Bezugspreis: Für den Monat Rov. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. N Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 5 5 1 Weichen und Außempofiſt 8 Eine Erklärung der Negierungsparteien. 5 5 be Berlin, 23. November. Der Reichstag begann heute die außenpolitiſche Aus⸗ ſprache, die ſchon mehrmals vorgeſehen war, aber immer wieder hatte vertagt werden müſſen. Mit der Ausſprache wurde verbunden die Beratung eines völkiſchen Antrages auf Kündigung der Locarno⸗ Verträge und des bekannten Antrages der bürgerlichen Parteien über Prüfung der Kriegsſchuld frage. Somit gab 0* Abg. Dr. Emminger(Bp.) namens der vier Regierungsparteien(Zentrum, Demo⸗ kraten, Deutſche Volkspartei und Bayeriſche Volkspartei) folgende formulierte Erklärung ab: 8„Die von den Regierungsparteien unterſtützte 9* Außenpolitik erſtrebt als oberſtes Ziel die Be⸗ flreiung Deutſchland s. Einen bedeutſamen Beſtand⸗ Feil dieſer Politik bildete zuletzt der Eintritt Deutſch⸗ ö lands in den Völkerbund. Er hat ſich unter Be⸗ dingungen vollzogen, die den weſentlichen Forde⸗ 1 lungen Deutſchlands bezüglich ſeiner völkerbundli⸗ chen Rechte und Pflichten entsprechen, vor allem durch die Wahl als ſtändige Ratsmacht und die in Locarno vorausgegangene Anerkennung der beſon⸗ deren Lage Deutſchlands hinſichtlich ſeiner Verpflichtun⸗ gen gemäß Artikel 16 des Völkerbundpaktes. 5 Von dieſen Ergebniſſen nahmen die Regierungs⸗ parteien mit Befriedigung Kenntnis. Wir billigen wei⸗ terhin die Haltung, welche die deutſche Bölkerbunds⸗ delegation in Genf eingenommen hat, eine Haltung, die ebenſowohl den Willen Deutſchlands zu loyaler und aufbauender Mitarbeit an den Zielen des Völkerbundes wie ſein Alnerſchütterliches Gtreben nach Freiheit und 11 Gleichberechtigung min eindrucksvoller Weiſe vor aller Welt bekundet hat. Bei der entſcheidenden Wichtigkeit, welche die Frage der 4 Abrüſtung für die Sicherung des Weltfriedens und den Beſtand des Völkerbundes hat, wird ſich die Mit⸗ arheit Deutſchlands in Genf mit beſonderer Tatkraft auf die Herbeiführung der allgemeinen Ab⸗ krüſtung als rechtliche und politiſche Fortführung der 2 7 Deutſchland zunächſt einſeitig aufgezwungenen Ab⸗ „ klüſtung zu erſtrecken haben. „ Der Verſuch, den Eintritt Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund zum Ausgangspunkt einer Akion zu machen, deren weitere Entwicklung die Verſtändig ung mit Frankreich und eine vollzändige und endaültige Be⸗ freiung der noch beſetzten Gebiete wie auch de Wieder vereinigung des deutſchen Sgarge⸗ b fetes mit dem Mutterlande herbeiführen foll, findet Anſete uneingeſchränkte Zuſtimmung. Eine f eingehende öffentliche Erörterung über die Verhand⸗ lungen von Thoiry und ihre bisherige Fortent⸗ wicklung halten wir im gegenwärtigen Stadium nicht für zweckdienlich. Eines ſtellen wir jedoch mit Nach⸗ druck feſt: Der Grundgedanke und das polſtiſche Prinzip von Thoiry iſt dadurch nicht als falſch erwieſen oder auch nur entwertet, daß ſich ſeiner ſchnellen Verwirklichung zunächſt offenkundige Semmungen entgegengeſtellt haben. 4 Mit nachdrücklichſter Zuſtimmung begleiten wir die * Bemühungen des Herrn Außenminiſters um baldigſte, datummäßig feſtzulegende Beendigung der interalliierten Militäcrkontrolle. Wir er⸗ warten ferner, daß der Herr Außenminiſter * keine Ausgeſtaltung des ſogenannten ATnyveſtigationsrechtes des Völkerbundes „ dencomen wird, die über den Artikel 213 des Ver⸗ feiner Vertrages hinausgeht. Insbeſondere lehnen wir jeden Verſuch, uns widerrechtlich eine unter⸗ 55 schiedliche Inveſtigationsform für die entmil tariſierte Rheinlandzone aufzu zwingen, ab. Insgeſamt werden wir die Reichsregierung auf dem in Genf und Thoiry begonnenen Wege zielbewußt weiter untetſtützen, Wir erwarten dabei von ihr Betonung unſeres politiſchen Rechtes auf Befreiung der be⸗ letzten Gebiete und Ausnutzung der Deutſchland auf Grund der Verträge zuſtehenden Bewegungsfreiheit. Der Kernpunkt der Verhandlungen von Thoiry war von deut⸗ ſcher Seite die Verſtändigung mit Frankreich unter An⸗ paſſung der Reparationsleiſtungen an die zunehmende Ver⸗ flechtung der Völker auf weltwirtſchaftlichem und welt⸗ finanziellem Gebiet. Jedem Verſuch, mit dieſen nur bei ſtarkem freiwilligem Entgegenkommen Deulſchlands lös⸗ baren Problemfragen andere Fragen zu verbinden, die mit dem Rechtlichen und Tatfſächlichen nichts zu tun haben, werden wir uns widerſetzen. Sollte a N Verſchulden Deutſchlands die abſchließende Rege⸗ lung der in Thoiry verhandelten Fragen ſich weiter erzögern, ſo fordern wir die Reichsregierung auf. jede udere Möglichkeit zur beſchleunigten Befteiung der beſetzten Gebiete auszunuzen 45. ö 5 Genugtuung und tiefer Befriedigung haben wir 6 TEPTTTVVTVVCCTTTTTTTTT—T— i.. erer 2 Tages md nnzeig ür Seckenheim und Uungebung Miunoch. 24. Tuenber 1926 enblatt Ergebnis der Gemeindewahlen in Oſtoberſchleſien Kenntnis genommen. Trotz ſchwerſter materieller, ſee⸗ lischer und völkiſcher Bedrängung iſt im Induſtriebezirk, im eigentlichen Oberſchleſien, eine unbeſtrittene deutſche Mehrheit gewählt worden. Wir geben der Erwartung Ausdruck, daß die polniſche Regierung aus dieſer klaren Willensäußerung der oſtoberſchleſiſchen Deutſchen die entſprechenden Folgerungen ziehen und werden laſſen wird, die Deutſchland ſeinen polniſchen Min⸗ derheiten trotz ihrer unvergleichlich geringeren Zahl angedeihen läßt. Anſeren Volksgenoſſen aber danken wir für ihr Bekenntnis zum Deutſchtum, das auch der Fehlſpruch von 1921 nicht hat erſchüttern können.“(Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Hoetzſch(On.) der hierauf das Wort ergriff, kritiſterte zunächſt abfällig die Flaggenhiſſung auf der deutſchen Botſchaft in Waſhington am Waffenſtillſtandstage, warnte vor einer politiſchen Ueberſchätzung der deutſch franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverſtändigung und ſtellte dann feſt, daß die. großen Hoffnungen, die an Thoiry geknüpft worden ſeien, na⸗ mentlich was die Befreiung der Rheinlande angehe, bitter enttäuſcht worden ſeien. Die Deutſchnationale Partei bedaure auch als Opppoſition aufrichtig die Mißerfolge der gegenwärtigen Außenpolitik. Sie erſtrebe ferner eine Erleichterung des Schickſals der beſetzten Gebiete, aber zu irgendwelchen Vorleiſtungen Deutſchlands zur Erleich⸗ terung dieſen Schicksals beſtehe keinerlei Anlaß. Der Redner forderte die ſofortige Aufhebung der Militärkontrolle und lehnte jede Verbindung zwiſchen Militärkontrolle und Inveſtigation ab. Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſei für die Deulſchnationalen eine Tatſache und eine Bindung internationalen Rechts. 5 Die ungerechte und willkürliche Feſtlegung der deutſchen Oſtgrenze durch den Verſailler Vertrag ſei z. B. durch den letzten Wahlausfall in Oberſchleſien von neuem dargetan worden. Wenn Poincaree von Deutſchland eine Garantie dieſer Oſtgrenze verlange, ſo würden die Deutſchnationalen unbedingt eine ſolche Garantie ablehnen. Die Deutſch⸗ nationaſen wollten allerdings auch keinen Revanchekrieg. Auch ſie ſtänden einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung ſehr wohlwollend gegenüber, aber dieſe Verſtändigung müſſe großzügig und reſtlos ſein und zwar auf dem Boden völliger Gleichberechtigung. Wenn der Augenblick ergeben ſollte, daß die Deutſchnakionale Partei wieder in die Re⸗ gierung eintreten ſolle, dann werde ſie auch als Regie⸗ rrungspartei ebenſo wie in der Oppoſition die außen⸗ politiſche Haltung einnehmen, die ihr nationales Gewiſſen vorſchreibe. ö Reichsaußenminiſter Or. Etreſemann de: hierauf das Wort nahm, knüpfte an eine Aeußerung des deutſchnarionalen Redners an, wonach auch für die Deutſchnationale Partei kein Anlaß vorliege, an ber Ehrlichkeit des Beſtrebens des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters zu zweifeln, diejenige Politik zu führen, die eine Verſtändigung ermöglicht. Dr. Hoetzſch habe aber demgegenüber darauf hingewieſen, daß es ſtarke Strö⸗ mungen in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit gebe, die einen ganz anderen Weg gehe. Ich wundere mich, ſo erklärte der Minister, über dieſe Konſtatierung. Es it doch eigent⸗ lich eine Selbſtverſtändlichkeit bei allen großen politiſchen Neuentwicklungen der Völker, daß ſich eine Idee, die neuartig iſt, doch erſt durchſetzt nach einem Kampf zboi⸗ ſchen denen, die ihrer Zeit voraus ſind und denen, die gegen niemand undankbarer ſind als gegen diejenigen, die eine Wahrheit erkennen, für die ihnen der Sinn noch abgeht. Nun iſt insbeſondere von Dr. Hoetzſch dar⸗ auf hingewieſen worden, daß dieſe Frage verbunden worden wäre mit der Idee einer Neuanerkennung der Oſtgrenzen. Demgegenüber möchte ich doch ſtark unterſtreichen, daß amtliche franzöſiſche Stellen der⸗ hört n als abſurd erklärt haben(Hört, örtl), wei ein für allemal geregelt iſt, wie das auch unſere Auffaſſung iſt. Was den Vorwurf betrifft, daß ich in Thoirn in meinem Geſpräch mit Briand keine Forderungen aufge⸗ ſtellt hätte, wenigſtens für die großen Fragen der Räu⸗ mung oder der Militärkontrolle, ſo muß ich doch bitten, ſich den Geſamtkompler der Fragen vor Augen zu führen, der hiermit verbunden iſt und der Operationen finanzieller Art vorſah, die die ge⸗ ſamten Dawesplan berühren und infolgedeſſen auch Fragen aufwerfen könnte, die zwiſchen der Teil⸗ und der Geſamtlöſung ſtehen und ſo bedeutſam ſind, daß ſie eigentlich die größte Umwälzung mit ſich bringen würden. Man kann nicht erwarten, daß bei dem Um⸗ Thoiry mit ſich bringt, acht Wochen nach dieſem Gespräch ee Reſultate dieſes Gespräches vorgelegt werden Ich warne jeden vor falſchem Optimismus. Es können auch auf dieſem Wege Rückſchläge eintre⸗ ten, wie ſie für alle Wege der deutſchen Politik beſchie⸗ den geweſen ſind. Ich weiſe hin auf Locarno, auf den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. Gab es da nicht ganze Monate, in denen wir auf dem toten Punkt waren? Denken Sie ferner an die Luftfahrtverhand⸗ lungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Wie oft ſtanden damals die Verhandlungen ſtill! And jeder Han⸗ 1 Bo ihnen dieſelbe vertragsmäßige Behandlung zuteil unſer Verhältnis durch die Locarno⸗Verträge fang internationaler Verflechtungen, die die Politik von Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. delsvertrag iſt doch nihts anderes als ein Kampf zwiſchen Fortſchritt, Zurückwerſen und Stillſtand. Zu den Fragen, die im Vordergrund der deutſchen außenpolitiſchen Fragen ſtehen, gehört zeitlich zunächſt die Militärkontrollfrage. ö Die Reichsregierung ſteht auf dem Standpunkt, daß die deutſche Entwaffnungsaktion materiell tatſäch⸗ lich abgeſchloſſen iſt und daß die einzelnen Punkte, über deren endgültige Regelung mit der Gegenſeite zur Zeit verhandelt wird, keine Veranlaſſung für ein wei⸗ teres Verbleiben der Kontrollkommiſſion in Deutſchland bilden können. Wir haben bewieſen, daß wir bereit ſind, alle aus dem Vertrag von Verſailles erwachſenden Verpflichtungen zu erfüllen. Wir müſſen deshalb jetzt erwarten, daß die beteiligten fremden Regierungen jetzt nicht mehr zögern, aus dieſer Sachlage die einzig mögliche Konſeguenz zu ziehen. Kein Zweifel kann aber darüber beſtehen, daß die Klä⸗ rung der Inveſtigationsfrage nicht etwa eine rechtliche Vorausſetzung für die Zurück⸗ ziehung der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion dar⸗ ſtellt. Beide Fragen ſind durchaus voneinander zu tren⸗ nen. Wenn ich unſeren Willen zur loyalen Innehal⸗ tung der Entwaffnungsbeſtimmungen und unſer Einver⸗ ſtändnis mit der Durchführung des Inveſtigationsrechtes des Völkerbundes nochmals betone, ſo kann ich das nicht tun, ohne auch bei dieſer Geliegenheit darauf hinzuweiſen, daß es für Deutſchland eine unbedingte Notwendigkeit iſt, auf ſeiner Forderung der allgemeinen Abrüſtung zu beſtehen. Wir müſſen der Welt immer wieder vor Augen halten, daß es auf die Dauer ein unmöglicher und mit der Gleich berechtigung im Völkerbund un⸗ pereinbarer Zuſtand iſt, die allgemeine Rũ⸗ ſtungsfreiheit fortbeſtehen zu laſſen, dabei aber einem einzelnen Staate die völlige Entwaffnung vorzuſchreiben und ihn einſeitig zu kontrollieren. Was i die Frage der Inveſtigationen betrifft, ſo handelt es ſich nicht darum, die Militär⸗ kontrolle von einem Organ auf ein anderes zu übertragen. Die Rechte, die der Verſailler Vertrag in dieſer Hinſicht dem Völkerbund einräumt, haben viel⸗ mehr einen ganz anderen Charakter. Nach Ar⸗ tikel 213 des Vertrages iſt Deutſchland verpflichtet, jede Anterſuchung, ſogenannte Inveſtigationen, zu dulden, die der Nat des Völkerbundes mit Mehrheits⸗ beſchluß für notwendig erachtet. Es entſpricht bereits vor längerer Zeit ſeinerſeits Vorbereitungen ge⸗ troffen hat, um gegebenenfalls jene Beſtimmungen in Anwendung bringen zu können. Deutſchland hat be. dieſen Vorbereitungen nicht mitgewirkt. Es ſind deshalb bei uns Zweifel entſtanden, ob die in Rede ſtehenden Beſchlüſſe des Völkerbundes bei ihrer taktiſchen Anwendung nicht in gewiſſen Einzelpunkten zu einer Erweiterung des im Verſailler Vertrag vorge⸗ ſehenen Inveſtigationsrechtes führen könnten. Es iſt bekannt, daß in Thoiry die Räumung der beſetzten Gebiete und die Regelung der Saarfrage erörtert worden iſt im Zuſammenhang mit gewiſſen finanziellen Leiſtun⸗ gen Deutſchlands. Nachdem die Entwicklung der Außen⸗ politik die baldige Räumung der beſetzten Gebiete zu einem akuten Problem gemacht hat, muß dafür auch eine Löſung gefunden werden, wenn jene Entwick⸗ lung nicht in ene rückläufige Bewegung gedrängt wer⸗ den ſoll.(Sehr richtig.) Die elementare Tatſache der Bedeutung dieſer Verſtändigung für den Frieden Europas weiſt die beiden Regierungen auf Aufgaben hin, die nich t gelöſt werden können, ſolange nicht die trennen⸗ den Schranken niedergelegt ſind, wie ſie die weitere Beſetzung deutſchen Gebietes darſtellt. Es wird ſich des⸗ halb, wenn Frankreich und Deutſchland wirklich eine fruchtbringende Politik treiben wollen, auch nicht darum handeln, die Beſatzung abzulöſen durch Einrichtungen eine neue For m einſeitiger, gegen den einen Teil gerich⸗ teter Machtpoſitionen. Solange es nicht gelingt, dieſe Be⸗ trauens aufzubauen, bleibt ihnen die geſunde Entwick⸗ lungs möglichkeit verſagt, die ſonſt ſehr wohl denkbar iſt. Im Anſchluß an die Ausführungen Dr. Streſe⸗ manns gab 8 1 Reichswehrminiſter Dr. Geßler hüllungen“ über angebliche Beziehungen zwiſchen der Reichswehr und illegalen Bezirkskommandos wandte. griffe gegen den Außenminiſter. Noch niemals ſei Dr. Streſemann mit ſo leeren Händen vor den Reichstag ge⸗ treten wie heute. Alle Hoffnungen auf Locarno und Thoiry ſeien zuſchanden geworden. ſchwebe nicht der Geiſt von Locarno, Poincarees. ſondern der Geiſt mittag 3 Ahr vertagt. auch durchaus der Natur der Sache, daß der Völkerbund politiſcher Art, die nichts anderes darſtellen als nur ziehungen allein auf der Grundlage gegenſeitigen Ver⸗ eine kurze Erklärung ab, in der er ſich gegen die„Ent⸗ Dann richtete der Kommunist Stöcer ſcharfe An⸗ Ueber Frankreich Hierauf wurde die Weiterberatung auf morgen nach⸗ Militär kontrolle und Aheinlandräumung. Stellungnahme der Pariſer Preſſe. 5 Paris, 23. November. Im„Matin“ kommt Jules Sauerwein in einer Vorſchau zur bevorſtehenden Ratsſitzung zu dem Schluß, daß die ziemlich ärmliche Tagesordnung der Seſſion es nicht begreifen laſſen würde, wenn Chamberlain, Briand und Streſemann die Reiſe nach Genf unternähmen. Tat⸗ ſache ſei aber, daß unter dem Vorwand techniſcher Fragen die ganze europäiſche Politik in Genf von den verantwortlichen Außenminiſtern zur Beſprechung gelan⸗ gen ſolle. Was die Frage der Räumung der Rhein⸗ lan de anlange, ſei in Frankreich die öffentliche Meinun der Anſicht, daß von dem Aufhören der Militärkontroll⸗ kommiſſion erſt dann die Rede ſein könne, wenn der Völ⸗ kerbund die Entwaffnungsfrage ſelber übernommen habe und zwar ſollte damit ſchon vor der Räumung be⸗ gonnen werden. Anter dieſen Umſtänden werde das fran⸗ zöſiſche Parlament vielleicht einer vorzeitigen Räu⸗ mung zuſtimmen. Es werde auf alle Fälle vorzuziehen ſein, wenn eine ſtändige Sicherheit geſchaffen werde, nach⸗ dem die Beſetzung des Rheinlandes doch nach Verlauf einiger Jahre aufhören müſſe. Wenn die große Aus⸗ ſprache, die ſich aufdränge, vermieden oder verzögert werde, ſo könne der Friede Europas davon keinen Nutzen ziehe. Man dürfe Löſungen nicht ausweichen, wozu die ſeit zwei Jahren Deutſchland gegenüber be⸗ folgte Politik das natürliche Vorſpiel war. „Echo de Paris“ glaubt, daß die Unterredung nicht in Genf, ſondern in Locarno oder Strieſa ſtatt⸗ finden wird. Die Zeitung ſteht auf dem Standpunkt, daß eine Fühlungnahme mit Muſſolini noch verfrüht ſei, da nach den jüngſten franzoſenfeindlichen Zwiſchenfällen Frankreich ſich den Anſchein gebe, unter einer Drohung zu diskutieren. Kommt die Wahlrechtsreform? „Vorläufig zurückgeſtellt“. de Berlin, 24. November. Die neue Wahlrechtsvorlage des Reichs⸗ innenminiſters hat zwar nach langjährigem Anlauf endlich die Geheimſchränke ſeines Miniſteriums verlaſſen, aber ſie iſt nicht weiter gekommen als bis zur Reichskanz⸗ lei in der Wilhelmſtraße, wo ſie gleich nach einem kur⸗ zen Augenaufſchlag wieder von der Schlafkrankheit be⸗ fallen wurde. Man hat ſich an irgend einer ihrer Beſtim⸗ mungen geſtoßen, die verfaſſungsändernden Charakter trug, hat bedenklich den Kopf geſchüttelt und ſie dann, vorſichtig und bedächtig„vorläufig zurückgeſtellt“. Faſt könnte der Verdacht aufſteigen, daß die Geſetzesvorlage nur des⸗ halb mit verfaſſungsändernden Beſtimmungen verſehen worden iſt, damit ſie von vornherein auf unüberwindbaren Widerſtand ſtößt. Das eißt alſo, daß man dem Volke, das eine Reform ver⸗ angt, die Erfüllung ſeines Willens von ferne ver⸗ heißt, ohne ernſtlich daran zu denken, den Reichstag zu einer Reform zu veranlaſſen. Man darf geſpannt ſein, wann das Reichskabinett und der Reichsinnenmini⸗ ſter insbeſondere die Vorlage nochmals hervorholen, um dem Reichstag Gelegenheit zu geben, den Willen der deutſchen Wählerſchaft zu erfüllen. Die Dezembertagung des Völkerbundes. Sir Eric Drummond kommt nach Berlin. Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, wird am 28. d. M. in Berlin erwartet, wo er vor der Dezembertagung des Völkerbundrates mit den zuſtändigen Stellen der deutſchen Regierung Fühlung nehmen wird. Eine beſondere Bedeutung hat dieſer Be⸗ ſuch nicht, es gehört vielmehr zu den Gepflogenheiten des Generalſekretärs des Völkerbundes, daß er vor den Rats⸗ itzungen mit den Regierungen der wichtigſten Staaten es Völkerbundrates perſönlich in Verbindung tritt, um auch auf dieſe Weiſe für eine möglichſt reibungsloſe Ab⸗ wickelung der Verhandlungen in Genf Sorge zu tragen. Vermutlich dürfte bei dieſer Gelegenheit auch die Frage des Vorſitzes der diesmaligen Ratstagung erörtert wer⸗ den. Der Vorſitz ſteht bekanntlich diesmal Deutſchland zu, doch iſt anzunehmen, daß Deutſchland darauf verzichten wird, und erſt bei der Tagung des Völkerbundrates, die in Berlin ſtattfindet, alſo vorausſichklich der Märztagung, den Vorſitz übernimmt. 5 Zur Tagesgeſchichte. Einfuhrverbot für deutſche Blätter in Südtirol. Nach einer Bozener Meldung hat die Präfektur durch eine Verfügung die Einfuhr ſämtlicher deutſchen Blätter nach Südtirol verboten. Die Verdrängung des deutſchen Ele⸗ ments in Südtirol wird mit ſtrikter Konſequenz durchge⸗ führt. So wurde in einem Dekret die Errichtung von ita⸗ lieniſchen Siedelungen in Südtirol angeordnet. Die hauptſächlich durch den italleniſchen Frontkämpferbund durchgeführt werden ſoll. Natürlich werden auch Ent⸗ eignungen von Grundſtücken deutſcher Beſitzer vorgenom⸗ men. Itali niſche Nüſtungen an der franzöſiſchen Grenze. Die Pariſer Preſſe, darunter auch der„Temps“, gibt ſenſatenr Meldungen wieder, die der aus der Provence zurückgekehrte Direktor der„Action Francaiſe“ über große italieniſche Truppenrüſtungen längs der franzöſiſchen Grenze veröffentlicht und die die ſeit einigen Wochen in Frankreich darüber bereits umlaufſenden Gerüchte voll und ganz beſtätigen. In der Provence herrſche über dieſe italieniſchen Rüſtungen helle Aufregung. Die ganze italieniſche Grenze bis 100 Kilometer ins Land hinein ſei „wollgeſtopft von Militär“, während auf franzöſiſcher Seite keinerlei Verteidigungswerke existierten. Theoretiſch ſei es alſo ohne weiteres möglich, Nizza innerhalb 24 Stun⸗ den zu überrumpeln. Die Zeitung fordert die franzöſiſche Regierung ſchließlich auf, unter allen Umſtänden und ſofort die franzöſiſche Grenze in Verteidigungszuſtand zu ſetzen. Aus dem In⸗ und Auslande. Oberſchleſien und Elſaß⸗Lothringen. Ein Vergleich. Metz, 23. Nov. Die„Lothringiſche Volkszeitung“ ſtellt einen Vergleich zwiſchen der jüngſten polniſchen Nie⸗ derlage in Oberſchleſien und den Verhältniſſen in Elſaß⸗ Lothringen an und kommt zu dem Ergebnis, daß man wie in Polen ſo auch in Paris nichts beſſeres zu tun ge⸗ wußt habe, als Sanktionen zu ergreifen. Man meine dort, man müſſe den Elſaß⸗Lothringern gegenüber den ſtarken Mann ſpielen, damit alles gut gehe. Alle Warnungen, nur mit der größten Vorſicht im elſaß⸗lothringiſchen Por⸗ zellanladen umzugehen, hätte nichts genutzt. Die ableh⸗ nende Hal ung Poin ares gegenüber der von di Abge⸗ ordneten Peirotes und Weill geforderten Aufhebung der Sanktionen gegen die gemaßregelten Eiſ bahner wegen Unterzeichnung des Heimatbund⸗aufrufes ſowie die Be⸗ ſtätigung der Amtsenthebung von Daoßle wegen desſelhen Vero ebens durch die Berufungsinſtan; in Colmar zeigten deutlich, daß die Regierung aus den Ereigniſſen der letz⸗ ten Monate noch nichts gelernt habe. Bisher hätten alle diefenigen Recht behalten, die ſich von der Reiſe Poin⸗ carces nach Elſaß⸗Lothringen nichts verſprachen. Auch der Brief des Miniſterpräſidenten an den Akademie rektor von S'raßburg Cfar'ety ſei in toter Buchſtabe gebl ben. Abermalige Verſchiebung der Chorzow⸗ Verhandlungen. ö be Berlin, 23. November. g Die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen über das Stickſtoffwerk Chorzow, die auf polniſchen Vorſchlag hin am 22. ds. Mts. beginnen ſollten, erfahren jetzt abermals eine Verſchiebung. Die polniſche Delegation, die unter Führung eines Herrn Morawſkt ſtehen ſoll, trifft vorausſichtlich erſt am 25. ds. Mts. in Berlin ein. Die deutſche Delegation wird geführt von Profeſſor Kauf⸗ mann, der auch das Reich beim Haager Schiedsspruch in der Chorzow⸗Frage vertreten hat. Wilhelm II. erkrankt. Berlin, 23. Nov. Aus Amſterdam liegen Nachrichten vor, wonach Wilhelm II. in Doorn an ener Grippe ernſt⸗ lich erkrankt ſei, ſo daß er das Bett nicht hätte verlaſſen können. Der Zuſtand des früheren Kaiſers hat ſich inzwi⸗ ſchen wieder ſoweit gebeſſert, daß zu Beſorgniſſen kein An⸗ laß beſteht. 8 Die Hauſſe des Franken. Paris, 23. Nov. Wie das„Echo de Paris“ meldet, wird der franzöſiſche Miniſterpräſident Poincaree über das ſtändige Steigen des franzöſiſchen Franken dauernd auf dem Laufenden gehalten, ebenſo über die einzelnen Ge⸗ ſchäfte, die an der Börſe beſonders in ausländiſchen Va⸗ luten getätigt werden. Das Blatt ſchreibt u. a.:„Poin⸗ caree iſt nicht der Mann, um ſich Gedanken über die Ge fahren eines zu ſchnellen Anziehens, das in ſich ſelbſt die Gefahr des Nückſchlages birgt, zu machen“. t E r EE Vas Glück der Ander Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 30. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Und alle riefen nun„Hoch!“ und„Willkommen!“, während der Wagen die Nampe hinanfuhr und irgend⸗ wo auf einem nahen Hügel Böller krachten. Das alles ſah ſehr feudal aus. Evelyn konſtatierte befriedigt bei ſich, daß man eine„Komteſſe“ auch nicht würdiger hätte empfangen können, und ihr Selbſtgefühl hob ſich noch bedeutend. 3 Der weitläufige Park mit ſeinen herrlichen alten Baumbeſtänden, dem Blumenparterre unter der großen Terraſſe, die an der Rückfront vom Speiſeſaal hinaus⸗ ing, dem Springbrunnen und dem großen künſtlichen eich, in dem es von Waſſergeflügel wimmelte, wäh⸗ rend prächtige weiße Pfauen an ſeinen Ufern einher⸗ ſtolzierten, imponierte ihr zwar heimlich, aber ohne daß ſie es ſich merken ließ. 5 g Nur als man durch die langen Reihen altertümlich möblierter Gemächer ſchritt, die Koſtbarkeiten aller Art ſchmück te, echte van Dycks und Canalettos, ſowie eine Reihe von meiſterhaft gemalten Ahnenbildern, die von den Wänden des Speſſeſaals niederſchauten, während in anderen Näumen Stuckdecken mit Goldleiſten und wundervollen eingelaſſenen Gemälden die Aufmerkſam⸗ keit auf ſich zogen, lächelte ſie anerkennend. „Ihr habt es hübſch hier auf Rettenegg! So groß habe ich mir das Schloß nicht vorgeſtellt,“ ſagte ſie. „Gibt es auch eine Garage für Automobile?“ „Nein. Mama zieht Pferdefuhrwerk vor und mag vorläufig von Automobilen nichts wiſſen.“ „Schade. Biſt du auch kein Freund davon?“ „Nur bis zu einem gewiſſen Grade. Bei unſeren ungleichmäßig gehaltenen Wegen hier ziehe ich gute Raſſe⸗ pferde und einen ſolid gebauten Wagen allerdings vor.“ Sie traten in die Bibliothek. Der große helle Raum mit den vielen Fenſtern, der kaſſetierten Decke und den druck. Außerdem enthielt er viele koſtbare Seltenheiten an alten Werken, Handſchriften und Inkunabeln, die Magnus Urgroßvater geſammelt hatte. Er machte Eve⸗ lyn darauf aufmerksam. Sie nickte mit konventioneller Höflichkeit. „Das alles mag ſehr wertvoll ſein, aber ich ver⸗ ſtehe 1 davon. Habt ihr auch moderne Bücher?“ „O ja. Mama lieſt ſehr viel und kauft jährlich an, 555 von Bedeutung iſt. Hier ſtehen die neueren Schrift⸗ eller. Evelyn trat an das Regal, las einige Namen und wandte ſich dann mit enttäuſchter Miene ab. Ein bei⸗ nahe mokantes Lächeln umzuckte ihren Mund. Dahn, Ebers, Wildenbruch, Sudermann, Bierbaum, Hartleben uſw.— na ja, das hatte man ſich ja denken können! Die modernen Franzoſen waren nur ſchwach vertreten. Nietzſche— Evelyns Liebling— fehlte ganz. Man durchſchritt dann noch einige Räume, die Mag⸗ nus perſönlich gehörten, in Wiener Interieurſtil, mit Tier⸗ und Jagdbildern von Pauſinger geſchmückt, und kam zuletzt in die Kapelle. Sie war nicht groß, mit Teppichen belegt, enthielt Samtſeſſel und eine ſehr ſchöne Kopie der Sixtina als Altarbild. In den Wandniſchen ſtanden Heiligenſtatuen und Blattpflanzengruppen. Das Licht fiel, durch Glasmalereien gedämpft, herein; es herrſchte ein ſtimmungsvolles Halbdunkel, aus dem in ſilberner Ampel vor dem Altar das ewige Licht leuchtete. Magnus fühlte ſich immer ergriffen, wenn er den Raum betrat. Hier waren ſeine Eltern getraut, er ſelbſt war hier getauft worden, hatte das erſte Abendmahl empfangen und ſpäter die Firmung. Der Katafalk ſei⸗ nes toten Vaters hatte hier geſtanden, und nun ſollte in dieſem Raum auch Evelyn ihm die Hand zum ewi⸗ gen Bunde reichen. Alle feierlichen Momente ſeines Le⸗ bens konzentrierten ſich in der kleinen Schloßkapelle. Er nahm den Hut ab und ſprach unwillkürlich mit gedämpfter Stimme, wie er gewöhnt war, als er ihr dies erklärte. 5 5 Sie aber war nicht ergriffen. Sie dachte nur, ob Lehen Bücherregalen machte einen imponierenden Ein. diefer leine Raum wohl auch imſtande ſein würde ane Die Demokraten beſetzen das Anterrichts⸗ miniſterium. Karlsruhe, 23. November. Kurz vor Beginn der heutigen Landtagsſitzung wurde zwiſchen den Vertretern des Zentrums, der So⸗ zialdemokratie und der Demokratie eine Vereinbarung 1 dahin erzielt, die neue badiſche Regierung auf der Grund⸗ lage der Weimarer Koalition zu bilden. Der Poſten des Anterrichtsminiſters wird durch einen Vertreter der De⸗ mokraten beſetzt. Vorausſichtlich wird ſich das Miniſterium wie folgt zuſammenſetzen: Innenminiſter Remmele(Soz.), Kul⸗ tus und Unterricht(Demokrat), Finanzen Köhler(Z.). Juſtiz Trunk(3.). Staatsräte: Weißhaupt(.) und Marum(Soz.). Zum Staatspräſidenten für 5 kommende Jahr wird Finanzminiſter Köhler gewählt. Erſte Sitzung im Landtag.— Die Wahl des Landtagspräſidiums. Der erſte Sitzungstag der neuen Landtagsſeſſion wurde eingeleitet mit dem Beſuch der üblichen Gottes⸗ dienſte. Kurz nach 11,45 Uhr erſchienen die Abgeord⸗ neten faſt vollzählig im Saal. Präſident Baumgart⸗ ner eröffnete ohne jede Einleitung die Sitzung und über⸗ gab während des nun folgenden Wahlaktes das Präſi⸗ dium dem erſten Vizepräſidenten Maier⸗Heidelberg(S.). Bei namentlicher Abſtimmung wurde darauf Abg. Dr. Baumgartner(3.) mit 63 Stimmen gegen 5 Stim⸗ men zum Präſidenten gewählt. Abg. Maier⸗Heidelberg (S.) erhielt als erſter Vizepräſident 60 Stimmen. Als zweiter Vizepräſident vereinigte Abg. von Au(Bürgerl. Vereinigung) 58 Stimmen auf ſich. Somit iſt das Prä⸗ ſidium der vorangegangenen Seſſion wiedergewählt. Als Schriftführer wurden mit großer Mehrheit wieder ge⸗ wählt die Abgg. Amann(z.), Frau Fiſcher(S.), Frau Straub(D.), Wilſer(D. V.) und Zoller (Bürgerl. Vereinigung). Es folgte noch die Bildung der verſchiedenen Ausſchüſſe, die nach Schluß der Sitzung zu⸗ ſammentraten. Um 12 Uhr ſchloß Präſident Dr. Baum⸗ gartner die Sitzung. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Erneute Serienarbeit der Feu⸗ denheimer Einbrecher.) Die Einbrecher im Vor⸗ ort Feudenheim haben nach eintägiger Pauſe ihre Arbeit fortgeſetzt und die übernächſte Straße in Angriff ge⸗ nommen, wo ſie wieder in einigen Häuſern die Keller durchſuchten und alles Eß⸗ und Trmkbare mitnahmen, was ihnen in die Hände fiel. Die Beute ſoll dieſes Mal ſchon etwas größer geweſen ſein. Karlsruhe.(Tödlicher Unfall.) Am vergange⸗ nen Samstag, nachmittags kurz nach 4 Uhr, fuhr der verheiratete, 55 Jahre alte Eiſenbahnſchaffner a. D. Leopold Merkel von hier mit ſeinem Fahrrad auf der ſtark abfallenden Landſtraße von Stupferich nach Dur⸗ lach. In der Nähe des Lamprechtshofes verlor er ver⸗ mutlich die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr gegen fort t 1 Er brach hierbei das Genick und war ſo⸗ ort tot. f Singen.(Die Falſchmünzer.) Die von der nun verhafteten Falſchmünzergeſellſchaft hergeſtellten falſchen Ein⸗ und Zweimarkſtücke weiſen verſchiedene Legierung auf. Teilweise ſind ſie gut gelungen, laſſen ſich aber durch⸗ biegen und brechen dann ab; außerdem fühlen ſie ſich fettig an. Die Verhafteten ſind in vollem Umfang geſtändig. Ihre Aushebung iſt in erſter Linie das Verdienſt des Singener Obergendarmeriewachtmeiſters Gabele. Sörrach.(Suche nach den Erben.) Hier werden die Erben eines Andreas Fiſcher geſucht, der unter dem Namen Faſchin in Ookland(Kalifornien) lange Jahre als Arzt tätig war und ein größeres Vermögen ohne 5 nähere Erben hinterlaſſen hat. Er ſoll aus Lörrach ge⸗ bürtia ſein und ſtarb jetzt im Alter von 84 Jahren. Heidesheim bei Bretten.(Unfall.) Am Freitag abend war die verwitwete Landwirtsehefrau Kummer mit dem Melken beſchäftigt, als plötzlich auf noch unauf⸗ geklärte Weiſe die Seitenwand des Stalles einſtürzte und die Frau ſamt den Ziegen vollſtändig begrub. Nur — durch ſofortige Hilfe der Hausbewohner konnte die Frau vor dem Erſtickungstod gerettet werden, doch trug ſie ſchwere innere Verletzungen davon. Hochzeitsgäſte zu faſſen, und machte ſchließlich mit lauter Stimme eine diesbezügliche Bemerkung. 1 Magnus runzelte die Stirn. Zum erſten Male emp⸗ fand er den Klang ihrer Stimme als etwas unangenehm Aufdringliches. „„Die Kapelle faßt hundert Perſonen,“ antwortete er kurz und folgte den andern, die bereits unter Führung der Gräfin die Treppe zum zweiten Stockwerk empor⸗ ſtiegen, wo die Zimmer der drei Damen liegen ſollten. „Gerade über der Teraſſe mit der Ausſicht über den ganzen Park. Ich hoffe, es wird Ihnen gefallen, meine Liebe,“ ſagte die Gräfin zu Mama Loſenſtein. Ob es ihnen gefiel. Mama Loſenſtein und Modeſta konnten ſich gar nicht zurechtfinden in der ungewohnten Pracht. Verwirrt glit ten ihre Blicke über all die hübſchen Dinge, die ſeidenen Decken, ſchwellenden Teppiche und deckenhohen Spiegel hinweg. Die Gräfin hatte ſich entfernt. Da ſollten ſie wohnen? Und ihre eigene Kammer⸗ jungfer hatte ihnen die Gräfin zur Bedienung über⸗ laſſen während ihres Aufenthaltes hier? a f „Mein Gott, ſie waren doch gewohnt, ſich ſelbſt zu bedienen Evelyn, die beiden jede Regung vom Geſicht ablas, ärgerte ſich. Sie hatte ſich ſchon über das ewige Be⸗ wundern Mamas auf dem Wege hierher geärgert. Muß⸗ ten es denn alle wiſſen, daß ſie bisher ſolchen Luxus nur vom Hörenſagen kannten? Und ſie beſchloß, dieſen Fehler der Ihren auf der Stelle gutzumachen. Mit der Miene einer Prinzeſſin, die nie etwas ande⸗ res gewohnt war, wandte ſie ſich an die wartend da⸗ ſtehende Jungfer. „Beſorgen Sie mir warmes Waſſer und etwas ent rahmte Milch zum Waſchen, Johanna. Nachher helfen Sie mir beim Umkleiden und während wir im Park den Kaffee trinken— ich glaube, Mama ſagte: im Park?—“ GFortſehung folgt.) 4 5 . 8 g ö„•õuAd der t. mit . der f i- . 8 Bühl.(Ermittelt und verhaftet.) Dieſer Tage fuhren abends der Schuhmacher Ebner und deſſen Bruder nach Neuweier, von wo ſie ſich gegen 12 Uhr nachts auf den Heimweg machten. Ohne jede Veranlaſſung wurden ſie in Steinbach von einer Schar Raufbolde an⸗ efallen, vom Rade gezerrt und mit Meſſern und Prügeln chwer bearbeitet. Zum Schluß warfen die Raufbolde die beiden blutüberſtrömten Männer, die beträchtliche Ver⸗ letzungen erlitten hatten, in den Dorfbach und die Räder hinterher. Ohne ſich um das Schickſal der ſchwer Miß⸗ handelten zu kümmern, gingen die Unholde weiter. Nun iſt es der Gendarmerie gelungen, die Rädelsführer zu er⸗ mitteln und feſtzunehmen. Immenſtaad.(Einbrecher.) Bei Witwe H. Heger hier wurde eingebrochen. Den Einbrechern— es handelt ſich mindeſtens um zwei— fiel die Ladenkaſſe mit etwa 50 Mark in die Hände. Dieſelben Spitzbuben waren vor⸗ her in die nur im Sommer bewohnte Villa Hartmann eingedrungen und hatten dort geradezu vandaliſch gehauſt. Sämtliche Schlöſſer waren erbrochen und alle Schub⸗ laden und Käſten nach Wertgegenſtänden durchſtöbert. Am frühen Morgen ſind die Einbrecher in dem Boot eines hieſigen Fiſchers in der Richtung nach Friedrichs⸗ hafen entkommen. Am Manzeller Wald wurde die Gon⸗ del von einem Grenzbeamten aus Fiſchbach gefunden. Zwei weitere Verſuche, in andere Kaufläden einzudringen, ſcheiterten. Meßkirch.(Zwei ſchwere Anglücksfälle.) In Hardtheim führte ein 11jähriger Knabe das 2 jährige Kind des Landwirts Strobel in einem Leiterwägelchen und wollte einen mit Holz beladenen Wagen überholen. Er kam an einem Materialhaufen vorbei und mußte, da das Fuhrwerk noch weiter nach links fuhr, auf den Steinhaufen hinauf. Dabei kippte das Wägelchen um und das Kind des Landwirts Strobel fiel ſo unglücklich unter den Holzwagen, daß es überfahren und ſofort getötet wurde.— In Reuthe kam das 6jährige Söhn⸗ chen des Landwirts Ernſt Haas von Reuthe unter das Hinterrad eines Kiesfuhrwerkes. Dem Kind, das vom Wagen herunterftel, wurde der Bruſtkorb eingedrückt. Vimbuch bei Bühl.(Statt an den Traualtar auf die Totenbahre.) Die Tochter des Landwirts Alois Wald, Marie Joſephine, ſollte am nächſten Sams⸗ tag in Bühl getraut werden. Sie murde dieſer Tage plötzlich von einer ſtarken Grippe offen, die ihrem jungen Leben ſchnell ein Ende machte. Lauf bei Bühl.(Erſtochen.) In der Nacht wurde der Polizeidiener Hermann Scheurer von zwei jungen Burſchen überfallen und durch Meſſerſtiche ſchwer ver⸗ letzt; er erhielt einen Stich in die Lunge und einen in die Schulter. Der Polizeidiener iſt im Bühler Kranken⸗ haus ſeinen Verletzungen erlegen. 0 Aus Nah und Fern. 16 gefüllte Scheunen verbrannt. Würzburg, 23. November. Nachts zwiſchen 1 und 2 Uhr bemerkten Bewohner von Kirchenlamitz im ſogen. Scheunenviertel am Friedhof einen immer ſtärker wer⸗ denden Feuerſchein. Kurz darauf ſtanden ſämtliche dort befindlichen 16 Scheunen in Brand. Obwohl die Feuer⸗ wehren mit großer Schnelligkeit am Brandplatz erſchienen, 1 0 e N * war bei dem lebhaften Winde das Feuer bereits der⸗ art gewachſen, daß es nicht mehr eingedämmt werden konnte. Sämtliche 16 Scheunen mit allen darin enthal⸗ tenen Ernte⸗ und Futtervorräten ſind völlig niederge⸗ brannt. Die Beſitzer ſind ſchwer geſchädigt, zum großen Teil aber verſichert. Als Brandurfache iſt mit Sicherheit Braudſtiftung feſtgeſtellt worden, doch ſind die Täter noch nicht ermittelt.. f Holzmann auf freiem Fuß. Germersheim, 23. November. Der anläßlich ſeiner ernehmung in Landau verhaftete Holzmann, den. bei den nächtlichen Zwiſchenfällen in Germersheim der erſte Schuß des Unterleutnants Rouzier am Kopf ſchwer verletzt hatte, iſt jetzt gegen eine Kaution auf freien Fuß geſetzt worden. Holzmann iſt geſtern abend halb 11 Uhr aus dem Militärgefängnis in Landau entlaſſen worden und bereits wieder nach Hauſe zurück⸗ gekehrt. Die Höhe der geſtellten Kaution betrug 3000 ihm verhaftete Fechter befindet ſich immer noch in Haft. 5 3 i Speyer.(Das Unglück in der Haſenpfuhl⸗ gaſſe.) Die Sachverſtändigenunterſuchung der Urſache des tödlichen Unfalls der kleinen Hauck iſt jetzt abgeſchloſ⸗ ſen. Durch den Anprall des Kraftwagens an das An⸗ weſen des Bäckermeiſters Hatzenbühler hatte ſich die rechte Vorderachſe etwa 10 Zentimeter nach hinten verſchoben, odaß ſie ein Einſchlagen nach links nicht mehr zuließ. Nur durch ſofortiges Bremſen hätte der Anfall verhütet werden können. Dazu hatte aber nach den Sachverſtän⸗ igengutachten der Lenker des Fahrzeuges, ein Anfänger Gekanntlich ein Korporal der hieſigen Beſatzungstrup⸗ pen), nicht die entſprechende Ausbildung und außerdem durch das Embiegen in die Haſenpfuhlgaſſe infolge der Geſchwindigkeit die Herrſchaft über den Wagen verloren. Der Beſitzer Reine hat die Abſicht, die betroffene Familie Hauck nach Möglichkeit zu entſchädigen. Nieder⸗Ingelheim.(Ein Separatiſt als Wer⸗ für die Fremdenlegion.) Der aus der Se⸗ paratiſtenzeit her rühmlichſt bekannte Arbeiter Erbes wurde durch die Gendarmerie Ober⸗Ingelheim in Haft genommen und einem etwa neunſtündigen Verhör unter⸗ worfen. Der Verhaftete ſoll junge Leute für die Frem⸗ nlegion angeworben haben. Marburg.(Mißglückter 1 N Ueberfallen wurde auf offener Landſtraße im Simtshäu⸗ ſer Walde ein Einwohner aus Mellnau(Kreis Mar⸗ borhe Die Täter waren zwei Handwerksburſchen, die vorher im Dorfe gebettelt hatten, und von denen der eine dem Radfahrer von hinten mit der Fauſt ins Ge⸗ kick schlug, während der andere das Rad feſthielt. Die egelagerer kamen aber an die falſche Adriſſe; der Ueber⸗ fallene gab das geforderte Geld nicht heraus, ſondern Ichlug auf die Handwerksburſchen derart ein, daß ſie im nahen Walde das Weite ſuchten. Nürnberg.( Familientragödie.) In der Jo⸗ hannisſtraße warf ein Vater ſein dreijähriges Kind aus dem Fenſter ſeiner im vierten Stock gelegenen Wohnung und ſprang dann ſelbſt nach. Das Kind erlitt innere Verletzungen und wurde ins Kinderſpital gebracht. Der Bater erlitt einen Schädelbruch und innere Verletzungen, Woran er kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung ins Kranken⸗ Maus verſtarb. Raubüberfall.) Die Stürme an den franzöſiſchen Küſten. Paris, 23. Nov. Von den Mittelmeer⸗, Kanal- und atlantiſchen Küſten werden fortgeſetzt neue Sturmver⸗ wüſtungen gemeldet. Im Kanal iſt die Kleinſchiffahrt vollſtändig unterbunden. Bei Nimes ſind Leuchtturm und Molen unterſpült. Verſchiedene Schiffe werden als ver⸗ mißt gemeldet. Die franzöſiſchen Flüſſe 18 ſtark ange⸗ 17 Bei Marſeille zerſchellte heute eine Küſten⸗ zille. Kreuznach.(Attentat auf ein Auto.) Der Vor⸗ ſitzende der Nahegruppe des Ev. Bundes befand ſich mit dem Ortspfarrer und Familie auf der Heimfahrt von Limbach. Unterwegs wurde das Auto von ungefähr 20 jungen Burſchen, die den Fahrer mit Taſchenlampen blendeten, angehalten. Em Steinwurf zertrümmerte die Wwmdſchutzſcheſbe. Dem Chauffeur gelang es, einen der Burſchen zu erwiſchen und der Polizei abzuliefern. N Montabaur.(Eine Diebesbande im Lahn⸗ tal.) In der Nacht wurde in dem Uhrengeſchäft von Krieg ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl verübt. Diebe dran⸗ gen von der Hofſeite in den Laden ein und plünderten dieſen faſt vollſtändig aus. Insgeſamt erbeuteten ſie Wertgegenſtände in Höhe von 2300 Mark, darunter 53 Ahren und 30 goldene Ringe. Bei den Tätern ſcheint es ſich um eine Diebesbande zu handeln, die in der letzten Zeit im Lahntal, beſonders in Bad Ems und Nafſau, ähnliche Einbrüche verübte. Wetzlar.(Raſcher Tod.) Auf einer Geſchäfts⸗ tour wurde der Leiter der hieſigen Niederlaſſung der Singer Nähmaſchinenfabrik, Emil Schneider, zwiſchen Altenkirchen und Neukirchen auf ſemmem Motorrad von einem Unwohlſein befallen. Er ſtieg von ſeinem Rade ab und ſuchte Halt an einem Baume. Kaum dort ange⸗ langt, erlitt er einen Herzſchlag, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Mecklar(Kr. Rotenburg.)(Ein Kind von der Dreſchmaſchine zerrifſen.) Ein entſetzlicher Un⸗ glücksfall ereignete ſich hier beim Dreſchen. Der 10 Jahre alte Sohn des Landwirts Adam Claus fiel in die Trom⸗ mel der im Betriebe befindlichen Dreſchmaſchine. Nur als Leiche konnte der unglückliche Junge aus der Maſchine herausgeholt werden. 8 Hersfeld.(Kindsmörderin.) Hier wurde die 22jährige Marie Rüger verhaftet, weil ſie im Verdachte ſteht, ihr ſieben Wochen altes uneheliches Kind erdroſ⸗ ſelt zu haben. Siegen.(Eine furchtbare Mordtat.) In der Nähe des Gutes Fahrenſchotten wurde die zehnjährige Regina Gräbe, die mit dem Hüten von Kühen betraut war, mit durchſchnittener Kehle tot aufgefunden. Der Tat dringend verdächtig iſt ein 22 bis 25jähriger Mann, der in der Nähe des Tatortes geſehen wurde. Aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach liegt ein Luſtmord vor. Aachen.(Schmugglerzwiſchenfall an der holländiſchen Grenze.) In der Nähe der Grenze bei Kohlſcheid überraſchten Grenzzollbeamte einen mit Schmugglerware ſchwer beladenen Kraftwagen. Da der Chauffeur die Halt⸗Rufe der Beamten nicht beachtete, eröffneten ſie auf das mit zwei Perſonen beſetzte Auto ein Gewehrfeuer, wobei der Fahrer durch einen Bauch⸗ ſchuß getroffen zuſammenbrach. Bet der Unterſuchung des Autos fand man 20 Zentner Kaffee ſowie mehrere Zent⸗ ner Tabak, Kakao uſw und 12000 Zigaretten, die über die Grenze geſchmuggelt werden ſollten. Der getroffene Fahrer, ein 20 Jahre alter Kaufmann, iſt im Kranken⸗ haus ſeinen Verletzungen erlegen. Sein Begleiter konnte über die Grenze entkommen. 15 Kleine Chronik. Ein ruſſiſcher Dampfer explodiert. Der Motor des unter Sowietflagge fahrenden Schiffes„Skandinavia“, das von Nikolajew nach Konſtantinopel fuhr, explodierte in der Nähe der rumäniſchen Küſte. Infolge der Exploſion wurde das ganze Schiff in Brand geſetzt. Viele Paſſagiere warfen ſich ins Meer, um ſich vor den Flammen zu retten, jedoch ertranken die meiſten in den Wellen. Dem vorüber⸗ fahrneden italieniſchen Dampf„Maria“ gelang es, 11 Paſſagiere zu retten. Die übrige Beſatzung, etwa 44 Mann, und die geſamte Warentonnage von 6000 Tonnen gingen in den Wellen unter.. ö 5 A Kinobrand in England. Ein großes Kinotheater im Londoner Stadtviertel Southend, das 2000 Perſonen faſſen kann, iſt durch Feuer zerſtört worden. Der Brand murde durch eine weggeworfene Zigarette hervorgerufen. Der Schaden beträgt 20000 Pfund Sterling. Ii Acberfall auf zwei Poſtflugzeuge. Wie Havas aus Caſablanca meldet, ſind zwei Poſtflugzeuge der Linie Caſablanca— Dakar in der Nähe des Caps Bojador ge⸗ landet. Sie wurden von Mauren überfallen und in Brand geſteckt. Die geſamt: Poſt verbrannte. Die beiden Flugzeugführer werden noch gefangen gehalten. Man erwartet jedoch ihre baldige Freilaſſung. 6 2 Räuberiſcher Aeberfall auf eine merikaniſche Stadt. Die Stadt Banderilla in der Nähe von Jalapa in Mexiko wurde von einer Räuberbande überfallen, die 12 Mann der Garniſon tötete, mehrere Bürger verwundete und eine Reihe von Geſchäftshäuſern plünderte. Die Räuber ge⸗ langten unbehelligt wieder aus der Stadt heraus. Sie werden von einer ſtarken Truppenahteilung verfolgt. i Ein Raubverſuch im Herzen Newyorks. Bei einem Raubverſuch in einem mitten in der Broadway gelegenen Juwelierladen wurden drei Diebe von Poliziſten über⸗ raſcht, ide auf ſie feuerten. Einer der Räuber wurde ge⸗ tötet, die anderen entkamen. Der Revolverkampf brachte die ganze Nachbarſchaft in Aufregung. de Späte Sühne. Der Araber, der im Sommer auf das Flugzeug des engliſchen Fliegers Cobhan während deſ⸗ ſen Flug nach Indien gefeuert und Cobhams Mechaniker Elliot tödlich verletzt hatte, iſt von dem Gerichtshof in Nanſirijah zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. da Zizi Lambrino gegen Prinz Carol. Vor dem Pariſer Gericht wird die Klage der Madame Zizt Lam⸗ brino gegen den Prinzen Carol von Rumänien ver⸗ handelt. Zizi Lambrino war mit Carol verheiratet. Ihre Ehe wurde aber mit Zuſtimmung des Prinzen durch ein Dekret der rumäniſchen Regierung annulliert. Jetzt ſoll der ſieben Jahre alte Sohn aus dieſer Ehe in einem Pariſer Lyzeum untergebracht werden. Aber der Direk⸗ tor der Schule verweigerte die Aufnahme des Knaben, wenn ſeine legitime Geburt nicht nachgewieſen wird. Deshalb verlangt Frau Lambrino mit Hilfe des Gerichts vom Prinzen Carol die Anerkennung des Kindes und einen Beitrag zu den Erziehungskoſten. Der Prozeß erhält ein beſonderes Intereſſe durch den Umſtand, daß ſich der laßt. durch den Sozialiſten Paul Boncour vertreten 0 6. e eee eee eee eee. 2 . Blutige Rache eines Gendarmen. Aus Monaſtir wird von einer ſchweren Bluttat eines Gendarmen be⸗ richtet. Die Bevölkerung des Dorfes Tſchitluk führte ſeil langem Klage über Verfolgung durch die dortigen Gen⸗ darmen. Die Behörden ſtellten feſt, daß die Klagen be⸗ rechtigt waren, worauf der Gendarm Bratic als Haupt⸗ ſchuldiger entlaſſen wurde. Als Bratic hiervon erfuhr, ging er zum Dorfälteſten und fragte ihn, was er denn 5 0 die Gendarmerie habe. Ehe der Dorfälteſte eine ntwort geben konnte, erſchoß ihn der Gendarm. Bratie ging dann noch zu zwei anderen angeſehenen Beamten und erſchoß auch dieſe. Nachher flüchtete er in die Berge, um dort ein Räuberleben zu beginnen. 0 Ai Ein großzügiges Bauprojekt für Newyork. Die berühmte und berüchtigte Eaſtſide von Newyork ſoll nach einem Plan des Philantropen und Millionärs Auguſt Heckſcher niedergeriſſen und durch ein neues, modernes Stadtviertel erſetzt werden. Das Projekt, das Hunderte von Millionen Dollars koſten würde, ſieht vor, daß die engen, ſchmutzigen Straßen der jetzigen Eaſtſide durch mo⸗ derne Häuſer, Parks, Springbrunnen und Baumbepflan⸗ zungen erſetzt werden. Fünfhundert der reichſten Männer ſollen ſich verpflichten, für fünf Jahre je 100 000 Dollars 1 zu dieſem Projekt beizuſteuern, um die für den nfang notwendige Summe von 250 Millionen Dollars aufzubringen. Heckſcher ſelbſt iſt bereit, 100 Millionen Dollars für dieſes Unternehmen zu ſtiften. Heckſcher knüpft an dieſe Stiftung die einzige Bedingung, daß die Wohnungsmieten in dem neuen Stadtviertel nach der Zahlungsfähigkeit der Mieter feſtgeſetzt werden ſollen. Seitens der ſtädtiſchen Behörden ſpricht lebhaftes In⸗ tereſſe für dieſen gigantiſchen Plan, und es iſt alle Aus⸗ 1100 vorhanden, daß er in abſehbarer Zeit durchgeführt wird. 5 — 2— Lokales und Allgemeines. Seckenheim 24. November. Verkehrsfragen. In einer Ausſchußſitzung des ö ö Verkehrsvereins Mannheim, kam auch der Ausbau des Verkehrs in und um Mannheim zur Sprache. Beſonderes Intereſſe beanſpruchen die Mitteilungen, die in der Aus⸗ ſprache Herr Direktor Rank von der O. E. G. über den Ansbau ihrer Bahnen machte. Durch Elektrifizierung der Heidelberger Kleinbahn ſoll es z. B. möglich werden, in 45—50 Minuten vom Paradeplatz in Mannheim bis zum Bismarchplatz in Heidelberg zu gelangen. Eigenartig be⸗ rührte es, als Oberbaurat Lehn bemerkte, daß aus Konkur⸗ renzgründen die Eiſenbahn in der Lage ſein würde, die Strecke Mannheim— Heidelberg in 15 Minuten zu durch⸗ fahren. Ueber die Linienführung der O. E. G.⸗Bahn nach Heidelberg verdient eine Anregung des Handelskammer⸗ präſidenten Lenel Beachtung, daß dieſe Schnellbahn mit der geplanten Automobilſtraße nach Heidelberg parallel laufen ſollte, damit den Mannheimern nicht der Reckar⸗ damm abgeſchnürt wird.(Und wo blieben wir Seckenheimer?) Soll es Winter werden? Roch wollen wir es kaum glauben, denn geſtern noch ließ uns ein kleines Schulmädchen einen munteren Maikäfer, ein für dieſe Zeit ungewöhnlicher Gaſt, über den Redaltionstiſch krabbeln, er dürfte ſich wohl um 6 Monate geirrt haben. Die Wetterpropheten verkünden zwar, daß es mit der no⸗ vemberlichen Frühlings mperatur ein Ende habe. Man kann wohl mit Beſtimmtheit annehmen, daß ſie Recht behalten werden, denn bis zum eigentlichen Winteranfang ſind es nur noch wenige Wochen. Bliebe es beim warmen Sonnenſchein, dann würden am Weihnachtsfeſt in den Gärten die Veilchen blühen und die Bäume ausſchlagen. Die maienhafte Temperatur hat bereits den Anfang dazu gemacht. Ueberall wohin man geht, ſieht man in den Vorgärten die grünen Spitzen der Schneeglöckchen aus der Erde brechen. Zu früh haben ſie ſich an das Tages⸗ licht gewagt; der Sonnenſchein hat ſie betört. Bald werden kalte Luftſtrömungen durch das Land ziehen und Froſt, Eis und Schnee im Gefolge haben. Auf dem Ozean iſt bereits ein intenſiver Kaltlufteinbruch erfolgt. Wie ſchnell dieſer das Feſtland erreichen wird, möge dahingeſtellt bleiben, doch das eine iſt ſicher, daß wir ſchon in wenigen Tagen den Aufenthalt im Freien als unangenehm empfinden werden. Kalte Regenſchauer wer⸗ den uns in die dumpfigen Zimmer treiben. Stürme werden an den Fenſterläden rütteln und pochen, als Vorboten des nahenden Winters. Der Ofen wird wieder zu ſeinem Recht kommen und den Aufenthalt im warmen Zimmer angenehm und gemütlich machen. Dann haben wir Zeit über das nachzudenken, was uns die erſte Hälfte des Monats November gebracht hat. Wir ſchauen zurück in die Vergangenheit und ſuchen ein Beiſpiel dafür, ob es ſchon einmal einen ſolchen Spät⸗ herbſtfrühling gegeben hat. In den letzten Wochen wurden Temperaturen gemeſſen, die geradezu hochſommerlich wa⸗ ren. In Süd⸗Frankreich ſtieg die kleine Queckſilberſäule im Thermometer auf 20 Grad über Null. Im Rhein⸗ land und anderen ſüdlichen deutſchen Gauen, ja ſogar in Mitteldeutſchland ſchwankten die warmen Temperaturen zwiſchen 15 und 17 Grad Celſius. Man ſollte glauben, daß derartige Witterungsverhältniſſe mit ſo hohen Wärmegraden in der Wetterkunde einzig daſtehen. Doch wenn wir zurückblicken, werden wir eines anderen be⸗ lehrt. Im Jahre 1899 hatten wir in Deutſchland im November eine Durchſchnittstemperatur von 20 Grad. In Bamberg ſtieg ſogar die Wärme auf 22 Grad. Allerdings war die damalige ſommerliche Periode im Spätherbſt nicht ſo andauernd wie in dieſem Jahre. In dieſer Be⸗ ziehung ſteht die erſte Hälfte des diesjährigen Novem⸗ bers beiſpiellos da. f Nun ſoll der warme Sonnenſchein aufhören. Wenn es uns vielleicht auch angenehmer wäre, noch längere Zeit den Aufenthalt in Feld und Wald genießen zu können, ſo müſſen wir uns doch damit abfinden, daß es nicht immer ſo bleiben kann. Es wird ſogar höchſte Zeit, daß der Winter kommt. Das ſich neuentfaltende Leben in der Natur, das gerade ſeinen Urſprung in der frühlings⸗ haften Witterung hat. würde ſich ſonſt weiter entwickeln. Der unausbleibliche Froſt würde dann alles vernichten und dem neuerwachten Leben zum Verhängnis werden. Unabſehbare Folgen würde ein ſolches Geſchehen nach ſich ziehen. Das Wachstum und Gedeihen würde da⸗ durch zum Schaden der Landwirtſchaft und zum Leid⸗ weſen der Blumenfreunde im nächſten Frühjahr viel zu wünſchen übrig laſſen. b 1 5 1 5 Fürſorge für hilfsbedürftige Wanderer. Ein neuer Geſetzentwurf. Mit unheimlicher Schnelligkeit hat ſich in . Notleidenden aller Art ſo überreichen Zeit, die Schar gegen Arbeitsleistung ſpendet. Dieſes letztere ermöglicht der ſogenannten„hilfeb dürftigen Wanderer vermehrt die 1 erzieheriſche En kung einer geregelten Arbeit und] Kilogramm. mittellos im Lande umherziehen, ſo daß man eine reichs, geeigneter Perſonſichke ten. Sie gibt dieſen die Gelegen⸗ Larry 5 jeſetzliche Regelung * unden hat. Wie ſeine be * Wandererarbeitsſtättengeſez vom Jahre 1 A beſchränkt ſich der neue Entwurf auf Rahmenbeſtim⸗ i de 8 5 mungen, welche die Pflicht der Wandererfürſorge feſt⸗ e eee Der Wichtigkeit 5 legen, den Kreis der unter das Geſetz fallenden Perſonen lung für die Geſamtentwiclung der [aAmſchreiben und die Träger der Fürſorge und die Koſten⸗ ſowohl wie für das Schickſal der . regelung beſtimmen. Die Ausdehnung des Wanderer⸗ wurf durch die Forderung Rechnung weſens, die Bedürfniſſe zu Einrich ungen zu ihrer Rege⸗ heime in enge Verbindung mit den 5 lung, find in verſchiedenen Teilen des Reiches ſo außer⸗ nachweiſen zu bringen oder ordentlich verſchieden, 5 der einzelnen Beſtimmungen zweckmäßig den überläßt. Leute handelt, die, zu einem bildet(meiſt Handwerker), Wanderjahre für den Nutzen für die Geſamtheit nicht bezweifeln tual auch nur einen Hilfsbedürftigen ſtellen. dig ſein, nicht ſo ſehr den öffentlichen Stellen, Berufsorganiſationen zufällt. von den ſtellenloſen Angehörigen Hebung des Arbeitsmarktes ein Rückgang eintreten wird, doch iſt Hinſicht noch gar nicht abzuſehen. Jedenfalls folgenden Jahre noch mit einer weiteren einfach um Vagabunden handelt, Arbeit gleich unter der zelner aus dem Wanderſtrom und zu ſehen. Das erſtgeng emte Ziel, derns, das iſt klar, wird weder jetzt, kunft erreicht werden köanen, Frage, wie weit das zveite noch marktpolitit führen. Aber alle der im neuen gesehenen Einrich ungen der Sinne dieſes Zieles gehallen werden. beitsſtätten und Arbeitsheime. hat die Wanderern, denen eine der Wandererfürſorgen für nötig be⸗ iden Vorbilder, das preußiſche 907 und der Entwurf zu einem Reichswandererfürſorgegeſetz von 1913, daß man mit Recht die Regelung unterſchieden. Soweit es ſich um das Wandern junger beſtimmten Beruf ausge⸗ Lebens⸗ und Berufserfahrungen ſich erwandern wollen, wird man die Bedeutſamkeit der Einzelnen und ſchließlich auch ihren Allerdings dürfte dieſe Gruppe von Wanderern heute auch prozen⸗ kleinen Teil der herumziehenden Für ſie werden Wandererarbeits⸗ ſtätten und Wandererarbeitsheime nicht ſo ſehr notwen⸗ weil ja auch die Sorge für ihre Anterbringung als vielmehr den Die Hauptmaſſe der Wanderer aber wird heute dener Berufe, in erſter Linie der Arbeiterſchaft, ge⸗ ſtellt. Zwar darf man die Hoffnung hegen, daß von einer zahlenmäßig erheblicher die Entwicklung in dieſer muß für die W ee Turnen Sport Spiel. Indianer lauſen über 100 Kilometer in neuneinhalb Stunden. Zwei merikaniſche Indianer liefen von Panchuca Stunden 37 Minuten. Die Ent⸗ dieſer Art von Wandererweſen gerechnet werden. Für dieſe Gruppe iſt ja der Zweck des Wanderns, ſoweit es ſich nicht g Geltung des Arbeitsnachweisgeſetzes ſolche Arbeitsſuche auf der Wanderung kaum noch ei tigung hat. Diese Erkenntnis legt es nahe, liche Aufgabe der Wandererfürſorge in der Verhütung des Wanderns und in der Herauslöſung möglichſt vieler Ein⸗ ihrer Seßhaftmachung Verhütung des aber es bleibt auch noch die Ziel zu erreichen ſein wird. Zu einem vollen Er olg kaun na ürlich nur eine Aende⸗ rung der Arbeiksmarſt age und eine großzügige Arbeits⸗ Mandererfürſorge müſſen im a Von allen ſolchen Einrichtungen ſind die wichtigſten die im Paragraphen 3 des Entwurfs vorgeſchlagenen Ar⸗ i Die Arheitsſtätte Arbeitsſtelle als⸗ Hald nicht rend das Arbeits unſerer, an werden kann, heit, die Eigenart des kann. Die Mitwirkung Ländern] müßten ganz gegenüber das Aufhebung man mit allen nicht ausüben kann, dererzuſtand, muß in dem wekken, daß er ein von der genehmigtes Leben führt. die auf verſchie⸗ dieſem Geſichtspunkt aus reif wird. Ausdehnung ſuchen, ob⸗ eine Berech⸗ die weſent. ich MeriſoEity 9 ernung zwiſchen de alſo über 100 Kilometer. 9 Wan⸗ in aller Zu⸗ Entwurf vor⸗ in ſo kurzer Zeit nicht chen mitzureden hat. Permitterk werden kann, Arbeitsleiſtung Obdach und Koſt heim ſolchen Wanderern, beitsſtelle vorausſichtlich in abſehbarer Zeit Aufenthalt für längere Wanderers kennen zu lernen und ſo mit eingehendem Verſtändnis zu beurteilen, auf welche Weiſe ſeine Einordnung 10 7 ſeßhaftes Leben geſchehen ei der Einzelfall die Seßhaftigkeit un⸗ ſelbſt mit Arbeitsnachweiſen auszuſtatten ſind. Die Beamten ſolcher Arbeitsnachweiſe beſonders angewieſen ſein, N Unterzubringenden alle ihre Hilfe angedeihen zu laſſen. Arbeitsheime einſetzen kann, geſchieht dies mit Man wird dieſer Einrichtung Was den Perſonenkreis der in Betracht kom⸗ Nicht mit gleicher Ueberzeugung, menden Wandeter betrifft, ſo wird dabei zwiſchen ſoge⸗ Erfolg der nannten„ordentlichen“ und„unordentlichen“ Wanderer der Wandererarbeitsſtätte. Empfinden nicht los, ſtand konze ſioniert und verewigt, deſſen Aenderung un! Mitteln anſtreben ſollte. Die Gewährung von Obdach und Verpflegung gegen eine Ar⸗ beitsleiſtung, die ihrem Charakter nach niemals emen eigentlichen Sinn e 1 eine erziehliche Wirkung owie der Wanderer die Vorſtellung er⸗ Obrigkeit überwachtes und Andererſeits 0 natürlich praktiſch vor der zwingenden Notwendigkeit, für anderſchaft befindlichen i terkunftsmöglichkeiten zu ſchaffen, will man ſie nicht ſchutz⸗ los allen Gefahren der Landſtraße überlaſſen. Der neue Entwurf eines Reichsgeſetzes über die Fürſorge für hilfsbedürftige Wanderer wird gerade von noch mancherlei Aenderungen erfahren müſſen, bevor er zur parlamentariſchen Beratung den beiden Städten beträgt 62,5 Breitenſträter ſchlägt Fred Moung. Am Sonntag abend gelang es dem deutſchen Ex⸗ ſchmergewichtsmeiſter im Boxen, Haus Breitenſträter, vor 60⁰0⁰ Zuſchauern in der Breslauer Jahrhunderthalle, den bekannten engliſchen Halbſchwergewichtler Fred Poung in der dritten Runde entſcheidend zu ſchlagen, nachdem Poung bereits in der zweiten Runde bis zu 9 zu Boden gehen mußte. Breitenſträter hat mit dieſem Sieg über einen der beſten engliſchen Klaſſenborer, den man ihm zugetraut hätte. bewieſen, daß er immer noch ein Mann von Können iſt und im deut⸗ ſchen und europäiſchen Borſport noch manch ernſtes Wört⸗ vorübergehend gegen zu gewähren, wäh⸗ denen eine Ar⸗ nicht vermittelt Dauer ebenfalls Arbeitsvermittlung gibt der Arbeitsvermitt⸗ Wandererfürſorge Einzelnen trägt der Ent⸗ daß die Arbeits⸗ öffentlichen Arbeits⸗ 1 dieſen ſchwer wie man ſich für den daß ſie einen Zu⸗ Ein neuer Weltrekord von Zinner. Der bekannte Würzburger Schwerathlet Zmner ſtellte Der auch in Deutſchland durch zahlreiche Kämpfe und langeren Ausentbelt in Köln beſtens bekannte kanadi⸗ ſche Schwergewichtsmeiſter Larry rika eine ſchwere Niederlage einstecken. Er wurde von dem hervorragenden Negerborer Goodfuy in der ſechſten Runde k. o. geſchlagen. Gains in Amerika geſchlagen. Gains mußte in Ame⸗ „ f 5—— 12 Kunſt und Wiſſen. Die argentiniſche Südpolar⸗ iti a dete i 555 ſche Südpolar⸗Expedition. Das Zu⸗ unter Führung des öſterreichiſchen Ingenieurs Anton Pauli* iſt nun durch ein Dekret des Kriegsminiſters gentce Na⸗ jor Zanni, der vor zwei Jahren einen Weltflug durchge- 5 hat, wird das Amt des Piloten übernehmen. Der in* 1 Niobe her ant iſt bereits unterwegs; er „November hier eintre* Namen Republica Argentina it eden,, N ich aun 5 Buenos ich zunächſt nach Feuerland e. r Si 5 09.8 begeben, von wo der Südpolflug argentiniſchen Südpolar⸗Expedition!. . etauft werden. Die Ex⸗ ires Ende November verlaſſen und Verbleib im alten Wan⸗ ſieht man ſich Mittwoch, Hilfsbedürftigen Un⸗ wachen. Samstag, Sonntag, v. Tolſtoi. Meilen, Mittwoch Samstag, Sonntag, ſochenſnielnlan der mannheimer Thenter. Flotow.(Miete A Nr. 11. Mittlere Preiſe.) Donnerstag, Oper von Verdi.(Miete D Nr. 12. Mittl. Preiſe.) Freitag, 26. Nov., 7,30 Uhr: Weinberg. Luſtſpiel von Zudmayper. Preiſe.) 8 Uhr: Derlebende Leichnam. Drama Nationaltheater. 24. Nov., 8 Uhr: Martha. Oper von 25. Nov., 7,30 Uhr: Othello. Frühlings Er⸗ 0 Kindertragödie von Frank Wedekind. (Miete B Nr. 12. Mittlere Preiſe.) 1 27. Nov., 8 Uhr: Der lebende Leich⸗ nam. Drama von Tolſtot.(Außer Miete. B* C. Hohe Preiſe.) e e ee. 28. Nov., 3 Uhr: Der fröhliche (Kleine (Außer Miete. Vorrecht D Hohe Preiſe.) Montag, 29, Nov., 8 Uhr: Elektra, Tragödie von Rich. Strauß.(Miete F Nr. 12. Mittl. Preiſe.). 2. Neues Theater: 24. Nov., 8 Uhr: Heimliche Braut⸗ fahrt. Luſtſpiel von Lenz.(Für die Theaterge⸗ meinde Bühnenvolksbund. Abt. 1—12, 19-44.) 27. Nov., 7,30 Uhr: Olly⸗Polly. a Das reichen Mannes von Hugo Operette von Kollo. 28. Nov., 7,30 Uhr: Operette von Kollo. Montag, 29. Nov., 8 Ahr: Jedermann. Spiel vom Sterben eines E?F „ 1, 7 5„. 8 Nr.* is 600. 12011700, 11 00 5 — G. Zimmermann Ww. Inh G. Härdle, Seckenheim a. . Redaktion, Druck und Verlag: — Aufgabe, Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Invalidenkarten betreffend Es wurde wiederholt die Wahrnehmung gemacht, daß Inbalidenkarten teilweiſe nicht einwandfrei geklebt werden und daß auch über die Verwendbarkeitszeit der Invalidenkarten uoch Unkenntnis herrſcht. Bei den Invalidenkarten iſt vor allem darauf zu achten, daß dieſelben nicht über 2 Jahre nach dem Tage der Ausſtellung verwendet werden. Alle Invaliden⸗ karten müſſen ſpäteſtens 2 Jahre vom Tage der Ausſtellung an gerechnet, auf der Kartenausgabeſtelle Rathaus Zimmer 3 zwecks Aufrechnung und Ausſtellung einer neuen Karte, abgegeben werden. g Bei Krankheit des Verſicherten ſind für dieſe 805 keine Invalidenmarken zu kleben, dagegen hat ſich der Arbeitnehmer von der zuständigen Ortskranken⸗ kaſſe eine Beſcheinigung über die Dauer der Krankheit zu beſchaffen, die bei der Aufrechnung der Invaliden⸗ karte— zwecks Beurkundung der Krankheitsdauer in die aufzurechnende Invalidenkarte vorzulegen iſt. n der Invalidenkarte dürfen für die Kranhheitszeit es Verſicherten keine Felder ſondern die Marken ſind fortlaufend zu kleben. frei gelaſſen werden, Tritt ein Verſicherter aus einer Beſchäftigungsſtelle aus, ohne ſeine Invalidenkarte mitzunehmen, ſo hat der Arbe itgeber Rr. 3 abzugeben. fortzuſetzen, wenn er nicht alle Anſprüche aus der bisherigen Marken klebung verlieren will. rechterhaltung der Auweg müſſen während zweier Jahre, gerechnet vom Ausſtellungstag der Karte an, geklebt werden: a) bei der freiwilligen Fortſetzung der Pflichtver ſicherung mindeſtens 20 Invalidenmarken, b) bei der freiwilligen Selbſtverſicherung und ihrer Fortſetzung, min deſtens 40 Invalidenmarken. g Verſicherten richtet ſich nach dem jeweiligen Ver⸗ 5 dienſt bezw. Einkommen. Für ſolche freiwillig Verſicherte, die kein Arbeitseinkommen haben (3. B. Ehefrau die nur in der Haushaltung tätig ſind und keinem Erwerb nachgehen) ſind Invalldenmarken. Klaſſe 2 zu 50 Pfg. das Stück zu kleben. Invaliden; marken Klaſſe 1 dürfen von freiwillig Ver⸗ ſicherten nicht geklebt werden. Heilverfahren(d. h. Aufenthalt zur Erholung in einer Heilanſtalt oder Erholungsheim) erhalten freiwillig Verſicherte nur dann, wenn ſie jedes Jahr 3 24 der hiernach zutreffenden Marken eben. ſpäteſtens alle 2 Jahre vom Tage der Ausſtellung der Karten gerechnet, dieſelben zum Umtausch auf der Kartenausgabeſtelle Kathaus Zimmer Rr. 3 vorlegen Weitere Auskunft kann jederzeit vormittags von 812 Uhr auf dem Rathaus Zimmer 3 eingeholt werden. Seckenheim, den 24. November 1926. Der Bürgermeiſter: J. V.: Ru f. dieſelbe auf dem Rathaus Zimmer Wer aus einem verſicherungspflichtigen Arbeits⸗ verhältnis ausſcheidet, hat die Verſicherung freiwillig en Zur Auf⸗ Die Höhe der Invalidenmartzen bei freiwillig Auch freiwillig Verſicherte müſſen Amun dos sun“ der grosse russischa Schauspieler. Erworbpslole Ermüßigung. NB. Ab Freitag 1 Volk in Not. 5 1 aulmilſion. Wir vergeben die Spenglerarbeiten zu unſerm 4⸗Reihenhaus, Molkteſtraße. Preisverzeſchniſſe können bei uns in Empfang genommen werden. Angebote ſind bis Freitag, den 26. Rovember, abends 8 Uhr im Geſchäftszimmer abzugeben und möſſaet im Beiſein der ev. erſchienenen Submittenten eröffnet. Gemeinnützige Bau⸗ u. Spargenoſſenſchaft eckenheim e. G. m. b. S. g Geſchäftsführung: Th. He D 12 Frische Landbutter eingetroffen. a 7 leorg Röler. Verlobungskarten in sauberer Ausführung liefert uctovoi log„Hoco-Halan“. 1 Fahrräder Sprech-Apparate 05 Nil. 5. kaufen Sie vorteilhaft im Süd. 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