d e Hekar-Bofe Samstag, den 13. November 1926(2. Blatt). 5 9 N 1 7 8 . Nück ber. (e Mit dem Wiederbeginn d eichstags⸗ und Land⸗ ehit dem Wiederbeginn der Reichstags⸗ und Land⸗ tagsſitzungen hat ſich die J nnenpolitik ſtark in den ordergrund geſchoben, umſo mehr, als ſchon die erſten Verhandlungen im Reichstag zeigten, mit welchen Schwie⸗ rigkeiten die Minderheitsregierung Marr zu kämpfen hat. Hatte Graf Weſtarp ſchon vor Beginn des Reichstages im einer Rede angekündigt, daß die Deutſchnationalen der Reichsregierung nicht erlauben würden, Unter ſolchen Amſtänden verſtärkte ſich im Regie⸗ rungslager mehr und mehr die Erkenntnis, daß es ſo wie bisher nicht weiter gehen könne, ſondern daß man vielmehr eine Verſtändigung mit der Sozialdemokratie ſuchen müſſe und auch geſucht hat. Das bedeutet keines⸗ wegs, daß nun etwa die Regierung Marx durch eine Regierung der Großen Koalition abgelöſt werden wird, ſondern es bedeutet nur, daß eine„ſtille Koalition“ hergeſtellt wird. Man wird ſich alſo in Zukunft von Fall zu Fall verſtändigen, um eine Wiederholung des außeror⸗ dentlich unerfreulichen Schauſpiels, das ſich bei der Er⸗ ledigung der Erwerbslofenfrage bot, zu verhindern. Ob eine ſolche Verſtändigung in jedem Falle möglich ſein wird, iſt naturgemäß ſchwer vorauszuſagen. Es wird nicht 8 Gleich berechtigung erkämpfen, die jeder einzelne Deutſche im Rahmen ſeines Staates ſchon errungen hat. 1 wenn wir das erreicht haben, quillt aus dem deutſchen Staatsvolk die Kraft zum Widerſtande gegen die Feſ⸗ ſeln, die uns von den Staatsmännern der anderen Völ⸗ ker auferlegt wurden. Dann werden die Abmachungen von Locarno und die Verhandlungen von Thoiry nicht nur Papier bleiben, ſondern Dokumente des Wil⸗ lens zur Tat werden. Das Bild, das wir trotz einer un⸗ erhörten Kraftleiſtung ſeit Kriegsende, heute noch den anderen Nationen bieten, kann wirklich die Politiker der anderen Nationen, für die wir Objekte der Politik wa⸗ ren und ſind, zur Nachgiebigkeit zwingen. Wir könnten heute die tüchtigſten und gewandteſten Diplomaten und a e zuletzt ſehr weſentlich davon abhängen, welcher Preis Politiker haben, ſie könnken mit einem ſo zerriſſenen mit den wechſelnden Mehrheiten h 105 17 5 05 jeweils von dem ſtillen Teilhaber gefordert wird. Für Volke hinter ſich, auch nicht mehr erreichen. Und nicht 5 Drohung wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade eine Umbildung der Regierung iſt die Zeit offenbar noch ſchneller das Erreichte einbringen. Anſere politiſchen Füh⸗ in N ie Tat umgeſetzt, als die Erwerbsloſenfürſorge zur Debatte ſtand. Die Deutſchnationalen ſtimmten ſozial⸗ demokratiſchen und kommuniſtiſchen Anträgen zu, obwohl dieſe Anträge Forderungen enthielten, die für die Reichs⸗ ſſe völlig unkragbar waren und die auch nicht erfüllt werden könnten, wenn etwa die Deutſchnationalen oder Sozialdemokraten an die Regierung kämen. Praktiſch blieb der Vorſtoß der Deutſchnationalen zunächſt inſofern ohne Erfolg, als die Reichsregierung die Anterſtützungsſätze auf dem Verordnungswege regeln konnte. Neue Schwierig⸗ keiten entſtanden aber dann wieder, als diejenigen Punkte zur Erörterung ſtanden, die nicht auf dem Verordnungs⸗ wege geregelt werden können, für die vielmehr eine ge⸗ ſetzliche Regelung erforderlich der Frage der Kriſenfürſorge für die ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen die kommuniſtiſch⸗ſozialdemokratiſch⸗deutſchna⸗ iſt. Auch hier ſtand in nicht reif. Die Deutſchnationalen ſind nicht gewillt, den außenpolitiſchen Kurs mitzumachen und in der Sozial⸗ demokratie fürchtet man allzu ſehr die kommuniſtiſche Konkurrenz, als daß man es wagen würde, in die Re⸗ gierung einzutreten. Daß aber weder rechts noch links die Neigung beſteht, die Regierung zu ſtürzen, ging ſchon daraus hervor, daß für die kommuniſtiſchen und völkiſchen Mißtrauensanträge gegen den Arbeitsminiſter und die Regierung nur die Antragſteller ſtimmten. Der Vor⸗ ſtoß der Deutſchnationalen hat alſo lediglich dahin ge⸗ führt, daß die Regierung in Zukunft mehr als bisher ihre Anterſtützung auf der Linken ſuchen wird und daß die Kluft zwiſchen Regierungsparteien und Deutſchna⸗ tionalen ſich vergrößert hat. 9 Haben wir einmal die Gleichberechtigung vor den Schranken des Rechtes, dann wird auch end⸗ rer haben die große Umwandlung eingeleitet, die einen Abbau der Angeheuerlichkeiten des Ver⸗ ſailler Vertrages ermöglichen ſoll. Wer eine ſofor⸗ tige Wirkung dem Volke in Ausſicht ſtellte, verfündigte ſich aufs gröbſte an dem deutſchen Volksſtaate. Was Locarno und Thoiry heißt, kann nur ein Beginn ſein. Alles kommt nur darauf an, weiterzubauen, die ent⸗ gegenſtehenden Kräfte zu überwinden oder mattzuſetzen. Das kann nur dem deutſchen Staatsmann gelingen, wenn er ein einiges Volk hinter ſich hat. 5 0 In der Abenſotilit ſtand im Mittelpunkt des In⸗ tereſſes Italien. Die Affäre Garibaldi beſchäftigte die franzöſiſche Preſſe im ſtärkſten Maße und man ließ in Frankreich keinen Zweifel daran, daß man derartigen Machenſchaften des Faſchismus auf franzöſiſchem Boden nicht untätig zuſehen könne. Wenn auch die Dinge nicht n e e ee e lane de en deen e eee egte 8 2 une 1— 8 42. 5 a 9 2 gen gegen Frankreich getroffen würden, ſo läßt ſich doch nicht verkennen, daß die Affäre Garibaldi nicht gerade ge⸗ eignet war, die Beziehungen zwiſchen den lateinischen . Schweſtern zu beſſern. Man wird in Italien in Zukunft doch wohl gewiſſe Rückſichten auf Paris nehmen, denn auch jetzt hat ſich ja wieder gezeigt, daß ganz ſo ſelbſtherr⸗ lich, wie man es in Rom wünſchte, auch der Faſchismus nicht verfahren kann. Die italieniſche Kammer hat die Beſtimmungen des Ausnahmegeſetzes, die ſich auf die Ausländer bezogen, ſehr weſentlich gemildet und man geht ſicherlich nicht in der Annahme fehl, daß das auf Vorſtellungen fremder Mächte in Rom erfolgt iſt. Die urſprünglichen Beſtimmungen hätten zweifellos ſehr bald zu Konflikten mit anderen Staaten geführt und ſo ſah ſich ſelbſt der Duce veranlaßt, durch das Parlament eine Aenderung des urſprünglichen Geſetzes beſchließen zu laſ⸗ lich die Zeit kommen, wo wir uns als einheitliches Or⸗ gan gegenüber anderen Völkern fühlen und auch die Den N F eee ſen. Dieſe italieniſche Kammer iſt heute allerdings nur 5 natd Die A ande eines Werle 5 ne eee. 5. 0 8.. 0 1225 n 1 N 2 9557 05 8 gg W 8 Billige s een 1 modecze en 1.3% m Veleut,. Were... 2-1 Prinzezuntertett anne. 3.% aper, et elta„, 35 9 8 im herren-Polentüget 50 1 Ichmeres Froltierbandtuh. Am gendeniane.. 2-1 Hausfleld„ 3. 1 Badetuch e. 5 de dn dul Tahenmiger 50 E g 15 e e ,. f n⸗ 0—. 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Probierte die Gattin einen Hut, ein neues Kleid, einen Pelz oder, auch nur ein Paar jener endlos hohen, tauſendknöpfigen Stiefel an, ſo ſtand der ehrſame Begleiter verſchämt und doch mit dem Blick des Siegers zur Seite, der den Mut des Daſeins aus einer gefüllten Brieftaſche zu ſchöpfen weiß. Es wurde kurz überall bar bezahlt, am liebſten mit güldenen Zwanzig⸗ markſtücken, da in ihrem Aufleuchten gewiſſermaßen die Viſitenkarte des Käufers lag. Gibt es auch heute hier und da ſolche ſattelfeſten Ehemänner— man könnte ſie Patri⸗ zier der Hauswirtſchaft nennen—, hat ſich doch das allge⸗ meine Bild von Grund auf geändert. Die Barzahlung zählt zum Gerümpel einer vergangenen Wirtſchaftsepoche. Heute wird überall— gepumpt etwa? Beileibe nicht! Das überläßt man den laxen Naturen, die nie kahlköpfig ſein können, da ſie ja nach einem tiefſinnigen Sprichwort ſo viel Schulden wie Haare auf dem Kopfe haben. Die Deviſe heißt: Perſonalkredit nach amerikaniſchem Syſtem. Der Warenverkäufer kennt weder ſeinen Kunden noch ſei⸗ nen Kreditgeber. Er verkauft an jeden, der mit einem Kreditſcheck zahlt. Und den wiederum erhält jeder, der einen Antrag bei der Zentralkreditanſtalt geſtellt und dort — nennen wir das Ding getroſt beim richtigen Namen— einen Bären angebunden hat. Dieſer Bär muß— leider — durch pünktliche Monatsraten wieder a unden wer⸗ den, und das iſt die betrübliche Seite der Geſchichte. Mußte ſich bisher jeder, der auf guten Leumund hielt, gewiſſer⸗ maßen nach der Decke ſtrecken, ſo wird heute durch das Abzahlungsſyſtem zweifellos Großzügigkeit und auch— Leichtſinn gezüchtet. Die an unſerer Tür mit Beſen, Strümpfen, Tuchen oder Kleidungsſtücken wärmſter und Der Kredittaumel.— Wie der Dichter zu einem Lorbeer⸗ nützlichſter Natur handelnden Hauſterer oder Geſchäfts⸗ männer ſchlichen hängenden Kopfes daron. Kein Geld! hörten ſie überall. Keute bieten die Perbedamen u Wer gehe. 8— 1 tbjauger, 5 Perſerbrücen, ſeidenſ te und lilaverlockent 5 Oelgemälde und Breitſchwanzmäntel mit dezentem Flüſter⸗ hinweis durch die Türſpalte an: Abzahlung. And da Herz der ſonſt ſo zagenden Hausfrau klopft hörbar. Ihr Sparſamkeitsſinn macht einen kühnen Kopfſchuß in den Perſonalkredit und die Wohnung füllt ſich allgemach mit totem Inventar, das unter normalen Verhältniſſen nie ins Haus gekommen wäre. Aber was denn? Iſt es ein Vergehen, ſich langerſehnte Dinge anzuſchaffen? Keines⸗ falls! Aber kannſt du es wirklich? Es ſcheint, daß bei dieſer Art des Einkaufes das Rechnen ſchwerer als früher iſt, denn man muß es zwölf Monate hindurch tun, viel⸗ leicht im letzten mit Kopfzerbrechen. Hoffentlich bleibt die Kreditwirtſchaft bei dieſem Stadium ſtehen und bezieht nicht noch Lebensmittel in das Abzahlungsſyſtem ein. Seinen Schnaps hat allerdings ſchon mancher auch früher auf Kredit getrunken. 5 Wohl betrüblich mag die Erinnerung der Kir⸗ ſchauer Bürger ſein, die zu ihrem letzten Vergnügen ein Stück des Schwankdichters Sturm aufführten. Kurz vor Beginn der Vorſtellung wurde ein Vorſtandsmitglied von auswärts ans Telephon gerufen. Herr Sturm, der be⸗ rühmte Dichter des Schwankes, meldete ſich und ſprach den Wunſch aus, der Aufführung des Stückes perſönlich bei⸗ wohnen zu dürfen, da er zufällig in der Nähe ſei. Er käme mit dem nächſten Zuge aus Zittau und erſuche um Empfang auf dem Bahnhof. So geſchah es auch dann. Mit Zylindern, fliegenden Schößen und Ehrenjungfrauen wurde der große Dichter eingeholt. Während einer An⸗ ſprache überreichte ihm die ſchönſte der Kirſchauer Jung⸗ frauen ſanft errötend einen eilig zugeſtutzten Lorbeerkranz, worauf der Autor bewirtet, bewundert, gefeiert, beſtaunt wurde und— wie kann es anders bei gutfttujerten Leuten ſein— für das Aufführungsrecht ſeines Stückes eine Tan⸗ tieme erhielt. So lorbeergeſchmückt, geſättigt und mit einem guten Reiſegroſchen verſehen, verließ der Dichter in ſpäter Stunde die gaſtfreundliche Kunſtſtätte. Wie mag er ſich über dieſen vergnüglichen Tag gefreut haben. Er verdiente es auch um ſeine Leiſtung, wenn es auch nur die Vaterſchaft an dem Sturmſchen Stück war. die er erdichtet 2 halte. Die Hauptſache blieb doch, daß die Kirſchauer ſhre Senſation hatten. Denn die ſchlechteſte Dichtung nach dem Muſter des Gogolſchen„Reviſor“ iſt immer noch amüſanter, als die ſchönſte Wahrheit, beſonders für die, die für den Spott zu ſorgen haben. Es iſt auch wahrhaftig notwendig, daß der Menſch in dieſen an Nöten ſo reichen Zeitläuften ſeine geiſtige Er⸗ friſchung hat. Er würde ſonſt in Trübſal und in— Steuer⸗ nöten umkommen. Die Finanzämter arbeiten mit dem Druck einer hydrauliſchen Preſſe. Jedes Tröpfchen Saft wird unfiltriert in die Gemeinde-, Staats⸗ und Reichs⸗ bottiche hineingekeltert. Zwar wird von keiner Seite be⸗ ſtritten, daß die öffentlichen Stellen Geld gebrauchen, denn ſte haben weiß Gott viel zu unterhalten. Aber auch der Steuerzahler will eſſen, um zu leben, und das kann er nur, wenn er von ſeinem mühſam erarbeiteten Verdienſt etwas behalten kann. Das haben nun weite Kreiſe erkannt und ſich zur Erhaltung ihrer Exiſtenz gerade in letzter Zeit energiſch zur Wehr geſetzt. Ob allerdings Wandel in der bisherigen Art der Steuereinſchätzung und»eintreibung auch durch die noch ſo lauten Proteſte geſchaffen wird, bleibt zweifelhaft. Wohl werden ſich die Finanzämter umſtellen müſſen und ihre radikale Taktik der hydrauliſchen Preſſe aufgeben. Aber wozu gibt es Staubſauger? Sie arbeiten weniger geräuſchvoll und haben den Vorteil, daß ſte auch das letzte Körnchen aus den Maſchen holen. Wir gehen alſo einer weniger lärmenden, doch um ſo ergiebi⸗ geren Tätigkeit der Staatskaſſen entgegen, und die Steuer⸗ zahler werden mehr als bisher darauf achten müſſen, nicht ſelbſt von dem Steuerſauger aufgeſogen zu werden. Denn es wird wirklich viel, viel Geld gebraucht. Die nächſte Weltausſtellung ſoll in Berlin ſtattfinden. Nicht etwa in Newyork oder London, wo doch ſonſt gute Profit⸗ möglichkeiten kleben bleiben. Dort drüben hat man ſich jedoch an Ausſtellungen aller Art die Finger verbrannt. Sie koſten viel Geld und bringen nichts ein. Alſo hat Deutſchlands Metropole diesmal den Vortritt. Und in Berlin iſt man berauſcht, rechnet— der Spaß koſtet ja nur dreißig Millionen— kalkuliert, ſitzt, ſchwitzt, verfilzt in Ehrgeiz und beſchließt endlich: den Finger darauf, es wird gemacht. So iſt es alſo beſchloſſen, daß die nächſte Weltausſtellung in Berlin ſtattzufinden hat. Für eine durchaus nicht unwahrſcheinliche Pleite kommen die Steuerzahler auf. Die Königin ges 2. Teil:„Der Kampf um das Waldgebiet“ 8 Akte Ferner: SOobby als Friseur 2 Ante. Immya als Jocke/ 2 akte. Die Deuligwoche bringt Bilder von: Münchner Oktoberfest 1926, Die Eröffnung der inter- nationalen Polizeiausstellung in Berlin, Die schwierigste amerikanische Bergprüfungsfahrt, Amerikanischer Flotten- besuch in Deutschland, Ein Wettrennen zwischen den schnellsten Läufern der Welt, G. Tuney der neue Welt meister im Schwergericht beim Training. NB Wir machen speziell aufmerksam daß dieser Film vollständig für sich abgeschlossen ist, daß ale diejenigen, welche den hochinteressanten 1. Teil nicht naben sehen können; doch auf ihre Re hnung kommen werden. Kucze Wiederholung des J. Teiles in der Einleitung. Nur 3 Tage diesen fabelhaften amerikanischen Schlager mit dem schönen Beiprogramm! Nächste Woche die größte Ueberraschung! Für Seckenheim neu! J Obe cu& Hime, HSS 0 Sog qe HO. Seti, und 80 ssi es fla. ie elende obe Msi, Meli, ohne feen ö Js Lum kiniſejenęn ist Henbo Bleiel. Soo inubenroffen; 0 Henſeo noi nortes loss er weſeh, S...... Am Wasserturm Eden-Lichfspiele Wer noch nicht in den Eden-Lichtspielen war, Cualitiils⸗ und Rieſen⸗ Programm sehen! —— 2. ein Hreſchholz Ein Criff- und belriebsſertig igt der Verkaufsstelle: Georg Röser, Hauptstr Bequeme Teilzahlungen. eder Käufer wird durch saghverst. Person eingelernt. Tollet 2 bſtrurg. Arlikel Zahn plom ben halfen sicher! Erfolg überraschend 0 Erhältlich bei Germania- Drogerie Fr. Wagner Nachf. 0 Innaber W. Höllstin. lch empfehle mein Lager in: Hellos Folſenpulder, pußlüchern. 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VILMA BAN RW in der Hauptrolle. a per Spleen eines englischen Lords.— 500000 Pfund für den interess intesten Tod.— Eine Nacht im Hotel Pote nkin.— Der Zauber des * 2 2— 1* Jungbrunnens.— Kampf, Kerker, Scheiter- ſiummi 00 enheimer U haufen.— Ein fremder Ring.— Verwandlung 3 und Erwachen.— Die Erlösung durch die Mannheim, E 3, 1 u. 12. f 5 9 schöne Frau. Güadanes ian 1875 N Zu diesen 13 Hkten 3 3 2 noch die Monty Bank's⸗Groteske: 1 Sechs Uhr morgens 20 Mannheim Pänktlich kommen! — 2 ö Sbhretzinger str. 3d-U 0 Programm dauert über 3 Stunden. N 0 ö ung J 3. 13.4 Hnfang 8 Uhr. 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Eine nette Wohngelegenheit iſt bald gefunden? 8 „Hab's mir ſchon überlegt, Lydia. Vorläufig möchte ich hier bleiben.“ H Alſo du willſt nicht?“ „Nein.“ i 3 5 „Das iſt das zweite Nein, das du für meine Bitten haſt. Soll das ſo weitergehen??. „Nimm's nicht übel, Lydia. Ich will dir ja ſonſt gern jeden Gefallen tun.“. g Sie ſchwiegen. Jetzt ſchaute Lydia verſonnen aus dem Fenſter. Jetzt gähnte ſie. Jetzt ſtand ſie auf, zog ſich, ohne Walters Hilfe zu erbitten, Mantel und Hut an und kam auf den emſig Schaffenden zu. „Ich will dich nicht weiter ſtören, Walter,“ ſagte ſie mit geheuchelter Gleichgültigkeit.„Morgen abend bin ich im Voxhaus und Dienstag gegen ſechs Uhr hole ich dich 5 7 25 ab. Ich habe von Lotte Freytag zwei Karten erhalten.“ 3 „Aber ſo bleib doch, Lydia, ich Jab's ja bald geſchafft.“ „Ich bin etwas ſchläfrig geworden, Walter. Die Auf⸗ regungen der letzten Tage haben mich müde gemacht.“ 5 Die halb gehobenen Hände ſtreckte Walter der ſich hart 5 ſchließenden Tür entgegen. f. „Ich habe ſie erzürnt. Soll ich ſie zurückrufen?—— Nein, jetzt nicht. Ich werde ſie am Nachmittag zu einem Spaziergang abholen.“ Dann ſchaffte Walter emſig weiter. Er verpackte den Kaſten ſo gründlich, als handele es ſich um eine Amerika⸗ reiſe. And je länger er mit ſich und ſeinen Gedanken allein . um ſo wohlklingender umſchmeichelte ihn das Glocken⸗ motiv. „Ach,“ ſeufzte er auf,„es iſt nur ein ſchöner Traum.“ XVIII. Unglückliche Liebe. Das war wohl einer der langweiligſten Sonntage ge⸗ weſen, die Betty auf dem Gute zugebracht hatte. Ein Nachbar mit ſeiner Frau hatten kurz am Nachmittag ihren Beſuch gemacht. Die Spazierfahrt mußte unterbleiben, da 8 ihr Lieblingspferd ſich eine Beinverletzung zugezogen hatte und in ſtändiger Behandlung des Tierarztes war. C Am Abend hatte ſich Frau von Korant lange vergeblich mit dem Apparat der Rundfunkanlage abgemüht, ohne eine Verſtändigung zu erzielen. 5 Gott ſei Dank, der Tag war überwunden, der nächſte war angebrochen, verſprach aber nicht, intereſſanter zu werden. s 5 Betty ſchritt langſam durch den Garten. Die warme 5 A und ihn in einen nachgiebigen Teppich verwandelt. ie Roſenſpaliere waren heute früh von der ſchützenden Strohhülle befreit worden. Jetzt harkte ein Arbeiter die ſpreuigen Reſte zu einem großen Haufen zuſammen. Da hörte Betty ſchnelle Schritte hinter ſich. Sie ſchaute ſich um— Graf Wartenberg ſtand vor ihr. 5 Seine elaſtiſche Geſtalt im eleganten Sportpelz beugte ſich tief über ihre Hand. Sein Geſicht war geſund gefärbt, die Augen lebhaft und voller gütiger Heiterkeit. „„Frau von Korant ſagte mir, daß Sie hier zu finden wären, gnädigſte Komteſſe. Da habe ich Sie denn gleich in Ihrem frühlingsdrängenden Paradies überraſcht.“ „Sie ſind liebenswürdig, Herr Graf. Das ſchöne Wet⸗ ter hat Sie aufgeheitert.“ „In der Tat, gnädigſte Komteſſe, an ſolch herrlichen 8 Tagen ſpiegelt ſich der Himmel im Herzen wieder. Und 5 es freut mich zu ſehen, daß auch Sie ihm einen guten 5 Empfang bereitet haben.“ „Soweit es die Verhältniſſe zulaſſen, ja.“ a „Und nun vielmals um Verzeihung, daß ich Sie nicht empfangen konnte. Es war eine unaufſchiebbare Ange⸗ legenheit.“. „Die nun wunſchgemäß geregelt iſt?“ „Vollkommen.“ 5 „Und jetzt werden Sie auf Ihrem Gut bleiben und der Natur die Schönheit ablauſchen?“ * 8— 2 — Sonne hatte den noch vor kurzem gefrorenen Boden auf⸗ — E 2— 2 rr eee „Wie gern wollte ich's. Aber leider——“„ „Wieder Geſchäfte?“ „Aber angenehme.“ „Da bin ich neugierig.“ „Es handelt ſich um eine Angelegenheit, zu deren Erledigung ich Ihr Einverſtändnis erbitten muß.“ Betty zog den Mantel feſter um ſich und blickte ab⸗ wartend vor ſich hin. „Eine Angelegenheit,“ fuhr der Graf rückſichtsvoll leiſe fort,„die über das Schickſal der gnädigen Komteſſe und mein Schickſal entſcheiden ſoll. Der Archidiakonus von St. Nikolai iſt ein guter Bekannter von mir. Ich will zu ihm und das Aufgebot beſtellen.“ Immer noch ſchritt Betty ſchweigend dahin, als nahm ſte an dem, was ihre Ohrennerven berührte, mit dem Herzen keinen Anteil. 2 J ich das Aufgebot beſtellen, gnädigſte Komteſſe?“ „ I 5 g Ein Ja war's ohne Farbe, ein kurzer Ton, der wie ein im Frühlingsreif erſtickender Blumenkelch erſchauerte. „Haben Sie Dank, gnädigſte Komteſſe. Ihre Zuſtim⸗ mung macht mir die Pracht des Tages noch einmal ſo ſchön.“ Mit flüchtigem Handkuß hatte ſich der Graf entfernt. Nun war Betty wieder allein. Ihre Füße überſchritten mechaniſch den weichen Grasgrund. Das iſt einer der Tage, ging es ihr durch den Sinn, die gleichgültig an uns vorüberſchleichen und doch die roſtige Barriere vor dem Wege zum Unglück hinter uns ſchließen. Es iſt geſprochen, ſo ſoll's geſchehen. Hinter mir liegt ein Land mit Se e und Duft, vor mir eine Nacht öder Heide und hinten, im fahlen Mondſtrahl, das Kreuz der Entſagung. Es iſt geſchehen, die Formel iſt geſprochen. Betty bückte ſich und löſte ein aufgeblühtes Schnee⸗ glöckchen vom mißfarbenen Grund. s Du warſt der Zeuge des Augenblicks, ſprach ſie den nickenden Blütenkopf an, und wie du an meinem Herzen verwelken wirſt, ſo wird das Leben ſelbſt in mir dahin⸗ 17550 Reich dir, dem ich Kraft und Lebensſtrom genom⸗ men habe. 5 Ein Vogel huſchte erſchreckt aus dem kahlen Buſch in den Himmel. Weit ſtand er nun als dunkler Punkt vor dem blauen Grund, ein winziges Herzchen nur im uner⸗ meßlichen Weltenſchlag und doch das unendlich große Glück des freien Willens in ſich bergend. i „Ach,“ flüſterte Betty dem fernen Luftwanderer zu, „wenn ich alles das, was ſich um mich regt, zum Vergleich heranziehen ſollte, ich müßte in bitterſter Armſeligkeit ver⸗ gehen. Nur Augen und Herz ſchließen, nicht fühlen, nicht denken! Haſt du deshalb, Gott, die Welt ſo ſchön gemacht, 1 115 Menſch die Tiefe ſeines Elends doppelt ſchrecklich erkennt?“ „Ja—— habe ich ihm das geſagt? Ach Gott, es iſt ja unmöglich, wie denn——“ Das Schneeglöckchen preßte Betty gegen die Bruſt. Augen und Mund hielt ſie krampfhaft geſchloſſen, wie in Ueberwindung eines heftigen Schmerzes. Langſam löſte ſich die Spannung ihrer Züge. Ja, jetzt ſchien ſich die Sonne zu verklären, das Lächeln einer ſelig Sterbenden legte ſich um ihre Mundwinkel. Als lauſche ſte einem fernen Klange, ſo reckte ſich die zierliche Geſtalt empor und die blaue Pracht der weitgeöffneten Augen vereinigte ſich mit der des Himmels. 5 ch höre die Glocken von St. Nikolai,“ hauchte Betty in das Wirken des Frühlings.„Ein Traum das Ganze, ein ſchöner Traum. Ach“— Betty preßte die Hand noch feſter ans Herz und ſchaute mit hilfloſem Verlangen dort⸗ hin in die Ferne, wo über der Hügelkette am Horizont blaue wenn ich jetzt ſeinen Kopf mit meinem Blick umfangen könnte, mit meinen Augen ſeine Hände küſſen, es könnte — lieber Gott, ja, ja, es könnte Wirklichkeit werden.“ „Dieſe Erkenntnis fuhr in ſie wie der Schuß des Jägers in die beſchauliche Ruhe des äſenden Wildes. Den Mantel um ſich raffend eilte ſie durch die Gänge der Freitreppe des Schloſſes zu. In ihrem Zimmer fand ſie den Monteur vor. Der baſtelte verdroſſen an den Nundfunkapparaten herum und behauptete, ſich an Komteſſe Betty wendend, es müſſe eine fachunkundige Hand die Ordnung der Teile geſtört haben. „Ja,“ ſagte Betty,„Frau von Korant hat viel daran herumgedreht.“ 1 „Es' aber gleich behoben.“ (Fortſetzung folgt.) Nebelſchleier webten—„wenn er jetzt neben mir ſtünde, 8 Reiſebekanniſchaſten. Von C. R. Dietz. „Platz nehmen! Einſteigen!“ ſchallt es den Zug entlang. Verſpätete Paſſagiere rennen über den Bahnſteig, ſtolpern über ihre Handkoffer, verlieren Regenſchirme und Stullen⸗ pakete und werden ſchließlich von hilfreichen Schaffnern in irgendein Abteil bugſiert. Rechts von mir erteilt eine beſorgte Mutter ihrem Backfiſch letzte Ratſchläge:„Schreib' uns gleich— grüß auch ſchön, vergiß auch nicht, Tante Berta zu ſagen... Links küßt ein niedergeſchlagener Bräu⸗ tigam die Wange ſeiner Braut.„Geh auch nicht abends aus... haucht die kleine Blondine und wird puterrot, als ſie merkt, daß ich das Geſpräch mit angehört habe. Ich wende mich diskret ab. Zwei Abteile weiter nimmt ein dicker, kleiner Herr Abſchied von ſeiner beſſeren Ehehälfte. Ich kalkuliere, daß ſie nach Karlsbad reiſt. Eigentlich müßte ſie zwei Fahrkarten löſen.„Ja, Vadderle, du weinſcht jo?“ fragt ſie gerührt. Vaterle fährt ſich mit dem e e knallrote Geſicht.„Fallt mer ein, Alte — i ſchwitz“ 1 „Einſteigen!“ Ich drücke meinem Freund Peter die Hand und turne in mein Abteil. Ein ſchriller Pfiff draußen — ab geht's! Zwei Herren ſitzen bereits im Abteil. „Guten Morgen,“ ſage ich mit beſonderer Freundlichkeit, zu der mich die Ausſicht auf die bevorſtehende Erholungs⸗ reiſe verleitet. Man erwidert meinen Gruß ebenſo freund⸗ lich. Meine Stimmung beſſert ſich noch mehr. Nichts iſt doch unangenehmer, als mit griesgrämigen, mürriſchen Mitreiſenden eine lange Bahnfahrt machen zu müſſen. Ich mache es mir in den Polſtern bequem und unterziehe meine Nachbarn eine unauffälligen Beobachtung. Beide ſind ſehr gut gekleidet, ſehr gepflegt, machen den vorteilhafteſten Eindruck. Der Eine, groß, glattraſiert, in elegantem grauem Reiſeanzug, lieſt Romain Rollands Michelangelo; ich taxiere ihn auf wesröig, Jahre, Beruf Privatgelehrter, Dozent oder ähnliches. Der Andere, bedeutend jünger, nicht weniger ſoigniert, macht auf mich den Eindruck eines Filmſchauſpielers, Sportmannes oder— Bankbeamten (Gruppe III mit Zulage). a Nach drei Stationen iſt die ſchönſte Unterhaltung im Gange. Die Luft im Abteil iſt trotz geöffneter Fenſter vom Zigarrenrauch ſo dick, daß man ſie ſchneiden könnte. Wir fühlen uns alle drei außerordentlich wohl. Eine Wendung des Geſprächs nötigt mich, zur Erklärung einer Behaup⸗ nennen. 5 Der Aeltere— der mit dem Michelangelo— lächelt ver⸗ bindlich.„Ich habe ſchon mancherlei von Ihnen geleſen. Mit großem Gefallen.“(Ich verbeuge mich weder, noch grinſe ich geſchmeichelt oder mache eine vornehm⸗abwehrende Geſte, wie dies die Schriftſteller und Künſtler in den Ro⸗ manen tun, wenn ſie gelobt werden. Die einzige Aner⸗ kennung, die mich freut, ſind die Honorare).„Ihre Werke haben ja großen Erfolg— aber die meinen haben doch einen ganz anderen als die Ihrigenn“ Nanu, denke ich, ein Kollege? Auch ein Schriftſteller? Recht mag er ja haben— aber etwas ſehr taktlos und ein⸗ gebildet redet er doch daher! Hätte ich ihm nicht zugetraut .. Laut ſage ich aber nur: Soooo... 2“ „Ich habe geſtern ein Drama vollendet, das erſchüt⸗ ternder iſt als alle Ihre Werke zuſammen— als überhaupt jemals ein Werk geſchrieben wurde! Und es iſt nicht das erſte und wird auch nicht das letzte ſein.. „Dem muß du einen Dämpfer aufſetzen,“ denke ich bei mir.„Gleich erklärt er Goethe als Waiſenknaben und Schiller als Dilettanten.“ Etwas aufgebracht ſage ich: „Darf ich nicht die Ehre haben, einen ſo überragenden Dich⸗ ter mit Namen kennen zu lernen?“ N Meine aufſteigende Wut ſcheint dem Jüngeren meiner beiden Reiſekameraden aufzufallen. So miſcht er ſich luſtig lachend in die Unterhaltung, ehe ich noch von meinem ſon⸗ derbaren Kollegen Antwort erhalten habe: „Von ſolchen Dingen verſtehe ich nicht viel, meine Her⸗ ren, obwohl ich natürlich gern ein Buch leſe oder ins Thea⸗ ter gehe. Trotzdem kann ich ſagen, daß ich auch einen Stil ſchreibe, der bei manchem ſehr große Erſchütterungen her⸗ vorruft— ich mache darin Konkurrenz, meine Herren! Ich bin nämlich der Meiſterſchaftsboxer P..“ Nun lachen wir alle drei. Nach einer Weile, indes auch Fr. Y ein kindliches Gemüt ſogar zu abenteuerlichen Anterneh⸗ reel rr er herzlich gelacht hat, nimmt der Mann mit dem Michel⸗ angelo das Geſpräch wieder auf:„Meiſterſchaftsboxer ſind Sie alſo,“ ſagt er lächelnd.„Na, da iſt ja mit Ihnen nicht gerade gut Kirſchen eſſen! Aber nichtsdeſtoweniger— wenn Sie mir einmal unter die Finger kommen, ſind Sie knock out auf den Anhieb! Das garantiere ich Ihnen!“ Mir fällt faſt die Zigarre aus dem Munde— ſo etwas von Aufſchneiderei habe ich nun doch noch nicht erlebt! Erſt will er mich als Schriftſteller und Dramatiker übertrumpfen, dann einen Meiſterſchaftsboxer knock out ſchlagen!„Bei dem Mann muß etwas nicht in Ordnung ſein,“ denke ich gerade bei mir, da ſagt ſchon der Boxer ſehr kühl und förm⸗ lich:„Ich betrachte das als eine Herausforderung, mein 8555 Gut, ich nehme ſie an. Welche Vorſchläge machen ie?“ a a Der Mann im grauen Reiſeanzug nimmt einen tiefen Zug aus ſeiner Zigarre.„Ich nehme in Ihrem Intereſſe icht ann.. Wir— das heißt der Boxerkönig und ich— blicken uns verblüfft an. Allmählich geht uns die Sache doch über die Hutſchnur.„Das geht nach Ihren etwas zweifelhaften Behauptungen wohl ſchlecht,“ ſagte ich, froh, ihm einen Hieb verſetzen zu können.. Anſer Widerſacher lächelt wieder, aber es iſt diesmal ein ſeltſames, faſt ſchmerzliches Lächeln.„Ich ſagte nur, daß Sie erledigt ſeien, wenn Sie mir einmal unter die Finger kämen— ſelbſt als der beſte Boxer der Welt! And wenn ich behauptete, daß ich geſtern ein Drama vollen⸗ det habe, erſchütternder als alle Bühnenwerke, dann habe ich ebenſo wenig die Unwahrheit geſagt oder aufgeſchnitten. Ich habe mich bei allem vielleicht etwas ungeſchickt ausge⸗ drückt, das gebe ich zu. Ich bin weder Dichter noch Boxer — geſtatten Sie, daß ich die ſchuldig gebliebene Vorſtellung nachhole: Mein Name iſt F..„ ich bin Scharfrichter und komme von der Hinrichtung eines ſechsfachen Mörders — Ja, wenn einer eine Reiſe tut, macht er allerhand Bekanntſchaften! 5 Ein ausſterbendes Volk. N Von W. Berger. 5 „Aus der Jugendzeit klingen in uns wunderbare, roman⸗ tiſche Erzählungen nach, die unſere Herzen höher ſchlagen gemacht, unſere Phantaſie aufs lebhafteſte angeregt und 1 mungen verführt haben. Es gab keine begehrtere Lektüre als Indianergeſchichten. In die größte Aufregung ver⸗ ſetzte uns die Schilderung der Kämpfe zwiſchen Rothäuten und Blaßgeſichtern; Grauen und Wut überkam uns, wenn wir laſen, wie der wilde Indianer die guten Europäer ſkalpierte, um mit ihren Stirnhäuten ſeinen„Wigwam“ zu ſchmücken, Genugtuung und Freude, wenn zum guten Ende der Weiße über ſeine böſen Feinde triumphierte. Der gereifte Verſtand erſchaut die Dinge anders als das jugendliche Gemüt. Er erkennt, daß die Indianer nicht ſo böſe und die Weißen nicht ſo gut ſind, wie ſie dem Knaben etſcheinen. Wir ſehen in den Indianern heute nur eine beklagenswerte Menſchenraſſe, die dem Ausſterben verfal⸗ len iſt und nicht nur durch eigene Schuld.. „Schrittweiſe ſind ſie aus ihren früheren 1 Meſſen ver⸗ drängt worden, und dort, wo ſie früher in Maſſen ange⸗ ſiedelt waren, ziehen ſie nur noch in kleineren Trupps umher, ähnlich den Zigeunern in Europa. Die höhere Kultur unterjocht am letzten Ende überall die niedere, aber die unterworfenen Völker verſchmelzen ſich gewöhnlich all⸗ mählich mit ihren Bezwingern, indem ſie deren Sitten und Gebräuche annehmen. Wenn dies bei den Indianern nicht der Fall war, ſo mag daran zum großen Teil Mangel an Anpaſſungsvermögen die Schuld tragen, daneben aber auch ſi erlich die Art und Weiſe, wie ſie namentlich in den erſten Jahrhunderten nach der Entdeckung Amerikas von den ſpaniſchen Eroberern behandelt wurden. Wer ver⸗ möchte zu ſagen, ob nicht auch ſie zu modernen Kultur⸗ menſchen hätten herangezogen werden können, wenn man es von Anfang an ernſthaft und liebevoll verſucht hätte! Gewiſſe Vorteile und Aeußerlichkeiten haben ſie ſich ja zu acc emacht, aber in der Hauptſache ſind ſie Naturkinder geblieben. 3 5 f Das zeigt ſich am deutlichſten in ihrer Kleidung. Daß die Indianer niemals großes Talent zur Kultur 0 5 geht aus den verſchiedenſten Tatſachen hervor. Als ſie noch allein Herren des Landes waren, verſtanden ſie nicht ein⸗