auf Kommando von den Feinden einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung als unüberwindlich hingeſtellt werden. Zu gleicher Zeit wer⸗ den hüben wie drüben die Bemühungen mit doppelter Energie fortgeſ zt, das Mißtrauen gegeneinander zu ſäen und ſo eine für das Scheitern der Verhandlungen günſtige Atmosphäre zu ſchaffen. Die franzöſiſchen Nationaliſten haben, von dem Standpunkt ausgehend, daß die Ent⸗ ſcheidung letzten Endes von Amerika abhänge, im übrigen aber von Deutſchland nicht zu erwarten ſet— die Mobi⸗ lisierung der deutſchen Eiſenbahnobligationen als„Preis“ für die Räumung des Rheinlandes— erklärt, daß es unter dieſen Umſtänden zweckmäßiger ſet, gleich das Wa⸗ ſhingtoner Abkommen zu ratifizieren, und ſo den Frank ohne deutſche Hilfe, die ſowieſo von Amerika gewährt werden müßte, zu ſtabiliſieren. Es hat nun den Anſchein, daß Poincaree dieſen nationaliſtiſchen Einflüſterungen ein williges Ohr ſchenkte. Er hat ſich nämlich dem Vorſitzenden des Finanzausſchuſſes der Kammer dahin geäußert, daß er nunmehr die Abſicht habe, für eine vorbehaltliche Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens einzutreten. Die franzöſiſche Linkspreſſe wittert nun hinter dieſer Entſcheidung Poincarees ein politiſches Manöver, das in der Hauptſache gegen die Abmachungen von Thoiry gerichtet ſein oll. Dieſer Verdacht ſtützt ſich auf die Erwägung, daß Poincaree ohne dringende politiſche Notwendigkeit ſich nicht hätte entſchließen können, Cail⸗ laur Plan im Gegenſatz zu ſeiner ursprünglichen Haltung, die ihn wieder zur Macht brachte, plötzlich zu akzeptieren. Dieſes Argument fällt zweifellos ins Gewicht. Die Links⸗ preſſe permutet alſo nicht mit Unrecht, daß Poincaree neben innenpolitiſchen Zielen die Abſicht hat, durch die Ratifikation des Washingtoner Abkommens den deutſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen ein frühzeitiges Ende zu bereiten. Dieſe Vermutung iſt, wie geſagt, inſofern nicht von der Hand zu weiſen, als ihm eine ſolche Hand⸗ lungsweiſe ohne weiteres zuzutrauen iſt. Es fragt ſich nur, ob ſeine Macht dazu ausreichen wird, um die ſowohl in Frankreich wie in Deutſchland gehegten Hoffnungen auf eine deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung zu zerſtören. Das wird Poincaree auf keinen Fall gelingen, weil die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung eine Natur⸗ 5 5 notwendigkeit 5 iſt, und als ſolche wird ſie ſtärker ſem als Poincarees perſönlicher Wille. Aber vielleicht liegen die Dinge doch anders. Zwei⸗ fellos beſteht ein gewiſſer Zuſammenhang zwiſchen dem geplanten Verkauf der deutſchen Eiſenbahnobligationen in Amerika und der Ratifikation des Washingtoner Ab⸗ kommens. Eine Meldung des„Journal of Commerce“ beſagt, daß die franzöſiſche Kammer das zwiſchen Mellon und Beringer abgeſchloſſene Schuldenregelungsabkommen ratifizieren müſſe, bevor die Vereinigten Staaten den vorgeſchlagnenen Verkauf deutſcher Eiſenbahnbonds auf dem offenen Markt der Vereinigten Staaten ſanktionieren werden. Nach Mitteilungen hoher amerikaniſcher Regie⸗ rungsbeamten wird beſtritten, daß eine Bewilligung des Verkaufs dieſer Bonds in Amerika auf eine Billigung des Planes hinauslaufen würde, eine nleihe für Frankreich flüſſig zu machen. Dies werde die Regierung nicht tun, bis das Schuldenab⸗ kommen ratifiziert iſt. Dieſe Meldung, an deren Richtigkeit zu zweifeln, kein Anlaß vorliegt— ſie wird durch eine Havasmeldung beſtätigt, die beſagt, daß die öſiſche Regierung im Laufe der nächſten Woche dem amerikaniſch en Staatsdepartement den Plan des Verkaufs der deutſchen Eiſenbahnobligationen vorlegen werde— gibt der durch den angeblichen Umfall Poincarees ge⸗ ſchaffenen Lag ein ganz anderes Ausſehen. Demnach iſt die Natiſi on des Waſhingtoner Abkommens eine Vorbeding ag des Verkaufs der deutſchen Eiſenbahn⸗ ohligationen in Amerika. Poincarees ſogenannter Umfall dürfte alſo gan, anders zu deuten ſein. Wie dem auch ſei— vorderhand liegt nichts vor, was im Sinne einer Gefährdung der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen gedeutet werden könnte. Der Gedanke dieſer Annäherung hat in Frankreich einen ſo tiefen Reſonanzboden gefunden, daß Poincarees noch ſo geſchickte Advokaten! iſſe nicht in der Lage ſein würden, dieſe Annäherung zu verhindern. Germersheim. Am 15. November Verhandlung. Paris, 12. Oktober. 0 Nach einem Havasbericht hat ſich der zum Anter⸗ ſuchungsrichter in der Angelegenheit des Leutnants Rou⸗ zier ernannte Hauptmann Trope nach Landau begeben. Die Verhandlung der Zwiſchenfälle in Germersheim ſoll find dem Landauer Kriegsgericht am 15. November ſtatt⸗ nden. 5 7 Reichsminiſter Dr. Bell in Speyer. Fühlungnahme mit einer Abordnung der Stadt Germersheim. Speyer, 12. Oktober. Auf ſeiner Rundreiſe durch das beſetzte Gebiet traf Reichsminiſter Dr. Bell heute vormittag 11 Uhr un Automobil von Mainz kommend, hier ein. Er beſuchte zunächſt den Präſidenten der Pfalz, Dr. Matheus, mit dem er eine längere Aussprache hatte. Im Laufe der Un⸗ terredung ließ er ſich die Beſatzungsreſerenten der Regierung, ſowie die Vorſtände der Reichs⸗ vermögensverwaltungen Landau und Kaiſerslautern vor⸗ ſtellen. Im Anſchluß daran ſtattete der Miniſter dem Prä⸗ ſidenten der Oberpoſtdirektion und den Spitzen der kirch⸗ lichen Behörden Beſuche ab. Nach einem kurzen Beſuch der Frulſta de und des hiſtoriſchen Muſeums folgte ein Frühſtück beim Regierungspräſidenten. Am Nachmit⸗ tag um halb 3 Uhr hat Dr. Bell eine Abordnung der Stadt Germersheim empfangen. Im Anſchluß daran empfing der Miniſter eine Arbeiterdeputation aus dem Saargrenzgebiet(Frankenempfänger). um 4 Uhr fand eine allgemeine Aussprache im engſten Kreiſe mit den Bürgermeiſtern, den Spitzen der Organisationen und Verbände, dem Vorſtand des Kreistages, den Vertretern der Arbeitnehmer und der Preſſe ſtatt. Nie Reform der Nheinlandordonnanzen. Neue Vorſchläge der Rheinlandkommiſſion. s de Berlin, 12. Oktober. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat die Rheinlandkommiſſion nunmehr den zuſtändigen deutſchen Stellen ihre Pläne in Bezug auf die Generalreviſion des geſamten Ordonnanzſyſtems mitgeteilt. Wie man ſich er⸗ innern wird, waren bereits infolge des auf Grund des Locarnoabkommens ausgearbeiteten Reformprogramms gewiſſe Milderungen in dem Ordonnanzſyſtem eingetreten. Jetzt, nach dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, ſoll das Reformprogramm vollſtändig durchgeführt werden. 8 Die Rheinlandlommiſſion hat ihre Pläne darüber dem Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete in Koblenz zugehen laſſen mit dem Erſuchen, die Zuſtim mung der deutſchen Regierung zu erwirken. Die vorge⸗ ligten Vorſchläge unterliegen jetzt der Prüfung durch die amtlichen Stellen in Berlin. Die Anweſenheit des Reichs⸗ kommiſſars für die beſetzten Gebiete, Freiherr Lang⸗ werth von Simmern, in Berlin dürfte damit in Zuſammenhang ſtehen. N — 2 preußen und der Hohenzollernvergleich. Vor der endgültigen Verabſchiedung. 5 de Berlin, 12. Oktober Wie bereits berichtet, ſtand in der geſtrigen Sitzung des preußiſchen Landtages die erſte Beratung des Geſetz⸗ entwurfes über den neuen Vergleich mit den Hohenzollern auf der Tagesordnung. Die Kommuniſten, die ſich nicht daran kehrten, daß eine andere Regelung kaum mehr denkbar und vier eher noch, nach Ablauf des Sperr⸗ geſetzes mit Jahresende, der für den Staat höchſt unvor⸗ teilhafte Prozeßweg wahrſcheinlich iſt, machten die Be⸗ ratung des Geſetzentwurfes zum Anlaß arger Schimpf⸗ ſzenen und eines Lärms, der den Präſidenten zwang, die Sitzung auf kurze Zeit zu unterbrechen. Auch nach Er⸗ öffnung der zweiten Sitzung vermochte ſich der preußische Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff, der die Vorlage zu vertreten hatte, nur unter den größten Schwierigkeiten Ge⸗ hör zu verſchaffen, und es wurden wilde Schimpfworte⸗ gegen ihn geſchleudert. Auch der Sprecher der Sozial⸗ demkoraten, der Abgeordnete Heilmann, mußte ſich ähnliche Angriffe gefallen laſſen. Er erklärte, daß die Sozialdemokratie beim Volksentſcheid ihre Stellung klar hatte erkennen laſſen. Aber mit Jahresende laufe das Sperrgeſetz ab, und zur Vermeidung noch größerer Nach⸗ teile des Staates würden die Sozialdemokraten der Ver⸗ abſchiedung der Vorlage keine Hinderniſſe in den Weg legen. Im Ganzen war alſo zu erkennen, daß die So⸗ zialdemokraten ſich der Stimme enthalten und die Bildung einer Mehrheit für die Annahme des Geſetzes nicht verhindern werden. Bemerkenswert war auch die klärung des Deutſchnationalen Winckler der dem Ver⸗ gleich zuſtimmte. 5 a Damit iſt die Annahme des Vergleiches, da eine übergroße Mehrheit für die Annahme des Entwur⸗ fes iſt— dieſe Mehrheit reicht von den Deutſchnationalen bis zu den Sozialdemokraten— abſolu t geſichert. Und damit ergibt ſich weiter die Gewißheit, daß nun⸗ mehr endlich ein Problem aus dem politiſchen Streit verſchwindet, das leider allzu lange Zeit das deutſche Volk in zwei feindliche Lager zerriſſen hat. Wir wollen auch deshalb darauf verzichten, jetzt noch einmal ausein⸗ ander zu ſetzen, daß es ſich hätte wohl vermeiden laſſen, auch in dieſer Frage einen ſchweren inneren Gegenſatz her⸗ vorzurufen. Die Entſcheidung iſt gefallen und da⸗ mit mag es genug ſein, denn wenn auch die letzte Ent⸗ ſcheidung erſt in der dritlen Leſung des Geſetzes, voraus⸗ ichtlich am Freitag fallen wird, ſo handelt es ſich, wie ie Dinge liegen, dabei nur noch um eine For⸗ malität. ü — 2 22— 5* 8 * ſind, und daß die ganze Angelegenheit als rein innerdeut⸗ mit der er es von Anfang an verwaltet, entſprach. Das Partner gegenüberſteht, deſſen Zur Tagesgeſchichte. Falſchmeldungen über die Seeckt⸗Kriſe. Es wird nunmehr amtlich nochmals feſtgeſtellt, daß alle Angaben über außenpolitiſche Gründe, die beim Rücktritt Seeckts maßgebend geweſen ſeien, völlig aus der Luft gegriffen ſcher Vorgang aus den bekannten Gründen zu betrachten iſt. Damit wird auch von amtlicher Stelle in dankens⸗ werter Weiſe der gefährliche Verſuch zurückgewieſen, aus dem Rücktritt des Generals und den klaren politiſchen Gründen dieſes Rücktritts Gerüchte zu konſtruieren, die nur die Klarheit des Vorganges trüben ſollen, weil er den Erzeugern dieſer Gerüchte in ſolcher Klarheit peinlich war. Gleichzeitig mußte ebenfalls amtlich eine Falſchmeldung de⸗ mentiert werden, die behauptete, der Reichspräſident habe die Dienſtleiſtung des Kronprinzenſohnes beim Manöver vorher gewußt und alſo gebilligt. Dieſe Behauptung iſt falſch; der Reichspräſident hat den Fall nicht früher als der Reichswehrminiſter erfahren, d. h. alſo, erſt dann, als die Sache in den Zeitungen ſtand. Der Verſuch, den Reichspräfidenten nachträglich in dieſe Sache hineinzuzie⸗ hen, war um ſo unerfreulicher, als der Reichspräſident ſo gehandelt hat, wie es ſeinem Amte und der Pflichttreue, Ergebnis iſt entſcheidend; gerade deshalb, weil man wohl verſtehen kann, daß die Entſcheidung dem Reichspräſidenten menſchlich ſchwer fiel, iſt umſomehr anzuerkennen, daß er die politiſche Notwendigkeit über alle anderen Regungen geſtellt hat. Eine Neuaufrollung der ganzen Sache, noch dazu unter irrigen Vorausſetzungen, war alſo nicht nur taktlos, ſondern auch ein ſachlicher und politiſcher Fehl⸗ griff i Die Koalitionsverhandlungen in Preußen. Der Vor⸗ ſitzende der Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtages hat im offiziellen Auftrage ſeiner Fraktion den Vor⸗ ſitzenden der Deutſchen Volkspartei im preußiſchen Land⸗ tag, Dr. von Campe, zu einer Beſprechung der Frage der Regierungsbildung aufgefordert. Damit kommen die Kog⸗ litionsverhandlungen in Preußen erneut in Fluß. Ob ihnen ein Erfolg beoſchieden ſein wird, iſt ſchwer veraus⸗ zuſagen. Zunächſt ſchraubt man auf allen Seiten die For⸗ derungen ſo hoch wie möglich. Die„Germania“, das Organ des Zentrums, unterſtreicht in einem Artikel,„Die preußische Koalitionsfrage“ überſchrieben, ſehr ſtark, daß die Dinge heute ganz anders lägen als im Jahre 1924 und daß heute bei weitem nicht mehr die Forderungen erfüllt werden könnten, die etwa für die Volkspartei im Jahre 1921 maßgebend waren. Damals habe man ſich mitten in der Inflation befunden, heute lägen die Dinge völlig anders und als Geſamtbild ergebe ſich jedenfalls die Tatſache, daß die Volkspartei in Preußen heute einem ſtagtspolitiſche Stellung eine ganz andere iſt als im Jahre 1924. Für die Demo⸗ kraten betont der Demokratiſche Zeitungsdienſt, daß ſich die Partei nicht mit einer Aſchenbrödelrolle begnügen könne und es ſich ſogar überlegen müſſe, wenn bei den ſelbſtverſtändlichen Forderungen Schwierigkeiten gemacht würden, ob ſie bei jeder künftigen Regierungskoalition da⸗ bei ſein müſſe. Aus dem In⸗ und Auslande. Deutſche Beteiligung 10 an der tſchechoſlowakiſchen Regierung. Prag, 12. Okt. Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, ſind den Deutſchen zwei Miniſterien, nämlich das Ackerbau⸗ und das Fürſo geminiſterium, vorbehalten. Die deutſchen Agrarier und die Deutſch⸗chriſtlich⸗ſozialen haben beſchloſſen, in ein parlamentariſches Kabinett einzu⸗ treten. Als deutſche Miniſterkandidaten gelten Profeſſor Dr. Stina, der Führer der deutſchen Agrarpartei, und Profeſſor Dr. Mayer⸗Harting von der deutſchen chriſt⸗ lich⸗ſozialen Partei. Im Zuſammenhang mit der Ernen⸗ nung deutſcher Miniſter wird es auch zur Ernennung höhe⸗ rer deutſcher Beamten in einigen Miniſterien kommen. Fortſetzung der Wirtſchaftsbeſprechungen. Paris, 12. Okt. Nach dem„Petit Journal“, das be⸗ kanntlich Loucheur naheſteht, wird die nächſte Zuſammen⸗ kunft der deutſchen und engliſchen Induſtriellen wahrſchein⸗ lich in allernächſter Zukunft in Berlin erfolgen. Die Ver⸗ handlungspartner ſeien ſich einig geworden, die Abſatz⸗ märkte zu verteilen und den Konkurrenzkampf einzuſtellen. Auch ſei die Notwendigkeit der Niederlegung der Hoch⸗ ſchutzzollmauern anerkannt worden. Die„Journee indu⸗ ſtrielle“ bezeichnet die Konferenz als Vorläufer der inter⸗ nationalen Wirtſchaftskonferenz. a . Vor der Beſtätigung Or. Dorpmüllers. 80 Keine Bedenken mehr im Reichskabinett? „ b Berlin, 13. Oktober. a Die Angelenheit der Reichsbahngeſellſchaft mit dem Kabinett bezüglich der Ernennung Dr. Dorpmül⸗ lers zum Direktor der Reichsbahn wird, wie wir erfahren, in den nächſten Tagen zum Abſchluß gebracht werden. Die Zuſtimmung des Treuhänders zu der Be⸗ teiligung eines Regierungsvertreters an den Sitzungen des Verwaltungsrates iſt inzwiſchen erfolgt, und nachdem die verſchiedenen Bedingungen des Reichs⸗ kabinettes als erfüllt angeſehen werden können, wird die Veſtätigung Dr. Dorpmüllers durch den Reichspräſiden⸗ ten auf Empfehlung des Reichskanzlers bald erfolgen. Im Kabinett, das ſich im Laufe der Woche mit der Sache noch einmal befaſſen wird, haben ſich bisher Bedenken gegen die Beſtätigung nicht geltend gemacht. Amerikas Zuſtimmung nach Schuldenratifizierung. 0 London, 12. Oktober. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ heule andeutet, dürfte die Antwort Amerikas auf den offiziellen Schritt Frankreichs und Belgiens über die Haltung Amerikas gegenüber der Emiſſion von rund zwei Milliarden Dawesbonds dahin lauten, daß von Sei⸗ ten der Vereinigten Staaten nach der Ratifizirung des Schuldenabkommens keineswegs den amerika⸗ ſchen Bankiers, die Dawesbonds auf den Markt bringen wollen, Schwierigkeiten gemacht würden. Amerika würde ſeinen Anteil am Anleihebstrag auf Konto der Beſatzungs⸗ koſten beanſpruchen. Neue Skandalſzenen im Landtag. Tätliche Angriffe der Kommuniſten. Berlin, 12. Oktober. Auch die heutige Sitzung des preußiſchen Landtages wurde von den Kommuniſten geſprengt. Die Szenen, die ſich dabei ereigneten, waren noch wüſter, als geſtern. Bekanntlich ſollte heute die zweite Leſung des Vergleichs⸗ abkommens mit den Hohenzollern vor ſich gehen. Noch vor Eintritt in die Tagesordnung ſtellten die Kommuni⸗ ſten Dutzende von Anträge, die an ſich ſinnlos, nur den Zweck hatten, die Eröffnung der Beratungen zu verhin⸗ dern. Dabei ließen ſich die einzelnen kommuniſtiſchen Redner, die die Anträge begründeten, wiederholt zu den unerhörteſten Beleidigungen und Beſchimpfungen verſchiedener Abgeordneter hinreißen. Es hagelte Ord⸗ nungsrufe. Der Lärm hielt beinahe ununterbrochen wäh⸗ rend der ganzen Geſchäftsordnungsdebatte an. Endlich konnte in die Tagesordnung eingetreten werden. Als der Berichterſtatter mit ſeinem Bericht begin⸗ nen wollte, gelang ihm das jedoch nicht, weil er ſtändig durch das Gebrüll der äußerſten Linken unterbrochen wurde. Plötzlich wurde von dem Abgeordneten Keller⸗ mann(K.). ein ſchweres Drußſachenſtüß gegen die Reihen der Rechten geworfen. Es entſtand ein ungeheurer Tumult, in den auch die Tri⸗ bünen, auf denen die Kommuniſten ihre Anhänger ver⸗ ſammelt hatten, eingriffen. Der Präſident forderte den Abg. Kellermann zum Verlaſſen des Saales auf, welcher Aufforderung aber nicht entſprochen wurde. Da der Lärm ſich beinahe zum Orkan ſteigerte, wurde dem Präſiden en jede Möglichkeit genommen, ſich bemerk⸗ bar zu machen. Er hob daher die Sitzung auf und gab den Befehl, die Tribünen zu räumen. Die kommuniſti⸗ ſchen Trihünenbeſucher quittierten dieſe Anordnung mit lautem Geſchrei und die kommuniſtiſchen Abgeordne⸗ ten fielen mit Händeklatſchen ein. Der Abg. Ka⸗ ſpar ſtürzte auf die Rednertribüne, ergriff ein Glas Waſſer und warf es gegen die a Abgrordneten der Rechten, ſo daß das Glas zerſplitterte. Dann bemächtigte er ſich der Präſidentenglocle und ſetzte ſie in Bewegung. Schließ⸗ lich ergriff er noch ein Tintenfaß und konnte nur mit Mühe daran gehindert werden, auch dieſes Glas gegen die Rechte zu ſchleudern. Als bekannt wurde, daß vom Präſidium der Auftrag gegehen worden ſei, die Polizei zu ver⸗ ſtändigen, ſteigerte ſich der Lärm der Kommuniſten im Saal und auf den Tribünen noch mehr. Erſt langſam und mit großer Mühe gelang es den Beamten des Land⸗ tages, die Tribünen bis zum letzten Mann zu ſäubern. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Folgenſchwerer Zuſammen⸗ ſt o ß.) Ein ſchwerer Zuſammenſtoß erfolgte zwiſchen einem Motorrad und dem Lieferwagen einer Maudacher Brot⸗ wagen kurz vor einer entgegenkommenden Straßenbahn unvorhergeſehen die Kurve nahm, ſo daß er direkt in das Motorrad hineinfuhr. Das Motorrad geriet in Brand. Der Fahrer des Motorrades, der 31 Jahre alte Kauf⸗ mann Weber ſtand ſofort in hellen Flammen. Straßen⸗ paſſanten wälzten ihn auf der Straße, um die Flammen zu erſticken. Sein Begleiter wurde im Bogen vom So⸗ zi sitz heruntergeſchleudert und eriſt verſchiedene Verletzun⸗ gen. Das Motorrad iſt vollſtändig verbrannt. Der Chauf⸗ feur des Lieferwagens konnte ſich durch rechtzeitiges Ab⸗ ſpringen retten und blieb unverletzt. 1 Schwetzingen. Die Speyerer Schiffbrücke wieder in Betrieb.) Die Reparaturarbeiten an der Brücke ſind jetzt abgeſchloſſen und der volle Verkehr über den Rhein iſt wieder aufgenommen worden. Der für die fortwährend ſtarke Belaſtung unzulänglichen Brücke wurde durch Einziehen von mehreren Trägern eine höhere Trag⸗ kraft verliehen. In der Mitte wurde ſie, des beſſeren Waſſerabfluſſes wegen, um 40 Zentimeter gehoben. Der Holzbelag wurde durch profilierte Eiſenbetonplatten von 17 Zentimeter Dicke erſetzt. Baden⸗Baden.(Der König von Schweden in Baden⸗ Baden.) Der König von Schweden iſt zu achttägigem Beſuch mit Gefolge hier eingetroffen. Der Beſuch gilt ſeiner Gemahlin, die ſich ſchon ſeit längerer Zeit in Baden⸗Baden aufhält. 5 Bruchſal.(Schwerer Autounfall.) Ein Stutt⸗ garter Laſtauto, das mit Wein beladen aus der Pfalz kam, wich in der engen Fahrbahn der Bergſtraße einem Fuhrwerk aus und geriet dabei in die angrenzende Wieſe. Durch die Erſchütterung ſprang die Tür des Chauffeur⸗ ſitzes auf. Der 37jährige Begleitmann Hermann Mantel aus Heddesheim ſtürzte hinaus und geriet mit einem Bein unter das Hinterrad des Autos, ſodaß ihm der Oberſchenkel abgedrückt wurde. Der Bedauernswerte iſt 1 im hieſigen Spital ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Büchenau bei Bruchſal.(An der elektriſchen Leitung feſtgehalten.) In eine gefährliche Lage lam der Monteur Auguſt Schäffer vom Badenwerk, der plötz⸗ lich alt dem Leitungsdraht feſthing, da der Strom ein⸗ geſchaltet worden war. Nach Entfernung der Sicherung kam Schäffer wieder los, hatte aber Brandwunden an den Händen erlitten. f. Deſtringen.(Auf Schwindler hereingefal⸗ len.) Zwei auswärtige Männer erſtanden bei einer hie⸗ ſigen Landwirtsfrau für 30 Rm. zwei Ferkel. Die Frau ſollte nun auf einen 100 Markſchein herausgeben, was aber nicht ſo ſchnell beſorgt werden konnte. Die beiden Männer gingen darum einſtweilen mit ihrer Habe fort, um— nicht wiederzukommen. Am Mittag erwähnte die Frau ihrem heimgekommenen Mann von dem guten Verkauf und da auf einmal war der Schwindel bekannt: Man hatte einen alten 100 Markſchein gegen zwei ſchöne Schweine umgetauſcht. 5 5 f Kappel bei Freiburg.(Brand.) In der in der Nähe der Halteſtelle Kapplertal gelegenen Transformatoren⸗ ſtation des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes Freiburg brach in der Nacht vermutlich infolge von Kurzſchluß, Feuer aus. Die geſamte Inneneinrichtung ſowie das Dach wurden vollſtändig zerſtört. Das Feuer hatte ſo ſchnell um ſich gegriffen, daß die Freiburger Feuerwehr bei ihrem Ein⸗ treffen nur noch wenig Arbeit vorfand. Infolge des Brandes iſt die Stromzuführung zum Dreiſamtal unter⸗ brochen. Das Elektrizitätswerk hat jedoch zur Beſeitigung ne bereits die notwendigen Vorkehrungen ge⸗ roffen. Bamlach(Amt Müllheim.)(Brandſtiftung und Selbſtmord.) In der Nacht wurden hier das Wohn⸗ haus und die Scheuer des Alfred Hugenſchmiedt, ſowie die Scheuer von Guſtav Hugenſchmidt ein Raub der zwar iſt mutmaßlicher Täter der 64 Jahre alte Obſt⸗ händler Alfons Müller aus Bamlach, der ſich zwiſchen Bellingen und Rheinweiler vom Zuge überfahren ließ und ſofort getötet wurde. Die Motive der Tat ſind noch nicht geklärt. abgebrannten Anweſens, 5 4 Schwiegerſohn, dem jetzigen brandgeſchädigten Hugen⸗ ſchmidt überſchrieben. Mit den Gebäuden ſind beträchtliche Futter⸗ und Fruchtvorräte verbrannt. Das Vieh konnte geborgen werden. 2 S πννÜ] 6 EN. LU Fut. 57. Fortſetzung.„Nachdruck verboten. „Du ſprichſt ja ſehr vernünftig und überlegt, Ulla— Ehr eins haſt du außer acht gelaſſen— den Punkt der Ehre——.“ „Wer ſagt dir, daß deine 9 verletzt iſt—?“ warf ſie haſtig ein,„du haſt dich doch ſonſt nicht um der Leute Gerede gekümmert—— ich begreife dich einfach nicht! Vom klein⸗ ſtädtiſchen Standpunkt war es vielleicht unvorſichtig von mir, daß ich mit Dr. Lezius ein paarmal ſpazieren gegangen bin. Wie viele Ehen müßten da geſchieden werden, wenn ein verheirateter Mann oder eine Ehefrau in der Sommer⸗ friſche zufällig Bekannte des anderen Geſchlechts trifft und mit ihnen ein paar Tage in harmloſer Fröhlichkeit ver⸗ bringt!“ Alla lächelte überlegen, heimlich die Wirkung ihrer Worte auf Werner beobachtend.„Dein Vorgehen hat den Beigeſchmack des Lächerlichen, Kleinlichen, und dem wollen wir uns doch nicht ausſetzen! Da wir übereinge⸗ kommen ſind, uns zu trennen— ſei es ohne Groll und Aufſehen, in Frieden, wie es vernünftige Menſchen tun, die eingeſehen haben, daß ſie nicht mehr zuſammen paſſen! In einer Hinſicht bin ich froh, daß wir dieſe Gelegenheit, uns auszusprechen, gefunden haben— denn das gezwun⸗ gene Verhältnis, wie es beſonders ſeit dem Tode deiner Mutter zwiſchen uns beſtanden hat, wäre auf die Dauer doch nicht mehr lange zu ertragen geweſen— es hätte uns ſeeliſch aufgerieben! Und du. Werner— wenn du offen und ehrlich ſein willſt, mußt du mir doch recht geben—“ In Allas haſtigem, überzeugenwollendem Reden war aber etwas Anechtes, Ueberſtürztes, was Werner wohl ßere, wenn er ihr in manchem Punkt auch nicht unrecht geben konnte. N 2 f „Du biſt ein gar beredter Anwalt in eigener Sache, Beziehungen zwiſchen dir und Dr. Lezius wirklich ſo harm⸗ los und unbefangen ſind, wie du ſie mir hinſtellſt——“ „Ich habe keinen Grund, vor dir in irgendeiner Weiſe zu erröten!“ ſagte ſie beſtimmt in dem Bewußtſein, in ihrem Sinne damit keine Anwahrheit auszuſprechen.„Gehe hin zu Dr. Lezius, frage ihn ſelbſt! Ich fürchte, er wird an deinem Verſtande zweifeln, und gar, wenn du ihm eine Forderung zuſchickſt— nein, mein Lieber, lächerlich willſt du dich doch nicht machen! Frage auch einen Rechtsanwalt, ob das Zuſammentreffen mit einem bekannten Herrn in einer Sommerfriſche Grund zu einer Eheſcheidung iſt— er wird dich nach Hauſe ſchicken.“ Der Gedanke tauchte in ihm auf, ob es nicht klüger war, nicht weiter nachzuforſchen und die Sache auf ſich beruhen zu laſſen, da ſie ſich doch trennen wollten. Er hatte nicht geglaubt, daß Ulla ſo bereitwillig auf ſeinen Vorſchlag eingehen würde. Aber der nagende Zweifel quälte ihn, daß ſie ſeine Ehre doch nicht rein gehalten— für einen Mann ein unerträgliches Bewußtſein! Er trat dicht vor ſie hin und ſah ſie durchbohrend an. 5 „Kannſt du ſchwören, daß zwiſchen dir und Dr. Lezius wirklich nichts vorgekommen iſt, was ich nicht wiſſen darf?“ „Reichlich abgeſchmackt und komödienhaft dein Verlang⸗ gen, mein Lieber!“ dachte ſie ſpöttiſch, und ohne zu zögern ſagte ſie:„Ich ſchwöre es ſogar bei meinem Leben!— Nun wirſt du doch hoffentlich zufrieden ſein— mein Leben ſetz' ich dir zum Pfande!“ 5 a Ein kleines Lächeln, einem Schlänglein gleich, huſchte um ihren Mund.„ a Er atmete ſchwer. Er ſah ſeine Frau an— ein Rätſel war ſie ihm— könnte er wiſſen, was in ihr vorging! Trotz ihres feierlichen Schwurs konnte er ihr nicht glauben. Das unruhige, flackernde Licht in ihren Augen, ihr haſtiges Sprechen— nein, ſo ſah keine aus, die die Wahrheit ſprach! Er mußte Gewißheit haben— er mußte! Mit verſteckter Angſt beobachtete ihn Ulla. Worüber ſann er nach? Was hatte er im Sinne? Ohne ihr zu Ulla. Dennoch kannſt du mich nicht überzeugen, daß die antworten, ging er hinaus, wie einem plötzlichen Gedanken nachgebend. a„ 5 e Sie überlegte kurz. Dann hielt die Unruhe ſie nicht länger im Zimmer. Sicher beabſichtigte Werner etwas! Sie folgte ihm. f Er ſtand vor dem Telephon auf der Diele— da wußte ſie, was er wollte: er wollte Dr. Lezius ſprechen, und das mußte unter allen Umſtänden vermieden werden, ehe ſie ſich nicht mit Gerhard verſtändigt hatte— auf keinen Fall durften deſſen Ausſagen von den ihren abweichen! f „—— Herr Doktor Gerhard Lezius ſelbſt am Telefon? Ja? Hier Doktor Eckardt——“ hörte Ulla den Gatten ſagen. Ihre Ahnung hatte ſie nicht betrogen! Sie trat zu ihm.„Was willſt du, Werner?“. N Er achtete nicht auf ſie.——„Darf ich Sie um eine kurze Unterredung bitten? Ja—— noch heute abend. Ich werde Ihre Zeit nicht lange in Anſpruch nehmen— Da ſtellte ſich Ulla dicht neben ihn an den Apparat und fiel ihm ins Wort, ihn ſo am Weiterſprechen hindernd. „Haſt du meinen Worten noch nicht geglaubt, Werner? Willſt du mich brüskieren und Herrn Doktor Lezius belei⸗ digen auf eine boshafte Verleumdung hin? Unerhört!“ „Sie ſprach ſo laut und deutlich, daß der Angerufene ſie hören und, wenn er nicht ganz ſchwer von Begriff war. verſtehen mußte, was ſie meinte. l Werner hatte ſofort Ullas Abſicht erfaßt— ſie wollte den Mitſchuldigen auf dieſe Weiſe warnen, da es ihr an⸗ ders nicht mehr möglich war. Er war voller Zorn, und unſanft ſtieß er ſie von ſich, um weiterſprechen zu können —— da hörte er einen Schrei, einen dumpfen Fall— Erſchreckt wandte er ſich um— Ulla lag am Boden. Sie war auf dem ſpiegelglatten Parkett ausgeglitten und ge⸗ fallen, und zwar mit dem Hinterkopf ſo unglücklich auf die ſcharfe Kante des Heizkörpers, daß ſie eine ſchwere Hinter⸗ kopfverletzung erlitten. wie er zu ſeiner größten Beſtürzung feſtſtellen mußte. f Bewußtlos lag ſie da— das blonde Haar vom Annen. den Blut durchfeuchtet— ein erſchütternder Anblick für ben Mann, der ſich um ſie bemühte—— 8 Und plötzlich kam ihm der Gedanke: ſie hatte geſchworen Bei ihrem Leben! 5 5 Gottes Gericht! (Fortſetzung folgt.) * fabrik. Das Unglück entſtand dadurch, daß der Liefer⸗ Flammen. Als Urſache wird Brandſtiftung vermutet, und Müller war früher Eigentümer des hatte es aber ſpäter ſeinem 5— S SS=S. SS Se . a F e 8— 12112——. 2 A — . — 22 N r Auggen.(Zur Warnung.) Ein Fall, der zeigt, wie notwendig größte Vorſicht ſelbſt bei anſcheinend kleinen Verletzungen oder Geſchwüren iſt, hat ſich hier ereignet. Der 18jährige Sohn des Schreinermeiſters Häuber hatte ein Geſchwür, das er mehrmals ausdrückte. Es trat Blutvergiftung ein und nach kurzer Zeit war der junge ann tot. Grenzach.(Tödlich verunglückt.) Beim Wald⸗ haus ſtieß ein Radler mit einem Auto zuſammen. Der Radler wurde vom Kotflügel des Autos erfaßt, erlitt einen Schädelbruch und ſtarb nach kurzer Zeit. Es han⸗ delt ſich um den 49jährigen Landwirt Laubſcher⸗Vogt. Gengenbach.(In die Transmiſſton geraten.) eim Keltern an einer in einem Keller aufgeſtellten Obſtmühle ereignete ſich ein gräßliches Unglück. Die 13⸗ jährige Johanna Swowboda aus Wien, ein öſterreichi⸗ ſches Austauſchkind, kletterte während des Obſtmahlens am Kelter herum und kam plötzlich mit ſeinem Kopf an . den Riemen der Transmiſſion und verfing ſich darin mit Offenburg verbracht. den Haaren. Die Haare mit der ganzen Kopfhaut, vom kacken bis zum Naſenrücken wurden vollſtändig abge⸗ riſſen, das linke Auge faſt ganz aus der Schädelhöhle erausgeriſſen. Das Kind wurde ins Krankenhaus nach Aus Nah und Fern. Speyer.(A usreißex.) Der 16 Jahre alte Zwangs⸗ zögling Andreas Seibert aus Neuleiningen, der dieſer Tage aus dem Rettungshaus Haßloch entwichen iſt, wurde hier aufgegriffen und wieder in die Anſtalt zurückge⸗ bracht. Er befand ſich bei einem Landwirt in Schwegen⸗ heim in Erziehung und benutzte die Gelegenheit, auf dem Felde auszureißen. Neuſtadt a. d. H.(Von Ratten angefreſſen.) Hier wurde ein etwa vier Monate altes Kind während der furzen Abweſenheit der Mutter von Ratten angefreſ⸗ ſen. Ein Tier flüchtete erſt, als die Frau auf das Schreien des Kindes herbeieilte. Die Mutter fand das Kind blutüberſtrömt und am Kinn angefreſſen vor. Das Kind mußte ſofort in ärztliche Behandlung gegeben wer⸗ den. Die Bewohner des betreffenden Stadtviertels lei⸗ den ſehr unter der großen Rattenplage. Germersheim.(Auf dem Weg der Beſſerung.) Der Zuſtand des verletzten Mathes neigt immer mehr zur Gladbeck gemeldet wird, verſuchten mehrere junge Beſſerung. Mathes ſpricht jetzt klar, doch iſt ſein Erinne⸗ krungsvermögen an die Tat noch ausgelöſcht. Grünſtad.(Verhaftet.) Die hieſige Gendarmerie verhaftete hier den 28jährigen Kaufmann Friedr. Bayer don Freinsheim und hat ihn in das Amtsgerichtsgefäng⸗ kis eingeliefert. Er hatte ſich gelegentlich der Eiſenberger Kirchweih an einem 16jährigen Mädchen von Eberts⸗ heim auf freiem Felde in der hieſigen Gemarkung ſittlich vergangen. i 5 Münter i. W.(Eiſenbahnfrevel.) W 75 2 2 ſchen, auf der Bahnſtrecke Oberhauſen— Hamm vor inem Nebengeleis aus Eiſenbahnwagen auf das Hau geleis zu bringen. Als dies mißlang, ſchleppten ſie ein ſcaweres Hindernis auf das Hauptgeleis. Die Täter entkamen. Köln.(Zum Kölner Kindesmord.) Zu dem Kindesmord auf den Rheinwieſen bei Wiesdorf wird noch bekannt, daß die Ermittlungen nach der Toten bisher trotz Benachrichtigung ſämtlicher ſtromaufwärts befind⸗ licher Polizeiverwaltungen keinen Erfolg gehabt haben. Worms.(Kinder als Brandſtifter.) Ein gro⸗ ßer Scheunenbrand entſtand durch ſpielende Kinder am Mondſcheinweg dahier. Sechs Schulbuben zündeten mit zuſammengetragenem Stroh in der Nähe der ſtädtiſchen Scheune ein Feuerchen an, das ſowohl die große ſtädtiſche Scheune, in welcher drei Wormſer Landwirte ihre nur zum Teil verſicherten Vorräte hatten und in der zahl⸗ reiche landwirtſchaftliche Maſchinen aufbewahrt waren, ſo⸗ wie die Scheune des Landwirtes H. Beth, Hagenſtraße, die voll gefüllt war, völlig vernichtete. Die raſch herbei⸗ geeilte Feuerwehr war trotz Verwendung großer Waſſer⸗ maſſen völlig machtlos und mußte zuſehen, wie das Ele⸗ ment alles rettungslos vernichtete. Mittelheim,(Von der Lokomotive erfaßt.) Als der um 8,22 Uhr von Geiſenheim kommende Per⸗ ſonenzug auf der Station Oeſtrich⸗Winkel einlief, wurde aus Unvorſichtigkeit ein Mann von der Lokomotive er⸗ faßt und mit ſolcher Wucht zur Seite geſchleudert, daß der Tod ſofort eintrat. Es handelt ſich um den 50 Jahre alten Wilhelm Roßmann aus Frankfurt a. M., der die Rückreiſe von dem Beſuch ſeiner Tochter auf dem Schü⸗ lerheim Johannisberg antreten wollte. ö München.(Bluttat eines Tobſüchtigen.) Ein 20jähriger geiſteskranker Schloſſer, der in eine Kran⸗ kenanſtalt eingeliefert werden ſollte, erlitt auf dem Wege zum Krankenhaus einen Tobſuchtsanfall und ſchlug eine alte Frau zu Boden. Ein 79 Jahre alter Rentner, der der Frau zu Hilfe kam, wurde von dem Tobſüchtigen ebenfalls angefallen. Der Geiſteskranke warf den alten Mann über ein Brückengeländer in einen ſieben Meter tiefen Graben. Der Ueberfallene iſt an den ſchweren Ver⸗ letzungen geſtorben. Schließlich konnte der Tobſüchtige überwältigt und nach München gebracht werden. Er ſtammt aus Tittmoning. Bremen.(Gefängnisſtrafen für böswilli⸗ ges Alarmieren der Feuerwehr.) Eine empfind⸗ liche Strafe verhängte das Amtsgericht zu Bremen gegen einen 30jährigen Tiſchler, der in der Zeit von Dezember 1925 bis Anfang März 1926 in dreizehn Fällen durch In⸗ betriebſetzung von öffentlichen Feuermeldern die Jeuer⸗ wehr böswillig alarmiert hatte. Er muß ſeine gemein⸗ 1 Handlungsweiſe mit zwei Jahren Gefängnis üßen. Lokales und Allgemeines g Seckenheim, 13. Oktober. Aus der Gemeindetatssitzung vom 5. Oltober iſt folgendes mitzuteilen: In 2 Fällen wurde das Handels⸗ ſchulgeld teilweiſe auf die Gemeinde übernommen.— Die Lieferung der ausgeſchriebenen Brennmaterialien wurden jeweils zum Angebotspreis übertragen.— 2 Grundſtücke werden geſchätzt.— Der Pachtzins für Kleingärten wird feſtgeſetzt.— Die Holzverſteigerung wird genehmigt.— Die Vergütung der Putzfrau des Rathauſes wird neu geregelt.— Gegen daͤs Baugeſuch der Baugenoſſenſchaft iſt nichts einzupenden.— An Baudarlehen für 1927 werden pro am Wohnfläche 80 Mk. bewilligt.— 2 Geſuche um Nachlaß des Gemeindezuſchlags zur Grunderwerbsſteuer werden genehmigt.— Hauptlehrer Georg Hörner wird zum angeborenen Bürgerrecht zugelaſſen.— Ein Stundungs⸗ geſuch wird genehmigt. mit sehr gutem Erkolg hat Herr cand. jur. Guſtav 5 Pferdezuchtoerein Seckenheim. Bei der am 8. Okt. in Mannheim ſtattgefundenen Prämiierung von Zucht⸗ ſtuten u. Fohlen waren 2 Prämiierungen vorgeſehen, eine ſtaatliche und eine genoſſenſchaftliche. Bei der erſteren gelangten ein Züchterpreis, 4 große und 8 kleine Staats⸗ preiſe zur Verteilung; bei der genoſſenſchaftl. Prämiierung wurden 33 Aufmunterungspreiſe und 4 Freideckungs⸗ ſcheine verteilt. Die Regierung war durch Landes⸗ kommiſſär Hebting vertreten. gerichts hatte Oberregierungsrat Reu, Referent für Pferdezucht im Miniſterium des Innern, inne. Zum Preisgericht zählten ferner: Bezirkstierarzt Dr. Hanger, Veterinärrat Görger, Zuchtinſpektor Hock, die Landwirte Volz, Treiber und Fleck. Bei der Kritik äußerte ſich Reu außerordentlich befriedigend über das gezeigte Pferde⸗ material, deſſen Fütterung und Aufzucht. Er forderte die Züchter auf, in der bisherigen Weiſe fortzufahren, im Intereſſe der badiſchen Pferdezucht und nicht zuletzt auch im eigenen Intereſſe. Unſer Verein darf mit den ihm zugedachten Preiſen ſehr zufrieden ſein, wurden doch ſämtliche bei der Vorſchau in Seckenheim aus⸗ gewählte Stuten mit Preiſen ausgezeichnet. Es haben erhalten bei der ſtaatlichen Prämiierung: Gg Treiber für Stute mit 2jähr. Fohlen den kleinen Staatspreis mit 50 Mk. Bei der genoſſenſchaftlichen Prämiierung (für ſelbſtgezüchtete Stuten in der Rutoklaſſe): Hermann Bühler, Edmund Bühler, Peter Herdt, Albert Seitz, Joh. Gg. S., je ein Aufmunterungspreis von 25 Mk. Ferner erhielten für eingeführte Stuten je 25 Mk.: Karl Mart. Volz(2 St.), Oskar Volz, Albert Treiber, Adam Huber und Albert Bühler. — Unzuläſſige Briefumſchläge. Nach den vom Neichs⸗ poſtminiſterium erlaſſenen Beſtimmungen müſſen die Ab⸗ ſender⸗ und Reklameangaben ſowie alle übrigen Vermerke und Hinweiſe auf der Aufſchriftſeite der Briefſendungen, die ſich nicht auf die Beförderung beziehen, auf das linke Drittel der Aufſchriftſeite beſchränkt bleiben. Die Friſt zum Aufbrauch hiernach unzuläſſiger Briefumſchläge läuft mit Ende Dezember ab, ſo daß von dieſem Zeitpunkt ab, ſolche Briefe u. U. von der Poſtbeförderung ausgeſchloſſen werden müſſen. Etwa noch vorhandene Beſtände an Um⸗ ſchlägen, die den Beſtimmungen nicht entſprechen, wären bis dahin aufzubrauchen oder zu beſeitigen. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wird auch empfohlen, die Marken ſtets in die rechte obere Ecke der Briefſendungen zu kleben, weil dieſe Sendungen dann mit den Stempelmaſchinen bearbeitet werden können und hierdurch u. U. eine ſchnellere Beförde⸗ rung erhalten. Bei Verwendung mehrerer Marken wer⸗ den dieſe aus dem gleichen Grunde zweckmäßig von der rechten oberen Ecke wagerecht in einer Reihe nebeneinander aufgeklebt. —. Einführung der Kilometerhefte und pon 45tägigen Rückfahrkarten. Wie aus der vor einigen Tagen abgehal⸗ tenen Jahresverſammlung des Bundes Deutſcher Ver⸗ kehrsvereine mitgeteilt worden iſt, hat ſich die Deutſche Reichsbahnverwaltung entſchloſſen, den von dieſem Ver⸗ ein gegebenen Anregungen ſtattzugeben und die Einfüh⸗ rung von Rückfahrkarten mit 45tägiger Gültigkeit, ſowie der Einführung von Kilometerheften gurndſätzlich zuzu⸗ ſtimmen. Wetterbericht vom 13. Oktober. . Die Zuklontätigkeit in Südeuropa dauert fort. Es z iſt daher auch für morgen und die nächſte Zeit mit Fort⸗ Den Vorſitz des Preis⸗ Weber, Sohn des Poſtverwalters Weber hier, ſein Neferendarexamen beim Bad. Innenminiſterium beſtanden. Die eckarschſflahrt iſt infolge des außergewöhnlichen niedrigen Waſſerſtandes gänzlich eingeſtellt. Durch die anhaltende Trockenheit und ſchweren Stürme der letzten Der Täter Paul Rüſſer hat auch in der zweiten Verneh⸗ mung rückhaltlos zugegeben, das Mädchen durch Zuhalten von Mund und Naſe betäubt und es dann in den Rhein getragen zu haben und dann ſelbſt bis an die Knie ins Waſſer gegangen zu ſein, um die Gewißheit zu haben, daß das Kind beſtimmt durch Ertrinken den Tod fand. dauer des gegenwärtigen unbeſtändigen Witterungscharak⸗ ters zu rechnen. Der Warmluftoorſtoß auf der Vorder⸗ ſeite des augenblicklich über dem Skagerrak liegenden Wir⸗ bels. der zu ſtärkerer Erwärmung führte, wird noch heute von dem Kaltlufteinbruch au fder Rückſeite des Wirbels Riſer d i j n Tage hat nun der Neckar den abnormalen Waſſerſtand abgelöſt werden. f 9 i 1 e e e e e van ee V ſthen Wiesdorf und Rheindorf in der Nähe der Wupper Lastwagen-Untall. Heute morgen gegen 8 Ahr fuh e 5 VVV mündung an. Rüſſer machte bei ſeiner Vorführung einen ein Laſtwagen bei der Auffahrt zur Feudenheimer Fähre Waſſerſtands nachrichten. derſtörten Eindruck und will das Verbrechen nur wegen ſeiner Veranlagung begangen haben. 0 Berlin.(„Der Prozeß gegen die Leiferder 38 Attentäter.) Der Prozeß gegen die Attentäter von Leiferde vor dem Hildesheimer Schwurgericht iſt auf Mitt⸗ Woch, den 3. November, angeſetzt worden. Der Prozeß dürfte zwei Tage dauern. ö Berlin.(Der Friedenauer Juwelenräuber dperhaftet.) Der Einbruch, der am vorigen Sonntag in das Friedenauer Juwelengeſchäft in der Rheinſtraße verübt wurde, konnte jetzt völlig aufgeklärt werden. In den Wohnungen zweier Freunde des kürzlich verhafteten Tradzka, eines fliegenden Zigarettenhändlers, Johann Brauniſch, und eines Artiſten Gulzki, wurde ein Teil der geſtohlenen Schmuckstücke aufgefunden. Die beiden letzteren geſtanden, den Einbruch gemeinſam mit Stradzka verübt über die Fähre hinaus. Glücklicherweiſe konnte man in letzter Sekunde das Fahrzeug zum Halten bringen. Immer⸗ hin hat die erſte Hälfte des Wagens den Boden der Fähre verloren und hing in den Reckar. Die Mann⸗ heimer Berufsfeuerwehr wurde zum Herausholen des Wagens herbeigerufen. Der Fährbetrieb war mehrere Stunden unterbrochen. b 5 Mannheim, 12. Oktober. Rhein: Waldshut 180 a (plus 7), Schuſterinſel(0), Kehl 174(minus 4), Marau l 329(minus 10), Mannheim 181(minus 12), Köln 10 (0). Neckar: Plochingen 13(plus 1), Jagſtfeld 82(mi⸗ nus 5), Mannheim 189(minus 2). ö G. Zimmermann Ww., Inh. G. Härdle, Seckenheim g. N. 3 junge flünſe zu verkaufen. Friedrichſtr. 8. Ichöng Puillen Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Wir beabſichtigen unſere Mitglieder Empfehle zur Kirchweihe: Obst-Konserven diu haben. 15 N 85. Hpriftosen, Erdbeeren, Heidelbeeren, 1 9 in. rlot. zu beliefern. Anm gen 1 n⸗ gi 5 f i F,,, 7 r Tauentzienſtraße, Charlotte Spruch, aus der Haft entlaſſen worden ſein.. 5 Merſeburg.(Panik in einem Kinotheater.) In dem Nachbarhaus eines Kinos in Eilenburg, wo eine Kindervorſtellung veranſtaltet wurde, brach Feuer aus. Große Benzin⸗ und Oelvorräte wurden von den Flammen Fkcgriffen, ſo daß ſich ſtarker Qualm entwickelte, der in 3 ſtarken Schwaden in das Kinotheater eindrang. Anter den 200 Kindern entſtand eine furchtbare Panik. Alles drängte dem Ausgang zu, wo die Kinder übereinander ſtürzten und die Treppe hinunter fielen. Mehr als 30 Kin⸗ er wurden ſchwer verletzt.. 8 5 Kottbus.(Hungerſtreik im Gefängnis Kotthbus.) Seit einigen Tagen ſind im Kottbuſer Zen⸗ tralgefängnis die politiſchen Gefangenen, wie im Früh⸗ Samstag, den 16. Oktober im Lager gemacht werden. f Der Vorſtand alllengeſellschaft für Cabagbandel Die Gelder der von uns verwogenen Grumpen können morgen Donnerstag früh von 8 Ahr ab in unſerem Büro abgeholt werden. 5 f Der Vorſtand. Preiselbeeren, zwelschgen. Gemüse-Konserven krlisen, Kurolton, Brochbsoßnen, öchnül⸗ bohnen, Snargein, lomaten, Püree. f Nur Ernte 1926. Karl Raufelder 2. Ecke Hilda- und Friedrichstr. Fählachſhne MM. zu verkaufen. i 3 Neckarauerſtr. 6. 2 ie eee Keine Zahn- schmerzen mehr Helios 6 Zabnplom ben helfen sicher! Ein Waggon 1 5 . ͤ Jahr dieſes Jahres, wiederum in den Hungerſtreik getreten. 8 0 f 3 4 ie wollen damit die Abänderung der beſtehenden, mini⸗ 08 Irnhen Fur 1 bis 4 Murk wüchentliche Pera 50 5„ N 5 1 teriell genehmigten Dienſt⸗ und Vollzugsordnung erzwin⸗ 0 Für 992„ errichten w F 1 b Ges. e 97 e en e im 8 5 EN 3 EIME Germania- Drogerie— a efängnisdirektor Düß kurz vor ſeine 0 5. ö 8 en 1 Berlin-Moabit erhängt, ohne daß ein ausreichender Grund a überall auf der gerelaſch el Scholle. Für jeden ſelbſt 0 e 1 ür dieſen Selbſtmord bekannt geworden wäre. Wilh. Sponagel dem Aermſten erſchwinglich. Schreiben Sie ſofort. eee ee 5 9 Rieſa.(Tödliche Transportunfälle.) In der Obstweinkelterei. Auskunft u. Proſpette geg 50 Pf für Druckſchriften—„ Aumgegend von N e i tödliche Trans⸗ N und Rückporto Bolks⸗VBeihiife, e G m. b. g.. 0 f gegend von Rieſa ereigneten ſich zwei tödliche Trans⸗ 5 p Sig München, Schllerſtr. 47. 8 Eid erf elk f N 5 1 dortunfälle. In Schirmitz fuhr beim Steintransport für 5 R ˖ f. 5 d. 0 üſtsſtelen werden vergeben!. s N den Straßenbau ein Anhänger auf einen Laſtkraftwagen, rduteinſchneiden. Gesche. o ꝙf. Mk. 6. 30 franko. 1 wobei einem Arbeiter der Kopf buchſtäblich zerquetſcht mund ſo daß der Tod ſofork einlrat. In Warnsdorf per.. Meiner werten Kundschaft zur gef. 7 Oampfkäſefabrik 2 5 ſich ein Kutſcher beim Vorſpannen vor 10 5 Kenntnis, daß ich jetzt 1 Reehnun n 2 Rendsburg. portwagen in das Leitſeil, fiel zu Boden und wurde Mittelſtraße 10* 5 e eee 8 Schriftl. Heimarbeit Karl Reuther. 2 1 5 f 5 6 f 8 5 b f 9 4 1. g a 7 a 5 0 5 1 9 a 0 i N 6. 0 ſcgainellalich von den Pferden getroffen, daß die Hirn. Gale zertrümmert wurde und der Verunglückte auf dem ransport in das Krankenhaus ſtarb. wohne. in sauberer Ausführung liefert Druckerei des Neckar- Boten. vergibt Vitalis⸗Verlag, München S. W. 4. IE eee ed a ccc dre Große Ersparnisse bietet hhnen unser heutiges Angebot. 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