20. Jubroang Montag. 22. November 1926 9. 272 Bezugspreis: Für den Monat Rov. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Alluſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. —— Neues in Kürze. e: Wie aus Warſchau berichtet wird, hat Pil⸗ — bekanntgeben laſſen, daß ſämtliche parlamentariſchen Interventionen aus der vergangenen Seſſion unbeantwor⸗ tet gelaſſen würden. 25: Die engliſche Grubenarbeiterföderation teilt mit, daß das Memorandum der Regierung über die Beilegung des Kohlenarbeiterkonfliktes von den Grubenarbeitern mit 4860 806 gegen 73 200 Stimmen abgelehnt worden ſei. 26: Wie aus Rom gemeldet wird, hat Muſſolini ſämt⸗ liche Abgeordneten der ſozialiſtiſchen Partei, der Maxima⸗ liſten und der Kommuniſten, ſoweit er ihrer habhaft wer⸗ den konnte, verhaften und ins Gefängnis werfen laſſen. . 2: Der frühere griechiſche Premierminiſter Venize⸗ los iſt in London angekommen, um die Verhandlungen mit dem britiſchen Finanzminiſterium für die Konſoli⸗ dierung der griechiſchen Schulden wieder aufzunehmen. a.: Aus Peking wird gemeldet, daß der chineſiſche Außenminiſter an die belgiſche Regierung eine Note ge⸗ ſandt hat, in der er ſich bereit erklärt, mit Belgien einen nenen Handelsvertrag abzuſchließen.„ — 2 20 0 g Gegen die ſtändige Kontrolle. 5 Poincaree als Kronzeuge. 0 den Berlin, 20. November. Nachdem ſich die franzöſiſche Preſſe weiterhin ſehr eingehend mit der ſogenannten Inveſtigationsfrage be⸗ bodttiez und die Frage der Auslegung des Arti⸗ els 213 des Verſailler Vertrages faſt aus⸗ nahmlos in der Richtung geſucht haben möchte, daß eine Unterbrechung der Militärkontrolle in Deutſchland bei dem Uebergang der Kontrolle an den Völkerbund gen der Alliierten durchzuführen, vorausſichtlich noch längere Zeit dauern werde, und daß es auch aus⸗ geſchloſſen ſei, daß die interalliierte Militärkontrollkom⸗ miſſion ihren Schlußbericht noch vor der Völkerbunds⸗ ratstagung im Dezember fertigſtellen könne, ſo daß auch die Botſchafterkonſerenz in dieſem Jahre keine Ent⸗ ſcheidung über die Zurückziehung der Militärkontroll⸗ kommiſſion treffen werde. 8 785 Es iſt ohne weiteres zu erkennen, aus welchem Grunde dieſe Nachrichten lanciert werden. Man will offenbar einen Druck auf Deutſchland ausüben, um es zu Zugeſtändniſſen in der Inveſtigations⸗ frage zu bewegen und droht deshalb damit, daß die Kontrollkommiſſion noch monatelang in Deutſchland blei⸗ ben müſſe. Damit wird erneut beſtätigt, daß man in Paris, ſoviel ſich überſehen läßt aber auch in London, nicht daran denkt, die Militärkontrolle zu beſeitigen, ehe nicht eine Einigung über die Frage des Aufſichts⸗ rechtes des Völkerbundes erzielt iſt. Es werden alſo wie⸗ der einmal die alten Methoden angewandt, um Deutſchland durch Druck gefügig zu machen. Dieſe Methoden werden aber ihren Zweck verfehlen, da es zwecklos wäre, die Beſeitigung der Militär⸗ kontrollkommiſſion zu erreichen, um dafür eine neue Kommiſſion einzuhandeln, die zwar einen anderen Namen trägt, aber ſonſt der Militärkontrollkommiſſion gleichen würde, wie ein Ei dem anderen. Solche Po⸗ litik hieße denn doch den Teufel durch Beelzebub ver⸗ treiben. Man wird ſich alſo darauf gefaßt machen müſſen, daß u ie Aufhebung der Kontrollkommiſſion und um die Auslegung des Artikels 213 noch einige Zeit ge⸗ ſtritten werden wird, womit wieder einmal ein Beweis dafür geliefert wäre, daß ſich der Geiſt von Lo⸗ carno bedenklich verflüchtigt hat. ——:.— 5 wieſen worden iſt. Gewiß iſt es z. B. richtig, daß in man⸗ chen Betrieben verkürzte Arbeitszeit automatiſch eine Ver⸗ mehrung der Arbeitskräfte bedingt. Wo das der Fall iſt, wird man in Zukunft Ausnahmen in Geſtalt von Ueberſtunden zuzulaſſen haben, aber auch in dieſen Be⸗ trieben werden die Unternehmer alles daran zu ſetzen haben, den Produktionsprozeß ſo zu geſtalten, daß die Ueberſtunden keine Einrichtung von ewiger Dauer bleiben. Das neue Geſetz wird den Reichstag menſchlichem Ermeſſen nach in kurzer Zeit beſchäftigen. Man wird da⸗ bei das Urteil eines führenden Wirtſchaftlers zu berück⸗ ſichtigen haben, daß die Arbeitszeitfrage nicht ohne und nicht gegen die Arbeiterſchaft zu löſen iſt, weil ſelbſt die Dekretierung einer verlängerten Arbeitszeit durch den Widerſtand der Arbeiterorganiſationen zwangs⸗ läufig illuſoriſch werden würde. Auf der anderen Seite wird man bei den Gewerkſchaften die heutige Lage der deutſchen Wirtſchaft in Betracht zu ziehen haben, und man wird davon ausgehen müſſen, daß ein gut funk⸗ tionierender Wirtſchaftsprozeß im Intereſſe auch der Ar⸗ beiterſchaft gelegen iſt. Ueber den Gang der jetzigen Verhandlungen zwi⸗ ſchen den beteiligten Parteien wird Stillſchweigen be⸗ wahrt. Man will den Verlauf nicht durch eine vorzeitige Kritik hemmen laſſen. Daß eine Löſung gefunden wer⸗ den muß und wird, ſteht feſt. Reichskanzler Marx hat dieſer Tage ebenfalls den Zwang zu einer trag⸗ baren Verſtändigung ſowohl den Gewerkſchaften wie den Arbeitgeberorganiſationen gegenüber betont. Ueber das grundſätzliche Für und Wider des Achtſtundentages iſt im Weſentlichen entſchieden. Die Wiederaufhebung des Achtſtundentages in Deutſchland hat in der ganzen Welt ſtarkes und unliebſames Aufſehen hervorgerufen und man hat, fälſchlicherweiſe, davon geſprochen, daß wir mit Hilfe einer verlängerten Arbeitszeit die Anderen nieder⸗ konkurrieren wollten. Aber auch innerpolitiſch geht es nicht an, daß die Arbeitszeitfrage länger ein offenes Problem bleibt. Die 7 Arbeitgeber befinden ſich ohne Frage in gutem Glauben, 25 wenn ſie behaupten, daß längere Arbeitszeit erhöhte 5 „. nicht eintreten dürfe, gewinnt ein Brief des fran⸗ i zöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincaree, n dieſer am 28. April 1919 an Clemenceau ge⸗ Am den Achtſtundentag. — W kf. 8 5 d 2 Zwiſchen den Arbeitgeberverbänden und den Ge⸗ Produktion und damit Förderung des deutſchen Wieder⸗ 5 , 9 8 8 nn werkſchaften eigerſeits und der Regierung andererſeits fin⸗ aufbaues bedeute. Aber auch die ehrlichſte Ueberzeugung 5 e 3895. den zur Zeit Verhandlungen ſtatt, die die endgültige[ bann nicht darüber hinregbelfen, daß das eine Argumen⸗ 5 8„And dann: Werden wir ſicher ſein, das linke Klarſtellung des Arbeitszeitproblems zum tierung iſt, die ſchon vor Jahr onten als falſch, ja als 3 N Rheinufer frei von deutſchen Truppen zu finden? Ziele 1 8 8 0 1 gaht 1 1 Jahr 55 zugleich für die Induſtrie ſelbſt ſchädlich erkannt und er⸗ 9 1 ö ö geit Tag um die Entſcheidung darüber, in welcher Form der 5 85 N 10s 5. 1 ſagt man. ſoll gehalten ſein, 50 dem Forderung der Arbeitnehmer auf Wiederherſtellung des. 9 0 linken Rheinufer und in einer Zone von 30 Kilometer Achtſtundentages und den von den Arbeitgebern betonten 1 öſtlich des Rheins weder Truppen noch Feſtungen zu] Tatſachen der heutigen Notlage der Wirtſchaft und der 8 unterhalten. Aber der Vertrag ſieht keine dauernde Kontrolle der Truppenzahl und der Rüſtung vor, wider auf dem linken Nheinufer, noch im übrigen Deutſchland. Die Beſtimmung, wonach der Völkerbund Feſtſtellunoen vornehmen kann, läuft alſo mangels einer dauernden Kontrolle Gefahr, völlig illuſoriſch zu werden.“ „Diieſes Schreiben dürfte wohl das ſtärkſte Ar⸗ Jument gegen die Schaffung einer ſtändi⸗ gen Kontrolle nicht nur in der entmilitariſierten Rheinlandzone, ſondern überhaupt in ganz Deutſchland Abgeben, denn hier tritt einmal Poincaree ſelbſt als Frronzeuge für die Richtigkeit der deutſchen Auffaſſung über die Auslegung des Artitels 213 ein, während weiterhin durch das Schreiben auch die Ziele der franzöſiſchen Rheinſandpolſtik un verhüllt“! ge⸗ eigt werden. Frankreich will nichts anderes als eine ewige Bevormundung Deutſchlands erreichen und zwar unter dem Deckmantel der Völkerbunds⸗ mupeſtigation, die jeweils unter franzöſiſcher hrung und franzöſiſchem Einfluß vorgenommen werden ſoll. Aus dieſem Grunde iſt aber auch die echtslage völlig klar und es kann in Zukunft loch weniger wie bisher davon geſprochen werden, daß as Inveſtigationsprotokoll, ſo wie es ſeinerzeit vom BVeolkerbund angenommen wurde, nun vom Völkerbundsrat a 5 Kraft geſetzt werden kann. Würde das geſchehen, o würde das letzten Endes nichts anderes bedeuten, als die Kontrolle verewigt würde, denn die Nach⸗ forſchungsausſchüſſe, ſo wie ſie im Inveſtigations⸗ brotokoll vorgeſehen ſind, haben nicht nur die glei⸗ ban. Befugniſſe wie die Militärkontrollkommiſſion, londern ihnen ſtehen noch weitergehende Rechte u. Da nun dieſe Ausſchüſſe ihre Tätigkeit beliebig ange hinziehen können, ſo wäre in der Praxis mit em Abzug der Militärkontrollkommiſſion gar nichts zewonnen, wenn dafür dieſe Nachforſchungsausſchüſſe Nele eb werden. Man ſteht aber auch in Kreiſen der Reichsregierung mit Recht auf dem Standpunkt, daß das eſamte Inveſtigationsprotokoll höchſt überflüſ⸗ ug iſt, da der Artikel 213 alles notwendige enthält und 5 der Völkerbundsrat ſelbſt von Fall zu Fall beſchließen Jol in welcher Weiſe ſein Entſchluß ausgeführt werden Neue Verſchleppungsmanöver. erpflichtungen nur ſehr langſam vor ſich gehe. frage Aden Din. daß die Liguidation der Entwaffnungs⸗ e. da Deutſchland keinerlei Eile zeige, die Torderun⸗ handelt worden, bei dem auch Notwendigkeit einer möglichſt hohen Konkurrenzfähigkeit Rechnung zu tragen iſt. Dabei muß man ſich daran er⸗ innern, daß nach dem Zuſammenbruch Deutſchlands durch Verordnung der Volksbeauftragten den Achtſtundentag eingeführt wurde, und daß dann im weiteren Verlaufe die Demobilmachungsvorſchrift, in welcher die Feſtlegung des Achtſtundentages vorgenommen worden war, nicht verlängert wurde. Das hatte zur Folge, daß in immer größerem Umfange Ueberſtunden vereinbart wurden und daß ſich gegen dieſe Praxis in letzter Zeit in wachſendem Maße widerſpruch anmeldete. Widerſpruch nicht nur aus den Arbeitnehmerkreiſen, ſondern auch aus dem Bereich der Wiſſenſchaft, inſoweit ſie Vertreterin des Gedan⸗ kens des Achtſtundentages iſt. Dazu kam, daß das Ar⸗ beitszeitproblem aus innenpolitiſchen Gründen in letzter Zeit eine noch erhöhte Bedeutung bekam, denn die So⸗ zialdemokratie machte den Gedanken der Wiederherſtel⸗ lung des Achtſtundentages zu einem ihrer erſten Pro⸗ grammpunkte. Man entſinnt ſich wohl noch, daß die Gewerkſchaften die Forderung auf Vorlage eines Not⸗ geſetzes über die Arbeitszeit erhoben und daß dieſer Forderung unmittelbar darauf eine äußerſt lebhafte Ver⸗ wahrung der Arbeitgeberorganiſationen folgte. Man ent⸗ ſinnt ſich weiter, daß die Regierung ſchon vor längerer Zeit ein Geſetz über die Arbeitszeit ausgearbeitet hat, gegen das von Seiten der Parteien aber, und zwar ſowohl von rechts wie von links, Bedenken erhoben wurden, und daß der Regierungsentwurf allerlei Aenderungen erfuhr. Vor allem auch, nachdem der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns auf der Londoner Arbeitszeitkonferenz mit dem Auslande Fühlung genommen und die dabei gewonnenen Erfahrungen für ſeinen Geſetzentwurf verwertete. Jetzt ſtehen die Dinge ſo, daß man ſowohl bei den Arbeitgebern wie bei den Arbeitnehmern nach einem mittleren Wege ſucht und dabei ſelbſtverſtänd⸗ lich bemüht iſt, ein Höchſtmaß der eigenen Wünſche durch⸗ zuſetzen. Die Arbeitszeitfrage iſt der Natur der Dinge nach eine Ueberſtundenfrage. Daß in der Anſe⸗ tzung von Ueberſtunden vielfach die Grenze überſchritten worden iſt, kann wohl füglich nicht beſtritten werden. Wenn in der chemiſchen Induſtrie bis zu 14 Stunden gearbeitet wird, dann läßt ſich das kaum verteidigen. Von Seiten der Regierung iſt kürzlich angeordnet worden, daß erſtens die Länder durch ihre Gewerbeaufſichts beamten eine übermäßige Durchführung von Ueberſtunden per⸗ hindern ſollen, denn das Reichsarbeitsminiſterium ſteht auf dem Standpunkt, daß Ueberſtunden nach Möglichkeit überhaupt zu vermeiden ſind. Deshalb hat man ſich wei⸗ ter auch dadurch zu helfen verſucht, daß die Staatsanwalt⸗ ſchaften überall angewieſen worden ſind, gegebenenfalls ſcharf gegen Betriebe und Unternehmer vorzugehen, in denen übermäßig viel Ueberſtunden geleiſtet werden. Erſt dieſer Tage iſt in Leipzig ein Fall dieſer Art ver⸗ das Uebergewicht zur Sprache kam, das die Unternehmer infolge ihrer ſtär⸗ keren wirtſchaftlichen Poſition über die Arbeitnehmer ha⸗ ben und vielleicht nicht ſelten auch ausnutzen. 5 England und die Mandatskommiſſion. 3 Vor bedeutungsvollen Auseinanderſetzungen im . Völlerbund. A a. f Genf, 20. November. Es war nicht zuletzt auf die Vorkommniſſe in Syrien, ſowie auf die Aufklärung, welche ſeit Jahren von deutſcher Seite gegenüber der Verſailler Lüge von der kolonialen Unfähigkeit Deutſch⸗ lands und der ſeit der Uebernahme der deutſchen Kolo⸗ nien durch die alliierten Staaten in dieſen Gebieten einge⸗ riſſenen Mißwirtſchaft zurückzuführen, daß ſich die Mandatskommiſſion des Völkerbundes veranlaßt geſehen hatte, an die Mandatsmächte mit dem Erſuchen einer ge⸗ naueren Berichterſtatlung über die von ihnen ver⸗ walteten Gebiete heranzutreten. wodurch dem eingeſetzten Raubbau in Zukunft mehr geſteuert werden ſoll. Daß dieſe Maßnahme der Mandatskommiſſion, welche aus⸗ nahmsweiſe nicht unter franzöſiſch⸗enaliſchem, ſondern * unter italieniſch⸗holländiſchen Einfluß ſteht, von den Mandatsmächten nicht mit Freuden begrüßt wurde, war vorauszuſehen und wenn der Reformſchritt auch we⸗ niger gegen England, als vielmehr gegen Frankreich, als einen der nachweislich ſchlechteſten Kolo⸗ niſatoren gerichtet war, ſo mußte er doch auch bei England eine Gegenmaßnahme auslöſen, da deſſen koloniale Tätigkeit gleichfalls einer ſtrengeren Ueberwachung unterzogen werden ſollte. Die Forderungen der Mandatskommiſſion, welche bei der künftigen Berichterſtattung der Mandatsmächte von dieſen 230 Fragen beantwortet haben will, mußte daher notgedrungen zu einer Kriegserklärung der Man⸗ datsmächte gegenüber der Kommiſſion des Völkerbundes führen, wobei die erſten Vorpoſtenge⸗ fechte jetzt eben in Genf ausgetragen wurden: England hat dem Völkerbund ſeine Antwort auf die neuen For⸗ derungen in Form einer Note überreicht und dieſe Ant⸗ wort wird vorausſichtlich während der nächſten Ratstagung Anlaß zu einer lebhaften Auseinanderſetzung mit der Mandatskommiſſion geben. In der Hauptſache erklärt die engliſche Regierung, daß die Man⸗ datsmacht nur zu allgemeiner Rechenſchaft verpflich⸗ tet ſei und 0 herne deen der Verwaltungsfüh⸗ rung, ſowie die Anhörung der Petitionäre keine Bedeu⸗ tung für die Mandatskommiſſion hätte und daß daher die Forderungen der Kommiſſion unerfüllbar ſeien. Wie ſich dieſer Kampf im Völkerbund abspielen wird, läßt ſich heute natürlich noch nicht ſagen. Mit Beſtimmtheit muß jedoch angenommen werden, daß die Mandatsmächte England, Frankreich, Belgien und Portugal mit ihren Trabanten gegen die Kommiſſion ſtimmen werden, wobei die Gegner der bisherigen Mandatspolitik einen ſehr ſchweren Stand haben dürften. 3. g —.— 20 Die Frage der Kriegsſchuld. Der Wahrheit entgegen. 5 bes Berlin, 22. Novembee. Die Wandlung, welche ſich im Laufe der letzten Jahre auf dem Gebiete der Kriegsſchuldfrage in den außerdeut⸗ ſchen Ländern vollzogen hat und welche dahin geht, daß das von Deutſchland im Verſailler Vertrag erpreßte Schuld⸗ bekenntnis einer der ungerechteſten und ſchmäh⸗ lichſten Handlungen der Alliierten gegenüber dem wehrloſen Kriegsgegner war, dieſe pollzogene Wandlung iſt ein Beweis dafür, daß es ein politiſcher Irrtum wäre, wenn man annehmen wollte, daß durch laute Proteſtpro⸗ klamationen die Paragraphen, welche Deutſchland bis jetzt noch belaſten, raſcher aus der Welt geſchafft werden könnten. Ganz im Gegenteil, denn eben die Erfahrung hat gezeigt, daß der ungerechte Vorwurf von ſelbſt ab⸗ bröckelt, je mehr der Verſtändigungsgeiſt zwiſchen den alten Kriegsgegnern ſtark wird, ieſer erſt die Atmoſphäre ſchafft, die auf der Gegenſeite eine vorurteilsloſe Unterſuchung dieſer großen Frage er⸗ möglicht und den Mut eingibt, die Wahrheit über die Kgataſtrophe von 1914 einzugeſtehen. So hat jetzt erſt wieder der ehemalige italieniſche Botſchafter in Ber⸗ lin, Graf Bosdari, im„Secolo“ in Mailand das auf⸗ ſehenerregende Buch Friedrich Stieves über Iswolſki und Poincaree beſprochen und ſich deſſen Schlußfolgerungen zu eigen gemacht. Zwiſchen den Zeilen gibt hierbei der italieniſche Politiker zu, daß Isweolſki ſeit dem Jahre 1911 auf den Krieg hingearbeitet habe und dabei von Poincaree und Delcaſſee weit⸗ gehendſt unterſtützt worden ſei, wobei er gleichzei⸗ tig von den Italienern verlangt, daß ſie ſich mehr wie bisher mit der Kriegsſchuldfrage beſchäftigen ſollen. Wenn die vorurteilsloſen Anterſuchungen im Aus⸗ lande immer wieder zu neuen e der Mitſchuld der Feinde Deutſchlands führen und darüber hinaus zur Feſtſtellung des Kriegswil⸗ lens in Rußland und Frankreich, dann liegt das daran, daß die deutſche Agitation ruhiger geworden iſt und man ſich offiziell darauf beſchränkt, die Akten⸗ publikationen des Auswärtigen Amtes wirken zu laſſen. Dieſe ſind neuerdings in ein Endſtadium ein⸗ getreten. Die letzte Bänderreihe, welche das Material von 1912 bis 1914 enthält, wird in kürzeſter Friſt erſcheinen können. Dieſes große deutſche Monumentalwerk, das im Ganzen 54 Bände umfaßt, ſteht bisher in der Geſchichte der Diplomatie einzig da; es hat aber inzwiſchen auch die Wirkung gehabt, daß ſich andere Staaten, beiſpiels⸗ weiſe England, veranlaßt ſehen, dieſe verdienſtvolle Ar⸗ beit nachzuahmen und auch ihrerſeits mit Aktenpublika⸗ tionen größeren Stils zu beginnen. Die britiſche Geekriegführ ung. Senſationelle Enthüllungen eines engliſchen Seeofftziers. Berlin, 20. November. Eines der Hauptmittel, mit denen die feindliche Kriegspropaganda im Weltkriege bei den Neutralen ſo⸗ wohl wie im eigenen Lande gegen Deutſchland hetzte, war die Behauptung einer angeblich grauſamen und inhumanen Kriegführung durch die Deutſchen. Insbe⸗ ſondere hat man den deutſchen Marinebehörden wäh⸗ rend des Krieges immer wieder den Vorwurf gemacht, daß ſie fortgeſetzt Verletzungen anerkannter Regeln des internationalen Seekriegsrechtes begangen hätten. Daß dieſe Behauptungen in das Reich der Legenden und Märchen gehören, iſt längſt erwieſen. Wie wenig Berechtigung aber gerade unſere ehemaligen Geg⸗ ner haben, uns ſolche Vorwürfe zu machen, zeigen hochintereſſanten Enthüllungen eines britiſchen Marineoffiziers über die britiſche See⸗ kriegführung, die in der Halbmonatsſchrift des Ar⸗ beitsausſchuſſes deutſcher Verbände„Der Weg zur Frei⸗ heit“, Herausgeber Gouverneur Schnee und Hans Draeger, ſoeben 2 5 Abdruck gelangen. Der Verfaſ⸗ fer, Kapitän Jarvis, aus der kanadiſchen Marine her⸗ vorgegangen, diente während des ganzen Krieges und von Anbeginn der Feindſeligkeiten zunächſt bei den Flot⸗ ten von vier verſchiedenen Mächten und ſodann als Kom⸗ mandant der britiſchen Hilfsflotte, im Stillen Ozean, wo er namentlich an den Kämpfen gegen die deutſche Pa⸗ zifikflotte 1914⸗15 teilnahm. Kapitän Jarvis beleuchtet in einer Reihe von Artikeln, von denen der erſte jetzt er⸗ dem Geſichtspunkt des durch ſie verletzten Seekriegs⸗ rechtes. Er vertritt die Auffaſſung, daß, nachdem in allen kriegführenden Ländern jahrelang die Wahr⸗ heit über gewiſſe Vorgänge und Ereigniſſe während des Krieges durch die Zenſur hintangehalten worden iſt, es nunmehr an der Zeit iſt, dafür zu ſorgen, daß der Oeffentlichkeit reiner Wein einge⸗ ſchenkt wird. Er will durch ſeine Veröffentlichungen zahlreich en Irreführungen, die dazu beigetra⸗ gen haben, die Beziehungen der Völker zueinander zu ver⸗ giften, den B oden entziehen. Er bezeichnet als veine der heuchleriſchſten Tatſachen“ die Behauptung, daß die deutſchen Marinebehörden allein Verletzungen des internationalen Seekriegsrechtes begangen hätten, und er will den Nachweis bringen. daß von Anbeginn des Krieges an Großbritannien in ſeiner See⸗ kriegführung nicht zögerte, den Beſtimmungen über die Verwendung. von Hoſpital⸗ und Handels⸗ ſchiffen zuwider zu handeln und im Verein mit einigen ſeiner Verbündeten vorbedacht die Neutrali⸗ tät nichtkriegführender Länder zu verletzen. In ſeinem erſten Artikel bringt Kapitän Jarvis Mitteilungen über die Verwendung eines briti⸗ ſchen Hoſpitalſchiffes zum Kampfdienſt be⸗ rei ts im Auguſt 1914. Der Kommandant des als Hoſpitalſchiff ausgerüſteten„Prince George“ erhielt da⸗ mals nach der Abfahrt den Befehl, ohne jemand an Bord es mitzuteilen, das Schiff zur See aufklärung und zum Kampfdienſt zu verwenden, was er⸗ auch ausführte, indem er im Stillen Ozean dem Kriegs⸗ ſchiff„Algerine“ half, dem Feinde zu entgehen. Dias verbotene Deutſchlandlied. Mittelſchüler vor den franzöſiſchen Milttärgerichten. M Kaiſerslautern, 20. November. Zehn Schüler des Kuſeler ſechsklaſſigen Progym⸗ naſiums, die vor einigen Tagen in einer freien Stunde bei Spiel vaterländiſche Lieder, darunter auch das Deutſch⸗ landlied geſungen hatten, hatten ſich vor dem Militär⸗ polizeigericht hier zu verantworten. Von den zehn Schülern wurden zwei zu je 200 Mark Geldſtrafe per⸗ urteilt. Von den reſtlichen acht erhielten vier je 50 Mark und vier je 25 Mark Geldſtrafe. 8 Die im Alter von 15 bis 18 Jahren ſtehenden Schü⸗ ler hatten am 8. Oktober während einer Freiſtunde an einer Stelle im Freien, etwa 300 Meter von der Schule und 150 Meter von der franzöſiſchen Gendarmerie⸗ kaſerne entfernt, verſchiedene Lieder geſungen, darunter das Deutſchlandlied und die Wacht am Rhein. Der Staatsanwalt beantragte gegen zwei der jungen Leute je acht Tage Gefängnis mit Strafaufſchub und 200 Mark Geldſtrafe, gegen vier je 100 Mark Geldſtrafe und gegen weitere vier je 50 Mark Geldſtrafe. Die Verhandlung gab wiederum Gelegenheit zu einer Auseinanderſetzung über die Frage, ob das Deutſchlandlied im beſetzten Gebiet f verboten iſt oder nicht. 3 Der Verteidiger der Schüler, Rechtsanwalt Dr. Führ, Frankfurt a. M., wies in ſeinem Plädoyer nachdrücklich darauf hin, daß das Deutſchlandlied das Na. tienallied eines friedlichen Volkes ſei und kein Wort zur Aufforderung zum halte, wie z. B. die Marſeillaiſe. Ebenſowenig wie man dieſe zu ſingen einem Franzoſen gol en 7 reich verbieten könne, ſei es rechtlich möglich, einem Deutſchen das Singen des Deutſchlandliedes auf deut⸗ ſchem Gebiete zu unterſagen. Der Anklagevertreter beſtätigte dieſe Auffaſſung, daß das Deutſchland⸗ lied an und für ſich im beſetzten Gebiet nicht verboten ſei, aber das Singen des Liedes dürfe nicht in provozierender Weiſe geſchehen. Der Verteidi ger wies nach, daß es ſich in vorliegendem Falle nicht um eine Provokation handeln könne, einmal wegen der großen Entfernung der Kaſerne, die vom Spielplatz der Knaben wegen der dazwiſchen ſtehenden Bäume außer⸗ dem nicht zu erblicken geweſen ſei. Ueberdies hätten die darmeriekaſerne gedacht. a 0 Bei der Verkündigung des mitgeteilten Urteils? wurden Gründe nicht angegeben. 04 Wie wir hören, wird Rechtsanwalt Dr. Führ im Auf⸗ trage der Verurteilten gegen den Spruch des Gerichtes ſchienen iſt. die britiſche Seekriegführung namentlich unter Berufung einlegen. Kampf ent⸗ jungen Leute nicht im entfernteſten an die Nähe der Gen⸗ Aus dem In⸗ und Auslande. Polniſch⸗ruſſiſcher Notenwechſel. f Moskau, 20. Nov. Die ruſſiſche Regierung hat det polniſchen Regierung eine Antwortnote auf die polniſchs Note vom 28. Oktober betreffend den rufſiſch⸗liteuſſchen Vertrag zugehen laſſen. In der Note wird erklärt, daß dig Sowjetregierung im Rigaer Vertrag auf ihre Rechte und Anſprüche hinſichtlich des Wilna⸗Gebietes verzichtet un ſich verpflichtet habe, jede Vereinbarung anzuerkennen, dz die polniſche und die litauiſche Republik betreffs der zwis g W ſchen ihnen ſtrittigen Gebiete eida abſchließen würden Die Note ſtellt feſt, daß die Sowjetregierung bisher kei nerlei Mitteilungen von der polniſchen oder litauiſche! Regierung über eine derartige Vereinbarung erhalten hat. Die Beſchlüſſe der Botſchafterkonferen]z werden von det ruſſiſchen Regierung in der Note als für Rußland unver⸗ bindlich erklärt. Die Grenzziehung des Rigaer Gebietg habe die ruſſiſche Regierung aber niemals in Zweife ziehen wollen. 5 Revolution in Braſilien. f London, 20. Nov. Einem Reuter⸗Telegramm au Buenos Aires zufolge iſt in Rio Grande do Sul die offend Revolution ausgebrochen. Meuternde Truppen ſind, wich berichtet wird, in San Gabrielo, Santa Maria und Bag mit Bundestruppen zuſammengeſtoßen. Die Stadt Santch Maria iſt von Flugzeugen der Aufſtändiſchen bombar⸗ diert worden, wobei ein großes Hotel zerſtört wurde. Nach einer Meldung der„Central News“ aus Buenos⸗Airec haben ſich die Bundestru angeſchoſſen. Die vere nigten Truppen nahmen dann nach ſchwerer Beſchießung Santa Maria ein. Die Dean an Toten und Verwundeten ſollen ſich auf 400 belaufen. Ein Vertrauensrekord Poincarees. Paris, 20. Nov. Die Taktik Poincarees, die Kam mer durch fortgeſetzte Stellung der Vertrauensfrage wun n tot zu machen, feierte 8805 einen Rekord. Er ſtellte nich weniger als viermal wegen einer Krediterhöhung um nur 100 000 Franteſz Die Mehrheit Poincarees betrug ſtets unverändert 36. die Minderheit bewegte ſich zwiſchen 190 und 200 Stirk men. 5 8 ö l 3 *— Aus Baden. Mannheim.(Eine politiſche Prügelei vol Gericht.) Gelegentlich eines Arbeiterſängerfeſtes in Neu⸗ lußheim war es am 18. April zu einem Zuſammenſtof zwiſchen Nationalſozialiſten und Roten Frontkämpfern gekommen, bei dem der bekannte Führer der Neulußheimet Nationalſozialiſten Reinhardt ſchwer mißhandelt wurde, Zu der Verhandlung der Angelegenheit vor dem Scho e fengericht wurde Reinhardt als Zeuge aus dem Go⸗ fängnis vorgeführt; er iſt bekanntlich in die Neulußheim Eiſenbahndiebſtahlsangelegenheit verwickelt. Das Urte lautete für den Haupttäter auf zweieinhalb Monate Gen fängnis, für die übrigen auf Geldſtrafen. N Hockenheim.(Weitere Aufwertungen 50 der Sparkaſſe.) Wie ſchon vor einiger Zeit berichten hat die hieſige Sparkaſſe an 79 Geſuchſteller die ſofortigs zwölfeinhalbprozentige Aufwertung ihrer Sparguthaben ausbezahlt in einer Geſamtſumme von 23000 Mark. Inzwiſchen ist die Zahl der weiteren Geluchſteller auf 180 angewachſen und die zur Auszahlung erforderliche Summ iſt dadurch auf 40000 Mark gestiegen. Der Verwal⸗ lungsrat der Sparkaſſe hat ſich auch zu dieſer 998 entſchloſſen. Da der Reingewinn vom Jahre 1925(22. Mark) durch die erſte Auszahlung verausgabt iſt, müf en noch zwei Driltel vom Reingewinn aus dem Jahre 1924 in Anſpruch genommen werden für die jetzige zweit Aufwerkungszahlung, Damit erfolgt dann in dieſem Je keine weitere Auszahlung mehr. Weitere Geſuche kön um erſt dann wie der berückſichtigt werden, wenn die Bi anz der Sparkaſſe für das Jahr 1925 aufgeſtellt ſein wird. Kandern.(Verhaftet.) Hier wurde ein von Staatsanwaltſchaft wegen Unterſchlagung und Diebſt gefuchter älterer Wanderer verhaftet und in das An gefängnis Lörrach eingeliefert. 5 Ettlingen.(Milchfälſchung.) Wegen Milchf ſchung wurde die Maria Thexeſia Siegwarkh auf Pig fenrolh vom Amtsgericht Ettlingen zu einer Woche De⸗ fängnis, zur Tragung der Gerichtskoſten tomie zu Mark Geldſtrafe verurteilt. 1 Das Glück der Andern Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 5 28. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Mama— liebste, füßeſte Mama, iſt das dein Ernſt?““ 5 ö „Vollkommen. Du brauchſt dann deine Kurſe in der Hausfrauenſchule nicht zu unterbrechen und uns iſt allen geholfen!“ 5 5 „Ach, das wäre ja zu ſchön! And in Berties Zimmer ſoll ich wohnen dürfen?“ g 8 5 „Gewiß! Oder magſt du lieber Ernas Kabinett?“ „Nein— nein— aber wird Mama es erlauben?“ „Ich denke, ſie wird nichts dagegen haben. In Rettenegg wärſt du ja doch nur das fünfte Rad am Wagen und hier biſt du unſere Königin!“ antwortete Bertie an Stelle ſeiner Mutter eifrig.„Ja, du mußt es tun, Lotte, bitte nur deine Mama heute gleich— dir kann ja kein Menſch etwas abſchlagen!“ f Sie gab ihm einen kleinen Naſenſtüber. 5 „O du lieber, ſüßer Heuchler. Als ob du mir nicht ſchon ſehr viel abgeſchlagen hätteſt!“ „Nur Torheiten! Dafür bin ich doch der Mann. Ich habe dich doch zu erziehen! LS̃otte wurde plötzlich ernſt. „Du— aber wenn Magnus es übernimmt? Er iſt ſo gut und will dir doch die Stelle verſchaffen... „Om— dafür ſollte ich ihm dankbar ſein, gab er etwas gezwungen zu.„Dennoch, lieber Wildfang, würde ich wünſchen, wenn du weniger entzückt wäreſt von dem Glück, das mir Graf Sanderfelds Projektion in Ausſicht ſtellte!“ „O Bertie— was iſt das?“ rief Lotte erſchrogen. „Was meinſt du denn? Biſt du denn nicht auch glück⸗ 197 55 wir nun wahrſcheinlich ſchon ſo bald heiraten nnen?“ a Er ſtrich zärtlich über Lottens Haar und blickte ihr tief, faſt änglich forſchend in die Augen. 5 g „Es iſt wenigſtens das einizige, was mich damit verſöhnen kann, und nur darum ergab ich mich bisher ſtumm darein! Aber denke mal nach, Kleines— würde Glück für uns beide ſein, wenn ich meine Exiſtenz nicht der Protektion, ſondern nur meiner eigenen Kraft ver⸗ Lotte ſah ihn betroffen an. 5 5 „Daran— ach ja— daran habe ich eigentlich noch nicht gedacht Bertie!“ Dann ſetzte ſie kleinlaut hinzu: . „Ja!“ „Aber dann müſſen wir ja noch lange, lange. vielleicht Jahre warten, bis... wir heiraten können?“ „Hoffentlich doch nicht. Ich wollte dir bisher nichts davon ſagen, weil ich hoffte, dich dann damit überra⸗ ſchen zu können— aber nun ſollſt du es doch wiſſen. Ich arbeite noch während meiner Studienzeit an einem neuen Verfahren, gewiſſe bisher nicht herſtellbare Far⸗ bennuancen haltbar auf Seide zu übertragen. Das iſt ja natürlich keine welterſchütternde Entdeckung, für die Textilinduſtrie aber doch von einſchneidender Bedeutung. Die Arbeit iſt nun abgeſchloſſen und liegt Fachmännern zur Begutachtung vor. Wenn ſie hält, was ich erwarte, dann, glaube ich, brauchen wir um ein Fortkommen nicht . 1 es dich denn nicht viel ſtolzer machen und ein größeres Dir wäre alſo lieber, Magnus ſchriebe nicht an Herrn mehr bange zu ſein. Wenn auch nicht gerade ſo ſchnell wie durch Magnus— würde ich doch in abſehbarcg Zeit meiner eigenen Fähigkeit eine Stellung verdanken, die uns zu 1 8 ermöglicht.„ Lotte hatte ſehr aufmerkſam zugehört, jetzt frei ihm in ſtürmiſcher Weiſe um den Hals und rief% geiſtert:„Aber natürlich warten wir! Warum haft di mir das nicht län. geſagt! Welches Slüc, daß Schrir der in Aegypten iſt und Magnus erſt ſeine Nücktehr al warten will, alſo noch 1 unternommen hat! 177 Bertie, wie bin ich ſtolz auf dich! Du halt eine Erfin“ dung 9 Du wirſt berühmt werden!“ 1 „Nun letzteres wohl nicht, Kleine. „Darf ich es Mama ſagen?“ N i „Selbſtverſtändlich!“ 1 „Dann will ich mich lieber gleich erf die Be machen; denn es läßt mir gar keine Ruhe jetzt, bis id bei Mama durchgeſetzt habe, daß ich nicht nach Notte egg mitmuß. Auch treffe„ ich noch Mac nus daheim und ich kann es ihm g eich agen, er mög an ſeinen Schröder gar nicht erſt schreiben.“ So kam es denn ſchließlich W ee P ea tens dahin, daß bloß Evelyn und Modeſta die Muttd“ nach Rettenegg begleiteten. 8 Emmy hatte ihr Schneidertalent, aber auch leiß glänzend bewieſen. In den zw Koffern, die 9 oſenſtein vorausſchickte, lag alles, was ſie brau 2 um ſelbſt vor Augen, die an erſtklaſſige Toilstten g wöhnt waren, in Ehren zu beſtehen. a 4 Selbſt Evelyn war zufrieden.„ „Du haſt wirklich Geſchmack, Emmy,“ meinte lobend.„Niemand wird unſeren Kleidern anſehen, ſie 10 Hauſe gemacht worden fin Sanderfeld würde, könnteſt du ruhig einen eröffnen und es niemand wiſſen laſſen, daz du deimlich mit* Sattler für Geld arbeiteſt!“ a 1 Emmy warf die Lippen aul.„ 8 1„* 18 25 ppen in Bage den Revolutionären ie Vertrauensfrage, einmal ſogag 5 . 7 9 ind. Wenn i nicht Gr n enn ich nich e, ö dir ein Heidengeld verdienen. So abg 5 mußt du natürlich Rückſicht 0 mich nehmen und d 5 N SS. SSS. S —— —— 1 77) ß ͤ ͤ ͤ——— 5 rc 22 alte ledige Taglöhner Emil Kienle von Ebingen — „„ e 4 1 0 8 Händen erlitt. Schwetzingen.((Die Autoüberfälle auf dem Srenzhof.) Wie mitgeteilt wird, iſt man an amtlichen stellen davon überzeugt, daß es ſich bet den geheim⸗ nisvollen Ueberfällen am Grenzhof um Agenten der franzöfiſchei. Fremdenlegion handelt, die ſchon ſeit län⸗ gerer Zeit die hieſige Gegend unſicher machen. Karlsruhe.(Eine Falſchmünzerbande ver⸗ haftet.) Der Gendarmerie in Singen iſt es gelungen, dort und in der Umgebung eine Falſchmünzerbande ding⸗ feſt zu machen, die ſeit längerer Zeit ſchon ihre ziemlich umfangreiche Fabrikation betreibt. Es handelt ſich um eine größere Anzahl Leute, die mit Hilfe von Alabaſterformen Ein⸗ und Zweimarkſtücke in ehen Mengen aus einer Aluminiumzinnlegierung herſtellten und in den Verkehr brachten. Bis jetzt wurden drei Perſonen verhaftet. Die Unterſuchungen dauern zur Zeit noch an. Freiburg.(Paragraph 218.) Eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr unter Anrechnung von ſechs Wochen Un⸗ terſuchungshaft erhielt der 23jährige Landwirt Joſeph brand wegen Beihilfe zu einem Abtreibungsverſuch. Der Angeklagte iſt ein arbeitsſcheuer, dem Trunke ergebe⸗ ner Burſche. Er hatte ein Verhältnis mit einer verhei⸗ rateten Frau in Hoppetenzell unterhalten, das nicht ohne Folgen lieb. Dieſe Frau wurde auf dem Heuſtock tot aufgefunden. Neben ihr lagen Inſtrumente, die auf Ver⸗ gehen gegen Paragraph 2183 ſchließen ließen. Der Ange⸗ agte wurde beobachtet, wie er an dieſem Tage in das Haus der Frau ging.. Konſtanz.(Schwere Jungens.) Auf der An⸗ Hlagebank ſaßen vier ſchwere Jungens, und zwar der 34 re alte verheiratete Buchbinder Auguſt Gerſpacher aus Nonſtanz, der bereits ſieben Jahre Gefängnis hinter ſich t, dann der mit ſchwerem Arbeitshaus und Gefängnis bvorbeſtrafte 29 Jahre alte ledige Taglöhner Guſtav Jo⸗ nn Liller aus Zollikofen(Schweiz), ferner der 25 80 ürt⸗ temberg), ebenfalls vorbeſtraft, und endlich der 23jährige Taglöhner Jakob Kienle von Burladingen, alle in Kon⸗ anz wohnhaft und erwerbslos. Das vierblättrige Klee⸗ latt hatte ſich wegen ſchweren Einbruchdiebſtahls, Beihilfe ierzu, Hehlerei und Begünſtigung zu verantworten. Die er handlung bot düſtere Bilder von Verkommenheit und endigte mit der Verurteilung des Liller, des Emil Kienle 1 kommt. Tod trat alsbald ein. i 5 Schädeldecke 1 3 zurück, von denen der Beamte die Hälfte als 77 ant 15 erhielt. Schließlich wurde die Schiebung ent⸗ i n 58 5 un 8 1 urteilte ihn zu groei Jahren Gefängnis und drei Jahren und des Gerſpacher zu je ein Jahr ſechs Monaten Zucht⸗ haus und fünf Jahre Ehrverluſt. Jakob Kienle erhielt acht Monate Gefängnis. Gerſpacher. acht Monate Reſtſtrafe zu verbüßen. 15 Hüfingen bei Donaueſchingen.(Beim Treppe n⸗ bherunterutſchen zu Tode geſtürz t.) Hier ereig⸗ gete ſich ein Unglücksfall, wie er leider nur zu oft vor⸗ Als die Familie des Stadtrechners Moog am hat außerdem noch Sterbebette der Mutter der Ehefrau weilte, vergnügte ſich das zweieinhalb Jahre alte Kind der Eheleute zu Hauſe 1 N damif, daß es auf dem Treppengeländer herunterrutſchte. Hierbei verlor das Kind das Aebergewicht und ſtürzte fünf Meter in die Tiefe direkt auf den Kopf. Der Durch den Sturz wurde dem Kind eingedrückt, ſo daß das Gehirn heraus⸗ 7 255 l e 3 a I — Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Geriſſene Steuerſchie⸗ ung.) Ein ſchwerkriegsbeſchädigter Steuerſekretär kam durch ſchwierige Familienverhältniſſe auf die ſchiefe Bahn. em er die Steuerberechnungen machte, zur Abführung an die Behörde übergeben hatte. Die gefälſchten Quittungen verſah er mit einem amtlichen Stempel. Ferner ſteckte er ſich hinter zwei Wirte, denen er vormachte, daß ſie Ne Steuerkaſſe, nachdem er vorher alles vorbereitet hatte. Die beiden Steuerzahler erhielten 220 bezw. 700 Mark „Aner⸗ es erfolgte die Verhaftung. Das Gericht ver⸗ erluſt. Hanau a. M.(Verhaftung einer Einbre⸗ cherhande.) Nach langen vergeblichen Bemühungen gelang es jetzt endlich der hieſigen Kriminalpoltzet, die gungehörigen einer großen Einbrecherbande zu verhaften. Von den Einbrechern ſind bereits 30 Einbruchsdiebſtähle 0 9 Stadt und Landkreis Hanau, darunter auch die auf d m Werk Wolfgang der Fuma Heräus und im Büro er Deutſchen Volkspartei eingeſtanden worden. f Idar.(Von der Wagendeichſer aufge⸗ pießt.) Auf der Landſtraße ſtieß ein Einwohner von Hettenrodt mit ſeinem Motorrad mit einem Fuhrwerk klammen. Die ief in die Brust, ſo daß der Tod eintrat. Wi Oberſtein.(Von der Transmiſſion erfaßt.) 5 ährend der Arbeit wurde ein junger Mann von dem „Aransmiſſionsriemen erfaßt und in die Höhe geſchleudert, wobei er Verletzungen am Kopf, im Rücken und an den — 1 Speyer. Die Schuldfrage des Speyerer 4 Autgungiuds.) Zu dem ſchweren Autounfall, bet ö.— 1 1 5. Priv 4 FP fich keinen dem das zweieinhalbjährige Töchterchen Thereſe des Schif⸗ Adam Hauck überfahren und auf der Stelle getötet de, erfahren wir noch folgendes: Der franzöſiſche B gatlaſtkraftwagen wurde nunmehr von der deutſchen ehörde beſchlagnahmt. Im Beiſein des hieſigen Amts⸗ gerichtes und der Staatsanwaltſchaft Frankenthal fand ae örtliche Beſichtigung und Anterſuchung des Vor⸗ alls, die Leichenſchau und eine photographiſche Aufnahme am Tatort ſtatt. Die Leiche des Kindes, die äußerlich deoder Blutſpuren noch Verletzungen aufweiſt, wurde in er Leichenhalle des alten Friedhofes in Anweſenheit des anitätsrates Dr. Franz(Frankenthal) ſeziert. Eine fran⸗ e Anterſuchungskommiſſion weilte am Tatort. Der netter des Laſtwagens, Reine, der der deutſchen Ge⸗ de ktsbarkeit unterſteht, wird ſich, da der Wagen bei der utſchen Behörde nicht angemeldet war und Reine auch un tichten zu verantworten haben da der Wagen noch N tutter den franzöſiſchen Farben fuhr und die Militärkon⸗ kollnummer 88 273 trug.* ann. Alzey.(H äusliches Idyll.) In der Schanzen⸗ asse gerieten Hausgenoſſen miteinander in Streitig kei⸗ küre in deren Verlauf der eine mit der Axt eine Zimmer⸗ einſchlug. Er wurde in Polizeigewahrſam genommen. Guntersblum.(Roh linge.) Rohe Burſchen ſchlugen , 8.. 66h. Boden und mißhandelten ihn. Die Polizet konnte 8 5— — 2 eee Er unterſchlug Steuerbeträge, die ihm ein Bekannter . zuviel Steuern bezahlt hätten. Er beſtellte die Leute auf Wagendeichſel drang dem Unglücklichen * 9 Führerſchein beſitzt, auch noch vor den deutſchen ſtirelle Edmund Hals, der zuſammen mit dem dur kath. Pfarrgemeinde ein muſikaliſches Ereignis. Neuſtadt a. d. H.(Dankenswerte Stif⸗ tung.) Herr Emil Helfferich in Batavia, ein Bruder des mit ſeiner Mutter bei dem Eiſenbahnunglück in Bellin⸗ zona ums Leben gekommenen Staatsſekretärs Dr. Helffe⸗ rich, hat aus Anlaß des Geburtstages ſeiner Mutter dem Bürgermeiſter Dr. Forthuber 1500 holländiſche Gulden durch ſeine hieſigen Brüder überreichen laſſen. Die Summe iſt für die Geſellſchaft für Gemeinwohl be⸗ ſtimmt. .. Weſtheim.(Ein ſchlechter Totengräber.) Der hieſige 53 Jahre alte Totengräber Gottfried ſchler grub entgegen den geſetzlichen Vorſchriften die Gräber meiſtens nur einen Meter tief, während eine Tiefe von 1.80 bis 2,90 Meter vorgeſchrieben iſt. Er wurde darauf⸗ hin ſeines Amtes enthoben. Nachträglich ſtellte ſich her⸗ aus, daß er die Tare bei der Verrechnung eigenmächtig erhöht hatte und ſtatt ſechs Mark acht Mark für ein Grab verlangt hatte. Er hatte ſich deshalb wegen Betrugs im wiederholten Falle vor dem Amtsgericht Germers⸗ heim zu verantworten. Der günſtige Amſtand, daß manche Verfehlung inzwiſchen verjährt iſt, und richterliche Milde ließen ihn mit einer Geldſtrafe wegen einfachen Betrugs davonkommen. Friedberg.(Rabeneltern.) Vor dem hieſigen Schöffengericht hatten ſich der Landwirt Staubinger und ſeine Ehefrau wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Staubinger ſteht im 62., ſeine Frau im 40. Lebensjahre. Aus der Ehe waren 13 Kinder hervorgegangen, wo⸗ von zehn ſtarben. Eme Unterſuchung hatte ergeben, daß⸗ man bei acht Kindern annehmen muß, daß ſie infolge ſchlechter Behandlung und Ernährung geſtorben ſind, da ſie nicht lebensfähig waren. Die unmenſchlichen Eltern wurden wegen fahrläſſiger Tötung zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt.. Offenbach.(Verfolgung eines ſchießenden Verbrechers.) Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich auf offener Straße ab. In einem Herrenartikelgeſchäft war ein Einbrecher auf friſcher Tat erwiſcht worden. Es gelang ihm zu entkommen, er wurde verfolgt und gab auf der Flucht mehrere Schüſſe auf das ihm nachſetzende Publikum ab, die zum Glück niemand trafen. Schließlich konnte der Kerl von Paſſanten feſtgenommen werden, und auf der Poltzei ſtellte ſich dann heraus, daß man einen ſehr ſchweren Jungen erwiſcht hatte, nämlich den aus dem Diezer Zuchthaus entſprungenen gefährlichen Faſſa⸗ denkletterer und Einbrecher Brey aus Frankfurt a. M., der eine längere Zuchthausſtrafe zu verbüßen hat. Offenbach.(An einem Straßen bahnwagen den Kopf eingeſtoßen.) Das 21 Jahre alte Dienſt⸗ mädchen Auguſte Mönkeberg fuhr mit ihrem Fahrrad auf einen Straßenbahnwagen los, ſtieß dabei mit ihrem Rade gegen die Stirnwand des Wagens und flog mit dem Kopfe gegen den Reflektor, wober ſie ſich den Schädel völlig zertrümmerte. Der Tod trat auf der Stelle ein. Den Wagenführer trifft keine Schuld. ——— Kleine Ghronit. , AKaoyrrxpfionzblüten. Aus Chicago wird gemeldet, daß dort ein Prozeß gegen 74 Perſonen eröffnet worden iſt, die des Alkoholſchmuggels beſchuldigt werden. Anter ihnen befinden ſich ter, Sekretär des Polizeikommiſſariats. ein Richter, ein Hauptmann und der i Den Teilhaber ermordert. Der N 90 5 gländer Schwab eine Fabrik für automatiſche Feuerlöſchapparate betrieb, hat ſeinen Teilhaber in einer Straße von Paris durch fünf Schüſſe niedergeſtreckt, angeblich, weil dieſer ihn ruiniert habe. 25 i a Großfeuer im Berner Oberland. Auf dem 1650 Meter hoch gelegenen Kurort Muerren im Berner Ober⸗ land iſt Großfeuer ausgebrochen, das zufolge des Höhen⸗ ſturmes ſich raſch ausbreitete und gegenwärtig noch fort⸗ wütet. Fünf große Hotels ſind niedergebrannt, ein ſechs⸗ tes ſchwer beſchädigt. Der Feuerwehr gelang es nach mehrſtündiger Arbeit, das Feuer im Dorfe ſelbſt ein⸗ zudämmen, jedoch hat es auf den Wald übergegriffen, der lichterloh brennt. N. Ar Großfeuer in Tokio. Aus Tokio wird berichtet, daß durch eine Feuersbrunſt 350 Häuſer und mehrere Fa⸗ briken im Induſtrieviertel der Stadt zerſtört wurden. Der Schaden wird auf über 250 000 Pfund geſchätzt. IF Zugzuſammenſtoß in Numänien. dem Bahn⸗ hof Faracam in der Nähe von Maraſeſer itt ein Perſonen⸗ Nen mit einem Güterzug n Dabei wur⸗ drei Lokomotiven und mehrere Wagen zerſtört. 20 ik Eine e Baſilika niedergebrannt. Die hiſtoriſche Baſilika in Quebeck wurde mit den darin aufbewahrten wertvollen Neliqztten und Pilgerſpenden ich Feuer zerſtört. Der Schaden wird auf Line halbe Million 1 9 1. „* Zuſammen nem Leicheniransportauto. Ein Leichentransportauto in Wien ſtieß mit einem Laſt 9 1 zuſammen, wobei ſechs Perſonen verletzt wurden. Zuſammenſtoß erregte großes Auſfſehen,. die Sa ichentransportautos auf die Straße fielen ärge aufſprang, ſo daß die Leiche ſichtban Perſonen wurden verletzt. 2 rge des und einer der wurde Lokales und Allgemeines. Seckenheim 22. November. Patronaisfeler in der Negidluskirche. Am geſtrigen Sonntag feierte der hieſige Cäcilienverein das Feſt ſeiner Patronin. Im Hochamt trug der Verein die 4 ſtim. Meſſe„Missa stella maris“ vor und es war für die Die vorgetragene Meſſe war wirklich ein Werk von einzig⸗ artiger religiöſer Prägung und kirchlichen Kunſtgenuſſes. Während im„Kyrie“ vertrauensvoll die Erbarmungen des Herrn zum Ausdruck kommen, brachte das Gloria in majeſtätiſcher und kraftvoller Art den Lobgeſang des Herrn. Im weiteren Verlauf der Meſſe offenbart ſich ſo recht der Glaube, die Hoffnung und die Liebe des Herrn. Die muſikaliſche Leitung, Herr Chordirigent Muſikdirektor Boſch⸗Mannheim kann auf dieſe Leiſtung mit ſtolz zurückblicken. Eine Ueberraſchung und zugleich den Höhepunkt der kirchlich⸗muſikaliſchen Feier brachte Frl. Ellen Pfeil vom Stadttheater Heidelberg beim Sopran⸗Solo„Ave Maria“ welche die des A⸗Tones kriſtallklar hervorzauberte. Frankfurt. höchſten agen Verein für das Deutschtum im Auslande? Roch iſt es nicht ſo weit, doch die Vorſätze hierzu, auch in Secken⸗ heim eine dazugehörige Ortsgruppe zu gründen, gab der am Samstag Abend ſtattgefundene Lichtbildervortrag über Südtirol. Einleitend begrüßte Herr Lehrer Kimmig in kurzen treffenden Worten die zahlreich Erſchienenen und insbeſondere den Vortragenden, Herrn Dr. Bertel aus Insbruck ſelbſt und den im Auslandsdeutſchtum gut erfahrenen Landesobmann Profeſſor Maenner⸗Weinheim. Er betonte im beſonderen die große Bedeutung des Deutſch⸗ tums im Auslande für das Mutterland aus folgenden mmm, Gründen: 1. Um ein weiteres Vordringen des Fremdtums zu verhindern; 2. Die Wege zu ebnen für den Wieder⸗ aufbau der deutſchen Weltwirtſchaft; 3. Die Ehre und unſer Anſehen und ſchließlich unſere Weltgeltung wieder herzuſtellen. Herr Dr. Bertel ſchilderte ſodann die Röten 5 der unterdrückten nationalen Minderheiten in Südtirol an Hand von Zahlen, wie die deutſchen Schulen unter⸗ drückt, der Religionsunterricht nur in welſcher Sprache abgehalten, die Kreditwirtſchaft der Raiffeiſenvereine unter bunden, ſelbſt Hoſpize, Turnvereine und Feuerwehr ver⸗ Kurzum, alles was deutſch klingt, ſogar Ramen boten. ausgemerzt werden ſoll. Einige anſchließend gezeigten Bilder über Südtirol ergänzten ſeinen Vortrag. Der Landes⸗ obmann Herr Prof. Maenner⸗Weinheim trat hierauf be⸗ ſonders warm für das Auslandsdeutſchtum im allgemeinen ein. Er verſtand es vorzüglich unſere Landsleute im Auslande vor unſerem geiſtigen Auge erſtehen zu laſſen, zeigte wie ſich alte alemanniſche Sitten und Gebräuche bis heute erhielten, führte uns in humorvollem Geplauder ins Ungarland, nach Siebenbürgen, ins Banat und an das ſchwarze Meer, wo wir badiſche Landsleute treffen u. ſ. f. um zum Schluſſe die Ziele des Vereins für das Deutſchtum darzulegen. Er befürwortete die Gründung einer Ortsgruppe hier und empfahl, Herrn Lehrer Kimmig mit den Vorarbeiten zu betreuen. Der Abend wurde aus⸗ geſchmückt mit muſikaliſchen und rezitatoriſchen Dar⸗ bietungen und gemeinſamen Singens von Vollsliedern zur Vertiefung des Heimatgedankens. Der„ Geigerkönig“ im Palast⸗Theater war eine be⸗ ſondere Darbietung für den Buß⸗ und Bettag. Gar e,. d mancher hat ſich unter dem Wort„Singfilm“ nicht das vorgeſtellt, was er hier hörte und ſah. Es war ein Erlebnis für die 300 Beſucher geſtern Abend, das bewies die ſtarke Applaudierung nach jedem Akt und am Schluſſe. Der Film als ſolcher iſt mit den landſchaftlichen Reizen der ſächſiſchen Schweiz ausgerüſtet. Die dramatiſche Handlung iſt bezaubernd und wahr. Wahr erſt recht durch den Geſang der Sopranſängerin, Fräul, Lörſch, ſowie des Herrn Qpernſängers Dötſch, beide aus liſche Leitung blendend in der Hand. Man fühlt es, die drei ſind mit dem„Geigerkönig“ verwachſen. Durch das Singen wird der Film zur Wirklichkeit. Wer noch nie einen Singfilm geſehen hat und gehört hat, der verpaſſe nicht die heutige Gelegenheit. * e für Jugendfahrten. 1255 Grund der Verhandlungen der Deutſchen Reichsbahngeſell⸗ ſchaft mit dem Reichsminiſterium des Innern, ſowie den Länderregierungen kann nunmehr damit gerechnet wer⸗ den, daß die Beſtimmungen über die Fahrpreisermäßigung ugunſten der Jugendpflege zum 1. Januar 1927 durchge⸗ führt werden. Sollten herbei in einigen Fällen bei der ne der Lichtbildausweiſe für die Begleitper⸗ ſonen infolge übergroßer Anzahl von Anmeldungen Schwierigkeiten entſtehen, kann eine angemeſſene Ueber⸗ gangszeit gewährt werden. Das Alter für die Auf⸗ ſichtsperſonen— Führer von Ausflügen— muß bekannt⸗ lich mindeſtens 18 Jahre betragen. 5 — Falſche Reichsſilbermünzen. In der letzten Zeit ſind falſche Reichsſilbermünzen zu zwei Reichsmark angehal⸗ ten worden, deren hauptſächlichſte Fälſchungsmerkmale nach⸗ fetten bekannt gegeben werden: Die Falſchſtücke fühlen ſich ettig an und ſind zwei Gramm leichter als die echten Stücke. Die Zeichnung iſt im allgemeinen gut, nur iſt die Rifflung des Randes ſchlecht. Die Stücke beſtehen an⸗ ſcheinend aus einer Legierung von Aluminium und Blei und ſind daher nicht ſchwer von den echten zu unterſcheiden. — Die Anrechnung der Kriegsdienſtjahre bei der An⸗ geſtelltenkündigung. Dem Angeſtellten einer Firma in Frankfurt a. M., der ſeit 1913 dort beſchäftigt war, wird mit viermonatiger Friſt gekündigt. Er klagte vor dem Gewerbegericht auf Einhaltung einer ſechsmonatigen Friſt unter Hinweis auf die Beſtimmungen des Kündi⸗ gungsſchutzgeſetzes für Angeſtellte. Die Firma machte gel⸗ tend, der Angeſtellte habe ſeine Tätigkeit während des Krieges(1914/18) unterbrochen. Das Gewerbegericht gab der Klage ſtatt und brachte zum Ausdruck, daß Kriegs⸗ dienſt nicht als Unterbrechung der Tätigkeit anzuſehen iſt. Die Auslegung des Kündigungsſchutzgeſetzes, ſo heißt es in der Begründung, müſſe gemäß den Abſichten des Geſetzes in ſozialem Sinne erfolgen. Man könne ber der Kündigung die Kriegsteilnehmer nicht ſchlechter ſtellen als jene, die während des Krieges ihren Beruf weiter ausüben konnten. Ve ces neue Popjer geo SSH ug, N wurde zwif 905 Arno Dreſcher geteilt. N i Kapellmeiſter Herr Rettig hat die muſika⸗ Darf man fremde Kinder ſchlagen? „Natürlich nicht!“ wird man geneigt ſein, zu antwor⸗ Das hängt eben vom Takt und Augenmaß des Be⸗ treffenden ab, der ſich häufig auch mit einer Anzeige an den Vater begnügen wird, wenn die Unart des Kindes eine ſofortige Züchtigung nicht erfordert. — Nanußeimer Theaterſchen. 1. National⸗Theater: ö Dienstag, 23. Nov., 7,30 Uhr: Wallenſtein ten. Denn die häusliche Kindererziehung iſt, ſoweit nicht 2(1. Teil). Von Schiller.(Für die Theatergemeinde die Schulzucht in Frage kommt, Recht und Pflicht der reie Volksbühne Nr. 1452— 1600, 16111650, Eltern, wohl Privatſache. Doch nicht ganz ſo! Greift doch der Staat durch die Vormundſchaftsbehörde in das elterliche Erziehungsrecht ein, e das geiſtige oder leibliche Wohl des Kindes durch erziehungswidriges Ver⸗ halten des betreffenden Elternteiles gefährdet wird und veranlaßt die Unterbringung in einer geeigneten Familie oder in die Fürſorgeerziehung. Aber die Pflicht, dem Kinde eine angemeſſene häusliche Erziehung zuteil werden zu lafſen, beſteht nicht nur gegenüber dem Staat, ſondern auch gegenüber jedem Einzelnen, inſofern dieſer ein Recht Turnen Sport Spiel. Deutſch⸗franzöſiſche Borkämpfſfſe. In Paris fanden mehrere deutſch⸗franzöſiſche Box⸗ kämpfe im Cirque de Paris ſtatt. Zunächſt ſiegte der Franzoſe Pladner im Fliegengewicht über den Deutſchen Minow in der ſechſten Runde, nachdem Minow aufge⸗ geben hatte. Der Franzoſe Charles Raymond aus der Federgewichtsklaſſe ſiegte über den Deutſchen Stamins 0017100, 8051-8100, 10 00110 200). Mittwoch, 24. Nov., 8 Uhr: Martha. Oper von Flotow.(Miete A Nr. 11. Mittlere Preiſe.) Donnerstag, 25. Nov., 7,30 Uhr: Othello. Oper von Verdi.(Niete D Nr. 12. Mittl. Preiſe.) Freitag, 26. Nov., 7,30 Uhr: Frühlings Er⸗ wachen. Kindertragödie von Frank Wedekind. (Miete B Nr. 12. Mittlere Preiſe.) Samstag, 27. Nov., 8 Uhr: Der lebende Leich⸗ 20. daran hat, gegen Ungezogenheiten des Kindes geſchützt] nach Punkten in der zehnten und letzten Runde. Der nam. Drama von Tolſtot.(Außer Miete. Vorrecht 2 zu werden. Dies hat das Hanſeatiſche Oberlandesgericht] Deutſche Domgörgen ſiegte in der Mittelgewichtsklaſſe C. Hohe Preiſe.) 8 bereits vor dem Kriege ausgeſprochen. Das heißt natür- über den Franzoſen Romerio nach Punkten über zehn Sonntag, 28. Nov., 3 Uhr: Der fröhliche R lich nicht, daß jeder beliebig auf ein fremdes Kind ein⸗ Runden. In der gleichen Gewichtsklaſſe ſiegte dagegen Weinberg. Luſtſpiel von Zudmaver.(Kleine 2 ſchlagen darf. Vielmehr muß es ſich um eine ſolche un der Franzoſe Kid Nitram über den Deutſchen Hammer Preise.) 8 Uhr: Der lebende Leichnam. Drama art des Kindes handeln, die eine ſofortige Züchtigung nach Punkten in der 10. Runde. Im Schwergewicht be⸗ v. Tolſtol.(Außer Miete. Vorrecht D Hohe Preiſe.)— erfordert, ſo daß der leibliche Vater, wenn er ſelbſt zu⸗ gegen wäre, ſagen müßte, daß der betreffende Fremde in ſeinem Sinne durch die Züchtigung eine Erziehungs⸗ maßnahme vorgenommen habe. Kann nun etwa der leib⸗ liche Vater ſagen:„Was mein Kind auch getan haben mag, ein Fremder darf mein Kind nicht ſchlagen, die Er⸗ Tat iſt dieſer ſiegte der Franzoſe Barrick den Deutſchen Röſemann in der zweiten Runde durch Disqualifikation. — Vierkötter bleibt Amateur. Nach einer in der vorigen Woche verbreiteten Mel⸗ dung ſoll der deutſche Kanalſchwimmer Ernſt Vierkötter zum Profeſſionalismus übergetreten ſein. Wie Vierköt⸗ Montag, 29. Nov., 8 Uhr: Elektra. Tragödie von Rich. Strauß.(Miete F Nr. 12 Mittl. Preiſe.) 2. Neues Theater: Mittwoch, 24. Nov., 8 Ahr: Heimliche Braut⸗ fahrt. Luſtſpiel von Lenz.(Für die Theaterge⸗ meinde Bühnenvolksbund. Abt. 1—12, 1944.) ziehung beſorge ich ganz allein!“ In der e 5 ; 5 3% fc; ie tteilt, iſt tt 5 0 e, gebenen Sprößlings beeinträchtigt fühler, im Wege berband kat Vierter für die beapfinte tteſſt vod ee 1 9 ſwatklag. den„Kö dete Kin- den Vereinigten Staaten die Zuſtimmung erteilt, ob⸗ Sonntag, 28. Nov., 7,30 Uhr: Olly⸗Polty. 1 — e ee 8 5 Erfolg. 8 ee wohl er ſich damit in Widerspruch zu dem in Hildes⸗ Operette von Kollo. dar ſprechung hat den Standpunkt eingenommen, daß die Er⸗ heim gefaßten Beſchluß ſetzt.— Wie bereits gemeldet, Montag, 29. Nov., 8 Uhr: Jedermann. Das 9 iw, ⁶ f, pfli 5 aters a. L 1. 8 4 it,„ 2 0 2 20 5 7 5 7 957 BB. auch dann erlaubt iſt, wenn der leibliche Vater e e i 175 n 271. 281, 311, 321, 410, 411. F. V. B.: Nr. 1 bis ß ſie 1 7 W iſt weren 2 5 die—.— 5 3 Franzose Michel und Gertrud Ederle 600, 12011700, 2301— 2700. rike 0 5 ält. 0 8 a 8— i ziehungsmaßnahme ſich in angemeſſenen Grenzen mit Vierkötter zuſammen an dieſes Werk gehen. F Aimmermann W Ing. G. Därdle. Setenbeim 2. 5 eine 2 von Wollstotfen, antelstoffen, Seldenstoffen, Baumwollwaren etc. 00 Horden Dlenstao Zur Hälfte 5 und soweit die Vorräte reichen 2 g 22 f f* 1 11 111 15 und zwei Drittel des regulären Preises. unt am den Dianken— neben der Haupinost. Am* ö Reste von Baumwollwaren aller Art, mit hohem Preisnachlass. 5 8 ä ſt a Bekannt Gar. reiner eee 1 ekanntmachungen 5 l 5 2 1 der Gemeinde Seckenheim U Pl Pr⸗ Edenlichtspiele Seckenheim Schlalmmer, kiche una uollerl 5 Am Oienstag, den 23. November 1926, 2 a* 8 E nachmittags von 2 bis 3 Ahr wird im Nathaus Honig 5 E gneisezimmer, herrenzimmer, 5 ic Mütterberatungsſtunde abgehalten. a 1. 60 ö 5 ii io Ei öbel dog Seckenheim, den 19. November 1926. 1 Pfund Glas 78 71 5 4. 9 9 en 90. gen Der Bürgermeiſter: Mark 1.50 We 777 4 1 5 biuig uad 5 9 ü 81132 Zlachs. Karl Raufelder. 8 Alea im 5 E Möbel- f dt. baus M. 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Mittwoch: eee eee eee eee I. 3 90. N— 2— 5 M f 1 f 2 Uskat-Dattelnn. khan 9 IWA MOsjUK ir! Ersſtlassige Standuhren F zikonen 5.: 56 8 l der e von„Kurier des Zaren“ Eiche in allen Farben, Nulbaum, Mahagoni f 0 e ee e 1 90 in dem dritten neuen Russenfilm. Besteck Sämtliche Südfrüchte sind neuer E“. 1 2 Mattia Pascal e ee A aubncker 0 Beachten Sie die Reklame morgen an dieser Stelle. 9 2 Relnes amerikanisches 1 Trauringe eder A. schmweineshm a!“ Ab Freitag: 1 une Kauf deten IiDnell u. nreismerti Ulk in Hoi“ esichtigung ohne Auizwäng erbeten 5 prustoroi Pfund 75 n 5 5 99 4 1 8 F2, 4d Ludwig Gross F2, 4 950 JCeue feſephon-Nummer 28832 1 s b een eee eee ſletur⸗Balen. 9 4 ua