ꝗ5. Jabrung „ e Bezugspreis: Für den Monat Okt. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). ee e 5 für Seckenheim und Umgebung amöluo. 16. Oalober 1929 enblatt fü. 21 ole Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Neues in Kürze. 22: Der Reichsfinanzminiſter der Finanzen, Dr. Nein⸗ 5 hold, iſt von ſeiner Arlaubsreiſe aus Spanien über Genf zurückgekehrt und hat die Geſchäfte wieder übernommen. 6 22: Die Interalliierte Rheinlandoberkommiſſion hat den Jahrgang 1927 des Kalenders„Lahrer Hinkender Bote“ und„Sebels Rheinländiſcher Hausfreund vom be⸗ ſetzten Gebiet ausgeſchloſſen. 22: Der bayeriſche Staatsrat Dr. Schmelzle befindet ſich zur Zeit in Berlin, um dort mit den zuſtändigen Re ſchsſtellen perſönlich, ausgehend vom Fall Germers⸗ heim, über den die Anterſuchungen jetzt abgeſchloſſen ſind, 5 den ganzen Komplex der Pfole fragen zu erörtern. 0 28: Der Vorſchlag, die Märztagung des Völkerbundes 1 im Jahr 1927 in Berlin abzuhalten, wird nach einer Pariſer Meldung aller Wahrſcheinſichkeit nach auf der Dezembertagung des Völkerbundes in Geuf angenommen werden. N . ts: Nach Berliner Meldungen werden zur Zeit in g Berlin Verhandlungen hinſichtlich der Erweiterung der ruſſiſchen 300⸗Millionen⸗Kredite gepflogen. co n n ee — 2 8 Präſidenten der nalionalliberalen Federation, ſeinen un⸗ widerruflichen Entſchluß mitgeteilt, von der Führerſchaft der Liberalen Partei zurückzutreten. z: Mit dem Beginn der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ handlungen über die Regelung der Vorkriegsſchulden dürfte nach dem„Petit Pariſien“ für Anfang nächſter Woche zu rechnen ſein. Parlamentariſche Erziehung. Ein Nachwort zum Hohenzollernvergleich. b Berlin, 15. Oktober. Reeichstagspräſident Löbe hat die übliche Druck⸗ legung einer kommuniſtiſchen Interpellation nicht ge⸗ ſtattet, weil ſie beſchimpfende Ausdrücke enthielt, die gegen jene Parteien ſich richteten, die den neuen Vergleich mit den Hohenzollern billigen. Die kommuniſtiſche Fraktion des Reichstages hat daraufhin die Interpellation in ſachliche Ausdrücke gekleidet, wor⸗ aauf die Drucklegung erfolgte. n neee 91 Man kann annehmen und muß hoffen, daß dieſe HSandlungsweiſe des Reichstagspräſidenten den Beginn 9 einer parlamentariſchen Erziehung bedeutet. Die jüngſten Vorgänge im preußiſchen Landtage haben dem Anſehen des Parlamentarismus ſehr geſchadet, ſchon deshalb, weil Parlamentarier es waren, die durch ihr Verhalten den Sitzungsſaal zum 5 1 Schauplatz wüſter Szenen . machten. Wenn nun die Kommuniſten auch im Reichs⸗ tage ſelbſt eine der üblichen Druckſorten, wie es die zur Information der Abgeordneten und der Preſſe im Druck vervielfältigten Interpellationen ſind, zum Anlaß und Mittel einer rein agitatoriſchen Hetze machten, ſo wie⸗ derholt ſich damit nur eine Methode, die auch ſonſt von den Radikalen gebraucht worden war. Die Druckſorten der Parlamente ſind ſchließlich amtliche Schriftſtücke, und ſie erhalten dadurch eine gewiſſe Autorität, wie ſie jedem Dokument innewohnen ſoll. Und es gehört V mit ins Bild, wenn ſelbſt dieſe Autorität kleiner Doku⸗ miente dazu mißbraucht wird, eben das Anſehen eben die Körperſchaft herabzuſetzen, die mit dieſen Dokumen⸗ ten ihre Arbeit kundgibt. Das Schädliche und Frivole der kommuniſtiſchen Methoden lag ja darin, daß Mit⸗ glieder der Parlamente ihre Vorrechte und das Par⸗ lament ſelbſt dazu verwenden, Gegen beweiſe gegen dieſes Parlament und gegen dieſe Vorrechte zu erbringen. And wie dem Soldaten, der verantwortungslos mit der gekennzeichneten Zugehörigkeit zum ſtaatlichen Organ Miß⸗ brauch triebe, eben dieſe Waffe mit Recht entzogen wird, ſo kann auch das Parlament es nicht dulden, daß das, was zum Zwecke und unter der Vorausſetzung ernſthafter parlamentariſcher Arbeit eingerichtet iſt, zum ittel der Sabotage dieſer Arbeit werde. Freilich: Skandale und Parlamentsſkandale hat es immer an verſchiedenen Orten und zu verſchiedenen Zei⸗ ten gegeben. Immer aber iſt es das N Kennzeichen des Verfalls N eweſen, wenn das betreffende Parlament mit ſolchen kandalen nicht fertig wurde. Diesmal iſt die Sache be⸗ ſonders arg, weil man, wie meift bei kommuniſtiſchen Skandalen, das Gefühl nicht los wird, daß es ſich hier nicht um einen unmittelbaren Temperaments⸗ aus bruch, um eine echte und plötzliche Empörung handelte, für die es noch menſchliche Milderungsgründe gäbe, ſondern daß die Tumulte wie einſtudiert und demacht unter einer zielbewußten Regie ent⸗ tanden, ein effektvolles Theater, deſſen Schauſpieler ge⸗ . allſüchtige Blicke auf die Straße werfen. Auf eine Straße übrigens, der man unrecht täte, wenn man etwa glaubte, aß ſie über dieſes Schauſpiel beſonders erfreut wäre. 8 ie ſchwere Beleidigung eines ſozialdemokratiſchen Abge⸗ dadneten durch Kommuniſten hat übrigens dazu geführt, 28: Asquith hat in einem Brief an Spender, den ihm anvertrauten Waffe und mit der durch die uniform Annahme der Geſetzesvorlage im Preußen⸗Landtag. bh Berlin, 15. Oktober. Der preußiſche Landtag hat heute nachmittag bei namentlicher Abſtimmung über die Abfindung der Ho⸗ henzollern mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten in dritter Leſung die Geſetzesvorlage angenommen. Ueber die Sitzung des Landtages, die wie die bei⸗ den erſten Leſungen der Geſetzesvorlage, ſehr ſtürmiſch verlaufen iſt, iſt zu berichten, daß infolge entſprechender Vorkehrungen von Regierungsſeite die Störungsverſuche der Kommuniſten nicht das Ausmaß erreichten wie am Montag und Dienstag. Durch taktiſche Verſchleppungs⸗ manöver verſuchten die Kommuniſten dieſesmal die Be⸗ ratung zu ſabotieren, wobei ſie auf alle möglichen und unmöglichen Einfälle verfielen. Auch der Humor kam die⸗ ſesmal zu ſeiner Geltung, indem die Kommuniſten be⸗ antragten, die Reden verſchiedener kommuniſtiſcher Abge⸗ ordneten gemeinſam mit der nichtgehaltenen() Rede des preußiſchen Finanzminiſters durch Säulenanſchlag öf⸗ fentlich bekannt zu geben, was ſtürmiſche Heiterkeit im Hauſe auslöſte. Nach derartigen Intermezzos, die kei⸗ neswegs im Intereſſe eines ernſten Parlamentarismus gelegen ſind, konnte dann der preußiſche Finanzminiſter ſeine Ausführungen über den Vergleich beginnen, wobei hervorzuheben iſt, daß ſich der Miniſter beſonders gegen die Auffaſſung wandte, als ob dem vormaligen Kaiſer die Mögnlichkeit gegeben wäre, im Schloß Homburg v. d. H. ſeinen künftigen Wohnſitz zu nehmen. Auch betonte Dr. Höpker⸗Aſchoff nochmals, daß der Vergleich die einzige Möglichkeit in ſich ſchließe, das höchſtmög⸗ liche für das Land herauszuholen und daß ein gerichtlicher Entſcheid bei weiterem ſchwerere Schädigungen nach ſich ziehen würde. Nachdem dann die übrigen Parteien ihre Zuſtimmung ausgeſprochen bw. ſich für Stimm⸗ enthaltung erklärt hatten, wurde zur Abſtimmung ge⸗ ſchritten. Das Ergebnis wurde von lautem Geſchrei und Gejohle der Kommuniſten begleitet, doch kam es infolge der Sicherheitsmaßnahmen zu keinen weiteren Ausſchrei⸗ tungen. i Beratungen des Thoiry⸗Ausſchuſſes. Prüfung der ausgearbeiteten Gutachten. Berlin, 15. Oktober. Der interminiſterielle Ausſchuß, der Ende vorigen Monats zur Weiterführung der Verhandlungen von Thoiry eingeſetzt worden war, wird in Kürze zu einer neuen Sitzung zuſammentreten. Nachdem der Ausſchuß in ſeiner erſten Sitzung die in Thoiry aufgeſtellten Pläne beſprochen hatte, ſind demnächſt in den in Frage kommen⸗ den Miniſterien— dem Ausſchuß gehören bekanntlich der Reichswirtſchafts⸗, der Reichsfinanz⸗ und der Reichs⸗ außenminiſter an— Gutachten über die erörterten Projekte von den Fachreferenten ausgearbeitet worden, zu denen nunmehr zunächſt die betreffenden Miniſter Stel⸗ lung nehmen. In einer Sitzung des Ausſchuſſes werden dann die Projekte weiter durchberaten werden, worauf dem Reichskabinett Bericht erſtattet werden wird. 2—— 110 Abbruch der Koalitionsverhandlungen in Preußen. Eine Verlautbarung der Volkspartei. b Berlin, 15. Oktober. Die Fraktion der Deutſchen Vollspartei im preu⸗ ßiſchen Landtag, die geſtern abend und heute vormittag vertrauliche Sitzungen über die Frage der Koalitions⸗ erweiterung abgehalten hatte, gibt über das Ergebnis ſol⸗ gende offiziöſe Verlautbarung bekannt: f »Die Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei ſieht nach dem bisherigen Verhalten der Regierung und der Regierungsparteien die Verhandlungen über eine Erweiterung der Regierung als abgebrochen an.“ „Wie hierzu weiter aus volksparteilichen Kreiſen mit⸗ geteilt wird, erblickt die Fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei in dem Verhalten der Regierungsparteien einen Mangel des ernſten Willens, zu einer Einigung zu kom⸗ men. Man verweiſt darauf, daß bereits die Ernennung des Miniſterialdirektors Abegg zum Staatsſekretär, die erfolgte, ohne daß man ſich mit der Deutſchen Volks⸗ partei in Verbindung geſetzt hatte, dieſen ernſten Willen vermiſſen laſſe. Beſonders verſtimmend auf die Deulſche Volkspartei habe auch die Tatſache gewirkt, daß von dem Ergebnis der Beſprechungen, die der Miniſterpräſident geſtern mit den Fraktionsführern der Regierungsparteien geführt hat, der Deutſchen Volkspartei offiziell keine Mitteilung gemacht wurde, ſo daß dieſe erſt aus der Preſſe davon Kenntnis erhielt. Trotzdem wird die Deut⸗ ſche Volkspartei bei der für heute zu erwartenden Ab⸗ ſtimmung im Plenum über die von den Kommu⸗ niſten eingebrachten Mißtrauensanträge ſich der Stimme enthalte n. Dagegen werden die Deutſch⸗ nationale Volkspartei und die Wirtſchaftliche Vereini⸗ gung für dieſe Anträge ſtimmen. f Demgegenüber wird aus Kreiſen der Regierungs⸗ parteien erklärt, daß keine Tatſachen vorliegen, die zu der Annahme berechtigen, daß ein ernſtlicher Wille, nit 5 Volkspartei zu einer Einigung zu kommen, nicht or⸗ handen ſei. Allerdings ſei dieſe Einigung nach Lage der Dinge, wie ſchon wiederholt hervorgehoben worden ſei, nicht bereits jetzt zu erwarten. Vielmehr müſſe erſt der 3. November, wo Reichstag und Landtag wieder zuſammentreten, abgewartet werden. f Keine Herabſetzung der Veſatzungsſtärke. Ein franzöſiſches Dementi. i Berlin, 15. Oktober. Nach einer Mitteilung des„Echo de Paris“ ſoll bei der Unterredung des Oberbefehlshabers der Rhein⸗ armee, General Guillaumat, mit Painleve weder die Herabſetzung der Beſatzungstruppen noch die teilweiſe Auflöſung der Kavalleriediviſion zur Sprache gekommen ſein. — Mit dieſer Meldung werden die Befürchtungen be⸗ ſtätigt, die man in Deutſchland und vor allem im beſetz⸗ ten Gebiet ſchon beim erſten Bekanntwerden der Pariſer Preſſemeldungen über eine fühlbare Herabſetzung der Be⸗ ſatzungstruppen hegte. Wieder einmal wird dadurch ſchla⸗ gend bewieſen, daß man in Frankreich geſonnen iſt, um jeden Mann, den es von ſeiner übergroßen und vollſtändig überflüſigen Beſatzung zerücknuimmt, zu feil⸗ ſchen, daß es gegenüber Deutſchland nichts anderes kennt als Mißtrauen, ſchlechten Willen und eine bis ins kleinſte ausgebildete Verſchleppungstaktik, de⸗ ren letzte Kon equenz jeweils darin beſteht, daß es die einmal gemachten halben Zugeſtändniſſe nachträglich doppelt bezahlt haben möchte. Auf der anderen Seite aber iſt feſtzuſtellen, daß die deutſche Diplomatie ſich einer ſo ungewöhnlichen Sanftmut und Langmut befleißigt, daß man ihr geduldiges Harren ſchon mehr als Schwäche auslegen kann. Dadurch ent⸗ ſteht ein äußerſt unerquickliches Schauſpiel, das um ſo weniger begreiflich erſcheint, als Deutſchland infolge ſeiner wirtſchaftlichen Abmachungen mit Frankreich und England ſchon längſt wieder ein Machtfaktor in der europäi⸗ ſchen Politik geworden iſt und eben deswegen mit größter Beſtimmtheit aufzutreten verpflichtet wäre. Dieſer Betrachtung muß dann noch angefügt werden, daß in dieſen Tagen, in welchen die Pariſer Preſſe ein⸗ heitlich von den„erheblichen Beſatzungsminderungen“ zu melden wußte, der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete eine Informationsreiſe an den Rhein unter⸗ nommen hatte, ſo daß der Verdacht gegeben iſt, daß die angeführten franzöſiſchen Meldungen nur wegen die⸗ ſer Reiſe lanciert wurden. Wenn das der Fall iſt, dann hat dieſe Inſpirierung der Pariſer Preſſe ihre Schuldigkeit voll und ganz getan und der deutſche Michel und insbeſondere das beſetzte Gebiet wurde wieder einmal gründlich und nach bewährtem Muſter übers Ohr geſchlagen. Denn der Reichs⸗ miniſter für die beſetzten Gebiete hat ſich während ſeines Aufenthaltes im Rheinland ſo wenig mit den Klagen der Bevölkerung befaßt, daß man ſein Verhalten ſchon als übergroße Schwäche gegenüber den Beſatzungs⸗ truppen auffaſſen muß. Die Oeffentlichkeit war bei all ſeinen Beſprechungen nicht zugelaſſen und die nichtsſagenden Kommuniques, die nachträglich ver⸗ breitet wurden, wichen ſo wenig von der üblichen Art derartiger Verlautbarungen ab, daß in den beſetzten Ge⸗ bieten allenthalben die größte Unzufriedenheit mit dem Verhalten des Reichsminiſters, der dieſes Reſſort im Nebenamt verwaltet, feſtzuſtellen iſt. Es wird deshalb im beſetzten Gebiet eine derartige Leiſetreterei gegenüber den Beſatzungstruppen einmal des⸗ halb abgelehnt, weil dieſer Beſuch des Reichsminiſters Dr. Bell, der erſte Miniſterbeſuch ſeit dem paſſiven Widerſtand in den ſchwer betroffenen Gebieten iſt und wei⸗ terhin, weil vor allem die Art, wie Frankreich die Be⸗ ſatzungsfrage nach Locarno, Genf und Thoiry behandelt, jedes deutſche Gefühl empört. Es iſt daher jetzt endlich an der Zeit, daß man regierungsſeitig ver⸗ langt, daß die Kontrahenten von Locarno, Genf und Thoiry die Verſtändigung ehrlich durchführen, daß die ſchon längſt fälligen Rückwirkungen in die Tat um⸗ geſetzt werden und daß das widerwärtige Miß⸗ trauen, das man in Frankreich ängſtlich hegt und pflegt, endlich verſchwindet. Hierzu gehört aber vor allen Dingen eine kräftige eigene Diplomatie und eine entſchiedene Sprache der Reichsregierung, die gerade in dieſer Hinſicht bis jetzt nur ſchäd liche Schwäche gezeigt hat. g Große Anfrage im Preußen⸗Parlament. g d Berlin, 15. Oktober. Im preußiſchen Landtag iſt folgende große Anfrage eingegangen: Die Gewalttaten des franzöſiſchen Heeres im beſetzten Gebiet nehmen ihren Fortgang, ſo z. B. haben ſich in letzter Zeit in Koblenz, Trier und Kreuz⸗ nach ähnliche Fälle wie im nichtpreußiſchen Gebiet in Germersheim und Mainz zugetragen. Iſt die Staats⸗ regierung bereit: 1. im Einvernehmen mit der Reichs⸗ regierung eine zuſammenfaſſende Mitteilung über die bis⸗ herigen Verbrechen und Vergehen des fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsheeres und der mit den Franzoſen verbündeten Separatiſten gegen Leben und Geſundheit ihrer preußiſchen Staatsbürger zu machen!? 2. Bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß die frü⸗ her erfolgte fortlaufende Veröffentlichung der Be⸗ richte über die Gewalttaten der Beſatzung zu⸗ gängig gemacht werden. 3. Alles daran zu ſetzen, daß auf Grund dieſer Tatſachen nunmehr die Beſatzun ſchleunigſt deutſchen Boden e n ——— —— Aus dem In⸗ und Auslande. Leutnant Nouzier in Freiheit? „Paris, 15. Okt. Die„Action Francaiſe“ bringt die Mitteilung, daß der franzöſiſche Leutnant Rouzier, der wegen der Mordlat in Germersheim in Unterfuchungs⸗ haft genommen worden war, vorläufig in Freiheit ge⸗ ſetzt worden iſt. Das Blatt fragt, warum die Negie⸗ rung ſich nicht deutlich erklärt, Poincaree und ſein Außen⸗ miniſter wollten auf dieſe Weiſe jenſeits des Rheins nur den Glauben erwecken, daß der Leutnant Rouzier im Ge⸗ fängnis gehalten würde.— Eine Beſtätigung oder Ver⸗ neinung der vorliegenden Meldung war nicht zu erlangen. Gibt Polen nach? Berlin, 15. Oktober. Von Warſchau aus werden offenbar von intereſſierter Seite Nachrichten verbreitet, wonach man auf polniſcher Seite die zurzeit zwiſchen Deutſchland und Polen geführ⸗ ten Handelsvertragsverhandlungen„ſehr günſtig“ be⸗ urteile, da die Hauptſchwierigkeiten aus der Welt geſchafft ſeien uſw. Man behauptet ſogar, daß man auch deut⸗ ſcherſeits„die Lage der Verhandlungen nicht ungünſtig beurteile“. Zu einem ſolchen hemmungsloſen Optimismus liegt jedoch nach unſeren Informationen keinerlei Anlaß vor. Man war ſich auf beiden Seiten bei Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen am Dienstag darüber klar, daß ſchwerwiegende Streitpunkte zu bereinigen ſind. Daß dies aber ſchon nach viertägigen Beratungen ge⸗ ſchehen ſein ſollte, iſt für jeden Kenner der Verhältniſſe unwahrſcheinlich. Es kann vielmehr angenommen werden, daß man in eine grundſätzliche Erörterung der Hauptſchwierigkeiten noch gar nicht eingetreten iſt. Dabei iſt es aber kein Geheimnis, daß von polniſcher Seite wenigſtens auf einen möglichſt baldigen Teilerfolg n wird, weil Polen bekanntlich vor neuen nleiheverhandlungen ſteht. Auch der über kurz oder lang zu erwartende Abbruch des engliſchen Berg⸗ arbeiterſtreifs läßt Polen, auch im Intereſſe ſeiner Koh⸗ lenindurſtie, auf eine Beſchleunigung der Verhandlungen drängen. Zuſammentritt der Reichstagsausſchüſſe. be Berlin, 15. Oktober. Im Reichstag werden in der nächſten Woche die par⸗ lamentariſchen Arbeiten nach der Sommerpauſe wieder aufgenommen. werden. Am Montag, den 18. Oktober, verſammeln ſich bereits der ſozialpolitiſche Aus⸗ ſchuß, der Beamtenausſchuß und der Rechts⸗ ausſchuß, die auch noch an den folgenden Tagen Si⸗ tzungen abhalten werden. Am Dienstag, den 19. Oktober, treten der Ortsausſchuß und der Verkehrsaus⸗ ſchuß zuſammen. Von den Reichstagsfraktionen hat bs⸗ her nur die demokratiſche Fraktion eine Sitzung anbe⸗ raumt und zwar für Freitag, den 22. Oktober. Auch die Reichsratsausſchüſſe haben ihre Tätigkeit be⸗ reits wieder aufgenommen. Das Reichstagsplenum tritt bekanntlich am 3. November zuſammen. 5 3 Poincaree im Elſaß. f Seine„unvorbereiteten“ Schulbeſuche. d O Colmar i. E., 15. Oktober. Der„Elſäſſer“ macht ſich heute über die angeb⸗ lich unvorbereiteten Schulbeſuche luſtig, die Poincaree bei ſeiner Studienreiſe durch das Elſaß im ſtrengſten incog⸗ nito ausführte, um die Klagen der Bevölkerung ſelbſt zu prüfen. In Gries wußten, ſo meldet das Blatt, die Kin⸗ der ſchon morgens früh 8 Uhr von der„Ueberraſchung des Beſuches des Miniſterpräſidenten. Alles ſei prä⸗ pariert geweſen, ſogar das„zufällige“ Erkennen des Präſidenten durch die Einwohnerſchaft einzelner Dörfer, in denen der Flaggenſchmuck unterblieben ſei, um die Sache„echt“ erſcheinen zu laſſen. In einem Dorfe habe man ſchon am vergangenen Montag von dem hohen Be⸗ ſuch gewußt. Per Lehrer babe eine„improviſierte“ Rede gehalten, über die Poimarrse ſehr„überraſcht“ geweſen ſei. Auf dasſelbe Konto ſei woh! auch das„begſour Mon⸗ teur in der Wilhelminerſchule zu ſtellen. Es war alſo, ſo ſchreibt das Blatt, wieder eine wohlnorbereitete Ueber⸗ raſchung mit„zufälligen Reſultaten“, die eine„au⸗. e⸗ nete Beſtätigung für die Bewährung der bis leren thoden“ erbringen mußte. Rücktritt des Kabinetts Bethlen. Budapeſt, 15. Okt. Nach einer amtlichen Auslaſ⸗ ſung hat Bethlen dem Reichsverweſer die Demiſſion des Kabinetts unterbreitet. Im vorhergehenden Miniſterrat war der Beſchluß gefaßt worden, daß die Regierung nach Erledigung des Frankenfälſcherprozeſſes es als ihre ver⸗ faſſungsmäßige Pflicht erachte, die Vertrauensfrage zu ſtel⸗ len im Hinblick auf die politiſche Verantwortung und zu dieſem Zweck dem Reichsverweſer die Demiſſion der Ge⸗ ſamtregierung einzureichen. Der Neichsverweſer erſuchte den Miniſterpräſidenten, einſtweilen die Geſchäfte weiter⸗ zuführen. In politiſchen Kreiſen heißt es, der Reichs⸗ verweſer habe darum nicht ſofort die Entſcheidung ge⸗ troffen, weil er, einem konſtitutionellen Brauche fol⸗ gend, vorher noch einmal die Führer der politiſchen Par⸗ keien empfangen und von dieſen ihre Anſicht über die politiſche Lage einholen wolle. Das Parlament wurde für Montag einberufen. Bei dem Rücktritt des Kabi⸗ netts handelt es ſich um eine formale Demiſſion. Bethlen wird zweifellos wieder mit der Regierungsbildung be⸗ au tragt. Die Gerüchte von der Auflöſung der National⸗ v. ummlung behaupten ſich. Neuwahlen ſollen in; Dozem⸗ be ſtattfinden. 5 Aus dem badiſchen Lande. Gemeinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreiswahlen. Von amtlicher Seite wird darauf hingewieſen, daß die Wählerliſten für die am 14. November 1926 ſtatt⸗ findenden Wählerliſten für die am 14. November 1926 Gemeinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreiswahlen im Hinblick auf die Friſt für die Einladung zu den Gemeindewahlen ſpäteſtens vom 17. Oktober bis einſchließlich 24. Oktober 1926 öffentlich ausgelegt werden müſſen. * Schwetzingen.(Jagd auf Menſchen für die Fremdenlegion.) Zwiſchen Schwetzingen und Plank⸗ ſtadt wurde in den Abendſtunden ein 56 Jahre alter Küfer aus Plankſtadt von einem aus der Richtung Plank⸗ ſtadt entgegenfahrenden Auto, das ſämtliche Lichter aus⸗ geſchaltet hatte, angehalten. Nur der ſog. Sucher, mit dem man die Strecke auf größere Entfernungen ableuch⸗ ten kann, war in Tätigkeit und wurde von einer Frau bedient, die neben dem Chauffeur im Führerſitz ſaß. Das Auto hielt mitten auf der Straße, worauf zwei Männer an den Küfer herantraten. In dieſem Augen⸗ blick rief die Frauensperſon:„Zu alt, nicht zu gebrau⸗ chen!“ Die beiden Männer beſtiegen ſofort das Auto, das ohne Beleuchtung in der Richtung nach Schwetzingen weiterfuhr. Den ganzen Umſtänden nach muß damit ge⸗ rechnet werden, daß es ſich um Werber der franzöſiſchen Fremdenlegion handelt. Karlsruhe.(Entführung.) Wegen der Entführung eines Minderjährigen ſtand ein junger Mann, namens Valentin Kramer aus Wiesbaden, vor dem Schöffen⸗ gericht. Kaum aus dem Freiburger Landesgefängnis ent⸗ laſſen, wo er eine längere Gefängnisstrafe verbüßt hatte, brachte er— offenbar zu unſittlichen Zwecken— mit Liſt den Jungen eines ihm bekannten Mitgefangenen an ſich. Der Knabe wurde zurückgeholt, ehe Schlimmeres paſſieren konnte. Der ob ſeiner abnormalen Veranlagung f mor bedauernswerte, für ſeine Straftat aber vollverant⸗ wortliche Menſch, der ſich gelegentlich in der Dichtkunſt verſuchte, erhielt in Verbindung mit tätlicher Beleidigung 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, abzüglich 3 Monate Unter⸗ ſuchungshaft und 3 Jahre Ehrverluſt. Endingen a. K.(Durch elektriſchen Strom getötet.) Der Metzgermeiſter Ernſt Roßwog kam mit dem elektriſchen Strom in Berührung und ſtarb bald darauf. Er hinterläßt eine Wilwe und zwei kleine Kinder. Oeſtringen.(Eine ſeltſame Mißgeburt im Stall.) Eine höchſt ſeltſame Geburt brachte die Kuh eines hieſigen Landwirtes zur Welt. Das totgeborene Kalb hatte zwei Köpfe, vorn vier gut geformte Vorder⸗ füße, während hinten ein Vorder⸗ und ein Hinterfuß zu erblicken iſt. Die zwei Köpfe ſtehen ſeitlich, während auf dem Rücken ebenfalls zu beiden Seiten zwei Schwänze die Mißgeburt zieren. f 5 Lehen bei Freiburg.(Durch Draht der Kopf abgeriſſen.) In der hieſigen Ziegelei war der etwa 15 Jahre alte Julius Kaltenbach, Sohn des Zementeurs Albert Kaltenbach, am Draht beſchäftigt, an dem die Wagen mit Lehm transportiert werden. Der junge Mann wurde verwickelt und ſchrie noch um Hilfe, aber im Augen⸗ blick war ihm der Kopf abgeriſſen. Sinsheim.(Pferderäude.— Milchpantſcher. Nachdem die Pferderäude in Bockſchaft erloſchen iſt, ſind die angeordneten Maßnahmen durch das Bezirksamt auf⸗ gehoben worden.— Durch rechtskräftiges Urteil des Amtsgerichts Neckarbiſchofsheim wurde der Landwirt und Milchhändler Wilhelm Heinrich Ruppert von Helmſtadt wegen fortgeſetzten Vergehens der Milchfälſchung zu einer Geldſtrafe von 300 Mark oder 30 Tage Haft verurteilt. Bohlsbach.(Ueherfall.) Als die Frau des Bahn⸗ wärters Huber von Rammersweier kommend die Eiſen⸗ bahnüberführung bei der Karlsburg paſſierte, wurde ſie von einem jüngeren Bürſchchen überfallen, zu Boden geworfen und gewürgt. Als ein Eiſenbahner dazu kam, ſetzte ſich der Unhold auf ſein Fahrrad und fuhr in Richtung Rammersweier davon. Freiburg.(Das Auto als Todesbringer.) Wieder wurde ein Men chenleben durch ein Auto vernich⸗ tet. Der etwa 60 Jahre alte Maurer Heinrich Hog aus der Thurnſeeſtraße wollte mit ſeinem Fahrrad in der oberen Schwarzwaldſtraße vor dem in geringerem Ab⸗ ſtand hinter ihm fahrenden Perſonenauto der hiefigen Feuerwehr die Straße überqueren. Dabei wurde er von dem Auto vom Rade geriſſen, eine Strecke weit ge⸗ ſchleift und ſo ſchwer verletzt, daß er bald nach der Ein⸗ lieferung in die Klinik ſtarb. Der Kraftwagenführer hatte zwar ſo raſch wie möglich gebremſt, das Unglück war aber nicht mehr abzuwenden. Hog war ſchwerhörig und hatte offenbar die Warnungsſignale des Kraftwagens nicht ve nommen. 5 Oberſcheid ntal(A. Buchen.)(Kleine Arſachen 5 große Wirkung.) Die Ehefrau des Landwirts Joſef Anton hatte durch einen zu engen Schuh eine kleine Verletzung am Fuße erlitten, der ſie keine Beachtung ſchenkte. Nach kurzer Zeit trat Blutvergiftung ein, an der die Frau jetzt geſtorben iſt. Sie hinterläßt ihren Mann und acht kleine Kinder. ö Freiburg.(Das geſtohlene Auto.) Ein Kraft⸗ wagenführer aus Bad Nauheim ſtahl dort ein Auto und fuhr mit Frau und Kind nach Freiburg. Hier wollte er den Wagen verkaufen, trat auch mit einem hieſigen Geſchäftsmann in Verbindung. Dieſer ſchöpfte aber Ver⸗ dacht und benachrichtigte die Polizei. Dieſe verhaftete den Chauffeur, der nach kurzem Zögern eingeſtand, den Wa⸗ gen geſtohlen zu haben. 5 Dienſtadt(bei Tauben„ofsheim.)(Tödlicher Unglücksfall.) Das dreijährige Kind des Landwirts Henn fiel beim Futterholen ſo unglücklich vom Wagen, daß es den erlittenen inneren Verletzungen erlag. Lokales und Allgemeines Seckenheim, 16. Oktober. Kerwe! Den fieberhaften Vorbere tungen nach zu urteilen, ſcheint man ſich tüchtig gerüſtet zu haben. Berge von Kuchen türmen ſich bei den Bäckern auf, deren Oefen die letzten Tage nicht kalt wurden, viele Borſtenviecher mußten ihr Leben laſſen und mancher Hahn, der geſtern noch ſtolz krähte, muß heute in die Pfanne marſchieren Auch die Gans, die„jute Jabe Jottes“ wird nicht fehlen und das flinke Häslein mußte gewahr werden, daß in Seckenheim was los iſt, ſo bekam es die letzte Woche zugeſetzt. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, haben ſich unſere Wirte nicht nur mit all dieſen eß⸗ und trinkbaren Ge uüſſen verſehen ſondern bringen zur beſſeren Anregung auch noch muſikaliſche Genüſſe. Hoffentlich hat auch der Wettergott ein Ein⸗ ſehen und verſcheucht uns nicht die auswärtigen Gäſte, für die ſich unſere Wirte doch auch angeſtrengt haben. Der tanzluſtigen Jugend iſt reichlich Gelegenheit gegeben durch„Jazz und anderes Band“, ſo daß alſo zu einer „luſtigen Kerwe“ nichts mehr fehlen dürfte. Der dies fährige Rirchweih⸗Fahtpian der Nebenbahn liegt leider bis zur Stunde noch nicht vor. Es wäre zu begrüßen und von allgemeinem Intereſſe, wenn in ade der Fahrplan ſchon Samstags bekanntgegeben würde. Silberne Bochzeit feiern morgen Herr Friedrich Appel, Zugſchaffner, und ſeine Ehefrau Marie geb. Ohr. Herzliche Glückwünſche. ö J Die Totenglocne. Im Alter von 62 Jahren iſt unſer Mitbürger Peter Sauer von uns geſchieden. OD H. L Ff. Nachdruck verboten. 3 3 60. Fortſetzung. Hein! entgegnete ſie beſtimmt. dennoch trotz aller Vernunftsgründe komme ich nicht darüber—!—— Verſtehen Sie Große, Gütige das nicht?“ „Ich verſtehe es wohl! Doch es iſt Selbſtquälerei, Herr Doktor! Und wäre es wirklich ſo— aber es nicht ſo—— ſollte dieſes eine Menſchenleben nicht aufgewogen werden durch die vielen anderen, die Sie gerettet haben? Legen Sie beides in die Wagſchale des ewigen Richters— ruhig können Sie das Urteil erwarten!“ ſagte ſie mit ihrer war⸗ men, gütigen Stimme. Sie wiſſen es, es war nur ein unglücklicher Zufall! Das eigene Gewiſſen iſt ein gar ſtrenger Richter und Mahner—— klagt es Sie an und verurteilt es Sie?“ „Nein, Eliſabeth, weil ich— Gott weiß es— frei von Schuld bin— aber dennoch bin ich ein fried⸗ und freudloſer 3 geworden, von Unruhe und von Vorwürfen ge⸗ Sie ſah ihm an, daß er litt. Er war ſehr mager ge⸗ worden; das Haar war ganz grau, geſpannt und hager mit einem bitteren Zug um den Mund und das Geſicht. Niemand klagt Sie an; niemand macht Ihnen Vor⸗ würfe— warum alſo die Selbſtquälerei, Herr Doktor? Vielleicht hätten Sie beſſer getan zu Hauſe zu bleiben, an⸗ ſtatt auf Reiſen zu gehen!“ „Möglich, daß es richtiger geweſen wäre, doch da war noch etwas anderes, was mich fortgetrieben——“ er ſchwieg und blickte finſter grübelnd vor ſich hin. Eliſabeth wartete auf ſeine Erklärung. Plötzlich hob er den Kopf und ſie durchdringend anſehend, ſagte er— „Eliſabeth, Sie hatten mir einmal eine Frage nicht beant⸗ wortet— heute wiederhole ich ſie in der Hoffnung endlich Auftlärung zu bekommen; in einem unvollendeten Schreiben N daraus erſehen würde, daß— daß meine Frau es mit der Wahrheit nicht genau genommen—!1 Kannten Sie den Inhalt des Briefes?“ 0 „Ja, Herr Doktor——. entgegnete ſie ohne Zögern. „— wo iſt der Brief geblieben, und was war ſein In⸗ 5 75 Es hat mich ſehr gequält, daß ich es nicht erfahren onnte. „Herr Doktor, Frau Alla iſt nicht mehr! Warum wollen Sie ſich damit den Sinn beſchweren—“. Eigenſinnig beharrte er—„Eliſabeth ich kann ſonſt nicht ruhig werden——“ „Herr Doktor, Frau Alla iſt in Reſem Falle ſehr zu entſchuldigen und zu begreifen—“ ſagte Eliſabeth nach einigem Zögern,„ſie hatte in bed auf ihre Eltern nicht ganz die Wahrheit geſagt— die Eltern waren nicht ſo— angeſehene Leute, wie ſie erzählt hatte! Dies hatte Ihre Frau Mutter erfahren— ſie wollte es Ihnen ſagen, wo⸗ mit ich nicht einverſtanden war! Ich hatte darum dieſen Brief vernichtet—“ i „Kann ich das glauben, Eliſabeth?“ „Ja, Herr Doktor— der betreffende Brief enthielt nichts anderes. Ich denke, wir ſprechen nun nicht mehr darüber. Da Frau Alla nicht die ganze Sympathie der Frau Rat hatte, iſt es erklärlich, daß Frau Rat jene kleine Geheim⸗ nistuerei von Frau Alla tragiſcher als nötig nahm.“ Eliſabeth war froh, daß ſie ihm ruhig ins Auge ſehen konnte, das jener Brief nicht das enthalten, was Werner vielleicht gefürchtet hatte— nichts von Untreue, wie er nach Willi Sturms Erzählung vielleicht nachträglich ge⸗ fürchtet! N Belaſtender konnte das auch nicht ſein als das, was er in Allas Hinterlaſſenſchaft gefunden— die klarſten Be⸗ weiſe ihrer Untreue— wertvolle Schmuckſachen, die er ihr nicht geſchenkt— und Briefe—— einen hatte er nur zu leſen brauchen und er wußte genug— daß ſie die Ehe gebrochen und mit einer Lüge auf den Lippen den Tod gefunden, wie kaltlächelnd ſie ihm geſchworen— er hörte noch ihre triumphierenden Worte:„Mein Leben ſetzt' ich dir zum Pfande 5 1 erwähnte meine Mutter einen Brief, den ich finden und Nachträglich überlief ihn ein Grauſen. Wie wenig hatte —— er doch ſeine Frau erkannt— dieſes ſchillernde, undurch⸗ 5 Weſen. Der Inſtinkt der Mutter war richtig geweſen. In einem verſiegelten Päckchen hatte er Gerhard Lezius die Briefe und Schmuckſachen wieder zugeſtellt, ohne ein weiteres Wort. 0 „Nachträglich Rechenſchaft von Dr. Lezius zu verlangen. hätte nur einen Skandal hervorgerufen und das Andenken der Toten, die doch ſeinen Namen getragen, herabgeſetzt. Gleich darauf hatte Gerhard Lezius eine längere Geſchäfts⸗ reiſe ins Ausland angetreten. Unmöglich war es für Werner, noch in den Räumen zu leben, in denen ihn alles an Ulla erinnern mußte— er verließ die Stadt, ohne ein genaues Reiſeziel zu haben — nur fort, um zur inneren Ruhe zu kommen!—— „Wo iſt eigentlich Karlo?“ fragte Eliſabeth mit einem Anflug von Verlegenheit— wo blieb er nur ſo lange! Da ſteckte er den Kopf zur Tür herein—„Eliſabeth, an alles haſt du gedacht— nur nicht an etwas Trinkbares — oder meinſt du, Kind, wir ſeien mit Tee zufrieden?“ Cliſabeth nahm ihm die Flaſchen ab, die er in der Hand trug. Sie lächelte.„Haſt du dich aber geplagt! And gleich vier Flaſchen Bier auf einmal? Wir ſind doch nur drei Perſonen, die Rechnung ſtimmt nicht ganz.“ „Ach ſo, du willſt auch eine?“ ö Mit Abſicht war Karlo ja länger ausgeblieben, um dem Freunde Zeit zu gönnen, ſich mit Eliſabeth auszusprechen! Beim Abendeſſen führte diesmal Karlo das Wort: er hatte viel Liebes und Gutes zu berichten von der Braut, und gern hörte Werner ihm zu. Er fühlte ſich ſeit Karlos Verlobung ganz ſchuldbefreit dem Freunde gegenüber! Still ſaß Eliſabeth dabei, und es ſchien Werner eine Stunde der früheren Traulichkeit zurückgezaubert, in der man ſo oft zu dritt beieinander geſeſſen. Wäre er nicht ſo ein verblendeter Tor geweſen, ſo hätte er längſt das weiblichſte, gütigſte Weſen ſein eigen nennen können und ſich dadurch ein dauerndes Glück geſichert— und nun war ihm das in alle Ewigkeit verloren! 5 Schluß folgt.) 1 rr SEE 2 e Das Bad. Bezirksamt Mannheim, Abt.! erſucht unter Bezug⸗ nahme auf den§ 11 des Preſſegeſetzes um Aufnahme folgender Zeilen: In dem Eingeſandt des Gemeinderats Herm. Friedel„Der Fall Volz⸗ 1 Friedel“ iſt behauptet worden, das Bezirksamt habe mit Rüchſicht * auf die Eigenſchaft des Gemeinderats Volz in Sechenheim als Be⸗ Zirksratsmitglied die Beſchuldigungen, die gegen Volz in ſeiner Eigenſchaft als Leiter des Lebensmittelamts in Seckenheim erhoben worden ſeien, nicht mit der notwendigen Gerechtigkeitsliebe geprüft. Dieſe Beſchuldigungen entbehren der Grundlage. Rach dem Gut⸗ achten des Rechnungsſachverſtändigen des Bezirksamts ergab ſich, daß die Rechnungen des Lebensmittelamts Seckenheim nicht ordnungs⸗ es geführt worden ſind. Eine ſtrafbare Handlung konnte aller⸗ ings dem Gemeinderat Volz nicht nachgewieſen werden, insbeſondere it auch die Hoſe und die Weſte, die Volz für ſich in Anſpruch nahm, „ 8 a lt dart Zu den Soldaten, deren Wahlrecht während Studenten iſt zu bekannt, als daß man dieſe Geſchichte 8 mürend der Geſchäftsſtunden von 8 bis 12 Ahr vor⸗ Natzgs und von bis 6 Uhr nachmittags auf dem 5 10 4 ehe geben. Leweismittel beizubringen. 2 Linſp 1 und wieder zurückerſtattet worden. Das Disziplinarverfahren wurde 10 lediglich deswegen nicht durchgeführt, weil Art und Weiſe der Rech⸗ nungsführung eine Rachprüfung nicht geſtattete. Unter dieſen Um⸗ ſtänden konnte der Bezirksrat keine Entſcheidung in dieſer Angelegenheit fällen, ſondern mußte ſich mangels Beweiſes dazu eutſchließen, das Verfahren gegen Volz einzustellen. Es iſt daher unerfindlich, wie der Artikel des Gemeinderats Friedel dazu kommt, dem Bezirksrat und dem Bezirksamt mangelnde Objektivität vorzuwerfen. Unrichtig iſt auch, daß das Miniſterium des Innern die Entſcheidung des Bezirks⸗ rats gemißbilligt hätte. Vielmehr ging die Entſcheidung des Mini⸗ ſteriums des Innern ebenfalls von der Auffaſſung aus, daß die Vor⸗ gänge aus den Jahren 1919 und 1920 bei der an ſich zweifellos mangelhaften und zu beanſtandenden Buchführung nicht mehr völlig aufzuklären ſeien. Hinſichtlich des Verhaltens des Gemeind erats Volz beim Holzaufkauf ſchwebt noch ein Verfahren, über deſſen Ergebnis 1 der Bezirksrat zu entſcheiden haben wird. Die Eden⸗Lichtspiele bringen über die Kirchweihe u. a das bekannte Schauſpiel„Alt-Heidelberg“ von Meyer⸗Förſter. Dieſe in allernächſter Nähe im ſchönen Heidelberg ſich abſpielende Liebesepiſode eines prinzlichen einer jungen Liebe hier näher anführen müßte. Die Namen Heidelberg, Käti und Karl Heinz werden immer ihre anziehende Wirkung ausüben. Als 2. Schlager kommt„Die Andere“. Zu Unrecht nimmt die junge 9 Geſellſchafterin einer Schauſpielerin nach deren Tod eren Namen an, kommt dadurch in alle möglichen Schwierigkeiten, aus der ſie ſchließlich doch noch ein ihr in Liebe ergebener Mann befreit Ein reichhaltiges Kinderprogramm ſorgt auch für die Jugend an Kirchweih. Das Palast⸗Theater hat ſich zur„Kerwe“ ein voll⸗ . g 5 ſtändig auf die Humoriſtik eingeſtelltes Programm verſchrieben Für heute Samstag und morgen Sonntag werden Pat und Patachon mit ihrem Zirkus auftreten, dem„Immy's Abenteuer in Neumexiko“ und„Er“ als Landwirt, beides 2⸗Akter, folgen werden Auch die le Waßl der ſiemeindoneroranoton. g die Wählerliſte zur Wahl der Gemeindeverordneten vom „%, Oktober 1926 bis einſchließlich 180 eintr Ae erner Straf⸗ und Unterſuchungsgefangene, ſowie 1 eroldnung de ver List d da Sport und Spiel. Die Fussball⸗Abteilung der Frelen Turnerschaft Seckenheim empfängt am Kirchweihſonntag nachm. 3 Uhr die ſpielſtarke Mannſchaft der Fr. Turnerſchaft Neckarau. Der Mannſchaft Neckaraus geht ein guter Ruf voraus, iſt dieſes Jahr gut qualifiziert und ſteht mit 4 Verluſt⸗ punkten an 2. Stelle. Da Seckenheim am 5 Sonntag durch Wiederſpielen älterer qualifizierter Sportsgenoſſen Walldorf überlegen mit 2:0 abfertigte und morgen Sonntag in ſehr verſtärkter Aufſtellung auf den Plan tritt, dürfte ein ſehr intereſſantes ſpannendes Spiel zu erwarten ſein. Handball. Ty Sechenheim— Ty. Sandhofen. Sandhofen, das im vergangenen Jahre ſich den Gaumeiſtertitel erringen konnte, wird alles aufbieten, bei dieſem erſten Verbandsſpiel in Führung zu gehen, um ihren Titel zu vertreten. In Kennerkreiſen iſt man der Anſicht, daß morgen auf dem Platze ein ſcharfes Spiel gezeigt wird. D. J. K Seckenheim— D. J. K. Neckarau. Zu all den verſchiedenen Naſenſpielen, wie Fußball Tennis, uſw. hat ſich auch in den letzten Jahren das Handballſpiel angegliedert, ſo hat auch die hieſige D. J. K. des kath. Jungmännervereins dieſes Spiel aufgenommen. Kirchweihſonntag(ſiehe Inſerat) findet nun das erſte Verbandsſpiel ſtatt. Reckarau, das den Titel Gaumeiſter trägt, iſt eine gut geſchulte, flinke Mannſchaft, wird jedoch der hieſigen D. J. K. gegenüber, alles aufbringen müſſen, um den Sieg an ſich zu reißen, und deshalb ſei dieſer Kampf, allen Sportskennern über Kirchweihſonntag im Intereſſe der Jugendpflege aufs beſte empfohlen. Borſieg Wageners gegen den amerikaniſchen Neger Al Backar. Bei dem Borkamf ag im Hamborner Stadion fand das Schwergewichtstreffen zwiſchen dem Ruhrortler Rudi Wagener und dem amerikaniſchen Neger Al Backar das größte Intereſſe. Der Kampf fand jedoch ſchon in der zweiten Runde durch einen k. o.⸗Sieg Wageners ein über⸗ ae Ende. Wagener ging ſofort zu energiſchen An⸗ griffen über, während ſein Gegner ſich auf die Vertei⸗ dio une hbeſchränkte. — Follesdlonn-Oranung in ger enangel filrche 20. Sonntag nach Trinitatis(17 Oktober 1926.) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt Vikar Kammerer. 5 Landeskollekte für den Evang. Frau nverband für die Innere Miſſion in Baden. ½ Uhr Jugendgottesdienſt. Pfarrer Kunz. Chriſtenlehre für männl. Jungend fällt aus. Jugendvereinigungen. Mittwoch und Freitag: Bundesabende. Hollesdlennt-Oranung in der Kalbol. Rirche. 21. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. 8 Sonntag:(Kirchweihfeſt) ½7 Uhr Beicht. ½8 Uhr Frühm ſſe. ½10 Uhr Hauptaottesdienſt mit Ausſetzung. 12—1 Uhr Bücherei. ½2 Uyr Roſenkranz-Andacht. Mittwoch: Schülergottesdienſt. 3— Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Ww, Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. PPP Statt Karten. Emma obacb, Ernst Göllner erlobie Sweiflingen Geclenbeim Ofiober 1926 7 Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß Seckenheim 2 4. Oktober 1926 vom Miniſterium des Inn ern auf Sonntag, den 14. November 1926 und die allgemeine Abſtimmungszeit auf 9 Ahr vor- mittags bis 6 Uhr nachmittags feſtgeſetzt worden. „5 Okto Der Gemeinderat: Johannisbeer Höchſtämme nimmt entgegen Gg. Freund bei Friedrich Weiß 926. 5 G thaus Zimmer 7 zu jedermanns Einſicht ausliegt. fündider die Wählerliſte für unrichtig oder unvoll⸗ ig hält, kann dies bis zum blauf de Auslegungs⸗ Soweit die Richtigkeit ſeiner ptungen nicht offenkundig iſt, hat er für ſie Nach Ablauf der Auslegungsfriſt iſt ein ruch nicht mehr zuläſſig. er in der Stimmliſte eingetragen iſt, nach 8 worden iſt. icht me ſolche Poſtkarte bis zum 16. Oktober eimmliſten einzuſehen und gegen ihre Nicht⸗ agung Einſpruch zu erheben chen berechtigt, die das 20. Lebensjahr vollendet! am Wahltag ſeit 6 Monaten anf der Gemarkung 200 Ran emeinde ihren Wohnort haben. Hat jemand 8 Wohnort, ſo iſt die Hauptniederlaſſung Wer das Wahlrecht infolge Wegzug verloren hat, ach vor Ablauf von 3 Jahren wieder in die Gemeinde debe ehrt, erhält mit der Rückkehr das Wahlrecht Die regelmäßige Einſchätzung der Gebäude zur Feuerverſicherung im Jahre 1926 betr. 6 1 0 100 Abſ. 1 und 2 des e 5 5 geſetzes iſt der Eigentümer eines neu errichteten Gebäudes beim Gemeinderat ſchriftlich anzeigen oder zur verpflichtet, dieſes längſtens bis zum 30. Oktober des Jahres, in welchem es unter Dach gebracht worden iſt, beim Gemeinderat zur Aufnahme in die Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt anzumelden, ſofern dasſelbe nicht 23 mit augenblicklicher Wirkung verſichert N Dieſe Verpflichtung beſteht auch dann, died durch Poſtkarte benachrichtigt. Diejenigen ee 10 Sete eites berſtehert a 5 Treten an beſtehenden, ſchon zur Verſicherung erhalten, haben beſond ren Anlaß die aufgenommenen 9 h im Laufe des Jahres Werts⸗ N. durch e h Abeuh En e 1 5 5 oder ertsverminderung dur ruch, Einſturz, 1 deutf ur Teilnahme an den Gemeindewahlen ſind alle Baufälligkeit ein, welchen den Betrag von mindeſtens nach den ortsüblichen Baupreiſen 90 1. Oktober 914 erreichen, ſo ſind dieſelben ebenfalls bis 30. Oktober des betreffenden Jahres bezw. falls SMA“ ſie erſt ſpäter eintreten, alsbald nach erfolgtem Eintritt a be. 5 beim Gemeinderat anzumelden. Eine Ueberraschung fü jede Dame Seckenheim, den 15. Oktober 1926. Der Gemeinderat: Hildaſtraße 5. Mehrere Hecker (Nähe des Bahnhofes Deulig⸗Woche wird das neueſte im Bilde wieder bringen. 55 Wetterbericht vom 16. Oktober. SH νεο ef, Hdss dhe, Der Programmwechſel am Montag bringt als Haupt⸗ In der weſtöſtlich ſich erſtreckenden Zone beim 52. nd je seſpsf ben es atraktion Emil Vogt's perſönliches Auftreten als alle P ft f 155 ft. f und ozeaniſche Luft und die„j, Hef H. Seguſen Humoriſt und„Wölfe der Nacht“. Kindervorſtellungen[ R plarluft ſich trifft. liegt ein zuſammen häng 5 Ge Olen zum Hoseben nachmittags beiden Tage egengebiet. Infolge der fortdauernden Cyklonen d a⸗„ chmi ag an beiden ag N. keit auf dem Ozean iſt auch weiterhin unbeſtändiges Und 7 9 Oe,—¹ 1 Gedenktage am 17. Oktober. bear w armlüftvorſtößen zeitweiſe mildes Wetter zu er⸗ 80. 2 5 7 5 2 2172 i 25 en.. 5 5 ö U r Sozialiſt Graf, Sai Simon in Vorausſichtliche Witterung bis Song⸗ 8 1 5 5 Se 1815 Der Dichter Emanuel Geibel in Lübeck geboren. 1975 erg Regenfall wolkig, info“ Höhenlage run het— bDbeicſes Zlls omen 4 1849 1 e Friedrich Franz Chopin in Paris eee e ee—.— C ſoben Odi, Ole Ge- geſtorben. 5; f ü ei. C e Iciseſ, 18 i i 1 5 WSH. C ie see 55 N Charles Goumond in St. Cloud Auch am Rirchweih Montag ese un Hal 05 1917 Deutſch⸗engliſches Seegefecht bei den Shetlandinſeln. a erſcheint der„Reckar⸗Bote“. een ni. Sonnenaufgang 6,26 Uhr:: Mondaufgang 4.00 Uhr Anzeigen können noch bis 9 Uhr vormittags auf⸗ l onnenuntergang 5,04 Uhr:: Monduntergang 12,43 Uhr gegeben werden. g Mit di Gemeindewahle den na 3 e e 1 g 7 Bekanntmachungen Abſ. 1 der e 0 die Wablen Wa ee ee 1 j ä ꝓ—ꝑ——/—. W 2 1 i 8 2 der Kreisabgeordneten und der Begzirksräte verbunden. Stachel⸗ und 8 a de; Wemeinde Seckeng⸗ m Der Wahltag für die gemeinſame Reuwahl iſt Todes-Anzeige. Gestern Vormittag ½ l Uhr verschied nach kurzem Leiden mein lieber Gatte, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater und Onkel Peter Sauer im Alter von 62 Jahren. Seckenheim, den 16. Oktober 1920. . Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachm. ½3 Uhr ſofort zu verkaufen. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds Bl. Herrliche Locken erzeugt Lockenwasser Germania-Drogerle Fr Wagner Nachf. Flachs. Ausgeſchloſſen vom Wahlrecht iſt, 2 t 1 1 a) wer entmündigt iſt oder unter vorläufiger f Vormundſchaft oder wegen geiſtigen Ge⸗ brechens unter Pflegſchaft ſteht, f b) wer rechtskräftig durch Richterſpruch die Di bürgerlichen Ehrenrechte verloren hat. Sold 15 Ausübung des Wahlrechts ruht für die Weßaten während der Dauer der Zugehörigkeit zur auer der Zugehörigkeit zur Wehrmacht ruht, die Mannſchaften, Unteroffiziere, Deckofftziere re Offizterg einſchließlich der Sanitäts⸗Veterinär⸗ 1 855 Feſtungsbau⸗ und Zeugoffiziere des en detes und der Reichsmarine. Die Militärbe⸗ gehören nicht zu den Soldaten der Wehrmacht. ud Perſandert in der Ausübung ihres Wahlrechtes wäche ſonen, die wegen Geiſteskrankheit oder Geiſtes⸗ nd, n einer Heil⸗ oder Pflegeanſtalt untergebracht A men, die infolge gerichtlicher oder polizeilicher in Verwahrung gehalten werden. Aus⸗ ſind Perſonen, die ſich aus politiſchen Wa Schutzhaft befinden. Wählerhlen kann nur derjenige, der in die Jeugni iſte eingetragen iſt oder durch ein er.— es Bürgermeiſters nach§ 14 Abſ. 2 0 ameindeordnung dem Wahlausſchuß ſein Wahlrecht nach Abſchluß deschäfts- Empfehlung. Der verehrten Einwohnerschaft von Seckenheim und Umgebung zur gefl. Kenntnis, dal ich ab heute Samstag, den 16. Oktober die u. Schweine-Metzgerei dGundstræasse 1 übernommen habe. 8 Es wird mein Bestreben sein, eine verehrte Kund- schaft gut und reell zu bedienen. Um geneigten Zuspruch bittet Bestellungen zur Kirchweihe werden entgegengenommen. 4 Rinds-, Kalbs- von Valentin Feuerstein Sigmund Walburg. ö den itt urch höhere Entſcheidung anerkannt 1 k Al 1 5 vom Trauerhause Mittelstrasse 18 aus statt. auf Edinger Gemark.————————— — THEATER Hannu nser Proqramm ſuir bie Rirchweihtage: Zirkus Pat& Patachon ummys Abenteuer in Neumexiko „Er“ öis Landwirt und„Die Deulig-Woche“. Jazzband⸗Kapellel[ IS immung! Stimmung! feirchmoiß⸗Montug und Dienstag neues Programm: Wölfe der Nacht Die Geschichte von der Treue eines Hundes, ein stark dramatischer Film in 7 Akten. Dazu:„Er“, J mmy“ und„S0Oby- Als besondere Attraktion auf der Bühne! E il Voaqt(persönlich) Kinder⸗Vorstellungen: un U. 5 Fußball Vereinigung ga Sechenheim 6. L. Unſerm Mitglied Friedrich Rudolf und ſeiner lieben Braut Lenchen zur heutigen Ver⸗ mählung die herzl. Glück⸗ u. Segenswünſche. Morgen Sonntag Nachm. ½3 Ahr auf dem Sportplatze in Feudenheim Pofal- Doronlſcheidung zwiſchen Seckenheim und Käfertal. Vorher ſpielen die 2. Mannſchaften. Abfahrt der 2. Mannſchaft um ¼12 Uhr, der 1. Mann⸗ ſchaft um 1 Uhr vom Lokal. Zahlreiche Beteiligung erwünſcht. Heute Abend Beſprechung der 2 Mann⸗ ſchaft im Lokal zwecks Mannſchafs⸗Aufſtellung. Der Vorſtand. lülb. Jungm.-Verein Secgenbeln. Deulſche Jugend⸗Kraft. Morgen Kirchweihſonntag Nachm. ½ Ahr auf dem Platze der Freien Turnerſch. 1. Verbandsſpiel in Handball N. J. K. Neckarau— N. J. K. Geckenh. Gaumeiſter 1925/26 Dass ſportliebende Publikum ladet freund⸗ lichſt ein. Der Vorſtand. Fele Lurnerſchan C. U. Semenbeim. (Jußballabteilung) Morgen Sonntag Nachmittag 3 Ahr treffen ſich auf hieſigem Platze zum fälligen Serienspiel Fr. Turnerſch. eckenh.- Fr. Turnerſch. Neckarau. Vorher ſpielen die unteren Mannſchaften. Da ein ſehr intereſſantes Spiel zu erwarten iſt, laden wir das ſportliebende Publikum freundlichſt ein. Die Leitung. Tuknberein 1898 doltenbeim. Handball⸗Abteilung. Morgen Sonntag Vormittag 10 Ahr findet auf dem Platze der Fußballvereinigung das Jugendſpiel zwiſchen Ty. Seckenheim und To Sandhofen ſtatt. Um 11 Uhr ſpielt die 1. Mannſchaft auf demſelben Platze gegen die 1. Mannſchaft Sandhofens. Der Spielwart. llänner-Goſangserein gochonbelm. Unſerm lieben Sangesbruder Friedrich Nudolf nebſt Braut gratulieren zur heutigen Vermählung recht herzlich g 8 Die Sänger. f NB. Heute Abend ½9 Ahr Zusammenkunft im Lokal. Arbeller-Geſangverein„Vorwärts“. Wir übermitteln hiermit unſerem treuen Sangesgenoſſen Karl Winkler und ſeiner lieben Braut Eliſabeth zur heutigen Ver⸗ mählung die herzl. Glückwünſche. 8 Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Bei der Fohlenweide eine waſſerdichte Oeche verloren. Abzugeben im Lager. N Im Lager vorrätig: Kohlen, Briketts, Kleie, Leinſaat, Mais, Weizen, Futterkalk, Fiſchmehl, Haferflocken. Sämtl. Arten Getreide werden in Zahlung genommen. ITnm Laufe kommender Woche trifft je ein Waggon Kohlen, Koks und Briketts ein. Beſtellungen hierauf wollen im Lager gemacht werden. Desgleichen auf ſpaniſchen Traubenſaft. Der Vorſtand. f ein reichholz Ein Griff- und betriebsferlig ist cler Konzert beginnend heute Samstag 8 ½ Uhr Sonntag nachm. 3 Uhr Montag vorm. 10 Uhr nachm. 3 Uhr Für erstklassige Speisen und Es ladet freundlichst ein 92 Sehloss wirtschaft. In den Wirtschaftsräume. 5 Im groben delle: Jazzband gutbesetzte Getränke ist Math. Frey. bestens gesorgt. „Zum deutschen Hof“ Anläfllich des Kirchweihfestes an beiden Tagen gutbesetzte Tanz- Musik ausgeführt von der N alten Mannheimer Grenadier⸗Kapelle. Für gute Speisen und Getränke ist bestens Sorge getragen. Es ladet zum Besuche freundl. ein Val. Kunzelmann. b Sum„Bowen“. Leber dio MHirehineihiage Findet bestempfohlene Hans- HuSIA Statt. Am brd Vormittag f Arihschoppen-HMonugeri i Wirtschaft„Lum Reichsadler“. Empfehle Über die Kirchweihe meine bekannten Lokalitäten, ff. Biere, warme u. kalte Speisen. 0 Im Saal * Tanz-Musik mit 2 Kapellen. a Sonntag und Montag vorm. II Uhr großes Prüßſchonnen⸗Konzorl Es ladet höflichst ein Hironymus Volz Wirt. ſiasthaus„Zum gold. Hirsch“. Kirchweih · Sonntag und Montag gutbesetzte Tanz-Musik Montag Vormittag ab 9 Uhr Erühchopnon-Romorl. Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. leber beide Iage auch Bier⸗Ausſchunf. Es ladet höflichst ein Karl Zwingenberger. Daslnaus unn Paunol' (Station). Zur Kirchweihe am Sonntag u. Montag Huftreten des beliebten Komiker u. Possen-Ensemble Marximetti a aus Mannheim. Kleinkunstbühne(Duos“ Duette u. Burlesken) i Seriöses Familienprogramm. Hierzu ladet freundlichst ein Jos. Transier Metzger u. Wirt. N Wo gehen wir uber die Kirchweihe hin? os Uerelnshalis! L Prima Pfälz. Weine(offen u. in Flaschen) Eichbaum⸗Spezialbier Anerkannt gute Küche bei zivilen Preisen. Hulßefetzles Zalon⸗orcheſter 5(Kapelle Peter, Neckarau) Billigstes Tanzabonnement. Einen gemütlichen Aufenthalt bietet unser neurenoviertes o Caſèe das allen Ansprüchen genügt. f Zu zahlreichem Besuche ladet freundl. ein Die Geschäftsführung Ga HMeinle Sehlosstr. 21 Lelefon 61 Angenehmer gemüllicher Hufenthali Hrima Haſfee, Nee, Forten, Gebdch usib. Feinstes CGeſtorenes Wirtschaft Zum Lamm Ueber die Kirchweihe gutbesetzte Tanz- Musik ausgeführt durch die bekannte Musikkapelle Fidelio- Mannheim. Für vorzügliche Küche, Ausschank von Naturweinen erster Winzergenossenschaften von Wachenheim, Kallstadt usw. ist bestens gesorgt. Um geneigten Zuspruch bittet . feslaurant Zur Linde'. Kirchweihsonntag und Montag gulpolehles fünsllor⸗Komerl in den erweiterten Wirtschaftsräumen. Heute Samstag Abend 8 Uhr Einweihung der neuen Lokalitäten mit Konzert. Für beste Speisen u. Getränke ist gesorgt. Es ladet höflichst ein i 7 Adam Reinhard. . Mein Geschäft bleibt am Montag geöffnet. Kellermann, Korpsdiener Eugen Nel Joſeph Rüder, Gaſtwirt Franz Groß 5 Frau Rüder Paula Ebert) Frau Dörffel Adele Sandroß Käti Eva Ma) Karl Raufelder. Hlen-bichlinlele am agerlurm. Das große Kitchweil⸗Progrunm von Freitag, den 15. bis Menszag. den 19. Ol. i Heidelberg Schauſpiel in 6 Akten. Perſonen: Heinrich XVII, Herz. v. Sachſen⸗Altenburg Arnold Korff Karl Heinr. Erbprinz v. Sachſen⸗Karlsburg Paul Hartmann Staatsminiſter von Haugle, Exzellenz Karl Wagnet Hofmarſchall von Falkenberg Heinrich Peer Negierungsrat Dr. Jüttner Werner Kraul Lutz, Kammerdiener Sr. Durchlaucht des Herzogs Detleff, Graf von Aſterberg Kurt Engelbrecht 15 Eugen Bun Fr. Wendhauſel Victor Cola Wer Heidelberg kennt und Heidelberg liebt muß dieſen Film ſehen. ö 2 N Die Andere Drama in 5 Akten mit Xenia Desni. Dieſer Film führt uns auf einen modernen Paſſagie“ 8 dampfer nach Rotterdam, Southampton, Tange, Marſeille, Nizza. Der Beſucher hat daher neben 5 äußerſt ſpannenden Handlung den Genuß einer Weltreiſ 5 Wenn Sie alſo richtige Kirchweihe feiern wolle 5 müſſen Sie die g Eden-Lidtspiele beſuchen. 9 Anfang von jetzt ab täglich um 8 Ah Preiſe: 0.60, 0.80, 1. Mpx. 5 Erwerbsloſe die Hälfte. Bonniag ung monlag, nachm. 3 U.. nter-Borielung, 1. Jelix im Freibad Felix iſt ein ſchlauer Kater g Und des Willi's Spiel⸗Berater. 4 Was die für tolle Streiche machen, Darüber muß man furchtbar lachen. 2. Der Spreewald? Die Straßen im Spreewald ſind alle au 5 Waſſer. Sogar die Kinder müſſen im Bos“ i zur Schule fahren. 9 5 3. Der kleine Mu i Fünf große Akte nach Wilh. Hauffs Märchen. Wer kennt wohl ſchon die Geſchichte armen Muck, der keine Eltern hatte und hung in die weite Welt zog? Wie er dann Zauberpantoffen zum Sultan kommt, 3 Tode verurteilt und wieder frei wird —