Bezugspreis: Für den Monat Okt. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). rr. 3 4 5 5 Neues in Kürze. 1 6 28: Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichs⸗ n labinetts die Wahl des bisherigen ttellvertretenden Ge⸗ 5 gheraldirektors der Reichsbahn Dorpmüller zum Gene⸗ I;kaldirektor der Reichsbahn beſtätigt. * 25: Die erſtmalige Wiederkeh! des Jahrestages der 1 Paraphierung des Locarno⸗Abkommens wurde in Lo⸗ Lkarno feſtlich begangen. 23: Nach Budapeſter Meldungen beſteht in Angarn die Abſicht, an Stelle des ſeitherigen Reichs verweſers einen Paladin als Staatsoberhaupt einzuſetzen, für wel⸗ en Poſten Horthy in Ausſicht genommen ſei. s: Nach amerikaniſchen 7 iungen ſind ungefähr 90 40 000 Mann der Truppen der Kantonregierung aus den Kiangſu und Tſcheiſang Provinzen vor Schanghai bverſammelt und bereiten die Schlacht vor, die zur Ein⸗ nahme Schanghais führen ſoll. 2 N K O N 2 3 Gegen die Verarmung Europas. 0 bekannt. Die Faſſung war allerdings dunkel, . daß man nur mit Fragezeichen und großer Vorſicht die Ankündigung enier„überaus wichtigen Kundgebung füh⸗ tender Wirtſchaftskreiſe“ hinnehmen konnte. Nun iſt ge⸗ ſeern der Schleier gelüftet worden, und man wußte un⸗ gefähr, bald auch genau, worum es ſich handelt. Ein 10 Manifeſt der angeſehenſten Induſtriellen und Bankiers faſt aller europäͤiſchen Staa⸗ 1 ten und Amerikas iſt geſtern erſchienen und hat den Appell zur Handels freiheit enthalten und 135 dazu aufgefordert, unter die Zoll- und Wirtſchaftspolitif, die aus dem Kriegsgeiſt und ſeinen Folgen entſtanden iſt, einen dicken Strich zu ziehen, zur ſo idariſchen Ab⸗ wehr der Verarmung Europas. Die Namen, die unter dieſem Aufruf ſtehen, ſind zahlreich, und ſie bieten eine faſt lückenſoſe⸗ Lite der führenden Bankleute und der Führer wichtiger duſtriegruppen; entſcheidend aber iſt, daß darunter auch ie Leiter der Notenbanken Deutſchlands, Englands, Frankreichs und Belgiens ſtehen, daß ferner der bekannte amerikaniſche Finanzmann Morgan den Auf⸗ kuf mitunterzeichnet hat, neben Schacht, Norman d anderen. Dadurch gewinnt der Aufruf ſchon einen terteloffiziöſen Charakter, und es ergänzt das Bild, daß aus England Balfour, Mac Kenna, aus Deutſch⸗ a und Geheimrat Boſch von der Farbeninduſtrie, General⸗ didekter Vögler vom Stahltruſt, Herr von Siemens, ie Bankenführer Melchior und Franz von Men⸗ el 50 5 hn(für die Berliner Handelkammer) unterzeich⸗ gaben. 90 Die Kundgebung hat eine längere Vorgeſch ichte. Ein 55 Entwu 5 5 Lor, und anläßlich der Völkerbundstagung berichtete, in Deutſchland zu wenig beachtet, die„Journee induſtrielle“ von der Zuſammenarbeit der Pariſer Internationalen Handelskammer mit dem Völkerbund, Ziel: Abbau der in der Nachkriegszeit entſtandenen zwiſchenſtaatlichen Ver⸗ 1 hrshemmungen. Der Internationalen Handels⸗ Lammer gehört ſeit mehr als Jahresfriſt auch Deutſchland an, und Deutſchland hatte noch früher ſeine Zuſtimmung 10 dem internationalen Abkommen vom 3. November 923 über Regelung der Zollförmlichkeiten gegeben. Die kregungen, die in dieſem Jahre für die September⸗Ver⸗ lammlung des Völkerbundes, in der die Aufnahme Deutſch⸗ Buds erfolgte, die Internationale Handelskammer an den f ölkerbundsrat weiterleitete, gingen über die Zollförmlich⸗ eiten hinaus und betrafen die Ein⸗ und Ausfuhrverbote. I 15 it gewiſſen, beſonders formulierten Ausnahmen ſollten 2 ni 0 N 712 er die Ein⸗ und Ausfuhrverbote abgebaut werden; man Dunte damals ſchon erkennen, wie dieſe Anregungen an die jollhoheit der Einzelſtaaten ſtießen, die leider vielfach desber eine Wirtſchaftspolitik getrieben hatten, als ſtün⸗ en ſie allein da in Europa und als ſei in der Mirtſchaft kung spolitik noch durchführbar, die ſich in der eigent⸗ Politik der Nachkriegszeit zunehmend totgelau⸗ 1 hatte. Die Anregungen der Internationalen Handels⸗ dumer gingen parallel mit den Beratungen eines Wirt⸗ Waftsqusſchusſes, den der Völkerbund ſchon vor zwei Jah⸗ mit ähnlichen Abſichten eingeſetzt hatte. Dieſem Wirt⸗ altsausſchuß hatte die Internationale Handelskammer eich alls ihre Anregungen mitgeteilt, und es war davon de Rede, daß neben der eigenklichen Weltwirtſchaftskon⸗ 1 8 die ja eine Beratung nur von Sachverſtändigen mit 13 kachtender Befugnis ſein wird, auch eine Parallelkonfe⸗ dal eingerichtet werde, deren Mitglieder die Exekutiven acht einzelnen Länder, die Regierungen, mit mehr als gut⸗ ender Befugnis zu ſtellen hätten. Der Vorſchlag war . ze bc. denn er 301 voraus, daß bloße Gutachten nicht ein Bindung der Zollhoheſt mit ſich bringen könnten, die a mig und allein von den Regierungen zugeſtanden werden entſch Der Vorſchlag gewinnt nunmehr neue Aktualität, da betecheidende Autoritäten des Wirtſchaftslebens faſt aller W. Udet Länder, und was ebenſo wichtig iſt, auch des 5 5 ie Internationale Handelskammer und der Wirt⸗ ausſchuß des Völkerbundes angegeben haben. der Empfehlung der Internationalen Handelskam⸗ nämliche nationaliſtiſche Macht⸗ und Iſolie⸗ nkiers Amerika für die Geſichtspunkte eintreten, ek Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung flo. 244 ole Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. — Das Manifeſt, das jetzt ausgegeben wurde, enthält nach den bisherigen Meldungen einen einleitenden Hinweis auf die Geſamtheit der Wirtſchafts⸗ hemmungen, die zum Anlaß dieſes Manifeſtes ge⸗ worden ſind, und dieſer Rückblick iſt gleichzeitig eine vernichtende Kritik der Wirtſchaf tspoli⸗ tik der Nachkriegszeit. Man kann auf die letzte Rede des deutſchen Reichswirtſchaftsminiſters Curtius verweiſen, der noch vor dem Kölner Parteitag der Deutſchen Volkspartei auf der Dresdner Induſtriellen⸗ tagung die Schlagbäume geſchildert und bedauert hat, die immer noch in Form Z wiſchenſtgatlicher Hinder⸗ niſſe den Wirtſchaftsverkehr hemmen. Dr. Curtius hat damals feſtgeſtellt, daß gerade Deutſchland an einer Beſeitigung ſolcher Hinderniſſe ein beſonderes In⸗ tereſſe habe; wenn es auch durchaus nicht auf eine euro⸗ päiſche Zollunion hinauslaufe, ſo würde dennoch der Abbau der Hinderniſſe allen zugute kommen. Ganz ähnlich ſpricht ſich auch das Manifeſt aus, das an die Geſichtspunkte der oben genannten Pariſer und Genfer Vorarbeiten ſich anſchließt und zuletzt einen Appell for⸗ muliert, die Handelsfreiheit herzustellen, da man nicht ohne ſchwerwiegende Bedenken den Fortgang einer europäiſchen Wirtſchaftspolitik mitanſehen könne, die die Verarmung Europas bedeute. Dem europäi⸗ ſchen Wirtſchaftspartikularismus wird nunmehr ein hef⸗ tiger Schlußruf entgegengeſetzt und gewiß kann die na⸗ tionaliſtiſche Zerteilung und Iſolierung, die in der Poli⸗ tik überwunden ſcheint, nicht auf dem Wirtſchaftsgebiet fortbeſtehen, ohne daß die Gefahr entſteht, daß ſie doch wieder ſchädlich auf die Politik zurückwirke. Für Reviſion des Verſailler Vertrags. Eine bemerkenswerte franzöſiſche Kundgebung. i O' Paris, 19. Oktober. Der Parteitag der Radikalſozialiſten und Radikalen, alſo der Partei des früheren Kammerpräſidenten und jetzigen Miniſters Herriot, fand anfänglich hauptſäch⸗ lich deshalb Beachtung, weil ſich auf ihm Herriot we⸗ gen ſeiner Politik, die zum Sturz des Kabinetts Briand⸗ Caillaur und zur Bildung des neuen Kabinetts Poin⸗ caree führte, rechtfertigen mußte. Herriot hat eine Rede gehalten, und es wurde ihm eine höfliche Erklärung ge⸗ geben; aber man hat den Eindruck, daß ſein Doktrina⸗ rismus, der nur für die Rechte und nicht für die von ihm theoretiſch verteidigte Kammerfreiheit günſtig war, ihn um ſein Anſehen in der eigenen Partei und wohl auch um die moraliſche Führerſtellung gebracht hat. Nun wurde geſtern abend eine Erklärung der Radikalen Partei bekannt, die uns in Deutſchland noch viel mehr intereſſiert, weil ſie die Außenpolitik und das Verhältnis zu D eutſchland angeht, und weil ferner die Radikalen die ſtärkſte Regierungs⸗ partei find, wenigſtens nach der Zahl der Mandate. Dieſe Partei alſo iſt zunächſt einmal eingetreten für die An⸗ nullierung ſämtlicher Kriegsſchulden, der deutſchen ebenſo wie der franzöſiſchenz; ſie ſtellt feſt, daß dieſer Wunſch unerfüllt geblieben iſt, und ver⸗ langt dafür eine deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung auf der Baſis von Thoiry. Die Partei erklärt dabei ohne Einſchränkung, daß ſie eine ſofortige Räumung des linken Rheinufers und des Saargebietes verlange, verbunden mit der Mobiliſierung der Dawes⸗Obligatio⸗ nen, und daß die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung ihrer Meinung nach das Vorſpiel des allgemeinen Europafriedens ſein ſolle. Sie faſſe dabei, und dieſer Paſſus erſcheint beſonders entſcheidend, eine Neviſion des Verſailler Vertrages ins Auge, insbeſondere auch die Beſeitigung des polniſchen Korri⸗ dors und die Rückgabe Danzigs an Deutſchland, wenn dabei Polen in irgend einer Form geſicherte Han⸗ delswege ans Meer erhalte. Ergänzt müſſe eine ſolche Aenderung noch werden durch die Anpaſſung der Ver⸗ träge von Trianon und St. Germain an das Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der Völker. Es iſt erſichtlich, daß damit nicht nur für Ungarn eine gewiſſe Gebietes eröffnet würde, ſondern daß die Erwähnung des Vertrages von St. Germain und des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes nichts anderes bedeutet, als daß eine wich⸗ tige franzöſiſche Regierungspartei den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland billigen würde. — 2 Die Frage der Eiſenbahnbonds. Schwierigkeiten für den Abſatz. 5 l O. Paris, 19. Oktober. Wie aus London berichtet wird, ſoll die engliſche Re⸗ gierung die franzöſiſche davon unterrichtet haben, daß ſie unter den gegenwärtigen Umſtänden den Verkauf von deutſchen Obligationen für undurchführbar halte. Auch Rom und Brüſſel hätten ſich ähnlich geäußert. Dieſe Mitteilung ſoll einer Anregung des Quai d'Orſey entſprungen ſein, die nach den Beſprechungen in Thoiry die Regierungen von Brüſſel, Rom und London einlud, gemeinſam mit Frankreich in Washington Kollektivper⸗ handlungen einzuleiten in der Annahme, daß die Ver⸗ einigten Staaten ſich dadurch leichter überzeugen ließen, die ins Auge gefaßte Mobiliſierung von deutſchen Eiſen⸗ bahnobligationen zu unterſtützen. 5 Aus⸗ ſicht auf Rückgewinnung von Teilen ſeines ehemaligen Ordonnanzen und Aheinlandbeſatzung. Die Miſſion des Botſchafters v. Hoeſch. Berlin, 19. Oktober. Nachdem der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Dr. Bell von ſeiner Reiſe durch das Rheinland wieder nach Berlin zurückgekehrt iſt, wird er dem Kabinett über ſeine Eindrücke Bericht erſtatten und auch bei den Bera⸗ tungen des 16. Ausſchuſſes des Reichstages werden die Erfahrungen, die der Miniſter an Ort und Stelle ſam⸗ meln konnte, eine wichtige Grundlage für die Beratungen über das bilden, was zu Gunſten dieſer beſetzten Gebiete geſchehen kann, die, wie Dr. Bell betonte, ſeit 1914 un⸗ unterbrochen die ſchwerſten materiellen und ſeeliſchen Opfer für das ganze deutſche Va⸗ terland gebracht haben und auch heute noch am ſchwerſten an dieſen Opfern zu tragen haben. Eine kleine Erleichterung in der Lage der beſetzten Ge⸗ biete ſoll nun aber doch dadurch geſchaffen werden, daß die von der Rheinlandkommiſſion erlaſſenen Ordonnanzen einer Durchprüfung und Vereinheitlich ung un⸗ terzogen werden. Bekanntlich hat die Rheinlandkommih⸗ ſion dementſprechende Vorſchläge gemacht, die zur Zeit einer Prüfung im Auswärtigen Amt und im Mi⸗ niſterium für die beſetzten Gebiete unterliegen. Ein Teil der Rheinlandordonnanzen iſt zwar als„Rückwirkung“ der Locarnopolitik bereits gemildert oder auch aufgehoben worden durch die bekannte Ordonnanz 308 vom Novem⸗ ber vorigen Jahres. Immerhin ſind auch danach noch etwa 40 Ordonnanzen in Geltung geblieben und wenn es ſich bei jener erſten Reviſion hauptſächlich um Fragen militäriſcher Art handelte, ſo ſtehen jetzt mehr die politiſchen Probleme, etwa die Fragen des Ausweiſungsrechtes, Preſſerechtes, Ver⸗ ſammlungsrechtes usw. im Vordergrund, wobei zu⸗ gleich beabſichtigt iſt, die noch gültigen und abzuändernden Ordonnanzen in eine kleine Zahl von Ordonnanzen zu⸗ ſammenzufaſſen. Die Prüfung dürfte freilich bei der Schwierigkeit der zu erörternden Fragen längere Zeit in Anſpruch nehmen, wenn man naturgemäß auch in Berlin dieſe Arbeit nach Möglichkeit beſchleunigen wird. Eine ſolche Mitwirkung der deutſchen Behörden bei der Reviſion der Rheinlandordonnanzen iſt in dem Rhein⸗ landabkommen ſelbſt nicht vorgeſehen, wohl aber in dem Notenwechſel, der ſich an die Konferenz von Loacrno an⸗ ſchloß, in Ausſicht geſtellt. Wenn man mithin hoffen darf, daß ſo unter Mit⸗ wirkung der deutſchen Stellen gewiſſe Erleichterun⸗ gen für das Rheinland durch die Reviſion der Ordon⸗ nanzen erreicht werden, ſo ſcheinen die Ausſichten für eine weſentliche Herabminderung der Beſatzungstrup⸗ pen ziemlich ungünſtig zu ſein. Der franzöſiſche Ktiegsminiſter Painleve hat nämlich alle Gerüchte von einer vorzeitigen Räumung und einer Am⸗ gruppierung der Beſatzungstruppen dementieren laſſen. Es fragt ſich, inwieweit für dies Dementi innen⸗ politiſche Erwägungen maßgebend geweſen ſind. Sollte aber die vor einigen Tagen angekündigte Herabſetzung der Beſatzungstruppen tatſächlich nicht durchgeführt wer⸗ den, ſo dürfte es wohl eine der erſten und wichtig⸗ ſten Aufgaben des deutſchen Botſchafters, Herrn v. Hoeſch, ſein, nach ſeiner Rückkehr nach Paris mit dem nötigen Nachdruck an die Zuſagen von Lo⸗ carno zu erinnern und erneut darauf zu verweiſen, daß die ſogenannte Normalziffer im Rheinland noch immer um viele tauſend Mann überſchritten wird. ——: 1 55 Neues Arleil in der oberſchleſiſchen Ochmfrage Die Berechtigung der deutſchen Minderheitsſchule anerkannt.. 5 N O Poſen, 19. Oktober. Der Präſident der gemiſchten Kommiſſion für Ober⸗ ſchleſien, Calonder, hat in der Angelegenheit der deut⸗ ſchen Minderheitsſchule eine neue bedeutsame Entſchei⸗ dung gefällt. In entſchiedener Form ſtellt Calonder noch⸗ mals feſt, daß ausſchließlich der freie Wille der Erziehungsberechtigten für Neuanmeldung und Ummeldung deutſcher Kinder von der polniſchen in die deutſche Schule maßgebend ſei. Für die von der polniſchen Schulbehörde für deutſche Kinder geſchloſſene deutſche Schule in Stahlhammer ordnete der Präſident die ſofortige Wiedereröffnung an. N Dem Arteil Calonders iſt inſofern beſondere Bedeu⸗ tung beizumeſſen, als über die generelle Beſchwerde we⸗ gen der Nichtanerkennung von 7081 Schulanträgen für das laufende Schuljahr durch die Wojewodſchaft ſchon in den nächſten Tagen die Entſcheidung fallen ſoll. Das angeſtrengte Verfahren drängt umſomehr auf baldige Klärung, als von nahezu 8000 deutſchen Kindern der größte Teil ſtreikt. Einige hundert Eltern ſind der polniſchen Zermürbungstaktik erlegen und haben ihre Kinder der polniſchen Schule zugeführt, obwohl auch hier die notwendigen ſchriftlichen Erklärungen der Eltern nicht vorlagen. Da Calonder in der veröffentlichten Entſchei⸗ dung ausdrücklich bemerkte, daß einmal geſtellte Anträge weder beanſtandet noch nachgeprüft werden dürften, iſt darauf zu ſchließen, daß auch die generelle Beſchwerde über 5 die 7081 geſtellten deutſchen Anträge zugunſten der deut⸗ ö ſchen Antragſteller entſchieden werde. f ſchen Oppoſitionsführer geſchrieben: AQaur Tages geſchichte. Das Ergebnis der Zeppelin⸗Eckener⸗Spende. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, beläuft ſich das bis⸗ herige Ergebnis der Zeppelin⸗Eckener⸗Spende auf 2 503 000 Mark. Dabei iſt jedoch berückſichtigt, daß ſowohl von privaten wie behördlichen Stellen noch immer zahl⸗ reiche Beträge eingehen und daß ſchon aus dieſem Grunde eine Abrechnung zur Zeit nicht möglich iſt. Beiſpielsweiſe ſind Köln und Magdeburg, aber auch andere zahlreiche Bezirke mit der Abrechnung ihrer Sammelliſten im Rück⸗ ſtand, zum Teil infolge Beurlaubung der betreffenden Dezernenten. Groß⸗Berlin hat nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen rund 280000 Mark aufgebracht. Die Unkoſten der Sammlung belaufen ſich auf 270 000 Mark, alſo auf etwa zehn Prozent. Entgegen anders lautenden Nach⸗ 2 richten hat das Wohlfahrtsminiſterium keineswegs eine ſo⸗ fortige Abrechnung der Spende gefordert, vielmehr ohne jede Beanſtandung zur Kenntnis genommen, daß im Augenblick aus den angegebenen Gründen ein endgültiger Abſchluß nicht möglich iſt. Um Wilhelms II. Rückkehr. Die Gerüchte um den ehemaligen Kaiſer und deſſen angebliche Wünſche, nach Deutſchland zurückzukehren, ſind dementiert worden, fan⸗ den allerdings eine gewiſſe Stütze in der Erteilung des Wohnreſervats Homburg innerhalb des nunmehr er⸗ ledigten Vergleiches zwiſchen Preußen und Hohenzollern. Nunmehr hört man davon, daß der holländiſche Innen⸗ miniſter eine längere Unterredung mit dem ehemaligen Kaiſer hatte, und es wird behauptet, daß die hollän⸗ diſche Regierung durch ihren Innenminiſter dem Kaiſer habe eröffnen laſſen, ſie würde ihre Zuſtimmung zu einer Abreiſe aus Holland nicht zu geben vermögen, da ſie ſeinerzeit den Ententemächten gegenüber gewiſſermaßen die Verpflichtung übernommen habe, daß der ehemalige Kai⸗ ſer Holland nicht verlaſſe. Zur Kapilulation der ruſſiſchen Opposition. Von einem hervorragenden Kenner der ſowjetruſſiſchen Ver⸗ hältniſſe wird uns anläßlich der Kapitulation der ruſſi⸗ Die Parole der Sowietregierung lautete von Anfang an: Keine Kon⸗ zeſſionen in den grundſätzlichen Fragen. Die Niederlage der Oppoſition enthebt ſie vollends der Verpflichtung, auch nur das geringſte diesbezügliche Entgegenkommen zu zeigen. Unter dieſen Umſtänden wird Trotzki nichts an⸗ deres übrig bleiben, als ſich reſtlos dem vorgeſchriebenen Kurs zu unterwerfen. Dagegen ſpricht manches dafür, daß die Sowjetregierung nunmehr aus taktiſchen Grün⸗ den bereit ſein wird, in den nebenſächlichen Fragen— Entbürokratiſierung und Demokratiſierung des Sowjet⸗ apparates— den Wünſchen der Oppoſition Rechnung zu tragen. Die Oppoſitionsführer werden vorausſichtlich wie⸗ der verantwortliche Poſten erhalten, um ſo nach außen die Wiederherſtellung der Parteieinheit zu manifeſtieren. Aus dem erfolgreichen Kampf mit der Opposition wird die Sowjetregierung außenpolitiſch ohne Zweifel etwas geſtärkt hervorgehen, während die unmittelbaren Folgen der Kapitulation der ruſſiſchen Oppoſition ſich ſofort bei den Komintern⸗Sektionen des Auslandes bemerkbar ma⸗ chen dürften. Die Kapitulation der ruſſiſchen Oppoſition wird den deutſchen und franzöſiſchen fraktionellen Bildun⸗ gen den Boden entziehen und ſie zur vollkommenen Wir⸗ fungsloſigkeit verurteilen. Es mag dahingeſtellt bleiben, ob die Parteieinheit nunmehr in der Tat wiederhergeſtellt iſt. Die Auseinanderſetzungen innerhalb der Partei waren nur der Niederſchlag der divergierenden wirtſchaftlichen und ſozialen Kräfte, die die Kompromißwolitik der Re⸗ gierung beſtimmten. 22 2 32— Aus dem In⸗ und Auslande Thoiry in franzöſiſchem Lichte. Paris, 19. Okt. Der Pariſer„Intranſigeant, will von einer ſehr gut unterrichteten Perſönlichkeit erfahren haben, daß die Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland vorausſichtlich bis zur nächſten Völkerbunds⸗ ratsſitzung im Dezember zu einer Einigung über die großen politiſchen und finanziellen Richtlinien ihrer Ver⸗ ſtändigung führen dürften. Thoiry ſei der Auftakt zu einer internationalen Konferenz über die Schulden⸗ und die Reparationsfrage, die in der erſten Hälfte des kom⸗ menden Jahres ſtattfinden werde. Dieſe Konferenz werde ſich mit einer Reviſion der internationalen Schulden und des Dawesabkommens befaſſen. Das Glück der Andern Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 138 Modeſta Loſenſtein, die von einem Gang in die Stadt nach Hauſe zurückkehrte, ſchritt langſam, in Ge⸗ danken verſunken, durch die ſtille Seitengaſſe, die ſie eingeſchlagen hatte, um die jetzt abends von heimkehren⸗ den Arbeitern wimmelnde Hauptſtraße dieſes ſtark be⸗ völkerten Vororts zu vermeiden. Sie liebte dieſe milden, nebelverhangenen Vor⸗ frühlingstage, in denen die Luft ſo weich und ſchmei⸗ cheln! war und die weißen Nebel alles geheimnisvoll veiſckleierten. Wie ein Vorhang lag es über der Welt, ein Vorhang der ſich jeden Augenblick heben konnte, um das prangende Feſtſpiel des Frühlings zu enthüllen. Dann ſahen ja ſelbſt die Schlote und Mietkaſer⸗ nen dieſes billigen Viertels ſchön aus, denn über ihnen wölbte ſich blauer Himmel, und goldener Sonnenſchein verklärte alle Nüchternheit. Schwalben kamen; in den Grünzeugläden erſchienen zwiſchen Spinat und Karot⸗ ten Büſchel von Schneeglöckchen, Veilchen und Anemo⸗ nen, und fern hinter den letzten Dächern der Stadt türmten ſich zartblau die Berge, die Modeſtas Phan⸗ taſie ſich dann märchenhaft ſchön ausmalte mit jungem Buchenlaub, jubilierenden Vogelſcharen und tauſend ach ſo bunten, herrlichen Blumen. Ich glaube, ich würde verrückt vor Freude, wenn ich einmal einen ganzen langen Tag da draußen ſein könnte, fern von allem Lärm, von den Menſchen, den Häuſern, und mich ausſtrecken dürfte im grünen Moos zwiſchen Waldglocken und Ginſter, und nichts ſähe über mir als Baumkronen, und nichts hörte als das Sum⸗ men des Waldes.. rig in Gedanken hinzu:„Aber das geht ja nicht. Es iſt ſo weit hinaus, und ein Tagesausflug für fünf Perſonen würde viel zu viel koſten...“ nau⸗Oſtſee⸗Nordſee über Berlin. dachte Modeſta und ſetzte trau⸗ Berlin, 20. Oktober. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man, wie wir hören, mit der bevorſtehenden Einberufung despar⸗ lamentariſchen Ausſchuſſes zur Prüfung der Flaggenfrage. Das Material ſoll vom Reichsinnen⸗ miniſterium dem Ausſchuß zur Begutachtun) zugeleitet werden, und es wird zu gleicher Zeit eine offtzielle Ve lautbarung des Miniſteriums erfolgen, nach welchen Geſichtspunkten es die Wahl treffen will. Ebenſo ſoll demnächſt die Entſcheidung über das Reichs ehrenmal fallen. Im Reichskabinett wurde 1 über die Wahl des Ortes noch nicht erzielt. Deutſche Demarche in Paris? Paris, 19. Oktober. Das„Journal“ läßt ſich von ſeinem Berliner Be⸗ richterſtatter melden, daß der deutſche Botſchafter von Hoeſch binnen kurzem eine Demarche bei der fran⸗ zöſiſchen Regierung unternehmen werde, um eine Ab⸗ änderung der Ordonnanzen über die Eiſen⸗ bahner in den Rheinlanden zu erlangen. Vor allem ſei die Reichsregierung der Auffaſſung, daß das Kontrollrecht über die Eiſenbahnen, das die Rhein⸗ lan dkommiſſion fordere und vor allem auch die Forde⸗ rug, daß die Ernenneing der Beamten der Eiſen⸗ bahn vorher der Rheinla ttenmiſſion zur Genehmigung! unterbreitet werden ſolle, öberflüſſig ſei. Bericht über Germersheim. Berlin, 19. Oktober. Das Neichskabinett trat heute vormittag zuſammen, um einen Bericht des Reichsminiſters Dr. Bell über ſeine Informationsreiſe im beſetzten Gebiet und die Vorfälle in Germersheim entgegenzunehmen. Ein Bericht über die Sitzung wurde nicht ausgegeben. Im Zuſammenhang mit dieſer Meldung wird wei⸗ ter berichtet, daß der Auswärtige Ausſchuß des Reichs⸗ tages für morgen vormittag neuerlich zuſammenberufen worden iſt. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Ausſprache über Thoiry. Botſchafter von Hoeſch reiſt morgen abend nach Paris zurück und wird Ende der Woche von Briand empfangen werden. Negierungspräſident Graf Adelmann geſtorben. Köln, 19. Okt. Geſtern verſtarb hier der Kölner Regierungspräſident Graf Adelmann von Adelmanns⸗ felden. Adelmann wax Schwabe von Geburt. Er war 1913 Landrat im Kreiſe Bitburg und 1919 Landrat von 2 Koblenz⸗Land. Einige Zeit war er im Berliner Miniſte⸗ rium. 1922 wurde er zum Regierungspräſidenten in Köln ernannt. In die Jahre ſeiner Kölner Tätigkeit fielen ſchwierige Aufgaben, die mit der Inflation, dem Ruhr⸗ kampf, den Separatiſtenwirren, der Stahiliſierung, der Wirtſchaftsnot und der Arbeitsloſigkeit, die gerade im Weſten von ganz b:ſonderen Ausmaßen war, in Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Der Verstorbene war Angehöriger der Nentrumspartei. 1 5 5 f Die Aus führungsbeſtimmungen zu Artikel 48. N Berlin, 19. Okt. Ein heute morgen in der„Voſſiſchen Zeitung“ veröffentlichter Entwurf eines Ausführungsge⸗ ſetzes zum Artikel 48 der Reichsverfaſſung iſt, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, nicht der Referenten⸗ entwurf, auf deſſen Grundlage weitere Beſprechungen im Reichsminiſterium des Innern geführt werden. Es handelt ſich vielmehr bei der Veröffentlichung der„Voſſiſchen Zeitung“ nur um eine Vorſtudie, die auf unerklärliche Weiſe in den Beſitz des genannten Blattes gelangt iſt und von der man im Miniſterium des Innern wieder abgegan⸗ gen iſt. f Die öſterreichiſche Anſchlußfrage. 65 Berlin, 19. Okt. Der ehemalige öſterreichiſche Bun⸗ deskanzler Dr. Renner ſprach bei einer Veranſtaltung des öſterreichiſch⸗deutſchen Volksbundes in Berlin über„Oeſter⸗ reichs Anſchluß und der Völkerbund“. Für die Anſchluß⸗ freunde im Reich und in Heſterreich, ſo führte er aus, bedeute der Zuſammenſchluß die Heimkehr eines in die Fremde verirrten Familienmitgliedes. Darüber hinaus ſei er aber zu einem europäiſchen Problem geworden. Nach dem Kriege habe ſich zwar die Bildung von National⸗ ſtaaten vollzogen, aber die kleinen Staaten könnten heute wirtſchaftlich kaum beſtehen. Oeſterreich könne als Klein⸗ ſtaat nicht leben. Es müßten deshalb zwei Linien her⸗ geſtellt werden: Donau⸗Nhein durch den Kanal und Do⸗ Aus dem badiſchen Lande. bracht. Dieſe Zahlen dürfen aber nicht zum merkuren in keiner Weiſe nach. Leider ſchränkung des ursprünglichen Entſendeplanes. und Muſeen zur Verfügung geſtellt. gen ſtarb. Bruchſal. davontrug. Die werden. es bald darauf ſtarb. denklich wurde bei der Gartenſtadt eine 2 Gedanken geriſſen. Ein Laternenpfahl, verſperrte ihren Weg und zwei Perſonen, die ſeitwärts davon am Geh⸗ ſteig flüſternd ſtanden, wandten ſich unwillig nach ihr um, denn Modeſta war, um dem Laternenpfahl aus⸗ zuweichen, mitten zwiſchen ſie hineingeplatzt. „Wie ungeſchickt!“ murmelte eine helle Stimme ſcharf und ärgerlich. 8 Modeſta ſtand wie vor den Kopf geſchlagen. Dieſe Stimme— das war ja— „Evelyn?“ ſagte ſie unſicher und blickte in ſcheuer Verlegenheit von der ſchönen älteren Schweſter nach dem fremden Herrn im pelzverbrämten Mantel, der 1 zur Seite getreten war, ohne den Hut zu ziehen. Evelyn maß ſie mit zornigem Blick. „Nun ja, beruhige dich nur Kleine, ich bin es ſelbſt und kein Geiſt! Und nun ſei ſo freundlich und gehe ruhig weiter, und ſchlage daheim keinen Lärm. Du weißt, ich kann die Fragereien von Mama und Emmy nicht vertragen. Es iſt genug, daß du mich O ungeſchickt genug— geſtört haft. Auf eine ſo alberne Idee, durch die Zeiſiggaſſe heimzugehen, wo du durch die Hauptſtraße viel näher gehabt hätteſt, konnteſt auch für du verfallen Mehr hörte Modeſta nicht, denn ſie ſetzte ihren Weg, wie geſagt, fort, ganz beſtürzt über dies uner⸗ wartete Zuſammentreffen mit der ſchönen ſtolzen Schwe⸗ ſter, die ihr dieſe„Störung“ ſicher lange nicht vergeben würde. f 5 Wer hätte aber auch ahnen können, daß Evelyn die kalte, immer ſo verächtlich von den Männern ſpre⸗ chende Evelyn, ein heimliche Liebe hatte! a Wie beißend machte ſie ſich immer über. Enkmys Brautſchaft und deren„Liebesduſel“ luſtig! Nun war ſie ſelber Braut! 5. Im ſelben Moment wurde ſie unſanft aus ihren „Denn das konnte ia doch nur ein Bräutigam ſein, mit dem ſie da abends durch die entlegene Seitengaſſe heimging! Gerade Evelyn wäre ja viel zu ſtolz und vornehm geweſen, ſich von einem Manne begleiten zu laſſen, der nicht ihr Verlobter war. „Wer er wohl ſein mochte? Modeſta hatte ſein Ge⸗ ſicht nicht deutlich ſehen können. Nur daß es glatt ra⸗ ſiert war und zwei ſcharfe, kalte Augen hatte, und daß die ganze Erſcheinung einen vornehmen Eindruck machte, war ihr in Erinnerung geblieben. Aber natürlich— vornehm mußte er ja auch ſein, wenn er Evelyn gefallen ſollte. Einen gewöhnlichen Mann, wie Emmys Verlobter oder wie Berkie Geras z. B. hätte ſie, die Freundin der Baroneſſe Millner, wohl nie gewählt. würde? N Natürlich! dachte Modeſta, die inzwiſchen die Tür der mütterlichen Wohnung erreicht hatte. Wie könnte ſie auch chen ft 5 b 5 AIJInzwiſchen ſtanden die beiden, die ſie geſtört hatte, 1 90 8 1 7 0 5 5 Wann hatte e und leidenſchaftlich geſprochen. Jetzt ieg er. Aber es kam nicht ſofort Antwort.. Das junge Mädchen, über deſſen Züge es zuweilen unruhig gezuckt hatte, während Röte und Bläſſe jäh wechſelnd Zeugnis davon ablegten, daß ſie im Innern nicht ſo ruhig war, als ſie ſich den Anſchein geben. wollte, blickte ſchweigend an ihm vorüber in di 10 nehm eie auen f 5„ Er trat dicht an ſie heran, und die Modeſta vor⸗ hin ſo kalt erſcheinenden Männeraugen verſenkten ſih plötz⸗ lich e a in die Epelons⸗ 5 „Eve 5„ aben Sie t i 1 te? Ich liebe Sie ie verſtanden, was ich ſagte Sie hatte ſich gefaßt. Ihr roſiges Geſicht mit den langbewimperten, ſamtbraunen Augen und dem üppigen, rotblonden Lockengewirr über der weißen Stirn trug mit einem Male einen kalten, faſt hochmütigen Ausdruck. FFC(Fortſetzung folgt.) Mannheim.(Es reicht nicht.) In den Monaten Auguſt und. September waren durch die Arbeitsgemein⸗ ſchaft für Kindererholung e. V. und der ihr angeſchloſſenen Verbände 1185 Kinder in Ferienkolonien und Heimen und 404 bei der örtlichen Erholungsfürſorge unterge⸗ i U b Optimis⸗ mus verführen. Sind doch allein von den diesjährigen etwa 8700 erholungsbedürftigen Volksſchulkindern bis zum 1. Oktober nur 2800 in Erholung geweſen. So ſollte alſo die Erholungsfürſorge auch den Winter über fort⸗ geſetzt werden. Winterkuren ſtehen bekanntlich den Som⸗ 1. n zwingen aber die beſchränkten Geldmittel zu weſentlicher Ein⸗* Mannheim.(Eine Eduard Munch⸗Ausſtel⸗ lung in der Mannheimer Kunſthalle) Am 7. November wird die ſtädtiſche Kunſthalle in ſämt⸗ lichen Räumen des Erdgeſchoſſes eine Ausſtellung er⸗ öffnen, die zu den bedeutſamſten Kunſtereigniſſen Deutſch⸗ lands in dieſem Jahre zu zählen ſein dürfte. Von dem berühmten norwegiſchen Maler Eduard Munch(geboren 1863 in Oslo) wird eine Ueberſicht ſeines Lebenswerkes an Gemälden und graphiſchen Blättern vorgeführt wer⸗ den, wie ſie in ſolchem Umfange in Deutſchland kaum je vorgeführt worden iſt. Ein großer Teil der Gemälde ſtammt aus norwegiſchem und däniſchem Privatbeſitz— darunter auch viele in Deutſchland unbekannte Arbeiten — andere Werke werden aus deutſchem Privatbeſitz Karclstuhe.(Tödlicher Kopfſprung.) Bei einem Kopfſprung tödlich verunglückt iſt in der Schwimm⸗ halle des ſtädtiſchen Vierordtbades der 16 Jahre alte Schüler der Kant⸗Oberrealſchule Helmut Bielawa. Trotz des beſtehenden Verbotes, Kopfſprünge in das kleine Baſſin zu unternehmen. da dort die Waſſertiefe nur 80 em. beträgt, ſprang Bielawa in das Nichtſchwimmer⸗ baſſin und erlitt durch den Aufprall auf den Boden des 55 Schwimmbeckens eine Rückenmark verſtauchung, welche die ſofortige Ueberführung in das Städtiſche Krankenhaus notwendig machte, wo Bielawa an den Folgen der ben dem verhängnisvollen Kopfſprung erlittenen Verletzun⸗ i 15 50 9(Unbotmäßige junge Leute.) Po⸗ lizeikommiſſar Stöhr wies am Abend eine Gruppe ran⸗ dalierender Burſchen zur Ruhe. Als dieſe Widerſtand leiſteten, ging er ans nächſte Telephon, um Polizer⸗ mannſchaften zu rufen. Drei Burſchen gingen ihm nach und mißhandelten ihn. Einer warf ihm emen großen Aſchenbecher an den Kopf, ſodaß er eine tiefe Wunde drei Rowdies konnten feſtgenommen Lahr.(Keine Kinder auf Pferden reiten kaſſen.) Der 17 Jahre alte Sohn des Landwirtes Rößler von hier ließ das 5jährige Söhnchen des Kauf⸗ manns Andreas Neumeier auf einem Pferde reiten, das vor einen mit Obſtwein ſchwer beladenen Wagen ge⸗ ſpannt war. Das Pferd kam auf emer abſchüſſigen Stelle in Trab. Der Kleine verlor das Gleichgewicht und ſtürzte vom Pferd. Die Räder des Wagens gingen dem Kinde 5 über den Leib; es erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß 5 Walldorf bei Wiesloch.(Schwer verunglückt.) Zwiſchen Walldorf und Sandhauſen wurde der hieſige Fuhrwerksbeſitzer Ludwig Freund, der einen Möbeltrans⸗ port ausführte, von einem Laſtauto angefahren und durch den Stoß vom Wagen geſchleudert. Das Laſt⸗ auto fuhr in rücklichtsloſer Weiſe weiter. Freunds Ver⸗ letzungen waren ſo ſchwer, daß man ihn ins Heidel⸗ berger Krankenhaus verbrachte. Sein Zuſtand iſt be⸗ Lörrach.(Zwei ſchwere Autounfatle.) Auf der Landſtraße von Baſel nach dem ſchweizeriſchen Remach f Frau von einem Kraft⸗ wagen erfaßt und überfahren. Die Frau erlitt hierbet ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bald darauf ſtarb. Kurze Zeit nachher wurde der Gemeindeverwalter von Reinach von einem andern Automobil überfahren; er mußle mi ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. a Diersheim bei Kehl.(In die Transmiſfigr geraten.) Hier geriet der 20jährige Hilfsknecht Fr. Krummel beim Obſtmahlen in der Mühle mit der rech⸗ ten Hand in die Transmiſſion und wurde herumgeſchleu⸗ dert. Außer mehreren Arm⸗ und Beinbrüchen wurde ihm ein Fuß ganz abgeſchlagen, vazu erlitt er am Kopf ſchwere tödliche Verletzungen. Trotz ſofortiger Hilfeleiſtung konnte er nur als Leiche aus der Transmiſſion geborgen werden. Ob ſie es wohl noch heute abend Mama mitteilen N g „ Marlen bei Offenburg.(Von einem Pferd ge⸗ chlagen.) Bei Arbeiten auf dem Felde wurde der edige 52jährige Taglöhner Joſef Kruß von einem Pferde geſchlagen. Das ſonſt gutmütige Tier traf den Kruß am Kopf in die Gegend der linken Schläfe. Der Verletzte war ſofort bewußtlos und wurde im Krankenauto nach dem Krankenhaus nach Offenburg verbracht. Es b. cht die Hoffnung, den Schwerverletzten am Leben zu er⸗ balten. iugen.(Seinen Verletzungen erlegen.) Der 24 Jahre alte verheiratete frühere Schuhwarenhänd⸗ ler Adolf Weber von hier litt an epileptiſchen Anfällen. Vor einigen Tagen ſtürzte er infolge eines ſolchen Anfalles auf der Straße zu Boden und zog ſich dabei ſchwere innere Verletzungen zu, an deren Folgen er jetzt im Bezirks⸗ krankenhaus in Karlsruhe geſtorben iſt. 5 Singen a. H.(mit dem Motorrad tödlich verunglückt.) Der Kaufmann Karl Bernauer fuhr m Ramſen(Schweiz) mit ſeinem Motorrad auf die dort an der Kreuzung ſtehende Kapelle ſo heftig auf, daß er tot 8 liegen blieb. Er hinterläßt ſeine Frau mit einem Pfaffenweiler.(Auf freien Fuß geſetzt.) Der unter dem Verdacht der Brandſtiftung feſtgenommene Markus Thoma iſt wieder auf freien Fuß geſetzt wor⸗ den, da ſich kein hinreichender Verdachtsgrund ergeben bat. „Endingen.(Angeſchoſſen.) Die 55 Jahre alte Witwe Roſalie Zimmermann, geb. Friedrich, von hier, wurde beim Herbſten von dem 24 Jahre alten Willy Wiſſert mit einer Piſtole angeſchoſſen. Die Kugel drang der Verletzten in den rechten Oberſchenkel. Aus Nah und Fern. Zur Gerichtsverhandlung wegen der Germersheimer Zwiſchenfälle. Landau, 19. Okt. Als Vertreter der Intereſſen der deutſchen Beteiligten bei dem Zwiſchenfall in Germers⸗ heim ſind die beiden Rechtsanwälte Dr. Grimm, Eſſen, und Dr. Führ, Frankfurt a. M., beſtellt worden. Die Uebergabe des für die Unterſuchung förderlichen Materials erfolgt durch die beiden Verteidiger auf dem in der Pro⸗ zeßordnung vorgeſchriebenen Wege in den nächſten Tagen. Rechtsanwalt Dr. Führ hat ſich als Sachverwalter deutſcher Intereſſen vor den franzöſiſchen Gerichten in Landau bereits große Verdienſte erworben. Dr. Grimm aus Eſſen iſt in dem aufſehenerregenden Mainzer Kriegs⸗ gerichtsprozeß gegen die Ruhrinduſtriellen im Januar 1923 als ein beredter Verteidiger hervorgetreten und hat durch ſeine gewandte Verteidigung auf alle Zuhörer der grundſätzlich bedeutſamen Verhandlung einen unauslöſch⸗ lichen Eindruck gemacht. Die Sache der deutſchen Beteilig⸗ ten im Prozeß Rouzier liegt ſomit in den beſten Händen. Neulauterburg.(Gefährliche Wilddiebe.) In der Nähe der elſäſſiſchen Grenze im Bienwald ſpielte ſich eine wilde Jagd nach fünf Wilddieben ab, die dem F ſter des betreffenden Reviers, als er ſie auf friſcher Tat ör⸗ ertappte, nach dem Leben ſtellten. Ein Aufgebot von Zoll⸗ und Forſtbeamten machte es dann möglich, die Bande in dem Revier einzuſchließen. Als die Wilderer, von denen drei je ein erlegtes Reh auf ihren Schultern ſchon frortſchleppen wollten, die Gefahr erkannten, ließen ſie von ihrer Beute ab, um ſich ſchußbereit den Verfolgern ent⸗ e e Nah Eine Kugel des Förſters traf einen in knaächſter Nähe befindlichen Wilddieb ſo ſicher, daß er im Geſicht durch einen erheblichen Streifſchuß verletzt mit ſeinen Genoſſen abzog. Es gelang aber den wilden Jä⸗ gern durch Flucht über die nahe Grenze einer Feſtnahme Zu entgehen. a Ingenheim.(Von einem franzöſiſchen Auto totgefahren.) Der 53 Jahre alte Mühlenbeſitzer Otto Pfeiffer wurde das Opfer eines tödlichen Unfalls; er bog auf ſeinem Fahrrad vom Mühlenweg kommend in die SHauptſtraße ein und ſchnitt dabei die Kurve; im gleichen Augenblick kam ein franzöſiſches Perſonenauto, beſetzt von drei Offizieren und einem Soldaten, aus der Richtung Landau angefahren, erfaßte den Radler und verletzte ihn tödlich. Das Auto hielt ſofort. Der Verletzte erlag ſeinen Verwundungen im Krankenhaus Landau. Das Verſchulden an dieſem Unfall trifft den Betroffenen ſelbſt, der in letzter Sekunde unſicher wurde und dem ſcharf rechts fahrenden Wagen vor die Räder fuhr. Rheinzabern.(Autounfall.) Der hieſige Arzt Dr. Brand iſt bei der Obermühle auf der Straße nach Hatzen⸗ bühl mit ſeinem Auto ſchwer verunglückt. Der Wagen fuhr aus unbekannten Gründen gegen einen Baum und überſchlug ſich. Dabei wurde die Schwägerin Dr. Brands herausgeſchleudert, während er ſelbſt unter den Wagen zu liegen kam. Beide Verunglückte wurden in das Lan⸗ dauer Krankenhaus eingeliefert. Mainz.(Meon nimmt das Urteil an.) Ent⸗ gegen anders lautenden Mitteilungen hat der wegen Tot⸗ ſchlags zu 15 Jahren verurteilte Student Meon keinen Antrag auf Reviſion geſtellt, ſondern das Urteil ſchrift⸗ lich anerkannt. Mainz.(Grabfund.) Bei Ausſchachtungsarbeiten im Mainzer Dome wurde dieſer Tage unter dem weſt⸗ lichen Hochaltar ein frühmittelalterlicher. Steinſarg auf⸗ gefunden, aus deſſen Gebeinen und Inſignen mit ziem⸗ licher Sicherheit hervorzugehen ſcheint, daß es ſich um das Grab des in Italien verſtorbenen Mainzer Erz⸗ biſchofs Aribo handelt(Jahr 1003). „ Der neue Roman mit dem wir in unſerer heutigen Ausgabe beginnen, wird wieder das ungeteilte Intereſſe unſeres Leſerkreiſes in Anspruch nehmen.— In 8 Das Glück der Andern Original⸗Roman von Erich Ebenſtein behandelt der Verfaſſer ein nicht ungewöhnliches Motiv, das ſieghafte Glück der Beſcheidenheit und Anſpruchs⸗ loſigkeit gegenüber der Anmaßung und dem rüchſichts⸗ loſen Durchſetzen des eigenen Ichs, ſowie des ſchranken⸗ lloſen Lebensgenuſſes. Der Verfaſſer weiß aber mit vielem Geſchick dieſem Vorwurf neue Formen und neue Farbe zu geben und führt den Leſer in eine nicht mit Glücks⸗ gütern geſegnete, aber die Sympathie erweckende Fa⸗ milie, deren fünf Töchter auf ihren Lebenswegen zu folgen, intereſſant und durch die flüſſige Sprache des Autors angenehm zugleich iſt.— 5 Redaktion und Verlag. Frankfurt a. M.(Verhaftetes Hochſtapler⸗ paat.) Nach einem abenteuerlichen Hochſtaplerleben, das durch ganz Deutſchland führte, beſonders durch Weſt⸗ und Mitteldeutſchland, wurden jetzt der wiederholt und ſchwer vorbeſtrafte Buchhalter Erich Halbritter aus Erfurt und deſſen Ehefrau Elſa Halbritter feſtgenommen. Das Paar lebte ſeit vier Jahren aus den Erträgniſſen der von ihm verübten Heiratsſchwindeleien. Der Mann trat in jeder Stadt unter anderem Namen auf. Um Eindruck zu machen, legte er meistens die Uniform eines Reichswehrhaupt⸗ mannes an und ſchmückte ſeine Bruſt mit einer Fülle von Orden und Ehrenzeichen. Er gab ſich in Anzeigen als hoher Offizier aus, der eine Frau ſuche, und erlangte da⸗ mit Eingang in Offizierskreiſen. Hier verübte er dann ſeine großartigen Schwindeleien. Der Hochſtapler wurde jetzt in voller Uniform während einer Feſtlichkeit über⸗ raſcht und verhaftet. ö f Köln.(Unterſchlagungsaffäre.) Die Nach⸗ forſchungen, die wegen Verſchwindens zahlreicher Geld⸗ briefe im Geſamtwerte von etwa einer Viertelmillion an⸗ geſtellt wurden, haben zu der Verhaftung eines Oberpoſt⸗ ſekretärs geführt, dem bereits die Beraubung eines Geld⸗ briefes mit 16 000 Mark nachgewieſen wurde. Oels.(Selbſtgeſtellung eines Kindes⸗ mörders.) Der 21jährige Arbeiter Willy Blünel ſtellte ſich jetzt der Kriminalpolizei mit der Angabe, daß er im Dezember vorigen Jahres in Oberſchönau im Kreiſe Oels ſein uneheliches Kind ermordet habe. Er lebte damals mit einer polniſchen Landarbeiterin zuſammen, die das Kind gebar. Als es ein halbes Jahr alt war, erſtickte er es, indem er ihm mit der Hand Mund und Naſe zupreßte. Nach der Tat beſeitigte er die Leiche. Pyritz.(Wie einer die Wohnungsnot prak⸗ tiſch bekämpfte.) In Pyritz iſt es einem Kranken⸗ kaſſenrendanten gelungen, durch jahrelange Ausdauer in den Feierabendſtunden ſich ſein Wohnhaus ſelbſt zu er⸗ bauen. Er goß aus Zement Bauſteine und hat jahrelang Stein auf Stein neben⸗ und aufeinander gebaut, bis er ſein Ziel erreicht hatte. Das Häuschen iſt freundlich von einem ſchönen Obſtgarten umgeben, den ſich der Erbauer gleichfalls ſelbſt angelegt hat. l Breslau.(Die Mordſache Roſen.) Die Mel, dung, daß in der Mordſache Roſen ſich neue Tatſachen er⸗ geben hätten, die insbeſondere die Wirtſchafterin Neu⸗ mann erneut belaſten, trifft nicht zu. Die Angelegenheit iſt völlig auf dem toten Gleis wie bei Einſtellung des Ge⸗ richtsverfahrens gegen die früher Verhaftete. Kleine Chronik. a. Flugzeugunfall. Bei einer Flugzeugparade in Pardubitz iſt ein Flugzeug mit einem Flügel gegen eine Telegraphenſtange geſtoßen. Es überſchlug ſich und ſtürzte in die Zuſchauermenge. Der auf dem Flugfeld dienſt⸗ habende Soldat wurde von dem Propeller geköpft. Der Pilot trug neben Beinbrüchen einen Bruſtkorbbruch da⸗ von. Von zwölf weiteren verletzten Perſonen erlag eine Frau bei der Ueberführung ins Spital i Gaſolinerploſion. Eine Exploſion hat in Balti⸗ more drei große Tanks der Standard Oil Company in Brand geſetzt. Die geſamte verfügbare Feuerwehr be⸗ kämpft den Brand. z Meuchelmord an einem Pfarrer. In Kreuzberg bei Chotiborſch in Böhmen wurde der 68jährige Orts⸗ pfarrer meuchlings erſchoſſen. Der Arzt ſtellte zunächſt Tod durch Herzſchlag feſt, aber beim Umkleiden der Leiche fand man, daß der Geiſtliche das Opfer eines Mordes geworden war. Der Körper des Toten war von mehr als 40 großen Schrotkörnern, die aus einem Jagdgewehr abgeſchoſſen ſein mußten, getroffen. Unter dem dringen⸗ den Verdacht, das Verbrechen verübt zu haben, wurde der 27 Jahre alte Neffe des Pfarrers, Ladislaus Rohlik, verhaftet. Dieſer, der ſeit Jahren in der kleinen Wirtſchaft ſeines Onkels mit tätig war, hatte ſich dadurch verraten, daß er aus der Bruſttaſche des toten Pfarrers einige Do⸗ kumente, die von den Schrotkörnern durchlöchert worden waren, nahm und ſie verbergen wollte. A Handgranatenkampf mit einer Näuberbande. Im Bezirk Kowel in Polen verfolgte die Polizei eine ſechs⸗ köpfige Räuberbande und überraſchte dieſe endlich in einer Scheune. Die Banditen eröffneten das Feuer auf die Polizeibeamten und ſchleuderten Handgranaten. Die Scheune geriet in Brand und alle Räuber kamen in den Flammen um. a Siebzig Farmen durch Feuer zerſtört. Zwet Ort⸗ ſchaften in Alaska, die vorwiegend von Indianern bewohnt waren, Douglas und Treadwaal, auf der Douglas⸗Inſel, nicht weit von der Hauptſtadt Juneau, fielen einem ſchweren Waldbrand zum Wee ed obdachlos f In⸗ dianer und fünfundſiebzig Weiße ſind obdachlos; ſiebzig Farmen ſind zerſtört. a Geringe Goldfunde in Namidwüfte. Die Goldſach⸗ perſtändigen der Randminen bei Kapſtadt äußern ſich in ſehr ſkeptiſcher Weiſe zu den Meldungen über die Ent⸗ deckung von Gold führenden Quarzgängen in der Namid⸗ wüſte in Südweſtafrika. Direktor Sivet von der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft erklärt gleichfalls, daß den Funden nicht viel Bedeutung beigemeſſen werden dürfte. Ver⸗ ſchiedene Goldſucher glauben zwar mit Beſtimmtheit, daß Gold in abbauwürdigen Mengen vorhanden ſei und hät⸗ ten auch bereits Schürfgerechtſame angeſteckt. Das tat⸗ ſächliche Goldvorkommen ſei jedoch keineswegs bewieſen. Auch ein ſoeben aus der Namidwüſte zurückgekehrter Sachverſtändiger erklärte, daß dort zwar einiges Aluvial⸗ 5225 gefunden werde, daß ihm aber von Erzgängen nichts ekannt ſei. Anfall bei einem Jagdausflug des Königs von Rumänien. König Ferdinand von Rumänien unternahm auf kinem Motorboot in Begleitung des griechiſchen Ex⸗ königs, zweier Prinzen und mehrerer Offtziere einen Jagd⸗ ausflug auf der Donau. In den Sümpfen von Braila ex⸗ plodierte der Motor des Bookes, wodurch drei Offiziere ſchwer verletzt wurden. „ Im Kampf mit Banditen. Auf dem Flugfeld Stelton bei Newnork, wo die Poſtflugzeuge aus San⸗ Franzisko niedergehen, hat ſich ein blutiges Drama ab⸗ geſpielt. Mehrere Banditen hatten ſich in einem Auto⸗ mobil in der Abſicht verſteckt, die Poſt aus San Fran⸗ zisko bei der Ankunft des Flugzeuges auszurauben. Sie wurden von einem Wächter entdeckt und es entſpann ſich ein heftiges Revolvergefecht, bei dem der Wächter und ein Sohn getötet, ſowie deſſen Frau ſchwer verletzt wur⸗ en. Die Banditen entkamen. 8 E Zar Kyrill zieht nach Paris. Der in Koburg le⸗ bende Großfürſt Kyrill von Rußland, der ſich bekanntlich vor einiger Zeit zum„Zaren“ proklamiert hatte, verläßt im Laufe des November Koburg, um mit iner Familie nach Paris überzuſiedeln. Lokales und Allgemeines. f Seckenheim, 20. Oktober. An die Radfahrer! Wohl kein Verkehrszweig hat ſich in den letzten Jahren ſo vervielſacht, wie der Rad⸗ fahrverkehr. Gerade durch die Radfahrer ſind aber auch in letzter Zeit eine große Zahl von Unfällen hervorgerufen worden. Wenn dieſe Anfälle zum größten Teil harm⸗ loſerer Natur ſind, ſo ſind ihre Aus wirkungen, insbeſon⸗ dere wenn ältere Perſonen betroffen wurden, doch teil⸗ weiſe auch ſchwererer Natur geweſen. Verfolgen wir die Urſachen, ſo kommen wir auch hier mit großer Regel⸗ mäßigkeit immer wieder auf die mangelnde Rückſicht. Dieſe wiederum nur bei den jüngeren Radfahrern. Die Geſchwindigkeit der jüngeren Radfahrer entſpricht zum größten Teil nicht den Erforderniſſen des Verkehrs, ſie iſt viel zu hoch. Daß es Rückſichtnahme auf die Fuß⸗ gänger zu üben gilt, kennen viele nicht. 1 Falſche Rentenbankſcheine. In einigen Teilen Deutſch⸗ lands ſind Rentenbankſcheine. auf zehn Mark lautend, zweite Ausgabe, angehalten worden, weil ſie gefälſcht waren. Es wird gebeten, bei Annahme ſolcher Scheine Vorſicht zu üben, eventuell ſie anzuhalten und den Poli⸗ zeibehörden Kenntnis zu geben. Die Vorzeiger dieſer Ren⸗ tenbankſcheine ſind mit ihrem Erſatzanſpruch an die Deut⸗ ſche Rentenbank in Berlin, SW. 68, Wilhelmſtraße 67, zu verweisen. Die Kennzeichen der Fälſchung ſind folgende: Die Falſchſtücke ſind aus je zwei Teilen durchſchnittener, echter Scheine gebildet und weichen in der Breite von un⸗ verletzten echten Scheinen um ein bis zwei Zentimeter ab. Die Teilſtücke ſind durch rückſeitig überklebte durchſichtige Papierſtreifen(Klebeſalze) unmittelbar verbunden. Die Kontrollnummern auf beiden Teilſtücken ſtimmen nicht überein. Fälſchungen vorſtehend geſchilderter Art ſind ſtraf⸗ bar und es kann Verurteilung auf Grund der Paragra⸗ phen 146 ff. und Paragraph 263 des St. G. B. erfolgen. — Neue deutſche Poſtwertzeichen. Die Reichsdruckerei wird in den nächſten Tagen mit der Lieferung neuer Poſt⸗ wertzeichen beginnen, die mit Bildniſſen berühmter deut⸗ ſcher Männer geſchmückt ſind. Eine 3⸗Pfennig⸗ und 28⸗ Pfennig⸗Freimarke trägt das Bildnis Goethes, die 5⸗ Pfennig⸗Marke das Bildnis Schillers, die 10⸗Pfennig⸗ Marke das Bildnis Friedrichs des Großen, die 1ö8⸗ Pfennig⸗Freimarke trägt den Kopf Kants, die 20⸗Pfen⸗ nig⸗Freimarke den Kopf Beethovens, die 30⸗Pfennig⸗ Marke den von Leſſing, die 40⸗Pfennig⸗Marke das Bild 3 2 . 7 Aicher Mich 8 55 6 281 Leibnitz, die 50⸗Pfennig⸗Marke den Bach⸗Kopf und die 80⸗Pfennig⸗Marke den Kopf Dürers. Die Marken von 20 und 80 Pfennig werden etwas ſpäter als die übrigen Marken geliefert werden. Der Verkauf der neuen Mar⸗ ken wird erſt beginnen, nachdem ihre Ausgabe durch das Amtsblatt bekanntgemacht worden iſt. Die Uebergabe an die Schalterſtellen wird noch unterbleiben. — Geheizte Flugzeugkabinen. Bald iſt der Sommer mit ſeinen warmen Tagen vorüber und eine kühle herbſtliche Temperatur beginnt ſich bemerkbar zu machen. Gen Sü⸗ den ziehen die Vogelſcharen, ihre größte Gattung aber, die Metallvögel des Luftverkehrs, bleiben der Heimat treu und werden auch den ganzen Winter über regel⸗ mäßig ihre Bahnen zwiſchen den Zentren des Kultur⸗ und Wirtſchaftslebens in Deutſchland und zu den Haupt⸗ tädten des Auslandes ziehen. Der Luftverkehr wird in dieſem Winter nicht unterbrochen werden. Eine begreif⸗ liche Frage taucht jetzt im reiſenden Publikum auf: Auf der Erde iſt es im Winter doch ſchon fürchterlich kalt, da muß man hoch oben in den Lüften ja zu Eiszapfen erſtarren! Zur Beruhigung ſei geſagt: In den Kahinen der Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa herrſcht im Win⸗ ter eine durchaus angenehme Temperatur von etwa 22 Grad, denn die Kabinen ſind geheizt und zwar auf fol⸗ gende Weiſe: Friſchluft wird angeſaugt, in einem Nohr an dem glühend heißen Auspufftopf vorbeigeführt, ohne na- türlich mit den Auspuffgaſen irgendwie in Berührung zu kommen, und ſo erwärmt. Die heiße Luft wird dann in einer Rohrleitung durch die Flugzeugkabine geführt, unterhalb derer ſie ausgeſtoßen wird. Wer alſo eine win⸗ terliche Luftreiſe unternimmt, braucht ſich keineswegs als Nordpolfahrer auszurüſten. ö Wochen nielnlan der mannheimer Ihoaler. Nationaltheater. Mittwoch, 20. 10., 7.30 Uhr: Martha. Oper von Flotow.(Miete D Nr. 8. Kleine Preiſe.) Donnerstag, 21. 10., 7,30 Uhr: Die verkaufte Braut. Komiſche Oper von Smetana.(Miete B Nr. 6. Mittlere Preiſe.) b Freitag, 22. 10., 8 Uhr: Salome. Drama von Wilde und Richard Strauß.(Miete A Nr. 7. Hohe Preiſe.) 8 Samstag, 23. 10., 8 Uhr: Kopf oder Schrift. Luſtſpiel von Verneuil.(Miete F Nr. 8. Kl. Preiſe.) Sonntag, 24. 10., 7,30 Uhr: Tiefland. Muſik⸗ drama von d' Albert.(Außer Miete. Vorrecht A. Hohe Preiſe.) Montag, 25. 10., 7,30 Ahr: Martha. Oper von Flotow.(Miete B Nr. 7. Mittlere Preiſe.) 2. Neues Theater: Mittwoch, 20. 10. 7.30 Ahr: Heimliche Braut⸗ fahrt. Luſtſpiel von Lenz.(Für die Theaterge⸗ meinde Freie Volksbühne Nr. 14511600, 3101 bis 3150, 6000- 7200, 10 051 10 100.) 3 Samstag, 23. 10., 8 Uhr: Olly⸗Polly. Operette von F. Arnold, E. Bach und W. Kollo. Sonntag, 24. 10., 7,30 Uhr: Einmaliges Gaſtſpiel 1 Paul Wegener, Berlin mit eigener Geſellſchaft: Ramper, Schauſpiel von Max Mohr. 12710 — maßgebend. Turnen Sport Spiel. Deutſche Turnerſchaft und Deutſcher Reichs⸗Ausſchuß. Der Wiedereintritt der Deutſchen Turnerſchaft in den Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesühungen hat al⸗ lenthalben große Freude und Genugtuung ausgelöſt. Lei⸗ der ſind aber die Richtlinien, auf die ſich die neue Ge⸗ meinſchaft aufbaut, nicht bekanntgegeben worden. Es ist daher von großer Wichtigkeit, die Richtlinien kennen zu lernen, die Profeſſor Dr. Neuendorff in einem Vorige auf dem Deutſchen Turntag in Bremen bekanntgab. Die Richtlinien wurden dem Turntag als Grundlage für die Einigungsverhandlungen mit dem DRA. vorgelegt und einſtimmig angenommen. Ihre wichtigſten Punkte lauten: der DRA. darf von jetzt ab keine neuen Auf⸗ gaben übernehmen und keine neuen Arbeitsgebiete zu den ſeinen machen, wenn nicht die Deutſche Turnerſchaft zuſtimmt. Ein einfacher Einſpruch der DT. genügt, um das Herantreten an neue Aufgaben und neue Arbeitsge⸗ biete zu unterbinden. 0 2. Der zweite Vorſitzende des DRA. muß ein Tur⸗ ner ſein und zwar wird er von der DT. gewählt und dem DRA. benannt. 5 5 3. der DRA. darf zukünftig keinerlei öffentliche Ver⸗ lautbarungen und Kundgebungen erlaſſen, die nicht außer der Unterſchrift des erſten, auch die des zweiten Vorſitzen⸗ den trägt. s 4. Bei allen Vertretungen des DR A., ſei es bei öf⸗ fentlichen Veranſtaltungen, Empfängen, Behörden, Volks⸗ ſichtigt werden und zwar mindeſtens in einer Stärke, in der die DT. auch bislang ſchon Vertreter ſtellte. Mann chafts⸗Meiſterſchaft im Gewichtheben. Der Deutſche Athletik⸗Sportverband von 1891 hat Eſſen die Durchführung der Endkämpfe um die Deutſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft 1926 im Gewichtheben über⸗ tragen. Es nehmen hieran vier Verbandsvereine teil, die ſich in langen Vorkämpfen ihre Startberechtigung erwor⸗ ben haben. Es ſind dies: die Kraftſport⸗Riege des Turn⸗ vereins 1860 München ſowie der Kraftſportverein Ro⸗ land Hamburg, die Athletik⸗Sportvereinigung Berlin⸗Oſt und der Athletik⸗Sportverein Siegfried Dortmund. Die Veranſtaltung findet am Montag, den 1. November, ſtatt. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß bei dieſer Ge⸗ legenheit einige neue Höchſtleiſtungen aufgeſtellt werden. 15 Diener— Paolino? 700 Der Sieg Dieners über Knute Hanſen hat das An⸗ ſehen des deutſchen Borers in den Vereinigten Staaten mächtig geſteigert. In amerikaniſchen Fachkreiſen bringt man einer Begegnung Dieners mit dem Schwergewichts⸗ meiſter von Europa, dem Spanier Paolino, großes In⸗ tereſſe entgegen. Paolino weilt zur Zeit in Südamerika, will aber in abſehbarer Zeit auch nach Nordamerika kommen. Diener und Paolino kämpften bekanntlich ſchon einmal in Berlin unentſchie den. vertretungen uſw. müſſen ſtets auch die Turner berück⸗ Die Zwiſchenrunde um den D. F. B. ⸗Pokal. Nach den Vorrundeſpielen am vorigen Sonntag hat der D. F. B. die Zwiſchenrunde für die Bundespokal⸗ ſpiele auf den 9. Januar feſtgelegt. An dieſem Tage treffen ſich in Hamburg Nord⸗ und Mitteldeutſchland und in Berlin Südoſtdeutſch tand und Brandenburg. Ausbau des Stadions in Halle. Der ſtädtiſche Bauausſchuß in Hal“ beich oß im Ein⸗ verſtändnis mit dem Magiſtrat, das Stadion mit einem Kostenaufwand von 1050 6000 Mark zu eier modernen Sportart de mit Schwimmbaſſin auszubauen. f Frauen im Fiugzeug. So außerordentlich weit fortgeſchritten die deutſche Flugtechnik und die Leiſtungen ihrer Piloten ſind, ſo muß man doch zugeben daß, was die Betätigung des ſchwachen Geſchlechts an Steuerknüppel des Flugzeugs betrifft, die deutſche Weiblichkeit ein wenig hinter der anderer Län⸗ der zurückſteht. Eine Statiſtik, die oeben in Frankreich veröffentlicht wurde, bringt darüber inteſſante Daten, die allerdings nicht den Anspruch auf Vollſtändigkeit machen können, weil die deutſchen und ruſſiſchen Verhältniſſe nicht berückſichtigt find. Und wenn Deutſchland auch nicht die meiſten geprüften Pilotinnen beſitzt, o muß doch daran ermnert werben, daß wir in der kürzlich verſtorbenen wagemutigen und fliegeriſch höchſt⸗g hickten Nelly Beeſe eine der erſten und hervorragen dire: Flieger lanen beſeſſen haben. Nach der erſten franzöſiſchen Aueſtellung ſind ſeit dem Beginn des Flugweſens geprüfte Fliegerinnen mit Patent zu zählen geweſen in Amerika ſiebzehn, in Frank⸗ reich zwölf, in England acht, in Italien zwei und je eine in Belgien, Holland, Schweden, Rumänien und der Tſche⸗ choſlowakei. Auch wenn man, wie erwähnt, die Unvoll⸗ ſtändigkeit dieſer Daten in Betracht zieht, kann man ſagen, daß bis heute alles in allem an nicht mehr als etwa fünfzig Frauen Fliegerpatente verabfolgt worden ſind. Die erſte Frau, die einen Flug ausführte, war The⸗ reſe Peltier, eine Schülerin von Leon Delagrange, der am 4. Januar 1910 in Bordeaux abſtürzte und dabei den Tod fand. Thereſe Peltier flog bereits in den heroi⸗ ſchen Tagen des Jahres 1908, gab aber das Fliegen wieder auf und widmete ſich der bildenden Kunſt. Im Februar dieſes Jahres ſtarb ſie. Die erſte geprüfte Flie⸗ gerin war die franzöſiſche Baronin Raymond de la Roche, die ſich ihr Patent im März 1910 holte. Sie ver⸗ unglückte bei einem Flug mit ihrem Privalpiloten Bar⸗ rau, der früher Schrittmacher von Seres geweſen war im Juli 1919 in Crotoy. Gegenwärlig iſt die Zahl der aktwen Fliegerinnen ſehr gering. Bloß in Amerika machen die Pilotinnen noch durch tatſächliche Ausübung der Flieg⸗ kunſt von ſich reden, aber in Europa ſind ſie äußerſt rar geworden. England beſitzt nur noch in Frau Elliott Lynn, die erſt im vergangenen November ihr Patent be⸗ kam, eine aktive Fliegerin. Frau Lynn betreibt jedoch das Fliegen allein als Sport, beit einen eigenen Aero⸗ plan und iſt eines der fleiß n Mitglieder des London Aeroplane Club. Auf dem Feſtland iſt faſt die einzige Aviatikerin, von der man letzt ſpricht, die Franzöſin Adrienne Bolland. Sie wurde im Jahre 1920 Flie⸗ gerin, veranſtaltete in Südamerika mit Erfolg Schauflüge, überquerte die Anden und war die erſte Frau, welche allein den Aermeltanal auf dem Luftweg überſetzte. Sie hält den weiblichen Looping⸗NRekord mik 212 hintcrein⸗ ander ausgeführten Loopings. Im Heröſt des vorigen Jahres ſprach man auch vol: Marie Luiſe Maryſem einer Schönen aus Bordeaux, die damals ihr Fliegerpatent erworben hatte, ſehr viel. Die Tatſache, daß die ganze franzöſiſche Preſſe und ſogar ein großer Teil der ausländiſchen eitungen ihr hun digte und ihr Lichtbild veröffentlichte, liez ihr die Aviatik ro⸗ ſenfarben erſcheinen und erweckte in ihr die ſtolzeſten Hoffnungen. Sie wurde aber bald bitter enttäuſcht. Als ſie einige Wochen ſpäter in Paris eine Anſtellung als Fliegerin ſuchte, fand ſie überall verſchloſſene Türen. Nie⸗ mand konnte ſie verwenden, wahrſcheinlich hauptſächlich wegen der Beſtimmung, daß keine Frau mit bezahlenden Paſſagieren fliegen darf. Seither hörte man von Marie Luiſe Maryſe nichts mehr. Ein trauriges Ende war auch dem einſt berühmten franzöſiſchen Klub„La Stella“ be⸗ ſchert, einem Klub von Flugenthuſiaſtinnen und Ballon⸗ führerinnen. Die„Stella“ wurde am 10. Februar 1909 von Madame Surcouf Bayard gegründet, war ſlols ſehr aktiv, peranſtaltete Wettbewerbe, ſetzte Preiſe aus und organiſierte Feſte. Fünfzehn Mitglieder waren pa⸗ tentierte Ballonkommandantinnen oder Pilotinnen und viele Ballonfahrten wurden zumeiſt ohne männlichen Bei⸗ ſtand unternommen. Zu Beginn des Krieges zählte der Klub 350 Mitglieder. Dann kam der Verfall. Die „Stella“ wurde arm, der Preis von 2000 Frank per Perſon für einen Ballonaufſtieg gegen 150 Frank vor dem Kriege konnte nicht mehr bezahlt werden, der Klub fiel auseinander und die Folge war, daß„La Stella“ am 1. Juli des vorigen Jahres offiziell aufgelöſt wude. Wetterbericht vom 20. Oktober. Infolge Ausſtrahlung ſanken die Nachttemperaturen ſelbſt in der Ebene vielfach unter den Gefrierpunkt. Die Luftdruckverteilung iſt ſeit geſtern wenig verändert. Der Hochdruck iſt noch etwas weiter in den Kontinent vor⸗ gedrungen und wird dort vorausſichtlich noch an Aus⸗ dehnung gewinnen. Der Zei kalter Luft dauert an. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Fortdauer der kühlen und heiteren Witterung, vielſach Nachtfroſt. Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Ww. Inh G. Härdle, Seckenheim a. N. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenhe m ie ahl der liemeindeperordnolen. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Wählerliſte zur Wahl der Gemeindeverordneten vom 17. Oktober 1926 bis einſchließlich g 24. Oktober 1926 während der Geſchäſtsſtunden von 8 bis 12 Uhr vor⸗ mittags und von 1 bis 6 Uhr nachmittags auf dem Rathaus Zimmer 7 zu jedermanns Einſicht ausliegt. Wer die Wählerliſte für unrichtig oder unvoll⸗ ſtändig hält, kann dies bis zum Ablauf der Auslegungs⸗ friſt beim Gemeinderat ſchriftlich anzeigen oder zur Riederſchrift geben. Soweit die Richtigkeit ſeiner Behauptungen nicht offenkundig iſt, hat er für ſie Beweismittel beizubringen. Nach Ablauf der Auslegungsfriſt iſt ein Einſpruch nicht mehr zuläſſig. 0 f Wer in der Stimmliſte eingetragen iſt, wird durch Poſtkarte benachrichtigt. Diejenigen die eine ſolche Poſtkarte bis zum 16. Oktober nicht erhalten, haben beſonderen Anlaß die Stimmliſten einzuſehen und gegen ihre Nicht⸗ eintragung Einſpruch zu erheben. Zur Teilnahme an den Gemeindewahlen ſind alle Deutſchen berechtigt, die das 20. Lebensjahr vollendet und am Wahltag ſeit 6 Monaten auf der Gemarkung der Gemeinde ihren Wohnort haben. Hat jemand mehr als einen Wohnort, ſo iſt die Hauptniederlaſſung 75 Wer das Wahlrecht infolge Wegzug verloren hat, jedoch vor Ablauf von 3 Jahren wieder in die Gemeinde zurückkehrt, erhält mit der Rückkehr das Wahlrecht wieder. f Ausgeſchloſſen vom Wahlrecht iſt, a) wer entmündigt iſt oder unter vorläufiger Eden-Lidiispiele Damit es alle sehen können, das große Kirchweihprogramm noch heute Mittwoch zu halben Preisen (30, 40 und 50 Pfg.) Hil- Heilelberg— Die Andere fl. Polt im FEreiban. Das ist eine Freude für den Kenner! Diese Dame weiß, was notwendig ist. Aedertafel Seckenheim. Heute Abend ½8 Uhr Probe. (gegen Teilzahlung) preiswert zu verkauf. . Zu erfragen in der zu verpachten. Sie pflegt ihre Schuhe richtig mit Budo, sonst würden diese nach 2 Jah- ren nicht so tadellos aussehen. Ja, das Leder wird mit Büdo sehr geschont. Ich sag's doch immer: Bid friſch eingetroffen: Lund butter Bücklinge. Heute Geſchäftsſtelle ds. 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Behindert in der Ausübung ihres Wahlrechtes„Löwen? genommen ſind Perſonen, die ſich aus politiſchen rün den in Schutzhaft befinden. 5 Wählen kann nur derjenige, der in die e e d Coclag flange Hereln Fechenheim. Heute Mittwoch Abend 8 Ahr im iilglioder⸗Derlammlung Zahlreiche Beteiligung erwünſcht. Thema: 0 om Mi Nie Kardoffelbersorgung der evang. Aufialten 1 Geſchäftsſtellen werden vergeben! 7E AA Schreiber, 2 ſſt. Holl. Butter. Pfund 2.— I. Allg. Stangenkäſe a. 65 wre ahweizerkäſe/ Pfund 40 fg. Cdamer, Nahmkäſe X Der Vorſtand. 5 Wäh lerliſte eingetragen iſt oder durch ein Zeug nis des Bürgermeiſters nach 8 14 Abſ. 2 der Gemeindeordnung dem Wahlausſchuß nachweiſt, daß ſein der Liſte durch höhere Entſcheidung anerkannt worden iſt. om Miniſterium des Inn rn auf Sonntag, den 14. November 1926 und die allgemeine Abſtimmungszeit auf 9 Ahr vor⸗ Seckenheim, den 15. Oktober 1926. 15 Oer Gemeinderat: Flachs. Einladung ahlrecht nach Abſchluß zu einer morgen Donnerstag, abends 8½ Ahr im„Lamm“ ſtattfindenden . ſilglieder⸗Uerſammlung der Kr eisabgeordneten und der Bezirksräte verbunden. zwecks Beſprechung von Gemeinde⸗ Der Wahltag für die gemeinſame Reuwahl iſt Angelegenheiten und Stellungnahme 55 zu den Gemeinde⸗Wahlen. Unſere Gemeinde⸗Fraktionsmitglieder ſind ittags bis 6 Ahr nachmittags feſtgeſezt worden beſonders herzlich eingeladen. N Deutſch demokratiſche Puültei Heckenheim Rudolf Lorentz, Vorſitzender. Fahrräder aähmaschinen Sprechapparate erstkl. Markenfabrikate, kaufen Sie vorteilhaft bei bequemer Teilzahlung im Südd. Fahrrad- Versandhaus 5 1 Wilhelmstr. 32.— Kein Laden. Trachtbriefe 5. mit l den lecker But Besichtigung ohne Kaufzwang. Münſterkäſe Weinbrand-Vorſchniii ½ Flaſche 1.25, 1.90 LCißlor Weinbrand ½ Flaſche 2.25, 2.80 Schret uckerei des Neckar- 5