Neckar⸗Bote Freitag, den 15. Oktober 1926(2. Blatt) Jur Tagesgeſchichte. Am die Nechſolge de Margeries. In der Preſſe wurde gemeldet, daß die deutſche Regierung den gegenwärtigen franzöſiſchen Geſchäftsträger in Konſtantinopel, Paul Claudel, der angeblich zum Nachfolger de Margeries auf dem franzöſiſchen Botſchafterpoſten in Berlin in Ausſicht genommen ſein ſoll, das Agrement verweigert habe. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt dieſe Nachricht falſch. Es iſt bisher weder in offizieller noch inoffizieller Form von franzöſiſcher Seite an die deutſche Regierung ein derartiger Antrag herangetragen worden. Die deut⸗ ſche Regierung hatte ſomit gar keine Veranlaſſung, zu die⸗ ſer Frage Stellung zu nehmen. Stürzt Primo de Rivera über die Tangerfrage? Nach Meldungen von der ſpaniſchen Grenze erhält ſich hart⸗ näckig das Gerücht, daß der König von Spanien beabſich⸗ tige, den General Berenguer, einen bekannten Gegner Primo de Reviras, zum Nachfolger des Diktators zu er⸗ nennen. Wie es heißt, ſteht dieſe Abſicht im Zuſammen⸗ hang mit der Haltung Primo de Riveras in der Tanger⸗ frage. Spanien will Tanger ſeiner Protektionszone in Ma⸗ rokko einverleibt ſehen, oder doch wenigſtens ein beſondere⸗ Mandat über Tanger erhalten. Gegenüber den franzöſi⸗ 2 Widerſtänden hat Primo de Rivera damit gedroht, daß Spanien auf einer neuen Tangerkonferenz, auf der es auf Anterſtützung Italiens rechnen könnte, eine defi⸗ nitive Löſung erzwingen werde. Demgegenüber iſt von franzöſiſcher Seite wiederholt betont worden, daß an dem jetzigen Tangerſtatut nicht gerührt werden dürfe. Offenbar iſt nun der König von Spanien nicht gewillt, die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten mit Frankreich dadurch zu verſchär⸗ fen, daß Spanien auf der Einberufung einer Tangerkon⸗ ferenz beſteht. Auf dieſen Standpunkt hat ſich auch der ſpaniſche Botſchafter in Paris geſtellt, der jetzt zur Ein⸗ holung von Inſtruktionen nach Madrid berufen war. Für und Lebensfrage der Diktatur geworden, denn die Dikkta⸗ tur braucht einen außenpolitiſchen Erfolg, den ihr heute nur Tanger geben kann. Damit iſt Tanger, wie in einer Madrider Korreſpondenz der„Germania“ ausgeführt wird, auch Objekt der inneren Politik Spaniens geworden und das läßt die jetzt wieder auftauchenden Gerüchte von einem Sturz Primo de Riveras als nicht ganz unglaub⸗ würdig erſcheinen. die K nicht mehr national orientiert war. heit waren die agrariſchen und katholiſchen Abgeordneten Primo de Rivera iſt die Tangerfrage aber zur Preſtige⸗ Das neue Prager Kabinett. * Das aus Beamten und Parlamentariern gemiſchte neue Kabinett des tſchechiſchen Bauernführers Schwehla, das am Dienstag ernannt wurde und ſich geſtern dem Parlament vorſtellte, zieht in ſeiner Zuſammenſetzung 5 onſequenz aus dem Umſchwung, der ſich im Früh⸗ jahr ereignete, als der Zollkonflikt die bisher auch für die Politik reſtlos maßgebenden nationalen Scheide⸗ wände der Parteien umſtieß. Die Agrarzölle wurden der tſchechiſchen Regierung von einer Mehrheit bewilligt, die erſtmals in der Geſchichte der neuen Sudetenrepublik An der Mehr⸗ der deutſchen und magyariſchen Minderheit beteiligt, waren große Gruppen der bisher regierenden tſchechiſchen Mehrheit(Nationalſozialiſten, tſchechiſche So⸗ zialdemokraten) nicht mehr beteiligt. Zum erſten Male ſeit dem Beſtand der tſchechoſlowakiſchen Republik war die parlamentariſche Trennungslinie nicht national, ſon⸗ dern diesmal, wirtſchaftspolitiſch beſtimmt, und die Folgen konnten nicht ausbleiben. Es kam hinzu, daß im nächſten Jahre Präſidentenwahlen ſtattfinden, und daß der Schöpfer der Tſchechoſlowakei und ihr bis⸗ heriger Präſident, Maſaryk, für den allein eine Aus⸗ nahme von der Verfaſſungsbeſtimmung, die jede Wie⸗ derwahl verbietet, gemacht werden ſoll, im tſchechiſchen Lager ſo heftige Gegner hat, daß ſeine Wieder⸗ wahl ohne Silfe deutſcher Stimmen zweifelhaft wäre. Präſident Maſaryk hat ſchon ſeit Jahren ein Haupt⸗ ziel ſeiner Politik darin geſehen, daß die Deutſchen zur verantwortlichen Mitarbeit in der Regierung her⸗ anzuziehen ſeien, und er hat in einer Form, die bei Staatsoberhäuptern ungewöhnlich iſt, vor einigen Wochen in einem deutſchen Blatt Prags den Appell an die Deut⸗ ſchen ausgegeben, gleichzeitig mit einer ſcharfen und tem⸗ peramentvollen Warnung vor dem tſchechiſchen 19 5 5smus, wie er anläßlich der Affäre Gajda her⸗ vortrat. 5 Vorhereitet war die jetzige Kabinettsbildung, an der zwei deutſche Miniſter beteiligt ſind, ſchon durch die Wah⸗ len vom November 1925. Dieſe Wahlen waren charak⸗ teriſiert durch ein Abbröckeln der radikalsten nationalen Gruppen ſowohl auf deutſcher wie auf tſchechiſcher Seite, ferner durch einen gewaltigen Vormarſch der Kommuni⸗ ſten, die, nicht nach Nationen getrennt, aber doch haupt⸗ ſächlich auf Koſten der tſchechiſchen Sozialdemokratie im erſten Anlauf beinahe eine Million Stimmen eroberten, ſerner durch ſtarke Wahlerfolge der agrariſchen und ka⸗ tholiſchen Gruppen, wieder auf beiden Seiten, eben den Mitgliedern der ſpäteren Zollmehrheit. Das Ergebnis war. dak die bisherige Regierunakoalition aus 5 Hchtung! Seckenheim am Rathaus. Palast Theater iIſchechiſchen Parteien, von der chauvinſſtiſchen National⸗ demokratie bis zu den tſchechiſchen Sozialdemokraten, nicht mehr die Mehrheit der Mandate beſaß; nur die Hinzuziehung der kleinen tſchechiſchen Gewerbepartei ermöglichte die Bildung einer ſehr ſchwachen tſchechiſchen Mehrheit. Dieſe aber ging in die Brüche, als der Zoll⸗ ſturm blies, und ſeither kann von einer latenten Regie⸗ rungskriſe, aber auch Syſtemkriſe geſprochen werden, die nunmehr durch eine Koalition einiger deutſcher und einiger tſchechiſcher Gruppen gelöſt worden iſt. In der Oppoſition ſtehen jetzt neben den Kommuniſten und der Sozialdemokratie beider Nationen auch die tſche⸗ chiſchen Nationaldemokraten, von den deutſchen Grup⸗ pen die Deutſchnationalen und Nationalſozialiſten. Die Herrſchaft der„Petka“, alſo der Fünferkoali⸗ tion, die nunmehr gebrochen iſt, beſtand ſeit der Errich⸗ tung des Staates. Urſprünglich bildeten dieſe Parteien allein die Nationalverſammlung, die die Verfaſſung beſchloß; erſt 1920, im erſten verfaſſungsmäßigen Par⸗ lament, gab es deutſche Abgeordnete. Und dieſes Parla⸗ ment wurde durch die Neuwahlen von 1925 gründlich durcheinandergeworfen; aber der Beſtand an deutſchen Mandaten iſt erhalten geblieben. Wenn nun zum erſten Male deutſche Miniſter im Prager Kabinett arbeiten— und ſie haben ſehr wich⸗ tige Poſten, Juſtiz und öffentliche Arbeiten— ſo kann naturgemäß erſt die Zeit lehren, ob das Experiment ge⸗ lingt. Aber man kann heute ſchon ſagen, daß dieſes Ex⸗ periment gemacht werden mußte, und daß es ſehr trau⸗ rig wäre, wenn es mißlänge. Der tſchechiſche Faſzis⸗ mus, gegen den der Schöpfer des Staates, Maſaryk, ſich öffentlich ſo ſcharf gewendet hat, iſt ein Verzweif⸗ lungsausbruch der Richtung, die geglaubt hat, dieſen Nationalitätenſtaat als tſchechiſchen Na⸗ tionalſtaat einrichten zu können. Es hat ſich erwie⸗ ſen, daß es nicht geht, und die letzten Wahlen haben ſogar die parlamentariſche Baſis für dieſe Pläne zer⸗ krümmert. Wenn die Sudetenrepublik eine geordnete Zukunft haben ſoll, dann nur bei einer dauernden Zuſammenarbeit mit dem Deutſchtum, das hiſtoriſch, kulturell und wirtſchaftlich gerade dieſem Lande ſo viel gegeben hat und noch zu geben hat. Dieſe Notwendigkeit einer Zuſammenarbeit hat der Schöpfer des Staates, der jetzige Präſident Maſgryk, ſchär⸗ fer blickend als manche ſeiner Anhänger, die ihn noch übertrumpfen wollen, längſt erkannt. Wenn die Beteili⸗ gung der Deutſchen an der Regierung zum Dauerzu⸗ ſtand wird, dann ändert ſich grundſätzlich Vieles in dem Staate, der ſeinerzeit ohne und gegen den Willen ſeiner deutſchen Minderheit gegründet wurde, und an 1 Verfaſſung das Deutſchtum nicht mitgearbeitet at. Es bringt jedem etwas! Ferner: 2 Hkte „Er“ als Landwirt 2 Rute Das große Kirchweih⸗ Programm von Freitag, den 15. bis Sonntag, den 17. Oktober: Zirkus Pa Pacha 7 Akte voll köstlichem Numer Immys Hbenteuer in Neumexiko Dazu noch„Die Deulig-⸗ Woche“. Hosen Jazzband⸗Kapellel Stimmung! Stimmung! Wölfe der Nacht Die Geschichte von der Treue eines Hundes, ein stark dramatischer Film in 7 Akten. Vorträgen. sich gesund! 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Heuer T 4a, 5 Mannheim. . Lerne ſchlafen ohne zu träumen. Jeder weiß, wie man ſich nach einer lebhaft durch⸗ träumten Nacht am nächſten Morgen müde und zer⸗ ſchlagen fühlt und im Gegenſatz hierzu wie ausgeruht man iſt, wenn man acht Stunden traumlos durchge⸗ ſchlafen hat. Im letzteren Fall erſcheint einem die Welt oppelt ſo ſchön, die Arbeitsluſt iſt geſteigert, kurzum, der ausgeruhte Organismus bedankt ſich für die ihm ge⸗ währte ausgiebige Ruhe. Es iſt eine neue Theorie, die ein italieniſcher Arzt aufgeſtellt, daß der Traum, wie er ſagt, eine Krank⸗ heitserſcheinung ſei, daß geſunde Menſchen immer nur kurze Zeit und ſelten träumen, daß jedermann dringendſt im Intereſſe ſeiner Geſundheit danach ſtreben müſſe, ſo 5 755 als möglich zu träumen.— Jeder wird daraufhin fragen: ja liegt es denn in unſerer Hand zu träumen, wann man will? Und woher kommen und wie entſtehen die Träume? Trotz eifrigſter Bemühungen unserer Phyſiologen und Pſychologen wurde eine einwandfreie befriedigende Er⸗ klärung in dieſer Beziehung noch nicht gegeben. Die Er⸗ fahrung aber lehrt uns, daß wohl 90 Prozent aller Träume im Magen entſtehen. Träume und Verdauung ſtehen im engſten Zuſammenhange. Träume ſind„Phan⸗ taſtereien des Magens“. Menſchen, die ſich mit vollem Magen zu Bett legen, träumen viel und meiſt die un⸗ angenehmſten, ja qualvollſten Bilder erſcheinen ihnen im Schlafe. Erſter Grundſatz für diejenigen, welche ſich über zu lebhaftes Träumen beklagen iſt, ſich davor zu hüten, vor dem Zubettegehen vieles und ſchwer Verdauliches zu eſſen. Beſonders ältere Leute, und von dieſen wieder jene, die einen Herzfehler haben, mögen ſich dieſen Grund⸗ ſatz zu eigen machen. Sie ſetzen ſich den ſchwerſten Schä⸗ igungen ihrer Geſundheit aus. Wie oft hört man von Menſchen, die plötzlich nachts geſtorben ſind. Und es iſt die berechtigſte Frage, die wir uns ſtellen: Scheinbar im beſten Wohlbefinden leg⸗ ten ſich dieſe zu Bett, meiſt immer nach einer guten Mahl⸗ zeit und wachten nicht mehr auf. Warum ſtarben ſte? Eben dieſe gute Mahlzeit war meiſt die Todesurſache. Der volle Magen erzeugt Angſtträume, auf die unſer Organismus mit allerſtärkſtem Herzklopfen reagiert. Wie er ja auch im wachen Zuſtande bei Erregung und Schreck ſtets in erhöhte Tätigkeit gerät. Genau ſo aber, wie bei wachen Menſchen, wenn ihr Herz nicht mehr intakt war, Aufregung, Schrecken, Wut gelegentlich den plötzlichen Stillſtand des Herzens herbeiführten, ſo geſchieht es auch im Schlafe.— Wie oft erfahren wir es am eigenen Leibe.— Mitten in der Nacht erwachen wir, ſchweiß⸗ triefend und zitternd aus dem tiefſten Schlafe. Das Herzklopfen hat uns aufgeweckt und angſtvoll erinnern wir uns an den letzten Traum, der uns die ſchrecklichſten Bilder vor Augen führte. Faſt immer iſt in ſolchen Fällen der Magen der Entſtehungsort der Störung und ihrer beim Geſunden nur unangenehmen, beim Kranken manchmal bedenklichen Folgen. Die Beobachtung der Re⸗ gel, abends nicht mit vollem Magen zu Bett zu gehen, gilt aber hauptſächlich für jene Perſonen, welche an der Krankheit unſerer Zeit, an Nervoſität, leiden. Nervoſi⸗ tät äußert ſich meiſt in hypochondriſchen Vorſtellungen, gent der Herztätigkeit gefördert. Die Gaſe, die ich rend der Verdauung im Magen anſammeln, erzeugen einen ſehr ſtarken Druck auf das Herz der dieſes zu er⸗ höhter Tätigkeit anregt. Das geſtörte Herz rächt ſich natürlich. Der mitleidende Teil iſt das Gehirn, und dieſes wiederum ruft Angſtträume hervor. 5 Nicht die Verdauung allein iſt es, die Albdruck und ſchwere Träume verurſacht. Gerüche im Zimmer, an⸗ dauernde Geräuche, Temperaturwechſel, ſchlechte Betten und ſchlechte Lage des Schlafenden ſowie insbeſondere Sorgen und Kummer, die den Wachen quälen, erzeugen gleichfalls Träume, und ſoweit dieſe ſchädigende Umſtände behebbar ſind, muß jeder im Intereſſe ſeiner Geſundheit mit Energie darauf sehen, es zu tun. Es iſt bekannt, daß viele Menſchen, namentlich wenn ihr Herz nicht mehr ganz richtig funktioniert, die like Seitenlage ſchwer ver⸗ tragen, obwohl gerade dieſe häufig eingenommen wird: in dieſem Falle verſuche man, ſich zu trainieren, daß ſtets in rechter Seitenlage geſchlafen wird, was bei einiger Ausdauer leicht möglich iſt. Macht man ſich dazu noch zur Regel, abends nur die leichteſten Speiſen zu eſſen und nicht eher ſchlafen zu gehen, als bis zwiſchen letzter Mahlzeit und Zubettegehen ein Zeitraum von zwei bis drei Stunden liegt, kann man mit größter Wahrſchein⸗ lichkeit darauf rechnen, von ſchweren Träumen nicht ge⸗ ſtört zu werden und ruhig zu ſchlafen. Wir modernen Menſchen ſind uns viel zu wenig deſſen bewußt, wie ſchäd⸗ lich das Träumen iſt, und daß, wer auch bei freiem Magen viel und ſchlecht träumt, ſich als Kranker betrach⸗ ten ſoll, ſelbſt wenn das Weſen ſeiner Krankheit nicht ſogleich feſtzuſtellen oder ein Leiden überhaupt nicht wahr⸗ zunehmen iſt. 7 Vom Grüßen. Das iſt den Meiſten von uns längſt zum Wiſſen ge⸗ worden, daß wir, auch wenn wir noch ſo viele bekannte und befreundete Menſchen um uns haben, doch meiſt einſam bleiben in unſerem tiefen Seelenleben. Immer ſind wir auf der Suche nach Menſchen, die uns innerlich verwandt ſind, und wie ein Käfer auf dem Waldboden ſtrecken wir unſere Fühler aus nach dem, was in den anderen Menſchen wohnt. Solch ein Fühlerausſtrecken iſt auch der Gruß beim Begegnen, ein Bote von Seele zu Seele. Man kann in einen Gruß ſo viel hineinlegen; denn Grüßen iſt eine perſönliche Sache. Es iſt wie ein Ruf, der auf ein Echo wartet. Senden wir die Gedanken rückwärts zu längſt vergan⸗ genen Kulturen, ſo erfahren wir, daß die Völker in ihrem Grüßen ganz verſchiedene Ausdrücke fanden. Die Griechen, dieſe Lebenskünſtler und Schönheitsfreunde, riefen ſich das eine Wort„Freude“ zu, wenn ſie einander trafen. Die alten Hebräer, die ſtets in der Anruhe ſeltſamer Schickſale lebten, wünſchten ſich gegenſeitig„Frieden“. And war es nicht jener erſten Chriſtengemeinden. in denen ja ſo viele vom Leben Euttäuſchte ſich zuſammengefunden, wie ein Quell friſcher Kraft, wenn ihnen ihre Führer begrüßend predigten:„Gnade ſei mit Euch, und Friede von Gott!“ So ließen ſich noch hunderte von Grußformen anführen, die ſich wandernde Menſchen unterwegs zuriefen; aber von allen dieſen Formen iſt wohl keine ſchlichter und doch er⸗ hebender, keine gemütvoller und inniger, wie die zwei Worte:„Grüß Gott!“—„Kein andrer Gruß.“ fino dax Bichter,„paßt ſo zu aller Zeit.“ Wie banal und ſtillos klingen dagegen alle Grußworte, die nur das Zeichen von Sonderbündelei und Parteizugehörigkeit ſind, es ſind Sig⸗ nale und Erkennungszeichen, aber keine Grüße von Menſch zu Menſch. Auf der Heerſtraße des Lebens gehen Tauſende ungegrüßter Menſchenkinder, die erſtaunt emporblicken, wenn ſich jemand um ſie kümmert, und doch iſt auch für ſie der kurze Augenblick eine Erinnerung an gemeinſames Menſchentum. Deshalb laßt uns einander grüßen im Kampf des Lebens, wie einſt die Ritter ſich grüßten vor dem Kampfe, ehe ſie die Klingen gegeneinander kreuzten. Eine Erinnerung an gemeinſames Menſchentum. Straffe Hand und ſcharfer Blick ſind not um die tägliche Arbeit zu bewältigen, aber wo nur die körperliche Kraft arbeitet, iſt ſie bald ermüdet und fühlt ihre Grenze. Der Druck ihrer Laſt wird innerlich nur überwunden, wenn die Seele in friedlicher Fröhlichkeit den Körper ſtützt. Laßt uns einander grüßen bei der täglichen Arbeit, denn ſolch ein Gruß erfriſcht Gemüt und Geiſt. 8 Vor allem aber laßt uns einander grüßen in der Trau⸗ lichkeit des eigenen Heims. Gewiß, die Not der Zeit iſt ſchwer, und man kehrt meiſt müde von der Arbeit heim; aber einen fröhlichen Gruß in Wohnſtube und Kinderſtube mitzubringen, laßt uns doch nicht vergeſſen. And die Beiden ſollten die erſten ſein, die ſich begrüßen: Mann und Weib; ſie müßten es am beſten verſtehen, denn in ihrem ver⸗ Zukunft. ſtehenden Gruß liegt Weihe des Lebens und Segen der Turnen Sport Spiel. Internationale Schwimmwettkämpfe in Heidelberg. Für die am 7. November im Heidelberger Hallen⸗ bad ſtattfindenden internationalen eee ſind jetzt die erſten Meldungen abgegeben worden. Von ausländiſchen Gäſten erſcheinen u. a. die beſten Leute des Fercle de Natation Straßburg und zwei ſchweizeriſche Vereine. Deutſcherſeits werden der Kanalbezwinger Vter⸗ kötter⸗Köln, der deutſche Freiſtilmeiſter über 400 und e. 2 Worſke Daria Günther⸗Göp⸗ eine Reihe weitere ſi d il⸗ Rehe r erſtklaſſiger Kräfte teil Der nächſte Kampf bes zen deutſchen Schwergewichtlers. Der moraliſche Erfolg gegen Gorman rettete Diener vor einer Amerikapleite, ſein imponierender Sieg über Knute Hanſen brachte ihn nun urplötzlich in die Reihe der begehrteſten Boxer Amerikas. Zehn Angebote erhielt er von den verſchiedenſten Seiten. Tex Rickards hat wirklich ein gutes Auge; mit dem jungen Deutſchen wird er auch Geſchäfte machen. Auch finanziell ſteigen die Aktien zu⸗ ſehends. Für ſeinen Kampf erhielt Diener 25 000 Mark, kommt es zu dem Abſchluß des Vertrages Diener—Munn, dem nächſten Anwärter auf die Weltmeiſterſchaft nach Hanſen, ſo kann der Deutſche annähernd 100 000 Mark einſtreichen. Alle Anzeichen ſind günſtig, daß es zu einem Kampf Diener—Munn kommt. Dieners Aufgabe iſt hier noch ungleich ſchwerer. Munn ſteht über Hanſen und hat gegenüber dem Deutſchen den Vorteil, bedeutend größer (1.85 Meter) und ſchwerer zu ſein. und dieſe werden durch nichts ſo ſehr wie durch Störun⸗ Perflor allein wäscht milde, Drum führt's mit sich die Hilde. Blüten weiß waschen freilich auch die scharfen, selbst- tätigen Waschpulver, aber sie greifen die Hände an und machen die Wäsche dünn und löcherig. 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