bel N in mrem 5 usikwaren 94. — nn Faen-Lichtspiele Seckenheim. e„ Eine wichtige Nachricht für alle Seckenheimer und qlvesheimer Kinofreunde! Diese ganze Woche halbe Preise: 30, 40, 50 Pfg. und dabei ein Riesen programm von 16 Akten! Muſſolini mußte bald einſehen, daß mit Forderungen ar⸗ lein pon Frankreich nichts zu erreichen iſt. Nun iſt aber Muſſolini in der gewiß ſehr unangenehmen Lage, Frankreich nichts außer Freundſchaftsverſiche⸗ rungen zu bieten, deren Wert er ſelbſt jetzt in ſo eklatanter Weiſe bewieſen hat. Muſſolinis Nieder⸗ lage iſt nun vollkommen. Nach den letzten Vorfällen dürfte es kaum einen Franzoſen geben, der die entgegengeſtreckte Hand Muſſolinis ergreifen wollte. Tatſächlich iſt auch nicht eine einzige Preſſeſtimme in Frankreich zugunſten einer nachgiebigen Haltung zu verzeichnen.„Jetzt, wo wir Muſſolini endlich auf friſcher Tat ertappt haben, 8. die 1 7 0 deutlich 705 ſagen, i 1 0 5 aß er in Europa die Rolle ei 2 den Höhe. unkt überſchritten hat, ſo genügte, auf Provocateur 1 e ſagt der„Quotidien 525 die drakoniſchen Maßnahmen mitten in einem geordne⸗ trifft damit den Nagel auf den Kopf. Es iſt bekannt, ten Staatsweſen hinzuweiſen, ohne welche Muſſolini die⸗[daß er dieſelbe Rolle ſowohl in Deutſchland wie ſes geordnete Staatsweſen offenbar nicht mehr auf- auf dem Balkan, wie überall, wo ſich die Ge⸗ techt erhalten kann. Mit Rieſenſchritten nähert ſich der legenheit bot, zu ſpielen verſucht hat. Muſſolini iſt nach⸗ 1 1 zangeblichen Antipoden— dem gerade zum Störenfried Europas geworden. f Bitte Gel r aft 11 1 0 bee c 1255 Es mag ihn ſehr gekränkt haben, daß er zu dem ſcheidet ſich in ichts 1 8 Bolſcher zunter⸗ vierten Jahrestag des Marſches auf Nom keinen nen⸗ 2 1 8 r. 105 0 ü Waf⸗ nenswerten außenpolitiſchen Erfolg aufweiſen konnte. Sein a K. fe n fle V 15 5 Plan, Frankreich mit Spanien zu verfeinden, entſprang akt 135 eo ne 8 Faschi 1 iſt 9 5 alſo viel eher dem Rachebedürfnis als einer politiſch 9 Ideoligi aſchismus ebenſo überlegten Abſicht mit Ausſicht auf Erfolg, wenn auch wenig wie von der dem Bolſchewismus zugrunde liegen⸗ 5 bin j 5 5 e 8 5 a elingen des teufliſchen Planes ihm ohne Zweifel den konzmuniſtiſchen Idee übrig geblieben, In. Moskau einige Vorteile eingebracht hätte. Aber das Riſiko ſtand wie in Rom gilt es vor allen Dingen, das beſtehende 11101. 5 Regime mit allen Machtmitteln zu verkemdigen. Pie. 1 5 W 1 Wer. kongruenz beſteht nur darin, daß das faſchiſtiſche Re⸗ 905 1 8 e fi 5 1 i gime in keiner Weiſe bedroht iſt, daß vielmehr im Ge⸗ enn er mußte ſich ſagen, daß er bei ſeiner Entlarvung genteil das faſchiſtiſche Italien, wie das die Vorgänge VVV an der italieniſch⸗franzöſiſchen Grenze und vor allen Din⸗] n verlieren und darüber hinaus ſeine machtoolttiſche gen der Fall Garibaldi beweiſen, einen Brandherd Paßt dad nien dein antrardentuch au ſch aßen bildet, der immer weitere Kreiſe in Mitleidenſchaft zieht. Das it, der Z; Muſſolini hat es nicht verſchmäht, Anſchläge gegen Jage. Es ist nebenſäch lich; ob Frankreich zu energt⸗ ſeine Perſon auf franzöſiſchem Boden zu organiſie⸗ ie ö bn eh en we e e eee ren, um die Gewaltherrſchaft im Innern zu rechtfertigen iſt, daß Muſſolini in eiſe unhaltbare Situation ge⸗ und ſie außenppolitiſch auszuwerten. Der Fall Gari⸗„ P/ baldi iſt einzig in ſeiner Art. Der entartete Nachkomme Ausweg zu finden. Auf jeden Fall wird ihn dieſer Aue des Idealiſten Garibaldi hat nicht nur im Auftrage Muſ⸗ weg von ſeinem Ziel 970 entfernen. Er hat ſich mit ſolinis die in Frankreich lebenden italieniſchen Emigran⸗ beiſpielloſer Leichtfertigkeit die ee Feten dee ten zu Verſchwörungen gegen ſeinen Herrn verleitet, ſon⸗ 1 885 15. 0 5 1 0 5 e ee ern auch eine Aufſtandsbewegung auf franzöſiſchem Bo⸗ 5 90. 5 den gegen Spanien organiſiert, mit dem Ziel, die fran⸗ Die Hoffnungen, die Muſſolini in Chamberlain ge⸗ zöfiſch⸗ſpaniſchen Beziehungen zu gefährden. Anſcheinend ſetzt hat, haben ſich nicht erfüllt. Auch hierin hat Muſſo⸗ 5 Briand ſchon längſt Kenntnis von den Umtrieben der A. 1 0 0 1 0 i 9 25 af j Agente 85 ö 0 i⸗ a 5 0 5 g f 1 VJ ern baldis einen ſchweren Schlag erhalten haben. Es baldis aus rei laſſen und erſt i Augenbli 5 l 5 a 5 dügeract,. Muff e 1. 1 0 ee e N 7 f 1 oli A von Italien geförderten kataloniſchen erſchworung eine in.„Fs eit ihn gelungen, Neu ſholint inder Liebesdienſt erblicken wird. Auch auf dem Balkan be⸗ Rolle eines internationalen Verſchwörers ö lin 15 j ginnt die Aktivität Muſſolinis allgemein Mißtrauen zu zu entlarven. Muſſolini iſt der überlegenen Taktik erwecden; in Süd law ten dürfte er bereits ausgeſpielt B 10 5 1*.* 1 770 riands zum Opfer gefallen und hat ſich in einer Weiſe haben. Nun ſteht Muſſolini ganz iſoliert da, und negar-Bofre Samstag, den 19. November 1926(2. Blatt). Oer Abenteurer Muſſolini. * Muſſolini hat nun die letzten Konſequenzen aus * faſchlſtiſchen Revolution gezogen. Das letzte Atten⸗ kat und die darauf erfolgte rechtliche Krönung des fa⸗ ſchiſtiſchen Gewaltſyſtems bilden durch ihr zeitliches Ju⸗ ſammenfallen mit dem vierten Jahrestag des Mar“ hes auf Rom einen faſt ſymboliſchen Abſchluß. Wenn es noch eines Beweiſes bedurfte, daß der Faſchismus ſei⸗ bei. An. ſermengen, was , 1 11770 2 2 2 5 u 1 . e 5 dieſe Iſolierung wird dem Faſchismus alles andere als wird. . f 8 5 5 förderlich ſein. Inſofern dürfte die außenpolitiſche Schwä⸗ 1 Die ganze Art, wie Muſſolini vorging, zeigt deut- chung Italiens nicht ohne Rückwirkung auf die inner⸗ ich, daß er ſich immer mehr und mehr zu dem Aben⸗ politiſche Geſamtſituation bleiben. eurer zurückentwickelt, der er ſtets war. In den er⸗ 3 —:.. bie behandlung des Bodens mit dem kleitro-Kultivakor kat eine hote Steigerung. des bodenwerfes zur folge. Das stasrſche baboraoriumin Hand Belgien) keit mit: 9 f. ES waren enthalten in: Eine ſolche Methode haben nun zwei Wiener Forſcher, Primarius Dr. Latzel und Profeſſor Dr. Stejskal, Spital der Barmherzigen Brüder gefunden. Bei ſchwe⸗ ren Ernährungsſtörungen, Altersſchwäche, Krebs, Tuber⸗ kuloſe, Zuckerkrankheit und vor allem bei Darminſuflixion, Nierenleiden und Leberſchrumpfung kam das neue Ernäh⸗ rungsverfahren zur Anwendung. Es beſteht darin, daß die Haut mit Oel eingerieben wird. Die Patienten müſſen die Einreibung von 150 bis 200 Gramm Olivenöl womöglich mi eigenen Händen tagsüber an Armen, Bruſt, Bauch und Beinen vornehmen, und zwar ſolange, bis das ganze Oel verrieben und die Haut gänzlich trocken geworden iſt. Daneben wird ein halber Liter Traubenzuckerlimonade täg⸗ lich gereicht. Wo normale Nahrungsaufnahme nicht mög⸗ lich iſt, und doch einer Entkräftigung vorgebeugt werden muß, wirkt dieſe„Nährölung“ ſehr gut: die Patienten kommen über zwei bis drei Oeltage ohne beſonderes Hun⸗ gergefühl hinweg und fühlen ſich ſogar ſülbjektiv beſſer da⸗ Dieſe Ernährung durch die Haut ſtatt durch den Mund iſt der oft gepflogenen Hungerdiät bei gewiſſen Krankheitszuſtänden vorzuziehen, weil ja dem Körper doch Kalorien zugeführt werden. Die 200 Gramm Olivenöl, auf der Haut verrieben, in Gemeinſchaft mit der getrun⸗ kenen Limonade, liefern 2200 Kalorien. So wird auch durch die Nahrölung der Stickſtoffumſatz im Körper be⸗ ſchränkt und zugleich die Ausſcheidung der Stickſtoffſchlacken ſowie anderer giftiger Stoffe erleichtert. Es mag von In⸗ tereſſe ſein, daß der total entkräftete, zuammengebro⸗ chene Hungerkünſtler, der ſich in Wien produzierte, nach der Methode des Primararztes Dr. Latzel und Pro⸗ feſſor Dr. Stejskal im Spital der Barmherzigen Brüder durch Oeleinreibung über die erſte Zeit nach dem gern ernährt wurde. Es gelang, ihn über die gefährlichſte Klippe zwiſchen Hungern und Normalkoſt hinwegzuhelfen. Neueſtens bewährte ſich die Nährölung durch die Haut auch zur Einbringung von Medikamenten in den Organis⸗ mus. Das Heilmittel wird dem Oel zugeſetzt und ge⸗ langt infolge der vermehrten Durchläſſigkeit der Haut bald an ſeinen Beſtimmungsort ins Körperinnere. Umge⸗ kehrt ermöglicht die von der Nährölung bewirkte große Hautdurchlaͤſſigkeit eine Ausſcheidung überſchüſſiger Waſ⸗ bei Nierenleiden von oft lebensbedin⸗ gender Wichtigkeit iſt. Oft ſchon am nächſten Tage tritt die Gewichtsabnahme ein, die bis zu 2,5 Kilogramm er⸗ reichen kann. Der Gewichtsverluſt kann natürlich nur auf unſichtbare Waſſerverdunſtung durch die Hautporen er⸗ folgt ſein. Chemiſch ließen ſich auf der Haut der„Nähröl⸗ geſalbten“ die ausgeſchiedenen Stickſtoffſchlacken als wei⸗ tere ſegensreiche Folge der Hautdurchläſſigkeit auch von innen nach außen feſtſtellen. Damit erſcheint aber der Nu⸗ tzen und das Anwendungsgebiet der Nährßlung noch nicht erſchöpft, denn die beiden Forſcher kündigen für die Zukunft noch weiteren Ausbau dieſes wichtigen Gebietes am auch Hun⸗ die 1 Kranken zum Verderben, weil eben noch Entkräftigun 5 Notabbau und Raubbau an eigenen Organen 0 0 1 75 ſtand verſchlimmert. Darut iſt eine Methode der Ernäh⸗ rung mit Umgehung der krankheitsbedingten Hinderniſſe und es kam ſchließlich zum Ausbruch einer offe⸗ ken Feindſchaft mit demjenigen Land, in deſſen Hand die außenpolitiſche Zukunft Italiens liegt: ahne Frankreichs Zuſtimmung kann Italien auch nicht einen 1 ten zwei Jahren war er gezwungen, auf außenpolitiſchem Sand ungedüngt u nich behandelt in y: 8 Gebiete die üblichen Wege zu gehen, aber in dem Maße, Ernährung durch die Haut 9 9 5 A als es ihm gelungen iſt, die Oppoſition niederzuwerfen, 5 26 1 5 5 und das faſchiſtiſche Regime zu fundieren, begann er zu Jede Schutzmaßnahme des kranken Organismus iſt Srickstoff 17 Portesche 0.3 Phospporssure l. 58 Hell 1⁰⁰ gußerordentlichen Mitteln zu greifen, die eine verzweifelte relativ nützlich. Ein geſunder Instinkt läßt jedes kranke 5 5 0— 5 5 7 5 9 9 0 e een 9185 ue Renaiſſance⸗Zeit aufwieſen. Muſſolini wurde immer rück⸗ 15, die Appetitloſigkeit des Kranken ſind Schutzmaßnah⸗ 5 ſichtsſoſer in der Wahl der Mittel und hielt es bald auch] men, deren der Körper zur Geſundung bedarf. Aber u III EI EIER nicht mehr für nötig, ſeine Worte genau abzuwägen. leicht. verwiſcht ſich da die Grenze zwiſchen dem noch 8 Bon den fremden Regierungen zur Rede geſtellt, ver⸗ Nützlichen und dem bereits Schädlichen. Der Widerwille Hand mit Elekkro-Kultvstor benandelt: e ſicherte er ſtets, die inkriminierten Worte aus innerpoliti⸗] gegen die Nahrungsaufnahme oder die durch die Krank⸗ 8 ſchen Gründen gebraucht zu haben. Das Mißtrauen wuchs, heit bedingte Unmöglichkeit dazu wird genug oft dem Stickstofk 0.35 Pottssche 12 Phosphorsäure 0. d% Kal 2.b0 IE 1 ſeiner zahlreſchen machtpolitiſchen Träume verwirklichen. var arößter Bedeutung. Verschenken kann niemand etwas, also kaufen Sie 1 4 f ä. 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Aber auch in unſeren nüchternen Tagen begibt ſich noch märchenhaftes und im Stockholmer Königſchloß hat man bei den Hochzeitsfeierlichkeiten für den belgiſchen Kron⸗ prinzen und die ſchwediſche Prinzeſſin von goldenen und ſilbernen Tellern gegeſſen, von den goldenen die fürſtlichen, von den ſilbernen die übrigen Hochzeitsgäſte. Ob das nun beſonders gut geſchmeckt hat, wird nicht mitgeteilt, dagegen iſt aus einigen Feſtberichten zu erſehen, daß die Speiſen in den vierzig Küchen des Schloſſes hergeſtellt wurden und daß bei der Tafel hundert Lakaien bedienten. Vierzig Küchen! Soviel hat nicht mal ein Märchenſchloß, und es iſt auch nicht immer geſagt, daß die Zahl der Küchen für die Güte eines Mahles ausſchlaggebend iſt. Von den Köchen meint ja bekanntlich das Sprichwort, daß ihrer zu viele den Brei verdürben. Aber ich bezweifle keinen Augenblick, daß die Meiſter der Gaſtronomie in den vierzig Küchen de⸗ Stockholmer Schloſſes ihre Sache vortrefflich gemacht haben. Man verſteht ſich in Schweden auf eine gute Atzung, ſchon ein„Smörgasbordet“, der Imbiß an einem kleinen Tiſch, der mit appetitreizenden Dingen bedeckt iſt, gibt dem Schwedenreiſenden einen Begriff davon. And auch das ſchwediſche Volk feiert die Hochzeiten üppiger als ſie bei uns gefeiert werden, da wir auch in dieſem Punkte zum Einſchränken und Sparen gezwungen ſind. Von den „Bauernhochzeiten“, wo man eine Woche lang aß, trank und tanzte, iſt es faſt ganz ſtill geworden. und was leiſteten erſt unſere Vorfahren bei feſtlichen Anläſſen im Schmauſen und Zechen! Wir wollen ihnen nichts Schlechtes nachreden, aber zur Völlerei neigten ſie, und ſie würden für unſere Genügſamkeit kein Verſtändnis haben und die freiwilligen Hungerkuren, die man bei uns vornimmt, um dünn und ſchlank zu bleiben oder zu werden, würden ſte für eine aus⸗ gemachte Narretei erklären, was ſie ja vielleicht auch ſind. Außer dem Rieſenappetit ſoll uns auch die Kunſt des Eſſens abhanden gekommen und ſollen wir gegen die fei⸗ neren Gaumenreize abgeſtumpft ſein. Das Eſſen ſei zu einer gedankenloſen Beſchäftigung geworden, mit der man ſo ſchnell als möglich fertig zu werden ſuche. Wenn man ſich die Gäſte in den großen Abfütterungslokalen betrachtet, wie ſie ihre Mahlzeiten herunterſchlingen, könnte man es glauben, aber wir haben auch noch zahlreiche Fein⸗ ſchmecker, die mit verbundenen Augen eine amerikaniſche Auſter von einer holländiſchen und echten Aſtrachan⸗Kaviar von Dorſch⸗Kaviar unterſcheiden können. Zu ihrem Leid⸗ weſen ſind Schlemmergenüſſe noch teurer geworden als ſie es früher ſchon waren, und der Herr Baron aus Lettland, der mit einem gefälſchten Diplomatenpaß reiſte und in ſei⸗ nem der Zollkontrolle nicht unterworfenen„Diplomaten⸗ gepäck“ den beſten ruſſiſchen Kaviar zentnerweiſe nach Deutſchland einſchmuggelte und in Berlin und anderen Städten willige Abnehmer dafür fand, hat vier Jahre lang aus dieſer Reiſetätigkeit glänzende Einnahmen bezogen, zur Verbilligung des Kaviars aber auch nicht beigetragen. Er ſitzt nun in Anterſuchungshaft und wird nicht mehr„wie ein Baron“ leben. Das zollfreie Diplomatengepäck war ſchon beim Ausverkauf Deutſchlands, unheilvollen Angedenkens, Gegenſtand eines wohl nicht unberechtigten Mißtrauens. Der Herr Baron aus Lettland, der bereits damals fleißig über die Grenze wechſelte, um unſere Neureichen mit fri⸗ ſchem Beluga und Maloſſol zu verſorgen, hatte einen ge⸗ fälſchten Diplomatenpaß, aber es ſoll auch auf echte Päſſe hin allerlei über die Grenzen gewandert ſein, was von rechtswegen kein Gepäck war. In den heutigen Inflations⸗ ländern ſoll es übrigens nicht andets ſein. Schon manch einer, den es nach den Feinſchmeckerdeli⸗ kateſſen gelüſtete, war ſehr enttäuscht, wenn er ſie ſelbſt ein⸗ mal probieren konnte. Der Kaviar ſchmeckte ihm nach Seife, die Trüffelpaſtete nach gar nichts, die Auſtern waren ihm unappetitlich und er ſchluckte ſie nur mit Widerwillen, bei einem ſaftigen Eisbein oder einem knuſperigen Gänſe⸗ braten erholte er ſich wieder und fand, daß das die wahren Schlemmergenüſſe ſeien. War er ein nachdenklicher Kopf, zog er aus dieſer Erfahrung den Schluß, daß es noch mit vielem ſo jein könnte, was auf Erden die Begehrlichkeit reizt, bei näherer Bekanntſchaft könnte man keine Freude daran haben. Bei Hoch und Niedrig, Arm und Reich gleich beliebt iſt die Gans, der kapitale Kapitolsvogel. Ein Volks⸗ liebling, dem beſonders in dieſer Jahreszeit alle Herzen zufliegen, am meiſten verehrt, wenn er geſtorben iſt! Der Weihnachtsvogel, und es geht auf Meihnachten! Da man heute ja beinahe alles auf Teils ahrung hohen kann. als „durch Kreditgewährung finanzierter Käufer“, dürfte auch die Weihnachtsgans auf An⸗ und Abzahlung zu beziehen ſein. Und um nicht als wohlhabend verſchrien zu werden, Borger auf ſich aufmerkſam zu machen und das immer arg⸗ wöhniſche Finanzamt zu einer Nachbeſteuerung zu ver⸗ anlaſſen, dürften auch von ſich aus noch hinlänglich gut finanzierte Käufer zu den ihnen angebotenen Borgſyſtemen greifen. Pumpen iſt ja keine Schande mehr, pumpen iſt Konſumbelebung, iſt Förderung des Wirtſchaftslebens, iſt Hebung des Nationalwohlſtandes! Aber ob namentlich der Mittelſtand dabei wieder auf einen grünen Zweig kommen wird? Er meint, daß der dürre Aſt, auf dem er jetzt ſitzt, unter der ſteuerlichen Ueberlaſtung brechen müſſe, verlangt Erleichterung und bekämpft die Finanzämter, weil ſie zu rigoros vorgingen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn dieſe Aemter dicht machten, ich könnte ohne Steuerveranla⸗ gung und Steuererhebung leben und wäre glücklicher. Die größere Schuld an den Steuerdruck ſcheinen mir aber doch die Steuergeſetzfabrikanten und die Verantwortlichen für die„Finanzgebarung“ zu haben. Es iſt ſchon manchmal eine Gebarung! Der ergebenſt Unterzeichnete empfiehlt ſich angelegentlichſt als Schatzmeiſter; er glaubt es beſſer zu können. Ratengehaltszahlung aber ausgeſchloſſen.— Das Radio, dies neuzeitliche Aniverſalbildungs⸗, Anter⸗ haltungs⸗ und Zeitvertrödelungsmittel, hat ſich bis dato vor ſteuerlichen Zugriffen noch retten können, man traut ſich auch noch nicht recht heran, da die Maſſen der Detektor⸗ und Röhrenempfänger ſich wie ein Mann zum Widerſtand erheben möchten, aber das liebe alte, brave Klavier iſt dem Steuerbedürfnis einer mitteldeutſchen Stadtgemeinde zum Opfer gefallen. Durch das Radio iſt es zu einem Luxus⸗ artikel, iſt überhaupt die ganze Selbſtverſorgung mit Haus⸗ muſik durch Mund⸗, Hand⸗ und Fußbetrieb entbehrlich und überflüſſig geworden, denkt man. Aber wie ſollen ſich die muſikaliſchen Talente bilden? Auch die bedeutendſten mußten auf den Hausinſtrumenten üben und das Radio kann ſie ihnen nicht erſetzen. Selbſt den Nundorkindern nicht. Die können zwar mehr als andere Kinder, aber das Wunder hört in der Regel ſchon nach wenigen Jahren au eines zu ſein, falls die angeborene Begabung nicht 55 Fleiß und Uebung geſtützt wird. Daran dürfte auch das jüngſte Sprachengenie keine Ausnahme bilden, das ſechs⸗ jährige amerikaniſche Mädelchen, das bereits fünf Sprachen in Wort und Schrift beherrſchen ſoll. Wenn Daiſy nicht fleißig nachlernt und ſein Gedächtnis ſchult, wird es ſpäter⸗ hin als junge Frau ſeine Gardinenpredigten wahrſcheinlich auch nur in einer Sprache halten können, weil es die anderen wieder vergeſſen hat.— Jo b. Vermiſchtes. Sieden ferde von Einbrechern. Auch d. haben ihre Liebhabereien und Steckenpferde,. „ſchwere Jungen“, die nur ganz beſtimmte Dinge mit⸗ nehmen. So erzählte kürzlich der oberſte Polizeikom⸗ miſſar von Birmingham in einem Vortrag, daß er einen Einbrecher gekannt habe, der nur Leitern ſtahl; ein anderer nahm nur Handwagen fort, und bei einer Gelegenheit lud er vorher das ſehr wertvolle Gepäck ab und ſtellte es ſorgkältig an den Eingang des Hotels. um mit dem leeren Karren abzuziehen. Ein der Londoner Poltzei Wohlbekannter Dieb ſtiehlt nur Adreßbücher. Eine Frau, die bei einem Diebſtahl in einem Buchladen ertappt wurde, hatte eine lateiniſche Grammatik ſortgenommen und trug noch zwei weitere in ihrer Taſche. Man fand ihre Woh⸗ nung mit Grammatiken alller Art angefüllt, die ſämtlich geſtohlen waren; ſie erklärte, ſie könne alle dieſe Sprachen nicht leſen, habe aber die Bücher genommen, um vor ihren Nachbarn mit ihrer Bildung zu renommieren. Vor ein paar Jahren wurde die Londoner Polizei dadurch in Aufregung verſetzt, daß eine Menge ſchwerer eiſerner Tore, die oft viele Zentner wiegen, fortgenommen waren. Wie ſie geſtohlen wurden, iſt ein Geheimnis blieben. Es gibt Diebe, die nur Flurläufer mitnehmen; andere haben ſich auf Kraftwagen oder Zweiräder ſpe⸗ Verbrecher und es gibt zialiſiert. Ein Dieb eignete ſich nur altes Silber an; das neue, wenn es auch noch ſo wertvoll war, ließ er ſtehen; ein anderer raubte nur wertvolle alte Münzen, die er vorzüglich zu beurteilen verſtand. Kürzlich wurde ein Einbrecher feſtgenommen, der eine Geldbörſe aus einem Schlafzimmer entwendet hatte. Einen daneben⸗ ſtehenden Kaſten mit ſehr koſtbaren Diamanten hatte er ehen laſſen. Er ließ ein Kärtchen zurück, auf das er ge⸗ 1„Ihren Schmuck will ich nicht. Ich nehme ir Geld.“ -Näahmaschinen Unubertroflen im Haben, Stopfen und Sticken Der Wirtschaftslage angepaßte bequemste Zahlungsweize Sfickunferrichf graſis. Allein verkauf Mariin Decker eee- und Fahrrad- Manufaktur a n n he i m A3, A ble. f. La Tonaftheat-Fingang) Eigene Reparatur-Werkstätte Unser Programm für die Buß- und Bettag⸗Woche. (Samstag, Sonntag, Montag) An Bull- und Bettag sind sämtliche Filmvorführungen verboten, mit Ausnahme von ganz ernsten u. tragischen Sachen. Aus diesen Gründen haben wir uns entschlossen, unserem Publikum etwas besonders, neues zu bieten, indem wir für diese Tage den 1 D SING FILM: Dor Hioigernönig PPPPPhPPhPPhGPPPPPPPfPhſhhPWhPhPPPfrPPFPTPTrTrrrrTrTTTTPTrTrrTTTTTTTTTT IUAuuuueeeeeeeeeeaadaaaddoaoaoaaacacaacaaaaaaaaacaacaccacacaccacaccaccaaaaaacaao aufführen. Ein dramatischer Gesangfilm in 7 tief⸗ ergreifenden Hkten. In der Hauptrolle: MARIA Z ELEN K A die beliebteste Darstellerin dramatischer Partien. Persönl. Auftreten eines nur zu diesem Zweck zusammen- gestellten erstkl. Künstler-Ensembles aus Frankfurt a M. Fräul. M. Lörch, die beliebte Redio-Sängerin(Sopran) Herr Nico Dötsch, Opernsänger(Tenor) Herr K. Rettig, Kapellmeister(Klavier). ILV MUSIK SESANQ in wunderbarer Form vereint. Das erste mal, daß in Seckenheim so etwas zur Vorführung 5 gelangt! 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Liebes, bitte, bitte, ich kann nicht mehr hier bleiben.“ „Ruhe, Kind, Ruhe. So geht es doch nicht.“ „Doch, doch, es muß gehen.“ „Kind, Ihr Kopf iſt heiß, Sie haben Fieber.“ Betty krampfte ſich feſter an die Ueberraſchte. Ihr Schluchzen ſchüttelte unaufhörlich die ſchnellatmende Bruſt. Endlich löſte Frau von Korant Bettys Arme behutſam von ſich und führte die Weinende zum Seſſel zurück. „Kind, wir fahren morgen früh.“ g Bettys Kopf ſchaute herauf. Der Schmerz verſiegte in einem hoffenden Lächeln. 8 „Fahren wir morgen?“ 5 Ja, ganz gewiß.“ Nun brauchte Frau von Korant nicht mehr zur Vernunft zu mahnen. Gehorſam folgte Betty der Voranſchreitenden in das Schlafzimmer. Hier legte ſie ſich ſofort ins Bett und zog Frau von Korant neben ſich auf den Stuhl. In kurzer Zeit lag die Komteſſe in friedlichſtem Schlummer. Frau von Korant beugte ſich über den Kopf der Schla⸗ fenden und küßte ihr die Stirn mit wehmütigem Lächeln. Sie wußte, daß unter dieſen zarten Spitzen ein Herz in unerfüllbarer Liebe zu einem Künſtler ſchlug. XIX. Die Treue am Weg. Der nächſte Morgen brachte die bekannte Unruhe der Reiſevorbereitung. Viel war eigentlich nicht zu packen, auch wußte Frau von Korant nicht, wie Graf Achner die plötzliche Rückkehr der Verbannten aufnehmen und ob er ſie nicht ſofort zurückſchicken würde. Wahrſcheinlich war dies allerdings nicht, denn nun, wo Betty ſich mit dem vom Vater gewünſchten Hochzeitstermin abgefunden hatte, war eine Ablenkung durch äußere Einflüſſe nicht mehr zu befürchten. „Es iſt auch die höchſte Zeit, daß wir zurückkommen,“ ſagte Frau von Korant während des Ordnens.„Unſere Kaſſe iſt faſt erſchöpft. Und dann bin ich auch neugierig, wie ſich die Geſchichte mit dem verſchwundenen Schmuck aufklären wird. Es iſt ſonderbar, und der Herr Graf hat nichts mehr geſchrieben.“ Das war nun Betty alles gleichgültig. Ihre Gedanken waren weit voraus in Berlin. Willig und heiter ver⸗ richtete ſie alles, was ihr die Abreiſe aufgab, nur mit dem einen Wunſch, die Entfernung zwiſchen ſich und ihm ſo bald als möglich aufzuheben. Keine Abreiſe, eine Flucht war's, eine Flucht vor dem Grauen des Unglücks, das ſich„ier vorbereitet hatte, und eine Jagd nach dem Fünkchen Glück, das die folgende Nacht erhellen ſollte.. a Der Wagen war abgefahren. Hell quirlte der Nebel an der trockenen Ecke ſeinen Abſchied. Ueber das Feld, vom Gute des Grafen Wartenberg her, humpelte da ein alter Mann mit einem mächtigen, in bauſchiges Seidenpapier eingeſchlagenen Blumenſtrauß. Es war der Gärtner Franz. Er hatte gehört, daß die Hochzeit mit der Komteſſe Betty in allernächſter Zeit ſtatt⸗ finden würde. In die ſchönſten Blüten ſeines Treibhauſes legte er ſofort ſein vor Freude überſprudelndes Herz, um als erſter aus der Gegend die beſten Glückwünſche ins Haus der Braut zu bringen. Er kannte ſie ja von klein auf, wie ſie auf ihrem Ponny die Gegend unſicher gemacht hatte, wie ſie ihm oft eine Heckenroſe ins Treibhaus geworfen und dann mit ſilberhellem Lachen ein zierliches Kußhänd⸗ chen zurückgeworfen hatte. Ihm, dem alten Faktotum, war dieſer Gang geſtattet. Um das Schloß des Grafen von Achner war es eigen⸗ tümlich ſtill. 5. Was ſollen ſie auch Spektakel machen, dachte der Alte, indem er den Strauß liebevoll wiegte, die Zeit der lauten Jugend iſt vorüber. „Heda, alter Griesbär! Sind die Damens ſchon munter?“ 8 Der ſoeben aus dem Gittertor tretende ſchwerhörige 5 5 ſchel Grafen Achner hielt die hohle Hand hinter die „Ich will zur Komteſſe.“ „Fort.“. „Wohin denn?“ 5 „Ausgeflogen.“* „Ich kann ja warten.“ „Bis ſie wiederkommen, ſind dein ure 5 hausdach gewachſen.“ ſi e Blumen durchs Treib 8„Abgereiſt?“ fragte Franz leiſe mit traurig⸗wäſſerigem lick. f i Der Schwerhörige machte eine Handſchwenkung zur Richtung des Bahnhofes. 5 5 8 i„Vor zehn Minuten mit den Füchſen. Die Zeit war napp.“ J, dachte Franz, die Chauſſee macht einen Bogen, mein Feldweg geht gerade durch die Luft, und der Zug hat faſt immer Verſpätung. Sind meine Beine auch klapprig, das ſchaffen ſie noch. Jawohl, das ſchaffen ſie ganz gewiß, ei, das wäre doch—! Dabei torkelte er ſchon, ſo ſchnell ihn ſeine Beine tragen wollten, über die Wieſen, durch kurze Waldſtreifen, wieder auf ſchmalen Feldwegen der Bahn zu. Ein ferner Pfiff ſchrillte herüber. „Ei ja, ei ja,“ hüſtelte der Alte vor ſich hin,„es iſt ſpät. Da rollt er ſchon heran. Aber ein kurzes Stück iſt's doch nur noch. Ich halt's ſchon durch. a An einer Wegbiegung, wo ein vom Sturm gebrochener Pappelſtamm in annshöhe abgeſchnitten war, blieb Franz der Atem aus. Er keuchte ein paarmal tief auf und lehnte ſich erſchöpft an den Stamm. Die Augen ſuchten ängſtlich die Richtung zum Bahnhof ab. „Ach Gott,“ rang es ſich ihm aus der beengten Bruſt, „das letzte Stückchen gib mir noch Kraft. Das möchte ich ihr doch geben.„Ja, ich ſchaff's doch noch.“ Und wieder ging's voran, immer langſamer, immer holpriger, und als Franz den Bahnhof nicht mehr allzu weit vor ſich hatte, brauſte der Zug vorbei und hüllte den Wanderer in eine wirbelnde Dampffahne. Da ſtand er nun an der Barriere und ſtarrte mit ver⸗ eiſtem Blick dem davonrollenden Wagen nach. Zu ſpät! 0 Müde ließ der Alte den Kopf hängen, die verarbeiteten Finger umfaßten zitternd den Draht, der Strauß hing mit zerzauſtem Papier zur Erde. So war die Treue am Wege ſtehen geblieben. Nach langer Zeit löſte ſich die Starre des Alten. Seine ſchweren Füße tappten den Weg nach dem Gute zurück, und jedesmal, wenn ihm das Papier um die Blumen zwiſchen den Fingern knitterte oder der Wind die Falten auf⸗ bauſchte, flüſterten ſeine welken Lippen traurig: „Es wird nichts, es wird nichts, die letzte Hoffnung dahin.“ XX. Verhaftet. „Was iſt das nun für ein Leben?“ Mit Anluſt hatte ſich Walter an die Arbeit des Aus⸗ packens gemacht. Geſtern Abend war nicht viel Zeit ge⸗ weſen, die notwendige Sorgfalt bei der Verhüllung der Harfe anzuwenden. Man hatte ihm geholfen, das Papier e in den Kaſten geſtopft. Walter philoſophierte weiter: a „Was iſt das für ein Leben! Ein Mann mit zehn Fin⸗ gern ſitzt hier herum und läßt ſich von einem ang lr unterhalten. Die Botanik hat einen Fachausdruck für ſolche Kreaturen: Schmarotzer heißen ſie.“ Es war ſchwül im Zimmer. Walter ging zum Fenſter. Er öffnete die Flügel und ſog die laue Luft in die Lungen. Dort drüben, faſt greifbar, ragten die beiden ſpitzen Türme der Nikolaikirche über die Dachfirſten der Häuſer. Die beiden Kreuze ſtanden in dieſem Schlachtgetümmel des Großſtadtverkehrs wie Siegeszeichen eines unſichtbaren Herrſchers empor. 3 In die Probſtſtraße lenkte langſam, den übrigen Ver⸗ tuſſch aufhaltend, eine lange Reihe blitzender Hochzeits⸗ utſchen. „Was für ein Leben. Das große Uhrwerk dreht ſich und ich liege abſeits, ein vergeſſenes Rädchen, unnütz, ver⸗ ſtaubt. Ich muß etwas unternehmen. Aber was?“ Wieder ſtand Walter bei dieſer bitteren Erkenntnis und wieder kam ihm das harte Wiſſen, daß alles Schaffen vom Erfolg e wie iſt. „Gleich iſt ſie wieder hier,“ knirſchte er in ſich hinein, „und holt mich zur Oper ab. Und morgen nimmt ſie mich ins Reſtaurant und bezahlt die Zeche, und übermorgen bringt ſie Kuchen und jagt die alte Bandel mit der Kaffee⸗ kanne hin und her, und immer ſo fort. Verſteht ſie nicht, daß es ein unmöglicher Zuſtand iſt?“ In ſchneller Fahrt kam nun die von einem galonierten Diener überthronte Kutſche mit dem Bräutigam heran. Eine alte, unvorſichtige Frau wurde von einem beherzten (Fortſetzung folgt.) Paſſanten zurückgezogen. Demſche Sprache und deutſches Gemüt. Von E. Fründt. Wilhelm von Humboldt ſagt mit Recht: Anter allen Lebensäußerungen, an welchen Geiſt und Charakter eines Volkes erkennbar ſind, iſt die Sprache die geeignetſte, beides in ihren geheimſten Gängen und Falten darzulegen; und Jakob Grimm kommt zu demſelben Ergebniſſe, wenn er ausführt, daß die innerſten Vorzüge und Mängel einer Sprache ſtärker als man glaube, und ſogar ſtärker als andere Beſitztümer mit der ſinnlichen wie geiſtigen Natur⸗ anlage der Völker, denen ſie gehörten, zuſammenhing. In der Tat iſt die deutſche Zunge ein Stück unſeres deutſchen Lebens. Sie gibt uns nicht nur einen tiefen Aufſchluß über unſer Geiſtes⸗ und Willensleben, ſondern auch über unſer Gefühls⸗ und Gemütsleben. Gerade auf dieſem Gebiete ent⸗ falten ſich die glänzenſten Saiten unſerer Mutterſprache. Aus dieſer Quelle iſt die Volksdichtung, die bewunderungs⸗ würdigen Volkslieder hervorgegangen, und ſchon Herder bezeichnet die gemütvolle Art als eine überall in unſerem Schrifttume hervortretende Eigentümlichkeit unſeres Vol⸗ kes:„In allen Liedern, die von unſerer Jugend geſungen werden, ſo verſchieden der Genius der Dichter ſein mag, iſt der Charakter unſerer Nation, Gemüt, erkennbar“. Tief im Gemüt unſeres Volkes wurzelt die innige Liebe zu Haus und Hof, zu den Tieren, namentlich zu den Haus⸗ tieren, und das kommt in der mannigfaltigſten Weiſe ſtark in der Sprache zum Ausdruck. Die deutſche Sprache zeigt in dieſer Hinſicht einen Reichtum und eine Tiefe, wie kaum eine andere. Wir bezeichnen das Heim als traut, weil ſich's ſo„traulich“, das heißt vertraulich, zutraulich und ſo„ge⸗ mütlich“ darin lebt, ja wir fühlen uns ſelbſt dann noch behaglich in unſeren vier Pfählen, wenn wir„mutterſeelen⸗ allein“(allein wie eine Mutterſeele) ſind und draußen die Nacht„unheimlich“ dunkel. Ebenſo erfreuen uns die Blu⸗ men in Garten und Feld durch Farbe, Geſtalt und Duft, ihnen haben wir darum oft ſo poetiſche, ſinnige und gemüt⸗ volle Namen gegeben wie Männertreu und Augentroſt, Brennende Liebe und Vergißmeinnicht, Maßliebchen und Brautimhaar, Ehrenpreis und Jelängerjelieber. 5 Beſonders aber ſpricht ſich das deutſche Gemüt in ſeinem Verhältnis zu den Tieren aus. Wie das Lied von Reineke Fuchs auf deutſchem Boden zuhauſe iſt, ſo hat auch unſer Volk beſonders viele Schmeichelnamen für die Bewohner des Waldes und des Feldes aufzuweiſen. Koſeformen wie Hinze für den Kater und Petz oder Bätz für den Bären, Reineke für den Fuchs und Matz für den Star oder auch das Schwein, Spatz und Lüning für den Sperling ſind auch jetzt noch gang und gäbe, andere aber wie Lütke(der Kranich), Tibbeke(die Ente) und Metke(die Ziege), die Verkleinerungswörter von Ludolf, Dietbrecht und Mathilde ſind uns durch die Sage bekannt. 8 d Ebenſo ſind die aus dem Tierreiche geſchöpften Bilder und Vergleiche in unſerer Sprache ſehr zahlreich und lehr⸗ reich. Wer denkt nicht ſofort an das Roß, wenn er ver⸗ nimmt, daß ein Menſch hochtrabend, kurz angebunden oder gut beſchlagen ſei, oder wenn er hört, daß jemand üher den Strang ſchlägt, große Sprünge macht, ſich ins Geſchirr oder ins Zeug legt, ſich auf die Hinterbeine ſtellt oder kopf⸗ ſcheu wird? Auch- ſind Wendungen wie anſpornen, um⸗ ſatteln, die Ohren ſpitzen, ſteifhalten oder hängen laſſen, auf den Zahn fühlen(beim Pferdehandel), zügeln, die Zügel ſchießen laſſen, im Zaume halten uſw. auf die gleiche Quelle zurückzuführen. Ferner erinnern uns Ausdrücke wie Naſe⸗ weis(mit der Naſe klug, vom Jagdhunde), pfiffig(auf den Pfiff hörend), vorlaut(vor der Zeit bellend), barbeißig, Bärbeißer, Bullenbeißer, Wind bekommen, etwas wittern, durchſtöbern, jemand die Zähne zeigen, ſchwänzeln, ſchweif⸗ wedeln, ſpeichellecken ſich verbiſſen haben, darauf losgehen und dranhetzen an die Tätigkeit der Hunde. Von anderen Tieren rührten die Wendungen her: ſich die Hörner abſtoßen, den Nacken unter das Joch beugen, ausmerzen, das heißt Schafe im März von der Herde ausſondern, in der Wolle ſitzen, wie das Schaf, das ſich wohlfühlt, wenn es noch nicht geſchoren iſt, ſich einniſten, über etwas brüten, die Flügel hängen laſſen, ſich mauſig machen,(ſich maufern) ruppig(geruppt), auf den Leim oder ins Garn gehen, den Kopf aus der Schlinge ziehen, Hahn im Korbe ſein uſw. Uebertragungen anderer Art liegen vor, wenn wir von Würmern, Sperlingen oder Raupen reden, die jemand im Kopfe hat, oder von Grillen und Mücken, die er fängt, oder jeine Mucken haben. Man ſchießt Böcke, ſpielt Blindekuh, kann Schwein haben, macht Pudel(Fehler) und faule Fiſche(Ausflüchte), läßt Enten los. Ferner ſpricht ſi unſer Gemütsleben in der Art in der Sprache aus, da Gerätſchaften und andere Dinge nach ihrer Aehnlichkeit mit Tieren benannt wurden, wie Ramme(von Namm, Widder), Kran(Kranich), Gänſefüßchen, Bierhahn uſw. Noch häufiger ſind Berge, Pflanzen und andere Natur⸗ erſcheinungen auf demſelben Wege zu ihren Namen gekom⸗ men wie Katzenbuckel, Kattegat(Katzenloch), Ochſenkopf, Hunld)srück. Himbeere(Beere der Hindin), Otternzunge, Löwenzahn, Hahnenfuß, Mausohr, Bocksbart, Stolzſchnabel, Bärenklau und viele ander. Bei anderen wie Roßkaſtanie und Roßameiſe, Hundsveilchen und Hundsroſe gibt uns dieſe Zuſammenſetzung mit Roß und Hund zugleich Andeu⸗ tungen für die Wertſchätzung des Gegenſtandes. Gleich dieſen ſind Zuſammenſetzungen mit Tiernamen die Wörter Neidhammel, Kampfhahn, Landratte, Sündenbock, Kam⸗ merkätzchen, Paradehengſt, Windhund, Bönhaſe, Neſtküch⸗ lein, Brummbär, Eintagsfliege, Bücherwurm, Schmutzfink, Briefmarder, Pechvogel, in ähnlicher Weiſe Maulwurfs⸗ arbeit, Bienenfleiß, Eſelsbrücke, Krokodilsträne, Zeitungs⸗ ente, Grünſchnabel. Beſonders häufig ſind Uebertragungen aus dem Gebiete der Tierwelt in der deutſchen Studenten⸗ ſprache. Es ſeien davon hier nur erwähnt: die Schulfüchſe und Stubenkamele, die Muli(Mauleſel, halb Schüler, halb Student), die Finken und Pudel(Pedelle), die Salamander und Bierfiſche, die Spitze und Affen. Beſondere Vorliebe für Tiernamen zeigt ſich auch in der Bezeichnung alter Gaſtſtätten, wobei faſt alle Tiere vertreten ſind, dann auch — nicht zu vergeſſen— bei den Schimpfwörtern wie GEim⸗ pel, Gans, komiſcher Kauz, Schaf, Eſel, Ochſe, Krabbe, Rhi⸗ nozeros uſw. Wie die Hauptwörter, ſo ſind auch die Eigenſchaftswör⸗ ter, die auf einer gemütvollen Vergleichung des Menſchen mit der Tierwelt beruhen, ziemlich zahlreich in der deut⸗ ſchen Sprache. Dahin gehören: emſig(von der Ameiſe oder Emſe), flatterhaft, dickfellig, ungeleckt(vom Bären), aalglatt, fuchswild, lammfromm, mäuschenſtill, katzen⸗ freundlich, ſpinnefeind, wolfshungrig, hundsgemein, ſau⸗ wohl. Hierher gehören auch Zeitwörter wie ködern, ſich einpuppen, ſchwärmen, die Fühler oder Fühlhörner heraus⸗ ſtrecken, ſich hinſchlängeln, züngeln, mit allen Hunden ge⸗ hetzt ſein, tapfer einhauen(vom Eber), der Kamm ſchwillt ihm, oder volkstümlichere Ausdrücke wie wurmen, ver⸗ hundſen, nachäffen, mauſen, ochſen, büffeln, kälbern, ſich ſchnäbeln, ſich mopſen, ſich katzbalgen, petzen(anpetzen), ſchnüffeln, ſchnauzen. Dabei ſei beſonders hervorgehoben, daß die Sprache ſtets lebendig bleibt und immer neue Aus⸗ drücke und Bilder ſchafft, wie dies jetzt wieder das Berliner Modewort„meckern“ beweiſt. Auch gebraucht der Deutſche oft Redensarten wie: der hat Blut geleckt(vom Löwen oder Wolf), er hat ihm den roten Hahn aufs Dach geſetzt, du ſtichſt in ein Weſpenneſt, man reitet auf Schuſters Rap⸗ pen, die Ratten verlaſſen das Schiff, er ſitzt auf hohem Pferde, einer iſt Hecht im Karpfenteich, einer iſt das Kar⸗ nickel, ich habe mit ihm ige ein Hühnchen zu rupfen, er hat mir einen Bären aufgefunden Vergleiche ſie er⸗ greifen das Haſenpanier. Auch derbe Vergleiche ſind nicht ſelten: Er ſchimpft wie ein Rohrſpatz, er iſt arm wie eine Kirchenmaus, geputzt wie ein Pfingſtochſe, neugierig wie ein Spitz, ſie vertragen ſich wie Hund und Katze uſw. uſw. Das Eiſen im Atmungsprozeß. Von Pauhoff.— Man nennt das Gold den König der Metalle; dies ſeltene weiche Material ſchmückt zwar unſere Frauen und iſt durch Konvention das mehr oder weniger ſtabile Tauſch⸗ mittel, um wirkliche Werte zu erhandeln. i Das Eiſen aber iſt das Leben ſelbſt. Unſer Zeitalter der Maſchinen, der Eiſenbahnen und Dampfſchiffe iſt nicht denk⸗ bar ohne Eiſen. Doch viel weniger noch iſt es das Leben. Seit Virchow wiſſen wir, daß der tieriſche Körper ein kompliziertes Gebilde aus einzelnen, kleinſten Lebeweſen, den Zellen, iſt, ein Zellenſtaat, wie man ihn bildlich nennt. Wie jeder Menſch im Staate ißt, atmet und ſich vermehrt, ſo auch jede Zelle. Was heißt nun atmen? Aufnahme von Sauerſtoff und Verbrennung organiſcher, d. h. kohlenſtoffhaltiger Subſtanz unter Erzeugung von Energie. Wie die Kohle unter dem Dampfkeſſel, das Oel im Zylinder des Exploſionsmotors, ſich mit Sauerſtoff verbindet und Energie erzeugt, ſo geht's auch in den Zellen unſeres Körpers. 1