20. Jabraang Bezugspreis: Für den Monat Nov. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Beilagen: Bei Wiederholung Rabatt. Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Donata, 16. Houember 1920 Neues in Kürze. kieniſchen Aerollond iſt ein Vertrag zuſtandegekommen, der die zivile Luftfahrt der beiden Länder miteinander in Verbindung bringt. ü : In der Botſchafterkonferenz ſoll die Frage der möglichen Rückkehr des früheren Kaiſers nach Deutſch⸗ land zur Sprache gekommen und die Anſicht geäußert worden ſein, daß die Alliierten keine rechtliche Handhabe beſäßen, um zu fordern, daß dieſer nicht in Deutſchland 9 wohnen dürfe. J 1: Der Sekretär des belgischen Staatsminiſters en. Theunis Baren van Elſt hat in einer Autodroſchke eine ns Altenmappe mit wichtigen, auf den Völkerbund bezüg⸗ Bl. lichen Dokumenten liegenlaſſen. Die Mappe konnte bis⸗ her nicht beigebracht werden. 9 0 5 Kur 5 Das problem der Militärkontrolle. Vor einer Verſtändigung mit Frankreich? „ de Berlin, 15. November. 5 Nachdem ſich in den letzten Wochen ſowohl in Deuthch⸗ [land wie in Frankreich der Eindruck verſtärkt hatte, daß eine Verſtändigung in der Frage der Militärkontrolle auf dem Wege ſet, liegen jetzt Nachrichten vor, denen zufolge dieſe für den erhofften 3] deeutſch⸗franzöſiſchen Ausgleich ſo ungemein wichtige und 2 kischeidende Sonderfrage nunmehr in direkter münd⸗ 8 licher Verhandlung erwogen und einer mög⸗ Alachſt raſchen Löſung zugeführt wird. Dabei it aller⸗ dings darauf hinzuweiſen, daß fürs Erſte noch ein klei⸗ dier— ſagen wir einmal„taktiſcher“— Unterſchied in — der Auffaſſung diesſeits und jenseits der Vogeſen vor⸗ banden iſt. In den franzöſiſchen Zeitungen wird nämlich don dem Problem der Entwaffnung geſprochen, bei uns von der unbedingten Notwendigkeit, die interallierte Militärkontrolle in Deutſchland nun end⸗ lich aus der Welt zu ſchaffen. Aber, wie e 55 82 annehmen, daß das nur eine taktiſche Diffe⸗ renz iſt. ö In der Sache iſt man ſich nämlich in Paris und 1 enam einig. Man will keine Noten mehr mitein⸗ J ander wechſeln, ſondern die deutſchen und franzöſiſchen UAnterhändler ſollen ſich an demſelben Tiſch zuſam⸗ n menſetzen. Nicht nur haben Briand und Streſemann in i“ Tthoiry das Beiſpiel für die Vorteilhaftigk⸗it er per⸗ HphBngnlichen Ausſprache erbracht, auch bet den Verhandlungen über das Luftabkommen hat es ſich gezeigt, daß man ohne Umwege ſchneller vorankommt, was 42 auch t fur natürlich iſt. Im übrigen iſt von deutſcher Seite ſei HGeenf unzählige Male und mit wachſendem Nachdruck her⸗ horgehoben worden, daß die Zugehörigkeit Deutſch⸗ nds zum Völkerbund f „die weitere Beibehaltung der Militärkontrolle N ausſchließt. Wir begrüßen es, daß Frankreich den Widerſinn, der in der reſtloſen Beibehaltung ſeines bisherigen ablehnenden haltens läge, zuzugeben beginnt. Denn leider iſt feſt⸗ llen, daß ein Teil der franzöſiſchen Blätter ſich un⸗ Azändert in allerlei Verdächtigungen und Caſſandra⸗ ufen ergeht, die darauf zugeſchnitten ſind, mit dem usgleich in der Kontrollfrage auch den Erfolg in Thoiry eingeleiteten deutſch⸗franzöſiſchen Politik zu erſchweren. Wenigſtens behauptet der Londoner „Daily Telegraph“, daß der franzöſiſche General Walch und die Verſailler Militärkommiſſion hinſichtlich der Ent⸗ waffnung Deutſchnalds noch immer nicht zufriedengeſtellt d und ſich gegen die Aufhebung der alliierten Kon⸗ trolle ausſprechen. Und es iſt vielleicht nicht ganz er⸗ Ireulich, daß man in England in dieſem Punkte 0 Ruffasſung keine eigene entgegenſetzt. Geſchähe das näm⸗ ich, dann würde es weſentlich leichter ſein, den ittelweg zwiſchen den deutſchen Rechten und den dane hen Forderungen zu finden. Wenn ſich die Dinge mli ten, dann wird es ſich ſehr raſch zeigen, daß man um eine präziſe Stellungnahme doch i nicht herumkommt, was ſich bereits jetzt gezeigt hat. Es wird berichtet, b. franzöſiſche Regierung beſtehe darauf, daß ber dee bertragung der milikäriſchen Auflicht an den Völkerbund die Befugniſſe der Völkerbundskom⸗ ie an möglich weitgehend geſtaltet, und daß Kontrolle, wenn auch nicht mehr im ganzen Reich , doch in den Rheinlanden ſtändig beibehalten werden ſolle. Dagegen iſt natürlich deutſcherſeits Ver⸗ 1 daß bung eingelegt worden und mit dem Erfolge, dun man in England den Vorſchlag gemacht hat, das aager Schiedsgericht gutachtlich über die ver⸗ heren den Grundlagen des franzöſiſchen Verlangens zu 1 ange und der deutſchen Preſſe gemeldet wird, er⸗ 7 5 ache der Reichswehr erhebliche Schwierigkei⸗ eu ung des Begriffes„Kriegsmaterial“. Es t ſich dabei darum, daß laut Friedensvertrag cland Kriegsmaterial ein⸗ und ausfübren kann. 28: Zwiſchen der Deutſchen Lufthanſa und dem Ita⸗ deichlich zurückhaltend iſt und der franzöſiſchen bei den kommenden Verhandlungen zufpitzen ſoll⸗ ſind. Nach dieſen neuen Sätzen erhält ein alleinſtehen⸗ der Arbeitsloſer über 21 7 um Wirtſchaftsgebiet 3 10 Bo Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim ung Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Wie dehnbar der Begriff iſt, haben wir zum Scha⸗ den des deutſchen Volksvermögens und des Verhält⸗ niſſes Deutſchlands zu Frankreich hundertmal erlebt, als die Militärkommiſſionen bei uns noch ſtändige Er⸗ ſcheinungen waren und durch ihre Verfügungen die deut⸗ ſche Induſtrie oft ganz ungerechtfertigt zu Mil⸗ lioneneinbußen verurteilte. Es iſt aber ganz zweifellos, daß hier 3 die Gefahr einer Verquickung a e und militäriſcher Dinge 5 beſteht, und daß es nicht angeht, etwa auf Umwegen der franzöſiſchen Induſtrie zu Gunſten der deutſchen Bor⸗ teile zu verſchaffen. Das war ja auch das große Hemm⸗ nis bei den Reparationsverhandlungen unſeligen An⸗ gedenkens, bei denen von franzöſiſcher Seite ebenfalls abwechſelnd und je nach Bedarf der politiſche Ge⸗ ſichtspunkt durch den wirtſchaftlichen erſetzt wurde und umgekehrt. 8 f Ohne vorherige Regelung der Kontrollfrage wurd das weitaus größere Problem der diesſeits und jen⸗ ſeits der Grenzen gewünſchten allgemeinen Annä⸗ herung der beiden Länder aneinander unnütz und be⸗ denklich erſchwert. Hoffen wir alſo, daß man in Frankreich die Kontrollverhandlungen, wie es ſich ge⸗ hört, auf das rein militärische beſchränkt, und alles andere beiſeite läßt. Denn dann rurd es wahr⸗ ſcheinlich wirklich gar nicht ſo ſchwer ſein, zu einer ver⸗ . nun ftgemäßen Verſtändigung zu gelangen. l Die Exiſtenz der deutſchen Maſchineninduſtrie als Vorwand l zu neuen Schikanen. ö O London, 15. November. f Ueber neu aufgetretene Schwierigkeiten zwiſchen der deutſchen Regierung und der Botſchafterkon⸗ ſerenz mit Bezug auf eine bevorſtehende Auflöſung der Militärkontrolllommiſſion ſchreibt der diplomatiſche Be⸗ richterſtatter des„Daily Telegraph“, daß dieſe haupt⸗ ſächlich in dem Beſtehen von Maſchinenfabri⸗ ken in Deutſchland zu ſuchen ſeien und in der wei⸗ teren Gefahr, daß dieſe Fabriken im Bedarfsfalle Kriegsmaterial herſtellen könnten. Der Berichterſtatter rechnet damit, daß, falls die Frage der Militärkontroll⸗ kommiſſion nicht vor der Dezembertagung des Völker⸗ bundrates erledigt würde, Dr. Streſemann an der kom⸗ menden Tagung nicht teilnehmen werde(was aber ſchon ——— l ee von Berlin aus dementiert wurde. Die Red.) Sollte eine Völkerbundskommiſſion die Militärkontrolle über Deutſch⸗ land übernehmen, dann werde die deutſche Delegation 5 70 05 Einwendungen gegen folgende Vorſchläge er⸗ ö n: ö gegen die Ernennung eines franzöfiſchen 5 Generals zum Vorfitzenden, 2. gegen einen alliierten Delegierten in der U n⸗ terkommifſion, 3. gegen den Einſchluß von Vertretern jedes al⸗ . lierten Landes, das Deutſchland benachbart und nicht Völlerbundsratmitglied it, 4. gegen den Ausſchluß Deutſchlands aus dem Völlerbundsrat und eine ſtändige techniſche Kom⸗ 3 des Völkerbundes bei Behandlung dieſer ö rage, 5. gegen die Unterbringung einer ſolchen Kom⸗ i miſſion auf deutſchem Gebiete und Aus⸗ dehnung ihrer Tätigkeit über ſolche gelegent⸗ lichen Inſpektionen, wie ſie vom Völkerbundsrat auf Grund einer beſtimmten, bei ihm eingebrachten Beſchwerde angeordnet werden ſollte, 6. gegen die Einſetzung einer örtlichen Kommiſſion im entmilitariſterten Rheinland. Die Miſſion des Generals Walch. Vor der Stellungnahme des Neichskabinetts. Berlin, 15. November. Der Leiter der Interallijerten Militärkontrollkommiſ⸗ ſion, General Walch, iſt wieder nach Berlin zurückge⸗ kehrt, nachdem er in Paris über den Stand der Entwaff⸗ nungsfrage Bericht erſtattet hat. Er dürfte ſofort die Verhandlungen mit dem deutſchen Kommiſſar für Ent⸗ waffnungsfragen, dem General Pawels, wieder auf⸗ nehmen. Auf Grund dieſer Beſprechungen wird ſich dann das Neichskabinett mi' dem Entwaffnungsproblem befaſſen, wobei es naturgen 3 von dem Gang der Be⸗ ſprechungen zwiſchen dem C ral Pawels und dem Ge⸗ neral Walch abhängt, in elcher Form das Reichs⸗ kabinett zu dieſem Problem Stellung nehmen wird. Auch der Vertreter Englands in der Interalliierten Militärkon⸗ trollkommiſſion, General Wauchope, hat ſich nach Lon⸗ 40 begeben, um der engliſchen Regierung Bericht zu er⸗ atten. a 55 5 — Das Erwerbsloſenproblem. 2 Bei der Erledigung der Vorlagen zur Erwerbs⸗ lofenfürſorge haben im Reichstag Politik und Partei⸗ taktik eine größere Rolle geſpielt als wünſchenswert und gut war. Dabei iſt das eigentliche Problem in den Hin⸗ tergrund getreten, da naturgemäß die politiſche Entwick⸗ lung in erſter Linie die Gemüter beſchäftigte. Das iſt umſo bedauerlicher, als es ſich um eines der wichtigſten Probleme handelte, um Fragen, mit denen man ſich in Deutſchland leider noch ſehr lange Zeit wird befaſſen müſſen. Die Dinge liegen nämlich nicht ſo, wie man vielfach anzunehmen geneigt iſt, daß dies Problem heute weniger brennend geworden ware, da die Statiſtit dauernd einen Rückgang der Erwerbsloſen nachweift. Tat⸗ ſächlich iſt die Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ empfänger ſeit dem 15. Februar dauernd zu⸗ rückgegangen. Betrug dieſe Zahl am 15. Februar noch 2,06 Millionen, ſo weiſt die Statiſtik für den 15. Od⸗ tober allerdings nur noch 1,34 Millionen Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger nach. Der Rückgang erſcheint aber größer, als er in Wirklichkeit iſt. Wer 50 Wochen lang Anterſtützung bezogen hat, gilt nach zwet weiteren Wo⸗ chen als ausgeſteuert, wenn er nicht eine Arbeitsſtelle nachweiſen kann. Von einer den Arbeitnehmern nahe⸗ ſtehenden Seite wird nun erklärt, daß die Zahl der Aus⸗ geſteuerten rund 200 000 betrage, die mithin als Er⸗ werbsloſe mitgerechnet werden müſſen, ſodaß wir auch heute noch auf rund anderthalb Millionen Arbeitsloſer kommen würden. Hält man dagegen, daß die Zahl der Arbeitsloſen am 1. Dezember 1925 nur rund 673 000 betrug, ſo iſt nicht ganz verſtändlich, daß dies Problem heute, da wir in den neuen Winter mit rund einer Million Arbeitsloſer mehr als in den 5 Winter hineingehen, weniger ſchwer genommen wird. 5 ö Die Fürſorge für dieſe Erwerbsloſen erfordert einen recht beträchtlichen Aufwand. Vom Reich, den Län⸗ dern und Gemeinden mußten ſeit der ſtarken Zunahme der Arheitsloſtgkeit monatlich 50 bis 60 Millio⸗ nen Mark aus öffentlichen Mitteln für die Durchführung der Erwerbsloſenfürſorge aufgebracht wer⸗ den. Dazu treten noch rund 40 Millionen Mark, die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgebracht werden, da bekanntlich vom Lohn und Ge⸗ halt der Arbeiter und Angeſtellten 3 Prozent als Ber⸗ trag zur Erwerbsloſenfürſorge abzuführen find. Es ſind alſo mithin insgeſamt rund 100 Milltonen ark monatlich für die Erwerbsloſenfürſorge auf⸗ gebracht worden. Die im Verordnungswege angeordneten Erhöhungen der Unterſtützungsſätze erfordern einen wei⸗ teren Mehraufwand von ſchätzungsweiſe 9g Millto⸗ nen Mark monatlich, die vom Reich zu tragen (Weſten) in der höchſten Ortsklaſſe 2,80 Mark täglich (vom Beginn der neunten Anterſtützungswoche an 2,10) während 8 die entſprechenden Sätze un Wirtſchaftsgebiet 1 unter dem Einfluß Geburtenverminderung der Nachkriegszeit allmählich ſchwä⸗ kerung. in der njedrigſten Klaſſe 1,28, bezw. 1,22 Mark find. Man hat ſich diesmal bei der Regelung der Anter⸗ ſtützungsſätze noch mit einer ſchematiſchen Erhöhung begnügt, doch ſoll die Arbeitsloſenverſicherung, die am 1. April nächſten Jahres in Kraft treten ſoll, auf dem Lohnklaſſenſyſtem aufgebaut werden. Hätte man die kommuniſtiſchen Anträge, die einfach alle Unter⸗ ſtützungsſätze um 50 Prozent erhöht wiſſen wollte, an⸗ genommen, ſo hätte das bedeutet, daß eine ſehr be⸗ trächtliche Zahl von Erwerbsloſen in ihre bisherigen Lohnverhältniſſe hineingewachſen wären, ja, daß in vie⸗ len Fällen ſogar die Erwerbsloſenunterſtützung höher geweſen wäre, als der bisherige Lohn, da nach einer ſtatiſtiſchen Erhebung am 2. Juli 1926 nicht weniger als 200 000 Erwerbsloſe vorhanden waren, die einen Wochenverdienſt unter 18 Mark hatten. 3 Eine ſehr weſentliche Rolle hat nun bei der jetzigen Regelung die ſogenannte Kriſenfürſorge für Er⸗ werbsloſe geſpielt. Es handelt ſich hier um das Schick⸗ ſal der ſogenannten Ausgeſteuerten, der Erwerbsloſen alſo, die die Höchſtdauer der Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung überſchritten haben und die nach der bis⸗ herigen Praxis nicht mehr in den Bereich der Er⸗ werbsloſenfürſorge fallen würden. Nach den angenom⸗ menen B ſtimmungen kann dieſe Kriſenfürſorge nunmehr auch ſolchen Erwerbsloſen gewährt werden, die ſchon in der Zeit vom 1. April 926 bis zum Inkrafttreten des Geſetzes aus der Erw sloſenfürſorge ausſcheiden mußten, weil ſie 52 Wochen udurch Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung bezogen hatten. Dr.. Viertel der Aufwendung, die durch die Kriſenfürſorge entſtehen, werden vom Reiche übernommen. Das Geſetz ſoll vorerſt nur Gültigkeit haben, bis zum 31. März 1927, doch iſt eine Ver⸗ längerung dieſer Beſtimmungen auf dem Verordnungs⸗ wege vorgeſehen. 5 Man hat ſich nun eme Zeitlang der Anſchauung hingegeben, daß die Arbeitsloſigkeit ſich weſentlich mil⸗ dern wird, wenn die Wirkungen des Geburtenausfalles während der Kriegsjahre in die Erſcheinung treten. In⸗ zwiſchen hat nun eine Unterſuchung des ſtatiſtiſchen Reichs⸗ amtes ergeben, daß dieſe Hoffnungen durchaus unbegründet ſind. Der Rückgang bei den jugendlichen Arbeitskräften wird nämlich mehr als ausgeglichen durch andere Faktoren der Bevölkerungsentwicklung, und es wird trotz des ſtarken Rückganges der Jugendlichen, der ſich vom Jahre 1930 ab bemerkbar machen muß, durch die natürliche Bevölkerungsentwicklung eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes nicht zu erwarten ſein. Die Geſamt⸗ zah! der Erwerbsfähigen wird nach dieſen Berechnun⸗ gen auch in dieſen Jahren immer noch um mindeſtens eine Million größer ſein als in der heutigen unter dem Ueberangebot an Arbeitskräften leidenden Zeit. Ja, die Berechnungen zeigen bis zum Jahre 1975, bis zu welchem Zeitpunkt ſie durchgeführt ſind, ein, wenn auch der ſich immer mehr aus wirkenden cher werdendes Anwachſen der erwerbsfähigen Bevöl⸗ 791 — 8 e——T—T——————————— e e .—— 3535. 8 . . — —— . — h — 3 — 3 „„ 55 * .—— 8 . — 1 — 8 — ä N 8 — — 5 —.— —— — — — — Die Wahrheit übet Oberſchleſien. Ein voller Wahlſieg des Deutſchtums bei den Gemeindewahlen. 5 Geſtern fanden in Polen die fälligen Gemeindewah⸗ len ſtatt, welche, ſoweit man es bisher beurteilen kann, verhältnismäßig ruhig und ohne Zwiſchenfälle verlaufen ſind, wenn man von der gründlichen Arbeit der Poli zei abfieht, die am Tage vor der Wahl noch raſch die deutſche„Kattowitzer Zeitung“, den„Oberſchleſiſchen Ku⸗ rier“ und die„Polonia“ beſchlagnahmte. Da in Polen das Wahlpflichtgeſetz eingeführt iſt, war mit einer außer⸗ ordentlich ſtarken Wahlbeteiligung zu rechnen, f Hinſichtlich der Ergebniſſes in den Deutſchland beſonders intereſſierenden Gemeinden von Oſtober⸗ ſchleſien iſt nun zu berichten, daß in etwa 41 Kattowi⸗ ter Wahlbezirken die deutſche Wahlgemeinſchaft un⸗ gefähr ſo viel Stimmen auf ſich vereinigt, wie alle polniſchen Parteien zuſammen. Beſonders cha⸗ rakteriſtiſch für das Geſamtergebnis in Oberſchleſien iſt hierbei der Ausfall der Wahlen in den beiden Großſtäd⸗ ten Kattowitz und Königshütte. Von 60 Sitzen in Kattowitz haben nämlich die deutſche Wahlgemein⸗ ſchaft 29, die deutſchen Sozialiſten 5, die beiden deut⸗ ſchen Parteien zuſammen alſo 34 gegen 26 pol⸗ näſche Sitze. Zu den vpolniſchen Sitzen kommen noch die Sitze der Mieterſchuzpartei, der Mittelſtandsparten und der Kuſtos⸗Partei, die mit ſieben berechnet ſind, ob⸗ gleich nicht alle für dieſe Splitterparteien abgegebenen Stimmen als polniſche anzuſehen ſind. Noch größer iſt die deutſche Mehrheit in Königshütte. Dort haben von den 54 Sitzen die deutſche Wahlgemeinſchaft 32, die deutſchen Sozialiſten ſechs, alſo die Deutſchen ins⸗ geſamt 33 erhalten, die polniſchen Parteien 14, die Kommuniſten 2 Sitze. In ſeiner ganzen Größe aber wird der beiſpiel⸗ loſe Erfolg der Deutſchen erſt erkennbar, wenn man das f Ergebnis in den kleinen Städten betrachtet. Von dieſen ſcheint, ſoweit ſich das überblicken läßt, Lublinitz die einzige zu ſein, die allein, wenn auch eine ziemlich kleine polniſche Mehrheit hat. In größeren Ortſchaften, z. B. Schoppinitz, Schwietochlo⸗ lowitz, Rybnik ſtehen Dautſche und Polen ſich einander gleich. Verhältnismäßig große deutſche Mehrheiten haben Ruda(9 deutſche, 7 polniſche Sitze), Pleß(14 deutſche, 10 polniſche Sitze), Nikolay(13 deutſche, 10 polniſche Sitze), Bismarckhütte(15 deut⸗ ſche, 7 polniſche und 2 kommuniſtiſche Sitze) und Karlo⸗ witz. Hier lag noch kein zahlenmäßiges Ergebnis vor. Aber auch in den kleineren Dörfern iſt die Zahl der Stimmen außerordentlich angewachſen. N Bei dieſen deutſchen Erfolgen iſt das wichtigſte politi⸗ ſche Merkmal des Wahlergebniſſes die geradezu kläg⸗ liche Niederlage der von dem Verband der Auf⸗ ſtändiſchen und dem Weſtmarkenverein aufgeſtell⸗ ten Liſten, auf die beiſpielsweiſe in Kattowitz noch nicht 10 Proent der Stimmen entfallen ſind. In den meiſten Ort⸗ ſchaften iſt dieſe Liſte überhaupt ausgefallen. Die⸗ ſes Ergebnis iſt bezeichnend für die Bedeutung der Leute, die, von dem Wojwoden gefördert, ſich als die Herren des Landes betrachteten und in den Wahl⸗ kreiſen alles niederknüppelten, was anders war. Warſchau, 15. November. Die in den ſpäten Nacht⸗ ſtunden in Warſchau eingetroffenen Meldungen über die Wahlergebniſſe aus Oſtoberſchleſien haben den Tele⸗ grammberichten der Agenturen und Berichterſtatter zu⸗ folge große Beſtürzungen hervorgerufen. Selbſt⸗ verständlich ſind daran wieder die Deutſchen ſchuld, die mit ihrem Geld zur Wahlagitation nicht geſpart hätten und die äußerſt gewandt agitiert hätten. Ein Warſchauer Blatt erklärt, daß an dieſem Ausgang an der Wahl der Wahlzwang ſchuld geweſen ſei, von dem ſich gerade die Polen ſoviel versprochen hätten. Hein Rücktritt Hindenburgs. Eine Tendenznachricht. 02 Berlin, 15. November. Ein Berliner Mittagblatt brachte eine Meldung, wonach Reichspräſident von Hindenburg beabſichtige, im nächſten Jahre an seinem 80. Geburtstage ſein Amt als Reichspräsident niederzulegen. Wie wir von zu⸗ ſtändiger Seite dazu erfahren, iſt dort von pon einer ſolchen Abſicht des Reichspräſt⸗ 85 Meldungen ein, Konfliktes zwiſchen Italien und Jugoſla⸗ wien ſchließen laſſen. Wiener Meldungen ſprechen bereits von einer drohenden Kriegsgefahr zwiſchen die⸗ ſen beiden Staaten infolge der in Italien an den Tag gelegten feindlichen Stimmung gegen die Slowenen. wien eine teilweiſe ordnet haben ſoll und bereits Truppen an der italieniſchen Grenze ſammle. Andere Meidungen ſprechen wieder von Truppenzuſammenziehun⸗ gen der Türkei in der Provinz Adalia gegen Italien. Die„Cßcago Tribune“ berichtet, daß auch Frank⸗ reich mehrere Armeekorps an der franzö ſiſchen Grenze mobil gemacht habe. denten nichts bekaunt. Das Glück der Andern Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 23. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Er trat in einen Blumenladen, wählte ein wunder⸗ ſchönes Arrangement aus, ſchrieb ein paar herzliche Worte dazu. die er kuvertierte, und befahl, beides ſofort an die angegebene Adreſſe zu ſenden. In ſeiner Wohnung, die am Heumarkt lag, empfing ihn ſein Diener Konrad mit geheimnisvollem Lächeln. b„Na, Sie machen ja ein Geſicht, als ob es Ihnen Dukaten auf die Naſe geregnet hätte,“ ſagte Magnus aufgeräumt.„Was iſt denn los?“ Der Diener zuckte die Achſeln. a „Ich darf nichts ſagen, Herr Graf....“ „Das heißt wohl, wir haben Beſuch bekommen und ich ſoll überraſcht werden? Na, wollen ſehen— Gläu⸗ biger habe ich keine, alſo wird's wohl keine ſchlimme Ueberraſchung werden.“ 4 Er öffnete die Tür zum Salon. „Holla— da iſt ja gar niemand!?“ „Im Eßzimmer, Herr Graf,“ flüſterte Konrad kichernd. Als Magnus die Eßzimmertür öffnete, blieb er einen Augenblick ſprachlos auf der Schwelle ſtehen. In dem behaglich möblierten, mit dicken Teppichen belegten und von einem Leuchte trug, erhellten Gemach ſaß ſeine Mutter runden 9 und blätterte in Journalen. ſeinen Lippen.„Welche Ueberraſchung!“ Die Gräfin hatte ſich erhoben und eilte ihm mit ausgebreiteten Armen entgegen. „ Haſt nicht böſe?“ „Böſe?“ 2 a „Weil ich mich ſo ſans facon einquartierte? Ich möchte ein habe nämlich die Jungfer mitgebracht und paar Tage bleiben„„„00„ 1. 3 „Donauweibchen“, das eine am Du?!“ Wie ein Jubelſchrei fiel es von du wirklich Freude, lieber Junge? Biſt du Ital flawiſcher Konflijʒjnk. Paris, 15. November. laufen hier aus Wien und dem Balkan die auf eine Verſchärfung des Weiter wird aus Wien gemeldet, daß Jugoſla⸗ Mobiliſierung ange⸗ Berichte aus Belgrad und Laibach beſagen, daß in dem floweniſchen Gebiete Italiens Panik herrſche, weil man eine Ausweiſung ſten befürchte. Nach Berichten der„Chicago Tribune“ befeſtigt Italien eifrig die Inſel Rhodos und legt auf der Inſel Kaltoloritz ein Garniſonsarſenal und eine Flug⸗ zeugbaſis an. i 3 8 der Einwohner durch die Faſchr⸗ Aus dem In⸗ und Auslande. Vom engliſchen f Kohlenftreil. Lodnon, 15. November. Die Frage, wer von der Regierung oder von den Grubenbeſitzern die Schuld an der Verſchleppung der 1 b N Konflikt trägt, ſcheint bis zur Stunde noch nicht gelßſt zu ſein. Die Grubenbeſitzer behaupten, erſt durch die Zeitungen von ihrer angeblichen Juſtimmung zu dem Einigungsverhandllungen in dem Memorandum der Regierung Kenntnis erhalten zu ha⸗ ben, während die Regierung darauf hinweiſt, daß ſie mit dem Präſidenten und dem Vizepräſidenten des Gru⸗ benbeſitzerverbandes eingehend verhandelt habe und ſo⸗ mit in dem guten Glauben ſein konnte, e⸗ mit kompetenten Perſönlichkeiten zu tun zu haben. Es ſcheint ſomit ent⸗ weder ein Mißverſtändnis vorzuliegen oder aber die Gru⸗ benbeſitzer ſind in letzter Stunde ausgewichen, indem ſie ſich hinter Kompetenzfragen verſchanzten. N Die Aufwertungspolitik Poincarees. Paris, 15. Nov. Die franzöſiſche Kammer hat ſich nach Verabſchiedung des Marine⸗ und Handelsbudgets ver⸗ tagt. Bei der Beratung des Handelsbudgets gab Poin⸗ caree eine intereſſante Erklärung ab. Er teilte mit, daß die Regierung nicht gewillt ſei, die Beamtengehäl⸗ ter zu erhöhen. Sie verfolge eine Aufwertungsppolitik des Franken und ſei deshalb überzeugt, daß die Lebens⸗ haltungskoſten infolge dieſer Politik in der nächſten Ju⸗ kunft weſentlich finken werden. Eine Baiſſe ſei bereits für die Großhandelspreiſe zu verzeichnen und werde auch bei den Kleinhandelspreiſen nicht mehr lange auf f warten laſſen. Dieſe optimiſtiſche Erklärung Poincarees benutzten die Kommuniſten dazu, durch Zwiſchenufe daran zu erinnern, daß der Kleinhandelsinder im Oktober von 580 auf 624 geſtiegen iſt. „ 0 — 2 Aus dem badiſchen Lande. Schwetzingen.(Schwerer Jagdunfa II.) Oekono⸗ mierat Keller war mit ſeinem Jagdkollegen, Privatier Bollerer, beide in Wiesloch, in der Eichtersheimer Gegend zur Jagd. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe ſchoß Keller ſeinen Kollegen Bollerer in den Nacken, ſo daß der Geſchoſſene in bedenklichem Zuſtand nach Heidelberg trans⸗ portiert werden mußte. 8 Weinheim.(Rabenplage ander Beraſtraße.) Aus den Wäldern des Odenwaldes kommen jetzt wie all⸗ jährlich wieder die Raben und ziehen, nachdem ſie die Felder der Bergſtraßengegend heimgeſucht haben, rhein⸗ wärts. Da ſich die Tiere immer 1 u e 1 Plage für die Landwirtſchaft entwickeln, iſt in verſchiede⸗ nen Ortſchaften eine allgemeine Vernichtungsaktion gegen die Plagegeiſter in Ausſicht genommen. i letzungen. mehr zu einer wahren Weinheim.(Unfall.) Der hieſige Sodawoaſſekhäd⸗ ler Hermann Mackert iſt in Doſſenheim auf der Straßen⸗ kreuzung mit ſeinem Geſpann von einem Perſonenauto angefahren worden. Dabei erlitt Mackert erhebliche Ver⸗ ioörrach.(Zu den Anterſchlagungen beim Arbeitsamt) In der Sitzung des Verwaltungsrates des Arbeitsamtes für den Arbeitsnachweisbezirk Lörrach wurde hinſichtlich der feſtgeſtellten Unterſchlagung betont, daß durch die von der Stadt vorgenommene Unterſuchung eine Unterſchlagung von 600 Mark feſtgeſtellt wurde. Weitere Fehlbeträge in Höhe von 2900 Mark ſind noch nicht aufgeklärt. Die zwei Angeſtellten, die ſich der Unter⸗ ſchlagung ſchuldig machten, ſind verhaftet worden. Todtnau.(Blutvergiftung) Der von Muggen⸗ brunn gebürtige Ernſt Schelb zog ſich durch ein Furunkel eine Blutvergiftung zu und ſtarb im Krankenhaus zu Todt⸗ nau. a Lippertsreuthe(Amt Ueberlingen),(Ein ſeltener Zufall.) An den Hängen oberhalb des Aachbettes bei Bruckfelden waren die Söhne der Witwe Ruther von hier mit Pflügen auf ihrem Felde beſchäftigt, Das Feld grenzt an die ſehr ſteil abfallenden und zum Teil nackten Felſen, die zur Aach führen. Beim Wenden kam nun das Pferd anſcheinend zu weit hinaus und ſtürzte einen Teil des Abhanges hinunter. Der Umſtand, daß der Pflug ſich in den Boden bohrte, bewahrte das Pferd vor dem vollſtändigen Absturz, während eine gleichfalls vor den Pflug geſpannte Kuh durch Abreißen des Verbindunggſei⸗ les oben gehalten werden konnte. Mit Hilfe von vier Ket⸗ ten und kräftigen Stricken, an die vier Pferde geſpannt wur⸗ den, hoffte man, das abgeſtürzte Pferd hinaufzubringen. Plötzlich riſt jedoch die Kette und der Gaul ſauſte in mäch⸗ tigem Bogen, ſich mehrmals überſchlagend, den Hang hin⸗ unter und blieb, mit ſtarkem Gepolter unten aufſchla⸗ gend, neben dem Aachbett liegen. Es war nicht anders an⸗ zunehmen, als daß die zu der Abſturzſtelle eilende Hilfs⸗ mannſchaft nur noch einen lebloſen, zerſchmetterten Kör⸗ per antreffen würde. Zum großen Erſtaunen aller ſtand nach kurzer Zeit jedoch der Gaul auf ſeinen Beinen und ließ ſich nach Rückkehr in den Stall das Futter gut ſchmecken. Oberſcheidental(Bezirk Buchen)(Brandunglüc.) In dem Oekonomiegebzude des Kreisrats und Land⸗ wirts Hemberger brach Feuer aus, das ſich, genährt durch die reichen Erntevorräte, ſchnell ausdehnte. Durch das Ein⸗ greifen der Einwohnerſchaft und der aus den umliegen⸗ den Orten herbeigeeilten Feuerwehren gelang es, das ſchon ſehr in Mitleidenſchaft gezogene Wohnhaus zu retten. Das Oekonomiegebäude brannte pollſtändig nieder. Der Scha⸗ 155 0 etwa 25 000 Mark geſchätzt. Die Arſache iſt unbekannt. ö Biclenſohl(bei Breiſach).(Winzerfeſt.) Am 28. November wird der neuerbaute Winzerkeller in Bicken föhl ſeiner Beſtimmung übergeben. Mit dieſem ſoll zu leicher Zeit ein Winzerfeſt veranſtaltet werden. Nam⸗ afte Persönlichkeiten haben bereits ihr Erſcheinen zu die⸗ ſem Feſtakt, der beſonders feierlich geſtaltet werden ſoll; iugeſagt. Neben Fackelzug, Geſang, Feſtreden wird bei einem guten Minzertrunk auch der gemütliche Teil nicht zu kurz kommen. Rheinfelden. Aus dem Fenſter geſtürzt) Im benachbarten ſchweizeriſch Rheinfelden ſtürzte in der Markt⸗ gaſſe ein Mädchen namens Frieda Böhler aus dem drit⸗ ken Stock auf die Straße hinunter, erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb nach kurzer Zeit. Kehl.(Feſtnahme eines Schwindlers.) Bei der Polizei wurde durch einen Geſchäftsmann Anzeige ge⸗ gen einen Schwiöndler erſtattet. Vor einigen Tagen war der Betreffende in einem Inſtallationsgeſchäft, wo er unter dem Namen„Werner aus Appenweier“ der Frau vorgab, er hätte ſich dort ein neues Haus gekauft, für das er nun einen prompten Inſtallateur ſuche. Er werde morgen wieder kommen und mit ihrem Manne des Ge⸗ ſchäft abſchließen. Dann erſchwindelte er ſich unter Deckung außer Kurs geratener franzöſiſcher und belgiſcher Silber münzen von der Frau 20 Mark, die er zum Ankauf von Tapeten gebrauchle, heraus. Nun kam derſelbe Betrüger in ein hieſiges Tapetengeſchäft, um die gleichen Manöver zu machen. Er legte wieder Silbermünzen vor und wollte ſeine 20 Mark in Empfang nehmen, womit er ſich einen Schrank anſchaffen wollte für ſein neues Haus. Tapetenhändler traute dieſem Menſchen nicht, ſondern rief die Polizei. Der„Herr“, ein Straßburger, wollte flüchtig gehen, wurde aber feſtgenommen und in das Bezirksgekängnis eingeliefert. 3 „Je länger, deſto beſſer! Das iſt ja eine artige Idee von dir, Mamachen. Wie wird ſich Evelyn e f ſiehſt d ret 1 „Ja, ſiehſt du— ihretwegen bin ich nämlich eigent⸗ lich gekommen. Du bringſt ſie mir nicht nach Rettenegq, und ich bin doch ſchon ſo furchtbar neugierig auf ſiel“ Eine leichte Verlegenheit ſpiegelte ſich in Magnus Zügen. Es war leider bisher nicht möglich. Sie hat da eine Tante, die uns durchaus nicht fortlaſſen will, weil ſie täglich Evelyns Urteil in irgend einer Sache benötigt. Ich bin überzeugt, daß es Evelyn geradezu ſo peinlich iſt wie mir... aber da dieſe Dame es ſich nicht nehmen läßt, ihr die Ausſteuer anzuſchaffen, ſo kann man ſie nicht vor den Kopf ſtoßen.“ ö Die Gräfin hatte wohl gemerkt, daß bei den letzten Worten eine Wolke über ſeine Stirn geglitten war. „So, ſo— dieſe Dame will Evelyns Ausſteuer beſchaffen? Iſt ſie nett? Gefällt ſie dir?“ „ Sm— offen geſtanden, nicht ſehr, Mama. Sie iſt„Provinz“ im unangenehmſten Sinn. Ihr Mann iſt der Bruder von Evelyns verſtorbenem Vater, Notar in Wiener⸗Neuſtadt. Mama Loſenſtein mag ſie auch nicht, das habe ich längſt deutlich gefühlt, wenn ſie auch zu taktvoll iſt, es mir gegenüber auszusprechen.“ Die Gräfin hatte ſich auf ein kleines Sofa neben dem Kamin niedergelaſſen und Magnus an ihre Seite gezogen. f „Nun, wenn dir aber dieſe Dame ſo wenig gefällt,“ ſagte ſie jetzt nach einer Pauſe nachdenklich,„dann würde ich wünſchen, deine Braut nähme lieber keine Gefällig⸗ keiten von ihr an. So etwas verpflichtet dann doch für die Zukunft 15 Magnus ſeufzte. „Du haſt recht, Mama. Aber es läßt ſich leider nicht umgehen. Für die Hochzeit zum Beiſpiel ſind wir faſt auf ſie angewieſen. Loſenſteins 7 eine winzige Wohnung und hätten auch gar nicht die Mittel, eine Hochzeit, wie Evelyn ſie wünſcht, auszurichten.“ „Bah, das ſpielt f de, e, e groß⸗ alles beſtreiten⸗ doch keine Rolle! Du kannst ja „„Leider, nicht. Mama Loſenſtein und auch Evelyn beſitzen in dieſem Punkt einen Stolz, gegen den ich nicht aufkomme. Sie würden nie darein willigen, daß die Hoch⸗ zeit auf meine Koſten ſtattfindet. Nun war ja Mama da⸗ für, daß alles ſo einfach und beſcheiden arrangiert wird — Trauung im Reiſekleid und ein kleiner Imbiß bei ihr daheim—, wie ihre Mittel es eben geſtatket hätten. Ich hätte nichts dagegen— was kümmert mich der äußere* Plunder? Für dich und zwei Trauzeugen wäre ja bei Lofenſteins Raum geweſen, und ſie ſind vortreffliche Men⸗ ſchen, wie 5 täglich mehr erkenne. Aber“ 1 un „Evelyn iſt dagegen. Ich bin überzeugt, daß die Tante Ada gleich anfangs ihr die kleinliche Idee in den Kopf geſetzt hat, ſie müſſe ſich vor dir ihrer be⸗ ſcheidenen Verhältniſſe wegen ſchämen. Nun iſt ſie feſl überzeugt, daß ſie meinetwegen auf einer„ſtandesge⸗ mäßen Hochzeit“— dieſer alberne Ausdruck ſtammt von Tante Ada— beſtehen müſſe.“ i „„Ja, wo ſoll denn die Hochzeit dann ſtattfinden? Bei dieſer Tante Ada in Wiener⸗Neuſtadt?“ „Nein, ſie haben die gräßliche Idee gefaßt, eine Hochzeit im Hotel zu veranſtalten. Mit vielen Gäſten, feierlicher Verſammlung im Hotelſalon, Auffahrt in Auto⸗ mobilen und nachfolgendem Diner wieder im Hotel!“ „Und du haſt eingewilligt?“ 9 „Noch nicht. Ich hoffe im ſtillen immer noch, es wird mir gelingen, Evelyn zu meiner Anſicht zu be⸗ kehren, daß nämlich die Hotelhochzeit nicht„ſtandesge⸗ mäß“ ist. Anfangs dachte ich an Millners— Beate liebt doch Evelyn ſo ſehr—, aber die arme Beate iſt nun ſchwer krank und wird nach ihrer Geneſung für längere Zeit nach dem Süden 1 15 Damit iſt es alſo nichts. Und Tante Kammelsberg findet es für gut, ge? rade jetzt zu verreiſen.“ N Die Gräfin lächelte. 5 * (Portlebung folgt) ꝗP7.é.‚d li——m———c...... ppppß]̃]“ꝗ““'........ 2 1 SK 2 Deren 8 . N 1 ee Die Gemeindewahlen in Baden. Karlsruhe, 15. Nov. Die geſtern ſowohl in Baden, als auch in Sachſen und in Lübeck ſtattgefundenen Ge⸗ meindewahlen beſtätigen das Bild, das man ſchon ſeit eeiniger Zeit in Deutſchland von allen politiſchen Wahl⸗ gängen gewonnen hatte: Das Uebermaß an Wahlen zum Reichstag und zu den Landtagen haben eine allgemeine Wahlmüdigkeit mit ſich gebracht, die beſonders darin ihren Ausdruck findet, daß eben die als unpolitiſcher geltenden Gemeindewahlen ſtark an Intereſſe verlieren, während gerade dieſe Wahlen von beſonders lokaler Bedeutung doch an erſter Stelle in jeder Gemeinde ſtehen ſollten, da ſie eben das Wohl und Wehe der Bürgerſchaft an und für ſich darſtellen. Was nun die Wahlen in Baden betrifft, ſo iſt zu erkennen, daß nur auf etwa 45 Prozent der wahlberechtigten Bürgerſchaft das Wahllokal eine An⸗ ziehungskraft ausüben konnte. Ueber das Geſamtergeb⸗ nis in Baden wäre zu bemerken, daß die politiſche Ver⸗ teilungdder Gemeinderatsſitze ſich nicht weſentlich geändert hat und daß höchſtens innerhalb der großen Gruppen eine Verſchiebung eingetreten iſt. So ſſt feſtzuſtellen, daß bei er Linken die Sozialdemokraten faſt allenthalben an die Kommuniſten Stimmen eingebüßt haben, daß das Zen⸗ trum ſeine Poſition im großen und ganzen behaupten konnte und daß ſchließlich auf Seiten der bürgerlichen Gruppen eine Verſchiebung der wirtſchaftlichen Vereini⸗ gungen eingetreten iſt. Nachſtehend laſſen wir für die größeren badiſchen Städte noch einzelne Ergebniſſe folgen: Karlsruhe: Zentrum 8400, Sozialdemokraten 10 600, Kommuniſten 2700, Demokraten 2200, Deutſche Volks⸗ partei 5400, Deutſchnationale 4000, Aufwertungspartei 2250, Wirtſchaftsgruppe 2000. i Heidelberg: Sozialdemokraten 5728(20 Sitze gegen 21), Zentrum 3788(14 gegen 14 Sitze), Deutſche Volks⸗ partei 2110(9 Sitze gegen 12), Demokraten 2101(9 Sitze gegen 12), Kommuniſten 2732(10 gegen 9), Ver⸗ einigte bürgerliche Gruppen 5038(18 gegen 16), Aufwer⸗ e 1235(4 gegen 0). Wahlbeteiligung etwa 50 rozent. l Stadt Pforzheim: Stimmberechtigt 49 761, abge⸗ gebene Stimmen 26,600, Wahlbeteiligung 53 Prozent. Sozialdemokraten 5941(22), Zentrum 1502(5), Deutſche Volkspartei 2898(11), Demokraten 1431(5), Deutſch⸗ nationale 3553(13), Kommuniſten 1791(6), Mittel⸗ ſtand 3237(11), Sparerbund 1646(6). Stadt Freiburg: Wahlberechtigt 56000, abgege⸗ bene Stimmen 23 000 gleich 47 Prozent. Sozialdemo⸗ kraten 5527(20), Zentrum 7670(28), Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung und Grund⸗ und Hausbeſitzer 3825(14), Liſte der Geſchädigten 1494(5), Deutſchnationale und Deutſch⸗ Liberale 2682(9 bis 10), Kommuniſten 820(3), Demo⸗ kraten 1180(4). Aus Nah und Fern. Die Franzoſen prozeſſieren gegen Schüler. Kuſel, 15. November. Vor einigen Tagen ſangen einige Schüler des hieſigen Progymnaſiums in einer Freiſtunde beim frohen Spiel vaterländiſche Lieder, u. a. auch das Deutſchlandlied, harmlos und begeiſtert, ohne ſich etwas Gefährliches dabei zu denken, wie man es im Alter von 14 bis 15 Jahren zu tun pflegt. Aber plötz⸗ lich tauchten zwei franzöſiſche Gendarmen aus der ein gut Stück entfernten Gendarmeriekaſerne auf und fühl⸗ ten ſich provoziert.(Weil das zur Anklageerhebung not⸗ wendig iſt.) Sie nahmen die Perſonalien von 10 Schü⸗ lern auf, die ſich am 19. November vor dem Militär⸗ polizeigericht in Kaiſerslautern zu verantworten haben werden. Man darf darauf geſpannt ſein, welche Strafen 5 franzöſiſche Gericht gegen die Schüler ausſprechen wird. * Oppau.(Ein alter Auswanderer.) Der 77⸗ jährige Wilhelm Neidig trat zum vierten Male die Reiſe nach Argentinien an, um dort bei ſeiner Tochter den Abend ſeines Lebens zu verbringen. Limburger Hof.(Mord auf dem Limburger Hof.) Auf dem Limburger Hof hat ſich eine entſetzliche Bluttat zugetragen. Der bei ſeinen Eltern in Ludwigs⸗ hafen wohnende, zurzeit erwerbsloſe 27 Jahre alte Rei⸗ ſende Emil Forſter erſtach ſeine von ihm getrennt lebende 20jährige Frau Anna geb. Schöniger. Die Frau wohnte in der Brunckſtraße auf dem Limburger Hof. Sie weilte am Mordtag in Ludwigshafen und fuhr 9,42 Ahr zurück. Auf dem Bahnhof Mutterſtadt traf ſie mit ihrem Mann zuſammen. Im Verlauf der jedenfalls ſtattgefundenen Auseinanderſetzung verſetzte ihr Forſter in der Brunck⸗ ſtraße einen Stich ins Herz, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der Täter iſt inzwiſchen verhaftet und nach Frankenthal transportiert worden. Forſter ſoll aus Eiferſucht gehandelt haben. Wie verlautet, hat er ſich bereits den ganzen Abend in der Nähe des Limburger ofes herumgetrieben, um ſeine Frau. mit der er ſeit ſieben Wochen in der Scheidung lebt, zu treffen. Wahrſchein⸗ lich iſt er ihr nach Ludwigshafen entgegengefahren und mit ihr im gleichen Juge zurückgekehrt. Die Abweſenheit ſeiner Frau vom Limburger Oof hat er dadurch feſtge⸗ ſtellt, daß er ſie, die als Friſeuſe beſchäftigt war, angeb⸗ ich zu einer Kundin zum Friſieren beſtellte. Neuſtadt a. d. Hdt.(Aufgeklärte Todes⸗ urſache.) Die Sektion der Leiche der Witwe Bauß hat keine Anhaltspunkte für Vergiftung durch verdor⸗ gene Nahrungsmittel ergeben. Vielmehr wurde ärzt⸗ f licherſeits feſtgeſtellt, daß die Frau an Lungen⸗ und ippefellenntzündung geſtorben iſt. Die Leiche iſt vom ericht freigegeben worden. f Büttelborn.(Die Gefahren für Kinder.) Ein dreijähriges Kind eines hieſigen Bürgers ſtürzte au. Abweſenheit ſeiner Mutter in einen mit Waſſer ange⸗ füllten Waſchbehälter und konnte auf ſein Schreien hin Weg rechtzeitig vor dem Tode des Ertrinkens gerettet en. „ Dornberg.(Ueberfall auf 2 Mädchen.) Zwei junge Mädchen von hier, die nach dem Bahnhof Dorn⸗ erg gingen, wurden von zwei Unbekannten angefallen. erat teine, der ſich ein weißes Laken umgehängt hafte. griff eines der Mädchen und warf es zur Erde. Als f blibteren Hilfeſchrei hin die Lichter am Bahnhof auf⸗ 5 ſuchten die Burſchen das Weite. 1 Bingen.(7Nmotlandung eines holländiſchen 8 Agzeugs.) Ein holländiſches Flugzeug mußte wegen Aandneerbruch in der Gemarkung Büdesheim eine Not⸗ Neparal vornehmen, die glücklich vonſtatten ging. Die aturen werden wohl einige Tage beanſpruchen. Schmitten.(Vom Räderwerk zer malmt.) In einer hieſigen Kleinmetallfabrik kam der dort mit Maurer⸗ arbeiten beſchäftigte 48jährige Maurer Peter Giebler auf bisher nicht aufgeklärte Weiſe dem Räderwerk zu nahe. Er wurde mehrere Male mit herumgeſchleudert und ſehr ſchwer verletzt. Man brachte ihn ſofort in ein Frankfurter Krankenhaus, wo er kurz nach der Ein⸗ lieferung verſtarb. Dietzenbach.(Anfall.— Anvorſfichtiger Schütze.) Beim Kanalbau an der Darmſtädter Straße wurde der 36 Jahre alte Karl Heinrich Jünger von herabſtürzenden Erdmaſſen getroffen. Er erlitt zwei Rw⸗ venbrüche und mußte in das Offenbacher Krankenhaus verbracht werden.— Beim Hantieren mit einer Vogel⸗ klinte entlud ſich die Waffe. Die Schrotladung drang einem jungen Manne in das Geſicht, ſo daß mit dem Verluſt des Augenlichtes zu rechnen iſt. Gießen.(Ein großes Arbeitsprogramm.) Zur Weiterbeſchäftigung von Gießener Erwerbsloſen hat die Stadtverwaltung ein neues Programm über Not⸗ ſtandsarbeiten feſtgeſtellt, welches Straßen⸗ und Kana⸗ liſierungsarbeiten, Geländeplanierungen, Anlageumarbei⸗ tungen uſw. vorſieht. Bis jetzt rechnet man mit rund 12 000 Tagewerken. Frankfurt a. M.(Schmutz und Schund.) Die Buchhandlung Auffahrt hatte in einem ihrer Schau⸗ fenſter eine Wachsfigur ausgeſtellt, die einen Raubmörder mit einem blutigen Dolch in der Hand darſtellte. Vor der Figur lagen ungezählte Exemplare der blutrünſtigſten Schauerromane. Dieſe aufdringliche und widerliche Re⸗ klame erregte einen ſolchen Sturm der Entrüſtung, daß ſie von der Buchhandlung ſehr bald entfernt wurde. Krefeld.(Vom Zug erfaßt.) Ein Laſtkraftwa⸗ gen der Krefelder Schutzpolizei wurde, als er auf der Straße von Moers nach Rheinberg über das durch keine Schranken geſperrte Geleis fahren wollte, von einem heran⸗ fahrenden Zug erfaßt. Zwei Schupobeamte wurden ge⸗ tötet und mehrere andere ſchweſr verletzt. f Aachen.(Exploſion eines Schweißappara⸗ tes.) Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf der Zeche „Karolus Magnus“ bei Palenberg. Zwei 15 Jahre alte Knaben machten ſich an einem Schweißapparat zu ſchaf⸗ fen. Plötzlich explodierte der Apparat und beide Knaben erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bald nach dem Anfall ſtarben. 5 VV Mün ee. W.(Furchtbarer Kindesmord.) Ein furchtbarer Kindesmord iſt jetzt von der Kriminal⸗ polizei aufgedeckt worden. Anfang September war ein dreijähriges Kind in einem Tümpel ertrunken aufge⸗ funden worden. Der Begleiter des Kindes, ein Schloſ⸗ ſer Karl Scheere, hatte das Kind mit dem Kopf in das Waſſer gehalten und dann die Leiche in den Tümpel ge⸗ worfen. Er gibt an, aus Mitleid mit dem von ſeinen Eltern dauernd mißhandelten Kinde gehandelt zu haben. . iſt wegen Verdachtes der Anſtiftung verhaftet worden. Neunkirchen(Saar).(Eine Schmugglergee⸗ ſchichte.) In Bubach wurden zwei Schmuggler angehal⸗ ten, die Violinſeiten im Werte von 30 000 Frankeß über die ſaarländiſche Grenze zu ſchaffen verſuchten. Die Ware wurde beſchlagnahmt, die Schmuggler konnten ſich jedoch nach einem Handgemenge mit den Zollbeamten, wobei ein franzöſiſcher Zollbeamter verletzt wurde, unerkannt in Sicherh it bringen. 8. Stetlin.(Selbſtmord eines Verurteilten.) Der wegen vorſätzlicher Tötung ſeiner Ehefrau vorwiegend auf Grund von Indizienbeweiſen vom Stettiner Schwur⸗ gericht zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte Arbeiter Zech erhängte ſich in ſeiner Zelle. Ein Geſtändnis hat er nicht abgeldet. Engers.(Von der Liebe einer Mutter.) In Weis bei Engers a. Rh. hatte ein noch nicht einjähriges Kind den glühend heißen Inhalt einer auf dem Ofen ſtehenden Kaffeekanne, ale es in ſeinem Kinderwagen liegend in unmittelbarer Nähe des Ofens war, ſich über ſeinen kleinen Körper gegoſſen. Mit ſchweren Brand⸗ wunden wurde es in das Krankenhaus verbracht, und man zweifelte an ſeinem Aufkommen. Die Liebe der Mut⸗ ter aber zu ihrem Kinde geht weit, ſehr weit, und ſie bringt das größte Opfer, um ihrem Kinde nochmals das Leben zu ſchenken, denn ſie hat ſich einer Operation zum Zwecke der Hautübertragung unterzogen. Berlin.(Eine Betrügerbande entlarvt.) Der 25 jährige Kaufmann Hänle, der wegen 15 Betrüge⸗ reien bereits ſteckbrieflich geſucht wurde, der 36jährige Kaufmann Meiſter und der 30jährige Kaufmann Pelzer verübten ſeit zwei Monaten gemeinſam große Wechſel⸗ und Warenbetrügereien. Pelzer wurde nun feſtgenommen, während Meiſter ſich ſelbſt der Kriminalpolizei ſtellte. Hänle iſt noch flüchtig. Schon aus einem geringen Teil der Korreſpondenz wurden Betrügereien in Höhe von 50 000 Mark feſtgeſtellt, doch beträgt die Geſamtbeute der Schwindler ſicher das vielfache. Berlin.(Tragödie eines 84 jährigen.) Vor einigen Tagen wurde in dem märkiſchen Dorfe Rottſtock bei Brück der 84jährige Altſitzer Schmidt tot aufge⸗ funden. Es gingen Gerüchte um, daß der Greis keines na⸗ türlichen Todes geſtorben ſei. Die Ermittelungen er⸗ gaben nun, daß der Greis an den Folgen fortgeſetzter Mißhandlungen geſtorben war. Seine verheiratete 46⸗ jährige Tochter gab bei der Vernehmung die Mißhandlung zu, behauptete aber, daß ſie ihren Vater durch drei Wanderburſchen habe verprügeln laſſen. Nach den Ermitte⸗ lungen hat ſie aber zweifellos von vornherein die Ab⸗ ſicht gehabt, ihren Vater zu erſchlagen und hat allein ge⸗ handelt. Sie wurde feſtgenommen. Auf dem Wege zum Gefängnis in Potsdam machte ſie einen erfolgloſen Flucht⸗ verſuch. Im Gefängnis erhängte ſie ſich. Berlin.(Schweres Bauunglück.) Bei dem Bau der Schnellbahnſtrecke Geſundbrunnen— Neukölln ſtürzte aus bisher unbekannter Urſache in der Münzſtraße ein ſchwerer Dampfhammer, der zum Emrammen von Pfählen in den Untergrundbahnſchacht benutzt wird, um. Die Spitze des großen Dampfhammers traf dabei das Verdeck eines vollbeſetzten Autobuſſes und durchſchlug das Dach. Das ſchwere Unterteil des Hammers fiel auf emen in entgegengeſetzter Richtung vorbeifahrenden Straßen⸗ bahnzug und zertrümmerte einen Anhänger. Es wurden insgeſamt drei Perſonen verletzt, von denen glücklicherweiſe aber nur eine ſchwerere Verletzungen erlitt. Kurz vor dem Anglück hatte ſich ein ſchwerer Betriebsunfall beim glei⸗ chen Bau ereignet. In einem der Antergrundhahnſchächte mußte ein Rammträger ausgewechselt werden. Dabei ſtürz⸗ ten unerwartet große Erdmaſſen herunter, die mehrere Arbeiter verſchütteten. Die Feuerwehr wurde zur Be⸗ freiung der Verſchütteten alarmiert. Zwei von ihnen muß⸗ ten ins Krankenhaus gebracht werden. Lokales und Allgemeines. Seckenheim 16. November. . Alle Zeitabſchnitte religiöſer od teller C= hebung begannen mit einer Mahnung zur Buße. Fratt⸗ ziskus von Aſſiſt, der große Thomas von Aqui, ſe alle predigten in beredten Worten ihrer verkommenen f„Nicht von außen erwartet Hilfe“, möchte man unſeren Mitmenſchen zurufen, die wie noch ſelten 11 der Geſchichte der Menſchheit, ſo am Aeußerlichen, am Ueber⸗ tünchten geklebt haben. Die pfychiſche und phyſiſche Ver⸗ faſſung der innerlich zerrütteten Menſchheit würde, wenn auch nicht geheilt, ſoo doch gebeſſert werden, wenn mehr „Einkehr“, mehr„Schauen nach Innen“ geübt würde. Die äußere Unruhe der Menſchheit im allgemeinen und der Großſtädter im beſonderen iſt doch nur ein Ausfluß ihrer inneren Zerriſſenheit, ihrer ſeeliſchen Gedankenlo⸗ ſigkeit und Zerfahrenheit. Wöchentlich einmal ſollte der Menſch geiſtige Einkehr halten, ſollte er die Fehler und Guttaten der vergangenen Woche vor ſeinem Auge vor⸗ beiziehen laſſen. 3 a Nicht ohne Abſicht wurde der Bußtag in die Zeit des ſterbenden Spätherbſtes gelegt. Grau iſt der Him⸗ mel, die Natur liegt im Sterben, die Erde riecht nach Verweſung, nach verfaultem Laub, das, man möchte meinen, gerade noch frühlingsjung an den Bäumen hing, jetzt vergilbt am Boden liegt und von herbſtlichen Re⸗ genſchauern ſchnell zu Moder umgewandelt, einem ein „Memento mori“ zuruft. Die langen Abende zwingen zur Einkehr. Wenn wir, und unſere Zeit durch uns wie⸗ der geſunden wollen, ſo müſſen wir den Blick nicht auf die Zeitlichkeit, ſondern auf die Ewigkeit werfen. Wir brauchen die Einkehr, und insbeſondere unſere Ju⸗ gend braucht ſie nötiger denn je. Freilich nicht tote, nutzloſe Selbſtbeſinnung, welche ſich den Weg zur Hölle mit guten Vorſätzen pflaſtert, ſondern lebendige, frucht⸗ tragende, auf deren Stirn die Beſcheidenheit leuchtet, und aus deren Augen lebendige, im Innern fußende Religion ſpricht. Die Einkehr iſt doch die Vollendung aller Sittlichkeit, fußend auf wahrer, innerer Beſinnung. Mag ein Menſch auch noch ſo vollkommen und ſitt⸗ lich hochſtehend ſein, in der Wurzel ſeines Lebens liegt doch noch Zwieſpalt und Unklarheit. g Der Bußtag ſoll eine Mahnung ſein, mehr über ſich und ſein Tun und Laſſen nachzudenken, denn dieſes erſt läßt den Menſchen ſich innerlich vollenden und durch⸗ aus einig mit ſich ſelbſt ſein. Wer oft und gründlich in ſich geht, wer mehr als einmal im Jahr Buß⸗ unde Einkehrtag hält, der wird erfahren, daß dies der Weg in die Tiefe zu ſich ſelbſt und in die Höhe zu Gott be⸗ 7 deutet. — Der Unterhaltungs abend des Tb. Jahn am vergangenen Sonntag erfreute ſich trotz der Wahl eines guten Beſuchs und zeigte, daß der Verein auch auf dieſem Gebiet etwas zu leiſten vermag. Eingeleitet mit einem Muſikſtück und ſinnvollen Prolog, wechſelten turneriſche und humoriſtiſche Vorführungen ab, die alle ein beifall⸗ freudiges Publikum fanden. Vom turneriſchen Teil ſind beſonders hervorzuheben das elektr. Keulenſchwingen der Schüler, der muntere Reigen der Schülerinnen. Auch die Jugendturner mit ihren gemiſchten Stab- und Frei⸗ übungen, ſowie die verjüngte Barrenriege ernteten verdienten Beifall. Im heiteren Teil waren es die Humoriſten des Vereins Arnold und Appel, die mit ihren charakteriſtiſchen Duetten die rechte Stimmung des Abends ſchufen. Nicht unerwähnt ſei auch das wohl⸗ gelungene Terzett von 3 Turnerinnen, den ſchönſten Mädels des Dorfes und der Solovortrag von einer Schülerin. Die Beſucher waren ſichtlich befriedigt über das Gebotene, ſodaß der Abend ſeinen Zweck erfüllt haben dürfte. Wichtiger Termin für Angeſtellte. Am 31. Dezember 1926 erliſcht für frühere Angehörige der Angeſtelltenver⸗ ſicherung die Möglichkeit, die vor dem 31. Dezember 1923 erworbene Anwartſchaft wieder aufleben zu laſſen. Bis Ar 31. Dezember 1923 gelten laut Geſetz alle erworbenen nwartſchaften als aufrechterhalten. In den Jahren von 1924 an müſſen zur Sicherung der Anwartſchaft die je nach der Verſicherungsdauer vorgeſchriebenen acht bzw. vier Marken verwendet ſein. Gemäß Paragraph 55 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte lebt die Anwartſchaft wieder auf, wenn der Verſicherte die erforderlichen freiwil⸗ ligen Beiträge innerhalb der zwei Kalenderjahre nach⸗ entrichtet, die dem Kalenderjahr der Fälligkeit der Bei⸗ träge folgen. Bis Ende 1926 können alſo rückſtändige Bei⸗ träge für das Jahr 1924 noch entrichtet werden. Wetterbericht vom 16. November. ö Infolge eines raſch entwickelten Teilhochs herrſchte bei uns heiteres Wetter. Das Zentrum hohen Druckes verſchiebt ſich in nördlicher Richtung, während von der Biscaya ein neuer Fallwirbel anrückt. Das heitere Wet⸗ ter wird daher nicht von langer Dauer ſein. Vox ausſichtliche Witterung bis Mitt. woch: Fortdauernd mild, noch ziemlich heiter, ſpäter neue Bewölkung bei auffriſchenden Winden. Mannheimer Theaterſchau. 1. National⸗Theater: f Dienstag, 16. Nov., 8 Uhr: Tanzabend.(Miete C Nr. 10. Mittlere Preiſe.) a Mittwoch, 17. Nov., 8 Uhr: Elektra. Tragödie von Hofmannsthal. Muſik von Richard Strauß. (Miete D Nr. 11. Mittlere Preiſe.) n. 7 3 und g ulia. Trauerspiel von eſpeare. kiete 2 8 9. e Marth W reitag, Nov., hr: artha. O Flotow.(Miete E Nr. 11. Mittlere Preiſe) Samstag, 20. Nov., 8 Ahr: Mädel von heute. Luſtſpiel von Davis.(Miete A Nr. 10. Mittlere 8 n i 85 onntag, 21. Noo., r: Siegfried. NI Wagner.(Miete F Nr. 11. Hohe Preiſe. 8. Montag, 22. Nov., 7,30 Uhmn Nomeo und Julija. Trauerſpiel von Shakeſpeare.(Niete C Nr. 11. Mittlere Preiſe.) . 10 5 8 17 Neues Theater: 0 ö ittwoch, 17. Nov., 8 Uhr: Stöpſel. Schwank von, Arnold und Bach.(Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne Nr. 12011451, 16011610, 31013200, 51005970, 1000110 200. Ohne Kartenverkauf.) 5 ö„ 3 gerückt. Seit Kriegsende haben dieſe Fragen die deulſche Wirtſchaftliche Wochenſchau. Fortſchreitende Beſſerung des Wirtſchaftslebens.— Ab⸗ ſchluß der Erntearbeiten.— Die„öffentliche Hand“ im Erwerbsleben.— Gegen den Wettbewerb der Staatsbetriebe. In der abgelaufenen Wirtſchaftswoche hat ſich die Struktur der deutſchen Wirtſchaft nicht weſentlich geän⸗ dert. Der Beſchäftigungsgrad bewegt ſich wei⸗ ter in aufſteigender Linie und die Wirtſchaft be⸗ müht ſich, die während des letzten Halbjahres angekün⸗ digte Beſſerung allmählich zu erreichen. Als im Ganzen erfreulich iſt hierbei feſtzuſtellen, daß die Verſchlech⸗ terungen des Arbeitsmarktes in der letzten Woche vor⸗ wiegend Saiſoncharakter tragen, da die entlaſſenen Kräfte zum großen Teile aus der Landwirttſchaft ſtam⸗ men, die die Ernte faſt überall beendet hat. Die Situation iſt in den Gebieten gebeſſert, wo die Induſtrie die landwirtſchaftlichen Betriebe überwiegt, ſo beſonders in Mittel⸗ und Süddeutſchland, allerdings außer Bayern und dem Rhein⸗Ruhr⸗Gebiet. Die Beſſerung in den in⸗ duſtriellen Gewerbszweigen konnte bisher die Verſchlech⸗ terung durch die Außenberufe auffangen. In der Tertil⸗ induſtrie beſteht jetzt ſogar ſchon teilweiſe Tagarbeiter⸗ mangel; im Bergbau fehlen beſonders volleiſtungsfähige Kohlen⸗ und Bergarbeiter. Beſſerung zeigt ſich weiterhin für die chemiſche, Leder⸗ und Papierinduſtrie und das Ve. vielfältigungsgewerbe. Auch der Maſchinenbau berichtet über eine leichte Beſſerung, insbeſondere hat das Inlands⸗ geſchäft ſich belebt. Trotzdem wird auch jetzt der Auf⸗ tragseingang nur von etwa einem Viertel der Maſchinen⸗ fabriken als genügend bezeichnet, auch der Beſchäftigungs⸗ grad ſtieg nur ganz unweſentlich. Die Beſſerung kam daher in erſter Linie der Beſeitigung der Kurzarbeit zugute. Die Kontroverſe über die Betätigung der öf⸗ fentlichen Hand im Erwerbsleben hat wieder einen neuen Anſtoß erhalten durch eine gemeinſame Kund⸗ gebung der Spitzenverbände der Wirtſchaft, die am Mitt⸗ woch, den 10. November in Berlin abgehalten wurde. Auf der Tagung waren vertreten der deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, der Reichsverband der deutſchen Indu⸗ ſtrie, der Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Ban⸗ kiergewerbes, der Reichsausſchuß der deutſchen Landwirt⸗ chaft, der Zentralverband des deutſchen Großhandels, je Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, der Reichsverband des deutſchen Handwerks und der Reichs⸗ verband der Privatverſicherungen. Durch dieſe Kund⸗ gebung iſt die ſchon lange beſtehende Streitfrage über die Betätigung der öffentlichen Hand im Erwerbsleben wie⸗ der erncut in den Vordergrund des öffentlichen Intereſſe Wirtſchaft immer wieder lebhaft beſchäftigt. Man denke an den Kampf um die Sozitaliſierung, den Kampf der Banken gegen die Sparkaſſen und andere bekannte Streit⸗ fragen. Beſonders ſcharf traten die Streitigkeiten zu dem Zeitpunkt hervor, als die öffentlichen Kaſſen durch die ſcharfe Steuerpolitik nach Beendigung der Inflationszeit über reichliche Mittel verfügten, während die freie Wirt⸗ Paßt meiſt mit äußerſter Kapitalknappheit kämpfte. In jeſer Zeit des Geldüberfluſſes der öffentlichen Banken und unter dem Eindruck der Betätigung der amtlichen Stellen während der Zwangswirtſchaft ſind dieſe Gelder vielfach zu gewerblichen Zwecken benutzt worden. wo⸗ durch ſich leicht Unzuträglichkeiten mit der freien Wirk⸗ ſchaft ergeben haben. In der Reſolution, die ſeitens der Spitzenverbände der Wirtſchaft in der Tagung am Mitt⸗ woch gefaßt wurde, wurden acht Leitſätze aufgeſtellt, die das Verhältnis der öffentlichen Hand und der pri⸗ vaten Wirtſchaft betreffen. Es wurde darauf hingewieſen, daß nach der geſchichtlichen Entwicklung die deutſche Wirtſchaft in erſter Linie Privatwirtſchaft iſt, und daß infolgedeſſen auch dieſe in erſter Linie die Laſten, aus denen das Reich die Länder und die Gemein⸗ den die Koſten ihrer Haushalte beſtreiten, und die darüber hinaus die Erfüllung der von Deutſchland dem Auslande gegenüber übernommenen Verpflichtungen ermöglichen ſol⸗ len, trägt. Infolgedeſſen dürfe die Leiſtungsfähig⸗ keit der Privatwirtſchaft nicht dadurch ge⸗ fährdet werden, daß Unternehmungen der öffentlichen Hand mit den prwaten Gewerbetreibenden des gleichen Erwerbezweiges in Wettbewerb treten. Marktberichte vom 15. November. Fannheimer Produktenbörſe. Vom Auslande vor⸗ liegende niedrigere Kurſe hatten eine ruhige Haltung der Produktenbörſe bei wenig veränderten Preiſen zur Folge. Man verlangte für die 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim ohne Sack: Weizen, inl., 30,50 bis 30,75, aus⸗ ländiſcher 32 bis 34, Roggen, inl., 25,50 bis 25,75, Hafer, inl., 19,50 bis 20,50, Braugerſte 26,25 bis 29,50, Fut⸗ tergerſte 21,50 bis 22,50, Mais mit Sack 20, Weizen⸗ mehl, Spezial 0, 42,25 bis 42,50, Brotmehl 32,25 bis 32,50, Roggenmehl 34,75 bis 36,50, Kleie 11.50. Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt: 235 Ochſen 22 bis 58, 105 Bullen 28 bis 48, 733 Kühe und Rinder, Kühe 12 bis 46, Rinder 34 bis 59, 552 Kälber 46 bis 74, 98 Schafe 30 bis 42, 2592 Schweine 60 bis 81. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber ruhig, langſam ge⸗ räumt, Schweine ruhig, Ueberſtand. a Mannheimer Wochenmarkt. Auf dem heutigen Wo⸗ chenmarkt wurden, wenn nicht anders vermerkt, für das Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 7,5, Wirſing 6 bis 10, Weißkraut 6 bis 8, Rotkraut 10 bis 12, Roſenkohl 30 bis 45, Blumenkohl, Stück, 20 bis 120, Karotten, Buüſchel, 8 bis 10, gelbe Rüben 8 bis 10, rote Rüben 10 bis 12, Schwarzwurzeln 40 bis 55, Spinat 15 bis 20, Zwiebeln 8 bis 10, Knoblauch, Stück, 5 bis 10, Lauch, Stück, 4 bis 12, Endivienſalat Stück 8 bis 25, Feldsalat 80 bis 140, weiße Rüben 8 bis 10, Kohlraben, Stück, 8 bis 10, Meerrettich, Stück, 20 bis 80, Suppengrünes, Büſchel, 8 bis 10, Peterſilie, Büſchel, 5 bis 8, Sellerie, Stück, 10 bis 70, Tomaten bis 80, Aepfel 12 bis 40, Birnen 10 bis 35, Nüſſe 60 bis 75, Süßrahmbutter 200 bis 240, Landbutter 189 bis 200, weißer Käſe 50 bis 55, Honig mit Glas 160 bis 260, Eier, Stück, 11 bis 22, Hahn, geſchl., Stück 180 bis 600, Huhn. geſchl., Stück 180 bis 800. Franffu er Getre bibörſe. An der heutigen Getreide⸗ börſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen 29,50 bis 29,75, Roggen 24,25 bis 24,50, Sommergerſte 24 bis 26,50, Hafer 20 bis 20,25, Mais 19,75, Weizenmehl 42 bis 42,50, Roggenmehl 35 bis 36, Wetzenkleie 11,25, Roggenkleie 11,25, Erbſen 45 bis 80, Linſen 45 bis 90, Heu 8 bis 9,50, Stroh 4,25 bis 5, Biertreber 17,25. Alles in Goldmarf ie 100 Kla. Turnen Sport= Gpiel. Fuß ball⸗Ergebniſſe aus Süddeutſchland. Meiſterſchaftsſpiele. Bezirk Bayern: Wacker München— F. C. Fürth 3:0; A. S. V. Nürnberg— 1. F. C. Nürn⸗ berg 1:2; Schwaben Augsburg— Bayern München 1: 2; Sp. Vg. Fürth— S. V. München 1860 3: 1. Bezirk Württemberg⸗Baden: Karlsruher F. V.— Stuttgarter S. C. 4:0; Stuttgarter Kickers — V. f. R. Heilbronn 3: 1; Sportfreunde Stuttgart — V. f. B. Stuttgart 0:4; Freiburger F Phönix Karlsruhe 3:3; Union Böckingen— S. C. Freiburg 3:1. N f Rheinbezirk: Sp. Vg. Sandhofen— N.. R. Mannheim 1:2; Ludwigshafen 03— F. C. Pirma⸗ ſens 2:3; S. V. Darmfadt 98— S. V. Mannheim⸗ Waldhof 3: 1; F. C. Speyer— V. f. L. Neckarau 1: 6; Phönir Mannheim— Phönix Ludwigshafen 0:2. Mainbezirk: F. C. Hanau 93 Eintracht Frankfurt 1:1; V. f. L. Neu Iſenburg— Offenbacher Kickers 4: 1; F. S. V. Frankfurt— Viktoria Hanau 94 6:0; Germania Frankfurt— Viktoria Aſchaffen⸗ burg 40; S. C. Rol⸗Weiß Frankfurt— Union Nie⸗ derrad 3:1 1 225 Bezirt Rheinheſſen⸗Saar: S. C. Saar 05 Saarbrücken— F. V. Saarbrücken ausgefallen; Haſſia Bingen— F. S. V. 05 Mainz 3: 1; Alemannia Worms — S. V. Wiesbaden 2: 1; Eintracht Trier— Wor⸗ matia Worms 1:2. Die Berufsfahrer⸗Straßenrennen 1927. Der Induſtrie⸗Ring für Berufsfahrer⸗Straßenrennen (Ibus) hielt in Berlin eine interne Sitzung ab, bei der der Bund Deutſcher Radfahrer durch feinen erſten Vor⸗ ſitzenden Dr. Totſchenk⸗Stettin vertreten war; ferner nah⸗ men ſeitens des BDR. noch die Herren Eggert, Poehl und Budzinſkt teil. Die Induſtrie war durch die Firmen Opel, Mifa, Diamant, Conti, Kollack, Torpedo und Rotax vertreten. Die Verſammelten befaßten ſich im weſentlichen mit dem Programm für das Jahr 1927. Insgeſamt ſollen acht Straßenrennen für Berufsfahrer veranſtaltet werden; für den Fall aber, daß ſich An⸗ koſten für dieſe Veranſtaltungen niedriger halten als bisher, können auch noch mehr Rennen auf das Pro⸗ grauem kommen. e Redaktion, Druck und Verlag: G. Zimmermann Mw., Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. — ſparen das Auskochen von teurem Suppenfleiſch, 2 wenn Sie zur Herſtellung von Fleiſchbrühe Maggi's Fleiſchbrühwürfel verwenden. 1 Würfel gibt durch Auflöſen in ¼ Liter kochendem Waſſer vorzügliche Fleiſchbrühe. 0 Sie V Um unserer werten Kundschaft den Einkauf von Weihnachts-Geschenken zu erleichtern, legen Wir jeden Gegenstand, auf den eine Anzahlung geleistet wird, bis Zum Weihnachtsfest Restzahlung erfolgt bei Abholung der Ware. 2Urück. Schmoller Bauplatumlogung Fochſtäll findet heute Dienstag Abend 8 Ahr im„Reichsadler“ eine ſtatt. 2 Wegen Belprochung dor Eigenlümer Badischer Bauernbund. 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